ANLAGE NR. 3.24 GEBIETSBEZOGENE ANLAGE FÜR DAS EUROPÄISCHE VOGELSCHUTZGEBIET “VOGELSCHUTZGEBIET ZWISCHEN UND “ (EU-CODE: DE 4231-401, LANDESCODE: SPA0029)

§ 1 Gebietsdaten und Geltungsbereich

(1) Das Gebiet liegt im Landkreis in den Gemarkungen , Blankenburg, Cattenstedt, , , Hüttenrode, Silstedt und Wernigerode.

(2) Das Gebiet hat eine Größe von ca. 3.615 ha.

(3) Das Gebiet umfasst ein großes, geschlossenes Laubwaldgebiet mit zahlreichen eingestreuten Bächen und Teichen am nördlichen Ausläufer des Harzes zwischen Wernigerode und Blankenburg und beinhaltet insbesondere die Erhebungen des Agnesbergs, Ziegelbergs, Fenstermacherbergs, Stapenbergs, Hundsrückens, Heiligenbergs, Nackenbergs, Großer Probstbergs, Langenbergs, Salzbergs, Zimmerbergs, Staufenbergs, Eichenbergs, Lutherbergs, Calviusbergs, Bärenrückens, Astbergs und des Krautbergs sowie auch die dazwischenliegenden Täler, insbesondere den Heiligengrund, den Klostergrund und den Silberbornsgrund. Bestandteil des Gebietes sind zudem die alte Streuobstwiese zwischen den Straßen Am und Leitweg, die gehölzbestandenen Wiesen nördlich des Herren-, Ziegel- und Röseberges, eine Grünlandfläche südlich des Silberbaches und die große Grünlandfläche nördlich des Kuhberges. Das Schloss Wernigerode, das Grünland nordöstlich des Hillkopfes, der Sportplatz in Hüttenrode, das ehemalige Erzbergbaugebiet Braune Sumpf sowie der Wildtierpark Christianental mitsamt Gehegeflächen in Nöschenrode sind aus dem Gebiet ausgeschlossen.

(4) Das Gebiet ist deckungsgleich mit dem FFH-Gebiet „Laubwaldgebiet zwischen Wernigerode und Blankenburg“ (FFH0078); ist eingeschlossen vom Landschaftsschutzgebiet "Harz und nördliches Harzvorland" (LSG0032WR) sowie vom Naturpark „Harz/Sachsen-Anhalt“ (NUP0004LSA) und beinhaltet den Geschützten Landschaftsbestandteil „Bielsteintunnel bei Hüttenrode“ (GLB0007HZ).

(5) Das Gebiet ist mit seinen Grenzen entsprechend Kapitel 1 § 2 dieser Verordnung dargestellt:

1. Gebietskarte: SPA0029,

2. Detailkarten (Maßstab 1:10.000): Kartenblattnummern 052, 055.

§ 2 Gebietsbezogener Schutzzweck

Der Schutzzweck des Gebietes umfasst ergänzend zu Kapitel 1 § 4 dieser Verordnung:

(1) die Erhaltung des großen, zusammenhängenden und störungsarmen naturnahen Laubwaldgebietes vom Nordharzrand bis zum Unterharz mit vielen Tälern und Hanglagen und durchzogen von Bachläufen und kleinflächigen offenen Bereichen; das Gebiet ist insbesondere für waldbewohnende Vogelarten wie Schwarzstorch, Raufußkauz, Grau-, Schwarz- und Mittelspecht relevant,

(2) die Erhaltung oder die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes insbesondere folgender Schutzgüter als maßgebliche Gebietsbestandteile: 1. Vogelarten gemäß Artikel 4 Absatz 1 (Anhang I) VSchRL:

Eisvogel (Alcedo atthis), Grauspecht (Picus canus), Mittelspecht (Dendrocopos medius), Neuntöter (Lanius collurio), Raufußkauz (Aegolius funereus), Rotmilan (Milvus milvus), Schwarzspecht (Dryocopus martius), Schwarzstorch (Ciconia nigra), Wespenbussard (Pernis apivorus),

2. Vogelarten gemäß Artikel 4 Absatz 2 VSchRL, insbesondere:

Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus), Gebirgsstelze (Motacilla cinerea), Graureiher (Ardea cinerea), Habicht (Accipiter gentilis), Hohltaube (Columba oenas), Mäusebussard (Buteo buteo), Sperber (Accipiter nisus), Turteltaube (Streptopelia turtur), Waldohreule (Asio otus), Wasseramsel (Cinclus cinclus), Wendehals (Jynx torquilla).

§ 3 Gebietsbezogene Schutzbestimmungen

(1) Im Gebiet gilt neben den allgemeinen Schutzbestimmungen gemäß Kapitel 2 § 6 dieser Verordnung:

1. kein Befahren der Teiche.

(2) Für die Forstwirtschaft gilt neben den Vorgaben gemäß Kapitel 2 § 8 dieser Verordnung:

1. keine Beseitigung stehender Wurzelteller umgestürzter Bäume mit einem Abstand von weniger als 15 m in direkter Linie zur Uferkante von Gewässern.

(3) Für die Gewässerunterhaltung gilt neben den Vorgaben gemäß Kapitel 2 § 10 dieser Verordnung:

1. Belassen von Uferabbrüchen, soweit der ordnungsgemäße Wasserabfluss oder bauliche Anlagen dadurch nicht beeinträchtigt werden,

2. keine Beseitigung stehender Wurzelteller umgestürzter Bäume mit einem Abstand von weniger als 15 m in direkter Linie zur Uferkante von Gewässern.

(4) Für die Angelfischerei gilt neben den Vorgaben gemäß Kapitel 2 § 11 dieser Verordnung:

1. kein Befahren der Teiche,

2. ab dem Jahr 2020 kein Angeln in der Schutzzone.