<<

JJaahhrreessbbeerrii cchhtt 22001188 des Landratsamtes Ostallgäu JJaa1hh . rreessbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Inhaltsverzeichnis

Vorwort Landrätin Maria Rita Zinnecker 4

Abfallwirtschaft 5

Bauen & Umwelt Allgäuer Moorallianz 7 Bauverwaltung 9 Kreisfachberatung 16 Landschaftspflegeverband 18 Naturschutz 22 Wasserrecht 25

Bildung Berufsorientierung 26 Bildung für Neuzugewanderte 28 Bildungsberatung 30 Bildungsregion 32 Schulen 34 Staatliches Schulamt 36

Finanzen & Liegenschaften Hochbau 37 Kreishaushalt 39 Senioren und Pflegeheime 42

Gleichstellungsstelle 45

Kliniken Allgemeines 47 Berufsfachschule für Krankenpflege 49 Klinik 50 Klinik Füssen 52 Klinikum 54

Politik & Kommunales Besuch Kreistag Dillingen 56 Gemeindebesuche 57 Staatliche Rechnungsprüfung 58 Wahlen 2018 61

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 · Tel. 08342·911444 · poststelle@lraoal.bayern.de · www.ostallgaeu.de JJaahhrreessbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Kreisentwicklung Klimaschutz 62 ÖPNV 65 Regionalmanagement 67 Wirtschaftsförderung 70

Menschen für Menschen Bericht der Behindertenbeauftragten 74 Ehrungen 78

Personal & Veranstaltungen Personal 79 Veranstaltungen 81

Personenstand & Ausländerwesen 84

Sicher & Gesund Gesundheitsamt 87 Lebensmittelüberwachung 89 Öffentliche Sicherheit und Ordnung 90 Veterinäramt 93

Soziales & Familie Demenz 95 Ehrenamt 97 Inklusion 100 Jugendamt 103 Kreisjugendring 105 Senioren 107 Soziale Verwaltung 109

Tourismus 110

Verkehr & Straßen Tiefbau 112 Verkehrswesen 115

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911444 · poststelle@lraoal.bayern.de · www.ostallgaeu.de Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Liebe Leserinnen und Leser,

schön, dass Sie zu unserem Jahresbericht 2018 gefunden haben und sich über das abgelaufene Jahr im Landkreis Ostallgäu informieren. Wir bieten Ihnen hier auf rund 50 Themen-Seiten viele interessante Einblicke in die vielfältige Arbeit des Landkreises. Sie wollen wissen, wie viel die beiden neuen Schulen des Landkreises im „Grünen Zentrum“ gekostet haben oder was eigentlich „VerA“ bedeutet? Sie möchten erfahren, was es mit „Gretchen reloaded“ auf sich hat oder warum der Landkreis als erster in ganz Bayern ein Klimaanpassungskonzept auf die Beine stellt?

Dann sind Sie hier genau richtig! Der Jahresbericht des Landkreises umfasst wie in jedem Landrätin Maria Rita Zinnecker Jahr eine Menge detaillierter Informationen aus allen Schaffensbereichen des Landkreises. Von A wie Abfallwirtschaft bis Z wie Zulassungsstelle. Die meisten Bürger*innen kommen mit dem Landkreis am ehesten bei den Themen Abfall und Autozulassung in Berührung – wir haben jedoch noch viel mehr zu bieten! Was genau, zeigen wir Ihnen auf diesen Seiten in der ganzen Fülle.

Sie können sich sicher sein: Der Landkreis verwaltet und gestaltet das Ostallgäu stets im Sinne seiner Bürger*innen. Erfolgreich können wir dabei aber nur sein, weil Bevölkerung und Unternehmen unser Ostallgäu mit ihrer Tatkraft und Kreativität bereichern. In diesem Sinne möchte ich Ihnen ein gutes, geselliges, gesundes und erfolgreiches Jahr 2019 wünschen. Viel Freude beim Schmökern durch unseren Jahresbericht.

Ihre Landrätin

Maria Rita Zinnecker

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

4 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Abfallwirtschaft

Große Zufriedenheit mit der Abfallentsorgung im Landkreis

Eine repräsentative Bürgerbefragung des Landkreises ergab, dass 87 Prozent der Bürger*innen mit der Abfallwirtschaft im Landkreis Ostallgäu zufrieden sind. Die Hälfte gab an, sogar sehr zufrieden zu sein. Im Vergleich zu anderen Landkreisen erreicht das Ostallgäu hierbei überdurchschnittliche Zufriedenheitswerte. Für die vom Landkreis in Auftrag gegebene Studie wurden eintausend Ostallgäuer*innen per Zufallsgenerator ausgewählt und telefonisch interviewt.

Positiv bewerteten die Befragten die Entsorgungsmöglichkeiten für Abfallarten wie Hausmüll, Sperrmüll, Biomüll, Gartenabfälle, Papier und Glas. Etwas weniger zufrieden zeigten sich die Bürger*innen mit der Entsorgung von Verpackungsmaterialien, die im Grünen Sack zum Wertstoffhof zu bringen sind. Hier liegt die Zufriedenheit fünf Punkte Bei einer Befragung zeigten sich die Ostallgäuer*innen sehr zufrieden mit der Abfallwirtschaft des Landkreises. Bild: unter dem Durchschnitt aller befragten Landkreise. Trotzdem spricht sich nur die Hälfte Pixabay / Bru-nO der Befragten dafür aus, dass Kunststoffverpackungen zukünftig in einer Gelben Tonne gesammelt und von zu Hause abgeholt werden. 33 Prozent der Befragten möchten das bisherige System beibehalten, 13 Prozent sind unentschieden. Dass ein vergleichsweise hoher Anteil der Bevölkerung am Bringsystem festhalten möchte, steht in Zusammenhang mit den geringen Entfernungen zu den Wertstoffhöfen und dem positiv beurteilten Service vor Ort. Dies gaben rund 90 Prozent der Befragten an. „Wir werden nun die Ergebnisse genauer bewerten, unsere verschiedenen Optionen prüfen, um das Abfallwesen im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger weiter zu optimieren“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker.

Außerdem fanden die Meinungsforscher heraus, dass 65 Prozent der Bürger*innen mindestens alle vierzehn Tage einen Wertstoffhof besuchen. Fast alle (96 Prozent) nutzen dafür ein Auto. Nur rund ein Drittel aller Wertstoffhofbesucher verbindet die Fahrt zum Wertstoffhof mit anderen Erledigungen wie zum Beispiel Einkaufsfahrten oder Arztbesuchen. Die Studie erfüllt sämtliche wissenschaftliche Anforderungen. Die Fehlerquote, die sich durch die Hochrechnung der Ergebnisse ergeben könnte, liegt bei weniger als drei Prozent.

Mehr Sicherheit an Wertstoffhöfen

Damit auch in Zukunft an den öffentlichen Wertstoffhöfen und Sammelstellen für Gartenabfälle möglichst wenige Unfälle passieren, hat die Kommunale Abfallwirtschaft ein Sicherheitskonzept erstellt und mit allen 45 Kommunen abgestimmt.

Das Konzept regelt unter anderem, dass alle Sammelstellen regelmäßig von sachkundigen Personen auf Sicherheitsmängel hin überprüft werden. Um Gefährdungen durch Fahrzeugverkehr auf den Wertstoffhöfen zu minimieren, werden an einigen Sammelstellen die Verkehrsregelungen optimiert und die Besucherströme besser gelenkt und gesteuert. Jede*r Bedienstete bekommt eine umfangreiche Unterweisung in Sachen Arbeits- und Betriebssicherheit sowie seine persönliche Schutzausstattung.

Die umfassende Optimierung der Sicherheitsbedingungen an den öffentlichen Auch am Wertstoffhof wird das Wertstoffhöfen und Sammelstellen für Gartenabfälle im Landkreis Ostallgäu schützt auch Sicherheitskonzept umgesetzt werden. die Bürger*innen bestmöglich vor Unglücksfällen. Die seit 2015 geltende Benutzungsordnung bleibt unberührt.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

5 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Hausmülldeponie auf Schwachgasabsaugung umgerüstet

Der Methangehalt der Deponiegase hat auf der Hausmülldeponie Oberostendorf in den vergangenen Jahren stetig abgenommen. Die Gasfackel war dadurch überdimensioniert und erfüllte durch ihr Alter auch nicht mehr den nötigen technischen Standard.

Aus diesen Gründen wurden die veraltete und überdimensionierte Anlage abgebaut und durch eine moderne Schwachgasabsaugung ersetzt. Die neue Anlage kann auch bei noch weiter zurückgehenden Gasmengen kontinuierlich betrieben werden. Damit wird sichergestellt, dass Methan, das die Ozonschicht der Atmosphäre angreift und den Prozess der Erderwärmung fördert, aus dem Deponiekörper Oberostendorf nicht in die Umwelt gelangt.

Bis 2005 wurde auf der kreiseigenen Deponie in Oberostendorf unbehandelter Hausmüll abgelagert. Die durch den Verrottungsprozess entstehenden, klimaschädlichen Methangase wurden seit Mitte der 1990er Jahre aus dem Deponiekörper abgesaugt und zur Erzeugung von Strom genutzt. Fiel die Stromerzeugungsanlage einmal aus, wurden die Gase über eine Gasfackel verbrannt und auf diese Weise unschädlich gemacht. Die neue Anlage zur Absaugung von Deponiegasen in Oberostendorf

Aktion Sauberes Ostallgäu: Waldkindergarten Purzelbaum gewinnt

Unter dem Motto „Der Frühling kommt – wir räumen auf!“ sammelten die Kinder des Waldkindergartens Purzelbaum eine ganze Woche lang Abfälle, die im südlich des Ettwieser Weihers weggeworfen wurden. Insgesamt kamen elf prall gefüllte Säcke mit gebrauchten Papiertaschentüchern, Plastikverpackungen und anderem Unrat zusammen. Auch größere Gegenstände wie ein alter Bürostuhl wurden im Wald gefunden. Als Dankeschön erhielt die Kindergartengruppe eine von drei Riesen-Partybrezeln, die der Landkreis im Rahmen der Abfallsammelaktion „Sauberes Ostallgäu“ verlost hatte.

Die Kinder des Waldkindergartens Purzelbaum und Kindergartenleiterin Csilla Hampel mit der vom Landkreis spendierten Partybrezel

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

6 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Allgäuer Moorallianz

Artenschutzmaßnahmen für Hochmoor-Gelbling, Strauch-Birke und Sumpf-Enzian und Co

Maßnahmen zum Schutz der Moore stehen oft in Verbindung mit dem Einsatz großer Bagger, die breite Dämme bauen und Massen an Materialien bewegen. Einen großen Teil der Arbeit zum Schutz der Allgäuer Moore aber machten (auch) 2018 vergleichsweise unspektakuläre Maßnahmen aus, die für die Natur im Allgäu jedoch von umso größerem Wert sind.

Meistens geht es bei den Kleinmaßnahmen um das Bewahren seltener Arten, die seit langer Zeit in den Natur- und Kulturlandschaften unserer Heimat vorkommen und die die Natur des Allgäus so besonders machen. Da sich viele dieser Artenvorkommen aber unter anderen natürlichen oder landwirtschaftlichen Bedingungen entwickelt haben, als sie Der Hochmoorgelbling (Colias palaeno), Foto: Dr. Eberhard heute vorherrschen, müssen ihre Lebensbedingungen gezielt und mit besonderem Pfeuffer Bedacht geschützt werden. Einige dieser Schätze, die in den Allgäuer Mooren noch zu finden sind sowie die nötigen Maßnahmen zu deren Schutz möchten wir in diesem Jahr etwas genauer vorstellen.

Der Hochmoor-Gelbling

Um diese Art im Alpenvorland weiterhin zu erhalten, muss ein Mosaik unterschiedlicher Moorstandorte erhalten werden. Denn der hübsche, gelb leuchtende Schmetterling benötigt neben den Hochmoor-Randlagen, wo er in der Rauschbeere die einzige Futterpflanze für seine Raupen findet, auch daran anschließende blütenreiche Wiesen, beispielsweise Streuwiesen, um seinen hohen Nektarbedarf zu decken. All diese Flächen dürfen nicht zu stark verschattet sein und müssen deshalb von zu starker Verbuschung Die Strauch-Birke (Betula humilis), Foto: Herbert Stadelmann und Gehölzaufwuchs freigehalten werden. Die wichtigsten Maßnahmen der Moorallianz zur Erhaltung des Hochmoor-Gelblings sind deshalb einerseits die Entbuschung geeigneter Lebensräume am Hochmoorrand, die Optimierung von Raupen-Habitaten durch Sanierung des Wasserhaushalts und die Freihaltung von Korridoren in die anschließenden Niedermoore. Gleichzeitig müssen die Niedermoore in der landwirtschaftlichen Nutzung gehalten und einmal jährlich gemäht oder zumindest arten- und blütenreiche Säume am Moorrandwald erhalten oder entwickelt werden.

Die Strauch-Birke

Die Strauch-Birke ist ein Relikt aus der letzten Eiszeit, das sich auf lichten Moorflächen bis heute halten konnte. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine Birke in der Wuchsform eines Strauches, der je nach Wachstumsbedingungen zwischen 30 cm und Der Sumpf-Enzian (Swertia perennis), auch Blauer Tarant drei Metern hoch wird. Wichtig ist für diese Art, das Überhandnehmen von oder Blauer Sumpfstern genannt, Foto: Dr. Eberhard Konkurrenzpflanzen und Wildverbiss zu verhindern. Dazu werden Bestände eingezäunt Pfeuffer und andere Bäume und Sträucher vorsichtig ausgelichtet. Außerdem müssen die Pflanzen in Mahd-Flächen so gekennzeichnet werden, dass sie nicht umgemäht werden. Wie bei allen Moorgewächsen sollte auch der Wasserhaushalt der entsprechenden Fläche saniert werden, um die Art und die für sie wichtigen kleinklimatischen Bedingungen weiterhin zu erhalten.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

7 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Der Sumpf-Enzian / Blauer Tarant

Die Sumpf-Enzian, auch Blauer Tarant oder Blauer Sumpfstern genannt, ist wohl eine der schönsten Pflanzen, die es in der Allgäuer Kulturlandschaft zu finden gibt. Er hat sein deutsches Verbreitungszentrum im Voralpinen Moor- und Hügelland, seine ehemaligen Vorkommen in Nordostdeutschland sind weitgehend erloschen. Die Kerngebiete der Allgäuer Moorallianz sind für den Erhalt dieser Art also von bundes- und sogar von europaweiter Bedeutung. Wichtig sind für den spät blühenden Enzian (September, Oktober) vorzugsweise spät gemähte Streuwiesen, junge bis mittelalte Brachen und lückige Moorwälder. Die Aufgabe der Moorallianz besteht darin, auf Projektflächen die passenden Mahdzeitpunkte und -abstände zu organisieren und die korrekte Pflege zu veranlassen. Die Schwierigkeit besteht oft darin, dass die Streuwiesen zum passenden Mahdtermin in den Monaten September und Oktober bereits höhere Wasserstände haben, die das Mähen sehr erschweren können und angepasste Maschinen, zum Beispiel Einachsgeräte für die Mahd, Bergetechnik mit Zwillingsbereifung oder mit Raupenfahrwerk, erfordern.

Renaturierungsmaßnahmen im Räsenmoos begonnen

Anfang November hat die Moorallianz nach intensiver Vorbereitung die große „Renaturierungsbaustelle“ im Räsenmoos bei Geisenried (Marktoberdorf) eröffnet. Als zentrales Vorhaben soll ein Entwässerungsgraben außer Funktion gesetzt werden, der dort vor Jahrzehnten durch das Zentrum dieses sehr wertvollen Hochmoores gezogen wurde. Weitere Vorhaben sind in Planung.

Im Räsenmoos laufen seit November Renaturierungsmaßnahmen.

Exkursionen und Veranstaltungen

Wie in jedem Jahr führte das Projektteam der Allgäuer Moorallianz auch im Jahr 2018 einige Exkursionen und Veranstaltungen durch, um Vertreter*innen unterschiedlicher Interessengruppen die Ziele und Vorgehensweisen von Moorschutz und Moorrenaturierung näherzubringen.

Im Juni führte Dr. Ulrich Weiland den Umweltausschuss des Oberallgäuer Kreistages und im Juli den Ostallgäuer Kreistag ins Moor. Der Projektleiter zeigte den Politiker*innen am Beispiel zweier Dammbauwerke im Sulzschneider Wald und in den Hochmooren Sailach- und Hochmoos westlich von Buchach bei , wie angewandter Moorschutz aussieht.

Projektmitarbeiterin Simone Reylaender leitete im August eine Exkursion ins Hertinger Exkursion des Ostallgäuer Kreistages ins Sailachmoos bei Seeg Moos, bei der sie den Teilnehmern*innen der Klimaradtour des Bund Naturschutz die Besonderheiten dieses Moores zeigte und die erforderlichen und geplanten Renaturierungsmaßnahmen vorstellte.

Im Oktober veranstalteten der Landschaftspflegeverband Ostallgäu e. V. und die Allgäuer Moorallianz gemeinsam einen Landschaftspflegertag am Elbsee, bei dem sich die Landschaftspfleger*innen austauschen sowie neue Maschinen in Aktion ansehen konnten.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

8 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Bauverwaltung

Bauboom hält an

Die Konjunkturlokomotive Bau brummt weiter. Für das Jahr 2018 ergab sich nach drei sehr starken Jahren abermals eine gleichbleibend hohe Baukonjunktur. Profitierend von anhaltend niedrigen Zinsen, guten gesamtwirtschaftlichen Aussichten, spürbaren Einkommenszuwächsen stellen Immobilien eine sichere Zukunftsinvestition dar. Insbesondere der Neubau von Mehrfamilienhäusern floriert.

Neubau Wohnhäuser

Die nachfolgende Grafik zeigt, dass die Ergebnisse der vorangegangenen Jahre erneut erreicht wurden. Sowohl die Zahl der Neubauten (Bauanträge und Genehmigungsfreistellungsverfahren) wie auch die Zahl beim Wohnungsbau hielten das Niveau der vorangegangenen Jahre (Einfamilienhäuser, Doppelhäuser, Mehrfamilienhäuser 2014: 385, 2015: 437, 2016: 440, 2017: 397, 2018: 375).

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

9 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Neue landwirtschaftliche Bauvorhaben

Die nachfolgende Grafik zeigt eine leichte Entspannung der wirtschaftlichen Stimmungslage in der deutschen Landwirtschaft. Die angespannte Liquiditätslage in vielen Betrieben führte aber weiter zu einer zurückhaltenden Investitionsbereitschaft. Im Vergleich mit den Jahren 2014, 2015, 2016 und 2017 zeigt sich, dass die Anzahl der Bauanträge für landwirtschaftliche Bauvorhaben leicht gestiegen ist. In den Jahren 2014 und 2016 wurde keine Biogasanlage beantragt, im Jahr 2017 nur zwei. Im Jahr 2016 wurde keine weitere Biogasanlage geplant. Die Zahl der neuen landwirtschaftlichen Maschinenhallen hat mit 24 an das Niveau von 2015 anknüpfen können. Insgesamt war im Jahr 2018 wieder ein Anstieg bei der Anzahl der landwirtschaftlichen Bauten, insbesondere beim Bau von Maschinenhallen zu verzeichnen. Die Investitionskosten für neue landwirtschaftliche Bauvorhaben betrugen im Jahr 2018 18,57 Millionen Euro (2017: 19,48 Millionen Euro, 2016: 10,5 Millionen Euro, 2015: 14,49 Millionen Euro; 2014: 11,23 Millionen Euro).

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

10 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Gewerbliche Bauvorhaben

Im Jahr 2018 konnten wieder steigende Unternehmensinvestitionen im Wirtschaftsbau verzeichnet werden. Die Anzahl der gewerblichen Neubauten stieg 2018 mit 41 Anträgen erheblich gegenüber 2017 mit 31 Anträgen (2016: 35, 2015: 26, 2014: 26). Außerdem wurden 2018 29 gewerbliche Bauvorhaben im Genehmigungsfreistellungsverfahren eingereicht (2017: 19). Die Investitionskosten für neue Gewerbebauten (Bauanträge und Genehmigungsfreistellungsverfahren) betragen im Berichtsjahr 45,8 Millionen Euro und übersteigen damit das Niveau der vorangegangenen Jahre (2017: 32,1 Millionen Euro, 2016: 32,7 Millionen Euro, 2015: 43,1 Millionen Euro, 2014: 26,43 Millionen Euro) erheblich. Die Zahl der Anträge zur Erweiterung gewerblicher Bauten lag 2018 bei 24 und damit unter dem Niveau der Vorjahre (2017: 28, 2016: 26, 2015: 24, 2014: 25). Die Investitionskosten in diesem Bereich lagen mit 13,26 Millionen Euro (2017: 21,7 Millionen Euro, 2016: 9,6 Millionen Euro, 2015 mit 18,25 Millionen Euro, 2014: 9,12 Millionen Euro) ebenfalls weit unter denen der vorangegangenen Jahre.

Wohnungsbauförderung 2018

Im Jahr 2018 gab es einige Verbesserungen bei der staatlichen Wohnbauförderung zugunsten der Antragsteller: Da aufgrund der Einkommenssteigerung immer mehr Haushalte aus dem Anspruch für eine Förderung herausgefallen waren, wurde die Einkommensgrenze zum 1. Mai 2018 angehoben. Die Grenze für einen Vier-Personen-Haushalt wurde von 44.000 Euro auf 56.500 Euro (bereinigtes Jahresbruttoeinkommen) heraufgesetzt. Das entspricht einem Jahresbruttoeinkommen von rund 81.000 Euro, was eine Steigerung von etwa 30 Prozent bedeutet.

Voraussetzung für die Förderung ist die Einhaltung der Einkommensobergrenze, die sich nach der Anzahl der Haushaltsangehörigen richtet. Weiter müssen ausreichend eigene Geldmittel und auch Kapitalmarktmittel zur Verfügung stehen.

Förderung im Bayerischen Wohnungsbauprogramm

Beim Bayerischen Wohnungsbauprogramm (auch bekannt unter dem Begriff „staatliches Darlehen“) handelt es sich um ein auf 15 Jahre befristetes, zinsverbilligtes Darlehen mit einem Zinssatz von 0,5 Prozent. Zusätzlich erhalten Haushalte mit Kindern einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 5.000 Euro (bisher 2.500 Euro) pro Kind. Dies gilt auch bereits während der Schwangerschaft.

Neu hinzugekommen ist beim Erwerb von vorhandenem Wohnraum (Zweiterwerb), für den Ersatzneubau und für einen Neubau auf einer Konversionsfläche oder innerörtlichen Brachfläche ein die Darlehensförderung ergänzender Zuschuss in Höhe von zehn Prozent der

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

11 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

förderfähigen Kosten bis maximal 30.000 Euro. Da diese Mittel nur begrenzt zur Verfügung stehen, richtet sich die Förderhöhe immer nach den zur Verfügung stehenden Mittel und der sozialen Dringlichkeit. Förderung im Bayerischen Zinsverbilligungsprogramm

Beim Bayerischen Zinsverbilligungsprogramm ist eine Förderhöhe von bis zu einem Drittel der förderfähigen Kosten möglich. Zu den förderfähigen Kosten beim Neubau zählen die Kosten für das Grundstück, die Erschließungskosten, die Grunderwerbsteuer, die Notargebühren sowie die Kosten für das Gebäude einschließlich der Außenanlagen. Beim Zweiterwerb sind es der Kaufpreis, die Grunderwerbsteuer, die Notargebühren, die Maklergebühren sowie eventuelle Kosten für erforderliche Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen. Bei diesem Darlehen werden anfänglich Konditionsbindungszeiträume von zehn, 15 oder 30 Jahren angeboten. Förderung der Anpassung von Wohnraum an die Belange von Menschen mit Behinderung

Bei dieser Förderung handelt es sich um ein leistungsfreies Darlehen von bis zu 10.000 Euro, das erst nach fünf Jahren in einen Zuschuss umgewandelt wird. Leistungsfreies Darlehen bedeutet, dass innerhalb der fünf Jahre keine Zinsen und keine Tilgung zu entrichten sind. Das Darlehen wird vor allem für den Einbau von behindertengerechten sanitären Anlagen, Einbau eines Aufzugs oder Treppenlifts oder einer Rampe für Rollstuhlfahrer, sowie die Beseitigung von Barrieren innerhalb und außerhalb der Wohnung verwendet. Zu den förderfähigen Kosten können nur die Mehrkosten der behindertengerechten Ausstattung gegenüber einer „normalen“ Ausführung gefördert werden.

Im Jahr 2018 konnten im Landkreis Ostallgäu insgesamt 7,6 Millionen Euro an Fördermitteln bewilligt werden.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

12 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Denkmalpflege 2018

Die vom Landkreis Ostallgäu für das Jahr 2018 zur Verfügung gestellten Fördermittel in Höhe von 50.000 Euro wurden vollständig ausgereicht. Beispiele sind die katholische Pfarrkirche St. Anna in Waal, die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Leuterschach bei Marktoberdorf und die katholische Pfarrkirche St. Margareta in Gutenberg bei Oberostendorf. Außerdem wurden ehemalige Bauernhäuser in Rückholz und Voglen bei sowie Stadthäuser in Füssen gefördert. Das Gesamtinvestitionsvolumen betrug rund 10,2 Millionen Euro.

Die Denkmalförderung hat das Ziel, Denkmäler dauerhaft zu erhalten. Sie sind historische Zeugnisse über die Geschichte der Gesellschaft. Der Landkreis zeigt mit seiner Denkmalförderung den Eigentümern von Denkmälern, dass es sich lohnt, diese Bauten für unsere Nachkommen zu erhalten. Daneben beteiligen sich auch weitere Förderer an der Auch die Sanierung der katholischen Pfarrkirche St. jeweiligen Finanzierung: in erster Linie das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege in Margareta in Gutenberg bei Oberostendorf wurde gefördert. München, die Bayerische Landesstiftung, der Bezirk Schwaben, die jeweilige Gemeinde und zum Teil auch diverse Stiftungen.

Grundstücksmarktbericht

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Landkreis Ostallgäu hat erstmalig einen Grundstücksmarktbericht veröffentlicht. Dieser bietet detaillierte Informationen zum regionalen Grundstücksmarkt. Erstes Fazit: Ein erhöhter Geldumsatz bei gleichbleibenden Kauffallzahlen und weiterhin steigende Preise bei Wohnimmobilien.

Wichtigste Ergebnisse

Insgesamt ist die Anzahl der Kaufverträge in den vergangenen drei Jahren mit rund 2.000 Kauffällen konstant geblieben. Der Geldumsatz hingegen ist stetig gestiegen, zuletzt von 2016 auf 2017 um zehn Prozent auf 397 Millionen Euro. Die umgesetzte Fläche schwankt von Jahr zu Jahr stark und ist insbesondere von Bewegungen im landwirtschaftlichen Teilmarkt beeinflusst.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

13 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Seit 2016 gestiegen sind die mittleren Preisniveaus (Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, statistisch bereinigt) von neugebauten Eigenheimen (+ 4,1 Prozent) und gebrauchten freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern (+ 11,2 Prozent). Das Preisniveau für gebrauchte Doppelhaushälften und Reihenhäuser hingegen ist relativ stabil geblieben (+ 0,8 Prozent).

Einen großen Sprung hat der mittlere Wohnflächen-Quadratmeterpreis für eine gebrauchte typische Eigentumswohnung in Mehrfamilienhäusern gemacht: + 20 Prozent hat der Gutachterausschuss hier im Mittel von 2016 auf 2017 berechnet. Bei neugebauten Eigentumswohnungen beträgt der Preisanstieg 5,2 Prozent. Insbesondere in den Gemeinden Füssen, , Marktoberdorf und Buchloe sind viele Eigentumswohnungen umgesetzt worden.

Die Entwicklungen bei unbebauten Grundstücken für den individuellen Wohnungsbau sind ähnlich – ein Anstieg der mittleren Quadratmeterpreisen im oberen Preisniveau (+ 13 Prozent) und im unteren Preisniveau (+ 5,6 Prozent). Im mittleren Segment ist das Niveau in etwa gleichgeblieben. Es ist zu berücksichtigen, dass dieser Teilmarkt erfahrungsgemäß deutlichen Schwankungen unterliegt und von ausgewiesenen Neubaugebieten abhängig ist.

Woher kommen die Daten?

Knapp 2.000 Kauffälle stellen die Grundlage für die Analyse. Grundlage sind alle beurkundeten Kaufverträge im Zeitraum 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2017. Damit unterscheidet sich der Bericht von den meisten anderen Veröffentlichungen in den Medien – diese basieren in der Regel auf Angaben von Immobilienportalen, Banken und Versicherungen. Der Grundstücksmarktbericht hingegen betrachtet alle tatsächlichen Kauffälle im Landkreis.

Dazu wird eine Kaufpreissammlung geführt, in der diese Kaufverträge eingetragen werden. Zusätzlich werden zahlreiche weitere Informationen erhoben, die die Preiszusammensetzung und Besonderheiten des Grundstücks beziehungsweise der Immobilie erklären können. Eine exemplarische Darstellung der verschiedenen Datenquellen:

Weitere Bestandteile des Grundstückmarktberichtes

Der Bericht unterscheidet die Teilmärkte Unbebaut, Bebaut und Wohnungs-/Teileigentum auf Landkreis- und Gemeinde-Skala. Dies erlaubt einen detaillierten Blick auf die Entwicklungen des Grundstücksmarkts. Mittels mathematischer und geostatistischer Methoden werden Einflüsse auf den Kaufpreis untersucht. Im bayernweiten Vergleich gehört der rund 180-seitige Bericht zu den detailreichsten und liefert unter anderem eine Vielzahl an wertermittlungsrelevanten Daten für Sachverständige (beispielsweise Preisentwicklung mit Indexreihen, Liegenschaftszinssätze und Marktanpassungsfaktoren). Lediglich acht der 96 bayerischen Gutachterausschüsse geben laut dem

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

14 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Immobilienmarktbericht Bayern 2018 einen vergleichbar detaillierten Grundstücksmarktbericht heraus.

Erwerb und Hinweise

Der Grundstücksmarktbericht dient als Orientierungshilfe und liefert Informationen über Zusammensetzung und Preisentwicklung. Dies ersetzt allerdings keine gutachterliche Verkehrswertermittlung, bei der die spezifischen Merkmale eines Objektes berücksichtigt werden müssen. Der Grundstücksmarktbericht kann unter www.boris-bayern.de für 50 Euro erworben werden. Weiterhin können dort die Bodenrichtwerte gegen Gebühr eingesehen werden.

Planfertigerbesprechung am 15. November 2018

Mit seinem Vortrag „Nachhaltigkeit und Weiternutzung von Gebäuden“ stellte Regierungsbaumeister und Architekt Alfred Sunder-Plassmann Möglichkeiten zur nachhaltigen Umnutzung von Gebäuden vor, um sichtbare Werte des natürlichen und gebauten Erbes zu bewahren und für die Zukunft weiterzuentwickeln. Immer knapper werdendes Bauland zwingt Städte und Gemeinden den zukünftigen Flächenbedarf möglichst weitgehend durch die Nutzung von innerörtlichen, bereits erschlossenen Flächen zu decken. Dabei ist Wohnen, Arbeiten und Leben mitten im Ort, mit kurzen Wegen und in einer lebendigen Nachbarschaft zu einem Grundbedürfnis unserer Zeit geworden. Umbau und Erhalt von wertvollen Gebäuden im Innenbereich statt Landschaftszerstörung am Ortsrand lautet daher künftig verstärkt die Devise. Das Bauen im Bestand mit seinem weiten Spektrum an Aufgaben hat heute eine mindestens ebenso große Bedeutung wie Neubauten. Es umfasst eine Fülle von Maßnahmen, die zum Erhalt schätzenswerter, nicht nur kulturhistorisch, sondern auch wirtschaftlich wertvoller Gebäude notwendig sind.

Prof. Dipl. Ing. Florian Nagler zeigte in seinem Vortrag „Ställe – neue Erkenntnisse zur Stallarchitektur“ vielen Anregungen und Vorschläge zu neuer Stall-Architektur, zur Verbesserung des Tierwohls und zum landschaftsgerechten, kulturlandschaftlich sensiblen Bauen auf. Seit jeher formte auch die Landwirtschaft unsere Kulturlandschaft mit seinen charakteristischen Bauten. Heustädel, Ställe und landwirtschaftliche Gehöfte tragen zum Erscheinungsbild dieser Landschaftsräume bei. Diese Gebäude zeichneten sich durch regionale Baumaterialien, Handwerkstechniken und Konstruktionen aus und wurden oft mit großem Anteil an Eigenleistung der Landwirte und lokalem Wissen realisiert. Der Wandel in der Landwirtschaft in Richtung industrielle Produktion führt in den letzten Jahrzehnten immer häufiger zu standardisierte Gebäudetypen und Baumaterialien. Grundlegende architektonische und landschaftliche Planungen für landwirtschaftliche Gebäude kommen dabei immer seltener zum Zuge.

Dipl. Ing. (FH) -Architekt- Franz-Xaver Meggle hat ausgewählte, komplexe Themen des Abstandsflächenrechts vorgestellt und diese eingehend und praxisgerecht erläutert. Der Bayerische Landtag hatte am 26. Juni 2018 das Gesetz zur Änderung der Bayerischen Bauordnung beschlossen. Es wurde die Prüfpflicht des Abstandsflächenrechts auch im vereinfachten Verfahren wiedereingeführt. Das Gesetz trat am 1. September 2018 in Kraft und enthält keine Übergangsvorschrift.

Neue Baubroschüre 2018

Wer baut, hat viel zu bedenken. Die neu aufgesetzte Baubroschüre des Landratsamtes – nun bereits in ihrer 9. Auflage – soll Bauherren helfen, sich im „Informationsdschungel“ zurechtzufinden. Sie fasst kompakt und übersichtlich die wichtigsten Informationen rund um das Thema Bauen im Ostallgäu zusammen: von Auskünften über die zuständige Baubehörde und den Bauantrag über die staatliche Wohnungsbauförderung bis hin zu umweltverträglichem Bauen und Wohnen.

Die Rahmenbedingungen für das Bauen sind sehr dynamisch. Darum aktualisieren wir unsere Baubroschüre in angemessenen Abständen. In dieser 9. Auflage betrifft das zum Beispiel den Bereich der Finanzierung und Förderung: Seit 2016 bekommen Sanierer bis zu 100 Prozent der Kosten für Beratung und Baubegleitung vom Landkreis erstattet. Einen großen Raum nehmen angesichts steigender Energiepreise und ehrgeiziger Klimaschutzziele die Hinweise zum energiesparenden Bauen und Sanieren ein. Und die ansässigen oder ansiedlungswilligen Unternehmen? Sie finden in der Baubroschüre zudem Informationen und Serviceleistungen der Wirtschaftsförderung im Landratsamt.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

15 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege

Tag der offenen Gartentür: sieben Gärten waren geöffnet

Am Tag der offenen Gartentür im Landkreis Ostallgäu nahmen 2018 sieben Gärten in Seeg, , Blöcktach, und in Thalhofen bei Stöttwang teil. Die Besucher konnten sich in den Orten Anregungen für den eigenen Garten holen, Kontakte knüpfen und Garten-Erfahrungen austauschen.

Es war der 19. Tag der offenen Gartentür seit dem Jahr 1999. Die Aktion findet immer am letzten Sonntag im Monat Juni statt. 2018 war es der 24. Juni.

Drei Gärten vom Gartenbauverein Pforzen-Leinau

Neben dem etwa 2000 m² großen Vereins- und Lehrgarten vom Obst- und Vereinsgarten des Obst- und Gartenbauvereins Pforzen- Leinau im Juni 2018, Quelle: Birgit Wehnert, Gartenbauverein nahmen in Pforzen ein Familiengarten mit Gewächshaus und ein Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege Hausgarten mit Obstbaum, Gemüsebeet, Ziersträuchern sowie zahlreichen Blumen teil.

In Albatsried, das zur Gemeinde Seeg gehört, öffnete ein Ziergarten mit großem Nutzgartenbereich seine Tür. „Sammlergarten“ war das richtige Wort für den eingewachsenen Garten in Thalhofen an der Gennach. Der angepflanzte Hanggarten mit verschiedenen Staudenbereichen, Rosen und einem Teich präsentierte sich mit einigen idyllischen Sitzplätzen, 30-jährigem Baumbestand und wohltuender Pflanzenauswahl.

Einen romantischen Garten auf einem ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen mit alten Obstbäumen, verschiedenen Stauden- und Blumenbeeten, diversen Sitzplätzen, einem Gemüsegarten und mehreren Hühnern gab es in Baisweil zu bestaunen. Im Ortsteil Blöcktach der Gemeinde konnten Tiere wie Gänse, Hühner und Enten in dem Garten auf ehemaligem landwirtschaftlichen Anwesen in Baisweil im Juni 2018, Quelle: Birgit Wehnert, charmanten, zauberhaften Naturgarten mit alten Bäumen und Bachlauf besucht werden. Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege

Zweites Jugendleiterseminar: im Zeichen des Waldes

21 interessierte Kinder- und Jugendbeauftragte aus den Gartenbauvereinen sind zum zweiten Jugendleiterseminar nach Aufkirch gekommen. Das Seminar wurde vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Ostallgäu in Zusammenarbeit mit der Kreisfachberatung veranstaltet. Dieses Jahr stand es ganz im Zeichen des Waldes. Referentin und Waldpädagogin Christa Rodenkirchen vom Waldort Kinsegg vermittelte den Teilnehmern das Thema lebendig und praxisbezogen.

Nach der Begrüßung, der Vorstellung aller Teilnehmer und der Einführung in das Seminar erläuterte Rodenkirchen, wie unser Wald ein Lernort für die Umweltbildung sein kann. Neben Organisatorischem und der geeigneten Ausrüstung im Wald ging es um die passenden „Spielregeln im Wald“, also wie sich die Gruppe richtig verhält und wie den Waldaktivität im Rahmen des zweiten Jugendleiterseminars in Aufkirch im Juli 2018, Quelle: Kindern und Jugendlichen ein verantwortungsvoller Aufenthalt im Wald beigebracht Birgit Wehnert, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und werden kann. Dabei vermittelte die Referentin Wissen über die einzelnen Baumarten, über Landespflege die nachhaltige Bewirtschaftung sowie über einige tierische Bewohner des Waldes.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

16 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Nach der Planung und der praktischen Vorbereitung durften die Teilnehmer am Nachmittag verschiedene Waldaktivitäten selbst ausprobieren, wie zum Beispiel das Vortasten am Seil mit verbundenen Augen (siehe Bild). Dabei wird besonders die Achtsamkeit, die eigene Wahrnehmungsfähigkeit sowie die gesamte körperliche Motorik geschult.

Wald gewinnt Bronze bei „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Bayernebene

Die Gemeinde Wald hat es geschafft: Sie hat beim Landesentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ eine Bronzemedaille errungen. Zuvor hatte sie den Kreisentscheid 2016 als auch den Bezirksentscheid 2017 gewonnen. Die Besichtigung der Landesbewertungskommission fand am 19. Juni, die Abschlussfeier zum Landesentscheid am 24. November 2018 in den Mainfrankensälen in Veitshöchheim statt.

Auf Landesebene wird die Bewertungskommission durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aufgestellt. Den Vorsitz bei der Besichtigung von Wald hatte Stephan Schmöger, Leiter des Referates „Weinbau und Gartenbau“ des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten .

Vorträge, Fortbildungen und Beratungen

Vorträge der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege

Die Kreisfachberatung bot 2018 verschiedene Vortragsthemen zur Auswahl an und vermittelte im Rahmen von zahlreichen Vortragsveranstaltungen zu unterschiedlichen Themen Gärtnerwissen an Interessierte. In diesem Jahr wurden die Themen „Neophyten - Einwanderer aus fernen Ländern“, „Die Verwertung von Obst und Gemüse“, „Stauden- Vielfalt für jeden Gartenplatz“ und „Heimische Wildobst-Arten“ angeboten.

Fortbildung der Gartenpfleger

Auch 2018 wurde für die Gartenpfleger des Kreisverbandes für Gartenbau und Fortbildung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege, Quelle: Friederike Scharpf, Kreisfachberaterin Landespflege wieder eine Fortbildung organisiert, diesmal zum Thema Gartengestaltung. für Gartenkultur und Landespflege Ingrid Völker, die auch das Projekt Wiese x 16 koordiniert und betreut, referierte vor den interessierten Zuhörern über die Möglichkeiten, einen naturnahen Garten zu gestalten.

Mit Rat und Tat

Über 140 Rat suchenden Gartenbesitzern hat die Kreisfachberatung zu den verschiedensten Themen wie Gartengestaltung, Pflanzenkrankheiten und Nachbarschaftsrecht mit Informationen, Merkblättern und Beratungen beraten.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

17 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Landschaftspflegeverband

Aufträge für 160.000 Euro umgesetzt

Im Bereich der „klassischen“ Landschaftspflege wurden im Jahr 2018 Aufträge mit einem Gesamtvolumen von rund 160.000 Euro abgewickelt. Die meisten dieser Landschaftspflegemaßnahmen fanden in Moorgebieten statt - es wurden insbesondere sehr nasse Wiesen gemäht. 2018 waren die Bedingungen hierfür aufgrund des sehr trockenen Sommers außergewöhnlich günstig. Die Mahd der trockenen Steilhänge im Landkreis dagegen war dieses Jahr durch die Hitze besonders anstrengend.

Auch Entbuschungen gab es wieder in einigen Mooren, so beispielsweise im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2050 im Berger Moos bei Pfronten, bei dem viele Grundeigentümer gemeinschaftlich mit anpackten.

Der Landschaftspflegeverband rodet nicht nur, sondern pflanzt auch Gehölzen neu an. So Das Berger Moos unmittelbar nach der Entbuschung, die entstanden bei Baisweil ein Vogelschutzgehölz, bei eine Streuobstwiese und bei nur im Winter (bei gefrorenem Boden) durchgeführt werden konnte. Prägende einzelne Kiefern und Birken eine Waldrandbepflanzung mit Wildobst. Bei all diesen Pflanzmaßnahmen wurden stehen gelassen. machte die trockene Witterung Probleme, weil die frisch gepflanzten Gehölze intensiv bewässert werden mussten.

Mitgliederversammlung: Vorstand neu gewählt

Bei der Jahresmitgliederversammlung am 28. Juni 2018 fanden diesmal Vorstandsneuwahlen statt.

Wiedergewählt wurden:

Maria Rita Zinnecker als erste Vorsitzende Josef Nadler, Bayerischer Bauernverband (stellvertretender Vorsitzender) Josef Schorer, Maschinen- und Betriebshilfsring Ostallgäu e. V. Hermann Hipp, Landwirt Lars Leveringhaus, Bürgermeister Obergünzburg Thomas Pihusch, Bürgermeister Roßhaupten Werner Schneider, Jägervereinigung Marktoberdorf

Ulrike Seifert und Dr. Christoph Greifenhagen sind aus dem bisherigen Vorstand ausgeschieden.

Die neu gewählten Vorstandsmitglieder sind:

Dieter Frisch (ehemaliger Mitarbeiter an der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Marktoberdorf), Bund Naturschutz Monika Appelt, Sektion Kaufbeuren-Neugablonz des Deutschen Alpenvereins

Weitere Tagesordnungspunkte auf der Versammlung waren unter anderem die laufenden und geplanten Landschaftspflegeprojekte und das Neueste aus dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

18 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Rieden neue Mitgliedsgemeinde

Bei der Gemeinderatssitzung am 29. Oktober 2018 beschloss die Gemeinde Rieden, zum 1. Januar 2019 dem Landschaftspflegeverband Ostallgäu beizutreten. Somit zählen insgesamt zwei Städte, 33 Gemeinden und zusätzlich die kreisfreie Stadt Kaufbeuren zu den Mitgliedern des Landschaftspflegeverbands.

Auf den ungedüngten Hangwiesen in der Umgebung von Rieden kommt noch die seltene Astige Graslilie vor.

Exkursionen und Umweltbildung

Im Juni 2018 führte der Landschaftspflegeverband zwei Exkursionen im Rahmen von „BayernTourNatur“ durch – zum einen in den Schwanseepark bei Schwangau und zum anderen ins Gennachmoos östlich von Kaufbeuren. Die BayernTourNatur ist eine Gemeinschaftsaktion von Staat, Vereinen, Verbänden, Umweltbildungseinrichtungen, Kommunen und Einzelpersönlichkeiten. Seit 2001 lädt das Bayerische Umweltministerium alljährlich Naturführer aus Vereinen, Verbänden, Bildungseinrichtungen, Behörden und Kommunen dazu ein, den Menschen die heimische Naturvielfalt auf spielerische und erlebnisreiche Weise näher zu bringen. Jedes Jahr beteiligen sich bis zu 1000 Veranstalter aus ganz Bayern an der Aktion.

Das Umweltbildungsprojekt in Pfronten, bei dem der Landschaftspflegeverband zu den Projektträgern gehört, findet weiterhin guten Zuspruch bei Kindergärten und Schulen, die Michael Degle (l.) von der Gärtenabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung erzählte bei der Exkursion des teils eine Woche am Stück in der Umgebung des von der Gemeinde Pfronten gepachteten Landschaftspflegeverbandes von der aufwendigen Wiesenstadels die Natur erkunden können. Die Gemeinde Pfronten, die Bürgerstiftung Wiederherstellung des ursprünglich angelegten Parks unterhalb der Königsschlösser. Ostallgäu, der Landschaftspflegeverband Ostallgäu und die Allgäuer Moorallianz mit ihren Allgäuer Moorerlebnisführerinnen Rosi Engelmann, Manuela Vogel und Christl Wildner haben das Umweltbildungsprojekt 2015 begründet. Ein von Schülern gestalteter Naturraum, ein Streuwiesengelände namens Langenoib an der Hinteren Ach mit einem Wiesenstadel, bei Pfronten Richtung Grän, kurz vor der Landesgrenze, wird von den Moorerlebnisführerinnen für und mit Kindern und Schülern vor Ort im Detail vorgestellt, erläutert, gepflegt und gestaltet. Die Schüler dürfen selber Hand anlegen und mit Schaufel, Rechen und Geräten das Gelände samt Gebirgsbach gestalten. Die Kinder lernen dabei, das Gelände, die Landschaft und die Umwelt nachhaltig naturgemäß zu gestalten.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

19 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Unterricht an Landwirtschaftsschulen

Auch 2018 war der Landschaftspflegeverband Ostallgäu wieder bei mehreren Lehrveranstaltungen sowohl an der Landwirtschaftsschule in Kaufbeuren als auch an der Fachschule für ökologischen Landbau in Weilheim dabei. Ende Mai verbrachte die Meisterklasse der Landwirtschaftsschule Kaufbeuren einen ganzen Tag im Elbseemoor, wo nicht nur über Streuwiesenpflege, sondern mit Unterstützung durch die Untere Naturschutzbehörde auch über die Biberproblematik geredet wurde.

Die Meisterklasse der Landwirtschaftsschule Kaufbeuren samt (ausgestopftem) Biber an der Seealpe im Elbseegebiet.

Landschaftspflegetag im Elbseemoor

Am 12. Oktober fand im Elbseemoor der Landschaftspflegetag statt, der diesmal von der Allgäuer Moorallianz und dem Landschaftspflegeverband Ostallgäu gemeinsam ausgerichtet wurde. Der Tag war zum einen zum Kennenlernen und für den allgemeinen Erfahrungsaustausch der Land- und Forstwirte gedacht, die in der Landschaftspflege und bei der Moorrenaturierung aktiv sind. Zum anderen wurde die neueste Spezialtechnik für Landschaftspflegearbeiten vorgeführt und diskutiert. Großes Interesse fanden ein Äbi- Wiesenmäher von Landwirt Jürgen Hummel aus und ein kleiner Schlepper von Landwirt Michael Schwärzler aus . Beide Geräte sind mit einem Doppelmessermähwerk von nur 2,75 Meter Arbeitsbreite ausgestattet. Der Vorteil dieses Mähwerks ist aus naturschutzfachlicher Sicht, dass dabei Kleintiere und Insekten deutlich seltener getötet werden. Vielen Praktikern könnte die Doppelmessermähtechnik veraltet erscheinen – bei den vorgestellten Mähwerken ist jedoch durch die neuartige Das "Eiserne Pferd" im Einsatz Antriebstechnik ein fast verstopfungsfreies Arbeiten garantiert und der Treibstoffverbrauch ist im Vergleich zu anderen Geräten sehr gering. Außerdem sind die Maschinen sehr leicht, was bei der Bewirtschaftung von Moorflächen entscheidend sein kann.

Das „Eiserne Pferd“

Landwirt Markus Hipp aus Seeg führte eine Motorsense vor, deren Motor in einem Rucksack hängt – ein zunächst ungewohnter Anblick, aber mit dem ungemeinen Vorteil, dass die Arme bei der Arbeit längst nicht so schnell ermüden. Ebenfalls präsentiert wurde das sogenannte „Eiserne Pferd“ der Allgäuer Moorallianz. Dies ist ein leichtes und wendiges Rückegerät mit Raupenlaufwerk und Seilwinde, das für Einzelstammbergung und für den Transport von Landschaftspflegematerial vor allem in schwer zugänglichem Gelände und in Mooren besonders geeignet ist. Die größte Bewunderung erhielt die Vorführung eines speziellen, mechanischen Fällkeils durch Forstwirt Hans Schwaier aus Dingisweiler. Mit diesem Keil kann ein Einzelbaum mitten im Waldbestand äußerst exakt in die vorgegebene Richtung gefällt werden.

Kiebitze profitieren vom Wiesenbrüterschutz bei Lamerdingen

Im Rahmen des Wiesenbrüterprojektes bei Lamerdingen wurden weitere Lebensraumverbesserungen für Wiesenbrüter geplant und umgesetzt. Zwei engagierte Vogelschützer kartierten die diesjährigen Kiebitz-Nester und vereinbarten mit den dort wirtschaftenden Landwirten Maßnahmen zum Schutz der Nester. Diese befinden sich nicht nur auf Wiesen, sondern häufig auch in Maisäckern. Für den mehrwöchigen

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

20 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Verzicht auf die weitere Bewirtschaftung um die Nester herum bekamen die Landwirte eine Entschädigung.

Bergwiesenfest in Pfronten

Am 22. Juli war der Landschaftspflegeverband mit einem Stand auf dem Pfrontener Bergwiesenfest vertreten. Dabei wurden Einheimische und Urlaubsgäste über die Arbeit des Landschaftspflegeverbandes vor Ort und insbesondere über den Fortschritt bei den Arbeiten zur Wiederherstellung einer Bergwiese im Gebiet „Schöne Oiben“ informiert. Die Artenkenntnis zu Wiesenblumen und Schmetterlingen konnte hier auch gleich aufgefrischt werden. Ein historischer einrädriger Motormäher eines Pfrontener Landschaftspflegers gehörte zu den besonders bewunderten Attraktionen.

Der Stand des Landschaftspflegeverbandes Ostallgäu auf dem Pfrontener Bergwiesenfest 2018

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

21 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Naturschutz

Halbzeit für „Wiese x 16“

Zur Halbzeit des Projekts Wiese x 16 trafen sich Bürgermeister*innen, Projektleiter*innen und Bauhofmitarbeiter*innen der Projektgemeinden, um eine Zwischenbilanz zu ziehen und sich über den bisherigen Projektverlauf auszutauschen. Thomas Lehenherr aus Bad Saulgau, der so genannten Landeshauptstadt der Biodiversität, referierte über „20 Jahre Erfahrung im ökologischen Grünflächenmanagement“.

Seit dem Start von Wiese x 16 im Jahr 2017 gehen 16 Modellgemeinden und der Landkreis mehr und mehr in Richtung ökologisches Grünflächenmanagement. Über 40 neue Flächen wurden mit heimischen, artenreichen Wiesen bepflanzt und entwickeln sich so zu Lebensräumen auch für Tiere. Über die projektbegleitende Umweltbildung, bei der bisher rund 600 Schüler erreicht wurden, und die begleitende Öffentlichkeitsarbeit wird V. l. n. r.: Lengenwangs Bürgermeister Josef Keller, Herbert Liebelt vom Bauhof Obergünzburg, Naturgartenplanerin das Thema auch der Bevölkerung näher gebracht. Ingrid Völker, Landrätin Maria Rita Zinnecker, Dr. Eva Stangler und Obergünzburgs Bürgermeister Leveringhaus bei der Halbzeitveranstaltung Im weiteren Projektverlauf sollen weitere Flächen entstehen und aus dieser Erfahrung heraus ein Handlungsleitfaden entstehen. Ziel des Leitfadens ist es, die Anlage und Pflege von naturnahen Flächen im Siedlungsbereich zu erleichtern, damit „Wiese x 16“-Flächen auch in anderen Gemeinden, auf Unternehmensgeländen oder in Privatgärten entstehen.

Im Rahmen des Projektes Wiese x 16 bepflanzte Fläche in Marktoberdorf, Quelle: Ingrid Völker

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

22 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Pilotprojekt Innovativer Klima und Moorschutz im Ostallgäu

Seit 2018 hat der Landkreis in seiner Vorreiterrolle in Sachen Moore ein weiteres Projekt mit dem Titel „Innovativer Klima- und Moorschutz im Ostallgäu“ ins Leben gerufen. Schwerpunkt des Projektes sind die landwirtschaftlich genutzten Moorflächen, die meist als Puffer zu den Moorkernflächen dienen.

Förderung mit Mitteln des EFRE (europäischer Fonds für regionale Entwicklung) ´

Ziel dies EFRE-Pilotprojektes ist die Kohlendioxid-Einsparung und Aufwertung der Artenvielfalt von Moorböden durch Förderung einer extensiven landwirtschaftlichen Nutzung. Die ausgewählte Projektkulisse umfasst sieben Gebiete im Landkreis Ostallgäu.

Die Umsetzung des Projekts ist in zwei Phasen gegliedert. In der Konzeptionsphase werden bis November 2019 Betriebe und Landwirte gesucht, die Interesse haben, auf freiwilliger Basis im Sinne des Klimaschutzes durch ein regulierbares Wassermanagement ihre Flächen wieder zu vernässen. Die dabei entstehenden Nutzungs- und Ertragsminderungen sollen entschädigt werden. Teilnehmende Landwirte werden beraten und zusammen mit ihnen werden Konzepte für die Entwicklung der Betriebe oder Betriebszweige erarbeitet. Als langfristige Perspektive besteht auch die Möglichkeit, Modellbetrieb zu werden und beispielhaft Wege für eine zukunftsfähige Bewirtschaftung auf Moorflächen aufzuzeigen. Die EFRE-Modellgebiete Ab 2020 beginnt dann die Umsetzungsphase, in der das Projekt durch vielfältige Förderungen die erarbeiteten maßgeschneiderten Konzepte unterstützt.

Allgäuer Moore besonders schützenswert

Die Allgäuer Moore sind ein besonders schützenswerter Teil unserer Landschaft. Sie bedeckten einst 20 bis 25 Prozent der Fläche des Landkreises. Über Jahrhunderte und insbesondere in der Zeit nach den Weltkriegen wurden die Moore entwässert, um sie als Torfstiche oder landwirtschaftliche Flächen zu nutzen, so dass heute 95 Prozent davon nicht mehr intakt sind.

In den vergangenen Jahren rückten Moorböden mit ihren vielfältigen Funktionen für Rinder auf einer landwirtschaftlich genutzten Moorfläche Klimaschutz, Wasserhaushalt und als Refugium seltener Pflanzen- und Tierarten wieder in den Fokus. Aufgrund ihrer Eigenschaft, große Mengen Kohlendioxid in Form von Torf dauerhaft binden zu können, werden intakte Moore auch als „Kohlenstoffsenken“ bezeichnet. Obwohl Moore zwar nur drei Prozent der weltweiten Landfläche bedecken, speichern sie doppelt so viel Kohlenstoffdioxid wie alle Wälder der Erde zusammen. Bekannt ist die Allgäuer Moorallianz, die sich seit fast 10 Jahren vor allem dem Erhalt und der Wiederherstellung von Moorkernflächen intensiv widmet.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

23 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

VNP Bayern: erstmals eine Millionen Euro ausbezahlt

2018 wurden im Ostallgäu erstmals mehr als eine Millionen Euro an vertragsnehmende Landwirte ausbezahlt. Es nahmen 658 Betriebe mit einer Fläche von insgesamt 1.600 Hektar am Vertragsnaturschutzprogramm des Freistaates teil. Die Fördersumme betrug insgesamt 1.007.614 Euro.

Damit ökologisch besonders wertvolle Streuwiesen und magere (Berg-)Wiesen erhalten bleiben, benötigen Sie eine extensive Bewirtschaftung. Über das Vertragsnaturschutzprogramm erhalten Landwirte, die auf freiwilliger Basis ihre Flächen nach den Zielen des Naturschutzes bewirtschaften für den zusätzlichen Aufwand und den entgangenen Ertrag ein angemessenes Entgelt. Die jährliche Prämie liegt häufig bei Entwicklung der VNP-Förderbeträge im Ostallgäu 2008 bis mehreren hundert Euro pro Hektar. Die jeweiligen Vereinbarungen werden mit der 2018 Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt immer über fünf Jahre abgeschlossen.

Das Vertragsnaturschutzprogramm honoriert zum Beispiel einen späten ersten Schnitt, damit Pflanzen blühen und aussamen und sich von ihnen abhängige Tiere, wie beispielsweise spezielle Schmetterlingsarten, erfolgreich fortpflanzen können. Durch den Verzicht oder den nur maßvollen Einsatz von organischem Dünger bleibt der für die Natur wertvolle Blütenreichtum erhalten. Der Einsatz von Spezialmaschinen, wie handgeführte Motormäher oder Messerbalkenmähwerke, schont die Tierwelt sowie die empfindlichen Moorböden und wird zusätzlich vergütet.

Den Schwerpunkt im Ostallgäu bilden die ökologisch wertvollen Grünlandflächen. Das Entwicklung der VNP-Flächen im Ostallgäu 2008 bis 2018 Programm beinhaltet aber auch Maßnahmen im Ackerbau und der Teichwirtschaft. Die Ostallgäuer Landwirte*innen leisten mit ihrem besonderen Einsatz auf den zum Teil schwer zu bewirtschaftenden Flächen einen aktiven Beitrag zum Schutz unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt und unserer unverwechselbaren Kulturlandschaft.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

24 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Wasserrecht

Sanierung des Forggensee-Staudamms durch Uniper

Nach einer Betriebsdauer von 64 Jahren und aufgrund der üblichen Alterungserscheinungen hat im April 2018 die Betreiberfirma Uniper mit der Sanierung des Forggensee-Staudamms begonnen. Während der Baumaßnahmen musste der Pegelstand des Sees gesenkt werden und die Straße über den Staudamm wurde für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Radfahrer wurden über eine Behelfsbrücke umgeleitet. Im Sommer gab es keinen regulären Schiffsverkehr und auch die Freizeitnutzung war eingeschränkt.

Durchgeführt wird die Sanierung nach einem mehrstufigen Konzept. Nach Betoninjektionen in den undichten Bereichen folgte das Einziehen einer Dichtwand. Dabei wurde seit Oktober 2018 von der Dammkrone aus eine Erdbetonschlitzwand über die gesamte Breite des Dammkörpers eingebracht. Die Herstellung der Schlitzwand erfolgt Aufgrund der Staudammsanierung musste der Pegel des Forggensees abgesenkt werden. mit zwei speziellen Großgeräten, dem Schlitzwandgreifer und der Schlitzwandfräse. Die Arbeiten werden sich laut Zeitplan bis ins Frühjahr 2019 hinziehen.

In die Erneuerung der Dammdichtung investiert Uniper rund 20 Millionen Euro. Besuch von Umweltminister Marcel Huber

Auf Einladung von Landrätin Maria Rita Zinnecker besuchte Bayerns Umweltminister Dr. Marcel Huber am 23. Mai 2018 den Forggensee, um sich persönlich ein Bild von den Bauarbeiten, aber auch von anderen Herausforderungen wie zum Beispiel der zunehmenden Verlandung zu machen. Dabei erhielten die Anrainerkommunen die Zusage, dass das Umweltministerium helfen wird, ein Gesamtkonzept für den Forggensee zu erarbeiten. Besuch von Umweltminister Huber (Mitte) auf Einladung von Landrätin Maria Rita Zinnecker, Quelle: Rudolf Haitel

Ölunfall in Geisenried

Im Juli 2018 hat sich in Geisenried ein Ölunfall ereignet. Beim Umpumpvorgang eines Tanklasters war eine erhebliche Menge Heizöl ausgetreten. Das Heizöl drang auf der Hoffläche in den Asphalt ein und lief in einen nahe gelegenen Bach. Nach Alarmierung von Feuerwehr, Polizei und Landratsamt konnte dank guter Kooperation und durch die getroffenen Sofortmaßnahmen wie Absaugen des Heizöles und Einbau von Ölsperren eine Ausbreitung des Schadens im Gewässer eingedämmt und beseitigt werden.

Nach Abstimmung mit einem Gutachter musste der Asphalt entfernt, die unterirdische Tankanlage und das Erdreich ausgebaut und fachgerecht entsorgt werden. Nach erfolgreicher Sanierung der Hoffläche wurde diese wieder verfüllt und neu asphaltiert. Die Sanierungsmaßnahme wurde erfolgreich abgeschlossen. Gefahren für die Umwelt und das Trinkwasser wurden beseitigt.

Sanierungsarbeiten auf der Hoffläche, Quelle: Alexander Acker

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

25 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Berufsorientierung

Landkreis unterstützt Mentorenprogramm VerA

Seit 2018 unterstützt der Landkreis Ostallgäu als zertifizierte Bildungsregion gemeinsam mit den Städten Kaufbeuren und sowie dem Landkreis Oberallgäu die bundesweite Initiative „Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen“ (kurz: VerA) im Allgäu. Initiator des Programms ist der „Senior Experten Service“ (SES), eine der größten deutschen Ehrenamtsorganisationen für Fach- und Führungskräfte im Ruhestand.

VerA ist ein kostenloses Angebot und richtet sich an alle deutschen sowie zugewanderten Menschen vor und während der Ausbildung, die Unterstützung benötigen – unabhängig von Alter, Herkunft oder beruflicher Richtung. Das Besondere an VerA ist das Tandem- Modell: Um jeden Jugendlichen kümmert sich ein*e Senior Expert*in ganz persönlich. Landrätin Maria Rita Zinnecker informiert Interessierte bei Dauer, Rahmen und Inhalte der Zusammenarbeit legt jedes Tandem gemeinsam fest. Die der öffentlichen Auftaktveranstaltung zur Initiative VerA Erfolgsquote ist hoch: Über 80 Prozent der Tandems erreichen ihr Ausbildungsziel. Der am 5. Juni 2018 im Landratsamt Ostallgäu in Marktoberdorf. Landkreis Ostallgäu unterstützt den Projektträger über bestehende Netzwerke bei der Gewinnung von interessierten Ehrenamtlichen und unterstützungsbedürftigen Jugendlichen im ländlichen Raum.

Als Auftakt der Initiative im Allgäu fand am 5. Juni 2018 eine öffentliche Informationsveranstaltung im Landratsamt statt. Hier referierten der Regionalkoordinator für VerA im Allgäu, Roland Müller, sowie die stellvertretende Leiterin des SES in Bonn, Astrid Kloos, über die Initiative und die Aufgaben einer ehrenamtlichen Begleitung. Außerdem stellte ein Tandem Einblicke in die Praxis vor und zwei Vertreter der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer stellten datenbasiert die Ausbildungssituation im Allgäu vor. Mittlerweile konnten in der Wirtschaftsregion Allgäu über 60 ehrenamtliche Ausbildungsbegleiter*innen gewonnen werden. Ein VerA-Tandem im Bereich Gastronomie beim Austausch. Bildquelle: SES

Erstmals Vernetzung von Lehrkräften in der Berufsorientierung

2018 wurden zum ersten Mal Regionaltreffen für Lehrkräfte der Gymnasien und der Mittelschulen organisiert, die an ihrer Schule für die Berufsorientierung zuständig sind. Die Organisation und Einladung erfolgte durch die kommunalen Koordinationsstellen für Berufsorientierung des Landkreises und der Stadt Kaufbeuren gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt Kaufbeuren-Ostallgäu und der Agentur für Arbeit Kempten-.

Hauptziele der Regionaltreffen zur Berufsorientierung sind, die Herausforderungen in der koordinierenden Arbeit vor Ort anzugehen, die regionale Vernetzung und den Austausch auf operativer Ebene zu fördern und die Lehrkräfte bei der Erarbeitung eines schulspezifischen Umsetzungskonzepts der beruflichen Orientierung zu unterstützen.

Mittelschulen: Organisation mit Staatlichem Schulamt

Im offenen Austausch wurde nochmal deutlich, dass es insbesondere an den Mittelschulen vielfältige Angebote und viele Akteure in der Berufsorientierung gibt. Momentan herrsche eine hohe Zufriedenheit in der Ausbildungsvermittlung. Dies ist der sehr guten Arbeits- und Ausbildungsmarktlage zuzuschreiben. Dennoch gibt es weiterhin Jugendliche, die Probleme bei Übergang von Schule in den Beruf haben. Auch die Qualität der vielen Berufsorientierungsmaßnahmen variiert. Ein Treffen auf diese Ebene soll künftig mindestens einmal im Schuljahr

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

26 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

stattfinden. Gymnasien: Funktionsstelle zur Berufsorientierung

Seit vergangenem Schuljahr gibt es an allen Gymnasien eine beauftragte Lehrkraft als Koordinator*in zur beruflichen Orientierung (KBO). Dabei handelt es sich größtenteils um Personen, die bisher keinen fachlichen Bezug zum Thema Berufsorientierung hatten. Diese Lehrkräfte sollen künftig über die Regionaltreffen bei der Aufgabe der Berufsorientierung unterstützt werden. Dabei werden Themen wie Elterneinbindung oder Unterschiede in den Kompetenzfeststellungsverfahren bearbeitet, aber auch Erfahrungswerte mit verschiedenen Berufsorientierungsangeboten offen diskutiert. Gemeinsam mit den Berufs- und Studienberatern der Agentur für Arbeit soll die regionale Vernetzung und Unterstützung zweimal jährlich organisiert werden.

Neue Übersicht zu Praktikumszeiten und Berufsorientierungsveranstaltungen

Die Koordinationsstelle zur Berufsorientierung hat gemeinsam mit der Stadt Kaufbeuren eine zentrale Darstellung der Praktikums- und Messezeiten an Schulen im Landkreis Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren erstellt. Damit soll eine Übersicht über die Veranstaltungen in der Region ermöglicht und Terminüberschneidungen aufgezeigt werden.

Die Übersicht wurde an die Schulen versendet und ist zusätzlich auf den Internetplattformen des Landkreises Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren abrufbar. Über die Online-Newsletter der Koordinationsstelle Berufsorientierung und der Wirtschaftsförderung wurden weitere Akteure, insbesondere die Unternehmen, auf dieses Angebot hingewiesen.

In Gesprächen mit Schulen und vor allem mit Unternehmen wurde der Wunsch geäußert, die Zeiten für Berufsorientierungstage, -messen und -veranstaltungen, besonders mit Beteiligung von Unternehmen und Institutionen, sowie Praktikumszeiten (Betriebspraktika im Rahmen der Berufsorientierung) zentral zu erfassen und zu veröffentlichen.

Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

27 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Bildung für Neuzugewanderte

Weiterfinanzierung der Projektstelle „Bildungskoordination für Neuzugewanderte“ durch den Bund

Zur Förderung der Integration von Migranten*innen hat der Landkreis Ostallgäu in den vergangenen zwei Jahren (Juli 2016 bis Juni 2018) am Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“ teilgenommen. Nach Programmende hat der Landkreis eine Zusage über eine Verlängerung der zu hundert Prozent geförderten Stelle für den Zeitraum 1. Juli 2018 bis 30. Juli 2020 erhalten. Mit der neuen Förderperiode gab es einen Stellenwechsel. Anja Maurus übernahm die Bildungskoordination für Neuzugewanderte von Julia Grimm und Tanja Hiemer.

Kernaufgabe von Maurus ist es, die Vielzahl der kommunalen Bildungsakteure zu vernetzen sowie die Bildungsangebote und Bildungsbedarfe für Neuzugewanderte vor Ort aufeinander abzustimmen. Bildung schafft Zugang zum Arbeitsmarkt und ermöglicht eine Anja Maurus ist die neue Bildungskoordinatorin für Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Ein langfristiges Ziel ist es, den Neuzugewanderten Neuzugewanderte. zu ermöglichen, in Zukunft einen eigenen Beitrag für Land und Gesellschaft zu leisten.

In der jetzigen Periode sollen zum einen aufgebaute, kommunale Steuerungsstrukturen und -prozesse verfestigt und zum anderen Bildungsangebote in weiteren Bereichen, beispielsweise der frühkindlichen Bildung, bedarfsorientiert koordiniert werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Integration von Neuzugewanderten aus der EU und Drittstaaten durch Bildungsangebote.

Erfolgsmodell „ProfilPASS in Berufsintegrationsklassen“ fortgesetzt

Das Projekt „ProfilPASS in Berufsintegrationsklassen“ wird im Schuljahr 2018/2019 fortgeführt und in allen Klassen als fester Bestandteil im Lehrplan integriert. Bei „ProfilPASS in Berufsintegrationsklassen“ werden individuelle Kompetenzen der geflüchteten jungen Menschen erfasst und damit ein Beitrag zur beruflichen Orientierung geleistet.

„Es ist sehr erfreulich, dass wir die Jugendlichen bei der Ermittlung ihrer Stärken und Interessen unterstützen können. Neben der intensiven Betreuung der Jugendlichen durch Lehrer und die sozialpädagogischen Betreuungskräfte hilft das Projekt beim individuellen Berufsorientierungsprozess“, sagte Ulrike Devries, Schulleiterin der Berufsschule Ostallgäu, zum Schuljahresende 2017/2018. Das Projekt wurde durch die Fachstellen Bildungskoordination für Neuzugewanderte und Koordination Berufsorientierung initiiert. Deutschlandweites Interesse am Ostallgäuer Engagement

In einer Berufsintegrationsklasse können sich junge Zugewanderte mit ProfilPASS-Trainerin Silke Englisch mit den Schülern Sprachförderbedarf zwischen 16 und 21 Jahren bayernweit auf eine Berufsausbildung während einer ProfilPASS-Stunde oder eine weiterführende Schule vorbereiten. Mit dem ProfilPASS werden die Kompetenzen der Schüler*innen über das gesamte Schuljahr hinweg von ProfilPASS-Trainerinnen systematisch ermittelt und dargestellt.

Für die Jugendlichen bietet der ProfilPASS viele Vorteile, wie beispielsweise das Erkennen eigener Stärken und die Hilfe bei Bewerbungen. Mittlerweile ist das innovative Projekt deutschlandweit publik und stößt zunehmend auf großes Interesse bei anderen Kommunen. Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) hat im Herbst einen ProfilPASS in einfacher Sprache für Neuzugewanderte veröffentlicht. Einige Auszüge der wissenschaftlich fundierten Materialien des DIE werden dieses Schuljahr in den Berufsintegrationsklassen im Landkreis Ostallgäu mit

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

28 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

eingesetzt und in der Praxis erprobt.

Kompetenzen Neuzugewanderter besser einschätzen

Der Landkreis Ostallgäu und die Stadt Kaufbeuren haben mit dem „IQ Netzwerk Bayern“ eine einmalige Übersicht über Möglichkeiten zur Kompetenzfeststellung in der Region veröffentlicht. Diese Verfahren helfen dabei, berufliche und soziale Fähigkeiten systematisch zu beurteilen und zu dokumentieren. Fehlende formelle Nachweise erschweren bei Neuzugewanderten immer wieder die Integration in Ausbildungs- und Arbeitsverhältnisse.

Die neue Übersicht listet insgesamt 14 Anbieter zur Kompetenzfeststellung auf und gibt Auskunft über Zielsetzung und Inhalte der Feststellung. Außerdem zeigt sie, welche Institution welches Verfahren anwendet. Alle beratenden und unterstützenden Personen erhalten damit einen schnellen Überblick über angebotene Verfahren im Bereich der Neuzugewanderte in einer Gruppenberatung zum Erkennen ihrer Stärken. Bildquelle: Fotolia / Frank Gärtner Kompetenzfeststellung, Qualifizierung und Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Durch die Auswahl eines geeigneten Feststellungsverfahrens sollen die spezifischen Kompetenzen der Neuzugewanderten frühzeitig erkannt und schließlich eine zielführende Integration in die Arbeitswelt erreicht werden. Baustein des Projektes „Flüchtlinge – Wege in den Arbeitsmarkt“

Die Übersicht der Kompetenzfeststellungen bildet eines der zentralen Ergebnisse des Gesamtprozesses „Flüchtlinge – Wege in den Arbeitsmarkt“, der vom Jobcenter Ostallgäu initiiert wurde. Ziel des Prozesses ist es, einen Überblick über Bedarfe und Angebote in der vielfältigen Integrationsarbeit zu schaffen und diese durch Zusammenarbeit möglichst vieler Akteure voranzubringen.

Die Liste ist im Internet zu finden unter www.bildung-ostallgaeu.de/anerkennung-kompetenzen.html oder auf Anfrage bei Anja Maurus (Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte des Landkreises, Telefon: 08342 911-185, E-Mail: bildung-neuzugewanderte(at)lra-oal.bayern.de) beziehungsweise Jürgen Schick (Bildungskoordinator für Neuzugewanderte der Stadt Kaufbeuren, Telefon: 08341 437-427, E-Mail: juergen.schick(at)kaufbeuren.de).

Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)“

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

29 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Bildungsberatung

Messeauftritt der Bildungsberatung auf der MIR 2018

Auf der Messe MIR vom 22. bis 24. Juni 2018 war die Bildungsberatung des Landkreises Ostallgäu mit einem Aktionsstand vertreten. Unter dem Motto „Aktionstage Beratung – Bildung – Beruf“ standen 32 Fachleute aus verschiedenen Bereichen bereit, um interessierte Besucher*innen kostenfrei zu informieren und zu beraten. Es wurden die Themenbereiche Weiterbildung, Arbeit, Beschäftigung, Wiedereinstieg, Um- und Neuorientierung, Finanzierungsmöglichkeiten, Umschulung, Persönlichkeitsentwicklung sowie Farb- und Stilberatung angeboten. Für viele Standbesucher eröffneten sich Perspektiven, wie sie ihren weiteren beruflichen Weg gestalten können.

Virtuelle Lernwelten

Zudem konnten am Messestand neue Lernwelten entdeckt und erlebt werden. An zwei Landrätin Maria Rita Zinnecker taucht auf dem Messestand Konsolen konnten die Standbesucher mit Virtual-Reality-Brillen eine spannende Reise in mit Virtual-Reality-Brille in neue Lernwelten ein. den menschlichen Körper in 3D erleben oder bei einem Flug durch das Sonnensystem viel Neues kennenlernen. Ebenso wurden Lernprogramme vorgestellt, mit denen sich jeder spielerisch fit machen kann für die Herausforderungen der digitalen Arbeitswelt.

Erfolgsgeschichten aus dem Ostallgäu

Die Bildungsberatungsstelle des Landkreises Ostallgäu startete in Kooperation mit der Allgäu GmbH die Kampagne „Wir geben der Bildung ein Gesicht“. Ziel war es, durch authentische Erfolgsgeschichten auf die Bedeutung lebenslangen Lernens hinzuweisen und die Teilnahme an Bildungsangeboten zu erhöhen.

Die Resonanz auf diese Kampagne war sehr hoch. Zahlreiche Bürger*innen waren bereit, ihre Erfolgsgeschichte und wie sie durch eine oder mehrere Weiterbildungen im Beruf so richtig durchgestartet sind zu erzählen und dadurch andere zu inspirieren und ihnen Mut zu machen.

Eine Auswahl an Erfolgsgeschichten sowie entsprechende professionelle Fotos wurden auf der Messe MIR in Marktoberdorf präsentiert und fand großen Anklang. Das Gewinnspiel, bei dem Messebesucher „ihre“ Erfolgsgeschichte auswählen und so viele attraktive Preise gewinnen konnten, hatte über 100 Teilnehmer. Am beliebtesten waren die Geschichten, in Die Erfolgsgeschichten aus dem Allgäu finden Sie auch auf denen Menschen ihren Traumberuf gefunden haben und heute darin erfolgreich arbeiten. dem Bildungsportal Allgäu unter https://www.bildung- allgaeu.de/erfolgsgeschichten

Neue Kursangebote entwickelt

Aufgrund der hohen Nachfrage und anhand des analysierten Bedarfs der Bürger*innen wurden Vorträge und Kursangebote überarbeitet sowie neue Kurse konzipiert. Alle Kurse im Landratsamt waren ausgebucht. Es wurden folgende Kurse durchgeführt:

Berufliche Neuorientierung – neue Perspektiven mit dem ProfilPASS

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

30 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

An vier Abenden wurden mit dem anerkannten Kompetenzfeststellungsverfahren die jeweiligen Stärken und Potenziale der Teilnehmer*innen ergründet, diese mit den eigenen Interessen verknüpft und so berufliche Perspektiven entwickelt.

„Mitten im Leben – Bereit für Neues?“ Ruhestand aktiv

Gemeinsam mit der Bildungsberatung Kaufbeuren wurde diese Kursreihe überarbeitet und neu konzipiert. An fünf Vormittagen wurden Menschen im oder mit bevorstehendem Ruhestand dazu inspiriert, neue Betätigungsfelder zu finden und so Interessen und Engagement aktiv zu nutzen. Es ist wichtig, dass erworbenes Wissen und Kompetenzen nicht verloren gehen, sondern auch weitergegeben werden.

Der Kurs bot die Möglichkeit, mit dem ProfilPASS das individuelle Berufsleben zu reflektieren, Ideen für Neues zu entwickeln sowie Chancen zu entdecken. Zudem wurde aufgezeigt, mit welchen konkreten Schritten die Umsetzung gelingt. Dieser Kurs schenkte Menschen für ihren neuen Lebensabschnitt wertvolle Hinweise und Perspektiven.

Workshop „Wofür brennen Sie?“

In einem Auftaktworkshop wurde die Gelegenheit gegeben, sich mit verschiedenen Fragen auseinanderzusetzen und zu schauen, wohin die Aufmerksamkeit gleitet. Es gab konkrete Methoden an die Hand, die zu Klarheit und Orientierung führten. Die Bürger*innen hatten danach eine erste Vorstellung von dem, was sie wollen, was sie sabotiert und welche Schritte sie brauchen, um ihren eigenen beruflichen Durchbruch zu schaffen. Aufgrund der großen Nachfrage wird es diesen Workshop sowie Aufbau-Workshops zu spezifischen Themen auch im Jahr 2019 geben. Infoveranstaltung „Berufe mit Zukunft – Tätigkeiten in der Betreuung und Pflege“ Aufgrund der großen gesellschaftlichen Bedeutung des Pflegeberufs und dem stetig steigenden Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal fand am 19. November 2018 eine gemeinsame Informationsveranstaltung der Bildungsberatung des Landkreises Ostallgäu und der Agentur für Arbeit Marktoberdorf statt.

Neben Informationen zum regionalen Arbeitsmarkt und Unterstützungsmöglichkeiten gab es zahlreiche Informationen zu Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten in der Betreuung und Pflege. Hierzu waren außer der Bildungsberaterin, Fachkräfte von Berufsfachschulen, des Bayerischen Roten Kreuzes und der Agentur für Arbeit präsent. Neben informativen Vorträgen konnten in Einzelberatungen zahlreiche Anliegen besprochen werden und somit der ein oder andere animiert werden, sich für einen Beruf im Pflegebereich zu entscheiden.

Teilnahme am Lesertelefon der Allgäuer Zeitung

Gemeinsam mit drei anderen Bildungsberatern nahm Christine Hoch, Bildungsberaterin des Landkreises Ostallgäu, am Lesertelefon der Allgäuer Zeitung teil. Die Bildungsberater*innen gaben Antworten auf die Fragen, die sich vor allem um Weiterbildung, Um- und Neuorientierung, Probleme mit Chef oder Kollegen und der Angst vor Kündigung drehten.

„Die Menschen sind zunehmend unzufrieden mit ihrer beruflichen Situation und wollen sich umorientieren. Dieser Trend war deutlich zu spüren unter den zahlreichen Anrufern beim zweistündigen Lesertelefon“, resümierte Hoch.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

31 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Bildungsregion

Bildungskonferenz „Digitalisierung als Chance und Herausforderung“

Ein volles Haus begrüßte Landrätin Maria Rita Zinnecker am 4. Oktober zur dritten Bildungskonferenz der Bildungsregion Ostallgäu. „Digitalisierung ist nicht nur der Breitbandausbau und die Anschaffung von Tablets für unsere Schulen. Das Thema ist so umfassend, dass es fast alle Menschen im Ostallgäu betrifft“, sagte Zinnecker.

Einen Einblick in diese Vielfalt boten drei Impulsreferate. Andreas Sommer, Konrektor der Grundschule Pfronten, zeigte an praktischen Beispielen, welche Vorteile digitale Geräte für die Unterrichtsgestaltung haben können. Die normale Tafel und die Handschrift werden weiterhin benötigt werden, doch die Digitalisierung bietet viele Chancen für einen individuelleren Unterricht. Robert Meggle, IT-Fachberater, stellte in seinem Vortrag fest, dass sich in den letzten Jahren die Zahl der Senioren, die täglich das Internet Großen Anklang beim Publikum fand das Podiumsgespräch, benutzen, verdoppelt hat und weiter wachsen wird. Für sie braucht es aber auch eine bei dem die verschiedenen beruflichen Erfahrungen mit eigene Vermittlung von Medienkompetenz. Polizeihauptmeister Thomas Schorn erklärte dem Thema Digitalisierung beleuchtet wurden. die Arbeit von PiT (Prävention im Team) an den Schulen. Den Kindern und Jugendlichen macht er bewusst, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist und was sie beim Thema Sicherheit beachten müssen. Im Offenen Forum kamen die Teilnehmer mit den Referenten und untereinander ins Gespräch.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete das Podiumsgespräch mit Landrätin Zinnecker, Lioba Mair (Referentin zum Thema „Hate-Speech im Internet), Prof. Dr. Dirk Jacob (Vizepräsident der Hochschule Kempten) und Matthias Brack (Geschäftsführer von Brack Wintergarten). Moderiert von Bildungskoordinator Dr. German Penzholz legten die Gesprächsteilnehmer ihre Sichtweise zu Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung dar.

Info-Veranstaltungen „Sicher im Internet mit Ihren Kindern“

Sicherheitsexperte Tom Weinert erklärte am 2. Oktober im Landratsamt in Marktoberdorf und am 9. Oktober in der Sparkasse Füssen in kostenlosen Info-Veranstaltungen, welche Gefahren es im Internet gibt und wie Eltern ihre Kinder davor schützen können. Weinert ist seit 2014 Sachbearbeiter bei der bayerischen Polizei für neue Medien. Nebenberuflich ist er mit dem Expertenteam von Blackstone 432 um den ehemaligen Interpol-Agenten Cem Karakaya in ganz Bayern als Referent für Unternehmen, Schüler und Eltern tätig.

Cybermobbing, Abmahnung für Urheberrechtsverletzungen, zwielichtige Kontaktaufnahmen über soziale Netzwerke, Datenklau oder andere kriminelle Machenschaften sind nur einige Beispiele für Risiken, die das Internet neben den vielen neuen Möglichkeiten bietet. In den Vorträgen erhielten die Teilnehmenden nicht nur Einblicke in die Gefahren, sondern auch Tipps und Kontaktmöglichkeiten, wie man sich Tom Weinert referierte zum Thema Sicherheit im Internet. und seine Kinder davor schützen kann.

Nach den Vorträgen kamen viele Eltern und Lehrer auf Tom Weinert zu, um mit ihm noch weiter über das Thema zu sprechen und Fragen zu stellen - inklusive Anfragen von Schulen für Vorträge an Elternabenden.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

32 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Faktencheck allgemeinbildende Schulen

Mit dem zweiten Faktencheck des Bildungsmonitorings liegen nun Daten und Facheinschätzungen rund um allgemeinbildende Schulen im Landkreis Ostallgäu vor. Der Faktencheck zeigt unter anderem die Entwicklung der Schüler*innenzahlen, die Übertrittsquoten von Grundschulen auf weiterführende Schulen sowie Schulabgänger*innen nach Schulabschluss auf. Ein weiterer wichtiger Baustein sind die Einschätzungen von Fachpersonen zu den verschiedenen Zahlen und Entwicklungen.

Aus dem Zusammenspiel der Daten und Fachmeinungen ergibt sich ein vielfältiges Bild zur Situation im Bereich der allgemeinbildenden Schulen im Landkreis. Diese Informationen dienen als Grundlage für öffentliche Diskussionen sowie für Entscheidungen zur Weiterentwicklung der Bildungsregion.

Link zum Faktencheck: https://www.bildung-ostallgaeu.de/faktencheck_schulen.html

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

33 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Schulen

Landkreis zahlt mehr für schulische Hallenbad-Nutzung

Der Beitrag des Landkreises Ostallgäu für die Nutzung des Hallenbades Marktoberdorf durch die Schüler*innen der Staatlichen Realschule und der Don-Bosco-Schule Marktoberdorf an die Stadt Marktoberdorf erhöht sich von rund 11.500 auf rund 57.500 Euro jährlich. Grund dafür ist die Umstellung von einem Pauschalsatz auf Vollkostenrechnung. Bisher zahlte der Landkreis den in der Entgelt- oder Gebührenordnung festgelegten Satz von 50 Euro netto pauschal pro Stunde.

Zuvor wurden bereits die Verträge zur schulischen Hallenbadnutzung an den Schulstandorten Buchloe und Obergünzburg auf Vollkostenrechnung umgestellt. Daraufhin stellte die Stadt Marktoberdorf den Antrag, die Vollkostenermittlung und - Die schulische Nutzung des Hallenbades Marktoberdorf Verrechnung künftig auch als als Grundlage für die Kostenerstattung beim schulisch wird für den Landkreis künftig teurer. genutzten Bereich des Marktoberdorfer Hallenbades anzuwenden. Der Landkreis Ostallgäu ist Schulsachaufwandsträger der Realschulen in Buchloe, Marktoberdorf und Obergünzburg und durch vertragliche Regelungen zur Mitfinanzierung der jährlich anfallenden Vollkosten verpflichtet.

Teilnahme an den Förderprogrammen zur Verlegung von Glasfaseranschlüssen und zur Verbesserung der IT-Ausstattung an bayerischen Schulen

Der Landkreis Ostallgäu wird für die kreiseigenen Schulen am Förderprogramm des Freistaats zur Herstellung von Glasfaseranschlüssen teilnehmen. Die Umsetzung soll stufenweise, zeitnah und in Abstimmung mit der jeweiligen Kommune und weiteren Sachaufwandsträgern an den Schulstandorten des Landkreises erfolgen. Die Förderrichtlinie von Glasfaseranschlüssen und WLAN für öffentliche Schulen und Plankrankenhäuser ist zum 1. Juni 2018 in Kraft getreten. Seither kann die Anbindung von öffentlichen Schulen an das Internet mit gigabitfähigen durchgängigen Glasfaserleitungen bis in die Gebäude mit bis zu 50.000 Euro je öffentlicher Schule gefördert werden. Voraussetzung ist, dass bislang kein Glasfaseranschluss existiert oder ein Bau derzeit nicht geplant ist. In Zukunft sollen mehr Schulen mit Glasfaser erschlossen werden. Das ist das Ziel des Förderprogramms zur Außerdem wird der Landkreis am Förderprogramm zur Verbesserung der IT-Ausstattung Herstellung von Glasfaseranschlüssen des Freistaats. Bild: an bayerischen Schulen teilnehmen. Die Förderrichtlinie verfolgt das Ziel, die Pixabay, Michael Schwarzenberger kommunalen Schulaufwandsträger der öffentlichen Schulen in Bayern bei der Verbesserung der IT-Ausstattung an Schulen, insbesondere bei der Einführung des digitalen Klassenzimmers, zu unterstützen. Die Höhe der Förderung ist von der Schülerzahl, der Schulart und der Örtlichkeit abhängig.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

34 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Wieder G 9 an bayerischen Gymnasien

Zum Schuljahr 2018/2019 wurde in Bayern wieder das neunjährige Gymnasium (G 9) eingeführt. Die erste 13. Klasse wird es damit wieder im Schuljahr 2025/2026 geben. Zu diesem Zeitpunkt müssen an den Schulen bauliche Lösungen für den erweiterten Platzbedarf umgesetzt sein. Maßstab wird das neue Raumprogramm für G-9-Gymnasien in Bayern sein. Der Landkreis wird die erforderlichen baulichen Voraussetzungen in seiner Verantwortung als Sachaufwandsträger für die beiden staatlichen Gymnasien in Buchloe und Füssen rechtzeitig bereitstellen.

Auch am Gymnasium Füssen wurde das G 9 wieder eingeführt.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

35 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Staatliches Schulamt

Mittelschule Buchloe mit Berufswahl-SIEGEL ausgezeichnet

Einen Grund zu feiern gab es an der Mittelschule Buchloe: Für herausragende Berufsorientierung wurde der Schule am 7. Juni in der Inselhalle in mit dem Berufswahl-SIEGEL des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft ausgezeichnet. „Wir freuen uns sehr als einzige Mittelschule im Ostallgäu diese Auszeichnung erhalten zu haben“, sagte Robert Protschka, Konrektor der Mittelschule und zuständig für die Berufsorientierung. „Ein starker Praxisbezug und viele Angebote zur Berufsorientierung sind ein wichtiges Qualitätsmerkmal unserer Schule.“

Bereits seit mehr als 10 Jahren ist die vertiefte Berufsorientierung ein wesentlicher Baustein im Profil der Mittelschule. Das Berufswahl-SIEGEL erhalten Schulen, die in besonderer Weise Schülerinnen und Schüler auf die Berufswahl und die Arbeitswelt vorbereiten. Nach einer umfangreichen schriftlichen Bewerbung und einem eintägigen Audit einer Fachjury konnte die Mittelschule mit ihrem Berufsorientierungsangebot überzeugen. Neben der Vielfalt der berufsorientierenden Angebote und der umfangreichen Vernetzung mit der regionalen Wirtschaft – diese zeigt sich im Das Berufswahl-SIEGEL Besonderen bei dem alle zwei Jahre stattfindenden Berufs-Informations-Tag – beeindruckte die Juroren vor allem die Arbeit der Mittelschule an individuellen Stärken und Kompetenzen der Schüler. Diese Stärken werden an der Schule systematisch ermittelt und dargestellt. In Projekten werden die für die zukünftige Berufswelt notwendigen Softskills wie zum Beispiel Eigenverantwortung, Teamarbeit und Initiative vermittelt. Da Schüler Kompetenzen auch außerhalb der Schule erwerben, wird auch deren Rolle in Familie, Freizeit und Ehrenamt mit einbezogen.

Die Angebote ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern „auf umfangreiche Weise, sich entsprechend ihrer Stärken für einen zukünftigen Wunschberuf zu begeistern“, wie es in der Laudatio für die Mittelschule heißt. Positiv hervorgehoben wurde schließlich auch, dass die Berufsorientierung an der Mittelschule von allen Mitgliedern der Schulfamilie, Lehrer, Eltern und Schüler mitgetragen und weiterentwickelt wird.

Kunstprojekt „Martinshymne“: Glaskunst an der Grundschule St. Martin Marktoberdorf

Dass an der Martinsschule in Marktoberdorf Musik und Gesang hoch im Kurs stehen, ist bekannt. Dass die Schule sogar eine eigene Hymne hat, die immer wieder in den Gängen hallt, ist nicht alltäglich, ist besonders. Dass jedoch eine Notenzeile dieser Hymne seit Sommer 2018 als Glaskunstwerk die Aula der Schule ziert, ist zumindest bemerkenswert.

Das Unikat spiegelt den Geist der Schule wider: Schule Auf Initiative der Bürgerstiftung Ostallgäu und im Rahmen des Projekts „Kids - Künstler in macht Spaß, ist lebendig und bunt. Gemeinsames Singen der Schule“ schufen Kinder der 4. Jahrgangsstufe der Martinsschule zusammen mit der und Gestalten verbindet über alle Unterschiede hinweg. Marktoberdorfer Künstlerin Christine Knestel ein Kunstwerk aus Glas und Stahl. Der Refrain der Schulhymne „Wir sind die Martinskinder“ wurde in gemeinsamer Arbeit unter Anleitung und Mithilfe der Künstlerin und pensionierten Pädagogin in Noten aus buntem Glas gegossen und gebrannt.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

36 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Hochbau

Grünes Zentrum: Feierliche Eröffnung Neubau Landwirtschaftsschule und Technikerschule für Ernährungs- und Versorgungsmanagement

Nun ist das Grüne Zentrum komplett: Am 7. Oktober eröffnete Landrätin Maria Rita Zinnecker gemeinsam mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber den Neubau des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie der Landwirtschaftsschule und Technikerschule für Ernährungs- und Versorgungsmanagement. Beim Festakt betonte Zinnecker, welche Bedeutung sie dem „Leuchtturm“-Projekt beimisst: Die Landwirtschaft sei in der Region „seit Jahrhunderten fest verwurzelt“. Die beiden Landkreisschulen böten angehenden Landwirten und Technikern eine Ausbildung auf höchstem Niveau. In der Verwirklichung des Grünen Zentrums sah Zinnecker darüber hinaus „große Chancen für eine gesamtgesellschaftliche Öffnung, hin zu mehr dringend notwendiger Die neuen Gebäude mit dem Verbindungsgang. Foto: Ernährungsbildung und Verbraucheraufklärung“. Jürgen Krall

Nach dem Festakt war der Neubau im Rahmen eines Tages der offenen Tür für die Öffentlichkeit geöffnet. Hunderte Besucher kamen, um sich selbst ein Bild von den neuen Gebäuden zu machen: vom Speisesaal über die Großküche bis zum Veranstaltungsraum. Ein Bauernmarkt bot Köstlichkeiten aus der Region, außerdem gab es Kunsthandwerk und Musik, Vorführungen und Aktionen sowie ein Kinderprogramm, sodass auf dem weitläufigen Gelände für jeden Besucher etwas dabei war. Auf dem Landkreisstand präsentierten sich die Untere Naturschutzbehörde, die Kreisfachberatung, die Allgäuer Moorallianz, der Landschaftspflegeverband, die Regionalentwicklung und das EFRE- Projekt Innovativer Klima- und Moorschutz im Ostallgäu.

Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf rund neun Millionen Euro. Von den Kosten übernimmt der Landkreis dreieinhalb Millionen, Kaufbeuren eineinhalb Millionen Euro. Bei der Schlüsselübergabe v. l.: Schulleiterin Elisabeth Der Freistaat Bayern bezuschusst den Neubau mit vier Millionen Euro. Hiepp, Landrätin Maria Rita Zinnecker, Cornelia Bodenstab, Leiterin des Staatlichen Bauamtes Kempten, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und AELF- Leiter Dr. Paul Dosch. Foto: Christian Habel

Endspurt bei der Generalsanierung der Realschule Füssen

Bei einem Pressetermin am 25. Juli 2018 wurden die Sanierungsarbeiten an der Realschule Füssen vorgestellt. Der Landkreis setzte bei der Erneuerung bewusst auf die digitale Zukunft. So wurden beispielsweise in den Chemieräumen Medienlifte, Mediensäulen und Dokumentenkameras installiert. Landrätin Maria Rita Zinnecker: „Es wird nur wenige Schulhäuser in Bayern geben, die medientechnisch ähnlich gut ausgestattet sind.“ Weitere Schwerpunkte waren die energetische und sicherheitstechnische Optimierung. Zum Beispiel erhielt die Fassade eine Außendämmung, neue Fenster sowie einen Sonnenschutz und es gibt flächendeckend Rauchschutz- und Brandschutztüren.

Für 2019 ist nun die Erneuerung des Südflügels und des Außenbereichs, einschließlich der Landrätin Maria Rita Zinnecker (r.) macht sich ein Bild von den neuen Chemieräumen. Sportanlagen, geplant.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

37 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Die Kosten für die Generalsanierung lagen bis jetzt bei rund 7,7 Millionen Euro. Der Landkreis trägt hiervon knapp 4,8 Millionen Euro, den Rest steuert der Freistaat Bayern bei.

Spatenstich Neubau Bauhof Dösingen

Am 19. Oktober 2018 fand der Spatenstich zum Neubau des Bauhofes Dösingen statt. Dieser werde mit „modernen Arbeitsplätzen, auf den neuesten Stand ausgerichteten technischen Betriebsmitteln und Unterbringungsmöglichkeiten für Fahrzeuge, Maschinen, Geräte und Material dafür sorgen, dass deutlich effizienter gearbeitet werden kann und somit der Service für die Bürgerinnen und Bürger noch besser wird“, sagte Landrätin Maria Rita Zinnecker beim Spatenstich.

Auf rund 11.000 Quadratmetern Grundstücksfläche soll bis Mitte 2020 ein moderner Gebäudekomplex mit 3.750 Quadratmetern in industrieller Holzbauweise errichtet werden. Dazu gehören ein Verwaltungs- und Sozialgebäude für 16 Mitarbeiter, Werkstätten und Fahrzeughalle sowie ein entsprechendes Lager mit Salzhalle. Mit einer Riesenschaufel erfolgte der Spatenstich im Beisein zahlreicher Ehrengäste zum neuen Kreisbauhof Dösingen. Da sich die bisherigen Landkreis-Bauhöfe in , Marktoberdorf-Thalhofen und Roßhaupten in einem nicht mehr zeitgemäßen baulichen Zustand befinden, hat der Kreisausschuss in der Sitzung vom 21. November 2016 den Beschluss gefasst, das Kreisstraßennetz künftig von zwei neuen Standorten aus zu betreuen. Daher werden ab 2018 in Dösingen und in Marktoberdorf jeweils ein neuer Bauhof errichtet. Planansicht des Bauhofes von Osten

Startschuss zur Generalsanierung der Realschule Obergünzburg

Die Realschule Obergünzburg wird für rund 13,8 Millionen Euro saniert. Zeitgleich mit dem Beginn der Sommerferien starteten die Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten. Bei einem Pressetermin am 23. Juli erläuterte Landrätin Maria Rita Zinnecker die Gründe für die Arbeiten: „Es wurden meistens nur Löcher gestopft, die aus Platzmangel entstanden waren. An der Substanz der Gebäude wurde wenig gemacht. Das wird sich nun ändern!“ Schulleiter Stefan Zillenbiller erläuterte, dass der Bau im laufenden Schulbetrieb in enger Abstimmung mit der Schulleitung abgewickelt werde. Er dankte der Landrätin, den Kreisräten und den zuständigen Mitarbeitern im Landratsamt für die gute Planungsarbeit. Die Realschule Obergünzburg wird seit Juni 2018 Entscheidend für den Platzmangel an der Schule ist die Weiterentwicklung nach 2004 grundlegend saniert und erweitert. von einer dreizügigen zu einer vierzügigen Realschule (Erhöhung der Klassenzahl von 18 auf 24). Die energetische Sanierung der Schule ist nötig, da deren Altbau bereits aus dem Jahr 1953 stammt. Auch die Erweiterungsbauten aus den Jahren 1977 und 1989 sind in die Jahre gekommen. Eine weitere Erweiterung wurde 2004 gebaut.

Die Sanierung wird in drei Projektblöcken umgesetzt:

Block A (Alt- und Mittelbau): Grundlegende Sanierung der alten Bausubstanz Block B (Neubau Klassenzimmer): Kapazitätserweiterung durch Umbau Block C (technische Ertüchtigung): Einbau von technischen Einrichtungen wie Lüftung und Medientechnik)

Die Förderung beträgt voraussichtlich rund fünf Millionen Euro. Geplante Fertigstellung ist Ende 2020.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

38 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Kreishaushalt

Jahresabschluss 2017

Die Arbeiten zum Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 wurden von der Finanzverwaltung mit folgenden Ergebnissen fristgerecht abgeschlossen:

1. Die Ergebnisrechnung 2017 schließt mit einem ausgewiesenen Jahresüberschuss in Höhe von + 8.123.562,34 Euro ab und liegt um + 4.758.275,34 Euro über dem geplanten Jahresergebnis. 2. Die Finanzrechnung 2017 weist einen Finanzmittelfehlbetrag von - 5.004.264,01 Euro aus und liegt damit – 3.223.189,56 höher als das geplante Jahresergebnis (einschließlich Überträgen aus dem Vorjahr). 3. Die Bilanzsumme erhöht sich auf einen Wert von 195.830.280,10 Euro zum 31.12.2017 (+ 2.847.379,66 Euro).

Der Haushaltsausgleich wurde im Rechnungsjahr 2017 erreicht. Der Gesamtbetrag der Erträge überstieg den Gesamtbetrag der Aufwendungen um einen Wert in Höhe von + 8.123.562,34 Euro. Der Jahresüberschuss 2017 wird zur langfristigen Stärkung des Eigenkapitals der Allgemeinen Rücklage zugeführt. Der Stand der Allgemeinen Rücklage nach Zuführung beträgt 47.829.319,06 Euro.

Im Jahresabschluss wird das Ergebnis der Haushaltswirtschaft einschließlich des Stands des Vermögens und der Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag 31. Dezember nachgewiesen. Der Jahresabschluss umfasst die Ergebnisrechnung, die Finanzrechnung, die Teilrechnungen, den Planvergleich, die Vermögensrechnung (Bilanz) sowie einen Rechenschaftsbericht. Das Zahlenwerk ist innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss des Haushaltsjahres aufzustellen und sodann dem Kreisausschuss vorzulegen.

Konsolidierter Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016

Der Landkreis Ostallgäu hat erstmals neben dem Jahresabschluss des Landkreises zum 31. Dezember 2016 auch einen konsolidierten Jahresabschluss (Kommunaler Gesamtabschluss) vorzulegen. Sinn und Zweck des konsolidierten Jahresabschlusses ist es, einen Gesamtüberblick über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Landkreises zu ermöglichen, in dem der Jahresabschluss des Landkreises mit den Jahresabschlüssen der in den kommunalen Gesamtabschluss einzubeziehenden Einrichtungen und Unternehmen zusammengefasst wird.

Im Konsolidierten Jahresabschluss 2016 wurden die Jahresabschlüsse des Landkreises und der drei Senioren- und Pflegeheime Buchloe, Obergünzburg und Waal konsolidiert.

Der Konsolidierte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 weist folgende Ergebnisse aus:

1. Die Konsolidierte Ergebnisrechnung 2016 schließt mit einem ausgewiesenen Gesamtbilanzüberschuss in Höhe von + 3.841.880,82 Euro ab. 2. Die Kapitalflussrechnung 2016 weist eine zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds von + 1.354.032,29 Euro aus. 3. Die Bilanzsumme der Konsolidierten Vermögensrechnung (Bilanz) 2016 beträgt 200.390.819,87 Euro.

Der Konsolidierte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 wurde vom Kreistag am 20. Juli 2018 in öffentlicher Sitzung festgestellt und über die Entlastung beschlossen.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

39 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Haushaltsplan 2018

Bestimmende Grundlagen für die Haushaltsplanung des Landkreises sind die Steuer- und Umlagekraftzahlen für das jeweilige Haushaltsjahr. Die jeweiligen Beträge können aus der unten dargestellten Tabelle entnommen werden.

Der Landkreis hat für jedes Haushaltsjahr eine Haushaltssatzung zu erlassen. Der Kreistag Ostallgäu beschloss am 2. März 2018 über die Haushaltssatzung 2018 samt Anlagen in öffentlicher Sitzung.

Haupteinnahmequelle des Landkreises ist die Kreisumlage mit einem Betrag von 69,9 Millionen Euro bei einem um 1,0 Prozentpunkte reduzierten Hebesatz von 44,9 v. H. Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich die Erträge aus der Kreisumlage um + 448.082 Euro.

Der größte Einzelaufwandsposten ist die Zahlung der Umlage an den Bezirk Schwaben mit einem Volumen von 34,8 Millionen Euro bei einem um 0,5 Prozentpunkte reduzierten Hebesatz von 22,4 v. H. Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich die Aufwendungen für die Bezirksumlage um + 978.920 Euro.

Die Eckdaten des Kreishaushalts 2018 lauten (ohne kreiseigene Senioren- und Pflegeheime):

Ergebnishaushalt Gesamtbetrag der Erträge: 139.588.542 Euro Gesamtbetrag der Aufwendungen: 135.308.685 Euro Saldo (Jahresergebnis): + 4.279.857 Euro

Finanzhaushalt a) laufende Verwaltungstätigkeit Gesamtbetrag der Einzahlungen: 133.764.170 Euro Gesamtbetrag der Auszahlungen: 127.153.678 Euro Saldo: + 6.610.492 Euro b) Investitionstätigkeit Gesamtbetrag der Einzahlungen: 10.460.974 Euro Gesamtbetrag der Auszahlungen: 17.035.745 Euro Saldo: - 6.574.771 Euro c) Finanzierungstätigkeit Gesamtbetrag der Einzahlungen: 6.744.000 Euro Gesamtbetrag der Auszahlungen: 7.777.260 Euro Saldo: - 1.033.260 Euro d) Saldo des Finanzhaushalts: - 997.539 Euro

Höhe der Kreditaufnahmen: 5.284.000 Euro Umlagesoll: 69.946.994 Euro Summe der Umlagegrundlagen: 155.783.952 Euro Umlagesatz der Kreisumlage: 44,9 v. H. Höchstbetrag der Kassenkredite: 7.500.000 Euro

Der Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen des Landkreises zur Leistung von Auszahlungen für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen in künftigen Jahren wurde auf 18.400.567 Euro festgesetzt.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

40 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

41 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Senioren- und Pflegeheime

Senioren- und Pflegeheime werden Mitglied der Kommunalen Altenhilfe Bayern

Am 5. Juli 2018 erhielten die Seniorenheime Ostallgäu ihre offizielle Mitgliederurkunde der Kommunalen Altenhilfe Bayern.

Die Arbeitsgemeinschaft „Kommunale Altenhilfe Bayern“ (KAB) ist ein Zusammenschluss 15 kommunaler bayerischer Pflegeheime der Landkreise, Städte, Märkte und Gemeinden. Ziele und Aufgaben der KAB sind

die Gestaltungsmöglichkeiten der Kommunen bei der Altenpflege im Interesse einer optimalen Daseinsvorsorge zu erhalten und zu erweitern, eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige Versorgung mit stationären Vordere Reihe v. l.: die drei Leiterinnen der kreiseigenen Pflegeleistungen zu sichern, Senioren- und Pflegeheime, Jutta Wild (Obergünzburg), Bettina Aernecke (Waal) und Sabine Kil (Buchloe). Hintere die finanzielle Unterstützung durch den Freistaat Bayern zu verbessern, Reihe v. l.: Sprecher der KAB, Ulrich Gräf und Prof. Dr. den Know-how-Transfer und die gegenseitige Unterstützung zwischen den Alexander Schraml kommunalen Pflegeheimträgern zu fördern und im engen Zusammenwirken mit den kommunalen Spitzenverbänden, die kommunalen Pflegeheim-Interessen gegenüber den Sozialhilfeträgern, den Pflegekassen, den Wohlfahrtsverbänden, den Verbänden privater Pflegeheime und dem Freistaat Bayern zu vertreten.

Seniorenheim Buchloe

Engagierte und interessierte Auszubildende für die Altenpflege zu gewinnen und zu halten nimmt angesichts des Fachkräftemangels an Bedeutung zu. Um bei der Konkurrenz um die Schüler*innen mithalten zu können, hat das Senioren- und Pflegeheim Buchloe im Schuljahr 2017/18 ein neues Ausbildungskonzept entwickelt. Das Konzept, das von Pflegedienstleitung und Einrichtungsleitung erstellt wurde, beinhaltet eine freigestellte Praxisanleitung, die sich um alle Belange rund um die Ausbildung von Schülern und Praktikanten kümmert. Praxisanleiterin Gerlinde Berger organisiert beispielsweise Exkursionen und Fortbildungen, gibt Hilfestellung zu Hausaufgaben, zur Vorbereitung auf Praxisbesuche oder bei Problemen. Sie hält auch Kontakt zu den Schulen.

Die Auszubildenden fühlen sich durch die Begleitung und Unterstützung wahrgenommen und individuell betreut. Das hilft, den Nachwuchs nicht nur gut auszubilden, sondern im

Idealfall nach der Ausbildung auch in der Einrichtung zu halten. Hinten v. l.: Praxisanleiterin Gerlinde Berger und Auszubildende Vasvija Kadiric, im Vordergrund: Heimbewohnerin Maria Lang

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

42 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Senioren- und Pflegeheim Obergünzburg

„FIX plus X“: sechs neue Kurzzeitpflegeplätze im Senioren- und Pflegeheim Obergünzburg

Kurzzeitpflegeplätze waren bisher im Landkreis Ostallgäu Mangelware. Damit ist jetzt Schluss. Laut Landrätin Maria Rita Zinnecker wird mit den sechs neu geschaffenen festen Kurzzeitpflegeplätzen im Senioren- und Pflegeheim Obergünzburg ein wichtiger Beitrag für den Ausbau eines zeitgemäßen und den Lebenssituationen der Menschen entsprechenden Pflegeangebotes geleistet.

Verbessert wird durch die Neuschaffung der Kurzzeitpflegeplätze insbesondere die Situation älterer Patienten, die sich nach einem Krankenhausaufenthalt zunächst noch Der Landkreis hat sich bei den neuen Kurzzeitpflegeplätzen nicht alleine versorgen können. Aber auch Menschen, die eine Überbrückung zwischen für den Standort Obergünzburg aufgrund dessen einem Krankenhausaufenthalt und einer anschließenden Reha benötigen sowie pflegende strategischer Lage entschieden – in der Mitte der zwei großen Klinikverbünde Ostallgäu-Kaufbeuren und Angehörige, die eine Entlastungsmöglichkeit suchen. Oberallgäu-Kempten sowie die Nähe zur Klinik Ottobeuren. Die Anzahl der stationären Betten im Senioren- und Pflegeheim Obergünzburg verringert sich durch die neuen Grundsätzlich Anspruch auf die Plätze haben Menschen mit den Pflegegraden 2 bis 5. Kurzzeitpflegeplätze von 85 auf 79. Allerdings können dank des Modells „fix plus x“ auch Patienten ohne Pflegegrad angenommen und über Krankenkassenleistungen abgerechnet werden. Konkret bedeutet das „plus x“, dass neben den festen Kurzzeitpflegeplätzen auch zusätzlich „eingestreute“ Kurzzeitpflegen auf stationären Betten flexibel angeboten werden können.

Umstellung des Speiseverteilsystems von Tablett- auf Schöpfsystem

Um die Individualität des Einzelnen noch mehr zu berücksichtigen und den Service weiter zu verbessern, wurde die Essensausgabe im Senioren- und Pflegeheim Obergünzburg beim Mittagessen vom Tablettsystem auf das Schöpfsystem umgestellt. Die Bewohner können sich spontan entscheiden, was und wieviel sie essen möchten. Zum gewählten Das neue Schöpfsystem bei der Essensverteilung sorgt für Hauptgericht können Beilagen und/oder ganze Menükomponenten beliebig kombiniert Begeisterung bei allen Beteiligten. oder weggelassen werden. Außerdem lässt sich jederzeit ein Nachschlag ordern. Sukzessiv sollen auch Frühstück und Abendessen umgestellt werden.

Die Resonanz nach einigen Wochen der Umstellung ist durchwegs positiv. Die Mahlzeiten bekommen wieder den Charakter, wie man es von zu Hause gewohnt war und die Kommunikation in den Speisesälen steigt. „Insgesamt scheinen die Senioren durch die Umstellung auf das Schöpfsystem noch mehr Freude an den gemeinsamen Mahlzeiten gefunden zu haben“, sagt Einrichtungsleiterin Jutta Wild.

Essen und Ernährung sind für Menschen jeden Alters von zentraler Bedeutung. Ausgewogen, gesund, aber auch abwechslungsreich und schmackhaft sollte sie sein. In der hauseigenen Küche des Senioren- und Pflegeheimes Obergünzburg werden die Speisen täglich frisch zubereitet. Die Bewohner haben die Möglichkeit, zwischen zwei Menüs auszuwählen. Gegessen wird nach Möglichkeit gemeinschaftlich in den gemütlichen Aufenthaltsräumen auf den Wohnbereichen. Für Bewohner, die nicht am gemeinsamen Essen teilnehmen können oder wollen, bietet das Seniorenheim auch persönliche Lösungen.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

43 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Senioren- und Pflegeheim Waal

Sommerfest

Am 27. Juli veranstaltete das Seniorenheim Waal sein Sommerfest. Rund 250 Gäste besuchten das Fest, das 2018 unter dem Motto „Zirkus Senioria“ stand. Neben vielen Ehrengästen, wie der Landtagsabgeordneten und stellvertretenden Landrätin Angelika Schorer oder der Prinzessin Elisabeth von der Leyen waren auch viele Waaler Kinder ins Zirkuszelt gekommen. Auf dem Programm stand unter anderem eine Aufführung mit Elefanten- und Eisbärentanz, Hundedressur und zwei Eseln aus Waal. Zum Höhepunkt entführte der Zauberer Christoph Kratzer die Zuschauer in die Welt der Magie. Für

Verpflegung sorgten Bratwürschtl am Nachmittag und unsere gute Waaler Küche Bei einem Motto wie „Zirkus Senioria“ durfte beim verwöhnte mit Hausmannskost. Sommerfest auch kein Clown fehlen.

Neuer Massagesessel

Im Mai konnte das Pflegeheim einen neuen Massagesessel anschaffen. Bereits seit 2017 hat das Seniorenheim Spenden für einen extra für Senioren konzipierten Massagestuhl einer Allgäuer Firma gesammelt. Das American Football Team X-Press aus spendete den Erlös des X-Mas-Bowls 2017 von 1.350 Euro für diesen Sessel. Auch zahlreiche Waaler Bürger*innen spendeten. Bis April fehlten dann noch 1.000 Euro zum Wellnessglück. Kurzerhand entschloss sich die Sparkasse Kaufbeuren, den fehlenden Betrag zu spenden.

ZIB (zeitintensive Betreuung in der letzten Lebensphase)

Seit Juli 2018 ist das Seniorenheim Waal im Modellprojekt ZIB (Zeitintensive Betreuung) der Paula-Kubitscheck-Vogel-Stiftung aus Mühldorf, die 20 Stunden für zwei Palliativkräfte zusätzlich finanziert. Die Mitarbeiter haben somit mehr Zeit für Gespräche mit Angehörigen und Betroffenen, beispielsweise zu Themen wie Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten, Koordination der Besorgung bis hin zur optimalen Bewohner, Pflegepersonal und Angehörige Besucher Medikamentengabe in Absprache mit den Ärzten. erfreuen sich seit der Anschaffung des Massagesessels an entspannten sanften Massagen.

Die Begleitung Sterbender in den letzten Tagen und Stunden hat seitdem eine bessere Qualität auch im Hinblick auf die noch engere Zusammenarbeit mit dem Hospizverein Kaufbeuren-Ostallgäu und den Sponsoren aus Mühldorf, mit denen regelmäßige ZIB- Treffen stattfinden, bei denen besonders schwierige Fälle und weitere mögliche Maßnahmen besprochen werden. Gerade in der letzten Lebensphase benötigen alte Menschen umfassende pflegerische Betreuung. Die Regelversorgung reicht in dieser Phase oft nicht aus.

Das Modellprojekt ZIB finanziert zwei zusätzliche Palliativkräfte am SPH Waal.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

44 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Gleichstellungsstelle

Veranstaltungsreihe „Frauen fit für die Politik“

Frauen sind in der Kommunalpolitik immer noch unterrepräsentiert. Deshalb hat die Gleichstellungsstelle des Landkreises Ostallgäu für Frauen, die sich für eine kommunalpolitische Tätigkeit interessieren, die Veranstaltungsreihe „Frauen fit für die Politik“ ins Leben gerufen. Insbesondere im Hinblick auf die Kommunalwahl 2020.

Die Veranstaltungsreihe bestand 2018 aus den Vorträgen „Rhetorik, Körpersprache, öffentliches Auftreten“ (18. April 2018) und „Imagepflege leichtgemacht – wie glänze ich im gesellschaftspolitischen Alltag?“ (22. Oktober 2018). Bei beiden Vorträgen referierte Dr. Cornelia Wolfgruber von der Hanns-Seidel-Stiftung. Aufgrund des großen Anklangs der Veranstaltungen und den Wünschen nach Fortführung ist eine Weiterführung der Veranstaltungsreihe „Frauen fit für die Politik“ für das erste Halbjahr 2019 angedacht. V. l.: Hans Joas (Hanns-Seidel-Stiftung), Dr. Cornelia Wolfgruber (Referentin) und Heike Krautloher (Gleichstellungsbeauftragte Ostallgäu) Frauen unterstützen Frauen auf dem Weg in die Kommunalpolitik

Zusätzlich zu den Vorträgen organisiert die Gleichstellungsstelle die Aktion „Frauen unterstützen Frauen auf dem Weg in die Kommunalpolitik“. Dabei unterstützen erfahrene Gemeinde-, Stadt-, Markt- und Kreisrätinnen Frauen, die den Schritt in ein kommunalpolitisches Engagement wagen möchten. Die Gleichstellungsstelle vermittelt dabei kommunalpolitisch unerfahrenen Frauen erfahrene Patinnen. Dazu gab es am 2. Mai 2018 ein Treffen im Landratsamt. Weitere Treffen werden 2019 folgen.

Zu wenige Frauen in der Politik

Die Auswertung der Wahlergebnisse im Landkreises Ostallgäu bei der letzten Kommunalwahl zeigt, dass auch in unserer Region im Bereich der Kommunalpolitik die politische Teilhabe der Frauen noch immer gering ist: Von insgesamt 614 zu vergebenden Mandaten in den Gemeinde-, Stadt- und Markträten gingen nur 88 an Frauen. Das entspricht einem Frauenanteil von 14 Prozent.

„Es ist wichtig für unser demokratisches Gemeinwesen, dass auch die zweite Hälfte der Bevölkerung – nämlich die weibliche – in den politischen Führungs- und Entscheidungspositionen angemessen vertreten ist. Frauen können dabei aufgrund ihrer Orientierung auf mehrere Lebensbereiche und unterschiedlicher Lebenserfahrungen ihre Sichtweisen einbringen, um die Qualität politischer Entscheidungen zu verbessern“, sagt Heike Krautloher, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

45 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Girls´Day 2018 im Landratsamt und bei der Feuerwehr – Boys´Day im St. Georgshof

Die Gleichstellungsstelle des Landkreises organisierte den Girls´Day und den Boys´Day am 26. April 2018. Ins Landratsamt kamen zwölf Mädchen, zwei Mädchen schnupperten am Kreisbauhof in Thalhofen/. Drei Jungen erlebten einen Arbeitstag als Heilerziehungspfleger im St. Georgshof in Frankau.

Annica (12), Amelie (12), Veronika (13) und Zoe (14) wurden zunächst von Christian Rieger und Stefanie Schweikart vom Bereich Sicherheit, Brand- und Katastrophenschutz über deren vielfältige Aufgaben informiert. Danach ging es zur Feuerwehr Marktoberdorf, wo der stellvertretende Kommandant und Gerätewart Bastian Northemann die Mädchen mit der Ausrüstung der Feuerwehr vertraut machte. Veronika (13) meinte danach: „Es war interessant zu hören und zu sehen, wie bei großen oder auch kleinen Katastrophen gehandelt wird und wie viele Helfer dann zur Stelle sind.“ Lisa (15) und Helen (14) erfuhren von Thomas Kolbinger vom kommunalen Bauamt viel Neues über die Planung und den Bau von Straßen und Brücken im Landkreis.

Sophia (12), Celine (13) und Johanna (13) waren mit Gartenbauingenieurin Birgit Wehnert in Sachen Landespflege unterwegs und besuchten die Naturdenkmäler „Pfarrhof- Linde“ in Thalhofen und die Linde am Einsteinweg in Pfronten, sowie den dortigen Alpengarten. Johanna (13): „Es war eine tolle Erfahrung!“ Für den Tag im Kreisbauhof Thalhofen hatten sich heuer Greta und Vanesa (beide 12 Jahre alt) gemeldet. Sie unterstützten Herrn Hummel beim Aufbauen einer Umleitung und halfen, die Sockel für Straßen-Leitpfosten einzubetonieren. Beide fanden den Tag „schön und toll“ und den Girls´Day „eine gute Idee!“ Alina (13): „Der Tag war sehr lehrreich und es hat viel Spaß gemacht. Herr Kindermann hat uns ein digitales Luftbild gezeigt, mit uns zusammen einen Baukontrollbericht geschrieben und uns auf Kontrollfahrt mitgenommen. Das Mitmachen hat sich auf jeden Fall gelohnt!“ Auch Lucia (14) fand den Greta und Vanesa betonieren den Sockel eines Straßen- Girls´Day mit dem Baukontrolleur informativ und unterhaltsam. Leitpfostens.

Für die Jungen hatte die Gleichstellungsstelle wieder umfangreiche Angebotslisten von sozialen Institutionen zur Verfügung gestellt. Drei Jungs aus der siebten Klasse der Mittelschule Marktoberdorf erlebten einen Arbeitstag im St. Georgshof in Frankau/ mit den psychisch kranken Menschen, die dort wohnen oder zur Arbeits- oder Beschäftigungstherapie in den Georgshof kommen. Sie lernten dabei das Berufsbild des Heilerziehungspflegers hautnah kennen.

Zum Girls´- und Boys´Day 2017 hatte die Gleichstellungsbeauftragte in Kooperation mit der Mittelschule Pfronten eine Sonderaktion organisiert: Alle Mädchen der Klasse 7a besuchten die Polizeistation, die Jungen verbrachten einen Tag als „Krankenpfleger auf Probe“ in der Fachklinik Allgäu beziehungsweise beim Ambulanten Krankenpflegeverein Pfronten.

Runder Tisch Häusliche Gewalt

Am 27. November 2018 lud die Gleichstellungsstelle am Landratsamt Ostallgäu zum Runden Tisch „Häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder“. Es nahmen die zuständigen Behörden und Hilfsinstitutionen der Region Ostallgäu/Kaufbeuren teil. Ziel des Runden Tisches ist es, durch gegenseitige Information und Abstimmung eine möglichste effektive Hilfe für die Opfer der Gewalt zu erreichen.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

46 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Kliniken: Allgemeines

Weiterer Vorstand verstärkt die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren

Andreas Fischer leitet ab 1. März 2019 als weiterer Vorstand das Kommunalunternehmen Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren. Im Dezember 2018 hat der 45-Jährige mit der Verwaltungsratsvorsitzenden Landrätin Maria Rita Zinnecker einen Vertrag unterzeichnet. Beschlossen wurde die Einstellung von Fischer vom Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens.

Mit Andreas Fischer wurde ein erfahrener Klinikfachmann gewonnen, der die notwendige Expertise mitbringt und das Kommunalunternehmen Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren in der bisherigen positiven Entwicklung weiterführt und sich den künftigen Herausforderungen, vor denen das Kommunalunternehmen stehen wird, stellt. Andreas Fischer (M.) ist ab 1. März 2019 weiterer Vorstand des Kommunalunternehmens Kliniken Ostallgäu- Kaufbeuren. Mit dabei bei der Vertragsunterzeichnung: Nach seinem Studium der Betriebswirtschaft an der Fachhochschule Leipzig hat der Verwaltungsratsvorsitzende Landrätin Maria Rita Zinnecker und Oberbürgermeister Stefan Bosse. Diplom-Kaufmann in verschiedenen Kliniken leitende Funktionen, unter anderem als Personalleiter, Verwaltungsdirektor und Geschäftsführer, übernommen. Zuletzt war Andreas Fischer als Geschäftsführer der Asklepios-Klinik Lindau tätig. Zudem bringt Fischer eine langjährige berufspraktische Erfahrung aus der Wirtschaft mit.

Positives Jahresergebnis für 2021 geplant

Die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren setzen ihren positiven wirtschaftlichen Trend fort. Bereits im Jahr 2021 wird der Klinikverbund nach jetzigem Stand ein positives Jahresergebnis einfahren. Damit wird der Wirtschaftsplan weiterhin eingehalten.

Ferner wird bei den Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren fleißig in die Zukunft des Unternehmens und damit in die Gesundheitsversorgung der Bürger*innen investiert. Das medizinische Leistungsspektrum der Kliniken ist mittlerweile sehr umfassend und reicht fachlich von der Grund- bis zur Schwerpunktversorgung, also von der Geburtshilfe bis zur Behandlung Schwerstverletzter. Neben den klassischen Abteilungen sind es besonders die Kompetenz- und Behandlungszentren, die die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren auszeichnen.

Notarztkurs Allgäu: 38 neue Notärzte ausgebildet

Bereits zum dritten Mal fand im September und Oktober der Notarzt-Kurs statt, der 2014 auf Initiative der Chefärzte der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Palliativmedizin, Dr. Bernd Hartmann und Dr. Joachim Klasen ins Leben gerufen wurde. Unter Leitung der beiden Chefärzte haben sich 38 Ärzte*innen, vorwiegend aus der Region, in dem insgesamt acht Tage umfassenden Kurs zum Notarzt ausbilden lassen.

Seitdem die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren ihren eigenen Notarzt-Kurs anbieten, konnte die flächendeckende Versorgung an allen Standorten in Landkreis und Stadt auf 100 Prozent gesteigert werden. Finanzielle und logistische Unterstützung erhalten die Kliniken dabei vom Landkreis Ostallgäu und von der Stadt Kaufbeuren. Die erfolgreichen Teilnehmer*innen des Notarzt-Kurses mit Oberbürgermeister Stefan Bosse (zweiter v. l.), Dr. Bernd Hartmann (l.), Dr. Joachim Klasen (r. neben Bürgermeister Bosse) sowie Dr. Heiko Hübner (vierter v. l.).

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

47 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Unternehmenszertifizierung

Im März 2018 fand erfolgreich das zweite Überwachungsaudit der Unternehmenszertifizierung durch die Firma DEKRA statt. Im Rahmen dieses Audits wurde das Medizinische Versorgungszentrum und die Abteilung Geriatrische Rehabilitation der Klinik Füssen in die Unternehmenszertifizierung aufgenommen.

Dem Unternehmen wurden leistungsstarke und zukunftsfähige Prozesse bestätigt, die sich durch eine stetige Weiterentwicklung auszeichnen. Ferner fanden die Auditoren ein ausgezeichnetes Risikomanagement, einen sehr gut strukturierten Datenschutz und eine professionelle IT- Sicherheit vor.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

48 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Berufsfachschule für Krankenpflege

27 Absolventen der Krankenpflegeschule werden im Kommunalunternehmen übernommen

Der Pflegedirektor der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren, Axel Wagner, freute sich, 27 ehemalige Schüler*innen als neue Pflegekräfte im Kommunalunternehmen begrüßen zu dürfen. Die jungen Menschen haben ihre dreijährige Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege an der Berufsfachschule für Krankenpflege am Klinikum Kaufbeuren abgeschlossen und damit ihr Examen als Gesundheits- und Krankenpfleger erworben. Die Abschlussklasse 2018 der Krankenpflegeschule Auf dem Bild von links: Tatjana Stechele, Katharina Noel, Evdoxia Tsakiridou, Eva-Maria Linke, Sude Öner, Annalena Santjohanser, Jessica Michael, Theresa Solygan, Franziska Thiel, Perihan Koyu, Lisa Pillmayer, Rebecca Betz, Tamara Essmann, Selina Schlichtherle, Maurice Hemeter, Kathrin Höbel, Jennifer Gütter, Katharina Herböck, Eva-Maria Lieb, Julia Neuer, Mia Wagner, Nadja Axt, Judith Stocker, Teresa Gaßner, Josephine Burghold, Johann Herget, Angelika Seitz, Franziska Stechele, Lilian Fischer, Isabel Martin, Antonia Holtmann und Alexandra Knoblich. Es fehlen: Bernadett Altheimer, Anna Frank, Katharina Maul, Neslihan Sahin, Christiane Siebert, Felix Strobl, Laura Tremmel, Giuseppina Di Maggio, Lisa Med und Halime Okumus.

Erweiterung der Ausbildungsplätze an der Berufsfachschule für Gesundheits- und Krankenpflege auf 156 Plätze

Nach mündlicher Zusage im Jahr 2017 erhielt die Berufsfachschule für Gesundheits- und Krankenpflege 2018 von der Regierung von Schwaben nun auch die schriftliche Genehmigung, die Zahl der Ausbildungsplätze auf 156 zu erhöhen. Das entspricht 52 Plätzen pro Ausbildungsjahr.

Da die eigene Ausbildung von Pflegekräften die beste und nachhaltigste Maßnahme zur Gewinnung von neuen Pflegkräften darstellt, wurde im November 2015 die Ausweitung der Ausbildungsplätze beantragt.

Programm Pflege 2020

Beim „Programm Pflege 2020“ sind in den einzelnen Bereichen konkrete Maßnahmen umgesetzt worden, zum Beispiel die Eröffnung der Krankenpflegehelfer-Schule in Buchloe. Viele weitere werden 2019 folgen.

Durch das von Pflegedirektion und Personalabteilung aufgestellte Programm soll die gute Versorgung der Bevölkerung durch pflegerische Fachkräfte auch für die Zukunft sichergestellt werden. Das Programm baut dabei auf die beiden Säulen Personalbindung und Personalgewinnung und sieht konkret die Themenblöcke Ausbildung, attraktive Arbeitsbedingungen, bessere Bezahlung, verbesserte Wohnheimsituation und Rekrutierung von Pflegekräften vor.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

49 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Klinik Buchloe

Eröffnung einer Schule für Krankenpflegehelfer

Am 1. August ist an der Klinik Buchloe die neue Schule für Krankenpflegehelfer in Betrieb gegangen. Seitdem werden dort 15 Jugendliche und junge Erwachsene zu Pflegefachhelfern ausgebildet. Die Ausbildung dauert ein Jahr und endet mit einem Examen. Danach haben die Absolventen die Möglichkeit, entweder im Klinikverbund als Pflegefachhelfer zu arbeiten oder eine dreijährige Ausbildung zum examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger anzuschließen. Dafür gibt es jährlich zwei Klassen an der Berufsfachschule für Krankenpflege in Kaufbeuren.

„Mit dieser neuen Einrichtung leisten wir langfristig einen Beitrag, den Pflegenotstand zu Dass sich binnen weniger Wochen 15 Schüler für die reduzieren“, sagte Ute Sperling, Vorstand des Klinikverbundes Ostallgäu-Kaufbeuren, bei Ausbildung entschieden haben, wertete Landrätin Maria Rita Zinnecker (fünfte v. r.) als gutes Zeichen für die der Eröffnung. „Beim Thema Pflegemangel reden wir nicht nur, sondern handeln“, betonte Zukunft der Einrichtung. „Ich bin überzeugt von einem auch Landrätin Maria Rita Zinnecker. Der Klinikverbund habe die Zeichen der Zeit erkannt weiter guten Zulauf“, sagte sie und betonte, der Klinikverbund sei mit der neuen Schule „ein Vorreiter in und die Schule – auch dank der Unterstützung der Stadt Buchloe – schnell auf den Weg Südschwaben“. gebracht. Die Kommune stellte die Container mit rund 260 Quadratmetern Nutzfläche zur Verfügung. Dort werden die angehenden Pflegefachhelfer von mehreren Lehrern in der Theorie unterrichtet; den praktischen Teil der Ausbildung absolvieren sie im Krankenhaus St. Josef, im Senioren- und Pflegeheim oder in einer anderen Klinik des Verbundes.

Vier Millionen Euro für eine neue Intensivstation in Buchloe

Der Klinikverbund Ostallgäu-Kaufbeuren setzt weiter auf den Standort Buchloe: Rund vier Millionen Euro will der Verband in einen Neubau der Intensivstation investieren. Die neue Intensivstation soll Platz für zwölf Intensivbetten bieten. Derzeit gibt es in St. Josef fünf solcher Plätze. Der bisherige Intensivtrakt soll nach Abschluss der Bauarbeiten voraussichtlich für Lagerräume genutzt werden.

Bekommt sieben neue Intensivstationsplätze: das Klinikum St. Josef in Buchloe

Einführung der Manchester Triage in der Notaufnahme

Im Jahr 2018 wurde in der Notfallversorgung in Buchloe das EDV-gestützte „Manchester-Triage-System“ eingeführt. Mit der Implementierung der Triagierung (Ersteinschätzung) wird sichergestellt, dass akut und potenziell lebensbedrohlich erkrankte oder verletzte Patienten erkannt und zeitnah behandelt werden. Die Behandlungsreihenfolge richtet sich nach der Dringlichkeit der Behandlung und nicht wie aus dem Hausarztbereich bekannt, nach dem Zeitpunkt des Eintreffens.

Durch die Festlegung der Behandlungsdringlichkeit wird eine qualifizierte Behandlungsreihenfolge festgelegt. Speziell geschulte Pflegekräfte ermitteln standardisiert und systematisch anhand der Symptome die Erkrankungs- oder Verletzungsschwere.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

50 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Spende: neues Lungenfunktionsgerät für das Buchloer Krankenhaus

Das Krankenhaus St. Josef hat als großzügige Spende ein neues Lungenfunktionsgerät erhalten. Spender Hans-Peter Martin unterstrich, er wolle gerne „ein Vorbild für andere Unternehmen am Ort sein“, denn er sei sich sicher, das Kapital „sehr gut angelegt“ zu haben. Mit dem neuen Gerät ist es nun möglich, komplexe Lungenerkrankungen zu diagnostizieren und die Lungenfunktion des Patienten in Zahlen, Kurven und Werten darzustellen.

Ute Sperling, Vorsitzende des Klinikverbunds Ostallgäu-Kaufbeuren hob bei der Übergabe die Initiative des Buchloer Pflegedienstleiters, Ralf Kratel, bei der Spendenbeschaffung Das neues Lungenfunktionsgerät wurde vom Buchloer hervor und bedankte sich besonders herzlich bei Spender Hans-Peter Martin und dem Unternehmer Hans-Peter Martin (zweiter v. l.) und durch Fördervereins-Vorsitzenden, Alois Schmalholz (rechts). Landrätin Maria Rita Zinnecker den Krankenhaus-Förderverein finanziert. stellte den familiären Charakter des Buchloer Krankenhauses und dessen „hervorragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ in den Vordergrund.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

51 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Klinik Füssen

Bettenhaus fast fertiggestellt

Die Arbeiten für das neue Bettenhaus beim Füssener Krankenhaus schritten 2018 zügig voran. Der Rohbau wie auch der Innenausbau wurden so gut wie abgeschlossen. Neben sechs Intensivzimmern, einem weiteren Zweibettzimmer und den dazugehörigen Nebenzimmern im Untergeschoss entstehen im neuen Bettenhaus in den oberen beiden Stockwerken Allgemeinpflegestationen mit je 41 Betten, so dass zusammen 90 Betten zur Verfügung stehen. Der Neubau war notwendig geworden, da der Standort Füssen zuletzt eine sehr hohe Auslastung vorzuweisen hatte, das alte Gebäude aber längt nicht mehr den Anforderungen entsprach.

Als Ersatz für das alte abgerissene Bettenhaus steht seit Anfang 2016 das Interimsbettenhaus bereit. Es sollte eigentlich nach Fertigstellung des Neubaus wieder abgerissen werden. Doch bei der Grundsteinlegung des Neubaus verkündete Klinikchefin Ute Sperling, dass das Gebäude, das aus Fertigbau-Modulen besteht, auch weiterhin bestehen bleiben soll: „Es ist nicht nur ideal an das restliche Krankenhaus angebunden, Bauarbeiten am neuen Bettenhaus der Klinik Füssen. sondern auch wunderbar ausgestattet – das entspricht modernsten Ansprüchen.“

Brustschmerzeinheit ist jetzt zertifiziert

Die Klinik Füssen hat seit 2018 eine zertifizierte Notfallstation für Menschen mit unklaren Brustschmerzen (Chest Pain Unit). Um die hohe Behandlungsqualität in der Chest Pain Unit (CPU) der Klinik Füssen bestätigen zu lassen, hat sich die CPU direkt einer externen Qualitätsprüfung durch strenge Gutachter der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) gestellt. Das Zertifikat wurde von Prof. Dr. med. Steffen Massberg, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Universitätsklinikums Großhadern, überreicht: „Diese Zertifizierung steht für die hohe Qualität in der Infarktversorgung und in der Versorgung von Patienten mit akuten Brustschmerzen“, lobt der Münchener Herzspezialist die Behandlungsabläufe an der Klinik Füssen.

Das Besondere an der Füssener Brustschmerzeinheit: „Man braucht keinen Große Freude im Team des Herzzentrums Füssen- Überweisungsschein vom Hausarzt“, erklärt Dr. Martin Hinterseer, Chefarzt der Außerfern. Prof. Dr. med. Steffen Massberg (erster v. l.) überreicht Chefarzt Dr. Martin Hinterseer (dritter v. l.) das Kardiologie an der Klinik Füssen. Um keine wertvolle Zeit zu verlieren, sei es möglich, sich Zertifikat der DGK für die neu eingerichtete Chest Pain Unit. selbst einzuweisen.

Nach wie vor ist der Herzinfarkt eine der häufigsten Todesursachen der Deutschen. Rund 60.000 Menschen sterben jährlich daran. Dabei könnten viele dieser Patienten bei rechtzeitiger Behandlung gerettet werden. Doch leider haben nur 30 bis 40 Prozent aller Herzinfarktpatienten die typischen Symptome wie Engegefühl und starken Druck im Brustkorb mit ausstrahlenden, sich rasch verschlimmernden Schmerzen in den linken Arm, die linke Schulter und den Unterkiefer bis hin zu regelrechten Vernichtungsschmerzen. Häufig werden atypische Symptome falsch gedeutet und die Betroffenen ordnen ihren Brustschmerz anderen Erkrankungen wie Rückenproblemen, Magenschmerzen oder auch einer Rheumaerkrankung zu und warten zu lange, bis sie den Notarzt rufen. Dabei zählt jede Minute. Denn „Zeit ist Herzmuskel“. Jeder neu aufgetretene Brustschmerz, der länger als fünf Minuten anhält, kann Hinweis auf einen Herzinfarkt sein. Bei Verdacht ist es deshalb lebenswichtig, sich möglichst umgehend in ärztliche Behandlung zu begeben.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

52 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Klinik Füssen eröffnet geriatrische Institutsambulanz

Als erste Einrichtung im Allgäu hat die Kassenärztliche Vereinigung die Klinik Füssen ermächtigt, eine Geriatrische Institutsambulanz (GIA) einzurichten. Hierdurch ist jetzt auf Überweisung durch den Hausarzt erstmals auch ambulant eine spezialisierte altersmedizinische Untersuchung möglich, die bisher nur stationär angeboten wurde.

Viele ältere Menschen leiden unter mehreren chronischen Erkrankungen, die sich oftmals gegenseitig bedingen und das tägliche Leben beeinträchtigen. In der Ambulanz findet eine ausführliche Untersuchung durch Therapeuten und Ärzte des geriatrischen Teams statt, um typische Altersprobleme wie Einschränkungen in der Mobilität, erhöhte Sturzgefahr, drohende Pflegebedürftigkeit und Verlust der Selbständigkeit möglichst frühzeitig zu erkennen. Ergänzend sind Prüfungen bei Demenzverdacht und ein Medikamenten-Check möglich. Aus den Ergebnissen der Untersuchungen werden konkrete Handlungsempfehlungen mit dem Patienten besprochen und an den Hausarzt weitergeleitet.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

53 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Klinikum Kaufbeuren

Nestlé-Mitarbeiter spenden 2.000 Euro für Frühchen-Station

Stolze 2.000 Euro durfte Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Markus Rauchenzauner als Spende von Nestlé für die Frühchen-Intensivstation an der Kinderklinik Kaufbeuren entgegennehmen. „Wir wollen einen bequemen Stillstuhl für unsere Mamas anschaffen, die ihr Baby leider nicht bei sich haben können, weil die Kleinen aufgrund von Krankheit oder Frühgeburt noch intensivmedizinisch versorgt werden müssen“, sagte der Kinderarzt.

Alle zwei Jahre wird im Nestlé-Werk vom Geld, das engagierten Mitarbeitern für unplanmäßig geleistete Wochenenddienste zustünde, ein großes Mitarbeiterfest veranstaltet und eine Spendensumme für wohltätige Zwecke bereitgestellt. Bei der Spendenübergabe v. l.: Nestlé- Betriebskrankenschwester Gertrud Gellings, Assistenzärztin Dr. Aline Kortas, Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Markus Rauchenzauner, Nestlé-Betriebsratsvorsitzende Barbara Fanderl, Pflegedienstleitung Andrea Lehmann un

Ehrenamtliche Seelsorger für Kaufbeurer Kliniken in Amt eingeführt

Für das Klinikum und das Bezirkskrankenhaus (BKH) Kaufbeuren stehen sechs neue ehrenamtliche Seelsorger bereit. Sie wurden während eines ökumenischen Gottesdienstes in der Thomaskirche in ihr Amt eingeführt. Zuvor hatten sie den ökumenischen Seelsorgekurs „Kommunikation - Person - Seelsorge“ besucht. Dort bekamen sie Informationen über verschiedene Krankheitsbilder und ihre Auswirkungen auf die Person, über Gesprächsführung und über Gefühle und ihre Wirkung. Zur Ausbildung gehörten ferner wöchentliche Praxiseinsätze auf einer Station im Klinikum, im BKH oder im Espachstift. Krankenhauspfarrer Johannes Steiner und die evangelische Pfarrerin Britta Gamradt begleiteten das Seminar ebenso wie das katholische Seelsorgeteam beider V. l.: Pfarrer Johannes Steiner, Dieter Dumler, Elisabeth Nieberle, Sonja Sahin, Elke Düll, Brigitte Bauer, Stefan Krankenhäuser. Werner und Pfarrer Michael Schrode.

Sati Taskin ist Preisträgerin des Pflegepreises 2017

Unter den Preisträgern des Pflegepreises 2017 ist auch eine Mitarbeiterin des Klinikums Kaufbeuren. Sati Taskin erhielt den Preis neben zwei weiteren Preisträgern. Taskin ist Pflegekraft der Station C3 (Allgemein Chirurgie) und als Stomatherapeutin am Klinikum Kaufbeuren tätig. Der Pflegepreis 2017 wurde am 6. Oktober 2018 in Bad Boll verliehen.

Die Fachgesellschaft Stoma, Kontinenz und Wunde e. V. vergibt den Pflegepreis jährlich für die besten Facharbeiten, die als Bestandteil der Abschlussprüfung im Rahmen der Weiterbildung zum Pflegeexperten Stoma, Inkontinenz und Wunde erarbeitet werden. Prämiert werden die drei besten Arbeiten des laufenden Kalenderjahres.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

54 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Erste kinderonkologische und –hämatologische Ambulanz im Allgäu

Als erste Klinik im Allgäu hat die Kinderklinik Kaufbeuren eine kinderonkologische und –hämatologische Ambulanz eröffnet. Leiter ist der kinderonkologische und - hämatologische Spezialist Oberarzt Dr. med. Götz Wehl. Neben der ambulanten Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Krebs- und Leukämieerkrankungen im Kindes- und Jugendalter umfasst die Ambulanz der Kinderklinik auch die Abklärung und Behandlung von nichtmalignen Bluterkrankungen. Sofern alle medizinischen Voraussetzungen passen, kann ab sofort in der Kinderklinik Kaufbeuren auch eine Chemotherapie ambulant und heimatnah durchgeführt werden.

„Eine heimatnahe ambulante Versorgung entlastet betroffene Familien sehr“, sagt Wehl aus seiner langjährigen Erfahrung als Kinderonkologe in den Krebszentren Innsbruck und Freuen sich über die neue kinderonkologische und Freiburg. –hämatologische Ambulanz: Oberarzt Dr. med. Götz Wehl (l.) und Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Markus Rauchenzauner

Christoph Sauter erhält den Bayerischen Meisterpreis

Von September 2015 bis Juli 2018 absolvierte Christoph Sauter ein berufsbegleitendes Studium zum geprüften Bilanzbuchhalter (Bachelor Professional of Accounting). Dieses schloss er mit der mündlichen Prüfung im Sommer 2018 erfolgreich ab und wurde für seine Spitzenergebnisse mit dem Bayerischen Meisterpreis für besonders gute Leistungen ausgezeichnet.

Die Bayerische Staatsregierung zeichnet jeweils 20 Prozent der Besten eines Prüfungstermins für Ihre besonderen Leistungen aus. Der Meisterpreis wird in Form einer Urkunde überreicht.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

55 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Besuch Kreistag Dillingen

Das Ostallgäu mit der Stadt Füssen war das Ziel einer Informationsfahrt des Kreistages Dillingen und der Bürgermeister*innen aus dem Landkreis Dillingen. Zum Auftakt der Fahrt wurden die rund 70 Teilnehmer*innen im Landratsamt in Marktoberdorf von Landrätin Maria Rita Zinnecker empfangen. Im Anschluss erhielten sie Führungen durch die geschichtsträchtige Stadt Füssen inklusive eines Besuchs des ehemaligen Benediktinerklosters St. Mang, das heute als Rathaus und Museum genutzt wird, sowie des Hohen Schlosses, dem Wahrzeichen der Stadt Füssen.

Bei Kaffee und Kuchen konnte die Gruppe anschließend den Panoramablick über den Hopfensee genießen, bevor eine Führung durch das Museum der bayerischen Könige den Abschluss der Fahrt bildete. Vor dem Landratsamt in Marktoberdorf versammelten sich die Kreisräte*innen und Bürgermeister*innen aus Dillingen mit Landrätin Maria Rita Zinnecker und Landrat Leo Schrell zum Gruppenfoto.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

56 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Gemeindebesuche

Landrätin setzt Gemeindetour fort

Landrätin Maria Rita Zinnecker hat 2018 ihre Gemeindebesuche fortgesetzt. Auf ihrer Route langen Aitrang, Baisweil, , Buchloe, Eisenberg, Füssen, und . Die Tour wird 2019 fortgesetzt.

Ziel der Gemeindebesuche ist es, den Kommunen eine Plattform für ihre Anliegen in Richtung Landkreis zu geben - außerhalb der üblichen Gremien, in denen die individuellen Bedürfnisse der Städte, Märkte und Gemeinden manchmal zu kurz kommen. Die Bandbreite der Themen reichte dabei unter anderem von der Erschließung von neuen Wohn- und Gewerbeflächen über die Gesundheits- und sonstige Nahversorgung bis zur Straßen und Breitbandinfrastruktur. Beim Gemeindebesuch in Kaltental besichtigte Landrätin Zinnecker auch Friedis Käswerkstatt. Auf dem Bild v. l.: Kaltentaler Unternehmen setzen auf Regionalität Molkereimeister Johannes Friedberger, Bürgermeister Manfred Hauser und Landrätin Maria Rita Zinnecker. Beim Besuch in Kaltental besuchte Zinnecker unter anderem die Filmproduktionsfirma INMOTION und die Frankenhofener Käserei „Friedis Käswerkstatt“. Auf den ersten Blick könnten die Molkerei und das Hightech-Unternehmen verschiedener nicht sein, Zinnecker stellte jedoch auch Gemeinsamkeiten fest: „Beide Unternehmen haben Ursprung und Zukunft in der Region. Ein gutes Zeichen für die große Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Ostallgäu.“

Für beide Unternehmen sind die regionalen Wurzeln kein Hindernis beim Wachstum außerhalb des Allgäus. INMOTION unterhält zum Beispiel noch ein Büro in München. Und Johannes Friedberger von Friedis Käswerkstatt betreibt seit kurzem einen Web-Shop, in dem man seinen Käse über das Internet bestellen kann.

Stationen 2018

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

57 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Staatliche Rechnungsprüfung

Erneut hohe Investitionen der Gemeinden

Die gute konjunkturelle Situation zeigte sich auch bei den Einnahmen der Gemeinden im Landkreis Ostallgäu. Die Steuerkraft je Einwohner ist auch im Jahr 2018 weiter angestiegen und liegt nun durchschnittlich um mehr als 50 Prozent über dem Wert von 2011. Bei einzelnen Gemeinden konnte die Steuerkraft in diesem Zeitraum sogar verdoppelt werden. Diese Tendenz wird sich voraussichtlich auch im Jahr 2019 fortsetzen.

Vor allem die wichtigsten Einnahmequellen der Gemeinden, die Gewerbesteuer, sowie der Anteil an der Einkommensteuer, lagen 2018 wesentlich über dem Niveau früherer Jahre. Das Gewerbesteueraufkommen ist mit knapp 80,5 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent gestiegen, erreichte aber nicht den bisherigen Höchststand des Jahres 2015 von 82,6 Millionen Euro. Beim Anteil an der Einkommensteuer wird eine weitere erhebliche Steigerung (von rund 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr) erwartet.

Den Gemeinden war es damit im Jahr 2018 erneut möglich, neben den laufenden Ausgaben wieder umfangreiche Investitionen, vor allem Baumaßnahmen von etwa 93 Millionen Euro, zu planen und durchzuführen.

Entwicklung Steuerkraft der Gemeinden 2011 bis 2019

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

58 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Entwicklung Gewerbesteuer 2007 bis 2018

Anteil der Gemeinden am Einkommensteueraufkommen 2013 bis 2018

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

59 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Investitionen 2015 bis 2018

Schuldenabbau konnte fortgesetzt werden

Die Verschuldung der Gemeinden im Landkreis konnte erneut leicht gesenkt werden. Nur ein Viertel der Gemeinden musste neue Kredite aufnehmen, um die Investitionen decken zu können. Schuldenfrei sind weiterhin 5 der 45 Gemeinden im Landkreis.

Schulden 2007 bis 2018

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

60 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Wahlen 2018

Landtags- und Bezirkswahl

Am 14. Oktober 2018 wurden ein neuer Landtag sowie ein neuer Bezirkstag gewählt. Der Stimmkreis 711 Marktoberdorf umfasste 40 Gemeinden des Landkreises Ostallgäu mit insgesamt 96.140 Wahlberechtigten. Die Gemeinden und sowie die Verwaltungsgemeinschaft Pforzen gehörten dem Stimmkreis 708 Kaufbeuren an.

Im Rahmen der Vorbereitung auf die Landtags- und Bezirkswahl waren umfangreiche organisatorische und verfahrensrechtliche Aufgaben sowie im Nachgang zur Wahl die Zusammenstellung des Wahlergebnisses im Stimmkreis und die Wahlprüfung zu erledigen. Hierbei waren insgesamt 195 Stimmkreise mit dem Schwerpunkt der Für den Landtag ging das Direktmandat mit 43,04 Prozent beschlussmäßig behandelten Stimmzettel sowie der Wahlniederschriften der jeweiligen der abgegebenen Stimmen wie bereits in den vorangegangenen Wahlperioden an Angelika Schorer von Wahlvorstände zu überprüfen. Über eventuell notwendige Abweichungen zu den der CSU. Beschlüssen einzelner Wahlvorstände hatte der Stimmkreisausschuss in seiner Sitzung am 17. Oktober 2018 zu befinden.

Der Ausschuss setzte sich aus dem Stimmkreisleiter Ralf Kinkel (Landratsamt Ostallgäu) als Vorsitzendem sowie den sechs Beisitzern Andreas Grieser, Dieter Luitz, Karin Wehle- Hausmann, Manfred Rinderle, Clara Knestel und Franz Moder zusammen und beschloss letzten Endes auch das endgültige Wahlergebnis im Stimmkreis 711.

Den Einzug in den Bezirkstag als Direktkandidatin schaffte Ursula Lax von der CSU mit 37,19 Prozent. Über die Liste zogen Altlandrat Johann Fleschhut und Johanna Hofbauer von den Freien Wählern in den Bezirkstag ein.

Bürgermeisterwahl

Am 25. Februar 2018 wurde in Osterzell außertourlich ein neuer Bürgermeister gewählt. Mit 61,52 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen setzte sich Bernhard Bucka gegen Jürgen Nowotny durch. Bucka trat sein Amt zum 26. Februar 2018 an.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

61 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Klimaschutz

Klimaanpassung: Landkreis bereitet sich vor

Das Ostallgäu erstellt als erster Landkreis in Bayern – gemeinsam mit der Stadt Kaufbeuren – ein Klimaanpassungskonzept. Als Pilotlandkreis wird er dabei vom Bayerischen Landesamt für Umwelt begleitet. Mit der Konzepterstellung wurden erfahrene Umweltbüros aus Berlin und Potsdam beauftragt, die nun ein Jahr Zeit haben, Behörden, Vereine, Verbände, Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürger intensiv in den Prozess einzubinden.

Weil das Ostallgäu als Alpenlandkreis eine besondere Sensibilität gegenüber dem

Klimawandel hat, macht sich der Landkreis Gedanken, wie eine mögliche Klimaanpassung V. l.: Gregor Weyer (Umweltbüro LUP), Landrätin Maria Rita aussehen kann. Ziel ist es, nicht nur zu reagieren, sondern sich rechtzeitig und planvoll Zinnecker, Dr. Mady Olonscheck (Umweltbüro GreenAdapt) und Gerhard Limmer (Stadt Kaufbeuren) arbeiten mit Maßnahmen auf die Auswirkungen des Klimawandels einzustellen. gemeinsam am Klimaanpassungskonzept.

Energiesparclub Ostallgäu immer beliebter

Im vergangenen Jahr haben mit zehn Klassen erstmals deutlich mehr Klassen als bisher am Energiesparclub teilgenommen. Ziel des Projektes ist es, Grundschüler*innen für die Zusammenhänge zwischen Stromverbrauch und Klimawandel zu sensibilisieren, denn Klimaschutz fängt schon bei den Kleinsten an. Kleine Experimente und Spiele vermitteln anschaulich, wie Strom erzeugt wird und welche Möglichkeiten der Energiegewinnung es gibt. Gleichzeitig wird das Thema Klimaschutz dadurch in der Familie platziert, denn die Schüler*innen sollen beispielsweise auch Messgeräte mit nach Hause nehmen, um dort nach den größten „Stromfressern“ zu suchen.

Seit 2015 nehmen jährlich hunderte Dritt- und Viert-Klässler am Energiesparclub Ostallgäu teil. Das Konzept wurde von engagierten Grundschullehrkräften entwickelt, die Die teilnehmenden Klassen wurden für den Einsatz beim dabei vom Landratsamt und Schulamt fachlich und organisatorisch unterstützt wurden. Energiesparclub vom Landkreis mit einem Zuschuss für die Kisten mit den benötigten Unterrichtsmaterialien stehen in allen 30 Grundschulen im Klassenkasse belohnt. Landkreis Ostallgäu, eine auch in Kaufbeuren, zur Verfügung. Für die Lehrkräfte werden jährlich entsprechende Fortbildungen angeboten.

„Energiezukunft Unternehmen“ in

Durch eine Erhöhung der Effizienz und Optimierung von Prozessen – auch mit Blick auf den Material- und Ressourceneinsatz – können Unternehmen ihre Energiekosten senken, ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und gleichzeitig das Klima schützen. Genau diesen Ansatz verfolgt das Projekt Energiezukunft Unternehmen. Aufbauend auf einer ganzheitlichen Analyse werden den Unternehmern*innen und Maßnahmen zur Prozess- und Energieoptimierung vorgeschlagen. Nach der ersten Pilotdurchführung in Marktoberdorf fand vom 17. Mai bis zum 29. Juni 2018 die zweite Pilotdurchführung in der Gemeinde Halblech statt. Den Auftakt bildete ein Unternehmerfrühstück, zu dem Bürgermeister Johann Gschwill eingeladen hatte.

Kern des Projektes ist eine rund dreistündige Energieberatung direkt im Unternehmen. Mit der Firma ECA Concept GmbH aus Kempten wurde den Unternehmen ein Dienstleister mit langjähriger Erfahrung in Energie- und Ressourceneffizienzberatungen zur Seite gestellt. Die Gelegenheit der kostenfreien Beratung nahmen in Halblech 12 Unternehmen wahr. Sie zeigten sich im Anschluss überzeugt von dem Angebot.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

62 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Von dem Projekt profitiert die Region gleich dreifach: Unternehmen senken ihre Energiekosten, Kommunen stärken ihren Wirtschaftsstandort und alle machen Klimaschutz. Weitere Kommunen, die ihren Unternehmen in 2019 ebenfalls eine Energieberatung zukommen lassen möchten, können sich beim Landratsamt melden.

Landkreis hat nun drei E-Autos in seinem Fuhrpark

Der Landkreis Ostallgäu hat die Zahl der Elektroautos in seinem Fuhrpark auf drei erhöht. Seit Kurzem stehen die drei Renault Zoe für Dienstfahrten bereit. „Elektromobilität hat Zukunft und wir wollen damit nicht nur ein Zeichen setzen, sondern auch zeigen, dass E- Autos im Alltag durchaus praktikabel sind“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker. Die E- Autos verfügen über eine reale Reichweite von rund 300 Kilometern und sind so auch auf längeren Strecken im Einsatz. Zusammen mit den zwei Dienst-E-Bikes bilden sie nun die E-Flotte des Landkreises. Allen ist gemein, dass sie ausschließlich mit Ökostrom geladen werden.

Landrätin Maria Rita Zinnecker mit den neuen E-Autos

Förderprogramm Sanierungsberatung und -begleitung: Fördermittel aufgestockt

Aufgrund der großen Nachfrage beim Förderprogramm „Sanierungsberatung und -begleitung“ des Landkreises hat Landrätin Maria Rita Zinnecker den regulären Fördertopf von 65.000 Euro einmalig auf 75.000 Euro erhöht.

Wer sein Haus saniert, tut nicht nur sich selbst und seinem Geldbeutel etwas Gutes, sondern auch der Umwelt. Wie auch schon in den Jahren zuvor unterstützt der Landkreis daher Sanierer finanziell durch das Förderprogramm „Sanierungsberatung und -begleitung“. Dadurch wird die Bundesförderung für eine Baubegleitung so aufgestockt, dass die Kosten dafür mit bis zu 100 Prozent gefördert werden. Die Baubegleitung durch einen kompetenten Fachmann trägt entscheidend dazu bei, eine hohe Qualität der Sanierungen zu gewährleisten.

Neben dem finanziellen Aspekt sorgt der Landkreis gemeinsam mit der Stadt Marktoberdorf und eza! auch für entsprechendes Knowhow der Bau- und Sanierungswilligen. Die langjährig etablierte Messe Bau- und Energietage leistete auch 2018 wieder mit zahlreichen Ausstellern und Fachvorträgen einen Beitrag zur Fachinformation des interessierten Publikums.

Durchwachsene Silphie: Zufriedenheit mit der ersten Ernte

Nach dem Aussaatjahr 2017 war 2018 für die Mais-Alternativpflanze „Durchwachsene Silphie“ (Silphium perfoliatum) das erste Erntejahr gekommen. Auf allen Flächen konnte der Silphie-Bestand gut etabliert werden. Trotz der langen Trockenheit konnten durchschnittliche Erträge erzielt werden. Die meisten Landwirte zeigten sich mit dem bisherigen Projektverlauf zufrieden.

Auf mehreren Versuchsflächen im Allgäu, drei davon im Ostallgäu, wird zurzeit die Durchwachsene Silphie angebaut. Die Silphie kann trotz eines etwas geringeren Ertrags in mehrerlei Hinsicht gegenüber dem Mais punkten. Als eine mehrjährige Pflanze vermindert sie die die Zahl der nötigen Arbeitsgänge sowie den Pflanzenschutzmitteleinsatz deutlich, hat positive Effekte auf die Bodenlebewesen und verbessert die Humusbilanz des Bodens. Wenn für die Bienen und andere Insekten im Spätsommer Nahrungsmittelengpässe auftreten, sind die gelb blühenden Blüten der Silphie außerdem eine reiche Nahrungsquelle.

Energiekarawane zieht durch Germaringen

Beim Projekt „Energiekarawane“, das im Landkreis erstmals in Germaringen durchgeführt wurde, werden Hausbesitzer kostenlos über das Sanieren und Energiesparen informiert. Vom 12. Februar bis zum 30. März 2018 hatten Germaringer Hausbesitzer die Gelegenheit, eine professionelle Energieberatung in Anspruch zu nehmen. Im Laufe des siebenwöchigen Kampagnenzeitraums wurden 64 Energieberatungen durchgeführt. Dafür hatte die Gemeinde drei Energieberater ausgewählt, die mit einer halbtägigen Kommunikationsschulung auf die

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

63 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Durchführung der Energiekarawane vorbereitet wurden.

Mit der Methode der Energiekarawane wird die Beratung direkt zu den Gebäudeeigentümern nach Hause gebracht. So können die Energieberater optimal auf die individuellen Gegebenheiten eingehen. Im Laufe der einstündigen Initialberatung können je nach Interessen des Hausbesitzers Themen wie Heizen und Dämmen, aber auch Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten besprochen werden.

Mit Abstand von ungefähr einem Jahr werden die Ergebnisse der Energiekarawane nun evaluiert und ausgewertet, um etwaige Umsetzungen erfassen zu können.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

64 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

ÖPNV

Fahrgastoffensive Ostallgäu: ÖPNV wird günstiger

Der ÖPNV im Ostallgäu wird aufgewertet: Ab Mitte 2019 gibt es für Jahreskarten-Inhaber, Schüler*innen und Senioren deutlich verbesserte Tarifangebote. „Der Landkreis Ostallgäu startet gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen eine starke Offensive, die vielen Fahrgästen sehr zugutekommt. Das Angebot wird erheblich günstiger und attraktiver“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker.

Mit den neuen Angeboten sind Monatskarten für Schüler*innen ab Mitte 2019 von Montag bis Freitag ab 9 Uhr im gesamten Buslinien-Netz des Ostallgäus streckenunabhängig gültig. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen können Schüler*innen ganztägig im gesamten Ostallgäu fahren – so lang, so oft und so viel sie wollen. Auch die Umwelt-Abos werden aufgewertet: Bei Erwachsenen erhöhen sich die Freimonate auf Landrätin Maria Rita Zinnecker erwartet sich von der Fahrgast-Offensive 2019 eine bessere Nutzung der sechs, somit erhalten sie eine Vergünstigung von zusätzlich 33 Prozent. Konkret heißt Jahreskarten. das: zwölf Monate fahren, sechs Monate bezahlen. Bei Schülern und Auszubildenden erhöhen sich die Freimonate auf vier, sie sparen künftig weitere elf Prozent. Außerdem profitieren auch die Senioren im Ostallgäu von der Fahrgast-Offensive: Alle ab 63 Jahren können sich für 35 Euro pro Monat eine Netzkarte kaufen und damit von Montag bis Freitag ab 9 Uhr im gesamten Ostallgäuer Buslinien-Netz fahren – am Samstag, Sonn- und Feiertag den ganzen Tag.

Landkreis erhöht Förderbeitrag für Buswartehäuschen

Seit 2008 fördert der Landkreis Ostallgäu Buswartehäuschen, die den einheitlichen Gestaltungsvorgaben entsprechen, mit je 1.000 Euro. Nachdem die Produktionskosten im Laufe der Jahre bis zum heutigen Stand um etwa 27 Prozent gestiegen sind, wurde dieser Förderbetrag ab Januar 2018 auf 2.500 Euro je Häuschen angehoben.

Aufgrund der Erhöhung ist die Anzahl der Anträge zur Förderung gestiegen. Mit 13 Anträgen in 2018 sind im Landratsamt deutlich mehr Anträge eingegangen als in den Vorjahren. Die Anzahl einheitlicher Wartehäuschen im Landkreis steigt damit auf rund 50.

Buswartehäuschen an der AOK in Marktoberdorf

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

65 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Rund 300 Schulbus- und Bahnbegleiter*innen im Einsatz

Das 2009 eingeführte und bewährte Projekt Schulbus- und Bahnbegleiter (SBB) wird weiterhin sehr erfolgreich fortgeführt. Auch für das Schuljahr 2018/19 haben sich wieder viele Schüler*innen ab 13 Jahren bereit erklärt, sich zu Schulbus- und Bahnbegleitern*innen ausbilden zu lassen und so für mehr Ruhe und Fairness in Bussen und Zügen zu sorgen. Insgesamt sind im Landkreis Ostallgäu an den Schulstandorten Füssen, Marktoberdorf, Obergünzburg, Buchloe, Roßhaupten, Friesenried und Germaringen im laufenden Schuljahr rund 300 Schulbus- und Bahnbegleiter im Einsatz.

Ausflug der Schulbus- und Bahnbegleiter im Juli 2018

Seniorentarif entwickelt sich gut

Der Seniorentarif hat sich als Erfolgs- und Vorzeigeprojekt entwickelt. Die Verkaufszahlen haben sich seit Einführung kontinuierlich erhöht. 2016 wurden rund 57.500 Tickets verkauft, 2017 rund 65.300 und 2018 waren es 75.900 verkaufte Fahrscheine.

Seit dem Fahrplanwechsel 2015/2016 können Senioren ab 63 durch Vorlage eines Altersnachweises Einzelfahrscheine in den Bussen auf dem Gebiet des Landkreises Ostallgäu um den halben Preis erwerben. Die Stadt Kaufbeuren hat sich diesem Tarif seit dem Fahrplanwechsel 2016/2017 angeschlossen.

Linie 72 fährt im Hochsommer öfter

In den Monaten Juli und August 2018 wurden in Zusammenarbeit mit dem Busunternehmer RVA auf der Linie 72 von über Hohenschwangau nach Füssen versuchsweise zusätzliche Abfahrtszeiten angeboten. Durch die Steigerung der Fahrgastzahlen, die über den Erwartungen lagen, konnten die zusätzlichen Fahrten wirtschaftlich betrieben werden. Für das Jahr 2019 laufen bereits die Gespräche mit Gemeinde und Verkehrsunternehmer über die Fortsetzung dieses Angebotes.

Runder Tisch Schülerbeförderung

Auch 2018 kamen die Vertreter der Schulleitungen, des Elternbeirats, der Schülermitverantwortung, der Verkehrsunternehmer, der Kommunen sowie der Polizei zum alljährlichen Runden Tisch Schülerbeförderung zusammen. Bei der Veranstaltung werden die Probleme bei der Beförderung der Schüler zu und von den Schulen mit den Bussen und Zügen besprochen. Das Gespräch zwischen allen Beteiligten ermöglicht kurze Ansprechwege bei Problemen.

Bei den Beteiligten wurden die Wünsche und Probleme in der Schülerbeförderung im Vorfeld abgefragt, um am Runden Tisch bestmöglich nach Lösungen zu suchen. Der Runde Tisch für die Schulstandorte Buchloe und Kaufbeuren fand im Rathaus der Stadt Kaufbeuren statt.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

66 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Regionalmanagement

Jürgen Schwarz bleibt zweiter Vorsitzender des bergaufland Ostallgäu e. V.

Der zweite Vorsitzende des bergaufland Ostallgäu e. V., Jürgen Schwarz, wurde auf der fünften Mitgliederversammlung in seinem Amt für weitere zwei Jahre bestätigt. Die Mitgliederversammlung fand am 17. Mai 2018 statt. Außerdem wurde bei der Versammlung die Zwischenbilanz der Lokalen Entwicklungsstrategie 2014 - 2020 vorgestellt, diskutiert und beschlossen.

In der Sitzung erfolgte der Bericht über die Kassenprüfung für das Jahr 2017 mit anschließender Entlastung des Vorstands. Anschließend beschloss die Mitgliederversammlung eine Änderung in der Zusammensetzung der Mitglieder des Entscheidungsgremiums und es wurde über das Projekt „Unterstützung Bürgerengagement“ informiert. Vom zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Landrätin Maria Rita Zinnecker (Vorsitzende des Vereins) Forsten (AELF) Kempten berichtete LEADER-Koordinator Ethelbert Babl über Aktuelles und Jürgen Schwarz (2. Vorsitzender des Vereins) mit der Lokalen Entwicklungsstrategie zum EU-Förderprogramm LEADER 2014 - 2020. Babl sieht die LAG bergaufland Ostallgäu bei der Umsetzung Ihrer Strategie auf einem sehr guten Weg. Die Förderprojekte im Ostallgäu zeichneten sich nach seinen Aussagen durch hohe Innovationskraft und Nachhaltigkeit aus.

Weitere Sitzung des Entscheidungsgremiums

In der siebten Sitzung des Entscheidungsgremiums am 17. Mai 2018 haben die Mitglieder eine weitere innovative und modellhafte Projektidee für eine Förderung im Rahmen von LEADER 2014 - 2020 befürwortet. Bei dem Vorhaben „Umweltbildung und naturnaher Tourismus im Allgäu“ handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der Allgäuer LAGs bergaufland Ostallgäu e. V., Regionalentwicklung Oberallgäu e. V., Kneippland Unterallgäu e. V. und Regionalentwicklung Westallgäu – Bayerischer Bodensee e. V. Diesem Projekt stehen nun 108.000 Euro Fördermittel zur Verfügung.

Bisher 23 Projekte durch LEADER 2014 - 2020 gefördert

Insgesamt wurden bisher 23 Projekte, davon 13 Einzelprojekte im Ostallgäu und neun Kooperationsprojekte mit anderen Regionen für eine Förderung über das EU- Förderprogramm LEADER 2014 - 2020 befürwortet. Einzelprojekte Modellprojekt „Erstklassig sozial“ Umsetzung des Ostallgäuer Demenzkonzeptes: Einfach dazugehören Unterstützung Bürgerengagement Dorfladen Waal Bergwiesenort Pfronten Energiezukunft Unternehmen Ostallgäu - Pilothafte zur Sensibilisierung und Motivation für das Thema Energieeffizienz Koordination Berufsorientierung im Landkreis Geschichtenmanufaktur im Schlosspark - Modellhafte Umsetzung von Storytelling im Erlebnisraum Schlosspark durch den Portalort Füssen Burgenmuseum Eisenberg - Neugestaltung mit Entwicklung eines Films „virtuelle Zeitreise“ VerpackereiGö, Kunstraum in Görisried Wiese x 16 - Modellhaftes Grünflächenmanagement und Umweltbildung zum Schutz heimischer Blumenwiesen

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

67 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Skate- und Bikepark Füssen Umsetzung Erlebnisraum Schlosspark

Kooperationsprojekte Dorfkerne - Dorfränder Netzwerk Wald und Holz im Allgäu, Gemeinsam mehr erreichen! Das Erbe der Wetzsteinmacher - Projektplanung Koordination und (kultur-)touristische Weiterentwicklung der Burgenregion Allgäu Qualitätssicherung Rad/Wandern Allgäu Mehr Vielfalt in der Energiewirtschaft - mit Durchwachsene Silphie What´s Up?! - Aktive Jugendbeteiligung im ländlichen Raum Das Erbe der Wetzsteinmacher ÖPNV im Allgäu: einheitliche Tarifstruktur und Tarifharmonisierung im Busverkehr# Umweltbildung und naturnaher Tourismus im Allgäu

Damit sind aktuell insgesamt 809.475 Euro für Einzelprojekte und 348.520 Euro für Kooperationsprojekte. durch Beschlüsse des Entscheidungsgremiums der LAG bergaufland Ostallgäu e. V. gebunden.

Weitere Aufstockung des Fördermittel-Budgets

Die LAG „bergaufland Ostallgäu e. V.“ hat vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) erneut eine Aufstockung des Fördermittel-Budgets in Höhe von insgesamt 81.000 Euro im Rahmen von LEADER 2014 - 2020 erhalten. Von der Fördermittel- Aufstockung sind 58.000 Euro aus dem Nachtragshaushalt 2018 des Freistaats Bayern und 23.000 Euro aus dem Rahmen der Bayerischen Alpenstrategie.

LEADER-Konferenz 2018 in Wildpoldsried

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten hat zusammen mit den Lokalen Aktionsgruppen (LAGs) im Allgäu sowie dem westlichen Oberland zu einer Tagung in Wildpoldsried eingeladen, an der 175 Teilnehmer*innen aus ganz Bayern und darüber hinaus teilnahmen. „Bürger gestalten ihre Heimat“ – unter diesem Motto steht das Förderprogramm seit 2014. Aber wird das auch erreicht? Was bringt LEADER dem ländlichen Raum? Welche Effekte sind festzustellen? Und was sind die Zukunftsthemen der Regionalentwicklung? Diesen Fragen widmeten sich die Vertreter der sieben vom AELF Kempten betreuten LAGs bei der Podiumsdiskussion. Die Teilnehmer*innen der Podiumsdiskussion waren sich einig, dass der demographische Wandel und seine Auswirkungen für die Regionen eines der beherrschenden Zukunftsthemen sei. Gruppenfoto im Rahmen der LEADER-Konferenz 2018 in Wildpoldsried Exkursion zu zwei innovativen Projekten

Im Rahmen der LEADER-Konferenz unternahmen die Teilnehmer*innen auch Exkursionen zu zwei LEADER-geförderten Projekten im Ostallgäu: zur „VerpackereiGö – Kunstraum in Görisried“ und zum „Honigdorf Seeg“. Die VerpackereiGö in Görisried ist ein Teil der ehemaligen Käseverpackerei der Firma Adolf Stegmann Käserei. Diese ist seit 2008 im Besitz des Bildhauers Bruno Wank, der sie als Konzept-, Installations- und Ausstellungshalle nutzt. Das Publikum kommt mittlerweile aus dem ganzen Allgäu und darüber hinaus nach Görisried.

Das „Honigdorf Seeg“ ist ein Paradebeispiel für Bürgerbeteiligung, an dem die gesamte Gemeinde mit Bürgern, touristischen Partnern und weiteren Leistungsträgern gearbeitet hat. Die ganzheitliche Herangehensweise an die Themen Biene und Honig mit Umweltbildung, Vermittlung von Qualitätskriterien für das Lebensmittel Honig, gesundheitliche Aspekte und Steigerung der Wertschöpfung im Ort mit vielen Partnern ist ein

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

68 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Alleinstellungsmerkmal für die Gemeinde.

Allgäuer LAGs präsentieren sich auf Allgäuer Festwoche 2018

Auch 2018 Jahr stellten die Allgäuer Lokalen Aktionsgruppen (LAGs) sich und ihr Wirken wieder auf einem eigenen Stand auf der Allgäuer Festwoche vor. Der Stand wurde vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten zur Verfügung gestellt. Thema war „Landwirt und Verbraucher – mitanand Hand in Hand“. Die Allgäuer Festwoche fand vom 11. bis 19. August 2018 in Kempten statt.

Auf dem Stand der Allgäuer LAGs wurden unter anderem das allgäuweite Kooperationsprojekt „Mehr Vielfalt in der Energielandschaft – mit Durchwachsene Silphie“ sowie das das Ostallgäuer Einzelprojekt „Wiese x 16 - Modellhaftes Grünflächenmanagement und Umweltbildung zum Schutz heimischer Blumenwiesen“ vorgestellt.

Landkreis, Tourismusverband und AELF stärken Vermarktung regionaler Produkte

Das Regionalmanagement des Landkreises hat zusammen mit dem Tourismusverband Ostallgäu und dem Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Kaufbeuren (AELF) einen Prozess angestoßen, der Direktvermarkter und Gastronomen besser vernetzen soll. In mehreren Arbeitsgruppen tauschten sich Ostallgäuer Direktvermarkter und Gastronomen aus. Ein Ergebnis der Gespräche war, dass die Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Gastronomen in vielen Fällen im Ostallgäu bereits gut funktioniert. Es ist jedoch noch viel Potenzial vorhanden, das aktuell noch nicht ausgeschöpft wird.

Als konkrete Maßnahme sollen gemeinsame Genusstage ins Leben gerufen werden, um Einheimische und Gäste von den hochwertigen regionalen Erzeugnissen zu überzeugen. Langfristiges Ziel ist es, ein „Genusserlebnis im Schlosspark“ zu etablieren, das regelmäßig als Aktion im Ostallgäu stattfinden soll. Die geplanten Aktionstage richten sich an Einheimische und Gäste, die eine kulinarische Neugier auf echte Ostallgäuer Produkte haben.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

69 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Wirtschaftsförderung

Botschafter erhalten exklusive Einblicke in die erdgas schwaben arena und das Hotel „Das Weitblick“

Zwei Mal trafen sich 2018 die Ostallgäuer Wirtschaftsbotschafter*innen zu ihrem Netzwerktreffen. Im März ging es in die „erdgas schwaben arena“ in Kaufbeuren. „Es gibt wohl keine bessere Zeit, als genau jetzt hierher ins Stadion zu kommen: Die deutsche Nationalmannschaft schreibt mit Olympia-Silber Eishockey-Geschichte und der ESVK spielt eine grandiose Saison in seinem neuen Stadion“, begrüßte Landrätin Zinnecker die Teilnehmer*innen.

Die Gäste wurden von Vertretern des Kommunalunternehmens durch die „heiligen Hallen“ des ESV Kaufbeuren geführt: Über die Mannschaftskabinen ging es bis hoch hinauf unter das Dach des Eisstadions. Neben der Technikinstallation der energiesparenden Die Botschafter*innen auf der Tribüne der erdgas schwaben Stadionkonstruktion (KFW 55-Standard) erhielten die Botschafter*innen in rund zehn arena Metern Höhe, noch oberhalb des Videowürfels, einen unvergesslichen Blick auf das Geschehen auf der Eisfläche. Nach Präsentationen der ESVK-Geschäftsführer Michael Kreitl und Monika Vietz bildete den krönenden Abschluss das Training der ersten Mannschaft, das die Gäste gespannt verfolgten. Das abschließende „Get together“ in der VIP-Lounge „Zum Puck“ nutzten die Teilnehmer*innen zum intensiven Netzwerken.

Marke Allgäu besitzt große Strahlkraft

Zentrales Thema der zweiten Veranstaltung Anfang Oktober 2018 im neuen Hotel „Das Weitblick“ in Marktoberdorf war die Marke Allgäu. Zunächst berichtete Gerhard Breher,

Geschäftsführer der BreFa Bauunternehmung GmbH und Mitinvestor des Marktoberdorfer Landrätin Maria Rita Zinnecker begrüßt die Hotelprojekts, den Gästen anschaulich über das ehrgeizige Bauvorhaben. „Mit diesem Botschafter*innen im Hotel Hotel „Das Weitblick“. Hotel ist ein jahrzehntelang währender Wunsch im mittleren Landkreis in Erfüllung gegangen“, sagte die Landrätin und bedankte sich ausdrücklich beim Investorenduo Manfred Rietzler und Gerhard Breher für das Vertrauen in die Region Ostallgäu.

Nach der exklusiven Führung durch das Hotel erfuhren die Gäste von Klaus Fischer, Geschäftsführer der Allgäu GmbH, Einblicke in Aktivitäten der Marke Allgäu. „Mit aktuell etwa 550 Markenpartnern nimmt die Qualitätsmarke deutlich Schwung auf und erfährt im deutschsprachigen Raum großartige Beachtung“, sagte Fischer. Die Ostallgäuer Markenpartner Christine Machacek (SÄBU Holzbau GmbH), Raffael Schindele (gara GmbH) und Andreas Kapp (Güscho Feinkost GmbH) berichteten den Botschaftern*innen über ihre Beweggründe, Partner der Marke Allgäu zu geworden zu sein und wie sie das Allgäu selbst nach außen tragen. Machacek erzählte beispielsweise von der positiven Wahrnehmung des Allgäus weit über die Grenzen hinaus. Jüngst adelte sie der Oberbürgermeister einer baden-württembergischen Kommune bei der schlüsselfertigen Übergabe eines Kindergartens mit der Bezeichnung „die Zauberer aus dem Allgäu“.

Mehr Informationen zum Botschafter-Netzwerk finden Sie unter www.botschafter-ostallgaeu.de.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

70 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Dialog mit Wirtschaftsminister Pschierer: Ostallgäuer Wirtschaftsbeirat fordert bessere Rahmenbedingungen

Der Ostallgäuer Wirtschaftsbeirat hat sich bei der Firma Mayr Antriebstechnik in Mauerstetten zum Dialog mit dem bayerischen Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer getroffen. Eingeladen hatte die Vorsitzende des Wirtschaftsbeirats, Landrätin Maria Rita Zinnecker.

In der Diskussionsrunde nahm Pschierer Stellung unter anderem zu den Themen Fachkräftemangel, Digitalisierung und Bürokratieabbau. Auch Arbeitszeitregelungen, steuerliche Gestaltung im Tourismus- und Gastgewerbe und die Energiewende wurden behandelt. Zuvor wurden die Gäste von den Mayr-Geschäftsführern Günther Klingler und Ferdinand Mayr mit einer Firmenpräsentation im modernen Kommunikationszentrum mayr.com begrüßt. Es folgte eine Führung über das Werksgelände. Mayr-Gesellschafter Ferdinand Mayr (4. v. r.), Landrätin Maria Rita Zinnecker (links daneben), Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (links daneben), Geschäftsführer Minister lobt Standortstrategie „Zukunftsvision 2036“ als bayernweites Vorbild Günther Klingler (links daneben) sowie Mitglieder des Ostallgäuer Wirtschaftsbeirats.

„Mich freut es, wie Sie hier regionale Entwicklungsziele strategisch und vor allem gemeinsam angehen. Sie blicken über den Tellerrand und behandeln Themenkomplexe, die über einzelbetriebliche Entwicklungen weit hinausgehen. Bayernweit gibt es in dieser Intensität nur wenige Bespiele“, lobte der Staatsminister das vom Ostallgäuer Wirtschaftsbeirat erarbeitete Strategiepapier „Zukunftsvision 2036“. Im Namen des Ostallgäuer Wirtschaftsbeirats übergab Zinnecker symbolisch eine große Stellschraube aus Holz und forderte: „Schrauben Sie mit an den politischen Rahmenbedingungen, die für ein erfolgreiches Wirtschaften unserer Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind. Wir können viel vor Ort bewegen, für eine Vielzahl an Herausforderungen benötigen wir jedoch auch die große Politik.“

Kreishandwerkerschaften Kaufbeuren und Füssen/Marktoberdorf fusionieren

Als historischen Schritt kann die am 5. November 2018 im Landratsamt Ostallgäu beschlossene Fusion der beiden Kreishandwerkerschaften zur neuen Kreishandwerkerschaft Ostallgäu-Kaufbeuren bezeichnet werden. Als erstes gemeinsames Projekt wurde sogleich die Erarbeitung eines Strategiepapiers beschlossen, in welchem die künftige Ausrichtung der „Handwerksregion Ostallgäu-Kaufbeuren“ festgeschrieben werden soll. Hierzu wird eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern des Handwerks, in mehreren Workshops die Inhalte ausarbeiten. Der Prozess soll bis Mitte 2019 abgeschlossen sein.

Die Fusion ist zum 1. Januar 2019 in Kraft getreten.

V. l.: Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse, stellvertretender Kreishandwerksmeister Josef Ambros, HWK-Präsident Hans-Peter Rauch, Kreishandwerksmeister Robert Klauer und Landrätin Maria Rita Zinnecker

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

71 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Ostallgäu in Zahlen 2018: vierte Auflage des »mach!«-Statistikhefts

Das Ostallgäu ist eine Wirtschaftsregion mit einer sich weiterhin stark entwickelnden Industrie-, Handwerks- und Tourismusstruktur. Diese Stärke und Vielfalt lassen sich am schnellsten anhand der wichtigsten Kennzahlen erfassen, die in der nunmehr vierten Auflage des »mach!«-Statistikhefts übersichtlich, aber auch unterhaltsam illustriert, zusammengefasst wurden.

Link zur online-Ausgabe: http://www.wirtschaft-ostallgaeu.de/6232.html

Bestellungen (kostenfrei) über stefanie.giersig(at)lra-oal.bayern.de

Titelseite des »mach!«-Statistikhefts 2018

Unternehmensbefragung: Fachkräftemangel als zentrales Anliegen

Der Fachkräftemangel brennt den Unternehmen der Wirtschaftsregion Ostallgäu-Kaufbeuren am meisten unter den Nägeln. Das ist das klare Ergebnis der Unternehmensbefragung, die der Landkreis Ostallgäu und die Stadt Kaufbeuren gemeinsam mit der Firma GEFAK durchgeführt haben. Die über 300 antwortenden Unternehmen sind Arbeitgeber von rund 33.000 Beschäftigten und vertreten somit mehr als ein Drittel aller Arbeitsplätze in der Wirtschaftsregion Ostallgäu-Kaufbeuren.

Neben der Fachkräftegewinnung besonders wichtig sind für die Unternehmen die Bereitstellung von Gewerbeflächen und benötigter Infrastruktur einschließlich Breitbandversorgung, die Fördermittelbeantragung und Vernetzungsaktivitäten unter den Firmen. Große Bedeutung haben auch die Straßenanbindung und die Verfügbarkeit von Parkflächen. Erfreulich positiv sehen die heimischen Unternehmen den Service von Verwaltung und Wirtschaftsförderung als zentrale Servicestellen des Landkreises.

„Die Antworten geben ein ehrliches und offenes Feedback der Firmen über ihre Standortbedingungen vor Ort wieder und zeigen uns aufschlussreiche Erkenntnisse auf, welche Handlungsfelder künftig von großer Bedeutung sind“, sagte Landrätin Maria Rita Zinnecker.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

72 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Neustart für Unternehmerabende Kaufbeuren-Ostallgäu

Nach einer Pause lebt die rund zehnjährige Veranstaltungsreihe der Unternehmerabende Kaufbeuren-Ostallgäu wieder auf. Träger ist neben den digitalen Gründerzentren Allgäu/Schwaben (einem Förderprojekt des Bayerischen Wirtschaftsministeriums), den Wirtschaftsjunioren Kaufbeuren-Ostallgäu, der Firma Dobler/Innovapark und der Stadt Kaufbeuren neu auch der Landkreis Ostallgäu.

Im April 2018 luden die Veranstalter zum Thema „IT-Sicherheit und Datenschutz“ ein und verbuchten mit rund 120 Gästen im Innovapark einen Teilnehmerrekord. Experte Michael Kapfer zeigte auf, dass nur eine durchdachte Organisation helfen kann, Einfallstore für Manipulation und Datenklau deutlich zu reduzieren und Mitarbeitersensibilisierung nicht alle Probleme lösen kann. Nicht minder spannend war der Vortrag von Rechtsanwalt Wolfgang Schmid. Sein Thema, die neue EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO), Unternehmerabend im April 2018, Quelle: Stadt Kaufbeuren trifft seit deren Inkrafttreten am 25. Mai 2018 alle Unternehmen. Seine konkreten Handlungsempfehlungen waren garniert mit praktischen Beispielen, wie schnell man sich bei Nichtbeachtung der Vorschriften in der Illegalität befindet und künftig Bußgeld- und Schadenersatzforderungen die Folge sein können.

Geschäftsprozesse digitalisieren und verknüpfen

Auch das Thema des zweiten Unternehmerabends zog viele Gäste an. Viele detaillierte Nachfragen und Diskussionen zeigten die hohe Relevanz des Themas für die regionale Geschäftswelt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Fragen standen zum Thema E-Commerce. Dr. Ernst Stahl aus von der ibi Research GmbH verdeutlichte, weshalb nicht jeder Händler bei einem Online-Marktplatz mitmachen kann oder muss. Unverzichtbar und mit vertretbarem Aufwand zu erreichen sei aus seiner Sicht jedoch die Verbesserung der digitalen Auffindbarkeit. Marcel Dorocz von FDI Digital Business e.K. zeigte am Beispiel eines Allgäuer Maschinenbauers auf, wie der gesamte Betriebs- und Produktionsprozess ausgehend vom Onlineshop für Geschäftskunden digitalisiert werden kann.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

73 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Bericht der Behindertenbeauftragten

Pro Inklusion: besser hören, sprechen und verstehen

Auf Einladung der Behindertenbeauftragten fand unter dem Motto „Technik für erfolgreiches Lernen und Kommunizieren“ in der Mittelschule Marktoberdorf ein Unterricht mit neuen technischen Möglichkeiten zur Kommunikation mit Hörbeeinträchtigung statt. Mit Hilfe von Mikrophonen auf den Tischen der Schüler*innen werden bei normaler Sprechlautstärke die Aussagen sowohl direkt an das Hörgerät des Kindes mit Hörbeeinträchtigung als auch an den Lautsprecher im Klassenzimmer gesendet.

An der Technikpräsentation nahmen auch Vertreter der Realschule und des Gymnasiums Marktoberdorf, der Grundschule Thalhofen und der Stadt Marktoberdorf teil. Am Ende der Unterrichtsstunde waren sich die Beteiligten einig, sich für den Erwerb und die Anwendung dieser Technik in den verschiedenen Schulen einzusetzen, um eine bessere Die Schüler waren begeistert, wie unkompliziert man trotz Teilhabe für Schüler*innen mit Hörschädigungen zu ermöglichen. Höreinschränkungen miteinander kommunizieren kann.

Schwerpunktthema Gebetsstätten beim Netzwerk Allgäu

Die jährliche Fachtagung des Netzwerks Allgäu setzte 2018 den Schwerpunkt auf das Thema „Barrierefreiheit in Kirchen, Friedhöfen und Gebetsstätten“. Die Veranstaltung fand in Mindelheim statt. Behindertenbeauftragte Waltraud Joa bot außerdem den Workshop „Stellungnahmen im Bau“ an.

Das Netzwerk Allgäu besteht seit dem Jahr 2000 und setzt sich aus den Behindertenbeauftragten, den Behindertenbeiräten und Vertretern der Offenen Behindertenarbeit der Region Allgäu zusammen.

Waltraud Joa (Mitte) der Fachtagung des Netzwerks Allgäu

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

74 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Kommunalinvestitionsprogramm Schulinfrastruktur KIP-S

Dass im Rahmen des Auswahlverfahrens der Projekte für das Förderprogramm KIP-S auf das Kriterium der Barrierefreiheit geachtet wird, daran wirkte Behindertenbeauftrage Waltraud Joa im Beirat mit. Auf dem Bild (v. l.): Oberbürgermeister Stefan Bosse (Kaufbeuren), Landrat Elmar Stegmann (Lindau), Waltraud Joa, Oberbürgermeister Gerhard Jauernig (Günzburg), Bürgermeister Josef Walz () und Regierungspräsident Dr. Erwin Lohner.

Sitzung der VKIB Bayern e. V. im Landratsamt Ostallgäu

Die Sitzung der Vereinigung Kommunaler Interessensvertreter für Menschen mit Behinderung in Bayern fand 2018 im Landratsamt Ostallgäu statt. Hauptamtsleiterin Susanne Kettemer stellte den Teilnehmern*innen bei dieser Gelegenheit das neue, barrierefreie Besucherleitsystem des Landratsamtes vor.

Hauptamtsleiterin Susanne Kettemer (Mitte) mit Mitgliedern der Vereinigung Kommunaler Interessensvertreter für Menschen mit Behinderung in Bayern bei deren Sitzung im Landratsamt Ostallgäu

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

75 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Bezirk informiert zum Thema „Budget für Arbeit“

Volkmar Thumser, Behindertenbeauftragter des Bezirks Schwaben und Stefan Dörle, Inklusionskoordinator des Bezirks Schwaben, haben die Behindertenbeauftragten und Inklusionskoordinatoren aus den schwäbischen Landkreisen und kreisfreien Städten zu einem Austausch in die Bezirksverwaltung nach eingeladen. Thema war das „Budget für Arbeit“, zu dem verschiedene Grundlageninformationen gegeben wurden.

Ziel des „Budgets für Arbeit“ ist es, Menschen mit Behinderungen Beschäftigungsalternativen zur Werkstatt zu ermöglichen. Menschen mit Behinderungen sollen durch eine Kombination aus finanzieller Unterstützung an den Arbeitgeber – einem sogenannten Minderleistungsausgleich – und kontinuierlicher personeller Unterstützung am Arbeitsplatz – der Betreuungsleistung – Arbeitsmöglichkeiten bei einem Unternehmen Die Behindertenbeauftragten und Inklusionskoordinatoren der schwäbischen Landkreise und kreisfreien Städte bei der auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt wahrnehmen können. Infoveranstaltung des Bezirks

Waltraud Joa wieder Mitglied des Landesbehindertenrates

Erneut wurde Waltraud Joa zum Mitglied des Bayerischen Landesbehindertenrats berufen. Laut des Bayerischen Behindertengleichstellungsgesetzes wird dieser „von der Staatsregierung in geeigneter Weise zu Fragen der Fortentwicklung und Umsetzung der Behindertenpolitik in Bayern einbezogen“ (Art. 19 (1) BayBGG).

Nach der Konstituierung des neuen Landesbehindertenrats lud Staatsministerin Kerstin Schreyer (6. v. r.) die Mitglieder sowie weitere Experten zu einem Austausch zum Thema „Sozialgenossenschaften – selbstorganisierte Solidarität“ ein.

Mitwirkung beim Umsetzungskreis für den Aktionsplan Inklusion „Gut leben inklusive im Ostallgäu“

Zusammen mit verschiedenen Akteuren wie zum Beispiel den Arbeitskreisleitungen, der Offenen Behindertenarbeit und dem Inklusionskoordinator des Landratsamtes, Dr. German Penzholz, wurden die im Aktionsplan erarbeiteten Maßnahmen neu bewertet und soweit möglich zur Umsetzung gebracht.

Vortrag „Barrierefreiheit für Alle – Tipps aus der Praxis“ auf den Bau- und Energietagen Ostallgäu

Auf den Bau- und Energietagen Ostallgäu referierte Waltraud Joa zusammen mit Stefanie Schleich, Architektin bei der Beratungsstelle Barrierefreiheit der Bayerischen Architektenkammer, zu den verschiedenen Möglichkeiten barrierefrei zu sanieren. Die Barrierefreiheit im Sanitärbereich war dabei ein großer Schwerpunkt. Ebenso die Zuschussmöglichkeiten, wie über die KfW oder andere Förderprogramme.

Die Bau- und Energietage Ostallgäu fanden am 17. und 18. November 2018 im Modeon in Marktoberdorf statt. Veranstalter der waren der Landkreis Ostallgäu, die Stadt Marktoberdorf sowie das Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!).

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

76 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Fachbereich Bauwesen der VKIB Bayern trifft sich zur Fachtagung

Die VKIB Bayern hat eine Fachtagung zu den Themen Türsysteme, neueste technische Möglichkeiten für Menschen mit Höreinschränkungen, Beleuchtung im und außerhalb von Gebäuden sowie Barrierefreiheit und Brandschutz veranstaltet. Die Tagung fand im Sozialministerium für Behindertenbeauftragte aber auch Vertreter aus den Bauämtern aus ganz Bayern statt.

Behindertenbeirat Füssen

Als Behindertenbeauftragte des Landkreises war Waltraud Joa zu den Treffen des Behindertenbeirates der Stadt Füssen unter der Leitung von Füssens Behindertenbeauftragter Dagmar Rothemund regelmäßig eingeladen. Bei diesen Treffen ging es vorrangig um bauliche Maßnahmen in der Stadt Füssen. Dabei waren auch Vertreter des Bauamtes anwesend, die die Planungsgrundlagen erläuterten.

Tätigkeit im Jahr 2018 in Zahlen

269 Beratungen:

- von Einzelpersonen: 131 - von Architekten/Ingenieuren: 100 - von Kommunen: 38

99 Stellungnahmen zu Bauvorhaben Hoch- und Straßenbau 16 Ortsbegehungen im Ostallgäu 27 Besprechungen vor Ort und im Büro der Behindertenbeauftragten

Im Jahr 2018 lagen die Schwerpunkte der Arbeit der Behindertenbeauftragen in den Bei den Beratungen vor Ort ging es oft um Zugänglichkeit Themenbereichen Bauen (vor allem Bestandsgebäude), Arbeit und Tourismus. von Gebäuden und deren Nutzbarkeit, wie Gaststätten, Hotels und Sportanlagen. Auf dem Bild: Rampe zur Verpackerei Görisried.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

77 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Ehrungen

Kommunalpolitiker sowie Frauen und Männer im Ehrenamt ausgezeichnet

2018 überreichte Landrätin Maria Rita Zinnecker an neun Ostallgäuer Ehrenamtliche ihre staatlichen und kommunalen Auszeichnungen. Im großen Sitzungssaal im Landratsamt in Marktoberdorf ehrte Zinnecker die Kommunalpolitiker und ehrenamtlich engagierten Frauen und Männer für ihre jahrzehntelangen Verdienste. „Wäre Ihr Engagement eine Farbe, wäre es Gold", sagte die Landrätin bei der Veranstaltung.

Angefangen hat der Abend mit der Ehrung von Georg Ried. Als eine der größten Persönlichkeiten für Brauchtum, Kultur und Mundart im Ostallgäu erhielt er die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Ried arbeitet seit 1989 für den Bayerischen Rundfunk und ist auch aus dem Bayerischen Fernsehen Gruppenbild der Geehrten mit Landrätin Maria Rita bekannt. Als Konzertmoderator arbeitete er mit fast allen namhaften europäischen Zinnecker, Abgeordneten und Ortsbürgermeistern Blasorchestern zusammen.

Mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten wurden Manfred Mair und Karolina Stiegelmeyr geehrt. Mair ist seit über 50 Jahren Mitglied im TSV Bertoldshofen, davon war er viele Jahre Jugendtrainer sowie Schiedsrichter. 1980 wurde er Jugendleiter und von 1984 an war er 12 Jahre lang Leiter der Abteilung Fußball. Seit 1995 ist er Platzwart und auch bei der Fahnenabordnung des TSV Bertoldshofen ist er seit vielen Jahren Träger. Stiegelmeyr war von 1997 bis 2017 erste Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Weicht und organisierte als Vorsitzende zahlreiche Veranstaltungen.

Manfred Bönisch wurde mit der Kommunalen Dankurkunde ausgezeichnet. Bönisch war von 1990 bis 2002 und ist seit 2008 wieder Mitglied im Kreistag Ostallgäu. Von 2001 bis 2008 war er Mitglied im Gemeinderat . Außerdem war und ist er in mehreren Ausschüssen aktiv. Die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze erhielt Reinhard Miller. Er ist seit 1990 Mitglied im Gemeinderat Germaringen und war gleich zu Beginn 12 Jahre lang Dritter Bürgermeister. Im Anschluss hatte er sechs Jahre lang das Amt des Zweiten Bürgermeisters inne. Seit 2008 ist Miller Dritter Bürgermeister der Gemeinde Germaringen. Er begleitete und überwachte in führender Position sämtliche Arbeiten der Dorferneuerung Ketterschwang.

Das Ehrenzeichen am Bande für 25-jährige Dienstzeit beim Bayerischen Roten Kreuz überreichte Zinnecker an Cornelia Trolliner. Sie ist seit 1981 beim Bayerischen Roten Kreuz und seit 1989 in der Bereitschaft in Obergünzburg. Tolliner wurde in allen Grundlehrgängen des BRK ausgebildet und war im Rettungsdienst aktiv. Sie organisiert die Blutspendedienste und steht bei Engpässen bei den Sanitätsdiensten immer zur Verfügung. Das Ehrenzeichen am Bande für 40-jährige Dienstzeit beim BRK erhielten Manfred Greif und Claus-Peter Lang. Greif ist seit 1977 aktives Mitglied der Bereitschaft Pfronten. Er wurde als Ersthelfer, Sanitäter sowie Rettungsdiensthelfer ausgebildet und bekam eine Einweisung als Sanitäter für den Rettungsflieger. Seither ist er im Rettungsdienst aktiv. Von 2000 bis 2001 war er Bereitschaftsleiter der Bereitschaft Pfronten. Auch im Katastrophenschutz war Greif tätig und setzte sich stark für den damaligen Hintergrundrettungsdienst wie auch für die korrekte Planung und Durchführung des Eishockeydienstes ein. Lang ist am 1. Januar 1977 im Alter von 10 Jahren in das Jugendrotkreuz eingetreten und war dort sechs Jahre lang. Danach wechselte er in die Bereitschaft Buchloe. 1983 machte er die Sanitätsdienst-Ausbildung und war seither im Sanitätsdienst aktiv. 1986 wurde er Jugendleiter.

Andreas Grotz wurde mit der Ehrenurkunde für 25-jähriges verdienstvolles Wirken als Feldgeschworener ausgezeichnet. Grotz ist seit dem 25. März 1993 Feldgeschworener. Ihn zeichnen vor allen Dingen seine Zuverlässigkeit, Fleiß und Gewissenhaftigkeit sowie seine umgänglichen Art und bürgerfreundlichen Einstellung aus.

Die Gesamtliste der Geehrten finden Sie hier.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

78 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Personal

Erfolgreicher Abschluss des Nachwuchsführungskräfte-Programmes des Landratsamtes Ostallgäu

Der Landkreis Ostallgäu hat in den letzten eineinhalb Jahren zwölf eigene, interessierte und motivierte Mitarbeiter*innen, die sich für das Programm beworben hatten und in einem Auswahlverfahren ausgewählt wurden, mit einem selbst entwickelten Fortbildungsprogramm zu kommenden Führungskräften qualifiziert. Schwerpunkte der Qualifizierungsmaßnahme waren unter anderem „Vom Mitarbeiter zur Führungskraft“, „Sicher auftreten und präsentieren“, „Konsequent und erfolgreich führen“, Outdoortag „Teambildung“, „Arbeits- und Dienstrecht“, „Projekte erfolgreich planen und durchführen“, „Konflikte erkennen und lösen“ und „Gremien des Landkreises / Landratsamt Intern“. Das Nachwuchsführungskräfte-Programm ist Teil des Personalentwicklungskonzeptes des Landkreises Ostallgäu.

Am 2. Juli 2018 endete die Fortbildung mit der Vorstellung der beiden Projektarbeiten der Die Teilnehmer*innen am Nachwuchsführungskräfte- Programm des Landkreises Ostallgäu mit Landrätin Teilnehmer in Kloster . Themen der Projektarbeiten waren die Einführung von Zinnecker (l.) Teamprämien im Landratsamt und die Einführung einer Schriftgutordnung für das Landratsamt. Im Anschluss an die Präsentationen erhielten alle zwölf erfolgreich teilgenommen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Ihre Teilnahmebestätigungen von Landrätin Maria Rita Zinnecker überreicht.

Auszeichnung des Gebäudeleitsystems mit dem European Design Award in Silber

Im April 2018 wurde das neue barrierefreie Besucherorientierungs- und Leitsystem mit dem European Design Award in Silber in der Kategorie „Signs & Displays“ ausgezeichnet. Eine Gruppe aus Verlegern, Fachjournalisten und Designkritikern bewertet jährlich die besten Beispiele für Kommunikationsdesign in Europa.

Außerdem erhielt das Leitsystem im Oktober 2018 eines der renommierten Red-Dot- Zertifikate. Unter dem Motto „In search of good design and creativity” ermittelt der Red Dot Award „Communication Design” jährlich gut gestaltete Arbeiten und kreative Projekte von Designern, Agenturen und Unternehmen rund um den Globus.

Das neue barrierefreie Besucherorientierungs- und Leitsystem des Landratsamtes Preisgekrönt und über die Landkreisgrenzen hinweg bekannt: das neue Leitsystem im Landratsamt Ostallgäu Ostallgäu wurde am 5. Oktober 2017 von Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration Johannes Hintersberger der Öffentlichekeit präsentiert. Gemeinsam mit der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Menschen mit Behinderung, Irmgard Badura, überreichte er der Landrätin Maria Rita Zinnecker das Siegel „Bayern barrierefrei – wir sind dabei“.

Das Leitsystem erfreut sich seitdem Interesses von außerhalb. Es wurde unter anderen den Mitgliedern des Behindertennetzwerkes Allgäu und den gemeindlichen Behindertenbeauftragten vorgestellt. Ebenso haben sich andere Landratsämter bayernweit beim Landratsamt Ostallgäu informiert und es wurde sehr intensiv in der Für das neue Leitsystem erhielt das Landratsamt Ostallgäu Fachpresse über das Leitsystem berichtet. das Siegel „Bayern barrierefrei – wir sind dabei“.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

79 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Carsharing-Angebot am Landratsamt Ostallgäu

Der Besucherparkplatz des Landratsamtes Ostallgäu ist seit 28. September 2018 einer der drei Standorte eines mietbaren Carshring-Fahrzeuges der Autowelt Fischer aus Marktoberdorf. Das Pilotprojekt läuft zunächst ein Jahr lang. Anschließend wird abhängig von der Nachfrage über eine Verlängerung nachgedacht. Bei dem Fahrzeug, das auf dem Landratsamtsparkplatz zur Verfügung steht, handelt es sich um einen Mazda CX-5.

Wer dieses Carsharing-Angebot nutzen möchte muss sich bei einer entsprechenden App anmelden - nähere Informationen unter www.mazda- carsharing.de. Man bucht über die App ein Fahrzeug und erhält einen Code zum Öffnen des Autos. Die Bezahlung erfolgt per Kreditkarte. Der Preis für die Fahrzeugnutzung errechnet sich je nach Fahrzeugtyp, Zeit und gefahrene Kilometer. Versicherungsbeiträge sind im Mietpreis enthalten.

Was ist Carsharing?

Wenn man von Carsharing spricht, ist ein Gemeinschaftsauto gemeint, das vom temporären und spontanen Nutzen lebt. Das Modell Carsharing gilt nicht nur als umweltschonender, sondern auch als preisgünster im Vergleich zur seltenen oder unregelmäßigen Nutzung eines eigenen Fahrzeuges. Carsharing bietet gerade im ländlichen Raum Vorteile beispielsweise gegenüber den öffentlichen Verkehrsmitteln, da man zeitlich unabhängig bleiben kann. Einige Menschen brauchen zudem nicht dauerhauft ein Fahrzeug oder können sich die teuren Unterhaltskosten nicht leisten.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

80 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Veranstaltungen

März: Wanderausstellung „Analog bis digital – der Freistaat in Karten“

Im März machte die Wanderausstellung „Analog bis digital – der Freistaat in Karten“ der Vermessungsverwaltung Halt im Landratsamt Ostallgäu. Anhand von 24 Schautafeln, historischen Ausstellungsstücken, analogen und digitalen Exponaten sowie interaktiven Medienstationen zeigte die Ausstellung die Entwicklung der Kartierung des Freistaats Bayern. Beginnend bei der ältesten Gesetzessammlung der Bajuwaren, der „Lex Baiuvariorum“, die bereits Grenzstreitigkeiten regelt, über das Feldgeschworenenwesen, die topographische Landesaufnahme und die Aufnahme des Katasters bis zum heutigen Bayern, wird die Geschichte aus dem Blickwinkel von Vermessung und Kartographie beleuchtet.

Ministerialdirigent Dr. Rainer Bauer und Landrätin Maria Rita Zinnecker bei der Ausstellungseröffnung

Mai: Fotoausstellung der Allgäuer Zeitung

20 prämierte Tier- und Naturaufnahmen, die die Allgäuer Zeitung im Rahmen der Aktion „Ab in die Natur“ von Lesern*innen zugeschickt bekommen hatte, waren im Mai im Landratsamt ausgestellt. Die Fotos, die zuvor in Kempten ausgestellt waren, wurden unter 9.200 Einsendungen ausgewählt. „Die Fotografen haben oft tagelang gewartet, bis das richtige Tier im richtigen Licht im richtigen Winkel gestanden ist", sagte Markus Brehm, Geschäftsführer des Allgäuer Zeitungsverlags, bei der Ausstellungseröffnung.

Juni: „Frau Abgeordnete, Sie haben das Wort!“

Die Wanderausstellung „Frau Abgeordnete, Sie haben das Wort!“ thematisierte anlässlich 100 Jahre Frauenwahlrecht die Geschichte der Frauen im Landtag. Sie zeigte die wichtigsten Etappen auf dem Weg zum Frauenwahlrecht bis hin zur gesetzlichen Gleichstellung sowie die Entwicklung des Frauenanteils im Bayerischen Landtag. Außerdem präsentierte die Ausstellung Frauen, denen es gelungen ist, eine Vorreiterrolle zu übernehmen.

Es gebe aber nicht nur Erfolge von Frauen in der Politik zu verzeichnen, sagte Landrätin Landrätin Maria Rita Zinnecker (r.) und Maria Rita Zinnecker bei der Eröffnung. Obwohl mehr als die Hälfte der Bevölkerung Landtagsabgeordnete Angelika Schorer eröffneten die weiblich sei, sind Frauen im Bundestag mit nur 31 Prozent vertreten. Im Landtag seien es Wanderausstellung des Bayerischen Landtags zur Geschichte der Frauen im Landtag. sogar nur 28 Prozent. Die vergangene Kommunalwahl zeigte, dass der Anteil von Frauen in der Politik immer noch sehr gering ist. „Es gibt hier noch viel zu tun, Frauen in die Kommunalpolitik und in die Gremien zu holen“, sagte Zinnecker. So habe der Landkreis dieses Jahr die Veranstaltungsreihe „Frauen in die Kommunalpolitik – Wahl 2020“ ins Leben gerufen, mit der mehr Frauen für Politik begeistert werden sollen.

Auch Landtagsabgeordnete Angelika Schorer freute sich über die Ausstellung. „Ich habe viel Herzblut in die Ausstellung gesteckt, um unseren Vorkämpferinnen und ihren Geschichten Raum bieten zu können“, sagte Schorer. So sei die Ausstellung bewusst fraktionsübergreifend, denn dieses Thema gehe alle Parteien an. „Ich hatte das Glück, als Frau in der Politik gehört zu werden und konnte mich dementsprechend auch durchsetzen. Als ich 2003 allerdings realisierte, dass ich die erste weibliche Direktabgeordnete in Schwaben bin, habe ich nicht schlecht gestaunt, dass es das noch nie vorher gegeben hat“, sagte Schorer.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

81 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

September: Ausstellung „Schmetterlinge im Günztal“ im Landratsamt

Die Foto-Ausstellung „Schmetterlinge im Günztal“ zeigte Bilder der Naturfotografen Ulrike und Achim Buhani. Initiiert wurde die Ausstellung von der Stiftung Kulturlandschaft Günztal und der Ortsgruppe Obergünzburg des Bund Naturschutz. Die Naturfotografen aus Obergünzburg präsentierten in der Ausstellung die besten Motive aus insgesamt über 330 fotografierten Schmetterlingsarten. Einige der Bilder zeigten seltene oder gar gefährdete Arten wie den Blauschillernden Feuerfalter oder den Randring-Perlmuttfalter. Dabei waren nicht nur Bilder der allseits beliebten Tagfalter zu sehen, sondern auch die unbekannteren Nachtfalter. Oft als „Motten“ verkannt war auf den Fotos zu sehen, wie vielfältig auch diese Tiere sind.

Landrätin Maria Rita Zinnecker wies bei der Eröffnung auf die Bedeutung des Eröffneten die Ausstellung im Landratsamt Ostallgäu (v. l.): Fotograf Achim Buhani, Lars Leveringhaus (Bürgermeister Artenerhalts hin. Der Landkreis unterstütze diesen unter anderem mit dem Projekt „Wiese Obergünzburg), Fotografin Ulrike Buhani, Landrätin Maria x 16“ zur Förderung heimischer Blumenwiesen und der Umweltbildung. Anschließend Rita Zinnecker, Michael Nett (Vorstand Stiftung Kulturlandschaft Günztal) und Peter Guggenberger-Waibel berichteten Peter Guggenberger-Waibel, Gebietsbetreuer Günztal und Projektleiter der (Gebietsbetreuer Günztal und Projektleiter der Stiftung Stiftung Kulturlandschaft Günztal sowie Rosemarie Mayr, Vorsitzende der Ortsgruppe Kulturlandschaft Günztal). Bildrechte: Landkreis Ostallgäu, Dr. Eva Stangler Obergünzburg des Bund Naturschutzes, wie die beiden Naturschutzorganisationen der Natur und damit auch den Schmetterlingen an der Günz wieder mehr Raum geben. Im Anschluss gaben Ulrike und Achim Buhani Hintergrundinfos zur Entstehung ihrer Fotos.

Oktober: Wanderausstellung DEMENSCH

Die Wanderausstellung DEMENSCH war nach Stationen in Buchloe, Füssen, Marktoberdorf, Obergünzburg und Pfronten im Oktober im Landratsamt Ostallgäu zu sehen. Sie wirbt für einen menschlichen Umgang mit Demenz – ganz im Sinne des Demenzkonzepts des Landkreises „Einfach dazugehören“.

Mit menschenfreundlichem Humor thematisieren die ausgestellten Bilder des bundesweit bekannten Cartoonisten Peter Gaymann Situationen aus dem Alltag der Betroffenen. Humor kann dabei helfen, Schranken abzubauen und einfühlsam über die Herausforderungen des Alltags mit Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen ins Gespräch zu kommen. Die Ausstellung wandert daher seit 2016 durch die größeren Das ganzheitliche Ressourcentraining MAKS für Menschen mit Demenz sieht auch gemeinsame Alltagsaktivitäten wie Gemeinden des Landkreises. das gemeinsame Zubereiten von Essen, Holzarbeiten oder Basteln vor. Die Eröffnung der Ostallgäuer „DEMENSCH-Ausstellung“ des Landkreises, zu der Landrätin Maria Rita Zinnecker zusammen mit Vertretern verschiedener Demenzhilfe-Organisationen des Landkreises ins Landratsamt eingeladen hatte, stand unter besonderem Vorzeichen . Anlässlich des Welt-Alzheimer-Tags, der das Motto „Demenz – dabei und mittendrin“ hatte, stellten Mitglieder des Ostallgäuer Demenzhilfe-Netzwerks ihre Arbeit zur ganzheitlichen Förderung von Menschen mit Demenz vor. Die rund 70 Besucher*innen erlebten im Vorprogramm der Vernissage hautnah, wie Menschen mit Demenz auch im wissenschaftlichen Maßstab ohne Medikamente wirksam gefordert und gefördert werden können. Mit regelmäßigen Aktivitäten zur Förderung des Gemeinschaftsgefühls, dem Erhalt der körperlichen und geistigen Fitness und im Rahmen alltagspraktischer Projekte können mit der ganzheitlichen Ressourcenförderung MAKS wichtige Kompetenzen länger erhalten werden. Die am neuen Förderprogramm des Landkreises teilnehmenden ambulanten Dienste planen derzeit den Ausbau entsprechender Angebote, sagte Stephan Vogt, Demenzbeauftragte des Landkreises.

„Wir müssen Schlüssel für einen einfühlsamen Umgang zu Menschen mit Demenz finden,“ sagte Landrätin Maria Rita Zinnecker. Die von Cartoonist Gaymann mit Humor aufgegriffenen Themen übersetzten vieles, was spürbar sei, aber häufig nicht ausgesprochen oder gehört werde. Zinnecker verwies in diesem Zusammenhang auf die jährlich über den Landkreis verteilt stattfindenden Schulungen der verschiedenen

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

82 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Ostallgäuer Träger, in denen sich die Teilnehmenden gemeinsam Antworten auf die vielen Fragen zu den Themen rund um Demenz erschließen.

Dezember: Ausstellung zu Nachhaltiger Energienutzung

Im Dezember konnten sich Interessierte im Landratsamt über Elektromobilität informieren. Die Ausstellung von „Bayern innovativ“ informierte rund um die Themen elektrisches Fahren und Fahrzeugtechnik und beantwortet Fragen zu Ladetechnik und - infrastruktur. „Wir verdeutlichen in dieser Ausstellung, dass Elektromobilität im Alltag sehr gut funktioniert“, sagte Landrätin Maria Rita Zinnecker, die die Ausstellung gemeinsam mit den Mitgliedern des Kreisausschusses eröffnete.

Die Wanderausstellung zeigte anschaulich die Technik hinter der E-Mobilität. In sieben interaktiven Modulen wurden beispielsweise der Zusammenhang zwischen Elektromobilität und Klimaschutz oder verschiedene Antriebskonzepte genau erklärt. Die Besucher erfuhren außerdem, seit wann Autos elektrisch fahren, wie eine Ladesäule Landrätin Maria Rita Zinnecker zeigte der Auszubildenden Theresa Eibel das Innere einer Ladesäule, die ein Modul von funktioniert und konnten einen Blick in das Innere einer Ladestation werfen. Die Exponate sieben interaktiven Ausstellungs-Exponaten war. luden zum Mitmachen und Ausprobieren ein.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

83 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Personenstand und Ausländerwesen

Weiterer Rückgang an Asylbewerbern im Landkreis

Auch im Jahr 2018 sank die Zahl der Asylbewerber im Landkreis kontinuierlich. Zu Beginn des Jahres waren noch 885 Personen in 37 dezentralen Unterkünften untergebracht. Als Reaktion auf die sinkenden Zahlen wurden während des Jahres weitere 16 dezentrale Unterkünfte geschlossen. Ziel war es – trotz der oft schwierigen Wohnraumsituation – die Bewohner unter Berücksichtigung von Integration, Arbeitsplatz und Ausbildung an ihrem Wohnort zu halten. Hier konnte die Ausländerbehörde oftmals zwischen den Betreibern von Asylunterkünften und den Bewohnern vermitteln, sodass diese nach der Schließung in ihrer vertrauten Umgebung wohnhaft bleiben konnten. Dies erfolgte mit dem Abschluss von privaten Mietverträgen. Solche Vereinbarungen wurden 2018 mit sieben Betreibern getroffen, wodurch 67 Personen in private Mietverhältnisse geholfen werden konnte, ohne den allgemeinen Wohnungsmarkt zu belasten. Ende 2018 wurden noch 664 Personen in 21 dezentralen Unterkünften beherbergt.

Die Ausländerbehörde Ostallgäu hat in ihrem Zuständigkeitsbereich 2018 insgesamt vier Abschiebungen veranlasst und durchgeführt. Zwei abgelehnte Asylbewerber wurden nach Pakistan und zwei verurteilte Straftäter in die Türkei beziehungsweise nach Albanien abgeschoben.

Einführung des Integrationskoffers

„Integration im Alltag - wie kann das funktionieren?“ - mit dieser Frage beschäftigt sich der Integrationskoffer, der Ende 2017 bei einer großen Auftaktveranstaltung allen Ehrenamtlichen und Engagierten im Landkreis vorgestellt wurde. Aufgrund der großen Resonanz fanden im ersten Quartal 2018 neun Einführungs- und Übungsworkshops für Haupt- und Ehrenamtliche statt, um die genaue Nutzung und Anwendung des Koffers zu erklären und zu üben. In Integrationskoffer werden 16 alltagsnahe Themen behandelt, wie zum Beispiel das Verständnis von Ehrenamt, Möglichkeiten der Abgrenzung und Umgang mit Pünktlichkeit.

Vorstellung des Integrationskoffers im Landratsamt Ostallgäu

Vernetzungstreffen der Asylkreise

Mehr als 50 freiwillige Helfer aus über 15 Asylkreisen sowie viele Interessierte aus Institutionen wie Caritas, Bildungsträger, Berufsschulen und Kindergärten im Ostallgäu waren der Einladung vom Team Ehrenamt Asyl gefolgt, um ihre Erfahrungen beim dritten landkreisweiten Vernetzungstreffen auszutauschen. Abteilungsleiter Ralf Kinkel gab einen Überblick über die aktuelle Situation im Landkreis, Isabel Costian und Christina Panje informierten die Asylhelfer und Interessierte über die Angebote im vergangenen Jahr wie beispielsweise die Schulungen für Asylhelfer, eine Schifffahrt auf dem Forggensee als Dank für die Ehrenamtlichen sowie die Einführung des Integrationskoffers.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

84 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Kinoabend für ehrenamtliche Asylhelfer

Landrätin Maria Rita Zinnecker hat die ehrenamtlichen Helfer*innen der Asylkreise im Ostallgäu als Dankeschön zu einem Kinoabend in der Filmburg in Marktoberdorf eingeladen. 70 Ehrenamtliche samt Begleitpersonen waren der Einladung der Landrätin gefolgt. Noch weit mehr Ehrenamtliche leisten in über 20 Helferkreisen im Landkreis Ostallgäu große Hilfe zur Integration der Asylbewerber und Flüchtlinge und unterstützen diese in ihrem Alltag. „Als Sprachrohr zwischen den offiziellen Stellen und dem einzelnen Menschen fungieren Sie jeden Tag aufs Neue und leisten damit so unglaublich wertvolle Hilfe für beide Seiten“, sagte Zinnecker.

Zeichen des Dankes und der Anerkennung: der Kinoabend für ehrenamtliche Asylhelfer*innen

Landkreis bekommt hauptamtliche Integrationslotsin

Nach der Teilnahme am Modellprojekt hat der Landkreis Ostallgäu im Januar 2018 den Zuschlag für eine hauptamtliche Integrationslotsin bekommen, um den Prozess der Integration noch besser unterstützen zu können. Der Schwerpunkt liegt mittlerweile nicht mehr ausschließlich auf der Unterbringung und Erstbetreuung – inzwischen sind viele Flüchtlinge anerkannt, weshalb das Thema der Integration mit den vielfältigen Herausforderungen jetzt im Vordergrund steht.

Angebote für Geflüchtete

Mieterqualifizierung

Gerade das Thema Wohnungssuche beschäftigt viele ehrenamtliche Helfer*innen, weshalb im Herbst 2017 das Projekt „Mieterqualifizierung“ gestartet wurde, um bleibeberechtigte Flüchtlinge auf den freien Wohnungsmarkt vorzubereiten. Bei zwei Trainerschulungen konnten ehrenamtliche Asylhelfer*innen das Konzept umfangreich kennenlernen, um vor Ort die Kurse selbst durchzuführen. Nachdem die Kurse zur Mieterqualifizierung im Laufe des Jahres bereits erfolgreich in Biessenhofen, Marktoberdorf und mehrmals in Pfronten umgesetzt wurde, startete zum Schuljahresende auf Initiative vom Team Ehrenamt Asyl in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Asyl Marktoberdorf auch ein Kurs an der Berufsschule Ostallgäu. Freuten sich über die zusätzliche Eignung: die Absolventen Trainingsreihe speziell für geflüchtete Frauen der Mieterqualifizierung

Bereits zum zweiten Mal hat die Stelle Ehrenamt Asyl des Landkreises Ostallgäu eine Trainingsreihe speziell für geflüchtete Frauen angeboten. Das Besondere an diesem Angebot ist, dass es auch Frauen erreicht, die aufgrund der Betreuung von Klein- und Kleinstkindern nicht an den regulären Angeboten wie zum Beispiel Integrationskursen teilnehmen können, da bei diesem Angebot eine parallele Kinderbetreuung angeboten wird.

Verkehrsschulung für Fahrradfahrer

In Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizeidienststelle fanden mehrere Schulungen speziell für alle geflüchteten Personen statt, die mit dem Fahrrad unterwegs sind. Beim Unterricht ist immer auch ein Laiendolmetscher anwesend, der ins Arabische übersetzt.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

85 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

83 Einbürgerungen und 17 Zusicherungen

Der Wunsch auf Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit und damit das Interesse an einer Einbürgerung in die Bundesrepublik Deutschland ist bei den im Landkreis Ostallgäu dauerhaft lebenden Ausländern nach wie vor vorhanden. Insgesamt haben im Jahr 2018 176 Personen Antragsunterlagen angefordert und übersandt bekommen. Anschließend wurden insgesamt 134 Einbürgerungsverfahren begonnen. 83 Einbürgerungsverfahren konnten erfolgreich abgeschlossen werden sowie die Ausstellung von 17 Einbürgerungszusicherungen, damit das Entlassungsverfahren aus der ausländischen Staatsangehörigkeit erfolgen kann.

Meldewesen

Im Bereich des Pass- und Melderecht wurde insgesamt in 160 Fällen ein Verfahren eingeleitet. 48 Verfahren wurden durch den Erlass eines Bußgeldbescheids abgeschlossen.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

86 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Gesundheitsamt

Hygieneordner für Kitas im Ostallgäu und Kaufbeuren

Das Gesundheitsamt hat für die Kitas im Ostallgäu und in Kaufbeuren einen Hygieneordner erarbeitet. Die Übergabe der Ordner fand im Herbst 2018 im Rahmen der Kindergartenleiter*innen-Konferenz im Saal Ostallgäu des Landratsamtes statt.

Mit dem Hygieneordner haben die Mitarbeiter*innen in den Kindergärten wichtige Informationen zum Thema Hygiene in Kitas immer griffbereit. Anfragen der Eltern können so schnell und unkompliziert beantwortet werden. Der Hygieneordner wurde so gestaltet, dass eine Erweiterung oder Aktualisierung jederzeit möglich sind.

Premiere für den Hyiene-Ordner war auf der Kindergartenleiter*innen-Konferenz im Saal Ostallgäu im Herbst 2018.

Suchtprävention bei Nestlé

Dr. Gisele Borelli-Montigny vom Gesundheitsamt hat im Rahmen des Nestlé- Gesundheitstags 2018 für die Nestlé-Auszubildenden einen Vortrag zum Thema „Sucht und Suchtprävention“ gehalten. Rund 45 Auszubildende nahmen an dem Vortrag teil. Der Vortrag fand auf Initiative des Arbeitskreises Suchtprävention des lokalen Netzwerks „Verein(t) in Bewegung“ und auf Einladung von Gertrud Gellings, Stadträtin sowie Jugendbeauftragte in Kaufbeuren und Gesundheitsbeauftragte der Firma Nestlé, statt.

Nach dem Vortrag besuchten die Azubis das Projekt „Fazenda da Esperança“ in Bickenried. Hier werden ehemalige Suchtkranke aufgenommen, die eine einjährige Entwöhnungsphase durchführen, frei von Drogen, Nikotin, Alkohol, aber auch frei von V. l.: Auszubildender des Landratsamtes Lukas Waldmann, Dr. Borelli-Montigny und Gertrud Gellings beim Nestle- Smartphones, Computern und anderen Suchtmitteln. Gesundheitstag 2018.

Suchtprävention für Schulklassen

Ebenfalls zur „Fazenda da Esperança“ kamen 2018 mehrere Schulklassen, um einen Einblick in die Risiken und Gefahren von Sucht- und Rauschmittelmissbrauch zu gewinnen. Um weitere Impulse und Sensibilisierung für das Thema Sucht und Abhängigkeiten zu setzen, übernahm das Gesundheitsamt die Vor- und Nachbereitungen in den Klassen. Das Gesundheitsamt, die AOK Kaufbeuren-Ostallgäu, die Bürgerstiftung sowie die Stadt Kaufbeuren kamen für die Unkosten für Bus und Verpflegung auf.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

87 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Aktionstag im Clemens-Kessler-Altenheim Marktoberdorf

Gemäß des Jahresmottos 2018 „Gesund älter werden – Seniorengesundheit“ des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege fand im Clemens-Kessler Altenheim ein Gesundheits-Aktionsnachmittag mit zielgerichteten Attraktionen statt. Als Kooperationspartner konnte die AOK Kaufbeuren/Ostallgäu gewonnen werden. Susanne Hasel, Ernährungsberaterin der AOK, erklärte anhand der Ernährungspyramide und einer Zuckerausstellung, wie man sich gesund ernährt. Schüler*innen Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung Ostallgäu betreuten einen Stand mit selbst hergestellten, leckeren und gesunden Kostproben aus ihrer Küche. Die „Live Kinetik“-Schnupperstunde mit Referent Dr. Dr. Ernst Weeber vom Institut für gesunde Lebensführung Steingaden fand ebenso viele interessierte Mitmacher und Zuhörer wie die Veranstaltung „Wellnessmassagen für die Hand“ mit Silvia Strobel (Fußpflegerin und Naturkosmetikerin). Schüler*innen der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung mit den selbstgemachten Kostproben aus ihrer „Depressionen im Alter“ lautete anschließend der Vortrag von Dr. Gisele-Borelli-Montigny Küche. vom Gesundheitsamt. Der bis auf den letzten Platz besetzte Vortragssaal zeugte dabei vom großen Interesse der Besucher. Außerdem konnten die Senioren*innen am Stand des Gesundheitsamtes ihr Wissen um Gesundheitsfragen testen sowie sich aus einer Vielzahl von brauchbaren Preisen etwas heraussuchen. Abgerundet wurde der Nachmittag von den Kindern vom Kinderhort Sankt Martin Marktoberdorf, die viel Beifall für ihr Konzert ernteten.

Theaterstück „Gretchen Reloaded“ in der Mittelschule Marktoberdorf

Die beim Gesundheitsamt angesiedelte Staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen des Landratsamtes Ostallallgäu hat im November das Theaterstück „Gretchen Reloaded“ an die Mittelschule Marktoberdorf geholt. Das Solostück von und mit Schauspielerin und Theaterpädagogin Sonni Maier setzt sich mit dem Thema ungewollter Schwangerschaft im Teenageralter auseinander und ist lose an die Gretchentragödie von Goethes „Faust“ angelehnt.

Rund 280 Schüler*innen der Mittelschule Marktoberdorf sowie einiger weiterer Schulen haben die beiden Vorführungen von „Gretchen Reloaded“ besucht. Gleich zu Beginn der Vorstellungen machte Sonni Maier darauf aufmerksam, dass kein „seichtes Wohlfühltheater“ sondern vielmehr eine intensive Auseinandersetzung zum Thema ungewollte Teenagerschwangerschaft zu erwarten sei. Die Protagonistin stellte in einem Monolog auf sehr beklemmende und drastische Weise die Hilflosigkeit, Ängste und das Hin- und Her-Gerissensein der jungen Jenny dar. Im anschließenden Nachgespräch entwickelte sich ein lebhafter Austausch zwischen den Schülern*innen, Sonni Maier und den Sozialpädagogen der Schwangerenberatungsstelle, bei dem deutlich wurde, dass viele der jungen Zuschauer von der Thematik des Stücks stark berührt und auch betroffen waren.

Die Schwangerenberatungsstelle beim Landratsamtes Ostallgäu initiierte dieses Theaterstück im Rahmen der Gesundheitsinitiative Gesund.Leben.Bayern, um auf das Angebot der Schwangerenberatungsstellen aufmerksam zu machen. Dazu gehört die Beratung zu allen Fragen, die vor und nach der Geburt auftreten können wie zum Beispiel zur Beantragung von finanziellen Hilfen, zur Familienplanung, zur Pränataldiagnostik, aber auch Beratung zu einem möglichen Schwangerschaftsabbruch. Neben den Beratungstätigkeiten ist außerdem noch die Sexualpädagogik und die Durchführung von Präventionsangeboten ein weiterer Aufgabenbereich Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

88 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Lebensmittelüberwachung

Rund 2.100 Betriebe überprüft

Damit Lebensmittel, Bedarfsgegenstände, Kosmetika, frei verkäufliche Arzneimittel und Tabakerzeugnisse sicher sind, wurden im Landkreis Ostallgäu 2018 durch die fünf Lebensmittelkontrolleure*innen 1.720 Kontrollen durchgeführt. Dabei waren 88 ohne Befund und es gab 30 Beanstandungen. In sechs Fällen erfolgte eine Betriebsschließung aufgrund gravierender Hygienischer Mängel.

Bei den Kontrollen richtet sich das große Augenmerk unter anderem auf die einwandfreie Lagerung und Zubereitung der Lebensmittel. Die Einhaltung vorgeschriebener Kühltemperaturen bei kühlpflichtigen beziehungsweise tiefgefrorenen Lebensmittel wird durch Temperaturmessung vor Ort kontrolliert.

Die Sicherheit von Lebensmittel ist eine der wichtigsten Lebensgrundlagen für die Menschen. Im Sinne des gesundheitlichen Verbraucherschutzes sind daher alle geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um die Produktion sicherer Lebensmittel auf allen Verarbeitungsstufen von der Herstellung bis zur Lagerung und Abgabe an die Verbraucher zu gewährleisten. Diese Verpflichtung obliegt in erster Linie den Lebensmittelunternehmern, dem Groß- und Einzelhandel und der Gastronomie. Die amtliche Lebensmittelüberwachung überwacht bei ihren Betriebskontrollen und Probeentnahmen die Einhaltung der bestehenden lebensmittelrechtlichen Vorschriften.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

89 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Öffentliche Sicherheit und Ordnung

Sicherheitsgespräch: Deutlich weniger Einbrüche im Ostallgäu

Zum turnusgemäßen Sicherheitsgespräch haben sich Landrätin Maria Rita Zinnecker und Polizeipräsident Werner Strößner mit den Dienstellenleitern der Polizei und den im Landratsamt Ostallgäu für die Öffentliche Sicherheit Verantwortlichen getroffen.

Polizeipräsident Strößner berichtete dabei, dass die Kriminalitätsrate auch im Landkreis Ostallgäu wie im allgemeinen Trend leicht angestiegen ist. So ist die Zahl der Straftaten 2017 auf 3.480 je 100.000 Einwohner gestiegen (Jahr 2016: 3.077). Trotz der im Polizeipräsidium leicht angestiegenen Kriminalitätshäufigkeitszahl (4.487) liegt diese weiterhin noch unter dem bayerischen Schnitt (4.868). Wie bereits im Jahr 2016 stellte Strößner fest, dass bei den vergleichsweise wenigen Straftaten pro Einwohner auch die Aufklärungsquote des Präsidiumsbereichs und der einzelnen Polizeidienststellen mit rund Teilnehmer des Sicherheitsgesprächs im Landratsamt Ostallgäu mit Landrätin Maria Rita Zinnecker und 70 Prozent erfreulich hoch ist. Polizeipräsident Werner Strößner (vordere Reihe)

Überdurchschnittlicher Rückgang

Weiteres Thema des Sicherheitsgesprächs waren die Betrugs-, Vermögens- und Fälschungsdelikte, die in Südschwaben um rund vier Prozent angestiegen sind. Besonders problematisch sind hier die Anrufe von falschen Polizeibeamten, die, ähnlich wie beim Enkeltrick, bei älteren Menschen anrufen und bei diesen den Eindruck erwecken, dass deren Vermögen in Gefahr sei. Im Bereich der Wohnungseinbruchskriminalität berichtete Strößner von einer besonders erfreulichen Tendenz: Hier sanken die Fallzahlen des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West auf 431 Fälle (2016: 503). Dies entspricht einem Rückgang von 14,3 Prozent. Im Ostallgäu gab es hier einen überdurchschnittlichen Rückgang um 37,8 Prozent. Die Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit, der Aufklärung, der Fahndung und nicht zuletzt der Einsatz einer „Sonderkommission Wohnungseinbruch“ zeigte hier laut Strößner positive Auswirkungen.

Bei der Verkehrsstatistik des Landkreises Ostallgäu war ein Anstieg um neun Prozent auf 3.850 Verkehrsunfälle zu verzeichnen. Weitere Themen waren der aktuelle Sachstand und die Übersicht zur Verteilung der Flüchtlinge im Landkreis und die Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest durch Transporte und unsachgemäße Entsorgung entlang der Verkehrswege.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

90 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Ludwig Gschmeißner wird neuer Jagdberater für den südlichen Landkreis

Ludwig Gschmeißner aus Trauchgau wurde zum Jagdberater für den südlichen Landkreis Ostallgäu bestellt. Gschmeißner ist Nachfolger von Hans Schauer, der seit 1993 als Jagdberater für den Landkreis tätig war und auf eine weitere Amtszeit verzichtete.

Nach dem Bayerischen Jagdgesetz bestellt das Landratsamt zur „laufenden sachverständigen Beratung der Jagdbehörde“ für jeweils fünf Jahre einen ehrenamtlichen Jagdberater. Die Auswahl steht dabei im Ermessen der Jagdbehörde. Sie soll sich für eine „in allen Bereichen der Jagd sachkundige, hocherfahrene Persönlichkeit, die ihre Aufgaben gewissenhaft und unparteiisch auszuüben vermag und deshalb um einen gerechten Ausgleich der Interessen der am Jagdwesen Beteiligten bemüht ist“ entscheiden. Mit Wildmeister Ludwig Gschmeißner, der unter anderem bereits viele Jahre Vorsitzender des Bunds der Bayerischen Berufsjäger war, im Obersten Jagdbeirat in München und im Jagdbeirat Ostallgäu saß sowie Leiter der Hochwildhegegemeinschaft Ammergebirge ist, hat der Landkreis eine Persönlichkeit gefunden, die wie kaum eine andere ebendiese Kriterien erfüllt. Umso mehr ist man im Landratsamt erfreut darüber, dass der Trauchgauer Berufsjäger bereit war, das Ehrenamt für die nächsten fünf Jahre zu übernehmen. Landrätin Maria Rita Zinnecker dankte Schauer für die stets „hervorragende und angenehme Zusammenarbeit“ mit der Jagdbehörde: „Es ist gerade in der heutigen Zeit besonders hervorzuheben, dass Hans Schauer über einen so langen Zeitraum ein nicht immer einfaches und oft im Spannungsfeld verschiedener Interessen – Jagd, Ludwig Gschmeißner Forstwirtschaft und Freizeitnutzung – stehendes Ehrenamt ausgeübt hat.“

Sowohl der bisherige als auch der künftige Jagdberater stünden für die „Kultur im Landkreis, in jagdlichen Fragen sachlich und lösungsorientiert mit allen Beteiligten zu reden, anstatt sich in ideologischen Grabenkämpfen zu verlieren“, sagte Zinnecker zu der mit dem Wechsel einhergehenden inhaltlichen Kontinuität. Als Jagdberater für den mittleren Landkreis wurden Christian Löwenmuth und für den nördlichen Landkreis Fritz Obermaier für weitere fünf Jahre bestellt und so in ihren Ämtern bestätigt. Ebenfalls neu bestellt wurden die ehrenamtlichen Mitglieder des Jagdbeirats für den Landkreis.

Der Jagdbeirat ist ein Gremium, das bei der Jagdbehörde zur Beratung wichtiger Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung gebildet wird und in der Regel ein bis zweimal jährlich zusammentritt. Dem Jagdbeirat gehören Vertreter der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft, der Jagdgenossenschaften, der Jäger und des Natur- und Waldschutzes an. Den Vorsitz hat die Jagdbehörde. Nachfolger von Gschmeißner als Vertreter der Jäger im Jagdbeirat wird Thomas Hennemann, Berufsjäger aus Schwangau. Auf Elmar Schreiter folgt Klaus Linder als Vertreter des Natur- und Waldschutzes.

Lawinenwarndienst-Infotagung 2018

Am 14. November fand im Schlossbrauhaus Schwangau die Informationstagung der im Lawinenwarndienst tätigen ehrenamtlichen Mitglieder und der betroffenen Gemeinden in den Landkreisen Ostallgäu und Oberallgäu statt. Neben den anwesenden Mitgliedern der 13 Allgäuer Lawinenkommissionen begrüßte Ralf Kinkel, Stellvertreter der Landrätin im Amt, auch Vertreter der Lawinenwarnzentrale Bayern, der Regierung von Schwaben, der Gemeinden und der Presse.

In ihren Grußworten betonten Ralf Kinkel und Schwangaus Bürgermeister Stefan Rinke die Bedeutung des Lawinenwarndienstes. Ihr besonderer Dank galt den Mitgliedern der Lawinenkommissionen und den Früh- und Nachmittagsbeobachtern, die durch ihr ehrenamtliches Engagement einen wesentlichen Beitrag für die Sicherheit der Skitouristen und einheimischen Wintersportler leisten.

Hans Konetschny, Leiter der Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt, informierte die Tagungsteilnehmer über die

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

91 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Organisation und die Aufgaben sowie über Aktuelles und die fachliche Entwicklung des Lawinenwarndienstes in Bayern. Neben einem Rückblick „50 Jahre Lawinenwarndienst“ erläuterte er unter anderem die Neuerungen im Aufbau des Lawinenlageberichts mit europaweit einheitlichen Lawinenproblem-Icons, welcher künftig bereits am Vortag herausgegeben wird und bis zur Aktualisierung am nächsten Tag gültig ist. Von der Alpinen Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West erläuterte Florian Veit den Einsatz bei Lawinengefahren und -einsätzen aus Sicht der Polizei. Er informierte über das Verhalten und die Zusammenarbeit bei Unglücksfällen und wies auf die Unterstützungsmöglichkeiten seitens der Polizei hin.

Abschließend wurden mit Andreas Keck und Günther Stadler zwei langjährige und verdiente ehrenamtliche Mitglieder der Lawinenkommission Schwangau verabschiedet. Zum Dank überreichte Ralf Kinkel den Ausgeschiedenen eine Urkunde sowie ein kleines Präsent des Landkreises.

Zuschüsse für die Feuerwehren

2018 stellte der Landkreis für die Förderung des Feuerlöschwesens 300.000 Euro zur Verfügung. 20 Zuschussanträge von zwölf Gemeinden konnten bei der Auszahlung der Förderbeträge berücksichtigt werden.

Bezuschusst wurde die Beschaffung von Fahrzeugen und Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehren Biessenhofen, Buching, Buchloe, Burg, Dillishausen, Ebersbach, Geisenried, Kaltental, Kraftisried, Leuterschach, Marktoberdorf, Obergünzbug, Osterzell, Pforzen, Rieden am Forggensee und Wald sowie der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Leuterschach.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

92 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Veterinäramt

Jagd auf Schwarzwild: Landkreis zahlt Teil von Trichinen-Untersuchung

Der Landkreis Ostallgäu übernimmt in Zukunft einen Teil der Kosten für die bei erlegtem Schwarzwild unumgängliche Trichinen-Untersuchung. Das gab Landrätin Maria Rita Zinnecker bei der Hegeschau für den mittleren Landkreis in Marktoberdorf bekannt. Man wolle den Jägern*innen damit zeigen, wie sehr man ihr Engagement schätze und dass man sie unterstütze, wo man nur könne.

Seit Ende vergangenen Jahres erhalten die Jäger*innen vom Freistaat Bayern eine Abschussprämie in Höhe von 20 Euro für das Erlegen von Frischlingen, Überläuferbachen und Bachen. Der Landkreis wird ab sofort pro Wildschwein acht Euro auf diese Prämie aufzahlen, sodass die restlichen Kosten für die Trichinen-Untersuchung abgedeckt sind. Zinnecker: „Das ist ein Zeichen von uns, dass wir die Jägerinnen und Jäger auch in der schwierigen Zeit der anrückenden Afrikanischen Schweinepest keinesfalls im Stich lassen.“

Trichinen: Winzige Fadenwürmer

Bei erlegtem Schwarzwild ist eine Trichinen-Untersuchung unverzichtbar. Pro Ansatz wird dafür eine Gebühr von 28 Euro erhoben. Das Landratsamt bietet für diese Untersuchung seit dem Jahr 2015 die maximal mögliche Anzahl von drei Untersuchungsstellen im Landkreis Ostallgäu an. Trichinen sind winzige, parasitär lebende Fadenwürmer. Sie werden hauptsächlich durch Schweine auf den Menschen übertragen. Befallen Trichinen den menschlichen Darm, können sie Schwindel, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall und Fieber auslösen.

Weiterer Service: Der Landkreis Ostallgäu übernimmt auch für die Messung der Strahlenbelastung des Schwarzwilds und dessen eventuelle Entsorgung in der Tierkörperbeseitigungsanlage in Kraftisried die Kosten.

Afrikanische Schweinepest: Vorbereitungen auf den Seuchenfall

Um eine Ansteckung von Hausschweinen mit der Afrikanischen – aber auch mit der Europäischen – Schweinepest (ASP / ESP) zu verhindern beziehungsweise einen Eintrag zeitnah festzustellen, hat das Veterinäramt 2018 über 30 erlegte Wildschweine mit negativem Ergebnis auf ASP und ESP untersucht. Mit Schweinehaltern wurde für den Fall notwendiger Beschränkungen bei einem ASP-Ausbruch außerdem über Lösungsmöglichkeiten für die Überwachung von Freiland- und Auslaufhaltungen von Hausschweinen gesprochen.

Was können Landwirte vorbeugend tun?

Eine grundlegende Rolle für die Verhinderung des Seucheneintrags in einen Betrieb ist die Karte mit Fällen Afrikanischer Schweinepest 2018 strikte Einhaltung grundlegender Regeln der Hygiene. Beispielsweise dürfen Speise- oder Küchenabfälle nicht an Schweine (Haus- und Wildschweine) verfüttert werden. Außerdem ist auf Zugangsbeschränkungen zu den Ställen, betriebseigene Schutzkleidung und die Reinigung und Desinfektion aller Fahrzeuge zu achten. Der direkte oder indirekte Kontakt von Hausschweinen zu Wildschweinen ist strikt zu unterbinden.

ASP in Osteuropa auf dem Vormarsch

Große Sorgen bereitet das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Osteuropa und Belgien. In den osteuropäischen Staaten Polen, Litauen, Lettland und Estland treten seit

Anfang 2014 immer wieder Fälle von ASP bei Wildschweinen und auch bei Tabelle mit Fällen Afrikanischer Schweinepest 2018 Hausschweinen auf. Im Sommer 2017 wurde sie nun auch erstmals in der Tschechischen

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

93 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Republik und in Rumänien und im September 2018 bei verendeten Wildschweinen in Belgien festgestellt; die Gefahr der Einschleppung dieser aggressiven Tierseuche nach Deutschland wächst zusehends.

Die ASP ist eine hoch ansteckende anzeigepflichtige Viruserkrankung mit seuchenhaftem Verlauf, die ausschließlich Haus- und Wildschweine befällt und für den Menschen nicht gefährlich ist. Ein Ausbruch dieser Seuche hat enorme wirtschaftliche Schäden zur Folge. Gegen ASP ist kein Impfstoff verfügbar, was die Bekämpfung dieser Seuche gerade im Wildbestand erheblich erschwert.

Der Eintrag dieser Krankheit in hiesige Schwarzwildbestände kann unter anderem durch weggeworfene Speisereste (Wurst- und Fleischwaren), durch Wildschweinprodukte, den Jagdtourismus (kontaminierte Jagdkleidung und Ausrüstung) und das Mitbringen von Jagdtrophäen aus Regionen mit Schweinepest-Ausbrüchen erfolgen. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt von Tier zu Tier. Wildschweine infizieren sich mit der ASP insbesondere über den Kontakt zu Fallwild. Auch der Übertragung durch Blut oder mit Blut kontaminierten Gegenständen kommt eine besondere Bedeutung zu.

Was tun bei einem Ausbruch?

Beim Auftreten der ASP beim Wildschwein müssen unverzüglich Maßnahmen eingeleitet werden, mit denen das Ausmaß eingeschätzt werden kann. Zusätzlich werden unverzüglich Maßnahmen zur Bekämpfung der Tierseuche in der Wildschweinpopulation, zur Verhinderung der Ausbreitung und des Übergreifens auf Hausschweine ergriffen. Wird ASP beim Schwarzwild festgestellt, wird ein so genannter gefährdeter Bezirk festgelegt. Das Verbringen von Hausschweinen in diesen Bezirk und aus diesem Gebiet heraus ist dann grundsätzlich verboten. Beim Schwarzwild wird bei Bedarf eine verstärkte Bejagung, in jedem Fall aber eine Untersuchung erlegter und verendet aufgefundener Wildschweine angeordnet. Darüber hinaus greifen weitere seuchenhygienische Maßnahmen.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

94 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Demenz

Wanderausstellung DEMENSCH im Landratsamt Ostallgäu

Vom 26. September bis zum 30. Oktober 2018 waren die 40 Exponate der Ostallgäuer DEMENSCH-Ausstellung erstmals in einer Zusammenschau im Foyer des Landratsamts in Marktoberdorf zu sehen. Die Ausstellung des Landkreises wirbt für einen menschlichen Umgang mit Demenz – ganz im Sinne des Demenzkonzepts des Landkreises „Einfach dazugehören“. Mit menschenfreundlichem Humor thematisieren die Bilder des bundesweit bekannten Cartoonisten Peter Gaymann Situationen aus dem Alltag der Betroffenen.

Mehr dazu finden Sie unter „Veranstaltungen“.

Positiver Trend zum Ausbau von Angeboten zur Unterstützung im Alltag Pflegebedürftiger setzt sich fort

Rund zwei Drittel der begleitenden Angehörigen von Menschen mit Demenz wünschen sich Unterstützung im Alltag. Begleitung zum Arzt, Spaziergänge, kleine Erledigungen im Haushalt oder einfach ein aufmerksames Gespräch entlasten den Alltag und geben den Betroffenen das Gefühl einfach dazu zu gehören. Wichtig ist, dass diese Hilfen bezahlbar bleiben und von den Pflegekassen anerkannt sind. Ehrenamtliche Helferkreise helfen mit, diese Lücke zu schließen.

Dafür müssen die freiwilligen Helferinnen und Helfer auf ihre anspruchsvolle Aufgabe gut vorbereitet werden. Insgesamt nahmen rund 130 Teilnehmer*innen an den acht Schulungen teil, die über den Landkreis verteilt stattgefunden haben. Die Teilnahme der Ehrenamtlichen an den Kursen ist Vorrausetzung dafür, dass diese in einem von den Pflegekassen anerkannten Dienst tätig werden können.

Die Umsetzung von haushaltsnahen Dienstleistungen wie die gemeinsame Zubereitung von Mahlzeiten war unter anderem Thema der Freiwilligen-Schulungen – ein Bedarf den viele ambulante Pflegedienste derzeit gar nicht abdecken können.

Neues Förderprogramm zum Ausbau ambulanter Dienste zeigt erste Erfolge

Die am Förderprogramm des Landkreises teilnehmenden Pflegedienste haben 2018 ihre ambulanten Betreuungs-, Pflege- und Beratungsdienstleistungen weiter verbessert. Insbesondere die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz wurden in der Angebotsentwicklung berücksichtigt. Ein Höhepunkt war die Verabschiedung eines Ostallgäuer Standards zur Umsetzung der ganzheitlichen Förderung von Menschen mit Demenz. Wesentliche Grundlage stellt dafür die wissenschaftlich anerkannte MAKS-Aktivierungstherapie dar. MAKS steht dabei für die Förderung der Motorik, Alltagsorientierung, Kognition und Spiritualität. Auch beim Ausbau von aufsuchenden Pflegeberatungsangeboten wurde intensiv gemeinsam gearbeitet. Dabei wurde ein wichtiger Beitrag für ein enger werdendes Netz von ambulanten und niedrigschwelligen Hilfen geschaffen, die einen möglichst langen Verbleib in der eigenen Wohnung auch bei zunehmender Pflegebedürftigkeit ermöglichen.

2018 erhielten erstmals neunzehn Ostallgäuer Einrichtungen Zuschüsse in Höhe von insgesamt 67.412 Euro im Rahmen des 2017 vom Landkreis eingeführtem Förderprogramms für ambulante und teilstationäre Pflegedienstleistungen – kurz FEBP.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

95 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Die Arbeit des Demenzbeauftragten wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

96 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Ehrenamt

Fachtagung „Ehrenamt im Ostallgäu“: 180 Ehrenamtliche bilden sich weiter und tauschen sich aus

Rund 180 Ehrenamtliche haben an der dritten Fachtagung „Ehrenamt im Ostallgäu“ der Servicestelle EhrenAmt des Landkreises Ostallgäu teilgenommen. In den Räumen des Landratsamtes in Marktoberdorf informierten sich die Teilnehmer*innen aus dem Landkreis Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren in 17 Workshops zu Themen wie Vereinsrecht, eine gute Rede halten oder Projektarbeit.

„Sie alle können sich heute bei kompetenten und erfahrenen Referenten über die aktuellen Themen informieren, Sie können Fragen rund um Ihr eigenes Ehrenamt klären und Sie haben die Gelegenheit, sich mit vielen Gleichgesinnten auszutauschen,“ sagte Landrätin Maria Rita Zinnecker zur Begrüßung der Ehrenamtlichen. Zinnecker weiter: „Die Fachtagung ist einer unserer Wege, Danke für Ihr hervorragendes Engagement zu sagen.“ Landrätin Maria Rita Zinnecker begrüßt die Teilnehmer*innen der Fachtagung „Ehrenamt im Ostallgäu“.

Workshops bieten konkrete Tipps für das ehrenamtliche Engagement

In ihrem Workshop „Gute Rede – schlechte Rede“ gaben Thommi Stottrop, Moderator bei Bayern 3, und Thomas Heinze, Coach und Berater, Impulse, wie man informiert ohne zu langweilen, zur Bedeutung der Körpersprache und dem richtigen Umgang mit Nervosität. Neben rechtlichen Grundlagen ging Rechtsanwalt Richard Didyk auf Neuerungen im Bereich Datenschutz ein und sorgte damit für Aufklärung bei den Ehrenamtlichen. Die Themen Projekt- und Teamarbeit im Ehrenamt bespielte Christa Jordan. Sie ist Kommunikationstrainerin und bildet seit vielen Jahren Ehrenamtliche in diesen Themen weiter. „Meine Erwartungen an die Fachtagung wurden alle erfüllt. Ich habe hilfreiche Informationen erhalten und konnte mich mit anderen Ehrenamtlichen austauschen und vernetzen“, sagte Teilnehmerin Andrea Zeisberger-Refle.

Die Bildergalerie finden Sie hier: https://www.ehrenamt-ostallgaeu.de/fachtagung-2018.html

Erlebnistag in der Natur als Dankeschön für Ostallgäuer Ehrenamtliche

Als Wertschätzung hat Landrätin Maria Rita Zinnecker Ehrenamtliche aus dem Ostallgäu zu einem Erlebnistag im Erlebnispädagogikzentrum Outward Bound Schwangau eingeladen. Die Inhaber der Ostallgäuer Ehrenamtskarte, denen diese im März 2017 als Anerkennung für ihr ehrenamtliches Engagement verliehen wurde, konnten sich zwischen Aktionen wie Floßbauen, Wandern im Bachbett und Klettern im Hochseilgarten entscheiden.

Die 34 Teilnehmer*innen wurden im Erlebniszentrum Outward Bound in Schwangau von Julia Grimm, Ehrenamtsbeauftragte des Landkreises Ostallgäu, und Manuel Wenzel, Leiter des Bildungszentrums Outward Bound Schwangau, empfangen. „Wir haben dieses Mal ein besonderes Dankeschön für die Inhaber der Ostallgäuer Ehrenamtskarte organisiert. Die Ein Teil der Teilnehmer*innen baute erfolgreich seetüchtige Floße. Aktionen mit Outward Bound sollen Freude bereiten, den Mut, über die eigenen Grenzen zu gehen, vermitteln und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten fördern“, sagte Julia Grimm.

Die Ehrenamtlichen teilten sich in drei Gruppen auf und starteten in den Nachmittag. Die Wandergruppe begann ihre Tour im nahegelegenen Flussbett. Nasses Geröll, Äste und Wurzeln boten keinen vorgegebenen Pfad, dafür jede Menge Optionen, den eigenen Weg zu finden. Der Bannwaldsee war das Ziel der Floßbauer. Nach einer kurzen Wanderung zum See bauten die Teilnehmer*innen ihre eigenen Flöße aus Regentonnen, Brettern und Seilen und stachen dann auf diesen in See. Die dritte Gruppe hatte sich im hauseigenen Klettergarten in luftige

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

97 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Höhe begeben. Je drei Kletterer bildeten ein Team: Zwei sicherten und einer kletterte.

Nach getaner Arbeit ließen die Gäste den Tag mit Aussicht auf die Allgäuer Alpen und mit einem Abendessen ausklingen. „Der Tag heute war wie Urlaub. Ich konnte richtig abschalten und den Tag genießen. Die Einladung dazu ist für mich eine wertvolle Anerkennung“, sagte Angelika Schinko-Herb, die ehrenamtlich in Görisried als Seniorenbeauftragte und Koordinatorin der Nachbarschaftshilfe tätig ist.

Die Bildergalerie finden Sie hier: https://www.ehrenamt-ostallgaeu.de/ehrenamtskarte-2017.html

Neuerungen beim Datenschutz: Infoveranstaltungen werden von 340 Vereinen besucht

Datenschutz ist ein sensibles Thema – auch und besonders für Vereine, da sie regelmäßig mit personenbezogenen Daten arbeiten, wenn sie beispielsweise zu Veranstaltungen laden oder Mitgliedsbeiträge einziehen. Ende Mai dieses Jahres trat nun die neue EU- Datenschutzgrundverordnung in Kraft, bringt einige Neuerungen und sorgt so für neue Fragestellungen. Um diese zu beantworten, hat die Servicestelle Ehrenamt im April und Mai 2018 im Landratsamt zwei Infoveranstaltungen für Vereine angeboten.

Die Informationsveranstaltungen zum Thema „EU-Datenschutzgrundverordnung – Neue Pflichten für Vereine“ wurden von Rechtsanwalt Richard Didyk durchgeführt. Er hat den jeweils rund 170 Teilnehmern einen umfassenden Überblick über die zukünftige Rechtslage gegeben sowie einige praktische Tipps zur Umsetzung der Bis auf den letzten Platz war der Saal Ostallgäu bei der Infoveranstaltung zum Datenschutz gefüllt. Datenschutzverordnung in ihren Vereinen geliefert.

Sicherheit geht vor: Ostallgäuer Böllergeräte geprüft

Als Unterstützung für Vereine hat die Servicestelle EhrenAmt des Landratsamtes Ostallgäu in Zusammenarbeit mit dem Beschussamt München Anfang Juli Termine zur Prüfung von Böllergeräten koordiniert. Insgesamt wurden 90 Geräte von rund 35 Ostallgäuer Vereinen und Gemeinden in Breitenbrunn bei Mindelheim geprüft.

Die Kanonen und Böller werden von den Vereinen und Gemeinden auf Hochzeiten, Kriegergedenktagen und Beerdigungen eingesetzt. Um die Sicherheit zu gewährleisten, müssen die Geräte alle fünf Jahre überprüft werden. Dies erfolgte in den vergangenen Jahren durch eine visuelle Kontrolle und war in den Bauhöfen vor Ort möglich. Neue Vorschriften führen nun dazu, dass die Geräte während der Prüfung scharf geschossen werden müssen. Dies ist nur in speziellen Kiesgruben möglich. Die Ehrenamtlichen Unter den geprüften Geräten waren auch echte Kanonen. müssen sich deshalb seit letztem Jahr beim Beschussamt München melden und für die Prüfung der Geräte weite Wege in Kauf nehmen.

Unterstützung für Vereine

Julia Grimm von der Servicestelle EhrenAmt hatte sich deshalb des Themas angenommen: „Wir haben die Bedarfe bei den Ostallgäuer Vereinen und Gemeinden abgefragt und mit dem Beschussamt einen Termin koordiniert, zu dem die Vereine und Gemeinden eingeladen wurden. Die Kiesgrube in Breitenbrunn bei Mindelheim ist für die Beschussprüfung geeignet und aus dem Ostallgäu gut zu erreichen.“ Die Unterstützung durch die Servicestelle EhrenAmt wurde von den Vereinen positiv bewertet. Schützenmeister Hans Theil von der Vereinigten Schützengesellschaft Lechbruck sagt: „Ich finde eine zentrale Koordinierung der Beschussprüfung gut, da es uns Vereine konkret entlastet. Verbessern würde ich, dass die Vereine gestaffelt und nicht alle auf einmal vom Beschussamt München eingeladen werden. So können Wartezeiten verringert werden.“

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

98 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Geräte werden auf Herz und Nieren geprüft

Das Beschussamt München ließ es in der Kiesgrube bei Breitenbrunn krachen. Die 90 Salutkanonen und Böller aus dem Ostallgäu wurden hinsichtlich Material, Funktion und Sicherheit in einer technischen Prüfung getestet. Bei der Prüfung verwendet das Beschussamt eine Schrotvorlage, um den Druck bei der Zündung zu erhöhen. So auf Herz und Nieren geprüft können die Kanonen und Böller wieder auf öffentlichen Veranstaltungen eingesetzt werden.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

99 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Inklusion

15 Inklusionsbegleiterinnen ausgebildet

Die Inklusionskoordination des Landkreises Ostallgäu bot mit der Lebenshilfe das Seminar „Begleiter für Inklusion“ an und konnte so in der 40-stündigen Ausbildung Basiswissen vermitteln und Personen schulen, die sich für Menschen mit Behinderung engagieren. 15 Teilnehmerinnen erhielten von Bildungs- und Inklusionskoordinator Dr. German Penzholz und Selina Senftl von den Offenen Hilfen der Lebenshilfe Ostallgäu das Zertifikat „Begleiter für Inklusion“ ausgehändigt.

Das Pilotprojekt zur Schulung wendete sich an Ehrenamtliche, die im familienunterstützenden Dienst bei der Offenen Behindertenarbeit tätig sind und an die Behindertenbeauftragten aus den Ostallgäuer Kommunen. Seminarinhalte waren vielfältige theoretische und praktische Informationen zum Thema Menschen mit Nach einer intensiven Fortbildung erhielten die neuen Inklusionsbegleiterinnen ihre Zertifizierung. Behinderung, Inklusion und der Rolle als Ehrenamtlicher. Ein Nachmittag diente auch der Selbsterfahrung von unterschiedlichen Behinderungsarten, wie die Benutzung eines Rollstuhls oder dem Nachempfinden einer Sehbehinderung. Dabei konnte auch das neue barrierefreie Leitsystem im Landratsamt erlebt werden, welches unter dem Signet „Bayern barrierefrei“ Menschen mit und ohne Behinderung hilft, sich leichter zurecht zu finden.

Ein Seminartag setzte sich damit auseinander, welche Faktoren Inklusion gelingen lassen können: Angelika Schinko-Herb berichtete über das Entstehen der Nachbarschaftshilfe Görisried. Altbürgermeister Rudolf Zündt stellte seine sozialen Projekte und Angebote im Mehrgenerationenhaus Roßhaupten vor. Beide Referenten zeigten, wie man auf Bedarfe in der Bevölkerung reagieren kann, wie Kinderbetreuung, gemeinsamer Mittagstisch, Essen auf Rädern und Unterstützungen im Rahmen der Nachbarschaftshilfe das Leben aller Generationen und das Miteinander erleichtern. Kreisbehindertenbeauftragte und Kreisrätin Waltraud Joa brachte wertvolle Informationen zu barrierefreiem Bauen und Grundinformationen zum Thema Arbeit bei Behinderung ein. Renate Dantinger, Wohnraumberatung beim Bayerischen Roten Kreuz, zeigte auf, wie man Wohnungen barrierefrei umbauen kann und Fördermittel erhält.

Die meisten Teilnehmerinnen werden nun als Ehrenamtliche im familienunterstützenden Dienst der Lebenshilfe Ostallgäu tätig sein. Sie werden stundenweise in Familien mit behinderten Kindern eingesetzt und erhalten eine Aufwandsentschädigung. Betroffene können so Entlastung erfahren und eine zuverlässige Versorgung ihrer Angehörigen erhalten.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

100 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Landkreis Ostallgäu bildet Erzieherinnen zur Inklusionsfachkraft fort

Zehn Erzieherinnen haben sich im Landratsamt Ostallgäu zu Inklusionsfachkräften weitergebildet. Das Jugendamt des Landkreises hatte in Kooperation mit der Diplom- Sozialpädagogin Christine Monzner-Marxer vom Fortbildungsinstitut empowerMe diese Weiterbildung angeboten.

Die Erzieherinnen nahmen teil, weil sie mit Kindern mit Integrationsstatus arbeiten oder sich auf diese Arbeit vorbereiten wollten. In zwölf Präsenzveranstaltungen von Oktober 2016 bis Februar 2018 bildeten sich die Erzieherinnen in den verschiedenen Themen der integrativen und inklusiven pädagogischen Arbeit fort. Kinder mit Integrationsstatus haben aufgrund ihrer Entwicklung einen Förderbedarf, der in der Kindertagesstätte zu einem erhöhten Betreuungsbedarf führt. Die Bildungsarbeit muss individuell auf das Kind abgestimmt werden, damit es bestmögliche Bildungschancen hat. Barrieren, die das Kind an der Teilhabe hindern, müssen verringert oder vermieden werden. Dieses Recht wurde 2006 im Rahmen der UN-Konvention unterzeichnet und durchdringt seither alle gesellschaftlichen Bereiche.

Die Teilnehmerinnen der Forbildung bei der Zertifikatsverleihung

Gemeindliche Behindertenbeauftragte informieren sich über Hilfen

Im Juni informierte die Inklusionskoordination des Landratsamtes die gemeindlichen Behindertenbeauftragen, wie Menschen mit Behinderung möglichst lange selbstständig in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben können. Oftmals reicht eine einfache Assistenz beim Einkaufen und Putzen aus, damit der eigene Haushalt weitergeführt werden kann, also Dienste, die Nachbarschaftshilfen oder andere ehrenamtliche Unterstützungsmöglichkeiten gewährleisten können.

Als gutes Beispiel in unserer Region stellte sich dazu das Mehrgenerationenhaus in Roßhaupten vor. Außerdem wurden Finanzierungsmöglichkeiten für barrierefreies Bauen oder die Umgestaltung einer bestehenden Wohnung zur besseren Barrierefreiheit vorgestellt.

Inklusion muss vor Ort gelebt werden. Ein wichtiger Partner dabei sind die Behindertenbeauftragten, die in ihren Gemeinden die Interessen der Menschen mit Behinderung vertreten sollen. Das ist kein einfaches Ehrenamt, aber eines, bei dem man für viele Gutes bewirken kann. Der Landkreis bietet für die gemeindlichen Behindertenbeauftragten regelmäßig Schulungen an.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

101 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Schulungen für Bürgerservice zu Einfacher Sprache

Um das Landratsamt noch barriereärmer zu machen, hat die Inklusionskoordination eine Fortbildung für die Teamleiter des Bürgerservice organisiert. Thema waren die wichtigsten Grundregeln für Einfache Sprache und Tipps, auf was man bei der Übersetzung von „normaler“ Sprache in Einfache Sprache achten muss. Eine weitere Fortbildung für den Bürgerservice behandelte den Umgang mit Besuchern im Amt, die eine psychische Erkrankung haben. Die Mitarbeiter*innen lernten dabei, wie sie den Besuch von Menschen mit psychischer Erkrankung beim Bürgerservice stressfreier gestalten können und wie sie selbst auf belastende Situationen reagieren sollen.

Das Landratsamt Ostallgäu ist für seine Barrierefreiheit vom Freistaat Bayern ausgezeichnet worden. Darauf ruht sich die Verwaltung nicht aus, sondern arbeitet Dieses Schild erhalten Einrichtungen vom bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales für besonderes beständig daran, Barrieren beim Besuch des Landratsamts weiter abzubauen. Erster Engagement in der Barrierefreiheit. Das Landratsamt Ansprechpartner ist der Bürgerservice, dessen Mitarbeiter*innen am Haupteingang für die Ostallgäu hat als erstes in Bayern das Signet bekommen. Bürgerinnen und Bürger da sind. Verständliche Kommunikation und freundlicher Umgang haben für den Bürgerservice dabei oberste Priorität.

Den Weg barrierefrei machen für Menschen mit Behinderung

Die gemeindlichen Behindertenbeauftragten haben im Landratsamt Ostallgäu das neue barrierefreie Leitsystem und das vielfältige Angebot der Offenen Behindertenarbeit kennengelernt.

Fast jede Gemeinde hat einen Beauftragten für Menschen mit Behinderung. Diese benötigen für ihre Aufgabe ein umfangreiches Wissen über die Angebote für Menschen mit Behinderung. Im Landratsamt gibt es seit kurzem ein neues Besucher-Leitsystem, welches auch Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen die Orientierung im Gebäude erleichtern soll. Susanne Kettemer vom Landratsamt erläuterte nun beim Treffen der gemeindlichen Behindertenbeauftragten, dass alle Maßnahmen mit Betroffenen erarbeitet wurden, beispielsweise testeten blinde Menschen die neue Linienführung. Dafür wurde der Landkreis auch mit dem Signet „Bayern barrierefrei“ ausgezeichnet. Das neue Leitsystem im Landratsamt soll allen Besuchern helfen, mit oder ohne Behinderung.

Vielfältige Angebote und Beratungsmöglichkeiten

Angebote und Möglichkeiten für Menschen mit Behinderung im Landkreis Ostallgäu stellte bei dem Treffen die Offene Behindertenarbeit Kaufbeuren-Ostallgäu mit ihren Vertreterinnen des Bayerischen Roten Kreuzes, der Caritas und der Lebenshilfe vor. Vielfältige Angebote und Beratungsmöglichkeiten erleichtern Wohnen, Arbeit, Freizeit und weitere Lebensbereiche.

Wichtig war, dass die Teilnehmer sich untereinander austauschen und vernetzen können. Organisiert wurde das Treffen von der Inklusionskoordination im Landratsamt. Die zuständige Projektverantwortliche Marlene Dopfer möchte praxisnahe Möglichkeiten vorstellen und die gemeindlichen Behindertenbeauftragten dafür sensibilisieren, wo in ihrem Umfeld Barrieren abgebaut werden können. „Dadurch soll das Leben für alle leichter werden“, erklärt Dopfer und ergänzt: „ Viele Maßnahmen unseres Aktionsplans Inklusion „Gut leben inklusive – im Ostallgäu“ dienen nicht nur den Menschen mit Behinderung, sondern auch den Senioren oder beispielsweise Familien mit Kindern.“

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

102 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Jugendamt

Info- und Austauschvormittag „Stark durch Erziehung“

Am 21. April 2018 fand im Familienstützpunkt „Hand in Hand“ im Pfarrzentrum St. Peter und Paul in Kaufbeuren eine Veranstaltung zum Thema „Stark durch Erziehung“ statt. Über 160 Erwachsene und 110 Kinder hatten einen informativen und ereignisreichen Vormittag. Nachdem die Eltern und Fachkräfte von Landrätin Maria Rita Zinnecker und Ministeriumsvertreterin Ronja Liepold begrüßt worden waren, folgten vier Fachvorträge von Referentinnen des Deutschen Jugendinstituts zu Themen der Erziehung. Parallel zum Angebot für die Eltern wurde eine Kinderbetreuung angeboten.

Im Rahmen der Kampagne „Stark durch Erziehung“ fanden in sieben bayerischen Städten und Landkreisen kostenfreie Veranstaltungen für Eltern zum Thema „Erziehung“ statt. Die Abteilung Familienstützpunkt und Gleichstellung Kaufbeuren und die V. l.: Bernhard Waltner (Pfarrer und Hausherr), Isabel Costian (Familienbildungsstelle Ostallgäu), Maria Rita Familienbildungsstelle Ostallgäu hatten gemeinsam vom Bayerischen Familienministerium Zinnecker (Landrätin des Landkreises Ostallgäu), Ronja den Zuschlag für die Regionalveranstaltung in Schwaben erhalten. Liepold (Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales), Elke Schad (Familienbeauftragte der Stadt Kaufbeuren), Alfred Riermeier (Referat Jugend und Familie Kaufbeuren) und Gertrud Gellings (Stadträtin und Jugendbeauftragte der Stadt Kaufbeuren). Bildquelle: Alexander Bernhard/Familienministerium

Elternbrief-Ordner für Einrichtungen im Landkreis

Um möglichst viele Eltern mit dem Angebot der Elternbriefe zu erreichen, hat die Familienbildungsstelle im Ostallgäu passende Ordner gestaltet, die zur Ansicht in Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen oder Kinderarztpraxen ausgelegt werden. Bei den Elternbriefen handelt es sich um 48 Informationshefte des Bayerischen Landesjugendamtes, die Eltern dabei unterstützen sollen, Kinder von Geburt an mit Ruhe, Freude und wachsender Sicherheit die ersten 18 Lebensjahre zu begleiten. Die Elternbriefe werden jedem Jugendamt in Bayern zur Verfügung gestellt.

Sollten Eltern Interesse an den Elternbriefen haben, können sie die ebenfalls ausliegenden Antwortpostkarten ausfüllen und kostenfrei an Isabel Costian von der Familienbildungsstelle schicken. Eine Anmeldung ist zu jedem Zeitpunkt des Lebensalters Frontseite der Antwortpostkarte zur Anmeldung der des Kindes möglich. Die Elternbriefe stehen auch online zur Verfügung: Eltern können sich Elternbriefe für den Versand des Newsletters unter www.elternbriefe.bayern.de anmelden. Die Familienbildungsstelle im Ostallgäu bietet außerdem an, die Elternbriefe in Papierform in insgesamt 21 Teilsendungen, angepasst an die Entwicklungsphasen des Kindes zu verschicken.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

103 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Zweites gemeinsames Familienbildungsnetzwerk Ostallgäu-Kaufbeuren mit Vortrag „Eltern außer Rand und Band“

Am 25. Oktober 2018 fand das zweite gemeinsame Familienbildungsnetzwerk Ostallgäu- Kaufbeuren statt. Isabel Costian von der Familienbildungsstelle Ostallgäu und Elke Schad von der Abteilung Familienstützpunkt und Gleichstellung Kaufbeuren freuten sich, fast 90 Teilnehmer*innen, allesamt Fachkräfte, die mit Eltern arbeiten, in Empfang nehmen zu dürfen.

Nach einer Begrüßung durch die Jugendamtsleitungen Ostallgäu und Kaufbeuren, Petra Mayer und Alfred Riermeier, wurden die Fachkräfte über den aktuellen Stand der gemeinsamen Familienbildungslandschaft informiert und auf verschiedene Angebote aufmerksam gemacht. Anschließend übernahm Referent Stefan Grassmann das Mikrophon und zeigte mit Witz und Humor die vier verschiedenen „Typen“ von Eltern auf. Referent Stefan Grassmann bei seinem Vortrag „Eltern außer Rand und Band“ Unter dem Motto „Eltern außer Rand und Band“ stellte er nachvollziehbar und überspitzt dar, wie unterschiedlich Erziehungsberechtigte das Wort „Sorge“ definieren und in deren Alltag umsetzen.

Neun Frauen zu Tagesmüttern qualifiziert

Um die steigende Nachfrage an Kinderbetreuungsplätzen decken zu können, hat der Landkreis Ostallgäu 2018/2019 eine bundesweit anerkannte Qualifizierung zur Tagesmutter angeboten. Der Kurs hatte einen Umfang von 160 Einheiten und wurde von Hariett Budjarek durchgeführt. Die Betreuung von Kindern in dieser frühen Lebens-Phase ist eine besondere Aufgabe und Herausforderung. Die neun Teilnehmerinnen wurden im Qualifizierungskurs sowohl fachlich wie auch rechtlich auf die Aufgaben einer Tagesmutter vorbereitet.

Die Kindertagespflege bietet Kindern vor allem in den ersten Lebensjahren eine familiennahe Betreuung, bei der die individuellen Bedürfnisse besonders berücksichtigt werden können. Eine Betreuung der Kleinsten in der Kindertagespflege ist ein Angebot des Landkreises Ostallgäu als örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe zur Die Teilnehmerinnen erwarben Fachwissen in den Bereichen Pädagogik, Psychologie, Gesundheit (Erste-Hilfe- Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und stellt eine Alternative zu einem Kurs für Säuglinge und Kleinkinder), Rechtsfragen der Platz in einer Kindertageseinrichtung dar. Die Betreuung erfolgt durch eine geeignete Kindertagespflege und Bildungs- und Entwicklungsdokumentation. Tagespflegeperson in deren Haushalt, im Haushalt der Eltern des Kindes oder in einer anderen geeigneten Form. Tagespflegepersonen müssen sich durch ihre Persönlichkeit, Sachkompetenz und Kooperationsbereitschaft mit den Eltern und anderen Tagespflegepersonen auszeichnen. Tagespflegepersonen müssen zudem über kindgerechte Räumlichkeiten verfügen, soweit sie das Kind in ihren Räumlichkeiten betreuen.

Wer alle Kriterien erfüllt, erhält die Erlaubnis zur Kindertagespflege (Pflegeerlaubnis) vom Jugendamt. Eine Erlaubnis ist erforderlich, wenn eine Person ein oder mehrere Kinder länger als drei Monate für mehr als 15 Stunden wöchentlich gegen Entgelt und außerhalb der Wohnung der Eltern betreuen will. Die Erlaubnis ist auch in den Fällen erforderlich in denen das Betreuungsverhältnis privat geregelt wird und keine Vermittlung über das Jugendamt erfolgt. Aufgabe des Jugendamtes ist die Vermittlung des Kindes zu einer geeigneten Tagespflegeperson, deren fachliche Beratung, Begleitung und Qualifizierung sowie die Gewährung der Geldleistung.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

104 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Kreisjugendring

Neuer Vorstand bei Frühjahrsvollversammlung gewählt

Der Vorstand des Kreisjugendrings Ostallgäu (KJR) wurde in der Frühjahrsvollversammlung 2018, die am 2. Mai im Jugendtreff Füssen stattfand, neu gewählt. Der Vorstand setzt sich damit aus folgenden Personen zusammen: Alexander Spitschan (Vorsitzender), Uschi Zwick (Gewerkschaftsjugend im DGB, stellv. Vorsitzende), sowie sieben Beisitzer*innen: Simone Neumann (Johanniter-Jugend Bayern), Christian Boos (Bayerische Trachtenjugend im Bay. Trachtenverband e. V.), Stefan Hieber (Bayerisches Jugendrotkreuz), Martin Sappl (Landesjugendwerk des Bundes Freikirchl. Pfingstgemeinden), Nora Menhofer (Jugendfeuerwehr Bayern), Benedikt Geiger (evangelische Jugend in Bayern), Markus Beging (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg).

Thema der Vollversammlung waren außer der Vorstandswahl unter anderem die Aufnahme der Bayerischen Jungbauernschaft als neuer Mitgliedsverband. Gruppenbild Frühjahrsvollversammlung 2018

„Jugend im talk mit der Politik“ am 12. Juli im Jugendtreff Füssen

Vierzig junge Menschen besuchten die Veranstaltung „Jugend im talk mit der Politik“ mit den Direktkandidat*innen für die Landtagswahl 2018. Der KJR organisierte die Gesprächsrunde gemeinsam mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend.

Beginnend mit einer Podiumsrunde, die Rupert Waldmüller vom Bayerischen Rundfunk moderierte, wurden die Themen Jugendbeteiligung, Ehrenamt, Wohnungen und Mobilität behandelt. Im Anschluss standen Stehtische mit dem jeweiligen Politiker*innen und Jugendorganisationen der Parteien bereit. Die Jugendlichen konnten Fragen und Anliegen stellen und so mit den Kandidat*innen ins Gespräch kommen. Anwesende Direktkandidat*innen der bereits im Landtag vertreten Parteien waren (v. l.): Marcus Prost (FDP), Dr. Paul Wengert (SPD), Susen Knabner (Freie Wähler), Christian Vavra (Die Grünen), Angelika Schorer (CSU). Rechts: Moderator Rupert Waldmüller vom Bayerischen Rundfunk

What`s UP?! – aktive Jugendbeteiligung im ländlichen Raum

Das Projekt What`s UP?! ist ein durch LEADER geförderte Maßnahme der Jugendbeteiligung. Mit Hilfe von Jungbürger*innen-Versammlungen, jugendpolitischen Veranstaltungen und Workshops und unter Einsatz von onlinebasierten Methoden, sollen Jugendliche die Chance erhalten, ihre Meinungen, Ideen und Wünsche zu äußern. Beteiligung soll unmittelbar und praxisnah erfahren werden.

Das zunächst auf drei Jahre angelegte Projekt des Kreisjugendrings Ostallgäu soll die Jugendbeteiligung in den beteiligten Projektgemeinden und Projektverbänden & im Landkreis Ostallgäu stärken und ausbauen.

Weiterführende Informationen zum Projekt finden sich auf www.jugendbeteiligung-kjr-oal.de.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

105 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

U18-Wahl und Projekt „Memo an dich“

Auch die jungen Menschen unter 18 Jahren konnten in Bayern den Land- und Bezirkstag wählen. Am 5. Oktober 2018 fand die U18-Wahl bayernweit – und damit auch im Ostallgäu – statt. Wahllokale gab es in Füssen, Marktoberdorf, Germaringen und Buchloe. Der Kreisjugendring Ostallgäu steuerte mit einem mobilen Wahllokal, das in einem Kleintransporter installiert wurde, weitere Standorte an.

Die Ergebnisse können unter www.u18.org eingesehen werden. Im Stimmkreis 711 – Marktoberdorf wurde folgendermaßen abgestimmt: Logo U18-Wahl Bündnis 90/Die Grünen: 30,09 % Christliche-Soziale Union in Bayern e.V. (CSU): 23,50 % Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD): 10,74 % Freie Demokratische Partei (FDP): 7,52 % Sonstige: 28,15 %

In Vorbereitung auf die Wahlen nahm der Kreisjugendring Statement-Videos von Jugendlichen an die Politik auf. Hierzu wurde eigens ein Transporter mit einer „Memo an dich“-Bus Videokamera ausgestattet. Der tourte anschließen durch den Landkreis. Die Wünsche, Ideen und Meinungen der Jugend im Ostallgäu kann auf dem YouTube-Channel „Memo an dich“ angesehen werden.

Fachstelle VEREIN(t)AKTIV: Kreisjugendring übernimmt „Jugend ins Ehrenamt“

Im September 2018 ist die Fachstelle VEREIN(t)AKTIV beim Kreisjugendring gestartet. In die Fachstelle integriert sind das Projekt Jugend ins Ehrenamt und die Betreuung der Verbände und Vereine. Die Projektstelle Jugend ins Ehrenamt hat der Kreisjugendring vom Bayerischen Roten Kreuz übernommen. Logo VEREIN(t)AKTIV „Jugend ins Ehrenamt“ betreut rund 200 junge Menschen ab der 8. Klasse, die sich ehrenamtlich engagieren. Aufgabe der Fachstelle ist es, die Jugendlichen über das Projekt zu informieren und für sie vor, während und nach der ehrenamtlichen Tätigkeit Ansprechpartner zu sein. Leisten die jungen Menschen mindestens 30 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit im Jahr erhalten sie am Ende der geleisteten Arbeit ein Zertifikat des Landkreises. Anmeldungen sind jederzeit möglich.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

106 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Senioren

Aktualisiert: Wegweiser für die Generation 60+ im Landkreis Ostallgäu

Der Wegweiser für die Generation 60+ im Landkreis Ostallgäu wurde grundlegend überarbeitet und nennt den Bürgern über 270 Adressen und Ansprechpartner für verschiedene Fragestellungen rund um das Alter. Erhältlich ist die Broschüre im Landratsamt, in den Gemeindeverwaltungen, bei den Pflegeberatungsstellen und bei den Seniorenbeauftragten. „Der Wegweiser ist Ausdruck und Spiegelbild der aktiven Seniorenpolitik des Landkreises“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker, die die Neuauflage erstmals im Mehrgenerationenhaus Roßhaupten präsentierte.

Die Inhalte des Wegweisers decken ein breites Themenfeld ab und sprechen die unterschiedlichen Lebensrealitäten von Senioren an. Die Lebensphase nach der Berufstätigkeit ist vielfältig: Endlich Zeit den eigenen Interessen nachzugehen, Lust verspüren etwas Neues zu entdecken oder sich ehrenamtlich engagieren zu wollen. Dazu finden sich im Wegweiser zahlreiche Hinweise beispielsweise zu Bildungs- und Freizeitangeboten, Kultur und Reisen ebenso wie zu Unterstützungs- und Pflegeangeboten, mit denen Einschränkungen im Alltag gemeistert werden können. Landrätin Maria Rita Zinnecker und eine Seniorin bei der Vorstellung des neuen Wegweisers im Seniorenangebote im Landkreis erfolgreich weiterentwickelt Mehrgenerationenhaus Roßhaupten

Im Vergleich der einzelnen Ausgaben des Wegweisers für die Generation 60+ wird deutlich, wie sich die Angebote für Senioren im Landkreis erfolgreich weiterentwickelt haben. Gab es in der vergangenen Ausgabe aus dem Jahr 2011 noch wenige Nachbarschaftshilfen, finden sich nun schon zehn Anbieter, die ehrenamtliche Dienste für die Bürger im Landkreis Ostallgäu anbieten.

Der Wegweiser steht auch als Download abrufbar unter https://www.sozialportal-ostallgaeu.de/senioreninfo.html zur Verfügung.

Erfolgreiche Ausbildung zum Seniorenbegleiter

Am 17. November wurde in der Abschluss der Ausbildung zum Seniorenbegleiter gefeiert. Der Landkreis Ostallgäu hatte die Ausbildung erneut gemeinsam mit dem Bistum Augsburg angeboten. Sie richtete sich an Menschen, die sich ehrenamtlich für ältere Mitbürger in der Pfarrgemeinde oder Kommune engagieren. Die Teilnehmer*innen des Kurses erhielten ein Zertifikat, mit dem die Ausbildung nach §45 des Sozialgesetzbuches anerkannt ist. Dadurch sind die Seniorenbegleiter*innen berechtigt, bei einem landesrechtlich anerkannten Dienst tätig zu werden.

Es war eine engagierte Gruppe, die sich an vier Wochenenden im Pfarrheim in Lengenwang getroffen hat. Bei den siebzehn Frauen und Männern gab es unterschiedliche Beweggründe für die Ausbildung zum Seniorenbegleiter. Einige von Zertifikatsübergabe mit Landrätin Maria Rita Zinnecker (r.) und Diakon Robert Ischwang ihnen sind pflegende Angehörige, andere haben bereits in ihrem Ehrenamt mit älteren Bürgern zu tun und andere wiederum tragen sich mit dem Gedanken, sich zukünftig als Seniorenbegleiter zu engagieren. Nicht nur die Seminarinhalte, sondern die Erfahrungen der Teilnehmer und der Austausch darüber machten die Wochenenden so wertvoll, so die Teilnehmer*innen. Die Bandbreite der Themen reichte vom Älterwerden über Kommunikation, Rolle des Ehrenamts und Pflegeversicherung bis hin zur Sterbebegleitung.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

107 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

„Dieses Wissen ist für alle wichtig und kann innerhalb der eigenen Familie und dem Freundeskreis hilfreich sein“, sagte Landrätin Maria Rita Zinnecker, die die Zertifikate übergab. Diakon Robert Ischwang betonte die gemeinsamen Ziele von Kommune und Kirche, den Zusammenhalt zu stärken und die Zugehörigkeit zum Ganzen zu fördern. Seniorenbegleiter*innen könnten hier eine besonders wichtige Rolle einnehmen.

Beim Abschied freuten sich schon alle auf die Nachtreffen im neuen Jahr. Das Bistum Augsburg und der Landkreis Ostallgäu bieten im Herbst 2019 wieder eine Ausbildung zum Seniorenbegleiter an.

In der Gemeinde daheim: Dialogveranstaltung mit dem Bayrischen Sozial- und Gesundheitsministerium

Am 16. Juli 2018 hat Landrätin Maria Rita Zinnecker die Bürgermeister*innen und Seniorenbeauftragten der Gemeinden zu einer gemeinsamen Dialogveranstaltung mit Maria Weigand vom Sozialministerium und Christian Müller vom Gesundheitsministerium eingeladen. Außerdem waren zahlreiche Vertreter*innen von professionellen Dienstleistungsanbietern im Bereich Pflege anwesend. Die über 50 Teilnehmer*innen nahmen die Gelegenheit wahr, um sich direkt mit den Vertreter*innen auszutauschen.

Thema der Veranstaltung war die Frage, was eine Gemeinde seinen älteren Mitbürger*innen bieten muss. Konkret wurden eine soziale Infrastruktur, eine generationengerechte räumliche Infrastruktur, bedarfsgerechte Dienstleistungen und Angebote, eine wohnortnahe Beratung und Begleitung und geeignete Mobilitätsangebote Die Dialogveranstaltung mit dem Bayrischen Sozial- und Gesundheitsministerium fand im Saal Ostallgäu im angesprochen. Landratsamt in Marktoberdorf statt.

Weigand stellte dabei das Förderprogramm Wohnen, die Koordinationsstelle Wohnen im Alter sowie die Förderung ambulant betreuter Wohngemeinschaften vor. Über praktische Beispiele von gelungenen Projekten aus dem Landkreis Ostallgäu berichtete Christine Seiz-Göser, die Seniorenbeauftragte des Landkreises. Aus aktuellem Anlass gab es viele Fragen zum „Pflegepaket Bayern“, zu denen Müller Stellung nahm.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

108 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Soziale Verwaltung

Reibungsloser Zuständigkeitswechsel bei ambulanter Hilfe zur Pflege

Aufgrund einer neuen gesetzlichen Regelung ist seit 1. März 2018 der Bezirk Schwaben als überörtlicher Träger für die Leistungsgewährung bei der ambulanten Hilfe zur Pflege nach dem siebtem Kapitel SGB XII zuständig. Bisher erfolgte die Bearbeitung durch das Landratsamt Ostallgäu als örtlicher Träger der Sozialhilfe.

Während einer Übergangszeit bis zum 1. Juli wurden die Leistungen weiterhin durch das Landratsamt Ostallgäu gewährt und die laufende Sachbearbeitung an den Bezirk Schwaben übergeben. Dadurch konnte auch sichergestellt werden, dass die Auszahlungen für die betroffenen Personen rechtzeitig zur Verfügung standen und der Bezirk ein notwendiges Zeitfenster für die Organisation des neuen Aufgabengebietes erhielt. „Fliegender Wechsel“: die Sachbearbeiterinnen übergeben die Akten an den Bezirk Schwaben.

Sternenhimmel e. V. spendet 4.200 Euro für soziale Projekte im Landkreis Ostallgäu

Die Lattemann & Geiger Dienstleistungsgruppe unterstützt mit dem eigenen karitativen Verein „Sternenhimmel e. V.“ mit insgesamt 4.200 Euro die Notrufstelle für Opfer sexueller Gewalt, die Wertachtal Werkstätten und den Familienstützpunkt Buchloe. Die geförderten Projekte wurden vom karitativen Verein zusammen mit Landrätin Maria Rita Zinnecker ausgesucht.

Die Spendenübergabe fand am 28. März 2018 im Landratsamt Ostallgäu statt.

V. l.: Landrätin Maria Rita Zinnecker, Kathrin Wimmer und Martina Winkler-Stoll vom Familienstützpunkt Buchloe, Isabel Costian von der Familienbildungsstelle des Landkreises Ostallgäu, Christine Maschke und Doris Hallermayer von der Notrufstelle für Opfer sexueller Gewalt, Ulrich Geiger vom Lattemann & Geiger Sternenhimmel e. V. sowie Rupert Schmidt mit Beschäftigtem Jens Feigenbutz (vorne) von den Wertachtal Werkstätten.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

109 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Tourismus

Tourismusforum 2018: Strategie- und Zukunftswerkstatt für den Schlosspark

Am 14. November 2018 fand in Ludwigs Festspielhaus das zweite Tourismusforum im Ostallgäu statt. Wie schon 2017 trafen sich wieder über 100 gezielt eingeladene Ostallgäuer Vertreter*innen aus den Bereichen Touristik, Gastgeber, Leistungsträger, Politik, Kultur, Landwirtschaft und Wirtschaft. Die sich daraus ergebende Tourismusstrategie wird als Teilkonzept in die Vision 2036 für den Wirtschaftsraum Ostallgäu einfließen. Die Projekte und Umsetzungsmaßnahmen, die 2019 vorangetrieben werden, sollen richtungsweisend sein für eine gemeinsame touristische Entwicklung der nächsten zehn bis 15 Jahre im Landkreis Ostallgäu sein.

Nach der Begrüßung und Einführung durch Landrätin Maria Rita Zinnecker gab Tristan Horx vom Zukunftsinstitut als Hauptreferent weitere Impulse für den Tag. Er sprach über Gruppenbild mit den Teilnehmer*innen des Tourismusforums 2018 die „Progressive Provinz“ und die nötigen Strukturen im ländlichen Raum, die den Urbanisierungstendenzen entgegenwirken. Ingrid Rösner erläuterte erstmals die Eckpunkte des aktuell entwickelten „Kommunikationskonzepts Schlosspark“ und Stefan Egenter, Marketingchef der Allgäu GmbH, zeigte die Entwicklung der Erlebnisräume auf und erläuterte deren Funktion im Rahmen der Allgäu-Strategie.

Die Agentur ProjectM, die den touristischen Entwicklungsprozess bereits während des Jahres bis zum Forum begleitete, leitete die anschließenden Workshops. Sprecher aus den runden Tischen unterstützen die Teams tatkräftig. Die Handlungsfelder wurden durch die Ergebnisse der „Runden Tische“ und durch die Online-Befragung bei Gästen und Einheimischen vorgegeben. Zahlreiche Ergänzungen wurden in der ersten Workshop-Runde hinzugefügt. Themen wurden bestätigt und verstärkt. In der zweiten Runde am Nachmittag wurden gemeinsam Projektideen und Umsetzungsvorschläge erarbeitet.

Die Ergebnisse der Online-Befragung und des Tourismusforums 2018 werden Anfang 2019 auf der Webseite https://www.schlosspark.de/tourismusforum-schlosspark veröffentlicht.

10. ABK Allgäuer Radltour

Bereits zum 10. Mal fand die ABK Allgäuer Radltour statt. Start und Ziel war 2018 Kaufbeuren. Auf Einladung des Landkreises Ostallgäu und der Aktienbrauerei Kaufbeuren starteten etwa 3.000 Teilnehmer*innen zu der ungefähr 50 Kilometer langen Tour durch den nördlichen Landkreis. Die rote Radlerschlange bewegte sich von Kaufbeuren über Biessenhofen, Aitrang zur Pausenstation nach Friesenreid. Weiter ging es über Eggenthal und Schlingen zurück nach Kaufbeuren. So mancher Radler entdecke bei der diesjährigen Radltour die ein oder andere unbekannt Ecke im Landkreis. Für die sichere und unfallfreie Heimkehr der Teilnehmer sorgten die Polizei, das Bayerische Roten Kreuz, das THW sowie die Tour Guides des RV Adler und des ADFC Kaufbeuren.

Vor der Kulisse der Kaiser-Max-Straße feierten Teilnehmer und Besucher ein gemeinsames Beeindruckend zog die rote Schlage der Teilnehmer*innen Abschlussfest mit Musik, kühlen Getränken von der Aktienbrauerei Kaufbeuren und durch den nördlichen Landkreis. regionalen Schmankerln.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

110 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Entwicklung weiterer Ortsbüchlein

Die als inszenierte Fotoreportagen seit 2017 umgesetzten Ortsgeschichten wurden 2018 um zwei weitere Exemplare ergänzt. Neben dem Geschichtenbüchlein Obergünzburg erschien erstmals auch ein Geschichtenbüchlein für zwei Orte: und Eisenberg nehmen Interessierte in ihrem Büchlein mit zu einer Entdeckungsreise zu Burgen, Schloss und Bauernschaft.

Das Ortsbüchlein von Eisenberg und Hopferau

Tourismusverband Ostallgäu auf der CMT Stuttgart

Der Tourismusverband Ostallgäu war auch 2018 wieder auf der Messe CMT Stuttgart (Caravan, Motor und Touristik) vertreten. Die Gegend rund um die Schwabenmetropole Stuttgart zählt aufgrund der geringen Entfernung zu den wichtigsten touristischen Einzugsgebieten für den Schlosspark und lockt unter anderem viele Rad- und Wanderbegeisterte in die Region.

Die höchste Besucherzahl in der Geschichte der CMT bescherte den Ausstellern optimale Bedingungen: Von den 265.000 Besuchern kamen 76 Prozent aus dem 100 Kilometer großen Umkreis. Stand des Tourismusverband Ostallgäu auf der CMT Stuttgart

Ostallgäu bekommt „Schlosspark-Wanderweg“

Damit Wanderer den Schlosspark konkret erleben können, wurde 2018 begonnen, einen eigenen Schlosspark-Wanderweg mit einem Konzept für profilbildende Ortswanderwege zu entwickeln. Gemeinsam mit Tourismusberaterin Christa Fredlmeier werden Routenvorschläge erarbeitet, die den besonderen Herausforderungen an qualitativ hochwertige Wegeführung, gelungene Vernetzung und eine dem Schlosspark entsprechende Emotionalisierung entsprechen. Die Routenvorschläge für den Schlosspark- Leitwanderweg werden mit den beteiligten Kommunen und Partnern abgestimmt und finalisiert.

Ergänzt werden soll das Wanderangebot durch Halbtages- und Tageswandertouren der Orte. Auch diese sollen entsprechenden Anforderungen entsprechen. Die Grundlagen 9. ABK Allgäuer Radltour 2017 hierzu werden entwickelt und sollen den Orten als Anregung für die Umsetzung eigener Wege dienen. Dabei soll das Schlosspark-Wanderleitprodukt die Markenwerte des Allgäus berücksichtigen und die Wandertrilogie des Allgäus mit weiteren Wegen bereichern.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

111 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Tiefbau

Ausbau der Ortsdurchfahrt Weicht begonnen

In der Ortsdurchfahrt von Weicht verlaufen die Kreisstraßen OAL 16 und OAL 17. Da beide Straßen nicht mehr den aktuellen Ausbaustandards entsprachen, hat der Landkreis 2018 begonnen, sie zu sanieren. Neben dem verkehrsgerechten Ausbau der OAL 16 und OAL 17 wird ein neuer Gehweg gebaut. Der Gehweg wird im Bereich der Kirche zweiseitig, ansonsten einseitig angelegt.

Die bestehende Bushaltestelle an der OAL 17 sowie neu geschaffene Querungsbereiche werden beidseitig barrierefrei ausgebaut. An den Ortseingängen von Weinhausen und Beckstetten werden zudem Mittelinseln mit dem Ziel der Regulierung der Fahrgeschwindigkeit installiert. Die Gemeinde erneuert in diesem Zuge Teile des Regenwasserkanales. Die Versorgungsträger erweitern zeitgleich ihr Versorgungsnetz auf den aktuellen Ausbaustand. Die Ortsdurchfahrt Weicht bekommt im Zuge der Sanierung auch einen neuen Gehweg. Insgesamt belaufen sich die Projektgesamtkosten auf rund 2.340.000 Euro. Davon kommt auf den Landkreis ein Anteil von rund 1.420.000 Euro. Das Projekt wird durch den Freistaat Bayern mit rund 820.000 Euro gefördert. Baubeginn war der 16. April 2018 – die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2019 geplant.

Optimierung Winterdienst durch Glättemeldeanlagen

Der Landkreis Ostallgäu installierte im Herbst 2018 erstmals drei Glättemeldeanlagen im Bereich von im Winter kritischen Streckenabschnitten. Diese Standorte sind an der Kreisstraße OAL 11 bei Burg, der Kreisstraße OAL 8 bei Halblech und der Kreisstraße OAL 23 bei Rückholz. Die Standorte sind bereits in Ausrichtung der neuen Bauhofstruktur ausgewählt worden.

Die Ausschreibung und Bauleitung erfolgte zentral über die Autobahndirektion Nordbayern, Zentralstelle für den Straßenbetriebsdienst, die für alle Staatlichen Bauämter im süddeutschen Raum Glättemeldeanlagen beschafft. Den notwendigen Grunderwerb und die Herstellung der Stromversorgung stellte der Landkreis sicher.

Eine Glättemeldeanlage ist eine Einrichtung zur Erfassung und Prognose von Glatteis oder Glatteisgefahr auf Straßen. Solche Anlagen sind bereits auf vielen hochrangigen Straßen wie Autobahnen und Bundesstraßen aber auch zunehmend an Straßen im nachgeordneten Straßennetz wie Staatsstraßen und Kreisstraßen installiert.

Eine Glättemeldeanlage besteht in der Regel aus einer Zentraleinheit und mehreren Messeinheiten, die die Daten in regelmäßigen Abständen (typischerweise alle zehn Minuten) an die Zentraleinheit senden. Somit ist sie ein wichtiges Hilfsmittel zur Koordination und Steuerung des Winterdienstes. Die erfassten Daten können mittels Tablet und Smartphone jederzeit durch die Bauhofmitarbeiter abgerufen werden.

Die Herstellungskosten belaufen sich auf rund 90.000 Euro. Glättemeldeanlage

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

112 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Sicherung der Hangrutschung an der OAL 12 östlich von Irsee

Auf der Kreisstraße OAL 12 im Bereich östlich von Irsee in Richtung Einmündung auf die Bundesstraße B 16 lagen aufgrund von sehr feuchtigkeitsempfindlichen Böden Straßenschäden in Form von Setzungen und Rissen vor. Zur Stabilisierung des Hanges wurde 2018 begonnen, entlang des Fahrbahnrandes eine aufgelöste Bohrpfahlwand mit Kopfbalken und rund 100 Bohrpfählen mit einer Tiefe von neun Metern herzustellen. Die bestehenden straßenbegleitenden Entwässerungsleitungen, die teilweise marode oder verstopft waren, wurden erneuert und von der Höhenlage optimiert.

Durch die Maßnahme wurde zusätzlich zur Verbesserung der Verkehrssicherheit die Haltbarkeit der Straße verlängert. Das führt zu erheblichen Einsparungen bei den Unterhaltungskosten. Durch das Abrutschen Richtung Bankett bekam die Straße Die Projektkosten beliefen sich bei der Baulänge von 400 Metern auf rund 930.000 Euro. Risse. Das Projekt wurde durch den Freistaat Bayern mit rund 535.000 Euro gefördert. Baubeginn war der 24. September 2018 – Fertigstellung war Ende November 2018.

Mithilfe von rund 100 Bohrpfählen wurde die Straße stabilisiert.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

113 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Neuer Geh- und Radweg zwischen Eisenberg und Pfronten

Der Landkreis Ostallgäu baut gemeinsam mit den Gemeinden Pfronten und Eisenberg einen neuen Geh- und Radweg entlang der Kreisstraße OAL 2. Die Federführung liegt beim Landkreis Ostallgäu. Durch die Anlage eines gemeinsamen Geh- und Radweg wird die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer deutlich verbessert – durch die Trennung der Verkehrsarten und durch den Einbau von Querungshilfen.

Der gemeinsame Geh- und Radweg erhält eine Breite von 2,5 Meter und wird in einem Teilbereich mit einem Grünstreifen von drei Meter von der Fahrbahn getrennt. In einem anderen Teilbereich rückt er an die Fahrbahn heran und wird durch einen zehn Zentimeter hohen Bordstein und einem Sicherheitsstreifen von 50 Zentimeter von der Fahrbahn getrennt.

Der neue Radweg zwischen Eisenberg und Pfronten Die Maßnahme hat ein Gesamtvolumen von 2,8 Millionen Euro. Der Anteil des Landkreises beträgt knapp 600.000 Euro.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

114 Jahresbericht 2018 des Landratsamtes Ostallgäu

Verkehrswesen

Staudammsanierung Roßhaupten: Behelfssteg von Uniper für Fuß- und Radverkehr

Während der Kfz-Verkehr bereits ab Beginn der Sanierungsarbeiten am Forggenseestaudamm großräumig umgeleitet wurde, konnte der Fuß- und Radverkehr den Damm trotz Bauarbeiten noch lange Zeit passieren. Als dies aufgrund der fortschreitenden Arbeiten zu gefährlich wurde, wurde von der Staudamm-Betreiberfirma Uniper ein provisorischer Behelfssteg errichtet. Diese Umgehung wurde von den Fußgängern und Radfahrern fleißig genutzt. Mit Einbruch des Winters musste der Behelfssteg jedoch geschlossen werden. Sofern die Arbeiten noch fortdauern, wird der Steg im Frühjahr bei entsprechender Witterung wieder geöffnet.

Mehr zur Staudammsanierung finden Sie hier. Behelfssteg Staudamm Roßhaupten

Bürgerservice mit neuer Software

Bereits 2016 erhielt der Bürgerservice im Bereich „Kfz-Zulassungen“ ein neues Programm. 2018 wurde nun auch der Bereich „Führerschein“ auf dieses Programm umgesetzt. Damit deckt die neue Software nun alle Funktionen der Führerscheinstelle ab. Das neue Verfahren setzt komplett auf ein externes Rechenzentrum. Das hat den Vorteil, dass die Wartungsarbeiten im Haus komplett entfallen und auch keine teuren Rechner vorgehalten werden müssen.

In mehreren Schulungen und vielen Stunden an Einstellungsarbeit haben sich die Mitarbeiter*innen auf die neuen Anforderungen vorbereitet. Der Übergang am 22. Oktober gestaltete sich somit problemlos.

Lkw-Mautkontroll-System: Neue Säule an der B16 in Roßhaupten

Ein neues Lastwagen-Mautkontroll-System ging am 1. Juli 2018 an der Bundesstraße 16 in Betrieb. Die Kontrollsäule ist in Roßhaupten zwischen der St 2059 und der Augsburger Straße in Fahrtrichtung Füssen aufgebaut. Der Deutsche Bundestag hatte das Gesetz zur Ausweitung der sogenannten „Lkw-Maut“ für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht auf alle Bundesstraßen zum 1. Juli 2018 beschlossen. Damit wurden insgesamt 40.000 Kilometer Bundesstraßen mautpflichtig.

Diese Kontrollsäulen sind keine Geschwindigkeitsmessgeräte. Um die Kontrollsäulen von Blitzersäulen für die Geschwindigkeitskontrolle unterscheiden zu können, sind sie farblich (blau/grün) gekennzeichnet und zudem vier Meter hoch. Hinsichtlich des Datenschutzes gilt unabhängig von der neuen Kontrolltechnik: Die Erfassung der Fahrzeugkennzeichen Beispielbild eines Lastwagen-Mautkontroll-Systems. Bildquelle: Toll Collect/Ittermann erfolgt ausschließlich im Rahmen des gesetzlichen Kontrollauftrages. Der Datenschutz wird umfänglich gewährleistet.

Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 · 87616 Marktoberdorf · Tel. 08342·911-0 · [email protected] · www.ostallgaeu.de

115