Verkehrsfreigabe

A 71 -Bindersleben (B 7) bis Dreieck Südharz (A 38)

 

    

2SHUDWLRQHOOHV3URJUDPP9HUNHKU()5(%XQG

(8523b,6&+(81,21 ,QYHVWLWLRQLQ,KUH=XNXQIW (XURSlLVFKHU)RQGVIU UHJLRQDOH(QWZLFNOXQJ AS Erfurt-Bindersleben (B 7) – AD Südharz (A 38)

AS Erfurt-Bindersleben (B 7) – Der Neubau der A 71 Erfurt – Sömmerda – Sangerhausen AD Südharz (A 38) als Verlängerung des VDE Nr. 16 schafft eine leistungsfä- hige regionale und überregionale Nord-Südverbindung für Daten und Fakten die Mitte Thüringens. Sie führt zu einer Stärkung der in- dustriellen und gewerblichen Wirtschaft durch die besse- Die A 71 Erfurt – Sömmerda – Sangerhausen ist die Nord- ren Marktzugangs- und -absatzchancen. Darüber hinaus verlängerung des Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (VDE) werden hervorragende infrastrukturelle Voraussetzungen Nr. 16. Sie verbindet die beiden West-Ost-Autobahnen A 38 für die Ansiedlung neuer Gewerbe- und Industriestandorte Göttingen – Halle im Norden und die A 4 Eisenach – Görlitz geschaffen. im Süden. Die südliche Weiterführung der A 71 bis Schwein- Durch die Anbindung des südlichen Harzvorlandes und des furt führt zum Netzanschluss an die A 70 (mit Fortführung Thüringer Waldes ist ebenfalls eine Stärkung der Fremden- zur A 7 und zur A 81). Der Netzanschluss an die A 73 erfolgt verkehrswirtschaft zu erwarten. am Autobahndreieck Suhl mit der Weiterführung nach Bam- berg und Nürnberg. Der Neubau der A 71 entlastet die Ortsdurchfahrten, ver- Mit der Verkehrsfreigabe des letzten noch offenen Ab- bessert das städtebauliche Umfeld und verringert die Be- schnitts von der Anschlussstelle Sömmerda-Ost bis zur pro- lastungen der Anwohner durch Lärm, Staub und Erschütte- visorischen Anbindung B 85 ist die A 71 durchgehend von rungen. Unfallgeschehen, Energieverbrauch und Reisezeit Schweinfurt bis zum Dreieck Südharz befahrbar. werden ebenso positiv verändert.

Gesamtlänge: 70 km EFRE - Förderung

Gesamtkosten: ca. 642 Mio. € Der Bereich der A 71 zwischen Erfurt-Bindersleben und AD Querschnitt: 4-streifig Südharz wurde als Verkehrsinfrastrukturprojekt des Bundes (RQ 26/27 / RQ 29,5) aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung Anschlussstellen: 11 (Operationelles Programm Verkehr EFRE-Bund) 2000-2006 Parkplätze mit WC: 2 und 2007-2013 mit rund 252 Mio. € gefördert. Dieses Pro- gramm unterstützt die strukturelle Anpassung in den neuen Tunnel: 1 (Schmücketunnel, Bundesländern durch den Aus- und Neubau wichtiger Ver- 1.725 m) kehrsinfrastrukturprojekte. Tank- und Rastanlagen: 1 Verkehrsprognose: 27.500 Kfz/24h

Vor dem Bau der A 71 wurde der Fernverkehr in Süd-Nord- Richtung zwischen Sömmerda und Sangerhausen über die Bundesstraßen B 85 und B 86 geführt.

Bedingt durch die zahlreichen Ortsdurchfahrten sowie den Ausbaustandard der beiden Bundesstraßen, wurden die Anforderungen an eine überregionale Straßenverbindung hinsichtlich der Reisegeschwindigkeit und der Verkehrssi- cherheit nicht mehr erfüllt.

In den Ortsdurchfahrten und städtischen Straßennetzen kam es zu starken Belastungen durch Lärm- und Schadstoff- emissionen.

Blickrichtung Norden auf AD Südharz

2 - Schematische Darstellung - SACHSEN-ANHALT Sangerhausen B 80 38 Wallhausen L Bau Görsbach 2 Berga B 80 2 Roßla Dreieck Südharz 2 Verkehrsfreigabe durch Bennungen Hohlstedt Einzingen Nienstedt 234

L Brücken Oberröblingen Kelbra 221

L Niederröblingen Riethnordhausen 04/2013 L 220 Hackpfüffel L 219

Edersleben L 218 Altbergbausanierung Schloß Allstedt Steinthaleben Borxleben Badra Kachstedt Voigtstedt 04/2013 Ichstedt L 1 AS Artern Udersleben 2

2 1 Artern

Bendeleben 8 1

L 2 Ringleben 2 1

Bad Frankenhausen 2 L

8 L

5 Schönfeld 1172 Rottleben Hachelbich L 1172 B 85 Bretleben 04/2013 Esperstedt L 1215

PWC „Hohe Schrecke“ Reinsdorf Gehofen L 1221

6 Oldisleben Heldrungen B 8 Braunsroda

L

2 AS Heldrungen 0 Günserode 8

7 km 36 L 2088 Oberheldrungen DEGES L Trebra Bilzingsleben 1216 Gorsleben 12/2008 Dynamische Intersivverdichtung THÜRINGEN Kindelbrück Etzleben Harras Kannawurf Hemleben B L 1041 ehem. prov. Anbindung B 85 L 2286 4 Frömmstedt L 2134 Büchel Beichlingen Schillingstedt Clingen 71 L 2136 Greußen Günstedt Waltersdorf Alten- beichlingen Großmonra Derms- 3. September 2015 L 2133 Leubingen dorf Battgerdorf Kutzleben Weißensee B 176

1 AS Kölleda L 2133 5 0

1 L L 2135 Kölleda Gangloffsömmern B 86 Wenigen- Stödten sömmern Archäologie / Rastanlage „Leubinger Fürstenhügel“ Großneuhausen

B 176 Frohndorf B 85 Sömmerda AS Sömmerda/O 38 L 21 L 1058 Rohrborn 07/2003 2 4 L B 4 1

1 0 2 Buttstädt 5 Vogelsberg L 4 1051 L AS Sömmerda/S L 2140 K 1 Haßleben 2 Schloßvippach Groß- K 11 rudestedt Dielsdorf Riethnord- Neumark hausen L 1054 Klein- 12/2002 6 2141 Buttelstedt K 1 L rudestedt 6 5 0 1 K L 1 Stotternheim 0 5 8

Elxleben Mittel- Berlstedt B 2 km 34 hausen 59 214 141 K L L 2 Kühn- 1055 hausen AS Erfurt-Nord L Schwerborn 12 Großöbringen AS Erfurt-Gispersleben K 11/2005

L 1

1 L

5 1052 0 L 2 5 13 0 9 Tiefthal 6 1 L Erfurt Schaderode Sulomonsborn Vieselbach Weimar THÜRINGEN

AS Mittelhausen 12/2006

Alach Thüringen Freistaat SBV

Marbach AS Erfurt-Stotternheim 71 Bindersleben Gottstedt L 1043 B 7

AS Erfurt-Bindersleben B 7 Schmira Frienstedt a 4

4 Ger L 2154 B t lstäd Apfe L Molsdorf 10 71 44 K 25

Kreuz Erfurt (A 4) Eischleben 4 Ichtershausen 3 AS Erfurt-Bindersleben - Landesgrenze TH/ST

AS Erfurt-Bindersleben (B 7) – AS Söm- merda-Ost

Länge: 33,7 km Kosten: ca. 217 Mio. € Querschnitt: RQ 26 / 27 Bauwerke: 42 Brücken Anschlussstellen: 6 + 1 Autobahnkreuz (AS Erfurt-Bindersleben, AK Erfurt-Gispersleben, AS Erfurt-Mittelhausen, AS Erfurt-Stotternheim, AS Erfurt-Nord, AS Sömmerda-Süd und

AS Sömmerda-Ost) Schmücketunnel © DEGES, Luftbildvertrieb Müller Baubeginn: August 2001 Bauende: Dezember 2006 Mit dem Bau dieses Abschnitts der A 71 hat insbesondere Anschlussstellen: 4 (incl. AD Südharz) die Landeshauptstadt Erfurt in Verbindung mit der A 4 ei- Parkplatz mit WC: 1 nen leistungsfähigen Autobahnring erhalten, der im Osten Tank- und Rastanlagen: 1 ergänzt durch die 4-streifige B 7, eine optimale Anbindung Baubeginn: Juli 2005 an das Autobahnnetz, Entlastung vom Durchgangsverkehr Bauende: September 2015 und Verteilung des Binnenverkehrs gewährleistet. Darüber hinaus konnten die industriellen Entwicklungen in Sömmer- da und Kölleda gezielt unterstützt werden. AS Sömmerda-Ost – prov. Anbindung (B 85) Die Bauabschnitte im nördliche Teil der Länge: 11,3 km A 71 AS Sömmerda-Ost – AD Südharz Anschlussstellen: 1 (AS Kölleda) (A 38) Bauwerke: 11 Brücken Tank- und Rastanlagen: 1 („Leubinger Fürstenhügel“, ein- Gesamtlänge: 36 km seitig,150 PKW / 90 LKW / Busse)  Kosten: ca. 425 Mio. €  Querschnitt: RQ 29,5  Bauwerke: 50 Brücken, 1 Tunnel

Radler bei der „Tour de Frömmschdt“ am 15. August 2015 auf der fast AS Sömmerda-Ost im Juli 2015 fertigen A 71 © Ralf Nicolai 4 Bauablauf Die Bauwerke wurden als vorgezogene Maßnahmen herge- stellt. Dadurch konnten alle aufwendigen Erdstofftransporte beim Bau der Hauptstrecke über die spätere Autobahntras-

Flutgrabenbrücke bei Hochwasser se abgewickelt werden. Baubeginn für die ersten Brücken war September 2010. Die Fertigstellung der Bauwerke er- folgte Mitte 2013. Der Baubeginn im Erd- und Deckenbau fand im November 2012 statt. Die Verkehrsfreigabe des Lückenschlusses ist am 3. Sep- tember 2015.

Prov. Anbindung (B 85) – AS Heldrungen

Länge: 6,8 km Bauwerke: 6 Brücken 1 Tunnel (Schmücke)

PWC-Anlage „Hohe Schrecke“ Anschlussstellen: 1 (AS Heldrungen) Der Baubeginn fand Ende Juli 2005 statt. Seit dem 12. Dezember 2008 ist der Abschnitt mit dem 1.725 m langen Schmücketunnel für den Verkehr freigege- ben.

AS Heldrungen – AS Artern

Länge: 8,7 km Bauwerke: 11 Brücken, darunter drei Großbrücken  Brücke über den Helderbach (185 m)  Brücke über den Flutgraben (116 m)  Brücke über die Unstrut (100 m) Blickrichtung Süden auf Wirtschaftswegbrücke Parkplatz mit WC: 1 („Hohe Schrecke“ 48 PKW / 41 LKW / Busse) Der Baubeginn fand im September 2009 statt. Seit dem 29. April 2013 ist der Abschnitt unter Verkehr.

AS Artern – Landesgrenze TH/ST

Länge: 4,3 km Bauwerke: 8 Brücken Anschlussstellen: 1 (AS Artern) Der Baubeginn fand im Juli 2009 statt. Seit dem 29. April 2013 ist der Abschnitt unter Verkehr. AD Südharz (A 71) mit Blick auf Überführungsbauwerk A 38

5 Besonderheiten

Die Querung der Bergbaugebiete „Grube Havelsberg“ und „Grube Kuhlöcher“ bedingte eine Baugrundstabilisierung durch Verfüllung der Hohlräume mittels umfangreicher In- jektionen von Zementsuspension sowie ergänzenden Bo- - Schematische Darstellung - SACHSEN-ANHALT Sangerhausen denaustausch im oberflächennahen Bereich. B 80 38 Wallhausen L Bau Görsbach 2 Berga B 80 2 Roßla Dreieck Südharz 2 Verkehrsfreigabe durch Bennungen Hohlstedt Landesgrenze ST/TH – AD Südharz Einzingen Nienstedt 234

L Brücken Oberröblingen Kelbra 221

L Niederröblingen (A 38) in Sachsen-Anhalt Riethnordhausen 04/2013 L 220 Hackpfüffel L 219

Edersleben L 218 Länge: 4,9 km Altbergbausanierung Schloß Allstedt Steinthaleben Borxleben Badra Kachstedt Voigtstedt 04/2013 Bauwerke: 8 Brücken darunter eine Großbrücke Ichstedt L 1 AS Artern Udersleben 2

2 1 Artern

über die Helme (253 m) Bendeleben 8 1

L 2 Ringleben 2 1

Bad Frankenhausen 2 L

8 L

5 Schönfeld 1172 Rottleben Anschlussstellen: 1 (Autobahndreieck Südharz) Hachelbich L 1172 B 85 Bretleben 04/2013 Esperstedt Der Baubeginn fand im Juli 2009 statt. Seit dem 29. April L 1215 PWC „Hohe Schrecke“ Reinsdorf Gehofen L 1221

2013 ist der Abschnitt unter Verkehr. 6 Oldisleben Archäologie Heldrungen B 8 Braunsroda

L

2 AS Heldrungen 0 Günserode 8

Die Querung der Helme-Aue erfordert den Austausch von 7 km 36 L 2088 Oberheldrungen DEGES nichttragfähigen Böden im Grundwasserbereich. Dem Fürsten von Leubingen auf der Spur L Trebra Bilzingsleben 1216 Gorsleben 12/2008 Dynamische Intersivverdichtung THÜRINGEN Kindelbrück Etzleben Harras Kannawurf Veranlasst durch den Bau der A 71 führte das Thüringer Hemleben B L 1041 ehem. prov. Anbindung B 85 L 2286 Besonderheiten im Baugrund 4 Frömmstedt Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) in L 2134 Büchel Beichlingen Schillingstedt den Jahren 2009 bis 2011 umfangreiche Erkundungen und Clingen 71 L 2136 Greußen Günstedt Dynamische Intensivverdichtung (DYNIV) Waltersdorf Alten- Ausgrabungen durch. Mit den geborgenen Funden wurde beichlingen Großmonra Derms- 3. September 2015 L 2133 Leubingen dorf Battgerdorf Die A 71 quert ein Gebiet, in dem aufgrund von Gipsablau- eine intensive Besiedlung der Region über einen Zeitraum Kutzleben Weißensee B 176

1 AS Kölleda L 2133 5 0 gung in den Schichten des Keuper Karsterscheinungen auf- von fast 5000 Jahren – von der jungsteinzeitlichen Baalber- 1 L L 2135 Kölleda Gangloffsömmern B 86 Wenigen- Stödten treten. Durch die verbliebenen Hohlräume und Zerrüttungs- ger Kultur (Mitte des 4. Jahrtausends v. Chr.) bis zum späten sömmern Archäologie / Rastanlage Mittelalter (12. / 13. Jh.) – belegt. „Leubinger Fürstenhügel“ Großneuhausen zonen besteht an der Tagesoberfläche akute Erdfallgefahr. B 176 Frohndorf B 85 Sömmerda AS Sömmerda/O 38 L 21 Wundersleben L 1058 Dies bedeutet, dass ohne Vorankündigung Geländeein- Rohrborn 07/2003 2 4 L B 4 1

1 0 2 Buttstädt 5 Vogelsberg stürze mit mehreren Metern Durchmesser eintreten kön- L 4 1051 L AS Sömmerda/S L 2140 Gebesee K nen. Wegen der geringen Tiefe des Auslaugungshorizonts 1 Haßleben 2 Schloßvippach Groß- (< 20 m) und der verdichtungswilligen Beschaffenheit des K 11 rudestedt Dielsdorf Riethnord- Alperstedt Neumark Deckgebirges eignete sich hier zur Bergsicherung das Ver- hausen L 1054 Klein- Markvippach 12/2002 6 2141 Buttelstedt K 1 L rudestedt 6 fahren der Dynamischen Intensivverdichtung (Baugrundver- 5 0 1 K L Eckstedt Walschleben 1 Stotternheim 0 5 8 besserung). Mittel- Berlstedt B 2 km 34 hausen 59 214 141 K L Udestedt L 2 Kühn- 1055 hausen AS Erfurt-Nord L Um den Boden zu verdichten, wurden Stahlgewichte von Schwerborn 12 Großöbringen AS Erfurt-Gispersleben K 11/2005

20 bis 35 Tonnen aus verschiedenen Höhen (bis zu 30 m) L 1 1 L

5 1052 0 L 2 5 13 0 9 Tiefthal 6 1 abgeworfen. Dadurch wurde über den tief liegenden Hohl- L Erfurt Schaderode Sulomonsborn Vieselbach Weimar THÜRINGEN räumen ein tragfähiges Schichtenpaket geschaffen. Ein AS Mittelhausen 12/2006

Alach Thüringen Freistaat SBV

Marbach AS Erfurt-Stotternheim 71 aufwendiges Qualitätssicherungsprogramm begleitete die- Bindersleben L 1043 B 7 se Arbeiten. Die Arbeiten fanden von Juni 2010 bis Januar Gottstedt

2011 statt. AS Erfurt-Bindersleben B 7 Schmira Leubingen: Schnalle aus einem altthüringischen Männergrab vom Ende Frienstedt a 4

4 des 5. Jh. n. Chr. (Foto: Brigitte Stefan, Thüringisches Landesamt für Ger L 2154 B t Denkmalpflege und Archäologie) lstäd Apfe L Molsdorf 10 71 44 K 25

Kreuz Erfurt (A 4) Eischleben 4 Ichtershausen 6 Tank- und Rastanlage

Areal Tank- und Rastanlage Leubinger Fürstenhügel © DEGES, Andrea Prangen Archäologischer Fund: Pferd mit zwei Hunden © DEGES, Etta Weiner

Herausragende Bedeutung kommt den Besiedlungsspu- Tank- und Rastanlage „Leubinger Fürs- ren der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur (21.-18. Jh. tenhügel“ v. Chr.) sowie den Gräbern aus der Zeit des Thüringer Kö- nigreiches (spätes 5. Jh.) zu. Im Zuge der Grabungen sind Die Tank- und Rastanlage soll als „Fenster in die Region“ zahlreiche Denkmale entdeckt worden, so dass von einer gestaltet werden. Dabei wird der Einbindung der Anlage in vorher weitgehend unbekannten „Denkmallandschaft“ in die Landschaft besondere Bedeutung beigemessen. der Region um den Fürstenhügel gesprochen werden kann. Das Vorhaben wird in enger Zusammenarbeit mit der Inter- Den bemerkenswertesten urgeschichtlichen Befund er- nationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen entwickelt. Ein brachte die Grabung im Bereich der Ortsumfahrung Derms- interdisziplinärer Planungswettbewerb wurde durchgeführt. dorf (ca. 3,5 km nordöstlich des Fürstenhügels). Sie zeigte Die Prämierung der Siegerentwürfe erfolgte am 16. Juni einen sehr großflächigen Gebäudegrundriss (10,5 m x 44 m) 2015. in Verbindung mit einem Depot von 100 Bronzegegenstän- den. Dieses Ensemble zählt zu den wichtigsten Entdeckun- Eine separate ausführliche Dokumentation zur Tank- und gen der frühen Bronzezeit in Mitteldeutschland. Rastanlage „Leubinger Fürstenhügel“ kann bei der DEGES (Öffentlichkeitsarbeit) angefragt oder im Internet herunter- Im Vorfeld des Baues der A 71 wurde festgelegt, dass die geladen werden. hier errichtete Tank- und Rastanlage den Namen „Leubinger Fürstenhügel“ tragen wird.

Tank- und Rastanlage „Leubinger Fürstenhügel“, Perspektive 1. Preis: Im Bau befindliche Tank- und Rastanlage „Leubinger Fürstenhügel“ MONO Architekten / Planorama / DAS MOMENT © DEGES, Luftbildvertrieb Müller 7 Belange der Umwelt / Naturschutz

Belange der Umwelt und des Natur- Zudem tragen die Maßnahmen zu einer Aufwertung des schutzes Landschaftsbildes bei. Mobilität ist in unserer Zeit Bedürfnis und Notwendigkeit Mit der landschaftsgerechten Gestaltung des Trassenkör- zugleich. Ein ebenso wichtiger Wert ist es, unsere natürli- pers wird das technische Bauwerk Autobahn in die Um- che Umgebung mit ihrer Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten gebung eingebunden und die Beeinträchtigung des Land- als ein kostbares Gut zu schützen und zu pflegen. Deshalb schaftsbildes vermindert. nehmen die Aspekte eines schonenden Umgangs mit Natur Monnaquelle und Umwelt im modernen Straßenbau einen hohen Stellen- wert ein. Der Mensch ist vor den negativen Auswirkungen Die umfangreichste landschaftspflegerische Maßnahme im durch den Bau der Straße zu schützen. Raum Sömmerda ist die Offenlegung des Gewässers Mon- na von der Quelle bis zum Streitsee. Dieses anspruchsvolle Umfassende Kompensation für unvermeidbare Projekt dient idealtypisch dem Naturschutz und erhöht den Eingriffe Erholungswert der beanspruchten Feldflur. Der Bau der A 71 ist – wie der Bau jeder Autobahn – mit Helm-Azurjungfer Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden. Für Beein- Die Querung von Gewäs- trächtigungen die durch den Bau, die Anlage und den Be- sern, die entsprechend trieb einer Autobahn entstehen und nicht vermieden bzw. der europäischen Flora- vermindert werden können, muss eine naturschutzfachliche Fauna-Habitat-Richtlinie Kompensation geschaffen werden. Bei Art und Lage solcher in besonderer Weise Maßnahmen wird darauf geachtet, dass sie im räumlichen geschützt sind, wurde und funktionalen Zusammenhang mit den Eingriffen stehen. durch die spezielle Ge- Helm-Azurjungfer Zu den wichtigsten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen an staltung mehrerer Auto- der A 71 gehören u. a.: bahnbauwerke mit aufgeweitetem Querschnitt ermöglicht.

 Gewässerrenaturierungen/Anlage von Kleingewässern Schutzzweck hier ist die Erhaltung des Lebensraums der  Entwicklung artenreicher Grünländer und Nutzungsex- Helm-Azurjungfer, einer europaweit streng geschützten Li- tensivierung, bellenart.  Schaffung von Sukzessionsflächen, Die Schutzbedürfnisse der Menschen wurden wie folgt be-  Entwicklung von Auwaldflächen, rücksichtigt: Pflanzungen von Baumreihen, Einzelgehölzen, Hecken,  Die Autobahn „umfährt” Ortslagen, um Beeinträchtigun-  Feuchtgebüschen und Streuobstwiesen, gen für die Menschen weitgehend zu vermeiden. In re-  Bewirtschaftungsvereinbarungen zum Schutz des Feld- lativer Ortsnähe sorgen Lärmschutzwände oder Verwal- hamsters. lungen entlang der Autobahn für eine Schallminderung und Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Immis- All diese Maßnahmen leiten sich aus den übergeordneten sionsgrenzwerte an der schutzwürdigen Bebauung. naturschutzfachlichen Zielen ab, die für die betroffenen Na- turräume entwickelt wurden.  Infolge der Entlastung des nachgeordneten Straßennet- zes wie insbesondere der Ortdurchfahrten vermindern Hauptsächlich geht es darum, die durch die Autobahn her- sich Lärm- und Schadstoffbelastungen für die Anwohner. vorgerufenen Eingriffe zu kompensieren, indem vorhandene Belastungen des Naturhaushaltes reduziert und der Biotop-  Das Unfallrisiko wird deutlich reduziert. verbund gestärkt wird. 2SHUDWLRQHOOHV3URJUDPP9HUNHKU()5(%XQG

Herausgeber: DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH; Zimmerstraße 54; 10117 Berlin; Tel.: 030/2 02 43-0; Fax: 030/2 02 43-291 www.deges.de (8523b,6&+(81,21 Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der DEGES herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern während des ,QYHVWLWLRQLQ,KUH=XNXQIW Wahlkampfes zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. (XURSlLVFKHU)RQGVIU Titelfoto: Strecke zwischen Heldrungen und Artern km 14.800 Stand: 3. September 2015 UHJLRQDOH(QWZLFNOXQJ

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