DARLINGERÖDERKURIER Eine Zeitung für Darlingerode Herausgeber: Kulturwerkstatt Darlingerode e.V. - Redaktionsteam 31. Ausgabe, Redaktionsschluss 26.01.2008 erscheint vierteljährlich seit 07/2000 Unser Bürgermeister Dietmar Bahr im Gespräch zum Jahreswechsel Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, lerische Dorfidylle am Fuße der Darlingeröder Schweiz. werte Einwohner von Darlingerode, Die vielen kulturellen Angebote in der Sandtalhalle, liebe Gäste unseres Heimatdorfes! die sportliche Vielfalt der modernen Sporthalle haben die Lebensqualität für Einwohner und Gäste wesentlich Die besinnlichen Tage des verbessert. Weihnachtsfestes und besonders Zur Freude seiner Einwohner die letzten Stunden des alten können wir, auf bis auf wenige Jahres 2007 sind dazu angetan, Ausnahmen, ein saniertes Wege- die Ereignisse des letzten Jahres system nutzen. Revue passieren zu lassen und Mir ist aber auch bewusst, dass einen Ausblick auf das neue Jahr in Darlingerode noch sehr viel Ar- zu tun. beit vor uns liegt und da rechne ich Ich wünschen Ihnen und Ihren auf Ihre vielfältige Mitarbeit. Inseln Familien Gesundheit und Zufrie- der Ruhe, große Blumenbeete und denheit und die Erfüllung der Rasenflächen sollen auch im Wünsche für das neue Jahr. neuen Jahr wieder Hingucker sein. Möge das Jahr 2008 ein friedli- Die Kreisgebietsreform ist gera- ches Jahr werden und die Hektik de abgeschlossen, da steht die des Alltages sich in Grenzen hal- Weiterentwicklung unseres Dorfes ten. mit Ilsenburg und Drübeck vor der Das Jahr 2007 war für Darlinge- Tür.(*) rode und seine Bürger wiederum Liebe Einwohner von Darlingero- ein erfolgreiches Jahr. Für die de, dieser Schritt ist unausweich- meisten Einwohner können nach lich und doch richtungweisend für einem Neujahrsspaziergang die nächsten Generationen. Bei durch unser Heimatdorf positive allem Positiven, bei allen Verände- Bilanzen im privaten und gesell- rungen darf unsere Identität dabei schaftlichen Leben gezogen werden. Sichtbare Verän- nicht verloren gehen. Wir wollen alle gemeinsam, dass derungen an sanierten Häusern und Fassaden, an neu unsere Kinder auch in Zukunft unseren Kindergarten gestalteten Straßen und Plätzen prägen unser Ortsbild. besuchen können und auch unsere Schule weiterhin Die neu gestaltete Ortseinfahrt und die moderne Ei- Bestand hat. Wenn diese Einrichtungen nicht mehr im senbahnbrücke geben den Ausblick frei für unsere ma- Dorf ansässig sind, stirbt das Kinderlachen auf dem

1 Unser Bürgermeister Dietmar Bahr im Gespräch zum Jahreswechsel 8 Skatturnier ade 2 Jubiläum Badeanstalt 9 Volkstrauertag am 18.11.07 2 Steinerne Zeitzeugen in und um Darlingerode 9 Brief des Ilsenburger Bürgermeisters, Herrn Obermüller: 4 Ortsgruppe der Volkssolidarität Darlingerode mit Holger Hildebrandt 10 Ein schönes Geschenk 5 „Kriegsende in Darlingerode“ 29. Ausgabe 11 Der Gemeindekirchenrat informiert 5 Die Arbeit als Holzhacker 1914 11 Gespräch mit dem Bürgermeister von Ilsenburg, Herrn Obermüller 5 Aus der Arbeit des Seniorenvereines „Goldener Herbst“ 12 Umritt der Grenze zwischen Drübeck und Darlingerode 6 Adventskonzert 13 Wer war Heinrich Pröhle? 6 10 jähriges Betriebsjubiläum 14 Bäume an der Bahnbrücke 6 Hausabriss 14 Nachfolger für die Heimatstube gesucht 7 Und das soll(te) Weihnachten sein?! 14 Internationaler Museumstag 7 Information der Sandtalhalle 14 Schneefall im April vor 140 Jahren 8 Schöne Symbiose 15 Feiertage Dorf, dann wird es einsam und auch das Dorf hat keine Dieser Entschluß wurde von allen Gremien sehr be- gesicherte Zukunft. grüßt. Die Leitung dieses Baues übernahm dann auch Mut und Zuversicht für Träume und Visionen müssen das Dimitroffwerk. Am Bau beteiligten sich aus unse- auch weiterhin unser Handeln bestimmen und ein ver- rem Ort mit ca. 2 000 Stunden die Rentner Ludwig Rie- tretbares Maß an Risikobereitschaft wollen wir uns für menschneider, Hermann Lickefett, Richard Riedel und die Zukunft bewahren. der ABV (Abschnittsbevollmächtigter) der Volkspolizei Mit Stolz und Selbstbewusstsein können wir Gäste und Touristen durch Darlingerode führen. Das, was wir gemeinsam erreicht haben, ist kein Selbstlauf gewe- sen. Ich wünsche allen Darlingerödern, den Gästen und Urlaubern für 2008 viel Gesundheit, viel Glück und Er- folg, ich wünsche den Redakteuren unserer Heimatzei- tung Kraft und Mut und Kreativität für ihre Arbeit. Möge das Jahr 2008 am Ende wieder ein gutes und friedli- ches Jahr werden. Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ich bedanke mich für die interessanten Antworten und auch dafür, dass Sie sich die Zeit für dieses Ge- spräch genommen haben. (wa) Foto: J.Weissenborn (*)Am 27.04.2008 findet zu diesem Thema eine Bür- geranhörung statt. Fritz Feige sowie eine Feierabendbrigade aus Ilsen- burg. Es war eine harte und mühsame Arbeit, das Erd- *** reich aus dem feuchten, geröllreichen Boden auszuhe- Jubiläum Badeanstalt ben. Nach zweijähriger Bauzeit konnte dann das fertige Unser schönes Waldbad im Sandtal feiert am Bad am 31.05.1968 übergeben werden. Es entstanden 31.05.2008 sein 40-jähriges Bestehen. ein Schwimmbecken 16 x 25 m sowie ein Vorwärme- Am 24.03.1966 begann man hier mit dem Bau. Bis becken, denn das kalte Talwasser des Rammelbaches musste temperiert werden. Der Bau kostete ca. 220.000 M. Davon übernahm das Dimitroffwerk die stattliche Summe von 200 000 M und die Gemeinde den restlichen Betrag in Höhe von 20.000M. In den vielen Jahren des Bestehens hat sich im Bad dank der Initiative des langjährigen Bademei- ster Ralf Schult, einiges verändert.Er brachte immer wieder neue Ideen ein. So z. B. auch die Überdachung des neuen gemauerten Grills, der Kiosk am Eingangs- bereich und vieles andere mehr. Was im Rahmen der Tourismusförderung in unserem Ort in Zukunft mit dem Bad wird, steht zur Zeit noch in

Foto: W.Hinze den Sternen. Aber wir sind zuversichtlich. (bp) *** dahin badeten die Kinder und Jugendlichen in Oehren- Steinerne Zeitzeugen feld im Rohrteich. Dieser Teich war sehr unsauber und in und um Darlingerode verschlammt. Im Sandtal befand sich zu dieser Zeit das Kinderfe- Der Steinkreis rienlager „A.S. Makarenko“ von den Dimitroffwerken in auf dem Altenröder Friedhof ist eine uralte Gerichts- Magdeburg. Von diesem Werk kam unter anderem stätte (Dingstuhl), bestehend aus 7 im Kreis liegenden auch die Idee zum Bau des Bades in unmittelbarer Steinen, die im Volksmund auch als Kaisersteine be- Nähe des Ferienlagers. Es bestand großes Interesse zeichnet werden. Einen geschichtlichen Beleg für diese daran, denn so konnte man den Kindern auch etwas Bezeichnung gibt es nicht. mehr Abwechslung bieten. Die Gerichtsstätte wurde während des Mittelalters

2 nicht benutzt. Selbst die Wernigeröder Grafen hielten gängern, die teilweise Lasten mit sich trugen, zum Aus- ihre Gerichtstage an einer anderen Stelle ab. Sie sorg- ruhen. ten aber dafür, dass der Steinkreis bei der Anlage des Der knapp 2 Meter lange Stein war so behauen, dass Friedhofes nicht beseitigt wurde. man gut darauf sitzen konnte. Um die Steine herum Der Steinkreis ist die einzige alte Gerichtsstätte, die standen häufig auch Sträucher, die dem Wanderer im erhalten geblieben ist. Schatten spendeten. Das lange Kreuz am Altenröder Friedhof Von den Ruhesteinen, die früher an allen wichtigen Stellen lagen, ist nur der Darlingeröder Stein erhalten Von dem Kreuz ist nur noch der Stumpf erhalten ge- geblieben. blieben. Bei der Umsetzung an seinen jetzigen Stand- ort zeigte es sich, dass dieser mehr als einen Meter in Kaiserstein der Erde steckte. Das beweist, dass es sich hier tat- Ein Erinnerungsstein an den Jagdplatz, wo Kaiser sächlich um ein langes Kreuz gehandelt haben muss, Wilhelm I. im Jahr 1877 einen Hirsch erlegte. Das Feld welches zu einer nicht bekannten Zeit abgeschlagen um den Stein herum wurde danach Kaiserbreite ge- nannt. Knabenstein oder Knappenstein Auf dem am Dornbergsweg stehenden Stein ist ein Kreuz oder Schwert eingemeißelt. Der Sage nach soll- ten sich hier zwei Brüder gegenseitig getötet haben. Der ehemals im Straßengraben stehende Stein wurde unlängst etwas versetzt. Der Stein wurde vor vielen Jahren in ein Dorfmuseum nach Reddeber verschleppt. Durch einen Gerichtsbe- schluss musste der Stein wieder an seinem alten Standort aufgestellt werden.

Foto:W.Böttcher Lossenstein im Drängetal Ein 1896 errichteter Gedenkstein für den Landesgeo- wurde. Das muss nach 1583 geschehen sein, wo es logen Prof. Lossen. Das Denkmal besteht aus allen noch als Hexenbuhlstätte bezeichnet wird. Gesteinsarten, die im vorkommen. Die enge Nachbarschaft zum Steinkreis war sicher Kriegerdenkmal in Darlingerode und Altenrode kein Zufall, sondern hatte einen bestimmten Grund, Das Denkmal von Darlingerode wurde zu Ehren der den wir nicht kennen. Gefallenen des 1. Weltkrieges errichtet. Die Namen der In der Darlingeröder Chronik wird der Stumpf als Gefallenen des Ortes Darlingerode sind dort verewigt. Sachsenstein bezeichnet. Ebenfalls die Namen der Gefallenen des 2. Weltkrieges Die Grenzsteine aus Darlingerode und Altenrode. Am Altenröder Friedhof und in dem gegenüber lie- Auf dem Altenröder Kriegerdenkmal sind nur die genden Garten stehen noch 2 Grenzsteine, auf denen Namen der Gefallenen des 1. Weltkrieges von Altenro- die Buchstaben A und D eingemeißelt sind. A steht für de verewigt. Altenrode und D für Darlingerode. Die Steine markier- Der Lutherstein an der Himmelpforte ten die Territorien beider Dörfer, die bis 1936 selbstän- Der Stein erinnert daran, dass am 06.08.1517 Luther dig waren. mit Staupitz im Kloster Himmelpforte weilte und mit ihm Wann sie aufgestellt wurden, ist nicht bekannt. Ver- die 99 Thesen besprach. Er soll dabei auch den Unter- mutlich geschah das im 19. Jahrhundert, als man noch gang des Klosters vorausgesagt haben. großen Wert auf die Fixierung von Ortsgrenzen legte. Es sind die letzten Grenzsteine, die noch vorhanden Wasserscheide sind. Ein größerer Stein am Kutschweg an der Himmelpfor- Ein Stein lag längere Zeit an den Langen Bäumen im te zeigt dem Wanderer an, dass hier eine Wasserschei- Gras. Er ist nicht mehr vorhanden. Er markierte die de verläuft. Der nördliche Bach mündet in den Uet- Flurgrenze zwischen Darlingerode und . schenteich und führt sein Wasser zur Weser. Der südliche Bach speist die Fischteiche in der Himmel- Der Ruhestein (Raustein) pforte. Sein Wasser gelangt über die Holtemme in die An der Straße von Darlingerode nach Wernigerode Elbe. liegt unfern vom Ortseingang ein sogenannter Ruhe- Bisher wurde immer nur von der Wasserscheide am stein. Wie der Name sagt, diente der Stein den Fuß-

3 Altenröder Friedhof gesprochen. Das trifft zwar zu, ist Harzgebirge sahen, was durch die Entfernung und der aber nicht durch oberirdische Bachläufe dokumentiert. Spiegelung der Sonne wie die Alpen aussah. Brotstein bei Wasserleben Nach einer Wende in Zilly ging es dann weiter über Danstedt in Richtung Ströbeck, wo eine Runde um das Auf dem aufrecht stehenden Stein ist ein Ring einge- große Schachbrett gedreht wurde. meißelt, der an ein Brot erinnert. Der Sage nach soll Alle waren gespannt, wo wird uns Holger wohl noch hier ein Mädchen ein Brot ungebührlich behandelt hinfahren? So kamen wir schließlich im Hotel „Blocks- haben, wodurch es zu Stein wurde. Die eigentliche Be- berg“ in Silstedt an, wo die Kaffeetafel schon gedeckt deutung des Steines ist unbekannt. war und wir uns an Kaffee und Kuchen laben konnten. Denkstein am Köhlerteich in Wernigerode Eine schöne Überraschung war dann eine halbe Stun- Der Stein erinnert an den Gymnasiasten Theodor de Chorgesang, ausgeführt von den Schülern der 5. Reuß, der am 05.01.1881 im Teich ertrank, als er einen im Eis eingebrochenen Mitschüler retten wollte. Wenzelstein am Hanneckenbruch Ein Gedenkstein mit der Inschrift Wenzel und Bötti- cher, 13. Mai 1850. An dieser Stelle wurden beide von dem Wilddieb Döpelheuer ermordet. Die Hünensteine bei Heimburg Zu den imposantesten Denkmälern aus der Vorzeit gehören zweifellos die drei Hünensteine (Menhire). Während die südlichen Steine unlängst umgesetzt wur- den, befindet sich das nördliche Exemplar noch am ur- sprünglichen Standort. Dort wurde 1937 eine Grabung durchgeführt, die jedoch keine Ergebnisse über das Foto: D.Möbius Alter und die Bedeutung des Steines erbrachten. Zwei- fellos gab es früher noch weitere Steine in der Gegend. und 6. Klasse des Landesmusikgymnasiums Wernige- Die Häufung derartiger Hünensteine ist für Mittel- rode. Dann ging es nach Derenburg in die Glasmanu- deutschland einmalig. Bodo Römmer faktur, wo einige Weihnachtsdekoration einkaufen konnten. *** Es war inzwischen schon dunkel geworden und wir frag- Saisonabschlussfahrt ten uns, wo es wohl jetzt hingehen wird? Holger fuhr auf Ortsgruppe der Volkssolidarität die B 6n in Richtung Quedlinburg zum Brauhaus Lüdde, Darlingerode wo wir das bekannte Pubarschknallbier verkosten konn- mit Holger Hildebrandt ten und das vorbestellte Abendessen uns munden ließen. Die Zeit verging und nach 19.45 Uhr traten wir die Heim- Zum Saisonabschluss lud uns unser Busfahrer Hol- reise an. Wer nun dachte, das war alles, hatte sich ge- ger Hildebrandt am Donnerstag, den 29.11.2007 zu täuscht. In Wernigerode angekommen, ging es auf den einer Fahrt ein. Hof vom Kraftverkehr. Wir dachten, Holger wollte tanken. Viele liebe Mitglieder unserer Ortsgruppe und Gäste Ja er tat es, aber nur in Form eines großen Kübels gefüllt aus Drübeck und Wernigerode stiegen um 13.00 Uhr in mit Glühwein. Damit fuhren wir in Richtung Charlottenlust, den Bus ein und ab ging es in Richtung Schmatzfeld, aber nicht zu Lindes in die Kutscherstube. Er hielt seinen Langeln und . Alle waren verwundert, warum Bus am Südhang der Lust an, wo wir bei einem Becher es in Richtung Norden ging. Das hatte aber seinen Glühwein, ein Geschenk von unserem Holger, das Pano- Grund. Holger wollte uns einmal die andere Seite unse- rama Wernigerodes im Lichterschein sehen konnten. rer Heimat zeigen, wo auch neue Erweiterungen der Dieser Tag wird wohl für alle unvergessen bleiben. Wir Orte durch Eigenheime entstanden sind. Vieles hat die danken unserem Holger ganz herzlich für diese schöne Dorfstruktur ansehnlicher gemacht und somit auch die Überraschung. Alle freuen sich schon auf das nächste Lebensqualität auf den Dörfern verbessert. So fuhren Jahr, wo uns Holger mit Überraschungen durch seine wir durch die Gemeinde Mulmke, welche ich als Nicht- Fahrten wieder begeistern wird. harzer nicht einmal kannte. Auch dort hatte sich vieles Vielen Dank unserem Busfahrer Holger und ein Wieder- verändert. Weiter ging es in Richtung Zilly, wo wir an sehen 2008. Dieter Möbius der Bikerschmiede vorbeikamen. Das Wetter spielte mit, so dass wir bei Sonne, trotz *** leichter Bewölkung, links den Huy und rechts unser

4 Nachtrag zum Beitrag war Füerawend. Vor en Festmeter Holt gav et 1,60 M, „Kriegsende in Darlingerode“ vor dat Brennholt 1,80 M. Von Sanddal bets taun Biel- 29. Ausgabe stein war Hasseröer un von Sanddal bets Ilsedal Öh- renfeldsche Revier. Dä hiesige Gemeine wieset durch Wir veröffentlichten in der 29. Ausgabe den Leser- Affbildung von unsen Handwerktüch op den 25 Pennich brief von Kurt Mayer, in dem er fragte, wer noch etwas Notjeldschien von 1921 op unsen heimischen Beruf zum 11.04.1945 berichten kann. henn. Sau lange op en Harz Böhme wassen, sau lange In den Aufzeichnungen „Nachrichten aus der Heimat“ wart ok unse gesunne Beruf weider bestahn. von Alfred Römmer, findet man einen Augenzeugenbe- richt von Wilhelm Miehe. Hier wird berichtet, dass zwei *** Deutsche, der Unteroffizier Willi Hahn, geb. 29.12.1913 Rückblick in Selbert (Eifel) und Horst Buchholz, geb. 08.10.1927 Aus der Arbeit aus Schönow Kreis Tangermünde im Amtsgarten gefal- des Seniorenvereines len sind. Beide erhielten ihre letzte Ruhestätte auf dem Altenröder Friedhof. Während des Gefechts fiel an der „Goldener Herbst“ Bahnhecke auch ein Amerikaner, der aber von seinen Die alljährliche Geburtstagsfeier für unsere Mitglieder Landsleuten mitgenommen wurde. (ip) sowie alle Seniorinnen und Senioren fand am 11. Okto- ber 2007 in der Sandtalhalle statt. *** Der Saal und auch die Tische waren dem Anlass ent- En bettn wat opp Platt sprechend festlich geschmückt. Nach dem gemeinsa- Die Arbeit als Holzhacker 1914 men Kaffeetrinken überraschten uns Frau Dorit Bor- mann und Frau Doris Behrendt mit einem Sketch. von Heinrich Trümpelmann Hierbei handelte es sich um ein Gespräch zwischen Morjens umme sesse jingen wei vom Dalljeröschen zwei medizinisch interessierten Frauen, die sich zufäl- Schüttenplatze dorch dat Sanddal en Rücken ropper lig trafen und sich über ihre Krankheiten, die man so im bets nahn Hannekenbrauke. Wei waren 12 Mann ut Alter hat, unterhielten. Es war eine sehr lustige Ge- Dalljeroe. Dann makten wei uns en Füer an. Unser schichte und alle haben darüber herzlich gelacht, denn Vater rokte eine Piepe. Wei Junken hett dan schon beide Frauen trugen auch das entsprechende altersge- unse Freuhstick härekreggen. Dan junk et an de Arbeit. mäße Outfit. Wei hett de Dannen met de Sahe affeschnedden. Dat Musikalisch und gesanglich unterhielt uns das „Dar- fule Deil wurre als Brennholt open Holtlager lejt, dat et lingeröder Folklorequartett“ bestehend aus Loni Spill- utdröhen solle. Dat Holt, dat wei im Sommer henne- ecke, Ingrid Oldal und Walter Runge. stellt hett, hett wei im Winter metn Holthackerschled- Während des Programms bereitete Herr Schlieper den zur Affuhr an en Wej jefahren. Wenn de Danne um- von der Firma „Cateringservice Schlieper Wernigerode“ melejt war, hat de Vader de Danne uterühmet, dat hett, das Abendbüfett vor. Es gab leckere Sachen, z. B. dä Äste affehacket. Eck moßte den Stamm schälln. Um Lachs auf Spinat und Zitronenbuttersoße, Hirschgu- halftein kloppe de Puttermester Riemenschneider op lasch mit Champignons, Putencurry mit Ananas, Ge- den Ast, dat bedüe eine Stunne Freuhstückstiet. Dann junk de Arbeit von nien los op däselve Wiese. Um half eine kokten dä Jungen den Kaffee. Umme eine war eine Stunne Middagstiet. Et is ok vorekomen, dat wei vor Meudijkeit bets drei Uhr inneschlapen sind. Im Juli moßten wei vom Stamme de Borke rieten. Dä moßte einzeln an nen Bohme stellt wern, damet se dröjen deit. Bi guten Wäder war se in 8 Dagen dröich. Dann hewe se in breiten Dragestricken annen Wej jedran. Dort worde se in ne „Kare“ oppestellt, 1 m breit und 1 m lank. Dann moßten wei de Borke met „Deckbau- sten“ affdecken, dat kaan Rän indringen konnte. Vor dat Affdecken kräje jeder Holthacker von der Gerberei Büchting in Warnjeroe 1 Paar Leddersohlen. Dä Stäm- me worden numeriert un de Übergabe erfolgte dorch Foto:I. Peters den Oberförschter un twei Mann von dä Sahemöhle. Um half fünewe kloppe de Mester oppen Ast un dann müsereis, Schwenkkartoffeln, Salatbüffet und verschie-

5 dene Desserts. Das Essen war wie immer sehr reich- erst durch Geistererscheinungen ändert. Die Musical- lich, so dass sich einige noch etwas mit nach Hause aufführung in diesem Jahr war ein Gemeinschaftswerk nahmen. Außerdem bekamen alle von Frau Ramdohr mit Schülern vom Landschulheim Grovesmühle, Schü- noch eine kleine Flasche Sekt überreicht. lern der Grundschule Veckenstedt und dem Chor „Nova Die Nationalparkverwaltung lud am 07. November Cantica“ vom Stadtfeld-Gymnasium. Besonderer Dank 2007 zu einer Luchsfütterung an der Rabenklippe (Bad gilt der Leiterin, Frau Susanne Ristau, denn sie hatte Harzburg) ein. Die Interessenten fuhren mit dem Li- für diesen schönen Nachmittag ihre Geburtstagsgäste nienbus dorthin. Vom Wetter her war der Tag nicht ge- gleich mitgebracht. Auch von uns nachträglich alles Gute zum Geburtstag. Der Termin für das nächste Adventskonzert ist bereits vorgemerkt. Es ist der 14. Dezember 2008. (bp) *** 10 jähriges Betriebsjubiläum Wie die Redaktion erfahren hat, feiert am 01. März Malermeister Peter Natzel sein zehnjähriges Betriebs- jubiläum. Wie zu vernehmen war, soll es anlässlich dessen eine kleine Feier in der Firma geben. Näheres Foto: A.Reulecke war leider noch nicht zu erfahren. rade schön. Es war nasskalt und neblig, so dass wir Die Redaktion des Darlingeröder Kurier gratuliert erst einmal in die Gaststätte einkehrten. An einen Aus- auch recht herzlich – und weiter so! (bp) blick in das Tal war auch nicht zu denken. Die Luchsfüt- *** terung war aber sehr interessant, denn hier erfuhr man von einem Mitarbeiter des Nationalparks viel über das Hausabriss Luchs-Projekt im Harz. Viele Jahre war diese Ecke ein Nadelöhr, sei es für Der Höhepunkt und Abschluss des Jahres war unse- große Fahrzeuge oder für den Gegenverkehr. Beson- re Weihnachtsfeier in der Sandtalhalle am 05. Dezem- dere Aufmerksamkeit war an dieser sehr unübersichtli- ber 2007. Während des Kaffeetrinkens erfreuten uns die Kinder von der Marianne-Buggenhagen-Schule mit einem bunten Weihnachtsprogramm. Es erklangen Weihnachtslieder, Gedichte und Instrumentalstücke. Für die Mitwirkenden gab es reichlich Beifall, denn es waren Darbietungen von besonderer Klasse. Nach die- sem schönen Programm erklangen Harzer Lieder und zum Ausklang besinnliche Weihnachtslieder, dargebo- ten vom neu formierten „Darlingeröder Echo“. (ip) *** Adventskonzert

Es ist eine schöne Tradition, dass am 2. Advent jeden Foto: A.Reulecke Jahres der Chor des Stadtfeld-Gymnasiums „Nova Cantica“ in der Sandtalhalle ein Weihnachtskonzert gibt. Der Erlös dieses Konzertes kommt der „Kinderhil- chen Stelle geboten, da die Vorschrift „rechts vor links“ fe Siebenbürgen“ zugute. gilt. Da das Eckhaus sowieso nicht mehr bewohnt war, Vor Beginn des Weihnachtskonzertes verkauften die entschloss sich die Gemeinde dazu, dieses Haus mit Schüler der Abiturientenstufe Kaffee und selbstgebak- dem dazugehörenden Grundstück zu kaufen und es kenen Kuchen. In diesem Jahr erfreuten uns die Schü- Ende 2007 abreißen zu lassen. Somit schlug man ler wieder mit Weihnachtsliedern und mit dem Weih- gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Die unübersichtli- nachtsmusical „Mr. Scrooge“ nach Motiven einer che Kreuzung wurde größer und entschärft und einer Erzählung von Charles Dickens. Die Geschichte er- Vergrößerung des Bachlaufes steht nun auch nichts zählt von dem alten geizigen Mr. Scrooge für den mehr entgegen, denn bei Hochwasser war hier die Ge- Weihnachten nur „Humbug“ ist und er seine Einstellung fahr von Überschwemmungen besonders groß. Ihre Aufmerksamkeit dürfen die Autofahrer trotzdem

6 nicht außer acht lassen, so trug sich nämlich just in die- Wie in den vergangenen Jahren auch, fanden sich wieder engagierte Leute zusammen, um gemeinsam unter der Leitung von Dagmar Lehmann und der Pfar- rerin Ulrike Hackbeil ein kleines Weihnachtsstück ein- zustudieren. Dabei kann man sich vorstellen, dass es nicht immer leicht ist, in der ohnehin schon turbulenten Vorweihnachtszeit alle Mitwirkenden - Schüler und Er- wachsene aus unterschiedlichen Berufsgruppen zwi- schen 11 und 50 Jahren - zu den etlichen Probeaben- den zusammenzubringen. Aber mit einiger Mühe, aber auch mit viel Spaß an der Sache, ist es doch wieder Foto: A.Reulecke gelungen, ein kleines Theaterstück auf die Beine zu stellen. Dabei ging es dieses Mal darum, sich den ei- sen Tagen genau an dieser Stelle ein vorfahrtsbeding- gentlichen Sinn des Weihnachtsfestes bewusst zu ma- ter Zusammenstoß zweier Fahrzeuge zu. (ar) chen. Bei so Manchem kann der schon mal zwischen all der Hektik, die sich alljährlich im Dezember verbrei- *** tet, auf der Strecke bleiben. Wir werden gefangen in Und das soll(te) Weihnachten Zwängen, die wir uns teilweise selber auferlegen: das sein?! Haus soll geschmückt werden, Plätzchen wollen ge- backen werden, diverse Weihnachtsfeiern mit Kollegen Diese Frage (oder dieser Vorwurf!) sollte dem dies- sind zu absolvieren…. und zwischen all dem Trubel soll jährigen Weihnachtsspiel der Kirchengemeinde Darlin- man noch den Überblick behalten? gerode/Drübeck den tieferen Sinn und dem Besucher Natürlich ist es immer etwas leichter gesagt als der Christvesper Anlass zum Nachdenken geben. getan. Aber trotzdem wäre es schön, Weihnachten Nach alter Tradition füllte sich auch 2007 die Kirche auch als ein Fest für den Nächsten und mit dem Näch- wieder mit Menschen, für die es einfach dazu gehört, sten zu begreifen. Auch wenn kirchliche Bindungen für an diesem besonderen Abend für eine Stunde innezu- viele keine wirkliche Rolle im alltäglichen Leben spie- halten und sich mit vertrauten Liedern auf die heilige len, sollte der Sinn des Weihnachtsfestes nicht völlig Nacht einzustimmen. untergehen. Weihnachten ist eben nicht nur Plätzchen- So un- duft, Geschenke auspacken und Kerzen anzünden. ter- Seinen ganz persönlichen "Weihnachts-Sinn" muss schied- jeder für sich selbst herausfinden. Wenn aber das eige- lich die ne Bewusstsein dafür geweckt wurde und vielleicht be- Kirchbe- reits vergessene, vergangene Gefühle wieder in Erin- sucher nerung gerufen werden, dann hat die Christvesper mit waren, ihrem Weihnachtsspiel zum Heiligen Abend schon viel so unter- erreicht und das wäre für die Akteure eine schöne Be- schied- stätigung. A. Schädel lich mögen *** Foto: S.Schädel auch ihre Information der Sandtalhalle Gedanken an diesem Tag gewesen sein. Für die einen gehört der Gottesdienst zum Heilig Abend aus Ge- Terminplanung 2008/2009 wohnheit dazu, für andere ist der Zuspruch und der Wir bitten unsere Mitbürger die sich mit dem Gedan- Segen der Pfarrerin ein wichtiger Bestandteil ihrer Reli- ken tragen, 2008 bzw. 2009 eine Feierlichkeit in der giosität und die nächsten wollen vielleicht einfach nur Sandtalhalle durchzuführen, sich bitte kurzfristig bei die Wartezeit bis zur Bescherung überbrücken. uns zu melden. Aber es ist eigentlich egal, aus welchen Gründen sich Dies macht sich erforderlich, da kaum noch freie Ter- diese unterschiedlichen Menschen jedes Jahr am mine für 2008 zu vergeben sind. Es tut uns immer sehr 24.12. zusammenfinden, wichtig ist, dass sie da sind leid, wenn wir unseren Mitbürgern nicht behilflich sein und vielleicht den Funken der wahren Weihnacht mit können. nach Hause, in ihr Leben tragen. Und vielleicht kommt der Eine oder der Andere auch an Heilig Abend in die *** Kirche, um sich das Weihnachtsspiel anzusehen.

7 Schöne Symbiose Ein Jahr ist eben so lang, wie unser Planet Erde braucht, einmal unsere Sonne zu umrunden. Das sind Ein schönes Ensemble entstand am Schützenplatz in 365 Tage. Aber das stimmt nicht ganz genau! Zu den Darlingerode. Es ist ein wahres Schmuckstück gewor- 365 Tagen kommen noch 5 Stunden, 49 Minuten und den diese Symbiose von Sandtalhalle, Sporthalle und 12 Sekunden (also 365,2425 oder 365 97/400 Tage). Musikpavillon. Mit einem Kostenaufwand von 45 000 € Der auflaufende Zeitüberschuss wird daher alle 4 Jahre wurde der Pavillon erneuert, wurde die Tanzfläche mit durch den Schalttag ausgeglichen! Da aber 5 h 49 min: Granitplatten versehen. Granitpalisaden grenzen das 12 sek in vier Jahren nicht genau 24 Stunden aus- Ganze ein. Für Spätveranstaltungen wurden 6 Fußbo- macht, entfällt der Schalttag in ganz bestimmten Jah- denleuchten in die Tanzfläche integriert und einheitli- ren, die eigentlich ein Schaltjahr wären! che Kandelaber leuchten den Schützenplatz aus. Gut merken kann man sich, wann ein Schaltjahr ist, Etwas gewöhnungsbedürftig sind die Findlinge, die mit der Regel: notwendig waren, um eine ebene Fläche zu schaffen, um Tische und Bänke aufstellen zu können. Aber wir Ein Schaltjahr ist das Jahr, das sich glatt durch 4 sind Optimisten, ist erst einmal alles Grün, wird es ge- teilen lässt! wiss ein wunderschöner Platz. Nun können auch Kaf- Keine Schaltjahre sind volle Jahrhunderte, also die feekonzerte stattfinden und unsere Bürger und Urlau- Jahre die sich glatt durch 100 teilen lassen, außer die, ber haben einen weiteren Platz der Erholung und die sich glatt durch 400 teilen lassen, sind wiederum Entspannung. Im Frühjahr soll der Springbrunnen vor Schaltjahre“! der Touristinformation eine gründliche Renovierung er- Somit sind Schaltjahre: 1996, 2000, 2004, 2008 fahren und mit dem neu gepflasterten Parkplatz (leider …2400/ keine Schaltjahre sind 1900 und 2100! noch viel zu klein) rundet sich das Bild ab. Warum entfällt der Schalttag auf den Monat Februar? Dank sei dem Gemeinderat sowie dem Bürgermeister Weil der heute gültige Gregorianische Kalender auf gezollt für die Bemühungen uns das immer wieder lei- den Julianischen Kalender der alten Römer aufbaut. dige Thema "Geld" was in Zusammenarbeit mit der Der August erhielt ab 8 v. Chr. auf Verlangen des Kai- Verwaltungsgemeinschaft Ilsenburg aufgetrieben sers Augustus, 31 Tage. Da der Februar der letzte wurde. Team der Sandtalhalle Monat des Jahres war, blieben für ihn nun nur noch 28 Tage übrig. Den Schalttag hängte man als letzten Tag *** des Jahres an und so ist es bis heute geblieben! Skatturnier ade Papst Gregor XIII. beauftragte 1579 die mathemati- sche Ausarbeitung einer Kalenderkorrektur und veran- Leider findet im Jahr 2008 in der Sandtalhalle kein lasste 1582 eine Kalenderreform! Es gab zunehmende Skatturnier mehr statt. Es ist ja bekannt, dass auch im Probleme mit der christlichen Osterrechnung im dama- Winterhalbjahr 2007 schon nicht mehr gereizt wurde - ligen Julianischen Kalender. Er veranlasste die 10 Tage nicht weil alle Termine ausgereizt waren. Korrektur (nach dem 4. Oktober kam gleich der 15. Der Grund ist unser Hubert Jordan, seines Zeichens Oktober 1582), wodurch der 21. März wieder auf die „Darlingeröder Skat-Großmeister“, der leider erkrankt Frühling Tag-Nacht-Gleiche viel. Die Ausgangslage zur ist. Haben wir in der Vergangenheit im Winterhalbjahr Berechnung des Ostertermins war wieder hergestellt! immer mal sporadisch einen kleinen Skat gespielt, weil Durch die neue Schaltjahrregelung stimmt der neue im Garten momentan keine Arbeit anlag, so sitzen wir Gregorianische Kalender mit dem astronomischen Jahr in diesem Jahr hinter dem warmen Ofen. Unserem Hu- wieder überein (d.h. eine kleine Abweichung von 27 bert wünschen wir gute Besserung. Sekunden je Jahr bleibt dennoch, die nach 3 230 Jah- Vielleicht findet sich ja jemand anderes der ein klei- ren wieder zu einem vollen Tag Differenz anwachsen, nes Turnier organisiert. Es wäre wünschenswert, damit hier verliert der Gregorianische Kalender seine Gültig- die Anhänger des „Altenburger Blattes“ endlich einmal keit, sollte er nicht korrigiert werden). wieder reizen könnten. Wir halten auch einen Termin Parallel zur Kalenderreform wurde der Jahresanfang frei. Team der Sandtalhalle auf den 1. Januar verschoben, da er sich nach der Win- tersonnenwende und Christi Geburt als Neujahrstag *** anbot! Die russisch-orthodoxe Kirche jedoch begehen Schaltjahr 2008 ihre Festtage weiterhin nach dem Julianischen Kalen- In diesem Jahr gibt es einen Tag extra, den 29. Fe- der. Ihr Weihnachtsfest (25. Dez.) fällt darum auf unse- bruar! Wer am 29. Geburtstag hat, der weiß, dass er ren 7. Januar! Auch die Ostertage verschieben sich drei Jahre lang nur am 1. März seinen Geburtstag nur hier auf bis zu 5 Wochen später. Und alles nur, weil un- feiern kann! Grund dafür ist unsere Zeitrechnung, der sere gute alte Erde ihre Sonnenumrundung nicht mit Gregorianische Kalender! einem ganzen Tag zusammen vollenden kann! Schalt-

8 jahr-Geburtstagskinder sind erst 20 Jahre alt, wenn an- krieges, der in fast allen Familien von Darlingerode dere bereits ihren 80. feiern! schmerzliche Wunden und unvergessliches Leid hinter- Hauptsache es gilt nicht nach dem verregneten Jahr lassen hat. Dieses Denkmal möge den Toten ewige Eh- 2007: Schaltjahr - Kaltjahr! Stephan Schädel rung und für die Lebenden und späteren Generationen bleibende Mahnung sein. *** Das historische Kriegerdenkmal in Darlingerode kennt keinen Architekten. Es wurde von Steinmetz und Volkstrauertag am 18.11.07 Bürgermeister Ferdinand Riemenschneider vom Gas- senberg 6 entworfen. Dieses wunderbare Denkmal Am Volkstrauertag werden auch in Darlingerode in wurde 1922 von den heimgekehrten Kameraden, den würdiger Form die gefallenen Soldaten der beiden Steinmetzen und Steinbruchbesitzern in ehrenamtli- Weltkriege geehrt. cher Arbeit geschaffen. Das Umfeld und der Zustand An den Gedenkstätten auf dem Friedhof in Altenrode des Denkmals präsentieren sich augenblicklich nicht und an dem Kriegerdenkmal in Darlingerode werden von seiner würdevollsten Seite. Der Vorstand der Jagd- genossenschaft will die Kosten zur Neugestaltung übernehmen und den jahrelangen Streit um seine Um- gestaltung beenden. (wa) *** Zum Leserbrief „Wernigerode oder Ilsenburg“ Heft 4/2007 Brief des Ilsenburger Bürgermeisters, Herrn Obermüller:

Sehr geehrter Herr Dr. Arnold,

Foto: S.Schädel mit Interesse habe ich Ihren Leserbrief in der Darlin- zum ehrenden Gedenken der Toten Kränze niederge- geröder Heimatzeitung gelesen. Da nicht nur Sie, son- legt. Vertreter der Vereine des Ortes, der Schützenver- dern viele Bürgerinnen und Bürger von Darlingerode ein, der Heimatverein, die Jagdgenossenschaft und in- ähnliche Fragen zu der weiteren Entwicklung ihres teressierte Bürger des Dorfes, deren Väter, Brüder und Ortes haben, möchte ich versuchen, Ihre Fragen auf Söhne ihr Leben verloren haben, haben diese Minuten diesem Wege zu beantworten. des Schweigens zu einer guten Tradition für die sinnlo- Darlingerode hat mit Sicherheit in den letzten Jahren sen Opfer werden lassen. einen für alle sichtbaren Aufschwung genommen. Alle Mit bewegenden Worten erinnerte der ehemalige diese positiven Entwicklungen, wie z. B. der Bau der Sandtalhalle und der Sporthalle, sind nicht vom Himmel gefallen, sondern dahinter stecken viel Arbeit und Auf- wand und eine starke Gemeinschaft. Bei allen Proble- men, die wir hatten und auch noch haben, diese Ge- meinschaft hat sich nach meiner Auffassung bewährt und man sollte sie auch weiterhin fortführen. Wir sind eine dörfliche Gemeinschaft, die für jeden überschaubar ist. Auch Ilsenburg ist äußerlich und von der Größe her ländlich geprägt. Was würde sich nun bei einer Einheitsgemeinde, be- stehend aus Drübeck, Darlingerode und Ilsenburg ver- ändern? Sie sprachen die Steuern an. Die Grundsteuer würde gleich bleiben, da beide Orte den gleichen He- Foto: S.Schädel besatz haben. Die Gewerbesteuer würde für Darlinge- röder Gewerbetreibende um 12,5 % (!) sinken. Das Vorsitzende des Heimatvereines an die verwundeten bleibt auch in Zukunft so, denn auf Grund der hohen und toten Kameraden des 1. Weltkrieges. Noch grau- Gewerbesteuereinnahmen (voraussichtliches Ist in Il- samer waren die Ereignisse und Folgen des 2. Welt- senburg für 2007 = 9.819.388 Euro) und zu erwarten-

9 der weiterer Ansiedlungen in dem neuen Industriepark tenanstehen. lässt sich eine Steuererhöhung nicht umsetzen bzw. Sicherlich, die Darlingeröder können jeden Tag auf wäre kontraproduktiv. Der Fairnis halber sollte aber Wernigerode schauen und denken, die Stadt liegt di- auch gesagt werden, dass für die Grundsteuer ca. 10 rekt vor der Haustür. Das mag scheinbar stimmen, aber % weniger in Wernigerode gezahlt wird. Friedhofsge- schauen Sie auch einmal auf Ihren Autotacho und fah- bühren und Hundesteuer sprechen da aber wieder für ren nach Wernigerode zum Rathaus oder nach Ilsen- eine Gemeinschaft mit Ilsenburg und Drübeck. Doch burg zum Rathaus. Sie werden dann feststellen, es sollten diese finanziellen Erwägungen nicht ausschlag- sind jeweils nur ca. 4 km. gebend sein, denn folgende Punkte sind für die Zukunft Sie haben bestimmt keine leichte Entscheidung vor des dörflichen Lebens weitaus wichtiger. sich, aber sie muss getroffen werden. Bei einer Ein- Ein weiterer Vorteil für Darlingerode wäre die Siche- heitsgemeinde mit Drübeck und Ilsenburg hätten Sie rung des Schulstandortes in Ihrem Dorf, denn die Drü- die Wahl für eine kleine, überschaubare Struktur mit becker Kinder würden den Standort sicher machen. Bei starkem wirtschaftlichen Hintergrund getroffen. Bei einem möglichen Wechsel nach Wernigerode würden einer Entscheidung für Wernigerode müssen Sie aber die Drübecker Kinder aus wirtschaftlichen Gründen in Vorteile und Nachteile genauestens abwägen, denn Ilsenburg zur Schule gehen, weil sonst wegen der diese Entscheidung ist dann unumkehrbar. neuen Gemeinschaft mit Wernigerode ein finanzieller Dies, Herr Dr. Arnold, wollte ich Ihnen als meine Re- Ausgleich für die Beschulung der Drübecker Kinder er- aktion auf Ihren Leserbrief mitteilen, denn ich hatte so- folgen müsste. Ich bin mir sicher: Von Wernigerode fort den Eindruck, dass Sie sich als Bürger mit der ge- würde kein Kind die Schule in Darlingerode besuchen! samten Thematik kritisch auseinandersetzen. Ich hoffe Und somit ist der Schulstandort mittelfristig gefährdet. auch für alle anderen Einwohner von Darlingerode, Eine mögliche Schließung der Schule hätte für die Ge- egal ob sie Altenröder, Darlingeröder oder sogenannte meinde zusätzliche Nachteile. Der Verlust einer Schule Neubürger sind, dass sie nicht leichtfertig eine Ent- bedeutet auch immer einen Verlust an kultureller Identi- scheidung treffen, die sie im Nachhinein bereuen wer- tät. Weiterhin ließen sich Baugrundstücke schlechter den. veräußern und der Wert eigener Grundstücke würde sich eher nach unten als nach oben bewegen. Mit freundlichen Grüßen Es gibt noch ein weiteres Problem: Die Gemarkungs- grenze zwischen Drübeck und Darlingerode in Oehren- Wilfried Obermüller feld. Nicht jeder kennt diese Problematik. Diese Gren- Bürgermeister ze verläuft teilweise sogar durch Grundstücke und Häuser. Bei der heutigen Bürokratie kann es bei Betrof- *** fenen zu erheblichen Problemen oder Mehraufwendun- „Darlingeröder Chronik" gen kommen. Bei einer Einheitsgemeinde spielen Ein schönes Geschenk diese Grenzen dann keine Rolle mehr. Konfirmation und Jugendweihe kommen jetzt wieder Ein weiterer Vorteil für Darlingerode bei einer Ge- auf uns zu. Da wäre eine "Darlingeröder Chronik" ein meinschaft mit Ilsenburg und Drübeck wäre die Ein- sehr schönes Geschenk. Sie könnte den Beschenkten flussnahme von Darlingerode im gemeinsamen Stadt- ein ganzes Leben lang begleiten und dann manche rat. Verteilt nach Einwohnerschlüssel würde Frage beantworten. Die Chronik ist fest gebunden, so Darlingerode ca. 25 % und Drübeck ca. 16 % der Stad- dass sie sehr lange hält und au- träte stellen. Im Stadtrat von Wernigerode wäre dieses ßerdem ein Schmuckstück ist. Verhältnis natürlich wesentlich anders. Und, mit der Der Preis von 32,50 € ist für möglichen Eingemeindung von weiteren Dörfern würde das fast 500 Seiten starke Werk sich der Einfluss von Darlingerode noch weiter verrin- nicht zu teuer. Sie können die gern. Chronik im Gemeindebüro täg- Die Stadt Wernigerode möchte weitere Dörfer wie lich von 11.00 - 13.00 Uhr und Reddeber, Schierke, Heimburg usw. eingemeinden. Mit montags von 15.00 - 17.00 Uhr jeder Eingemeindung wächst auch der finanzielle oder auch bei Horst Foerster, Druck auf den Haushalt der Stadt Wernigerode. Am Birkholz 2 in Darlingerode Schwerpunkt für erste investive Maßnahmen wäre, für erwerben. jeden nachvollziehbar, die Gemeinde Schierke. Bitte vorher unter der Rufnummer 03943-634128 an- Schierke wäre ein natürliches Aushängeschild für Wer- rufen. (hf) nigerode. Da der Haushalt nicht unendlich belastbar ist, müssten andere verständlicherweise erst mal hin- ***

10 Der Gemeindekirchenrat informiert unterstützen, wie das Feuerwehrhaus bei Ihnen. Herr Obermüller, was hat die Vergangenheit ge- bracht, was macht Sie sicher, dass die Zukunft für und Auf der letzten Sitzung des GKR Darlingerode vom mit Darlingerode, Drübeck und Ilsenburg die Entschei- 14.01.2008 wurden folgende Punkte besprochen/be- dung zur Einheitsgemeinde ist? schlossen: Darlingerode ist wie Ilsenburg ähnlich strukturiert d.h. - die Zuwegung zur Katharinenkirche erhält in Höhe wir besitzen als Kleinstadt einen ähnlichen ländlichen des Pfarrhauses wegen der stark zerfahrenen Charakter. Selbst die topografische Formung ist ähn- Wiese im vorderen Teil des Kirchplatzes einen lich, bildlich gesprochen aus der Vogelperspektive. Die klappbaren Poller gute bisherige Zusammenarbeit ist von ökonomischen, - Mit Unterstützung der Gemeinde sowie der Firmen kulturellen Erfolgen gekennzeichnet. Der Straßenbau W. Ratke und J. Prüßner erhält der Zugang zum in den letzten 5 Jahren, der Bau der Eisenbahnbrücke Kirchengelände noch im Januar 2008 eine neue sind das Spiegelbild unserer Zusammenarbeit. Suchen Straßenbeleuchtung. Sie Gemeinden im Umfeld, wo soviel für die Kultur und - im ehemaligen Pfarrgarten vor der Pfarrscheune den Sport getan wurde. Die Sandtalhalle, die Sporthal- entsteht eine Parkfläche. Dazu erfolgt eine le, die Erweiterung des Kindergartens und der Ausbau Rückbauung des Lattenzaunes am Kirchweg sowie der Schule sind unübersehbare Zeitzeugen und ver- eine Auslegung mit Rasengittersteinen mit entspre- trauensbildende Maßnahmen der Vergangenheit und chendem Unterbau Investitionen in die gemeinsame Zukunft. Ich will, dass - im Dorf werden noch zwei zusätzliche Kirchen- für die Kinder von Drübeck und Darlingerode weiter die informationsschaukästen installiert. Grundschule erhalten bleibt. Ganz neu in unserer Kirchgemeinde ist, dass künftig Herr Obermüller, wie viel Identität bleibt den Men- neben den Gottesdiensten ein Kindergottesdienst ge- schen in Drübeck und Darlingerode? halten wird! Diesen führt Stefan Richter durch! Unter Symbolisch und bildlich unverkennbar bleibt das anderem wird eine themengebundene Geschichte er- Ortseingangs- und Ortsausgangsschild Darlingerode zählt mit anschließendem Basteln. Hierzu laden wir alle und darunter erst Stadt Ilsenburg. Das bedeutet vielen Kinder herzlich ein! Die Gottesdiensttermine entneh- Menschen viel, ist auch eine wichtige äußere Erschei- men Sie bitte dem Kirchenbrief in den Schaukästen. nung. Die Vereine bleiben wie es die Tradition verlangt Gemeindekirchenrat Stephan Schädel im Ortsleben verankert, bleiben selbstständig. Ihre Ver- treter im gemeinsamen Stadtrat, entsprechend der Ver- *** hältnismäßigkeit durch sie gewählt, werden die Interes- Gespräch mit dem Bürgermeister sen der Orte zu vertreten haben. Herr Obermüller, die Zukunft sind unsere Kinder, ist von Ilsenburg, Herrn Obermüller unsere Jugend. Wie erklären wir es ihnen? Wie wird ihr Herr Obermüller, das Leben ist Bewegung, was be- Weg sein? wegt Sie für 2008? Ich betone es noch einmal, hier tragen die Eltern, alle Das Jahr 2008 schafft im Sinne des Wortes "Bewe- Bürger eine sehr hohe Verantwortung für spätere Ge- gung". Jetzt werden für unsere Orte für die Zukunft die nerationen, für ihre Kinder, für ihre Jugend. Sie sollen Weichen gestellt. Die Einwohner von Darlingerode, die dem Ort erhalten bleiben, sie müssen an die Traditio- Eltern, treffen Entschei- nen des Heimatortes herangeführt werden. Ich spreche dungen für ihre Kinder da aus eigener Erfahrung und meine Lebenserfahrung und Kindeskinder. In Il- auch als Kommunalpolitiker bestätigt dies. Kinder er- senburg findet die Bür- fahren eine feste Prägung in ihrer frühkindlichen Ent- germeisterwahl statt, der wicklung, so wie sie es von den Menschen ihrer Hei- ich mich als Kandidat matdorfes vorgelebt bekommen, werden sie ihren Weg stelle. Der Rat wie auch gehen. Solange die Kinder aus Drübeck Ihre Schule ich waren der Meinung, besuchen werden, wird Schule und Kindergarten in den dass der künftige Bürger- Orten bleiben. Zu der Entscheidung stehe ich. meister einer Einheitsge- Herr Obermüller, die große Politik verspricht viel für meinde auch von allen seinen Einwohner gewählt wer- die Zukunft der Menschen, was versprechen Sie? den sollte. Die Kommunalaufsicht hat eine andere Ich weiß, Sie halten mir die Kreisgebietsreform vor Entscheidung getroffen. Nichts desto Trotz werden wir Augen. Es stimmt, hier läuft noch nicht alles rund, die in unserer Verwaltungsgemeinschaft auch nach 2008 in Menschen sehen für sich keine positiven Veränderun- Drübeck und Darlingerode noch Projekte angehen und gen, noch nicht.

11 Ich verspreche nichts, aber ich will einmal so antwor- gehört, ganz dicht an der Heerstraße gelegen, ein ten. Wählen Sie einen Zusammenschluss mit Ilsen- Platz, die Siebensteine oder die Kaisersteine, auch burg, dann sollen Sie wissen, dass die Stadt Ilsenburg Freisteine genannt; da die Steine kaum mehr sichtbar eine außergewöhnliche gute finanzielle und wirtschaft- sind, so ist neben jeden derselben ein Baum gepflanzt. liche Basis bietet. Steuereinnahmen ermöglichen es, In der damaligen Zeitschrift „Der Harzfreund“ findet infrastrukturelle Veränderungen leichter und schneller man einen ausführlichen Aufsatz über diese Steine, auch bei Ihnen sichtbar werden zu lassen. Geld ist von dem verstorbenen Regierungsdirektor Christian nicht alles, aber wer keine Einnahmen hat, kann auch Heinrich Delius zu Wernigerode, einem durch die für seine Mitbürger, bei aller Verantwortung, nichts aus- Schärfe seiner Kritik bekannten Altertumsforscher. geben. Mündlich wurde mir über die Steine erzählt: es sei ein Sie kennen aus der Presse meinen Standpunkt zur „altes Kaiserrecht“ gewesen, dass, wenn jemand etwas Verwaltungsgemeinschaft Nordharz. Hier möchte ich „verböst“ gehabt habe und zwischen diese Steine ge- kein Querdenker werden und durch Fehlentscheidun- sprungen sei, so habe man ihn dort unangefochten gen eine Verunsicherung für die Landgemeinden schaf- sein lassen müssen, bis das Reichsgericht von Goslar fen. Nein, auch hier sollen sich stabile Gebilde entwik- ihn geholt habe, damit er nicht verhungert sei, so habe keln. Bedenken Sie bei Ihrer Entscheidung auch ihm das Mitleid bis dahin einige Nahrungsmittel zuge- folgendes. Ich möchte, dass sich alle Bürger in die Ein- worfen. Hier dämmert das Richtige schon. Ohne Zwei- heitsgemeinde einbringen, nur dann sind und werden fel sind die Steine eine alte Gerichtsstätte. Diese Stei- wir stark. Darlingerode mit 1/3 der Einwohner der Stadt ne nun wurden bei dem Grenzritte, über welchen die Ilsenburg, kann sich somit mit 1/3 seiner Stimmberech- Mitteilung einiges nähere enthalten soll, umritten. tigung im künftigen Stadtrat einbringen. Gemeinsam Darlingerode, von einer abergläubischen und teilwei- mit Drübeck wären das 40% der 20 Stadtratvertreter. se sehr diebischen und verrufenen Bevölkerung be- Sie sehen, wie wichtig das für Ihre Zukunftsentschei- wohnt, hat nichts Merkwürdiges als eine von außen dung ist. Sie wissen, dass Ilsenburg schon heute in der ganz unscheinbare Kirche, welche auch bei dem Lage ist, sich finanziell in den Gemeinden Drübeck und Grenzumritte jedes Mal umritten wurde und an die sich Darlingerode einzubringen. Das Beispiel Feuerwehr- eine unverkennbare Erinnerung aus dem Heidentum haus zeigt, dass die Maßnahme bei aller Notwendigkeit knüpft. in Darlingerode nicht lösbar wäre. Zur Erklärung des Umreitens der Kirche wurde gera- Zum Schluss möchte ich noch einmal betonen, wir dezu von dem Cantor in Drübeck gesagt, es solle ein haben schon über Jahre zum gegenseitigen Vorteil gut Götzenbild in der Drübecker Kirche eingemauert sein, zusammen gearbeitet. Das kann sich nur verbessern. das jetzt im „Gewölbe“ stünde. Eine bessere Erklärung Geographische Überlagerungen wie das Gebiet Oeh- des Heidnischen, das an der Kirche haftet, konnte nicht renfeld beweist, dass hier viele Berührungspunkte gegeben werden und so beschloß ich, den Stein aufzu- sind. Touristisch arbeiten wir seit Jahren zusammen. suchen. Ich begab mich, um mir die Kirche aufschlie- Gehen wir die Zukunft gemeinsam an. ßen zu lassen, zu dem Kirchvater V. in Darlingerode. Ich bedanke mich. (wa) Dieser Mann gehörte mit seiner Frau und seinem stein- alten Vater, auf dessen Erzählungen ich schon vorher *** verwiesen war, zu denen, welche den gröbsten Aber- Hier spricht der Heimatverein glauben hinter einer nur scheinbaren Aufklärung ver- bergen. Die ganze Familie beantwortete meine For- Umritt der Grenze zwischen schungen nach den Sagen der Kirche mit Drübeck und Darlingerode Kopfschütteln und ich hatte freilich keine Ahnung Im Originaltext von Dr. Heinrich Pröhle davon, auf welchen Umwegen ich sie erfahren sollte. Am Fuße des Brockengebirges liegen an der Post- Der Kirchvater erklärte nämlich auch, dass er, um mir straße von Wernigerode nach Ilsenburg und Harzburg die Kirche zu zeigen, erst die Erlaubnis des Pfarrers in ganz dicht beieinander die Dörfer Altenrode und Drü- Altenrode einholen müsse. Da es nicht mehr früh am beck, mit Altenrode und Drübeck aber bildet das gleich- Tage war und ich durch die Berge nach Wernigerode nahe Dorf Darlingerode, zwischen der Heerstraße und zurückkehren wollte, so lehnte ich es ab, hierauf zu dicht am Wald gelegen, ein Dreieck. Von diesen drei warten. Dies hatte mich geradezu verdächtig gemacht Dörfern, die im Grunde nur eins bilden, hat jedes eine und ich erfuhr nach wenigen Tagen, dass ich in Darlin- eigentümliche Merkwürdigkeit. gerode selbst der Gegenstand einer Sage geworden Drübeck besitzt ein aufgehobenes Kloster, dessen war. Kirche zu den vornehmsten der noch vorhandenen Der Schulze selbst hatte erzählt: In der Darlingeröder Denkmäler der deutschen Baukunst zählt. Zu Altenrode Kirche stände ein Schatz unter einem Steine (was als

12 Sage für mich sehr interessant war zu erfahren, um so lich war dies ein Marienbild, wenigstens soll früher ein mehr, da der Stein ohne Zweifel wieder das angebliche solches auf dem Sandbrinke seinen Stand gehabt Götzenbild war) und da ich von diesem Stein beson- haben: man hat ohnehin schon vermutet, dass Holle ders geredet, habe man Bedenken getragen, mir die auf die Grenze Bezug habe. Die Bewohner des Kloster- Kirche zu öffnen. Kaum war ich fortgewesen, so hatte ortes Drübeck erscheinen bei dem ganze Gebrauche sich der Kirchvater V. zu dem Schulzen und dann noch gleichsam als Priester eines älteren Religions- und zu dem Pfarrer begeben und die Anzeige gemacht, Rechtscultus. Während der westphälischen Zeit erlitt dass ein von der Localität unterrichteter Fremder in die der ehrwürdige Drübeckische Gebrauch des Umreitens Kirche geführt zu werden verlangt habe. Da ich nun der Grenze eine völlige Unterbrechung. Im Jahre 1822 schon am Tage darauf erfuhr, dass er bei dieser Gele- wurde er erneuert, zugleich schien aber das Eigentüm- genheit im Hause des Pfarrers alle nötigen Weisungen liche der Sache jetzt so sehr zum Bewusstsein gekom- empfangen hatte, so begab ich mich nach einiger Zeit men, dass ein Document darüber aufgenommen wiederum zu dem Kirchvater V., um mir die Darlingerö- wurde, welches besser als andere dazu dienen kann, der Kirche aufschließen zu lassen. Ich erreichte jetzt uns mit dem Gebrauch bekannt zu machen. zwar meinen Zweck; allein, als das Gewölbe geöffnet „Verhandelt auf der Feldflurgrenze von Drübeck den wurde, zeigten sich bei meiner Begleitung so widerwär- 6. Mai 1822.“ tige Spuren abergläubiger Furcht, dass ich, darüber Die Ortsvorsteher zu Drübeck hatten bei dem unter- unwillig, es nach einer nur oberflächlichen Untersu- zeichneten Polizeibeamten darauf angetragen, den chung und ohne einen bemerkenswerten Stein gefun- ehedem von 6 zu 6 Jahren stattgefundenen im Jahre den zu haben, wieder schloß. Der Umritt um die Kirche 1802 oder 1803 aber zum letzten Mal gehaltenen feier- zu Darlingerode kann also vorläufig nur durch die Sage lichen Grenzbezug der dasigen Feldflur wieder zu ver- erklärt werden, dass ein Schatz, ein Hort in derselben anstalten, indem dies zur Verhütung von Grenzverdun- verborgen sei. Anfangs ritt die ganze Gemeinde Drü- kelung notwendig und es nützlich sei, dass mehrere beck dreimal um die Darlingeröder Kirche, nachher nur junge Einwohner die Grenzen der Feldflur kennen lern- der Richter und die übrigen mussten um den Kirchhof ten. Da diesem Auftrage keine Bedenklichkeiten entge- reiten. genstanden so hat das Polizeiamt dazu auf heute Ter- Dieser Grenzritt ging von Drübeck aus, welches ganz min angesetzt. unfehlbar das älteste von den drei Dörfern ist und ur- Nachdem sich die vorstehend genannten Personen sprünglich eine sehr weite Grenze gehabt haben mag, sämtlich zu Pferde, festlich geschmückt, vor dem Ge- die es, wie es scheint, mit Trotz und Hohn gegen die meindekruge gesammelt hatten, begaben sich diesel- jüngeren Gemeinden aufrecht erhielt. Auch war in Dar- ben in geschlossener Colonne und unter Vorritt der lingerode ein „Erbenzins“ von ½ Thaler vorhanden, Ortsbehörde auf das herrschaftliche Gut, um das da- welches Geld dort in der Schenke gezahlt und von den selbst befindliche Polizeiamt einzuholen, worauf sich Drübeckern vertrunken wurde. Dabei heißt es in einem ersteres unter Führung des Kirchenvorstehers Gottlieb Protokoll von 1767 oder 1773 „Vertrunken altem Her- Becker, der der letzten Grenzbeziehung beigewohnt kommen nach.“ hatte, an die Spitze des Zuges setzte. Dieser ging nun Aktenmäßig sind die Drübecker Umritte jedoch, unter Glockengeläute und von einem Musikchor beglei- außer durch diese Hindeutung, vor 1767 nicht nachzu- tet. weisen. Von 1767 an wurden sie von 6 zu 6 Jahren ge- halten. Es ist mir kein ähnlicher neuer Grenzbrauch be- *** kannt, der so sehr wie dieser einen religiösen Cultus Wer war Heinrich Pröhle? zeigt. Was zu Darlingerode von den Drübeckern ver- trunken wurde, sind unverkennbare Überreste eines Christoph Ferdinand Heinrich Pröhle (* 4. Juni 1822 alten Opfers. Der Rittzug selbst fand, soviel aus den in Satuelle/Ohrekreis; † 28. Mai 1895 in Steglitz) war alten Akten erhellt, im April und Mai statt, also um die in ein deutscher Lehrer und Schriftsteller. dieser Gegend so wichtigen Tage des Hexenzuges Heinrich Pröhle ist der Sohn des evangelischen Pfar- nach dem Brocken. Wie die Darlingeröder Kirche und rers Heinrich Andreas Pröhle, der nebenberuflich eben- der Kirchenplatz, so wurde von den Drübeckern auch falls als Schriftsteller tätig war. Ab Ostern 1835 besuch- der Sandbrink (Sandberg) bei Altenrode dreimal umrit- te Heinrich Pröhle von Hornhausen aus, wohin sein ten. Auch dieser scheint ein zunächst aus katholischen Vater versetzt worden war, die Domschule in Halber- Zeiten her heiliger Ort gewesen zu sein: denn die Al- stadt und anschließend das Gymnasium in Magdeburg. tenröder holten aus ihrer Kirche ein Bild und pflanzten Ab 1843 besuchte er die Universität Halle (Saale) und es auf dem Sandbrinke auf, um die umreitenden Drü- ab 1845 die Universität Berlin, um Philosophie und Ge- becker als „Götzendiener“ zu verspotten. Wahrschein- schichte zu studieren. Nach Ende des Studiums 1846

13 unternahm er eine Bildungsreise nach Österreich und war kurze Zeit als Journalist tätig. *** 1851 ließ Pröhle sich in Zellerfeld und später in Ler- Nachfolger für die Heimatstube bach im Harz nieder, um hier auf Wunsch seines Leh- gesucht rers Jakob Grimm die Sagen und Märchen der Bevöl- kerung jenes Gebirges niederzuschreiben. Von 1854 Wenn ich mich nochmals melde, um einen Nachfolger bis 1857 setzte er in Wernigerode seine Sammeltätig- für die Heimatstube zu finden, ist daran ersichtlich, dass keit fort. In dieser Zeit promovierte er 1855 in Berlin mit sich noch keiner auf den Artikel im "Darlingeröder Ku- einer Arbeit über die Sagen des Brockens. Ab 1858 war rier" Nr. 29 vom 26.07.2007 gemeldet hat. Aus alters- er für ein Jahr als Lehrer in Mülheim an der Ruhr tätig, und gesundheitlichen Gründen möchte ich den "Leiter bevor er an das Luisenstädtische Realgymnasium nach der Heimatstube" in jüngere Hände übergeben. Wer Berlin ging, wo er bis 1890 als Lehrer wirkte. möchte diese Aufgabe übernehmen? Ich würde, wenn Im Jahr seiner Pensionierung wurde Heinrich Pröhle gewünscht, gern noch einige Zeit zur Verfügung stehen der Professorentitel verliehen. und sie in alles einweisen und nicht in das "kalte Was- Werke ser" werfen. Es ist eine interessante Arbeit, die viel Spaß - Harzsagen. 1. Band, Leipzig 1853, 2. Band 1856 macht. Wer ist mein Nachfolger? Bitte melden. Interes- - Harzbilder. Sitten und Gebräuche aus dem senten bitte beim Bürgermeister Bahr oder bei dem Vor- Harzgebirge. Leipzig 1855 sitzenden Werner Förster aber auch bei mir Horst Foer- - Unterharzische Sagen. Aschersleben 1856 ster Telefon 634128 oder am Museumstag melden. (hf) (hf) *** Quelle: www.de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Pr%C3%B6hle *** Internationaler Museumstag Am Sonntag, Dauerthema den 18. Mai Bäume an der Bahnbrücke 2008 ist der in- Dass in Darlingerode nichts besonderes Altes zu ent- ternationale Mu- decken gibt hat, wie wir so eben gelesen haben, schon seumstag. Die 1856 Wilhelm Pröhle geschrieben. Die Zeit der Romanti- Heimatstube ist ker war noch nicht reif genug, um den herrlichen Blick auf an diesem Tag die "Darlingeröder Schweiz", den Begriff gab es zu dieser von 9.00 - 12.00 Zeit noch nicht, zu erwähnen. Hätte es zu der Zeit schon Uhr und von Foto: H.Foerster die neue Bahnbrücke gegeben, wäre er bestimmt "ver- 13.30 - 16.30 zaubert" gewesen, wie wir es heute sind. Uhr geöffnet. Deshalb ist es nicht in Worte zu fassen, dass es noch Ein Besuch lohnt, besonders jüngere Bürger sind Befürworter für die Bepflanzung des westlichen Bahn- angesprochen wie die Alten vor 100 Jahren lebten, damms mit Linden gibt. Wissen diese Experten nicht wie alte Bürger bestätigen es immer wieder "so war's". hoch die werden? Ich vermag es ihnen deutlich vor Augen Der Eintritt ist frei. zu führen. Eine Exkursion zur Lindenallee lässt es ahnen Wir würden uns über Ihren Besuch sehr freuen. wie hoch eine Linde werden kann, die Sicht wäre auf die (hf) Darlingeröder Schweiz dann dahin. Es ist das Einzigste, womit unser anerkannter Luftkurort noch wuchern kann. *** Unsere Nachfahren können es sicher nicht begreifen, Schneefall im April vor 140 Jahren dass man so kurzsichtig war. Ein Wort an die "Geburtshel- fer" dieser nicht nachvollziehbaren Idee. Bei der Gründung der Harz-Zeitschrift in Wernige- Auch nicht zu ergründen ist: warum die Bäume so dicht rode am 15. April 1868, also vor 140 Jahren, kamen nebeneinander stehen, jeder weiß, dass eine Pflanzbreite 40 Personen zusammen. Besonders aus entfernt von 4 m viel zu dicht ist. Linden pflanzt man in Anbetracht liegenden Harzorten waren einige nicht erschienen, ihres späteren Habitus nicht unter 10 m Abstand. Eine weil ein ungewöhnlicher Schneefall den Verkehr be- Verpflanzung wäre jetzt noch möglich. Als letzte Frage: hinderte. hat die Gemeinde so viel Geld, um solche Pflanzwut zu Man bedenke, es gab keine Eisenbahn, nur Kut- finanzieren. (hf) schen waren im Einsatz. (hf) Mehr zu diesem Thema in unserer nächsten Ausga- *** be!

14 Die nächsten *** Feiertage Hohe Geburtstage sind manchmal näher als man denkt - 16.11.07 Martha Hentschel 95 Jahre Wir wünschen allen 02.12.07 Martha Helbig 94 Jahre 21.01.08 Irene Wedde 88 Jahre Lesern ein frohes Osterfest!

*** Das diesjährige Osterfeuer wird am 22.03.2008 wie Termine im letzen Jahr auf dem Schützenplatz in Altenrode stattfinden. Sandtalhalle Bitte nur unbehandeltes Holz anliefern. 10.02.08 Tanztee mit dem Sandtalduo 24.02.08 Tanztee mit dem Sandtalduo 27.02.08 Arztvortrag,1. gemeinsame Veranstaltung des Seniorenvereines "Goldener Herbst" und der Ortsgruppe der Volkssolidarität 08.03.08 Frauentagsveranstaltung mit Christin und Charly, Klempo (Situationskomiker) und den Harzwälder Musikanten 09.03.08 Tanztee mit dem Sandtalduo 23.03.08 Tanztee mit dem Sandtalduo 06.04.08 Tanztee mit dem Sandtalduo 11./12.04.08 Kindergartenbasar 20.04.08 Tanztee mit dem Sandtalduo 04.05.08 Tanztee mit dem Sandtalduo 11.05.08 Veranstaltung Muttertag mit Gitte und Klaus *** ***

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