GRÜNE ARGUMENTE Zeitschrift des Landesverbandes 2/2013 Ausgabe 187 Foto: Katja Xenikis - Fotolia.com Foto:

Mieten in Berlin > Wohnen muss bezahlbar sein > Wohnungswirtschaft gestern und heute > Zweckentfremdung > Großstadtkonferenz Bildung > Die inklusive Schule Medien > 10 Jahre Rundfunk Berlin Brandenburg Stadt- und Regio- nalentwicklung > Berlin und Brandenburg > Naturschutz in der Stadt Wirt- Debatten, Visionen, Hintergründe > www.gruene-berlin.de schaft > Wandel gemeinsam gestalten Parteileben und Fraktion Inhalt Editorial 2/2013 stachlige GRÜNE ARGUMENTE 3

4 BERLIN; DEBATTE MIETEN

6 Wohnen muss bezahlbar sein – Position des Berliner Mietervereins Liebe Freundinnen und Freunde, Reiner Wild 8 Ärger mit der Miete – Heute nicht besser als vor 150 Jahren? Unsere Zeitschrift bleibt ein Work-in- Zum Inhalt dieses Ausgabe Johannes Wätzmann Progress. Wir erscheinen aus Kapazi- Hauptthema ist unser Berliner Wahl- 10 Bezahlbarer Wohnraum geht vor Ferienwohnungen tätsgründen zwar seltener, versuchen kampfschwerpunkt: Wohnungspolitik Katrin Schmidberger aber dennoch, Euch wie gehabt ge- – Sachstand, Chancen, Möglichkeiten, 11 Die Grüne Großstadtkonferenz ballte Informationen aus unserem Grü- dringende Ziele. Wie kann eine gerech- & Daniel Wesener nen Berliner Leben zu liefern und stri- tere Wohnungswirtschaft aussehen? 12 Die inklusive Schule – Heterogenität als Normalfall cken parallel weiter an unserem redak- Den Geschäftsführer des Berliner Mie- Özcan Mutlu tionellen Konzept. --- In dieser Ausgabe tervereins, Reiner Wild, haben wir ge- 13 Jedes Kind ist gleich wichtig gibt es erstmalig die Rubriken „Aus den beten, die Sicht des Mietervereins zu Christian Kölling KVen und LAGen“ sowie „Aus der Frak- schildern. Außerdem geht es in un- 14 Gute Idee, schlechte Umsetzung? tion im Abgeordnetenhaus“. Der Ruf serem Schwerpunkt um Genossen- Susanne Wollin-Giering der Politik ist nach wie vor schlecht. Es schaften und die Zweckentfremdung 16 Zehn Jahre rbb – Bilanz zum Rundfunk Berlin Brandenburg lohnt aus unserer Sicht, ausführlich von Wohnraum. --- Die UN-Behinder- Alice Ströver und mit Hintergrund über Projekte, tenkonvention fordert das gemeinsame 18 Berlin und Brandenburg – Da geht noch was Kämpfe und Hingabe zu berichten. In Lernen von Behinderten und Nicht-Be- Franziska Eichstädt-Bohlig Zukunft können wir uns auch einen hinderten Kindern. Wir fragen, wie 21 Naturschutz in der Stadt Marktplatz mit Veranstaltungstipps, steht es damit in Berlin? --- Seit Januar Dr. Turgut Altug Buchhinweisen oder anderen Informa- greift die neue Gebührenordnung für 22 Anders Wirtschaften – Wandel gemeinsam gestalten tionen rund um Grüne Politik und Grü- den Öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Bettina Jarasch & Carola Wesbuer nen Alltag vorstellen. --- Das erste Mal Anlass, einmal genauer hinzuschauen, 24 Franz Schulz – ein Abschied, ein Rückblick bieten wir die „Argumente“ auf unserer wie es um „unsere“ öffentlich-recht- Interview von Michaela Groß, Beitrag Matthias Tang Website als interaktives PDF an > liche Rundfunkanstalt, den RBB, steht. 26 Mitgliederentscheid zur Wahl – vor Ort in Pankow http://gruene-berlin.de/partei/stach- --- Um die Fusion von Berlin und Bran- Matthias Tang, Uta Belkius lige-argumente denburg ist es still geworden. Aber an 28 Aus den KVen und LAGen – Auftakt Mitgliederplattform gemeinsamer Planung und Abstim- LAG Energie, KV Hellersdorf, mung führt kein Weg vorbei. Auch dies LAG Umwelt, LAG QueerGrün, ein Thema in diesem Heft. --- Außer- LAG Bio- und Gentechnik, dem: Die neuen Rubriken (siehe oben) GRÜNEJUGEND, KV- sowie ein paar Infos zum Ausgang des 30 Aus unserer Fraktion – Projekte, Debatten, Infos Mitgliederentscheids zu unseren Ramona Pop, Andreas Otto, Schlüsselprojekte. Nicole Ludwig, Michael Schäfer, Sabine Bangert, Antje Kapek, Wieder viel Spaß beim Lesen und wie Dr. Turgut Altug immer freuen wir uns über Feedback: 34 wichtige Berliner Bündnis 90/Die Grünen-Adressen [email protected] Landesarbeitsgemeinschaften, Kreisverbände, Termine Uta Belkius, Matthias Tang

Drachenfest Tempelhofer Flugfeld © Abbilder, Flickr CC IMPRESSUM 7/2013, 35. Jahrgang Nr. 187 Redaktion Redaktion: Matthias Tang (v.i.S.d.P.) Leserbriefe bitte per Email senden an: Herausgeber Bündnis 90/Die Grünen, Berlin Uta Belkius (CvD), redakt. Mitarbeit: Katrin Lan- [email protected] Redaktionsanschrift Tel: + 49.30.61 50 05-0 genbein, Susanne Wollin-Giering, Michaela Gross Die einzelnen Beiträge der AutorInnen geben die (LGS), Kommandantenstr. 80, 10117 Berlin Magazinkonzept Uta Belkius Meinung der jeweiligen VerfasserInnen wieder Erscheinung Juli 2013 Auflage 6 100 Druck Oktoberdruck (100% Recyclingpapier) und nicht notwendigerweise die der Redaktion. Redaktionsschluss 12. Juni 2013 „Jeder Mensch hat das Recht auf angemessenen Wohnraum“ Artikel 27 der Berliner Landesverfassung – Anspruch und Realität in 2013 zum Inhaltsverzeichnis 2/2013 stachlige GRÜNE ARGUMENTE 5

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Belegungsdichte (Einwohner je Wohnung): 1,84 Die durchschnittliche Mietbelastung des 1,14 Mio. Berliner Haushalte (57 %) sind Haus­halts­nettoeinkommens beträgt 23 % ¬ IBB Wohnungsmarktbericht 2012 berechtigt, eine Sozialwohnung zu beziehen. Angebotsmieten 7,40 € nettokalt/m2 Wohnfläche 162 000 Sozialwohnungen (8 %) entspricht Plus von 14 % zu 2010 (Durchschnitt) 122 000 belegungsgebundene Wohnungen Angebotskaufpreise Eigentumswohnungen 28 000 mietpreisgebundene Wohnungen 2 200 €/m2 Wohnfläche = +19,6 % zu 2010 Wohnen muss bezahlbar sein Position des Berliner Mietervereins Wohnungspolitik zum Inhaltsverzeichnis 2/2013 stachlige GRÜNE ARGUMENTE 7

dings: Auch bei verstärkten Anstren- tigen Effekt auf das Mietpreisniveau Kein Zurück zum alten Sozialen Das Instrument der Richtsatzmiete mit mietung dringend erforderlich. Zudem gungen des Senats und der erzielen. Denn der Anteil öffentlich ge- ­Wohnungsbau Abstandsgebot zu den ortsüblichen müssen die die Mieterhöhungen nach Bezirksämter wird ohne eine Änderung förderter Neubauten mit Preis- und Be- Ein Zurück zum Sozialen Wohnungsbau Vergleichsmieten des preisfreien Woh- Modernisierung reformiert werden. Die des Mietrechts und anderer bundesge- legungsbindungen bleibt aufgrund der ist der falsche Weg. Staatliche Finanzie- nungsmarktes muss endlich genutzt Mieterhöhung auf Basis von 11 Prozent setzlicher Rahmenbedingungen eine beschränkten Ressourcen im Berliner rungshilfen für den Neubau sollen den werden. der Investitionskosten ist nicht mehr sozial orientierte Stadtentwicklung Landeshaushalt gering . Nach dem bis- preis- und belegungsgebundenen Be- zu rechtfertigen. Für Maßnahmen zur nicht zu erreichen sein. herigen Stand der Diskussion sind stand ausweiten und den gemeinwirt- Erweiterung eines langfristig sozial energetischen Gebäudesanierung soll Mietpreis reduzierende öffentliche För- schaftlichen Sektor stärken. Objektzu- gebundenen Sektors für eine Übergangszeit ergänzend ein Wohnungsneubau: notwendig, dermittel in Höhe von nur 32 Millionen schüsse für den Neubau müssen nicht Staatliche Hilfen für den Wohnungs- pauschalierter Investitionszuschlag zu- aber kein Allheilmittel Euro jährlich geplant. Damit dürften notwendig zu Bindungen in den neu- bau dürfen kein Notnagel für den Au- gelassen werden, der abhängig ist von Die Bevölkerung ist in den Jah- nicht einmal 500 Wohnungen pro Jahr gebauten Objekten führen; sie können genblick sein. Sie müssen einen Beitrag der erreichten Energieeinsparung. ren 2010-2012 um etwa 100 000 auf mit Preis- und Belegungsbindungen zu auch mit größerer Breitenwirkung im zur langfristig orientierten Schaffung mehr als 3,2 Millionen angewachsen. fördern sein. Wohnungsbestand verankert werden. eines gemeinwirtschaftlichen Woh- Zweckentfremdung und Umwand­- Foto: jmdphoto / photocase.com Foto: Berlins Wohnungsmarkt braucht daher Beim preisgünstigen Wohnungs- Bei knappen öffentlichen Mitteln kön- nungsbestands leisten, der nachhaltig lung wirksam verhindern mehr Wohnungen. Da nur ein kleiner neubau setzt der Senat in erster Linie nen die Zielgruppen einer ernsthaft so- der Spekulation entzogen ist. Als Adres- In Berlin ist die Mobilisierung von Seit mehreren Jahren registrieren wir Teil dieses Defizits über den Bestand auf die städtischen Wohnungsunter- zialen Politik nicht mehr die „breiten saten der Förderangebote kommen vor- Wohnungen, die vorwiegend aus spe- einen stärkeren Anstieg der Mieten – abgebaut werden kann, braucht Berlin nehmen, die diese Aufgabe voraus- Schichten der Bevölkerung“ sein. Die zugsweise städtische Wohnungsunter- kulativen Gründen leer stehen, kurzfri- ernste Signale eines wachsenden Miss- auch mehr Neubau, als in den vergan- sichtlich ohne öffentliche Mittel stem- bisherigen Berliner Einkommensgren- nehmen, Stiftungen und Genossen- stig notwendig und möglich. Das Ver- verhältnisses von Angebot und Nach- genen Jahren. Zwar wurden zwischen men sollen. Noch zeichnet sich nicht zen für den Bezug von Sozialwohnun­ schaften in Frage. Das bedeutet jedoch bot einer Zweckentfremdung von frage auf den Berliner Wohnungs- 3.000 und 3.500 Wohnungen in den ab, in welchem Umfang in Berlin pri- gen sind zu hoch, weil sie einen Vertei- nicht, dass sie ausschließlich nur die- Wohnraum muss wieder flächende- markt. Mit Hinweis auf einen vergangenen Jahren bezugsfertig. Aber vate Eigentümer bzw. Vermieter an der lungskampf unter Mietern produzie- sen Investoren gewährt werden. Ein ckend für ganz Berlin eingeführt wer- angeblich massiven Wohnungsleers- wegen eines gleichzeitig nicht unerheb- zusätzlichen Bereitstellung von bezahl- ren, in dessen Folge Haushalte mit Weg zur Stärkung des sozialgebun- den, um dem zusätzlichen Verlust von tand wurden lange jegliche Eingriffs- lichen Abgangs von Wohnungen ist barem Wohnraum herangezogen wer- niedrigen Einkommen oder sonstigen denen Sektors könnte die Schaffung Wohnungen durch Umnutzung in Feri- notwendigkeiten abgestritten. An die netto für den Wohnungsmarkt kaum den sollen. Private Investoren werden Zugangsbeschränkungen in der Regel von revolvierenden Wohnungsbau- enwohnungen und Gewerberäume so- Wohnungswirtschaft und potentielle etwas übriggeblieben. Noch schwer- öffentliche Fördermittel verweigern, unterliegen. fonds in Kombination mit Vereinba- wie Abriss entgegen zu wirken und um Investoren erging die Botschaft, dass wiegender wiegt, dass das neugeschaf- weil der Abstand zwischen den Darle- Der Neubau ist der teuerste Weg zur rungen sein, die mit dem Empfänger den spekulativen Wohnungsleerstand es in Berlin keiner zusätzlichen An- fene Wohnungsangebot für die Mehr- hen der öffentlichen Hand und den Schaffung von Preis- und Belegungs- der staatlichen Hilfen getroffen wer- zu vermeiden. Die Ausweitung von Ge- strengungen bei der Wohnungsversor- heit der Wohnungssuchenden uner- niedrigen Kapitalmarktzinsen gering bindungen. Deshalb sind öffentliche den. bieten mit sozialer Erhaltungsverord- gung bedarf. reichbar ist, da vorwiegend ist und aus Sicht der privaten Inestoren Fördermittel auch zu Senkung von Mo- nung und der Erlass von Genehmi- Mit der Bildung der neuen Landesregie- Eigentums­woh­nungen oder hochpreis­ die Verfügungsmöglichkeiten durch dernisierungskosten (insbesondere bei Mit einer Mietrechtsinitiative den gungsvorbehalten bei Umwandlung rung fand dann ein Wechsel zu einer ige Mietwohnungen entstanden. We- staatliche Hilfen zu stark eingeschränkt der energetischen Sanierung) einzuset- ­Reformstau beheben von Miet- in Eigentumswohnungen in aktiveren Wohnungspolitik im Land gen der fehlenden Kappung bei Wie- werden. Darüber hinaus werden private zen, um im vorhandenen Gebäudebe- Die kürzlich vom Bundestag beschlos- diesen Gebieten sind als flankierende Berlin statt, nachdem im Wahlkampf dervermietungen ist nicht damit zu Investoren nur zu geringem Prozentsatz stand zusätzliche Preis- und Belegungs- sene Mietrechtsänderung zur Begren- Maßnahmen zwingend. In diesen Ge- die Probleme auf dem Wohnungsmarkt rechnen, dass am Ende durch Umzugs- Neubauwohnungen mit Miethöhen für bindungen zu erhalten. Der Wiederein- zung von Mieterhöhungen im Bestand bieten soll ebenfalls die Nutzungsände- einen immer höheren Stellenwert er- ketten auch Haushalte mit mittleren breite Schichten zur Verfügung stellen stieg in eine öffentliche Förderung von reicht nicht aus. Der Berliner Senat hat rung stärker verfolgt werden und vom hielten. Allerdings zeichnet sich weiter- oder niedrigen Einkommen profitieren. wollen oder können. Auch über städte- Wohnungsneubau ist zudem nur ver- erfreulich schnell von der Ermächti- Vorkaufsrecht durch die Bezirke Ge- hin nicht ab, dass dem Kern der Woh- Aus Sicht des Berliner Mietervereins be- bauliche Verträge bei Baurechtsschaf- tretbar, wenn gleichzeitig Lösungen für gung Gebrauch gemacht, die bisherige brauch gemacht werden. Hier sind die nungsmarktmisere hinreichend Auf- darf es Maßnahmen, die zur Erhöhung fung wird man auf dem Berliner Markt die Mieter gefunden werden, die in be- Kappungsgrenze von 20 Prozent in drei Bezirke gefragt, die jedoch bis auf weni- merksamkeit geschenkt würde: Die des Wohnungsangebotes führen, so- nur begrenzt durch Quersubventionie- stehenden Gebäuden des Sozialen Woh- Jahren auf nun maximal 15 Prozent in ge Ausnahme noch in wohnungspoli- geringen Einkommen wesentlicher weit sie einer sozialen und nachhal- rung der Investoren nachfrageoptimale nungsbaus auf preiswertes Wohnen an- drei Jahren zu senken. Die Neuregelung tischer Lethargie verharren. Teile der Berliner Bevölkerung und tigen Stadt-entwicklung dienen. Neu- Wohnungen bekommen, da die Anzahl gewiesen sind. Deshalb bedarf das 2011 des Mietrechts geht an den wichtigsten auch der Zuwanderer, die eine höhere bau ist kein Allheilmittel für Berlins der Haushalte, die hohe Mieten bezah- in Kraft getretene Wohnraumgesetz Anforderungen und Problemlagen des Reiner Wild, Geschäftsführer Berliner Wohnkostenbelastung zu einem zen- Wohnungsmarktprobleme. Ein rechne- len können, beschränkt ist. Nicht nur Berlin dringend einer grundlegenden Wohnungsmarktes vorbei. Um den Mieterverein e.V. tralen sozialen Problem Berlins werden rischer Ausgleich von Angebot und auf dem Berliner Wohnungsmarkt feh- Korrektur. noch preiswerten Wohnungsbestand zu lassen. Deshalb sind sowohl in der Neu- Nachfrage ist kurzfristig ohnehin­ nicht len Eigentümer, die sich einer sozialen sichern, ist eine Kappung der Miethöhe bau- wie in der Bestandspolitik deut- zu erreichen. Die vorgesehene Ange- Wohnraumversorgung „verschreiben“. bei höchstens 10 Prozent über der orts- liche Korrekturen notwendig. Aller- botsausweitung wird keinen nachhal- übliche Vergleichsmiete bei Wiederver-

Quelle: Zensuszahlen, erhoben im Mai 2011, Mietwohnungen in Berlin 1 538 335 Baujahr 1919 oder früher (27,6 %) 522 200 seit 1990 gebaut 63 486 veröffentlicht im Mai 2013 = 81,5 % (Deutschland 52,3 %) in Privatbesitz (29 %) 548 501 davon Einfamilienhäuser 45 985 ¬ Mieterstadt Berlin Wohnungen in Berlin 1 892 321 leer stehend = 3,6 %, (Deutschl. 4,5 %) 66 962 mit Zentralheizung 886 617 Ferienwohnungen mindestens 15 000 durchschnittl. Größe Berlin 72,1 m2 mit Fernwärme 631 641 durchschnittl. Größe Deutschland 90,6 m2 Ärger mit der Miete Heute nicht besser als vor 150 Jahren? Wohnungspolitik zum Inhaltsverzeichnis 2/2013 stachlige GRÜNE ARGUMENTE 9

Wer kennt ihn nicht, den alten Satz: Berlin, damals wie heute ein besonde- Die Bodenreformer erreichten beacht- „Wer aus der Geschichte nicht lernt, rer Brennpunkt der Wohnungsnot, liches, auch wenn sie nicht alles durch- der ist dazu verdammt sie zu wieder- wurde auch zum Ausgangsort der deut- setzen konnten und auch das Grund- holen.“ Auch aus der Geschichte der schen Bodenreformbewegung unter stücksrecht nicht grundlegend verän- Wohnungswirtschaft können wir ei- dem Berliner Adolf Damaschke. Da- derten. Der wohl größte Erfolg war die niges lernen. Mietsteigerungen, Woh- maschke hatte sich intensiv mit den Durchsetzung des Heimstättengedan- nungsmangel und Spekulation sind Tätigkeiten der Investoren seiner Zeit, kens. Dies bedeutete, dass im Gegenzug schließlich keine Phänomene unserer den „spekulativen Terraingesellschaf- für die Durchsetzung bodenpolitischer Zeit. Nein, sie kamen immer wieder ten“ auseinandergesetzt. Es wider- Ziele, also Schaffung von Wohnraum und Berlin stand immer wieder im strebte seinem Gerechtigkeitsempfin- für bestimmte Personengruppen, es di- Mittelpunkt des Geschehens. den derart, dass er nicht einfach be- verse Vergünstigungen gab, z.B. die Be- zahlbare Wohnungen forderte, sondern freiung von Steuern und Abgaben oder So führte die Spekulation mit Grund gleich die Systemfrage stellte. Er wollte auch einen eingeschränkten Schutz vor und Boden nach dem Deutsch-Franzö- das Bodenbesitzrecht, wie das Grund- der Zwangsvollstreckung. Die Übernah- sischen Krieg dazu, dass die Grund- stücksrecht damals hieß, vollständig me ihrer Forderungen in die Weimarer stückspreise explodierten und in des- reformieren und dessen Besteuerung Verfassung (Art. 155), war dann ein gro- sen Folge auch die Mieten. Eines der gleich mit. So initiierte er 1898 die ßer Erfolg. Zentren dieser Spekulation war Berlin Gründung des „Bundes deutscher Bo- Davon ist heute nur wenig geblie- (bzw. das Gebiet des heutigen Berlins). denreformer“ dessen Vorsitzender er ben. Das Reichsheimstättengesetz und Diese Steigerungen, die insbesondere bis zu seinem Tod 1935 war. Für sie war auch die Gemeinnützigkeit in der Woh- von viele Berliner Arbeiterfamilien die „Grund- und Bodenfrage“ der Kern nungswirtschaft wurden Anfang der nicht mehr bezahlt werden konnte, der Sozialen Frage. Sie lehnten Gewinn- 90er Jahre abgeschafft. Übriggeblieben drängte Tausende von ihnen über streben aus dem Grundeigentum he- sind nur noch die gemeinnützigen Ver- Nacht in die Obdachlosigkeit. raus ab – zumal dies sogar noch gerin- mietungsgenossenschaften. Die vielen Wegen dieser Entwicklung bildeten ger besteuert war als Arbeit. Sie vertra- gemeinnützigen Wohnungsbaugesell- sich Mitte des 19. Jahrhunderts die er- ten den Standpunkt, dass Grund und schaften die wir heute kennen, sind es sten Gruppierungen von Akteuren, die Boden Grundlage aller Existenz ist und meist nur noch dem Namen nach. Viele für den Bau von Wohnungen für breite- dieser seinem eigentlichen Zweck dem verfolgen keine wohnungspolitischen re Schichten der Bevölkerung eintraten. Wohnen und Arbeiten dienen müsse Ziele mehr. Sie wollten mit einem nicht-gewinnori- und nicht als Spekulationsobjekt miss- entierten Wohnungsbau, einen – wir braucht werden darf. Dafür hat der Was haben wir bis heute gelernt? Müs- würden heute sagen – Sozialen Woh- Staat mit Gesetzen Sorge zu tragen. sen wir frustriert sein? Hätten wir nicht Woessner Zeichnung: Freimut nungsbau schaffen. Die Idee der Ge- Wie andere dieser Zeit forderte auch vieles besser wissen können und sol- meinnützigen Wohnungsbaugesell- Damaschke eine Besteuerung auf den len? – Ja. Nur kann dies kein Grund zum schaften und Genossenschaften mit Wertzuwachs von Grundstücken. Die Stillstand sein, im Gegenteil. Wir sehen nicht sein, dass Immobilien nur ein meinschaften schon hätten. Auch den nicht leisten können oder wollen, aber freiwillig übernommenen Bindungen durch Wertzuwachs und nicht durch Ar- damals wie heute sind es die Berline- Steuerspar- und Renditemodell sind, aktuell viel diskutierte Neubau, wird auch sie sollten zumindest einen wich- war geboren. Das erste gemeinnützige beit erzielten Gewinne sollten so sozi- rInnen, die Lösungen für das „Mieten- wenn es nicht gleichzeitig für einen der Staat nicht alleine leisten. Könnte tigen Beitrag erbringen – nämlich Steu- Wohnungsunternehmen war eine Bau- ales Eigentum werden. Die dadurch er- problem“ suchen und – noch wichtiger Nutzen für die Allgemeinheit gibt. er auch nicht, die Aufgabe wär für den ern zahlen, eine soziale Wohnungspoli- genossenschaft, die der Sozialreformer zielten Steuereinnahmen müssten wie- – sie auch finden. Die Kombination aus Hilfe zur Selbsthilfe wird es wohl nicht Staat alleine schlicht zu groß. Für die tik kostet schließlich auch etwas Geld. Viktor Aimé Huber 1847 in Berlin ge- derum für den Wohnungsbau und die allen wohnungspolitischen Instru- für die breite Masse geben können, Umsetzung wohnungspolitischer Ziele, gründete. Linderung sozialer Not eingesetzt wer- menten macht den guten Mix aus – aber Beispiele wie die Bremer Höhe im beim Neubau und genauso wie im Be- Johannes Wätzmann, den. Mit dieser Umverteilung sollten nach wie vor. So ist es durchaus sinn- Prenzlauer Berg zeigen, was möglich ist. stand, brauchen wir nachhaltig wirt- Sprecher AG Bauen die sozialen Spannungen gemildert voll, die Wiedereinführung der Gemein- Hier haben sich die MieterInnen zu ei- schaftende Unternehmen. Genossen- werden. Das alles liegt lange zurück nützigkeit in der Wohnungswirtschaft ner Genossenschaft zusammenschlos- schaften und eine gemeinnützige Woh- und klingt doch absolut aktuell, auch zu prüfen, wenn es im Gegenzug be- sen um ihr Wohnensemble zu kaufen. nungswirtschaft können wesentlich wenn die Notlage der betroffenen Mie- zahlbaren Wohnraum für breite Schich- Das könnten wir öfter erreichen, wenn dazu beitragen. Kurzfristig, renditeori- terInnen oft noch härter war als heute. ten der Bevölkerung gibt. Es kann auch wir das Vorkaufsrecht für Mieterge- entierte Unternehmen werden dies

Beispiel Erbbaurecht > Um Grundstücke der 99 Jahre und legt für diesen Zeitraum, juristisch z.B. bezahlbaren Wohnraum für benachteiligte Das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz torischen und tatsächlichen Kosten zusammen- weitere (aus unserer Sicht) Besonderheiten ­Spekulation zu entziehen werden sie nicht ver- verbindlich, die Nutzung fest. So bleibt bei einem Personenkreise schaffen oder sich einer ökolo- (WGG) in Österreich ist nach Abschaffung der setzen, dürfen hier nur tatsächliche Kosten an- bspw., dass unter bestimmten Voraussetzungen kauft, sondern in Erbpacht vergeben. Eigentümer Verkauf – egal ob Haus oder Boden – die Nutzung gische Bauweise verpflichten. Auch kulturelle Wohnungsgemeinnützigkeit in Deutschland das gesetzt werden, die detailliert gegenüber den für die MieterInnen einer geförderten Wohnung, des Gebäudes und des Grundstücks sind dann weiterhin verbindlich. In Berlin wird dies von eini- Projekte werden so gefördert und erhalten, wie einzige seiner Art in Europa. Die nach dem WGG MieterInnen abgerechnet werden müssen. Die die Möglichkeit besteht diese zu einem Fixpreis zwei verschiedene Personen, die miteinander den gen Stiftungen (trias, Edith Maryon, u.a.) prakti- der Schokoladen e.V. in Mitte. errichtet Wohnungen müssen kostendeckend Wohnungen werden zumeist über staatliche zu erwerben. Johannes Wätzmann Erbbauvertrag schließen. Dieser läuft i.d.R. über ziert, sie vergeben Erbbaurechte an Projekte die Johannes Wätzmann vermietet werden. Anders als die deutschen Wohnungsbauprogramme gefördert, was die ­Kostenmieten, die sich aus pauschalen, kalkula- Mieten zusätzlich subventioniert. Es gibt noch Bezahlbarer Wohnraum geht vor Ferienwohnungen Wohnungspolitik zum Inhaltsverzeichnis 2/2013 stachlige GRÜNE ARGUMENTE 11

Ein Verbot der Zweckentfremdung von die letzten zehn Jahre ermöglichen. ken überprüft werden. Ob eine Geneh- Die Grüne Großstadtkonferenz Wohnraum ist überfällig. Bis zu vier- Beides will der Senat nicht. Das Gesetz migung erteilt wird, soll im Ermessen für eine bessere Wohnungs- und Mietenpolitik mal mehr Miete bekommen Vermieter, stadtweit anzuwenden ist notwendig, der zuständigen Bezirksämter liegen. wenn sie ihre Wohnung als Ferien- weil die Verengung des Wohnungs- Der Vertrauensschutz wird also nicht „Jeder Mensch hat das Recht auf ange- rung im Sinne des demographischen wohnung anbieten, also Wohnraum marktes in ganz Berlin bereits eine kri- generell aufgehoben, sondern darüber messenen Wohnraum“, lautet Artikel Wandel ist, genügend Wohnraum barri- zweckentfremden. Insgesamt soll dies tische Schwelle überschritten hat. Und wird im Einzelfall von den Bezirks­ 27 der Berliner Landesverfassung. Die erefrei umzubauen. – Darum müssen bei bis zu 18 000 Berliner Wohnungen wir müssen davon ausgehen, dass sich ämtern entschieden. Diese müssen ge- Realität sieht anders aus. Innenstädte wir leistungslose Mietsteigerungen aus der Fall sein, die sich vor allem auf das die Lage auf dem Wohnungsmarkt richtsfest nachweisen, dass durch die werden zunehmend von ihren Stadt- Profitstreben „deckeln“ und Moderni- Gebiet innerhalb des S-Bahnrings kon- noch weiter verschärfen wird. Selbst Zweckentfremdung vorrangige öffent- bürgerInnen entvölkert, zu austausch- sierungsumlagen auf die Maßnahmen zentrieren. Bis Ende 2001 musste sich der Senat hat mit der «Kappungsgren- liche Belange (z.B. Kitas) oder schutz- baren Tourismuszentren oder Geldanla- begrenzen, die einen gesellschaftlichen ein Vermieter eine solche Umwidmung zen-Verordnung» die Mangellage ein- würdige private Interessen (z.B. Exi- Großstadtkonferenz, Katrin Göring-Eckardt geobjekte für Wohlhabende aus aller Mehrwert haben. Solche AkteurInnen des Wohnraums noch genehmigen gestanden. Damit wurden in Berlin die stenzbedrohung) das öffentliche Inte- Foto: Forys, Bündnis 90/Die Grünen Berlin Herrenländer. Gelebte Kultur verlagert fördern, die bezahlbaren Wohnraum ­lassen. Mieterhöhungsmöglichkeiten bei Be­ resse an der Erhaltung des betroffenen sich in Randbereiche. Berlin verliert sein unter ökologischen Gesichtspunkten Fehlende politische Steuerung in standsmieterInnen von 20 auf 15 Pro- Wohnraums nicht überwiegen. Wir Senat dagegen will – falls das Gesetz besonderes Gesicht als kreative Stadt wo schaffen. der Wohnungspolitik, eine steigende zent in drei Jahren abgesenkt. schlagen eine Rückwirkung bis 2002 Ende Juni kommen sollte - einen Be- Menschen aller Couleur ohne großen So unterschiedlich die Wohnungs- Anzahl der Ein-Personen Haushalte vor, denn bis dahin gab es den Geneh- standsschutz aller Zweckentfremdun­ Reichtum zusammen leben, arbeiten und märkte auch sein mögen, können wir und dem erfreulichen Zuzug haben in Der stadtweiten Anwendung eines Ver- migungsvorbehalt, daran könnten die gen für zwei Jahre garantieren. Das Firmen gründen können. – Diesen beäng- doch viel voneinander lernen; ob das Berlin zu einer Verknappung von bots von Zweckentfremdung gehen die Bezirksämter nahtlos anknüpfen. Wenn wäre angesichts der Situation auf dem stigenden großstadtweiten Trend wollen der Umgang mit gemeinwohlorien- Wohnraum geführt. Besonders bemerk- Erfahrungen aus anderen Städten vo- dann Bezirksämter z.B. feststellen, dass Wohnungsmarkt fatal. wir stoppen. Wir Grüne haben deshalb in tierten Projekten in Wien ist oder das bar macht sich der Mangel in den un- raus. Hamburg hat bei der Beschrän- andere MieterInnen durch die inten- Besonders problematisch am Ent- unserem Wahlprogramm Maßnahmen Verbot des Verkaufs von öffentlichem teren und mittleren Preissegmenten. kung eines Zweckentfremdungsge- sive Nutzung von Wohnungen als Feri- wurf des Senats ist vor allem die soge- beschlossen, mit denen wir die wesent- Grund und Boden wie in den Niederlan- Daher ist es dringend geboten, dass setzes auf einzelne Bezirke bzw. Teile enwohnungen stark beeinträchtigt nannte Genehmigungsfiktion: Wenn lichen politischen Stellschrauben auf den. Auch das teure München schafft Wohnraum nicht mehr frei und unein- der Stadt negative Erfahrungen ge­­ werden oder die/der VermieterIn auf- eine Bezirksamt nicht innerhalb von Bundesebene drehen können. immerhin durchmischterer Quartiere geschränkt dem Mietwohnungsmarkt macht. Daher will der Hamburger Se- grund der höheren Renditeerwartung vier ­Wochen den Genehmigungsantrag Zur Großstadtkonferenz unseres Lan- zu erhalten, als es in Berlin momentan entzogen werden kann. Mit einem ge- nat nun das gesamte Stadtgebiet unter systematisch MieterInnen entmietet, bearbeitet und anschließend die Ver- desverbandes am 1. Juni kamen Grüne passiert. Kluge Strategien für eine sozi- setzlichen Zweckentfremdungsverbot das Gesetz stellen. Berlin sollte daraus können sie auf dieser Grundlage auch längerungsfrist verstreicht, sollen Fachleute aus Städten und Kommunen ale Wohnungswirtschaft tragen immer von Wohnraum kann die Verringerung lernen. Es besteht die Gefahr, dass Rot- rückwirkend die Zweckentfremdung Ferien­wohnungen automatisch erlaubt deutschlandweit und aus Europa. Ein- zu einer Entspannung des Marktes bei des vorhandenen Wohnraumbestandes Schwarz sich lediglich auf die soge- untersagen. sein. Ist das ein Trick des Senats, das drucksvoll waren die Berichte. In vier Fo- (siehe Beitrag S.8). Entscheidend ist, eingeschränkt werden. Leere nannten Innenstadt-Bezirke beschränkt. Davon unangetastet bleibt das Gesetz ins Leere laufen zu lassen? ren wurden die drängendsten Fragen be- wie, von wem und für wen gebaut wird, Versprechun­gen von Rot-Schwarz. SPD Bezirke wie Neukölln oder Lichtenberg Recht von EigentümerInnen bzw. Mie- Zwingend notwendig ist daher die aus- leuchtet von energetischer Gebäudesa- wieviel kostengünstiger Raum dafür und CDU haben zwar in ihrem Koaliti- stehen auch heute schon durch die terInnen, ihre Wohnung temporär zu reichende Ausstattung mit Personal. nierung über Gemeinwohlorientierung zur Verfügung steht. Wir wollen und onsvertrag den MieterInnen Abhilfe große Nachfrage unter Druck. Diese Be- vermieten, wenn sie z.B. im Urlaub sind. Auch der Rat der Bürgermeister hat das auf dem Wohnungsmarkt bis zu demo- müssen daher auch über Nachverdich- versprochen. Doch sie blockieren sich schränkung würde obendrein die Anders als von der CDU behauptet, wer- bemängelt. Natürlich kann ein solches grafischen Fragen und gesamteuropä- tung in Innenstädten neu-grün denken. seit Monaten gegenseitig, obwohl es be- Zweckentfremdung von Wohnraum in den auch Betreuungseinrichtungen Gesetz nicht alle Probleme auf dem ischen Prozessen in der Stadtplanung. Am Ende der Veranstaltung stand die reits seit Mai 2011 einen Beschluss des den benachbarten Bezirken umso at- und Kitas besonders berücksichtigt. Wohnungsmarkt lösen. Nur die konse- Katrin Göring-Eckardt erinnerte an den Initiierung von einem gemeinsamen Abgeordnetenhauses gibt. Weil die Zeit traktiver machen. Bezirke wie Mar- Auch FreiberuflerInnen werden vor ei- quente Anwendung aller ordnungspoli- Zusammenhang von Finanz- bzw. Euro- „Bündnis für bezahlbares Wohnen in drängt, haben wir als Grüne Fraktion zahn-Hellersdorf dagegen werden das ner Existenzgefährdung durch das Ge- tischen und förderungsrechtlichen In- krise und steigenden Mieten, wenn lebenswerten Städten“. Das Ziel: Städte am 31.Januar dieses Jahres einen eige- Gesetz erst einmal nicht anwenden setz geschützt. Laut unserem Entwurf strumente, von der Zweckentfremdung viele Investoren mit Immobilienge- und Kommunen, Betroffeneninitiati- nen Gesetzesentwurf ins Parlament müssen, weil dort noch keine Zweck- liegt erst dann eine Zweckentfremdung bis hin zur Mietpreisbremse, von städte- schäften spekulieren, auch dank histo- ven, Mieterverbände und progressive eingebracht. entfremdung stattfindet. einer Wohnung vor, wenn die/der Mie- baulichen Instrumenten bis hin zu einer risch niedrigen Zinsen. – Dabei sind In- Akteure aus Wohnungswirtschaft, Poli- Es gibt zwei wesentliche Unter- Auch rückwirkend prüfen terIn 50 Prozent und mehr ihrer/seiner neuen sozialen Wohnraumförderung vestitionen in den Wohnungsbestand tik und Wissenschaft zusammenzu- schiede zwischen dem grünen Entwurf Unser Entwurf sieht verlangt, dass eine Wohnfläche zu gewerblichen Zwecken sind die Voraussetzung für eine sozial- und beim Neubau zwingend notwendig, bringen, um für eine gerechterere und- und den Ankündigungen des Senats: Genehmigung auch für bereits zweck- nutzt. Damit wird das Gesetz den unter- räumlich positive Entwicklung Berlins. um weiteren Zuzug in Städte zu ermög- ökologischere Mieten- und Wohnungs- Wir wollen die Zweckentfremdungsver- entfremdete Wohnungen beantragt schiedlichen, besonderen Interessen ge- > www.gruene-fraktion-berlin.de lichen und um die energetische Sanie- politik zu kämpfen. botsverordnung auf die ganze Stadt werden muss. Damit können die vielen recht und erwirkt gleichzeitig eine rung voranzubringen, wichtig für den ausdehnen und wir wollen die rückwir- in den letzten Jahren errichteten Feri- wirksame Eindämmung der Vernich- Katrin Schmidberger, MdA, Klimaschutzes und die Senkung der Be- Bettina Jarasch und Daniel Wesener, kende Anwendung dieses Gesetzes auf enwohnungen in den Innenstadt-Bezir- tung von Wohnraum. Der rot-schwarze mietenpolitische Sprecherin triebskosten. Eine weitere Herausforde- Landesvorsitzende

Unsere Grünen Forderungen: stieg verringern, regelmäßigen Erhöhung der I MieterInnen vor Verdrängung schützen. I Kommunale Planungshoheit nutzen I Energetische Gebäudemodernisierung vo- _ KfW-Gebäudesanierungsprogramm mit 2 Mrd. I Bezahlbare Mieten sichern ortsüblichen Vergleichsmiete drosseln. _ Mieter- _ Baugesetzbuch reformieren, so dass auch die _ Bau- und Planungsrecht ändern, Anwohner­ rantreiben und sozialverträglich gestalten. Euro jährlich ausstatten und verstetigen. Ener- – leistungslose Mieterhöhungen verringern. höhung bei Modernisierung auf maximal 9 % der Einführung von Mietobergrenzen und erweiterter Innen früher verbindlich beteiligen, Programme _ Für neue Gebäude Niedrigstenergiestandard giesparfonds in Höhe von jährlich 3 Mrd. Euro _ Wiedervermietungsmieten bei Wohnraumman- Kosten pro Jahr senken, auf energetische Sanie- Schutz vor den Nachteilen der Eigentumsum- an diese Bedingungen knüpfen _ Neubaupro- vorgeben _ Kosten der energetischen Moder­ einrichten, für Stadtteilen mit vielen einkom- gel auf 10 % über der ortsüblichen Vergleichs- rung sowie altersgerechten Umbau beschränken. wandlung möglich sind. _ Zweckentfremdungs- jekte an Schaffung von bezahlbarem Wohnraum nisierung gerecht verteilen zwischen Eigentü­ mensschwachen Haushalten fördern wollen. miete begrenzen. In laufenden Verträgen Mietan- _ Den Makler zahlet, wer ihn beauftragt. verordnung koppeln _ Mittel des Europäischen Strukturfonds mer­Innen, MieterInnen und Staat. für ökolog.-soziale Stadtentwicklung einsetzen. Die inklusive Schule Heterogenität als Normalfall Bildungspolitik zum Inhaltsverzeichnis 2/2013 stachlige GRÜNE ARGUMENTE 13

Eine Schule für alle, nicht eine­ Inklusive Schule heißt für uns, die Schulform für alle Schulen noch stärker zu öffnen. Die in- Jedes Kind ist gleich wichtig Spricht man von Inklusion, dann oft- klusive Schule setzt auf alternative For- mals im Kontext von „eine Schule für men der Leistungsfeststellung und ver- alle“. Wir Grüne sind gut beraten uns zichtet so lange wie möglich auf Noten. Inklusion in Neukölln hier an Erkenntnissen der Bildungsfor- Inklusion ist in Berliner Schulen wei- hohe Zahl von über 100 Kindern, die ziehen. Die eingangs erwähnte Karls- schung zu orientieren: Die Unter- Senat verschiebt Inklusion auf den terhin die große Ausnahme. Inzwi- das Probejahr nicht bestehen und auf gartenschule ist dafür das beste Bei- schiede verlaufen nicht allein zwischen Sankt-Nimmerleinstag schen gibt es jedoch einige genehmigte die Integrierte Sekundarschule wech- spiel. Ihr Anteil der Kinder den Schulformen, sondern zwischen Ob schulische Inklusion tatsächlich ge- Schulversuche – unter anderem in der seln müssen. Dort werden sie in extra nicht-deutscher Herkunft liegt bei 88 den einzelnen Schulen. Ziel sollte daher lingt, hängt vor allem von den Rah- Neuköllner Karlsgarten Grundschule für sie eingerichteten Klassen unter- Prozent in der 6.Klasse. sein, jede Schule dabei zu unterstützen, menbedingungen ab. In der Vergan- an der Hasenheide. Hier werden Kinder richtet– für die ohnehin traumatisier- Die heterogene Zusammensetzung der eine inklusive Schule zu sein, die allen genheit mussten sich die Kinder den mit und ohne Behinderung unter- ten Jugendlichen eine zusätzliche Stig- Schülerschaft, die es erforderlich Schülerinnen und Schülern gerecht Schulen anpassen. Dies ist so nicht schiedslos aufgenommen und in jahr- matisierung. macht, auf die Bedürfnisse jedes einzel- wird. „Eine Schule für alle“ muss des- mehr länger möglich. Jetzt steht die gangsgemischten Gruppen gemeinsam nen Kindes individuell einzugehen, halb nicht „eine Schulform für alle“ Schülerin, der Schüler im Mittelpunkt unterrichtet. Wie kann also Kommu- Mit Beginn des neuen Schuljahres brauchen Schulen in sozial benachteili- sein. und die Bildungseinrichtung, samt des nalpolitik im Einwanderungsbezirk wechseln etwa 1.900 Schülerinnen und gten Gebieten nicht zu fürchten. Sie Zeichnung: Freimut Woessner Die inklusive Schule geht über den Lehrpersonals, muss sich an die Bedürf- Neukölln die Inklusion fördern und ge- Schüler in die Oberschule. Sie werden, arbeiten ganz im Gegenteil schon gemeinsamen Unterricht von Schüle- nisse der Schülerinnen und Schüler an- stalten? wenn alles bleibt wie es ist, nicht nur längst inklusiv mit Kindern und Ju- Berlins Schulen sollen inklusive Schu- rinnen und Schülern mit und ohne Be- passen. Das erfordert eine Reform des mit geringerer Wahrscheinlichkeit das gendlichen, die die unterschiedlichsten len werden – dieses richtige und wich- hinderung hinaus. Sie ist mehr als das. Lehramtsstudiums und eine Fortbil- Neuköllner Probleme Abitur ablegen, sondern haben auch Hintergründe haben. tige Ziel verfolgen wir Grüne seit Jah- Die Inklusive Schule sieht die Heteroge- dungsoffensive für die Lehrkräfte! Es geht darum, dass alle Kinder unab- höheres Risiko des Schulabbruchs. ren. Es ist richtig und wichtig, dass das nität ihrer Schülerinnen und Schüler Von solchen Rahmenbedingungen hängig von ihren Lebensausgangsla- Traurige Bilanz im Schuljahr 2012: 359 Inklusion als additive, kostenneutrale Berliner Schulsystem endlich zu einem als den Normalfall an. Folglich muss sind wir in Berlin weit entfernt. Im Ge- gen die gleichen Bildungschancen er- junge Menschen verließen die Schule Aufgabe – auch das lehren die bil- inklusiven Bildungssystem weiterent- die Schule auch Antworten auf die Ver- genteil: Der Senat gibt bis 2016 kein halten. So steht es im Schulgesetz. Un- ohne Abschluss. Das entspricht 13,3 Pro- dungspolitischen Misserfolge und Nie- wickelt wird. Ein System, dass Schluss schiedenheit und die Vielfalt geben. Geld für Umsetzung der Inklusion an abhängig von der Wahl der zent, während der Berliner Durch- derlagen – ist allerdings nicht möglich. macht mit Separation und vielen un- Wenn für die inklusive Schule die Berliner Schulen, in den Eckdaten für Grundschule sollen alle den bestmög- schnitt bei 7,4 Prozent lag. Insbesonde- Damit der Schulalltag hochwertig orga- terschiedlichen Förderschulformen. Ein Grundsätze Individualisierung UND den Doppelhaushalt 2014/15 steht lichen Bildungsabschluss erreichen re in den Fächern Deutsch, Mathematik nisiert werden kann, wird eine ausrei- inklusives Bildungssystem ist laut UN- Gemeinsamkeit maßgeblich sind, dann schwarz auf weiß, dass der Senat die können und mit einer sicheren Grund- und Englisch müssen neue Wege be- chende Finanzierung benötigt. Zwei- Behindertenrechtskonvention „auf al- sind für sie Eigenaktivität und Selbst- Einführung der Inklusion auf den bildung auf die Oberschule wechseln. schritten werden bei der Vorbereitung tens sollte zu denken geben, dass die len Ebenen“ zu schaffen. Der Bundestag bestimmung als deren Voraussetzung Sankt-Nimmerleinstag-Tag verschoben Dafür ist noch viel zu tun, denn wäh- auf die Prüfungen in der 9. Klasse, um Inklusionsrate überall in Deutschland hat die UN-Konvention bereits 2009 ra- grundlegend. Nicht umsonst hat die hat. Der frühere Bildungssenator Prof. rend 2012 im Berliner Durchschnitt 49,1 die Berufsbildungsreife (BBR) zu beste- im vorschulischen Bereich am höch- tifiziert. Von der Grundschule bis zum Kultusministerkonferenz ihren Emp- Dr. Zöllner wollte die Inklusion noch ko- Prozent der Jugendlichen die Oberschu- hen und um sich anschließend auf den sten ist und bis zum Abitur immer wei- Gymnasium, Berufsschulen und Hoch- fehlungen zur Inklusion die Schlüssel- stenneutral umsetzen. Die amtierende le mit dem Abitur verließen, waren es Mittleren Schulabschluss (MSA) erfolg- ter abnimmt. Inklusion ist eben eine ge- schulen sowie den Universitäten sind begriffe Individualität, Eigenaktivität Bildungssenatorin Scheeres hat Inklusi- in Neukölln nur 35,3 Prozent. reich vorzubereiten. samtgesellschaftliche Aufgabe, die uns alle gefordert, schrittweise Inklusion und Selbstbestimmtheit zugrunde ge- on zu ihrem Schwerpunkt erklärt und alle ermutigt zu lernen, dass Leistung einzuführen. Der gemeinsame Unter- legt. Die inklusive Schule ist eine Schule die Planung ihres Vorgängers mit den Sichtbar werden Bildungsprobleme im Mehr Teilhabe an Bildung für alle und Gerechtigkeit nicht zwangsläufig richt von Schülerinnen und Schülern ohne Auslese und verzichtet auf Selek- Worten, „Inklusion gibt es nicht zum Bezirk etwa bei Förderprognosen und Inklusion geht in Neukölln also einer- ein Gegensatz sind. mit und ohne Behinderung als Regelfall tionsinstrumente wie das Sitzenblei- Nulltarif“, zu Recht gestoppt und einen dem Bestehen des Probejahres am seits über die Umsetzung der UN-Be- muss endlich im Schulgesetz verankert ben, Probejahr/halbjahr oder das Ab- Beirat einberufen. Von diesem Schwer- Gymnasium. Während in der besten hindertenrechtskonvention hinaus. Ihr Christian Kölling, Redakteur werden, ohne Deckelung und Tricks schulen. Die inklusive Schule ist eine punkt ist jedoch nicht viel übrig geblie- Grundschule im Süden des Bezirks 51 Ziel muss die Steigerung der Teilhabe wohlgemerkt. Die damit einherge- rhythmisierte gebundene Ganztags- ben! von 76 Schülerinnen und Schüler die aller Schülerinnen und Schüler an Bil- Mehr Infos: Mahwareh Christians-Ros- henden Reformen und Maßnahmen schule mit einem pädagogisch gestal- Empfehlung für das Gymnasium er- dung sein, gleich welcher sozialen, hanai, BVV-Neukölln, mahi.christians- und insbesondere die Kosten sind nicht teten Konzept. Sie ist ein Bildungszen- Özcan Mutlu, hielten, stand am Ende der Statistik sprachlichen, ethnischen oder kulturel- [email protected] zu unterschätzen. trum im Stadtteil, sie bindet Eltern und Bildungspolitischer Sprecher eine Schule im Norden mit nur sechs len Herkunft sie sind. Inklusion muss Externe ein und versteht sich auf offene Gymnasialempfehlungen bei insge- andererseits auch im Einwanderungs- Bildungseinrichtung. samt 38 Kindern. Dramatisch ist die bezirk Neukölln die Behinderten einbe-

I Im internationalen Vergleich hat Deutschland I 6,4 Prozent aller deutschen SchülerInnen I Laut Kultusministerkonferenz wurden einen insgesamt überdurchschnittlichen Anteil hatten laut UNESCO im Schuljahr 2011/2012 2010/2011 rund 122.000 der SchülerInnen mit an Schülerinnen und Schülern mit sonderpäda- einen sonderpädagogischen Förderbedarf, in Förderbedarf an allgemeinen Schulen unterrich- ¬ Nationaler Bildungsbericht 2010 gogischem Förderbedarf“, aber zugleich auch Berlin sogar 7,5 Prozent. Über die Jahre ist die tet. Das entspricht einem Anteil von nur 25 „einen der niedrigsten Anteile an integrativ Quote zudem angestiegen. Prozent. Verglichen einer Quote von 13 Prozent geförderten Schülerinnen und Schülern. 2001/2002 ist ein gewisser Trend in Richtung inklusiver Förderung zu erkennen. Gute Idee, schlechte Umsetzung? Bildungspolitik zum Inhaltsverzeichnis 2/2013 stachlige GRÜNE ARGUMENTE 15

Berliner Schulversuche Inklusion Schülern beziehen sich nicht auf das Unterrichtet wird in der Fläming- bloße Vorhandensein eines Förderbe- Grundschule­ flexibel. Die Schwerpunkt- darfs“. Die Angst, dass ein Kind hinter klassen sind sozialpädagogisch verstär- seinen Möglichkeiten zurückbleiben kt und insgesamt kleiner, auch weil die könnte, weist Schaffrinna zurück: „Sie Spezialgerätschaften mehr Platz ver- meinen, weil gesagt wird ‚Warten wir brauchen. Für jedes Kind gibt es indivi- denn jetzt alle, bis der auch bis fünf duelle Lernpläne zum Arbeiten im rechnen kann?‘ Das ist natürlich nicht

Philidor - Fotolia.com Philidor Klassenverband oder in Lerngruppen. richtig, dadurch dass es diese individu- © Ähn­liche Unterrichtsformen haben ellen Pläne gibt, kommt jeder an seine auch die Schulen, die in Steglitz-Zeh- Möglichkeiten“. Die zentralen Pro- Inklusion in der Berliner Praxis – Die lendorf seit dem Schuljahr 2010/11 am bleme liegen an anderer Stelle. UN-Behindertenrechtskonvention hat Schulversuch Inklusiver Unterricht und Zum Beispiel bei der Verschlechterung zu einer breiten Debatte über Inklusi- inklusive Erziehung teilnehmen. der personellen Ausstattung – bei on geführt. Doch wie sieht die Praxis Der Unterricht basiert einerseits auf gleichzeitigem Anstieg der Kinder mit jenseits der schillernden Worte aus? der individuellen Förderung Einzelner Förderbedarf. Inklusive Beschulung Berlin nähert sich mit Schulversuchen innerhalb des heterogenen ­benötigt nicht nur Lehrerpersonal, son- dem Thema. Klassenverban­des. Abgewechselt wird dern SonderpädagogInnen, Erzieher­ diese Lernform mit Unterricht in ho- Innen, aber auch Personal für Beratung- „Was beide Kinder voneinander lernen mogenen, kleinen Lerngruppen, wo sangebote und physiotherapeutische können, das ist so immens toll. Es ist Kinder mit ähnlichen Lernbedürfnis- Förderung. „Die Berechtigung auf son- nicht nur so, dass nur die behinderten sen zusammen lernen. Insgesamt sind derpädagogisches Personal ist noch ge- Kinder etwas davon haben, sondern sechs Schulen an dem Schulversuch in blieben, allerdings ist die Anzahl der auch die nicht behinderten Kinder ler- Steglitz-Zehlendorf beteiligt. Sie um- Förderstunden gesunken. Immer mehr nen sehr viel“, schildert Schulleiterin fassen die Förderschwerpunkte „Ler- Kinder teilen sich dieselbe Ressource“, Rita Schaffrinna von der Fläming- nen“, „Emotional-soziale Entwicklung“ so auch Frau Schaffrinna von der Flä- Grundschule in Friedenau ihre Erfah- und „Sprache“ (LES). Weitere Schulver- ming-Grundschule, „Man kann natür- rungen. 1975 wurde dort auf Wunsch suche gibt es in Tempelhof-Schöneberg lich mal zwei, drei Kinder zusammen- der Eltern die erste Integrationsklasse und Marzahn-Hellersdorf seit fassen, aber kein Kind mit geistiger eingerichtet. Mittlerweile liegt der An- 2009/2010. Im Schuljahr 2010/11 kamen Behinderung ist ja genauso wie das teil von SchülerInnen mit ausgewie- Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow, ­andere“. Für sie ist wichtig, dass in Zu- Fehlende Barrierefreiheit, zu wenig Der Erfahrungsbericht­ weist auf feh- stet fühlen, dann habe ich da Respekt senem sonderpädagogischen Förderbe- Steglitz-Zehlendorf und Reinickendorf kunft der Personalschlüssel dem Bedarf Platz und Personal lende Barrierefreiheit, fehlende räum- vor. Ich will nicht sagen, dass das Kind darf bei zwölf Prozent, bei insgesamt dazu. gerecht wird. Gleichzeitig verweist sie Die baulichen Gegebenheiten sind ein liche Rückzugmöglichkeiten oder über- hier nicht inklusiv beschult werden rund 600 SchülerInnen. Das Spektrum Das gemeinsame Lernen aller Kin- auf die hohe fachliche Kompetenz, die weiteres zentrales Problem. In den Ver- holte Quadratmeterzuordnungen hin. kann, aber vielleicht ist es für das Kind umfasst Sprach-, Seh- und Hör- und der bringt natürlich auch Probleme mit erhalten bleiben muss. Bisher politisch suchsschulen werden bereits bauliche Bauliche Bedarfe trotz langjähriger nicht gut und das muss man im Blick körperlich-motorische Behinderungen sich. Konflikte oder Ausgrenzung zwi- unberücksichtigt ist für sie auch die Maßnahmen umgesetzt oder sind an- sukzessiver Entwicklungen werden halten“. Letztlich ist die Frage aus- und Defizite in der geistigen oder emo- schen den Kindern sind dabei nicht das Frage nach zusätzlichem psycholo- gedacht. „Die Klassenraumgestaltung auch in der Fläming-Grundschule beo- schlaggebend, ob genügend Mittel für tional-sozialen Entwicklung, aber auch Hauptproblem, erklären die am Schul- gischem Personal. berücksichtigt eine differenzierte Nut- bachtet, sodass Frau Schaffrinna verste- eine menschenwürdige und qualitativ schwere und schwerste Mehrfachbe- versuch beteiligten SchulleiterInnen zung und ermöglicht die Umsetzung hen kann, wenn Eltern ihre Kinder lie- hochwertige Umsetzung zur Verfügung hinderungen. Inklusion ist für ihre Sabine Wedekind (Pestalozzi-Schule), offener und kooperativer Unterrichts- ber noch in ein voll ausgestattetes gestellt werden. Und das ist eine poli- Schule nicht neu. Christian Bobusch (Sachsenwald-Grund­ methoden“, erklären Wedekind, Bo- Förderzentrum geben. „Die haben da tische Frage. schule) und Marion Thiel-Blankenburg busch und Thiel-Blankenburg, aber es ganz andere Möglichkeiten. Es ist schon als Koordinatorin des Versuchs vom zeige sich „hier in der Praxis in beste- ein bisschen anstrengender, das Kind Susanne Wollin-Giering, Redakteurin Förderzentrums Paul-Braune-Schule: henden Schulgebäuden ein umfassen­ inklusiv zu haben. Diese Familien sind „Konflikte zwischen Schülerinnen und der Mehrbedarf“. stark belastet. Und wenn sich die Fami- lien in einem Förderzentrum so entla-

Definition laut Bildungsbericht des Senats und Es gibt allgemeine Förderschulen, Förderschulen stufe. Die Förderschulen vergeben Abschlüsse Der Anteil der Förderschülerinnen und -schüler, der Landesregierung Brandenburg: „Förderschu- für Sprachauffällige, für Erziehungshilfe, für und Berechtigungen für die Sekundarstufen die an eine allgemeinbildende Schule gewech- ¬ Förderschulen len werden von Schülern besucht, die wegen geistig Behinderte, für Hörgeschädigte, für Kör­ I und II sowie eigene Abschlüsse. Insgesamt selt sind, beträgt 2 % in Berlin und 2,8 % in körperlicher, geistiger oder sonstiger Förderungs- per­behinderte, für Sehgeschädigte und für wechselten im Schuljahr 2009/10 in Berlin Brandenburg. Gemessen an allen Schülerinnen bedürftigkeit sonst nicht bzw. nicht ausreichend Kranke.­ Sie umfassen in der Regel die Grund- 1 207 bzw. in Brandenburg 1 348 Schülerinnen und Schülern sind dies 0,2 % in Berlin und unterrichtet werden können. und Mittel-­ stufe, in einigen Fällen auch die Ober- und Schüler an eine Förderschule. 0,1 % in Brandenburg. Zehn Jahre rbb Bilanz zum Rundfunk Berlin Brandenburg Medienpolitik zum Inhaltsverzeichnis 2/2013 stachlige GRÜNE ARGUMENTE 17

zweitens Tagesschau und drittens Tat- Der neue Rundfunkbeitrag Bei aller Schelte: der öffentlich-recht- VERWALTUNGSRAT INTENDANTIN RUNDFUNKRAT Dr. Hartmann Kleiner Dagmar Reim Friederike von Kirchbach Organisationsplan ort. Danach wird es dürftig mit der Ak- Seit dem 1. Januar 2013 gibt es den pau- liche Rundfunk liefert trotz allem in Als Bündnisgrüne haben wir uns seit Stand: 01.05.2013 zeptanz. Immerhin gewinnen die öf- schalen Rundfunkbeitrag, der von je- vielen Bereichen ein anständiges Ange- Intendanz Susann Lange den 90er Jahren für eine über die Ber- Stephanie Pieper fentlich-rechtlichen Sender nach wie dem Haushalt gezahlt werden muss, bot. Allerdings muss er und damit auch liner Stadtgrenzen hinaus gehende vor viele Preise für Ihre Programme. egal wer darin wohnt. Die Vielzahl der rbb hier vor Ort mehr für sein Image

Revision Presse und Information Marketing und PR ARD Hauptstadtstudio ARD Play-Out-Center ARD Text ARD-Generalsekretariat Dr. Hans Bismark Justus Demmer Pia Stein Berlin größere öffentlich-rechtliche Rund- Uwe Welz Frauke Langguth N. N. Die entsprechenden Sendezeiten der technisch rundfunkempfangsfähiger tun, die Menschen mehr für sein Ange- Ulrich Deppendorf funkanstalt eingesetzt. Sowohl der prämierten Angebote finden sich je- Geräte machte eine Abkehr von der al- bot interessieren – nicht mit teuren ORB in Brandenburg als auch der alte doch höchst selten in der Prime Time. ten Gebührenregelung notwendig, wo Werbemaßnahmen für das Programm RECHT UND PRODUKTIONS- UND PROGRAMMDIREKTION UNTERNEHMENS- VERWALTUNGSDIREKTION IVZ BETRIEBSDIREKTION Dr. Claudia Nothelle ENTWICKLUNG Hagen Brandstäter Dr. Georg Greten SFB in Berlin sollten aus ihrem etwas Nawid Goudarzi Nur eine Konkretisierung des Pro- die Zahlung an die Existenz eines Emp- sondern durch selbiges. Derzeit ist er Dr. Reinhart Binder provinziellen Nischendasein heraus- grammauftrages durch den Gesetzge- fangsgerätes gebunden war. Der büro- im Rahmen des dualen Rundfunksy-

Zentrale Aufgaben Produktionswirtschaft Organisation und IT Organigramm Rundfunk Berlin Brandenburg – rbb Justitiariat kommen; mit innovativen Sendefor- Programm Werner Eiben © Thomas Kruithof ber kann dazu führen, dass politische kratischen Aufwand, um Haushalte stems – die öffentlich-rechtlichen auf Dr. Reinhart Binder N. N. Personalrat maten der städtischen Bevölkerungs- Öffentlich-rechtliche Sender Matthias Schirmer Sendungen, Reportagen und kulturelle und Betriebe zu erfassen ist leider rela- der einen, die privat-kommerziell aus-

Service und Sport Produktion Unternehmensentwicklung Personal entwicklung, der wachsenden politi- Katrin Günther Andreas Owsinski Andreas Wertzim Vergleich Sylvie Deléglise Frauenvertretung Programmen nicht mehr an den Rand tiv hoch. Nötig ist der Datenabgleich gerichteten Sendeanstalten auf der an- Lydia Lange schen Bedeutung als Hauptstadt und Das Radioprogramm ist sehr stark auf Der rbb steckt in der Krise. Die Zuschau- gedrängt werden. Die Anbiederung an von 60 Millionen Wohn- und Gewerbe- deren Seite – in einer Legitimationskri- Redakteursausschuss Information/Chefredaktion Technik und Betrieb Finanzen Lutz Oehmichen Regierungssitz und der Modernisie- einzelnenChristoph Singelnstein Zielgruppen Michaelausgerichtet; Spading er-/ZuhörerzahlenInes Nötzel sind nicht rosig. Die den Massengeschmack wird durch den orten. Der vielbeschworene und auch se, die er sich im Wesentlichen selbst

Schwerbehinderten- rung der Landes­hauptstadt Potsdam parzelliert. Das kann man mögen, aber Verantwortlichen in den Sendeanstaltenvertretung vermeintlichen Zwang zum Werben zu- von grüner Seite heftig kritisierte zuzuschreiben hat. Ohne eine wirk- Heike Sterz Kultur Gebäudemanagement sowie der touristischen Entwicklung es entsprichtStephan Abarbanell vermutlich vor allem auf verlassen sichSilke bequem Borkmann auf ihr verfas- sätzlich gestützt und sich selbst erfül- Schnüffelwahn der alten GEZ wird so liche Unterscheidbarkeit von kommer- Jugendschutzbeauftragte in Brandenburg gerecht werden. He- das Musikprogramm bezogen, eher sungsgerichtlich bestätigtes ExistenzInge Mohr - lend untermauert. Leider fordern die durch einen (hoffentlich wirklich) ein- ziellen Radio- und Fernsehprogram- Neue Zeiten Heiner Heller Datenschutzbeauftragte rausgekommen ist ein Sammelsurium. nicht den Bedürfnissen einer aufge- recht, ohne sich konzeptionell aufAnke Naujock die Grünen nicht mehr die Abkehr von ei- maligen dieser Tage beginnenden Da- men werden die Menschen den gesell- klärten Berliner HörerInnenschaft, die Zukunft vorzubereiten. Das, obwohl ih- ner Werbefinanzierung des öffentli- tenabgleich der Meldedaten ersetzt. schaftlichen, gebührenfinanzierten Berliner Abendschau und Brandenburg gern zwischen Formaten wechselt, offen nen eine starke Lobby aus privaten Me- chen Rundfunks, die wirtschaftlich in Wer, wie ich, geglaubt hat, dass mit der Schutz für den öffentlich-rechtlichen Aktuell gefallen sich im „Dabeisein“, ist für neues. Der rbb hat sich gemüt- dienverlagen gegenübersteht, die mul- keinem sinnvollen Verhältnis steht zu Einführung der Haushaltsabgabe min- Rundfunk nicht verstehen geschweige eigene investigative Berichterstattung lich in bekanntem eingerichtet, erhebt timedial intensiv gegen den öffentlich- kulturpolitisch fraglichen Aussagen destens die Hälfte der GEZ-Mitarbeiter akzeptieren. Für uns Grüne ist die mü- ist oft Fehlanzeige. Einen ganzen Tag wenig Anspruch auf Innovatives. Im rechtlichen Rundfunk kommuniziert. wie z.B. Fußball = Bier. Nur 3,7% Werbe- überflüssig werden würde, der hat sich hevolle Aufgabe, in den Rundfunkan- wollte der rbb von der BER-Eröffnung TV(?) ist er stark auf Comedy fixiert. Nicht nur deshalb braucht es ein über- einnahmen „entlasten“ den Etat. leider getäuscht. Die Umstellung erfor- stalts-Gremien und in den Parlamen- berichten und bemerkte vor lauter Ju- Beinahe einzig die Redaktion des Polit- zeugendes Profil. Kern einer sicheren Als Grüne haben wir uns immer für dert weitere 250 Menschen. Angeblich ten auf Qualitätsmaßstäbe zu dringen belstimmung nicht , was man längst magazins Kontraste kämpft noch mit Zukunft für die öffentlich-rechtlichen die öffentlich–rechtliche Präsenz im In- soll nach ein bis zwei Jahren Laufzeit die nicht nur dem Staatsvertrag ent- munkelte – das das Fest definitiv ins aufklärerischen Profil. Die Schließung Anstalten muss die Akzeptanz in der ternet eingesetzt. Alle Rundfunkräte im neuen System dieses Bürokratie- sprechen sondern auch Angebote bein- Wasser fallen würde. Mit den Regie- von Radio Multikulti hat die zarten Bevölkerung sein und die Erfüllung der einzelnen Anstalten mühen sich monster wieder zusammenschrump- halten für alle gesellschaftlichen Ziel- renden umgehen und niemanden weh- Bande zwischen dem migrantischen ihres qualitativen Programmauftrages. mit (teurer) wissenschaftlicher Hilfe, fen. Der Beitrag ist im Gegenzug mit gruppen genauso wie für verschiedene tun, das ist die Maxime im aktuellen Bevölkerungsteil, der sich mit dem Um beides sieht es zurzeit nicht sonder- den sogenannten Drei-Stufen-Test zu 17,98 Euro monatlich bis mindestens Nutzerverhalten ob über DVBT, Internet Fernsehprogramm des rbb. Ausnahmen ­öffentlich-rechtlichen Angebot in ihrer lich gut aus. Auf der einen Seite mühen vollziehen und festzulegen, welche An- 2014 in seiner Höhe festgeschrieben. oder klassische Radiofrequenzen. Im- gibt es, aber verantwortliche Journa- jeweiligen Herkunftssprache identifi- sich die Rundfunkanstalten im Unter- gebote im Netz veröffentlicht werden. Vor allem in Gebieten mit hoher merhin beneiden uns etliche Europäer listen haben es schwer. Anchor-Männer zieren konnte, massiv zerschnitten. haltungsbereich mit mäßigem Erfolg Diese lächerliche Maßnahme, seiner- „Schwarzseher-Quote“, dazu gehört Ber- heute um unsere vergleichsweise noch mittleren Alters sollen eine Zuschauer- ­Weder die Programmübernahme den kommerziellen Sendern nachzuei- zeit auf Druck der privaten Konkurrenz lin, werden nach der Erfassung der relativ anspruchsvolle Medienkultur bindung sichern, heißen Sie Ulli Zelle, „Funkhaus Europa“ vom WDR noch die fern und verschieben andererseits die von den Ministerpräsidenten in den Haushalte und Betriebe höhere Einnah- mit existierenden investigativen Sen- Dieter Nuhr, Jörg Thadeusz oder Micha- interessanten „Weltsichten“-Reporta- Qualitätsprogramme in den Spätabend. Rundfunkstaatsvertrag hineingeschrie- men erwartet. Noch laufen mehrere dungen, klassischen Filmen der Kultur- el Kessler. Frauen sind allenfalls im Vor- gen ersetzen ein Programm für diese Zwar war das erste Programm im Jahr ben, verhindert, dass die Programme Klagen gegen diese neue Regelung. geschichte, Experimenten, Dokumenta- abendprogramm als Moderatorinnen Zielgruppe mit Informationen aus Ber- 2012 zwischen 20.00 und 23.00Uhr das länger als sieben Tage in der Mediathek Eine soll behinderten Menschen entge- tionen... auch wenn diese allzu oft in unterwegs. Das wundert umso mehr, lin und Umgebung sowie den Her- meistgesehene, das kann aber nicht verfügbar sind. Das muss dringend ge- genkommen, die seit diesem Jahr nicht den Nischen zu später Stunde platziert da mittlerweile immerhin 38.9% der kunftsländern - aus meiner Sicht ein ­darüber hinwegtäuschen, dass die Zu- ändert werden. Jährlich verdoppeln mehr vollständig befreit sind. Aber sind. Unser Mindestziel: den status quo Führungspositionen mit Frauen besetzt schwerer Verstoß gegen den Pro- schauerIinnen der „öffentlich-rechtli- sich die Nutzungszahlen derjenigen, auch das Hotelgewerbe sowie auch öf- erhalten – best practise: wieder Vorrei- sind. Konzeptionell zeigt sich das weder grammauftrag. chen“ überproportional älter sind als die Fernsehen zeitversetzt im Internet fentliche Kommunen setzen sich gegen ter sein für neue Qualitätsmodelle. in der Programmstruktur noch in der der Bevölkerungsdurchschnitt und die sehen. Vor allem Qualitätsprogramme das neue Modell zur Wehr. Die Befrei- Personalauswahl. Quotenbringer der ARD nur drei Sende- müssen langfristig online verfügbar ung für Arbeitslosengeld II-Beziehende Alice Ströver, formen beinhalten: erstens Fußball, bleiben. ist zum Glück weiterhin möglich. Mitglied im Rundfunkrat des rbb

I eine von neun Landesrundfunkanstalten, I Der rbb-Rundfunkrat ist das wichtigste Brandenburg (Brbg) _nach Bundesnaturschutz- werkskammer B, Handwerkskammern Brbg Kirche _Landesrektorenkonferenz B-Brbg der ARD (Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkan- Kontrollorgan einer öffentlich-rechtlichen gesetz anerkannten Verbände in B, Brbg _Aus- _Deutscher Beamtenbund­ B, Brbg _Vereinigte _Landesbauernverband Brbg e.V. _Jüdische ¬ Rundfunk Berlin-Brandenburg stalten Deutschlands), beteiligt sich mit Rundfunkanstalt. Ihre Aufgabe ist „die Allgem­ länderbeauftragte B, Brbg _ Landessportbund B, Dienstleistungsgewerkschaft/B, Brbg _Journa- Gemeinden B Brbg _Kommunale Spitzenverbän- Zulieferungen am ARD-Gemeinschaftsprogramm einheit auf dem Gebiete des Rundfunks“ zu Brbg _ Akade­ mie­ der Künste _ IHK B, Brbg _ Rat listen-Verband B, DJV Brbg _Landeselternaus- de Brbg _Vereinigung Unternehmensverbände I sechs Hörfunkprogramme + ein Fernseh- vertreten. I Amtsperiode 2011-2014: Evang. der Bürgermeister B _ Landesmusikrat Brbg e.V. schuss B _Landesrat der Eltern Brbg _ Landes- B-Brbg e.V. _Landesjugendring B, Brbg programm + Videotext: rbbtext + rbbonline Kirche in Berlin-Brandenburg _Liga Spitzenver- _Landesmusikrat B e. V. _Filmverband Brbg e. V. frauenrat Berlin e.V. _Frauenpolitischer Rat Brbg _ Verbände der Sorben _CDU, SPD, Linke Brbg bände Freie Wohlfahrtspflege Berlin (B) sowie und B _Film- und Fernsehverband e. V. _Hand- e.V. _Deutscher Gewerkschaftsbund _ Kathol. _CDU, SPD, Linke, Grüne B _ Personalrat rbb Berlin und Brandenburg Da geht noch was Sttadt- und Regionalentwicklung zum Inhaltsverzeichnis 2/2013 stachlige GRÜNE ARGUMENTE 19

Die Euphorie für ein gemeinsames tun, um seine inneren Entwicklungs- angebote etc. In Berlins Krankenhäu- Erneuerbaren Energien ausbremst. Land Berlin-Brandenburg ist längst potenziale wieder zu füllen. Generell sern werden jährlich circa 400 000 Aber hätte es vorher vielleicht Chan- verflogen, doch in Sonntagsreden wird gilt, dass Ostdeutschland sehr viel dün- Brandenburger Patienten versorgt. Um- cen zu mehr wirtschaftlichen Koope- die Zusammengehörigkeit von Haupt- ner besiedelt wirtschaftsschwächer ist gekehrt gilt, dass Berlins Ver- und Ent- rationen und vielleicht Fusionen ge- stadt und Region selbstredend immer als das eng vernetzte Westdeutschland. sorgung nur über Bandenburg geleistet geben, um das Desaster in Grenzen zu wieder beschworen. Wie sieht die Rea- So arbeiten nur 18 Prozent aller Er- werden kann, so wie man Berlin über- halten? Der für Brandenburgs Wirt- lität aus? werbstätigen in Ostdeutschland gegen- haupt nur über Brandenburg erreicht. derung will schaft bedrohlich steigende Fachkräf- über 82 Prozent in Westdeutschland – Der wichtigste Netzknoten des Flä- man jetzt vor temangel –wäre der nicht eine konzer- Durch die zunehmende Wirtschafts- und das anschließende Westpolen ist chenstaates Brandenburg ist Berlin. Bei allem potenzielle Stär- tierte Aktion wert – gemeinsam mit kraft seit 2006 hat sich Berlin dyna- noch dünner besiedelt. Es gibt darum näherem Hinsehen beschränken sich ken fördern und weniger den Hochschulen und Fachhoch- mischer entwickelt. So steigt seit 2010 gute Gründe, die Kräfte zu bündeln, wo die in Staatsverträgen und gemein- dem Ausgleich von Struktur- schulen beider Länder? Branden- die Bevölkerungszahl, die Zahl der Er- immer das möglich ist. Die Wirtschafts- samen Institutionen vereinbarten Koo- schwächen dienen. Der aktu- burgs Agrarprodukte gehören in werbstätigen und die der Pendler –da- entwicklung ist in Berlin ebenso wie in perationen auf Bereiche, die die Kon- ell geltende Plan sieht jedoch Berlin auf den Tisch –ist da wirk- ran ändern auch die überraschenden Brandenburg zu gering, als dass die bei- kurrenzen um Wirtschafts- und Sied- viel zu viel Siedlungs- und Ge- lich nicht mehr machbar als Ergebnisse der jüngsten Volkszählung den Länder sich in großen Konkurrenz- lungsentwicklung gar nicht berühren. werbeflächen vor. Jedes Mittel- für Spargel, Ketchup und Sau- nichts, nach denen in Berlin weniger kämpfen verzetteln könnten. Es geht um den Flughafen und den zentrum weist mindestens ein re Gurken zu werben? Die Menschen leben als angenommen. In VBB, um die Medien (RBB, Medienbord), 100 Hektar großes Gewerbege- Vernetzung mit den west- Brandenburg geht die Bevölkerungs- Leitbild Hauptstadtregion um einige Bildungs- und Weiterbil- biet aus und Berlin bietet über polnischen Woiwodschaften zahl weiter zurück. Es ist sehr stark ge- Anders als Hamburg und Bremen, die dungseinrichtungen, um die gemein- 800 Hektar neue Gewerbeflächen –lässt sich das nicht verstär- prägt von der ungleichen Entwicklung sich historisch als Stadtstaaten verste- samen Gerichte, das Amt für Statistik an. Besonders groß sind die Erwar- ken? zwischen dem „Speckgürtel“ um Berlin hen, ist Berlin nicht vom Selbstver- etc. Besonders mager ist die Koordinati- tungen, dass der BER-Flughafen irgend- und seinen strukturschwachen äuße- ständnis her sondern in Folge der Tei- on im Bereich der Wirtschaft und bei wann einmal eine riesige Jobmaschine Stärkung der geopoli- ren Entwicklungsbereich. Diese Unter- lungsgeschichte zum Stadtstaat gewor- Wissenschaft und Hochschulen. Zu lo- wird, hier „warten“vier Gewerbeparks tischen Position schiede werden in den kommenden den. Wir sagen „Land Berlin“und nicht ben ist der Verkehrsverbund VBB, der - Fotolia.com artalis Karte: mit über 250 Hektar Fläche auf Gewer- auf Als Hauptstadt, Metropole Jahren zunehmen: Die Konzentration “Stadtstaat Berlin“. Das politische Inte- sehr engagiert über den gemeinsamen beansiedlungen. Einkaufs- und grenznaher Schwer- der Bevölkerung im Großraum Berlin resse an Kooperation begann zwar Öffentlichen Nah- und Regionalverkehr zentren auf punkt in Richtung Polen, Mittelosteu- mit seinem Umland nimmt zu, aber für gleich nach der Wende mit dem Aufbau wacht und unermüdlich auf Verbesse- Besonders bedauerlich ist, dass in der grünen ropa und zum Ostseeraum trägt Berlin 85 Prozent der Landesfläche werden einer gemeinsamen Landesplanung, rungen drängt –etwa beim Sorgenkind dieser Planung das Ziel des Klimaschut- Wiese gesetzt eine weitergehende Verantwortung. eine verstärkte Alterung der Bevölke- die zur Überwindung der Teilung und S-Bahn. Absurd ist, dass Berlin in Gross- zes dem weiteren Braunkohleabbau hat. Auch Berlin hat den Ausbau von Doch 20 Jahre nach der Vereinigung ist rung und Entleerung der Regionen vo- zur Vernetzung unabdingbar war und beeren ein neues Gefängnis baut, wäh- und der Braunkohleverstromung dezi- Einkaufs- und Fachmarktzentren so Berlin immer noch so sehr mit der Su- rausgesagt. Bereits heute stellt die Ab- ist. Aber nach dem gescheiterten Volks- rend Brandenburg zunehmenden Leers- diert untergeordnet und damit konter- stark forciert, dass der inhabergeführte che nach der eigenen Identität beschäf- wanderung junger Menschen, insbe- entscheid zur Ländervereinigung 1995 tand in seinen Gefängnissen hat. kariert wird. Immerhin betreibt Bran- Einzelhandel heute eine Rarität ist. tigt, dass der Blick und das Bilden von sondere junger Frauen, eines der sind die Bemühungen um Gemeinsam- denburg im Energiesektor einen ehrgei- Netzwerken über den Tellerrand hinaus größten Probleme dar. Die Verflech- keit auf einige organisatorische Felder Die gemeinsame Landesplanung zigen Ausbau von Wind- und Wirtschaftspolitische viel zu kurz kommen. Brandenburg tungen zwischen Berlin und seinem reduziert worden. Das gemeinsame Auf der Grundlage des Landespla- Solarenergie und setzt auf Berlin als Zusammenarbeit könnte Nutznießer einer aktiveren Rol- Umland sind deutlich geringer als etwa „Leitbild Hauptstadtregion Berlin-Bran- nungsvertrags wird die Raumordnung Hauptnutzer. Derzeit deckt die Nutzung Ja, es gibt gemeinsame Werbemaßnah- le Berlins im Konzert der europäischen in Hamburg, München und Frankfurt/ denburg“ von 2006 spricht zwar von gemeinsam organisiert. Aktuell gelten Brandenburger Windenergie 30 Prozent men auf internationalem Parkett für Metropolen sein, es kann Berlins poli- Main. Diese Städte haben alle ein dicht der „angestrebten Fusion beider Län- das gemeinsame Landesentwicklungs- des Stromverbrauchs beider Länder. die Metropolregion Berlin-Branden- tisches Desinteresse aber besiedeltes und wirtschaftsstarkes Um- der“, ersetzt aber faktisch das Bemühen programm von 2008 und der Landes- Brandenburg will bis 2030 mindestens burg. Aber wenn es ernst wird, kämpft land, mit reichen Vorortgemeinden und um eine solche. Es ist blass und nichts- entwicklungsplan von 2009 (LEP B-B 44 Prozent seines Endenergiever- jeder für sich alleine. Dafür erntet man deutlich über 300 000 Einpendlern. Das sagend, weder die Stärkung regionaler 2009). Mit diesem Programm hat Bran- brauchs regenerativ zu erzeugen. die Niederlagen gemeinsam. So ist 2011 mehr als doppelt so große Berlin ist Wirtschaftskreisläufe noch gemein- denburg sein Leitbild der „dezentralen Die Planung enthält kluge Aussagen die in den vergangenen zehn Jahren in schon stolz, die Marke von insgesamt samer Klimaschutz sind der Erwäh- Konzentration, das vor allem die äuße- zur weiteren Einzelhandelsentwick- Berlin-Brandenburg und Sachsen-An- 286 000 Einpendlern erreicht zu haben, nung wert. ren, strukturschwachen Räume stärken lung. Das hat aber nicht viel Wert, weil halt sehr gut gewachsene Solarwirt- davon 233 000 aus Brandenburg. Das Die Brandenburger sind auf die Berliner sollte, aufgegeben zugunsten der Stär- Brandenburg dem städtischen Einzel- schaft in kürzester Zeit zusammenge- durch die Teilungsgeschichte stark ge- Infrastruktur angewiesen und nutzen kung des engeren Verflechtungsbe- handel nach der Vereinigung gar keine brochen –vor allem weil Umweltmini- schrumpfte Berlin hat noch lange zu Berlins Hochschulen, Schulen, Kultur- reichs rund um Berlin. Mit Strukturför- neue Lebenschance gegeben, sondern ster Altmaier den Ausbau der

I Berlin ist Stadt und Land zugleich; der Stadt- Unterhalb der gesamtstädtischen Verwaltungse- I Brandenburg ist ein Flächenland mit einer amtsfreie Gemeinden und 53 Ämter (mit zusam- und fast 206.000 im Kreis Potsdam-Mittel­- staat hat eine Größe von 892 km² mit gut 3,5 bene gibt es zwölf Bezirke mit Einwohnerzahlen Ausdehnung von 29 484 km² und knapp 2,5 Mio. men 271 amtsangehörigen Gemeinden) organi- mark. Der flächenmäßig größte Landkreis > ¬ Zahlen Mio. Einwohnern (EW). Mit einer Bevölkerungs- zwischen 229 000 im Bezirk Spandau und EW. Mit einer Bevölkerungsdichte von 85 EW/ siert. Die Einwohnerzahlen der kreisfreien Städte ­Brandenburgs ist Uckermark mit 3.058 km². dichte von 3.927 EW/km² ist Berlin nach Mün- 376 000 im Bezirk Pankow. km² ist es nach Mecklenburg-Vorpommern das differieren zwischen 60.000 in der Stadt Frank- Quelle: berlin-brandenburg.de chen die dichtest besiedelte deutsche Großstadt. am dünnsten besiedelte Bundesland. Es gliedert furt (Oder) und fast 159.000 in der Landeshaupt- sich in 14 Landkreise und vier kreisfreie Städte. stadt Potsdam. Die Einwohnerzahlen der Land- Die kreisangehörigen Gemeinden sind in 144 kreise liegen zwischen 81.000 im Kreis Prignitz Berlin und Brandenburg Da geht noch was Sttadt- und Regionalentwicklung zum Inhaltsverzeichnis 2/2013 stachlige GRÜNE ARGUMENTE 21

Ist die Länderfusion immer noch sinnvoll? Seit der ersten Begeisterung für ein Zu- Viele von uns denken nicht an die Neues Naturschutzgesetz sammengehen der beiden Länder ist Großstadt, wenn sie das Wort „Natur“ Das neue Gesetz über Naturschutz und auch in Berlin die Zahl derer gewach- hören, sondern an Brandenburger Landschaftspflege wurde vom Abge- sen, die die Vorteile des separaten Seen und Wälder, an Berge, Meer, etc. ordnetenhaus einstimmig beschlossen. Stadtstaats Berlin höher schätzen als Jedoch: Es gibt reichlich „Natur“ in der Die fraktionsübergreifende Zustim- eine Fusion von Berlin und Branden- Stadt – auch in Berlin. Berlin gilt als mung wurde möglich durch die früh- burg. Vor allem die hohen Schulden eine der grünsten Städte Europas. Ber- zeitige Beteiligung der Berliner Um- Berlins stellen ein schwer zu überwin- lin wurde sogar als artenreichster welt- und Naturschutzverbände, deren dendes Hinderniss dar. Schon aus tak- Raum Deutschlands ermittelt. Forderungen zum Teil schon bei der Er- tischen Gründen werden beide Länder arbeitung des Entwurfs berücksichtigt getrennt in die Verhandlungen für den Die Natur ist wichtig für die stadtnahe wurden. Mehrere unserer Änderungs- nächsten Länderfinanzausgleich ab Erholung und bietet Lebensraume für anträge, die wir mit den beiden ande- 2019 gehen. Jenseits aller taktischen unzählige Lebewesen, vom Fuchs über ren Oppositionsfraktionen eingebracht und tagespolitischen Aspekte wäre die Fledermäuse bis zu Insekten und haben, wurden bei den Ausschussbera- grundsätzlich nicht nur eine Fusion vielen seltenen Pflanzenarten wie Or- tungen von der Regierungskoalition von Berlin und Brandenburg, sondern chideen. Allein in Berliner Tiergarten übernommen. Das Naturschutzgesetz sogar eine Dreierfusion mit Mecklen- wurden 1.400 verschiedene Tiere und ist ein positives Beispiel, wie Gesetze burg-Vorpommern ein wichtiges Ziel. Pflanzen gefunden. entstehen und im Parlament beraten Jadon, Photocase.com Jadon,

© Zum einen, um den Verwaltungsauf- werden sollten. wand zu verringern. Zum anderen, um Natur schützen und erhalten die geostrategische Rolle Ostdeutsch- Die Entwicklung der Vogelbestände bil- Gleichwohl bleiben einige Wermuts- nicht ersetzen. Berlin und mit ihm Verknüpfung des Ost-West- mit dem lands bis zu Ostsee und Oder durch det einen wichtigen Indikator für die tropfen: Die Koalition konnte sich nicht Brandenburg müssen sich in drei Rich- Nord-Süd-Güterverkehr profilieren mehr Einheitlichkeit zu stärken, um po- Biodiversität. Das Landesamt für Stati- dazu durchringen, einen Bestands- tungen geopolitisch und wirtschafts- könnte. Allerdings besteht die Gefahr, litisch näher an den globalen Um- stik hat den Vogelbestand daher zu schutz für naturschutzfachlich wert- poltisch besonders stark machen: Zu dass die skandinavischen Verkehrsströ- schlagplatz Hamburg heran zu rücken. einem der 16 Kernindikatoren für die volle Grundstücke einzuführen. Dies allererst in Richtung Polen, wo die Ver- me nach dem Bau der Fehmarn-Que- Auch für die großen Aufgaben einer nachhaltige Entwicklung der Stadt ge- wäre ein wichtiges Signal gewesen, kehrsverbindungen nach Stettin, nach rung verstärkt nach Westen verlagert neuen regenerativen Energiepolitik macht. Die meisten Indikatoren entwi- dass der Senat nicht auch noch die letz- Posen/ Warschau und nach Breslau werden. würden sich deutliche Vorteile ergeben. ckeln sich in Richtung der gesteckten ten Grünflächen zubetonieren will. dringend ausgebaut werden müssen – Ziele, aber bei den Vogelbeständen ist Auch ist es uns unverständlich, warum von der Verbindung nach Danzig ganz Auch fremdelt Berlin leider bis heute Eine solche Länderfusion klingt uto- dies anders: Zwischen 1990 und 2010 sich die Koalition gegen eine klare Re- zu schweigen. Stettin ist eine stark auf mit seiner Hauptstadtrolle und zeigt als pisch und ist sicher kein Ziel für die gingen die Bestände repräsentativer gelung der Wildtierpflege gewehrt hat, Berlin ausgerichtete Stadt, aber Berlin Land europapolitisch kein großes Enga- mittelfristige politische Zukunft. Den- Vogelarten um mehr als 50 Prozent zu- ein Problem, das uns in den letzten Mo- bemerkt das bislang kaum. Zum ande- gement. Das ist vor dem Hintergrund noch könnten (?) insbesondere wir Grü- rück. Auch die Entwicklung in den ver- naten immer wieder beschäftigt hat. ren sollte die ostdeutsche Nord-Süd- des großen Gewichts, das Deutschland nen den Mut haben, das Für und Wider gangenen Jahren bezeichnet das Amt Aber auch ein gutes Gesetz ist nur et- Achse von Skandinavien über Kopenha- im Euroraum und in der EU gewonnen einer Länderfusion mutiger als bislang für Statistik als „dramatisch“. Eine Ur- was wert, wenn es umgesetzt wird – gen –Gedser –Rostock nach Berlin und hat, sehr bedauerlich. Doch solange die anzusprechen. sache ist sicherlich der Rückgang der insbesondere bei diesem Gesetz, denn weiter Richtung Dresden –Prag –Wien Landespolitik kein anderes Ziel verfolgt, Brachflächen aufgrund der zuneh- die Natur kann sich nicht gegen Rechts- gestärkt werden. Die Modernisierung als den „Aufholprozess“ zu anderen Franziska Eichstädt-Bohlig menden Versiegelung für Bau- und In- verstöße wehren. Die Umsetzung ist des Schienen- und insbesondere des großen Städten zu loben, ist nicht zu er- frastrukturprojekte. Das im Mai be- Aufgabe der Verwaltung und wir wer- Schienengüterverkehrs muss aktiv be- warten, dass Berlin sich strategisch po- schlossene, neue Berliner Naturschutz- den schon bei den Haushaltsbera- trieben werden, wobei Berlin und Bran- sitioniert und sich ähnlich wie Ham- gesetzsieht vor, dass ein tungen sehen, wie viel der Koalition der denburg sich als Knotenpunkt für die burg in geopolitische Weichenstel- Artenschutzprogramm erstellt wird. Schutz der Natur wert ist. lungen einmischt. Dr. Turgut Altug, MdA, Sprecher für Naturschutz Naturschutz Naturschutz in der Stadt

I Wälder 29 000 Hektar I Maßnahmen zum Naturschutz in der Stadt –– Errichtung von Naturerlebnisräumen (damit –– Ausweisung der Schutzgebiete: Aktuell gibt I Straßenbäumen ca. 439 000 –– Entwicklung und Sicherung von genügenden sich Kinder und Jugendliche mit dem Thema es in Berlin 18 Lebensräume, die als schutz- ¬ Naturschutz in Berlin I Grünflächen, Park- und Gartenanlagen Lebensräumen für Fauna und Flora (nachhal- „Natur“ auseinandersetzen können) würdig gelten. (Unter anderem Moore, Feldhe- über 2 500 mit insgesamt 6 400 Hektar tige Landschafts- und Bauplanung, Beteili- –– Eingriffsregelung in die Natur (Vermeidung cken aber auch Eichen- und Buchenwälder) gung der Stadtgesellschaft bzw. Kompensationspflicht) Anders Wirtschaften Potentiale Berlins nutzen, Wandel gemeinsam gestalten Wirtschaftspolitik zum Inhaltsverzeichnis 2/2013 stachlige GRÜNE ARGUMENTE 23

Wohlstandszuwächse können nicht wir zukünftig die Fördermittel der EU Das wollen wir erreichen: Bildungsaufbruch gegen länger allein am Bruttoinlandsprodukt ausrichten. Um Berlin zur Modellstadt ––Transfer von Wissenschaft zu Wirt- Fachkräftemangel € gemessen werden, denn das BIP sagt zu machen, werden wir weiter die En- schaft besser gewährleisten. Weder der rot-rote noch der rot-schwar- tutionen wie die Berliner Energieagen- € nichts aus über die Verteilung von Ein- ergiewende in Bürgerhand vorantrei- ––Bessere Starthilfe bei Existenzgrün- ze Senat haben die wirtschaftliche Dy- tur, bestehende Bündnisse wie der  kommen oder Vermögen, intakte Um- ben und arbeiten an Konzepten für mo- dungen und kollektive Gründungen namik der vergangenen Jahre genutzt, „Stadtvertrag Klimaschutz“ oder die Die globalen Krisen haben einen ge- welt, Nachhaltigkeit, Gesundheit oder derne Mobilität, die den ÖPNV ins vereinfachen. Dies gilt insbesondere um für die Menschen Chancen zu eröff- „KlimaSchutzPartner Berlin“, lokale meinsamen Kern: Eine Wirtschafts- soziale Teilhabe. Grüne Wirtschaftspo- Zentrum stellt, die Mobilität ohne eige- für Kleinstgründungen, Gründungen nen, an denen der Aufschwung bislang Netzwerke und die zahlreichen Initiati- weise, die auf Kosten der Umwelt geht litik stellt daher nicht BIP-Wachstum, nes Auto ermöglicht und zugleich An- aus der Arbeitslosigkeit, Teilzeitgrün- vorbeigeht. Das wollen wir ändern und ven, die politischen Druck für den nöti- und Wohlstand allein am Wachstum sondern die Zunahme von Lebensquali- bindungsprobleme gerade in den Au- dungen und Gründungen von Men- dafür den erhöhten Bedarf an Fachkräf- gen Wandel erzeugen. Wir arbeiten an des Bruttoinlandsprodukts (BIP) be- tät der Menschen in den Mittelpunkt! ßenbezirken löst. schen mit Migrationshintergrund. ten nutzen, der sich auch in Berlin ab- einem solchen Bündnis. Anders wirt- misst, hat keine Zukunft . Finanz- ––Die gemeinwohlorientierte Ökono- zeichnet. Das bedeutet: schaften, anders miteinander leben, Euro- und Klimakrise sind Ausdruck Wir wollen die Berliner Wirtschaft Außerdem wollen wir mie sichtbarer machen und ihre ––Einen Bildungsaufbruch zu wagen anders Energie produzieren, anders eines eklatanten Marktversagens und beim Umstieg auf eine nachhaltige ––Die Nachnutzung des Flughafens ­Förderung im Wirtschaftssenat ver- und das Übergangssystem Schule/ mobil sein ist gerade für ein Land wie zeigen deutlich, dass die Wirtschaft Produktion unterstützen und Investiti- ­Tegel für Wohnungsbau und grüne ankern. Beruf grundlegend zu reformieren. Berlin eine Chance. Die wollen wir nut- ökologische und soziale Leitplanken onen gezielt in Ressourceneffizienz len- Zukunftstechnologien („urban tech- ––Prüfen, wie die gemeinwohlorien- ––Eine andere familien- und geschlech- zen! braucht. Wir müssen anders wirtschaf- ken. Zu einer solchen Innovationsstra- nologies“) nutzen. tierte Ökonomie nach Vorbild der tergerechte Arbeitskultur und neue ten, um zukunftsfähig zu sein. Das be- tegie gehören Anreize für weniger ––Die Entwicklung des Clean-Tech- ­bayerischen und nordrhein-westfä- Arbeitszeitmodelle zu etablieren. Bettina Jarasch, Landesvorsitzende, deutet, die Abhängigkeit vom Import Verbrauch und ein gesellschaftliches Parks in Marzahn unterstützen. lischen Verfassung besser rechtlich ––Equal Pay und Mindestlöhne auch Carola Wesbuer, Beisitzerin im Landes- fossiler Rohstoffe zu verringern und Umdenken. Das ist der Kern des „Green ––Mit einer grünen Berliner Initiative verankert werden kann. auf Landesebene zumindest für die vorstand, LAG Wirtschaft und Finanzen die Wettbewerbsfähigkeit der Wirt- New Deal“ – es geht um eine ökolo- für Innovationsgebiete (BID) den ––Eine spezifische Förderinfrastruktur öffentlichen Betriebe zu verankern schaft auf Nachhaltigkeit und geschlos- gische und soziale Neubegründung un- ­Rahmen schaffen für eine Aufwer- aufbauen und zugleich rechtliche Zu einem Bündnis für den Wandel ge- sene Kreislaufsysteme zu gründen. Bei serer Wirtschaftsweise. tung von Gewerbegebieten und Hindernisse etwa im Gemeinnützig- hören viele: zukunftsfähige Unterneh- unserem Parteitag im März haben wir ­Geschäftsstraßen. keitsrecht abbauen. men genauso wie verantwortungsvolle einen Beschluss gefasst, der zeigt, wie Berlins Stärken stärken ––Eine grüne Gesundheitswirtschaft Konsumenten, Gewerkschaften, Insti- das in Berlin gehen kann. Viele Berliner Betriebe sind längst auf etablieren, die den Menschen in den dem Weg und weiter als die Politik. Sie Mittelpunkt stellt Grenzen des Wachstums verbessern ihre Ressourceneffizienz, ––Das Vergaberecht um ökologische Klimawandel und Umweltzerstörung bieten faire Löhne, gute Ausbildungs- und soziale Kriterien erweitern. zeigen die Grenzen des Wachstums. Die plätze und Mitbestimmungsmöglich- Wachstumsgläubigkeit des Industrie- keiten. Gemeinsam mit ihnen wollen Anders Wirtschaften in Berlin heißt zeitalters wird zusätzlich dadurch er- wir Berlin zum Experimentierfeld für auch, die Standortvorteile von Berlin schüttert, durch die weiter aufgehende die Gestaltung dieses Transformations- gezielter zu nutzen. Hierzu gehört so- Schere zwischen Arm und Reich in allen prozesses machen. wohl der Reichtum an Hochschulen Industriestaaten. Die Zahl der prekären Die bestehenden Cluster – also die Spe- und Forschungseinrichtungen, als auch Jobs nimmt trotz Wirtschaftswachstum zialisierungen der Berliner Wirtschaft der wachsende Gemeinwohlsektor. zu. Deregulierung, Minijobs und Leihar- – wollen wir systematisch auf ressour- Heute verlassen immer noch viel zu beit grenzen viele Menschen von exis­ ceneffizientes Wirtschaften umstellen. viele AbsolventInnen mitsamt ihren tenzsichernder­ Arbeit aus, erzeugen Damit können die Berliner Betriebe je- ­innovativen Ideen Berlin, weil sie nicht Perspektivlosigkeit. Das Wohlstands- des Jahr viele Millionen Euro an Materi- rechtzeitig gute Jobangebote bekom- und Aufstiegsversprechen, mit dem die al- und Energiekosten einsparen. hier > men oder ihre Gründungsvorhaben soziale Marktwirtschaft einst begrün- Wir wollen Öko-Tourismus ebenso för- nicht genügend unterstützt werden. det wurde, trägt nicht mehr. dern wie sozial verantwortliches In- Auch Unternehmen aus dem Gemein- vestment, “grüne Krankenhäuser“ wohlsektor, die ihre Gewinne in die ebenso wie grün zertifizierte Gebäude. ­Lösung sozialer und ökologischer Pro- Dafür wollen wir ein zentrales Cluster bleme im Kiez investieren, werden ­ „Green Economy“ als Dach für die be- vom rot-schwarzen Senat viel zu wenig stehenden Cluster entwickeln, auf das gefördert.

Die folgenden Zahlen zeigen, wie sich die I Öffentliche und sonstige Dienstleister, I Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe, I Cluster und Technologiefelder Anteile der Beschäftigten in den einzelnen ­Erziehung und Gesundheit; private Haus- Information und Kommunikation in Berlin-Brandenburg Die „Gemeinsame _Gesundheitswirtschaft ¬ Erwerbstätige + Cluster Branchen entwickelt haben im Vergleich der halte 1991_31,8 2011_39,8 1991_15,4 2011_25,8 Innovationsstrategie der Länder Berlin und _Energietechnik Jahre 1991 und 2011 – Quelle: IHK-Berin, I Finanz-, Versicherungs- und Unterneh­ I Produzierendes Gewerbe (ohne Bau) Brandenburg (innoBB)“ fasst seit 2011 die _Verkehr/Mobilität/Logistik Handwerkskammer Berlin mens­­dienstleister; Grundstücks- und 1991_20,6 2011_ 8,0 zuvor getrennten Clusterstrategien der beiden _IKT/Medien/Kreativwirtschaft Wohnungs­wesen 1991_12,6 2011: 21,8 I Baugewerbe 1991_7,7 2011_4,6 Bundesländer zusammen. Fünf Cluster bilden _Optik einschließlich Mikrosystemtechnik die Säulen des neuen Ansatzes: Franz Schulz ein Abschied, ein Rückblick Friedrichshain-Kreuzberg zum Inhaltsverzeichnis 2/2013 stachlige GRÜNE ARGUMENTE 25

I Grüne Argumente: Du hast einen inte- und die Ablösung vom Abendgymnasi- schuss und da wurde mir als Ziel klar, Seiten eine Lösung zu finden, mit der ressanten Lebenslauf. In Aschaffenburg um vom Morgengymnasium erreicht. ich will Baustadtrat werden. Ich habe dann beide gut leben können. Weiter- geboren… In der Zeit schloss sich in Westdeutsch- mich dann auch in den Jahren in dem hin empfinde ich es als Erfolg, dass ich Schulz: Einer wirklich typischen Klein- land an die Studentenbewegung die Planungsausschuss unglaublich inten- eine Strategie etabliert habe, bei Bebau- stadt, die alle Vorurteile, die man gegen Lehrlingsbewegung an. Das ist für mich siv eingearbeitet und darüber Sachen ungsplanverfahren mit städtebau- eine spießige Kleinstadt mit Sozialkon- noch einmal eine von der Studentenre- von der bezirksparlamentarischen Sei- lichen Verträgen die Investoren an der trolle haben könnte, bestätigt. Ich habe volte abgelöste politische Sozialisie- te erfahren. Als dann 1996 die Entschei- Finanzierung von Kitas, Grundschulen, Monika Herrmann später gelesen, dass das die Stadt mit rung gewesen, die mich auch noch ein- dung anstand, ob wir den Bürgermei- Schulsporthallen und öffentlichen den höchsten Unfallzahlen ist. Das mal mit meiner eigenen Herkunft kon- ster stellen oder nicht, sagte ich gut, Grünanlagen heranzuziehen. – Staffelübergabe hängt tatsächlich damit zusammen, frontierte. Nach dem Abitur habe ich in dann mache ich den Bürgermeister, I Auf die Füße gefallen ist Dir ja in den dass sie dort auch heute noch Autonar- Konstanz das Physikstudium begon- aber mit dem Ressort Stadtentwick- letzten Monaten noch einmal die Ge- Monika Herrmann wurde am 12. Juni Monika Herrmann und Franz Schulz ren sind. Straßenbau – das ist so eine nen. Doch mich holte kurz vor dem Vor- lung. Das war mir ganz wichtig in die- schichte rund um die East-Side Gallery. von der Bezirksverordnetenversamm- ©Christian Könneke Lieblingsbeschäftigung der Stadt. diplom eine Wohnortsfahndung der ser Kombination. Es war eine Fehleinschätzung zu den- lung zur Nachfolgerin von Franz Schulz I Dort hättest Du auch viel zu tun. Bundeswehr ein. Da habe ich ganz I Erinnerst Du dich noch an die erste ken, wir kriegen die Gebäude weg, gewählt. Monika ist in Berlin geboren Lithograf, Künstler, Naturwissen- Ja, das stimmt! schnell mein Vordiplom abgelegt, habe Zeit im Bürgermeisteramt? wenn wir in den Vordergrund rücken, und seit vielen Jahren in Kreuzberg und schaftler, Politiker – wer sich den I Aber es hat Dich doch hinausgezogen alles an Büchern, was ich so hatte und Ja, sehr gut, das war ja eine sehr was für eine städtebauliche Ungeheu- Friedrichshain aktiv – politisch und be- ­Lebenslauf von Friedrichshain-Kreuz- in die weitere Welt. Deine nächste Stati- den Gummibaum in meinen VW ge- schwierige Zeit von den Mehrheiten erlichkeit es darstellt, auf den Todes- ruflich. Sie hat an der FU politische Wis- bergs Bürgermeister Franz Schulz on war Darmstadt. packt und bin nach Berlin gefahren. her. Ich hatte im Bezirksamt nicht die streifen ein Gebäude zu setzen. Doch senschaften studiert und in verschie- stichwortartig durchliest, erhält den Ja. Die Ausbildung zum Lithographen Das war die große Freiheit. Und da Mehrheit und in der BVV auch nicht. In dafür hat sich zuerst keiner interes- denen Frauenprojekten gearbeitet, bis Eindruck von einem Mann mit vielen habe ich noch in Aschaffenburg ge- habe ich dann an der TU weiterstudiert. der BVV hat sich eine ganz enge Zu- siert. Als sich das Netzwerk der Clubbe- es die leidenschaftliche Kommunalpoli- unterschiedlichen Interessen. Doch macht. Ich bin dann über eine Be- In Berlin war dann die politische The- sammenarbeit von SPD und CDU gegen sitzer einschaltete, haben die in kür- tikerin beruflich ins Bezirksamt ver- wenn man sich mit ihm über die Stati- gabtenprüfung an die Werkkunstschu- matik der große Unistreik. Das war mich ergeben. zester Zeit einen Protest aus dem Boden schlug. Dort hat sie sich intensiv um die onen seines Lebens unterhält, ist le Darmstadt gekommen und konnte noch einmal eine sehr starke Politisie- I Wo siehst Du denn Deine größten gestampft. Die haben genial erkannt, Sozial- und Jugendpolitik gekümmert, schnell der Rote – oder besser – der damit auch Aschaffenburg entrinnen rung über die gesamte Physikzeit. In ­Erfolge für den Bezirk Friedrichshain- dass sich die Öffentlichkeit bezüglich bis sie schließlich im Jahre 2006 Be- Grüne Faden gefunden. Für „seinen“ und erst einmal Kunst betreiben. der Zeit bin ich dann auch zur Zeit- Kreuzberg? einer Öffnung der East-Side-Gallery zirksstadträtin für Jugend, Familie und Bezirk hat er stets vollen Einsatz ge- I Warst Du damals auch schon schrift Radikal gekommen und habe Es ist gelungen, den Bezirk in seiner mobilisieren lässt. Das ist natürlich Schule wurde. Nach den Wahlen 2011 zeigt, auch wenn es einmal unbequem politisch aktiv? dort die Comics gemalt. ganzen Widerborstigkeit, Bekanntheit, wahnsinnig ärgerlich, dass ich das wurde Stadträtin für Familie, Gesund- wurde. Doch nun geht er. Am 30. Juli Das fiel ja in das Zeitfenster der Studen- I Du hast 1990 Dein politisches Engage- Multikulti für junge Leute, für kreative selbst nicht früher erkannt habe. Aber heit, Kultur und Bildung. ist der letzte Arbeitstag von Friedrichs- tenrevolte. Berlin war weit, aber Frank- ment „offiziell“ gemacht und bist in die Leute, für Leute die etwas verändern damit begann dann auch ein Protest Der „Berliner Zeitung“ sagte Moni- hain–Kreuzbergs langjährigem Bür- furt war natürlich in der Nähe. Adorno. Alternative Liste eingetreten. Schon wollen über die ganzen Jahre im Wett- gegen die Bauvorhaben. Dennoch war ka, sie sei ein „Technikfreak“. Und in germeister, bevor er sich mit Eintritt Und deshalb schwappten dann sehr sechs Jahre später warst Du Bürgermei- streit mit vielen anderen Bezirken zu es für mich auch eine politische Nieder- der Tat: Wer mit ihr bei Facebook be- ins Rentenalter verabschiedet. Aktiv bald diese politischen Aktivitäten, die- ster von Kreuzberg. Wann wurde Dir erhalten und auszubauen. Es ist mir ge- lage, weil der Senat sich weigerte freundet ist, weiß wie aktiv sie die sozi- bleiben will er in der Graswurzelpoli- ser Widerstand, an die Werkkunstschu- klar, dass es Berufspolitik sein soll? lungen, Beteiligungsformen zu etablie- Tauschgrundstücke zu stellen. alen Netzwerke nutzt. Zusammen mit tik und im Bezirk in BürgerInnenini­ le. In die Zeit fielen auch meine ersten Überhaupt nicht. Ich glaube, dass mein ren, mit denen man erfolgreich Interes- I Ein Blick in die Zukunft: Gibt es mit der ihrer Begeisterung für Kommunalpoli- tiativen von unten mitmischen. Besuche der Ästhetikvorlesung von Ad- Leben dadurch geprägt ist, dass ich mir sengegensätze, gemeinsam angehen neuen Bürgermeisterin eine politische tik und ihrem sozialen Engagement orno. Als ich die Werkkunstschule been- etwas vornehme und dann auch sehr, kann. Das ist die Beteiligungsform der Zäsur in Friedrichshain-Kreuzberg? wird sie sicherlich neue Impulse in det hatte, habe ich entschlossen Physik sehr hart und konsequent und sehr ziel- Runden Tische. Ein Beispiel: Als sich das Sie will sich stärker mit Partizipation, Friedrichshain-Kreuzberg setzen kön- zu studieren. Physik interessierte mich gerichtet dafür arbeite. am Gleisdreieck zuspitzte, wo die Klein- Einwanderung und ähnlichen Themen nen und setzen wollen. Es gilt, die be- als besondere Form des Philosophie- I Als Du in der BVV warst, arbeitetest Du gärten liegen und dort Sportplätze hin- beschäftigen sowie sich kritisch mit sondere Mischung des Bezirks zu erhal- rens. Und dafür musste ich das Abitur von Dir aus auf einen höheren Posten sollten, habe ich zu meinem berüch- den Ansätzen von Buschkowsky aus- ten und gleichzeitig offen für die vielen nachmachen. hin oder ist Dir der angetragen worden? tigten Runden Tisch eingeladen – mit einandersetzen. Insoweit vermute ich, Veränderungen zu sein, die auch vor I Und dafür bist Du dann nach Frank- In der BVV stieß ich auf das Thema dem Ergebnis, nicht Sportplatz oder dass es keine grundsätzliche Zäsur in Friedrichshain-Kreuzberg nicht halt furt gezogen. Stadtentwicklung und merkte, dass ist Kleingartenanlage, sondern Sportplatz unserer grünen Bezirkspolitik geben machen werden. Matthias Tang Genau. Wir hatten dann auf dem für mich ein Herzensthema. Ich bin UND Kleingärten. Das ist nicht nur Ver- wird. Michaela Gross, Redakteurin Abendgymnasium eine Zeit der Revolte dann auch gleich in den Planungsaus- mitteln, sondern der Versuch für beide

I 1948 geboren in Aschaffenburg, ein Sohn I 1990 Eintritt in die Alternative Liste I seit 2001 Bezirksstadtrat für Stadtentwick- Lehre und Kunststudium, Abitur I 1992 Bezirksverordneter in Kreuzberg lung und Bauen in Friedrichshain-Kreuzberg ¬ Kurzvita Franz Schulz I 1975 Studium Physik und Promotion (1985) I 1993-95 Fraktionsvorsitzender in der I 2006-2013 Bezirksbürgermeister von I 1987 Geschäftsführer EDV-Firma in Schöne- Bezirksverordnetenversamlung Kreuzberg Berlin-Kreuzberg berg, ­Tätigkeit für ein Umweltplanungsprojekt I 1996-2000 Bezirksbürgermeister in der BAM und im Umweltamt Spandau Berlin-Kreuzberg Mitgliederentscheid zur Wahl Neun starke Grüne Projekte Parteileben zum Inhaltsverzeichnis 2/2013 stachlige GRÜNE ARGUMENTE 27

Ergebnisse des Mitgliederentscheids die wichtigsten Dinge, die ein Land MODERNE GESELLSCHAFT Der grüne Bundesverband hat mit erfolgreich und das Leben lebenswert I Keine Rüstungsexporte zu Lasten dem Mitgliederentscheid über die 58 machen, sagt das BIP nichts aus. Ist von Menschenrechten Schlüsselprojekte im Wahlkampf eine Wachstum mit Umweltzerstörung und Wir wollen Rüstungsexporte stärker neue Form der Beteiligung möglich Ungerechtigkeit erkauft, macht uns das als bisher kontrollieren. Dazu wollen gemacht. Jedes Grünen-Mitglied konn- unter dem Strich sogar ärmer. Deshalb wir ein Gesetz, das die Kriterien der te mitbestimmen. Folgende Projekte brauchen wir einen neuen Gradmesser Rüstungsexportrichtlinie, insbesondere erhielten die meisten Stimmen: für Wohlstand und Lebensqualität. die Menschenrechtslage im Empfän- Thema „Gerechtigkeit“ gerland und die Gefahr der inneren ENERGIEWENDE Repression, fest verankert. Die Geheim- I 100 Prozent Erneuerbare Energien GERECHTIGKEIT haltung der Beschlüsse über Rüstungs- Bis zum Jahr 2020 wollen wir den An- I Mindestlohn einführen. exporte wollen wir aufheben. teil der Erneuerbaren Energien min- Viele arbeiten und können trotzdem destens verdoppeln und bis 2030 die nicht davon leben. Wir nehmen die I Betreuungsgeld abschaffen Stromversorgung Deutschlands auf 100 unerträglichen Dumpinglöhne, die Vielerorts fehlt es an Kita-Plätzen. Prozent Erneuerbare Energien umstel- staatlich aufgestockt werden müssen, Deshalb müssen wir mehr und quali- len. Die Bürgerinnen und Bürger, die nicht länger hin. Darum fordern wir tativ hochwertige Kita-Plätze schaffen. Genossenschaften und kleinen Unter- einen allgemeinen Mindestlohn von Dafür trägt auch der Bund Verantwor- nehmen vor Ort zusammen mit den mindestens 8,50 Euro. Die genaue tung, denn vieles muss gleichzeitig Kommunen und Stadtwerken sind das Höhe des Mindestlohns wird von einer geschehen: Der ab Augst 2013 geltende Rückgrat der Energiewende – das hat Mindestlohnkommission festgelegt, Rechtsanspruch muss finanziert, der das erfolgreiche Volksbegehren Energie zusammengesetzt aus Gewerkschaften, Bedarf geplant werden. Die Qualität in Berlin deutlich gemacht. Wir wollen, Arbeitgeberverbänden und Exper- darf nicht auf der Strecke bleiben. Das dass am Tag der Bundestagswahl der tInnen aus der Wissenschaft. Betreuungsgeld schaffen wir ab. Volksentscheid über die Kommunalisie- rung der Energienetze und die Errich- I Zwei-Klassen-Medizin abschaffen I Rechtsextremismus entschieden tung eines Stadtwerkes stattfindet. Wir wollen Versorgung bei Gesundheit entgegentreten und Pflege verbessern und die Zwei- Intoleranz, Antisemitismus, Islam- Dennis Probst Foto: I Massentierhaltung beenden Klassen-Medizin beenden. Die grüne feindlichkeit, Antiziganismus, Rassis- Die Massentierhaltung hat zu Zustän- Bürgerversicherung bezieht alle ein: mus, Transphobie und Homophobie den geführt, die das Ende des bishe- gesetzlich Versicherte, Privatversicher- sind leider allzu oft Alltag in Deutsch- Schlüsselprojekte vorstellen = Wahl- ihrer Reihenfolge spontan gelost. Auch rigen Systems der Fleischproduktion te, Beamte und Selbständige. Zukünftig land. Wir wollen die durch Rechtsex- kampftraining. Das war das Motto im das erzeugte Spannung unter allen An- erforderlich machen. Wir wollen die wollen wir alle Einkommensarten treme bedrohten Orte und Regionen KV Pankow am Samstag auf Deck 5 wesenden. Den meisten Applaus er- Subventionierung der Massentierhal- gleichbehandeln und zur Finanzierung zu schützen. Die Verantwortung dafür Erklär es in einer Minute über den Dächern von Prenzlauer Berg. hielten RednerInnen mit stichhaltigen tung beenden, ihre Privilegierung im heranziehen müssen Bund, Länder, Kommunen und Bei schönster Abendsonne mitten im Zusatzargumenten oder bildhaften Er- Baurecht streichen und den Immissi- die Zivilgesellschaft gemeinsam tragen. Mitgliederentscheid in Pankow Berliner Ausgehtrubel debattierten die klärungen. Aber auch unkonventionelle onsschutz verbessern und ein Label für I Finanzmärkte neu ordnen Der Bund soll mindestens 50 Millionen Grünen mit Humor und guten Argu- Auftritte ernteten viel Beifall, konnten Tierschutz sowie vegane und vegeta- Die mangelhafte Regulierung der Euro jährlich für den Kampf gegen den menten alle 58 Schlüsselprojekte. Ge- ausprobiert werden. Wann, wenn nicht rische Produkte einführen. Finanzmärkte hat die Welt in die Rechtsextremismus zur Verfügung nau eine Minute erhielten die vorberei- hier? In den kurzen Pausen blieb Raum Finanz- und Wirtschaftskrise gestürzt. stellen. teten Diskutanten, um für ihr Schlüssel- für Gespräche, Freigetränk und Som- I Wirtschaftswachstum ist nicht Steuerzahler dürfen nicht wieder für projekt zu werben. „Mehr Zeit hast Du merfeeling. So kann Politik Spaß ma- das Maß der Dinge das Fehlverhalten der Finanzindustrie mehr: www.gruene.de/partei/gruener- am Stand auch nicht. Kommst du nicht chen: handfeste Inhalte, charmante Die Fixierung von Politik und Medien zahlen müssen. Dazu brauchen wir mitgliederentscheid-2013-unsere-neun- zügig auf den Punkt, sind die Gäste Moderation, gutes Timing, lockere auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat neben einer Europäischen Bankenuni- regierungsprioritaeten mt schon wieder weg.“ Die schlüssige Be- Form, schöner Ort – alles konstruktiv uns in die Irre geführt. Der Raubbau on mit einem bankenfinanziertem Ret- gründung für dieses erfrischende Ver- und damit in Erinnerung bleibend. an Mensch und Natur wurde uns als tungsfonds vor allem eine verbindliche fahren. Jeweils für die drei Themen- Uta Belkius Wachstumserfolg verkauft. Aber über Schuldenbremse für Banken. komplexe wurden alle Redebeiträge in

1 100 % erneuerbare Energien – für eine faire 20 Niedriglöhne abschaffen – einen allgemeinen 27 Zwei-Klassen-Medizin abschaffen 5 Wirtschaftswachstum ist nicht das Maß 45 Rechtsextremismus entschieden Energiewende in BürgerInnenhand Mindestlohn einführen – EINE Bürgerversicherung für Alle der Dinge – neue Indikatoren für entgegentreten – Projekte gegen ¬ Ergebnisse in Zahlen 52,55% 42,05% 38,03% Wohlstand und Lebensqualität Rechtsextremismus systematisch 8 Die Massentierhaltung beenden – ein neues 57 Keine Rüstungsexporte zu Lasten von 38 Das Betreuungsgeld abschaffen 36,34% fördern Tierschutzgesetz für artgerechte Haltung Menschenrechten – ein Rüstungsexport­ – gute Kita-Plätze besser ausbauen 17 Die Finanzmärkte neu ordnen 26,11% 46,61% gesetz beschließen 37,92% – eine Schuldenbremse für Banken 38,65% 26,54% Aus den KVen und LAGen Auftakt Mitgliederplattform Parteileben zum Inhaltsverzeichnis 2/2013 stachlige GRÜNE ARGUMENTE 29

KV-Mitte: Sonntag, 04.08.13 von Diese Seiten stehen ab sofort für Euch 14-18 Uhr: Kinderfest im Ottopark zur ­Verfügung. Wir geben den Raum, 1. Mai Nazifrei mit Öczan Mutlu mit Hüpfburg, Ihr schreibt uns und schickt Fotos... Obwohl angekündigt gab es in Mar- Kinder­schminken, Quiz mit Preisen, Wir können die Seiten erweitern, aus- zahn-Hellersdorf keine Aufmärsche der Basteln, Torwandschießen, Hase Hüby bauen... verändern... thematisch ergän- NPD. Der bündnisgrüne Kreisverband und mehr, für Getränke und kleine zen... meldet Euch einfach unter: rief dazu auf, sich an der Aktion 1.Mai Speisen ist gesorgt. auch am So 18.08.13 [email protected] Nazifrei in Schöneweide zu beteiligen. von 14-18 Uhr Monbijoupark + am Mit grünen Fahnen, T-Shirts und We- So 25.08.13 von 14-18 Uhr Sprengelpark sten ausgerüstet, ging es also morgens weitere Termine: http://gruene-mitte. los. In Schöneweide angekommen stie- de/mitmachen/termine ßen wir auf ein massives Polizeiaufge- CSD, Berlin, 2013 – Foto: Notker Schweikhardt Notker 2013 – Foto: Berlin, CSD, bot und weitläufige Absperrungen. So bald auch nur einige Fahnen der Nazis Endlich heiraten ohne Mutti! von weitem und mit gutem Auge zu er- LAG Bio- und Gentechnik Und dann? ahnen waren, wurden noch Wasser- Gentechnik ist innerhalb der Grünen Die sechste Klatsche für Schwarz-Gelb: werfer und weitere Polizeiautos in die ein kontrovers und emotional ge- LAG Das Bundesverfassungsgericht hat die Absperrungen gefahren und somit jeg- führtes Thema. Für Mensch und Um- GRÜNE JUGEND Berlin Energie Berlin-Brandenburg steuerrechtliche Gleichbehandlung von licher Sichtkontakt unterbunden. Als welt bedenkliche Gentechnik-verän- Die GRÜNE JUGEND Berlin hat sich auf Unser Ziel ist eine ECHTE Energiewen- gleichgeschlechtlichen Paaren erzwun- die NPD Demo sich wieder über die Tre- derte Pflanzen als Nahrungsmittel der letzten LMV für das aktuelle Halb- LAG Umwelt de! Das erfolgreiche Volksbegehren gen, gegen den erklärten Willen von skowbrücke zum S-Bahnhof Schöne- oder Tierfutter lehnen wir fast alle jahr ein Oberthema gesetzt, Gender und Wir diskutieren Fragen des Umwelt- „Neue Energie für Berlin“ und das erst- Merkel. Daher empfehlen wir für den weide bewegte, um ihre Abschluss­ grundsätzlich ab. Anderen Bereichen, Diversity. Dafür werden wir nach den und Naturschutzes, prüfen die Maß- platzierte Schlüsselprojekt beim grü- 22.09.: Tschüss Mutti – Diskriminierung kund­gebung zu halten, wurde den wie z.B. der Einsatz gentechnisch ver- Sommerferien auf den 2-wöchigen Akti- nahmen des Senats kritisch-konstruk- nen Mitgliederentscheid bestätigen abwählen! Wir wollen die Ehe öffnen – ­GegendemonstrantInnen der Rückweg änderter menschlicher Zellkulturen – ventreffen das Thema von den unter- tiv und entwickeln bei Bedarf eigene unsere wichtige Arbeit. Die Fragen, für alle Geschlechter. über den Kaisersteg abgeschnitten, in- etwa als Ersatz für Tierversuche bei schiedlichsten Perspektiven her be- grüne Konzepte: Wie ist es um unser WIE und bis WANN es möglich sein Beim Lesbisch-Schwulen Stadtfest dem die Polizei diese Fußgängerbrücke der Entwicklung neuer Medikamente leuchten und diskutieren. Im Wahl- Berliner Stadtgrün bestellt? Wie gut ist wird, den Strombedarf vor Ort vollstän- konnte man bei uns schon mal Probe- abriegelte. Ca. 1,5 h saßen wir auf dem etc. – stehen wir hingegen aufge- kampf haben wir uns außerdem 3 die Klimabilanz der neuen Bioabfall- dig, verlässlich und bezahlbar über Er- heiraten. Und der Zuspruch war groß. Platz vor dem Kaisersteg fest. Mit uns schlossener gegenüber. Diese verschie- Schwerpunktthemen gesetzt: Mobilität, vergärungsanlage der BSR-Betriebe? neuerbare Energien decken zu können, Es fühlt sich gut an, wenn der letzte auch unbeteiligte SpaziergängerInnen. denen Einsatzgebiete der Gentechnik Mietenpolitik und Antifaschismus. Mit Wird die Berliner Strategie zur Biolo- beantwortet die Studie „Szenariobe- konservativ-heteronormative Schutz- Das Konfliktteam der Polizei verteilte – zur Vorlage auch von Wahlprogram- dem Landesvorstand und den Fachforen gischen Vielfalt umgesetzt? Beteiligt rechnung einer Stromversorgung der raum von der „schrillen Minderheit“ etwas Wasser, konkrete Infos gab es men – diskutieren wir in unser LAG erstellt die Wahlkampfsteuerungsgrup- sich Berlin an Maßnahmen gegen das Region Brandenburg-Berlin auf Basis (Dobrindt/CSU) eingenommen wird. nicht. Das Bündnis 1. Mai Nazifrei hatte Bio- und Gentechnik, auch unter Ein- pe Materialien und plant Aktionen und Bienensterben? Ist der Umgang mit Erneuerbarer Energien“. Erstellt wurde Und wir bei QueerGrün? Werden wir zur Blockade des NPD Aufmarsches ladung externer Referenten. Hierzu Veranstaltungen dazu. Auch in den ak- Niederschlagswasser bei Starkregener- sie im Auftrag beider Bündnisgrünen alle heiraten und uns queerpolitisch aufgerufen. Das letztendlich friedliche laden wir weitere Parteimitglieder tiven Bezirksgruppen beginnen die eignissen hinsichtlich Gewässer- und Landesfraktionen und zeigt, dass eine zur Ruhe setzen? Nein! Weitere The- GegendemonstrantInnen blockiert ein, die bei unseren interessanten De- Wahlkampfplanungen. Direkt nach der Trinkwasserschutz umsichtig? Was Vollversorgung Brandenburgs und Ber- men drängen: der Kampf gegen Homo- wurden, ist unfaßbar! Die Nazis sollen batten über das Für und Wider der Bundestagswahl werden wir eine LMV macht der Senat, um dem Klimawan- lins aus erneuerbarem Strom bis 2030 und Transphobie, die überfällige Re- unsere bunten Fahnen sehen! Sie sollen Bio- und Gentechnik (jeden zweiten abhalten, um die Wahlkampfzeit und del entgegenzuwirken und unsere technisch möglich ist. Aber auch form des Transsexuellenrechts, der Ein- unsere Sprechchöre hören und begrei- Montag im Monat ab 19.30 Uhr im die Ergebnisse zu analysieren. Auf Stadt an dessen Folgen anzupassen? bundes- und europapolitische Energie- satz für die weltweiten enschenrechte fen, dass sie in Schöneweide ebenso un- Igelbau der Grünen Friedrichshain- www.gj-berlin.de sind alle aktuellen Welche umweltpolitischen Fragestel- themen haben wir im Blick. Wir treffen von Homo-, Intersexuellen und Trans- erwünscht sind wie in Marzahn-Heller- Kreuzberg, Dresdnerstr. 10) mitma- Termine und Berichte zu unseren Akti- lungen sind dir wichtig? Mach‘ mit: uns an jedem 4. Mittwoch des Monats. gendern – uvm. Die Arbeit geht weiter sdorf und überall in dieser Stadt. chen wollen. vitäten zu finden Wir treffen uns am 3. Montag/Monat. Sprecher/innen der LAG Energie – wir zählen auf Euch!“ Cordula Streich, Weitere Infos zur LAG unter Tim Lüddemann, Schatzmeister Ansprechpartner: Sibylle Centraf Marion Hasper (Berlin) und Sprecher LAG QueerGrün Sprecherin KV Hellersdorf [email protected] GRÜNE JUGEND Berlin und Marion Hasper Sebastian Becker (Brandenburg)

I LANDESVORSTAND Carola Wesbuer, Beisitzerin Vorstandsreferentin und interne Infozentrale, Büroorganisation Assistent der Geschäftsführung Bettina Jarasch, Landesvorsitzende Tilo Fuchs, Beisitzer Kommunikation Nina Stahr 030.61 50 05-15 Giselle Orlowski 030.61 50 05-0 Christopher Poschmann 030.61 50 05-47 ¬ Landesverband Daniel Wesener, Landesvorsitzender I LANDESGESCHÄFTSSTELLE Referentin für Frauen- und Geschlechter- Britta Byszio 030.61 50 05-0 Mitgliederverwaltung Marc Urbatsch, Landesschatzmeister Geschäftsführer politik, Dr. Audrey Podann 030.61 50 05-61 Öffentlichkeitsarbeit und Online Mascha Angrick 030.61 50 05-51 Karoline Killat, Beisitzerin und frauen- Mirko Seffzig 030.61 50 05-0 Finanzreferentin Johanna Forys 030.61 50 05-16 Rechentechnik & geschlechterpolitische Sprecherin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Diana Schinkel 030.61 50 05-37 Freiwilligenmanagement Tom Bräuer 030.61 50 05-34 Meike Berg, Beisitzerin Christian Honnens 030.61 50 05-25 Annika Gerold 030.61 50 05-14 Aus unserer Fraktion Projekte, Debatten, Infos Abgeordnetenhaus zum Inhaltsverzeichnis 2/2013 stachlige GRÜNE ARGUMENTE 31

Chefsache ohne Chef Wer nicht informiert ist, kann auch ­keine Fehler machen. Wie aktuell Tho- lich am Aufsichtsratschef vorbeigegan- dass das Gesetz von der Koalition nun Aber auch der Senat hat die Dimension mas de Maiziére in der Drohnenaffäre, gen ist, dann wäre er nicht nur schlecht durch vier Ausschüsse geschoben wird... des Problems noch nicht erkannt. Nach berief sich der Regierende Bürgermei- informiert gewesen, sondern hätte Wir arbeiten weiter daran, dass für Ber- über sieben Monaten werden keine ge- ster Wowereit im BER-Untersuchungs- auch organisatorisch versagt. lin eine City-Tax eingeführt wird, die eigneten Maßnahmen zur Lösung der ausschuss darauf, dass er über große Andreas Otto, MdA umsetzbar und juristisch wasserdicht Probleme präsentiert, die für struktu- Probleme und Verzögerungen nicht ist. Für den Erhalt von Berlins vielfäl- relle Veränderungen und damit für ­informiert worden wäre und insofern tiger Kulturszene und für eine nachhal- mehr Zielgenauigkeit und Transparenz auch keine Verantwortung für Bau- Eine City-Tax für Berlin tige, verträgliche Tourismusentwick- sorgen würden. Stattdessen kreiert der pannen und Milliardenmehrkosten hat. gut gedacht, schlecht gemacht lung in Berlins Kiezen! Senat ein Bürokratiemonster aus Das kann nicht wahr sein. Ein Auf- Nach langjährigem Drängen insbeson­ Nicole Ludwig ­Arbeits- und Lenkungsgruppen, die sichtsrat muss nicht jeden Tag auf der dere von Seiten der Grünen hat der sich mit dem Bericht befassen sollen. Baustelle sein, aber er muss wissen, ­Senat das Gesetz für die sogenannte Dies, obwohl der vorliegende Bericht was läuft. Die großen Linien kennen, ­City-Tax am 16. Mai 2013 dem Berliner Funktionierende Jobcenter bereits das Ergebnis von Arbeitsgrup- Termine und Kosten im Blick haben. Abgeordnetenhauses vorgelegt. Es wird Erwerbslose haben darauf Anspruch pen ist, an denen, die Bezirke, die Job- Das macht niemand mit links. Gerade jedoch einiges nachzubessern sein: so Seit Ende August 2012 liegt der Ergebnis- center, aber auch die Hauptverwaltung ein Aufsichtsratsvorsitzender, wie fordern wir als erstes, Jugendliche un- bericht der Kommunalen Gemein­ beteiligt waren. Problemlösungen wer- Klaus Wowereit es bis zum Januar 2013 ter 18 Jahren und Schüler von der Steu- schafts­stelle für Verwaltungsmana­ den damit auf den Sankt Nimmerleins- war, hat eine herausgehobene Ver­ant­ er zu befreien. Aber auch die grund- gement (KGSt) zur Evaluation der tag verschoben. Mit unserem Antrag wor­tung. Der Berliner Corporate Gover­ sätzliche Konstruktion, den Hotelier ­Organisation und Steuerung in der „Arbeit der Jobcenter effektiver gestalten“ nance Kodex verlangt von Vorsitzen- zum Steuerschuldner zu machen und Grund­sicherung für Arbeitsuchende in fordern wir den Senat auf, die Empfeh- Ramona Pop (MdA), Benedikt Lux (MdA), Harald Herweg (Berliner den engsten Kontakt zur Geschäftsfüh- die ­City-Tax nicht als Sonderabgabe zu Berlin vor. Rund sieben Monate schmor- lungen aus dem Ergebnisbericht zur Feuerwehrakademie) und Heiko Thomas (MdA) beim Besuch der Grünen rung und ein Engagement, das über die gestalten, wird von uns kritisiert. Denn te dieser brisante Bericht in der Verwal- Evaluation der Organisation und Steue- Fraktion in Schulzendorf am 30. 4. 2013. – Foto: Laura Törkel normalen drei bis vier Sitzungen­ des eine Zweckbindung der Gelder ist bei tung, bis er Anfang März öffentlich zu- rung in der Grundsicherung für Arbeits­ Sie retten Berlin Gremiums pro Jahr deutlich hinaus einer Steuer, wie sie Nußbaum plant, gänglich wurde. Er legt die Probleme suchende umgehend umzusetzen. Technischer Hilfsdienst, Katastrophen- geht. nicht möglich. Und insbesondere vor in den Jobcentern offen und gibt schutz, Notfallrettung – die Berliner In der Befragung war der Zeuge Wo- dem Hintergrund der aktuellen Zen- gleichzeitig Empfehlungen zur Pro- Sabine Bangert, MdA – Sprecherin für Feuerwehr rettet Berlin. Jetzt ist es an den Wintermonaten fast unmöglich. wereit nicht willens oder in der Lage, sus-Ergebnisse und dem damit im Ber- blemlösung. Bisher ignorieren SPD und Arbeitsmarkt- und Kulturpolitik uns, die größte und älteste Berufsfeuer- Wegen des Entwässerungssystems sind den zeitlichen Umfang seiner Auf- liner Haushalt entstehenden Einnah- CDU den Bericht, niemand aus der Re- wehr in Deutschland als zeitgemäße Schaumübungen auf dem Gelände un- sichtsratstätigkeit zu benennen. Ver- merückgang ist es fraglich, ob die Ein- gierungskoalition hat sich im Rahmen Großstadtfeuerwehr zu retten. Die Spe- tersagt worden – heutzutage wird aber mutlich wegen des geringen Umfangs. nahmen aus der City-Tax da der Beratung im Fachausschuss zu ihm Tempelhof und Tegel zialistinnen und Spezialisten für alle ein Großteil der Brände mit Schaum Der Untersuchungsausschuss hat des- ankommen, wo sie hingehören. geäußert. Im Jobcenter würde man so Zwei Flughäfen – Zwei Visionen Fälle brauchen eine fundierte Ausbil- statt mit Wasser gelöscht. Dive Feuer- halb auf unseren Antrag hin beschlos- Und wir sind nicht allein mit un- ein Verhalten einen Verstoß gegen die „Das Paradies ist eröffnet - Der Flugha- dung in einem Umfeld auf dem neusten wehrleute begegnen dieser desaströsen sen, den Terminkalender des Regie- seren Forderungen, wie wir bei einer Mitwirkungspflicht nennen und dieser fen ein Museum“, hieß es 2008 auf Stand. Die Realität sieht aber anders Situation mit einem beeindruckenden renden Bürgermeisters für die Jahre Diskussion mit über 100 Gästen aus wird sanktioniert. Auf jeden Fall ist einem Plakat der Grünen zur Schlie- aus. Davon haben wir uns bei einem Be- Improvisationstalent, um die Ausbil- 2009 bis 2012 als Beweismittel anzufor- Kultur und Tourismus zur Einbringung dieses Verhalten ig­norant gegenüber ßung des Flughafen Tempelhof. Darauf such bei der Feuerwehrakademie in dung zu gewährleisten. Und mit einem dern. Wir wollen wissen, wann der Auf- des Gesetzes erfahren durften – wenn den betroffenen 570 000 BerlinerInnen, zu sehen waren grüne Wiesen, Men- Schulzendorf überzeugen können. Auf ausgearbeiteten Vorschlag: Die Feuer- sichtsratschef sich mit den tatsäch- auch nicht immer aus den gleichen Be- die in Bedarfsgemeinschaften leben schen, die Drachen steigen ließen und dem Kasernengelände von 1936 in un- wehrakademie hat in den Hangars des lichen Problemen vor der geplatzten weggründen. Senator Nußbaum hat und einen Anspruch auf eine gute Be- die Weite des Feldes genossen. Was mittelbarer Nähe zu einer neuen Wohn- Flughafens Tegel den optimalen ­Eröffnung des Flughafens im Sommer ­anscheinend nicht nur vorbei an der treuung durch die Jobcenter haben! ­damals wie eine Utopie wirkte, ist für bebauung, an maroden, gesperrten Übungsplatz der Zukunft entdeckt. 2012 befasst hat. Kurz zuvor gab es ver- Stadtgesellschaft gehandelt, auch seine Alle, die heute das Tempelhofer Feld Übungstürmen und in unbeheizten Wir sagen: Lieber Senat, so geht sinn- schiedene sehr kritische Einschätzungen eigenen Leute scheinen anderer Mei- ­besuchen, zur erstaunlichen Realität Übungshallen für die Notfallrettung ist volle Nachnutzung! und Warnungen. Wenn das alles wirk- nung zu sein – wie sonst ist zu erklären, ­geworden. die Ausbildung besonders in Ramona Pop, MdA, Fraktionsvorsitzende

I Bauen, Wohnen und Verkehr I Bildung, Jugend, Familie I Gesundheit und Soziales I Integration, Arbeit, I Kultur Andreas Otto, Katrin Schmidberger, Stefan Özcan Mutlu, Marianne Burkert-Eulitz, Jasenka Villbrandt, Martin Beck, Berufliche Bildung und Frauen Sabine Bangert, Susanna Kahlefeld, > ¬ Grüne in den Ausschüssen Gelbhaar, Harald Moritz Stefanie Remlinger, Thomas Birk Heiko Thomas, Benedikt Lux Susanna Kahlefeld, Sabine Bangert, Katrin Schmidberger, Thomas Birk I Stadtentwicklung und Umweltschutz I EuroBund, Medien Anja Schillhaneck, I Inneres, Sicherheit, Ordnung Stefanie Remlinger, Anja Kofbinger Antje Kapek, Silke Gebel, Michael Schäfer, Öczan Mutlu, , Andreas Otto Benedikt Lux, Thomas Birk, Dirk Behrendt, Dr. Turgut Altug Aus unserer Fraktion Projekte, Debatten, Infos Abgeordnetenhaus zum Inhaltsverzeichnis 2/2013 stachlige GRÜNE ARGUMENTE 33

Nicht nur Honig: Chefsache Klimaschutz Bienen in Berlin Was war das für ein Presse-Tam-Tam, Die Bestäubung unserer Kulturpflan­- als Klaus Wowereit den Klimaschutz im zen erfolgt zu 80 Prozent durch Honig- Juli vor fünf Jahren zur Chefsache mach­ bienen. Sie tragen damit zugleich zum te! Einen zweiten Medienrummel gab ­Erhalt der Artenvielfalt bei, da sie für es, als er kurz darauf ein ,,Berliner Kli- viele andere Lebewesen die Nahrungs- mabündnis" mit Unternehmen gründe- grundlage sichern. Die Bundesregie- te. Was ist seitdem passiert? Berlin ist rung schätzt den volkswirtschaftlichen im Bundesländervergleich Erneuerbare

Foto: Blumenbiene - Flickr CC - Flickr Blumenbiene Foto: Nutzen der Honigbiene allein in Energien auf den letzten Platz abge- Deutschland auf über zwei Milliarden rutscht und während Deutschland seine Euro. Ihre ökonomische Bedeutung Mauerradweg CO2-Emissionen jährlich nur um ein Fortsetzung Tempelhof und 'Tegel wird auch dadurch deutlich, dass in „Im Sommerdes Jahres 2007 wurde der Prozent reduziert waren es in Berlin so- Das zeigt: Eine Zukunftsvision zu ha- Deutschland derzeit von über 95.000 BerlinerMauerradweg offiziell vom Se- gar nur 0,2 Prozent. Als wir am 30. Mai ben lohnt sich. Und das gilt auch für Imkerinnen und Immer circa 700.000 nat eröffnet. Auf ausgeschilderten und im Abgeordnetenhaus eine Bilanz der ­Tegel. Menschen aus der ganzen Welt Bienenvölker gehalten werden. Diese fahrradfreundlichenWegen führt die- ,,Chefsache Klimaschutz" hören wollten, kommen nach Berlin, um den spekta- decken mit etwa 25 000 Tonnen Honig ser abwechslungsreich und geschichts- ging Wowereit nicht ans Redepult son- kulären Park für Zukunftstechnologien, pro Jahr etwa 20 Prozent des hei- trächtig durchBerlin und entlang der dern schickte seinen Umweltsenator. das Stadt- und Wohnquartier und das mischen Bedarfs. Dieses Naturwunder Berlin-Brandenburger Landesgrenze. Er Aber auch er konnte nicht erklären, wa- Modellprojekt für studentisches Woh- ist jedoch in höchster Gefahr: Nach tangiert wichtigeStadtplätze, histori­ rum die versprochene­ ,,Gesamtstrategie nen zu besichtigen, zu bewundern und einem Bericht des Umweltprogramms sche Orte und führt durch einzigartige CO2-Sanierung" und das Finanzierungs- zu kopieren. Tempelhof ist heute schon der Vereinten Nationen ist in den ver- Natur, die imSchatten der Mauer ent- konzept zum Klimaschutz in öffentli- ein besonderer Ort, der weltweit sei- gangenen Jahren die Bienenpopulation stehen konnten. – In dervorliegenden chen Gebäuden nach fünf Jahren im- nesgleichen sucht. Die derzeitigen und in Europa und den USA um bis zu 30 Broschüre wird die Tour entlang des mer noch nicht fertig sind. künftig möglichen Nutzungen des Prozent zurückgegangen, in manchen ehemaligen Grenzstreifens in dreizehn Doch Klimaschutz ist für Berliner­ Feldes müssen in Einklang gebracht Weltregionen sogar um bis zu 85 Pro- Etappen gegliedert. Anfang und Ende Innen ein zentrale Thema: 265 000 Un- und die Potenziale der angrenzenden zent. Die Gründe für das Bienensterben einer Route liegen immer aneinem terschriften für das Volksbegehren Kieze genutzt werden. Nur so wird es sind vor allem zerstörte Lebensräume, Bahnhof. Download unter: www.grue- ,,Neue Energie für Berlin" verlangen, ein eine breite Akzeptanz für die weitere der Klimawandel und die industrielle ne-fraktion-berlin.de/publikationen Stadtwerk zu gründen.Das entspricht Entwicklung dieses Ortes geben. Zur Landwirtschaft. unseren Grünen Plänen, für die Nut- weiteren Entwicklung beider Flughä- Dagegen fühlen sich die Bienen in den Es finden 2013 wieder an einigen Sams­tagen zung erneuerbarer Energien und Wär- fen hat der Senat jeweils Masterpläne Städten offenbar immer wohler. Hier von Mai-September geführte Radtouren mit medämmung für öffentlichen Liegen- vorgestellt. Für uns Grüne bedeutet gibt es vom Frühling bis zum Herbst ein ­Michael Cramer, MdEP, verkehrspolitischer schaften und Gebäude. Mit einem dies, mit unseren Visionen konstruk- reichhaltiges Nahrungsangebot. So ver- ­Sprecher, statt. > www.michael-cramer.eu/­ Volksentscheid zur Bundestagswahl tive Verbesserungsvorschläge zu ma- wundert es auch nicht, dass die Zahl der berlin/berliner-mauer-radweg wird Klimaschutz wirklich zur Chefsa- chen. Im Mai haben wir dem Abgeord- Berliner Stadtimkerinnen und -imker in 20. Juli 2013, Startzeit 14.00 Uhr che – denn der Souverän sind die Berli- netenhaus den Antrag „Nachnutzung vergangenen Jahren gestiegen ist. Die Hauptbahnhof Potsdam (nördlicher Zugang) nerinnen und Berliner. Tegel: Chance für Zukunftstechnolo- Bündnisgrüne Fraktion im Abgeordne- – Bahnhof Staaken Der Flyer aus dem Abgeordnetenhaus immer dienstags nach der Plenarsitzung gien und ein neues Stadtquartier!“ vor- tenhaus hat den Senat daher mit einem 3. August 2013, Startzeit 14.00 Uhr Michael Schäfer, MdA, www.gruene-fraktion-berlin.de/newsletter gelegt und werden weiterhin unsere Antrag aufgefordert, sich stärker für Bahnhof Staaken – Bahnhof Hennigsdorf Sprecher für Energiepolitik Impulse für eine breite Bürgerbeteili- den Schutz der Bienen in der Stadt zu 17. August 2013, Startzeit 14.00 Uhr Andreas Otto, MdA, gung an der Entwicklung Tempelhofs engagieren. Schon heute gibt es im Ber- Bahnhof Hennigsdorf – S-Bahnhof Hermsdorf Sprecher für Bauen und Wohnen einbringen. So wachsen aus Utopien liner Stadtgebiet Bienenvölker auf dem 31. August 2013, Startzeit 14.00 Uhr Nicole Ludwig, MdA, Sprecherin für Realitäten – für die Stadt der Zukunft. Berliner Dom, auf dem Haus der Kul- S-Bahnhof Hermsdorf – S-Bahnhof Wollankstraße Wirtschaft, Haushalt und Tourismus Antje Kappek, MdA, turen der Welt, auf dem Rathausgelän- 14. September 2013, Startzeit 14.00 Uhr Dr. Turgut Altug, MdA, Sprecher Fraktionsvorsitzende de in Kreuzberg und auf dem Berliner S-Bahnhof Wollankstraße – Potsdamer Platz für Natur- und Verbraucherschutz Abgeordnetenhaus. Dr. Turgut Altug

I Petition I Verfassungs- und Rechtsangelegenheiten I Wirtschaft, Forschung und Technologie I Hauptausschuss Clara Hermann, Anja Kofbinger, Harald Moritz Verbraucherschutz, Geschäftsordnung Bola Olalowo, Michael Schäfer, Stefanie Remlinger, Nicole Ludwig, ¬ Grüne in den Ausschüssen I Sport Benedikt Lux, Canan Bayram, Nicole Ludwig, Heiko Thomas Heiko Thomas, Jochen Esser Martin Beck, Anja Schillhaneck, Dirk Behrendt, Dr. Turgut Altug I Wissenschaft Claudia Hämmerling I Verfassungsschutz Anja Schillhaneck, Bola Olalowo, Benedikt Lux, Clara Herrmann Jasenka Villbrandt Mitmachen thematisch Landesarbeitsgemeinschaften Mitmachen vor Ort Kreisverbände

Bildung Frieden & Internationales Umwelt Charlottenburg-Wilmersdorf Pankow 14-tägig, Mittwoch 19.30 Uhr im *Abgeordneten- monatlich Montags, 19 Uhr, Landesgeschäftsstelle, Ort und Termin bitte erfragen Wilmersdorferstraße 60/61, 10627 Berlin Pappelallee 82, 10437 Berlin haus (AH) Stefanie Remlinger, 030-23 25-24 73 Julija Uzinova, Martin Wilk, [email protected] Wiebke Lemmertz, 030-83 10 63 63 Tel.: 86 42 33 00 - Fax: 86 39 78 65 Tel.: 50 18 03 39 - Fax: 50 18 03 41 [email protected] [email protected] E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] [email protected] Gesundheit & Soziales www.gruene-cw.de www.gruene-pankow.de Termine bitte erfragen! 19.00-21.00 Uhr im *AH Wirtschaft & Finanzen Bio und Gentechnik [email protected] 14-tägig Donnerstag 19 Uhr, in der Bundes- Friedrichshain Kreuzberg Reinickendorf 2. Montag 19:30 Uhr, im Grünen Igel-Büro, geschäftsstelle, Am Neuen Tor 1, Wolfgang Dresdener Str. 10, 10999 Berlin Brunowstraße 49, 13507 Berlin einige Abkürzungen, Dresdner Str. 10, 10999 Berlin Grüne Jugend Berlin Remmers, [email protected] Tel.: 6 14 31 46 - Fax: 6 14 31 42 Tel.: 80 92 68 99 - Fax: 9 02 94 21 91 nicht schön, aber nützlich Joachim Eul, Tel. 030-6 23 4145 Montag ab 19 Uhr, in der Dirschauer Str. 13 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] [email protected] Friedrichshain, Kati Bachnik, 0176/ 32 53 04 17 Wissenschaft www.frieke.de oder www.gruene-xhain.de www.gruene-reinickendorf.de AG Arbeitsgemeinschaft Marion Schmidt, [email protected] Robin Völker, 0176/99983094 1. Mittwoch 18.30 Uhr im *AH BAG Bundesarbeitsgemeinschaft [email protected] Eva Marie Plonske, Michael Greiner Lichtenberg Spandau BDK Bundesdelegiertenkonferenz Bündnisgrüne ChristInnen Website gj-berlin.de, twitter.com/gjberlin [email protected] Rudolf-Reusch-Straße 16, 10367 Berlin Jagowstr.15, 13585 Berlin = Bundesparteitag 3. Donnerstag 19.15 Uhr, Kreisgeschäftsstelle [email protected] Tel.: 32 53 42 39 - Fax: 40 03 68 20 Tel.: 3 35 97 14 - Fax: 3 36 02 73 BFR Bundesfinanzrat Pankow, Pappelallee 82 oder im *AH Kultur E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] = Gremium der Landesschatzmeister Alexander Barthel, 3. Mittwoch und unregelmäßig „Kultur on AG Aktiv gegen Rechts www.gruene-lichtenberg.de www.alspandau.de BGS Bundesgeschäftsstelle (Sitz in Berlin) [email protected] Tour“, Ort und Zeit bitte erfragen, 3. Mittwoch 19.30 Uhr (Ort bitte erfragen) BI Bürgerinitiative Notker Schweikhardt, 0172/ 3 81 80 07 Carola Scheibe-Köster, Daniel Gollasch Marzahn-Hellersdorf Steglitz-Zehlendorf BTW Bundestagswahl alle vier Jahre Demokratische Rechte [email protected] [email protected] Alt-Biesdorf 62, 12683 Berlin Schildhornstr. 91, 12163 Berlin BuVo Bundesvorstand 14-tägig, Montag 19.30 Uhr im *AH Antonia Simon, 0171/ 4 64 50 11 [email protected] Tel.: 5 41 40 19 - Fax: 70 24 88 95 Tel.: 85 07 41 53 - Fax: 85 07 41 54 FR Finanzrat Axel Bussmer [email protected] [email protected] E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] GJ Grüne Jugend AK Grundsicherung/Grundeinkommen www.gruenemarzahnhellersdorf.de www.gruene-suedwest.de HBS Heinrich-Böll-Stiftung Drogenpolitik Medien 3. Mittwoch 19 Uhr, im *AH KGS Kreisgeschäftsstelle 2. Dienstag 20 Uhr, Grünes Igel-Büro, Dresdener einmal im Monat Montags um 19:30 Uhr im Joachim Behncke Mitte Tempelhof-Schöneberg KV Kreisverband Str. 10, 10999 Kreuzberg, Tibor Harrach *AH (Termin bitte erfragen), Matthias Tang [email protected] Hessische Str. 10, 10115 Berlin Fritz-Reuter-Str. 1, 10827 Berlin LAG Landesarbeitsgemeinschaft [email protected] 0171/ 7 03 54 92, [email protected] Tel.: 45 08 28 18 - Fax: 45 08 28 20 Tel.: 53 60 41 46 LaVo Landesvorstand AG Mensch und Tier E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] LDK Landesdelegiertenkonferenz Energie Brandenburg Berlin Migration alle 2 Monate letzten Mittwoch, 19 Uhr im *AH www.gruene-mitte.de www.gruene-ts.de = Landesparteitag 4. Mittwoch 18.30 Uhr, Ort bitte erfragen letzter Mittwoch im *AH, Alexander Klose Christina Söhner, [email protected] LFR Landesfinanzrat Marion Hasper, [email protected] [email protected] Neukölln Treptow-Köpenick = Gremium der Kreisschatzmeister 0162/9 05 45 00 AG Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung Berthelsdorfer Str. 9, 12043 Berlin Schnellerstr. 23, 12439 Berlin LGS Landesgeschäftsstelle Mobilität letzter Freitag 18 Uhr im *AH Tel.: 67 12 08 12 - Fax: 67 12 08 11 Tel.: 65 49 42 30 LA Landesausschuss Europa 1. Mittwoch (Ort/Termin bitte erfragen) Johannes Wätzmann, E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] = kleiner Parteitag auf Landesebene 14-tägig Montag 19 Uhr im*AH Martin Kasztantowicz, Theresa Theune [email protected] www.gruene-neukoelln.de www.gruene-treptow-koepenick.de LR Länderrat Angela Schultz-Zehden, Christian Beck [email protected] = kleiner Parteitag auf Bundesebene [email protected] AG Verbraucherschutz Grüne Jugend Berlin LV Landesverband Netzpolitik 1. Mittwoch 19 Uhr im *AH Madeleine Richter, Tel. 0176 / 70 57 31 87 MdB Mitglied des Bundestages Frauen- & Geschlechterpolitik 1. oder 2. Donnerstag, Ort/Termin siehe Website Tilo Fuchs, [email protected] Vito Dabisch, Tel. 0157 / 75 36 26 22 MdE Mitglied des Europaparlaments 3. Mittwoch 19 Uhr, Landesgeschäftsstelle Tobias Schwarz, Sandra Mamitzsch Turgut Altug, 0163/1 58 26 77 E-Mail: [email protected] MdL Mitglied des Landtags (Flächenland) Christoph R.Alms und Friederike Schwebler [email protected] [email protected] www.gruene-jugend-berlin.de MdA Mitglied des Abgeordnetenhauses [email protected] MV Mitgliederversammlung QueerGrün OV Ortsverband letzter Mittwoch um 19 Uhr im Kiezbüro Tempelhof-Schöneberg, Fritz-Reuter-Str. 1 Maria Meisterernst, Ulli Reichardt [email protected] zum Inhaltsverzeichnis

Landesgeschäftsstelle *Abgeordnetenhaus (AH) von Berlin TERMINE Kommandantenstr. 80, 10117 Berlin Niederkirchner Str. 5, 10111 Berlin I 14.08.2013 – Landesausschuss I 28.09.2013 – Länderrat I 25.10.2013 – MigrantInnen-Unternehmen Tel.: 6 15 00 50 - Fax: 61 50 05 99 5 Minuten vom S-Bhf Anhalter Bahnhof und vom 19.30 Uhr, Bundesgeschäftsstelle Berlin: Uferstudios, Badstr. 41a und Grünes Wirtschaften, Wirtschaftskon- ¬ www.gruene-berlin.de E-Mail: [email protected] Regional-, S- und U-Bahnhof Potsdamer Platz I 15. 08.-17. 08.2013 I 19.-20.10.13 – Bundesdelegiertenkonferenz gress 16.00 Uhr, Abgeordnetenhaus Mo-Do von 10-13 und 14-18 Uhr Sommerklausur Abgeordnetenhausfraktion Berlin, Veldrom, Paul-Heyse-Straße 26 Fr von 10-14 Uhr