Stenographischer Bericht 247. Sitzung
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Plenarprotokoll 14/247 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 247. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 3. Juli 2002 Inhalt: Absetzung des Tagesordnungspunktes 2 . 24980 C Carsten Schneider SPD . 25006 B Gedenken für den verstorbenen ehemaligen Vorsitzenden der Fraktion der CDU/CSU, Nächste Sitzung . 25007 D Dr. Alfred Dregger Berichtigung . 25007 D Vizepräsident Dr. h. c. Rudolf Seiters . 24979 A Anlage 1 Tagesordnungspunkt 1: Liste der entschuldigten Abgeordneten . 25009 A Vereinbarte Debatte: Gewalt und Gesell- schaft – Ursachen erkennen, Werte ver- mitteln, friedliches Zusammenleben Anlage 2 stärken . 24980 C Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Wolfgang Thierse SPD . 24980 C Beratung: Dr. Angela Merkel CDU/CSU . 24982 C – Große Anfrage: Forschungsförderung in Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE Deutschland GRÜNEN . 24985 B – Unterrichtung: Bericht zur technologischen Dr. Wolfgang Gerhardt FDP . 24987 B Leistungsfähigkeit Deutschlands 2001 und Petra Pau PDS . 24989 A Stellungnahme der Bundesregierung Dr. Edith Niehuis, Parl. Staatssekretärin – Beschlussempfehlung und Bericht: BMFSFJ . 24990 A – Förderung der Energiespeicherforschung Dr. Bernhard Vogel, Ministerpräsident (Thüringen) . 24992 B – Gegen ein Forschungsverbot in der Gashydratforschung Dr. Antje Vollmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 24995 C – Faktenbericht Forschung 2002 zum Dr. Karlheinz Guttmacher FDP . 24997 A Bundesbericht Forschung 2000 Angela Marquardt PDS . 24997 D – Beschlussempfehlung und Bericht: Mehr Frauen an die Spitze von Wissenschaft und Christoph Matschie SPD . 24999 A Forschung – durch Gender Mainstreaming Maria Eichhorn CDU/CSU . 25000 D Frauen in Wissenschaft und Forschung stärken Michael Müller (Düsseldorf) SPD . 25002 A – Beschlussempfehlung und Bericht: Res- Kerstin Griese SPD . 25003 B sortforschung überprüfen – Effizienz der Michael Roth (Heringen) SPD . 25004 D Forschung steigern II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 247. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Juli 2002 – Beschlussempfehlung und Bericht: Anlage 7 – Die Brennstoffzelle – Technik des Freizeitmöglichkeiten für im Ausland in Feld- 3. Jahrtausends lagern stationierte deutsche Soldaten – Technikfolgenabschätzung: hier: TA- MdlAnfr 7 Projekt „Brennstoffzellen-Technolo- Günther Friedrich Nolting FDP gie“ Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . 25013 B – Antrag: Eine neue Offensive für eine mo- derne Forschungspolitik Anlage 8 – Antrag: Wissenschaft und Forschung als Änderungen bei der Gewährung von Haus- Motor der gesellschaftlichen Entwicklung und des wirtschaftlichen Aufschwungs in haltshilfe durch die gesetzliche Krankenkasse Deutschland nutzen MdlAnfr 8, 9 (246. Sitzung, Tagesordnungspunkt 27, Zu- Maria Eichhorn CDU/CSU satztagesordnungspunkt 15 und 16) . 25009 C Antw PStSekr’in Gudrun Schaich-Walch Jörg Tauss SPD . 25009 C BMG . 25013 D Anlage 3 Anlage 9 Rechtsgültigkeit der polnischen Rechtsakte zu Aufnahme der Ortsumfahrung der B 179 in Kö- Enteignung und Vertreibung von Personen nigs Wusterhausen in Brandenburg sowie der deutscher Nationalität aus den damals deut- Autobahnanbindung A13/B 246 in Bestensee in schen Ostgebieten Brandenburg in den Bundesverkehrswegeplan MdlAnfr 1 MdlAnfr 10, 11 Hartmut Koschyk CDU/CSU Maritta Böttcher PDS Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA . 25011 C Antw PStSekr’in Angelika Mertens BMVBW 25013 D Anlage 4 Anlage 10 Auswirkungen des Gesetzes zur Eindämmung Zustimmung zur Auflösung des Entwicklungs- der illegalen Betätigung im Baugewerbe, ins- ministerrates der EU; Eingliederung des BMZ besondere der so genannten Bauabzugsteuer, in das AA für mittelständische Unternehmen; geplante MdlAnfr 12, 13 Änderungen durch das BMF Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU MdlAnfr 2, 3 Antw StMin Hans Martin Bury BK . 25014 B Klaus Hofbauer CDU/CSU Antw PStSek’in Dr. Barbara Hendricks BMF 25012 A Anlage 11 Neukonzeption der Vertriebenenkulturarbeit Anlage 5 zwecks Übereinstimmung mit § 96 Bundesver- Fortsetzung der Milchmengengarantierege- triebenengesetz lung, Maßnahmen gegen den sinkenden Milch- MdlAnfr 14 preis Hartmut Koschyk CDU/CSU MdlAnfr 4, 5 Antw StMin Hans Martin Bury BK . 25014 C Dr. Gerd Müller CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL 25012 C Anlage 12 Anwendung des Programmpakets Public Admi- Anlage 6 nistration Software System (PASS) eines Anbie- Veränderung der Struktur von Arbeitsämtern, ters aus Nordrhein-Westfalen in Geschäftsberei- Schließung des Arbeitsamtes Coburg chen der Bundesregierung; Kostenaufwand MdlAnfr 6 MdlAnfr 15 Hans Michelbach CDU/CSU Steffen Kampeter CDU/CSU Antw PStSekr Gerd Andres BMA . 25013 A Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . 25014 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 247. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Juli 2002 III Anlage 13 Anlage 15 Anzahl der im Rahmen der Fußballweltmeister- Finanzierung des neuen „Mitelstandspro- schaft nach Japan und Südkorea gereisten Mitglie- gramms“ der Bundesregierung der der Bundesregierung, Mitarbeiter des Bundes und Dritte auf Einladung des Bundes, Kosten MdlAnfr 18 Dietrich Austermann CDU/CSU MdlAnfr 13 Syliva Bonitz CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWi . 25015 D Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . 25015 A Anlage 16 Anlage 14 Vereinbarkeit von „Markenausschreibungen“ Hinweise auf mögliche Terroranschläge in mit den rechtlichen Bestimmungen für Verga- Deutschland oder auf deutsche Staatsbürger oder Einrichtungen im Ausland; Gefahrenpo- ben; Ausschluss des Mittelstandes vom Wettbe- tenzial von Schiffscontainern werb MdlAnfr 17 MdlAnfr 19, 20 Sylvia Bonitz CDU/CSU Max Straubinger CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . 25015 C Antw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWi . 25016 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 247. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 3. Juli 2002 24979 (A) (C) 247. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 3. Juli 2002 Beginn: 13.00 Uhr Vizepräsident Dr. h. c. Rudolf Seiters:Liebe Kol- war er Vorsitzender der Unionsfraktion. Dem Deutschen leginnen! Liebe Kollegen! Der Deutsche Bundestag trau- Bundestag gehörte er insgesamt über 7 Wahlperioden an, ert um einen bedeutenden Politiker, eine große parlamen- immer direkt gewählt in seinem Wahlkreis Fulda. Dem tarische Persönlichkeit, die sich bleibende VerdiensteBundeskabinett hat er – seinem eigenen Wunsche entspre- erworben hat – um unser Land, um dieses Parlament, um chend – nicht angehört; er blieb der Vorsitzende der Mehr- unsere Demokratie. In den langen Jahren seiner politi- heitsfraktion, er blieb ausschließlich Parlamentarier. In schen Arbeit hat Dr. Alfred Dregger, ein Politiker derdiesem Amt verwirklichte sich für ihn ein anderer und viel Nachkriegs- und Aufbaugeneration, in unverwechselba- wichtigerer Traum – der Fall der Mauer, die Öffnung des rer Weise das politische und parlamentarische Leben im Brandenburger Tores, der Zusammenbruch des Kommu- freien Teil Deutschlands und dann im wiedervereinigten nismus, der Siegeszug der Freiheit, die deutsche Einheit. Deutschland mitgeprägt. Alfred Dregger war geprägt von den Erlebnissen, von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs, selbst mehrfach Alfred Dregger wurde am 10. Dezember 1920 in Müns- verwundet, mit Behinderungen und Schmerzen, die ihn (B) ter als Sohn eines Verlagsdirektors geboren. Seine Jugend immer wieder bis zu seinem Tode begleiteten. Er war ge- (D) verbrachte er auf dem mütterlichen Bauernhof bei Soest. prägt von den materiellen und moralischen Zerstörungen, 1939 machte er sein Abitur, anschließend wurde er zur die eine nationalsozialistische Diktatur angerichtet hatte. Wehrmacht eingezogen; dort verblieb er bis 1945 imEr war – als Patriot – geprägt von der Spaltung und Tei- Kriegsdienst, zuletzt als Hauptmann und Bataillonskom- lung seines Vaterlandes, die Familien auseinander riss und mandeur an der Ostfront. Sein Bruder blieb im Zweiten einen Teil der deutschen Bevölkerung in einer anderen Weltkrieg an der Ostfront vermisst. Diktatur gefangen hielt. Nach dem Kriege studierte Alfred Dregger an den Uni- Sein ganzes politisches Wirken war gerichtet auf den versitäten Marburg und Tübingen Rechts- und Staatswis- Aufbau einer gefestigten und starken, an Recht und Ge- senschaften, wirkte anschließend in der Industrie und beim setz orientierten Demokratie. Sein wichtigstes Ziel war Deutschen Städtetag. 1956 wurde er in Fulda – im Alter – dem Auftrag des Grundgesetzes entsprechend – die von 36 Jahren – jüngster Oberbürgermeister der Bundes- Wiederherstellung der Einheit Deutschlands im Rahmen republik Deutschland, als er durch eine erfolgreiche In- einer europäischen Friedens- und Freiheitsordnung, was nenstadtsanierung von sich reden machte. Die Schul-für ihn immer einschloss die Versöhnung mit unseren pol- bautätigkeit erreichte während seiner 14-jährigen Amtszeit nischen Nachbarn und die Osterweiterung der Europä- ein in vergleichbaren Städten nicht gekanntes Ausmaß. ischen Union, die er stets als ein Werk des Friedens be- Von 1965 bis 1970 war Alfred Dregger Präsident bzw. Vi- zeichnete. Ende 1989 schrieb er in einem Aufsatz: zepräsident des Deutschen Städtetages; von 1962 bis 1972 Mit den schon eingetretenen und sich anbahnenden gehörte er dem Hessischen Landtag an, von 1970 bis 1972 Entwicklungen in Europa wird das Tor geöffnet für als Fraktionsvorsitzender und Oppositionsführer. eine europäische Friedensordnung, in der alle Völker Als Landesvorsitzender der hessischen CDU konnte Europas ohne Furcht und Zwang und unter Wahrung Alfred Dregger Aufsehen erregende Wahlerfolge verbu- ihrer Eigenart friedlich in gesicherten Grenzen zu- chen – sein Traum, Ministerpräsident in Hessen zu wer- sammenleben können. den, wurde jedoch nicht erfüllt.