1972 - 2012 1972 - 2012 40 Jahre Landkreis Würzburg Festschrift Rieden

Gramschatz Hausen Inhalt Opferbaum Fährbrück Erbshausen- Sulzwiesen Dipbach Landrat Eberhard Nuß Ober- Hilpertshausen Rupprechtshausen Auf der Suche nach dem „Landkreis-Feeling“ 6 Thüngersheim Unter- Güntersleben Burggrumbach Püssenheim Unter- Grußwort des Bayerischen Ministerpräsidenten 18 Ober- Seligenstadt Mühlhausen Gadheim Maidbronn Christian Will, MdL a.D. Kürnach Margetshöchheim Veitshöchheim Der Landkreis Würzburg von der Distriktgemeinde 1852 zum Landkreis 2012 20

Greußenheim Zell a. Rothof WÜRZBURG Grußwort des Regierungspräsidenten von Unterfranken 46 Remlingen Roßbrunn Waldbüttelbrunn Holzkirchen Höchberg Grußwort des Bezirkstagspräsidenten von Unterfranken 48 Mädelhofen Wüstenzell Eisingen Peter Wesselowsky Holzkirchhausen Waldbrunn Zur Geschichte des Altlandkreises 50

Kist Lindelbach Neubrunn Ober- Reichenberg Wappenkunde: Kleine Geschichte der Heraldik 56 Unter- Limbachshof

Böttigheim Lindflur Steinbach Uengershausen Erlach Grußwort des Präsidenten des Bayerischen Landkreistags 60 Fuchsstadt Zeubelried Albertshausen Klingholz Klein- Gossmannsdorf Archivalien zur Geschichte des Landkreises 62 Moos ochsenfurt Frickenhausen Eßfeld Darstadt

Ingolstadt Hohestadt Ochsenfurt Der Landkreis Würzburg vor und nach der Gebietsreform 66 Kirchheim Acholshausen Tückelhausen Sulzdorf Gaukönigshofen Die Gemeinden des Landkreises Würzburg 72 Gaubüttelbrunn Herchsheim Wolkshausen Gützingen Allersheim Rittershausen Eichelsee Hopferstadt Die Landräte des Landkreises Würzburg ab 1972 76 Höttingen Euerhausen

Gaurettersheim Bütthard Bolzhausen Vier Landräte – sieben Kreistage Tiefenthal Sächsenheim Osthausen Die Kreisrätinnen und Kreisräte der Jahre 1972 – 2012 78 Oellingen

Stalldorf Oesfeld Das Landratsamt in der Zeppelinstraße 108 Baldersheim Oberhausen Lenzenbrunn Aufstetten Burgerroth Mitarbeiterverzeichnis und Impressum 114 Strüth

Röttingen Buch 4 5 Klingen Auf der Suche nach dem „Landkreis-Feeling“

„Wenn der Wind der Veränderung ist das erste kommunale Kapitel ins Ge- Die Zusage der gleichberechtigten Chancen für alle Entwicklung des Landkreises Ochsenfurt über die Jahr- weht, bauen die einen Mauern schichtsbuch des neuen Großlandkrei- Landkreisbürger, unabhängig von der Entfernung vom hunderte bis zum Zusammenwachsen ab dem 1. Juli 1972 und die anderen Windmühlen.“ ses Würzburg geschrieben worden. Von Zentrum Würzburg, wird bis heute als wichtige Aufgabe skizziert als profunder Kenner der langjährige Ochsenfur- Landrat, Senator Dr. Fritz Wilhelm und der Kreispolitik gesehen. Erst in 2012, dem Jubiläums- ter Bürgermeister und Kreisrat Peter Wesselowsky. Die Gebietsreform, die 1972 mit der den 60 Kreisräten mit herzlichem Bei- jahr, konnten als letzte Puzzleteile Kooperationen der Die politische Kultur der Selbstverwaltung begann Neuordnung der bayerischen Landkreise fall begrüßter Ehrengast war Ochsen- Gemeinden im Südlichen Maindreieck und im westlichen bereits vor 160 Jahren mit der Gründung der Distriktge- begann, brachte auch im Landkreis Würz- furts erster Bürgermeister Karl Remling. Landkreis auf den Weg gebracht werden. Damit ist der meinden als Vorgänger der Landkreise. Vor 150 Jahren, burg den „Wind der Veränderung“. Auch Ihm galt ein Wort des Dankes für die in Landkreis Würzburg flächendeckend mit einem Netz an 1862 mit der Schaffung der Bezirksämter als Vorläufer wenn sich in manchen Gemeinden der 20-jähriger Amtszeit als Landrat des kooperativen kommunalen Zusammenschlüssen ver- der heutigen Landratsämter wurde dies fortgesetzt. Das damaligen Landkreise Würzburg und früheren Kreises Ochsenfurt geleistete sorgt. Mit den Konzepten Leader plus und Integrierte können Sie im auszugsweise abgedruckten historischen Ochsenfurt zunächst aus dem Wind der Arbeit. Seine Verdienste zu würdigen war Ländliche Entwicklung (ILEK) sind die Gemeinden in den Amtsblatt vom 26. März 1862 nachlesen. Veränderung ein Sturm der Entrüstung Dr. Wilhelm ein Herzensanliegen.“ verschiedenen Regionen des Landkreises zu einem Schul- Für die heutige Gestalt und Prosperität des Land- entwickelte, zeigt der Rückblick doch: Es war für alle Be- terschluss eingeladen, der für alle gewinnbringend in der kreises Würzburg waren jedoch die letzten 40 Jahre ent- teiligten ein Gewinn, nicht Mauern, sondern Windmüh- Redliches Bemühen Entwicklung ist. Vor allem der Bereich Tourismus und scheidend, in denen meine Vorgänger im Amt, Dr. Fritz len zu bauen, die die sinnvolle Neuordnung zum heutigen um ein kommunales Miteinander Wein wird davon profitieren, aber auch die Zusammen- Wilhelm, Dr. Georg Schreier und Waldemar Zorn, wesent- Landkreis Würzburg voranbrachten. Schon bei den Haushaltsberatungen des letzten arbeit bei Schulverbänden, beim Radwegebau oder bei liche Schwerpunkte setzten. Dennoch, der Verlust der Selbständigkeit nach 110 Haushalts für den ehemaligen Landkreis Würzburg im Fe- der Breitbandversorgung ist relevant. Dabei können die Zum 20. Landkreisjubiläum stellte die Main-Post am Jahren war für manchen Ochsenfurter Landkreisbewoh- bruar 1972 stellte Landrat Dr. Wilhelm fest, dass sich „das Gemeinden selbständig entscheidend, aber gemeinsam 1. Juli 1992 fest: „Am Landkreis mag 20 Jahre nach der ner oder Bürgermeister eine Zumutung. Dem umsichtigen redliche Bemühen um ein kommunales Miteinander, von agierend die Stärken entwickeln, die ein Ort alleine nicht Reform niemand mehr zweifeln, wenngleich die Kreispo- Verhalten der beiden Landräte Karl Remling (Ochsenfurt) dem alle Kreisbürger des über 130.000 Einwohner star- hervorbringen könnte. Diese Aktivitäten werden von der litiker eines bis auf den heutigen Tag nicht erreicht haben: und Dr. Fritz Wilhelm (Würzburg) war es zu verdanken, ken Großlandkreises gleichberechtigte Chancen erwarten Landkreisverwaltung beratend begleitet. Bei den Bürgern so etwas wie ein ‚Landkreis-Feeling‘ zu dass die Vereinigung der beiden Landkreise gelang. Sie können“, als Grundtendenz abzeichne. schaffen.“ konnten durch ihre unermüdliche Überzeugungsarbeit In dieser von der Mehrheit der kommunalpolitischen Zeitreise in die Landkreis-Geschichte die Zweifler unter den Kreisräten und Bürgermeistern für Akteure getragenen wohlgesinnten Atmosphäre begann Die hier vorliegende Festschrift lädt Sie, liebe Leserin Leben, wo andere Urlaub machen den neuen „Großlandkreis“ Würzburg gewinnen. die nunmehr 40-jährige Geschichte des neuen Land- und lieber Leser, ein, einem Zeitzeugen der Gebietsreform Heute leben rund 160.000 Einwohner im Landkreis Bereits am 25. Juli 1972 titelte die Main-Post: „Kirch- kreises Würzburg. Schnell wurden auch die Vorteile ei- auf seinem Streifzug durch die Geschichte unseres Land- Würzburg, das sind mehr als in der Kreisfreien Stadt turmpolitik soll keine Chance haben – Kreistag bekundet nes größeren Verbundes der 52 Gemeinden mit ihren kreises zu folgen. Die Rede, die Christian Will, MdL a.D. Würzburg mit rund 134.000 Einwohnern. Und ich bin Bereitschaft zu vertrauensvoller Zusammenarbeit“. Wei- 117 Ortsteilen deutlich. Das galt auch für die Dörfer, die und langjähriger Kreisrat, anlässlich des Festaktes „40 davon überzeugt, dass wir heute, zur Feier des 40. Land- ter heißt es in diesem Bericht: „Mit der konstituierenden aus den Altlandkreisen Gerolzhofen, , Jahre Landkreis Würzburg“ am 7. September 2012 hielt, kreisjubiläums, durchaus von einem „Landkreis-Feeling“ Kreistagssitzung gestern im Kreisalters- und Pflegeheim Karlstadt und zum Landkreis Würzburg kamen. liegt Ihnen in dieser Festschrift vor. Die eigenständige sprechen können.

6 7 Auch wenn wir ein ausgedehnter Flächenlandkreis mit pen und Kindergärten bis zum Schülerhort. Zwei Gymna- 968 km² sind – in der Nord-Süd-Erstreckung 52 km, Ost- sien und zwei Realschulen in Trägerschaft des Landkreises West 41 km – so ist in vier Jahrzehnten längst zusam- schaffen beste Rahmenbedingungen für erfolgreiche Einweihung der sanierten Realschule Höchberg 2010 mengewachsen, was zusammen gehört. Der Main durch- Bildung. In den letzten Jahren investierte der Landkreis zieht einen großen Teil des Landkreises als verbindende beispielsweise insgesamt rund 28 Millionen Euro in die Lebensader; ausgedehnte Ackerflächen im Ochsenfur- beiden Realschulen in Höchberg und Ochsenfurt und seit ter Gau und die grünen Lungen der Wälder im Norden 1995 rund 28,6 Millionen Euro in die beiden Gymnasien und Westen ergänzen sich zu einer weitgehend intakten Radlerfrühling 2012 in Trägerschaft des Landkreises, das Deutschhaus-Gym- Landschaft, in der immer mehr Menschen nicht nur gerne nasium in Würzburg und das Landkreis-Gymnasium in leben und arbeiten, sondern auch Urlaub machen. Würzburg als Kernland Mainfrankens die ideale Destina- Veitshöchheim. Die aktuellen Statistiken bezeugen: Die Übernach- tion für Weinliebhaber. Die zahlreichen nationalen und Aber auch die Eltern der Kinder finden bei uns beste tungszahlen stiegen im Jahr 2011 im Bereich des Fränki- internationalen Auszeichnungen, auf die unsere Winzer Bedingungen: Eine stabile Arbeitslosenquote von unter schen Weinlandes um 5,7 %. Weist Bayern in den letzten mit Recht stolz sein dürfen, zeigen die hohe Qualität. drei Prozent eröffnet gute Chancen auf dem Ausbil- Seniorenzentrum Eibelstadt 25 Jahren eine Zuwachsrate von 117 % auf, so kann Fran- Wein, Geselligkeit und Lebensfreude gehören bei uns zu- dungs- und Arbeitsmarkt. Als Wirtschaftsstandort ist ken mit 122 % punkten. Übertroffen werden beide aber sammen, davon zeugen die zahlreichen Weinfeste, Wein- unsere Region nicht nur wegen der zentralen Lage in von der Zuwachsrate des Fränkischen Weinlandes, die bei bergswanderungen und natürlich auch die charmanten Deutschland und den guten Verkehrsverbindungen mit hocherfreulichen 156 % liegt! Allein im Landkreis Würz- Weinprinzessinnen. Unsere Gästeführer laden zu Entde- der Bahn, auf dem Main und auf den Autobahnen burg konnten wir 2011 rund 400.000 Gästeübernachtun- ckungstouren rund um den Wein ein, deren Erlebnis auch attraktiv. Die große Branchenvielfalt mit zahlreichen mit- gen verzeichnen. für viele Einheimische lohnend ist. Es stimmt einfach: telständischen Firmen bildet das Rückgrat der sehr gut Der Landkreis Würzburg ist geprägt durch seine Viel- „Leben wie Gott in Franken“ kann man bei uns im Land- aufgestellten Wirtschaft im Landkreis. Das gute Lebens- falt. Aus diesem Füllhorn der Vielfalt sticht eine Gabe na- kreis Würzburg. umfeld für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewegt türlich besonders heraus, die sowohl die Mainfranken als manches mittelständische Unternehmen zur Ansiedlung. auch unsere Gäste aus nah und fern schätzen: Der Wein. Ein Landkreis für Jung und Alt Zudem bietet der Verkehrslandeplatz in Giebelstadt einen Er ist Hauptmagnet des Tourismus, ergänzt durch Kultur Der Landkreis Würzburg bietet in seiner Vielfalt heute weiteren Pluspunkt für die Global Player der Wirtschaft. und Freizeitangebote in unserer schönen Landschaft. Als für jede Generation beste Voraussetzungen. Unsere 52 Die ältere Generation kann aus einem großen Ange- Traditionsland der Silvaner-Rebe, mit traditionsreichen Gemeinden mit ihren 117 Ortsteilen sind für Neubürger bot an Seniorenwohnanlagen die passende Betreuung Firmenbesuch Firma Scheuermann, Kleinrinderfeld 2012 Weinorten wie etwa Randersacker, wo bereits seit mehr wie Alteingesessene gleichermaßen liebenswerte Heimat, auswählen. Gerade in den letzten Jahren konnten wir als 1200 Jahren Wein angebaut wird, mit lauschigen in der man gut Jung und Alt sein kann, in der sich aktiv neue Seniorenzentren in Kürnach, Eibelstadt, Ochsenfurt Firmenbesuch Firma Geis, Kürnach 2011 Heckenwirtschaften und Winzern, die sowohl die harte oder geruhsam leben lässt. und Estenfeld eröffnen, die von der ambulanten Betreu- Arbeit im Weinberg als auch die Veredlung der Trauben Familien finden bei uns eine hohe Dichte von Kinder- ung der Tagespflege über Pflegeheime bis zum Service- im Weinkeller meisterhaft beherrschen, ist der Landkreis tageseinrichtungen von der Tagesmutter über Kinderkrip- wohnen für rüstige Senioren alle Facetten der Altenhilfe

8 9 bieten. Das mit der Stadt Würzburg gemeinsam entwi- ckelte Seniorenpolitische Gesamtkonzept wurde von Bay- erns Sozialministerin Christine Haderthauer mit dem 1. Förderpreis „Kommunale Seniorenpolitik“ ausgezeichnet. Hierzu gehört beispielsweise die Einrichtung einer Senio- renbeauftragten am Landratsamt, die die Seniorenräte in den Gemeinden berät und unterstützt, oder der Pflege- stützpunkt zur kostenfreien und unbürokratischen Bera- tung von Senioren und Angehörigen. Medizinisch sorgt der Landkreis mit der Main-Klinik Ochsenfurt bestens für die Menschen in südlichen Land- Main-Klinik Ochsenfurt Kaminzimmer in der Seniorenwohnanlage am Hubland „team orange“ - professionelle Abfallwirtschaft im gesamten Landkreis kreis. Die Main-Klinik gehört laut einer Studie der Tech- niker-Krankenkasse bundesweit zu den 100 Krankenhäu- trauens‘“, dass durch die Zusammenführung der beiden Was macht eigentlich Aufgabe, die zuvor von den Gemeinden selbst oder vom sern mit der höchsten Patientenzufriedenheit. Landkreise Würzburg und Ochsenfurt die Kreisumlage ein Kommunalunternehmen? Müllabfuhrzweckverband erfüllt wurde. Bei diesem The- Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Sachen von vorher 28 (im Landkreis Würzburg) auf 44 Punkte Seit 1995 haben Gemeinden und Landkreise in Bayern ma wuchs sich der „Wind der Veränderung“ manchmal Brandschutz obliegt ebenfalls dem Landkreis. Der Landrat angehoben werden musste. Der damalige SPD-Fraktions- die Möglichkeit, Kommunalunternehmen als „Anstalten zum „Sturm der Entrüstung aus“, ging es doch um liebge- ist Dienstherr der 114 Freiwilligen Feuerwehren im Land- sprecher Werner Hillecke wird mit dem Satz zitiert: „Wir des öffentlichen Rechts“ zu bilden. 1998 vom Landkreis wonnene Gewohnheiten wie den eigenen kleinen Wert- kreis. Im Jahr 2010 wurde ein modernes Feuerwehrzent- haben immer einmütig zur Bildung des Großlandkreises Würzburg gegründet, gehört „Das Kommunalunterneh- stoffhof. Heute sorgt das „team orange“ als moderner rum mit Atemschutzwerkstatt und Schulungsräumen für ja gesagt, so daß es logische Konsequenz ist, auch für die men des Landkreises Würzburg“ (KU) heute mit seinen Abfallwirtschaftsbetrieb für eine landkreisweit einheitli- die Freiwilligen Feuerwehren im Gewerbegebiet Klingholz notwendigen finanziellen Mittel zu sorgen, die den Kreis in mehr als 800 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern che und qualitativ hochwertige Abfallentsorgung - bür- bei Reichenberg eröffnet, das die Wertschätzung dieser die Lage versetzen, auch gegenüber den neuen Gebietstei- im Landkreis Würzburg und ist auch IHK-Ausbildungsbe- gernah und umweltverträglich – mit seit Jahren stabilen wichtigen Aufgabe bezeugt. len seine Aufgaben voll erfüllen zu können.“ trieb. Übertragen wurden dem KU vor nunmehr 14 Jahren Gebühren. Weiter heißt es: „Für die CSU-Fraktion nannte Spre- die Aufgaben der Krankenhausversorgung, der Altenhilfe Kreisumlage – die magische Zahl cher MdL Christian Will den Etat 1973 ein „demonstrati- und des öffentlichen Personennahverkehrs. Im Flächenlandkreis mobil Auch finanziell ist der Landkreis Würzburg gut auf- ves Modell für die neue Größenordnung des Landkreises“, Zur Durchführung dieser Aufgaben bedient sich das Ein Flächenlandkreis wie der Landkreis Würzburg bie- gestellt. Seit vier Jahren konnten wir die Kreisumlage bei aber auch ein „Buch mit sieben Siegeln“, dem man viel Ver- KU der Main-Klinik Ochsenfurt gGmbH, der Seniorenein- tet für den Öffentlichen Nahverkehr besondere Heraus- 46 % konstant halten. Dies ist im Rückblick auf das Grün- trauen entgegenbringen müsse. Mit einem Volumen von richtungen des Landkreises Würzburg gGmbH, mehrerer forderungen. Zu den Angebotsverbesserungen seit 2008, dungsjahr 1972 bemerkenswert. Im Jahr 2012 beträgt das 51.508.505 DM sei der Etat aber auch eine breite Palette Nahverkehrsgesellschaften (Nahverkehr Würzburg-Main- die bei den Nutzern sofort ankommen, gehören die neu Haushaltsvolumen 124.700.140 Euro. Zum Vergleich: Im der spürbaren Integration des neuen Landkreises, weil es franken GmbH – NWM, Allgemeine Personennahverkehrs- eingerichteten Taktverkehre von Würzburg nach Eisingen/ Jahr 1973 betrug das Haushaltsvolumen 51.508.505 DM. gelungen sei, in relativ kurzer Zeit viel Voreingenommen- GmbH - APG, Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfran- Waldbrunn, Waldbüttelbrunn, Hettstadt, Kist, Kürnach Die Main-Post berichtet am 28. April 1973 unter der heit abzubauen.“ ken GmbH - VVM) und der ProCura DienstleistungsGmbH. und Rimpar. Auch das Bürgerbus-Modell hält in immer Überschrift „Einstimmiges Ja zum ‚Haushalt des Ver- 2004 kam die Abfallwirtschaft („team orange“) dazu, eine mehr Gemeinden Einzug und verbessert so die Mobilität.

10 11 Ein Meilenstein war die Verbunderweiterung mit dem Landkreis Kitzingen zum 1. Februar 2009, der die Verbun- derweiterung mit dem Landkreis Main-Spessart zum 1. August 2013 folgen soll. Gelungen ist auch der Anschluss der Bahnhaltepunkte Uffenheim und Markt Bibart. Mein Ziel ist es, Stadt und Landkreis ebenfalls für eine Kooperation zu gewinnen, um auch hier die Pendler- ströme mit einer Fahrkarte bedienen zu können. Ebenfalls gelingen muss in absehbarer Zeit das Semesterticket für die Studierenden an der Fachhochschule Schweinfurt. 20. Kulturherbst des Landkreises: Eröffnungsveranstaltung mit Landrat Waldemar Zorn begründete 1997 gemeinsam mit Flagge zeigen für die Partnerschaft mit der Region Olmütz: Unverzichtbar: Kultur, Sport und Ehrenamt Florian Meierott und Silvia Kirchhof in Margetshöchheim Landrat Meir Viezel die Partnerschaft zwischen den Regionshauptmann Martin Tesarik und Landrat Nuß Kulturbegeisterten bietet sich im Landkreis Würzburg Landkreisen Würzburg und Mateh Yehuda. (2. u. 3. v.r.) ein vielfältiges Angebot: Festspiele, Kleinkunstbühnen, Radwege auch als Wirtschaftswege für die Landwirt- Konzerte, Ateliertage, Museen, das Programmkino Casab- schaft nutzbar sind. eine mit Nachwuchs- und Jugendarbeit betrug in 2012 sportliche und soziale Leben undenkbar wäre. Als Landrat lanca in Ochsenfurt oder die bunte Palette von Kunst Aber auch Spaziergänger und Wanderer finden auf 200.000 Euro, die Sing- und Musikschule erhält jährlich war mir diese Anerkennung für den selbstlosen Einsatz im und Kultur beim jährlichen Kulturherbst des Landkrei- vielen Routen durch Weinberge, Wälder und Fluren Er- 965.000 Euro und auch Musikkapellen und Chöre, Thea- Ehrenamt ein Herzensanliegen. ses. Burgen und Schlösser, Klöster und Kirchen prägen holung. Zahlreiche Gemeinden haben Themenrundwege ter und Kulturvereine erfahren eine Förderung durch den neben liebenswerten Fachwerkensembles unsere Dörfer gestaltet, die Natur- und Kunsterlebnis, Information Landkreis. Über den Tellerrand und Städtchen im Landkreis und laden zu Ausflügen und und gesunde Bewegung zusammenbringen. Das Naher- Weil hierfür das Engagement der Ehrenamtlichen un- Wir schauen im Landkreis Würzburg auch über den Erkundungen ein. holungsgebiet Erlabrunner Badeseen, unterhalten vom verzichtbar ist, gehörte der Landkreis Würzburg zu den Tellerrand hinaus: Der Landkreis ist Mitglied in der Re- Sportliche können ein sehr gut ausgebautes Radwe- Zweckverband Wander- und Erholungsgebiet Würzburg ersten Landkreisen in Bayern, die die Bayerische Ehren- gion Mainfranken, die sich in sechs Fachforen zu Demo- genetz nutzen. Seit meinem Amtsantritt im Mai 2008 Stadt und Land, lädt die ganze Familie zu Spiel und Spaß amtskarte eingeführt haben. Als Zeichen der Wertschät- grafie, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft, E-Mobilität, konnten wir ein Radwegeprogramm auf den Weg brin- ein. zung und des Dankes bietet diese Karte allen Inhabern Gesundheit und Erneuerbare Energien profiliert und so gen, mit dem die Gemeinden zahlreiche Lückenschlüsse Die Geselligkeit kommt bei den zahlreichen Wein- Vergünstigungen und Rabatte bei Dienstleistern, in kul- zwischen den Metropolregionen Nürnberg und Frankfurt im Radwegenetz verwirklichen können. Bislang wurden und Dorffesten nicht zu kurz, und das Vereinsleben von turellen und öffentlichen Einrichtungen und viele Vorteile behaupten will. hierfür mehr als 2,5 Millionen Euro vom Landkreis bereit- der Feuerwehr bis zum Sportverein, vom Katholischen mehr. Im Landkreis Würzburg konnten wir nach einem Außerdem ist der Landkreis Gesellschafter bzw. Mit- gestellt. Zudem wurde ein einheitliches Beschilderungs- Frauenbund bis zum Schützenverein bietet jedem, der Jahr bereits 1500 Ehrenamtskarten aushändigen – das glied in diversen Technologie- und Gründerzentren und system erstellt, das die Freizeitradler ohne Kartenstudium Anschluss sucht, vielfältige Betätigungsfelder. Auch hier zeigt das riesige Potential an Freiwilligenarbeit in unse- kommunalen Netzwerken sowie der „Fränkisches Wein- durch den Landkreis führt. Wichtig dabei ist, dass alle unterstützt der Landkreis: Die Sportförderung für Ver- ren Gemeinden, ohne die das gesellschaftliche, kulturelle, land Tourismus GmbH“.

12 13 Auch ins Ausland pflegt der Landkreis freundschaftli- die Energiewende ein großes Anliegen. Unter dem Ein- che Kontakte. Die Partnerschaften mit der Region Olmütz druck der Reaktorkatastrophe von Fukushima beschloss in Tschechien und mit dem Landkreis Mateh Yehuda in der Kreistag am 6. Mai 2011, ein Energiekonzept für den Israel wurden beide von Landrat Waldemar Zorn Ende der Landkreis erarbeiten zu lassen. 90er Jahre ins Leben gerufen. Hier steht vor allem der Ju- Dies ist nun auf den Weg gebracht. Mit diesem Pro- gendaustausch im Mittelpunkt, aber auch der fachliche jekt werden die Potenziale an erneuerbarer Energie im Gedankenaustausch zu Themen wie Wein und Tourismus Landkreis ermittelt, ein energiepolitisches Leitbild for- mit Israel oder die Konversion von militärischen Flächen muliert und konkrete Maßnahmen benannt. Das Energie- mit Tschechien gehört zu den regelmäßigen Begegnun- konzept wird uns die Grundlage liefern, auf dem Weg zu gen. Beliebt sind die Bürgerreisen zu den Freunden in einem energieautarken Landkreis wichtige Schritte vor- Tschechien, nach Mährisch-Schönberg und Olmütz, die anzukommen. Ich bin überzeugt davon, wir werden er- vom Büro des Landrats organisiert werden. folgreich sein, wenn alle Akteure ihre Verantwortung für die Zukunft der kommenden Generationen übernehmen. Mit neuer Energie in die Zukunft Mai 2012: Eröffnung des 40 Hektar großen Solarparks am Wenn ich an die Zukunft des Landkreises denke, rü- Landkreis-Feeling: bunt, vielfältig, lebendig Flugplatz Giebelstadt: (v.l.) Giebelstadts Bürgermeister Helmut cken die Themen Bildung, Wirtschaft, Lebensqualität und Das „Landkreis-Feeling“ ist heute, nach 40 Jahren Krämer, Landrat Nuß und Christoph Schmitt von Solar-Konzept Umwelt in meinen Fokus. Der Landkreis Würzburg weist gemeinsamer Wegstrecke, geprägt von der bunten, bele- als Bildungsstandort – gemeinsam mit den Einrichtungen benden Vielfalt unseres Landkreises, der ein Füllhorn an Eine der beiden Biogasanlagen in Hopferstadt in der Stadt Würzburg – ein umfassendes Angebot auf. Gaben bereithält. Die weiterführenden Schulen in Trägerschaft des Land- Diese Festschrift zeigt die Historie des Landkreises kreises sind in Bezug auf den baulichen Zustand und die im Rückblick auf 40 erfolgreiche Jahre, für die allen Dank pädagogischen Mittel sehr gut ausgestattet. und Anerkennung gezollt werden soll, die für das Entste- Die konstant niedrige Arbeitslosenquote zu erhalten hen, für das Zusammenwachsen und die gelungene Ge- ist Ziel aller Maßnahmen unserer Wirtschaftsförderung, staltung des Gestern und Heute Verantwortung trugen auch wenn hier der Landkreis Würzburg eingebunden ist und tragen. in die bundesweite, europäische und letztendlich welt- Als Landrat danke ich meinen Kolleginnen und Kolle- weite Entwicklung der Wirtschaft und der Finanzen. gen im Kreistag für die immer auf das Wohl des gesamten Was die Lebensqualität angeht, gehört neben den Landkreises ausgerichtete Zusammenarbeit. Meinen Mit- Freizeitangeboten von Radweg bis Weinfest, von Kultur arbeiterinnen und Mitarbeitern im Landratsamt gilt mein bis Vereinsleben natürlich auch die Sorge um eine intakte Dank für die unermüdliche und verlässliche Dienstleis- Bilderbuch-Landkreis: Sommerhausen Umwelt dazu. Deshalb ist mir und auch dem Kreistag tung in allen Verwaltungsbereichen, die die Gemeinden

14 15 des Landkreises sowie unsere Bürgerinnen und Bürger betreffen. Das Zusammenwirken von Politik und Verwal- tung hat stets zum Ziel, den Landkreis Würzburg in eine nachhaltige Zukunft zu führen, die den Herausforderun- gen des 21. Jahrhunderts gerecht wird. Heute ist jeder Bürgermeisterin und jedem Bürger- meister des Landkreises und den 70 Mitgliedern des Kreistags bewusst: Der Landkreis Würzburg – das sind die Menschen in den 52 Gemeinden mit ihren 117 Ortsteilen. Und diese 52 Landkreisgemeinden sind eine Schicksals- gemeinschaft, die aufeinander angewiesen ist, um Stär- ken zu bündeln und somit noch besser für die Daseinsfür- sorge und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger einstehen zu können. Im Rückblick auf 40 Jahre Landkreis Würzburg darf Charme-Offensive aus dem Landkreis: Landrat Nuß mit der ich sagen: Es hat sich gelohnt, im Wind der Veränderung 1. Fränkischen Weinkönigin (1950/51), Tilly Grünfeld aus durch die Gebietsreform Windmühlen zu bauen statt Randersacker (Mitte) und Sabine Ziegler aus Güntersleben, Mauern. Wir können dankbar sein für die prosperierende 56. Fränkische Weinkönigin (2011/12). Entwicklung unseres Landkreises und der gesamten Re- gion, die allen, die hier leben, Entwicklungsmöglichkeiten und Lebensqualität bieten kann.

Wer in anschaulicher Weise den Landkreis Würzburg einst und jetzt erkunden Eberhard Nuß und dazu mehr über die Aufgaben des Landrat des Landkreises Würzburg Landratsamtes erfahren will, ist herzlich eingeladen, die Dauerausstellung „Zukunft mit Geschichte. Der Landkreis Würzburg.“ im Landratsamt Würzburg, Windkraftanlagen bei Erlach Zeppelinstraße 15, zu besuchen.

16 17 Grußwort | Bayerischer Ministerpräsident

Zum 1. Juli 1972 trat die vom Landtag der Abfallwirtschaft über das Bildungs- beschlossene Neugliederung von Bay- wesen und die Krankenhäuser bis hin zu erns Landkreisen und kreisfreien Städten sozialen Einrichtungen. in Kraft. Das war Teil einer umfassenden So ist auch der Landkreis, der 1972 Gebietsreform, von der damals auch die aus den Altlandkreisen Würzburg und Gemeinden, Märkte und Städte betroffen Ochsenfurt sowie Teilen der Landkreise waren. Im Zuge der Landkreisreform wur- Marktheidenfeld, Karlstadt, Kitzingen den einzelne Landkreise ganz aufgelöst, und Gerolzhofen entstand, heute eine andere erhielten einen neuen Zuschnitt. leistungsfähige Einheit in der Mitte Eu- Aus 143 bayerischen Landkreisen wur- ropas geworden. Eine Besonderheit be- den 71. 23 bayerische Städte verloren ihre steht in der engen Verflechtung mit der Kreisfreiheit. Ziel war dabei, durch größere Einheiten die kreisfreien Stadt Würzburg. Mit ihr zusammen bildet der Verwaltung zu straffen und effizienter zu gestalten. Es Landkreis einen attraktiven Wirtschafts- und Lebens- war eine notwendige Maßnahme, die in dieser Zeit alle raum, der unter anderem vom Technologietransfer aus Flächenländer der damaligen Bundesrepublik vollzogen. der Universität Würzburg profitiert. Die Region ist vom Mitte der 90er Jahre folgten die neuen Länder dem glei- Mittelstand geprägt. Das Landratsamt versteht sich dabei chen Prinzip. Wie wichtig die Schaffung effizienter Ver- als bürgerorientiertes Dienstleistungszentrum, das sich waltungsstrukturen nach wie vor ist, zeigt die jüngste aktiv dafür einsetzt, das besondere Profil des Würzburger Landkreisreform in Mecklenburg-Vorpommern im ver- Umlandes zu pflegen und weiterzuentwickeln. gangenen Jahr. Hier trifft die reiche kulturelle Tradition des ehema- Im Freistaat denkt man gewiss in manchen ehema- ligen Hochstifts Würzburg auf modernste Wissenschaft ligen Kreisstädten mit Wehmut an die vergangene Be- und Technik. Während der Weinbau und fruchtbares deutung zurück. Dafür haben wir in Bayern, wo man Ge- Ackerland die Gegend prägen, arbeiten die Unternehmen schichte und Tradition schätzt, viel Verständnis. Aber die und Forschungseinrichtungen der Region an der Welt von Reform kann heute, 40 Jahre danach, als rundum gelun- morgen. Zudem schätzen Besucher neben den kulturellen gen bezeichnet werden. Unsere Landkreise sind leistungs- Attraktionen die Landschaft und die Gastfreundschaft fähige Einheiten, die im Spannungsfeld zwischen staatli- Mainfrankens. Mit seiner Struktur und seiner Entwicklung cher Verwaltung und kommunaler Selbstverwaltung das steht der Landkreis Würzburg damit exemplarisch für die nähere Umfeld der Bürgerinnen und Bürger gestalten. Im Erfolge Bayerns in den letzten Jahrzehnten. Bereich der Daseinsvorsorge nehmen sie wichtige Aufga- Schloss Grumbach, Rimpar ben wahr. Das reicht von der Verkehrsinfrastruktur und Horst Seehofer, Bayerischer Ministerpräsident

18 19 Der Landkreis Würzburg von der Distriktgemeinde 1852 zum Landkreis 2012

Festvortrag von Christian Will, MdL a.D. Der unvergessene Landrat Dr. Fritz Wilhelm sagte im bewirtschafteten und ihre Gehöfte bauten, wie es uns Der Landkreis im von Napoleon zum Festakt „40 Jahre Landkreis Würzburg Geleitwort für das erste, 1965 erschienene Heimatbuch ein verziegelter Wandbewurf aus Lehm mit Astabdrücken zum Königreich erhobenen „Baierischen Staat“ und 150 Jahre Bayerische Landratsämter“ des Landkreises Würzburg: „Die vorwiegend landwirt- anschaulich zeigt. Wir überspringen nun 1000 Jahre und kommen zur am 7. September 2012 in der schaftliche Struktur des Landkreises prägte eine fleißige So berichten uns Funde bei Ausgrabungen in den Entstehung des modernen bayerischen Staates. Max Margarethenhalle in Margetshöchheim und sparsame Bevölkerung mit starkem Heimatgefühl, Dörfern rund um Würzburg, wie vor einigen tausend Josef I., der 1799 den Thron bestieg, beauftragte seinen die sich verpflichtet weiß, die übernommenen Werte zu Jahren die ersten Ortschaften oberhalb des Flusses und Superminister Graf Maximilian von Montgelas mit der Ohne Zweifel, die Stadt Würzburg ist die prachtvolle erhalten und zu vermehren. Kirchen, Schlösser und die der Bäche entstanden sind. Grabstätten, wie zum Beispiel Neuordnung seines Staates. Krone unserer fränkischen Heimat. Doch rings um die vielen über Jahrhunderte erhalten gebliebenen Zeug- ein Hockergrab, zeigen, wie damals die Toten bestattet 1802/03 ordnete Montgelas aus finanziellen und Bischofsstadt sind in einer einzigartigen Vielfalt die Per- nisse unserer Geschichte und Kultur werden sorgsamst wurden. Oder der Kesselwagen von Acholshausen, den weltanschaulichen Gründen in der Säkularisation die Auf- len zu bewundern, die diese Krone zieren. gepflegt. Die vielen örtlichen Neubauten, Verbesserun- Professor Christian Peschek auf einer Briefmarke hat lösung der Klöster an. Diese radikal durchgeführte Aktion Da ist die Vielfalt der Landschaft, der Ochsenfurter gen der gemeindlichen Einrichtungen und industriellen abbilden lassen, zeigt wertvollstes Kulturgut aus unserer führte zu einer schmerzlichen Verarmung insbesondere in Gau mit seinen fruchtbaren Feldern, die Rebhänge, die aus Ansiedlungen fügen sich ins Dorf- und Landschaftsbild sogenannten „grauen Vorzeit“, die uns längst nicht mehr den ländlichen Gebieten ganz Bayerns. dem Main- und Taubertal zu den Hochebenen wachsen, harmonisch und ergänzend ein.“ unbekannt ist. Peter Klaus Hartmann schreibt in seinem Geschichts- die Wälder von Gramschatz bis hinunter nach Röttingen Erste schriftliche Zeugen unserer Geschichte finden werk „Bayerns Weg in die Gegenwart“ über die Durch- und nicht zuletzt die 117 Dörfer und Städtchen, die reich Der Landkreis wir in der von Kaiser Karl dem Großen in Auftrag gege- führung der Säkularisation: „Die Säkularisation der sind an Sehenswürdigkeiten und zum Verweilen einladen. in vor- und frühgeschichtlicher Zeit benen Markungsbeschreibung der Stadt Würzburg aus bayerischen Klöster stellte eine der einschneidendsten Es gibt in unserem Landkreis noch die unberührte Land- Die Geschichte unseres Landkreises beginnt schon in dem Jahre 779, in welcher die angrenzenden Flurlagen Maßnahmen der Regierung Montgelas‘ dar, denn die schaft, in der wir in der Stille der Wiesen und Felder die schriftloser Vergangenheit. Da ist der Steinbruch von Lin- der heutigen Stadtrandgemeinden aufgelistet sind. Diese Klöster waren beachtliche Zentren für Kultur, Bildung, Vogelstimmen hören und die Lerche im Frühtau ins klare delbach, der uns die Urmeersohle mit seiner versteiner- Urkunde ist das älteste Dokument in deutscher Sprache Schule und Seelsorge, die in der Folgezeit nicht durch Blau des wolkenlosen Himmels aufsteigen sehen können. ten Tierwelt von Fischen, Krebsen und Echsen aus einer und gleichzeitig der Nachweis dafür, dass im achten Jahr- entsprechende staatliche Institutionen ersetzt werden Es gibt noch den roten Mohn in den Getreidefeldern, die Vergangenheit von Jahrmillionen zeigt. Da wurde einst hundert die Seitentäler des Maines weitgehend gerodet konnten. Kornblume und die Wegwarte und es gibt noch am Lauf in einer Lehmgrube von Estenfeld ein Schaber aus der und besiedelt waren. Negative Folgen hatte die Säkularisation auch auf der Bäche die knorrigen Weiden. Altsteinzeit gefunden, der von den ersten Siedlern ober- Im gleichen Jahrhundert und insbesondere in den fol- sozialem und wirtschaftlichem Gebiet. Einerseits brachte Burgen und Schlösser, Kapellen und Kirchen mit spit- halb des Kürnachtales um 10.000 vor Christus berichtet. genden Jahrzehnten finden wir die ersten urkundlichen sie den klösterlichen Grunduntertanen nicht die Befrei- zen und barocken Türmen, Feldkreuze und Bildstöcke in Ungezählt sind die Funde aus der Jungsteinzeit oberhalb Erwähnungen der Dörfer rings um Würzburg. Beispielhaft ung von der Grundherrschaft, die vielmehr von 1803 an den Fluren und an den steilen Hängen der Weinberge er- des Maintales. Tongefäße, reich verzierte Scherben, Web- sei hier Höchberg erwähnt, ein Dorf, für das der Heilige meist vom Staat ausgeübt wurde. Andererseits verloren zählen uns die Geschichte und Geschichten der Heimat. stuhlgewichte, Spinnwirteln, Getreidemahlsteine und Burkard im Jahre 752 dem von ihm gegründeten Bene- die Grunduntertanen mit den Klöstern die eigentlichen Und sind wir müde von der Wanderung, so finden wir vieles andere mehr berichten von den Wanderbauern, die diktinerkloster St. Andreas die Seelsorge von „Hügbur“ Spar- und Kreditkassen der ländlichen Wirtschaft, die überall einladende Gastlichkeit. einst die Hochebene von Würzburg rodeten, die Felder übertragen hatte. ihnen billige, zum Teil zinslose Kredite gegeben, Sach-

20 21 hilfen und soziale Fürsorge in Notlagen gewährt hatten. „Grundlage des Staatsvereins“ waren eben zur Erfüllung Dadurch gerieten zahlreiche Handwerker und das Kloster- besonderer Aufgaben berufen, die der Staat auf Dauer personal oft für Jahrzehnte in Not und Armut. Schließlich nicht übernehmen durfte und konnte. Diese Regelung gingen durch die radikale und im Vergleich zu anderen war die eigentliche Grundlage der späteren kommunalen Staaten besonders schonungslose Durchführung der Sä- Haushalte. kularisation in Bayern wertvolle Kirchen und Klosterge- Am 17. Mai 1818, einige Tage vor Verkündigung der bäude der Nachwelt verloren. Beispielhaft seien hier aus Bayerischen Verfassung, erschien das seit Jahren vorbe- unserem Bereich die Klöster in Holzkirchen, in Tückelhau- reitete und heiß umkämpfte Gemeindeedikt, das die kom- sen, in Estenfeld, in Zell, in Münsterschwarzach und in der munale Selbstverwaltung im wahrsten Sinne des Wortes Stadt Würzburg genannt. reformierte. Den Gemeinden wurde das Recht zur Wahl ihrer Gemeindeorgane gewährt, ein umfassender eigener Die Entstehung der heutigen Regierungsbezirke. Wirkungskreis eingeräumt, staatliche Hoheitsaufgaben Die Aufgaben des Kreises und der Gemeinden übertragen und die Staatsaufsicht auf das absolut Not- 1808 ist das Geburtsjahr der heutigen Regierungsbe- wendige beschränkt. zirke, die Montgelas „Kreise“ nannte. Grundlegend war die Dem Gemeindeedikt von 1818 entspricht noch heute Verordnung vom 17. Juli 1808, wonach das Staatsgebiet Artikel 11 Absatz 2 unserer Verfassung, die klar und un- nach geographischen und statistischen Gesichtspunkten missverständlich sagt: „Die Gemeinden sind ursprüngli- in Kreise gegliedert und als Mittelbehörden für jeden Kreis che Gebietskörperschaften des öffentlichen Rechts. Sie Generalkommissariate mit dem Generalkommissär, einem haben das Recht, ihre Angelegenheiten im Rahmen der Kanzleidirektor und mehreren Räten der Verordnung ge- Gesetze selbst zu ordnen und zu verwalten, insbesonde- mäß geschaffen wurden. Zunächst waren es 15 Kreise, die re ihre Bürgermeister und Vertretungskörper zu wählen.“ jedoch alsbald auf acht und zuletzt auf sieben reduziert Absatz 4 ergänzt: „Die Selbstverwaltung der Gemeinden wurden. In diesen Kreisen sollten Abgeordnete gewählt dient dem Aufbau der Demokratie in Bayern von unten des Staates ohne eine Vereinigung mehrerer Gemeinden 1852: Die Distriktgemeinden und sieben Abgeordnete in eine Nationalrepräsentation nach oben.“ entweder gar nicht oder nur unvollkommen erreicht wer- als Vorläufer der Landkreise entsandt werden. Im Gemeindeedikt von 1818 wurde auch die inter- den können, behalten Wir uns vor, für solche gemeinsame 1852 war das eigentliche Geburtsjahr der heutigen Gemäß der Königlichen Anweisung aus dem Jahre kommunale Zusammenarbeit, oder wie wir heute sagen, Zwecke mehrere nahegelegene Gemeinden in einer Dist- Landkreise. Dem Landtag wurde 1851 ein Gesetzentwurf 1812 verkündete der bayerische Staatsrat Georg Friedrich die Bildung von Zweckverbänden für bestimmte Aufga- riktgemeinde künftighin zu vereinigen.“ Diese Regelung über die Bildung von Distrikträten unterbreitet, was im Zentner am 6. Februar 1812 ein Programm, in dem die ben, die den örtlichen Bereich überschreiten, angeordnet. wurde beim Straßenbau, in der Wasserversorgung, im Gesetz vom 28. Mai 1852 seine Verwirklichung fand. Idee einer gesunden Selbstverwaltung der Gemeinden, Wörtlich heißt es im ersten Titel von Absatz 7: „Da in be- Feuerlöschwesen, in der Alten- und Krankenversorgung Artikel 1 dieses Gesetzes sagt: „Jeder Amtsbezirk die Grundlage der finanziellen Verantwortung für die ei- sonderen Fällen das Zusammenwirken mehrerer Gemein- und im Unterhalt von Bachläufen angewendet. einer Distriktsverwaltungsbehörde … bildet eine Dist- genen Bedürfnisse, entwickelt wurde. Die Gemeinden als den erfordert wird und manche Zwecke in der Verwaltung riktsgemeinde und in einem jeden derselben besteht als

22 23 Vertreter dieser Corporation ein Distriktsrath, was dem der aus vier bis sechs Mitgliedern bestehen soll, was dem heutigen Kreistag entspricht.“ heutigen Kreisausschuss entspricht. Die Mitglieder des Artikel 2 legt fest: „Der Distriktsrath wird gebildet: a) Distriktsrathes hatten ihr Amt unentgeltlich wahrzuneh- aus den Vertretern sämtlicher zu dem Distrikte gehörigen men. Nur die Mitglieder des Ausschusses konnten nach Gemeinden in der Art, dass Gemeinden bis zu 2.000 See- Artikel 26 eine angemessene Vergütung erhalten, wenn len Einen, größere Gemeinden für je 2.000 Seelen mehr dies vom Distriktsrath beschlossen wurde. Einen weiteren Abgeordneten zu wählen haben; b) aus Artikel 32 und 33 regelten die Erhebung der Dist- den Eigenthümern desjenigen Grundbesitzes, von wel- riktsumlage, der heutigen Kreisumlage: „Dem Distrikts- chem die höchste Grundsteuer im Distrikte entrichtet rath ist vorbehalten, die Beitragsquote für einzelne Ge- wird; c) aus den Vertretern des … nicht begriffenen grö- meinden oder abgesonderte Gemarkungen je nach der ßeren Grundbesitzes mit Ein Viertel der Zahl der Vertreter Theilnahme an den Vortheilen der betreffenden Anstalt der Gemeinden; d) aus einem Vertreter des Staats-Aerars, oder Einrichtung verschieden abzustufen. Die deßfallsi- wo dieses bei den Distriktsumlagen beteiligt erscheint.“ gen Beschlüsse des Distriktsrathes unterliegen der Ge- Artikel 3 bestimmt: „Die Vertreter der Gemeinden nehmigung der vorgesetzten Kreisregierung.“ Vorsitzen- werden a) in Gemeinden mit magistratischer Verfassung der des Distriktrathes war in der Regel der Landrichter. von den in Einem Wahlkörper vereinigten Magistraten Nach diesem Gesetz vom 28. Mai 1852 wurden in und Gemeindebevollmächtigten, b) in den Landgemein- Bayern 240, in Unterfranken 22 Distriktsgemeinden ge- den von dem Gemeinde-Ausschusse … aus den wirklichen bildet. Die durchschnittliche Größe dieser Gebietskör- Gemeindemitgliedern … nach absoluter Stimmenmehr- perschaften umfasste ca. 20.000 Einwohner. Nach dem heit auf die Dauer von drei Jahren mittelst Wahlzettel Ortschaftenverzeichnis des Königreiches Bayern von gewählt“. 1877 war unsere Distriktgemeinde, das ist unser Land- Artikel 7 sagt: „Sämtliche Mitglieder des Distrikts- kreis vor 1972, mit 40.251 Einwohnern in 46 Gemeinden rathes müssen das dreißigste Lebensjahr zurückgelegt und 86 Orten der größte neugeschaffene kommunale haben“. Bereich außerhalb der Stadt Würzburg. Der Begriff Orte In weiteren Artikeln dieses Gesetzes ist der Aufgaben- ist heute weniger bekannt. Orte waren die Außenbereiche bereich des Distriktsrathes, der weitgehend überörtliche von Gemeinden, wie z.B. die See- und Schlossmühle von und übertragene staatliche Aufgaben umfasst, geregelt. Burggrumbach, das Chaussee-Wirtshaus von Lindflur, die Dieses Gesetz schreibt vor, dass der Distriktsrath sich Kornets- und Rothmühle von Ochsenfurt oder die Ziegel- einmal im Jahr unter Leitung des Distrikts-Verwaltungs- hütte und der Grossjeanhof von Zell. beamten oder dessen Stellvertreter versammeln muss. Was wir heute Sprechtage beim Landrat oder im Der Distriktsrath muss ferner einen Ausschuss wählen, Bauamt nennen, war damals im § 13 des Gesetzes so

24 25 geregelt: „Um aber die Amtsangehörigen gegen die Un- unterste Gerichtsinstanz die späteren Amtsgerichte (da- Gleichberechtigung aller Bürger zu bilden, entsprach das annehmlichkeit fruchtloser Gänge zum Amte in Folge mals unter dem Namen Landgerichte) und das bayerische Wahlgesetz für die Gemeinde-, Bezirks- und Kreiswahlen dienstlicher Abwesenheit der Beamten möglichst sicher Notariat. in der Fassung vom 14. Mai 1919. Dies war ein wesentli- zu stellen, sollen zwei Tage in der Woche für die Entge- Der Bezirksamtmann hatte kein Stimmrecht. Nur bei cher Schritt für eine echte Demokratisierung des kommu- gennahme mündlicher Anträge fest bestimmt und an Stimmengleichheit einer Abstimmung gab seine Stimme nalen Wahlrechtes. diesen Tagen auswärtige Geschäfte ohne dringende Ver- für das Endergebnis den Ausschlag. Übrigens: Erst 1939 Am 17. Oktober 1927 wurde eine neue Bezirksord- anlassung überhaupt nicht vorgenommen werden.“ wurden die Begrifflichkeiten geändert: Aus den Bezirks- nung geschaffen, die am 1. April 1928 in Kraft trat. Die Gleichzeitig mit dem Gesetz zur Bildung der Distrikt- ämtern wurden die Landratsämter, aus den Bezirksamt- Organe der Selbstverwaltung blieben dabei so, wie sie gemeinden wurde am 9. Juni 1852 ein zweites Gesetz von männern die Landräte. 1919 eingerichtet worden waren. Nur die Stellung des Be- politischer Bedeutung verkündet, das den Regierungs- Die Entstehung der bayerischen Landratsämter ist zirksamtmannes wurde insofern aufgewertet, als dieser bezirk betraf. Artikel 1 dieses Gesetzes sagt: „Jeder Re- nach dem Staatsumbau der Montgelas-Zeit um 1800 der gesetzliche Leiter des Bezirksausschusses wurde. gierungsbezirk bildet eine Kreisgemeinde und in jedem die wichtigste Verwaltungsreform des 19. Jahrhunderts. Mit Beginn der braunen Diktatur 1933 wurde das derselben besteht als Vertreter dieser Corporation ein 1862 ist ein Meilenstein in der Geschichte der modernen Recht auf freie Wahlen mit Füßen getreten. Mit dem Landrath“, was dem heutigen Bezirkstag gleichzusetzen Staatlichkeit Bayerns; umso mehr als damals schon er- Gesetz zur Gleichschaltung der Gemeinden und Gemein- ist. Dieser Landrath bestand aus den Vertretern der Dist- kannt wurde, dass Landratsämter als bürgernahe Unter- deverbände mit Land und Reich vom 7. April 1933 wur- riktsgemeinden und den Städten des Regierungsbezirkes, behörden in einem Flächenlandkreis wie Bayern unerläss- den die Bezirkstage auf neun Mitglieder reduziert. Den den Vertretern der Grundstücksbesitzer, der selbständi- lich sind. Vorsitz übernahm der Bezirksoberamtmann, das war im gen Pfarrer und der Universität. Bezirksamt Würzburg Oberregierungsrat Dr. Böhm. Wei- Der Landkreis im 20. Jahrhundert: tere Einschnitte brachte die Bekanntmachung des Innen- 1862: Die Geburtsstunde Weiterentwicklung der Selbstverwaltung ministeriums vom 13. Juli 1933. „Nachdem bisher schon der bayerischen Landratsämter Nun überspringen wir die Jahrhundertwende und die sozialdemokratischen Mitglieder von den Sitzungen Mit dem Gesetz vom 24. Februar 1862 wurden inner- kommen zum Selbstverwaltungsgesetz vom 22. Mai der Bezirkstage fernzuhalten waren, ist nunmehr zur halb der bereits bestehenden Distriktgemeinden die Be- 1919, wodurch die lange verteidigte „Kuratel des Staates“ Sicherung der Staatsführung die Zuteilung der Sitze an zirksämter als Distrikt-Verwaltungsbehörden eingerich- weitgehend aufgehoben wurde. Artikel 12 dieses Geset- die Vertreter der Soziademokratischen Partei für unwirk- tet. § 2 dieses Gesetzes bestimmte, dass jedes Bezirksamt zes bestimmte: „Die Gemeinden, die Bezirke und die Krei- sam erklärt worden. Die dadurch freigewordenen Sitze mit einem Bezirksamtmann als Vorsitzenden besetzt se sind Körperschaften des öffentlichen Rechts mit dem der Bezirkstage sind durch die Staatsaufsichtsbehörde wird, der als Chef des Amtes anzusehen war. Gleichzei- Recht der Selbstverwaltung nach Maßgabe der Gesetze.“ entsprechend dem Volkswillen nach Überwindung des tig wurden die administrativen Aufgaben von der Justiz Der schon 1893 erhobenen Forderung, die Wah- Parteienstaates zu besetzen“. Erst nach Ende des zweiten getrennt. Die Bezirksämter waren nunmehr reine Ver- len zu den Distrikträten direkt durchzuführen, dadurch Weltkrieges konnte man wieder an freie Wahlen denken. waltungsbehörden und damit die Vorläufer der heutigen die Beschränkung der Wahlkörper zu sprengen und die Landratsämter. Zum gleichen Zeitpunkt entstanden als Distriktsvertretung auf der Grundlage des Prinzips der

26 27 Der Landkreis Würzburg 1962 wurde Landrat Dr. Fritz Wilhelm in der Nach- Die Landkreis- und Gemeindereform aus der nach dem Zweiten Weltkrieg folge von Engelbert Kraus (Rimpar) in den Bayerischen Sicht des damaligen Landes- und Kommunal- Am 27. Januar 1946 fanden die ersten Kreistagswah- Landtag gewählt. Vier Jahre später wurde im Landtag das politikers Christian Will len in Bayern statt. Im Altlandkreis Würzburg waren 45 Rechtsstellungsgesetz beschlossen und das Prinzip der In der traditionellen Klausurtagung der CSU-Land- Kreisräte zu wählen. Der Kreistag wählte Michael Meis- Inkompatibilität eingeführt. Das bedeutet, dass aufgrund tagsfraktion zur Jahreswende 1970/71 wurde einmütig ner zum ersten Landrat. Die für zwei Jahre gewählten der Gewaltenteilung Amt und Mandat unvereinbar sind. entschieden, eine Landkreis- und Gemeindereform, wie kommunalen Mandatsträger mussten schwerwiegende Dieses von der SPD abgelehnte Gesetz hatte zur Folge, von Bruno Merk vorgeschlagen, durchzuführen. In der Probleme lösen. Wohnungsnot in der ausgebombten dass Angehörige des Öffentlichen Dienstes nicht gleich- Regierungserklärung am 27. Januar 1971 hatte Minister- Bischofsstadt, Hunger, Krankheiten, Flüchtlingselend und zeitig Landtagsabgeordnete sein konnten. Es sei denn, sie präsident Alfons Goppel sein Regierungsprogramm vor- Hoffnungslosigkeit belasteten die Aufbauarbeit auch in lassen ihr Amt während ihrer Parlamentszugehörigkeit gestellt. Neben der Wirtschafts- und Kulturpolitik war die den Gemeinden rund um Würzburg. ruhen. Dieses Gesetz trat für den Landtag zum 1. No- Kommunalreform der Schwerpunkt seiner Ausführungen. Bei der Kreistagswahl 1948 erhielt die CSU 22 Sitze, vember 1970 in Kraft, für die Gemeinderäte, Stadträte Sein erklärtes Ziel war es, wertgleiche Lebensbedingun- die SPD 14, die KPD 2, die FDP 2 und die Parteilose Wäh- und Kreistage erst zum 1. Mai 1972. Bei der Schlussab- gen in Stadt und Land zu schaffen. Der Zusammenschluss lergemeinschaft 5 Sitze. Mit einer Stimme Mehrheit wur- stimmung dieses Gesetzes sprach sich nicht nur die SPD von Gemeinden und Landkreisen diene, so der Minister- de der von der CSU vorgeschlagene Landratskandidat dagegen aus, sondern auch mehrere Landräte aus den präsident, dem Zweck, leistungsfähige kommunale Kör- Dr. Friedrich (Fritz) Wilhelm aus Rottenbauer gegen den Reihen der CSU, die künftig von der Inkompatibilität be- perschaften einzurichten. Als neue Größenordnung der SPD-Kandidaten Johann Maag aus Waldbüttelbrunn vom troffen waren. Landkreise nannte Alfons Goppel eine Einwohnerzahl Kreistag zum Landrat gewählt, der den seitherigen Land- Von den 204 Abgeordneten des Bayerischen Land- von 80.000. Während die Landkreisreform möglichst bald rat Michael Meisner ablöste, nachdem dieser sich für das tags waren immerhin 88 von dieser Neuregelung be- abgeschlossen werden sollte, wurde den Gemeinden eine Amt des Oberbürgermeisters von Würzburg entschieden troffen. Unter ihnen auch Landrat Dr. Fritz Wilhelm. Zur Frist bis 1976 eingeräumt, damit sie sich freiwillig zusam- hatte. Landtagswahl am 22. November 1970 wurde dann ich für menschließen könnten. Seit dem Inkrafttreten der Landkreisordnung vom den Stimmkreis Würzburg-Marktheidenfeld gewählt. Die Volkmar Gabert von der SPD hielt wenig vom 16. Februar 1952, das war genau 100 Jahre nach Schaf- CSU erhielt 56,4% der gültigen Stimmen, das waren 124 CSU-Konzept zur Kommunalreform und meinte, fung der Distriktgemeinde, wurde der Landrat nicht mehr von 204 Sitzen, die es erlaubten, größere Reformen an- dass die angekündigte Gebietsreform mittels einer vom Kreistag, sondern vom Volk direkt gewählt. Nach- zugehen. Bereits ein Jahr vor dieser Landtagswahl hatte Vergrößerung der Landkreise lediglich eine Pseudo- dem Anfang der dreißiger Jahre Heidingsfeld nach Würz- Innenminister Dr. Bruno Merk angekündigt, in der kom- reform sei. Deshalb holte die SPD-Fraktion im Bay- burg eingemeindet worden war, bestand der Altlandkreis menden Legislaturperiode eine Landkreis- und Gemein- erischen Landtag den „Rothemundplan“ aus der Würzburg 1939 nur noch aus 45 Gemeinden mit 49.325 dereform durchzuführen. Schublade und reichte ihn im Oktober 1971 als Ge- Einwohnern. Die Einwohnerzahl stieg bis zum Jahre 1968 setzentwurf ein. Danach sollte Bayern in 18 Verwal- auf 82.248 Einwohner an. tungsregionen aufgeteilt werden, deren Behörden

28 29 schrittweise die Aufgaben der Bezirksregierungen, dann dass der Betreffende nicht mit wirklicher Hingabe seiner uns immerhin mit 40% am Bau der Wolffskeel-Realschu- auch die der Landkreise und der kreisfreien Städte über- Gemeinde und seinem Landkreis gedient hat.“ Dem habe le beteiligen und wenig später das Deutschhaus-Gymna- nehmen sollten. Die Bezirksregierungen wären danach ich nichts hinzuzufügen, sollten doch von den 143 Land- sium in der Stadt bauen. aufgelöst, die Landratsämter in Außenstellen der Regio- kreisen in Bayern nur 71 übrig bleiben, in Unterfranken Da ich Landtagsabgeordneter für Würzburg-Land und nalverwaltungen umgewandelt worden. von 22 kleinen nur noch neun größere Kreise. Marktheidenfeld war, lag mir nahe, mich zunächst um die Diesen Zielvorstellungen konnte die CSU bei bestem Nicht wenige meiner Kollegen in der CSU-Landtags- Einbeziehung des Landkreises Marktheidenfeld mit seinen Willen nicht folgen. Innenminister Bruno Merk hat uns fraktion liebäugelten mit der Auflösung der „Kragenland- 50 Gemeinden in unseren Landkreis zu bemühen. Des- junge Abgeordnete regelrecht in sein Konzept hineinge- kreise“ rund um die großen Städte. Ich hatte es dabei halb diskutierte ich mit den Bürgermeistern dieses Land- worfen. Die Main-Post schrieb am 28. Januar 1971: „Auf nicht leicht, unseren Kragenlandkreis Würzburg zu vertei- kreises in Roden und Marktheidenfeld. Das Main-Echo der Münchner Landtagsbank kaum richtig warm gewor- digen, bzw. diesen zu erweitern und mit neuen Aufgaben vom 23.8.1971 berichtete damals: „Abschließend dankte den, weht dem CSU-Abgeordneten Christian Will schon auszustatten. Wir waren tatsächlich ein kommunales Ge- Bürgermeister Scheiner von Roden den Teilnehmern der ein scharfer kommunaler Protestwind ins Gesicht“. In bilde, das weitgehend keine konkreten und belastenden Versammlung für die offene und faire Diskussion. Er rief einer ersten öffentlichen Aussage, es war der politische Aufgaben hatte und deshalb in Bayern lange Zeit auch auf, im Anhörungsverfahren gemeinschaftlich einen An- Frühschoppen am zweiten Sonntag im Januar 1971 in die niedrigste Kreisumlage in Bayern von den Gemeinden schlussantrag an den Landkreis Würzburg zu stellen, da Margetshöchheim, habe ich unmissverständlich die Mei- einfordern musste. dies für Marktheidenfeld und die Umlandgemeinden die nung der CSU-Landtagsfraktion vorgetragen und dabei Landrat Dr. Fritz Wilhelm wurde einmal von einem beste Lösung sei.“ bekundet, dass ich vollinhaltlich hinter dem Konzept un- norddeutschen Kollegen gefragt, ob er als Landrat Ver- seres Innenministers Bruno Merk stehe. gnügungssteuer zahle. „Wieso“ fragte Dr. Wilhelm sei- Die Angliederung des Landkreises Ochsenfurt Dass ich mir bei meiner Grundhaltung den Zorn nicht nen Kollegen. „Nun“, meinte dieser, „du hast ja in deinem und der „Sonderfall Gnodstadt“ nur des Landrates Dr. Fritz Wilhelm, sondern auch vie- Landkreis keinerlei echte Aufgaben. Die Krankenhäuser Während der Sommerferien 1971 waren wir CSU- ler Bürgermeister zuzog, versteht sich von selbst. Von und weiterführenden Schulen sind alle in der Stadt und Landtagsabgeordnete mit Landtagspräsident Rudolf Ha- meinem Landrat wurde ich deshalb am Montag 25. Ja- die wenigen Straßen, die du zu unterhalten hast, kannst nauer im Lande unterwegs, um mit Landräten und Bür- nuar 1971 bei der Kreisausschusssitzung als „Verräter“ du nach Dienstschluss noch bearbeiten.“ Dieser Kollege germeistern über die Notwendigkeit der Landkreisreform begrüßt, was ich allerdings nicht tragisch nahm. Dass hatte nicht ganz Unrecht, wir waren tatsächlich ein wohl- zu sprechen. Dabei besuchten wir insbesondere Land- ich auch für die sogenannten Gegner der Gebietsreform habender Landkreis, dessen Gemeinden sich glücklich kreise, die aufgelöst werden sollten, so zum Beispiel Brü- Verständnis hatte, das machte der damalige Vorsitzen- schätzten diesem Kreis anzugehören. Aus dieser Sicht ist ckenau, und Gemünden. Das „Liebeswerben“ für de des Bayerischen Gemeindetages, Dr. Peter Gröbner, es verständlich, dass ich lange Zeit vor der Landkreisre- den Landkreis Würzburg ging weit in die Nachbarkreise deutlich, als er sagte: „Es sollte auch niemand erwarten, form im Kreistag den Antrag auf Bildung eines Zweck- hinein. Beispielhaft seien und genannt, dass irgendein Landrat, irgendein Bürgermeister sein Amt verbandes für alle weiterführenden Schulen in der Stadt die beide gerne dem Kragenlandkreis Würzburg angehö- als Landrat oder als Bürgermeister etwa leichten Herzens stellen konnte, der allerdings seitens der Stadt Würzburg ren wollten. aufgibt. Wäre das der Fall, so wäre dies nur der Beweis, auf taube Ohren gestoßen war. Stattdessen durften wir

30 31 Eines Tages kam Landrat Karl Remling aus Ochsenfurt Das „neue“ Gesicht des Landkreises Würzburg feld verpflichtete mich, dem damaligen Bürgermeister mit dem dort zuständigen Landtagskollegen Erich Sauer Bald hatte der neue Landkreis Würzburg sein Ge- Armin Grein (Freie Wähler) hinsichtlich der Anerkennung mit der Bitte auf mich zu, den ganzen Landkreis Ochsen- sicht. Innenminister Merk hatte unseren Überlegungen als zentraler Ort für Marktheidenfeld zu helfen. Ich er- furt mit seinen 53 Gemeinden zum Landkreis Würzburg entsprochen, die von meinen Kollegen Erich Sauer aus bat bei Innenminister Merk ein klärendes Gespräch und zu nehmen. Ein gemeinsames Gespräch mit Innenminis- Ochsenfurt und Walter Zeißner aus Karlstadt unterstützt brachte Staatssekretär Alfred Dick zu einem Ortstermin ter Dr. Bruno Merk brachte zustimmende Klärung, die wurden. Aus dem damaligen Landkreis Marktheidenfeld nach Marktheidenfeld. Beide Bemühungen genügten, um auch von den Ochsenfurter Gemeinden anerkannt wurde. kamen die Gemeinden Böttigheim, Neubrunn, Helmstadt, seitens des CSU-Ortsverbandes Marktheidenfeld gegen Lediglich die Gemeinde Gnodstadt, die eine Einge- Holzkirchen, Holzkirchhausen, Wüstenzell, Uettingen mich ein Parteiausschlussverfahren zu beantragen, weil meindung nach Ochsenfurt fürchtete, legte sich quer. Sie und Remlingen zu uns. Aus dem Landkreis Gerolzhofen ich den „politischen Gegner“ unterstützt habe, wie es im wollten lieber nach und damit zum Landkreis kamen die Gemeinden Ober- und Untereisenheim, aus Anklageschreiben vom 18. Januar 1973 nachzulesen ist. Kitzingen. Es kam zu einem regelrechten Aufstand. Ich dem Landkreis Kitzingen kamen die Gemeinden Dipbach, Der Kommentar im Main-Echo zu diesem Antrag mei- musste schließlich mit Polizeischutz zu einer Versamm- Oberpleichfeld, Prosselsheim und Püssensheim und aus ner CSU-Freunde aus Marktheidenfeld war bezeichnend: lung nach Gnodstadt und die Gemüter beruhigen, was dem Landkreis Karlstadt kamen die Gemeinden Erbshau- „Ob diese Kampagne gut war, politisch wie menschlich mir verhältnismäßig leicht gefallen war, da ich innerlich sen, Gramschatz, Hausen, Rieden und Opferbaum zu uns. gesehen, bleibe dahingestellt. Vielleicht haben taktische längst auf der Seite der Gnodstädter stand. Zunächst Damit zählte der neue Landkreis Würzburg 117 Gemein- Gründe und menschliche Rivalitäten den Ausschlag ge- wurde ich mit Transparenten und Pfui-Rufen begrüßt und den mit 143.216 Einwohnern, abzüglich der Gemeinden, geben. Andererseits ist es so, dass ein Abgeordneter einer am Ende der Versammlung waren wir uns einig: Gnod- die später zur Eingemeindung nach Würzburg anstanden. Stadt und damit auch den CSU-Wählern nur dann helfen stadt darf zum Landkreis Kitzingen und braucht keine Dieses Konzept wurde auch vom damaligen CSU- kann, wenn er dem Repräsentanten dieser Stadt, eben Eingemeindung nach Ochsenfurt zu fürchten. Bezirksvorsitzenden Staatssekretär Albert Meyer mitge- dem Bürgermeister, hilft. Tut er dies, so wird der Wähler Die endgültige Entscheidung zur Reform der Land- tragen und auch von der Regierung von Unterfranken diese Tat sicherlich honorieren, den CSU-Abgeordneten kreise fiel am 15. Dezember 1971. Mit 109 Stimmen der unterstützt. So ist die Landkreisreform in unserem Be- wieder wählen, und damit wäre der Partei kein Schaden, CSU gegen 68 Stimmen der Opposition billigte der Bay- reich absolut harmonisch verlaufen. Bei der Landrats- und sondern ein Nutzen entstanden.“ Ein 155-Millionen-DM- erische Landtag die Regierungsverordnung zur Land- Kreistagswahl am 11. Juni 1972 wurde Dr. Fritz Wilhelm Programm Strukturhilfe für frühere Kreisstädte war die kreisreform. Sieben CSU-Abgeordnete enthielten sich der einmütig zum Landrat des neuen Landkreises gewählt. Zu Antwort auf vielerlei Bemühungen von mir und meinen Stimme. Von den 143 Landkreisen wurden 33 aufgeteilt, seinen Stellvertretern wählte der Kreistag Hugo Schülling Kollegen Erich Sauer und Walter Zeißner, wovon auch 39 gingen mehr oder weniger unverändert in größeren von der CSU aus Ochsenfurt, Karl Herold von der SPD aus Marktheidenfeld großen Nutzen hatte. Kreisen auf. Neun Landkreise hatten bis zum 1. Juli 1972 Kirchheim und Manfred Lutz von der CSU aus Waldbüt- weniger als 20.000 Einwohner, weitere 16 lagen unter telbrunn. Die Lösung der Stadt-Umland-Frage 30.000 Einwohner. Ungeachtet einer wirklich guten Lösung der Land- Was die Landkreisreform betrifft, durften wir auch kreisreform muss ich sagen, dass ich Marktheidenfeld im neuen Landkreis diese Reform nicht ohne die Lösung ungern abgegeben habe. Meine „Liebe“ zu Marktheiden- der Stadt-Umland-Frage sehen. Als Abgeordneter der

32 33 Regierungspartei stand ich zwischen zwei Fronten. Land- Gerbrunn, Zell, Rottenbauer und eine Fläche um den durch, um welch bedeutungsvolle Entscheidung es sich rat Dr. Fritz Wilhelm wollte keine Gemeinde nach Würz- Wöllriederhof. bei der Lösung des Umlandproblems für Würzburg han- burg geben und Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeitler fühl- Begründet wurden beide Vorschläge mit einer engen delt?“ Dem war natürlich nicht so. Wir in Stadt und Land te sich als „eroberungslustiger Feldherr, der von hoher Verzahnung mit Würzburg und dem Angebot an Arbeits- haben zu allem Anfang der Landkreisreform um eine gute Warte aus glaubte befehligen zu können: Wo ist das Nest, plätzen, die es nach meiner Auffassung in dieser Konzen- Lösung gerungen, wenn darüber auch nicht lautstark ge- den Finger drauf, das holen wir!“ Bei dieser Vorstellung tration nur im Zentrum der Region geben kann und die redet oder geschrieben wurde. wurde der Oberbürgermeister von allen Fraktionen des jedoch kein Grund für eine Eingemeindung sein können. Die Bürgermeister der „gefährdeten“ Gemeinden gin- Stadtrates unterstützt. „Der Entwurf sei im Ton angemes- Auch mir waren und sind die konkreten Zahlen der Be- gen mit mir auf die Barrikaden. Innenminister Dr. Bruno sen und in der Darlegung überzeugend“, sagte Stadtrat rufspendler in die Stadt bekannt. Nach der Auswertung Merk kam zum Ortstermin nach Gerbrunn, wo wir ge- Karl Hatzold, der für die CSU die Zustimmung aussprach. des Raumordnungsberichtes 1971 der Staatsregierung meinsam festlegten, dass das Unigelände und der US- Die Stadt erhebe keine Forderungen, sondern bitte die Re- zeige sich die Verflechtung mit der Stadt deutlich bei den Bereich nach Würzburg umgemarkt werden sollen. Ger- gierung den Zusammenschluss der 13 Gemeinden mit der Pendlern, meinten die „Stadtväter“. Demnach kommen brunn soll auf alle Fälle selbständig bleiben. In Lengfeld Kernstadt Würzburg zu prüfen. aus den 45 Gemeinden des Landkreises Würzburg 60% hatten wir zu einer Bürgermeister-Versammlung eingela- Als wir im Landkreis diese Zahlen hörten, ertönte die der Erwerbstätigen. Von Gerbrunn kamen 1971 sogar den, bei der Bruno Merk ankündigte, die Argumente von Alarmglocke, wäre doch mit beiden Forderungen die Exis- 72,7%, von Unterdürrbach 77,3%, von Versbach 73,4%, Stadt und Landkreis sorgsamst zu prüfen. Eine Dreizehn- tenz des alten und auch des neuen Landkreises in Fra- von Zell 72,6%, von Rimpar 64,5%, von Rottendorf erlösung werde es auf keinen Fall geben. Mit dem Innen- ge gestellt gewesen. Für uns war klar, dass künftig das 58,8% und von Randersacker 54,9% der Berufspendler. staatssekretär Erich Kiesl befuhren wir die Gemarkungs- Angebot an Arbeitsplätzen verstärkt im weiten Bereich Ungeachtet dieser Zahlen vertrat ich die Meinung, dass grenzen von Randersacker, Höchberg und Veitshöchheim. des Landkreises gefördert werden musste, und dass die Pendlerbewegungen zum Oberzentrum Würzburg kein Dabei wurde festgelegt, dass nur das hintere Steinbachtal Pendlerbewegung zur Stadt kein Grund für eine Einge- Grund für eine Eingemeindung seien. umgemarkt werden soll. meindung sein kann. Auch der neue Landkreis braucht Ein Kommentar im Frankenkurier am 18. Februar 1972 Mit Dr. Wolfgang Bötsch und Barbara Stamm machte finanziell und wirtschaftlich starke Gemeinden, wozu ins- sagte: „Während in anderen Großstädten die Abgeord- ich mehrere Grenzgänge, um angebliche Verzahnungen besondere die großen und finanziell stärkeren Stadtrand- neten aller Parteien gemeinsam für ihre Stadt eintreten, mit der Stadt zu prüfen. Im Dürrbachtal wurden die For- Sammlung historischer Ansichtspostkarten gemeinden als echtes Rückgrat zählen, um die kleineren überlässt man im Raum Würzburg alle Aktivitäten dem derungen von Ober- und Unterdürrbach angehört, wo- und ärmeren Dörfer in der Fläche zu stärken. Abgeordneten für Würzburg-Land, Christian Will. Auch bei besonderer Schwerpunkt die Dürrbachverrohrung Der Landkreis Würzburg führte in den Jahren 2004 bis 2010 ein Hier nun die beiden Wunschlisten von Würzburg: Zum der Ex-Abgeordnete Dr. Fritz Wilhelm weiß seine Bezie- mit Straßenausbau gewesen ist. Über Monate waren die groß angelegtes Projekt „Der Landkreis Würzburg in historischen Vorschlag A gehörten die Gemeinden Höchberg, Ger- hungen nach München trefflich zu nutzen, wenn es um Schlagzeilen in der Tagespresse ein Spiegel echter Kon- Ansichtspostkarten“ durch. Auf Initiative von Kreisheimatpfleger brunn, Zell, Veitshöchheim, Margetshöchheim, Lengfeld, die Stabilisierung seines Halskrausen-Landkreises und frontation zwischen der Stadt und den Stadtrandgemein- Herbert Haas ( † 2011) wurden rund 4.000 Postkarten aus der Zeit von 1890 bis 1990 digital erfasst und archiviert. Oberdürrbach, Versbach, Unterdürrbach, Randersacker, gegen die Interessen der Stadt Würzburg geht. Die Ver- den. Endlich brachte ein abschließendes Gespräch bei Sie finden alle Postkarten unter www.landkreis-wuerzburg.de/ Rottendorf, Reichenberg und Rottenbauer. Im Vorschlag treter der Stadt Würzburg im Bayerischen Landtag da- Innenminister Dr. Bruno Merk, das Dr. Wolfgang Bötsch Leben im Landkreis/Heimat- und Archivpflege/Historische B waren die Gemeinden Höchberg, Versbach, Lengfeld, gegen üben vornehme Zurückhaltung. Blicken sie nicht und ich gemeinsam führten, das Ende der zermürbenden Ansichtspostkarten. Zudem ist eine CD mit allen Postkarten an der Bürgerinformation des Landratsamtes erhältlich.

34 35 Auseinandersetzungen. „Wenn ihr beide in der Sache ei- Die CSU-Stadtratsfraktion begrüßt, wenn jetzt durch die Landräten. Gemeinden unter 10.000 Einwohner nig seid, dann bleibt es bei der Fünferlösung“ sagte der CSU im Landkreis Würzburg die Notwendigkeit erkannt hätten, wenn das kommunale Reform-Konzept Innenminister. Und er hielt sein Wort. wird, den entfachten Streit um die Regelung des Stadt- der SPD zum Tragen gekommen wäre, keine Exis- Am 9. September 1975 gaben die CSU-Stadtrats- und umlandproblems Würzburg mit einem für alle tragbaren tenzberechtigung mehr. Der offene Widerspruch Kreistagsfraktionen ihre Erklärungen ab. Stadtrat Karl Kompromiss schnellstens zu beenden.“ zwischen den Forderungen der SPD in der Stadt Hatzold sagte: „Die CSU-Stadtratsfraktion stimmt dem Für die CSU-Kreistagsfraktion sagte ich u.a. in meiner Würzburg und im Landkreis – hier Dreierlösung, Vorschlag der Regierung von Unterfranken, die Gemein- Erklärung: „Der Vorschlag der Bayerischen Staatsregierung da Siebenerlösung, ist für jedermann offenkundig. den Ober- und Unterdürrbach, Versbach und Lengfeld bietet für den Raum Würzburg eine politisch tragbare Lö- Mit dieser Erklärung stelle ich keine Gemeinde zur einzugemeinden und Teilflächen aus den Gemeinden sung an. … Es ist zu begrüßen, dass der Kreisausschuss in Disposition. Ich halte es jedoch für meine Pflicht, Rottendorf, Gerbrunn und Höchberg umzugemeinden, seiner letzten Sitzung die Bereitschaft bekundet hat, über den betroffenen Gemeinden die volle Wahrheit zu im Grundsatz zu. Die CSU-Stadtratsfraktion hat kein die von der Staatsregierung vorgeschlagene Fünferlö- sagen, ihnen meine Hilfe anzubieten und eine Kon- Verständnis dafür, dass aus dem starken Verflechtungs- sung mit den Fraktionen des Stadtrates von Würzburg zu frontation zwischen Stadt und Land zu verhindern.“ genannt, die auf Antrag ihre eigene Verwaltung wieder grad der Gemeinden Höchberg, Gerbrunn und Zell nicht verhandeln, wenn dieser sich in seinem Votum hierauf als Ich meine, die Stadt und der Landkreis Würzburg gin- erhalten haben. die gleichen Konsequenzen gezogen wurden wie für die endgültige Lösung des Stadtumlandproblems festlegt. … gen beide gestärkt aus der Landkreis- und Gemeindere- Wichtig war die Zusammenlegung von sogenannten anderen zur Eingemeindung vorgeschlagenen Gemein- Unter diesen Voraussetzungen kann die CSU im Landkreis form hervor. Zwerggemeinden zu einer größeren Gemeinde. Der Alt- den. … Die CSU-Stadtratsfraktion glaubt, dass mit einer einer Fünferlösung zustimmen, wenn dadurch weitere landkreis Ochsenfurt hatte zwei Gemeinden unter 100 schnellen Erledigung des Verfahrens am ehesten dem Wunschvorstellungen der Stadt Würzburg nicht gebracht Die Probleme bei der Gestaltung der Gemeinde- Einwohner (EW), 13 Gemeinden unter 200 EW, 17 Ge- baldigen Vollzug des erklärten Eingemeindungswunsches werden. … Aus dieser Situation heraus fühlte ich mich reform. Wandel der dörflichen Strukturen meinden unter 300 EW, neun Gemeinden unter 500 EW der Gemeinden Ober- und Unterdürrbach gedient ist und verpflichtet, in den Gemeinderatssitzungen von Versbach Nun mussten wir im neuen Landkreis dafür sorgen, und fünf Gemeinden unter 800 EW. Auch der Altlandkreis würde es begrüßen, wenn in der jetzigen Phase der Frei- und Lengfeld klar zu sagen, dass mit einer Eingemein- dass mit einer vernünftigen Gemeindereform eine Stär- Würzburg hatte fünf Gemeinden unter 300 EW, sechs Ge- willigkeit auch die Gemeinden Versbach und Lengfeld im dung nach Würzburg gerechnet werden muss. Entweder, kung des ländlichen Raumes erreicht wird. Hier brauchten meinden unter 500 EW und elf Gemeinden unter 800 EW. Interesse ihrer eigenen zukünftigen Entwicklung zu einer so betonte ich, müssten neue Argumente gegen eine Ein- wir nahezu sechs Jahre Zeit, bis die Zusammenschlüsse, Diese wenigen Zahlen unterstreichen mit Sicherheit die zustimmenden Haltung zu der Eingemeindung in die Stadt gemeindung nach Würzburg vorgebracht werden, die von mehr oder weniger freiwillig, zustande kamen. Die Bil- Notwendigkeit einer echten Gemeindereform, die wir be- Würzburg finden könnten. … Die CSU-Stadtratsfraktion der Mehrheit des Bayerischen Landtages auch anerkannt dung von Verwaltungsgemeinschaften war hierbei eine herzt miteinander anpackten. Zudem war darauf zu ach- weist insbesondere darauf hin, dass mit der sich jetzt an- werden könnten, oder die Freiwilligkeitsphase sollte ge- große Hilfe. In unserem Konzept standen zehn Einheits- ten, die Zusammenlegung vorzuschlagen, wo eine enge bahnenden Lösung auf einen absehbaren Zeitraum dem nutzt werden. … Ich bedauere die unverständliche Hal- gemeinden und zwölf Verwaltungsgemeinschaften mit Verzahnung von Ortschaften vorlag. Beispielhaft seien Bedürfnis der Stadt Würzburg nach Absicherung ihrer tung der SPD, die durch ihr Taktieren weitere Gemeinden 42 Mitgliedsgemeinden. Diese Mitgliedsgemeinden be- hierbei Burggrumbach mit Unterpleichfeld, Ober- mit Un- Entwicklungsmöglichkeiten Rechnung getragen wird. zur Disposition stellt. Würde das Konzept der SPD-Land- hielten ihren Bürgermeister und Gemeinderat. Erreichten terleinach, sowie Ober- und Untereisenheim genannt. Dabei berücksichtigt die Fraktion auch die Tatsache, dass tagsfraktion verwirklicht, so gäbe es keinen Landkreis sie 2.000 Einwohner, so konnten sie wieder ihre eigene In vielen Bürgerversammlungen hatte ich die Not- Eingemeindungen nicht nur Vorteile, sondern auch er- Würzburg mehr, sondern nur noch eine Region mit einem Verwaltung beantragen. Beispielhaft seien hier Kleinrin- wendigkeit einer Zusammenlegung mit der Bürgerschaft hebliche Belastungen für die Stadt bringen werden. … Regionalpräsidenten, nicht aber mit vom Volk gewählten derfeld, Leinach, Kürnach, Hausen und Gaukönigshofen besprochen, was weitgehend gut ankam. Nur in Ober-

36 37 leinach war ich auf hinhaltenden Widerstand gestoßen. den mit 5.000 Einwohner zu schaffen, scheiterte daran, Jahre 2010 waren es nur noch 47. In Greußenheim Bis kurz vor Beendigung der Freiwilligkeitsphase im Jahre dass sich viele Kommunen mit Händen und Füßen dage- sank im gleichen Zeitraum die Zahl von 129 auf 18, 1976 hatte ich immer wieder zu einer Versammlung ein- gen wehrten, ihre Selbstständigkeit aufgeben zu müssen. in Giebelstadt von 232 auf 99, in Güntersleben von geladen. Doch es folgte niemand meiner Einladung. Im- Diese „Wehrkraft“ der Gemeinden hatten auch wir in der 121 auf 17, in Helmstadt von 227 auf 25, in Kürnach mer wieder war ich mit dem Wirt allein in seiner Gast- Landtagsfraktion mit Erfolg unterstützt. Was die Wertig- von 100 auf 14, in Neubrunn von 289 auf 8, in Al- wirtschaft, was mich jedoch nicht abhielt, immer wieder keit dieser Reform betrifft, kann ich sagen, dass 90% der tertheim von 220 auf 36, in Ochsenfurt mit seinen zu kommen. Praktisch in letzter Minute vor einem frei- Gemeinden in Bayern damals dem Neuordnungskonzept landwirtschaftlich orientierten Stadtteilen von 376 willigen Zusammenschluss kamen auch die Oberleinacher zugestimmt haben. Heute hat unser Landkreis 52 Ge- auf 113, in Röttingen von 134 auf 42, in Leinach von zu meiner Versammlung und stimmten letztlich einer meinden und elf Verwaltungsgemeinschaften. 226 auf 29, in Unterpleichfeld von 145 auf 46 und Zusammenlegung mit Unterleinach zu. Der Bau der Lein- in Waldbüttelbrunn von 113 auf 18. Und so wie die achtalhalle und der neuen katholischen Kirche haben si- Wertgleiche Lebensbedingungen Zahl landwirtschaftlicher Betriebe sank, wuchs die Zahl cher u.a. das Miteinander befördert. Dabei danke ich dem in Stadt und Land handwerklicher und industrieller Betriebe. damaligen Bürgermeister von Unterleinach, Andreas Oes- Nun hieß es im Landkreis und in den Gemeinden rund Setzt man diesen Zahlen die Entwicklung der sozial- temer, für seine stete Unterstützung, die wesentlich zum um Würzburg wahr zu machen, was Ministerpräsident Al- versicherungspflichtig Beschäftigten in den Gemeinden Zusammenschluss beider Orte beigetragen hat. Schauen fons Goppel in seiner Regierungserklärung am 27. Januar des neuen Landkreises Würzburg am Arbeitsort gegen- wir heute in die ehemals kleinen Zwerggemeinden, die 1971 als Ziel angekündigt hatte: „Wertgleiche Lebens- über, so kann man unschwer feststellen, dass insbeson- Ortsteile von größeren Gemeinden geworden sind, so bedingungen in Stadt und Land.“ dere in der Zeit von 1980 bis 2010 eine landwirtschaft- sind diese prächtig herausgeputzt. Beispielhaft nenne ich Die Altlandkreise Würzburg und Ochsenfurt waren liche Absatzbewegung zu Gunsten handwerklicher und hier Mühlhausen und Püssensheim, deren Einwohnerzahl weitgehend landwirtschaftlich geprägt. Handwerkliche industrieller Arbeitsplätze eingetreten ist, die sich in jeder ansehnlich gewachsen ist und deren bauliche Entwick- und industrielle Arbeitsplätze gab es nur wenige in un- Hinsicht zur Stärkung des ländlichen Bereiches auswirkt. lung alte Ortsgrenzen weit überschritten hat. seren Gemeinden. Beispielhaft seien einige Vergleiche Waren es 1980 noch 19.442 gewerbliche Arbeitsplätze Die kommunale Landschaft in Bayern hat sich mit der aufgezeigt. vor Ort, so zeigt die Statistik im Jahre 2010 bereits 32.579 Gemeindereform wesentlich geändert. Im Jahre 1969 gab 1949 gab es im Altlandkreis Würzburg 5.730 land- sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. es noch 7.073 Gemeinden. Die vom Bayerischen Landtag wirtschaftliche Betriebe. 1960 ging die Zahl auf 4.822 Vor Ort sieht die Zunahme der Arbeitsplätze am akzeptierte Zielplanung sah nur noch 2.039 vor. 25 kreis- zurück. 1993 hatten wir im neuen Landkreis Würzburg Wohnort in der Zeit von 1980 bis 2010 beispielhaft wie freie Städte, 763 Einheitsgemeinden und 1.251 Mitglieds- 3.078 landwirtschaftliche Betriebe und im Jahre 2010 nur folgt aus: In Bergtheim wuchsen die Arbeitsplätze von gemeinden in 380 Verwaltungsgemeinschaften. Unter noch 1.508. Ein weiterer Vergleich in verschiedenen Ort- 225 auf 490, in Estenfeld von 452 auf 736, in Gerbrunn 1.000 Einwohner hatten zum 1. Mai 1978 nur noch 260 schaften zwischen 1974 und 2010 zeigt überdeutlich den von 564 auf 828, in Giebelstadt von 757 auf 1.980, in Gemeinden, zwischen 1.000 und 3.000 Einwohner etwa Wandel von einer einst landwirtschaftlich orientierten zu Höchberg von 1.379 auf 2.253, in Kürnach von 120 auf 1.000 Gemeinden, 47 haben mehr als 20.000 Einwohner. einer mehr gewerblich geprägten Gemeinde. In Bergtheim 932, in Rimpar von 634 auf 1.240, in Röttingen von 409 Die ursprüngliche Absicht der Staatsregierung, Gemein- gab es 1974 noch 179 landwirtschaftliche Betriebe, im auf 1.028, in Rottendorf von 1.585 auf 3.919, in Veits-

38 39 höchheim von 1.047 auf 3.400 und in Waldbüttelbrunn rungen der Gemeinden unserer Zeit mit ihrer hohen Le- von 298 auf 1.299. bensqualität und der Kompliziertheit unserer Umwelt und Wer am Morgen in der Stoßzeit von den Außenberei- Lebensbedingungen kann nur noch durch eine Verwal- chen, zum Beispiel von Röttingen oder von Unterpleich- tung entsprochen werden, die alle Fortschritte in Tech- feld, in Richtung Würzburg fährt, der kann unschwer nik und Organisation voll ausnutzt, die eine Vielzahl von feststellen, dass der Berufsverkehr zu gleicher Zeit ver- Beamten, Angestellten und Arbeitern unterschiedlichster stärkt von innen nach außen geht. Die Pendlerbewegung Fachrichtungen beschäftigt und die mit modernen Ma- vom Oberzentrum Würzburg und von den Stadtrandge- nagementmethoden geführt werden muss.“ meinden in die Gemeinden der Außenbereiche ist längst Um im Landkreis lebenswichtige Aufgaben besser er- beglückende Wirklichkeit, was unsere sicher vernünftige füllen zu können, wurde von Landrat Waldemar Zorn mit Landesplanung bestätigt. Die Arbeitsplätze am Wohnort Zustimmung des Kreistages im Februar 1998 das Kom- sind mehr geworden. Ein Erfolg, der wesentlich zur Stär- munalunternehmen gegründet. Die Zuständigkeit dieses kung des ländlichen Raumes beiträgt, ein Erfolg auch der Unternehmens erstreckt sich auf die Bereiche Abfallent- bürgernahen Gebietsreform. Darum kann eine großräu- sorgung, Nahverkehr, Gesundheit, Altenhilfe und Dienst- mige Eingemeindung nicht als Allheilmittel gesehen wer- leistung. Zur Durchführung dieser Aufgaben bedient sich den. Denn wirtschaftlich und finanziell starke Gemeinden das Kommunalunternehmen (KU) der Main-Klinik Och- sind das Rückgrat eines gesunden Landkreises und einer senfurt und der Praxis am Greinberg in Ochsenfurt, der Region. Senioreneinrichtungen des Landkreises in Aub, Ochsen- furt, Eibelstadt, Estenfeld, Kürnach und Rimpar, der Seni- Neuorganisation der Landkreisverwaltung. orenwohnanlage am Hubland mit Miravilla in Würzburg, Das Kommunalunternehmen des Landkreises sowie mehrerer Nahverkehrsgesellschaften (NWM und Aufgrund der Sachnähe zu den Senioreneinrichtungen Das Zusammenwirken von Stadt und Umland Nun kurz noch ein Wort zu den Aufgaben des Land- APG) und der ProCura Dienstleistungsgesellschaft. obliegt dem KU nunmehr auch der Vollzug des Pflege- In Ergänzung zum Kommunalunternehmen bedient ratsamtes und des Kreistages von heute. Ich zitiere hierzu Als öffentlich-rechtliche Anstalt ist das Kommunal- versicherungsrechtes, insbesondere die Erstellung des sich der Landkreis auch des Mittels der Zweckverbände. Landrat Dr. Georg Schreier aus dem Buch „Herzliche Grüße unternehmen auch für hoheitliche Aufgaben offen. Des- Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes und der Erlass von So gibt es den Zweckverband Erholungs- und Wanderge- aus den Gemeinden rund um Würzburg: „Das Landrat- halb hat der Kreistag mit Wirkung vom 1. Januar 1999 die Förderbescheiden. biet Würzburg, den Zweckverband Tierkörperverwertung, samt des Agrarzeitalters, das Bezirksamt der Distrikts- Aufgaben der Abfallentsorgung auf das Kommunalunter- Seit 15. Oktober 1999 ist das Kommunalunterneh- den Zweckverband Abfallwirtschaft, den Zweckverband gemeinden, könnten die Aufgaben von heute nicht mehr nehmen übertragen. Nach der Neuorganisation der Ab- men auch zuständig für die hoheitlichen Aufgaben auf Berufsschule Kitzingen-Ochsenfurt, den Zweckverband bewältigen. Es waren Behörden, in denen der Bezirksamt- fallwirtschaft im Landkreis Würzburg übernahm das KU dem Gebiet des Öffentlichen Personennahverkehrs und für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, den mann, in denen der Distriktsrat die staatlichen Interessen ab 1. Januar 2004 mit seinem „team orange“ auch die ab- des Personenbeförderungsrechtes. Im Jahre 2003 wurde Zweckverband Fernwasserversorgung, den Zweckver- und die Interessen der ihnen anvertrauten Bevölkerung fallwirtschaftlichen Aufgaben, die bis Ende 2003 die Ge- diese Kompetenz um den Vollzug des Schulwegkosten- band Abwasserbeseitigung und den Zweckverband Sing- mit nur wenigen Beamten wahrnahmen. Den Anforde- meinden bzw. der Müllabfuhrzweckverband erfüllt haben. freiheitsgesetzes ergänzt. und Musikschule. Mit dem Deutschhaus-Gymnasium

40 41 Würzburg und dem Gymnasium Veitshöchheim sowie burg von 141.292 Einwohner auf 159.743 Einwohner im der stolz auf unseren Landkreis, auf unsere Heimat in leis- der Leopold-Sonnemann-Realschule Höchberg und der Jahre 2011 gestiegen. Die Gemeinden sind gewachsen tungsstarken Gemeinden sein. Realschule am Maindreieck in Ochsenfurt hat der Land- und der Landkreis ist nach der großen Reform noch at- Nehmen wir zum Abschluss meines geschichtlichen kreis zwei Gymnasien und zwei Realschulen neben den traktiver geworden. Gute Landräte mühten sich um stete Rückblicks ein Wort von Landrat Waldemar Zorn mit auf staatlichen und städtischen weiterführenden Schulen Verbesserungen. Michael Meisner, Dr. Fritz Wilhelm, Dr. den Weg, das er uns im Geleitwort zum Buch „Perlen in Würzburg zu unterhalten. Am Sachaufwand für die Georg Schreier und Waldemar Zorn haben Spuren hinter- aus dem Landkreis Würzburg“ hinterlassen hat: „Mit der Wolffskeel-Realschule in Würzburg ist der Landkreis mit lassen. Die Mitglieder des Kreistages, vor der Reform 45, Landkreisreform im Jahre 1972 und der Gemeindereform 40% beteiligt. ab 1972 im Vollzug der Landkreisreform 60 und ab 1996 im Jahre 1978 entstand der Landkreis Würzburg als eine Die interkommunale Zusammenarbeit zwischen der 70 Kreisräte, waren stets bemüht, mit einer gemeinde- neu erstarkte Gebietskörperschaft, die den Anforderun- Stadt Würzburg und dem Landkreis ist vorbildlich. Bei- freundlichen Kreisumlage die Finanzkraft der Gemeinden gen einer modernen Verwaltung mit ihren vielfältigen spielhaft sei hierbei der Zweckverband Erholungs- und zu schonen. Auch der derzeitige Landrat Eberhard Nuß Hoheits- und Dienstleistungsaufgaben besser gerecht Wandergebiet Würzburg erwähnt, der von Stadt und Land pflegt das Erbe seiner Vorgänger in vorbildlicher Weise werden kann. … Die Lage unseres Landkreises im Zent- je zu 50% finanziert wird. Gerne kommen die Städter zu zum Nutzen und Wohlergehen der Bevölkerung. rum der Bundesrepublik Deutschland kann man verkehrs- den Erholungseinrichtungen im Landkreis. Ob es die Ba- geographisch als außerordentlich günstig bezeichnen. Im deseen bei Erlabrunn sind, der Rad- und Wanderweg am Der Schatz der Vielfalt Schnittpunkt von Ost-West- und Nord-Süd-Autobahnen Main bis hinaus nach Ochsenfurt, die Wanderwege in den Ja, unser Landkreis ist uns liebenswerte Heimat. Die und Intercity-Verbindungen gelegen, prädestiniert ihn Seitentälern des Maines oder das Walderlebniszentrum 160-jährige Geschichte des alten Landkreises Würzburg nicht nur als optimalen Wirtschaftsstandort, sondern im Gramschatzer Wald, längst ist die Region für ihre Be- und die 40-jährige Geschichte des 1972 geschaffenen auch als Tagungsregion mit einer sonst selten vorfind- wohner eine Einheit geworden, die in jeder Hinsicht reiz- neuen Landkreises dürfen uns rückblickend dankbar baren Mischung aus urbanem Charakter und ländlicher volle Angebote bietet. stimmen. Die kommunalen Reformen in Bayern haben Idylle. … Man trifft sich gerne im Landkreis Würzburg. Zudem laden die gastlichen Gemeinden zu kulturel- sich für die Stadt und für den Landkreis Würzburg in Dort, wo Kunst und Kultur blühen, wo Geschichte auf ler und stärkender Einkehr ein. Da sind die Kunstwerke gleicher Weise gelohnt. Die Stadt Würzburg hat sich in Schritt und Tritt fassbar ist. Wo die Natur noch weitge- von Tilman Riemenschneider und von Peter Wagner in harmonischer Weise gegen Norden und Nordosten ent- hend unberührt ist und Bürger wie Gäste erholsame Ruhe den Kirchen, die Wallfahrten nach Fährbrück und zur wickeln können. Die Gemeinden ringsum sind organisch und ein vielfältiges Freizeitangebot vorfinden. Hier leben Wolfgangskapelle in Ochsenfurt oder zum Käppele auf gewachsen und bieten nun verstärkt gute Arbeitsplätze Menschen, die sich durch ihre Gastfreundlichkeit und ihre dem Volkenberg bei Erlabrunn und nicht zuletzt sind es im Ort an. Aus einem einst nahezu rein landwirtschaftlich Lebensart auszeichnen. Hier stimmt einfach alles, eben die Weinstuben und Heckenwirtschaften in den romanti- geprägten Landkreis ist längst ein wirtschaftlich starker ein ‚Treffpunkt erster Wahl‘.“ schen Winzerorten vom Maintal bis hinunter ins - Raum geworden. Ja, so muss es sein. Ich persönlich sage Die Regionalstruktur des Landkreises ist geteilt. Ne- tal, die köstliche Weine und echte heimische Spezialitäten mir: Meine 46-jährige Mitgliedschaft im Kreistag und ben einem strukturell hoch entwickelten und verdichte- bieten. Ja, wir sind ein gastlicher Landkreis. mein Einsatz für diese Landkreisreform im Bayerischen ten Stadtumlandbereich prägen den Landkreis ländliche Seit 1972 ist die Einwohnerzahl im Landkreis Würz- Landtag war nicht ganz umsonst. Wir können miteinan- Gebiete mit zum Teil hochrangigen Bodenqualitäten und

42 43 weit über die bayerischen Grenzen hinaus bekannten gesteuert werden konnte, wurde es eine Reform nach Au- Weinbaugebieten sowie Erholungslandschaften im Tau- genmaß, die nicht in den Fehler des Gigantismus verfiel. ber- und Gollachtal, im Maintal und im Gramschatzer Viele Gespräche waren dazu erforderlich. Monatelang und Guttenberger Wald. habe ich mit den Delegationen der Dörfer und Gemein- Ein Spiegelbild dieser ausgewogenen Struktur sind die den die örtlichen Probleme besprochen und gemeinsam Anteile seiner Wirtschaftsbereiche, von denen das produ- mit meinen Mitarbeitern nach vertretbaren Lösungen ge- zierende Gewerbe und das Dienstleistungsgewerbe je ein sucht. Ich darf heute feststellen, dass für Unterfranken Drittel, Handel und Verkehr sowie Land- und Forstwirt- im Rahmen der von der Staatsregierung vorgegebenen schaft etwa je ein Sechstel einnehmen. Wichtigste Indus- Richtlinien Lösungen erarbeitet wurden, die sowohl leis- trie- und Gewerbezweige sind die Natursteinindustrie, tungsstarke als auch zeitgemäße Gemeinden geschaffen Nahrungs- und Genussmittelgewerbe, Eisen- und Metall- haben. Die Zukunft verlangt von den kommunalen Ge- verarbeitung, Textil- und Bekleidungsindustrie, Holzver- bietskörperschaften, ihren Mandatsträgern und den Bür- arbeitung, Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik. gern ein gerüttelt Maß an gutem Willen zur Zusammen- Ein besonderes Geschenk der Natur ist unser Fran- arbeit auf der neuen organisatorischen Grundlage. Wenn kenwein, der auf nahezu 1.000 Hektar Rebflächen mit dies auch gelegentlich schwierig und mühevoll ist, so bekannten Lagenamen wächst. Der Wein und die Winzer- möchte ich doch alle Bürger bitten, sich dieser Mühe zu dörfer im Maintal helfen auch dazu, die Wirtschaftsstruk- unterziehen. Ich hoffe, dass das Werk gute Frucht trägt tur des Landkreises durch den Tourismus zu verbessern. und insbesondere das Bewusstsein der Selbstverantwor- Die großen und kleinen Orte mit ihren verwinkelten Gas- tung im örtlichen Bereich erhalten bleibt und in Zukunft sen, teils mittelalterlichen Wehranlagen und einladenden eine neue Blüte erlebt.“ Weinstuben gehören zu Deutschlands beliebtesten Reise- Das Jahrhundertwerk der Landkreis- und der Gemein- zielen. Die Menschen sind hier noch tief in der Tradition degebietsreform kann bei uns als gelungen bezeichnet verwurzelt, halten alte Bräuche am Leben. werden. Ohne Zweifel, die Stadt Würzburg ist die pracht- In unserem Landkreis hat sich die Gemeindegebiets- volle Krone unserer fränkischen Heimat. Doch rings um reform gelohnt. Die Eigenständigkeit konnte gefestigt die Bischofsstadt sind in einer einzigartigen Vielfalt die und die Leistungskraft gestärkt werden. Perlen, unsere Dörfer und Städtchen, zu bewundern, die Ein letztes Wort unseres damaligen Regierungsprä- diese Krone zieren. Ja, das ist unser Landkreis, der nach sidenten Philipp Meyer zum Abschluss der Gemeindere- den kommunalen Reformen noch größer und schöner ge- form am 1. Mai 1978, der uns Abgeordnete vor Ort bei worden ist. den Bürgerdiskussionen tatkräftig unterstützt hatte: „Die Hüten und pflegen wir ihn auch in naher Zukunft als Gemeindegebietsreform ist nun abgeschlossen. Soweit kostbaren Schatz. sie von der Regierung von Unterfranken bestimmt und

44 45 Grußwort | Regierungspräsident von Unterfranken

Dem Landkreis Würzburg gratuliere Der Landkreis Würzburg ist eine at- ich zu seinem doppelten Jubiläum – 160 traktive Gebietskörperschaft mitten in Jahre Bestehen der Landkreise in Bayern Deutschland. Hohe Lebensqualität, eine und 40-jähriges Bestehen des Landkrei- gesunde wirtschaftliche Infrastruktur ses Würzburg in seiner heutigen Gestalt und geringe Arbeitslosenzahlen sind – recht herzlich. beste Voraussetzungen für eine positive Der Landkreis Würzburg kann auf eine demografische Entwicklung. Der Land- lange erfolgreiche Geschichte zurückbli- kreis Würzburg kann mit Zuversicht und cken. War sein Vorgänger, das 1862 ge- Optimismus der Zukunft entgegengehen. gründete Bezirksamt Würzburg, lediglich Ich wünsche den politisch Verant- die untere Verwaltungsebene im König- wortlichen Kraft, Mut und eine glückli- reich Bayern, so hat sich seither daraus che Hand bei der weiteren Entwicklung eine selbstbewusste und vitale Gebietskörperschaft ihres Landkreises und der Bewältigung neuer Herausfor- der kommunalen Selbstverwaltung entwickelt. Mit dem derungen. Den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises Kraftakt der kommunalen Gebietsreform vor 40 Jahren Würzburg wünsche ich Wohlergehen und Gottes Segen. ist es gelungen, einen neuen großen Landkreis mit mitt- lerweile fast 160.000 Einwohnern aus der Taufe zu heben. Dr. Paul Beinhofer Trotz mancher Geburtswehen ist aus dem Täufling ein Regierungspräsident von Unterfranken prächtiger und vitaler Landkreis geworden. In den letzten vier Jahrzehnten ist zusammengewachsen was zusam- men gehört. Die fruchtbaren Gäuböden, die vielbesuch- ten romantischen Weinorte am Main und die schon urban geprägten Stadtrandgemeinden um Würzburg prägen den Landkreis Würzburg und sind ein Teil, ja das Kernland Mainfrankens. Seine Bewohner identifizieren sich mit sei- nen historischen Wurzeln, seiner Landschaft und seiner Lebensart; der Landkreis Würzburg ist für seine Bürge- rinnen und Bürger im besten Sinn des Wortes „Heimat“ geworden. „Landlust“ bei Kleinrinderfeld

46 47 Grußwort | Bezirkstagspräsident von Unterfranken

In den vergangenen 200 Jahren hat Freilich war die Gebietsreform nicht Bayern eine Vielzahl von Veränderun- unumstritten. Dass selbst nach vierzig gen und Reformen erlebt. Und mit jeder Jahren manche Autofahrer den Num- dieser Neuordnungen kam Bayern dem mernschildern längst verschwundener näher, was den Freistaat heute interna- Landkreise nachtrauern, lässt erahnen, tional so erfolgreich und zugleich für wie leidenschaftlich damals die Diskus- die Menschen so liebenswert macht. Zu sion um neue und alte Landkreisgrenzen den Meilensteinen in der Geschichte des geführt wurde. Von den vorher 143 Krei- modernen Bayern zählt ganz sicher auch sen des Freistaats blieben schließlich nur die Gebietsreform, die in den Jahren von 71 übrig. In Unterfranken wurden mit der 1971 bis 1980 durchgeführt wurde. Damit kommunalen Neuordnung neun Land- entstanden damals größere und vor allem kreise und drei kreisfreie Städte gebildet. leistungsfähigere Gemeinden und Landkreise. Früher gab es in Bayern 48 kreisfreie Städte, seit der Ge- Zugleich sind die Spuren der vergangenen zwei Jahr- bietsreform sind es nur mehr 23. Zum Ausgleich erhielten hunderte bis in die Gegenwart überall im heutigen Frei- Städte, die ihre Kreisfreiheit verloren hatten, begrenzte staat noch zu finden. So ist zum Beispiel das Gebiet des zusätzliche Rechte, und sie dürfen seither den Titel „Gro- heutigen Landkreises Würzburg zum überwiegenden Teil ße Kreisstadt“ tragen. Aber heute ist die Gebietsreform aus dem früheren Hochstift Würzburg entstanden, das von vor vierzig Jahren ein Teil unserer langen Geschichte 1803 zunächst zu Bayern kam, dann zwischen 1806 und und ein Jubiläum zum Feiern. 1814 als Großherzogtum Würzburg im Rheinbund als Bayern ist aus den vielen Umwälzungen der zurück- souveräner Staat existierte und schließlich auf Beschluss liegenden zwei Jahrhunderte stets gestärkt hervorgegan- des Wiener Kongresses zusammen mit gen. Aus der Geschichte des modernen Bayern schöpfen zum Königreich Bayern kam. Das damals neu gebildete die Menschen in unserem Land ihre kollektiven Erinne- Gebiet hieß in seiner Anfangszeit – heute: rungen, ihre gemeinsamen Werte und ihre Ideen. Diese Bezirk Unterfranken. Geschichte gibt uns Orientierung, sie stiftet Identität und Im Zuge der damaligen Gebietsreform entstand vor sie schafft Zusammenhalt – im Freistaat Bayern, im Be- genau vierzig Jahren der Landkreis Würzburg, so wie wir zirk Unterfranken und im Landkreis Würzburg. ihn heute kennen. Sitz der Kreisverwaltung blieb die kreis- freie Stadt Würzburg. Erwin Dotzel Der Main bei Margetshöchheim Bezirkstagspräsident von Unterfranken

48 49 Zur Geschichte des Altlandkreises Ochsenfurt

von Peter Wesselowsky, 1862, die Einrichtung von Distriktsverwaltungsbehörden Altbürgermeister von Ochsenfurt betreffend.“ Bis dahin waren nach der Landgerichtsord- nung des Bischofs Johann Gottfried von Aschhausen Wieder „OCH“ statt „WÜ“ als Autokennzeichen, zur (1617 – 1622) die Landrichter aus den Reihen der adeligen Erinnerung an den ehemaligen Landkreis Ochsenfurt? - Domherren von Würzburg bestellt worden. Nach Umfragen gibt es dafür viele Interessenten. Es ist Die Reform mit den neuen Bezirksämtern entstand aus anzunehmen, dass es sich hier nicht um „rückwärtsge- langwierigen Prozessen der Bewusstseinsbildung in der wandte“, wohl aber um traditionsbewusste Menschen Bürgerschaft. Mit den Befreiungskriegen gegen Napole- handelt. Die Zugehörigkeit zum Landkreis Würzburg ist on, dem Aufbegehren gegen die Restaurierung, der Revo- andererseits, sogar mit einem Bewusstsein gegenüber der lution von 1848 etc. war die Reform von Verwaltung und Stadt Würzburg, eine Selbstverständlichkeit. Justiz für jedes Land unabweisbar geworden. Bereits Kö- 1972, im Jahr der Gebietsreform in Bayern, allerdings nig Max II. hatte in seiner Thronrede 1848 angekündigt: war man hin- und hergerissen. Der Landkreis Ochsenfurt „In einen neuen Abschnitt unseres öffentlichen Lebens sollte aufgelöst werden und in einem größeren Landkreis sind wir eingetreten. Der Geist, der Europa durchdringt, aufgehen. Zehn Jahre zuvor, 1962, blickte man noch auf gebietet es. ... Unser Wahlspruch sei Freiheit und Gesetz- 100 Jahre erfolgreiche Selbstverwaltung zurück. mäßigkeit.“ 2 Ochsenfurt 23 Orte mit 2441 Familien und 13.800 Ein- Dies mag aus heutiger Sicht als Beispiel einer Herr- Landrat Karl Remling konnte bei der Festveranstal- wohnern. schaftszersplitterung anmuten, aber die „Herrschaften“ tung zu Recht sagen: „Dank für die Erfolge und den Fort- Bürgernähe anno 1862 Stadtrechte hatten und haben: Ochsenfurt, Aub, und die Bevölkerung lebten in den Jahrhunderten ein- schritt sowie die rastlose und unermüdliche Aufbauarbeit Diesen Forderungen fühlten sich auch die Verant- Eibelstadt und Röttingen. Marktrecht hatten: Allersheim, trächtig, manchmal im erfrischenden Wettbewerb unter- in den vergangenen 100 Jahren gebührt in erster Linie der wortlichen im neu geschaffenen Bezirksamt Ochsenfurt Bütthard, Frickenhausen, Fuchstadt, Gelchsheim, Herchs- einander, mit Orientierung nach Würzburg. Kreisbevölkerung in ihrer Gesamtheit. Ihr Fleiß und guter verpflichtet. Der erste Bezirksamtmann Heldrich (1862 heim, Sommerhausen und Winterhausen. Viele Künstler von dort, wie Tilman Riemenschneider, Geist, ihre Aufgeschlossenheit, ihr Verantwortungsgefühl – 1872) amtierte schon sehr bürgernah, indem er wegen Joseph Greissing, Balthasar Neumann, Oswald Onghers, und ihre Opferbereitschaft sind es gewesen, die in her- der verkehrsungünstigen Lage der zentralen Orte seines Begehrt vom Main bis zur Tauber Ferdinand Tietz, Peter Wagner, Johann Michael und Jo- vorragender Weise und in erster Linie dazu beigetragen Bezirkes seine Sprechtage außerhalb von Ochsenfurt mo- Das Gebiet des ehemaligen Landkreises Ochsenfurt, hann Georg Auwera schufen auf Anregung ihrer Herr- haben, dass sich im privaten ebenso wie im öffentlichen natlich zweimal in Aub und jeweils einmal in Bütthard vom Main bis zur Tauber, mit den fruchtbaren Flächen schaften in den Besitzungen zwischen Main und Tauber Bereich trotz mancher Schwierigkeiten und Rückschläge abhielt, um den Bewohnern der Gemeinden wegen ihrer im Gau, war seit der Bistumsgründung von Würzburg Kirchen, Pfarrhäuser, Altäre, Heiligenfiguren etc. und tru- diese offenkundige und stetige Aufwärtsentwicklung „exponierten Wohnlage den weiten Weg von bis zu 6 bis begehrtes Herrschafts- und Ausbaugebiet für das Hoch- gen damit auch zu einem gemeinsamen religiösen und vollzogen hat.“ 1 7 ½ Stunden“ abzunehmen. stift, das Domkapitel, die Stifte von Neumünster, Haug kulturellen Bewusstsein bei. Der Landkreis Ochsenfurt war entstanden auf Grund 1862 zählte der seitherige Landgerichtsbezirk Aub und St. Burkard, für die adeligen Familien, wie Hohenlohe, der „Königlichen Allerhöchsten Verordnung vom 18. März 30 Orte mit 2807 Familien und 10.964 Einwohnern und Zobel, Geyer, Limpurg-Speckfeld und Schwarzenberg.

50 51 Wirtschaftliche Entwicklung Viel mehr als Landwirtschaft So ist es nicht verwunderlich, dass von den 143 Land- Der Landkreis Ochsenfurt nahm besonders in der Ordnete man lange den Landkreis Ochsenfurt als kreisen in Bayern der Landkreis Ochsenfurt hinsichtlich 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts teil an der dynamischen überwiegend landwirtschaftlich positioniert ein, so ha- der Steuerkraft stets unter den ersten 30 lag. Die ver- Wirtschaftsentwicklung. Die gute, zentrale Verkehrslage ben Handwerk, Handel, Dienstleistungen und Industrie antwortlichen Politiker in Landkreis und Gemeinden am Main lud zu Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur besonders nach 1945 dem Wirtschaftsleben einen gro- hatten diese positive Entwicklung in vorbildlicher Zu- ein. Seit 1841 existierte die Dampfschifffahrt. Ochsenfurt ßen Aufschwung beschert. sammenarbeit mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft und gehörte durch den Getreideanbau im Gau neben Mün- 1962 waren in 648 Handwerksbetrieben 2.398 und in Kultur auf den Weg gebracht. 3 Die Steuergelder wurden chen und Erding zu den größten Getreidehandelsplätzen 278 Einzelhandelsbetrieben 778 Menschen beschäftigt. vorausschauend in das Gesundheits- und Bildungswesen in Bayern. Der Großhandel, z.B. die Lagerhäuser mit dem Handel investiert. 1864 wurde die Kreisstadt an die Eisenbahnstrecke von landwirtschaftlichen Produkten, war mit 85 Betrie- Ansbach – Würzburg angebunden. Sogar ein Schnellzug ben und 498 Arbeitskräften von großer Bedeutung. Gesundheitswesen hielt hier täglich. 1891 ließ der Stadtmagistrat ein Verbin- Die Industrie war mit 62 Betrieben und 2.820 Be- Bereits 1887 konnte in Aub ein Krankenhaus errichtet dungsgleis zum Main errichten. Mit einer weiteren Ein- schäftigten stark auf dem Vormarsch. Sie hatte Standorte werden, mit Erweiterungen und Verbesserungen in den polderung am Main wurden Lagerplätze mit einer Fläche in Aub (Greiffwerke – Textil), Eibelstadt (Hofmann - Ma- Jahren 1915, 1934 und 1950. 1964 wurde es zu einem von 26.000 Quadratmetern geschaffen. In drei Floßhäfen schinenbau), Frickenhausen (Ruppert – Natursteine), Gie- Altenheim für 70 Personen umgebaut. wurden mittels der Mainländebahn die Holzlieferungen belstadt (Heha-Plast – Fensterbau), Ochsenfurt (Kraemer, In Ochsenfurt entstand 1891 das Bezirkskrankenhaus aus dem Bayerischen Wald und den Donaugebieten für Hanika – Bau- und Steinwerke, Kauzen-Bier, Oechsner- - damals modernster Standard! Es wurde 1934 erweitert das Ruhrgebiet und für Holland von der Schiene ab hier Bier, Meussdörfer – Malz, Frankenzucker – Zucker, Gervais und 1962 durch einen beispielhaften Neubau auf dem auf den Transportweg Main umgeladen. – Milch, Rau – Plastik und Leder, Kindermann – Foto und Greinberg fortgeführt, 1972 ergänzt durch ein Personal- Als 1905 bis 1907 eine Bahnstrecke von Ochsenfurt Optik, Knaus – Wohnwagen, Schiesser – Textil, Weltz – wohngebäude. Dieser „Gesundheitskomplex“ ist heute am Main bis Röttingen an der Tauber gebaut wurde, er- Druck und viele mehr), in Röttingen (Winkler – Kühltech- Standort der erfolgreichen Main-Klinik in Trägerschaft hielten auch Gemeinden und Betriebe im Gau eine deut- nik) sowie in Tückelhausen (Heil – Bier). des Landkreises Würzburg. lich verbesserte Verkehrsanbindung. Mit den Anschlüssen Entsprechend hatte sich die Wirtschaftsstruktur Schließlich errichtete der Altlandkreis 1949 noch ein an Creglingen und Weikersheim war auch die Verbindung verändert. Waren 1961 noch 41,2 % der Erwerbstätigen drittes Krankenhaus in Giebelstadt mit 34 Betten, um die zu den prosperierenden Ländern Baden und Württem- in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt und nur Bürger im westlichen Landkreis wohnortnah medizinisch berg hergestellt. 36,1 % im produzierenden Gewerbe, so bot bereits 1970 betreuen zu können. Parallel dazu erfolgte der Ausbau der Straßen. Das das produzierende Gewerbe mit einem Anteil von 41 % Die Krankenhäuser sind ein Beispiel für das Engage- Straßennetz setzte sich 1962 aus 31 km an Bundesstra- 6.700 Menschen Arbeit. Der Anteil der Beschäftigten in ment des alten Landkreises Ochsenfurt und des neuen ßen, 100 km an Kreisstraßen und über 40 km an Wirt- der Land- und Forstwirtschaft verringerte sich auf 28 %. Landkreises Würzburg im örtlichen Bereich des Altland- Das ehemalige Domkapitel‘sche Palatium: schaftswegen zusammen. Die Industrieumsätze stiegen von 1950 auf 1970 von 12 kreises Ochsenfurt. Sitz der Dienststelle Ochsenfurt des Landratsamtes. auf 210 Millionen DM.

52 53 Schule und Bildung Besonders nach 1945 hat sich der Landkreis im Bil- dungswesen engagiert und den Bau- und Sachaufwand für die Schulen übernommen: 1953 für die Landwirtschaftsschule, in Kooperation mit dem Landkreis Würzburg, 1963 Gewerbliche Kreisbe- rufsschule, 1963 Landwirtschaftliche Kreisberufsschule, 1965 Staatliche Realschule (vorher in der Trägerschaft der Stadt Ochsenfurt, heute „Realschule am Maindreieck“ in Trägerschaft des Landkreises Würzburg), 1968 Kreisson- Karl Remling, Landrat des Altlandkreises Ochsenfurt derschule, 1970 Berufsfachschule für Land- und Haus- (1952-1972) wirtschaft, 1971 ergänzt um den Fachbereich Kinder- pflege. wie Erich Sauer, der sich im Landtag bis 1982 für seinen Darüber hinaus unterstützte der Landkreis die Ge- Heimatlandkreis erfolgreich einsetzte. Dazu kamen Men- meinden beim Neubau von Schulhäusern, auch als Ver- schen wie Otto Menth, „Bauernpräsident“ und Senator bandsschulen. Bereits 1951 hatte er mit dem Volksbil- aus Rittershausen, sowie die Bürgermeister und Persön- dungswerk eine in der Fläche wirkende Einrichtung der lichkeiten der Wirtschaft, wie Dr. Hans Kindermann, Dr. Erwachsenenbildung gegründet. Josef Holik oder Dr. Heinz Pritzl, aber auch Gewerkschaf- Einladung zum Flanieren: Altstadt von Ochsenfurt ter wie Edi Börner, den späteren Bürgermeister von Eibel- Landrat Karl Remling (1952-1972) stadt. Diese kurze Übersicht zeigt: Der Landkreis Ochsenfurt Karl Remling konnte deshalb zum Ende seiner erfolg- darstellte, entschieden sich Politiker und Bürger für ein Anmerkungen und benutzte Literatur: hatte in der „Neuzeit“ für seine Bürger alle wichtigen Ein- reichen Arbeit 1972 feststellen: „... dass sich zu allen Zei- Zusammengehen mit dem Landkreis Würzburg. Kreis- 1 Ochsenfurter Zeitung, 09. 05. 1962 2 richtungen der Daseinsvorsorge geschaffen. ten die Organe der Selbst- und der Landkreisverwaltung kämmerer Hofmann schrieb dazu: „Ein Urteil darüber, ob Hubensteiner, Benno: Bayerische Geschichte, München, 1980 Besonders Karl Remling, Landrat von 1952 bis 1972, verantwortungsbewußt den durch die Zeit gegebenen sich die Reformen bewährt haben und ob sich die in sie 3 Pritzl, Heinz, 110 Jahre Landkreis Ochsenfurt, hat mit Augenmaß und unermüdlichem Einsatz den Aufgaben und Anforderungen gestellt und sie zielstrebig gesetzten Erwartungen erfüllen werden, können besten- Ochsenfurt, 1972. Sowie: Bayer. Statist. Landesamt, Landkreis gut in die neue Zeit vorwärts gebracht. Er tat zum Wohle der Bürger in den kreisangehörigen Städten, falls spätere Generationen abgeben.“ Landkreis Ochsenfurt, 1970 dies bürgernah, in guter Zusammenarbeit mit allen Par- Märkten und Gemeinden gelöst haben.“ 4 Ich gehöre zwar noch zur Generation der „Achtund- 4 Remling, Karl, 110 Jahre Landkreis Ochsenfurt, teien. Seine Fachkompetenz und persönliche Verbindlich- Als sich endgültig abzeichnete, dass im Rahmen der sechziger“, aber ich bin mir der Zustimmung der Bevöl- Ochsenfurt, 1972 keit öffneten ihm jede Unterstützung bei Regierung und Gebietsreform der Landkreis Ochsenfurt nicht mehr selb- kerung im ehemaligen Landkreis Ochsenfurt sicher, wenn Staatsministerien. Er hatte an seiner Seite nicht nur seine ständig bleiben konnte, und auch das zunächst ins Auge ich heute feststelle, dass sich der Zusammenschluss mit kluge Frau, die auch Juristin war, sondern auch Menschen gefasste Zusammengehen mit Uffenheim keine Lösung dem Landkreis Würzburg bewährt hat!

54 55 Kleine Geschichte der Heraldik | Wappenkunde

von Roland Brodziak

„Wappen geht sprachlich auf das mittelhochdeutsche Mit der Vererbbarkeit war das Wappen nicht mehr „wâpen“ zurück und bedeutet ursprünglich „Waffen“. Ge- ausschließlich ein Persönlichkeitszeichen, sondern Fami- meint waren die Waffen des Ritters, zu denen als Vertei- liensymbol und galt für einen bestimmten Kreis von Ver- digungswaffe der Schild gehörte. Und dem Kriegswesen wandten in väterlicher Stammreihe. verdankt das Wappen denn auch seine Entstehung. Die Heraldik erlebte im 15. Jahrhundert ihre höchste Durch die Revolutionierung der Kampftechnik im 12. Blüte. Wappen waren allgegenwärtig und dienten zu pri- Jahrhundert trugen die Ritter jetzt einen rundum ge- vaten und öffentlichen Beglaubigungen, zur Dokumen- schlossenen Helm. Dies hatte zur Folge, dass Freund und tation von Erb- und Territorialansprüchen, zur Demons- Feind sich nicht mehr auseinanderhalten konnten. Zur tration von Freiheit und Würde, Besitz und Herrschaft. Unterscheidung und Kennzeichnung malte man deshalb Es ging einfach darum, ein Siegelbild zu haben; denn das farbige Symbole (Tiere, Ornamente etc.) auf die großen Siegel war damals das, was heute die Unterschrift ist. Schilde, aber auch auf Helme, Umhänge, Pferdedecken An den heutigen Länder- und Kommunalwappen lässt und Fahnen. Diese Erkennungszeichen wurden nach ih- sich Wesentliches zur Geschichte des jeweiligen Territori- rem Träger, dem „Waffenschild“, bald nur noch „Wappen“ ums ablesen. In der Mehrzahl gehen sie auf Familienwap- genannt. pen ehemals regierender Geschlechter zurück und haben Das Rittertum, aus unfreier Dienstmannschaft ent- sich demnach aus persönlichen Zeichen entwickelt. Bei- standen, entwickelte eine Lebensform, die auch Bürger spiele sind der „Löwe“ aus Bayern, die „Leoparden“ aus und Bauern in ihren Bann schlug. Ritterliche Art, trotz Baden-Württemberg oder der Berliner „Bär“. ständischer Abgrenzung, wurde gesellschaftliche Mode. So blieb es nicht aus, dass bald auch Bürger, Bauern und Klerus Wappen annahmen.

56 57 Wappen des Altlandkreises Ochsenfurt Wappen des Altlandkreises Würzburg Wappen des Landkreises Würzburg

Wappenbeschreibung Wappenbeschreibung Wappenbeschreibung „Geteilt, unten gespalten, oben in Rot drei „Geteilt, unten gespalten, oben in Rot „Geteilt und unten gespalten; oben in weiße Spitzen, unten vorne auf blauem Grund drei silberne Spitzen, unten vorne in Gold ein Rot drei silberne Spitzen; unten vorne in fünf (3 : 2 ) übereinander gestellte Schippen Mohr mit grünem Lendenschurz und einem Silber übereinander zwei schreitende, her- oder Kolben, hinten auf Weiß zwei übereinan- Strauß aus drei roten Rosen, hinten in Blau schauende, rot bewehrte schwarze Löwen; derstehende schwarze Leoparden.“ eine silberne heraldische Lilie.“ hinten in Blau eine goldene Lilie.“

Wappengeschichte Wappengeschichte Wappengeschichte Das geteilte Wappen zeigt oben den so genannten Das geteilte Wappen zeigt oben das Wappen des Das heutige Kreisgebiet gehörte nach der Eroberung „Fränkischen Rechen“. Er taucht im 14. Jahrhundert am Hochstifts von Würzburg, den so genannten „Fränkischen durch die Franken, im 5. Jahrhundert n. Chr., zum frän- Grabmal des Bischofs Wolfram von Grumbach (gest. Rechen“, der sehr häufig in diesem Teil Bayerns benutzt kisch-thüringischen Großherzogtum. Viel Besitz befand 1333) im Würzburger Dom auf und wird später auch auf wird. Im gespaltenen unteren Wappenteil ist vorne der sich in den geistlichen Händen des Bistums Würzburg, Münzen der Würzburger Bischöfe verwendet. Seit dem Mohr mit drei roten Rosen aus dem Wappen der Grafen der Abtei Fulda, des Burkardus-Klosters Oberzell und dem Jahr 1804 wird der Fränkische Rechen als offizielles Sinn- Wolffskeel von Reichenberg zu sehen, hinten weist die Kartäuserkloster Engelgarten. bild für das ehemalige Herzogtum Franken verwendet so- Lilie auf das Ritterstift des heiligen Burkard in Würzburg So weist der sog. „Fränkische Rechen“ auf das Hoch- wie im bayerischen Staatswappen und in den Wappen der hin. Beide, die Grafen und die Mönche, besaßen wesent- stift und Domkapitel Würzburg als mittelalterliche Ge- fränkischen Bezirke gezeigt. liche Teile des heutigen Landkreisgebiets. bietsherren. Die herschauenden „Hohenlohischen Löwen“ Im gespaltenen unteren Wappenteil weisen die Schip- symbolisieren die einst bedeutende, im geistlichen Terri- pen oder Kolben auf die Reichserbschenken von Limpurg- torium liegende, weltliche Herrschaft Limpurg-Speckfeld Speckfeld hin. Die Leoparden, mit rechter erhobener Pran- (bis 1412 Hohenlohe-Speckfeld). Schließlich wird durch ke und den Schwänzen zwischen den beiden Hinterfüßen, die „Heraldische Lilie“ auf die ehemals umfangreiche verweisen auf die Herren und Grafen von Hohenlohe. Bei- Grundherrschaft des Ritterstifts St. Burkard im Würz- de Geschlechter besaßen große und bedeutende Gebiete burger Raum verwiesen. an Main, Tauber und im Gau des ehemaligen Landkreises. Das Wappen wurde am 19. Dezember 1974 verliehen. Sie stellten auch mehrere Bischöfe.

Literatur: Kolb, Peter: Die Wappen der Würzburger Fürstbischöfe, Würzburg 1974. Schöler, Eugen: Fränkische Wappen erzählen Geschichte und Geschichten, 1992

58 59 Grußwort | Präsident des Bayerischen Landkreistags

Die wohl schwierigste Zeit des Bayeri- Mit dem Inkrafttreten der Gebiets- schen Landkreistags in seiner Geschichte reform auf Kreisebene begann für den war das Jahr 1971, ausgelöst durch die Bayerischen Landkreistag praktisch eine Verordnung zur Neugliederung der Land- zweite Aufbauphase, in der die durch die kreise und kreisfreien Städte. Der Bay- Gebietsreform entstandenen Probleme erische Landkreistag lud damals seine zu lösen waren. Aus 143 Landkreisen Mitglieder zu einer außerordentlichen Ver- mit durchschnittlich 47.874 Einwoh- bandsversammlung ein, die am 17. März nern und einer mittleren Fläche von 482 1971 in Passau stattfand. Wie groß das qkm wurden durch die Gebietsreform 71 Interesse an diesem Thema war, beweist Landkreise mit derzeit durchschnittlich schon allein die Tatsache, dass nahezu 125.619 Einwohnern und einer Fläche 1.000 Landräte, Bürgermeister, Kreis- und von 967 qkm. Gemeinderäte an dieser Veranstaltung in der Nibelun- 40 Jahre nach der Gebietsreform lässt sich feststellen, genhalle teilnahmen, eine Zahl, die in der Geschichte des dass alle kommunalen Gebietskörperschaften in fairer Bayerischen Landkreistags bisher nie erreicht worden war Partnerschaft versuchen, die gegenwärtigen und abseh- und wohl auch nicht mehr erreicht werden wird. Die Mei- baren künftigen Probleme der Bürger im örtlichen Bereich nungsskala reichte dabei von der strikten Ablehnung bis zu schultern. zur absoluten Befürwortung der damals geplanten Ge- bietsreform. Dr. Jakob Kreidl Landrat des Landkreises Miesbach Präsident des Bayerischen Landkreistags

Sommerschloss der Würzburger Fürstbischöfe in Veitshöchheim

60 61 Archivalien zur Geschichte des Landkreises

1862: Die Geburtsstunde der bayerischen Landratsämter von Roland Brodziak

2012 wird auch das 150-jährige Jubiläum der bay- erischen Landratsämter gefeiert: Mit dem Gesetz vom 24. Februar 1862 wurden innerhalb der bereits beste- henden Distriktgemeinden die Bezirksämter als Distrikt- Verwaltungsbehörden eingerichtet. § 2 dieses Gesetzes bestimmte, dass jedes Bezirksamt mit einem Bezirksamt- mann als Vorsitzenden besetzt wird, der als Chef des Am- tes anzusehen war. Gleichzeitig wurden die administrati- ven Aufgaben von der Justiz getrennt. Die Bezirksämter waren nunmehr reine Verwaltungsbehörden und damit die Vorläufer der heutigen Landratsämter. Zum gleichen Zeitpunkt entstanden als unterste Gerichtsinstanz die späteren Amtsgerichte (damals unter dem Namen Land- gerichte) und das bayerische Notariat. Die Entstehung der bayerischen Landratsämter ist nach dem Staatsumbau der Montgelas-Zeit um 1800 die wichtigste Verwaltungsreform des 19. Jahrhunderts. 1862 ist ein Meilenstein in der Geschichte der modernen Staatlichkeit Bayerns; umso mehr als damals schon er- kannt wurde, dass Landratsämter als bürgernahe Unter- behörden in einem Flächenlandkreis wie Bayern unerläss- lich sind. Die „Königlich Allerhöchste Verordnung“ des bayeri- schen Königs Maximilian II. zur Errichtung der Bezirks- ämter als Vorläufer der Landratsämter wurde im „König- lich Bayerischen Kreisamtsblatt von Unterfranken und Aschaffenburg“ Nr. 32 vom 26. März 1862 veröffentlicht und trat mit Wirkung vom 1. Juli 1862 in Kraft.

62 63 64 65 Gebietsreform 1972 Landkreis Würzburg

Der Landkreis vor und nach der Gebietsreform Altlandkreis Karlstadt Hausen

Gebietsreform 1972 Landkreis Würzburg Bergtheim Altlandkreis Thüngers- Eisenheim Gerolzhofen heim Güntersleben Unterpleichfeld Ober- pleichfeld Rimpar Erla- Leinach brunn Prosselsheim

Margets- Veits- Kürnach höchheim höchheim Versbach Estenfeld Greußenheim Zell Dürrbachtal Remlingen Lindleins- Hettstadt mühle Altlandkreis Grombühl Lengfeld Alt- Marktheidenfeld Uettingen Zellerau stadt Frauen- Rottendorf Würzburg Holzkirchen Waldbüttelbrunn land Höchberg Sander- Gerbrunn au Helmstadt Steinbach- Randersacker Wald- Eisingen tal brunn Heidingsfeld Theilheim

Kist Altlandkreis Würzburg Heuchelhof Landkreis Neubrunn Altertheim Kitzingen Rotten- Eibelstadt bauer Klein- rinder- Reichenberg Winter- feld hausen Sommer- hausen

Geroldshausen Frickenhausen Ochsenfurt Kirchheim Aufteilung der Altlandkreise Giebelstadt

Marktheidenfeld Gnodstadt Gaukönigshofen Karlstadt

Ochsenfurt Bütthard Sonderhofen

Altlandkreis Ochsenfurt Gerolzhofen Gelchsheim

Riedenheim Kitzingen Aub

gemeindefreies Gebiet Röttingen

Bieberehren Stadtgebiet Würzburg Tauberrettersheim Stadtteile Würzburg

eingemeindete Stadtteile

gewünschte Stadtteile

MP-GRAFIK: JUTTA GLÖCKNER 66 67 Die Gemeindegebietsreform von 1978

Diese von der Pressestelle des Verzeichnis der Verwaltungsgemeinschaften des Aber auch politische Gebilde unterliegen einer Dyna- Landratsamtes 1978 herausgege- Landkreises Würzburg (Stand 1. Januar 2012) mik: Mit Wirkung vom 1. Januar 1980 wurde Kürnach aus bene Skizze zeigt die neue Verwal- Verwaltungsgemeinschaft Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Estenfeld entlassen, tungs- und Gemeindeeinteilung Aub Aub (Stadt) Neubrunn aus der VG Helmstadt, Leinach aus der VG nach dem 1. Mai 1978 im Landkreis Gelchsheim (Markt) Margetshöchheim, Unterpleichfeld aus der VG Bergtheim. Würzburg. Sie verdeutlicht, welche Sonderhofen Die VG Randersacker (Randersacker und Theilheim) wur- Gemeinden im Zuge der Gemein- Bergtheim Bergtheim de aufgelöst. Aus der VG Kist (Altertheim, Kist, Eisingen, degebietsreform in Verwaltungs- Oberpleichfeld Waldbrunn) wurden die VG Eisingen (Eisingen, Wald- gemeinschaften zusammengefasst Eibelstadt Eibelstadt (Stadt) brunn) und die VG Kist (Altertheim, Kist) neu gebildet. wurden und welche als Einheits- Frickenhausen (Markt) Aus der VG Waldbüttelbrunn (Greußenheim, Hettstadt, gemeinden weiter bestanden. Die Sommerhausen (Markt) Waldbüttelbrunn) wurde die VG Hettstadt (Hettstadt, Winterhausen (Markt) unterstrichenen Orte beherbergen Greußenheim) neu gebildet und die Gemeinde Waldbüt- den Sitz der Verwaltungsgemein- Estenfeld Eisenheim (Markt) telbrunn wurde selbstständig. Mit Wirkung vom 1. Januar Estenfeld schaften. Prosselsheim 1990 wurde die VG Eisingen (Eisingen, Waldbrunn) auf- gelöst und Kleinrinderfeld aus der VG Kirchheim entlas- Giebelstadt Bütthard (Markt) Giebelstadt (Markt) sen. Mit Wirkung vom 1. Januar 1994 wurde Hausen aus der VG Bergtheim entlassen. Helmstadt Helmstadt (Markt) Holzkirchen Remlingen (Markt) Uettingen Hettstadt Greußenheim Hettstadt Kirchheim Geroldshausen Kirchheim Kist Altertheim Kist Margetshöchheim Erlabrunn Margetshöchheim Röttingen Bieberehren Riedenheim Röttingen (Stadt) Tauberrettersheim

68 69 Rieden

Einwohnerentwicklung im Landkreis Würzburg Gramschatz Hausen Opferbaum Fährbrück Erbshausen- Einwohner Sulzwiesen Bergtheim Dipbach Ober- Hilpertshausen Eisenheim Rupprechtshausen Thüngersheim Oberpleichfeld Unter- Güntersleben Burggrumbach Püssenheim Unter- Leinach Unterpleichfeld Ober- Seligenstadt Prosselsheim Rimpar Erlabrunn Mühlhausen Gadheim 160.000 Maidbronn Kürnach Margetshöchheim Veitshöchheim 150.000 Estenfeld Greußenheim Zell a. Main WÜRZBURG Rothof Remlingen Hettstadt Roßbrunn Rottendorf Waldbüttelbrunn Holzkirchen Uettingen Höchberg Mädelhofen Gerbrunn Wüstenzell Eisingen Helmstadt Randersacker Holzkirchhausen Waldbrunn Theilheim

Kist Lindelbach 100.000 Neubrunn Ober- Altertheim Reichenberg Unter- Limbachshof Eibelstadt

Böttigheim Lindflur Steinbach Uengershausen Winterhausen Erlach Kleinrinderfeld Sommerhausen

159.788 159.802 Fuchsstadt Zeubelried Albertshausen Geroldshausen Klingholz Klein- Gossmannsdorf Moos ochsenfurt Frickenhausen Eßfeld Darstadt 158.919 159.311 159.845 159.836 160.080 159.978 160.222 160.761 160.273 159.963

Ingolstadt Hohestadt Ochsenfurt Kirchheim Giebelstadt 144.354 146.439 148.738 150.900 152.208 154.275 155.725 156.800 157.936 158.655 Acholshausen Tückelhausen 50.000 Sulzdorf Gaukönigshofen Gaubüttelbrunn Herchsheim Wolkshausen 134.777 136.016 137.037 138.003 138.591 138.680 139.665 140.335 140.332 141.948 Gützingen Allersheim Rittershausen Eichelsee Hopferstadt Höttingen Euerhausen 132.807 133.385 Gaurettersheim Sonderhofen Bütthard Bolzhausen Tiefenthal Sächsenheim Osthausen

Gelchsheim Oellingen

Stalldorf Riedenheim 0 Oesfeld Baldersheim Aub Oberhausen Lenzenbrunn 19781979 1981198219831984 1986198719881989 1991199219931994 1996199719981999 2001200220032004 2006200720082009 2011 1990 1995 2000 2005 2010 1980 1985 Aufstetten Burgerroth Strüth Bieberehren

Röttingen Buch 70 71 Klingen Tauberrettersheim Die Gemeinden des Landkreises Würzburg

2012: 52 kreisangehörige Gemeinden Die Gemeinden des Landkreises Würzburg 97247 Eisenheim (Markt) OT: Obereisenheim 97218 Gerbrunn mit 117 Ortsteilen und 159.802 Einwohnern (seit der Gemeindegebietsreform von 1978) Einwohner 1.326 Untereisenheim Einwohner 6.480 VGem Estenfeld Der Landkreis Würzburg wurde im Zuge der Land- 97237 Altertheim OT: Oberaltertheim 97256 Geroldshausen OT: Geroldshausen kreisgebietsreform am 1. Juli 1972 mit der Zusammen- Einwohner 2.057 Unteraltertheim 97249 Eisingen Einwohner 1.325 Moos fassung der beiden ehemaligen Landkreise Würzburg und VGem Kist Steinbach Einwohner 3.582 VGem Kirchheim Ochsenfurt und der Aufnahme von insgesamt 17 Gemein- den aus den ehemaligen Landkreisen Marktheidenfeld 97239 Aub (Stadt) OT: Aub 97250 Erlabrunn 97232 Giebelstadt (Markt) OT: Giebelstadt (Böttigheim, Helmstadt, Holzkirchen, Holzkirchhausen, Einwohner 1.545 Baldersheim Einwohner 1.702 Einwohner 5.031 Allersheim Neubrunn, Remlingen, Uettingen, Wüstenzell), Karlstadt VGem Aub Burgerroth VGem Margetshöchheim VGem Giebelstadt Eßfeld (Erbshausen, Gramschatz, Hausen, Opferbaum, Rieden), Euerhausen Kitzingen (Oberpleichfeld, Prosselsheim) und Gerolzhofen 97241 Bergtheim OT: Bergtheim 97230 Estenfeld OT: Estenfeld Herchsheim (Obereisenheim und Untereisenheim) gebildet. Einwohner 3.408 Dipbach Einwohner 4.820 Mühlhausen Ingolstadt i.Ufr. Laut dem Bayerischen Statistischen Landesamt be- VGem Bergtheim Opferbaum VGem Estenfeld Sulzdorf trug die Einwohnerzahl im neu gebildeten Landkreis Würzburg zum 1. Juli 1972 139.508 Einwohner. 97243 Bieberehren OT: Bieberehren 97252 Frickenhausen a.M. (Markt) 97259 Greußenheim Bei der anschließenden Gemeindegebietsreform wur- Einwohner 937 Buch Einwohner 1.228 Einwohner 1.591 den bis zum 1. Mai 1978 fünf Gemeinden in die kreis- VGem Röttingen Klingen VGem Eibelstadt VGem Hettstadt freie Stadt Würzburg eingemeindet: Rottenbauer (1974), Oberdürrbach und Unterdürrbach (1976), Lengfeld und 97244 Bütthard (Markt) OT: Bütthard 97253 Gaukönigshofen OT: Gaukönigshofen 97261 Güntersleben Versbach (1978), sowie aus der Gemeinde Höchberg der Einwohner 1.272 Oesfeld Einwohner 2.455 Acholshausen Einwohner 4.397 Ortsteil Steinbachtal (1978). Gnodstadt wurde 1978 an VGem Giebelstadt Gaurettersheim Eichelsee den Landkreis Kitzingen abgegeben. Zum 1. Juli 1978 be- Gützingen Rittershausen 97262 Hausen b. Würzburg OT: Hausen b.Wzbg. trug die Einwohnerzahl im Landkreis Würzburg 132.807. Höttingen Wolkshausen Einwohner 2.399 Erbshausen Nach dem Abschluss der Gemeindegebietsreform Tiefenthal Rieden zum 1. Mai 1978 bestehen im Landkreis noch 52 kreis- 97255 Gelchsheim (Markt) OT: Gelchsheim angehörige Gemeinden mit insgesamt 117 Ortsteilen. 30 97246 Eibelstadt (Stadt) Einwohner 798 Oellingen 97264 Helmstadt (Markt) OT: Helmstadt dieser Gemeinden gehören einer der elf Verwaltungsge- Einwohner 2.803 VGem Aub Osthausen Einwohner 2.570 Holzkirchhausen meinschaften an. VGem Eibelstadt VGem Helmstadt

72 73 97265 Hettstadt 97277 Neubrunn (Markt) OT: Neubrunn 97280 Remlingen (Markt) 97288 Theilheim Einwohner 3.655 Einwohner 2.166 Böttigheim Einwohner 1.477 Einwohner 2.348 VGem Hettstadt VGem Helmstadt 97241 Oberpleichfeld 97291 Thüngersheim 97204 Höchberg Einwohner 1.089 97283 Riedenheim OT: Riedenheim Einwohner 2.661 Einwohner 9.490 VGem Bergtheim Einwohner 745 Stalldorf VGem Röttingen Oberhausen 97292 Uettingen 97292 Holzkirchen OT: Holzkirchen 97199 Ochsenfurt (Stadt) OT: Ochsenfurt Lenzenbrunn Einwohner 1.902 Einwohner 930 Wüstenzell Einwohner 11.304 Darstadt VGem Helmstadt VGem Helmstadt Erlach 97222 Rimpar (Markt) OT: Rimpar Hohestadt Einwohner 7.752 Gramschatz 97294 Unterpleichfeld OT: Unterpleichfeld 97268 Kirchheim OT: Kirchheim Hopferstadt Maidbronn Einwohner 2.861 Burggrumbach Einwohner 2.177 Gaubüttelbrunn Goßmannsdorf Hilpertshausen VGem Kirchheim Kleinochsenfurt 97285 Röttingen (Stadt) OT: Röttingen Rupprechtshausen Tückelhausen Einwohner 1.642 Aufstetten 97270 Kist Zeubelried VGem Röttingen Strüth 97209 Veitshöchheim OT: Veitshöchheim Einwohner 2.447 Einwohner 9.917 Gadheim VGem Kist 97279 Prosselsheim OT: Prosselsheim 97228 Rottendorf Einwohner 1.179 Püssensheim Einwohner 5.255 97295 Waldbrunn 97271 Kleinrinderfeld OT: Kleinrinderfeld VGem Estenfeld Seligenstadt Einwohner 2.601 Einwohner 2.100 Limbachshof 97286 Sommerhausen (Markt) 97236 Randersacker (Markt) OT: Randersacker Einwohner 1.662 97297 Waldbüttelbrunn OT: Waldbüttelbrunn 97273 Kürnach Einwohner 3.435 Lindelbach VGem Eibelstadt Einwohner 5.015 Mädelhofen Einwohner 4.542 Roßbrunn 97234 Reichenberg (Markt) OT: Reichenberg 97255 Sonderhofen OT: Sonderhofen 97274 Leinach OT: Oberleinach Einwohner 3.967 Albertshausen Einwohner 824 Bolzhausen 97286 Winterhausen (Markt) Einwohner 3.131 Unterleinach Fuchsstadt VGem Aub Sächsenheim Einwohner 1.460 Lindflur VGem Eibelstadt 97276 Margetshöchheim Uengershausen 97285 Tauberrettersheim Einwohner 3.203 Einwohner 853 97299 (Markt) VGem Margetshöchheim VGem Röttingen Einwohner 4.286

74 75 Landräte im Landkreis Würzburg seit 1972

1949 – 1978 1978 – 1996 1996 – 2008 Seit 2008 Dr. Friedrich Wilhelm Dr. Georg Schreier Waldemar Zorn Eberhard Nuß

76 77 Vier Landräte – sieben Kreistage

40 Jahre Landkreis Würzburg

„Die Landkreise sind Gebietskörperschaften mit dem tert. Für Landkreise über 150.000 Einwohner wurden Recht, überörtliche Angelegenheiten, deren Bedeutung 70 Kreisräte festgelegt. Mit Stand 31.12.1993 betrug die über das Kreisgebiet nicht hinausgeht, im Rahmen der Einwohnerzahl des Landkreises Würzburg erstmalig über Gesetze zu ordnen und zu verwalten. Ihr Gebiet bildet zu- 150.000 Einwohner, genau 150.900. Damit wurden mit gleich den Bereich der unteren staatlichen Verwaltungs- der Kreistagswahl im Jahr 1996 erstmals statt 60 jetzt 70 behörde.“ So steht es im Art. 1 der Landkreisordnung für Kreisräte gewählt. den Freistaat Bayern in der Fassung vom 22. August 1998. Der Kreistag, der aus dem Landrat und den Kreisrä- Art. 22: Der Landkreis wird durch den Kreistag ver- ten besteht, ist ein Verwaltungsorgan und ist als solcher waltet, soweit nicht vom Kreistag bestellte Ausschüsse nicht mit dem Landtag oder dem Bundestag als Parlament über Kreisangelegenheiten beschließen oder der Landrat vergleichbar. Der Landrat wird, wie die Bürgermeister, di- selbständig entscheidet. rekt vom Volk gewählt (während Ministerpräsidenten und Art. 23 benennt die Aufgaben des Kreistags: Der Bundeskanzler von den Parlamenten gewählt werden). Kreistag ist die Vertretung der Kreisbürger. Er entscheidet Den oder die Stellvertreterinnen und Stellvertreter des im Rahmen des Art. 22 über alle wichtigen Angelegen- Landrats wählt der Kreistag aus seiner Mitte. heiten der Kreisverwaltung. Der Kreistag überwacht die gesamte Kreisverwaltung, insbesondere auch die Ausfüh- rung seiner Beschlüsse. Jedem Kreisrat muss durch das Landratsamt Auskunft erteilt werden. Bereits 1973 wurde in einer Neufassung der Land- kreisordnung die Wahlperiode auf sechs Jahre erwei-

Bildunterschrift aus der Main-Post vom 25. Juli 1972: Hugo Schülling, Ochsenfurt (CSU), ist erster stellvertretender Landrat im neuen Großlandkreis Würzburg. Auf unserem Bild gratulieren ihm Landrat Dr. Fritz Wilhelm (rechts), ganz links der zweite Stellvertreter Dr. Wilhelms, Karl Herold, Kirchheim (SPD) und neben Dr. Wilhelm dessen dritter Stellvertreter Manfred Lutz, Waldbüttelbrunn (CSU).

78 79 Die Eidesformel

Art. 24, Landkreisordnung für den Freistaat Bayern (LKrO): Alle Kreisräte sind alsbald nach ihrer Berufung in feierlicher Form zu vereidigen.

Die Eidesformel lautet: „Ich schwöre Treue dem Grundgesetz für die Bun- desrepublik Deutschland und der Verfassung des Freistaates Bayern. Ich schwöre, den Gesetzen gehorsam zu sein und meine Amtspflichten ge- wissenhaft zu erfüllen. Ich schwöre, die Rechte der Selbstverwaltung zu wahren und ihren Pflich- ten nachzukommen, so wahr mir Gott helfe.“

Der Eid kann auch ohne die Worte „so wahr mir Gott helfe“ geleistet werden. Erklärt ein Kreisrat, dass er aus Glaubens- oder Gewissensgründen keinen Eid leisten könne, so hat er an Stelle der Worte „ich schwöre“ die Worte „ich gelobe“ zu sprechen oder das Gelöbnis mit einer dem Be- kenntnis seiner Religionsgemeinschaft oder der Überzeugung seiner Weltanschauungsgemein- schaft entsprechenden, gleichwertigen Beteu- erungsformel einzuleiten. Den Eid nimmt der Bildunterschrift aus der Main-Post vom 25. Juli 1972: Landrat ab. Die Eidesleistung entfällt für die Bei der konstituierenden Sitzung gestern im Kreisalters- und Pflegeheim leisteten die 60 Kreisräte des neuen Großlandkreises Kreisräte, die im Anschluss an ihre Amtszeit wie- Würzburg ihren Eid. Für dieses große Gremium war es erforderlich, eine neue Sitzordnung zu schaffen. der zum Kreisrat des gleichen Landkreises ge- Auf unserem Bild rechts die 30 Mitglieder der CSU-Fraktion, links die 22 SPD-Mitglieder und in der Mitte die sieben UWG-Kreisräte. wählt wurden. Die FDP ist mit Kreisrat Karl Schön vertreten.

80 81 Der Kreistag 1972 - 1978

Partei Name Vorname Wohnort Kreistag Partei Name Vorname Wohnort Kreistag CSU Abel Willy Hopferstadt 1972 – 1978 SPD Clement Walter Höchberg 1972 – 1978 CSU Ankenbrand Franz Waldbüttelbrunn 1972 – 1978 SPD Ditzel Elmar Rottendorf 1972 – 1978 CSU Birkhofer Katharina Prosselsheim 1972 – 1978 SPD Eckert Oskar Erlabrunn 1972 – 1978 CSU Braun Rüdiger Versbach 1972 – 1978 SPD Franz Herbert Roßbrunn 1972 – 1978 CSU Emmerling Paul Rottendorf 1974 – 1978 SPD Götzelmann Andreas Oberaltertheim 1972 – 1978 CSU Engert Eugen Gaubüttelbrunn 1972 – 1978 SPD Henneberger Bernhard Kleinrinderfeld 1974 – 1978 CSU Feghelm Markward Ochsenfurt 1972 – 1978 SPD – Stellv. Landrat Herold Karl Kirchheim 1972 – 1978 CSU Feghelm Guntram Giebelstadt 1972 – 1978 SPD Hillecke Werner Höchberg 1972 – 1978 CSU Gans, Dr. Albin Ochsenfurt 1972 – 1978 SPD Hümmer Philipp Waldbüttelbrunn 1972 – 1978 CSU Gömmel Walter Hettstadt 1972 – 1973 SPD Jörg Albin Maidbronn 1972 – 1977 CSU Grumbach Hans Eibelstadt 1973 – 1973 SPD Knorz Elfriede Rimpar 1972 – 1978 CSU Grünewald Alois Kleinochsenfurt 1972 – 1978 SPD Kunzemann Oswald Zell am Main 1972 – 1978 CSU Harant Josef Helmstadt 1972 – 1978 SPD Lang Wilhelm Gerbrunn 1972 – 1978 CSU Hell Josef Opferbaum 1972 – 1978 SPD Messelberger Emil Estenfeld 1972 – 1974 CSU Keidel Richard Rimpar 1972 – 1978 SPD Mirus Heinz Rimpar 1972 – 1978 CSU Kunzemann Karl Güntersleben 1972 – 1978 SPD Müller Alfons Güntersleben 1972 – 1978 CSU Leimig Alfons Gelchsheim 1974 – 1978 SPD Pfenning Hans Ochsenfurt 1972 – 1978 CSU – Stellv. Landrat Lutz Manfred Waldbüttelbrunn 1972 – 1978 SPD Schmitt Emil Holzkirchen 1972 – 1978 CSU Menth Bernhard Aub 1972 – 1978 SPD Schneider Günter Margetshöchheim 1974 – 1978 CSU Menth Otto Rittershausen 1972 – 1978 SPD Sieber Eduard Frickenhausen 1974 – 1978 CSU Menth Ottmar Röttingen 1972 – 1978 SPD Stroh Gerhard Ochsenfurt 1972 – 1978 CSU Nossen Gerd Höchberg 1972 – 1978 SPD Vornberger Erwin Veitshöchheim 1972 – 1974 CSU Oehrlein Erwin Margetshöchheim 1972 – 1978 SPD Weiß Erich Goßmannsdorf 1974 – 1978 CSU Palitza Georg Gerbrunn 1972 – 1978 SPD Wolf Erwin Versbach 1972 – 1978 CSU Sauer Willi Bergtheim 1972 – 1978 CSU Sauer, MdL Erich Ochsenfurt 1972 – 1978 UPW/UWG Dehner Fritz Ochsenfurt 1972 – 1978 CSU Schätzlein Eugen Böttigheim 1972 – 1978 UPW/UWG Döller Fritz Giebelstadt 1972 – 1978 CSU Schraud Ansgar Unterpleichfeld 1972 – 1978 UWG Fenner Gerd Gelchsheim 1972 – 1978 CSU – Stellv. Landrat Schülling Hugo Ochsenfurt 1972 – 1978 UWG Lindwurm Hans Goßmannsdorf 1972 – 1976 CSU Spiegel Martin Kleinrinderfeld 1972 – 1978 UPW/UWG Mark Michael Ochsenfurt 1972 – 1978 CSU Vornberger Adolf Randersacker 1972 – 1978 UWG Oechsner Dieter Ochsenfurt 1972 – 1978 CSU – Landrat Wilhelm Dr. Fritz Würzburg 1972 – 1978 UWG Viebahn Hans Ochsenfurt 1976 – 1978 CSU Will, MdL Christian Estenfeld 1972 – 1978 UWG Zobel von (Freiherr) Stephan Darstadt 1972 – 1978 CSU Wunderlich, Dr. Heinrich Lengfeld 1972 – 1978 FDP Schön Karl Giebelstadt 1972 – 1978 SPD Albrecht Artur Remlingen 1972 – 1978 SPD Börner Eberhard Eibelstadt 1972 – 1978

82 83 Konstituierende Sitzung am 13. April 1978 „Die Kreisräte grüßen herzlich“. Aufgenommen am 4. November 1983.

Bildunterschrift aus der Main-Post vom 26. Januar 1978 Nachgerückt in den Kreistag des Landkreises Würzburg sind vier neue Kreisräte. Sie ersetzen die aus diesem Gremium ausge- schiedenen Vertreter Versbachs und Lengfelds. Landrat Dr. Fritz Wilhelm vereidigte die Neuen bei der letzten Kreistagssitzung für den Rest der Legislaturperiode. Unser Bild zeigt von links: Alfred Fröhlich (Randersacker), Karl Schmidt (Winterhausen), beide SPD, Landrat Wilhelm, Paul Emmerling (Rottendorf) und Alfons Leimig (Gelchsheim), beide CSU.

84 85 Der Kreistag 1978 - 1984

Partei Name Vorname Wohnort Kreistag Partei Name Vorname Wohnort Kreistag CSU Abel Willy Ochsenfurt-Hopferstadt 1978 – 1984 SPD Börner Eberhard Eibelstadt 1978 – 1984 CSU Ach Manfred Margetshöchheim 1978 – 1984 SPD Clement Walter Höchberg 1978 – 1984 CSU Ankenbrand Franz Waldbüttelbrunn 1978 – 1984 SPD Ditzel Elmar Rottendorf 1978 – 1984 CSU Bauer Elisabeth Prosselsheim 1978 – 1984 SPD Dosch Walter Reichenberg 1982 – 1984 CSU Beierle Georg Kürnach 1978 – 1984 SPD Eckert Oskar Erlabrunn 1978 – 1984 CSU Engert Eugen Kirchheim-Gaubüttelbrunn 1978 – 1984 SPD Fröhlich Alfred Randersacker 1978 – 1984 CSU Feghelm Markward Ochsenfurt 1978 – 1984 SPD Götzelmann Andreas Altertheim 1978 – 1984 CSU Feghelm Guntram Giebelstadt 1978 – 1984 SPD Herold Karl Kirchheim 1978 – 1984 CSU Frost Monika Eibelstadt 1978 – 1984 SPD Hillecke Werner Höchberg 1978 – 1984 CSU Gans, Dr. Albin Ochsenfurt 1978 – 1984 SPD Hümmer Philipp Waldbüttelbrunn 1978 – 1984 CSU Harant Josef Helmstadt 1978 – 1984 SPD Kinzkofer Rainer Veitshöchheim 1978 – 1984 CSU Hell Josef Bergtheim-Opferbaum 1978 – 1984 SPD Klein Anneliese Ochsenfurt 1978 – 1984 CSU Keßler Adolf Reichenberg-Albertshausen 1978 – 1984 SPD Knorz Elfriede Rimpar 1978 – 1984 CSU Lother Karl Güntersleben 1978 – 1984 SPD Kunzemann Oswald Zell am Main 1978 – 1984 CSU Lutz Manfred Waldbüttelbrunn 1978 – 1984 SPD Lang Wilhelm Gerbrunn 1978 – 1984 CSU Meckelein Arthur Uettingen 1978 – 1984 SPD Müller Alfons Güntersleben 1978 – 1984 CSU Meichsner Josef Zell am Main 1978 – 1984 SPD Nitsche Christoph Kleinrinderfeld 1978 – 1984 CSU Menth Bernhard Aub 1978 – 1984 SPD Schlegel Werner Bergtheim 1978 – 1982 CSU Menth Otto Gaukönigshofen-Rittershausen 1978 – 1979 SPD Schmitt Emil Holzkirchen 1978 – 1984 CSU Nossen Gerd Höchberg 1978 – 1984 SPD Schneider Günter Margetshöchheim 1978 – 1984 CSU Oestemer Andreas Leinach 1978 – 1984 SPD Wesselowsky Peter Ochsenfurt 1978 – 1984 CSU Palitza Georg Gerbrunn 1978 – 1984 CSU Röhm Elmar Thüngersheim 1978 – 1984 UWG Lesch Paul Gaukönigshofen 1978 – 1984 CSU Rudolf Günter Röttingen 1978 – 1984 UWG Mantel Werner Giebelstadt 1978 – 1984 CSU Scheder Wilhelm Kist 1979 – 1984 UWG-FW Metzger Adam Ochsenfurt-Hopferstadt 1981 – 1984 CSU Schraud Ansgar Unterpleichfeld-Burggrumbach 1978 – 1984 UWG Müller-Schwerin, Dr. Wilhelm Ochsenfurt 1978 – 1984 CSU – Landrat Schreier Dr. Georg Würzburg 1978 – 1984 UWG Oechsner Dieter Ochsenfurt 1978 – 1981 CSU – Stellv. Landrat Schülling Hugo Ochsenfurt 1978 – 1984 UWG-FW Rack Heinz Ochsenfurt 1978 – 1984 CSU Schuster Johanna Waldbrunn 1978 – 1984 UWG Zobel von (Freiherr) Stephan Ochsenfurt-Darstadt 1978 – 1984 CSU Spiegel Martin Kleinrinderfeld 1978 – 1984 CSU Steppert Erich Veitshöchheim 1978 – 1984 FDP Rohde, Dr. Gerd Veitshöchheim 1978 – 1984 CSU Vornberger Adolf Randersacker 1978 – 1984 CSU Wagner Alfred Rimpar 1978 – 1984 CSU Will, MdL Christian Estenfeld 1978 – 1984 CSU – Stellv. Landrat Zorn Waldemar Hettstadt 1978 – 1984

86 87 Vereidigt wurden in der konstituierenden Sitzung am 14. Mai 1984 von Landrat Dr. Georg Schreier die 18 neuen unter Bildunterschrift aus der Main-Post vom 15. Mai 1984: den 60 Kreisräten des Landkreises Würzburg. Landrat Dr. Georg Schreier (rechts) und seine drei Stellvertreter (von links) der zweite, Paul Lesch (UWG), der dritte, Rudolph Ruhl (CSU) und der erste, Waldemar Zorn (CSU). Schreier gratulierte besonders dem Neuling im Kreistag, Ruhl, dem man gleich das Vertrauen für ein solches Amt schenkte.

88 89 Der Kreistag 1984 - 1990

Partei Name Vorname Wohnort Kreistag Partei Name Vorname Wohnort Kreistag CSU Ach Manfred Margetshöchheim 1984 – 1990 SPD Eckert Oskar Erlabrunn 1984 – 1987 CSU Ankenbrand Franz Waldbüttelbrunn 1984 – 1990 SPD Grimm Günther Estenfeld 1988 – 1990 CSU Bauer Elisabeth Prosselsheim 1984 – 1990 SPD Herold Karl Kirchheim 1984 – 1990 CSU Beierle Georg Kürnach 1984 – 1990 SPD Hillecke Werner Höchberg 1984 – 1990 CSU Engert Eugen Kirchheim–Gaubüttelbrunn 1984 – 1990 SPD Hümmer Philipp Waldbüttelbrunn 1984 – 1990 CSU Fasel Helmut Zell am Main 1984 – 1990 SPD Kinzkofer Rainer Veitshöchheim 1984 – 1990 CSU Frost Monika Eibelstadt 1984 – 1990 SPD Klein Anneliese Ochsenfurt 1984 – 1990 CSU Gerbig Werner Ochsenfurt 1984 – 1990 SPD Knorz Elfriede Rimpar 1984 – 1990 CSU Hell Josef Bergtheim-Opferbaum 1984 – 1990 SPD Kühne Thea Gaukönigshofen 1984 – 1990 CSU Keßler Adolf Reichenberg-Albertshausen 1984 – 1990 SPD Lang Wilhelm Gerbrunn 1986 – 1990 CSU Kütt Anton Rimpar 1984 – 1990 SPD Müller Alfons Güntersleben 1984 – 1990 CSU Lesch Lioba Gaukönigshofen 1984 – 1990 SPD Nitsche Christoph Kleinrinderfeld 1984 – 1986 CSU Lother Karl Güntersleben 1984 – 1990 SPD Pfau Horst Eisingen 1984 – 1990 CSU Meckelein Arthur Uettingen 1984 – 1990 SPD Schäfer Marion Höchberg 1984 – 1988 CSU Menth Bernhard Aub 1984 – 1990 SPD Schmitt Emil Holzkirchen 1984 – 1990 CSU Nossen Gerd Höchberg 1984 – 1990 SPD Schnasse Wiebke Randersacker 1986 – 1990 CSU Oestemer Andreas Leinach 1984 – 1990 SPD Schneider Günter Margetshöchheim 1984 – 1990 CSU Palitza Georg Gerbrunn 1984 – 1990 SPD Volk Anton Bergtheim 1984 – 1990 CSU Rudolf Günter Röttingen 1984 – 1990 SPD Weidenhammer Dieter Zell am Main 1987 – 1990 CSU – Stellv. Landrat Ruhl Rudolf Ochsenfurt 1984 – 1990 SPD Wesselowsky Peter Ochsenfurt 1984 – 1990 CSU Schätzlein Eugen Helmstadt 1984 – 1990 CSU Scheiner Bruno Greußenheim 1984 – 1990 UWG-FW Heindl Margareta Höchberg 1988 – 1990 CSU Schön Karl Giebelstadt 1984 – 1990 UWG Lesch Paul Gaukönigshofen 1984 – 1990 CSU Schraud Ansgar Unterpleichfeld-Burggrumbach 1984 – 1990 UWG Mantel Werner Giebelstadt 1984 – 1990 CSU – Landrat Schreier Dr. Georg Würzburg 1984 – 1990 UWG-FW Metzger Adam Ochsenfurt-Hopferstadt 1984 – 1990 CSU Seidenspinner Bruno Neubrunn 1984 – 1990 UWG Müller-Schwerin, Dr. Wilhelm Ochsenfurt 1984 – 1990 CSU Spiegel Martin Kleinrinderfeld 1984 – 1990 UWG-FW – Stellv. Landrat Rack Heinz Ochsenfurt 1984 – 1990 CSU Steppert Erich Veitshöchheim 1984 – 1990 UWG Zobel von (Freiherr) Stephan Ochsenfurt-Darstadt 1984 – 1987 CSU Vornberger Adolf Randersacker 1984 – 1990 CSU Wiesen Brigitte Höchberg 1984 – 1990 Bündnis 90/Die Grünen Hartenstein Volker Ochsenfurt 1984 – 1990 CSU Will, MdL Christian Estenfeld 1984 – 1990 Bündnis 90/Die Grünen Heß Michael Uettingen 1985 – 1990 CSU – Stellv. Landrat Zorn Waldemar Hettstadt 1984 – 1990 Bündnis 90/Die Grünen Seifert Marga Erlabrunn 1984 – 1985

SPD Baumgärtner Rolf Rottendorf 1984 – 1990 FDP Rohde, Dr. Gerd Veitshöchheim 1984 – 1990 SPD Börner Eberhard Eibelstadt 1984 – 1986 SPD Clement Walter Höchberg 1984 – 1990 SPD Dosch Walter Reichenberg 1984 – 1990

90 91 Bildunterschrift aus der Main-Post vom 27. April 1984: Sie scheiden mit dem 30. April aus ihrem Ehrenamt als Kreisrat und wurden mit dem Wappenteller des Kreises von Landrat Dr. Georg Schreier ausgezeichnet (vordere Reihe von links): Guntram Feghelm, Josef Schneider, Dr. Schreier, Johanna Schuster, Bildunterschrift aus der Main-Post vom 21. März 1984: Leo Lang, Emil Borst; zweite Reihe von links: Willi Scheder, Alfred Wagner, Adolf Vornberger, Emil Schmitt, Willi Abel; Fieberhaft ausgezählt wurden im Landratsamt die Stimmzettel für die Kreistagswahl . hintere Reihe von links: Josef Meichsner, Elmar Röhm, Ernst Steigleder, Josef Harant, Alfred Fröhlich, Oskar Eckert, Josef Weid und Paul Emmerling. Auf dem Foto fehlen Josef Bauermees, Willy Lang, Heinrich Nothaft und Albin Streitenberger.

92 93 Der Kreistag 1990 - 1996

Partei Name Vorname Wohnort Kreistag Partei Name Vorname Wohnort Kreistag CSU Ach, MdL Manfred Margetshöchheim 1990 – 1996 SPD Hillecke Werner Höchberg 1990 – 1996 CSU Bauer Elisabeth Prosselsheim 1990 – 1996 SPD Hoffmann Meta Ochsenfurt 1990 – 1994 CSU Blenk, Dr. Robert Veitshöchheim 1990 – 1993 SPD Hümmer Philipp Waldbüttelbrunn 1990 – 1996 CSU Brohm Georg Rottendorf 1990 – 1996 SPD Kinzkofer Rainer Veitshöchheim 1990 – 1996 CSU Dausacker Albert Thüngersheim 1995 – 1996 SPD Klein Anneliese Ochsenfurt 1990 – 1996 CSU Engert Eugen Kirchheim – Gaubüttelbrunn 1990 – 1995 SPD Kühne Thea Gaukönigshofen 1990 – 1996 CSU Fasel Helmut Zell am Main 1990 – 1996 SPD Mohr, Dr. Manfred Kürnach 1990 – 1996 CSU Frost Monika Eibelstadt 1990 – 1996 SPD Müller Alfons Güntersleben 1990 – 1996 CSU Hell Josef Bergtheim-Opferbaum 1990 – 1996 SPD Pfau Horst Eisingen 1990 – 1996 CSU Karl Wolfgang Ochsenfurt 1990 – 1996 SPD Renz Doris Rimpar 1990 – 1995 CSU Keßler Adolf Reichenberg-Albertshausen 1990 – 1996 SPD Schlereth Bernhard Veitshöchheim 1995 – 1996 CSU Klopf Günter Höchberg 1993 – 1996 SPD Schnasse Wiebke Randersacker 1990 – 1996 CSU Kütt Anton Rimpar 1990 – 1996 SPD Schneider Günter Margetshöchheim 1990 – 1993 CSU Lesch Lioba Gaukönigshofen 1990 – 1996 SPD Volk Anton Bergtheim 1990 – 1996 CSU Lorke Hans Gerbrunn 1992 – 1996 SPD Weidenhammer Dieter Zell am Main 1990 – 1996 CSU Lother Karl Güntersleben 1990 – 1996 SPD Wesselowsky Peter Ochsenfurt 1990 – 1996 CSU Meckelein Arthur Uettingen 1990 – 1996 SPD Wolf Ingrid Gerbrunn 1990 – 1996 CSU Menth Bernhard Aub 1990 – 1996 SPD Zang Corinna Giebelstadt 1990 – 1996 CSU Müller-Wiesen Brigitte Höchberg 1990 – 1992 CSU – Stellv. Landrat Oestemer Andreas Leinach 1990 – 1996 Bündnis 90/Die Grünen Balling Agnes Hettstadt 1990 – 1996 CSU Rudolf Günter Röttingen 1990 – 1996 Bündnis 90/Die Grünen Hartenstein, MdL Volker Ochsenfurt 1990 – 1996 CSU Ruhl Rudolf Ochsenfurt 1990 – 1996 Bündnis 90/Die Grünen Heß Michael Uettingen 1991 – 1996 CSU Scheiner Bruno Greußenheim 1990 – 1996 Bündnis 90/Die Grünen Ricker Martin Reichenberg 1990 – 1991 CSU Schlör Hermann Helmstadt 1990 – 1996 Bündnis 90/Die Grünen Trautner Christoph Eibelstadt 1990 – 1996 CSU Schön Karl Giebelstadt 1990 – 1996 CSU Schraud Ansgar Unterpleichfeld-Burggrumbach 1990 – 1996 UWG-FW Heindl Margareta Höchberg 1990 – 1996 CSU – Landrat Schreier Dr. Georg Würzburg 1990 – 1996 UWG-FW Metzger Adam Ochsenfurt-Hopferstadt 1990 – 1996 CSU Seidenspinner Bruno Neubrunn 1990 – 1996 UWG-FW – Stellv. Landrat Rack Heinz Ochsenfurt 1990 – 1996 CSU Spiegel Martin Kleinrinderfeld 1990 – 1996 UWG-FW Stahl Josef Giebelstadt-Sulzdorf 1990 – 1996 CSU Will, MdL Christian Estenfeld 1990 – 1996 UWG-FW Triebig Roland Uettingen 1990 – 1996 CSU – Stellv. Landrat Zorn Waldemar Hettstadt 1990 – 1996 UWG-FW Wild Klaus Unterpleichfeld 1990 – 1996

SPD Baumgärtner Rolf Rottendorf 1990 – 1996 REP Klemm Rolf Waldbrunn 1990 – 1996 SPD Dosch Walter Reichenberg 1990 – 1996 REP Seifert Berthold Eibelstadt 1990 – 1996 SPD Endres Erhard Theilheim 1993 – 1996 SPD Grimm Günther Estenfeld 1994 – 1996 FDP Schwarz Margarete Höchberg 1993 – 1996 SPD Herold Karl Kirchheim 1990 – 1996 FDP Rohde, Dr. Gerd Margetshöchheim 1990 – 1993

94 95 Kreistag 1996-2002: 29 neue Kreisräte - elf Frauen und 18 Männer - wurden am 3. Mai 1996 in Ochsenfurt von Landrat Waldemar Bildunterschrift aus der Main-Post vom 26. Februar 1997: Zorn in der Halle des TV Ochsenfurt vereidigt. Der Platz in der Rottendorfer Erasmus-Neustetter-Halle hätte gut und gerne für drei Kreistage gereicht. Dennoch fühlten sich die Kreisräte in der großzügigen Atmosphäre wohl und legten die Kreisumlage auf 44,8 Prozent fest.

96 97 Der Kreistag 1996 - 2002

Partei Name Vorname Wohnort Kreistag Partei Name Vorname Wohnort Kreistag CSU Ach, MdL Manfred Margetshöchheim 1996 – 2002 SPD Koch Heinz Eibelstadt 1996 – 2002 CSU Bamberger Oswald Veitshöchheim 1996 – 2002 SPD Linsenbreder Eva-Maria Kleinrinderfeld 1996 – 2002 CSU Bauer Elisabeth Prosselsheim 1996 – 2002 SPD Mohr, Dr. Manfred Kürnach 1996 – 2002 CSU Breunig Anna Giebelstadt-Eßfeld 1996 – 2002 SPD Müller-Haslach Hedwig Güntersleben 2000 – 2002 CSU Brohm Georg Rottendorf 1996 – 2002 SPD Pfau Horst Eisingen 1996 – 2002 CSU Brohm Waldemar Margetshöchheim 1996 – 2002 SPD Pohl Irmtraud Rottendorf 1996 – 2000 CSU Feuerbach Anita Zell am Main 1996 – 2002 SPD Ries Sonja Höchberg 1996 – 2002 CSU Gerbig Helmuth Ochsenfurt 1996 – 2002 SPD Schinagl Ingrid Veitshöchheim 1996 – 2002 CSU Hell Josef Bergtheim-Opferbaum 1996 – 2002 SPD Schnasse Wiebke Randersacker 1996 – 2002 CSU Karl Wolfgang Ochsenfurt 1996 – 2002 SPD Spengler Bernd Zell am Main 1996 – 2000 CSU Karl Jakob Ochsenfurt-Hopferstadt 1996 – 2002 SPD Stichler Peter Höchberg 1996 – 2002 CSU Keßler Adolf Reichenberg-Albertshausen 1996 – 2002 SPD Stock Günter Margetshöchheim 1996 – 2002 CSU Klopf Günter Höchberg 1998 – 2002 SPD Weidenhammer Dieter Zell am Main 1996 – 2002 CSU Kuchenmeister Martin Höchberg 1996 – 2002 SPD Wesselowsky Peter Ochsenfurt 1996 – 2002 CSU Kütt Anton Rimpar 1996 – 2002 SPD Wolf Ingrid Gerbrunn 1996 – 2002 CSU Ländner Manfred Kürnach 1996 – 2002 SPD Zang Corinna Giebelstadt 1996 – 2002 CSU Lehrieder Paul Gaukönigshofen 1996 – 2002 CSU Lesch Lioba Gaukönigshofen 1996 – 2002 UWG-FW Heindl Margareta Höchberg 1996 – 2002 CSU Lother Karl Güntersleben 1996 – 2002 UWG-FW Metzger Adam Ochsenfurt-Hopferstadt 1996 – 2002 CSU Meckelein Arthur Uettingen 1996 – 2002 UWG-FW Oechsner Annemarie Ochsenfurt 1996 – 2002 CSU Nestmeier Edgar Aub 1996 – 2002 UWG-FW – Stellv. Landrat Rack Heinz Ochsenfurt 1996 – 2002 CSU – Stellv. Landrat Nuß Eberhard Bergtheim 1996 – 2002 UWG-FW Scheid Dietmar Aub 1996 – 2002 CSU – Stellv. Landrat Oestemer Andreas Leinach 1996 – 2002 UWG-FW Stahl Josef Giebelstadt-Sulzdorf 1996 – 2002 CSU Rudolf Günter Röttingen 1996 – 2002 UWG-FW Triebig Roland Uettingen 1996 – 2002 CSU Schäfer Elisabeth Ochsenfurt 1996 – 2002 UWG-FW Wild Klaus Unterpleichfeld 1996 – 2002 CSU Scheiner Bruno Greußenheim 1996 – 2002 UWG-FW Ziegler, Dr. Josef Güntersleben 1996 – 2002 CSU Schlör Hermann Helmstadt 1996 – 2002 CSU Schön Karl Giebelstadt 1996 – 2002 Bündnis 90/Die Grünen Balling Agnes Hettstadt 1996 – 2001 CSU Schraud Ansgar Unterpleichfeld-Burggrumbach 1996 – 1998 Bündnis 90/Die Grünen Hahnel Ursula Reichenberg-Uengershausen 1996 – 2002 CSU Spiegel Martin Kleinrinderfeld 1996 – 2002 Bündnis 90/Die Grünen Hartenstein, MdL Volker Ochsenfurt 1996 – 2002 CSU Wallrapp Maria Theilheim 1996 – 2002 Bündnis 90/Die Grünen Heß Michael Uettingen 1996 – 2002 CSU Will, MdL (a.D.) Christian Estenfeld 1996 – 2002 Bündnis 90/Die Grünen Köpcke-Duttler, Dr. Arnold Ochsenfurt 1996 – 2002 CSU – Landrat Zorn Waldemar Hettstadt 1996 – 2002 Bündnis 90/Die Grünen Meier Maria Rottendorf 2001 – 2002 Bündnis 90/Die Grünen Trautner Christoph Eibelstadt 1996 – 2002 SPD Andraschko-Brigelius Brigitte Eibelstadt 2000 – 2002 SPD Dosch Walter Reichenberg 1996 – 2000 ÖDP Dolata Uwe Rimpar 1996 – 2002 SPD Gernert Sibylle Ochsenfurt 1996 – 2002 ÖDP Henneberger Matthias Randersacker 1996 – 2002 SPD Grimm Günther Estenfeld 2000 – 2002 SPD Hillecke Werner Höchberg 1996 – 2002 REP Seifert Berthold Eibelstadt 1996 – 2002 SPD Hümmer Philipp Waldbüttelbrunn 1996 – 2002 SPD Kinzkofer Rainer Veitshöchheim 1996 – 2002 FDP Schwarz Margarete Höchberg 1996 – 2002

98 99 Kreistags- mitglieder 1 70 2 2

9 7 60 2 2 2 1 1 11 6 6 2 7 5 1 1 1 6 2 2 1 6 50 4 7

40

20 19 20 20 22 17 30 20

REP 20 UWG ödp FDP 10 Grüne SPD 30 33 31 27 31 34 29 0 CSU 1972 1978 1984 1990 1996 2002 2008

Landrat Waldemar Zorn vereidigte am 3. Mai 2002 30 neue Mitglieder des Kreistags in der Ochsenfurter TVO-Halle. Bei der Sitzung fehlte nur die Rottendorfer Schülerin Eva-Maria Hesselbach, die eine Abiturprüfung hatte.

100 101 Der Kreistag 2002 - 2008

Partei Name Vorname Wohnort Kreistag Partei Name Vorname Wohnort Kreistag CSU Ach, MdL Manfred Margetshöchheim 2002 – 2008 SPD Hartmann, MdL (a.D.) Gerhard Reichenberg 2002 – 2004 CSU Bamberger Oswald Veitshöchheim 2002 – 2008 SPD Hesselbach Eva-Maria Rottendorf 2002 – 2008 CSU Bär Heinz Estenfeld 2002 – 2008 SPD Kinzkofer Rainer Veitshöchheim 2002 – 2008 CSU Breunig Anna Giebelstadt-Eßfeld 2002 – 2008 SPD Koch Heinz Eibelstadt 2002 – 2008 CSU –Stellv. Landrat ab 2005 Brohm Waldemar Margetshöchheim 2002 – 2008 SPD Linsenbreder Eva-Maria Kleinrinderfeld 2002 – 2008 CSU Eberth Thomas Kürnach 2002 – 2008 SPD Mohr, Dr. Manfred Kürnach 2002 – 2006 CSU Endres Alfred Waldbüttelbrunn 2002 – 2008 SPD Müller-Haslach Hedwig Güntersleben 2002 – 2008 CSU Feuerbach Anita Zell am Main 2002 – 2008 SPD Reuther Marion Margetshöchheim 2002 – 2008 CSU Gerbig Helmuth Ochsenfurt 2002 – 2008 SPD Ries Sonja Höchberg 2002 – 2008 CSU Geulich Robert Rottendorf 2002 – 2008 SPD Schinagl Ingrid Veitshöchheim 2002 – 2008 CSU Göbel Lorenz Unterpleichfeld 2002 – 2008 SPD Schmid Harald Rimpar 2004 – 2008 CSU Günder Erich Eisingen 2002 – 2008 SPD Stichler Peter Höchberg 2002 – 2008 CSU Haaf, Dr. Tobias Höchberg 2002 – 2008 SPD Stock Günter Margetshöchheim 2002 – 2008 CSU Heilmann Astrid Ochsenfurt 2002 – 2008 SPD Weidenhammer Dieter Zell am Main 2002 – 2008 CSU Hell Josef Bergtheim-Opferbaum 2002 – 2008 SPD Weis Doris Waldbüttelbrunn 2002 – 2008 CSU Holzapfel Anton Kirchheim 2002 – 2008 SPD Wesselowsky Peter Ochsenfurt 2002 – 2008 CSU Hügelschäffer Karl Reichenberg 2002 – 2008 CSU Karl Wolfgang Ochsenfurt 2002 – 2008 UWG-FW Fuchs Rainer Rottendorf 2002 – 2008 CSU Keßler Adolf Reichenberg-Albertshausen 2002 – 2008 UWG-FW Mühleck Ludwig Sonderhofen 2002 – 2008 CSU Kinzinger Lioba Aub-Burgerroth 2002 – 2008 UWG-FW Oechsner Annemarie Ochsenfurt 2002 – 2008 CSU Kleinfeld Volker Giebelstadt 2002 – 2008 UWG-FW Stahl Josef Giebelstadt-Sulzdorf 2002 – 2008 CSU Klopf Günter Höchberg 2002 – 2008 UWG-FW Wild Klaus Unterpleichfeld 2002 – 2008 CSU Kütt Anton Rimpar 2002 – 2008 UWG-FW Ziegler, Dr. Josef Güntersleben 2002 – 2008 CSU Ländner Manfred Kürnach 2002 – 2008 UWG-FW – Stellv. Landrat Zobel von (Freiherr) Heinrich Ochsenfurt-Darstadt 2002 – 2008 CSU – Stellv. Landrat bis 2005 Lehrieder, MdB Paul Gaukönigshofen 2002 – 2008 CSU Meckelein Karl Uettingen 2002 – 2008 Bündnis 90/Die Grünen Celina Kerstin Kürnach 2002 – 2008 CSU Menth Roman Aub 2002 – 2004 Bündnis 90/Die Grünen Heeg Rita Waldbüttelbrunn 2002 – 2008 CSU – Stellv. Landrat Nuß Eberhard Bergtheim 2002 – 2008 Bündnis 90/Die Grünen Keck Andreas Eibelstadt 2005 – 2008 CSU Oestemer Andreas Leinach 2002 – 2008 Bündnis 90/Die Grünen Meier Maria Rottendorf 2002 – 2005 CSU Rudolf Günter Röttingen 2002 – 2008 Bündnis 90/Die Grünen Pohly Josef Rottendorf 2002 – 2008 CSU Schäfer Elisabeth Ochsenfurt 2002 – 2008 Bündnis 90/Die Grünen Trautner Christoph Eibelstadt 2002 – 2008 CSU Scheiner Bruno Greußenheim 2002 – 2008 CSU Wallrapp Maria Theilheim 2002 – 2008 ÖDP Dolata Uwe Rimpar 2002 – 2007 CSU Wolz Ira Güntersleben 2002 – 2008 ÖDP Haas Herbert Randersacker 2007 – 2008 CSU Zeidler Herbert Randersacker 2005 – 2008 ÖDP Henneberger Matthias Randersacker 2004 – 2008 CSU – Landrat Zorn Waldemar Hettstadt 2002 – 2008 ÖDP Wolffskeel von Angelika Kleinrinderfeld 2002 – 2004 Reichenberg (Gräfin) SPD Aloe Roswitha Leinach 2002 – 2008 SPD Gernert Sibylle Ochsenfurt 2002 – 2008 REP Mynter Ralf Kist 2002 – 2008 SPD Götz Eberhard Hettstadt 2002 – 2008 REP Seifert Berthold Eibelstadt 2002 – 2008 SPD Grimm Günther Estenfeld 2006 – 2008 SPD Halbleib Volkmar Ochsenfurt 2002 – 2008 FDP Kindermann Eberhard Ochsenfurt 2002 – 2008 102 103 Der Kreistag des Landkreises Würzburg 2008-2014 (aufgenommen im Dezember 2011). Landrat Eberhard Nuß (2.v.l., CSU) und seine Stellvertreter: stellvertretende Landrätin Elisabeth Schäfer (rechts, CSU), Stefan Wolfshörndl (links, SPD, 2. Stellvertreter) sowie Ernst Joßberger (2.v.r., UWG, 3. Stellvertreter).

104 105 Der Kreistag ab 2008

Partei Name Vorname Wohnort Kreistag Partei Name Vorname Wohnort Kreistag CSU Brell Hermann Bütthard 2008 – SPD Linsenbreder Eva-Maria Kleinrinderfeld 2008 – CSU Breunig Anna Giebelstadt-Eßfeld 2008 – SPD Mann Wolfgang Winterhausen 2008 – CSU Brohm Waldemar Margetshöchheim 2008 – SPD Reuther Marion Margetshöchheim 2008 – CSU Eberth Thomas Kürnach 2008 – SPD Ries Sonja Höchberg 2008 – CSU Endres Alfred Waldbüttelbrunn 2008 – SPD Rüger Otto Kürnach 2008 – CSU Feuerbach Anita Zell am Main 2008 – SPD Schinagl Ingrid Veitshöchheim 2008 – CSU Friedrich Rainer Ochsenfurt 2008 – SPD Schlereth Bernhard Veitshöchheim 2008 – CSU Geulich Robert Rottendorf 2008 – SPD Stichler Peter Höchberg 2008 – CSU Gramlich Edwin Bütthard 2008 – SPD Wesselowsky Peter Ochsenfurt 2008 – CSU Haase Ulrike Rimpar 2008 – SPD – Stellv. Landrat ab 2009 Wolfshörndl Stefan Gerbrunn 2008 – CSU Hügelschäffer Karl Reichenberg 2008 – CSU Jungbauer Björn Margetshöchheim 2008 – UWG-FW Fuchs Rainer Rottendorf 2008 – CSU Klopf Günter Höchberg 2008 – UWG-FW – Stv. LR ab 2009 Joßberger Ernst Güntersleben 2008 – CSU Klüpfel Uwe Leinach 2008 – UWG-FW Juks Peter Ochsenfurt-Goßmannsdorf 2008 – CSU Konrad Gaby Veitshöchheim 2008 – UWG-FW Kinzinger Lioba Aub-Burgerroth 2008 – CSU Kuhn Barbara Güntersleben 2008 – UWG-FW Metzger Alois Ochsenfurt-Hopferstadt 2008 – CSU – Stellv. Landrat bis 2009 Ländner, MdL Manfred Kürnach 2008 – UWG-FW Mühleck Ludwig Sonderhofen 2008 – CSU Lehrieder, MdB Paul Gaukönigshofen 2008 – UWG-FW Oechsner Annemarie Ochsenfurt 2008 – CSU Losert Burkard Rimpar 2008 – UWG-FW Rost Dr. Peter Randersacker 2008 – CSU Meckelein Karl Uettingen 2008 – UWG-FW Rützel Thomas Greußenheim 2008 – CSU – Landrat Nuß Eberhard Uettingen 2008 – UWG-FW Wild Lothar Unterpleichfeld 2008 – CSU Rhein Bernhard Gaukönigshofen-Rittershausen 2008 – UWG-FW Zobel von (Freiherr) Heinrich Ochsenfurt-Darstadt 2008 – CSU Rudolf Günter Röttingen 2008 – CSU – Stv. Landrätin ab 2009 Schäfer Elisabeth Ochsenfurt 2008 – Bündnis 90/Die Grünen Celina Kerstin Kürnach 2008 – CSU Scheiner Bruno Greußenheim 2008 – Bündnis 90/Die Grünen Heeg Rita Waldbüttelbrunn 2008 – CSU Schmidt Martina Aub 2008 – Bündnis 90/Die Grünen Heußner Karen Thüngersheim 2008 – CSU Schraud Rosalinde Estenfeld 2008 – Bündnis 90/Die Grünen Keck Andreas Eibelstadt 2008 – CSU Wallrapp Maria Theilheim 2008 – Bündnis 90/Die Grünen Pumpurs Eva Höchberg 2008 – CSU Weidner Winfried Waldbrunn 2008 – Bündnis 90/Die Grünen Rabenstein Lothar Ochsenfurt 2008 – CSU Zorn Matthias Hettstadt 2008 – Bündnis 90/Die Grünen Trautner Christoph Eibelstadt 2008 –

SPD Gernert Sibylle Ochsenfurt 2008 – ÖDP Haas Herbert Randersacker 2008 – 2011 SPD Götz Eberhard Hettstadt 2008 – ÖDP Henneberger Matthias Randersacker 2008 – SPD – Stellv. Landrat bis 2009 Halbleib, MdL Volkmar Ochsenfurt 2008 – ÖDP Schenk Otto Randersacker 2011 – SPD Haupt-Kreutzer Christine Margetshöchheim 2008 – SPD Hesselbach Eva-Maria Rottendorf 2008 – F.D.P Krämer Steffen Ochsenfurt 2008 – SPD Kinzkofer Rainer Veitshöchheim 2008 – F.D.P Kuhl Wolfgang Erlabrunn 2008 – SPD Koch Heinz Eibelstadt 2008 – REP Kienast Ernst-Alfred Rimpar 2008 – REP Seifert Berthold Eibelstadt 2008 –

106 107 Bis 1977 befand sich die Landkreisverwaltung in der Das Landratsamt in der Zeppelinstraße Würzburger Innenstadt (Ludwigstraße 3 bis 7, heute Sparkasse Mainfranken). (Foto: Chronik des Landkreises Würzburg 1977)

von Dr. Bettina Keß

Das Landratsamt des Landkreises Würzburg hat de während des Zweiten Weltkriegs Sitz der „Luftwaffen- Das spätere Landratsamt wurde 1906 als Schule für das seinen Hauptsitz in der Stadt: Viele Jahrzehnte in der ärztlichen Akademie“, die ihre Zentrale in Berlin hatte. Taubstummeninstitut gebaut. Die Eingabepläne (Grundrisse Stadtmitte (Ludwigstraße) und seit 1977 im Stadtteil Die Taubstummenanstalt wurde nach St. Ludwig bei und Ansichten) sind im Stadtarchiv Würzburg erhalten. Frauenland in der Zeppelinstraße. Dort nutzt die Land- Stammheim verlegt. Die Kreistaubstummeninstituts- (Foto: Stadtarchiv Würzburg) kreisverwaltung ein repräsentatives Gebäude vom Beginn Stiftung bemühte sich nach dem Krieg um Rückgabe des 20. Jahrhunderts sowie einige später errichtete Er- des Gebäudes. Mit Urkunde vom 30.10.1951 übergab das weiterungsbauten. Bayerische Finanzministerium das Gebäude wieder an die Das Gebäude wurde als Neubau des „Königlich-Bay- Stiftung. Das am 16. März 1945 stark beschädigte Gebäu- erischen Kreis-Taubstummen-Instituts“ errichtet. Am 1. de wurde wieder aufgebaut, Ende 1952 wurde der Schul- Oktober 1908 konnte die Gehörlosenschule in der Zep- betrieb wieder aufgenommen. pelinstraße vom damaligen Regierungspräsidenten Dr. Nachdem die Taubstummeninstituts-Stiftung ihre v. Müller seiner Bestimmung übergeben werden. Es war Räume verlegen wollte, konnte der Landkreis Würzburg Schule und Heim für gehörlose Mädchen und Jungen mit das gesamte Gelände erwerben und nach entsprechen- Klassenzimmern, Aufenthaltsräumen, Büros und Wirt- den Umbaumaßnahmen im Jahre 1977 die Kreisverwal- schaftsräumen. tung von der Ludwigstraße in die Zeppelinstraße 15 ver- Während des Ersten Weltkriegs wurde das Gebäude legen. als Lazarett mit 200 Betten genutzt und eine Lazarett- Im Oktober 2008 begannen umfangreiche Sanie- schule für Kriegsverstümmelte eröffnet. Nach dem Krie- rungs- und Ausbauarbeiten im Dachgeschoss. Auf zwei ge wurde bis 1922 nur noch der Westflügel als Lazarett Etagen entstanden im Dachgeschoss 1329 m² Nutzflä- benutzt. Der überwiegende Teil des Gebäudes war wieder che für 40 Büros mit 55 Arbeitsplätzen, außerdem zu- Taubstummeninstitut. sätzliche Nebenräume und Besprechungszimmer. Nach Im Jahre 1940 sollte die Berliner Akademie für Luft- der Fertigstellung der Baumaßnahme Ende 2010 ist der waffenärzte verlegt werden. Die Stadt Würzburg war in- „Blaue Bau“, wie das Gebäude wegen seines blau-weißen teressiert, diese Akademie aufzunehmen. Man verfiel auf Anstrichs traditionell genannt wird, grundlegend saniert die Taubstummenanstalt. Am 1.11.1941 ging das Anwesen und zu einem modernen und funktionalen Ämtergebäude der Taubstummeninstituts-Stiftung in den Besitz des Rei- umgestaltet. ches, Reichsfiskus Luftfahrt, über und das Gebäude wur-

108 109 Das ehemalige Schulgebäude wurde ab dem Sommer 1976 renoviert und umgebaut. Seit September 1977 ist es Sitz des Landratsamts. Seinem anfangs umstrittenen weiß-blauen Außenanstrich verdankt das Gebäude den Namen „Blauer Bau“. Ausschnitt aus der Einladungskarte zur Eröffnung des neuen Landratsamtes 1977

Eine frühe Ansichtskarte zeigt die neue „Kreis-Taubstummen- Anstalt“. Sie entstand nach 1919, denn der Zusatz „Königlich- Bayerisch“ war inzwischen weggefallen.

Ansicht des späteren Landratsamtsgebäudes im Jahr 1953. Nach der Umnutzung und Sanierung von Kriegsschäden nutzte die Taubstummeninstituts-Stiftung das Gebäude seit 1952 wieder als Schule.

110 111 Der Hauptsitz des Landratsamts in Würzburg in einer aktuellen Luftaufnahme.

112 113 Impressum Zum Entstehen dieser Festschrift haben beigetragen 1972 - 2012 40 Jahre Landkreis Würzburg | Festschrift Roland Brodziak kam 1994, nach Versetzung von Ingrid Schinagl lebt seit dem Grafik-Design-Studium Christian Will, MdL a.D., ist ein geborener Rimparer einer Bundesbehörde, zum Landkreis Würzburg. Nach an der Fachhochschule Würzburg im Landkreis Würzburg, und war 27 Jahre als Schriftsetzer und Kalkulator bei der Herausgegeben vom Landkreis Würzburg. verschiedenen Verwendungen ist er derzeit Leiter der zunächst in Höchberg und seit 1982 in Veitshöchheim. Fränkischen Gesellschaftsdruckerei beschäftigt. 1970 Würzburg 2012 Zentralregistratur beim Landratsamt Würzburg. Die Ge- Seither als freiberufliche Designerin für Unternehmen, wurde er für den Stimmkreis Würzburg-Land/Markthei- Landratsamt Würzburg, Zeppelinstraße 14, 97074 Würzburg schichte von Stadt und Landkreis Würzburg sind sein Dienstleister und Kommunen tätig (ab 2000 für das denfeld in den Bayerischen Landtag gewählt, dem er 24 www.landkreis-wuerzburg.de Steckenpferd. Darüber hinaus ist er als aktiver Reservist Landratsamt Würzburg). Der Arbeit an dieser Festschrift Jahre als Finanz- und Haushaltspolitiker angehörte. Von der Bundeswehr, als Hobbyarchäologe und als ehrenamt- diente auch das im Ehrenamt als Kreisrätin erlebte „Land- 1956 bis 2002 war er Mitglied im Kreistag des Landkrei- Redaktion: Eva-Maria Schorno M.A. licher Richter (Schöffe) tätig. kreis-Feeling“. ses Würzburg, wo er 25 Jahre als Vorsitzender der CSU- Layout: Ingrid Schinagl Graphic-Design, Veitshöchheim Kreistagsfraktion wirkte und als Stimmkreisabgeordneter Druck: bonitasprint, Würzburg Dr. Bettina Keß studierte Kunstgeschichte, Volks- Peter Wamsler diente nach dem Abitur 30 Jahre als wesentlich die Landkreis- und Gemeindereform prägte. Auflage: 2000, Selbstverlag Landkreis Würzburg kunde/Europäische Ethnologie, Romanistik, Geschichte Offizier in der Bundeswehr. Nach seiner Pensionierung Sein besonderes Hobby war die Denkmal- und Heimat- ISBN 978-3-00-039264-1 und Kulturmanagement. Seit 2003 ist sie freiberuflich studierte er Geschichte mit Schwerpunkt mittelalter- pflege, was mehrere Werke über die Geschichte seiner Fotonachweis: Agentur Brandort Würzburg, Stefan tätig in den Bereichen Museen, Kulturmanagement, Öf- liche Geschichte, Historische Hilfswissenschaften und Heimat Rimpar, von Estenfeld und vom Landkreis Würz- Bausewein, Wolfgang Bytomsky, Herbert Ehehalt, fentlichkeitsarbeit und als Autorin. 2005 gründete die politische Wissenschaften an der Universität Würzburg. burg bezeugen. Michael Ehlers, Thomas Fritz, Silvio Galvagni, Ronald Kulturwissenschaftlerin „kulturplan. Agentur für Muse- Er schloss das Studium mit dem Magisterexamen ab. 13 Grunert-Held, Günther Hillawoth, Landratsamt Würz- umsberatung, Ausstellungskonzeption, Kulturmanage- Jahre ordnete er das Gemeindearchiv in Giebelstadt. Seit burg, Gerhard Meißner, Uschi Merten, Thomas Obermeier, Eva-Maria Schorno, Jochen Schreiner, Main-Post Archiv, ment“ in Veitshöchheim. kulturplan plant und realisiert 14 Jahren nimmt er die Aufgaben des ehrenamtlichen Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg, vom Landkreis Würzburg aus zahlreiche Kultur- und Mu- Kreisarchivpflegers im Landkreis Würzburg wahr. Röder, Stadtarchiv Würzburg, Peter Wesselowsky seumsprojekte in und außerhalb der Region. Peter Wesselowsky wurde 1941 in Brüx im Sude- Nachdruck oder auszugsweise Vervielfältigung nur mit Eva-Maria Schorno M.A., Referentin für Presse- tenland geboren, nach der Vertreibung 1946 in Rieden- ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. und Öffentlichkeitsarbeit des Landkreises Würzburg seit heim und seit 1952 in Ochsenfurt wohnhaft. 21 Jahre August 2008, lebt seit 1960 im Landkreis Würzburg. Nach im Schuldienst an Volks- und Realschulen, von 1972 bis Dank dem Studium der Germanistik und Anglistik in Würzburg 1984 Stadtrat und von 1984 bis 2008 1. Bürgermeister Der Landkreis Würzburg dankt der Sparkasse Mainfranken Tätigkeit in der Erwachsenenbildung, im Büchereiwesen der Stadt Ochsenfurt, zudem seit 1978 Kreisrat, gegen- für die freundliche Unterstützung der Druckkosten, der klimaneutral Main-Post für die Überlassung der Archivbilder und allen, und als freie Journalistin. Zeichnet bei der vorliegenden wärtig Stadtarchivar im Ehrenamt. natureOffice.com | DE-204-272974 Festschrift verantwortlich für die Projektbetreuung und gedruckt die zur Entstehung dieser Festschrift beigetragen haben. Endredaktion.

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Wann ist ein Geldinstitut gut für Mainfranken?

Wenn sein Erfolg ein Gewinn für alle ist.

Die Sparkasse Mainfranken Würzburg ist dem Gemein- wohl der Region und den dort lebenden Menschen ver- pfl ichtet. Ihr Geschäftserfolg kommt allen Bürgerinnen und Bürgern zugute. So fördert sie jährlich über 800 kulturelle, sportliche, soziale, wissenschaftliche und Umwelt-Projekte in der Region. Das ist gut für die Menschen und gut für Mainfranken. www.gut-fuer-mainfranken.de ISBN 978-3-00-039264-1