Der Bliesgau – Ein Wintermärchen
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Zuschauer-Informationen zur Sendung vom 15. Januar 2013, 22.00 Uhr Der Bliesgau – ein Wintermärchen Der Bliesgau im Südosten des Saarlandes gehört zu den schönsten Gegenden des Landes. Gerade auch im Winter, wenn die ursprüngliche Weite und Klarheit dieser uralten Kulturlandschaft besonders zur Geltung kommen. Seit 2009 ist der Bliesgau Biosphärenregion der UNESCO, und immer mehr Besucher aus Nah und Fern machen sich hier auf Entdeckungstour. Die ältesten Geschichten aus dem Bliesgau erzählen von den Kelten und von ihren Festen, die dem Lauf des Jahres folgen. Der Winter steht ganz im Zeichen des Feuers, und große ins Tal rollende Feuerräder sollen auch dabei helfen, den Winter wieder zu vertreiben. Im Bliesgau findet dieses Spektakel auf einem Hügel statt, zu dessen Füßen einst eine Keltenfürstin pompös zu Grabe getragen wurde. Diese geheimnisvolle Keltenfürstin ist heute der Star des `Europäischen Kulturparks Bliesbruck-Reinheim`, direkt auf der deutsch-französischen Grenze. Ihr Hügelgrab und ihr Goldschatz sind das Ziel zahlreicher Besucher. Die winterliche Bilderbuch- Landschaft lädt aber auch noch zu vielen weiteren Entdeckungen ein. Sei es auf dem Reiterhof, im Felswald oder rund um eine mittelalterliche Burgruine. Auch `Baumflüsterern`. Märchenförstern, Meisterköchen oder jazzenden Biobauern kann man im Bliesgau begegnen. Touristische Informationen Saarpfalz-Touristik Paradeplatz 4 66440 Blieskastel Tel. 06841-1047174 www.saarpfalz-kreis.de Tourismus-Zentrale Saarland F.J. Röder-Str. 17 66119 Saarbrücken Tel. 0681-927200 www.tourismus.saarland.de www.biosphaere-bliesgau.de Saarländischer Rundfunk, Chefredaktion Kultur u. Wissenschaft, „Fahr mal hin“, Funkhaus Halberg, 66100 Saarbrücken 1 So kommt man hin Als Ausgangpunkt für eine Erkundung der Region kann man die Städte St. Ingbert, Blieskastel und Homburg nehmen. Sie erreicht man mit dem Auto gut über die Autobahnen A1, A6 und A8. Sehens- und Erlebenswertes Kirkeler Felsenpfad Dieser Rundweg (1,5-2 Std.) führt von der Burgruine Kirkel durch abenteuerliche Felsformationen zum geheimnisumwitterten Frauenbrunnen, eine sprudelnde Felsenquelle inmitten eines alten keltischen Opferplatzes. Von da ist es nicht weit in den mysteriösen Pirminwald, benannt nach St. Pirminius, der einst vom Kloster Hornbach aus die ganze Region christianisierte. Vielleicht begegnet Ihnen da der „Permes“ oder das „Pirmännel“, das sich mitunter heulend und kettenrasselnd durch den dunklen Tann schleppen soll. Oder der Felsengnom „Butterhut“, der dem Wanderer unterwegs unversehens auf den Buckel springt. Den muss man, ob man will oder nicht, bis Bierbach oder Lautzkirchen mitschleppen, wo er dann aber ebenso fix und mysteriös wieder verschwindet wie er aufgetaucht ist. Hüttenwanderweg Von Oberwürzbach aus macht man sich auf diesen abwechslungsreichen Rundkurs von 13 Kilometern Länge, an dem fünf bewirtschaftete Wanderhütten zur Einkehr laden. Und jede Hütte hat ihre eigenen Spezialitäten. In der des Wandervereins „Frohsinn“ Oberwürzbach z. B. gibt’s frische Bretzeln direkt aus dem Ofen. Oder Kümmelweck mit Schwartenmagen und jede Menge „kühle Blonde“. Und danach natürlich Kaffee und Kuchen (Kontakt: Franz Usner Tel.06894/87904, geöffnet Mi 14- 20 u. So 9.30-20 Uhr) Auf dem „Hofgut Hochscheid“ über St. Ingbert-Hassel bläst in 400 Metern Höhe mitunter ein rauer Wind – und dazu eine Jazzkapelle aus der näheren Umgebung. „Cool Jazz“ bei 4 Grad über Null. Alle paar Wochen, Sonntagnachmittags. Wenn der Wirt Lust und die Musiker Zeit haben. Dann strömen die Wanderer aus allen Himmelsrichtungen zum Hochscheid, der eigentlich ein ökologischer Bauernhof ist und seine Produkte auch in der Wanderhütte anbietet. Die hat, auch ohne Musik, So geöffnet von 11-19 Uhr (Kontakt: Michael Bitsch, Tel. 06894/88530, www.hof-hochscheid.de „Haus der Dorfgeschichte“ Geschichte und Tradition – oft landen sie achtlos auf dem Sperrmüll. Im „Haus der Dorfgeschichte“ von Bliesmengen-Bolchen aber werden sie gepflegt: alte landwirtschaftliche und handwerkliche Utensilien und als Schmuckstück ein Saarländischer Rundfunk, Chefredaktion Kultur u. Wissenschaft, „Fahr mal hin“, Funkhaus Halberg, 66100 Saarbrücken 2 Friseursalon aus dem frühen 20. Jh. Zu den offiziellen Öffnungszeiten findet immer auch eine besondere Aktion statt, zum Beispiel Hufbeschlagen oder Bierbrauen. Und manchmal rasieren und ondulieren echte Friseure - nach alter Väter Sitte und mit den ganzen Utensilien von damals. (Bliestalstraße 67, Bliesmengen-Bolchen, Tel. 06804/6578, geöffnet jeden 3. So im Monat 14-18 Uhr u. n. V., www.verein-fuer- dorfgeschichte.de). Naturerholungsgebiet Homburg-Beeden In der von Wäldern gesäumten Wiesenlandschaft „wohnen“ das ganze Jahr über frei lebende Weißstörche, für die extra ein kleines Biotop angelegt wurde. Mit kleinen Seen, Rinderweiden und vielen anderen Vogelarten. (Auskunft und Führungen: Gustav Zimmermann, Tel. 06841/2825.) Von hier aus kann man sich auch auf die „Adebar-Radtour“ begeben, ein 25 km langer, einfacher, familienfreundlicher Rundweg durch die Bliesauen zwischen Homburg, Blieskastel und Kirkel. „Märchenförster“ Marschall Rings um St. Ingbert und Kirkel ist das Revier von Bodo Marschall, im Hauptberuf Leiter des „Dienstleistungsreviers St. Ingbert-Bliesgau“. Er schlüpft gerne in das Gewand eines „Märchenförsters“, der Kindern mitten im Wald, in Höhlen und auf Felsen selbst verfasste Geschichten erzählt, die in märchenhafter Form die Tier- und Pflanzenwelt des Waldes erläutern. Den Märchenförster kann man buchen für Gruppen ab 10 Personen. Auch seine Bilderbücher gibt’s zu kaufen. (Tel. 06894/966011 u. 0175/2200842, www.foerster-bodo.de) Gräfinthaler Hof In dem ehemaligen Wilhemiten-Kloster ragt nur noch eine Kapelle aus dekorativen Ruinen. Darin ist sogar eine richtige Königstochter bestattet, die des Polenkönigs Stanislas. Der wurde Anfang des 18. Jahrhunderts aus seiner Heimat vertrieben, fand hier Exil und machte später im nahen Nancy noch Karriere als Herzog von Lothringen. Im ehemaligen Brauhaus des Klosters wirbelt Jörg Künzer zwischen Töpfen und Pfannen. Einer von vielen jungen Spitzenköchen der Region, die das Beste aus Küche und Keller mit einer Prise Heimatstolz servieren (www.graefinthaler-hof.de). Alte Eiche Breitfurt Das imposante, mehrere hundert Jahre alte Naturdenkmal steht auf einer Streuobstwiese in der Nähe des Kirchheimer Hofes bei Blieskastel-Breitfurt. Auskunft darüber und über die Obstbaumkulturen im Bliesgau gibt gerne „Baumflüsterer“ Karl- Heinz Dörge (Tel. 06844/991191). Saarländischer Rundfunk, Chefredaktion Kultur u. Wissenschaft, „Fahr mal hin“, Funkhaus Halberg, 66100 Saarbrücken 3 Grenzlandhof Wer sich für Aufenthalte (Reitkurse/Übernachtungen) auf einem Isländer-Pferdehof interessiert, findet hier ein umfangreiches Angebot, auch für wunderbare Ausritte in die Grenzregion nach Frankreich (Tel. 06804/6215, www.saga-reitschulen.de) Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim 2500 Jahre alt, sagenhaft und mysteriös: das Hügel-Grab einer Kelten-Fürstin. Sie ist der „Star“ des deutsch-französischen Archäologieparks direkt auf der Grenze. Hier graben, erforschen und zeigen Archäologen aus beiden Ländern seit 25 Jahren gemeinsam ihre Schätze aus der römischen und keltischen Vergangenheit. Denn rings um die Hügelgräber fand man auch die Reste eines gallo-römischen Vicus, im ersten Jahrhundert nach Christus ein blühender Ort voller Handwerker und Händler. Das weitläufige Gelände ist im Winter sehr beschaulich und ruhig gelegen, mit Saisonbeginn Mitte März starten dann die Programmangebote für Besucher. Das keltische Lichterfest Belisama, bei dem brennende Heuräder vom Hügel Homerich ins Bliestal hinunter rollen, um den Winter zu vertreiben, kann 2013 leider nicht stattfinden. (Robert-Schuman-Str. 2, Gersheim-Reinheim, Tel. 06843/900211, www.kulturpark-online.de) Biosphäre Bliesgau Nutzen, schützen und verschönern, das ist die Devise im ganzen Bliesgau. Die uralte Kulturlandschaft ist seit 2009 Biosphären-Region der UNESCO. Eine Art Musterländle also, in dem Natur, Geschichte, Wirtschaft und Kultur harmonisch zusammenwirken. Über die zahlreichen Aktivitäten und Angebote im Laufe des Jahres informiert man sich am besten unter www.biosphäre-bliesgau.de Literaturtipps Reiseführer „Dumont-direkt Saarland“ Michael H. Schmitt: Die Blies, Gestalterin einer Landschaft (Gollenstein-Verlag) Elke Schwab: Das Skelett vom Bliesgau (Krimi, Conte-Verlag) Literatur zum keltischen Fürstinnengrab erhältlich beim Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim (s.o.) . Saarländischer Rundfunk, Chefredaktion Kultur u. Wissenschaft, „Fahr mal hin“, Funkhaus Halberg, 66100 Saarbrücken 4.