Handbuch Der Allgemeinen Morphologie
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Handbuch der Allgemeinen Morphologie MIZ Handbuch der Allgemeinen Morphologie ELEMENTARE PRINZIPIEN UND METHODEN ZUR LÖSUNG KREATIVER PROBLEME © P. Holliger-Uebersax HERMANN HOLLIGER - UEBERSAX MORPHOLOGE ASCO UNTERNEHMENSBERATER Korrekturen 11.01.awy © P. Holliger-Uebersax 1 von 354 Handbuch der Allgemeinen Morphologie MORPHOLOGIE - kreatives Denken in geordneter Form „Es hat der Autor, Wenn er schreibt, So etwas Gewisses, Das ihn treibt.“ Goethe ,,Ich muss mir gegenwärtig wünschen, dass man mir aufmerksam folge, und es muss sich erst am Ende zeigen, wenn wir den Weg zurückschauen, den wir zurückgelegt haben, ob wir den rechten gegangen sind.“ Goethe (1788 / 89) Vorarbeiten zur Morphologie Provisorischer Text, als Manuskript gedruckt © Copyright by Peggy Holliger-Uebersax, MIZ-Verlag, Zürich, 19804 Morphologisches Institut Zürich Hermann Holliger-Uebersax, Morphologe, ASCO Unternehmensberater (†1989) Korrekturen 11.01.awy© P. Holliger-Uebersax2 von 354 Handbuch der Allgemeinen Morphologie Elementare Prinzipien und Methoden zur Lösung kreativer Probleme „Der Mensch k a n n von Haus aus gar nicht denken. Er bringt bei seiner Geburt durch Vererbung von seinen Vorfahren lediglich die geistige Veranlagung zum Denken mit auf die Welt. Er muss also das Denken erst erlernen.“ Gramel Worum handelt es sich? Morphologie im weiteren Sinne des Wortes ist eine fachunabhängige - interdisziplinäre - Methodenlehre für die Lösung kreativer Probleme in geordneter Form. Diese Allgemeine Morphologie ist in diesem Handbuch in fünf Themenkreise gegliedert: 1. Der kreative Mensch Grundlegende Einsichten in die psychischen Mechanismen des menschlichen Verhaltens. Bewusste Handhabung des angemessenen problemlösenden Verhaltens. Abbau und Vermeidung unangemessenen Verhaltens. Eigenformierung, Eigenführung. 2. Kreative Kommunikation Erfolgreiche Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen. Morphologische Methodik des Überzeugen, der Gesprächsführung, des Verhandelns: Morphologische Dialektik. Problemlösen in der Gruppe. Prinzipien der Ethik. 3 Die kreative Organisation Übersicht zu wichtigen methodischen Fragen der erfolgreichen Organisation: Unternehmensleitbild, Kaderpflichtenheft, Führungshandbuch. Begriff der Autorität, Initiative, Kompetenz und Verantwortung. Entscheidungsprozess, Führungsprozess, Entscheidungssicherheit, Innovationsprozess, die integrale Organisation. 4. Der kreative Denkprozess Intuitives und systematisches Vorgehen beim erfolgreichen Lösen kreativer Probleme. Methodik- Recherche. Denkfehler-Recherche. Grundschema und Teilschemas des kreativen Denkprozesses. Denkschemas, die erlauben, den Denkprozess methodisch zu organisieren um die Intuition auf das Ziel auszurichten. Kreative Fortsetzung des Problemlösungsprozesses, nachdem die Antwort auf eine gestellte Frage gefunden worden ist. 5. Kreative Denkmethodik Allgemeine und Spezielle Morphologische Methodik. Methodik-Details zu einzelnen Punkten des Grundschemas. Methoden zur Problemanalyse. Der Systembegriff. Methodik des Wertens. Der integrale Design-Prozess. Der vorliegende Text stellt in ziemlich kompakter Form die Quintessenz der Morphologischen Methodik vor. Der Text dient dem Morphologischen Institut Zürich als Unterlage für die Durchführung von Grundschulungskursen in Morphologie (Basiskurs 2,5 Tage, Elementarkurs 5 Tage, Übungskurs). Derartige Kurse finden statt im Auftrag: als Weiterbildung im kreativen methodischen Denken und als Einstieg für die morphologische Beratung von Fachexperten, von höheren Kadern, von Privatpersonen bei der Lösung wichtiger Probleme grösserer Tragweite. Das Handbuch ist vor allem als Arbeitsmittel zu verstehen für jeden Menschen, der seine Probleme in methodisch geordneter Form lösen möchte. Dann ist es selbstverständlich gedacht als Arbeitsmittel für einen praktizierenden Berufsmorphologen . Der Text ist eine vollständige Überarbeitung des Handbuches 1974. Trotzdem ist das vorliegende Handbuch dem Inhalte nach und der Aufmachung nach als provisorisch zu betrachten. Ich habe die Absicht, mich mit der endgültigen Fassung ab meinem 60. Lebensjahr zu befassen. Allen Firmen und allen Personen, die mir durch ihre Aufträge dazu verholfen haben, an diesem faszinierenden Thema zu arbeiten, danke ich. Das Handbuch soll als mein Versuch verstanden werden, das Zwicky-Programm zur Morphologie zu entwickeln. Zürich-Widen, 20.Februar, 1980, H. Holliger-Uebersax Korrekturen 11.01.awy © P. Holliger-Uebersax 3 von 354 Handbuch der Allgemeinen Morphologie SPIELREGELN für die Teilnahme an einer methodisch geordneten Gruppendiskussion eines kreativen Problems. Solche Diskussionen sind zielgerichtet und zeitgebunden und sollten sorgfältig moderiert werden. Ordnung in der Diskussion ist wesentlich für den Erfolg einer Problemlösungs- oder Instruktionsgruppe. Für diese Ordnung, für die Methodik des Vorgehens, ist die Morphologie zuständig. MORPHOLOGIE - Kreatives Denken in geordneter Form 1. Zwischenmenschlich geordnet diskutieren. Einer redet jeweils nach dem anderen. Sich nicht chaotisch unterhalten, sich nicht ins Wort fallen, ausser für Momente übersprühender Entdeckerfreude. 2. Konsensorientiert diskutieren. Keine Ironie, keine Konflikte auslösen oder schüren, keine Streitgespräche führen. Wer streitet, löst keine Probleme, sondern schafft neue. Humor dagegen ist jederzeit erwünscht Intellektuelle Gruppenarbeit erfordert, dass die Teilnehmer ihre kreative Intelligenz zusammenspannen. 3. Jeder Teilnehmer äussert sich im Prinzip frei. Jeder macht mit und ist bereit, einen Beitrag zur Diskussion zu liefern. Jeder Teilnehmer hat grundsätzlich das Recht, seine eigenen Ideen zur Diskussion vorzuschlagen. Weder notorische Schweiger noch notorische Schwätzer sind erwünscht. 4. Der Sache nach geordnet diskutieren. Zuhören, Fragen, Antworten, Rückfragen, Anregungen geben, Begriffe erklären, Gedanken erläutern, Aussagen paraphrasieren. Wer spricht, äussert sich wohlüberlegt und begegnet dabei seinen Gesprächspartnern wohlwollend. 5. Prinzip des aufgeschobenen Urteils beachten. Nicht voreilig urteilen. Die Beurteilung von geäusserten Ideen eilt nicht: kreative Halt-Reaktion. Andere als eigene Gedanken tolerieren, befremdliche Ideen zur Diskussion zulassen. 6. Vorgebrachte Ideenkeime weiterentwickeln. Ideen nicht abtöten, kaum sind sie zum ersten mal ausgesprochen. Ideen nicht abwehren, sondern ihre Voraussetzungen und ihre Konsequenzen entwickeln. Nicht mit Denken aufhören, kaum ist eine neue Idee zum erstenmal ausgesprochen. 7. Zielgerichtet diskutieren. Sich an den roten Faden halten, der durch eine sorgfältige Problemstellung geliefert werden muss. Nicht aus dem Thema ausscheren, nicht aussteigen. Nicht vom Hundertsten ins Tausendste geraten. 8. Zeitbewusst diskutieren. Nicht etwa eine Nebensache auf Kosten des Hauptthemas ausbreiten. 9. Der Moderator leitet die Diskussion. An ihn sind die dazu notwendigen Kompetenzen delegiert. Er wickelt die Diskussion anhand einer Traktandenliste ab. Seine Massnahmen stehen im Dienste der durch die Gruppendiskussion gemeinsam zu lösenden Aufgabe. Er greift durch zweckmässige Massnahmen in den Diskussionsverlauf ein. Er hält inadäquates Verhalten an. Er erläutert die Spielregeln des angemessenen Verhaltens. 10. Bereitschaft, sich den Massnahmen des Moderators einzuordnen. Nicht die Rolle des Moderators spielen, nicht gegen Massnahmen des Moderators streiten. Jedoch autoritär angemasstes Auftreten des Moderators nicht dulden. Widerstand gegen derartigen Kompetenzmissbrauch in geordneter Form ausüben, durch Antrag auf dienstliche Unterredung. Eine sinnvolle, vorbereitende Methodikschulung trägt wesentlich dazu bei, die Fähigkeiten zu entwickeln, welche für erfolgreiche Teilnahme an einer methodisch geordneten Gruppendiskussion erforderlich sind. Es ist zweckmässig, wenn ein Teilnehmer die Rolle des Moderators spielt. Es ist sinnvoll, einen methodisch kompetenten Moderator einzusetzen. Ein Morphologe übt als morphologischer Berater die Rolle des Problemlösungs-Moderators berufsmässig aus. Korrekturen 11.01.awy © P. Holliger-Uebersax 4 von 354 Handbuch der Allgemeinen Morphologie Inhalt 1 Der kreative Mensch ......................................................................................................................... 10 1.1 Gehirnstrukturen ....................................................................................................................... 11 1.1.1 Strukturschema der höheren Hirntätigkeit .......................................................................... 12 1.1.2 Zwischenhirn - Kleinhirn - Grosshirn ................................................................................. 13 1.1.3 Fehlerproblematik des Denkprozesses ................................................................................ 14 1.1.4 Evolution ........................................................................................................................... 14 1.1.5 Vernunft und Unvernunft................................................................................................... 15 1.2 Verhaltensstrukturen.................................................................................................................. 16 1.2.1 Blockschema des pröblemlösenden Verhaltens................................................................... 17 1.2.2 Erläuterungen zum Blockschema ....................................................................................... 18 1.2.3 Zur Rolle des Hauptspeichers ............................................................................................. 19 1.2.4