BAD WALDSEE

STADTRUNDGANG GESCHICHTE UND MUSEEN Zum : Stadtrundgang Kleine Stadt mit großer Vergangenheit

Unsere kleine Broschüre soll Wenn die bekannte Chronik eine Hilfe sein, die Sehens- der Grafen von Zimmern die würdigkeiten der Stadt zu er- Waldseer als "Herren" , die kunden. anderen oberschwäbischen Selbstverständlich müssen Städter aber abfällig als nicht alle Highlights abgelau- „Roßtäuscher, Weber, Bauern fen werden, sie dienen ledig- oder Ledergerber" bezeichnet, lich der Strukturierung und so ist hier - bei aller Beschei- Orientierung. denheit - die besondere Stel- Machen Sie sich also auf den lung der Stadt innerhalb der Weg, schauen Sie sich dieses umliegenden, ähnlich struktu- oder jenes an, kommen Sie rierten Städte bereits vor mehr wieder, wenn Sie interessiert als vierhundert Jahren erkannt sind. Neben der genannten worden. Literatur sind Ihnen bei Ihren Oberflächlich betrachtet, Fragen die Kurverwaltung, die scheint aber Waldsee das ehrenamtlichen Mitarbeiter im Geschick und die Zeitläufte Städtischen Museum im Korn- gleichrangiger Geschwister zu haus oder das Stadtarchiv teilen: Da taucht es im Zuge gerne behilflich. der Befriedungsmaßnahmen der Franken in Schwaben als Besitz eines fränkischen Klo- sters erstmals auf, wird gleich anderen von den noch heidni- schen Ungarn zerstört (926), kann mit Hilfe erst welfischer, dann staufischer Dienstleute, den Herren von Wallsee (Waldsee), so recht und schlecht gedeihen. Dank der Lage an einer Römer- straße, die die Alpenpässe, den Bodensee mit der Donau und Ulm verbindet, entsteht durch genossenschaftliches Bewusst- sein 1298 die Stadt Waldsee, die gleich ihrem Stadtherrn schon bald in den Sog habs- burgischer Politik gerät. Dies geschah vor mehr als 700

2 Jahren. Das Gemeinwesen Sie baut eine weitere, die erhielt von König Albrecht von "unserer lieben Frau auf dem Habsburg die Rechte der Stadt Berge". Auch hier sieht das . Kloster nicht untätig zu, als Im Laufe weniger Jahrzehnte seine Felle weg zu schwimmen konnte sich die junge Stadt drohen. Die FrauenbergkapeIle namhafte Privilegien sichern, wird nicht neue städtische doch die Reichsfreiheit erlang- Pfarrkirche sondern Filialkirche ten die Waldseer nicht. Die der Propstei. Die Stadt distan- alten Stadtherren, die Wallseer, ziert sich wenigstens von dem verkauften 1331 das Städtchen alten Stiftspatron, dem an Habsburg. hl. Petrus, stellt sich unter den Fast 500 Jahre lang, bis 1806, Schutz Mariens, sie wird Für- ist man gut österreichisch, ein sprecherin der Stadt. Teil Schwäbisch-Österreichs. Diese Absicht tut die Bürger- Nach der erzwungenen Flurbe- schaft im Stadtwappen kund: reinigung des deutschen Süd- Zum alten Schwarz-Silber- westens durch das Eindringen Schwarz geteilten Schild der Napoleons kommt die Stadt Herren von Wallsee, den die erst an Bayern, wenige Monate Stadt als ihr Wappen übernom- danach an Württemberg. Man men hat, kommt ein Beizei- solle dies als höhere Fügung chen, der sechsstrahlige betrachten, beschwichtigen die Marienstern („Stella Maris = neuen Herren aus Stuttgart die Stern des Meeres“ als Marien- irritierten Alt-Österreicher. symbol). Bald gesellen sich Man wird Oberamtsstadt, zieht weitere Beizeichen zum Wap- noch 1866 mit Österreich pen, die auf wichtige Gewer- gegen Preußen in den Krieg be- und Handelszweige hin- und geht schließlich 1871 in deuten. Die Kornschaufel steht dem neu geschaffenen Deut- für den schwunghaften Getrei- schen Reich auf. dehandel, vor allem mit der Schürft man tiefer, so stößt Eidgenossenschaft der man auf ein Webstück mit vie- Schweiz, der Fisch wird Zei- len farbigen Fäden, die die chen des Stadtsees und seines Geschichte der Stadt gegenü- Fischreichtums. ber anderen Landstädten bunt und faszinierend machen. Da ist nämlich das Augustiner- kloster St. Peter, das bereits 1181 von Kaiser Friedrich Bar- barossa bestätigt worden ist. Es ist auch Pfarr- und Kirchenherr. Die Stadt unternimmt viele Bemühungen, sich vom Kloster zu trennen, baut eine Kapelle zur eigenen geistlichen Betreu- ung. Sofort wird sie vom Propst dem Stift einverleibt.

3 Erst mit der Auflösung des Augu- nung "Herren" verdienen. In die- stiner-Chorherrenstifts 1788, das sen Kämpfen bleiben sie die übrigens ausschließlich auf Meister, die Pfandschaft kann Drängen der Patres säkularisiert 1680 auf "immerwährende wird, gelangt Waldsee in den Weltzeiten" gelöst werden. Der Besitz einer städtischen Stadt- Stadtherr Österreich hat dabei pfarrstelle. Jahrhunderte langer keineswegs tatenlos zugeschaut. Streit ist somit beendet. Das Stift, Anfangs des 16. Jahrhunderts das seit 1181 Tief- und Höhen- beruft er selbstverständlich auch flüge durchgemacht hat, hinter- die Waldseer in den schwä- lässt der Stadt eine eben durch bisch-österreichischen Landtag; bedeutende Barockkünstler wie eine Entfremdung von Habsburg Dominikus Zimmermann umge- während der Zeit der Verpfän- staltete prächtige Kirche und dung ist damit Illusion. Von der umfangreiche Klostergebäude. Innsbrucker und Wiener Regie- Zum anderen ist da das Schloss rung profitiert der Rat und die Waldsee, in dem seit 1386 die Gemeinde überdies: fast alle der Truchsessen von Waldburg, die beträchtlichen Rechte und Frei- heutigen Fürsten zu Waldburg- heiten gewährt oder garantiert , wohnen. Nachdem das Erzhaus. Waldsee von Österreich - Habs- Die Stadt muss nach 1806 ihre burg erworben worden ist, kann Selbstständigkeit mit den wich- es sich dieser neuen Landesherr- tigsten Privilegien wie der Hals- schaft nicht lange ungeteilt gerichtsbarkeit, der Maut-, Zoll- erfreuen. Wie schon kurz vorher und Steuerrechte aufgeben. Sie wird es 1386 wieder verpfändet, wird bis 1938 württembergische diesmal an die Waldburger. Die Oberamtsstadt. Ihre Mittelpunkt- österreichische Landeshoheit funktion für das bäuerliche bleibt erhalten, doch die Nutz- Umland behält sie in Form des nießung der Stadt gereicht dem regen Getreideverlags im Korn- Haus Waldburg. haus und der Viehmärkte. Eine Pfandherrschaft, sei sie Die 30er Jahre können auch hier noch so befristet, ist drückend unter das Motto „von und schwer, wenn der Inhaber der Zentrumspartei zur NSDAP“ des Pfandes hart an der Stadt- eingeordnet werden; Gottsei- mauer wohnt, in die Suppentöp- dank kann aus der Zeit des Drit- fe der Waldseer blicken kann, ten Reiches nichts Spektakuläres wenn er ständig bemüht ist, berichtet werden. seine Rechte bis zuletzt auszu- Nach dem Zweiten Weltkrieg kosten oder gar zu vermehren, endlich wird das "braune Gold bis hin zum Wunsch der Einver- Oberschwabens", das Moor, leibung der Stadt. entdeckt, nachdem die Indu- So gebührt der dritten Macht im strialisierung fast spurlos am Städtle, den Bürgern, die Aus- Städtchen zwischen den beiden zeichnung, dass sie in den Aus- Seen vorübergegangen ist. einandersetzungen, Fehden, Der Entwicklung der Stadt als Zerwürfnissen und Prozessen Kur- und Fremdenverkehrsort ist obsiegen und sich die Bezeich- damit Tür und Tor geöffnet.

4 Stadtrundgang ken zeugen vom Können des Waldseer Bildhauers Johann Georg Reusch (1730). Der Friedhof wurde 1628 angelegt, als in Waldsee die Pest wütete. Der alte Friedhof, der um die Stiftskirche herum lag, reichte damals nicht mehr 1. Station aus. Der Chronist berichtet, Friedhofkapelle dass neben der Kirche so viele Schädel und Knochen zum Vorschein kamen, dass 120 zweispännige Wagenfuhren notwendig waren, um die Überführung zum neuen Fried- hof zu schaffen.

2. Station Maximilianbad

Der Parkplatz an der Friedhof- kapelle bietet sich als Aus- gangspunkt unseres Stadtrund- gangs an. Von hier gehen Sie Wenige Schritte nach Osten zur angrenzenden Friedhofka- sind es bis zum Maximilianbad. pelle. Sie wurde 1696 erbaut Es ist eine von drei städtischen und dem heiligen Michael Kurkliniken, benannt nach geweiht. Sie hat das Glück im Fürst Max zu Waldburg-Wol- Schutze einer der schönsten fegg-Waldsee, der hier 1923 Akazien zu stehen. Der Baum ein Grundstück für ein Bürger- wird auf 170 Jahre geschätzt. heim (Altenwohnheim) stiftete. Schon zweimal sollte er dem 1949 begann der Moorbadebe- Fortschritt geopfert werden, trieb im Bürgerheim. 1956 aber die Waldseer kämpften erhielt die Stadt das Prädikat um ihre Akazie, dass sie heute „Bad“, zugleich wurde dort ein fester steht denn je. Kurheim erbaut, das ab 1968 Die Kapelle wirkt durch den als Maximilianbad in ein Sana- dreiseitigen Chor sehr anmutig. torium umgewandelt wurde. Sie ist auch innen sehenswert 1974 wurde Bad Waldsee noch (tagsüber geöffnet). Die Plasti- Kneippkurort.

5 3. Station mit Pferden, Kühen, Schwei- Wurzacher Tor nen und den dazu gehörenden Misthaufen. Die Stadttore wur- den von zuverlässigen, verei- digten Männern bewacht. Am Gluthafentor gab es zwei Tor- warte. Sie hatten nicht nur aus- zuspähen, um Feinde und Feu- ergefahr zu melden, sie kassierten auch den Zoll für Getreide- und Salzwagen und die Maut („Pflastergeld“).

4. Station Franziskanerkloster

Nördlich des Maxi-Bads erblicken Sie bereits das Wurz- acher Tor. Nach 1400, als die Stadtummauerung erweitert wurde, entstand der Wurza- cher Torturm. Der Ortskern von Waldsee war schon 1283 1650 entstand die für Klöster einfach ummauert. Die Erwei- „klassische“ Vierflügelanlage terung und der Bau der Tortür- mit Kreuzgang und Innenhof. me fällt in die Zeit des Bürger- Sie gehörte zur Tiroler Ordens- meisters Ulrich Kudrer. Da die provinz der Franziskaner. Als Wurzacher Vorstadt mehrfach Folge der Säkularisation von abbrannte, wurde der Torturm 1806 steht heute allerdings nur Gluthafentor genannt. Im noch ein hufeisenförmiges Volksmund heißt er Hafen- Gebäude auf der Hochstatt. Die deckel. 1811 wurde mit dem damals dort schon stehende Abbruch der Stadtmauer und 200-jährige Kapelle „Zur Him- 1832/33 mit dem der übrigen melspforte“, heute Polizeipo- Tortürme begonnen. Heute sten, wurde Klosterkirche. Die würde man jeden Stein erhal- „Minderen Brüder“ waren arm, ten, aber damals war der so dass sich die Stadt entschloss, Abbruch ein Akt der Befreiung. ein Messgewand zu stiften. Die Die Stadt hungerte nach Licht Ratsherren machten zur Bedin- und Raum, zu lange war sie in gung, dass das Stadtwappen in die Enge der hohen Mauern den Ornat eingestickt werde. So gepresst. Waldsee war früher trugen die Patres bei ihrem vorwiegend Ackerbürgerstadt frommen Dienst Schild, Fisch

6 und Kornschaufel auf dem er säumen die Straßen. Fünf Rücken. schwäbisch-alemannische Die Waldseer wollten ihr Fran- Maskentypen bestimmen das ziskanerkloster 1806 bei der Bild: Federle, Schrättele, württembergischen Säkularisati- Schorrenweible, Faselhannes on um jeden Preis erhalten. und Narro. Jede dieser Gestal- Aber die Bittschriften an den ten hat ihre Geschichte. Der König blieben unbeantwortet. Federle ist der Verführer, der in „Bei der Auflösung dieses Klo- den Waldseer Hexenprozessen sters ging es sehr flüchtig und eine schreckliche Rolle spielt. destruktiv her. Bücher und Kir- Die als Hexen verurteilten chengeräte lagen wie Heu und Frauen wurden alle angeklagt Stroh umher; alles war nahezu mit dem Bösen im Bunde zu förmlich Preis gegeben.“ Aus sein. Er trat meist in Gestalt der Kirche wurde zunächst eine eines feschen jungen Mannes Fruchtschütte (Kornhaus), 1855 auf, der als Hans Federle in die zog das Oberamt (Landratsamt) Stadtgeschichte einging. in das Kloster ein bis zur Auflö- sung des Kreises Waldsee 1938. 6. Station Spital 5. Station Der Federle-Brunnen auf der Hochstatt

Das Heilig-Geist-Spital gehört zu den ältesten Einrichtungen der Stadt. Schon um 1300 wird Der Federle ist eine der Ori- die Spitalkirche erwähnt. Das ginalmasken bei der Waldseer Haus hatte universale Aufga- Fasnet. Am Fasnetsmontag ben zu erfüllen: Es war nicht bebt die Stadt, wenn Hunderte nur Krankenhaus, sondern von Maskenträgern im Narren- auch Altersheim, Waisenhaus sprung durch die Straßen zie- und Treffpunkt der Bettler wie hen. Der Höhepunkt des Jahres der Chronist berichtet; es ist erreicht. Tausende Zuschau- befanden sich im alten Spital,

7 das 1659 umgebaut wurde, samt Glockentürmchen bekam sogar einige Gefängnisse, die das Spital erst 1856 durch man früher Blockhäuser oder Bauinspektor Pfeilsticker. Keuchen nannte. Die Bedeu- 1885 wurde dann die Fassade tung des Spitals drückte sich von H. Kolb bemalt, die 1978 auch in der Besoldung des Spi- restauriert wurde. Beter kön- talmeisters aus. Er bekam 24 nen sich in der Spitalkapelle Pfund Heller, während der noch immer an zwei Nothelfer Bürgermeister nur 20 Pfund aus dem 15. Jahrhundert wen- erhielt. Durch Stiftungen und den: die heilige Barbara und Käufe gehörten dem Spital die heilige Katharina aus der viele Höfe und Wälder. Die Werkstatt des Niklas Weck- Lebensmittel wurden aus eige- mann aus Ulm. ner Landwirtschaft gewonnen. Verarmte Waldseer dienten in der Spitalsmeierei als Knechte 7. Station und Mägde. Das Spital war Rathaus autark, es hatte eine eigene Mühle, einen eigenen Bäcker, Metzger und Schmied. Wenn gemeinnützige Gebäude ent- standen, gab das Spital den helfenden Bürgern als Entloh- nung „Essen und Trunk“. Das Spital musste auch einsprin- gen, wenn in Notzeiten der Stadtverwaltung das Geld aus- ging. Die Armen konnten immer damit rechnen, dass sie im Spital mit einem Löffel voll Hafermus gespeist wurden. In vielerlei Hinsicht wirkte das Spital stabilisierend, nur ein- mal gingen ihm selbst die Kräf- Eine Säule des Bürgermeister- te aus. Das war in der Notzeit zimmers überliefert in Stein des Dreißigjährigen Krieges, gehauen die Nachricht: „anno als durch die Pest die Höfe ver- domini 1426 do war daz hus waisten. Damals konnte das angefangen und was burger- Spital noch nicht einmal das maister ulrich kudrer und bau- Saatgut für die Sommerfrucht maister.“ Um die 500 Einwoh- beschaffen. Da verkaufte die ner zählte damals die Stadt, Stadt das zum Rathaus schwer gedemütigte Menschen, gehörende Silbergeschirr um die „ehrlos, treulos, meineidig, dem Spital helfen zu können. rechtlos und überführt heißen Zur gleichen Zeit wurde der und sein sollten“, falls sie Spitalbäcker verurteilt, weil gegen das harte Diktat der er Brotlaibe veruntreut hatte. waldburgischen Pfandherr- Die neugotische Schaufassade schaft aufmuckten. Das Rat-

8 haus war die Reaktion auf diese 8. Station Unterdrückung. Es musste so Kornhaus groß sein, dass es neben Schloss und Stift bestehen konnte. Und da Ulrich Kudrer nicht nur ein guter Bürgermei- ster sondern auch ein genialer Planer war, gelang es ihm, die Bürgernot in Baukunst umzu- setzen. Nicht alles, was in die- sem Rathaus geschah, ent- sprach seiner gotischen Würde. Allein im Jahr 1586, zur Zeit des Hexenwahns, wurden hier Dem Rathaus gegenüber liegt 17 Waldseer Frauen vom Stadt- breit und ruhig das Haus, in gericht zum Tode verurteilt und dem Waldsee jahrhundertelang als Hexen verbrannt. Auf dem sein Getreide aufbewahrte. Erker des Rathauses wurde der Getreide war das Hauptnah- Stab über die Verurteilten rungsmittel. War das Kornhaus gebrochen, auf dem rückwärti- voll, brauchte die Stadt keinen gen Giebel begann das Arm- Hunger zu leiden. Auch der sünderglöcklein zu läuten, der gefürchtete Getreidewucher Weg zum Scheiterhaufen war konnte nicht um sich greifen, weit. Im selben 16. Jahrhun- wenn die Vorräte groß genug dert beklagten sich die Wald- waren. Waldsee hatte durch seer über ihre Ratsherren, weil sein fruchtbares Hinterland „sie in ihrem verstockten und soviel Getreide, dass es in die stinkenden Fürnehmen verhar- Schweiz ausführte. Getreide ren“. Das Wahlrecht ermög- hatte in Waldsee eine univer- lichte es, dass sich immer die- sale Bedeutung. Es diente der selben Familien die Macht Stadt auch als Zahlungsmittel. teilten. Im Rathaus traf man So wurde mit Johann Spiegler, sich zu Trinkgelagen und Kar- der 1639 als einziger Lehrer tenspielen, bis 1610 unter Erz- die Schule der Stadt übernahm, herzog Maximilian von Öster- ein Getreidelohn ausgehandelt. reich ein neues Wahlrecht Ihm wurde „vierteljährlich ein geschaffen wurde. Kein Wun- Malter Roggen bewilligt“. der, dass der heilige Michael, Schon 1348 wird ein Kornhaus der den Giebel krönte, allmäh- erwähnt, aber das heutige Aus- lich zerbröckelte. Im 19. Jahr- sehen mit dem gotischen Staf- hundert wurde er durch eine felgiebel stammt aus dem Jahr neue Gestalt, die „Justitia“, 1492, was dendrochronologi- ersetzt. Allen zur Mahnung hält sche Untersuchungen bewie- sie die Waage der Gerechtig- sen haben. Bis nach dem keit über die Stadt. Darunter Ersten Weltkrieg diente das beschützt ein Engel die Wap- Haus als Fruchtschütte. Seit pen Österreichs und Waldsees. 1972 ist es zu neuem Leben erwacht. Die Stadt hat hier

9 zusammen mit dem Museums- 10. Station und Heimatverein die Reichtü- Evangelische Kirche auf der mer ihrer Vergangenheit zu Burghalde einem Museum vereinigt.

9. Station Apotheke zu St. Peter

Das Haus wurde 1748 als Prälatur erbaut. Hier wohnte Die Reformation fand in Wald- der jeweilige Vorsteher des see nicht statt. Sie wurde zwar Klosters, der Abt. Auch ein Teil am Weißen Sonntag 1530 blu- der Klosterverwaltung war in tig geprobt. Aber Stift und diesem Haus untergebracht. Herrschaft waren mächtig Unter dem Giebeldreieck ist genug, den Aufstand der Wie- noch das Relief des Klosterpa- dertäufer niederzuschlagen. trons St. Peter, das Sifts- und Erst im 19. Jahrhundert begann Abtswappen zu erkennen. Die die kleine, kaum 200 Seelen neubarocke Fassade gestaltete umfassende evangelische Josef Nicklas aus Reute, ein Gemeinde zu wachsen, die verkannter Künstler des letzten 1887 den Grundstein zur heu- Jahrhunderts. tigen Kirche legte. Wie damals üblich wurde eine neugotische Form gewählt. Die Ortsbezeichnung „Burg- halde“ hat uns eine geschicht- liche Tatsache aufbewahrt: Hier stand im Mittelalter die Burg der Herren von Wallsee, treuer Herren der Welfen, Staufer und Habsburger. Ja, die Wallseer wurden sogar als die Säulen Österreichs bezeichnet.

10 11. Station die Kreuzigungsgruppe in der Stiftskirche St. Peter Beichtkapelle.

Am Ende des linken Seiten- schiffes ist ein Kunstwerk besonderer Art in die Wand eingelassen: Das Epitaph Georgs I. von Waldburg (gest. 1467), im Volksmund „der eiserne Mann“ genannt. So bedeutend und herausragend dieses Grabmal für die Kunst des späten Mittelalter ist, so rätselhaft ist es: - Wer war der geniale Künstler, der seinesgleichen sucht? - Warum ist das Epitaph unvollendet (Hintergrund bruchstückhaft, Umschrift nicht angepasst)? Die Doppeltürme der Stiftskir- - Warum befindet sich in der che sind das Wahrzeichen von Schlosskapelle zu Wurzach Bad Waldsee. Sie ragen erst ein weiteres Grabmal dessel- seit 1766 in den Himmel. 1765 ben Ritters? hatte man begonnen die alte - Warum hat er seine Hände gotische Kirche zu vergrößern. nicht zum Gebet gefaltet son- Dabei erhielt sie ihr jetziges dern geöffnet? Könnte es sein, barockes Aussehen. Dominikus dass sein Leib in Wurzach, Zimmermann, der Erbauer der sein Herz aber in Waldsee Wieskirche, hatte zuvor schon bestattet worden war, dass er bei der Umgestaltung des Kir- ein Herz in den Händen cheninnern mitgewirkt. Er gehalten hat? Könnte es sein, baute den Hochaltar, das dass er ein Modell der Kirche Chorgestühl und den Sakristei - gehalten hat, denn er hat für schrank. Auch der Mariahilf- den Bau von St. Peter (1479) Altar soll aus seiner Werkstatt eine Stiftung geplant? Beide kommen. Das Abendmahl- Möglichkeiten entsprechen fresko in der Sakristei trägt das den damaligen Gewohnhei- Signum seines Bruders Johann ten. Oder könnte es nicht Baptist Zimmermann. Die eine ganz individuelle Geste Marienkrönung im Hochaltar sein, die den Geist der dama- stammt von dem Waldseer ligen Umbruchzeit vom Mit- Bildhauer Jakob Bendel (1616). telalter zur Neuzeit sichtbar Waldsee hat außer den Zürn macht? und Bendel noch einen Bild- hauer hervorgebracht: Johann Georg Reusch. Er schuf die Plastiken am Hochaltar und

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12 Stadtrundgang 1 Parkplatz Friedhofkapelle 5 Federle-Brunnen, 2 Maximilianbad, 1950 Hochstatt erstes Moorbad 6 Spital zum Heiligen Geist 3 Wurzacher Tor 7 Rathaus 4 ehemals 8 ehemals Kornhaus Franziskanerkloster, (heute Heimatmuseum) dann Oberamt, 9 ehemals Prälatur heute Polizei (heute Apotheke) 10 Evangelische Kirche

➛ Stadtsee

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11 Kath. Stiftskirche St. Peter 16 Fürstlich Waldburg- 12 Oratorium St. Peter Wolf egg’sches Schloss 13 Landschule Waldsee 14 Gut-Betha-Brunnen 17 Vötschenturm 15 ehemals Franziskanerin- 18 Mayenbad/Mauertörle nenkloster (heute katholi- 19 Frauenbergkapelle sches Pfarramt)

13 12. Station 13. Station Oratorium St. Peter Landschule

Dem Oratorium gegenüber befindet sich die ehemalige Landschule. Während der Klo- sterzeit (ca. 1150 bis 1788) war sie Wohn- und Bibliothekstrakt des Augustinerchorherrenstifts St. Peter zu Waldsee, nach Aufhebung des Stifts öster- reichische, 1807 württembergi- Dieser Betraum war bis zur sche Kaserne. 1820 bis 1934 Aufhebung des Augustinerstifts beherbergte sie die Schule für 1788 Winterchor und Oratori- die auf dem Land lebenden um der Chorherrn. Er besticht Kinder (Landschule), ab 1889 durch eine ausgezeichnete zugleich die evangelische spätbarocke Stuckdecke. Seit Volksschule. Seit 1936 wurde 1992 ist er Aufbewahrungsort der Trakt von allen Waldseer des reichhaltigen Kirchen schat- Schulen genützt. Von 1989 bis zes mit Kloster- und 1992 erfolgte eine grundle- Augsburger Goldschmiedear- gende Sanierung. Heute sind beiten aus dem 17. und 18. hier das Stadtarchiv, die Volks- Jahrhundert. hochschule und einige Wald- seer Vereine untergebracht.

14 14. Station Reute ein, das Propst Konrad Gut-Betha-Brunnen von 1911 Kügelin eigens für sie und wei- tere Nonnen 1403 erbauen ließ. Elisabeth führte das from- me Leben einer Mystikerin. Sie starb mit 34 Jahren. Konrad Kügelin war bis zuletzt ihr Beichtvater. Nach ihrem Tod wurde er ihr Biograph. Schon bald nach dem Tod der stigma- tisierten Nonne pilgerten unzählige Wallfahrer nach Reute, um in der guten Beth die „Wundertäterin Ober- schwabens“ zu verehren. 1766 wurde Elisabeth Achler seligge- sprochen. Noch immer ist die Wallfahrtskirche im nahen Reute das Ziel vieler Pilger. Dort wird im Sockel des Gut- Betha-Altars der gläserne Sarg mit den sterblichen Überresten Auf dem winkligen Gut-Betha- der Klosterfrau aufbewahrt. Platz zwischen Stiftskirche und Franziskanerinnenkloster wurde zu Ehren der Waldseerin 15. Station Elisabeth Achler – überall als Katholisches Pfarramt beim „die selige Gute Beth“ bekannt Gut-Betha-Brunnen – ein Brunnen errichtet. Elisa- beth Achler wurde 1386 als Tochter eines Waldseer Flachs- webers geboren. Konrad Küge- lin, der damalige Propst des Chorherrenstifts, erkannte in dem heranwachsenden Mädchen schon früh eine besondere „Lauterkeit, Reinheit und Herzenseinfalt“. Da die Knechte und Mägde im Achler- haus „nach der Welt Gewohn- Bis 1782 war es ein Franziska- heit freventlich mit Worten nerinnenkloster, das bereits ab umgingen, Singen und Schimp- der Mitte des 15. Jahrhunderts fen und solchen Dingen“, kam belegt ist. Im 16. Jahrhundert Elisabeth schon mit 14 Jahren wurde die Klause St. Klara neu in die Obhut einer frommen erbaut, 1680 die Hauskapelle Frau, bei der sie wirken und Santa Maria di Loreto einge- weben lernte. Mit 17 zog sie in weiht. In diesem Terziarin- das Franziskanerinnenkloster nenkloster (Kloster des 3.

15 Ordens des hl. Franziskus) fan- wurde 1488 Georg III. von den viele nachgeborene Töch- Waldburg, genannt der Bauern- ter aus der ländlichen Umge- jörg, geboren. Von hier aus ist bung eine Lebensgrundlage. er zu seinen erfolgreichen Ernährt haben sich die armen Kriegszügen aufgebrochen. Nönnchen durch den Verkauf Und als sich Tausende von von selbst hergestellten Kerzen süddeutschen Bauern verbün- und Devotionalien. deten um „von Diensten, Gült und Leibeigenschaft, womit sie beschwert seien, sich frei zu 16. Station machen und das Evangelium Schloss Waldsee wieder aufzurichten“, gelang es dem Bauernjörg, diesen Auf- stand niederzuschlagen. Das Schloss lag außerhalb der Stadtmauer. Noch heute gehört das Schloss den Fürsten von Waldburg-Wolfegg-Waldsee. Der dazu gehörende Schloss- see hat etwas von einem wilden Zauber an sich. Er ist fast sechs Hektar groß und bis sechs Meter tief. Im Winter Das heutige barocke Aussehen entfaltet er als Eislaufsee eine des Schlosses stammt aus dem märchenhafte Schönheit. Jahr 1745. Ein Bild, das uns Vom Park aus gelangt man von 1550 überliefert ist, zeigt nach Überquerung der ein stark befestigtes Wasser- Steinacher Straße auf einen schloss. In der Waldseer Chro- Pfad mit Kreuzwegstationen. nik ist zu lesen, dass der öster- Dieser Stationenweg führt reichische Herzog Leopold direkt zur Frauenbergkapelle. 1386 die Stadt Waldsee „und die Burg dabei in dem Ried“ dem Truchsessen Hans von Waldburg zum Leibgeding gab. 300 Jahre lang wurde Waldsee von hier aus als Pfandschaft verwaltet. 300 Jahre kämpften die Waldseer darum, aus diesem Regiment entlassen zu werden: Sie dran- gen mit Fackeln in den Schloss- hof ein, auch von Pfeil und Bogen wird berichtet. Aber nach jedem Aufstand wurden die Zügel, die Stadt und Schloss verbanden, noch fester angespannt. In diesem Schloss

16 17. Station net. Ab dem 19. Jh. ist kein Vötschenturm „Kurbetrieb“ mehr nachzuwei- sen, das Bad dient ausschließ- lich als städtisches Reinigungs- bad, das seine Pforten Mitte des 20. Jh. schließt. Das Gebäude stammt aus dem 18. Jh.

Mauertörlein 1486 „begehrte (der Schloss- herr) ungehinderten Einlass“ in die Stadt. Das als sogenannter „Hurengang“ bezeichnete Tör- lein befindet sich unmittelbar neben dem Mayenbad. Was der Truchsess wohl damit meinte, was er wohl im Schil- de führte?

Dieser Mauerturm der inneren Stadtmauer von 1403 wurde erstmals 1528 als „Turm am 19. Station Vötschenhaus“ erwähnt. Die Frauenbergkapelle Familie Vötsch stellte im 15. und 16. Jh. Stadtammänner und Bürgermeister.

18. Station Mayenbad und Mauertörlein

In dreifacher Hinsicht ist die Frauenbergkapelle ein aufre- gender Ort: Die Kunstfreunde wissen, dass hier am Haupt- altar die Forschung über die Waldseer Zürn-Werkstätte begann. Die Geschichtsfreun- Eines der öffentlichen städti- de wissen, dass diese Kirche schen Bäder mit besonderer ein Denkmal der Unabhängig- Heilkraft, das Mayenbad (Mai keit ist, das sich mutige Bürger als Monat der Gesundung), selbst erbauten. Die Beter wis- wurde erstmals 1561 erwähnt, sen, dass seit alters her Gebete dann 1712 als wissenschaftlich nirgends besser erhört werden begründetes Heilbad bezeich- als in der Kapelle „zum nahen

17 Hüsli“, wie sie ursprünglich nicht zu, dass „ihre Kirche“ genannt wurde. „1471 da war 1790 geschlossen wurde. angefangen die Kapell.“ Diese Empörung und Proteste waren Nachricht überliefert uns ein so stark, dass die Kapelle erhal- altes Gemälde. Der Bau der ten blieb. Es fügt sich gut, dass Frauenbergkapelle war für die diese geschichtsträchtige Waldseer ein Versuch, sich aus Kapelle die kostbarsten Heili- der Bevormundung durch das genfiguren der Stadt birgt. Nie- Kloster zu lösen. Sie wollten mand konnte 1621, als die endlich eine eigene Kirche Kapelle erweitert und die Altä- haben mit einem eigenen Pfar- re geschaffen wurden, ahnen, rer und einem eigenen zu welchem Ruhm die Wald- Gemeindeleben. In der Stifts- seer Bildhauerfamilie Zürn kirche residierten die gelehrten einst gelangen würde. Hans Augustinerchorherren. Das Zürn hatte sechs Bildhauersöh- Verhältnis der Stadt zum rei- ne, mit denen zusammen er chen Kloster war gespannt. den süddeutschen Raum Wenigstens als Kirchengemein- wesentlich prägte. Am Hochal- de wollten die Waldseer eigen- tar der Frauenbergkirche hat er ständig werden, das Joch der mit den Söhnen Martin und weltlichen Herrschaft war Michael zusammen gearbeitet. schwer genug zu ertragen. Von Kunstkennern wird die Aber noch ehe die Kirche fertig Figur des heiligen Sebastian war, erhob das Kloster besonders gerühmt. Das mit Anspruch darauf. Da sich die der Kirche verbundene Haus Bürger wehrten, verlangte das war ursprünglich die Kaplanei, Kloster, dass der Truchsess jetzt dient es als Mesnerhaus. Georg von Waldburg den Bau Weitere Zürnwerke bergen die einstelle. Nun war aber die Pfarrkirche in Bad Waldsee- Kapelle, obwohl noch nicht Michelwinnaden und das fertig, schon zum bevorzugten Museum im Kornhaus. Gebetsort der Waldseer gewor- Gegenüber steht das „neue“ den. Sie bauten ihr Kirchlein Kaplaneihaus von 1617 fertig. Ein Taufbecken zu (Neubau 1979). bauen wurde ihnen nicht erlaubt. Sakramente durften Auf dem Döchtbühl hat Bad nur mit Zustimmung des Prop- Waldsee seine Bildungsein- stes erteilt werden und nur von richtungen errichtet. Als Schul- einem Priester, der dem Propst stadt hat es einen weiten Ein- untertan war. Das Kirchenopfer zugsbereich. fiel dem Kloster zu. Die mit so viel Opfern und Hoffnungen erbaute Kapelle wurde zur Filiale der Stiftskirche ernannt. Trotz dieser Demütigungen wurde die Frauenbergkapelle für die Waldseer „wahrhaft lebensnotwendig“. Sie ließen

18 Die Bad Waldseer Ortschaften Das sollten Sie gesehen haben:

… in Gaisbeuren: die Pietà (Beweinung Chri- sti) von Niklas Weckmann aus Ulm in der St. Leon- hardskapelle

… in Haisterkirch: die Pfarrkirche und den Klo- sterhof mit eindrucksvoller Barockausstattung

… in Michelwinnaden: die Burg und die Pfarrkirche mit Fresken von Eustachius Gabriel und bemerkenswer- ten Plastiken

… in Mittelurbach: die Kapelle in Volkertshaus und die Burgruine Neu- waldsee

… in Reute: das Kloster der Franziskaner - innen, den Gut – Betha - Brunnen und die Wallfahrts- kirche St. Peter und Paul mit dem Hochaltarbild des „Kremser Schmidt“

19 Sind Sie Wer noch tiefer schürfen möchte, wird im Standardwerk neugierig „Bad Waldsee – Zeugnisse aus geworden? Zeit und Zeitung“ von Barczyk und Kiemel fündig. Das 676 Seiten starke Buch erschien 1984 im Verlag Liebel und ist in der Bücherei und im Stadtar- Literatur und Angebote chiv einzusehen.

Der Vollständigkeit halber sollte noch auf zwei „Klassiker“ hingewie- sen werden: - Hermann Klocker: 650 Jahre Stadt Waldsee (Liebel: 1948 und 1973) - Ferdinand Eggmann und Karl Rieg- ger: Waldsee und seine Vorzeit (Lie- bel: 1897) Beide Werke und noch viele andere legt man Ihnen im Museum im Korn- haus und im Stadtarchiv gerne zur Lektüre vor. Auch in den spezifischen Bildbänden und den Kirchenführern können Sie die Entwicklung der Stadt kennenler- nen.

Besondere Angebote über die „Stadtgeschichte im Spazieren- Tauchen Sie ein in die gehen“ informiert zu werden, Geschichte von Bad Waldsee! hält die Kurverwaltung parat Der kleine Stadtführer von (aktuelle Termine siehe Veran- Michael Barczyk aus dem staltungskalender): Fink-Verlag informiert kurzwei- lig über die Stadt und ihr Stadtführung jeden Montag um Schicksal (2. Auflage, ISBN 3- 13.30 Uhr, Treffpunkt: vor der 931 820-60-2). Er ist in allen Kurverwaltung beim Rathaus Buchhandlungen und in der Kurverwaltung erhältlich. „Bad Waldsee am Abend“ Auf 48 Seiten werden die The- jeden Dienstag um 19:00 Uhr, men „Kein Wald-See in Wald- Treffpunkt: Haus am Stadtsee see, Waldsee als Bürgerstadt, Waldsee als Kloster- und Anbebote für Gruppen: Adelsstadt, Jeder Teilort ein Themenführungen Kleinod, Die Stiftskirche, Chro- Sprichwörterführung nologie der Stadt auf einen Stadtspaziergang Blick…“ vorgestellt. Bad Waldseer Kirchenschatz Stadt(Schau!)spiel Gruselführung

20 Museen in Bad Waldsee Fasnet- und Ölmühlen- Städtisches Museum Museum im Kornhaus

Zunfthaus Ölmühle Rathausplatz Bleichestraße 8 07524 9413-42 07524 9413-42 Öffnungszeiten: Öffnung mit Führung: Fr., Sa. und So. 13.30 – Mi. 14.30 Uhr, vierzehntägig, 17.30 Uhr. und nach Vereinbarung Führungen auf Anfrage. www.museum-bad-waldsee.de Im Erdgeschoss sind die origi- nale Ölmühle von Lein, Mohn Das städtische Museum fand und Raps aus dem Jahr 1829, 1972 im Kornhaus eine würdige im Obergeschoss Masken und Bleibe. Im Erdgeschoss befinden das Brauchtum der Waldseer sich stadtgeschichtliche Expona- Fasnet anschaulich dargestellt te und ein stattlicher Vortrags- raum. Im zweiten Geschoss ist Stadtseemuseum im die Kunstgeschichte der Region Stadtarchiv durch bedeutende Ausstellungs- stücke repräsentiert. Im Dachge- schoss schließlich kann man das Alltagsleben der Waldseer im 19. Jh. nachempfinden.

Kirchenschatzmuseum im Oratorium St. Peter Hinterer Klosterhof 07524 9413-42 Hinterer Klosterhof 3 Öffnungszeiten: 07524 49851 nach Vereinbarung mit dem Öffnungszeiten: kath. Pfarramt Do. 10.00 - 13.00 Uhr, und Ausgestellt sind Kultgegenstän- nach Vereinbarung de wie Kelche, Monstranzen oder Reliquiare aus der Barock- Das kleinste, aber wohl witzig- zeit, die fast alle in ste Museum mit Tauchfunden hergestellt worden sind. aus den Waldseer Seen.

21 Museen in Bad Waldsee

Spätzlemuseum im Vötschenturm Erwin Hymer Museum

Im Entenmoos 29 Robert-Bosch-Str. 7 www.spätzlemuseum.de Tel. 07524 976676-00 [email protected] www.erwin-hymer-museum.de Öffnungszeiten: Öffnungszeiten: Sa. und So. von 10.30 – 17.30 täglich von 10 bis 18 Uhr, Uhr (März bis Oktober) donnerstags bis 21 Uhr

Über die von den Schwaben so Eine Weltreise an einem Tag heißgeliebten Spätzle weiß über die Traumrouten und Heidi Huber so ziemlich alles. Sehnsuchtsorte der Welt erle- Seit Jahren sammelt sie histori- ben! Das Erwin Hymer Muse- sche und kuriose Exponate um erzählt die Kultur- und rund um die köstliche Mehl- Technikgeschichte des Carava- speise. 2013 eröffnete sie das nings aus dem Blickwinkel der erste Spätzlemuseum der Welt. Abenteurer, Pioniere und der Darin präsentiert sie liebevoll Reisenden. Die Besucher; Kin- die Gerätschaften zur Spätzle- der, Erwachsene, Reise- und herstellung im Laufe der Gene- Geschichtsbegeisterte, Cam- rationen. Das Spätzlemuseum ping- und Oldtimer-Fans, Neu- präsentiert sich auf drei Stock- gierige und Abenteuerlustige, werken im historischen Vöt- tauchen ein in die Abenteuer schenturm. der Pioniere und entdecken Überraschendes und Spannen- des aus Technik, Entwicklung, Produktion und Design. Auf der „Zukunftsroute“ erleben sie neue Visionen des Reisens und der Mobilität. Die interaktive Ausstellung lädt die ganze Familie zum Mitmachen ein.

22 Notizen:

23 Waldsee 1829

Impressum

Herausgeber: Stadt Bad Waldsee Kurverwaltung

Text: Michael Barczyk unter Verwendung von Beschrei- bungen von Katharina Adler

Fotos: Stadtarchiv

Satz und Druck: Druckwerk SÜD GmbH & Co. KG, Bad Waldsee

12.2017 Auflage 20.000 Stück