Jahresbericht 2016

Wege ins Freie. Einladung Besuchen Sie unsere Hütten! zur 140. ordentlichen Anton-Karg-Haus 829 m, Hinterbärenbad Jahreshauptversammlung 2017 Fotos: | Fotos: Glöckner Hüttenwirtin Anita Kraisser der Sektion des Österreichischen Alpenvereins am Freitag, den 17. März 2017, geöffnet 29. April bis Mitte Oktober* um 19.30 Uhr im „Hofer-Stadl“, Hotel Andreas Hofer in Kufstein Tel. & Fax +43(0)5372/62578 www.hinterbaerenbad.at Tagesordnung [email protected] 1. Begrüßung und Feststellen der Beschlussfähigkeit Erlebnisspielplatz für Kinder! *Änderungen möglich, siehe Homepage! 2. Genehmigung des Protokolls der 139. Jahreshauptversammlung 2016 (Das Protokoll liegt im AV-Büro zur Einsichtnahme auf) 3. Totengedenken 1.577 m 4. Kurzbericht der Obfrau Hüttenwirt Christian Fankhauser geöffnet 12. Mai bis 15. Oktober* 5. Kassenbericht Hütte +43(0)664/3559094 a) Jahresrechnung 2016 Privat +43(0)664/4321790 b) Bericht der Kassenprüfer c) Entlastung der Vorstandschaft www.stripsenjoch.at d) Haushaltsplan 2017 [email protected] 6. Verleihung der Ehrenzeichen Übungsklettersteig und Sportkletterrouten nahe der Hütte! 7. Kurzgrußworte der Ehrengäste 8. Allfälliges (Ehrenpreis für die weiteste Anreise) 9. Filmpräsentation „Alpenverein Kufstein 2016“

Mitgliederanträge müssen bis 7. März schriftlich im AV-Büro vorliegen.

Anerkennen Sie die Arbeit der Vereinsführung durch Ihren Besuch! Mit herzlichem Bergsteigergruß, Mit Bergführer sicher unterwegs www.bergfuehrer-kaisergebirge.com

Uli Gradl-Zöttl, Obfrau

Kufstein, im Februar 2017 3 Inhalt Vorwort Uli Gradl-Zöttl, Obfrau

05 Vorwort 29 Kletterteam Söll-Scheffau Liebe Mitglieder und Natürlich möchte ich die Bergrettung nicht 30 Bergsteigergruppe Oberaudorf Freunde der Sektion! unerwähnt lassen, ohne deren selbstlosen Einsatz der Alpinismus in seiner heutigen 32 Hüttenbericht Intern em klirrend kalten Jänner ist ein etwas Form und auch der Tourismus, mit seinem 35 Wege und Steige 07 Gedenken Dmilderer Februar gefolgt. Die Zeit eilt Slogan „Wanderbares Österreich”, undenkbar 36 Bergrettung mit Riesenschritten in Richtung Jahres­ und völlig unmöglich wären. Die Bergretter/ 08 Jahreshauptversammlung 38 Archiv hauptversammlung. innen waren stets zur Stelle, wenn Hilfe von 10 Bildgalerie Ehrungen Die Berichte der einzelnen Gruppen sind Nöten war und konnten auch im vergangenen 40 Pik Lenin 12 Ehrenzeichen 2016 eingegangen – wundervolle Zeugnisse über Jahr wieder etliche erfolgreiche Personen­ 42 Naturschutz die Aktivitäten und Erfolge, die unsere bergungen durchführen, wofür ihnen unser 14 Alpingeschichte Sektionsmitglieder erringen konnten. besonderer Dank gebührt. 16 Jahresrechnung Sowohl die Klettertouren auf Kreta, welche Rubriken die Hochtourengruppe unternahm, als auch 25 % der Mitglieder sind unter 25 Jahren 13 Kufstein Unlimited die Erfolge unserer jungen Wett­kampf­ Die Jugendgruppe der Koasagamsln, die Berichte truppe unter der Leitung von Hannes Klettermädls und auch die BIWAK-Gruppe 23 Kletterfest 17 Alpinbericht: Rieser, die bei internationalen Wettkämpfen – sie alle geben darüber Auskunft, wie Alpinteam 28 Mitgliederstand Stockerlplätze­­­ erringen konnten, sind be­­ lebendig, aktiv und vielfältig unser Verein Bergwandergruppe 31 Besuch aus Frauenfeld eindruckend. ist, und wie sehr uns die Belange der Jugend Auch der Naturschutz, der ja beim Alpen­ am Herzen liegen. All das wäre natürlich 20 Alpenvereinsjugend: 33 Nächtigungsstatistik verein einen sehr hohen Stellenwert ein- nicht durchzuführen, ohne umsichtige, Ebbser Koasagamsln 35 Fassadenpreis nimmt, kam nicht zu kurz. An den wirklich engagierte Gruppenleiter, die ehrenamt- B.I.W.A.K 44 Impressum interessanten naturkundlichen Führungen, lich ihre Zeit zur Verfügung stellen und  Geggis (Klettermädls) die unser Biologe und Naturschutzreferent 24 Hochtourengruppe Franz Goller mit viel Herzblut organisierte Titelbild: Die preisgekrönte Fassade des Die Hauptversammlung des Österreichischen 26 Kletterteam Kufstein Stripsenjochhauses | Foto: Brillux und durchgeführte, nahmen zahlreiche Mit­­­­ Alpenvereins findet im Herbst 2017 in Kufstein glieder teil. statt | Foto: Noggler

Danke für Ihre Spende! Mit einem herzlichen „Vergelt‘s Gott” bedanken wir uns bei jeder und jedem Einzelnen von Ihnen, die oder der unseren Verein so großzügig unterstützt hat. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, unsere Hütten und Wege zu erhalten sowie das Bergsteigen und insbesondere die Jugend zu fördern. Danke! Ihre Uli Gradl-Zöttl | Foto: Noggler 4 5 Vorwort Mit Dankbarkeit

 die Liebe zu unserer schönen Natur und machbar, weil wir viele, viele ehrenamtliche gedenken wir unserer 2016 verstorbenen Mitglieder zu den Bergen an jüngere Generationen Helfer an unserer Seite haben und sowohl weitergeben. Nicht von ungefähr sind über der Vorstand als auch die Ausschussmit­ ­ 25 % unserer Mitglieder unter 25 Jahren glieder ihre Hilfe zugesagt haben. Mitglied Beitritt und das ist ein Grund stolz zu sein! Immerhin werden voraussichtlich an die Kurz Ingrid, Dr., Salzburg 1936 Dabei muss schon auch erwähnt werden, 1000 Personen aus ganz Österreich, alles Plamoser Eleonore, Mank 1938 dass wir heuer unser 140-jähriges Bestehen Funktionäre mit Begleitung, zu diesem feiern dürfen! Und daher sei mir ein Blick Ereignis anreisen. Es gilt im Vorfeld viel zu Lamche Franz, Kufstein 1941 in die Zukunft gestattet. organisieren, wozu wir bereits einen eigenen Rauch Annemarie, Kelchsau 1944 Ausschuss gebildet und auch schon etliche Seeberger Franz, Kufstein 1950 Sooo alt, aber nicht im mindesten müde Vorbereitungen getroffen haben. An dieser Plainer Rudolf, Ing., Rum 1950 – ganz im Gegenteil! Stelle möchte ich besonders unseren beiden Wir haben uns aus Anlass des Jubiläums hauptamtlichen Mitar­ beiterinnen,­ Claudia Greiderer Dora, Kufstein 1952 entschlossen, die heurige Jahreshaupt­­­­­­ver­ Moritz und Sabine Wopfner, für ihr Engage­ Mayr Gottfried, Ing., Salzburg 1952 sammlung des Hauptvereins in unser schönes ment danken – nicht zu vergessen natürlich Weidner Siegfried, Kufstein 1956 Kufstein zu holen. Das ist natürlich nur unseren tüchtigen Finanzreferenten Klaus Dalnodar Marliese, Kufstein 1957 Noggler, ohne den unsere Vereinsarbeit gar nicht möglich wäre. Lutz Theobald, Kufstein 1959 Sooo alt, aber nicht im mindesten müde – Dengler Roger-Michael, Efringen-Kirchen 1960 ganz im Gegenteil! Sie werden mir da Karger Georg, Rosenheim 1962 sicherlich recht geben, wenn sie unseren Bullinger Anton, Aalen 1962 überaus gelungenen Jahresbericht lesen. All Waldvogl Franz, Kufstein 1963 das – ich kann das nicht genug betonen – funktioniert nur durch Sie und mit Ihnen Graupner Walter, München 1965 und nicht zu letzt für Sie. Baumann Siegurd, Kufstein 1968 In diesem Sinne wünsche ich ein gesundes Langner Klemens, Augsburg 1974 und unfallfreies Jahr 2017! Rittner Klaus, Oberaudorf 1977 Mit bergsteigerischem Gruß Mösinger Elisabeth, Langkampfen 1983 Wurnig Josef, Kufstein 1992 Buder Wolfram, Kufstein 1998 Oberstaller Gabi, Schäftlarn/Neufahrn 2005 Uli Gradl-Zöttl Obfrau Hirschbichler Alfred, Itter 2007

Der Alpenverein fördert Bergsport in all seinen Facetten. Hier ein Bild der Sportklettergruppe beim sportlichen Vergnügen in der Route „Kreatur”, 7-, an der Wandalmwand hoch über 6 Ginzling im Zillertal | Foto: Becker 7 Hauptversammlung 2016

Uli Gradl-Zöttl dankte dem langjährigen Biblio­ thekar Dr. Franz Maier und stellte die Nach­folge­ rin für dieses Ehrenamt,­­­­ Resi Buchauer, vor.

Alpenverein holt Großveran­stal­tung Claudia Moritz, Klaus Noggler, Gerald Aichner nach Kufstein (ÖAV Landesverband), Julius Nagy (Natur­freun­de), BM Mag. Martin Krumschnabel, Msc. Andreas Sausgruber, Johann Mauracher (TVB Kufstein), Der Weitpreis ging an ei der Hauptversammlung präsentierte Bezirkshaupt­ mann­­­­ Dr. Christoph Platzgummer, Hans Dittrich aus Gießen, der Alpenverein Kufstein eindrucksvoll vorne: Sabine Wopfner, Gretl Kopp (seit 70 B im Bild mit Schriftführerin Jahren Mitglied) und Obfrau Uli Gradl-Zöttl sein weitreichendes Betätigungsfeld. Auch Claudia Moritz und ein Blick in die Zukunft wurde gewährt. Obfrau Uli Gradl-Zöttl. „Wir haben uns beworben, die Hauptver­samm­ ­­lung des Gesamtvereins des Öster­reichi­schen sowohl für die Sektion als auch für die zwei Sportlerinnen in das Jugendnationalteam­ Haggenmiller­­­­ für 60 Jahre Vereinszu­gehörig­ ­­­­­­­­ Alpen­vereins 2017 in Kufstein auszurichten Region Kufstein bedeute. aufgenommen wurden. Geplant­­­ ist auch eine keit. Die lebenslange Treue vieler Mitglieder – und wir haben den Zuschlag erhalten!“ Mit Auch der Bericht über das vergangene Jahr umfassende Renovierung der Kletterhalle ist wohl der beste Beweis für die gute Arbeit dieser An­­kündigung beeindruckte Obfrau fiel äußerst positiv aus. Die beiden Hütten, das anlässlich ihres bereits 20jährigen Bestehens im Alpenverein. Uli Gradl-Zöttl nicht nur die anwesenden Stripsenjochhaus und das Anton-Karg-Haus im kommenden Jahr, kündigte Finanzreferent Mit rund 5.200 Mitgliedern ist der Alpen­ Mitglieder, sondern auch die zahlreichen in Hinterbärenbad, stehen nach Ab­­schluss der Klaus Noggler an. verein nicht nur der größte Verein, sondern Ehrengäste. Sanierungsarbeiten auf der Strips tadellos da, Höhepunkt des Abends waren wie jedes Jahr auch die größte Jugendorganisation in Sie habe ein gutes und hochmotiviertes die Finanzlage des Vereins ist gut und so kann die Ehrungen für langjährige Vereinstreue. Kufstein. Er besitzt eine eigene Kletterhalle,­ Team hinter sich und freue sich auf diese vermehrt in Fahrten und Aktivitäten der Dabei beeindruckte besonders Frau Gretl zwei Schutzhütten mit insgesamt 300 Schlaf­ Heraus­forderung, betonte Uli Gradl-Zöttl, Gruppen und Mitglieder, sowie in die Kopp, die seit 70 Jahren dem Verein ange- plätzen und erhält 40 Kilometer Wanderwege und verwies auch auf die große Wert­ Jugendarbeit investiert werden. Aushänge- hört. Applaus gab es aber auch für Sebastian im Kaisergebirge. Über 100 Ehrenamtliche 8 schätzung, die ein solches Großereignis schild ist hier das Wettkletterteam, aus dem Blassnigg, Hans Gruber und Engelbert arbeiten im Verein mit. CM 9 Bildgalerie

60 Jahre Mitgliedschaft: Claudia Moritz mit Engelbert Haggenmiller, Hans Gruber, Sebastian Blassnigg 40 Jahre Mitgliedschaft: Claudia Moritz mit Johann Pöll, Hans Dittrich, Sebastian Schwaighofer, Andreas und Obfrau Uli Gradl-Zöttl Pendl, Gerhard Weber und Obfrau Uli Gradl-Zöttl (nicht im Bild: Hubert Bucher)

50 Jahre Mitgliedschaft: Sabine Wopfner mit Günter Scholz, Harald Acherer, Brigitte Scholz, Heinrich 25 Jahre Mitgliedschaft: Richard Brandauer, Hans Sesselmeier, Harald Bielmeier, Dr. Thomas Strasser, Schön, Hanni Vordermeier, Matthias Schäffler und Obfrau Uli Gradl-Zöttl Albert Haslböck, Michael Daxenbichler, Josefine Herfurtner, Anton Herfurtner, Maria Marcher, Michael 10 Thaler, Bruno Marcher | Fotos Seite 8 - 11: Silvia Größwang 11 Ehrenzeichen 2016

Mit der Verleihung der Ehrenzeichen bei Kohl Jürgen, Kiefersfelden Feilen Dietmar, Schoden Mayer Waltraut, Kufstein der Hauptversamm­ ­lung am 17. März 2017 Krall Friedrich, Dr., Kufstein Fischer Sandra, Langkampfen Misslinger Josef, Kufstein dankt der Alpenverein Kufstein seinen lang- Oswald Albert, München Fuchs Christian, Kufstein Misslinger Silvia, Kufstein jährigen Mitgliedern für ihre Treue. Reibmayr Anton, Kufstein Gasteiger Thomas, Erl Mumelter Johanna, Kufstein Riha Gerd, Dr., Nussdorf Gruber Peter, Thiersee Pleyer Thomas, Starnberg Schnölzer Peter, Hofheim Haage Petra, Niederndorf Ringeisen Max, Homburg Schretter Guenther, Scheffau Hauser Andreas, Samerberg Sappl Marcus, Scheffau Slotta Hildegard, Neufahrn Heim Margarete, Kirchbichl Sarther Herbert, Homburg Steigerwald Joachim, Johannesberg Huber Angela, Kufstein Schuchmann Karl-Dieter, Costermano Steigerwald Ursula, Johannesberg Kaindl Mario, Ebbs Schumann Gertraude, Ing., Dresden Stimmer Birgit, Kufstein Karner Martin, DI, Kufstein Schumann Karla, Dresden 70 Jahre Waldhör Roland, Ing., Kufstein Keuschnick Angelika, Kufstein Senger Elisabeth, Thiersee Löffler Alois, Innsbruck Zöttl Otto, Kufstein Kitzbichler Gertraud, Wörgl Unland Heribert, Bad Abbach Koller Robert, Erl Werlberger Anton, Ebbs 60 Jahre 40 Jahre Koller Silvia, Ebbs Wiesener Klaus, Kolbermoor Angerer Johann, München Fahrnbach Bärbel, Unterföhring Kolmberger Hans, Kiefersfelden Wohlrab Heidi, Seefeld Bauer Werner, Göppingen Grabmayr Johann, Kufstein Konrad Franz sen., Nussdorf Zapp Birgit, Kufstein Birkinger Bernhard, Flintsbach Held Christoph, Niederndorf Mayer Konrad, Mag., Kufstein Zimmermann Andreas, Mag., Kufstein  Cokl Hadmuth, Kufstein Holzner Hans, Ebbs Hosp Albert, Kufstein Kapfinger Gerhard, Kufstein Ludwig Kurt, Bruckmühl Kogler Reinhard, Ebbs Mey Erich, Kufstein Külbel Karl-Heinz, Kiefersfelden Alpenverein auch bei „Kufstein Unlimited” vertreten Pendl Ferdinand, Schwoich Kurz Siegfried, Kiefersfelden In Zusammenarbeit Schuster Josef, München Pranz Georg, München mit der Fachhoch­ Stöger Heinrich, Ebbs Rauch Peter, Piding schule Kufstein war Tengler Rudolf, Kufstein Salzburger Max, Kufstein der Alpenverein Weiß Leni, Kufstein Schmid Erwin, Esslingen Kufstein­­­­­ auch bei Zajicek Erich, Waldkraiburg Türk Johannes, Ing., Böhl-Iggelheim Kufstein Unlimited Wiesener Frank, Kolbermoor mit einem Stand 50 Jahre Zanier Helmuth, Kufstein und dem mobilen Belian Hugo, Fürth Zeschitz Gisela, Raubling Kletterturm ver­ Brunauer Hans, München Zeschitz Hannes, Dipl.Kfm., Raubling treten. Die Kinder Brunauer Ingeborg, München hatten viel Freude Graml Hermann, DI, Unterhaching 25 Jahre bei ihren Kletter­ Hebestreit Ullrich, Immenstadt Anders Sabine, München versuchen. Hoffmann Erika, Kolbermoor Angermayr Waltraud, Wien Vielen Dank unse- Hollrieder Georg, Vagen Astl Thomas, Kufstein rem Kletterlehrer Hosp Ulrike, Regensburg Brandl Andrea, München Maik! Kernl Reinhilde, Kiefersfelden Ehrensberger Georg, Ebbs  12 Kleinbach Wilhelm, Dürnau Estermann Klaus, Kufstein | Foto: Gorschewski 13 Alpingeschichte Claudia Moritz, Schriftführerin

125 Jahre Christ-Fick-Kamin glatten, kolossal steilen Wand hinüber zum timeter großes Stückchen ganze Haut mehr am Totenkirchl Riss, gefolgt von seinem treuen Gefährten zu finden.“ Fick. Über teils schrofiges Gestein und Rin- Trotz allem setzen sie nach einer dreiviertel „Es gab eine Zeit, da stand am Stripsenjoch nen erreichen sie den Beginn des Kamins. Stunde Rast ihren Weg fort, diesmal genau anstatt des heutigen stattlichen Hauses ein Hier deponieren sie ihre Bergstöcke. den mitgebrachten Aufzeichnungen folgend. kärglicher Steinmann; da gebrauchten viele Da der taubstumme Fick weder herabfallende Um 14 Uhr 12 standen sie als 11. Besteiger Kletterer noch die Alpenstange; da klirrte Steine noch Warnrufe hören kann, klettert er auf dem Gipfel. Die Freude war groß, doch noch kein Mauerhaken im Kaiserfels und als Erster. Ein Seil haben die beiden zwar da- die Angst vor der bösen ersten Terrasse dennoch wurden damals schon Großtaten bei, verwenden es jedoch ausschließlich zum ebenso. Ob sie uns wohl die Nacht über ge- vollbracht in unserem Kaiser …“ schreibt Aufseilen der Rucksäcke. Die Kletterei wird fangen hält? Franz Nieberl über die erste Ersteigung des immer anspruchsvoller, Stück für Stück Rasch begannen sie mit dem Abstieg, jetzt Christ-Fick-Kamins im Jahre 1891. schieben sie sich mit Füßen und Händen im in umgekehrter Reihenfolge, Christ voraus Die Erstersteiger Fritz Christ und Hein- Kamin nach oben. Voraus immer Fick, der, und Fick hintennach, folgten sie den bun- rich Fick waren beide Künstler und lebten sobald er einen Platz zum Stehen gefunden ten Papierstreifen, die sie beim Aufstieg in München. Christ, der Bildhauer, wird als hat, die Rucksäcke aufseilt und danach folgt gelegt hatten. Das Seil brauchten sie nicht wahrer, klarer Mann beschrieben, urwüch- Christ. mehr. Dafür traten nun Pinsel und Farbe in sig und humorvoll, aber auch als großer Weiter oben finden sie im engen Kamin Aktion. Mit teuflischer Freude, den Pinsel Künstler. Sein taubstummer Freund Fick kaum mehr Platz um beieinander zu stehen. im Mund und die Farbtube in der Seiten- war Kunstmaler, ein athletischer Mann und Das Weiterkommen wird immer schwieri- tasche, turnte Christ hinab und markierte begeisterter Vorturner. Als ursprüngliche ger, sie schieben und ziehen sich gegenseitig, den Weg. Die Nachfolgenden dürfen sich ja Bergsteiger von Urkraft ohne Technik wer- der eine rutscht herab, der andere schiebt ihn nicht vergehen! den sie bezeichnet. wieder hinauf. Fick bekommt Krämpfe in Um 16 Uhr 20 standen sie wieder auf der Zu seiner körperlichen Verfassung sagt Christ beiden Händen, die Verständigung mit dem ersten Terrasse, noch zwei Stunden sollte es selbst: „Die Muskulatur meiner eigenen Per- Taubstummen ist schwierig. An der Schlüs- Tag bleiben. Nach links querend finden sie son hatte ich heimtückischer Weise noch extra selstelle sind sie der Verzweiflung nahe. den Abstieg. Ein Juchzer, sie sind der ersten durch Sitzhocken, Stemmen und Klimmziehen Schnelligkeit, ohne auf Griffe und Tritte zu Terrasse wie einer Mausefalle entschlüpft! gestärkt. Ja, ich fühlte eine solche Kraft in mir, Fritz Christ (1866 – 1906) achten, scheint die einzige Möglichkeit zu Zurück im Teufelwurzgarten gratuliert als ich über den Bahnhofplatz stampfte, dass sein und führt nach einigen Versuchen tat- Christ seinem Freund Fick mit den Worten mir das Granitpflaster wie weicher Lehmbo- das ist der Richtige, lautete einer der Rat- sächlich zum Erfolg. Da das Aufziehen der „wir haben heute die Grenze der Möglichkeit den vorkam.“ schläge. Rucksäcke immer mühevoller wird, schultert im Freiklettern gemacht“. Dieser Meinung Als sie am 30. August 1891 um 7 Uhr früh Sie stiegen ein, doch wieder versperrte jeder wieder selbst sein Gepäck. Der Kamin schließen sich andere an. Erich König drückt im Teufelwurzgarten standen, war es ihr ihnen ein überhängender Block den Weg. wird nun breiter, Christ verliert beinahe das es so aus: „Haben je Menschen eine goldene zweiter Versuch das Totenkirchl zu bestei- Ehrgeiz und Wut wurden immer größer Gleichgewicht, ohne dass sein taubstummer Olympia-Medaille verdient, so verdienten sie gen. Schon einmal waren sie gescheitert, „und wenn ich an meinem eigenen Grab- Freund etwas davon merkt. Doch schließlich Christ und Fick.“ hatten den Weg durch den Zott-Kamin nicht stein hinaufklettern muss! Heute erzwing schaffen sie es auf die erste Terrasse. gefunden. Die Wegbeschreibungen waren ich den Gipfel!“ „Wie schauten wir aus – gelb im Gesicht, und spärlich, die Gipfelersteigungen­ noch an Da entdeckt Christ einen Riss, der oberhalb eingefallen. Die Knie Ficks waren nur noch Quelle: Die erste Ersteigung des Totenkirchls den Fingern abzählbar. Kamin an Kamin eines glatten Sockels, die ganze Wand durch- eine blutgeronnene Masse, er war mit der durch den Christ-Fick-Kamin. Von Fritz reiht sich am Totenkirchl … und der, bei zieht und direkt auf der ersten Terrasse endet. Le­der­­­­­­hose und nackten Knien geklettert. In Christ. Dritte Sonderausgabe der Gesellschaft 14 dem man am wenigsten glaubt, dass er geht, Entschlossen steigt er ein, traversiert an der meinen inneren Handflächen war kein Zen- alpiner Bücherfreunde e.V. München, 1937.  15 Klaus Noggler, Jahresrechnung Finanzrefernt Alpinbericht

Alpenverein Kufstein 2016 Alpinteam: einen besonderen Reiz darstellte. Für 2017 ist eine ähnliche Veranstaltung geplant. Einnahmen Euro Ausgaben Euro In Teamarbeit auf den Auch die Sicher-am-Berg-Kurse kommen Mitgliedsbeiträge 213.165,42 Gesamtverein (ÖAV/LV) 131.134,96 Großglockner sehr gut an. Bisher konnten wir auf dieser Spenden 6.168,36 AV-Bus 37.436,65 Schiene nur den Klettersteigkurs anbieten, ür das Alpinteam war das vergangene ab dem Sommer 2017 wird auch ein Hoch­ Beihilfen 29.285,07 Jugend/Sportklettern/Gruppen 41.255,95 FJahr recht erfolgreich. Wir konnten ins- tourenkurs im Programm sein. Gesamtverein/LV 23.876,34 Fahrten/Veranstaltungen 16.082,87 gesamt 29 Touren durchführen, davon viele Wir freuen uns, dass wir Moni Weißsteiner Öffentl. Körperschaften 5.408,73 Ausbildung 1.844,50 mehrtägige. Zudem standen zahlreiche Hoch­ in unserem kleinen aktiven Alpinteam als Hütten 241.286,90 Darlehen/Zinsen 10.918,00 ­­­­­­touren auf dem Programm. Gemessen an neue Tourenführerin begrüßen durften. Bei Stripsenjochhaus 146.122,03 Wege 10.015,04 den vielen Veranstaltungen und den zahlrei- dieser Gelegenheit möchte ich auch einmal Anton-Karg-Haus 85.455,96 Hütten 97.490,79 chen Teilnehmern, ist eine kleine Platz­wunde Alois Joas „Danke“ sagen, der bereits über so am Kopf, verursacht durch Steinschlag,­ eine viele Jahre aktiv dem Team die Treue hält Kletterhalle 9.708,91 Stripsenjochhaus 59.100,05 vernachlässigbare Unfallbilanz.­­ und Touren sowohl im Winter als auch im Warenverkauf 4.073,95 Anton-Karg-Haus 38.390,74 Auch ist es uns gelungen, in Teamarbeit eine Sommer anbietet.  Veranstaltungen 37.498,44 AV-Haus/Kletterhalle 20.031,11 Tour auf den Großglockner auf die Beine zu Zinserträge 85,93 Geschäftsstelle 68.060,36 stellen, was natürlich für die Beteiligten Auf dem Gipfel des Großglockners | Foto: Jäger Diverse 1.565,22 Personal 45.045,02 Wareneinkauf 5.655,90 Bibliothek/Aussendungen 6.404,99 Verwaltung 10.954,45 Sonstiges 21.437,97 Summe Einnahmen 533.129,29 Summe Ausgaben 455.708,20 Überschuss 77.421,09

Arge Abwasserverband 2016

Einnahmen Euro Ausgaben Euro Leistung Kläranlage 2090 m³ 12.644,50 Betriebskosten (Wartung, Versicherung, Energie) 8.014,22 Sonstige Ausgaben 3.364,62 Summe Einnahmen 12.644,50 Summe Ausgaben 11.378,84 Überschuss 1.265,66

16 Auskünfte erteile ich gerne bei der Mitgliederversammlung am 17. März 2017. 17 Alpinbericht Arnold Jäger, Alpinreferent

Türkenbund-Lilie | Foto: Eder-Inngruber erholsamer Quell für Körper, Geist und Seele, Fitnessstudio. Dabei ist Letzteres für den dass man sich fragen muss, warum es nicht Wanderer schlicht überflüssig und – Wandern  Ich bin überzeugt, dass dieses Team in den mehr Menschen in die Natur treibt, um dort kostet auch nichts. kommenden Jahren noch einiges leisten zwischen seelischer Erholung, frischer Luft Das Einzige, das wirklich jeder Wanderer wird. Und wer in unserem Programmheft und körperlicher Bewegung in einer Gruppe haben sollte, sind passende, knöchelhohe stöbert, wird sicher die eine oder andere Gleichgesinnter Positives für ihren Alltag zu Wanderschuhe. Sie geben dem Fuß, seinen Tour finden, bei der er oder sie mitgehen finden. Gelenken und Sehnen nicht nur den nötigen möchte, denn es ist eines der umfangreich- Auch unser Geist ist, analog zur Seele, durch Halt (den besonders Anfänger benötigen), sten im Alpenverein. Und auch hier muss ich die moderne Lebensweise überfordert: sondern polstern auch seine Schritte und meinem Team, das mir zur Seite steht, ein Praktisch bei allem, was wir tun, herrscht verhindern, dass sich schmerzhafte Blasen herzliches „Vergelt‘s Gott“ sagen, dass alle so Reizüberflutung und Stress. Hier bunte bilden. engagiert mitarbeiten. Werbung, dort noch mehr Action. Und Vielleicht können wir für nächstes Jahr doch dazwischen der Zwang mitmachen zu müs- den einen oder anderen Neuzugang in der PS: Einzelne Berichte zu unseren Touren sen, um nicht „out“ zu sein. Viele haben Wandergruppe begrüßen.  kann man auf der Homepage der Sektion einen überfüllten Arbeitstag – schalten aber nachlesen. hernach nicht ab, sondern stürzen sich noch Die Bergwandergruppe auf dem Hohen Lorenzen in den Freizeitstress zwischen Party und im Obernbergtal | Foto: Eder-Inngruber

Bergwandergruppe:

Das Wandern als Quell für Körper, Geist und Seele

ank dem Engagement unserer sechs DWanderführer/innen­ konnten wir acht Touren durchführen. Insgesamt war die Beteiligung an unseren Aktivitäten zahl- reich. Zu bedauern ist, dass heuer doch einige Wanderungen dem schlechten Wetter zum Opfer fielen. Danken möchte ich allen, die zum Gelingen unserer Veranstaltungen bei- getragen haben. Für mich ist es nicht ganz nachvollziehbar, warum wir mit unseren Ausschreibungen nicht mehr Personen, auch jüngere, anspre- chen können. Dabei ist gerade das Wandern die ursprünglichste aller Fortbewegungs­ ­ arten – schon in ihrer Grundform ein so Unsere Tourenführer Arnold Jäger, Ernst Staudacher 18 und Stefan Moser | Foto: Jäger 19 Alpenvereinsjugend

ein Genuss. Aber besonders gefallen den Kindern die Übernachtungen auf Alpen- vereinshütten. An dieser Stelle wollen wir auch unserer Sek- tion danken für die finanzielle Unterstützung unserer Touren und hoffen im Sinne des Al- penvereins gute Arbeit zu leisten. Ebenso ein „Danke” an die Eltern für ihr Vertrauen und die vielen positiven Rückmeldungen zu unseren Touren. Peter und Heike Astner, Jugendleiter

B.I.W.A.K

Berge – Idealismus – Wandern – Alpen­ verein – Klettern, das sind die Inhalte dieser Jugendgruppe. Ob eine Wanderung im Schnee, eine Radl- tour im Rahmen des Projekts „Hits for Ebbser Kids“ (bei dem wir den Alpenverein Kufstein Ebbser Koasagamsln Durchaus auch mal seine Komfortzone ver- vertraten), eine Kletterpartie, ein Museums- lassen, oder auf und auf voller Dreck nach besuch im Höfemuseum in Kramsach oder nsere 100. Koasagamslntour ­– das war Hause kommen, so viel Freiheit wie mög- andere Touren – unsere TeilnehmerInnen Udie Besonderheit in diesem Jahr! Dass lich, doch unsere Werte stets beachtend, sind immer hochmotiviert. Spaß und Ge- unsere Touren positive Eindrücke hinter­ haben wir in unserer Gruppe ein kleines meinschaft stehen bei uns im Vordergrund lassen haben, zeigen die Abschlussarbeiten Paradies in dieser doch oft rauhen Welt ge- und diese Ideale wollen wir auch noch in Zu- unserer Gruppe, worin jedes Kind sein schön­ schaffen. kunft verfolgen. stes Erlebnis im Jahr 2016 dokumentierte. Die Schönheit unserer Heimat und Wert- Vor allem ist uns wichtig, alle Gruppenmit- Keine einzige Tour hatten wir ausfallen lassen, schätzung hier leben zu dürfen, mit unserer glieder in die Planung, Durchführung sowie selbst kräftigem Regen konnten wir noch wunderbaren Bergwelt im Kopf, waren wir Reflexion der Tour miteinzubeziehen. viel Positives abgewinnen – wir sind keine auch heuer wieder viel unterwegs. Dabei sind die tollen Berichte erwähnens- Schönwettergruppe! Vom Indischen Springkraut „abmontieren“, wert, die nach dem Höfemuseum entstanden Groß und Klein unterhalten sich bei uns wie unser Jüngster es so spaßig formulierte, sind. Ein jeder von uns hat sich ein Gebäude noch von Angesicht zu Angesicht – Handys bis hin zum Kajakfahren auf der Alz bei un- ausgesucht, das besonders erwähnenswert linke Seite: Schneeungeheuer beim Familien­ rodeltag Wildkogel sind tabu, Rücksichtnahme und Kamerad- serer 100. Tour, war vieles dabei. erschien und schrieb darüber in einem kur- rechte Seite: die Koasagamsln sind bei jedem schaft sowie die Wertschätzung gegenüber Zur Sommersonnenwende übernachteten zen Text. Wetter unterwegs | Fotos: Astner jedem Einzelnen – das macht unsere Gruppe wir in Tipis auf der Ferienwiese in Lofer, im Silke Astner, Christina Dillinger, unten: Kennenlerntour der Gruppe B.I.W.A.K im 20 aus. Winter war unsere Skitour auf den Saalkogel Jugendleiterinnen  Kaisertal | Foto: Staudacher 21 Alpenvereinsjugend

Kletterfest mit Ein besonderer Dank gilt allen ehrenamt- Teilnehmerrekord lichen Helfern, die durch ihre tatkräftige Unterstützung das gute Gelingen des Festes Bei strahlendem Herbstwetter folgten zahl- ermöglichten, sowie all unseren treuen reiche Kletterfans der Einladung des Alpen- Spon­soren. CM verein Kufstein und kamen zum Kletterfest an der Kletterskulptur. Kinder und Jugendliche konnten sich hier unten: die Speedkletterer mit dem Organisations­ gut gesichert an der Kletterwand versu- team des Alpenverein | Fotos: T. Anner chen. Hauptattraktion war, wie jedes Jahr, die eigens aufgebaute Seilbahn, mit der die Kinder in rasanter Fahrt von der Skulptur hinunter brausten, was schon einigen Mut Die Geggis im Rofan: Hanna, Lisa, Anna, Theresa und Johanna | Foto: Moritz erforderte. Einen Teilnehmerrekord gab es beim dies- Geggis (Klettermädls) gemütlich und so war statt T-Shirt warme jährigen Speedkletterbewerb, an dem rund Jacke und statt in der Sonne chillen eher fünfzig Kinder und Jugendliche teilnahmen war sind wir eine durchwegs gemütliche frösteln angesagt. Schließlich begann es zu und für Spannung unter den Zuschauern ZTruppe [am Kletter-Ehrgeiz arbeiten wir tröpfeln – doch kaum hatten wir zusammen- sorgten. Der Eifer der Teilnehmer wurde mit noch!], doch mangelt es uns nie an Zielen gepackt, kam die Sonne wieder hervor. tollen Sachpreisen belohnt. und Ideen für Unternehmungen. Schwieriger So beschlossen wir, uns noch den Übungs- Das Buffet mit Kuchen und Würstel wurde ist es dann schon, einen gemeinsamen Termin klettersteig anzuschauen, den wir nach eini- von den Kindern des Kletterteams betreut zu finden, haben doch 15- bis 16-jährige jede gem [sinnlosen!]­­­­­­­ Umherwandern schließlich und von den Gästen bestens besucht. Menge schulische und sonstige Verpflichtun- doch noch entdeckten und – mangels ausrei- gen. Blickt man aber zurück, so haben wir chender Anzahl an Klettersteigsets – in zwei doch einiges geschafft. Gruppen begehen mussten. Das Highlight des Jahres war unsere Fahrt Zurück bei der Erfurter Hütte, hatten wir noch ins Rofangebirge. Die Gondel brachte uns Zeit für eine gemütliche Jause, bevor uns die zu unserem Ausgangspunkt [gemütlich!], wo Bahn wieder ins Tal brachte. wir uns gleich einen Wunsch erfüllten: einen Und sonst? Alle 14 Tage [Ferien ausgenom- Flug mit dem Skyglider! Vor allem die Fahrt men!] treffen wir uns in der Kletterhalle – rückwärts hinauf auf den Gschöllkopf war mal mit mehr, mal mit weniger Biss. Wir beeindruckend. Und abwärts ... kaum die nahmen an Foto- und Filmaufnahmen für volle Geschwindigkeit erreicht ... war‘s auch den Alpenverein teil, organisierten den Berg- schon wieder vorbei. sport-Flohmarkt mitsamt dem Kuchenbuffet, Doch wir hatten noch Einiges vor und mach- mach­ten einen Ausflug in die Kletterhalle ten uns auf den Weg. Ein kleiner, gut abge- Ellmau und sogar eine Nachtschitour. sicherter Klettergarten mit wunderschönen Und ja – Pläne fürs kommende Jahr gibt‘s geneigten Kalkplatten und Wasserrillen war natürlich auch schon wieder! 22 unser Ziel. Leider war das Wetter etwas un- Claudia Moritz, Jugendleiterin 23 Hochtourengruppe Joe Embacher

Wuno Monastiri; Mario Kaindl beim Abseilen nach Eine kleine Mannschaft hatte auch den an die Beteiligten, „Danke” auch für die der Route Lochpfeiler | Fotos: T. u. M. Baumgartner höchsten Gipfel der Insel, den Psiloritis mit Disziplin aller Mitfahrenden­ und schön, dass 2456 m Höhe im Ida-Gebirge, ins Auge alle bei bester Gesundheit wieder nach Mai 2015 an der Kapsawand beim Abseilen gefasst und erfolgreich „bestiegen“. Hause reisen konnten.  in den Tod. Beeindruckend waren auch die Gänsegeier In den Klettergebieten von HA Canyon und mit bis zu 2,5 m Flügelspannweite, von denen Monastiraki-Wand, die etwas nordwestlich bis zu dreißig Stück über dem Canyon ihre vom Hotel am Vormittag im angenehmen Kreise zogen und uns mit lautem Gekreische­ Schatten lagen, bis hin zum Perivolakia ermahnten, ihre Brutnischen, die nur ca. 15 m Canyon (mit allein über 50 Routen), östlich neben den Kletterrouten lagen, zu respek- unseres Ausgangspunktes gelegen und sich tieren. vom Kloster Moni Kapsa beginnend über ca. Bis auf ein paar Ausnahmen wurde doch drei Kilometer bis zum Dorf Perivolakia die Lage des Quartieres direkt am Libyschen hinaufziehend, konnten wir aus insgesamt Meer dazu ausgenützt, um nach einem hei- über 100 Kletterrouten in den Schwierigkeits­ ­­­­ ßen Klettertag, es hatte doch bis zu 30° C, graden IV bis VIII nach eigenem Ermessen noch ein wenig Abkühlung beim Schwim­ auswählen. men zu finden, bevor der Tag mehr oder So war wohl für jeden Teilnehmer Genuss­ weniger üppig mit kulinarischen Köstlich­ kletterei und herausforderndes Alpinklettern keiten und dem einen oder anderen Glas dabei. An der Monastiraki-Wand wurden die Wein beendet wurde. Es war eine super Monastirakiwand; Tom Baumgartner in der Route Im Kletter-Eldorado auf Kreta meisten Routen – wie: Fels, Sonne, Meer und Kletterwoche, bestens organisiert, vielen Dank I Hiliostos (7+) „Ausstieg aus der Glockenstube“ Wind (6+); I Hiliostos (7+); Bobbys Stairways nsere heurige Herbst-Kletterfahrt führte (5+); Georgos Pillar (5+) sowie Neue Basis- Uuns vom 7. bis 16. Oktober 2016 mit 23 70 (4) – mehrfach von diversen Seilschaften Mann nach Kreta. durchstiegen. HochTourenGruppe 2016 den beiden höchsten Bergen Afrikas, dem Mt. Im Osten der Insel, in der Nähe der Hafen­ Im Gebiet Wuno Monastiri in der Route Kenya (5199 m) und dem Kilimanjaro (5985 m). stadt Ierapetra, liegt Koutsounario am Fuße Lochpfeiler (7) war im Anschluss an die Im vergangenen Winter unternahmen wir Einen weiteren Kameraden zog es im Zweier­­­ der Thripti Berge. Im dortigen Hotel Kakkos Kletterei das Abseilen noch eine spektakuläre, wieder viele Schitouren, allerdings musste team nach Peru, wo er unter anderem den Bay bezogen wir Quartier. Kleine Probleme, luftige Sache ­– 50 m frei hängend direkt vom unser geplantes Tourenwochenende wegen Nevado Pisco (5752 m) bestieg. da das Gepäck im falschen Flieger war und Höhlenportal bis zum Einstieg zurück. Schlechtwetters abgesagt werden. So zog es Die Herbstfahrt, der Höhepunkt unserer ge­­­ erst einen Tag später ankam, wurden souve- Im Perivolakia Canyon, in dem die Routen uns bereits ab Ostern in das Kaisergebirge, mein­­­samen Unternehmungen, führte 23 Mit­ rän weggesteckt. nach alpingeschichtlich bedeutenden Personen die Zillertaler Alpen und über die Sellagruppe glieder der HTG nach Kreta (siehe Bericht). Man könnte fast sagen: Unterwegs auf den benannt sind, kletterten wir an Kanten und bis nach Arco zum Klettern. Bei der Julfeier auf der Vorderkaiserfelden- Spuren von Albert Precht, der in dieser Wänden mit klingenden Namen wie: Jerzy Ende Mai machten sich vier von uns auf den hütte wurden zwei neue Kameraden und ein Region durch seine Erstbegehungen (unter Kukuczka (6); Willo Welzenbach (5+); Gerlinde Weg in den Yosemite Nationalpark und unter­ An­­wärter aufgenommen. Derzeit hat die anderem seine wohlgemerkt Tausendste: I Kaltenbrunner (5+); Oswald Oelz (6-); Rene nahmen­­­­ dort zahlreiche wunderschöne und HTG 63 Mitglieder und einen Anwärter. Hiliostos VII+ an der Monastiraki-Wand) Desmaison (7+) und Hans Fiechtl (5-) ... um nur auch anspruchsvolle Klettereien. Der Vorstand bedankt sich bei allen Kameraden ein Kletter-Eldorado schuf, dass ihm leider einige zu nennen. Bei der Heimreise waren Im Sommer bestiegen zwei Kameraden den für die rege Teilnahme an den Veranstaltungen auch selbst zu einer Art Denkmal wurde. Er dann an die 120 Begehungen zwischen viertem Pik Lenin (7134 m) im Pamirgebirge in und wünscht allen ein gesundes und unfall- 24 und sein Seilpartner Robert Jölli stürzten im und siebtem Grad geklettert worden. Kirgisien. Eines unserer Mitglieder stand auf freies Bergjahr. Andreas Sausgruber 25 Kletterteam Kufstein Mag. Hannes Rieser, Sportkletterreferent

Beim Trainingslager in Fontainebleau | Foto: Rieser Papp, 9. Anna Thorbauer, 10. Selina Peer und 6. Lars Winkler bei der Tiroler Meisterschaft Zahleiche Medaillen für U12 und U14 im Bouldern. In den Klassen U12 und U14 gab es weitere Besonders zu erwähnen ist auch, dass gleich Medaillen bei der Tiroler Meisterschaft zwei Athletinnen des Kufsteiner Kletterteams Kombination, nämlich eine Silbermedaille – Julia Winkler und Lisa Kruckenhauser – für Markus Kremminger (U12) und eine Mitglieder des österreichischen National­ Bronzemedaille für Martin Neururer (U12). teams sind. In ihren Spezialdisziplinen – das Bei der Tiroler Meisterschaft im Speed gab ist Bouldern für Lisa und Lead für Julia – es gleich mehrere Top 10 Platzierungen: 6. landeten beide in der Austriacup-Gesamt­ Johanna Schaffer (U12), 6. Markus Krem­ wertung (= Österreich-Rangliste) auf Platz 4 minger (U12), 7. Martin Neururer (U12), 10. und wurden somit vom Nationaltrainer Julia Gruber (U14) und 3. Benni Haidacher auch für internationale Wettkämpfe nomi- (U14). In der Tirolcup Gesamtwertung niert. So erkämpfte sich Lisa beim Europacup errangen Julia Gruber Platz 7 und Benni in Graz einen Finalplatz, sie wurde Achte, Haidacher Platz 2. Durch diese hervorragen- und Julia kletterte bei der Europameisterschaft den Leistungen­ bei den Tiroler Bewerben in Mitterdorf auf den 17. Rang. konnten sich Johanna Schaffer, Markus Kremminger, Julia Gruber und Benni Hai­ Minis dacher für den Bundes­ ­juniorcup im Lead Fleißig waren auch unsere fünf Minis (U10, und Speed in Dorn­birn qualifizieren. Hier U8), für diese Klassen gibt es bei den kämpfte sich Julia auf den sechsten und Bewerben zwar noch keine Wertung, sie Zwei Kufsteinerinnen im U10, U12, U14) und die Austriacups (U16, U18) Benni auf den siebten Rang, eine super konnten aber mehrfach zeigen, dass sie her- Jugendnationalteam bis zu den Europacups (ab U16), dazu kamen Leistung, wenn man bedenkt, dass die vorragend klettern können. noch die Tiroler Meisterschaften, die gesamte Elite des österreichischen Kletter­ as Wettkampfteam besteht zur Zeit aus Österreichischen Meisterschaften und die nachwuchses am Start war. Benni und Julia Eine Woche Klettern in Fontainebleau D21 Kindern und Jugendlichen im Alter Europameister­ ­schaften, das alles in den Diszi­ wurden deshalb auch von der Landestrainerin Neben all den Wettkämpfen und dem von 8 bis 16 Jahren, die in drei Gruppen auf- plinen Lead (= Vorstiegsklettern), Bouldern und in den Tiroler Schülerkader (die zehn besten wöchentlichen Training machten wir im geteilt von den Trainern Hannes Rieser, Bekir Speed, das waren insgesamt ca. 20 Wettkämpfe. U14 Kletterer/innen Tirols) aufgenommen. Sommer auch mehrere Ausflüge in die heimi- Zeciri, Georg Hotter und Evi Kruckenhauser­ schen Klettergärten (Bouldern im Zillertal, trainiert werden. Das Training findet am Vier Tiroler-Meister-Titel Hervorragende Ergebnisse für Klettern in Morsbach und „Tomseibeach“ in Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag Die Ergebnisse aller Kinder aufzulisten, würde U16 und U18 Hopfgarten). Ein besonderes Highlight der statt. Alle Kinder trainieren mindestens zwei- den Umfang dieses Berichts sprengen, deshalb Aber auch in den Klassen U16 und U18 gab es letzten Saison war aber wieder das Trainings­ mal pro Woche, manche bis zu fünfmal, will ich hier nur ein paar Highlights nennen. hervorragende Ergebnisse: 1. Julia Winkler, 4. lager. Wir fuhren in der Oster­woche in das abhängig von Alter und sportlichen Zielen. Wir konnten dieses Jahr vier Tiroler Meistertitel Lisa Kruckenhauser, 6. Sarah Papp, 7. Anna Weltklasse-Bouldergebiet Fontainebleau, Die Bandbreite an Wettkämpfen, an denen gewinnen: Benni Haidacher (U14) in der Thorbauer, 8. Selina Peer (ja, fünf Kufsteine­ das sich eine Autostunde südlich von Paris das Kufsteiner Wettkampfteam im vergange- Kombinationswertung (aus Lead, Bouldern und rinnen unter den ersten Zehn!), 4. Lars befindet. Zehn Kinder, drei Trainer, vier nen Jahr teilnahm, ist groß und reichte von Speed), Lisa Kruckenhauser (U16) im Bouldern Winkler und 4. Alexander Gruber bei der Eltern und zehn Crashpads machten sich auf der Kufsteiner Bezirksmeister­ schaft­ über die und Julia Winkler (U16) im Lead und in der Tiroler Meisterschaft im Lead und 1. Lisa den weiten Weg, der uns aber im neuen Bus 26 Tiroler Jugencups, die Tirol­cups (Klassen Kombination.­ Kruckenhauser, 2. Julia Winkler, 7. Sarah (nochmals ein großes Dankeschön dafür an  27 Kletterteam Kufstein Kletterteam Söll-Scheffau

 die Sektion!) gar nicht so weit vorkam. Kletterteam Kufstein mit den Trainern Hannes Bezirksmeisterschaft Die Bezirksmeisterschaft Kufstein fand 2016 Die Bedingungen waren perfekt, die ganze Rieser, Georg Hotter und Bekir Zeciri | Foto: Rieser erstmals in Söll ausgetragen erstmals in Söll statt | Foto: SKG Woche herrschte trockenes, kühles Wetter und wir konnten Boulderprobleme bis zum durchsichtigem­­­­ und rotem Mineralwasser er Kletterverein Söll-Scheffau besteht Auch die jährliche Vereinsmeisterschaft ist Grad 7b knacken. Die von uns gebuchte absolvierten. Dseit dem 1. Oktober 2007 und ist sehr sehr beliebt und für die Teilnehmer des Unterkunft erwies sich als Luxuslandhaus, Zum Schluss möchten wir uns noch bei der beliebt in der Gemeinde Söll. Jährlich Wettkampfs gab es auch wieder tolle Preise sodass wir dort am Abend nach einem har- Sektion und bei unseren Sponsoren Sport wachsen die Mitgliederzahlen ein wenig, zu gewinnen. ten Tag an den Blöcken die eine oder ande- Hervis und Sparkasse Kufstein für die besonders im Bereich der Kinder. Unser Heuer wurde zum ersten Mal die Bezirks­­ ­ re entspannt-emotionale Pokerrunde bei Unterstützung bedanken.  Obmann, Markus Embacher und die zahl- meisterschaft im Bouldern für Kinder und reichen Mitglieder machen den Verein zu Jugend in Söll ausgetragen. Dabei mussten dem, was er ist. alle 21 Teilnehmer in den Klassen Mini Besonders das Kindertraining steht bei uns und Kinder sowie die 18 Teilnehmer der Mitgliederstand 01. 12. 2016 31. 12. 2015 im Vordergrund, derzeit haben wir drei ver- Schüler und Jugend B in der Vorrunde vier A-Mitglieder 1.953 1.950 schiedene Gruppen: Basislager, Grad­wande­ Boulder bestreiten. Anschließend wurden B-Mitglieder 1.023 1.018 rer und die Gipfelgruppe. Je nach Leistungen sie von den vielen begeisterten Zuschauern Senioren 781 777 der Kinder, können sie in die nächst höhere unterstützt, um auch im Finale eine der Junioren 158 149 Gruppe aufsteigen. Toprope- bzw. Vorstiegsrouten Studenten 186 163 Neben dem wöchentlichen zu meistern. Jugendliche 616 649 Training gibt es auch immer Wir, das Kletterteam Söll- Kinder 105 114 wieder Wettkämpfe, an denen Scheffau würden uns freuen, Jubilare 365 338 unsere Gipfelgruppe teil- auch Sie einmal bei uns in der 5.187 5.158 nimmt und auch tolle Erfolge Kletterhalle begrüßen zu dür- 28 erzielen konnte. fen. Christina Sojer 29 Dipl. Ing. Günther Schmid, Besuch aus der Beirat u. BGO Oberaudorf BG Oberaudorf Partnerstadt Frauenfeld im Kaisergebirge

Gedenkmesse beim Almkreuz Himmelmoos Eine Bergsteigergruppe unserer Partner- | Foto: Lotter sektion des SAC Thurgau war im Juli mit Tourenführer Richard Tuchschmid und Brünnsteingipfels kamen trotz des anfangs Präsident Hansjörg Locher im Wilden eher schlechten Wetters rund 80 Berg­ Kaiser unterwegs. wanderer. Die Zelebranten Pater Richard Nach einem kurzen Besuch in unserer und Pater Mathäus vom Kloster Reisach Geschäftsstelle mit Besichtigung unseres gedachten beim Gottesdienst der verstor- AV-Hauses und der Kletterhalle, führte sie benen Mitglieder­ der Bergsteigergruppe ihr Weg aufs Stripsenjochhaus. Das Wetter und der Berg­­­­­wacht Oberaudorf sowie den war schlecht, doch die Stimmung gut und Alm­leuten. Die Messe wurde musikalisch so wurde gemeinsam mit der Bergsteiger­ ge­­staltet von der Bläsergruppe der Berg­ gruppe Oberaudorf gefeiert. Am nächsten steiger­gruppe Oberaudorf. Tag gings hinab nach Hinterbärenbad­­­­ zum Die schon seit vielen Jahren am Tag der Anton-Karg-Haus und unter Führung von Deutschen Einheit stattfindende Gedenk­­­­ Jugendreferent Stefan Moser weiter zur feier erfreut sich großer Beliebtheit. Als Gaudeamushütte. ehemaliger Obmann des Alpenverein Dort empfing Ehrenmitglied Lenz Weiß Kufstein freute ich mich besonders über die Schweizer Freunde. Mit einer Wan- den Besuch meiner Nachfolgerin, Obfrau derung über das Ellmauertor zur Gries- Uli Gradl-Zöttl. neralm fand die Kaisertour tags darauf Bei Musik und Gesang wurde anschließend ihren Abschluss. im Brünnsteinhaus gefeiert und da sich das Trotz widriger Wetterverhältnisse konn- Wetter sehr zum Guten wandte, war ein te die Gruppe dennoch schöne Eindrücke Gipfelbesuch­­­­ doch noch lohnend.  mit nach Hause nehmen.  Bergsteigergruppe trotzte dem schlimm, dass die Hüttenruhe erst gegen Die Schweizer Freunde auf Besuch im Kaiser, schlechten Wetter Mitternacht eintrat. hier auf der Gaudeamushütte | Foto: Weiß Dass gerade an diesem Wochenende die nser Jahresausflug führte uns am 15. Freunde aus der Schweiz des SAC Sektion Uund 16. Juli 2016 auf das Stripsenjoch. Thurgau aus Frauenfeld auf die Strips Trotz schlechtem Wetter fanden zwölf kamen, trug positiv zur Stimmung bei. Kameraden, darunter vier „Altbergsteiger“, Präsident Hans Jörg Locher sowie Touren­ den Weg zum Haus, wo uns das Hüttenteam führer Richard Tuchschmid mit weiteren von Pächter Christian ein köstliches Abend­ drei Freunden genossen die Musik und die essen bereitete. Meisterwurz-Schnapsrunden von Hütten­ Fünf Musikanten spielten zur Unterhaltung, wirt Christian und feierten ausgiebig mit. auch der anderen Hüttengäste. Bei Bier und Am nächsten Tag Schlechtwetter und Kater­ Wein und so mancher Schnapsrunde wurde stimmung! Doch die Schweizer Freunde ausgiebig gefeiert und wegen des sehr setzten ihre Wanderung fort. schlechten Wetters, das sich auch für den Zur Gedenkmesse am 3. Oktober 2016 beim 30 nächsten Tag abzeichnete, war es nicht so Kreuz der Himmelmoos-Alm unterhalb des 31 Msc. Andreas Sausgruber, Hüttenbericht 1. Stellv. und Hüttenreferent

Das Anton-Karg-Haus steht seit 2011 unter Denkmalschutz | Foto: Glöckner

lud das Bundesdenkmalamt zum „Tag des Denkmals“ ein. Unser Ehrenmitglied Lenz Weiß führte an diesem Tag Interessierte durch das Haus und versorgte sie mit span- nenden Informationen. Auch ein denkmalgeschütztes Haus bedarf ständiger Modernisierung. Wir haben 2015 damit begonnen, die Pläne digital zu erfassen, um zukünftige Planungen effizient gestalten Das Stripsenjochhaus bei der Eröffnung im Jahr zu können. Das Stripsenjochhaus – 1902 | Foto: ÖAV Das Anton-Karg-Haus Der Holzboden im Erdgeschoss des an­­­­­­­­­­ „die Strips“ und heute | Foto: Glöckner in Hinterbärenbad grenzen­ ­­­­­den Bergführerhauses musste dieses Jahr erneuert­­­­ werden. Demontage, Entsor- amals wie heute ist die ständige War- Für das Jahr 2017 ist die Modernisierung Inmitten des Kaisertales liegt das Anton-Karg- gung und Erneuerung des Bodens wurden Dtung und Instandhaltung der Hütten der Küche geplant, damit der Pächter auch Haus und an dessen Ende das Stripsenjoch. von der Tischlerei Wolfgang Schweiger aus und Wege oberste Priorität des Alpenverein in Zukunft die gewohnte Qualität liefern Die ORF-Sendung „9 Schätze – 9 Plätze” hat Niederndorf­ mithilfe unseres Hüttenwartes Kufstein, um unseren Mitgliedern und Gästen kann. dieses Tal 2016 zum schönsten Platz Öster- Adi Fischer vorgenommen. Es sei gedankt den Aufenthalt im Anton-Karg-Haus sowie reichs gekührt. für die saubere und rasche Erledigung der im Stripsenjochhaus zu einem Erlebnis zu Das 1883 erbaute Anton-Karg-Haus steht seit Arbeiten. machen. Der Alpenverein Kufstein bemüht Steckbrief Hüttenwirt 2011 unter Denkmalschutz. Am 25. September Um auch in Zukunft die Ausfallsicherheit der sich, mit seinen Pächtern Anita Kraisser Christian Fankhauser: Geräte und Anlagen am Anton-Karg-Haus  am Anton-Karg-Haus (Hinterbärenbad) und • geboren 1966 in Ginzling Christian Fankhauser am Stripsenjoch, diese • aufgewachsen in Ginzling und im Aufgabe bestmöglich zu meistern. Sommer auf der Strips Auf dem Stripsenjoch gab es dieses Jahr ei- • Arbeit im Gastgewerbe, Skihütte Nächtigungsstatistik nen Pächterwechsel: Willi Fankhauser, unser Gatterl, Fieberbrunn und Stripsenjoch langjähriger­­­­­­­­­­ Wirt und Partner, verabschiedete 2016 2015 • 1990 bis 2007 Wirt Steinbockhütte, sich in die Pension. Christian Fankhauser, Anton-Karg-Haus 5.966 5.907 Floitental Willis Bruder, hat das Berghaus 2016 über- Mitglieder 3.951 Mitglieder 4.490 nommen. Da er bereits seit 2011 mitarbeite- • Pächter Skihütte Steingrube Brixental Nichtmitglieder 2.015 Nichtmitglieder 1.417 te, verlief die Übernahme problemlos. und Koppeneck im Stubaital Stripsenjochhaus 8.715 8.408 Die Instandhaltungsarbeiten am Stripsenjoch • 2007 bis 2016 Skischule Sunny, Mitglieder 5.938 Mitglieder 6.057 waren 2015 mit der Verblechung der Fassade Finkenberg Nichtmitglieder 2.777 Nichtmitglieder 2.351 abgeschlossen. Lediglich ein kleines Vordach beim Waschhaus hatte den letzten Winter • 2011 bis 2015 Stripsenjochhaus 14.681 14.315 32 nicht überdauert und wurde erneuert. 33 Ing. Richard Aschaber, Hüttenbericht Wege und Steige Wegereferent

Eselbaby Manfred war heuer der Star in Hinter­ Wegerhaltung wird schutzes und der Lärmvermeidung versu- bärenbad | Foto: Noggler umweltfreundlicher chen, diese zu erwerben und ab dem Frühling  gewährleisten zu können, müssen 2017 2017 einzusetzen.  Teile der Elek­tro­­­­­­­­installationen am Bergfüh- m Jahr 2016 führten wir wieder zahlreiche rerhaus erneuert werden, denn zusätzliche IInstandhaltungs- und Verbesserungs­arbeiten Geräte und Installationen hätten ein Zusam- an den Wegen durch. Große Unwetterschäden menbrechen des Netzes zur Folge. waren in diesem Jahr nicht zu beklagen. Aus Nochmals vielen Dank an all die fleißigen diesem Grund blieb uns Zeit, etwas über und freiwilligen Helfer, die immer und stets Um­­weltschutz und Lärmvermeidung nach- zu Verfügung stehen.  zudenken: Wegwart Georg Kitzbichler ist häufig mit einer Benzinmotorsäge und einem noch lau- teren Laubbläser mit Verbrennungsmotor unterwegs. Nun gib es am Markt praktisch geräuschlose und immissionsfreie Elektro­ geräte – eine Elektromotorsäge und einen elektrischen Laubbläser, die mit Akkus arbeiten. Wir haben diese Geräte getestet und werden nun im Sinne des Umwelt­ Wegwart Schorsch in Aktion | Foto: Kitzbichler

Erdgeschoß Anton-Karg-Haus Österreichischer Fassaden- preis für Stripsenjochhaus Mit der Fassadenrenovierung am Stripsen­ jochhaus gewann die Malerei Roland Kolm aus Ebbs den 2. Preis beim renommierten Wettbewerb. Der perfekt umgesetzte Ent­ wurf für die Schutzhütte des Alpenverein Kufstein ist laut Jury sehenswert. Das Preisgericht zeigte sich von der zur Um­­ ­gebung passenden dezenten Farbwahl be­­­ festlichen Gala nach Münster in Deutschland sonders angetan. Die Putzflächen wurden in ein. Den 2. Preis für das Stripsenjochhaus einem Weißton gestaltet, während die rot- nahmen Architekt Günther Schmid (li.) für weißen Diagonalstreifen der Fensterläden den Alpen­­verein Kufstein und Roland Kolm Obergeschoß einen echten Blickfang bilden. Schon von (re.) für die Malerei Kolm entgegen. Anton-Karg-Haus weitem machen diese Akzente das Haus als Der Österreichische Fassadenpreis der Schutzhütte kenntlich. Firma Brillux wurde heuer zum dritten Mal 34 Die Firma Brillux lud die Gewinner zu einer ausgelobt. | Foto: Brillux 35 Bergrettung Richard Brandauer, Ortsstellenleiter

Bergretter und Notarzt vom Heli 3 beim Einsatz Notrufsäule am Ellmauer Tor im am Höhenweg (Kaiserquelle) Wilden Kaiser nicht mehr in Betrieb! Außer Betrieb gesetzte Notrufsäule unterhalb des Seit dem Jahr 1983 betreibt die Bergrettung Ellmauer Tores | Fotos: BRG Kufstein und Umgebung eine Notrufsäule Klettersteig „Direttissima“ gerufen, um eine im Wilden Kaiser unterhalb des Ellmauer erschöpfte Person zu bergen. Als wir um 15 Uhr Tores. Aufgrund eines technischen Defektes, wieder in Kufstein eintrafen, kam erneut ein welcher zeit- und kostenintensiv behoben Notruf vom Kletterteig „Bergkameraden“, werden müsste, hat sich die Bergrettung ebenfalls Ottenalm herein, da eine in Panik Kufstein dazu entschlossen, die nicht mehr geratene Frau nicht mehr weiter konnte. zeitgemäße Notrufsäule am Ellmauer Tor Insgesamt war die Bergrettung Kufstein und außer Betrieb zu setzen. Um­­­gebung im Jahr 2016 rund 60 mal im Ein­ satz,­­­­­­ um verletzte Personen zu bergen oder Größere Investitionen notwendig aus ihren misslichen Lagen zu retten. 2016 waren mehrere größere Investitionen­ für Einsatzmaterial und Ausrüstung notwen- Einsatzzahlen 2016: dig, wie der Ankauf von Digitalfunkgeräten, - 900 geleistete Einsatzstunden GPS- und LVS-Geräten (Lawinen­verschütteten­ - 45 verletzte Personen ­suchgeräten) und neuer Mannschaftsaus­ ­ - 15 Personen verstiegen, verirrt od. erschöpft rüstung wie Helme, Gurte usw. - 2000 gefahrene Einsatzkilometer Auch unsere beiden Einsatzfahrzeuge hatten Selbstüberschätzung und falsche Die beiden Deutschen überstanden ihr Berg­ - 15 mal war eine Hubschrauber­unter- heuer viel Geld verschlungen. Bei unserem Tourenplanung verursachen abenteuer unverletzt. stützung notwendig 15 Jahre alten VW-Bus war eine Karosserie- aufwendige Bergungen Genauso verlief eine Bergung am Treffauer. Generalsanierung notwendig und bei unserem Ein Mann ging von Scheffau Richtung Tref­ Statistik 2016: 5 Jahre alten Vito wurde eine Rundumbe­ ­ ie aufwendigste Bergung 2016 war am fauer und . In der Nähe der Treffauer - Stolpern/Sturz gefolgt von Erschöpfung leuchtung für Nachtbergungen installiert. DNordgrat der Fleischbank. Zwei Männer Lucke (Kleinkaiserl) verstieg er sich und war die häufigste Unfallursache aus Deutschland stiegen an einem Donners­­ wollte im steilen, unwegsamen Gelände in - die meisten Verletzungen waren Herz-/ Dank für Unterstützung tag­­­vormittag trotz winterlicher Verhältnisse den Scharlinger Boden absteigen! Als es dun- Kreislaufprobleme und Knöchelverletzungen Einen recht herzlichen Dank daher an alle in die Route „Fleischbank-Nordgrat“ ein. Sie kel wurde, biwakierte er und setzte um 7 Uhr - am öftesten mussten wir im Zahmen zwölf Gemeinden, allen Förderern, Freunden hatten aber weder die Erfahrung noch die früh einen Notruf ab. Aufgrund von dichtem Kaiser Hilfe leisten und Gönnern, dem Alpenverein und dem notwendige Ausrüstung wie Steigeisen und Nebel und Regen begannen wir gemeinsam - beim Wandern passieren die meisten Unfälle „Kufsteinerland“. Nur durch eure finanzielle Pickel dabei. Die Männer im Alter von 49 und mit der Bergrettung Scheffau eine 12-stündige - Personen zwischen 40 und 50 Jahren Unterstützung ist es möglich, unsere Berge­ 51 Jahren setzten gegen 23 Uhr einen Notruf Rettungsaktion. Auch dieser Mann überstand hatten am häufigsten Hilfe benötigt ausrüstung am aktuellen Stand zu halten. ab, nachdem sie aufgrund der Verhältnisse,­ das Abenteuer unverletzt. Nicht zu vergessen sind alle Betriebe, welche ihrer Erschöpfung und der einsetzenden Weiters wurden wir dreimal zu den Kletter­ Da die meisten Unfälle an Sonn- und Feier­ die Bergretter freistellen, damit diese über- Dunkelheit nicht mehr weiterkamen. steigen auf der Ottenalm gerufen, wo tagen passieren, versehen jeweils zwei Berg­ haupt auf Einsatz gehen können. Gäbe es nicht Die gemeinsam mit der Bergrettung Personen aufgrund ihrer Selbst­über­ retter in Kufstein beim Einsatzauto und zwei so viele sozial engagierte Firmen in Kufstein St. Johann durchgeführte Rettungs­ schätzung nicht mehr weiter konnten. auf der Einsatzhütte am Stripsenjoch von und Umgebung, wäre es uns nicht möglich, die aktion aus den vereisten und ver- Kurios waren die Einsätze am 21. Juli Pfingsten bis Mitte Oktober einen Bereit­ Ein­sätze an Wochentagen zu be­­wältigen. 36 schneiten Felsen dauerte 19 Stunden. 2016. Um 12 Uhr wurden wir zum schaftsdienst. Auf ein unfallfreies Bergjahr 2017!  37 Aus dem Archiv Fiona Aschenbrenner, BA, Archivarin

| Foto: ÖAV Archiv Laternbildsammlung als Arbeitsgebiet vor ihren Toren das Kaiser­ standenen „Demokratisierung des Bergsports“, gebirge, die wohl meistbesuchten Kletterber- eine starke Gefahrenquelle sprudelt. Die ein- dieser Gefahren und aus dem Umstand, daß ge der Alpen; ob ihm die Rax den Rang ab- fache Wahrscheinlichkeitsrechnung lehrt: wo wir gerne und freudig mit diesen Gefahren läuft, kann ich nicht feststellen. die meisten Menschen zu irgend einer kör- rechnen, ihnen entgegen treten, einen Strick Schon in § 1 der Satzungen des A.-V. ist, wenn perlichen Tätigkeit zusammenströmen, lauern drehe, uns als sinnlos oder, wie es früher ge- auch nicht in der Wortfassung, so doch dem auch zahlenmäßig die meisten Gefahren, die schah, sogar als mit verbrecherischem Leicht- Sinn nach sowohl das Vorhandensein der in dieser Tätigkeit begründet liegen.“ sinn ausgestattet hinstelle. Mir ist die alpine Gefahren als auch deren soweit als möglich zu Gefahr jedenfalls erheblich lieber, als die, in erstrebende Einschränkung heraus­zulesen. Mit Diese Betrachtung der „Gefahrenquelle Berg“ Modetorheit aufzugehen und in den Ab- der Erleichterung der Bereisung der Alpen ist sollte uns aber nicht davon abhalten, die alpi- gründen des Sichauslebens herumzusteigen; ja letzten Endes nichts anderes bezweckt, als nen Landschaften mit all ihren faszinierenden auch die Aussicht, einmal aus der Kanne­ deren Unwirtlichkeit und Gefahr zu bannen. Facetten zu genießen, sondern uns vielmehr gießerei am Wirtstisch durch eine frühzeiti- Daß dies nach Ansicht vieler ernster Berg- dazu anhalten, mit geschärften Sinnen sowie ge Arterienverkalkung oder ein wohltätiges freunde nunmehr in mehr als ausgiebigem einer großen Portion Aufmerksamkeit und Betrachtungen Franz Nieberls Schlag­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­flüßchen herausgerissen zu werden, und hinreichendem Maß geschehen ist durch Respekt in die nächste alpine Unternehmung zum Thema „Rettungswesen” schätze ich sehr wenig. die „Erschließung“, gehört nicht in den Rah- zu starten. Selbstverständlich wird der Bergsteiger be­­müht men dieser Betrachtung. Wohl ist aber nicht as Österreichische Kuratorium für Alpi- sein, den Gefahren der Bergwelt wohlgerüstet von der Hand zu weisen, dass gerade in dieser Quelle: Festschrift, 50 Jahre Sektion Kufstein Dne Sicherheit veröffentlicht jährlich im und mit der nötigen Erfahrung ausgestattet ent- Übererschließung, in der von vielen missver- D.Ö.A.V., Seite 149.  Oktober die Unfallzahlen der alpinen Sport­ gegenzutreten. Allein, wenn man auch, was ja unfälle der zurückliegenden Sommersaison. niemals möglich sein kann, allen Leicht­­­­sinn aus Kurz vor Jahresende folgen dann weitere Bergsteigerkreisen verbannen könnte, würde Zahlen, Statistiken und Prognosen alpiner doch immer noch ein gerüttelt Maß alpiner Lawinen update 2016 Vereine und Rettungsorganisationen, die uns Gefahren bestehen bleiben, die der Mann, der alljährlich vor Augen führen, dass die Berge etwas wagen und leisten will, nicht mit in Einen kurzweiligen und spannenden Abend nicht nur ein Ort der Erholung, der sportli- Berechnung ziehen kann; auch ein polizeilich erlebten die rund 230 Besucher des „Lawinen chen Betätigung, der Selbstverwirklichung geregeltes, bürger­lich unanstößiges Bergsteigen update 2016“ mit Michael Larcher im Novem­ oder vieler anderer positiver Zuschreibun- wäre so wenig ganz frei von Gefahren, wie der ber im novum Kufstein. gen sind, sondern auch ein Ort der Gefahr, unter strengster Polizei­aufsicht stehen­de und Nach dem Motto „Aus Lawinenunfällen lernen“ der man sich stets bewusst sein sollte. Dieses geregelte Straßen­­ver­kehr einer Großstadt. betrachtete Larcher Lawinenereignisse des ver­­­­ Bewusstsein für die ständig präsente Gefahr Immer werden wir in die Lage kommen, da gangenen Winters, erläuterte Ursachen und im alpinen Raum war auch in der Festschrift und dort Hilfe in die Berge bringen zu müs- Fehl­­­­ er,­­­­ und klärte darüber auf, welche Lehren Klaus Noggler, Uli Gradl-Zöttl, Michael Larcher, von Franz Nieberl zum 50. Bestehen der sen oder solche zu bean­spruchen. Daß dies so Skitourengeher daraus ziehen sollten, um Un­­­ Sabine Wopfner, Claudia Moritz, Adi Fischer Sektion Kufstein ein Thema. Nieberl schrieb rasch und ausgiebig als nur möglich geschehe, fälle zu vermeiden. Im zweiten Teil demon­­­ Das „Lawinen update“ wurde heuer erstmals dazu im Kapitel „Rettungswesen“: war seit fast 30 Jahren das Bestreben des A.- strier­­te er eindrucksvoll, wie man LVS-Gerät vom ÖAV-Landesverband Tirol in sechs V. und auch die S. Kufstein hat sich in dieser und Sonde richtig einsetzt, ließ Lawinenairbags Tiroler Bezirken öffentlich angeboten und „Das Bergsteigen ist eine Tätigkeit, die von Hinsicht immer freudig in den Dienst der aufgehen und zeigte, dass selbst das richtige von den Sektionen organisiert. gar verschiedenen Gefahren bedroht ist. Wir Menschenpflicht gestellt. Sie hat dazu leider Schaufeln gelernt sein will. Zur Unterstützung­ Referent Michael Larcher ist Bergführer, Bergsteiger lehnen es mit aller Entschiedenheit so viel Anlaß, wie wenig andere Sektionen. holte er sich Hilfe aus dem Publikum und ließ Gerichts-Sachverständiger und Leiter der 38 ab, daß man uns aus dem Vorhandensein Die Gründe hier­für sind allbekannt. Sie hat erst gar keine Langeweile aufkommen. Bergsportabteilung im Alpenverein (ÖAV).  39 Pik Lenin Hermann Zangerle, HTG

linke Seite: der Gipfel des Pik Lenin mit Leninbüste verbuchen, einen 6000er. Am Gipfel drehten | Fotos: Waldvogl/Zangerle wir sofort um und kehrten wohlbehalten über die auch hier lauernden Gletscherspalten wir die nächsten zwölf Tage unseren Körper zurück zum Lager 2 und am nächsten Tag an die Höhe gewöhnen und schließlich den zum Lager 1. Gipfelangriff starten. Nach zwei ausgiebigen Ruhetagen auf 4.400 m Also starteten wir von hier aus Akklimatisati- war die Höhenanpassung abgeschlossen und onstouren auf die nahen Berge und Gletscher, nun konnte der finale Angriff auf den Gipfel auch um unser Material, d. h. Steigeisen, Gurt beginnen. Zum Glück spielte das Wetter mit und Seil zu testen. und der meteorologische Dienst kündigte Nach zwei Tagen im Lager 1 stiegen wir zum für drei Tage gutes Wetter an. Das war unser Lager 2 auf 5.400 m, das erste Höhenlager. Startzeichen und so arbeiteten wir uns wieder Hier mussten wir bald erkennen, dass die- den eisigen Riesen hoch. Um 5 Uhr morgens ser Weg nicht nur steil und lang ist, sondern starteten wir zu Lager 2. Dort machte uns durchsetzt von sehr vielen Spalten, sichtbaren die große Hitze, die bereits am Vormittag und versteckten. Wir mussten sehr diszipli- herrschte, sehr zu schaffen, wir schwitzten niert am Seil gehen und höllisch aufpassen, den ganzen Tag in unserem Zelt wie in einer da es zudem immer wieder Neuschnee gab. Sauna. Den Aufstieg zum Lager 3 am nächs- Nach der Rückkehr ins Lager 1 am gleichen ten Tag meisterten wir auf Grund unserer Expedition in Kirgisistan dass die Küchencrew um Lagerchefin Olga Tag beschlossen wir am nächsten Tag erst- guten Akklimatisation ohne Probleme. Das für ausgezeichnete und abwechslungsreiche mals im Lager 2 zu übernachten und schließ- Zelt im Lager 3 (6.146 m) war alles andere 12. 7. ­– 2. 8. 2016 Verpflegung sorgte, was auch im Lager 1 so lich am Tag darauf den Vorstoß auf Lager 3 als komfortabel, eine tiefe Grube in der Mitte Fred Waldvogl und Hermann Zangerle bleiben sollte. und weiter zum Pik Rasdelnaja (6.146 m) zu des Zeltes, ein Riss im Vorzelt und noch dazu Nach zwei Nächten im Basislager machten wagen. Sturmböen machten das Wasserschmelzen m 12. Juli starteten wir unsere Expe- wir uns auf den Weg ins Lager 1, auf 4.400 m, Bei dieser Tour merkten wir die Anstren- mit dem Kocher fast unmöglich. Adition mit dem Abflug von München unser vorgezogenes Basislager für die näch­­­­ gungen des Höhenbergsteigens. Nach einer In der Nacht schliefen wir mehr oder weniger über Istanbul nach Osh in Kirgistan. Nach sten zwei Wochen. Der Weg führte uns zuerst mehr als schlechten Nacht in Lager 2 und aufeinander, hatten keinen Platz in diesem  einer kurzen Nacht fuhren wir mit einem durch eine weite Ebene mit wilden Zwie- stürmischem Wetter, machten wir uns auf alten klapprigen Mercedesbus ca. 6 Stunden belgewächsen, einem schönen Wasserfall den Weg ins Lager 3. Bereits der erste Hang über holprige Straßen, die teilweise durch und vielen zutraulichen Murmeltieren bis stellte mit 35 Grad schon eine echte Heraus- Flussbetten führten, ins Basislager Ashik hoch zur ersten Passhöhe, dem sogenannten forderung in dieser Höhe dar. Doch danach Tash auf rund 3.600 m Höhe. Mitten in einer Mehlpass (ca. 4.050 m). Von hier aus eröffnete erwartete uns der „Killerhang“, der ca. 300 Hm Zwiebel- und Edelweißwiese, umgeben von sich uns ein grandioser Blick zum mächtigen aufsteigende Gipfelhang des Pik Rasdelnaja. zahlreichen Seen, standen dort unsere Zelte Leningletscher. Über steile Geröllhänge, ein Der Schnee wurde immer tiefer, der Wind am Fuße des mächtigen Gletschermassivs Auf und Ab, dann eine Flussquerung, er- immer stärker, aber Fred spurte unermüd- mit dem majestätisch über dem Lager thro- reichten wir nach ca. 4 1/2 Stunden Marsch lich und mit letzten Kräften erreichten wir nenden Pik Lenin. Lager 1, welches auf einer Endmuräne des Lager 3. Trotz Schneesturm und Nebel gingen Zur Akklimatisation unternahmen wir klei- Gletschers eingerichtet war. wir noch die letzten 100 Höhenmeter weiter nere Touren bis auf über 4000 m. Bereits am Von diesem beeindruckenden Stützpunkt zum Pik Rasdelnaja, das Minimalziel unserer 40 ersten Tag im Basislager stellten wir fest, aus, umrahmt von Eis- und Felsriesen, sollten Reise, also hatten wir schon einen Erfolg zu Franz Goller, Bsc. Pik Lenin Naturschutz Naturschutzreferent

Stunden Aufstieg den Gipfel erreichen. Fred Naturschutzprogramm wird in Zusammenarbeit mit den Schutzgebiets­ ­ wartete schon 40 Minuten sehnsüchtig auf laufend erweitert betreuern des Kaisergebirges eine Orchi­ mich, er hatte keinerlei Probleme. Wir legten deen­wanderung durchführen. Ein weiteres uns auf 7.134 m Höhe neben die Büste von m Jahr 2016 konnte die Abteilung Natur­ Projekt, ebenfalls gemeinsam mit der Lenin, tätschelten ihm liebevoll den Kopf. Ischutz des Alpenverein Kufstein an vielen Schutzgebietsbetreuung­ im Kaisergebirge, Geschafft, erleichtert und ein unbeschreibli- Projekten mitwirken. war die Sanierung des Wildbienenhotels ches Glücksgefühl überkam uns und es flossen Im Frühling beteiligten wir uns an der Früh­ beim Anton-Karg-Haus. Hier wurde eine auch ein paar Tränen. Der Ausblick, den wir jahrsreini­ gungs­ aktion­ der Stadt Kufstein Zuflucht für die bedrohten Wildbienen­ ge­ aber nur kurz genossen, war grandios und und bedanken uns bei allen Mitgliedern­ für schaffen. wir starteten den Abstieg. Die 7,5 km Rück- die Hilfe, unsere Berge sauber zu halten. Im nächsten Jahr wird es weitere Projekte im weg waren auch sehr anstrengend, man muss Im Sommer folgte dann der Geotag der Kaisergebirge geben. Unter anderem freuen noch konzentriert bleiben um bei den Steil- Artenvielfalt 2016 in Thiersee, bei dem wir wir uns, Ihnen Führungen zu den jeweiligen  engen Zelt und so begannen wir schließlich passagen mit den Steigeisen nicht zu stürzen. die Möglichkeit hatten, Kindern der Thier­ Fachgebieten Fledermäuse, Geologie und schon um 3 Uhr früh den Gipfelaufstieg. Bei den letzten 100 Metern auf das Lager 3 seer Volks­schulen die Natur näher zu bringen. Botanik anbieten zu können. Es wird auch Wir mussten zuerst ca. 100 Hm in einen muss man noch die letzten Kräfte abrufen, Experten der Biologie machten sich auch einen Vortrag zum Thema Biber geben, da Sattel absteigen, dann wartete der erste an- jetzt wird die Hitze ein Problem, hier heißt daran, die Artenvielfalt in Thiersee zu erfassen, der Biber in der Wahrnehmung der Be­­ strengende Aufschwung von 6.000 auf ca. es noch aufpassen, hier gibt es tückische wobei auch die eine oder andere Besonderheit völkerung immer mehr und unberechtigt ins 6.400 Meter. Oben angelangt stapften wir Gletscherspalten. in Thiersee festgestellt wurde. Fadenkreuz gelangt.  weiter über das etwas flachere Stück bis zur Nach einer nicht so schlechten Nacht auf Auch heuer wurde unser Naturschutz­pro­ Schlüssel­­­­stelle, der Sichel. Ein etwa 40 Grad 6100 m, machten wir uns bei Sonnenschein gramm wieder erweitert und so konnten wir GEO-Tag der Artenvielfalt, Schulaktion | Foto: Goller steiler Aufschwung, der sich ca. über 100 Hm auf den Weg hinunter zu Lager 2 auf 4.400 m, erhebt. Spätestens jetzt setzt man sich kleine das wir um 8 Uhr erreichten. In der angeneh- Ziele, zählt die Anzahl der Schritte, die man men Morgensonne kochten wir uns Tee und zu erreichen versucht. Nach jeder Kuppe hofft füllten unsere Wasserspeicher wieder auf. man den Gipfel zu sehen, aber das Gipfel­ Der Abstieg zum Lager 1 verlief problem­ plateau scheint unerreichbar in weiter Ferne los, wir waren aber froh, diese Spaltenregion zu sein. Ein Satz, den ich über den Weg zum nicht mehr begehen zu müssen, sie wurde Pik Lenin einmal gelesen habe, kommt mir immer gefährlicher. in den Sinn: „Nur die Willensstärksten kom- Am nächsten Morgen machten wir uns auf men zum Gipfel!“ Ich will zum Gipfel! Der den Weg hinunter nach Ashik Tash, mit einem Wind und die Kälte machen meinen Fingern ausgedehnten Frühschoppen mit russischem sehr zu schaffen, sie drohen mir zu erfrieren. Bier bei der Jurte der Pamir Expidition. Am So musste ich immer wieder stehen bleiben Nachmittag wuschen wir uns in einem der und sie massieren, kurz überlegte ich schon vielen Seen und schwammen eine Runde, das umzu­kehren, kein Berg ist einen gefrorenen alles auf 3700 m. Finger wert. Unter großen Strapazen und Die letzten vier Tage unserer Reise verbrachten riesiger Überwindung kam der Gipfel endlich wir noch in Osh. Wir besuchten die Sehens- in Sichtweite. Leben kam wieder in meine würdigkeiten, den Suleiman-Berg, den Lenin- Finger und ich konnte die letzten Kraftreser- platz, den großen Markt und gaben uns den 42 ven mobilisieren und somit endlich nach 8 kulinarischen Genüssen Kirgisistans hin.  43 Alpenverein Kufstein Kletterhalle Alpenverein Kufstein Kinkstraße 24, 6330 Kufstein Gegründet 1877 Vorstieg 300 m² Wandhöhe max. 10 m, Vorstand Kletterlänge max. 12 m Uli Gradl-Zöttl, Obfrau Boulder 40 m², Wände verstellbar Msc. Andreas Sausgruber, 1. Obfrau-Stellvertr. Trainings und Kletterkurse für alle und Hüttenreferent Alters- und Könnensstufen! Dr. Franz Größwang, 2. Obfrau-Stellvertreter Klaus Noggler, Finanzreferent In der Geschäftsstelle für Sie da: Öffnungszeiten Sabine Wopfner und Claudia Moritz Mo, Di, Do, Fr 18.00 – 22.00 Uhr Arnold Jäger, Alpinreferent Mi, Fr 9.00 – 11.30 Uhr Franz Goller, Bsc., Naturschutzreferent Sa, So 14.00 – 19.00 Uhr Ing. Bmst. Richard Aschaber, Wegereferent Unterkunftshäuser Kontakt Ing. Stefan Moser, Jugendteamleiter Anton-Karg-Haus, 829 m (seit 1883) Tel. +43(0)5372/62767, Mo bis Fr 9 – 12.30 Uhr Claudia Moritz, Schriftführerin Hinterbärenbad [email protected] Dipl. Ing Günther Schmid, Beirat Hüttenwirtin Anita Kraisser, www.alpenverein.at/kufstein bewirtschaftet 29. April bis Mitte Oktober* Tageskarte AV-Erwachsene EUR 7,- Anschrift der Sektion Tel. & Fax +43(0)5372/62578 Foto: Noggler Österreichischer Alpenverein www.hinterbaerenbad.at Sektion Kufstein [email protected] Kinkstraße 24 Stripsenjochhaus, 1577 m (seit 1902) A-6330 Kufstein Hüttenwirt Christian Fankhauser bewirtschaftet 12. Mai bis 15. Oktober* Geschäftsstelle mit Hütte Tel. +43(0)664/3559094 Bibliothek im AV-Haus Privat Tel. +43(0)664/4321790 im Kletter-, Wander- und Naturschutzgebiet Geöffnet Mo bis Fr 9.00 – 12.30 Uhr www.stripsenjoch.at WILDER KAISER auf 1.024 m Seehöhe Kufstein, Kinkstraße 24 [email protected] Tel. +43(0)5372/62767 * Änderungen möglich, siehe Homepage! [email protected] Fritz und Marianne Dornauer www.alpenverein.at/kufstein Dank Kaiserbachtal 6, A - 6382 Kirchdorf Wir verweisen auf die Firmenan­ zeigen­ und Tel. +43/5352/64443, Fax +43/5352/65519 Kletterhalle im AV-Haus danken für die finanzielle Unters­ tützung [email protected], www.griesneralm.at Öffnungszeiten: sowie gute Zu­­sam­menarbeit. Mo, Di, Do, Fr 18.00 – 22.00 Uhr Besondere Anerkennung unserer Schriftfüh­ re­­­­ Mi, Fr 9.00 – 11.30 Uhr rin Claudia Moritz für die schöne Ge­­stal­tung Sa, So 14.00 – 19.00 Uhr dieses Heftes und unserem Ehrenmitglied­­­­ Max 1. Juni bis 31. August Sommerpause! Gruber für die aufmerksame Korrektur. UG

Eigentümer und Herausgeber: ÖAV Sektion Kufstein, ZVR: 570744875, Redaktion und Grafik: Claudia Moritz, für den Verlag und Inhalt verantwortlich: Uli Gradl-Zöttl, Schützenstraße 13, 6330 Kufstein, Druck: Druckerei Aschenbrenner, Kufstein 44 45 Massagepraxis Viktoria Eder Aromaölmassage Bozner Platz 3 I 6330 Kufstein Fussreflexzonenmassage Terminvereinbarung unter: Dorn & Breuss Wirbelsäulentherapie 0676/64 88 917 (alle Kassen) Lymphdrainage nach Dr. Vodder www.massagepraxis-eder.at med. Massagen/Heilmassagen

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