Städtebauliches Gutachterverfahren Lehrter Straße Dokumentation
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Städtebauliches Gutachterverfahren Lehrter Straße Dokumentation Förderung des Verfahrens im Rahmen des Programms Stadtumbau West Kooperatives und konkurrierendes städtebauliches Gutachterverfahren Lehrter Straße Mittelabschnitt Ostseite, Berlin Mitte Träger des Verfahrens / Verfahrensdurchführung Bezirksamt Mitte von Berlin Abt. Stadtentwicklung Iranische Straße 3 13347 Berlin in Kooperation mit Vivico Real Estate GmbH Niederlassung Berlin Joachimstaler Straße 20 10719 Berlin Verfahrensbetreuung GRUPPE PLANWERK Stadtplaner Architekten Ingenieure Pariser Straße 1 10719 Berlin (Gebietskoordination Stadtumbau Tiergarten, Teilbereiche A + B) Förderung des Verfahrens im Rahmen des Programms Stadtumbau West Städtebauliches Gutachterverfahren Lehrter Straße, Mittelabschnitt Ostseite Gesamtdokumentation GRUPPE PLANWERK 12/09 2 Städtebauliches Gutachterverfahren Lehrter Straße Dokumentation INHALT Vorbemerkungen zum Verfahren 3 1. Das ausgewählte Konzept 6 2. Die Bearbeitungsgrundlagen 7 3. Der Vorprüfungsbericht 35 4. Kolloquien, Dialog und Beteiligung der Öffentlichkeit 64 4.1 Ortstermin mit der Bürgerinitiative Lehrter Straße (05.05.09) 65 4.2 Öffentliche Veranstaltung zur Aufgabenstellung (27.05.09) 66 4.3 Rückfragenkolloquium mit Ortsbegehung (13.07.09) 74 4.4 Zwischenkolloquium mit dem Auswahlgremium (14.09.09) 79 4.5 Öffentliche Erörterung der Zwischenergebnisse (14.09.09) 93 4.6 Auswahlsitzung (02.11.09) 100 4.7 Öffentliche Erörterung des Ergebnisses (24.11.09) 118 Anhang 127 - Alle Planzeichnungen der nicht ausgewählten Gutachterkonzepte 128 - Broschüre der Initiative Lehrter Straße mit Forderungskatalog 137 - BVV / Bezirksamt Drucksache 1301/III 140 Städtebauliches Gutachterverfahren Lehrter Straße, Mittelabschnitt Ostseite Gesamtdokumentation GRUPPE PLANWERK 12/09 3 Vorbemerkungen zum Verfahren Das städtebauliche Gutachterverfahren für die Ostseite / Mittelabschnitt der Lehrter Straße ist ein Bestandteil der Zukunftswerkstatt Lehrter Straße / Kruppstraße, die sich im Rahmen des Stadtumbaus seit dem Frühjahr 2009 der vielfältigen Entwicklungsfragen und einzelner Aufgaben annimmt. Die Zukunftswerkstatt Lehrter Straße / Kruppstraße versteht sich ausdrücklich als partizipatives Zielfindungs- und Planungsverfahren, an dem die örtlichen Initiativen, Bewohner, Gewerbetreibende, Eigentümer und sonstige Akteure kontinuierlich und aktiv im Rahmen von Workshops, Erörterungsveranstaltungen beteiligt und durch Informationstransfer über den Betroffenenrat Lehrter Straße informiert werden. Den Anstoß für die Zukunftswerkstatt Lehrter Straße / Kruppstraße gab die Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks Mitte von Berlin. Sie ersuchte das Bezirksamt mit Beschluss vom 18.12.08, „Anfang 2009 eine Zukunftskonferenz Lehrter Straße zu planen und durchzuführen, um mit den Bürgerinnen und Bürgern über die Entwicklungskonzepte und Planungsprozesse in einen Dialog einzutreten mit dem Ziel der nachhaltigen Bürgerbeteiligung und der Sicherung des Wohnanteils in der Lehrter Straße“. Damit sollen insbesondere folgende Ziele verfolgt werden: - Planungsrechtliche Sicherung der vorhandenen Wohnnutzung unter Berücksichtigung der vorhandenen und zukünftigen Sportnutzung im Fritz-Schloß-Park - Entwicklung der freien Flächen im mittleren Teil der Lehrter Straße mit einem hohen Wohnanteil - Städtebauliche Vernetzung mit dem anliegenden Quartier Heidestraße, Entwicklung qualitätvoller Anbindungen an den Berlin-Spandauer- Schifffahrtskanal - Vorbereitung einer sozialräumlichen Vernetzung mit dem Quartier Heidestraße, insbesondere in den Bereichen Bildung, Kinder, Jugend - Begleitung des Verfahrens „Stadtumbau-West“ Am 24 Februar 2009 fand daraufhin eine Auftaktveranstaltung mit Arbeitsgruppen zu drei Themenfeldern statt. Eine der Arbeitsgruppen befasste sich mit den Entwicklungsperspektiven für die Flächen östlich der Lehrter Straße. Als Ergebnis dieser Arbeitsgruppe wurde im Protokoll festgehalten: „- Die städtebauliche Entwicklung der Vivico-Flächen sollte eine Atmosphäre des „grünen“ innerstädtischen Wohnens schaffen. Eine Bebauung mit moderaten Gebäudehöhen sollte ebenfalls durch Freiflächen („Lücken“) gegliedert werden (Naturerlebnis im Gebiet, mit Laubenpiepern, Kinderspielmöglichkeiten, Angebote für Jugendliche und für (vereinsunabhängigen) Sport). - Entlang der Lehrter Straße sollten in den Erdgeschossen der Wohngebäude Läden und Dienstleistungsnutzungen entstehen, zur Bahntrasse hin könnten auch kleingewerbliche Nutzungen angesiedelt werden. Vorhandenes Gewerbe sollte erhalten bleiben. Städtebauliches Gutachterverfahren Lehrter Straße, Mittelabschnitt Ostseite Gesamtdokumentation GRUPPE PLANWERK 12/09 4 - Große Bedeutung wird einer „wertvollen Gestaltung“ (Architektur und Umfeld) beigemessen. Das dabei erwähnte überhöhende und zugleich relativierende Begriff „Prachtstraße“ zielt damit auch auf die erwünschte Gebiets- und Sozialverträglichkeit der Gestaltung ab: - Wohnstraße - Kleingewerbe (Läden, Handel, Handwerk); zur Belebung: Idee „Kleingewerbezentrum“ - Bezug zwischen den Stadtteilen, Durchwegung - Grün; Laubenpieper, Idee eines Naturparkes - Kinderspielplatz mit Betreuung - Erhalt des gewachsenen Charakters, - Angebot Breitensport Zugleich werden Bedenken und Befürchtungen geäußert: - Verdrängungen ansässiger Bevölkerung - Ablehnung von Bürobauten - zu große Bauhöhe - keine Großnutzung / keine Intensivnutzung, nicht nur „Bahnhofsbezug“ - stark autoverkehrserzeugende Nutzungen - übermäßige Nutzungsdichten sowie starke Flächenversiegelungen - Lärm, Durchgangsverkehr - Kommerzialisierung des Aufenthalts - Auf die Frage in der Diskussion, wie sich gewachsene Strukturen des Gebietes erhalten und soziale Verdrängungsfolgen einer Aufwertung vermeiden lassen, wird seitens des BzStR deutlich gemacht, dass Aufwertungsprozesse, wenn sie denn einsetzen (Moabit habe sich im Gegensatz zum Prenzlauer Berg in den vergangenen zwei Jahrzehnten noch nicht sehr gewandelt) per se nicht aufzuhalten seien, aber in der Lehrter Straße angestrebt wird, sie sozial- und nutzungsverträglich zu steuern und eine behutsame Entwicklung zu erreichen. Künftige Neugestaltungen und Umstrukturierungen sollten nicht zu unverträglichen Entwicklungsdynamiken führen, sondern grundsätzlich angenehme innerstädtische Wohn- und Lebenssituationen im Quartier schaffen und damit den Ort nicht zuletzt für Familien attraktiv zu machen. - Der Feststellung eines Teilnehmers, dass der Entwicklungsprozess über einen längeren Zeitraum erfolgen dürfte, der im Umgang mit Veränderungen den Betroffenen die Möglichkeit gibt, rechtzeitig darauf reagieren zu können, wird zum Teil mit Skepsis begegnet.“ Zum Abschluss der Auftaktveranstaltung wurde seitens des Bezirksamtes angekündigt, ein konkurrierendes städtebauliches Gutachterverfahren mit drei auszuwählenden Büros durchzuführen, dessen Ergebnis zum Jahresende 2009 erwartet werde. Nach Vereinbarung zwischen dem Bezirksamt Mitte und der Vivico im April 2009 wurden durch die Verfahrensträger drei Gutachterbüros ausgewählt und durch die Vivico mit den Planungen im Rahmen des Gutachterverfahrens beauftragt. Die folgende Dokumentation gibt das gesamte Gutachterverfahren und dessen Inhalte wieder. Das mit dem am 02. November 2009 ausgewählten Entwurf vorliegende Ergebnis bildet nunmehr die Grundlage für die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens in 2010. Die Konkretisierung der städtebaulichen Planung wird Gegenstand weiterer Erörterungen im Rahmen der Zukunftswerkstatt Lehrter / Kruppstraße sein. Städtebauliches Gutachterverfahren Lehrter Straße, Mittelabschnitt Ostseite Gesamtdokumentation GRUPPE PLANWERK 12/09 5 1. Das ausgewählte Konzept Carpaneto / Schöningh mit Fat Koehl und sinai Städtebauliches Gutachterverfahren Lehrter Straße, Mittelabschnitt Ostseite Gesamtdokumentation GRUPPE PLANWERK 12/09 6 Städtebauliches Gutachterverfahren Lehrter Straße, Mittelabschnitt Ostseite Gesamtdokumentation GRUPPE PLANWERK 12/09 7 2. Die Bearbeitungsgrundlagen Anlass und Ziel Teil 1 Verfahren 1.1 Auslober, Bauherr, Bedarfsträger 1.2 Art des Verfahrens 1.3 Gutachter 1.4 Obergutachter / Sachverständige (Auswahlgremium), Vorprüfung 1.5 Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen und Rückfragen 1.6 Abgabe und Vorstellung der Konzepte 1.7 Verzeichnis der Verfahrensunterlagen 1.8 Geforderte Leistungen 1.9 Vergütung, Preiswürdigung 1.10 Eigentum und Urheberrecht 1.11 Zusammenfassung der Termine Teil 2 Aufgabenstellung 2.1 Städtebauliche Zielsetzung 2.2 Ziele und Kennwerte im Grundstücksbereich der Vivico 2.3 Ziele für den nördlichen und südlichen Bereich des Planungsgebiets 2.4 Beurteilungskriterien des Auswahlgremiums Teil 3 Situation und Planungsgrundlagen 3.1 Städtebauliche, stadt- und landschaftsräumliche Einordnung 3.2 Historische Entwicklung des Bereiches 3.3 Übergeordnete Aspekte des Bereiches 3.4 Örtliche Aspekte des Bereiches 3.5 Städtebauliche Planungsgrundlagen 3.6 Landschaftsplanerische Planungsgrundlagen 3.7 Technische Infrastruktur, Erschließung und Verkehr 3.8 Umweltschutz; Boden, Wasser, Klima, Luft Städtebauliches Gutachterverfahren Lehrter Straße, Mittelabschnitt Ostseite Gesamtdokumentation GRUPPE PLANWERK 12/09 8 Anlass, Ziel und Zweck des Verfahrens Unterschiedliche Aktivitäten von Eigentümern und Vorhabensträgern vor dem Hintergrund der veränderten Rahmenbedingungen durch den neuen Hauptbahnhof und das angestrebte Stadtquartier an der Heidestraße veranlassen zu einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit den städtebaulichen Entwicklungszielen an der Lehrter Straße. In Folge des Beschlusses der BVV Mitte vom 18.12.2008, „(…) eine Zukunftskonferenz Lehrter Straße