Die Älteste Kreuzung Im Spessart
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Verkehrsknotenpunkt Wiesbütt Die älteste Kreuzung im Spessart A u s g r a b u n g e n vorgeschichtlicher Gräber- und Flieh- burgstätten, die bis in das 3. Jahrtau- send v. Chr. zu- rückreichen, zei- gen, dass die über- regionalen Wege im Spessart seit altersher von Be- deutung waren. Ei- ner der alten Han- delswege war die Birkenhainer Stra- ße von Hanau im Westen nach Ge- münden im Osten. Von ebenso gro- ßer Bedeutung war Der Ausschnitt aus der Rienecker Karte aus der Zeit um 1590 zeigt die Die Wiesbütt ist das einzige Moor im Spessartgebiet, weshalb es - neben seiner kulturhistorischen außerordentlich dichte Wegestruktur um Flörsbach und die Wiesbütt. Die der Eselsweg, der Bedeutung - über eine außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt verfügt. Flörsbacher verfügten im Kreuzungsbereich von Birkenhainer Straße den Spessart von und Eselsweg über Anschlüsse in alle Himmelsrichtungen. Nord nach Süd durchquerte. Bei- de Wege kreuzten sich an der Wiesbütt. Diese vorgeschichtlichen Han- delswege gewannen im Frühmittelalter unter den Karolingern militär- und verwaltungspolitisch eine größere Bedeutung. Es wurde unter anderem verfügt, dass im Karolingerreich Wege die Breite einer Lanzenlänge ha- ben mussten (entspricht etwa 7 m). Außerdem sollten in Entfernung einer Tagesreise (20-25 km) Herbergen zur Unterkunft errichtet werden. Pollenanalysen aus dem Jahr 2000 bestätigten und dif- ferenzierten die Ergebnisse aus dn 70er Jahren des 20. Jahrhunderts. Besonders auffällig ist das starke Ansteigen des Fichtenbestandes seit der frühen Neuzeit, vor allem durch Forstkultivierungen bedingt. Das bronzezeitliche Absatzbeil wurde an der Birkenhainer Straße im Hochspessart gefunden. Sein Fund stärkt die Meinung, dass der Hochspessart bereits zur Bronzezeit zumindest verkehrstech- nisch erschlossen war. Alte Handelswege waren auch immer Heerstraßen. So mußten Flörsba- Auf der Pfinzingkarte von 1594 (die hier um 90° nach links gedreht ist, damit sie eingenorded ist) cher Fuhrleute 1745 auf der „Alten Straße“ (Birkenhainer Straße) für ein sind die beiden überregionalen Handelswege nur marginal erwähnt. Dies liegt daran, dass bei durchziehendes französisches Heer mit ihren Ochsenkarren Spanndienste dieser Karte der Schwerpunkt bei der Gewässernutzung liegt (für Mühlen oder Brennholztrift). durchführen. Ihre Namen waren H. Wilhelm Henss, Heinrich Lindenber- ger, Joh. Samer, Hanss Merten Kunkel, Johannes und Georg Steigerwald Die Vergrößerung des Gebietes um die Wiesbütt (In der Wiesbuden) in und Niclos Uhl. der Rienecker-Karte gibt Details über die damalige Beschaffenheit der Kulturlandschaft preis: There is archaeological evidence that trade routes through the Spessart al- Der Wiesbüttsee fehlt, da er erst um 1770 angelegt wurde. Dafür zeigen ready existed during the Bronze Age. Written documents are evidence that die regelmäßigen Linien im heutigen Moorgebiet eine Kultivierung der the most important trade route in early medieval times was the Birkenhain Landschaft an. Der Bereich ist geradezu von einem Netz von Straßen road from Hanau, in the west, to Gemünden, in the east of the mountains. Of almost durchzogen - eben ein Kreuzungspunkt. equal importance was the Eselsweg (Donkey Trail) cutting through the Spessart from north to south. Both roads cross at the Wiesbütt bog. Pollen diagrams from the analysis Die numerierten Grenzsteine, die von Süden heraufziehen, markieren die of peat cores taken from the bog indicate the first phases of forest clearing, and thus of Grenze der Herrschaften von Mainz (links) und Hanau (rechts). Es han- humans living in the area, as early as 3000 B.C. The composition of pollen, which are delt sich dabei ge- almost indestructible in the non-oxidizing environment of a swamp or bog, permit con- nau um den Grenz- clusions as to the vegetation in the area at the time of their deposition in a given horizon, verlauf, der heute the absolute age of which may be determined by, among other methods, the degree of radioactive decay of carbon14 in organic matter. Hessen und Bay- ern trennt und am Les recherches archéologiques prouvent plus ou moins que les relations westlichen Rand des commerciales dans et à travers le Spessart datent de l’âge du Bronze. La voie commerciale la plus importante, c’était la »Birkenhainer Strasse« (la Wiesbüttsees nahe Route de Birkenhain), dont l’existance est prouvée déjà au début de Moyen Age et qui se der Gaststätte die dirigeait de Hanau, à l’ouest, vers Gemünden, à l’est. D’une importance pas moins grande, Straße überquert. le »Eselsweg« (la Route des Anes) traversait le Spessart du nord au sud. L’intersection de ces deux voies, c’était le site dit de Wiesbütt. Des diagrammes qui sont fondés sur la Schauen Sie nach distribution des pollens prouvent très bien le fait que l’homme a formé et modelé notre paysage depuis 3000 avant Jésus-Christ. La méthode »pollen«: des forages sont orga- den beiden farbigen nisés dans le marécage du Wiesbütt et la stratification géologique et »végétale« (surtout Grenzpfählen - sie la répartition des pollens de certains arbres) est pratiquement une sorte de panneau sind nicht zu über- indicateur pour les savants de dater l’apparition et l’activité de l’homme, surtout en ce sehen. qui concerne les phases consécutives du défrichement. © Archäologisches Spessart-Projekt e.V. Weitere Informationen bei: Im Rahmen des Projekts Pathways to Cultural Landsca- Archäologisches Spessart-Projekt e.V. pes realisiert mit Fördermitteln der Gemeinde Flörsbachtal, Main-Kinzig-Kreis, Kreissparkasse Gelnhausen, Kreiswerke Unterfränkisches Institut für Gelnhausen GmbH, Erich Köhler, Wolfgang und Birgit Völ- Kulturlandschaftsforschung ker, Ingenieurbüro Nemetz & Ruess; mit Unterstützung von Ludwigstraße 19 Hessen-Forst, Fa. Müller Feinmechanik Frammersbach. 63739 Aschaffenburg Spessartkarte aus dem Pfinzing-Atlas, Staatsarchiv Nürn- www.spessartprojekt.de berg (Nürnberger Karten und Pläne, Rep. 58, 230). [email protected].