Es Geschah … Mit Den 14 Bezirken - Der Weg Zur Wiedereinführung Der Länder in Der DDR

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Es Geschah … Mit Den 14 Bezirken - Der Weg Zur Wiedereinführung Der Länder in Der DDR 1 COPYRIGHT Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden. Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden. Für Rundfunkzwecke darf das Manuskript nur mit Genehmigung von Deutschlandradio Kultur benutzt werden. Deutschlandradio Kultur Länderreport Es geschah … mit den 14 Bezirken - Der Weg zur Wiedereinführung der Länder in der DDR - Autor Schmidt, Thilo Red. Stucke, Julius Sdg. 02.02.2010 - 13.07 Uhr Länge Sdg. 20.51 Minuten Länge Beitrag 19.27 Minuten Moderation Augenblicke und Entwicklungen der Zeit zwischen Mauerfall und deutscher Einheit – daran erinnern wir im Länderreport in der Reihe „Es geschah ...“. Vor 20 Jahren, Anfang 1990 war noch nicht sicher, dass es im Oktober eine deutsche Einheit geben würde – und nicht, dass damit die Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wieder neu entstehen würden. Anfang 90 war die DDR noch in 14 Bezirke eingeteilt. Mit diesen 14 Bezirken, eingeführt 1952, hatte die DDR-Regierung die föderale Struktur aufgehoben, hatte selbständige Länder abgeschafft. Im Laufe des Jahres 1990 allerdings sollte sich das ändern – im Juli beschloss die Volkskammer die Errichtung fünf neuer Länder auf dem Gebiet der DDR. Thilo Schmidt erinnert an den Weg dahin: -folgt Manuskript Beitrag- 2 Manuskript Beitrag AUT Anfang 1990. Die Mauer ist gefallen – was wird folgen? Eine Vereinigung rückt in greifbare Nähe. Aber auch eine Konföderation zweier souveräner Staaten scheint möglich. So oder so: Das Ende der 14 Bezirke der DDR, die 1952 an die Stelle der Länder traten, scheint besiegelt. Ministerpräsident Hans Modrow verhandelt bereits im Januar 1990 in Moskau über die Zukunft Deutschlands. OT 01 (Modrow): Mir wurde bewusst in dem Moment, wo wir die erste Diskussion darüber führten, dass der Prozess der Vereinigung der beiden deutschen Staaten beginnen wird, dass dieser Vorgang dann nicht mehr mit Bezirken zu gestalten ist. Denn dann heißt es, dass sich das Gebiet der alten DDR mit dem der alten Bundesrepublik verbindet, und mit einer solchen Überlegung war auch die Notwendigkeit, sich mit der Frage der inneren Struktur der DDR zu beschäftigen. AUT Modrow setzt eine „Abteilung Verwaltungsreform“ im Ministerrat ein. Deren Vorsitzender Rainer Dudek erhält schon bald die ersten Vorschläge von Bürgerseite: die Menschen schreiben Briefe, Petitionen und schicken selbstgemalte Landkarten. OT 02 (Dudek): Also rund 2000 Zuschriften, an die ich mich so von der großen Zahl her erinnere, konzentrierten sich fast ausschließlich auf die Frage: Wie viele Länder soll es geben, was soll alles an Gebieten in welches Land hinein, wie soll die Grenzziehung dieser Länder erfolgen. Das ging von ungefähr 10 Ländern, die man hätte haben können, bis zu zwei Ländern, die auch möglich gewesen wären. Das ist die große Bandbreite, um die es ging. Also ich denk mal zurück, es gab die Gedanken der Vorpommern, sehr stark getragen von der Greifswalder Kirche, ein eigenes Land Vorpommern zu haben, und sich nicht mit Mecklenburg zusammenzuschließen. Es gab Gedanken für ein Land Lausitz … Es gab auch Gedanken auch für ein kleines Land Anhalt., es gab einige Gedanken, die aus dem Land Eichsfeld gekommen sind, für existente Selbsteinheit… also sie hätten eine ganz große Palette ziehen können. OT 03 (Gomolka): Es gab einzelne Bestrebungen, nicht zuletzt beflügelt durch den Vergleich mit kleinen, vorhandenen Ländern wie dem Saarland, dass auch Vorpommern alleine durchaus ein Land hätte sein können. AUT Alfred Gomolka. Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommerns von 1990 bis 1992. OT 04 (Gomolka): Also ein ehemaliger Staatssekretär, den Namen hab ich jetzt leider nicht parat, aus der Adenauer-Zeit, schrieb mir einen nahezu rührenden Brief, dass Adenauer damals die Selbständigkeit des Saarlandes nicht zuletzt unter dem Gesichtspunkt veranlasst hatte – trotz aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die damit verbunden waren, dem Saarland eine spezifische politische Aufgabe zuzuordnen, nämlich die Verbindung nach Frankreich zu pflegen, das deutsch- französische Verhältnis versuchen, konstruktiv zu gestalten, weil das Land, so klein wie es ist, aufgrund seiner Bindung, aufgrund seiner sprachlichen Möglichkeiten, die da existieren, sehr enge Beziehungen zu Frankreich entwickeln kann, und in ähnlicher Weise schlug mir das der Staatssekretär vor, sollte es auch mit Vorpommern passieren, es sollten die Verbindungen nach Polen gepflegt 3 werden, Pommern sollte eine spezifische politische Aufgabe erhalten … Interessant, aber nicht durchsetzbar, ganz einfach. Nicht durchsetzbar. AUT Anfang 1990 ist die Vereinigung beider deutscher Staaten noch nicht beschlossene Sache, auch eine Konföderation ist denkbar, also zwei in friedlicher Kooperation nebeneinander bestehende Staaten. Für beide Fälle braucht die DDR eine föderale Struktur, die jener der Bundesrepublik ähnlich ist. Eine Arbeitsgruppe aus Wissenschaftlern soll sich mit der Länderbildung befassen. Mitglied ist der Soziologe Siegfried Grundmann. OT 05 (Grundmann): Ein Grundanliegen war die breite, öffentliche Diskussion, dass man eine optimale, langfristig tragfähige Lösung findet. Die historische Situation war eine einmalige, auch was die territoriale Gliederung des Gebiets der DDR betrifft. Eine einmalige Chance, und man war sich klar darüber, was entschieden wird, das wird über viele Jahre oder gar Generationen Bestand haben. Deswegen sind wir sehr, ich meine, sehr gründlich an die Sache herangegangen AUT Die Wissenschaftler diskutieren die verschiedenen Modelle ausführlich und kontrovers, erinnert sich der Soziologe. Sie erwägen Modelle mit fünf oder sechs Ländern – aber vor allem auch solche mit drei oder zwei Ländern. Die Volkskammerwahlen am 18. März 1990 markieren eine Zäsur. OT 06 (De Maiziere): Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Abgeordnete, die Erneuerung unserer Gesellschaft stand unter dem Ruf: Wir sind das Volk. Die Wahlen, aus denen dieses Parlament hervorgegangen ist, waren Wahlen des Volkes, zum ersten Mal trägt die Volkskammer ihren Namen zu Recht! OT 07 (Dudek):… das ist der erste große grundlegende Wandel gewesen. Das war der politische Umschwung des Landes. AUT Die politisch-territoriale Neugliederung der DDR nimmt Gestalt an, denn die Schaffung von Länderstrukturen ist Bestandteil der Koalitionsvereinbarungen der im April 1990 gebildeten Regierungskoalition. Ihr gehören die Allianz für Deutschland, der Bund Freier Demokraten und die SPD an. Die Abteilung „Verwaltungsreform“ wird dem neugegründeten „Ministerium für regionale und kommunale Angelegenheiten“ zugeordnet. Der Leiter bleibt Rainer Dudek. OT 08 (Dudek): Und sie hatten diese Bezirksstrukturen. Und diese Bezirke waren natürlich mit Abweichungen, aber doch in etwa aus den damaligen Ländern heraus entstanden. So dass nahelag eigentlich, Bezirke wieder zusammenzufassen, und daraus strukturelle Einheiten zu bilden. Wenn man das tat, kam man immer wieder auf die Tendenz der möglichen fünf Länder. AUT Dass die sich abzeichnende Bildung von fünf Ländern ein Fehler sein könnte, befürchtet Walter Momper, damals Regierender Bürgermeister von Berlin und Präsident des Bundesrates. Er ahnt außerdem, dass eine Vereinigung von Berlin und Brandenburg, die er immer wollte, mit der Gründung des Landes Brandenburg sehr unwahrscheinlich werden wird. OT 09 (Momper):Als dann die Länder eingerichtet werden sollten, haben wir eben auch überlegt, ob wir nicht einfach Brandenburg im Handstreich nehmen. Es gab dort ja kein Parlament, kein Nichts, es gab nur die Bezirksbeauftragten, und dann schließlich den Landesbeauftragten, und damals war eigentlich so dieser Trend, also wir werden jetzt Berlin-Brandenburg, wär auch ganz stark gewesen. Also ich muss sagen: Ich habe mich nicht getraut und wir haben uns nicht getraut, weil das wär ja Staatsstreich gewesen. 4 AUT Berlin – auch Westberlin - begreift sich zu dieser Zeit als Teil des Ostens. Denn dort liegen auch die Interessen Berlins. Und nicht bei den West-Ländern. OT 10 (Momper): Und was wir auch überlegt haben: Es wär natürlich schon das Beste gewesen, das gesamte DDR-Gebiet hätte sich als ein neues Bundesland in die alte Bundesrepublik eingebracht, da wären natürlich die Interessen der Ostdeutschen viel besser vertreten gewesen. AUT Diese Forderungen verhallen schnell. Die Diskussion kreist weiter um das Fünf- Länder-Modell. Es stößt nicht überall auf Freude. Auch in Mecklenburg und Vorpommern nicht. OT 11 (Dudek):Da kam die Stimmung ganz stark. Und es gab große Gegensätze … zwischen den Mecklenburgern und den Vorpommern. Das war gar nicht so, dass die so gern zusammen wollten. Es gab viele Petitionen, die sagten: Wenn wir schon mit jemand zusammengehen müssen, sagten die Vorpommern, dann mit den Brandenburgern, aber nicht mit diesen Ochsenköpfen, das war die Formulierung, in Mecklenburg. OT 12 (Gomolka): Das war eine durchaus recht lautstark formulierte Position, gewissermaßen eine Art Neupreußen zu begründen, ich sag das mal in ironischen Anführungsstrichen …Wenn man die Situation sieht zwischen Mecklenburg und Vorpommern, dann merkt man sehr schnell dass es sehr alte Gebilde sind, die historisch weit zurückreichen, die Recknitz als Trennfluss zwischen Mecklenburg und Vorpommern auf ner Strecke von über 30 Kilometern hat glaub ich bloß drei Brücken, und es war eine der stabilsten Grenzen Europas, die dort über Jahrhunderte existierte, trotz aller Ähnlichkeiten in der Mentalität und in der landschaftlichen
Recommended publications
  • Deutsche Demokratische Republik Kennzeichen Mit Zwei Buchstaben
    Deutsche Demokratische Republik Kennzeichen mit zwei Buchstaben Der komplette Kode der zweistelligen Buchstabenkombinationen mit Stand 31.05.1990 (Kennzeichen 1990) lautet Fahrzeugart (Fz-Art) Nummer Kräder, Motorroller, Kleinkrafträder 1 Personenkraftwagen 2 Kleinbusse, Busse, KOM 3 Lastkraftwagen 4 Traktoren, Zugmaschinen 5 Spezial-Kfz, Arbeitsmaschinen 6 Einachsanhänger 7 Mehrachsanhänger 8 Bezirk Chemnitz s. Bezirk Karl-Marx-Stadt Bezirk Cottbus Von Bis Fz-Art Auch für Fz-Art Kreis ZA 00-01 ZA 15-00 1 3-8 Forst ZA 00-01 ZA 10-15 2 - Luckau ZA 10-16 ZA 18-00 2 - Spremberg ZA 15-01 ZA 25-00 1 - Guben ZA 18-01 ZA 25-50 2 3-8 Hoyerswerda ZA 25-01 ZA 50-00 1 3-8 Hoyerswerda ZA 25-51 ZA 30-00 2 7 Weißwasser ZA 30-01 ZA 38-15 2 - Finsterwalde ZA 38-16 ZA 46-50 2 7 Liebenwerda ZA 46-51 ZA 52-20 2 - Herzberg ZA 50-01 ZA 71-00 1 - Lübben ZA 52-21 ZA 56-00 2 3-8 Jessen ZA 56-01 ZA 61-00 2 7 Weißwasser ZA 61-01 ZA 99-99 2 3-8 Hoyerswerda ZA 71-01 ZA 73-00 1 3-8 Hoyerswerda ZA 73-01 ZA 83-00 1 3-8 Calau Von Bis Fz-Art Auch für Fz-Art Kreis ZA 83-01 ZA 99-99 1 - Lübben ZB 00-01 ZB 20-00 2 7 Liebenwerda ZB 00-01 ZB 30-00 1 - Cottbus ZB 20-01 ZB 40-00 2 7 Calau ZB 30-01 ZB 60-00 1 - Senftenberg ZB 40-01 ZB 60-00 2 - Cottbus ZB 60-01 ZB 80-00 2 - Finsterwalde ZB 60-01 ZB 70-00 1 3-8 Calau ZB 70-01 ZB 85-00 1 - Luckau ZB 80-01 ZB 99-99 2 7 Forst ZB 85-01 ZB 99-99 1 5-8 Spremberg ZC 00-01 ZC 10-00 3-8 - Spremberg ZC 00-01 ZC 30-00 1 3-8 Hoyerswerda ZC 10-01 ZC 20-00 3-8 - Weißwasser ZC 20-01 ZC 30-00 3-8 - Herzberg ZC 30-01 ZC 40-00 3-8 - Jessen ZC
    [Show full text]
  • Leipzig Means Business 2017 1 4 10 16 48 Leipzig: Upgraded Five Convincing Support a Growing City Infrastructure Clusters for Business
    LEIPZIG Business development MEANS BUSINESS 2017 Leipzig Means Business 2017 1 4 10 16 48 Leipzig: Upgraded Five convincing Support A growing city infrastructure clusters for business 5 Continuing solid growth 11 Modern transport network: 17 Five clusters ripe for 49 Leipzig scores! 6 Momentum of a Highways for investors further development 50 The Office for high-growth region 12 Leipzig/Halle Airport: Freight 18 Automotive & Suppliers Economic Development 7 Technology transfer traffic soars 22 Healthcare & Biotech 51 SME Support Programme 8 A wave of startups 13 Modern transport structures 26 Energy & Environment 52 Maintaining close ties unite city and region 30 Logistics with global business 14 City-centre tunnel: Pacemaker 34 Media & Creative Industries 54 Marketing managers: for the metropolitan region 38 Industry: Course set for growth Showcasing Leipzig 15 Key hub in the German railway 39 Skilled trades: Upbeat 55 Regional cooperation network 40 Leipziger Messe 56 Skilled labour 42 Service sector: Wide-ranging 57 Corporate investments support for the economy and expansion 43 Retail: Brisk trade 58 Financial backing for a 44 International cuisine: powerful regional economy A mouth-watering choice 60 Europe: Central location, 45 Record numbers of visitors central concern 46 Construction: 62 Public procurement: In excellent health Works and services 47 Agriculture: Economic, modern, for generations 64 72 82 92 Real estate Soft location Higher education Statistics factors and research 65 Leipzig’s property market 73 Sporting Leipzig: 83 Hub of science and learning 92 1. Population 66 The Property Office Top of the league 84 Higher education 2. The labour market 68 LGH: Attractive 74 The arts in Leipzig 86 Research 93 3.
    [Show full text]
  • Workers' Resistance and the Demise of East Germany - Jeffrey Kopstein
    Workers' resistance and the demise of East Germany - Jeffrey Kopstein Jeffrey Kopstein argues how the everyday resistance of East German workers could wear down a despotic state over four decades until it was eventually overthrown. I. Intellectuals and Workers It has been but a few short years since the revolutions of 1989 and the collapse of communism in Eastern Europe, but already one finds an orthodoxy in historical interpretation. The standard story goes something like this: the key to understanding 1989 is political mobilization, first of the intellectuals and then of society at large. In the post-Stalin period, East European intellectuals gradually mobilized against the totalitarian state to reconstitute a civil society. When internal and external conditions permitted, the rest of society joined in and forced the communist parties from power. 1 The standard story is essentially a whig history. 2 It is a comfortable one for intellectuals of all ideological positions, because whom does it cast as the heros? Who are the dramatis personae of history? The intellectuals. To students of East European politics, such an analysis should come as no surprise. Intellectuals have long been regarded as playing a far more important social and political role in Eastern Europe than in other regions. Given the absence or weakness of other modern social groups, so the argument runs, intellectuals have historically been the most genuine and consistent carriers of "modernity." 3 Classical liberals find the mobilizational model pleasing because they understand civil society to mean the diminution of state power and the reinstituting of political and economic markets.
    [Show full text]
  • Sächsische Heimatblätter · 3 | 2016 304 Limbach-Oberfrohnas Ehrenplatz in Der Geschichte Des Herbstes 1989
    Limbach-Oberfrohnas Ehrenplatz in der Geschichte des Herbstes 1989 Hermann Schnurrbusch Demonstration am 7. Februar Die Ereignisse in der DDR wirkten sich auch monstrationen, bei 400 fanden im Zusammen- 1990 in Limbach-Oberfrohna im Kreis Karl-Marx-Stadt-Land und speziell in hang damit auch Kundgebungen statt. 342 Foto: Karl-Heinz Neuhaus Limbach-Oberfrohna aus. Vielleicht ist von Kundgebungen wurden ohne Demonstratio- hier sogar der eine oder andere Impuls ausge- nen durchgeführt. In Verbindung mit den Pro- gangen. Die Voraussetzungen für den Unter- testaktionen fanden ebenfalls Streiks statt, gang der DDR waren hier bei uns wie überall zwölf Betriebe wurden besetzt. erfüllt. Am stärksten konzentrierten sich die Aktio- Es gab nach dem Statistischen Jahrbuch der nen im Bezirk Karl-Marx-Stadt. Allein zwi- DDR von 1989 im „Arbeiter- und Bauernstaat“ schen Oktober und Dezember 1989 fanden 7.563 Gemeinden, 649 davon hatten mehr als hier 278 Protestmärsche und Kundgebungen 3.000 Einwohner. Demonstrationen, Kundge- statt. Im Bezirk wiederum gab es Zusammen- 1 Uwe Schwabe: Wir waren bungen und andere Protestaktionen ereigne- ballungen des Geschehens in der Bezirks- doch das Volk! Oder? Leip- ten sich im Herbst 1989 in 511 verschiedenen hauptstadt mit entsprechenden Auswirkungen zig 1996. Unveröffentlich- 1 tes Manuskript zitiert nach Orten . Limbach-Oberfrohna war einer davon auf das Umland (Limbach-Oberfrohna, Ho- Bernd Lindner: Die demo- mit damals etwa 20.000 Einwohnern. Vom henstein-Ernstthal, Penig), im Vogtland in und kratische Revolution in der Herbst 1989 bis zum April 1990 fanden in der um Plauen herum (Markneukirchen, Oelsnitz DDR 1989/90. Bonn 1998, DDR fast 3.000 Demonstrationen statt.
    [Show full text]
  • 2015, 41. Jahrgang (Pdf)
    Rundfunk und Geschichte Nr. 1-2/2015 ● 41. Jahrgang Interview Leipzig war ein Lebensthema Interview mit Karl Friedrich Reimers anlässlich seines 80. Geburtstags Raphael Rauch Muslime auf Sendung Das „Türkische Geistliche Wort“ im ARD-„Ausländerprogramm“ und islamische Morgenandachten im RIAS Philipp Eins Wettkampf der Finanzierungssysteme Deutsche Presseverleger und öffentlich-rechtlicher Rundfunk im Dauerstreit Andreas Splanemann Auf den Spuren der „Funkprinzessin“ Adele Proesler Christiane Plank Laterna Magica – Technik, Raum, Wahrnehmung Michael Tracey and Christian Herzog British Broadcasting Policy From the Post-Thatcher Years to the Rise of Blair „Und ich hatte ja selbst die Fühler in der Gesellschaft.“ Heinz Adameck (†) im Gespräch Studienkreis-Informationen / Forum / Dissertationsvorhaben / Rezensionen Zeitschrift des Studienkreises Rundfunk und Geschichte e.V. IMPRESSUM Rundfunk und Geschichte ISSN 0175-4351 Selbstverlag des Herausgebers erscheint zweimal jährlich Zitierweise: RuG - ISSN 0175-4351 Herausgeber Studienkreis Rundfunk und Geschichte e.V. / www.rundfunkundgeschichte.de Beratende Beiratsmitglieder Dr. Alexander Badenoch, Utrecht Dr. Christoph Classen, ZZF Potsdam Prof. Dr. Michael Crone, Frankfurt/M. Redaktion dieser Ausgabe Dr. Margarete Keilacker, verantwortl. (E-Mail: [email protected]) Melanie Fritscher-Fehr (E-Mail: [email protected]) Dr. Judith Kretzschmar (E-Mail: [email protected]) Martin Stallmann (E-Mail: [email protected]) Alina Laura Tiews (E-Mail:
    [Show full text]
  • Preservation for the Masses: the Idea of Heimat and the Gesellschaft Für Denkmalpflege in the GDR
    Brian Campbell Preservation for the Masses k 3/2004 - 1 Brian Campbell Preservation for the Masses: The Idea of Heimat and the Gesellschaft für Denkmalpflege in the GDR. When one thinks of the German Democratic Republic been a local or regional responsibility, organized first at (GDR), the terms Heimat and historical preservation are the level of the principalities, kingdoms, or as in Prus- not two that immediately spring to mind. The enduring sia’s case, provinces.4 Remarkably, these royal state vision of the GDR has not been one of preserved medi- offices, or Landesämter, continued to work largely unin- eval city centers, nor one of intense searches for the in- terrupted in the early days of the GDR and it was here timacy of local identity. Rather it has been one of anon- that the coincidence of Heimat identity and preservation ymous rows of prefabricated apartment buildings persisted. The offices from Saxony, Brandenburg and punctuated by the occasional utopian attempt to create Saxony-Anhalt continued without interruption from the a new Socialist architecture, an architecture designed previous regime while the Mecklenburg office was to flatten regional differences and erase local loyalties. forged out of the remains of the Pomeranian one. Only This paper will briefly explore how Heimat and preser- in Thuringia did preservation institutions have to be built vation interacted with each other in the GDR, in partic- from scratch. In 1952 these five Länder were dissoved ular through the activities of the Gesellschaft für Denk- in favor of 15 regions, or Bezirke, a move that in itself malpflege, or the Society for Historic Preservation.1 represented a deliberate attempt by the SED to undo These preservation activists resisted, with some de- the idea of there being a Prussia, a Saxony or a Meck- gree of success, attempts by the Socialist Unity Party lenburg.
    [Show full text]
  • Integration of East German Resettlers Into the Cultures and Societies of the GDR
    Integration of East German Resettlers into the Cultures and Societies of the GDR Doctoral Thesis of Aaron M.P. Jacobson Student Number 59047878 University College London Degree: Ph.D. in History 1 DECLARATION I, Aaron M.P. Jacobson, confirm that the work presented in this thesis is my own. Where information has been derived from other sources, I confirm that this has been indicated in the thesis. 2 ABSTRACT A controversy exists in the historiography of ethnic German post-WWII refugees and expellees who lived in the German Democratic Republic. This question is namely: to what extent were these refugees and expellees from various countries with differing cultural, religious, social and economic backgrounds integrated into GDR society? Were they absorbed by the native cultures of the GDR? Was an amalgamation of both native and expellee cultures created? Or did the expellees keep themselves isolated and separate from GDR society? The historiography regarding this controversy most commonly uses Soviet and SED governmental records from 1945-53. The limitation of this approach by historians is that it has told the refugee and expellee narrative from government officials’ perspectives rather than those of the Resettlers themselves. In 1953 the SED regime stopped public record keeping concerning the Resettlers declaring their integration into GDR society as complete. After eight years in the GDR did the Resettlers feel that they were an integrated part of society? In an attempt to ascertain how Resettlers perceived their own pasts in the GDR and the level of integration that occurred, 230 refugees and expellees were interviewed throughout the former GDR between 2008-09.
    [Show full text]
  • Quellen Zur Geschichte Thüringens
    Quellen zur Geschichte Thüringens Die Thüringer Landesgründung Der Weg zum Freistaat über Wunsch, Programm und Reform 1989–1993 Quellen zur Geschichte Thüringens Die Thüringer Landesgründung Der Weg zum Freistaat über Wunsch, Programm und Reform 1989–1993 Herausgegeben von Immo Rebitschek Titelfoto: Der Thüringer Landtag in Erfurt Foto: Thüringer Landtag Diese Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der Lan- deszentrale für politische Bildung Thüringen dar. Für inhaltliche Aussagen trägt der Autor die Verantwortung. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen Regierungsstraße 73, 99084 Erfurt www.lzt.thueringen.de 2010 ISBN: 978-3-937967-58-5 Inhaltsverzeichnis Die Thüringer Landesgründung Einleitung ............................................................................. 19 Redaktionelle Hinweise........................................................ 28 I. Herbst 1989 bis März 1990 Von den ersten Schritten zur Überwindung des Zentralismus bis zur Volkskammerwahl................. 29 1. Gründungsaufruf der „Sozialdemokratischen Partei in der DDR“ – Forderung nach Dezentralisierung (12. September 1989) ................................................... 29 2. Informationsblatt der Evangelischen Domgemeinde Magdeburg über Gebets- und Gesprächsrunden für gesellschaftliche Erneuerung (2. Oktober 1989) .......... 30 3. Aus der Regierungserklärung des Ministerpräsidenten der DDR vor der Volkskammer (17. November 1989). 32 4. Meldung der „Thüringischen Landeszeitung“ über eine mögliche Länderneugründung (5. Dezember 1989)....
    [Show full text]
  • Appendix: Short Biographies
    Appendix: Short Biographies ACKERMANN, Anton (ne Eugen Hanisch) Born 25 December 1905 in Thalheim, Erzgebirge. Member KPD 1926. Graduated from Lenin School, Moscow, 1928. Worked in German section ofComintern 1932. Member of CC, member of Politburo, KPD 1935. Fought in Spanish Civil War 1936-7, afterwards in USSR. Co-founder of NKFD 1943. In Saxony as member of Matern Group 1945. Member of Secretariat of CC, KPD 1945. Member of Saxon Landtag 1946. Author of special German road to socialism 1946-8. Member of Central Secretariat of SED 1946. State Secretary, Ministry of Foreign Affairs October 1949- 0ctober 1953. Member ofCC October 1950-January 1954. Candidate member of Politburo October 1950-July 1953. Member ofVK 1950-4. Supporter of Zaisser-Herrnstadt 'faction'. Expelled from CC 23 Janu­ ary 1954. Rehabilitated 29 July 1956. Head of Film Section, Ministry of Culture 1954-8. Member, Head of Culture, Education and Health Section, State Planning Commission 1958-. Died 4 May 1973. APEL, Erich. Born 3 October 1917 in Judenbach, Thuringia. Mechanical engineer l939,then soldier. Engineer in USSR 1946-52 Member of SED 1952. GDR Deputy Minister of Mechanical Engineering 1953-5. Minister 1955-8. Head, economic commission of Politburo February 1958. Candidate 1958-60. Member of CC 1960-5. Member of VK 1958-65. Candidate member of Politburo 1961-5. Secretary ofCC July 1961-June 1962. Named Minister July 1962. Chairman of State Planning Commission and Deputy Chairman of Council of Ministers January 1963-65. Committed suicide 3 December 1965. AXEN, Hermann. Born 6 March 1916 in Leipzig. Member of KJV 1932.
    [Show full text]
  • East German Retail in the Konsum
    A “S ITE OF SURVEILLANCE ”: EAST GERMAN RETAIL IN THE KONSUM 1 MARK ANDREW MCCULLOCH This paper examines the transformation of Germany’s co-operative movement into the Union of the Consumer Co-operatives of East Germany ( Konsum ) in the communist period. This transformation illuminates the process by which the East German co-operative movement became subordinate to the Socialist Unity Party. The state-decreed creation of co-operatives in the German Democratic Republic led to a highly centralized distribution system of rationed goods with the purpose of eliminating non-state-controlled retail. In effect, the Socialist Unity Party hijacked, or “democratically centralized,” the Konsum , turning it into a site of surveillance. When the Soviets re-established consumer co-operatives in eastern Germany for food dist- ribution and reconstruction, they reached back to pre-war structures and traditions to address contemporary problems. Consumer co-operatives had a significant history prior to the Second World War, which made them highly relevant to both the economic and political challenges of the postwar era. Generally speaking, co-operatives are “autonomous associations of persons united voluntarily to meet their economic, social, and cultural needs and aspirations through a jointly owned and democratically controlled enterprise.” 2 In Germany, such small-scale com- munal enterprises emerged around the middle of the nineteenth century under the leadership of Hermann Schulze-Delitzsch (urban, artisanal, and liberal co-operatives) and Friedrich Wilhelm Raiffeisen (rural, agrarian, and conservative). Growth of consumer co-operatives accelerated in the 1880s and 1890s when they began to develop a following among labouring urban Social Democrats.
    [Show full text]
  • Übersicht Über Den Verbleib Von Unterlagen Ehemaliger Jugendwerkhöfe Der DDR
    Übersicht über den Verbleib von Unterlagen ehemaliger Jugendwerkhöfe der DDR Vorbemerkung Die Jugendwerkhöfe wurden mit „Anordnung über die Spezialheime der Jugendhilfe vom 22.04.1965“ aus der Zuständigkeit der Räte der Kreise herausgelöst und den Räten der Bezirke, Abteilung Volksbildung unterstellt. Daher sind die Aktenbestände einzelner Jugendwerkhöfe, soweit überliefert, in den regionalen Archiven (Landesarchiven, Kommunal- bzw. Kreisarchive) zu suchen. Die Zusammenstellung der Jugendwerkhöfe (JWH) erfolgt entsprechend den heutigen östlichen Bundesländern und ist darin nach Orten alphabetisch sortiert. Da eine Vielzahl von Jugendwerkhöfen in der Zeit 1949 – 1989/90 entstanden, aber auch aufgelöst oder verlegt wurden, basiert die nachfolgende Auflistung auf verschiedene Übersichten aus den 60er, 70er und 80er Jahren. Bei mehreren Jugendwerköfen, insbesondere in den heutigen Bundesländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern war es trotz Anfragen bei den entsprechenden Landesarchiven bisher nicht möglich, den genauen Verbleib der Unterlagen zu ermitteln. Um den Verlust von Informationen zu vermeiden, wird unabhängig davon trotzdem auf die regional zuständigen Archive verwiesen. Besonderheit: Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau (Bezirk Leipzig) wurde zentral durch das Ministerium für Volksbildung angeleitet. Der Aktenbestand ist im Bundesarchiv - Dienststelle Berlin (Finckensteinallee 63, 12205 Berlin) unter der Bestandssignatur DR 203 überliefert. Aufgrund der Fülle der Informationen ist es nicht möglich, die Gültigkeit jeder einzelnen Adresse sowie sonstigen Informationen in regelmäßigen Abständen abzuprüfen. Korrekturen bzw. Ergänzungen werden gerne unter nachstehender Adresse entgegengenommen: Bundesarchiv Referat BE 5 – Herr Storch Finckensteinallee 63 12205 Berlin (E-Mail: [email protected]) 1 Weitere Hinweise: Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen „Einweisungsvorgängen“ und Unterlagen der jeweiligen Heime. Hinsichtlich möglicher Einweisungsvorgänge müssen sich die Betroffenen an das Jugendamt ihres damaligen Geburtsortes bzw.
    [Show full text]
  • L\Lathrithtel\Lblatt FUH DEN Deutsthel\I Pflanzel
    Deutsche Demokratische Republik Deutsche Akademie der Landwirbchaftswissenschaften zu Berlin l\lAtHRitHTEl\lBLATTFUH DEN DEUTStHEl\I PFLANZEl\JStHUTZDIEl\lST Neue Folge · Jahrgang 20 : Der ganzen Reihe 46. Jahrgang 1966 · Heft 5 Biologische Zentralanstalt Berlin der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin Günter MASURAT, Renate PESCHEL und Sigmund STEPHAN Das Auftreten der wichtigsten Krankheiten und Schädlinge der landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturpflanzen im Jahre I 965 im Bereich der Deutschen Demokratischen Republik 1. Einleitung Signatur Bedeutung Grundlagen des vorliegenden Berichts waren Unterlagen Krankheiten Schädlinge des Pflanzenschuti:dienstes, die nach dem gleichen Beobach­ tungs- und Meldesystem wie im Vorjahr erarbeitet worden mittlerer Gesamt- sind. Einzelheiten wurden im Jahresbericht 1964 (MASURAT Befall in% der befall in% und STEPHAN, 1965) erläutert, so dafl sich eine erneute Be­ kontrollierten der kontrollierten sprechung an dieser Stelle erübrigt. Auch die Darstellungs­ Fläche Fläche weise .in bezug auf Text und Karten konnte beibehalten wer­ 00/o 0% den, die Bedeutung der Schraffuren ist der nebenstehenden Erläuterung bzw. in einigen Fällen der Legende der Karte 0% bis 300/o 0% bis300/o zu entnehmen. In den Karten 1 bis 3, 6, 7 und 15 wurden ab­ > > weichende Eintragungen verwendet, die in den Jeweiligen Karten direkt erläutert wurden. > 30% bis600/o 300/obis 600/o > Der Jahresverlauf 1965 hatte in groflen Zügen folgenden 60% Verlauf: > > 600/o Der W in t e r 1 9 6 4/6 5 war im Gegensatz zu den voran­ gegangenen zwei Wintern sehr mild. November 1964 und Ja­ starker Be- starker Be- nuar 1965 waren ständig zu warm, der Dezember 1964 bis fall in% der fall in% der auf einige Tage zu Monatsanfang und in der letzten Dekade.
    [Show full text]