Deutscher Bundestag
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Plenarprotokoll 17/32 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 32. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. März 2010 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- 18 Einzelplan 15 gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 17/614, 17/623) ................. setzes über die Feststellung des Bun- 2951 B deshaushaltsplans für das Haushalts- Ewald Schurer (SPD) ................................... jahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) ................ 2951 C 2951 A Ulrike Flach (FDP) ....................................... 2953 D b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- Dr. Karl Lauterbach (SPD) ....................... schusses zu der Unterrichtung durch die 2954 B Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2009 bis 2013 Michael Leutert (DIE LINKE) ...................... 2955 C (Drucksachen 16/13601, 17/626) ............ Alois Karl (CDU/CSU) ................................ 2951 B 2957 A Ewald Schurer (SPD) ............................... 2958 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ....................................... 2960 B Jens Spahn (CDU/CSU) ............................... 2961 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) ....................... 2962 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 32. Sitzung, Berlin, Freitag, den 19. März 2010 Steffen-Claudio Lemme (SPD) ................. Tagesordnungspunkt II: 2963 D Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Bettina Hagedorn (SPD) ........................... die Feststellung des Bundeshaushaltsplans 2964 C für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsge- setz 2010) Elke Ferner (SPD) ........................................ (Drucksachen 17/200, 17/201, 17/601 bis 2965 C 17/616, 17/619 bis 17/622, 17/623, 17/624, 17/625, 17/1077) .......................................... Dr. Erwin Lotter (FDP) ............................ 2979 B 2966 B Petra Merkel (Berlin) (SPD) ......................... Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMG ....................................................... 2979 C 2967 C Norbert Barthle (CDU/CSU) ......................... Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ 2981 C DIE GRÜNEN) ........................................ Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ 2969 B DIE GRÜNEN) ................................... Dr. Philipp Rösler, Bundesminister 2982 C BMG ....................................................... Bettina Hagedorn (SPD) ........................... 2969 D 2983 B Harald Weinberg (DIE LINKE) .................... Johannes Kahrs (SPD) .................................. 2970 A 2984 C Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ........................................ Norbert Barthle (CDU/CSU) ......................... 2971 B 2985 A Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) ................. Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) ................. 2972 D 2985 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) ........................... Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) .................... 2974 B 2986 C Rudolf Henke (CDU/CSU) ........................... Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ........................................ 2976 B 2988 C Dr. Karl Lauterbach (SPD) ....................... Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister 2976 D BMF ........................................................ 2990 D 19 Einzelplan 32 Joachim Poß (SPD) ...................................... Bundesschuld 2992 D (Drucksache 17/621) ............................... 2978 C Otto Fricke (FDP) ......................................... 2994 D 20 Einzelplan 60 Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) ..................... Allgemeine Finanzverwaltung 2996 A (Drucksache 17/622) ............................... Dr. Michael Meister (CDU/CSU) .................. 2978 D 2997 D Klaus Brandner (SPD) .................................. 21 Haushaltsgesetz 2010 (Drucksachen 17/624, 17/625) ................. 3000 B 2979 A Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) ......... 3001 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 32. Sitzung, Berlin, Freitag, den 19. März 2010 III Florian Toncar (FDP) ................................... Berichtigung ................................................ 3003 B 3012 D Leo Dautzenberg (CDU/CSU) ...................... 3004 A Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten ......... Namentliche Abstimmungen ........................ 3013 A 3006 B, 3006 B Ergebnisse ................................................... Anlage 2 3007 C, 3009 D Amtliche Mitteilungen ................................. 3013 D Nächste Sitzung ........................................... 3012 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 32. Sitzung, Berlin, Freitag, den 19. März 2010 2951 32. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. März 2010 Beginn: 9.00 Uhr Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse: für die Aussprache eineinhalb Stunden vorgese- Die Sitzung ist eröffnet. Guten Morgen, liebe hen. – Ich höre keinen Widerspruch. Dann ist das Kolleginnen und Kollegen! so beschlossen. Wir setzen die Haushaltsberatungen – Tages- (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Man muss ordnungspunkt I – fort: die Zeit nicht ausschöpfen!) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- Ich eröffne die Aussprache und erteile dem Kol- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- legen Ewald Schurer für die SPD-Fraktion das zes über die Feststellung des Bundes- Wort. haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Beifall bei der SPD) – Drucksachen 17/200, 17/201 – Ewald Schurer (SPD): b) Beratung der Beschlussempfehlung des Guten Morgen, Herr Präsident! Werte Kollegin- Haushaltsausschusses (8. Ausschuss) zu nen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen der Unterrichtung durch die Bundesregie- und Herren! Der Einzelplan 15 hat in den letzten rung Jahren einen deutlichen Aufwuchs erfahren, einen Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 höheren als andere Einzelpläne, und zwar durch die Zuschüsse aus dem Steuertopf für den – Drucksachen 16/13601, 17/626 – Gesundheitsfonds. Dieser Fonds ist zwar nur eine Berichterstattung: Kapitalsammelstelle, aber die Zuwächse sind vor- Abgeordnete Norbert Barthle handen. Im Haushalt 2010 sind das 15,7 Milliarden Carsten Schneider (Erfurt) Euro, die sich wie folgt aufsplitten: 11,8 Milliarden Otto Fricke Euro für gesellschaftlich notwendigen Bedarf, also Roland Claus Zuschüsse an die GKV, und 3,9 Milliarden Euro für Alexander Bonde die zunächst einmaligen krisenbedingten Zuschüs- se für die Ausfälle in der GKV durch die Wirt- Dazu rufe ich den Tagesordnungspunkt I.18 auf: schafts-, Finanz- und Konjunkturkrise. Einzelplan 15 Der materielle Kern des Einzelplans beträgt Bundesministerium für Gesundheit nach ursprünglich 467 Millionen Euro nach eige- – Drucksachen 17/614, 17/623 – nen Berechnungen nur noch circa 430 Millionen Euro. Da wurden Sparvorstellungen zum Haushalt Berichterstattung: realisiert. Wenn ich mir das Sparen anschaue, Abgeordnete Alois Karl werte Kolleginnen und Kollegen, dann muss ich Ewald Schurer aber sagen: Da machen Sie schon Ihre ersten Ulrike Flach Fehler. Michael Leutert Sven-Christian Kindler Ich erwähne ausdrücklich einen Bereich, der für mich und auch für uns, glaube ich, eine große poli- Zu Einzelplan 15 liegen drei Änderungsanträge tische Bedeutung hat, nämlich: Prävention, Auf- der Fraktion Die Linke vor. klärung und Programmmaßnahmen, zum Beispiel auf dem sehr wichtigen Gebiet des Drogen- und 2952 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 32. Sitzung, Berlin, Freitag, den 19. März 2010 Suchtmittelmissbrauchs. Wer die praktischen Zah- den genauen Ausdruck nicht mehr erinnern – len kennt, Herr Minister, und weiß, was die Studien Kopfgeldpauschale. aussagen, die von Ihrer Amtsvorgängerin veröf- (Heinz Lanfermann [FDP]: Falsche Begrif- fentlicht wurden, müsste einsehen, dass es einen fe kommen von Herrn Lauterbach! – großen und anhaltenden Bedarf gibt, Modell- oder Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Am bes- Aufklärungsmaßnahmen zu finanzieren. Was ma- ten, du bleibst gesund!) chen Sie? Genau an dieser Stelle fangen Sie an, rigide zu kürzen. Titel 531 66 – Aufklärungsmaß- Sie variieren Ihre fachlichen Begründungen. Aber nahmen auf dem Gebiet des Drogen- und Sucht- am Schluss bleibt folgende Erkenntnis: Alle sollen mittelmissbrauchs –: minus 500 000 Euro. Titel einkommensunabhängig die gleichen Beiträge 684 69 – Modellmaßnahmen und Forschungsvor- zahlen. Es ist also egal, wie viel man verdient. haben auf dem Gebiet des Drogen- und Suchtmit- (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Wer weniger telmissbrauchs –: minus 740 000 Euro. Das sind verdient, hat es schwerer!) die falschen Weichenstellungen bei dem ansons- ten natürlich wichtigen Bestreben, den Haushalt zu Sie wollen 40 Millionen Menschen zu Bittstellern konsolidieren. eines komplizierten Antragsverfahrens machen. Damit verunsichern Sie die Menschen. Viele wer- (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Sven- den sich fragen, ob sie die eine oder andere medi- Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- zinische Leistung noch bezahlen können, vor allen NEN]) Dingen wenn man in Vorleistung treten muss. Herr Minister, natürlich beschäftige ich mich als Herr Minister, ich unterstelle Ihnen, dass Sie ei- Haushälter auch mit Ihren gesundheitsökonomi- nen Paradigmenwechsel im Gesundheitssystem schen Überlegungen. Ich frage mich, welche Logik wollen; das ist offensichtlich. Liebe Freunde von sie in sich tragen, wenn es um das Ziel geht, das der CSU, haben Herr Söder und Herr Seehofer System umzubauen. nicht recht, wenn sie – wie Seehofer vorgestern in (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Du hart aber fair – von einer geplanten Demontage musst über