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VOLKSSCHULE

Schuljahr 1945/46

1. Oktober 1945.

Nachdem an der Schule Oberdrauburg siet 5 Monaten kein Unterricht mehr war, hat am 1. Okt. 45 der Schulbetrieb wieder begonnen. Die 3 Klassen werden geführt von 3 Lehrerinnen. Anfangs war mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Fenster mußten alle neu eingeglast werden, was fast ein Ding der Unmöglichkeit war, da kein Glas zugewiesen wurde. In der 1. Klasse fehlte der Ofen. Es mußte daher eine Zeit alterniert werden. Dann wurde ein Eisenofen in die Klasse gestellt u. am 3. Dez. konnte der normale Betrieb wieder aufgenommen werden.

Der Schulbesuch ist gut.

Ges. 4. Dez. 1945 B. Genser provis. Schulleiter

Am 20. Dezember 1945 fand in der 3. Klasse der Schule eine kleine Weihnachtsfeier statt, zu der die Eltern der Kinder eingeladen wurden. Die Feier wurde gestaltet von den Schülern der 3. Klasse (Gesang u. ein Hirtenspiel) u. einigen der 2. u. 1. Klasse, die Gedichte zum Vortrag brachten.

Schuljahr 1947/48

Mit Beginn des Schuljahres 1947/48 wurde Lehrer Hans Rogy der Schule in Oberdrauburg zur Dienstleistung zugewiesen und mit der Schulleitung betraut. Die Chronik wurde seit 1941/42 nicht mehr geführt, wie aus dem Buch I zu ersehen ist. Mit Schuljahrsbeginn 1945/46 wurde zwar begonnen, doch blieb es auch dabei. Der Grund mag darin zu suchen sein, daß an der Schule drei Lehrerinnen (Genser, Oberammer, Ebner) den Unterricht versahen, doch mußte die Ln. Genser, die anfangs die Schulleitung innehatte, diese an acht registrierpflichtige Lehrpersonen in Flaschberg und Irschtal abtreten. Somit unterblieb die Weiterführung der Schulchronik. Warum in den weiteren Kriegsjahren von 1942-1945 (Zusammenbruch-Kriegsende - 8. Mai 1945) die Schulchronik nicht geführt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.

Hans Rogy

Schuljahrsbeginn: 15.9.47 Unterrichtsbeginn: 29.9.47

Lehrpersonen: 1. Klasse: wdl. Ln. Laurenzia Ebner 2. Klasse: wdl. Ln. Johanna Oberammer 3. Klasse: Lehrer Hans Rogy, dzt. Schulleiter Schülerzahl: 1. Kl. 25 Kn. 36 M. 2. Kl. 22 Kn. 27 M. 3. Kl. 20 Kn. 15 M. Su.: 67 Kn. 78 M.

Sämtliche Stiegenräume werden gweißt. Familie Dir. Kaplenig räumt die Oberlehrerwohnung und bezieht die Wohnung im Parterre. L. Rogy bezieht die Wohnung im 2. Stock. Kleine Ausbesserungen in Waschküche! Holzfaserplatten in den Fenstern ersetzen das Glas.

Vom 16. bis 18.10.47 hat Rogy Siedlungsurlaub, vom 2.-6.12.47 haben Ebner und Oberammer Prüfungsurlaub. Ergänzungsprüfung zur Reifeprüfung. Weihnachtsferien: 22.12.47 - 6.1.48 (einschließlich)

Lehrer Arbeitsgemeinschaft "Oberes Drautal" Tagung am 20.11.47 in Berg. Landeshauptmann Wedenig (SPÖ) hält im Nov. 47 eine Parteiversammlung ab - öffentliche Versammlung.

Für die Oberstufe sind noch immer keine neuen Schulbücher erschienen. Mit der Anschaffung von Lehr- und Lernmitteln ist es schlecht bestellt. Keine Waren - große Papierknappheit - Gemeinde kein Geld.

[?] - Verhandlungen der Großen Vier (Am., Eng., Ruß., Frankr.) sind gescheitert. Hungerstreiks in Deutschland; Streiks, Regierungswechsel, [?] in Frankr., derselbe in Italien. Bürgerkrieg in Griechenland, in Palästina - Kampf zwischen Indern und Arabern. Indien erhielt 1947 seine uneingeschr. Souveränität. König Michael v. Rum. verläßt - das Land unfreiwillig. Währungsschutzgesetz am 10.12.47 in Kraft.

Die Bombenschäden im Orte werden weiterhin ausgebessert. Am 21.1.48 starb Schuldir. Johann Kaplenig, 85 Jahre; am Begräbnis nahmen Lehrp. u. Schulk. teil.

Fortsetzung Schuljahr 1947/48

Im April 1948 wird an der hiesigen Volksschule die Schülerausspeisung eröffnet. (Unicef) Der Gemeinde[?] nimmt daran teil. Täglich werden ca. 150 Portionen ausgegeben. Der Beitrag pro Portion beträgt S 0.40. Das Essen ist gut und reichlich. Die Portion hat einen Kaloriengehalt von 750-850; Bis zur Inbetriebnahme der Ausspeisung mußten vom Schulleiter größte Hindernisse überwunden werden. Es fehlte am geeigneten Raum; kein Geschirr und kein Herd, wenn vorhanden. Die Schüler unter der Führung der Lehrpersonen beteiligten sich an der Weinbergschneckensammlung und der Erlös von ca. 280,-- S wurde der Schülerausspeisung überwiesen; ebenso ergab die Lumpensammlung den Betrag von S 35,-- der der Schülerausspeisung zufloß.

Am 20.4.48 hatte die Schule Inspektion. Bez.Schulinspektor Franz Strieder war mit den Leistungen in den Klassen und mit den Arbeiten des Schulleiters sehr zufrieden. Oberdrauburg ist ein Fremdenort. Derzeit sind an die 150 Fremden, hauptsächlich Wiener auf Erholung hier. Eine Liedertafel im Gasthof Zur Post brachte der Schülerausspeisung 60 S ein.

Die Landesleitung des Öst. Jugendrotkreuzes übergibt der Schule 6 Pakete, gespendet von amerikanischen Schulkindern, zur Verteilung an die Schulkinder. Inhalt: Seife, Schreibmaterial, Waschzeug und Spielsachen. Es waren brauchbare Dinge und die Kinder hatten damit große Freude. Die monatliche Opfergroschensammlung fürs Jugendrotkreuz wird durchgeführt und ergab im Schuljahr 1947/48 den Betrag von S 351.69,--. Renovierungsarbeiten am Schulhause: Weißen und Färbeln der derzeitigen 1. u. 3. Klasse. Sämtliche Tafeln werden lackiert; die Fenster werden ausgebessert und die fehlenden Scheiben eingesetzt, wozu 15-20 m2 Glas notwendig sind.

Die mit Schuljahr 1948/49 genehmigte 4. Klasse wird im Nachbarssitzungsaal - derzeit Kindergarten untergebracht. 21 Schulbänke - Zweisitzer - sind zur Einrichtung der 4. Klasse bereits fertiggestellt.

Politik: Unser Staat ist noch von den Alliierten besetzt und wartet noch immer auf seinen Staatsvertrag. Die Moskauer und ? Staatsvertragsverhandlungen wieder gescheitert. Die Lage zwischen West- und Ost hat sich um die Jahresmitte wesentlich verschlechtert und ist sehr gespannt. In wird ein Kalter Krieg geführt. West- und Ost als Besatzungsmächte in Berlin schaffen durch fortwährende Gegenmaßnahmen auf politischen und wirtschaftlichen Gebiet einen Zustand, der für die Berliner kaum noch zu ertragen ist. Derzeit tagt die Donaukonferenz in Belgrad. Tito als Staatschef in Jugoslawien - wird von der ? ob seines ? schwer gerügt. Osteuropa einschließlich der Tschechoslowakei und Ostzone steht politisch und wirtschaftlich ganz unter der Kontrolle der Sowjetunion. Die Teilung Deutschlands in zwei Hälften ist praktisch vollzogen. Die derzeitige Krise in Berlin zwischen West und Ost soll durch eine rege diplomatische Tätigkeit der Alliierten in Moskau gelöst werden. Die Großmächte rüsten, es wird vom dritten Weltkrieg gesprochen. Deutschland ist ausverkauft - physisch und psychisch und unserem armen Vaterland Österreich, das im Schnittpunkt der Interessen der Siegermächte steht gibt man keinen Staatsvertrag. Das Land ist zwar 1945 befreit worden, doch 1948 noch immer nicht frei.

Am 15.8.48 Bundes? in Klagenfurt. Kanzler Frigl, Minister Kraus, Staatssekretär Graf sind in Klagenfurt. Die Leiterstelle an der hiesigen Volksschule ist ausgeschrieben. Um sie sind zwei Bewerber: Hans Rogy, Alex Dünhofen.

Der Sommer 1948 ist sehr regenreich und kühl. Er hat in den letzten dreihundert Jahren die höchste Niederschlagsmenge zu verzeichnen.

Schuljahr 1948/49

Statistisches: Schülerstand zu Beginn des Schuljahres: 149 Klassen: 4

Mit Beginn des Schuljahres wurde die vierte Klasse eröffnet. Lehrkräfte: 1. Klasse: widr. Ln. Lore Ebner 2. Klasse: L. prov. Schulleiter Hans Rogy 3. Klasse: wid. Ln. Hanni Nitsche, geb. Oberammer 4. Klasse: Ab. Bernhard Aigner.

L. Hans Rogy ist auf Grund einer Operation als Folge eines Kriegsleidens in Krankenstand; sein Vertreter ist Lehramtskandidat Martin Kraxner.

Reparaturen am Schulhause, die währendder Ferien vorgenommen wurden: 2 Klassen geweißt, 1 Klasse neue Schulbänke, 2 Stühle, 1 Tisch, 1 Ofen neu gesetzt, morsche Fensterflügel durch neue ersetzt, ca. 15 m2 Glas eingeschnitten. Lichtbildwerfer überholt und instandgesetzt, große Dachschäden behoben.

Vom österr. Jugendrotkreuz erhielt die Schulleitung als Geschenk der hiesigen Kaufleute Karl Manhard und Rosa Widenig je 12 Büchlein für die Schülerbücherei. Die Lehrerbücherei wurde durch einige Bücher für die Wand des Lehrers ergänzt, durch Kauf erworben.

Ortschronik: Hans Egger, vlg. Stanzer hat im November d. 7. eine Bäckerei eröffnet. Die Reparatur der bombengeschädigten Häuser wird fortgesetzt. Der Marktplatz wurde im Sommer d.J. auf Gemeindekosten gepflastert. Witterungsverhältnisse: Der nasse und kühle Sommer wurde von einem warmen, sonnigen Herbst abgeslöst.

Politik: In Amerika wurde Truman wieder zum Präsidenten gewählt. Am 15.11.48 gebar Prinzessin Elisabeth von England einen Sohn. In Frankreich herrschten große Streikmärsche, die das Land wirtschaftlich stark schädigen. Der kalte Krieg in Berlin geht weiter. Die Blockade ist aufrecht. Die Uno Tagungen in Paris sind erfolglos. In Anina tobt der Bürgerkrieg weiter und die Kommunistischen Armeen haben großen Erfolg gegenüber den Regierungstruppen zu verzeichnen. Die österreichische Beamten- und Arbeiterschaft erhielt ab 1.10.48 eine sechsprozentige Lohnerhöhung plus 34 S pro Lohn od. Gehaltsempfang und 23 S Kinderzulage als Staatszuschuß. Rußland fordert im Nov. 1948 von Österreich wieder Beutegut in Form von 540 Lokomotiven und 5575 Waggons.

Jahresende 1948: Hans Rogy hat seinen Dienst als prov. Schulleiter nach Beendigung seines Krankenurlaubes am 13.12.48 wieder angetreten. Lehramtskandidat Martin Krenter wurde nach versetzt. Am 29.12.48 starb der Mann der an der hiesigen Schule angestellten Lehrerin Johanna Nitsche, geb. Oberammer in Innsbruck an Lungenembolie.

Am 19.12.48 führte die Schule eine Weihnachtsfeier im Gasthof Post auf. Das Reinerträgnis von 249 S floß der Schülerausspeisung zu.

Wirtschaftliches: Kampf der Behörden gegen Preistreiberei. Lohn- und Gehaltsempfänger haben große wirtschaftliche Sorgen.

Ortschronik: In Ratimanbergwerk Rabant bei Oberdrauburg verunglückten 3 Arbeiter infolge Zugseilriß an der Seilbahn tödlich am 27.12.48.

Jänner/Feber 1949: Infolge der geringen Niederschläge seit September 1948 herrscht im Ort große Wasserknappheit. Die Wasserleitung liefert nach wenigen Stunden täglich Wasser. Eine elektr. Pumpe, die bei Wassernot ? Wasser in das Ortsnetz pumpen soll, ist ausgefallen und ist in Reparatur. Durschnittlich 50% der Schulkinder sind abwechselnd an Grippe krank. Starke ? sind im Ort seit Herbst zu verzeichnen.

März/April: Die vom Schwedischen Roten Kreuz im April (2.,6.,9.,4.49) durchgeführte Calmette-Schutzimpfung gegen die Tuberkulose von den Kindern der hiesigen Schule ergab folgendes Resultat.

Klasse Schülerzahl geimpft nicht geimpft Impfung hatte abwesend verweigert waren an negativ positiv______

1. Kl. 28 19 1 7 1 2. Kl. 34 29 - 4 1 3. Kl. 59 48 8 3 - 4. Kl. 33 21 7 5 - Summe: 154 117 16 19 2

Die Lehrarbeitsgemeinschaft "Oberes Drautal", das sind die Schulen von Kleblach / Lind / Ar. bei Flaschberg hielt im Schuljahre 1948/49 Arbeitstagungen in Dellach, u. ab. Gegenstände: Singen, Turnen. Auf einer Bezirkslehrertagung am 30.5.49 in Spittal/Drau sprach Dr. Leo Rinderer über "Methodik für Schulgesang".

Am Samstag dem 12. Juni 1949 fand im Steinfeld/Drau ein Jugendsingen statt, an dem die Schulen Dellach/Drau, Irschen, Berg/Dr., Emberg, Steinfeld, und Oberdrauburg mit je einem oder zwei Chören teilgenommen haben.

Am 24.6.1949 hielt die Arbeitsgemeinschaft "Oberes Drautal" in Techendorf a. Ws. eine Turntagung ab.

Schuljahr 1949/50

Beginn des Schuljahres: 12. Sept. 1949 Anzahl der Klassen: vier Lehrkräfte: 1. Klasse: w.Ln. Lore Ebner 2. Klasse: L.n. prov. Leiter Hans Rogy 3. Klasse: w.Ln. Johanna Nitsche 4. Klasse: L. Franz Winkler: dieser hat nach Entlassung aus dem Schuldienst seit Mai 1945 seinen Dienst wieder an dieser Schule am 12.9.1949 von dem Anchb. Bernhard Aigner, der im Schuljahr 1948/49 hier unterrichtete, wurde nach Dellach/Dr., zur Dienstleistung zugewiesen. Schülerstand zum Schuljahrsbeginn:

Kn Mdch 1. Kl. I 15 14 52 II 12 11 2. Kl. 16 25 41 3. Kl. 15 11 26 4. Kl. I 7 14 42 II 10 11 42 Summe 161

Reparaturen am Schulhause während der Ferien: Der Noteingang wurde zugemauert, dafür ein neues Fenster an der alten Stelle gemacht. Klassentür gegenüber zugemauert, neue Tür an der Südwand der Klasse, elektr. Leitung in dieser Klasse, unter Verputz gelegt und neue Beleuchtungskörper, ?. Türen der zwei Klassen - südseitig - ebenfalls neu - Normalgröße. Sämtliche Fenster neu gestrichen, die restlichen eingeplant.

22.11.49

Die widerrufl. Lehrerin Johanna Nitsche, geb. Oberammer kehrte nach den Ferien zu Allerheiligen am 9.11.49 nicht zum Dienst zurück. ? ließen den Verdacht auf "freiwillig aus dem Leben scheiden" aufkommen. Am 15.11.49 wurde Nitsche in vollkommen erschöpften Zustande auf Faaker Hütte im Wurtengebiet - Gemeinde /Mölltal vom Bauer Jakob Dollnig aufgefunden.

Grund des ? lt. Gendarmeriebericht von Flattach. Trotz ihres Mannes und schlechter finanzieller Lage. Familie Ingo Manhard in Oberdrauburg, nahm sie in Pflege.

Am 6.12.49 trat sie wieder ihren Dienst an der hiesigen Schule an.

Lehrer Franz Winkler hat in der Zeit vom 10. bis 20.1.50 in St. Christoph am Arlberg an einem Skikurs teilgenommen.

Klimatische Verhältnisse: Nach reichlichen Niederschlägen im November keine Wasserknappheit im Orte. Günstige Schneeverhältnisse seit Anfang Dezember.

Die Gemeindewahlen am 12. März 1950 ergaben für die Marktgemeinde Oberdrauburg folgendes Ergebnis: Sozialisten (SPÖ): 6 Mandate Öst. Volkspartei (ÖVP): 2 " Verb. d. Unabhängigen (VdU): 2 "

Ergebnis der Gemeindewahlen in Kärnten am 17.3.1950: . SPÖ (Sozialistische Partei Österreichs): 43 32% . ÖVP (Österr. Volkspartei) : 28 27% . VdU (Verband d. Unabhängigen) : 18 13% . Linksblock (Kommun. + Linkssog.) : 2 96% . Slowenen : 1 23% . Kleinere Gruppen zusammen : 6 06%

Im Monat März 1950 wurden folgende Reparaturen am Schulhause vorgenommen; die Wasserleitung wurde in die Waschküche im Keller und in die Küche der Wohnung des Schulleiters gelegt. Der Hausflur an der Ostseite im Erdgeschoß wurde durch eine Holzwand mit Tür zu einem brauchbaren Küchenraum für die Berufsschule hergerichtet. Einen Sparherd aus ERP Mitteln (Marschallhilfe) erhielt die Berufsschule mit Kochgeschirr kostenlos über Ansuchen der Schulleitung zugewiesen.

Lehrer Sepp Mosser, seit 1945 aus dem Schuldienst entlassen, unterrichtet nun wieder an der hiesigen Schule seit 1. April 1950. Die wid. Ln. Johanna Nitsche wurde der Schule in Irschen zugewiesen.

An zwei Halbtagen im Monat Juni d.J. nahm die Schule (2.,3.,4. Kl.) unter Aufsicht der Lehrpersonen an der Kartoffelkäferaktion teil.

Hans Rogy, prov. Schulleiter seit 29.9.1947 an dieser Schule, wurde mit Sitzungsbeschluß der Landesregierung vom September 1949 zum definitiven Schulleiter und Oberlehrer der hiesigen Volksschule ernannt.

Das Schuljahr 1949/50 schloß am 8. Juli 1950.

Während der Ferien wurden am Schulhause keine wesentlichen Reparaturen vorgenommen. Die allgemeine Geldknappheit macht sich hier bemerkbar. Die Sommermonate zeichneten sich durch überdurchschnittliche, lang anhaltende Wärme aus, die schonin den ersten Maitagen einsetzte und bis Ende August anhielt. Der Fremdendurchreiseverkehr im Orte war seit Kriegsende der bisher stärkste.

Schuljahr 1954/55

I. Statistische Übersicht: Schülerstand am Beginn des Schuljahres 1954/55: Kn: 67 Md: 64 Su: 131

Schülerstand am Ende des Schulj. 1954/55 Kn: 65 Md: 62 Su: 127 116 kath. 11 ev. Schulbesuchende: 95,53% entschuldigt: 4,47%

II. Gesundheitszustand - Impfungen: Die schulärztliche Untersuchung fand am 25. und 28. März 1955 statt. Impfungen wurden durchgeführt am 24. und 27.5., am 2. und 21.6.1955. Geimpft wurde gegen Pocken, Tuberkulose und Diphtherie-Tetanus. Am 25. Oktober 1955 wurden die Schulanfänger (1. Kl. 1. Schj.) schulärztlich untersucht. III. Veränderungen im Lehrkörper: Mit Schulbeginn 1955/56 wurde VL Rosalia Ebner von der Hauptschule in der hiesigen Volksschule zugewiesen und übernahm die 1. Klasse - 1. Schulstufe, die für das laufende Schuljahr als 4. Klasse vom Bezirksschulrat bewilligt wurde.

IV. Bauliche Veränderungen am und im Schulhause - Lehrmittelbeschaffung. Während der Ferien haben folgende Handwerker im Schulhause gearbeitet: Maurer, Zimmerleute, Tischler, Elektriker, Facharbeiter für Bodenlegen, Fliesenleger, Maler und Spengler. Stiegen und Flure: Terrazzo-Boden und Steinstiegen - Gußstein vom Keller bis zur Bodenstiege. Das ganze Stiegenhaus wurde geweißigt. Klassen: Alle drei Klassen erhielten neue Fußböden in Linoleum. Eine Klasse wurde geweißt. Die Berufsschulküche in den 2. Stock verlegt. Im 1. Stock wurde neue Kleider- u. Schuhablage geschaffen. Die restlichen Leitungen wurden unter Verputz gelegt. Die Notklasse - Nachbarschaftsraum wurde geweißt, ebenso der Vorraum hiezu und der angeschlossene Abort auf Spülklosett umgebaut und verfliest. Im Vorraum wurde ein Waschbecken angebracht und die Tafel der Klasse gestrichen. Wohnung des Schulleiters: Leitungen unter Verputz gelegt, alle Räume mit neuen Weichböden (Nut und Feder) belegt, die Küche und das Badezimmer mit Badewanne verfliest und an Starkstromleitung angeschlossen. Fachreparaturen wurden gemacht. Für die Schüler- u. Lehrerbücherei wurden 800.-S, für Lehrmittel 3500.- S ausgegeben.

V. Inspektionen, Besuche, Schulsprengel, Schulfeste, Dienstjubiläum, Ausflüge, Wandertage, Spenden, Wohltäter für die Schule: Die Schule wurde am 9. März 1955 inspiziert. Der Handarbeitsunterricht wurde von Frau Fachinspektor Marinitsch inspiziert. Die 3. Klasse machte eine 2tägigen Ausflug nach Salzburg-Hallein. Die 2. Klasse (3.-4. Schj.) machte 2 Halbtagswandertage in die nähere Umgebung. Mit Genehmigung des Bezirksschulrates besuchen die 2 Kinder der Fam. Baur in Ötting als Gastschüler die hiesige Schule.

VI. Wichtige Beschlüsse der Lehrer- Schulleiterkonferenz, Elternvereinigung, Gemeinderat: Ab 1. Jänner 1955 wird der Schulgarten auf die Anspruchsbe-rechtigten zur Benützung zugewiesen. Derzeit erheben VDir. Ropp und VOL Winkler Anspruch auf Benützung. Der Garten wird halbiert. Der Lehrkörper hat in der Schuljahrseröffnungskonferenz einmütig die Leistungen der Gemeinde mit ihrem Bürgermeister Josef Rohrer, der für den hohen Aufwand der Schulerhaltung und zeitgemäße Ausgestaltung lobend und dankend anerkannt.

Am 9.9.1955 fand in Spittal/Dr. eine Schulleitertagung statt. Am 30.11.1955 fand in Greifenburg eine Arbeitstagung der Schulleiter des Ortsrates statt. Thema: Staatsbürgerl. Erziehungsplan. Am 13.12.1955 nahmen alle Lehrpersonen an der Arbeitstagung zu Greifenburg statt. Thema: Musikerziehung, Referent: Prof. Wapotnik Kurt.

VII. Ereignisse im Orte: Am Sonntag, d. 15. Mai 1955 um 11.30 Uhr wurde in Wien im Belvedere von den vier Außenministern Rußlands, Englands, Amerikas und Frankreichs der österreichische Staatsvertrag unterzeichnet. Für die österr. Bundesregierung unterzeichnete Außenminister Dr. h.g. Ing. Leopold Figl. Damit erhält die 2. Republik Österreich ihre volle Souveränität. Die letzten Truppen der Besatzungsmächte haben im Oktober Österreich verlassen. Am 25. Oktober 1955, dem Tage der Unabhängigkeit Österreichs, hat die Schule unter Beisein des Bürgermeisters vor dem Schulhause die Flagge gehißt und anschließend die Bundesfeier im Gemeinschaftskampf angehört. Österreich wurde am 17. Dezember 1955 als Mitglied in die Vereinten Nationen aufgenommen.

Am Pfingstsonntag, d. 29. Mai 1955 wurde in ? der von den Heimkehrern der bemannten ? , Theschberg, Zwickenberg, Imsten und Niklasdorf geschaffene Heimkehrerkranz eingeweiht und am Sonntag, dem 24. Juli 1955 auf der Spitze des ? feierlich aufgestellt. Am Pfingstmontag, d. 30. Mai 1955 wurde im Maria-Hilf am Rosenberg im Rahmen eines Festgottesdienstes die Trachtenmusik der hiesigen Musikkapelle ebenfalls vom Ortspfarrer Josef Weiß vorgenommen.

Die Schule hat am Jugendsingen in Burg-Feistritz am 12. Juni 1955 mit einem Schülerchor von 66 Kindern teilgenommen. Den Chor leitete V.Dir. Hans Ropp.

Die Gemeinde ließ im Sommer 1955 die Kirche ganz pflastern und baute im Herbst l.J. auf dem Wege zum Friedhof über dem Wurmitzbach eine Bahnbrücke.

VIII. Sammlungen durch die Schulkinder. 1.) Opfergroschen Beitrag der Schulkinder Schuljahr 1954/55:260.-S 2.) Maisammlung des Rot. Kreuzes: 561,15 S. 3.) Jugendrotkreuz Sammlung für eine durch Brand geschädigte Mitschülerin - Wallner 480.-S mit Sparkassenbuch übergeben und Sachspenden.