Wir sagen JA zur FUSION der Gemeinde Wolsdorf mit der Stadt !

Warum ist der Wolsdorfer Rat für eine Fusion mit der Stadt Helmstedt?

! Erhalt der Handlungsfähigkeit der kommunalen Räte als künftige Ortsräte mit eigenem Budget wird gewährleistet

! Keine Schließung von öffentlichen Einrichtungen, wie Kindergärten, Schulen und Dorfgemeinschaftshäusern ist vereinbart

! Erhalt der dörflichen Strukturen durch freiwerdende Finanzmittel, die sonst nur zur Schuldentilgung dienen

! Einsparung von Sach- und Personalkosten durch Realisierung von Synergieeffekten

! Kein Verzicht auf die vom Land ausgelobte Entschuldungshilfe in Höhe von 2,5 Millionen Euro für die SG Nord-Elm (insgesamt 11,5 Mio.)

! Aktiv gegen den demografischen Wandel - lieber Geld für Senioren und Jugendliche als für Schuldzinsen

! Lieber aktiv mit dem Partner Stadt Helmstedt die Zukunft gestalten, als von oben zwangsfusioniert werden

! Erhalt des Vereinslebens durch Sicherung der finanziellen Handlungsfähigkeit in der Zukunft (Stichwort Sportförderung)

Gestalten, statt verwalten - Kein Stillstand mit der Gemeinde Wolsdorf

Warum will die Gemeinde Wolsdorf mit der Stadt Helmstedt fusionieren?

Liebe Wolsdorferinnen und Wolsdorfer, bisher stellte sich für die Gemeinde Wolsdorf die Frage nach einer Fusion mit anderen Kommunen nicht. Schließlich lief ja alles in unserer Gemeinde gut. Baugebiete wurden ausgewiesen, Ihr Kind kann in den heimischen Dorfkindergarten gehen, die Straßen werden erneuert, die Grünanlagen gepflegt, die Feuerwehr darf ein neues Gerätehaus planen, im Dorfgemeinschaftshaus kann man feiern und die Betreuung der Seniorinnen und Senioren sowie der Jugendlichen läuft in vollem Umfange wie bisher.

Richtig. Es läuft bei uns in Wolsdorf noch alles bestens … noch!

Hinter der vermeintlich schönen Kulisse bahnt sich seit Jahren jedoch ein Unheil an. Dieses Unheil heißt Rückgang der Einnahmen und wenig Möglichkeiten an den kommunalen Leistungen zu sparen!

Es ist hierbei vollkommen egal, ob Sie in Wolsdorf, , , Räbke, Süpplingen, Süpplingenburg oder Helmstedt wohnen oder auf die Samtgemeinde Nord-Elm blicken. Ihre Gemeinde ist verschuldet und kämpft genau mit diesen Problemen. Diese Schulden machen es immer schwieriger, die gewohnten Infrastrukturen zu erhalten. Gestaltungsmöglichkeiten werden immer mehr gegen Null reduziert. Die dunkle Wolke der Schließung von öffentlichen Einrichtungen schwebt jedes Jahr pünktlich zu den Haushaltsberatungen heran. Allein die Zinsen für die Schulden lasten schwer auf den Haushalten. Die Verantwortlichen Ratsmitglieder und Bürgermeister in den Gemeinden der Samtgemeinde Nord-Elm mussten in den letzten Jahren immer mehr Energie für Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen aufbringen, um überhaupt noch einen vom Landkreis Helmstedt genehmigten Haushalt zu bekommen. Bereits in 2014 wurden einige Haushalte unserer Nachbargemeinden nur durch die bereits laufenden Fusionsverhandlungen zwischen der Samtgemeinde Nord-Elm (inklusive Mitgliedsgemeinden) und der Stadt Helmstedt genehmigt.

(Prognoserechnung, Quelle: Stadt Helmstedt)

Wir als Ratsmitglieder stemmen uns mit zahlreichen Ideen und Maßnahmen gegen den Trend. So konnten wir z. B. bei der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf Energiesparlampen Einsparungen von 5.000 Euro jährlich erzielen, jedoch sind wir auf der anderen Seite gezwungen eine gestiegene Samtgemeindeumlage durch die Erhöhung der Hebesätze der Grundsteuern A und B teilweise auszugleichen. Zudem mussten in diesem Jahr die Mittel für die Betreuung der Senioren und der Jugendlichen gekürzt werden. Der vielfach beschworene demografische Wandel der Gesellschaft ist hier bereits vor Ort angekommen. Es gibt immer weniger Nachwuchs bei gleichzeitigem Älterwerden der Gesellschaft. Dies wirkt sich auf die Aufgabenstellung der Gemeinden und deren finanzielle Ausstattung aus.

Kommunalpolitik macht unter diesen erschwerten Rahmenbedingungen immer weniger Freude.

Eine Gemeinde kann zwar nicht wie eine Firma oder Privatperson Insolvenz anmelden. Gleichwohl kann der Landkreis Helmstedt im Rahmen der Kommunalaufsicht für den Fall der haushaltsmäßigen und finanziellen Handlungsunfähigkeit der Gemeinde einen Beauftragten mit der Zwangsverwaltung einsetzen. Das will kein Ratsmitglied.

Die gute Nachricht ist, dass Wolsdorf und die oben genannten Gemeinden davon noch ein gutes Stück weit entfernt sind. Die schlechte Nachricht ist aber, dass wir ohne fremde Hilfe die desolate Haushaltslage bei gleichen Rahmenbedingungen nicht oder kaum verbessern können.

Das Land Niedersachsen hat dies erkannt und reagiert. Es zahlt im Falle der Fusion der Samtgemeinde Nord-Elm mit der Stadt Helmstedt eine Entschuldungshilfe von 11,5 Millionen Euro. Diese Sache hat jedoch verständlicherweise einen kleinen Pferdefuß. Die neu gebildete Gemeinde muss einen Finanzplan erstellen, der einen ausgeglichenen Haushalt zum Jahr 2019 vorsieht.

Die Vorgabe verursachte im Diskussionsprozess bei den politischen Vertretern Bauchschmerzen, weil sie glauben, dass dies nur zu erreichen sei, wenn es z. B. bei öffentlichen Einrichtungen, wie den Schulen, Kindergärten oder Dorfgemeinschaftshäusern zu massiven Kürzungen bis hin zu Schließungen kommt.

Vertreter aus Rat und Verwaltung der beteiligten Fusionsgemeinden aus Nord-Elm und Helmstedt haben die Finanzdaten sehr genau analysiert. Hierbei kamen sie zu dem Ergebnis, dass die Bauchschmerzen unbegründet sind. Der ausgeglichene Haushalt zum Jahr 2019 ist auch ohne die befürchteten Einschnitte zu realisieren. Dieses hat zwei Hauptgründe. Zunächst einmal darf bei der Finanzplanung die Entschuldungshilfe in Höhe von 11,5 Mio. € komplett eingerechnet werden. Dadurch können wir eine Schuldentilgung vornehmen und die Schuldenzinsen massiv verringern. Der zweite Hauptgrund liegt in Synergieeffekten. Mit gemeinsamer Aufgabenbewältigung ist eine erhebliche Ersparnis an Sach- und Personalkosten zu erzielen.

Sowohl die Samtgemeinde Nord-Elm als auch die Stadt Helmstedt unterhalten eine komplette Gemeindeverwaltung mit insgesamt rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dieses ist sehr kostenaufwändig und mit den uns zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten in dieser Form künftig nicht mehr zwingend notwendig. Es ist selbstverständlich nicht vorgesehen, Kündigungen auszusprechen. Die Berechnungen berücksichtigen daher nur ein altersbedingtes Ausscheiden von Mitarbeitern in Helmstedt und in Nord-Elm und die damit verbundene Nichtbesetzung dieser Stellen bzw. eine sinnvolle Umorganisation der Arbeitsabläufe, wo es geht.

Beispielhaft sei hier der innere Bereich der Finanzverwaltung angesprochen. Die Samtgemeinde Nord-Elm muss für die Prüfung der kommunalen Jahresabschlüsse an den Landkreis Helmstedt als Dienstleister jährlich 65.000 € bezahlen. Es wäre künftig auch nur noch ein Haushalt aufzustellen und zu prüfen und nicht wie zur Zeit für die Samtgemeinde Nord-Elm und dessen Mitgliedsgemeinden insgesamt sieben. Das Geld könnte man besser in den Erhalt bzw. Ausbau der öffentlichen Einrichtungen investieren. Natürlich müssen wir als neue Kommune auch noch zusätzlich sparen, viel sparen. Aber dieses werden wir verkraften können. Dort, wo es richtig wehtun würde, brauchen wir es zum Glück nicht zu tun. Dieses bedeutet im Klartext, kein Kindergarten, keine Grundschule und auch kein Dorfgemeinschaftshaus werden aufgrund der Fusion geschlossen.

Lassen Sie uns dies am Beispiel des Kindergartens Spatzennest in Woldorf verdeutlichen. Ein Kindergarten wird in der Regel geschlossen, wenn es keine ausreichende Anzahl von Kindern mehr gibt oder aber kein Geld mehr zur Verfügung steht. Die Sache mit der Kinderzahl liegt an der jeweiligen Dorfbevölkerung und hat mit einer Fusion nichts zu tun. Bei der Sache mit dem Geld sieht es schon ein wenig anders aus. Hier trägt die Fusion ja gerade dazu bei, dass die finanzielle Ausstattung in der neuen Kommune wieder besser wird und z. B. für Kindergärten verwandt werden kann. Sie sehen, eine etwaige Angst vor einer Fusion ist aus dieser Sicht unbegründet.

(Prognoserechnung, Quelle: Stadt Helmstedt)

Die Fusion bietet uns Wolsdorfern die einmalige Gelegenheit, die Schuldenfalle zu verlassen und hierbei unsere Gestaltungsmöglichkeiten zu erhalten bzw. wieder zu erlangen. Wir sollten nicht darauf warten, dass das Land über unsere Zukunft durch eine Gebietsreform entscheidet, bei der wir kein direktes Mitspracherecht haben. Wir sollten auch nicht warten, was aus unserem Landkreis Helmstedt wird. Wir haben bis August Zeit, unsere Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Also lassen Sie uns die Ärmel hochkrempeln und es anpacken. Es sollte wirklich keine Option sein, sich hinter dem Deckmantel der knappen Zeit zu verstecken oder abwarten zu wollen, ob sich an anderen Grenzen potentielle Fusionspartner auftun könnten.

Kirchturmdenken macht einsam - Zukunft geht nur gemeinsam!

Ihr Rat der Gemeinde Wolsdorf