Regionale Wertschöpfung aus Erneuerbaren Energien

im Rhein-Hunsrück-Kreises

Vorstand- und10. Vorstandsbeirat Windenergietag GVV-Kommunalversicherung, Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Vortrag von LandratUhle am Bertram 21.06.2017 Fleck in Bingenam 11.09.2012 in Köln Vorstellung

Klimaschutzkonzept des Rhein-Hunsrück-Kreises

„102.000 Einwohner

„ 991 km² Fläche

„ 137 Städte und Ortsgemeinden (75% unter 500 Einwohnern)

Frank-Michael Uhle Dipl.-Ing. (FH) Architekt Klimaschutzmanager Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis Ludwigstraße 3-5, 55469 Tel. (06761) 82611 Email: [email protected]

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 2 Energieverbräuche im Rhein-Hunsrück-Kreis im Jahr 2011

Gesamtenergieverbrauch des Rhein-Hunsrück-Kreises (IST-Zustand) (nach Sektoren und Energieträgern) Diesel CO2 - Bilanz: 1.200.000.000 Flüssiggas 573.077 Tonnen im Jahr

1.000.000.000 Ottokraftstoff 800.000.000 Kohle 600.000.000

kWh/a Wärmepumpen 400.000.000 Solarthermie 200.000.000 0 Biomasse

Erdgas

Heizöl

Strom (Bilanziell 66% EE-Strom)

Wärme: ca. 1,2 Mio. MWh/a (49,5%) Verkehr: ca. 799.533 MWh/a (32%) Strom: ca. 463.040 MWh/a (18,5%)

Gesamtenergieverbrauch ca. 2,5 Mio. MWh im Jahr Dies entspricht einer Heizölmenge von ca. 250 Millionen Litern !

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 3 Energieverbräuche im Rhein-Hunsrück-Kreis im Jahr 2050

GesamtenergieverbrauchGesamtenergieverbrauch des Rhein-Hunsrück-Kreises des Rhein-Hunsrück-Kreises (IST-Zustand) 2050 (nach Sektoren und Energieträgern) Diesel (nach Sektoren und Energieträgern) Diesel CO2 - Bilanz: Guthaben 1.200.000.000 1.200.000.000 FlüssiggasWindgas 32.209 Tonnen im Jahr 1.000.000.0001.000.000.000 OttokraftstoffFlüssiggas 800.000.000800.000.000 KohleOttokraftstoff 600.000.000600.000.000 kWh/a

kWh/a WärmepumpenWärmepumpen 400.000.000400.000.000 SolarthermieSolarthermie 200.000.000200.000.000 BiomasseBiomasse 0 0 ErdgasErdgas

HeizölHeizöl

StromStrom (Bilanziell(Bilanziel 100% 66% EE-Strom)EE-Strom)

Reduktion des Gesamtverbrauchs Halbierung des Energieverbrauchs Ausnutzung der Potentiale aus um 40% auf 1,5 Mio. MWh im Jahr im Gebäudebestand Biomasse, Sonne und Wind

Verdrängung fossiler Energie durch Einsparung und Nutzung Erneuerbarer Energien entspricht einer Heizölmenge von 210 Millionen Litern im Jahr !

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 4 Das Ziel: wir wollen 290 Mio. € Energie- importe in regionale Wertschöpfung umwandeln

Gesamtausgaben für Energieimporte im Rhein-Hunsrück-Kreis ca. 290 Millionen € Rheinland-Pfalz

Gesamtausgaben Energieimporte der Bundesrepublik in 2012: rd. 92 Mrd. € Ziel unseres 40% mehr als 2010 Quelle: Faktenheft der Agentur für Klimaschutzkonzeptes: Erneuerbare Energien, Stand 05/2013

Bis zum Jahr 2050 wollen wir 250 Millionen € jährliche Energieimportkosten regional binden!

Wir wandeln Energieimportkosten durch Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in regionale Arbeitsplätze und Wertschöpfung um!

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 5 Handlungsfeld Strom: Bis um das Jahr 1900 war jegliche Form von Energieerzeugung dezentral

Historische Schiffsmühle auf dem Rhein um 1860

Wassermühle bei Holzstich von Rowbothom Whymper um 1860

„ Bis zur 1. industriellen Revolution (Kohle & Dampfmaschine) war jegliche Form der Energiegewinnung:

dezentral und erneuerbar !

Quelle: Kulturhaus Oberwesel – Stadtmuseum Kulturstiftung Hütte Oberwesel

6 Handlungsfeld Strom: Dezentrale Energie- erzeugung auf dem Hunsrück: Wind-Wasser-Mühlen

Wind-Wasser-Rad in 1912 bis 1970

„ Schon in alten Ägypten bewegte die Windkraft mechanische Wasserpumpen

„ Bereits im 7. Jahrhundert n.Chr. waren Windmühlen in Persien und Kleinasien weit verbreitet

„ vermutlich in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts entstanden die ersten Windmühlen in Deutschland

„ 30.000 Windmühlen prägten um 1900 das Landschafts- bild Nordwestdeutschlands

Quelle: Chronik Schnorbach , Fritz Schellack 2011

„ Auf dem Hunsrück wurden Anfangs des 20. Jahrhunderts Wind-Wasser-Mühlen in Schnorbach, , , Hübingen, Strimmig, Laubach, Hahn, Haserich, , Panzweiler und Waldalgesheim errichtet

1988 - Auf Grund von Baufälligkeit muss das Windrad, das Wahrzeichen für Panzweiler, leider abgerissen werden.

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 7 Handlungsfeld Strom: 1995 gab es dann die erste neuzeitliche erneuerbare Stromerzeugung auf dem Hunsrück

Bau der ersten neuzeitlichen Windkraftanlage im Hunsrück 1995

¼ 3 Windräder Vestas mit je 600 KW Nennleistung 1995 - 1997

Jahresproduktion von 800.000 kWh erneuerbarem Strom je Windrad (deckt den Bedarf von 200 Haushalten)

¼ 2010 Ersatz (Repowering) von 2 Vestas- Anlagen durch 2 Enercon E-82. Hierdurch wurde der Stromertrag auf über 5 Millionen kWh je Windrad versechsfacht

¼ Mehr als 300 Bürger sind an allen Windkraftprojekten von „Höhenwind“ beteiligt Quelle: www.hoehenwind.com

Erstes Repowering-Projekt im Hunsrück im Jahr 2010

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 8 Der Regenerativstromanteil im Landkreis lag 2007 bereits bei 27 %

nachrichtlich: Wasserkraft

Ø Bund 3,3 % seit 2010: Pilotprojekt Flussturbinen im Rhein bei St. Goar

Windenergie 34,33 % 65,67 % Stand 2007 24,36 % nicht regenerative regenerative Energien Energien (Bund 16,8 %) Photovoltaik 0,92 %

Biomasse 2,59 %

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 9 Der Regenerativstromanteil im Landkreis lag 2010 bereits bei 43 %

nachrichtlich: Wasserkraft

Ø Bund 3,3 % seit 2010: Pilotprojekt Flussturbinen im Rhein bei St. Goar

Windenergie 34,33 % 65,67 % Stand Ende 2010 36,67 % nicht regenerative regenerative Energien Energien (Bund 16,8 %) Photovoltaik 4,88 %

Biomasse 2,27 %

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 10 Der Regenerativstromanteil im Landkreis lag Mitte 2012 bereits bei 104 %

nachrichtlich: Wasserkraft

Ø Bund 3,3 % seit 2010: Pilotprojekt Flussturbinen im Rhein bei St. Goar

Windenergie 34,33 % 65,67 % Stand Juni 2012 93,59 % nicht regenerative Ø Bund 7,5 % regenerative Energien Energien (Bund 16,8 %) Photovoltaik 9,01 % Juni 2012 in Betrieb Ø Bund 4,0 %

Biomasse 1,86 %

Ø Bund 5,5 %

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 11 Der Regenerativstromanteil im Landkreis lag Mitte 2014 bereits bei 177 %

nachrichtlich: Wasserkraft

Ø Bund 3,3 % seit 2010: Pilotprojekt Flussturbinen im Rhein bei St. Goar

Windenergie 34,33 % 65,67 % Stand Juli 2014 158,69 % nicht regenerative Ø Bund 8,4 % regenerative Energien Energien (Bund 16,8 %) Juli 2014 Photovoltaik in Betrieb 13,19 % Ø Bund 4,7 %

Biomasse 5,65 %

Ø Bund 7,6 %

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 12 Der Regenerativstromanteil im Landkreis lag Ende 2015 bereits bei 273 %

nachrichtlich: Wasserkraft

Ø Bund 3,3 % seit 2010: Pilotprojekt Flussturbinen im Rhein bei St. Goar

Windenergie 34,33 % 65,67 % Stand Ende 2015 249,62 % nicht regenerative Ø Bund 11,0 % regenerative EnergienEnde 2015 in Betrieb Energien (Bund 16,8 %) Photovoltaik 16,73 % Ø Bund 6,0 %

Biomasse 7,09 %

Ø Bund 7,8 %

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 13 Der Regenerativstromanteil im Landkreis liegt Ende 2017 vorauss. bei 298 %

nachrichtlich: Wasserkraft

Ø Bund 3,3 % seit 2010: Pilotprojekt Flussturbinen Am Netz, genehmigt im Rhein bei St. Goar und im Bau 2016

16 Anlagen 117 MW Leistung

Windenergie Stand Ende 2015 249,62 % Ø Bund 11,0 % Ende 2015 in Betrieb Photovoltaik 16,73 % Ø Bund 6,0 %

Biomasse 7,09 %

Ø Bund 7,8 %

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 14 Regionale Wertschöpfung Studie der Agentur für erneuerbare Energien / IÖW

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 15 Regionale Wertschöpfung: konservative Berechnungen des Kreises

Aufträge für heimische Unternehmen

• Rodung

• Wegebau

• Herrichtung Kran- und Montageflächen

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 16 Regionale Wertschöpfung: konservative Berechnungen des Kreises

Aufträge für heimische Unternehmen

• Leitungsgräben (interne und externe Verkabelung)

• Objektsicherung

• Netzanbindung (Bau der Übergabestation oder des Umspannwerkes)

• Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen

• Lokale Planungskosten

• Vermessung

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 17 Regionale Wertschöpfung: konservative Berechnungen des Kreises

Aufträge für heimische Unternehmen

• Fundamentaushub

• Lieferung Fundamentbeton

• Genehmigungsgebühren

• Gastronomie und Übernachtungskosten

¼ ca. 600 Kubikmeter Beton je Fundament

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 18 Regionale Wertschöpfung: konservative Berechnungen des Kreises

- Pachterträge und Steuern für die Gemeinden - Einspeisevergütung für lokale Anlagenbetreiber (private PV- Anlagen und Genossenschaften) - Aufträge für Handwerker und Baufirmen - Neue Jobs durch Wartungsaufträge - Finanzierung durch lokale Banken - Entwicklungsmöglichkeiten für örtliche Landwirte und Forstbesitzer - Zusätzliches Auftragsvolumen für Hotels und Restaurants

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 19 Regionale Wertschöpfung Presseecho

Quelle: E&M Jahresmagazin 2012

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 20 Daseinsvorsorge und Energiewende: Schnittstellen erkennen und nutzen!

Erneuerbare Energien / Demografischer Wandel / Energieeffizienz Daseinsvorsorge

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 21 Daseinsvorsorge durch Erneuerbare Energien am Beispiel der Ortsgemeinde

Privater Wind- und Solarpark auf gemeindeeigenen Flächen:

14 Windkraftanlagen (schrittweise seit 2007)

Hierfür erhält die Gemeinde eine Grundpacht sowie abhängig vom Windertrag einen prozentualen Erfolgsanteil

Pachteinnahmen aus Windkraft für Ortsgemeinde: ca. 300.000 € im Jahr, Vertragslaufzeit 20 Jahre

Photovoltaik-Freianlage mit 2 MW Leistung Inbetriebnahme Dezember 2010

Die Anlage geht nach 25 Jahren in das Eigentum der Ortsgemeinde über

Pachteinnahmen für Ortsgemeinde: 630.000 € Einmalzahlung im Oktober 2010

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 22 Daseinsvorsorge durch Erneuerbare Energien am Beispiel der Ortsgemeinde Mastershausen

Die Ortsgemeinde nutzt ihre Pachteinnahmen aus dem Wind- und Solarpark für:

• Ausbau von Ortsstraßen 570.000 € • Vitalisierungsprogramm für Altbauten im Ortskern 50.000 € pro Jahr • Vereinsförderung jährlich 15.000 € für insgesamt 10 Vereine • Umbau der alten Schule zu Seniorenheim mit Begegnungscafe 1.500.000 € • Neubau Übungsraum Musikverein 50.000 € • Neubau Jugendraum 60.000 € • Neubau Bücherei 17.000 € • Neubau Kindergarten, Eigenanteil 160.000 € • Erneuerung Spielplatz 40.000 € • Anlage Naturerholungsraum 151.000 € • Neubau Premium Wanderweg 30.000 € • DSL-Anbindung, Eigenanteil 101.000 € • Neubau Aussichtsturm 37.000 € • Unterstützung von Nachbargemeinden …und vieles mehr….

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 23 Daseinsvorsorge durch Erneuerbare Energien Nahwärmeverbünde in den Ortsgemeinden

Gemeinsamer, solarthermisch unterstützter Nahwärmeverbund: Ca. 142 Häuser in 2 Orten Ortsgemeinden Külz und 2015 80% Anschlussquote Bürgermeister a.D. Aloys Schneider und Volker Wichter (insgesamt 757 Einwohner)

Planung: Ziel: Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung, 20.09.2016 Klimaschutz-Modellorte für Energie- 2 Holzhackschnitzel-Kessel, einsparung, regenerative Wärme- und 1.420 qm Solarthermie-Feld Strom-Vollversorgung (aus Windkraft und PV mit Batteriespeichern) Baubeginn Frühjahr 2015, Inbetriebnahme Sommer 2016

Bauherr: Energieversorgung der Region Simmern (ERS) Angesiedelt beim Eigenbetrieb VG-Werke Simmern

Übersichtsplan: ERS Simmern Status im Juni 2017: 15 Biomasse-Nahwärmeverbünde in Betrieb, Fotos: Bioenergiedorf Büsingen, F.M. Uhle weitere Biomasse-Nahwärmeverbünde in Planung

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 24 Daseinsvorsorge durch Erneuerbare Energien Nahwärmeverbünde in den Ortsgemeinden

Die Ortsgemeinden fördern die Umstellung auf Erneuerbare Wärmeversorgung durch einen Zuschuss in Höhe von 4.000 € je Haushalt mittels Einnahmen aus der Windpacht

93 von 105 Häusern werden bereits komplett regenerativ beheizt. Lediglich 5 Häuser werden noch Die Klimaschutzziele rein fossil beheizt (darunter ein des Bundes 2050 für Dachs-BHKW) den Wärmebereich sind bereits heute (insgesamt 284 Einwohner im Ort) erreicht !

Bestandsanalyse Wärmeversorgung Neuerkirch

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 25 Praxisbeispiel Energieeinsparung: Kampagne „Rhein-Hunsrück spart Strom“

Zwischenfazit im Dezember 2015 Austausch von weißer Ware

AustauschA von Pumpen

Auftakt im September 2014

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 26 Praxisbeispiel Energieeinsparung: Kampagne „Rhein-Hunsrück spart Strom“

In einem Vier-Personen-Haushalt sind 550 Euro jährliche Ersparnis möglich !

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 27 Praxisbeispiel Energieeinsparung: Gemeinden erstellen Energiesparkonzept für ihre Bürger

Schnorbacher Förderung von: Energiesparrichtlinie „ Energieberatung Start im Mai 2015: „ Austausch weiße Ware „landesweit einmaliges Pilotprojekt“ „ Austausch Heizungsumwälzpumpe „ Hydraulischer Abgleich

„ Photovoltaik-Anlage „ Batteriespeicher „ Gebäudedämmung „ Austausch Fenster und Türen „ Austausch Nachtspeicheröfen „ Einbau erneuerbare Heizsysteme „ Einbau Lüftungsanlagen „ Neubau Passivhaus

„ Maximal 6.000 € Zuschuss je Haushalt

Foto: Werner Dupuis

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 28 Handlungsfeld Energieeinsparung: Gemeinden erstellen Energiesparkonzept für ihre Bürger

Schnorbacher LED-Tauschtag 27.01.2017: Energiesparrichtlinie „ Haushalte konnten kostenlos bis zu Start im Mai 2015: max.15 Leuchtmittel tauschen „landesweit einmaliges Pilotprojekt“ „ 60 von 95 Haushalten haben teilgenommen „ Innerhalb von 2,5 Stunden waren 975 Leuchtmittel getauscht „ Kosten für die Gemeinde: 3.000 – 4.000 Euro „ Erhebliches öffentliches Interesse innerhalb und außerhalb der Gemeinde

Fotos: Werner Dupuis

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 29 Praxisbeispiel Energieeinsparung: Gemeinden erstellen Energiesparkonzept für ihre Bürger

Das „Schnorbacher Modell“ ist Vorbild für zahlreiche Gemeinden

Auftakt in Kappel 01.02.2016 Förderrichtlinien beschlossen in:

„ „ „ Kappel „ „ , „ Verbandsgemeinde Simmern (32 Gemeinden – geringinvestive Basisförderrichtlinie )

Auftakt in Reckershausen 14.06.2016 „ zahlreiche weitere Gemeinden haben ihr Interesse bekundetbekundet

30 10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen Handlungsfeld E-Einsparung: Nicht nur Privat- haushalte – auch KMU können ihre Energiekosten halbieren

Best-Practice: Gesundheitszentrum-Hunsrück Holger Merg GmbH

„ Drei Unternehmen unter einem Dach

„ Errichtung des Gebäudes 1997

„ Aufstockung 2005 und 2008

„ ca. 130 Mitarbeiter Das Konzept: Drei Handlungsschritte

„ Umrüstung auf LED-Beleuchtung

„ Photovoltaik-Anlage für den Eigenverbrauch

„ Grundlast-BHKW (vorrangig für den Saunabetrieb)

Die Energiekosten wurden halbiert

„Unser Motto zum Thema Energie lautet: Die Energiewende für unseren Betrieb alltagstauglich gestalten !“

(Holger Merg)

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 31 Daseinsvorsorge durch Erneuerbare Energien am Beispiel der Ortsgemeinde Mörsdorf

Privater Windpark Mörsdorf Nord- und Süd, teilweise auf gemeindeeigenen Flächen:

11 Windkraftanlagen mit 2,4 MW Leistung seit 2015

Hierfür erhält die Gemeinde eine Grundpacht sowie abhängig vom Windertrag einen prozentualen Erfolgsanteil Pachteinnahmen aus Windkraft für Ortsgemeinde: ca. 205.000 € im Jahr 2016, zzgl. 1.850 € aus dem Solidarpakt der ehemaligen VG Treis-Karden Quelle: Abo-Wind, Ausstellung im Museumskaffee Mörsdorf

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 32 Daseinsvorsorge durch Erneuerbare Energien am Beispiel der Ortsgemeinde Mörsdorf

„Ohne die Einnahmen aus unseren Windrädern und die Unterstützung des Betreibers Abo-Wind wäre die Brücke ein Traum geblieben.“

Marcus Kirchhoff, Bürgermeister von Mörsdorförsdorf anlässlich der Eröffnung am 03.10.2015

Die drei „Brückenträumer“ Marcus Kirchhoff, Hans-Peter Platten und Ingo Börsch

Quelle: www.geierlay.de

Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung, 27.11.2015

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 33 Daseinsvorsorge durch Erneuerbare Energien am Beispiel der Ortsgemeinde Mörsdorf

„Ohne die Einnahmen aus unseren Windrädern und die Unterstützung des Betreibers Abo-Wind wäre die Brücke ein Traum geblieben.“

Marcus Kirchhoff, Bürgermeister von Mörsdorf anlässlich der Eröffnung am 03.10.2015

Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung, 04.11.2015

Die drei „Brückenträumer“ Marcus Kirchhoff, Hans-Peter Platten und Ingo Börsch

Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung, 25.11.2015

Die „Geierlay“ steht auf Platz 85. der beliebtesten Ausflugsziele von ausländischen Touristen – vier Plätze vor dem Münchener Hofbräuhaus Quelle: Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT), Umfrage unter 40.000 Teilnehmern

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 34 Daseinsvorsorge durch Erneuerbare Energien am Beispiel der Ortsgemeinde Mörsdorf

Der einstige Ort der „Sommerfrische“ wurde zu neuem Leben erweckt

Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung, 04.11.2015

Quelle: www.geierlay.de

Quelle: www.geierlay.de

Erwartet wurden 170.000 Besucher im Jahr

Im ersten Jahr waren bereits 340.000 Besucher auf der Brücke

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 35 Daseinsvorsorge durch Erneuerbare Energien Die Wertschöpfung hilft, die Gemeinden zu entschulden

60 von 137 Kommunen erzielen Pachteinnahmen aus der Windkraft

Im 19. Jahrhundert wanderten die Menschen nach Amerika aus, da der Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung, 22.08.2016 Hunsrück sie nicht ernähren konnte.

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 36 Der Rhein-Hunsrück-Kreis: Referenzregion für Klimaschutz und innovative Energiekonzepte

Ziel:

Die Ortsgemeinden folgen dem Grundsatz von Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818–1888)

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 37 Anlage

Aktuelle Klimabilanz

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 38 Auswirkungen auf die Treibhausgasbilanz

Bilanzjahr 2015:

ƒ Emissionen Strom: -367.914 t/CO2-e

ƒ Emissionen Wärme: 272.538 t/CO2-e

ƒ Emissionen Verkehr: 212.034 t/CO2-e

ƒ Emissionen Abfall: 312 t/CO2-e

Gesamtemissionen 2015: 118.423 t t/CO2-e

Reduktion seit 1990 um: 764.651 t/CO2-e Reduktionspfad Emissionen:

ƒ Jahr 2011: -35% geg. 1990 ƒ Jahr 2012: -56% geg. 1990 ƒ Jahr 2013: -64% geg. 1990

ƒ Jahr 2015: -87% geg. 1990

¾ Bilanzielle Null-Emission fast erreicht !!!!

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 39 Auswirkungen auf die Treibhausgasbilanz

Erläuterung:

Das IfaS bilanziert die Emissionen auf Basis der GEMIS-Daten. GEMIS 4.7 (direkte Emissionen) in Kombination mit prognostiziertem Bundesstrommix nach Leitszenarien BMU (2010) „Langfristszenarien und Strategien für den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland – Leitstudie 2010“ Studie im Auftrag des BMU; DLR Stuttgart, Fraunhofer-IWES Kassel, IFNE Teltow, Februar 2011.

GEMIS ist inzwischen in der Version 4.9 verfügbar und auch hier sind die Emissionen 453 g/kWh.

Alleine durch die im Jahr 2016 ans Netz gegangenen, genehmigten und im Bau befindlichen 16 Windräder verbessert sich der Reduktionspfad bis Ende 2017 auf 93%

Tatsächlich waren die Emissionen im Jahr 2015 im Bundesdurchschnitt mit 535 g/kWh höher. Quelle: Erhebung von Statista. URL: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/38897/umfrage/co2-emissionsfaktor-fuer-den- strommix-in-deutschland-seit-1990

Wenn man diese höheren Werte zu Grunde legt, beträgt der Reduktionspfad im Jahr 2015 bereits 94% und im Jahr 2017 wäre mit 101% das Ziel bilanzieller Null-Emission erreicht.

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 40 Auswirkungen auf die Treibhausgasbilanz

Der Landkreis spart bereits heute jährlich 764.651 t CO2 gegenüber 1990 ein. Das entspricht einer Fläche von

* Ein Hektar Wald speichert pro Jahr über alle Altersklassen hinweg ca. 13 Tonnen CO2. 41 Quelle: http://www.wald.de/wie-viel-kohlendioxid-co2-speichert-der-wald-bzw-ein-baum/ Auswirkungen auf die Treibhausgasbilanz

Der Landkreis spart bereits heute jährlich 764.651 t CO2 gegenüber 1990 ein. Das entspricht dem jährlichen Speichervolumen von

Zum Vergleich: die gesamte Waldfläche im Rhein-Hunsrück beträgt lediglich . Dabei ist der RHK mit 45,8% einer der waldreichsten Landkreise in Deutschland.

Der dauerhaft nicht renaturierte Flächenbedarf für ein Windrad beträgt durchschnittlich 0,5 Hektar**. Bei 268 Windrädern Ende 2017 entspricht dies einer Fläche von 134 Hektar.

Das Verhältnis zwischen Umweltnutzen (58.819 Hektar) zum Umwelteingriff (134 Hektar) beträgt somit oder anders ausgedrückt 0,2%

* Ein Hektar Wald speichert pro Jahr über alle Altersklassen hinweg ca. 13 Tonnen CO2. 42 Quelle: http://www.wald.de/wie-viel-kohlendioxid-co2-speichert-der-wald-bzw-ein-baum/ ** Rund 0,5 Hektar bleiben durchschnittlich dauerhaft frei. Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 13.10.2014, Tagesthema: Windkraft im Wald Auswirkungen auf die Treibhausgasbilanz

Erläuterung:

Der Vergleich zwischen Umweltnutzen und Umwelteingriff bezieht sich auf den Betrieb der Windräder und dient lediglich dazu, die Dimensionen zu verdeutlichen.

Der Vergleich setzt voraus, dass für alle 268 Windräder im Kreis Waldflächen gerodet wurden. Tatsächlich stehen jedoch rund 25% der Windkraftanlagen im Kreis in der freien Feldflur.

Die Ökobilanz von Windrädern, welche den Energie- und Rohstoffbedarf für die Fertigung, Montage und den Rückbau mit dem Energieertrag der Räder ins Verhältnis setzt, wurde bereits mehrfach wissenschaftlich untersucht. Diese „Ökologische Amortisationszeit“ liegt deutlich unter einem Jahr. Anbei die Quellenangabe zu zwei Studien von SIEMENS (2014) : http://www.iwr.de/news.php?id=27684 bzw. von der Universität in Oregon (USA, 2014): http://www.ourenergypolicy.org/wp-content/uploads/2014/06/turbines.pdf

Als naturschutzrechtlicher Ausgleich für den Bau der Windräder werden entsprechende Ausgleichsmaßnahmen im Genehmigungsverfahren behördlich angeordnet. Beispiele naturschutzrechtlich sehr hochwertiger Ausgleichsmaßnahmen in unserem Kreis sind z.B. Bachentfichtungen, das Anlegen und Pflegen von Streuobstwiesen, Aufforstungen sowie das Anlegen und Pflegen von Biotopen.

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 43 Auswirkungen auf die Treibhausgasbilanz

Der Landkreis spart bereits heute jährlich 764.651 t CO2 gegenüber 1990 ein. Das entspricht dem jährlichen Speichervolumen von

weiterer Vergleich: und einem Durchmesser von

50cm haben so viel CO2 gespeichert, wie im Jahr eingespart wird.

weiterer Vergleich:

mit einem Durchmesser von 50cm haben so viel CO2 gespeichert, wie im Jahr eingespart wird.

* Ein Hektar Wald speichert pro Jahr über alle Altersklassen hinweg ca. 13 Tonnen CO2. 44 Quelle: http://www.wald.de/wie-viel-kohlendioxid-co2-speichert-der-wald-bzw-ein-baum/

** Fichten: CO2 Abssorption von 2,6 Tonnen je Baum; Buchen: CO2 Abssorption von 3,5 Tonnen je Baum; Quelle: wie vor Entwicklungspotenziale Treibhausgasemissionen in Anlehnung an die Bundesziele

Bei der Berechnung des Bilanzjahres 2015 wurden alle EE-Analgen bis Juli 2016 mit einbezogen, darüber hinaus wurde auf die 45 jeweils aktuell vorliegenden Verbrauchsdaten (Strom 2014 und Gas 2007 zurückgegriffen). Entwicklungspotenziale Treibhausgasemissionen in Anlehnung an die Bundesziele

Erläuterung:

Das Ziel bilanzieller Null-Emissions-Landkreis in den Sektoren Wärme, Mobilität, Abfall uns Strom wird auf Grund des gewaltigen erneuerbaren Stromüberschusses deutlich vor dem Jahr 2020 erreicht, was für einen deutschen Binnenlandkreis einmalig sein dürfte.

Dieses Guthaben schmilzt jedoch bis zum Jahr 2050 ab, da bis dahin gemäß den politischen Zielen bundesweit 90% des Stroms erneuerbar erzeugt werden soll.

Daher gilt, die Anstrengungen im Abfall-, Wärme-, und Verkehrsbereich zu verstärken, damit unser Landkreis auch dauerhaft Null-Emissions-Kreis bleibt.

Die Themenfelder sind unabhängig von der Klimabilanz von höchster Bedeutung, da die Haushalte in unserem Landkreis für Wärme- und Mobilität durchschnittlich rd. 80% ihrer Energiekosten zahlen müssen (rd. 4.000 € von 5.000 € Gesamtkosten für Energie je Haushalt).

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 46 Mobilität und Wärme sind die Hauptkostentreiber Kostenexplosion fossiler Energieträger

Durchschnittliche Energiekosten für Einfamilienhaushalt Verbrauch: 2.500 Liter Heizöl, 4.000 kWh Strom, 25.000 km Fahrleistung PKW

Kostenrückgang seit Jahr 2012: 1.300 € (20%)

Alles wieder gut ?

Quelle: Werte 2002 und 2012: Verbraucherzentrale RLP , Werte 1992 und 2015: eigene Recherchen

10. Windenergietag Rheinland-Pfalz, Vortrag von Frank-Michael Uhle am 21.06.2017 in Bingen 47