Inhalt

Vorwort Seite 3

Festakt zum Jubiläum am 3. Juli 2010

· Begrüßung Dr. Wolfgang Heyde, Vorsitzender Seite 4

· Laudatio Dr. Hans Daniels, Gründungsmitglied Seite 7

· Grußwort Angelica Maria Kappel, Bürgermeisterin Seite 9

· Grußwort Prof. Dr. Christian Hillgruber, Dekan Seite 11

· Festvortrag „Juristisches Forum – wozu?“ Johannes Riedel, Präsident des Oberlandesgerichts Köln Seite 13

Bericht über die Veranstaltung im Bonner General-Anzeiger vom 6.7.2010 Seite 26

Satzung des Bonner Juristischen Forums Seite 27

Einige Aspekte der Vereinsgeschichte Seite 29

Dokumentation der Veranstaltungen seit 1970 Seite 33

Verzeichnis der Mitglieder des BJF Umschlag

1 Innenseiten Einladung

Einladung zur Jubiläums-Veranstaltung des Bonner Juristischen Forums am 03.07.2010

2 Vorwort

Der Vorstand des Bonner Juristischen Forums Dokumentation (fast) aller Veranstaltungen freut sich, der interessierten Öffentlichkeit seit 1970 – ein eindrucksvolles Bild – und ein und den Mitgliedern und der Vereinigung aktuelles Mitgliederverzeichnis runden diese Verbundenen – insbesondere dem Beirat und Jubiläumsschrift ab. den Referenten der vergangenen Jahre – die- Präsident Riedel geht in seinem Festvortrag se Jubiläumsschrift vorzulegen. Sie dokumen- weit über seine Thema-Frage „Juristisches tiert vor allem die sommerliche Festveran- Forum – wozu?“ hinaus. Er wendet sich im staltung am 3. Juli 2010 im Großen Saal und Grunde an jeden Juristen und entwickelt Ge- Garten des Bonner Universitätsclubs. Die Lau- danken, die zu lesen sich immer wieder loh- datio von Oberbürgermeister a. D. Dr. Hans nen. An zahlreichen Beispielen in der Rechts- Daniels knüpft an die Gründung als Bonner ordnung und aus der Praxis von Gerichten Rechtspolitische Vereinigung Ende Januar und Verwaltung hinterfragt er die jeweils 1970 an und würdigt die Veranstaltungsge- gefundenen Lösungen auf ihre Kongruenz schichte von vier Jahrzehnten. Bürgermeiste- mit Grundprinzipien rechtlichen Denkens und rin Angelica Maria Kappel erinnert in ihrem Ordnens. Seine Gedanken und sein Appell Grußwort an rechtliche Traditionsorte in Bonn zur Rückbesinnung auf das Wesentliche ver- und betont das Forum als wichtigen Bestand- dienen viel Aufmerksamkeit. „Ein juristisches teil des Rechtsgefüges unserer Stadt. Die not- Forum ist immer nötig, damit wir den Dingen wendige wechselseitige Bedingtheit von The- besser auf den Grund gehen und unseren ge- orie und Praxis und die Verbindung zwischen sellschaftlichen Auftrag der Vermittlung von der Bonner Rechts- und Staatswissenschaft- Recht überzeugender erfüllen können.“ Die- lichen Fakultät und dem Juristischen Forum ser unsere Arbeit würdigende Satz wird auch kommen in dem Grußwort des Dekans Prof. künftig die Veranstaltungsplanung leiten. Christian Hillgruber zum Ausdruck. Der Prä- Wir nehmen die Präsentation dieser Jubilä- sident des Oberlandesgerichts Köln Johannes umsschrift gerne zum Anlass, allen Rednern Riedel blickt in seinem humorvoll-anregenden der Festveranstaltung am 3. Juli auf diesem und nachdenklich machenden Festvortrag vor Wege noch einmal herzlich für ihre Beiträge allem in die Zukunft. Informationen zu her- zu danken. ausragenden Aspekten der Vereinsgeschichte einschließlich der gegenwärtigen Zusammen- Bonn, im Juli 2011 setzung von Vorstand und Beirat sowie eine Wolfgang Heyde

3 Begrüßung

Dr. Wolfgang Heyde, Vorsitzender

Liebe Mitglieder, verehrte Gäste, befasst“. So steht es in ihrem damaligen „Ak- meine Damen und Herren! tenvermerk“ über eine erste Besprechung im kleinen Kreis. Ich habe ihn gut aufbewahrt. Der Vorstand des Bonner Juristischen Forums Zwei Monate später, am 28. Januar 1970, sagt Ihnen durch mich einen herzlichen Will- gründeten 31 Bonner Juristen aus Justiz, An- kommensgruß. Wir freuen uns sehr, mit Ihnen waltschaft, Notariat, aus Wissenschaft, Wirt- allen heute das 40-jährige Bestehen dieser schaft und der Stadtverwaltung, aus Bun- Vereinigung zu feiern. Dank für Ihr Kommen desbehörden und (darunter der an diesem hochsommerlichen Tag. spätere Bundespräsident Richard von Weiz- säcker) die Bonner Rechtspolitische Vereini- Und nach diesem Festakt bleibt viel Zeit, noch gung. Einige der Damaligen sind unter uns: beim Empfang und Musik gesellig zusammen Neben Rechtsanwalt Prof. Konrad Redeker zu sein. Ich sehe unter Ihnen viele, die ich ger- und Dr. Hans Daniels Werner Junge, der als ne von diesem Pult aus persönlich ansprechen Chefsyndikus des DIHT in den ersten Jahr- und begrüßen würde. Bei einigen wird das zehnten großzügig den Veranstaltungsraum gleich noch der Fall sein. Alle anderen bitte stellte, und Prof. Dr. Jürgen Salzwedel. Hinzu- ich, sich mit dieser allgemeinen Begrüßung nehmen möchte ich Frau Dr. Ursula Lantzke. dennoch persönlich angesprochen zu fühlen. Ihr Mann, Frau Lantzke, war Mitgründer, und Sie selbst haben sich später große Verdienste An einen wende ich mich heute zuerst und als Vorsitzende erworben. vor allem: Lieber Herr Redeker! Ohne Sie und Ihr Engagement in Fragen, die über den je- Es war mir nicht mehr gegenwärtig, aber den weiligen juristischen Alltag hinausgehen, wür- Unterlagen von damals konnte ich entneh- den wir heute nicht hier zusammen sein. Im men: Die Gründung der Vereinigung fand ein Herbst 1969 hatten Sie eine zündende Idee. enormes Echo. Zeitungsberichte, auch in der Nämlich, in Bonn eine Juristenvereinigung zu überregionalen Presse, führten dazu, dass sich gründen, „die sich mit den akuten rechtspo- aus allen juristischen Professionen Interessen- litischen Fragen, ihrem gesellschaftlichen und ten an einem Beitritt meldeten. In den beiden geistigen Hintergrund und den Zusammen- ersten Jahren hatte die Vereinigung ca. 250 hängen mit benachbarten wissenschaftlichen Mitglieder. Mit dem Namen „Rechtspolitische Gebieten sowie Entwicklungen im Ausland Vereinigung“ sollte am Ort von Parlament

4 und Regierung den Fragen und Entwicklun- Kreis möchte ich Sie, lieber Herr Pillmann, be- gen der Rechtspolitik ein besonderer Stellen- sonders ansprechen. Ende August verlassen wert gegeben werden. Um allerdings dem Sie als Präsident das Bonner Landgericht in Eindruck vorzubeugen, die Vereinigung be- den (sicher verdienten, vielleicht zu frühen) treibe Parteipolitik, hat der Vorstand auf den Ruhestand, bleiben der Region aber erhal- Einladungen zu Veranstaltungen den Namen ten. Ihrer Anregung vor einem Jahrzehnt und mit einem Zusatz versehen: Überparteiliches Ihrer freundlichen Gastgeberschaft verdankt Gesprächsforum Bonner Juristen. das Bonner Juristische Forum, dass eine Reihe von Veranstaltungen im großzügigen Rah- Nach dem Umzug von Parlament und Regie- men des Landgerichts stattfinden konnten. rung nach Berlin erschien der Name Rechts- Es waren gemeinsame Veranstaltungen des politische Vereinigung etwas zu eng. Die Mit- Forums mit dem Bonner Anwaltverein (des- gliederversammlung hat deshalb im Herbst sen Vorsitzender Dr. Recktenwald leider heu- 1999 die Umbenennung in Bonner Juristi- te nicht hier sein kann), der Ortgruppe Bonn sches Forum beschlossen – ohne damit den in des Deutschen Richterbundes – Sie, verehrte der Satzung festgelegten Zweck des Vereins Frau Dichter, sind unter uns – und dem Land- zu ändern. gerichtspräsidenten. Ich habe unsere Koope- ration, Herr Pillmann, und das vertrauensvol- Herr Dr. Daniels war, wie erwähnt, Mitgrün- le Miteinander immer als besonders glücklich der, damals Notar, später Oberbürgermeister empfunden. unserer Stadt und direkt gewählter Bundes- tagsabgeordneter. Herzlichen Dank für Ihre Schließlich: Wir feiern im Clubhaus des Uni- Bereitschaft, lieber Herr Daniels, nachher den versitätsclubs Bonn, seit etwa 10 Jahren häu- Weg von 1970 in das Jahr 2000 würdigend figer Ort der Veranstaltungen des Forums. zu begleiten. Prof. Max Huber, der Vorsitzende des renom- mierten Uniclubs, hatte sein Kommen zuge- Dass die Stadt Bonn uns durch Sie, verehr- sagt, musste aber vorhin leider absagen. te Frau Bürgermeisterin Kappel, mit einem Mein Part heute ist die Begrüßung; dazu ge- Grußwort beehrt, freut uns sehr. hörten ein paar Rückblicke, zumal ich an den Anfängen selbst beteiligt war. Nun aber – wie Die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fa- kann es weitergehen? Braucht unsere Stadt kultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms- ein „Juristisches Forum“? Die folgenden Bei- Universität war von Anfang an und fast träge geben dazu vielleicht Anstöße. durchgängig im Vorstand vertreten. Der je- weilige Dekan wirkt in unserem Beirat mit. Ein Gedanke erscheint mir wichtig: Es gibt al- Ihr Grußwort, Herr Prof. Hillgruber, wird Aus- len Grund, Bonn eine Stadt der Rechtskultur druck dieser engen Verbindung sein. und Rechtspolitik zu nennen.

Die – 1999 eingeführte – Bildung eines Bei- Zwar sind die obersten Bundesorgane nach rats hat sich bewährt. Der Vorstand verdankt Berlin gezogen. Und außerhalb Bonns wird ihm wertvolle Anregungen. Dafür sage ich man immer noch gefragt, was denn aus Bonn Ihnen, den anwesenden Beiratsmitgliedern, geworden ist. Meine Antwort lautet dann: an dieser Stelle herzlichen Dank. Aus diesem Bonn ist natürlich Kulturstadt mit Beethoven-

5 festen und ihrer inzwischen festen Prägung Dank, sehr verehrter Herr Riedel, dass sie als Wissenschafts- und UNO-Stadt. Die neu- sich dieser Herausforderung stellen. Zunächst en Zentren von Telekom, Deutscher Post und aber hat Herr Dr. Daniels das Wort. Postbank nicht zu vergessen. Hinzu kommt aber eine Besonderheit, die Bonn aus anderen Großstädten heraushebt: Außerhalb Berlins gibt es keinen Ort in Deutschland, in dem sich (neben den Bundesministerien mit Bonn als erstem Dienstsitz) so viele Bundesbehörden – hochrangige Bundesbehörden – mit juristi- scher Relevanz befinden wie in Bonn. Hierin liegt m. E. mindestens eine der Rechtferti- gungen für den Namen Bundesstadt. In Bonn wird in großem Umfang Bundes-Rechtspolitik praktisch und intensiv umgesetzt. Darin un- terscheidet sich unsere Stadt von Düsseldorf, Hamburg oder München, wo Landespolitik betrieben wird.

Dieses Potential gilt es für weiterführende Vorträge zu nutzen, die auch eine Brücke schlagen zwischen den Bundesbehörden und der Bonner Justiz und Anwaltschaft.

Wie setzen Juristen um, was deutsche und europäische Gesetzgebung normiert? Welche Aufgaben hat überhaupt der Jurist in der Ge- sellschaft und politischen Landschaft des 21. Jahrhunderts? Wie und von welchen Wert- vorstellungen lassen sich Juristen in unserer Zeit leiten, und wie entstehen diese Wertvor- stellungen? Welche Rolle spielen dabei die Auswirkungen von Naturwissenschaft und Technik und die Auswirkungen der Globali- sierung auf uns?

Als Festredner für den heutigen Tag haben wir den Kölner Oberlandesgerichtspräsiden- ten Johannes Riedel gewinnen können. Er ist Rechts- und Verwaltungspraktiker und weiß um die Probleme der Ausbildung junger Ju- risten. Ich denke, sein Vortrag wird uns ei- nen Impuls geben für das nächste Jahrzehnt.

6 Laudatio

Dr. Hans Daniels, Gründungsmitglied

Meine Damen und Herren, liebe Mitglieder Das Verzeichnis der Veranstaltungen liest sich des Bonner Juristischen Forums. wie ein Almanach der Geschichte der Rechts- politik der Bundesrepublik Deutschland. Die Wenn ein Gründungsmitglied eine Laudatio Bonner Konzentration von Juristen in Bundes- hält, fällt einem zunächst das Sprichwort ein, tag, Bundesministerien, Universität, Gerich- nach dem Eigenlob einen unangenehmen ten und Anwaltschaft sowie Verbänden bot Geruch verbreitet. Das trifft aber bei mir nicht dafür besonders günstige Voraussetzungen. zu. Außer meiner Teilnahme an der Grün- Immer wieder haben amtierende Bundesjus- dungsversammlung habe ich nämlich keine tizminister und -ministerinnen zu Beginn einer weiteren Verdienste an der nun 40-jährigen Legislaturperiode ihr rechtspolitisches Pro- Geschichte des Bonner Juristischen Forums. gramm vorgestellt oder zu grundsätzlichen Ich bin lediglich dessen Nutznießer gewesen. rechtspolitischen Fragen referiert. Ich erin- Gegründet wurde die Jubilarin am 28. Januar nere an die Namen Vogel, Engelhard, Leut- 1970 unter dem Namen „Bonner Rechtspoli- heusser-Schnarrenberger, Däubler-Gmelin tische Vereinigung“. Zweck des Vereins war und Zypries. Auch Justizminister des Landes nach der – insoweit bis heute unveränderten Nordrhein-Westfalen – Jochen Dieckmann, – Satzung: Die Erörterung aller Fragen der Roswitha Müller-Piepenkötter – haben hier Rechtspolitik sowie der Rechtsfortbildung auf ihre Vorstellungen vorgetragen. Dr. Hans- allen Gebieten des Rechts. Dem sollte insbe- Jochen Vogel hat übrigens darüber hinaus sondere der Erfahrungs- und Meinungsaus- zum 25-jährigen Jubiläum den Festvortrag tausch zwischen Juristen aller Berufsgruppen gehalten. Die Brücke zur Kultur schlugen Be- dienen, darüber hinaus auch mit Vertretern suche in der Bundeskunsthalle und im Rhei- der benachbarten Berufe und Wissenschaf- nischen Landesmuseum. Das Landesmuseum ten. bot einen besonders festlichen Rahmen zum 35-jährigen Bestehen. Exkursionen zum Eu- Die Verwirklichung dieses Zwecks ist in her- ropäischen Gerichtshof in Luxemburg und vorragender Weise gelungen. Das kann man zu Kommission und Rat in Brüssel haben das ohne Einschränkungen sagen. Eine Fülle von Programm abgerundet. eindrucksvollen Veranstaltungen legt davon Zeugnis ab. Das gilt sowohl für die Person der Nach dem Umzug des Bundestags und von Redner wie die Auswahl der Themen. Teilen der Bundesregierung nach Berlin ver-

7 blieben wichtige Institutionen des Bundes europäischen Wirtschafts- und Währungs- in Bonn oder wurden hier angesiedelt. Ihre union“. Andere Themen waren Pressefreiheit, Präsidenten haben diese Behörden in Ver- Unternehmenskonzentration und Verbrau- anstaltungen der Jubilarin vorgestellt: Bun- cherschutz. – Diese, notgedrungen nur bei- deskartellamt, Bundesaufsichtsamt für das spielhafte, Aufzählung zeigt besser als jede Versicherungswesen , Bundesinstitut für Arz- Laudatio die Bedeutung der Vereinigung, de- neimittel und Medizinprodukte, Bundesrech- ren 40. Geburtstag wir heute feiern. nungshof, Bundesnetzagentur, Bundesamt für Justiz. In diesen Zusammenhang gehört Dieser Geburtstag ist auch ein Anlass zu dan- auch ein Besuch mit Vortrag im Bonner Infor- ken. Hier nenne ich an erster Stelle Rechts- mationszentrum der Vereinten Nationen. In anwalt Prof. Redeker (der mich schon als den 90er Jahren verlagerte sich der Schwer- Referendar ausgebildet hat), den Initiator punkt der Veranstaltungen von Fragen der des Ganzen. Herr Heyde hat das schon ge- Rechtspolitik hin zum Erfahrungs- und Mei- würdigt. Dank gilt dann den bisherigen Vor- nungsaustausch zwischen Juristen aller Be- ständen, repräsentiert durch die Vorsitzenden rufsgruppen und interdisziplinär mit benach- Ministerialdirektor Bahlmann, Prof. Raisch, barten Berufen und Wissenschaften. Die Rechtsanwältin Dr. Lantzke, Staatssekretär Vereinigung hat dem durch ihre Umbenen- a. D. Dr. Maassen, Ministerialdirektor Dr. Bü- nung in „Bonner Juristisches Forum“ Rech- low, Rechtsanwalt Junge und gegenwärtig nung getragen. besonders auch Ministerialdirektor a. D. Dr. Heyde. Er führt die Vereinigung schon seit Ich wende noch einmal den Blick zurück zu fast 14 Jahren und damit über ein Drittel ih- den ersten Jahrzehnten. Nach der Gründung rer Lebenszeit und weit länger als alle seine hat, wie gesagt, der Schwerpunkt der Veran- Vorgänger. staltungen auf dem Gebiet der Rechtspolitik gelegen. Immer wieder wurden Themen von Mein Dank gilt auch unseren Kooperations- hoher Aktualität erörtert. Lassen Sie mich partnern, dem Bonner AnwaltVerein, der exemplarisch drei herausheben: Prof. Paul Ortsgruppe Bonn des Deutschen Richterbun- Mikat, vormaliger Düsseldorfer Kultusmi- des und dem Landgerichtspräsidenten. Er hat nister, machte 1970 den Anfang. „Reform den großen Schwurgerichtssaal für gemein- des Scheidungsrechts und pluralistische Ge- sam verantwortete Veranstaltungen zur Ver- sellschaft“ war ein damals brennendes The- fügung gestellt. – Ich wünsche der Vereini- ma. „Kann die Demokratie als Staats- und gung für die vorerst nächsten 40 Jahre eine Regierungsform die Aufgaben der Industrie- gute Zukunft. gesellschaft lösen?“ folgte als grundsätzli- che staatspolitische Fragestellung, behandelt durch Professor Ernst-Wolfgang Böckenför- de (Bielefeld, später Freiburg und Bundes- verfassungsrichter); eine Fragestellung, die heute wieder hohe Aktualität hat. Hochak- tuell, damals wie heute – wenn auch unter ganz anderen Rahmenbedingungen – ging es 1971 um die „Rechtlichen Folgen einer

8 Grußwort

Angelica Maria Kappel, Bürgermeisterin Bundesstadt Bonn

Sehr geehrter Herr Dr. Heyde, meine Damen stadt zu verlegen, wurden glücklicherweise und Herren, aufgegeben, stattdessen wurden die Bauten umfassend erneuert und erweitert und An- ich freue mich sehr, heute morgen bei Ihnen fang des Jahrtausends wieder eingeweiht. sein zu dürfen, um Ihnen die Glückwünsche Damit wurde ein Traditionsort Bonner Recht- der Stadt Bonn zum 40jährigen Bestehen des sprechung wiederbelebt. Bonner Juristischen Forums zu überbringen. Im Leben eines Menschen ist der 40. Ge- Als Traditionsort Bonner Rechtsprechung ist burtstag etwas besonderes – zumeist ist er auch das Alte Rathaus anzusehen. Das Alte der Punkt, an dem er erkennt, dass die Ju- Rathaus befindet sich quasi – rheinisch aus- gend endgültig vorbei ist und er nun in das gedrückt – im Zentrum der „Schnittmenge Stadium der Reife eintritt. Ein etwas gewagter verschiedener Rechtssymbole“. Im 17./18. Vergleich, wo doch das Bonner Juristische Fo- Jahrhundert, also der kurfürstlichen Zeit, rum schon lange ein wichtiger Bestandteil des wurde im Rathaus auch Recht gesprochen. Im Rechtsgefüges der Stadt Bonn ist. 1. Stock befand sich die Schöffenstube. Zur kurfürstlichen Zeit gab es Ratsbürgermeister Von Bonn – einer Stadt mit bedeutender Ent- und Schöffenbürgermeister. Das Schöffenkol- wicklung als castra bonnensia, als villa basilica legium bildete den Kreis der Urteiler und ver- und als Bundeshauptstadt – gingen wichtige waltete die Stadt für den Erzbischof. Impulse für die Gestaltung unseres Rechtssys- tems und die Rechtspflege in unserem Land Ein weiteres Rechtssymbol steht neben dem aus. Bonn ist die Wiege der deutschen Nach- Eingang im Foyer; es ist das steinerne Wölf- kriegsdemokratie, die auf dem „Bonner“ chen. Dieses Zeichen der Gerichtsstätte stand Grundgesetz basiert, welches nun 60 Jahre im Mittelalter in der Nähe des Nordportals alt ist und das Stadium gesicherter Reife er- des Bonner Münsters, in der Nähe der noch langt hat. heute sichtbaren Prangersäule. Der Pranger wurde übrigens bis ca. 1730 auf Im Bonner Stadtbild ist die Justiz sehr präsent. dem Markt genutzt. Danach befestigt! Das Bonner Amts- und Landgericht stehen an städtebaulich bedeutender und sehr zentraler Und der Bonner Marktplatz spielte mit dem Stelle. Die Pläne, die Gerichte aus der Innen- erzbischöflichen Hofgericht Meerhausen, das

9 vor dem Wirtshaus „Zur Blomen“ (heute „Em am 18. Oktober 2007 mit Dr. Gerhard Lands- Höttche“) neben dem Rathaus tagte, eine be- berg, dem Geschäftsführenden Präsidialmit- deutende Rolle als eigene Rechtsstätte. Wir glied des Deutschen Städte- und Gemein- befinden uns in der Bonner Innenstadt also debundes, mit dem Titel „Forderungen und auf rechtshistorisch bedeutendem Boden. Erwartungen der Städte und Gemeinden an die Föderalismusreform II“. Die reichhaltigen Kulturangebote an Musik, Theater und Museen sind ein Aushängeschild Enge Beziehungen des Bonner Juristischen unserer Stadt. Das Bonner Juristische Forum Forums zur Stadt dokumentieren sich auch reiht sich hier ein mit der fachübergreifenden darin, dass zu den 31 Gründungsmitgliedern Pflege von Rechts-Kultur. Das Bonner Juris- 1970 u.a. das damalige Ratsmitglied und spä- tische Forum ist seit 40 Jahren wichtiger Be- terer Oberbürgermeister Dr. Hans Daniels ge- standteil unseres Rechtsgefüges im weiteren hörte, sowie der damalige Städtische Rechts- Sinne, es führt mit seinen Veranstaltungen rat Dr. Klaus Rauen. und Aktivitäten die verschiedenen Bonner ju- ristischen Berufsgruppen zusammen. Ich wünsche mir, dass diese Beziehungen auch in den kommenden Jahrzehnten ge- Es liegt durchaus im kommunalen Interesse, pflegt werden und bin mir sicher, dass die dass der einzelne Jurist nicht nur seinen jewei- Arbeit von Stadt und Forum hierdurch berei- ligen Fachbereich vor Augen hat, sondern sich chert wird. auch übergreifenden und Grundsatzfragen zuwendet. Wie wichtig die Rechtsprechung Ich wünsche dem Bonner Juristischen Forum im kommunalpolitischen Geschehen ist, ha- weiterhin erfolgreiche Arbeit und allen Mit- ben wir aktuell erst vor wenigen Tagen erlebt, gliedern eine glückliche Zukunft! als eine Ratssitzung dominiert wurde von ju- ristischen Fragestellungen. Als Nichtjuristin, die in dieser Stadt politische Verantwortung trägt, habe ich mir persönlich ein breiteres juristisches Allgemeinwissen gewünscht. Eine juristische Vereinigung, die auch dazu beitra- gen kann, dieses Wissen zu vermitteln, halte ich für sehr wertvoll. Die Stadt begrüßt daher das ehrenamtliche Engagement, das Juristen unterschiedlicher Gruppen im Bonner Juristi- schen Forum zusammenführt.

Ein gutes Beispiel für das fachübergreifende Engagement sind die zahlreichen Veranstal- tungen der letzten 20 Jahre, die die Ent- wicklung der Europäischen Union und eu- roparechtliche Fragen betrafen. Dass hierbei durchaus auch kommunale Belange einbezo- gen wurden, zeigt die Vortragsveranstaltung

10 Grußwort

Prof. Dr. Christian Hillgruber, Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehr- Antwort hören müssen, das möge wohl vom te Frau Bürgermeisterin, sehr geehrter Herr Standpunkt der Wissenschaft aus gelten, sei Präsident, meine sehr geehrten Damen und aber praktisch nicht anwendbar. Der Prak- Herren, tiker ist sich dabei meist gar nicht bewusst, dass er mit dieser Antwort, die ihm ein höf- im Namen der gesamten Rechts- und Staats- licher Vorschlag zur Zuständigkeitsteilung zu wissenschaftlichen Fakultät möchte ich dem sein scheint, in Wahrheit den Theoretiker ins Bonner Juristischen Forum zu seinem vier- Nichts der Sinnlosigkeit seines theoretischen zigjährigen Bestehen von Herzen gratulieren. Bemühens hinausschleudert. Immanuel Kant Das Bonner Juristische Forum führt seit Jahr- hat denn auch in seinem berühmten Räson- zehnten Juristen aus den unterschiedlichsten nement „Über den Gemeinspruch: Das mag Berufssparten und Kontexten regelmäßig in in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht einer ungezwungenen Atmosphäre zu einem für die Praxis“ (1793) diesen, die Theorie zur anregenden Gedankenaustausch über aktu- praktischen Bedeutungslosigkeit verurteilen- elle rechtspolitische oder rechtsdogmatische den Satz bekanntlich nicht gelten gelassen. Fragen zusammen. Hier begegnet sich vor Es gebe sehr wohl eine Theorie des Rechts, allem vielfältiger praktischer juristischer Sach- „ohne Einstimmung mit welcher keine Praxis verstand, der sich aber auch immer wieder in gültig ist“. „Was aus Vernunftgründen für die der Begegnung mit rechtswissenschaftlicher Theorie gilt“, so Kant, „das gilt auch für die Theorie anregen lässt, die sich wiederum um- Praxis“. gekehrt mit den Rechtsrealitäten konfrontie- ren lässt, wo bekanntlich „hart im Raume sich Diese Erkenntnis ist aber nun doch etwas die Sachen stoßen“ (Wallensteins Tod). anderes als das Hegelsche „Alles, was ver- nünftig ist, ist wirklich, und alles, was wirklich Das Bonner Juristische Forum widerlegt da- ist, ist vernünftig“. Denn Kant besteht zwar mit schon durch seine praktische Wirksamkeit darauf, dass gute, richtige Theorie schlech- jenes verbreitete Vorurteil, das sich Theorie terdings nicht unpraktisch sein kann, aber und Praxis nichts zu sagen hätten. Welcher das heißt eben auch umgekehrt, wenn The- Rechtswissenschaftler hat in einem Grund- orie praktisch unbrauchbar ist, dann ist es satzstreit mit einem Mann oder einer Frau schlechte, dann ist es fehlerhafte Theorie, die der Praxis nicht schon einmal die arglose schon theoretisch der kritischen Überprüfung

11 und Korrektur bedarf. „Um so schlimmer für Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das die Wirklichkeit!“ Man hört den Hegel zu- Bonner Juristische Forum zeigt zudem, dass es geschriebenen Satz immer dann, wenn eine entgegen einem landläufigen Vorurteil durch- Theorie, die von der Wirklichkeit desavouiert aus Juristen gibt, die vielfältige Interessen wurde, trotzig bekräftigt werden soll: Jetzt über ihre eigene Disziplin hinaus haben und erst recht! Wir aber wissen alle, dass es sich pflegen, die neugierig sind und sich engagie- dabei um einen Fall realitätsferner Theorieob- ren. session handelt, die eben nicht nur durch Wirklichkeitsverlust, sondern auch durch un- Das Bonner Juristische Forum ist daher eine wissenschaftliche Unfähigkeit zur Selbstkritik Zierde für den Berufsstand und für die Stadt gekennzeichnet ist. Bonn. Ich wünsche ihm ein langes, beweg- tes und bewegendes Leben. Die Rechts- und Rechtswissenschaftler, die sich im Bonner Ju- Staatswissenschaftliche Fakultät möchte dar- ristischen Forum Einwänden der Praktiker stel- an gerne regen Anteil nehmen. Akademisch len, sind von einer solchen Geisteshaltung zum gesprochen: Ad multos annos! Glück ebenso weit entfernt wie die Praktiker, die von der Notwendigkeit wissenschaftlicher Grundlegung auch ihrer Tätigkeit wissen.

Das Bonner Juristische Forum ist ein ein- drucksvoller Beweis für die Unverzichtbarkeit des Einheitsjuristen. Die Juristen, die hier zu- sammenkommen, begegnen sich auf gleicher Augenhöhe, und eben deshalb haben sie sich wirklich wechselseitig etwas zu sagen. Ich hoffe daher auch sehr, dass das Bonner Juristische Forum an der Seite der Bonner Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakul- tät wie nahezu aller Juristischen Fakultäten für den Fortbestand des Einheitsjuristen strei- ten wird und sich gegen jede Änderung der Juristenausbildung wenden wird, die den Ein- heitsjuristen zugunsten vermeintlich früherer Berufsfertigkeiten aufzugeben bereit ist. Die Idee der Universität und die Idee universitä- rer Juristenausbildung bedeutet ja eben nicht, wie viele irrtümlich glauben, die Ausbildung zu (Rechts-) Wissenschaftlern, sondern eine wissenschaftliche fundierte Ausbildung für alle (Juristen). Wenn Kant recht hat, ist auch nur so qualitätvolle juristische Praxis, wie Sie uns im Bonner Forum begegnet, auch künftig gewährleistet.

12 Festvortrag

Johannes Riedel, Präsident des Oberlandesgerichts Köln

Sehr geehrter Herr Dr. Heyde, sehr geehrte dieser Titel nicht in der Einladung erscheinen, Frau Bürgermeisterin Kappel, sehr geehrter denn welche Einrichtung stellt sich zu ihrem Herr Dekan Prof. Hillgruber, sehr geehrter Jubiläum schon selbst in Frage. Ich kann Sie Herr Dr. Daniels, meine sehr geehrten Damen aber auch beruhigen. Meine Ausführungen und Herren, werden nicht mit der Anregung enden, das Forum nach dieser Veranstaltung aufzulösen. zunächst gilt Ihnen, sehr geehrter Herr Dr. Aber vielleicht lohnen sich einige Gedanken Heyde, mein ganz herzlicher Dank für die zum Sinn Ihrer und ähnlicher Einrichtungen. Einladung, zu Ihrem Jubiläum den Festvor- Wozu also ein Juristisches Forum? Die Ant- trag zu halten. Ich beglückwünsche Sie, die wort könnte sich aus der beeindruckenden Mitglieder des Bonner Juristischen Forums, zu Themenliste Ihrer Veranstaltungen von selbst diesem Jahrestag. Sie können auf eine beein- ergeben. Warum aber gehen Sie zu den Ver- druckende Erfolgsgeschichte zurückblicken. anstaltungen Ihres Forums? Warum geht man Ihre Vorträge und Veranstaltungen haben die zu Veranstaltungen von juristischen Gesell- interessantesten Themen aufgegriffen. Sie schaften, wie solche Vereinigungen andern- haben herausragende Wissenschaftler und orts heißen? Ist es das Interesse am jeweili- Praktiker gewinnen können. Vor diesem Hin- gen Thema? Will man Fachkollegen treffen? tergrund ist es für mich eine ganz besonders Handelt es sich vornehmlich um Treffen von hohe Ehre, dass Sie mir den Festvortrag zu Ruheständlern, also einen Ersatz für das, was Ihrem Jubiläum angetragen haben. Zugleich andere Pensionäre auf der Parkbank oder im beschleicht mich die Sorge, dass ich Ihren Er- Café tun oder besser nicht tun? Geht es um wartungen nicht gerecht werden kann. Als einen netten Nachmittag oder Abend? Um Praktiker, Richter und Administrator bin ich etwas Abwechslung? bestenfalls Spezialist für das Allgemeine, und so kann ich Ihnen vielleicht nur das sagen, Was berichtet man zu Hause? Ist es wie nach was Ihnen ohnehin bereits geläufig ist. einem Spaziergang mit dem Hund? Hier be- richte ich vom Hörensagen, denn ich habe Der Titel meines Vortrages ist in der Einladung keinen Hund. Entwickelt sich also etwa fol- nicht bekannt gemacht worden. Ich hatte als gender Dialog: „Wie war es?“ Antwort: „Wie Arbeitstitel „Juristisches Forum – wozu?“ immer“. Frage: „Wer war da?“ Antwort: vorgeschlagen. Verständlicherweise sollte „Die, die immer so da sind.“ Frage: „Gab es

13 etwas Besonderes?“ Antwort: „Wieso soll es werde. Bestürzt über diese einander wider- etwas Besonderes gegeben haben?“ Letzte sprechenden Schwüre rufen Kalif und Groß- Frage: „Wie war der Vortrag?“ Antwort: „So, wesir den Rechtsgelehrten. Der erklärt, das so; ganz interessant.“ Und sollte man nach Problem sei einfach zu lösen. Der Großwesir Einzelheiten gefragt werden, kommt dann müsse nur die Sklavin zur Hälfte schenken die Antwort: „Das ist zu komplex, um es in und zur Hälfte verkaufen. Das geschieht. Im wenigen Worten zu erklären“? weiteren Fortgang schwört der Kalif, er wer- de noch in der Nacht mit der Sklavin schla- Mit diesen etwas provozierenden Anmerkun- fen. Der Großwesir ist erschüttert und er- gen will ich Sie alle selbstverständlich nicht klärt, da die Sklavin Jungfrau sei, sei dies erst unter Generalverdacht stellen. Im Gegenteil: nach mehrtätigen Riten möglich. Der wieder Ich finde, dass alle diese möglichen Motive zugezogene Rechtsgelehrte erklärt, der Ka- völlig legitime, vernünftige Gründe darstellen, lif müsse nur die Sklavin einem Sklaven zur um sich in einer fachlich-kollegialen Runde Frau geben. Dieser müsse sich dann von ihr regelmäßig zu treffen. Vielleicht geht es aber scheiden lassen, dann gelte die Anforderung noch um mehr. Ich darf Sie also einladen, mir mit den Riten nicht. Als der Sklave sich dann hierzu in einigen Betrachtungen zu folgen. nicht scheiden lassen will, wird der Rechts- Dazu beginne ich mit einer Geschichte. Ich gelehrte ein drittes Mal hinzugezogen. Sein habe diese Geschichte im letzten Jahr in einer Rat ist nun, die Sklavin frei zu lassen, als freie Rede angeführt, die dann wohl Anlass gege- Frau könne sie sich jederzeit selbst von dem ben hat, mich um den heutigen Vortrag zu Sklaven scheiden lassen, „nicht auszudenken, bitten. Seinerzeit hatte ich mit einer anderen wohin wir sonst mit unserer gesellschaftlichen Geschichte über die Suche nach der Wahrheit Ordnung noch kämen“. im Einzelfall begonnen und mit dieser hier geendet. Heute beginne ich mit der zweiten Wir schmunzeln über diese Geschichte. Sie Geschichte. passt nicht in unsere Zeit, nicht in unsere Rechtsordnung. Was mich an ihr interes- Die Geschichte betrifft die Rolle des Rechts- siert, ist der Satz des Rechtsgelehrten: „Nicht gelehrten. Sie stammt angeblich aus 1001 auszudenken, wohin wir sonst mit unserer Nacht. Ich habe sie bei Dürrenmatt gefunden. gesellschaftlichen Ordnung noch kämen“. Falls jemand aus ihr einen islamkritischen oder Dieser dem Rechtsgelehrten in den Mund genderkritischen Inhalt herauslesen möchte, gelegte Satz zeigt das Dilemma unserer sei klargestellt, dass ich die Geschichte nicht Profession. Allzu oft werden wir Juristen als unter solchen Aspekten einführe. Es geht mir diejenigen wahrgenommen, die mit List, mit vielmehr um die Rolle des Rechtsgelehrten. Tricks, mit nicht durchschaubaren Winkelzü- Kurz gefasst lautet die Geschichte wie folgt: gen bestimmte Ziele verfolgen, die ein nicht Kalif und Großwesir befinden sich bei einem nachvollziehbares Gestrüpp von Regelungen fröhlichen Gelage. Der Großwesir hat eine und Argumenten errichten, was dann jedes schöne Sklavin. Der Kalif begehrt sie und Ergebnis mit Beliebigkeit begründbar macht. schwört beim Barte des Propheten, dass er sie So entstehen Sätze wie: „Vor Gericht und auf noch in der Nacht besitzen werde. Der Groß- hoher See ist man in Gottes Hand“ oder „Je- wesir schwört übereilt ebenfalls beim Barte der gute Jurist kann ein Urteil mit jedem be- des Propheten, dass er sie nicht verkaufen liebigen Ergebnis revisionssicher begründen“

14 oder „Jede beliebige Personalentscheidung neuen Pflichtteilsrecht und der vorangegange- lässt sich gerichtsfest begründen“. nen Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts? Wie steht es mit der Regelung zur Um diesem Eindruck der Beliebigkeit ent- gerichtlichen Vaterschaftsfeststellung? Was ist gegen zu wirken, müssen wir das Bild vom von einer Entwicklung zu halten, in der Softlaw Rechtsgelehrten aus unserer Geschichte auf zum Hardlaw wird, ich denke hier an § 161 heute übertragen und das Bild des heutigen Aktiengesetz und den Deutschen Corporate Juristen in seinen verschiedenen Funktionen Governance Kodex? Was denken wir zu ge- überprüfen, an diesem Bild arbeiten. Dazu richtlichen Massenverfahren, wie sie uns im gehört, dass wir den Mitbürgern, den soge- Raum Köln mit der LKW-Maut, den Verfahren nannten Rechtsuchenden, bei ihrer Suche nach § 101 Abs. 9 UrhG (Stichwort Auskunft verlässlich helfen, ihnen also die rechtlichen über Verkehrsdaten bei illegalem Download) Regeln erklären und vermitteln können. Dazu oder nach § 335 HGB (Stichwort Ordnungs- ist nötig, dass wir sie auch erklären können. geld bei Verstoß gegen Veröffentlichungs- Das wiederum erfordert, dass wir sie selbst pflichten von Kapitalgesellschaften) mit tau- verstehen, ihren Sinn im Gefüge der Gesamt- senden von Eingängen im Jahr belasten? rechtsordnung kennen. Vereinfacht gesagt, wirft dies die Frage auf, ob wir noch den Oder etwas allgemeiner betrachtet, wie stel- Durchblick haben. len wir uns generell zur Nichtanwendung oder Nichtdurchsetzung rechtlicher Vorschrif- Nun haben wir alle ja einmal Jura gelernt. ten? Was halten wir von der Nichtanwen- Die Konkurrenz von Vermieterpfandrecht dung des Gesetzes über die Erschwerung des und Anwartschaftsrecht, der Hypothekenhaf- Zugangs zu kinderpornografischen Inhalten, tungsverband, das Eigentümer-Besitzer-Ver- wo der Koalitionsvertrag der die Bundes- hältnis, die Abgrenzung von Diebstahl und regierung tragenden Parteien besagt, dass Betrug, die Unterscheidung von Rücknahme das Gesetz nicht angewendet werden soll, und Widerruf eines Verwaltungsakts – alles weil man beabsichtige es zu ändern? Was beliebte Übungsprobleme in meiner Studien- sagen wir zu den Nichtanwendungserlassen zeit – haben uns das Handwerkszeug vermit- im Steuerrecht? Ist es richtig, dass die Ver- telt. Helfen uns diese Werkzeuge aber noch in hinderung nicht verbotener Demonstratio- unserer heutigen Arbeit, bei der Einordnung nen rechter Gruppen bejubelt wird oder hat der Gesamtrechtsordnung? Prof. Schwabe mit seinem Editorial in der NJW Ende Mai Recht? Ist vielleicht doch der Was halten wir z.B. von den Auswirkungen Weg des OVG NRW, bestimmten Gruppen der Föderalismusreformen, von den sich ent- die Demonstrationsfreiheit zu begrenzen, der wickelnden unterschiedlichen Rechten des öf- bessere? Warum schweigen wir zu immer fentlichen Dienstes in den Ländern, von den selbstverständlicher werdenden Personalent- verschiedenen Nichtrauchergesetzen, von den scheidungen unter parteipolitischen Präferen- Kampfhundevorschriften (um die es nach ei- zen im öffentlichen Dienst, obwohl die Artikel ner hektischen und schrillen Diskussion vor 21 und 33 Abs. 2 GG hierfür nichts herge- einigen Jahren wieder stiller geworden ist)? ben? Ist es mit dem Briefgeheimnis vereinbar, Ist es richtig, dass es Babyklappen für eine wenn mein an meine Bank oder eine Behörde anonyme Geburt gibt? Was halten wir vom gerichteter Brief von Beschäftigten der Post

15 im Auftrag des Empfängers geöffnet, einge- Vaterschaft anzufechten, der Mann, der an scannt und vernichtet wird? Was halten wir Eides statt versichert, der Mutter während von Überlegungen, Rechtsvorschriften mit der Empfängniszeit beigewohnt zu haben. Prangerwirkung zu versehen, wie sie z.B. jetzt Die Anfechtung setzt nach Absatz 2 auch in einem Referentenentwurf zu überlangen voraus, dass zwischen dem Kind und seinem Gerichtsverfahren auftauchen? Sollten wir rechtlichen Vater keine sozial-familiäre Bezie- Juristen uns auch zu prominenten Fällen wie hung besteht, was nach Absatz 4 aber in der der Bischöfe Käßmann und Mixa äußern und Regel der Fall ist, wenn dieser mit der Mut- auf forensische oder rechtliche Rahmenbe- ter verheiratet ist oder mit dem Kind längere dingungen hinweisen (1,54 ‰, Anfangsver- Zeit in häuslicher Gemeinschaft zusammen- dacht, Verjährung)? gelebt hat. Der rechtliche Vater hat eben- falls ein Anfechtungsrecht. Zur Schlüssigkeit Noch weitergehend, was halten wir von rechts- seines Antrages ist aber ein begründeter politischen Vorstellungen, etwa zur Privatisie- Anfangsverdacht erforderlich, für den nach rung des Gerichtsvollzieherwesens, zur Über- der Rechtsprechung ein heimlich eingeholtes tragung des Erbscheinverfahrens auf Notare, DNA-Gutachten nicht als ausreichend ange- zur Änderung von § 522 ZPO, zur Sicherungs- sehen wurde. Inzwischen statuiert § 1598a verwahrung nach der Entscheidung des Euro- BGB einen Anspruch von rechtlichem Vater, päischen Gerichtshofes für Menschenrechte, Mutter und Kind gegen die jeweils anderen zur überlangen Verfahrensdauer? Wie passen Beteiligten auf Einwilligung in eine genetische diese Vorstellungen in unser System hinein? Abstammungsuntersuchung.

Nun könnte ich hier aufhören. Die beispiel- Mit diesen Regelungen ist ein vielleicht nur hafte Aufzählung der Fragen ist schon lang vorläufiger Schlusspunkt unter ein langes und genug. Sie belegt die Notwendigkeit, jeden- sehr intensives Ringen gesetzt worden. Die falls aber die Sinnhaftigkeit des fachlichen Diskussion war aus meiner Sicht vielfach von Diskurses unter Juristen und rechtfertigt eine plakativen Argumentationen gekennzeichnet, Einrichtung wie das Bonner Juristische Forum. in denen entweder das vermeintliche Kindes- Fragen verlangen aber auch nach Antworten. wohl oder das Recht auf Kenntnis der Ab- Ihnen auf alle genannten Fragen eine Ant- stammung oder aber das Recht des leiblichen wort anzubieten, kommt schon aus Zeitgrün- Vaters jeweils in den Vordergrund gerückt den nicht in Frage. Als Spezialist fürs Allge- wurde. Auf der anderen Seite war eine Suche meine wäre ich hierzu auch nicht in der Lage. nach vermittelnden Lösungen zu beobachten, Einige Anregungen möchte ich Ihnen jedoch mit denen versucht wurde, den Schutz der unterbreiten. Sie betreffen nicht so sehr das Familie, das Recht auf Kenntnis der Abstam- Ergebnis als den Prozess, also Weg und Ziel mung und das informationelle Selbstbestim- der Antwortsuche, vor dem Hintergrund des mungsrecht in Übereinstimmung zu bringen. Bedürfnisses, die Regeln verlässlich erklären Dieser Prozess war mühsam, und es hat lange zu können. Dazu greife ich einige wenige der gedauert, bis die heutige Regelung gefunden eben genannten Fragen heraus. wurde, die sich nach meinem Empfinden den Bürgern durchaus gut erklären lässt. Was ich in Zunächst die Vaterschaftsfeststellung. Nach der Anfangszeit der Diskussion, insbesondere § 1600 Abs. 1 Nr. 2 BGB ist berechtigt, die um die Zulassung heimlicher DNA-Gutachten,

16 vermisst habe, war der Aspekt der Wahrheit. Ein drittes Beispiel ist das Pflichtteilsrecht. Hier Mich hat gestört, dass manchmal andere Inte- hat das Bundesverfassungsgericht im Jahr ressen stärker gewichtet wurden als das Inter- 2005 (Beschl. v. 19.04.2005 – 1 BvR 1644/00 esse, die Wahrheit zu erfahren. Ich habe es für – NJW 2005, 1561) entschieden, dass die etwas lebensfremd gehalten zu glauben, dass grundsätzlich unentziehbare und bedarfsun- sich die Wahrheit auf Dauer mit Regeln außer abhängige wirtschaftliche Mindestbeteiligung Kraft setzen lassen könnte. Das hat noch nie der Kinder am Nachlass als tragendes Struk- funktioniert und sollte nicht die Unterstützung turprinzip des geltenden Pflichtteilsrechts durch Juristen erfahren. Schließlich kennen wir durch die Erbrechtsgarantie des Art. 14 Abs. in anderem Zusammenhang den Rechtssatz, 1 S. 1 GG geschützt ist. Zur Begründung wur- dass an der Verbreitung einer unwahren Tatsa- de darauf abgestellt, dass das Pflichtteilsrecht chenbehauptung niemand ein Interesse haben ein tradiertes Kernelement des deutschen kann. Ich bin deshalb durchaus zufrieden mit Erbrechts sei, und hierzu auf die Materiali- der Entwicklung, die die Diskussion hier ge- en zum BGB verwiesen. Daraus wurde dann nommen hat, auch wenn dieser für mich sehr weiter abgeleitet, die Nachlassteilhabe von grundlegende Gesichtspunkt der Wahrheit Kindern sei der Ausdruck einer grundsätzlich eher spät zum Zuge gekommen ist. unauflösbaren Familiensolidarität zwischen Erblasser und Kindern. Dieses Verhältnis sei Das führt mich zu einem zweiten Beispiel, der durch Art. 6 Abs. 1 GG geschützt. Das Pflicht- sogenannten Babyklappe oder der anonymen teilsrecht knüpfe hieran an und übertrage die Geburten. Hier handelt es sich um Vorkeh- regelmäßig durch Abstammung begründete rungen, die entweder die anonyme Abgabe und zumeist durch familienrechtliches Zu- eines Neugeborenen oder die Entbindung sammenleben untermauerte Solidarität zwi- unter Wahrung der Anonymität der Mutter schen den Generationen in den Bereich des ermöglichen. Ich will nicht die unlängst in ei- Erbrechts. Damit unterliege die Testierfreiheit nem Fachbeitrag (Wiesner-Berg, NStZ 2010, von Verfassungs wegen grundsätzlich den 243) aufgeworfene Frage problematisieren, durch die Abstammung begründeten fami- ob hier eine Strafbarkeit der Beteiligten nach lienrechtlichen Bindungen. Für diese Thesen §§ 169, 170 StGB (Verletzung der Unterhalts- finden sich in der Entscheidung Zitate aus der pflicht, Personenstandsfälschung) in Betracht Einleitung bei Staudinger, die in früheren Auf- kommt. Vielmehr würde ich mir auch hier eine lagen von Gustav Boehmer verfasst worden ähnliche und auf die sehr grundsätzlichen war, und dem Beitrag von Gustav Boehmer in Fragen abstellende Diskussion wie am Ende dem Handbuch zu den Grundrechten. zur Vaterschaftsfeststellung wünschen. Denn auch hier geht es letztlich um die Wahrheit. Mit Wirkung vom 1.1.2010 ist das Pflicht- Die Abwägung ist allerdings weitaus schwie- teilsrecht in einigen Ausprägungen geändert riger. Es geht darum, ob es hingenommen worden. Unter Anderem ist für den Pflicht- werden kann, dass eine beträchtliche Anzahl teilsergänzungsanspruch bei Schenkungen von Kindern ohne Aussicht auf Kenntnis ih- eine Stufenregelung eingeführt worden, auf rer Abstammung auf die Welt kommt, weil Grund welcher die Schenkungen innerhalb ansonsten vielleicht die Gefahr besteht, dass eines Zeitraums von 10 Jahren mit jeweils einige wenige gleich nach der Geburt getötet 10 % jährlich berücksichtigt werden. Inte- oder ausgesetzt werden. ressanterweise beginnt die Frist bei Schen-

17 kungen an Ehegatten und Lebenspartner teilsrechts in Verfassungsrang hat erheben erst mit der Auflösung der Ehe zu laufen, so wollen, liegt für mich hiernach eher fern. Das dass diese im Ergebnis schlechter behandelt Studium der Schriften Gustav Boehmers, ins- werden als dritte Beschenkte, im Übrigen mit besondere seines Aufsatzes zur Reform des der bemerkenswerten Folge, dass im Falle Pflichtteilsrechts aus dem Jahr 1938 (Ausge- der Auflösung der Ehe durch Tod sämtliche wählte Schriften, Tübingen 1970, S. 274 ff.), Schenkungen mit Ausnahme der Anstands- ist für diese Erkenntnis nicht erforderlich, aber schenkungen berücksichtigungsfähig blei- empfehlenswert. ben. Man muss also vor der Eheschließung schenken oder sich scheiden lassen, dann den Zwei weitere Beispiele: Die Vorschriften über geschiedenen Ehegatten beschenken und ihn die Verlängerung der Sicherungsverwahrung danach wieder heiraten. sind auf Grund einer kürzlich ergangenen Entscheidung des Europäischen Gerichts- Was ist hier, insbesondere am Vorgehen des hofes für Menschenrechte (Kammerurteil Bundesverfassungsgerichts, bedenklich? Ich vom 25.03.2010 – Individualbeschwerde habe zunächst methodische Einwendungen. 20601/05 – NStZ 2010, 263) in Frage gestellt. Aus einer tradierten Übung des Gesetzgebers Dies gilt dann erst recht für die nachträgliche wird ein Verfassungsgebot abgeleitet. Vor Sicherungsverwahrung. Die Entscheidung ist allem aber habe ich eine ins Grundsätzliche im politischen Raum zum Teil heftig kritisiert, gehende Wertediskussion vermisst, die nach die Kompetenz des Gerichtshofes in Frage ge- meinem Empfinden den Stellenwert des ge- stellt worden. setzlichen Erbrechts hätte einbeziehen sollen. Schon ein flüchtiger Blick in erbrechtliche oder Auch hier sollte man genauer und zugleich rechtshistorische Literatur hätte ergeben, dass etwas grundsätzlicher hinschauen. Die Ent- im Grunde seit je her, jedenfalls aber seit der scheidung beruht unter anderem darauf, dass Aufklärung, zwei Standpunkte einander ge- die Sicherungsverwahrung als strafrechtliche genüber standen. Einerseits die Vorstellung, Sanktion, mithin als Strafe im Sinne der Euro- der Erblasser sei der Familie verpflichtet, die päischen Menschenrechtskonvention, einge- in dem Schlagwort „das Gut muss rinnen wie ordnet worden ist. Damit war sie vom Grund- das Blut“ mündet. Andererseits die Idee der satz nulla poena sine lege erfasst. Die Kritik Aufklärung, nach welcher umfassende Ver- vernachlässigt, dass wir uns in Deutschland fügungsfreiheit des Erblassers besteht und vielleicht nicht genügend mit der Abgrenzung sich das gesetzliche Erbrecht nur aus dem von Strafe und Maßregeln der Sicherung und Gedanken des mutmaßlichen Erblasserwillens Besserung befasst und die hierauf wirkenden rechtfertigt. Hier ist für ein Pflichtteilsrecht ei- Garantien des übergeordneten Rechts nicht gentlich kein Platz. Der Gesetzgeber des BGB ausreichend berücksichtigt haben. Die genaue hat ausweislich der Materialien diesen Kon- Lektüre ergibt, dass nicht der Aspekt einer Ge- flikt bewusst nicht entscheiden wollen son- fahrenabwehr verworfen worden ist, sondern dern versucht, bestehende Regeln zu verein- nur die Einordnung als strafrechtliche Sanktion heitlichen und dies zu kodifizieren. Dass der bestimmte Rechtsfolgen ergeben hat. Das wird Verfassungsgesetzgeber des Grundgesetzes man bei der nun folgenden Gesetzgebungsar- sich hier gegen den Geist der Aufklärung hat beit, auch für die nachträgliche Sicherungsver- entscheiden und die Grundsätze des Pflicht- wahrung, in Betracht ziehen müssen.

18 Wenn man vom Europäischen Gerichtshof in Frage zu stellen. Auch hierzu möchte ich für Menschenrechte spricht, fällt der Blick Ihnen einige Beispiele mitgeben. natürlich auch auf den Fall Gäfgen. Er ist zu komplex, und ich will ihn nur am Rande strei- Das erste Stichwort mit derzeit allerdings wie- fen. Aus dem 1. Semester wissen wir, unter der abnehmender Beliebtheit ist „Privat vor welchen Voraussetzungen Notwehr und Not- Staat“. Auslösender Mechanismus für das hilfe zulässig sind. Wir kennen die Fälle des Auftreten dieses Schlagworts waren regelmä- entschuldigenden Notstandes, in denen die ßig Sparzwänge der öffentlichen Haushalte. Verletzung eines Rechtsgutes zur Rettung ei- Wenn die jeweilige Regierung oder Parla- nes anderen – gleichwertigen – entschuldigt mentsmehrheit Einzelentscheidungen scheut, ist. Ich erinnere an den Schulfall zweier Schiff- wird gerne eine allgemeine Sparquote für alle brüchiger, in dem einer den Anderen von der Ressorts verfügt, bestenfalls mit bestimmten Schiffsplanke stößt, die nur einen tragen Ausnahmen für als besonders sakrosankt er- kann. Wenn es nach den in der Sache Gäfgen achtete Bereiche. Das führt dann dazu, dass ergangenen Entscheidungen also richtig ist, personalintensive Einzelhaushalte wie die des dass Amtsträger mit den dort ausgesproche- Justiz- oder des Innenministeriums relativ stark nen Drohungen nicht nur rechtswidrig han- betroffen werden, denn sie haben in der Re- deln, sondern auch nicht entschuldigt sind, gel keine Investitions- oder Fördermittel, bei wohl aber offenbar ein Privater entschuldigt denen sich kürzen ließe. Dies wiederum löst sein kann, dann müssen wir die Gründe dafür dann eine sogenannte Aufgabenkritik aus, die auch den Bürgern erklären können. Ich habe unter dem als gesichert geltenden Satz vorge- das Aufzeigen dieser Unterschiede hier eben- nommen wird, dass jedwede Aufgabe durch so vermisst wie in der Diskussion um die vom Private schneller und kostengünstiger erledigt Bundesverfassungsgericht verworfene Ände- werden kann als durch den Staat. Die Grenze rung des Luftsicherheitsgesetzes. ist dann nur das Grundgesetz, und auch das kann man notfalls ändern. So kommt es, dass Diese wenigen Beispiele zeigen, dass es sich Überlegungen aufkommen, welche die Priva- immer wieder empfiehlt, die einzelnen Fra- tisierung von Gefängnissen, die Privatisierung gestellungen auf grundlegende, die gesam- des Gerichtsvollzieherwesens, die Übertra- te Rechtsordnung durchziehende Fragen gung des Erbscheinverfahrens auf Notare und zurückzuführen oder sie jedenfalls an die- Ähnliches mehr betreffen. sen Prinzipien zu testen. Wir neigen in der heutigen Diskussion sehr leicht dazu, über Ich will nicht missverstanden werden. Es geht Maßnahmen, über Reparaturen, über vor- mir hier nicht um den Erhalt bestimmter Zu- dergründige Abhilfe, nachzudenken. Hier auf ständigkeiten für die Justiz. Der Blick über die Kohärenz zu achten, das Grundsätzliche in Grenzen zeigt, dass man sich das Nachlass- Erinnerung zu rufen, ist unsere Aufgabe als verfahren, das Grundbuch, das Handelsregis- Juristen. Sonst können wir unsere Rechtsord- ter auch anders verortet vorstellen kann. Mir nung bald nicht mehr erklären. geht es um die Argumentationslinien, mit de- nen solche Fragen diskutiert werden. Der Ansatz, die Dinge auf ihren Kern zurück- zuführen, kann gelegentlich auch dazu füh- Da ist zunächst die These, eine Aufgabe wer- ren, vertraute, ja lieb gewordene Institutionen de in privater Hand effektiver, also schneller

19 und kostengünstiger bei gleicher Qualität, er- wiederum kann für den Gläubiger Anreiz sein, ledigt. Der Beweis hierfür ist mir noch nicht im Vorgriff eine überhöhte Forderung zu stel- geführt worden. Sicherlich gibt es entspre- len, um der unberechtigten Kürzung zuvor- chende Beispiele, wenn wir etwa an das Post- zukommen. Wenn man schon jetzt hört, dass und Telekommunikationswesen denken. Aber Gläubiger wie die GEZ Mühe haben, ihre For- auch Gegenbeispiele lassen sich anführen, derungen beizutreiben oder dass manche Te- etwa dort, wo Kommunen einstmals ausge- lekommunikationsunternehmen Forderungen lagerte Aufgaben der Daseinsvorsorge wie- erst ab einer bestimmten Höhe durchsetzen, der in eigene Regie übernehmen. Dabei will dann erscheint eine solche Sorge nicht weit ich die Polemik außer Betracht lassen, dass hergeholt. In Bezug auf das Funktionieren das Versagen großer Marktteilnehmer die einer Gesellschaft muss man überlegen, ob öffentlichen Haushalte mit um ein Vielfa- man riskieren will, dass die Bereitschaft, die ches höheren Beträgen belastet hat als die in ohnehin als zu komplex und nicht überzeu- den Berichten der Rechnungshöfe oder dem gend angesehenen Rechtsregeln einzuhalten, Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes aufge- weiter abnimmt. führten Fehler der öffentlichen Verwaltung. Aus meiner Sicht spricht jedenfalls zunächst Dabei kann man sich z.B. für das Vollstre- nicht viel dafür, dass ein und dieselbe Aufga- ckungswesen betreffend Geldforderungen be durch zwei verschiedene Aufgabenträger auch andere Lösungen vorstellen. Wenn wir bei gleichen Rahmenbedingungen und ohne uns vor Augen führen, wer alles in diesem Qualitätsverlust durch den einen Aufgaben- Lande vollstreckt, dann drängt sich der Ge- träger deutlich günstiger erledigt werden danke nach Rationalisierungsmöglichkeiten kann als durch den anderen. Dass beliehene geradezu auf. Neben Gerichtsvollziehern private Gerichtsvollzieher zu gleichen Kosten und Vollstreckungsgerichten für private For- mit besserer Effizienz arbeiten würden oder derungen vollstrecken die Finanzämter die gleiche Effizienz zu günstigeren Kosten liefern Steuerforderungen, die Kommunen die Ge- würden, halte ich daher für eine bloße These. bühren, kommunalen Steuern und Beiträge, Meine zweite Beanstandung betrifft die in die gesetzlichen Krankenversicherungen bzw. der Regel auf die Entlastung des betroffenen der Zoll die Sozialversicherungsbeiträge (§ Ressorthaushaltes verengte Fragestellung. 4 b VwVG des Bundes, § 66 SGB X), Justiz- Richtigerweise müsste man nicht fragen, was vollstreckungbeamte die Justizgebühren und z.B. der Justizhaushalt einspart, sondern die –kosten. Ein Sachgrund für diese Trennung Frage muss sein, wie sich die Verlagerung ist nicht erkennbar, zumal sich bei demselben einer Aufgabe gesamtwirtschaftlich oder gar Schuldner oftmals mehrere Vollziehungsbe- gesamtgesellschaftlich auswirkt. Für unser amte einfinden. Die Einrichtung einer zentra- Beispiel der Gerichtsvollzieherprivatisierung len Vollstreckungsstelle könnte Redundanzen kann man vermuten, dass sich künftig die vermeiden, Ressourcen schonen und Kompe- Durchsetzung kleinerer Forderungen noch tenzen bündeln. Zudem würde der „Kunde“, weniger lohnen dürfte als jetzt. Das kann zur der Schuldner, aus einer Hand bedient, was Folge haben, dass die Zahlungsmoral in Be- für Fruchtlosigkeitsbescheinigungen, eides- zug auf kleine Forderungen weiter nachlässt. stattliche Versicherung, Rangfragen, Schuld- Für Schuldner kann sich ein Anreiz ergeben, nerverzeichnis weitere Verbesserungen mit Forderungen nur teilweise zu begleichen. Das sich bringen würde.

20 Mit Finanzen und der Suche nach Auswegen steuer nach Maßgabe der Steuerleistungen hängt ein anderes Feld zusammen, das derzeit der Einwohner zu. Daneben ein Anteil an der intensiv, aber nur schlagwortartig diskutiert Umsatzsteuer. Ferner steht den Gemeinden wird. Die finanzielle Situation der Gemein- die Grund- und die Gewerbesteuer zu. Da- den. Inzwischen ist einhellige Meinung, dass rüber hinaus sind im Länderfinanzausgleich die Kommunen finanziell notleidend sind und Finanzkraft und Finanzbedarf der Kommunen ihnen geholfen werden muss. Das wird in der zu berücksichtigen. Innerhalb des Landes gibt Regel darauf zurückgeführt, dass ihnen Sozi- es Schlüsselzuweisungen. Außerdem gilt, dass allasten aufgebürdet worden sind, ohne dass vom Länderanteil am Gesamtaufkommen der damit ein entsprechender Ausgleich verbun- sogenannten Gemeinschaftsteuern (d.i. die den war. Andererseits stellen wir fest, dass es Einkommensteuer, die Körperschaftsteuer, die einige Kommunen gibt, die wirtschaftlich gut Umsatzsteuer) den Gemeinden insgesamt ein dastehen, entweder weil sie trotz schwieri- durch Landesrecht bestimmter Prozentsatz ger Rahmenbedingungen vorsichtig gewirt- zufließt. Zum Ganzen kommen dann noch schaftet haben oder weil sie das sogenannte Umlagen für den Aufbau Ost usw. Das Ge- Tafelsilber weitgehend veräußert haben. Die samtbild ist nahezu undurchschaubar, und Umstellung der kommunalen Haushalte von man kann fragen, ob es die Grenze des ver- der sogenannten Kameralistik auf die dop- fassungsrechtlich Hinnehmbaren etwa bereits pelte Buchführung hat die Situation zwar deshalb überschritten hat, weil die Verwal- vielfach buchungstechnisch noch etwas schö- tung einer Gemeinde von durchschnittlicher ner aussehen lassen, weil dem Schuldenberg Größe gar nicht mehr nachvollziehen kann, nunmehr die Vermögenswerte mit entspre- ob bei der Verteilung des Steueraufkommens chenden Bewertungen gegenüber gestellt und den Zuweisungen richtig gerechnet wor- worden sind, aber man ist sich einig, dass bei den ist. Fortschreiten der gegenwärtigen Entwicklung eine weit größere Zahl von Kommunen als Erwarten Sie nicht von mir eine Lösung für derzeit in die bilanztechnische Überschuldung diese Problematik. Auch hier geht es mir um geraten wird. Befund und Methode der Argumentation. Der Befund ist, dass eine Fülle von Einzelmaß- Das Problem ist seit langem erkannt. Ent- nahmen, verbunden mit der durchaus begrü- sprechende Vorkehrungen finden sich in den ßenswerten Suche nach politisch tragfähigen Verfassungen, z.B. in Art. 106 Abs. 8 GG und Kompromissen, zu einem kaum durchschau- in Art. 78 Abs. 3 der Verfassung des Landes baren Regelungsgeflecht geführt hat. Zu fra- Nordrhein-Westfalen. Danach gilt das soge- gen ist also, welche Einkunftsarten im Grund- nannte Konnexitätsprinzip, dass also neue satz den Kommunen zustehen sollen. Dafür oder zusätzliche Aufgaben den Kommunen muss man wohl die Aufgaben der Kommu- nur gegen einen Ausgleich der damit ver- nen einerseits und den Zweck der jeweiligen bundenen Belastungen übertragen werden Steuerart andererseits in den Blick nehmen. dürfen. Betrachtet man aber die Finanzflüs- Hier leuchtet mir nicht recht ein, dass die Ge- se, aus denen sich die Kommunalhaushalte werbesteuer, deren Rechtfertigung vielleicht speisen, so sind die Dinge alles andere als darin bestand und zum Teil noch besteht, durchschaubar. Nach Art. 106 GG steht den dass Gewerbetreibende von Maßnahmen der Gemeinden ein Anteil an der Einkommen- Kommunen zur Gewerbeansiedlung profitie-

21 ren, in der bisherigen Form beibehalten wird. Die Stichworte “lieb gewordene Institutio- Andererseits könnte man daran denken, die nen“ und „Tabus“ bringen mich zu einer wei- gewollte Beibehaltung unterschiedlicher Leis- teren Fragestellung grundsätzlicher Art. Es ist tungskraft der Einwohner über einen Hebes- dies das Verhältnis von Instanzenzug und Ge- atz zur Einkommen- und Körperschaftsteuer rechtigkeit. Auch hier haben wir in den letz- abzugreifen. Lasten, an denen die Kommu- ten Jahrzehnten immer wieder Veränderun- nen nichts oder nur wenig ändern können, gen erfahren, die durch die unterschiedlichen insbesondere die sogenannten Soziallasten, Belastungssituationen der Justiz ausgelöst sollten strikter dem Konnexitätsprinzip unter- waren. Ich erinnere an die Streitwertgrenzen stellt werden. Man wird aber auch überlegen im Verhältnis Amtsgericht/Landgericht sowie müssen, wie zu vermeiden ist, dass über das die Rechtsmittelsummen. Von Verfassungs Konnexitätsprinzip ein Flickenteppich von fi- wegen ist ein Rechtsmittelzug nicht geboten. nanziellen Einzelzuweisungen entsteht. Vieles Dennoch habe ich immer wieder den Ein- von dem, was ich hier nur anreißen kann, ist druck, dass das Bedürfnis gesehen wird, Kor- erfreulicherweise in den Diskussionen aufge- rekturmöglichkeiten für Fehlurteile oder für kommen. Ich vermisse aber die grundsätz- missbräuchliche Rechtsanwendung zu eröff- liche systemkritische Auseinandersetzung, nen. Auch wenn ich nicht die These aufstellen auch wenn in der praktischen Umsetzung die möchte, dass alle Gerichtsurteile in Deutsch- Angst besteht, dass man die Auswirkungen land richtig sind, frage ich mich manchmal, nicht zu überschauen vermag. Auch hier gilt worauf dieses Misstrauen sich gründet. Die aber: Könnten wir einem interessierten Bürger Rechtsmittelerfolgsquoten sind gering. Gäbe dieses System erklären? es hinter dem Bundesgerichtshof einen Ober- Bundesgerichtshof, dann würde sicherlich Wenn man ans Grundsätzliche denkt, darf auch ein Teil der Entscheidungen des Bundes- man auch an Tabus rütteln. Auch hier ein Bei- gerichtshofes abgeändert. Solche Phänomene spiel: Der gesetzliche Richter. Jeder wird ver- sind uns ja aus dem Verhältnis BGH – Bundes- stehen, dass Besetzungen von Gerichten nicht verfassungsgericht oder zum EuGH oder dem manipuliert werden dürfen. Dieses Verständ- Europäischen Gerichtshof für Menschenrech- nis gilt auf Grund unserer Geschichte ganz be- te nicht fremd. sonders in unserem Land. Ob der Grundsatz aber so weit verfeinert werden muss, wie dies Dabei steht in Art. 92 GG, dass die recht- derzeitige Praxis ist, kann man vielleicht auch sprechende Gewalt den Richtern anvertraut in Frage stellen. Ist es ein Gewinn an Rechts- ist. Das Grundgesetz bringt der Justiz also staatlichkeit, wenn dieser Grundsatz bis zu Vertrauen entgegen. Vielleicht könnte dieses den Regeln der Schöffenwahl reicht, wenn Vertrauen auch in der Diskussion um die Or- die Heranziehung der Schöffen im Einzelfall ganisation des Instanzenzuges stärker frucht- akribisch dokumentiert sein muss, wenn eine bar gemacht werden. Mir scheint, dass dieses Hauptverhandlung wiederholt werden muss, Vertrauen mit Annahmerechtsmitteln durch- weil die Begründung des Präsidiumsbeschlus- aus besser eingefordert werden könnte als ses zur Einrichtung einer Hilfsstrafkammer mit Regelungen wie § 522 Abs. 2 ZPO. Die- nicht ausreichend war? Kann man dies dem se Vorschrift ist zwingend, gebietet also die Bürger erklären, auch wenn nichts für eine Zurückweisung der einstimmig als aussichts- bewusste Manipulation spricht? los angesehenen Berufung ohne mündliche

22 Verhandlung, wenn die Sache keine grund- son vor, die in der mündlichen Verhandlung, sätzliche Bedeutung hat. Dennoch wird sie in in der Hauptverhandlung, den Kernbereich Deutschland völlig unterschiedlich angewen- ihrer Tätigkeit sieht. Das entspricht der rhei- det, weil oftmals das Bedürfnis nach einer nisch-französischen Tradition, wird im Übri- mündlichen Erörterung der Sache gesehen gen international als vorbildlich angesehen. wird. Solche Einladungen zu unterschiedlicher Wer ist für uns der ideale Anwalt? Auch hier Handhabung beeinträchtigen das Vertrauen bin ich sicher, dass es einen breiten Konsens in die Rechtsprechung mehr als die ausdrück- dahin gibt, dass kundige, seriös auftretende liche Einräumung von Ermessen. Anwälte am meisten geschätzt werden. Den- ken wir an die Anwältinnen und Anwälte, die Meine Damen und Herren, ich habe nun an entsprechende Ehrungen erfahren haben. einigen Beispielen mein Werben um die Su- Sie sind diejenigen, denen die Mandanten che nach den in verschiedenen Abteilungen am meisten zutrauen. Ich glaube nicht, dass unserer Rechtsordnung bestehenden Grund- lautes Auftreten, das Verfahren verzögernde prinzipien, um deren Herausarbeitung und Maßnahmen, Ungehörigkeit irgendeinen Ge- Diskussion dargestellt. Wenn Sie so wollen, winn bringen. Meine Erfahrungen gehen da- ist dies der Appell zur Rückbesinnung auf das hin, dass sich solches Vorgehen im Allgemei- Wesentliche, damit wir selbst uns mit unseren nen rächt. Oft genug geht die mit unsauberen Auffassungen besser verorten können und Mitteln begonnene Sache hinterher verloren. damit wir unser System den Rechtsuchenden Zum Verlust kommt dann noch der Schaden besser erklären und es vor allem über die Me- am Renommee des Beraters hinzu, und das dien besser vermitteln können. sowohl aus der Sicht des Mandanten wie im Ansehen bei den übrigen Mitwirkenden. Ju- In diesen Zusammenhang gehört nach mei- ristische Berufsträger, die unlauter agieren, nem Empfinden noch ein Weiteres. Es ist dies untergraben das Vertrauen der Rechtsuchen- das Bild, welches wir Juristen gegenüber un- den. Seriosität hingegen wird nach meiner Er- serer Umwelt abgeben. Ich erinnere an den fahrung honoriert, auch vom Gegner. Rechtsgelehrten aus Dürrenmatts Geschichte. So zynische Rechtsanwender wollen wir nicht Wer ist für uns der ideale Beamte? Wir er- sein und sind wir natürlich auch nicht. Aber warten ohne Zweifel den loyalen Experten, vielleicht kann es helfen, sich hin und wieder den umsichtigen Berater und Zuarbeiter. Aber zu fragen, wie man selbst auf die Rechtsu- gehört zur Umsicht nicht vor allem eigenstän- chenden wirkt, ob man Vorbilder hat, an de- diges Denken, Ideenreichtum, vorausschau- ren Verhalten man sich orientieren kann, wer ender Blick und notfalls auch Rückgrat? In in unseren Augen gute Richter, gute Rechts- meiner Zeit im Justizministerium haben mich anwälte, gute Beamte sind. Kollegen, die hiervon etwas gezeigt und auch beherzt die auf Fachwissen gestützte Initiati- Wünschen wir uns als Ideal den Richter, der in ve ergriffen haben, jedenfalls viel mehr beein- seinem Dienstzimmer eine Entscheidung nach druckt als diejenigen, die erst tätig wurden, der anderen abfasst und nach Möglichkeit die wenn von der politischen Leitung ein Auftrag mündliche Verhandlung meidet? Ich glaube, erteilt und die Richtung vorgegeben war. wir sind uns einig, dass dies nicht unser Rich- Was lässt sich also zusammenfassend festhal- terbild ist. Vielmehr stellen wir uns eine Per- ten?

23 Unklare rechtliche Regeln untergraben das ristischen Forums beantwortet sich von selbst. Vertrauen der Bürger in unser Rechtssystem Ein juristisches Forum ist immer nötig, damit wir und stellen eine Gefahr für die Rechtstreue den Dingen besser auf den Grund gehen und dar. Das gleiche gilt für eine uneinheitliche unseren gesellschaftlichen Auftrag der Vermitt- Rechtsanwendung und für unseriöses oder lung von Recht überzeugender erfüllen können. bürokratisches Auftreten der Juristen. Jetzt müsste sich eigentlich ein weiterer Vor- Die Folge solcher Erscheinungen ist das Ge- trag zu der Frage anschließen, was Recht ist. fühl des Ausgeliefert-Seins. Die hohe See lässt Das würde zu weit führen, schließlich wollen grüßen. Sie feiern. Zur Einstimmung entlasse ich Sie daher mit etwas Poesie, dem Zeitgeist ent- Für uns Juristen folgt daraus, dass wir uns sprechend in englischer Sprache. ständig mühen müssen. Wir müssen uns kümmern um unsere Rechtsordnung. Wir Es ist ein Gedicht von W. H. Auden, müssen das Rechtliche einfordern, im posi- einem Zeitgenossen Bert Brechts, und heißt: tiven Sinne, und nicht nur sagen, was nicht The Law. geht. Die Rückbesinnung auf Grundprinzipien kann diesen Aufbruch erleichtern, denn von Law, say the gardeners, is the sun, einer gesicherten Ausgangsbasis lässt sich der Law is the one Weg leichter finden. All gardeners obey To-morrow, yesterday, to-day. Wir haben also eine wichtige, sehr bedeutsa- me Aufgabe. Deshalb haben wir auch keinen Law is the wisdom of the old Grund, uns zu verstecken. Schließlich sind es The impotent grandfathers shrilly scold; wir Juristen, die für die Aufrechterhaltung der The grandchildren put out a treble tongue, Rechtsordnung Sorge zu tragen haben. Wir Law is the senses of the young. sind zuständig für unser Rechtssystem, für dessen Glaubwürdigkeit und damit letztlich Law, says the priest with a priestly look, auch für die Moral in unserer Gesellschaft. Es Expounding to an unpriestly people, liegt in unserer Hand, dafür zu sorgen, dass Law is the words in my priestly book, eben nicht der Satz gilt, man sei vor Gericht Law is my pulpit and my steeple. und auf hoher See in Gottes Hand. Gerade im heutigen Deutschland können wir auf die Law, says the judge as he looks down his nose, Leistungen unserer Rechtsordnung und damit Speaking clearly and most severely, auch auf die der Juristen durchaus stolz sein, Law is as I’ve told you before, denn unser System gilt weltweit als eines der Law is as you know I suppose, verlässlichsten. Die Rechtsuchenden vertrau- Law is but let me explain it once more, en auf Sie, auf uns. Wer, wenn nicht wir, soll Law is The Law. es rechtfertigen. Yet law-abiding scholars write: Mit diesen etwas pathetischen aber durchaus Law is neither wrong nor right, ernst gemeinten Sätzen bin ich fast am Ende. Law is only crimes Die Ausgangsfrage nach dem Zweck eines ju- Punished by places and by times,

24 Law is the clothes men wear Damit habe ich nun aber wirklich genug ge- Anytime, anywhere, sagt. Wenn Sie nachher nach Hause gehen Law is Good-morning and Good-night. und gefragt werden, wie es war, dann kön- nen Sie sagen: „Eigentlich wie immer. Nur Others say, Law is our Fate; dieses Mal hat einer ein englisches Gedicht Others say, Law is our State; vorgelesen.“ Others say, others say Law is no more Law has gone away.

And always the loud angry crowd Very angry and very loud Law is We, And always the soft idiot softly Me.

If we, dear, know we know no more Than they about the law, If I no more than you Know what we should and should not do Except that all agree Gladly or miserably That the law is And that all know this, If therefore thinking it absurd To identify Law with some other word, Unlike so many men I cannot say Law is again, No more than they can we suppress The universal wish to guess Or slip out of our own position Into an unconcerned condition.

Although I can at least confine Your vanity and mine To stating timidly A timid similiarity. We shall boast anyway: Like love I say.

Like love we don’t know where or why Like love we can’t compel or fly Like love we often weep Like love we seldom keep.

25 Presse

Bericht über die Veranstaltung im Bonner General-Anzeiger vom 6.7.2010

26 Satzung des Bonner Juristischen Forums

§ 1 dem Vorsitzenden mit einer Kündigungsfrist (1) Der Verein führt den Namen „Bonner Ju- von drei Monaten zum Ende des Geschäfts- ristisches Forum e.V.“ Der Sitz des Vereins ist jahres zulässig. Bonn. 5) Der Vorstand kann ein Mitglied wegen ei- (2) Der Verein soll in das Vereinsregister ein- nes das Ansehen oder die Ziele des Vereins getragen werden. grob schädigenden Verhaltens von der Aus- (3) Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. übung der Mitgliedschaftsrechte vorläufig suspendieren. Der Beschluss bedarf der Zu- § 2 stimmung von zwei Dritteln der Mitglieder Zweck des Vereins ist die Erörterung aller Fra- des Vorstandes. Dem Mitglied muss vor der gen der Rechtspolitik sowie der Rechtsfortbil- Beschlussfassung Gelegenheit zur Stellung- dung auf allen Gebieten des Rechts. Ihr dient nahme gegeben werden. insbesondere der Erfahrungs- und Meinungs- (6) Über den endgültigen Ausschluss eines austausch zwischen Juristen aller Berufsgrup- Mitgliedes aus dem Verein entscheidet die pen, darüber hinaus auch mit Vertretern der Mitgliederversammlung mit Zweidrittel- benachbarten Berufe und Wissenschaften. Mehrheit der abgegebenen Stimmen.

§ 3 § 4 (1) Mitglied des Vereins kann jeder werden, (1) Der Mitgliedsbeitrag wird durch den Vor- der eine abgeschlossene Hochschulausbil- stand festgesetzt. Für studentische Mitglieder dung hat oder sich in der Hochschulausbil- und Referendare soll ein ermäßigter Mit- dung befindet. Auch juristische Personen gliedsbeitrag festgesetzt werden. können die Mitgliedschaft erwerben; sie üben (2) Sofern mindestens 20 Mitglieder Einwen- die damit verbundenen Rechte durch einen dungen gegen die Höhe des Beitrages erhe- dem Vorstand zu benennenden Repräsentan- ben, entscheidet hierüber die nächstfolgende ten aus. Mitgliederversammlung. (2) Über die Aufnahme entscheidet der Vor- (3) Der Mitgliedsbeitrag ist innerhalb der stand. ersten zwei Monate des Geschäftsjahres zu (3) Die Mitgliedschaft endet durch Tod, Aus- zahlen. Zahlt ein Mitglied trotz Mahnung tritt oder Ausschluss. den Beitrag nicht innerhalb einer im Einzelnen (4) Der Austritt ist nur schriftlich gegenüber festzusetzenden Frist, so wird dies einer Aus-

27 § 7 trittserklärung gleich geachtet, worauf in der Mahnung hinzuweisen ist. (1) Einkünfte und Vermögen dürfen nur für die in dieser Satzung genannten gemeinnüt- § 5 zigen Zwecke verwendet werden. (1) Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzen- (2)Die Mitglieder dürfen keine Gewinnanteile den und mindestens vier weiteren Mitglie- und in ihrer Eigenschaft als Mitglieder auch dern. keine sonstigen Zuwendungen aus Mitteln (2) Der Verein wird durch jeweils zwei Mit- des Vereins erhalten. Bei ihrem Ausscheiden glieder des Vorstandes gerichtlich und außer- oder bei Auflösung oder Aufhebung des Ver- gerichtlich vertreten. eins erhalten die Mitglieder weder ihre Bei- (3) Die Verteilung der Geschäfte und die Ver- träge noch sonstige Zahlungen oder Einlagen tretung des Vorsitzenden regelt der Vorstand. zurück. (4) Der Vorstand wird durch die Mitglieder- (3) Keine Person darf durch Verwaltungs- versammlung für jeweils zwei Geschäftsjahre ausgaben, die dem Zweck des Vereins fremd gewählt. Er führt die Geschäfte bis zur Neu- sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Ver- wahl eines Vorstandes fort. gütungen begünstigt werden.

§ 6 § 8 (1) Die Mitgliederversammlung wird vom (1) Satzungsänderungen bedürfen der Zu- Vorstand einmal jährlich schriftlich unter An- stimmung von zwei Dritteln, der Beschluss gabe der Tagesordnung einberufen. über die Auflösung des Vereins der Zustim- (2) Eine außerordentliche Mitgliederversamm- mung von drei Vierteln der in der Mitglieder- lung wird einberufen, wenn der Vorstand dies versammlung abgegebenen Stimmen. für erforderlich hält oder wenn ein Fünftel der (2) Das Vermögen des Vereins fällt bei einer Mitglieder die Einberufung unter Angabe der Auflösung oder Aufhebung oder bei Wegfall Tagesordnung schriftlich beantragt. seines bisherigen Zweckes ausschließlich und (3) Jede ordnungsgemäß einberufene Mit- unmittelbar dem Verein Deutscher Juristentag gliederversammlung ist beschlussfähig. e. V., nach dessen Wegfall der Rechts- und (4) Die Beschlüsse der Mitgliederversamm- Staatswissenschaftlichen Fakultät der Univer- lung werden durch ein vom Vorsitzenden be- sität Bonn zu mit der Auflage, das Vermögen stimmtes Vorstandsmitglied beurkundet. seinen bisherigen Zwecken gemäß zu ver- wenden. § 6 a (1) Der Vorstand kann zu seiner beratenden Bonn, den 28. Januar 1970 Unterstützung einen Beirat errichten. Der Beirat besteht aus höchstens 15 Personen, die nicht Mitglieder des Vereins zu sein brauchen. Er ist kein Vereinsorgan. (2) Die Mitglieder des Beirates werden vom Vorstand jeweils für drei Jahre berufen. (3) Die Wahrnehmung der Aufgaben im Bei- (§ 1 Abs.1 geändert und § 6a neu eingefügt am rat erfolgt unentgeltlich. 14. September 1999; § 3 Abs. 1 S. 1 geändert und § 4 Abs. 1 S. 2 neu eingefügt am 18. Januar 2011)

28 Einige Aspekte

der Vereinsgeschichte

Dr. Konrad Redeker, Initiator und Gründungsmitglied 1970

1. Gründung Zum Ziel der Vereinigung hieß es in einem – Das Entstehen einer Bonner Juristenvereini- für einen Beitritt werbenden – Aufruf an die gung geht auf die Initiative von Rechtsanwalt Bonner Juristen: In einer Zeit erheblicher ge- Dr. Konrad Redeker zurück. Auf seine Anre- sellschaftlicher Wandlungen und angesichts gung traf sich am 20. November 1969 ein der sich immer stärker zeigenden Notwendig- kleiner Kreis Bonner Juristen , um die Grün- keit, unser Recht den veränderten Zeitläuften dung einer Juristenvereinigung in die Wege anzupassen oder überhaupt neue rechtliche zu leiten, die sich, wie es in dem damaligen Formen zu finden, gehe es darum, die ge- Besprechungsvermerk heißt, „ mit den aku- sellschaftlichen und geistigen Gründe der ten rechtspolitischen Fragen, ihrem gesell- gegenwärtigen rechtspolitischen Entwicklung schaftlichen und geistigen Hintergrund und aufzuhellen. Den Zusammenhängen mit den den Zusammenhängen mit benachbarten benachbarten Disziplinen, die immer stärker wissenschaftlichen Gebieten sowie Entwick- auf Recht und Rechtspolitik Einfluss nehmen, lungen im Ausland befasst.“ Dabei sollte sich sei nachzugehen. – In den Anfangsjahren die Vereinigung von den vorhandenen juristi- hatte die Vereinigung ca. 250 Mitglieder, eine schen Gesellschaften dadurch unterscheiden, erstaunliche Zahl. „dass nicht rein wissenschaftliche Vorträge abstrakter oder historischer Rechtsfragen im Ab 1976 hat der Vorstand auf den Einladun- Mittelpunkt stehen, sondern die Aufgaben gen zu Veranstaltungen den Namen „Bon- der Juristen aller Sparten und ihre Bindung ner Rechtspolitische Vereinigung“ mit dem und Ausstrahlung in Staat, Gesellschaft und Zusatz „Überparteiliches Gesprächsforum Rechtsordnung“. Das sollte in dem in Aus- Bonner Juristen“ versehen, um dem Eindruck sicht genommenen Namen Rechtspolitische vorzubeugen, die Vereinigung betreibe Par- Vereinigung zum Ausdruck kommen. Der teipolitik. Gründungsaufruf fand ein erfreuliches Echo. Am 28. Januar 1970 gründeten 31 Bonner Ju- 2. Satzungsänderungen risten aus Justiz, Anwaltschaft, Notariat, aus Die Umbenennung in “Bonner Juristisches Wissenschaft, Wirtschaft und der Stadtver- Forum“ erfolgte durch satzungsändernden waltung, aus Bundesbehörden und Bundes- Beschluss der Mitgliederversammlung vom tag die Bonner Rechtspolitische Vereinigung. 14.09.1999. Der neue Name trägt der ver- änderten Situation Rechnung, die sich für

29 Bonn durch die Verlegung des Regierungssit- Am 18.01.2011 hat Gabriele Ey, Vors. Richte- zes nach Berlin ergeben hat. § 2 der Satzung rin am OLG Köln, den Vorsitz übernommen. (Zweck des Vereins) blieb unverändert. Die Geschäftsführung wurde zunächst bis Als hilfreich hat sich durch weitere Satzungs- 1974 von RA Dr. Hans Dahs (jun.) wahrge- änderung vom 14.09.1999 die Einrichtung nommen. Von 1974 – 1978 lag sie bei Dr. eines Beirats erwiesen, der den Vorstand bei Heyde (der in diesem Zeitraum dem Vorstand der Programmplanung berät und darüber hi- angehörte). Danach wurde sie von Frau Dr. naus gute Kontakte ermöglicht. Vorstand und Lantzke als Vorsitzender mit wahrgenom- Beirat treffen sich im allgemeinen zweimal im men und nach dem Übergang des Vorsitzes Jahr zu anregenden Sitzungen. auf Dr. Maassen beibehalten (allerdings ohne Kassenführung). Im April 1986 ging die Ge- Eine jüngste Satzungsänderung (vom schäftsführung auf RA Dr. Klaus D. Becker 18.01.2011) ermöglicht künftig die Aufnah- über. Von ihm übernahm sie Guido Graf von me auch von studentischen Mitgliedern. Bis- Schweinitz am 12.01.1995. her war eine abgeschlossene Hochschulaus- bildung erforderlich. 4. Herausragende Veranstaltungen In einem nachfolgenden besonderen Ab- 3. Vorstände schnitt sind – soweit noch feststellbar – alle Die Zusammensetzung der jeweiligen Vor- Veranstaltungen seit 1979 dokumentiert. stände ergibt sich aus dem Vereinsregister. Veranstaltungsort war zu Beginn der kleine Die Bonner Rechts- und Staatswissenschaft- Saal der Stadthalle Bad Godesberg. Danach liche Fakultät war von Anfang an darin ver- war die Vereinigung – Dank der großzügigen treten. Unterstützung durch Chefjustitiar Werner Junge – regelmäßig Gast des DIHT, bis dieser Vorsitzende waren Anfang 2000 nach Berlin umzog. Seitdem hat sich der Universitätsclub als Veranstaltungsort 1970 - 13.03.1974 bewährt. Ministerialdirektor Kai Bahlmann (BMJ) 13.3. 1974 - 10.02.1977 Besondere Jubiläumsveranstaltungen waren Prof. Dr. Peter Raisch der Festvortrag „Die Rechtspolitik an der 10.02.1977 - 05.02.1980 Wende einer neuen Legislaturperiode“ von Rechtsanwältin Dr. Ursula Lantzke Bundesjustizminister Dr. Hans-Jochen Vogel 05.02.1980 - 22.04.1986 am 21.05.1980 zum 10-jährigen Bestehen Staatssekretär a.D. RA Dr. Hermann Maassen und der Vortrag von Dr. Vogel am 20.03.1996 22.04.1986 - 13.11.1990 zum 25-jährigen Bestehen des Vereins mit Ministerialdirektor Dr. Erich Bülow (BMJ) dem Thema „Gewaltenvermischung statt 13.11.1990 - 12.09.1996 Gewalteneilung? Zu neueren Entwicklungen Rechtsanwalt Werner Junge, im Verhältnis der Verfassungsorgane zuein- Chefsyndikus DIHT ander.“ Das 35-jährige Bestehen wurde mit 12.09.1996 - 18.01.2011 einer Veranstaltung am 01.12.2005 im Rhein. Ministerialdirektor a.D. Dr. Wolfgang Heyde Landesmuseum gefeiert, mit einem Besuch (BMJ). der Ausstellung „ROOTS“ und einem einfüh-

30 renden Vortrag des Kurators der Ausstellung 06.02.2001 Bundeskartellamt Dr. Michael Schmauder zu den praktischen 27.03.2002 Bundesaufsichtsamt für das und rechtlichen Problemen bei der Vorberei- Versicherungswesen tung einer solchen großen Ausstellung. 12.11.2002 Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Immer wieder haben amtierende Bundesjus- 08.07.2003 Bundesrechnungshof tizminister und -ministerinnen zu Beginn einer 26.04.2006 Bundesnetzagentur Legislaturperiode ihr rechtspolitisches Pro- 28.08.2007 Bundesamt für Justiz gramm vorgestellt – beginnend mit dem bereits 14.05.2008 Vereinte Nationen erwähnten Vortrag von Dr. Vogel 1980 und fortgeführt von Minister Hans A. Engelhard 5. Kooperationen (20.05.1987) und den Ministerinnen Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (24.03.1993), Eine Reihe von Veranstaltungen wurden ge- Herta Däubler-Gmelin (15.06.1999) und Bri- meinschaftlich mit dem BonnerAnwaltVerein, gitte Zypries (26.05.2003). der Ortsgruppe Bonn des Deutschen Rich- Als NRW-Justizminister referierten am terbundes und dem Landgerichtspräsidenten 18.06.2001 Jochen Dieckmann zu „Justiz und durchgeführt. Der große Schwurgerichtssaal Medien“ und am 23.01.2006 Frau Roswitha im Landgericht war dafür mehrfach ein be- Müller-Piepenkötter über „ Die Rechtspolitik sonders geeigneter Ort. Erwähnt seien die der Nordrhein-Westfälischen Landesregie- Vorträge von Bundesjustizministerin Brigit- rung in der 14. Legislaturperiode“. te Zypries (26.05.2003), BVerfG-Präsident a.D. Prof. Dr. Ernst Benda (29.11.2004), Neben einer Reihe von Vortragsveranstaltun- BVerfG-Richter Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio gen zu europapolitischen Themen in Bonn (27.06.2005), Justizministerin NRW Roswitha vermittelten Exkursionen nach Luxemburg Müller-Piepenkötter (23.01.2006) und BGH- zum EuGH am 14.05.1993 und Brüssel am Präsident Klaus Tolksdorf (29.10 2009); ferner 24.10.1997 einen praktischen Einblick in die die Podien Zivilprozessreform (07.07.2003) Arbeit der Organe der EU. und Bundesverfassungsgericht (10.05.2007); schließlich der Gesprächsabend mit Hans- Die Brücke zur Kultur schlugen Besuche in der Dietrich Genscher (18.11.2008). Bundeskunsthalle am 16.07.2002 mit einem Vortrag des kaufmännischen Direktors Gatz- Die Vortragsveranstaltung mit Prof. Dr. Tho- weiler zu „Museumsmanagement“ und die mas von Danwitz am 27.01.2005 war eine Jubiläumsveranstaltung im Rheinischen Lan- Kooperation mit der Bonner Vertretung der desmuseum am 01.12.2005 zum 35-jährigen Europäischen Kommission, der Vortrag des Bestehen des Vereins. Präsidenten der Bundesnetzagentur Matthias Kurth am 23.6.2009 erfolgte in Kooperation Im Jahr 2001 wurde mit einer Veranstal- mit dem Universitätsclub Bonn. tungsreihe begonnen, in der die Leiter bzw. Präsidenten der wichtigsten in Bonn neu ent- Eine neue Form der Kooperation hat sich aus standenen oder nach Bonn umgezogenen In- einer Initiative der ELSA – European Law Stu- stitutionen ihren Aufgabenbereich mit seinen dents’ Association – ergeben. ELSA ist eine Schwerpunkten vorstellen: unabhängige, politisch neutrale internationale

31 Vorstandsmitglieder: von links o. Graf Schweinitz, Schneiders, Murmann-Suchan, Weckerling-Wilhelm; u. Becker, Ey, Heyde (es fehlen van Rossum und Schmoeckel).

Organisation von Jurastudenten, Rechtsrefe- walt · Dr. Dorothee Weckerling-Wilhelm, Re- rendaren und jungen Juristen, die in fast allen feratsleiterin im BMJ. europäischen Ländern aktiv und in Deutschland durch Regionalgruppen an allen juristischen Fa- Beirat kultäten vertreten ist. In Aussicht genommen Wolfgang Albers, Polizeipräsident Bonn · Mar- sind einmal im Semester gemeinsame „ad-hoc- tin Cronenberg, Vizepräsident a.D. der Bun- Veranstaltungen“ zu aktuellen Themen. Den desnetzagentur · Gerhard Fieberg, Präsident Auftakt bildete eine Vortrags- und Diskussions- des Bundesamts für Justiz · Dr. Georg Gansen, veranstaltung zum Thema Sicherungsverwah- Syndikus Deutsche Post AG · Prof. Dr. Christian rung am 28.06.2011 im Juridicum. Der Kontakt Hillgruber, Prodekan der Rechts- und Staatswis- mit ELSA wird es ermöglichen, verstärkt auch senschaftlichen Fakultät der Universität Bonn · Studenten zu den Veranstaltungen des Bonner Dr. Hanfried Hoffmann-Burchardi, Direktor a.D. Juristischen Forums einzuladen und – durch die beim Bundesrechnungshof · Dr. Peter Klocker, Satzungsänderung vom 18.01.2011 – als Mit- Vizepräsident des Bundeskartellamts · Bernd Kö- glieder zu gewinnen. nig, Ltd. Oberstaatsanwalt Staatsanwaltschaft Bonn · Detlev Langer, Bereichsleiter Recht und 6. Aktuelle Zusammensetzung von Steuern IHK Bonn/Rhein-Sieg · Margarete Grä- Vorstand und Beirat fin von Schwerin, Präsidentin des Landgerichts Bonn · Dr. Claus Recktenwald, Vorsitzender des Vorstand Bonner AnwaltVereins · Dr. Ulrich Zwach, Syn- Gabriele Ey, Vors. Richterin OLG Köln, Vor- dikus Deutsche Telekom AG. sitzende · Dr. Klaus D. Becker, Rechtsanwalt · Raphael Murmann-Suchan, Vors. Richter VG Köln · Jan van Rossum, Oberstaatsanwalt StA Bonn · Prof. Dr. Mathias Schmoeckel, Univer- sität Bonn · Uwe Schneiders, Vors. Richter LG Bonn · Guido Graf von Schweinitz, Rechtsan-

32 Dokumentation der Veranstaltungen seit 1970

(bis September 1999 als Bonner Rechtspolitische Vereinigung)1

14.04.1970 MinDir Dr. Ulrich Everling (BMWi) und Dr. Reform des Scheidungsrechts und pluralisti- Claus Dieter Ehlermann (Jurist. Dienst der sche Gesellschaft. Kommission). Kultusminister a. D. Prof. Dr. , MdB. Moderation: Prof. Dr. Günther Beitzke (Uni- 22.09.1971 versität Bonn). Reform des § 218 StGB – Diskussionsabend. Bundesverfassungsrichterin a. D. Dr. Erna 15.06.1970 Scheffler, Prof. Dr. Koester (Direktor Städt. Kann die Demokratie als Staats- und Regie- Frauenklinik Dortmund), Prof. Dr. Gerald rungsform die Aufgaben der Industriegesell- Grünwald (Universität Bonn), MdB Dr. Hans schaft lösen? de With (Bamberg), MdB Dr. Heinz Eyrich, Dr. Prof. Dr. Ernst-Wolfgang Böckenförde (Uni- med. Hedda Heuser. Moderation: RA Prof. versität Bielefeld). Dr. Hans Dahs.

27.11.1970 01.12.1971 Strafvollzug im Widerstreit. Außenpolitik im Spannungsfeld – Rechtliche Prof. Dr. Horst Schüler-Springorum (Universi- Aspekte der Ostverträge. tät Göttingen) und Dr. Helga Einsele (Direk- Prof. Dr. Wilhelm Kewenig (Universität Kiel), torin der Straf- und Untersuchungshaftanstalt Priv.-Doz. Dr. Helmut Steinberger (Max- für Frauen, Frankfurt (M.)-Preungesheim). Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Heidelberg). 10.03.1971 Justizreform – Wege der Verwirklichung. 20.01.1972 MinDir Herbert Danzer (BMJ), RA Dr. Hein- Langfristplanung und Reformpolitik. rich Vigano (Präsident der RAK Köln) und Prof. Dr. Fritz Scharpf, Universität Konstanz. OLGRat Dr. Dirk Itel Rogge (Mitglied Präsidi- um des Dt. Richterbundes). 16. 5. 1972 Pressefreiheit in unserer Zeit - Ein Podiums- 08.06.1971 gespräch zur Presserechtsreform. Rechtliche Folgen einer Europäischen Wirt- MdB Dr. Ulrich Dübber, Prof. Dr. Walter Mall- schafts- und Währungsunion. mann (Universität Gießen); Prof. Dr. Peter

1 Die folgende Auflistung ist leider nicht ganz vollständig, weil alte Einladungen – insbesondere für die Jahre 1981 -1983 – z. T. nicht mehr auffindbar waren. Die Moderation ist dann angegeben, wenn die betreffende Einladung dies zum Ausdruck brachte. 33 Glotz (Universität München); Freiherr von 28.11.1973 Mauchenheim (Generalsekretär des Dt. Pres- Umweltschutz als Rechtsproblem? serates); Justitiar Ihlefeld (Dt. Journalistenuni- MinDir Dr. Kölble (BMI). on); Erhard Becker (Dt. Journalistenverband); RA Rüdiger Niemann (Bundesverband Dt. Zei- 13.03.1974 tungsverleger). Moderation: Bundesverfassungs- Probleme Parlamentarischer Untersuchungs- richterin Wiltraut Rupp-v. Brünneck (Karlsruhe). ausschüsse – von Watergate bis Steiner. Legal Adviser Mr. Pfund und MdB Dr. Hans 13.12.1972 Dichgans. Zur Reform des Staatshaftungsrechts. RA Prof. Dr. Bernd Bender (Freiburg). 27.03.1974 Gemeinsame Veranstaltung mit der Ständi- Aktuelle Probleme des Schweizerischen Ver- gen Deputation des DJT. fassungsrechts. Podiumsdiskussion: Prof. Dr. Richard Bäum- 25.1.1973 lin, Thomas Fleiner, Walter Haller, Jörg Paul Rechtspolitische Probleme der Unterneh- Müller, Peter Saladin, Luzius Wildhaber und menskonzentration. 3 weitere junge schweizer Staatsrechtslehrer. Prof. Dr. Peter Raisch (Universität Bonn). 19.06.1974 14.02.1973 Städtebauförderungsgesetz und Novelle zum Mehr Verbraucherschutz gegenüber allge- Bundesbaugesetz – wichtige Schritte der meinen Geschäftsbedingungen. Bau- und Bodenrechtsreform. Podiumsdiskussion: Staatsminister der Justiz Prof. Dr. Rudolf Stich (Universität Kaiserslau- Dr. Held (München), Frau Dr. Erkelenz (Ar- tern) und RA Klaus Dieter Becker (Bonn). beitsgemeinschaft der Verbraucher e. V), Dr. Eberstein (Bundesverband der Deutschen 14.11.1974 Industrie), RA Dr. J. Schmitt Salzer, Privatdo- Probleme der Organ-Transplantation. zent Dr. Eike von Hippel (Max- Planck-Institut Podiumsgespräch: Prof. Dr. med. Alfred Güt- für ausländisches und internationales Privat- gemann, Prof. Dr. theol. Franz Böckle, Prof. recht, Hamburg). Dr. jur. Peter Raisch (alle Universität Bonn).

18.09.1973 19.03.1975 Der programmierte Mensch oder Schutz der Der Fall Herstatt und seine rechtspolitischen Persönlichkeit bei der elektronischen Daten- Konsequenzen. verarbeitung. Podiumsgespräch: RA Werner Junge (DIHT Podiumsdiskussion: MinDirig Reh (beim Hess. Bonn), Dr. Thorwald Hellner (BVerband Dt. DatenschutzB), Prof. Dr. Spiros Simitis (Uni- Banken), RA Carl Wellmann (IHK Köln). versität Frankfurt/M.), MR Dr. Auernhammer (BMI), Direktor Dr. Pietsch (Arbeitskreis für 26.06.1975 wirtschaftl. Verwaltung, Essen), MR Stöckle Richtlinien für den Politik-Unterricht zwi- (Innenministerium RhPf). schen Grundgesetz und Schulpolitik. Moderation: Wolfgang Burhenne (Geschäfts- Podiumsgespräch: MR Dr. Herbert Knepper führer Interparl. ArbGem.). (KM Düsseldorf), StudDir. Dr. Bernhard Su-

34 tor (Fachdidaktische Kommission Sozialkunde 28.10.1976 beim KM Mainz), OStudRat Christoph Bosse Der Einsatz von Gewaltmitteln durch die Po- (Gymnasium Wuppertal-Vohwinkel), OStu- lizei nach den Vorschlägen des Musterent- dRat Peter Gerschke (E-M-A-Gymnasium wurfs eines einheitlichen Polizeigesetzes. Bonn), MR Dr. Günther Storsberg (Elternver- VizPräs. beim Bundeskriminalamt Reinhard treter), Prof. Dr. Christian Tomuschat (Univer- Rupprecht (Bonn) und Prof. Dr. Ernst-Walter sität Bonn). Moderation MR Dr. Wolfgang Hanack (Universität Mainz). Heyde (BMJ). 10.02.1977 14.10.1975 Die Bewertung der Hausfrauenarbeit – ein Verteidigung des Rechtsstaats durch Be- Problem zivilrechtlicher Schadensberech- schränkung der Rechte der Verteidigung? nung. RA Dr. Wilhelm Haddenhorst (Gelsenkirchen), Podiumsgespräch: RiBGH Erika Scheffen Prof. Dr. Gerald Grünwald (Universität Bonn), (Karlsruhe), Versicherungsdirektor Dr. Alois MR Dr. Peter Eckl (München). Deichl (München), MR Dr. Hansgeorg Eckel- mann (Bonn). 25.11.1975 Moderation: ORR Dr. Wolfgang R. Assmann Persönlichkeitsschutz und Pressefreiheit – (Bonn). ein unauflöslicher Gegensatz? Prof. Dr. Hermann Weitnauer (Universität 23.06.1977 Heidelberg) und Hans-Joachim Reiche (ZDF- Notwehrsituation an der innerdeutschen Studio Bonn). Grenze. Podiumsdiskussion: u.a. Prof. Dr. Christian 18.02.1976 Schroeder (Universität Regensburg). Das künftige Scheidungsfolgenrecht. Prof. Dr. Dr. h. c. Günther Beitzke (Universität 04.10.1977 Bonn) und MinDirig Dr. Walter Rolland (BMJ). Probleme der Sportgerichtsbarkeit. Podiumsdiskussion: VRiLG Hans Kindermann 05.05.1976 (Stuttgart), Senatspräsident Wilhelm Hennes Die rechtliche Problematik der Sterbehilfe. (Aachen), RA Dr. Reinhard Rauball (Dort- Podiumsgespräch: Prof. Dr. Rudolphi (Uni- mund), Prof. Dr. H. P. Westermann (Univ. versität Bonn), Priv.-Doz. Dr. Siedek (Chir- Bielefeld). urg. Univ.-Klinik, Bonn), Priv.-Doz. Dr. Vogel Moderation: RA Barth. (Univ.- Nervenklinik, Bonn). 24.01.1978 23.06.1976 Verbandsklage und Verbandsbeteiligung im Gefahr und Macht des Sachverständigen. öffentlichen Recht. Podiumsgespräch: RA Dr. Hans Dahs (Bonn), Podiumsdiskussion: RA. Siegfried de Witt Prof. Dr. med. G. Dotzauer (Univ. Köln), (Freiburg), Präsident Paul Grus (Düsseldorf), VRiLG W. Schmitz-Justen (Bonn), Dipl.Ing. K. MR Dr. Jens Meyer-Ladewig (BMJ), Prof. Dr. Spange (Wuppertal). Moderation RA‘n Dr. Manfred Rehbinder (Universität Frankfurt). Ursula Lantzke (Bonn). Moderation: Dr. Winfried Tilmann (BMJ).

35 Veranstaltung vom 06.04.2011: „Bürger in Aufruhr – Stuttgart 21 ein Modell?“

25.04.1978 Prof. Dr. med. Ludwig und MR Dr. Wolfgang Aktuelle Reformtendenzen im Strafprozess. Heyde (BMJ). MR Dr. Peter Rieß (BMJ). Moderation: RA Dr. Moderation: MinDirig Dr. Erich Bülow (BMJ). Hans Dahs, Bonn. 18.03.1981

31.01.1979 Datenschutz als Hemmschuh für Justiz und Bundesverfassungsgericht und Gesetzgeber. Polizei? Podiumsgespräch: MdB Prof. Dr. Horst Eh- Prof. Dr. Hans Peter Bull (Bundesbeauftrag- mke (Bonn), Bundesverfassungsrichter a.D. ter für den Datenschutz, Bonn). Moderation: Prof. Dr. Willi Geiger (Karlsruhe), OStA Dr. Rudolf Gehrling (Bonn). Prof. Dr. Christian Starck (Universität Göttingen). Moderation: MR Dr. Wolfgang Heyde (BMJ). 24.06.1981 Recht und Sucht, Strafe und Rehabilitation. 05.02.1980 Dr. Karl Deissler (Luzern); Sittlichkeit und Recht. Moderation: VRiLG Walter Schmitz-Justen Prof. Dr. Franz Böckle; Moderation: RA‘n Dr. (Bonn). Ursula Lantzke (Bonn). 13.02.1984 21.05.1980 Die Rechtsprechung des EuGH. Die Rechtspolitik an der Wende einer neuen Richter am EuGH Prof. Dr. Ulrich Everling Legislaturperiode. (Bonn/Luxemburg). Bundesjustizminister Dr. Hans-Jochen Vogel. Festvortrag zum 10-jährigen Bestehen der 04.12.1984 Bonner Rechtspolitischen Vereinigung. Zum Stand der Schuldrechtsreform im BGB. MinDir Dr. Günther Schmidt-Räntsch (BMJ). 09.12.1980 Medizinische und rechtliche Probleme der 26.02.1985 künstlichen Insemination und der Übertra- Rechtsprobleme der künstlichen Befruchtung gung des befruchteten menschlichen Eies.

36 11.06.1985 Prof. Dr. Jost Pietzcker (Universität Bonn), Dr. Video: eine neue Technik mit neuen Proble- Josef Siegers (Bundesvereinigung Dt. Arbeit- men für den Jugendschutz. geberverbände, Bonn), Präsident LArbeitsamt Ltd. RegDir Stefen (Bundesprüfstelle, Bonn) Olaf Sund (Düsseldorf). und Friedrich Schöllmann (Produktmanager Moderation: Prof. Dr. Bernd von Maydell Fa. UfA, München). (Universität Bonn). Moderation: RA‘n Dr. Ursula Lantzke (Bonn). 24.03.1987 10.09. 1985 Der parlamentarische Untersuchungsaus- Die nichteheliche Lebensgemeinschaft und schuss zwischen Recht und Politik. ihre vermögensrechtliche Abwicklung. Podiumsdiskussion: Prof. Dr. Meinhard Schrö- Prof. Dr. Wilfried Schlüter (Rektor der Univer- der (Universität Trier), MdB Schulte/Unna sität Münster). (ehemaliger Vorsitzender des BT-Geschäfts- Moderation Prof. Dr. Bernd von Maydell ordnungs-Ausschusses), MdB Dr. Wolfgang (Universität Bonn). Bötsch (stellvertr. Vorsitzender des BT-Ge- schäftsordnungsausschusses), RA Dr. Egon 10.12.1985 Müller (Saarbrücken). Die Europäische Gemeinschaft als Rechtsge- Moderation: VRinLG Eva Weigand-Hohn- meinschaft – Bilanz und Zukunftsperspekti- stock (Bonn). ven. Generaldirektor Dr. Claus-Dieter Ehlermann 20.05.1987 (Juristischer Dienst der Kommission, Brüssel). Schwerpunkte des rechtspolitischen Pro- Moderation: MD Dr. Bülow (BMJ). gramms des Bundesjustizministeriums in der 11. Legislaturperiode. 03.03.1986 Bundesjustizminister Hans A. Engelhard; Umweltschutz im Spannungsfeld zwischen Moderation: MinDir Dr. Erich Bülow (BMJ). Strafrecht und Verwaltungshandeln. Prof. Dr. Hans-Joachim Rudolphi (Universität 08.11.1988 Bonn) und ORR Moormann (Umweltministe- Anwalt 2000 – geht die deutsche Anwalt- rium Düsseldorf). schaft schweren Zeiten entgegen? Berufsbild Moderation: OStA Dr. Rudolf Gehrling und Berufsfelder im Wandel. (Bonn). RA Karl-Peter Winters (Hauptgeschäftsführer des DAV, Bonn), RA u. Notar Dr. Leo Elsbernd (Vize- 22.04.1986 präsident Rechtsanwaltskammer Hamm, Müns- Arbeitsgerichte zwischen Recht und Politik. ter) und RA Dr. Michael Kleine-Cosack (Aus- Präsident BAG Prof. Dr. Otto Kissel (Kassel). schuss „Verfassungsrecht“ der BRAK, Freiburg). Moderation: Staatssekretär a. D. RA Dr. Hermann Maassen 07.03.1989 (Bonn). Der gezielte polizeiliche Rettungsschuss. Prof. Dr. Karl Heinrich Friauf (Universität Köln) 09.10.1986 und Polizeipräsident Michael Kniesel (Bonn). Bedarf es zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit Moderation: MinDir Dr. Erich Bülow (BMJ). einer Änderung der bestehenden Gesetze?

37 30.05.1989 (Vertretung des Landes Brandenburg beim Kommunales Wahlrecht für Ausländer. Bund, Bonn). Prof. Dr. Hans Meyer (Universität Frankfurt) und Prof. Dr. Josef Isensee (Universität Bonn). 27.10.1992 Europäisierung des Privatrechts. 03.10.1989 Prof. Dr. Ulrich Drobnig (Direktor Max- Die Probleme im Umwelthaftungsrecht. Planck-Institut für Ausländisches und Interna- MinDirg Peter Gass (BMJ). tionales Privatrecht, Hamburg). Moderation: RA Werner Junge (Bonn). Moderation: Prof. Dr. Wulf-Henning Roth (Universität Bonn). 05.12.1989 Problematik der Frauenquote. 25.11.1992 Prof. Dr. Michael Sachs (Universität Augs- Die Treuhandanstalt und ihre alten/neuen burg), Dr. Maidowski (Berlin) und ORRn Zim- DDR-Unternehmensleiter zwischen Belas- mermann-Schwartz (Düsseldorf). tung und Anpassung – Eindrücke und Erfah- rungen eines Vertrauensbevollmächtigten 20.03.1990 beim Vorstand der Treuhandanstalt. Verfassungsrechtliche Fragen der deutschen MinDir a. D. Dr. Erich Bülow (Bonn/Berlin). Wiedervereinigung. Moderation: RA Werner Junge (Bonn). Prof. Dr. Christian Starck (Universität Göttingen). 24.03.1993 11.09.1990 Perspektiven einer liberalen Rechtspolitik. Vom Vertrag über die Wirtschafts-, Wäh- Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser- rungs- und Sozialunion zum Beitrittsvertrag. Schnarrenberger. Staatssekretär Dr. Klaus Kinkel (BMJ, Bonn). (Der Vortrag wurde wegen Verhinderung Moderation: MinDir Dr. Erich Bülow (BMJ). der Ministerin von Staatssekretär Ingo Kober, BMJ, gehalten. 23.04.1991 Der rechtsstaatliche Aufbau in den neuen 14.05.1993 Ländern. Aufgaben und Struktur des Europäischen Ge- Justizminister des Landes Sachsen-Anhalt Dr. richtshofs – Walter Remmers. Besuch des EuGH in Luxemburg. Vortrag des deutschen EuGH-Richters Prof. 12.12.1991 Dr. Manfred Zuleeg sowie Gespräch mit dem Probleme der strafrechtlichen Aufarbeitung deutschen Generalanwalt Prof. Dr. Otto Lenz. von DDR-Unrecht. Moderation: MinDir. Dr. Wolfgang Heyde Prof. Dr. Gerald Grünwald (Universität Bonn). (BMJ) Moderation: OStA Dr. Rudolf Gehrling (Bonn). 30.11.1993 Anforderungen der Deutschen Einheit an die 16.06.1992 Reform des Grundgesetzes. Die Verfassung des Landes Brandenburg. Prof. Dr. Otto Depenheuer (Universität Staatssekretärin Irmgard von Rottenburg Mannheim).

38 20.04.1994 26.11.1996 Reform des Kindschaftsrechts. Probleme des Entwurfs eines europäischen MdB Margot von Renesse (Bonn). Menschenrechtsübereinkommens zur Bio- medizin. 03.11.1994 Podiumsveranstaltung: Prof. Dr. Hans-Gerd Verfahrensgestaltung und Rechtskontrolle bei Lenard (Kinderklinik der Universität Düsseldorf), den juristischen Staatsprüfungen (Schwer- Dr. Manfred Lütz (Dipl.-Theologe und Facharzt punkt: Erste juristische Staatsprüfung). für Psychiatrie und Psychotherapie, Euskirchen), Vizepräsident OLG Dr. Alarich Richter (Präsi- RDn Cornelia Rudloff-Schäffer (BMJ). dent des Justizprüfungsamts beim OLG Köln) Moderation: MinDir Dr. Wolfgang Heyde und RA Dr. E. Baden. (Wegen Erkrankung von (BMJ). Dr. Richter hat RA Dr. K. D. Becker dessen Manuskript vorgetragen.) 22.01.1997 Deutsches Arbeitsrecht und europäisches 20.06.1995 Gemeinschaftsrecht – Zusammenwirken mit Das Sektenwesen und die Religionsfreiheit. Schwierigkeiten. Ursula Caberta (Sektenbeauftragte des Ham- Dr. Hellmut Wissmann (RIBAG, Kassel). burger Senats) und Prof. Dr. Josef Isensee Moderation: Prof. Dr. Wulf-Henning Roth (Universität Bonn). (Universität Bonn).

23.11.1995 13.05.1097 Überlegungen zu einem Transplantationsge- Spionage: Erfahrungen aus Prozessen vor setz. dem Oberlandesgericht Düsseldorf. Prof. Dr. Dr. Erwin Deutsch (Universität Göt- VorsRiOLG a. D. Dr. Klaus Wagner (Düssel- tingen). dorf). Moderation: LtdOStA Dr. Rudolf Gehrling 20.03.1996 (Bonn). Gewaltenvermischung statt Gewaltentei- lung? Zu neueren Entwicklungen im Verhält- 17.09.1997 nis der Verfassungsorgane zueinander. Integration und kulturelle Identität zugewan- Bundesjustizminister a. D. Dr. Hans-Jochen derter Minderheiten: Ist das deutsche Schul- Vogel (München). Jubiläums-Festvortrag zum recht noch zeitgemäß? 25-jährigen Bestehen des Vereins. Dr. Christine Langenfeld (Referentin am Max- Planck-Institut für ausländisches öffentliches 19.06.1996 Recht und Völkerrecht, Heidelberg.) Europäischer Menschenrechtsschutz – Bilanz und Ausblick. 24.10.1997 MinDirig Dr. Jens Meyer-Ladewig (Beauftrag- Informationsbesuch bei den Organen der EU ter für Menschenrechtsfragen der Bundesre- in Brüssel. gierung im BMJ). Vorträge: Aktuelle Fragen der Zusammenarbeit in den Bereichen Justiz und Inneres: GenDir Charles Elsen (Generalsekretariat des Rates der EU);

39 Die Verbraucherpolitik der Europäischen Uni- 15.06.1999 on: Dieter Hoffmann (Referatsleiter General- Die Rechtspolitik der Bundesregierung in der direktion XXIV-Verbraucherpolitik); 14. Legislaturperiode. Die Aufgaben des Juristischen Dienstes der Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesminis- Kommission: Ulrich Wölker (Jurist. Dienst der terin der Justiz. Kommission). Arbeitsberichte: Dr. H. Deßloch (Leiter der Ver- 14.09.1999 tretung des Freistaats Bayern) und MinDirig Reformen im Steuerrecht und ihre Konse- Dr. J. Grünhage (Stellvertretender Ständiger quenzen für die Kirchen. Vertreter der Bundesrepublik bei der EU). Podiumsveranstaltung: MinDirig a. D. Dr. Moderation: MinDir Dr. Wolfgang Heyde Jörg Giloy (Bingen, ehemals Abt.Leiter im (BMJ). FinMinisterium RhPf.), Generalvikar Dr. h. c. Norbert Feldhoff (Erzbistum Köln), Oberkir- 10.02.1998 chenrat Georg Immel (Evangelische Kirche im Gewaltverhalten von Kindern und Jugendli- Rhld.) chen – Deutung und Einflussmöglichkeiten. Moderation: MinDir a. D. Dr. Wolfgang Heyde. Prof. Dr. Detlev Frehsee (Universität Biele- feld). 30.11.1999 Moderation: RDn Dr. Dorothee Weckerling- Entschädigung für NS-Zwangsarbeiter – ein Wilhelm (BMJ). Überblick über aktuelle Diskussionen. MR Gerhard Fieberg (BMJ). 10.06.1998 Die Finanzverfassung des Grundgesetzes – 22.02.2000 ein Auslaufmodell? Ist das strafrechtliche Sanktionensystem Prof. Dr. Helmut Siekmann (Ruhr-Universität noch zeitgemäß? Bochum) Prof. Dr. Dr. h. c. Hans Joachim Schneider (Universität Münster). 10.12.1998 Moderation: Ltd. OStA Dr. Rudolf Gehrling Die Beratung der Mittel- und Osteuropäi- (Bonn). schen Staaten beim Aufbau neuer Rechtsord- nungen – Erfahrungen und Probleme. 09.05.2000 Podiumsveranstaltung: Richterin des BVerfG Aufgaben und zukünftige Herausforderun- a. D. Prof. Dr. Karin Graßhof (Bonn), MinDirig gen für die Regulierung der Telekommunika- a. D. Paul Schuster (Bonn), RA Dr. Albrecht tions- und Postmärkte in Deutschland. Piltz (Köln). Klaus-Dieter Scheurle, Präsident der Regulie- Moderation: MinDir Dr. Wolfgang Heyde rungsbehörde für Post und Telekommunika- (BMJ). tion (Bonn). Moderation: Prof. Dr. Wulf-Henning Roth 15.04.1999 (Universität Bonn). Die eingetragene Partnerschaft – eine neue Form des Zusammenlebens? 19.09.2000 Prof. Dr. Siegfried Willutzki (Präsident des Landesbanken, Sparkassen und öffentlich- deutschen Familiengerichtstages, Brühl). rechtliche Versicherungen – Unternehmen

40 im Wettbewerb oder Instrumente staatlichen rektor am Max-Planck-Institut für auslän- Handelns? dischen öffentliches Recht und Völkerrecht, Prof. Dr. Helmut Siekmann (Ruhr-Universität Heidelberg. Bochum). Moderation: RA Dr. Klaus D. Becker (Bonn). 16.07.2002 Museumsmanagement. 08.11.2000 Dipl. Verw.-Wirt Wilfried Gatzweiler, Ge- Reform des Strafverfahrens – ein Zwischen- schäftsführer der Bundeskunsthalle. bericht. MinDir a. D. Prof. Dr. Peter Rieß (Bonn). 12.11.2002 Moderation: Ltd. OStA Dr. Rudolf Gehrling Aufgaben und Organisation des Bundesins- (Bonn). tituts für Arzneimittel und Medizinprodukte. Prof. Dr. H.G. Schweim, Präsident des BfArM, 06.02.2001 und Brigitta Porz-Krämer, Ltd. Regierungsdi- Aktuelle Fragen aus der Arbeit des Bundes- rektorin. kartellamtes. Dr. Ulf Böge, Präsident des Bundeskartellam- 08.04.2003 tes (Bonn). Der Bundesrechnungshof – Wächteramt Moderation: Prof. Dr. Wulf-Henning Roth, durch Finanzkontrolle. Universität Bonn. Norbert Hauser, Vizepräsident des BRH.

27.03.2001 26.05.2003 Ziele, Mittel und Organisation der Versiche- Die Rechtspolitik der Bundesregierung in der rungsaufsicht in Deutschland. 15. Legislaturperiode. Dr. Helmut Müller, Präsident des Bundes- Brigitte Zypries, Bundesministerin der Justiz. aufsichtsamtes für das Versicherungswesen (Bonn). 07.07.2003 Zivilprozessreform. 18.06.2001 Podiumsdiskussion: Dr. Gerhard Kreft (Vors. Justiz und Medien. Richter BGH), Dr. Winfried Schuschke (Vors. Jochen Dieckmann, Justizminister des Landes Richter OLG Köln), Uwe Schneiders (Vors. NRW (Düsseldorf/Bonn). Richter LG Bonn), Dr. Friedwald Lübbert (RA Bonn). 29.01.2002 Moderation: Prof. Dr. Eberhard Schilken (Uni- Völkerrechtliche Fragen nach dem 11. Sep- versität Bonn). tember. Prof. Dr. Dr. Rudolf Dolzer, Vorstand des Insti- 13.11.2003 tuts für Völkerrecht, Universität Bonn. Der Verfassungsentwurf des EU-Konvents – Bewertung der Strukturentscheidungen. 24.04.2002 Prof. Dr. Ludger Kühnhardt, Direktor am Zen- Die Europäisierung des deutschen Verfas- trum für Europäische Integrationsforschung sungsrechts. (ZEI), Bonn. Prof. Dr. Dres. h.c. Jochen Abr. Frowein, Di-

41 29.01.2004 26.04.2006 Einsatz und Aufgaben der Bundeswehr zu Die Bundesnetzagentur – Wettbewerb durch Beginn des 21. Jahrhunderts. Regulierung? Ulrich Weisser, Vizeadmiral a.D. Martin Cronenberg, Vizepräsident der Bun- desnetzagentur. 06.07.2004 Die Neuregelung der Rechtsberatung. 20.11.2006 Gabriele Caliebe, Richterin am BGH (Karlsru- Juristische Aspekte in Bibelgleichnissen. he/Wesseling). Prof. Dr. Rolf Knütel, Universität Bonn.

29.11.2004 28.03.2007 Muss der Bundesrat entmachtet werden? Zie- Verschlungene Wege – Rechtsetzung in der le und Perspektiven einer Neuordnung der fö- Europäischen Union. deralen Strukturen in unserer Verfassung. Anders Olander, Direktor im Generalsekreta- Prof. Dr. Ernst Benda, Präsident des BVerfG riat des Rates der EU. a.D. (Karlsruhe). 10.05.2007 27.01.2005 Bundesverfassungsgericht und Fachgerichte Die Bedeutung der Kultur in der Verfas- – Elefant im Porzellanladen? sungsordnung der Europäischen Union. Podiumsdiskussion: Elisabeth Doleisch v. Prof. Dr. Thomas von Danwitz, Universität Dolsberg (VRinOLG Köln), Dr. h.c. Rudolf Köln. Mellinghoff (Richter des BVerfG Karlsruhe), Prof. Dr. Harald Schaumburg (RA Bonn), Prof. 27.06.2005 Dr. Gerhard Wagner (Universität Bonn). Grundgesetz und Europa. Moderation: MinDir. a. D. Dr. Wolfgang Heyde. Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, Richter des BVerfG, Karlsruhe/Bonn. 28.08.2007 Das neue Bundesamt für Justiz – Zentraler 01.12.2005 Dienstleister der Bundesjustiz. Praktische und rechtliche Probleme bei der Gerhard Fieberg, Präsident des Bundesamtes Vorbereitung einer großen Ausstellung am für Justiz. Beispiel von ROOTS. Dr. Michael Schmauder, Kurator Rheinisches 18.10.2007 Landesmuseum. Forderungen und Erwartungen der Städte und Gemeinden an die Föderalismusreform II. 23.01.2006 Dr. Gerd Landsberg, Geschäftsführendes Prä- Die Rechtspolitik der Nordrhein-Westfäli- sidialmitglied des Deutschen Städte- und Ge- schen Landesregierung in der 14. Legislatur- meindebundes. periode. Roswitha Müller-Piepenkötter, Justizministe- 19.02.2008 rin des Landes NRW. Online-Durchsuchung auf dem Prüfstand. Klaus Wittling, Direktor beim BKA; StA Marco Thelen, Bonn; Prof. Dr. Torsten Verrel, Uni-

42 versität Bonn; Prof. Dr. Oliver Lepsius, Uni- 29.10.2009 versität Bayreuth. Justiz in Deutschland am Beginn des 21. Jahrhunderts. 14.05.2008 Prof. Dr. Klaus Tolksdorf, Präsident des Bun- Umbruch und Aufbruch: Die Vereinten Nati- desgerichtshofs. onen in Bonn. Botschafter a.D. Harald Ganns, Beauftragter für 24.11.2009 Presse und Information der 17 Bonner UN-Büros. Recht im Labor – Vermindert die Strafausset- zung zur Bewährung das Rückfallrisiko? 13.06.2008 Prof. Dr. Christoph Engel, Direktor am Max- Das neue Unterhaltsrecht. Planck-Institut zur Erforschung von Gemein- Prof. Dr. Mathias Schmoeckel, Universität schaftsgütern (Bonn). Bonn; Prof. Siegfried Willutzki, Brühl; Ulri- ke Börger, RAin Bonn; Dr. Christoph Dorsel, 14.04.2010 Notar Brühl; Prof. em. Dr. Robert Battes, Uni- Entwicklung der Jugendkriminalität. versität Bonn (Kooperationsveranstaltung des Prof. Dr. Torsten Verrel, Universität Bonn. Rheinischen Instituts für Notarrecht). 03.07.2010 28.08.2008 Jubiläumsveranstaltung 40 Jahre Bonner Ju- Die Rolle der Vereinten Nationen und von ristisches Forum. Interpol bei der grenzüberschreitenden Ver- Festvortrag „Juristisches Forum – wozu?“ brechensbekämpfung. Johannes Riedel, Präsident des OLG Köln. Dr. K. Ulrich Kersten, Präsident des BKA a.D. (Bonn). 18.11.2010 Erfahrungen mit dem neuen Insolvenzrecht – 18.11.2008 Ziel verfehlt? Ein Abend mit Hans-Dietrich Genscher. Prof. Dr. Heinz Vallender, Leiter der Insolven- Gespräch mit dem früheren Außenminister zabteilung des AG Köln. und Vizekanzler. Moderation: Andreas Tyrock, Chefredakteur 18.01. 2011 des Bonner General-Anzeigers. Bonns Zukunft aus der Sicht eines Journalisten. Andreas Tyrock, Chefredakteur des Bonner 02.04.2009 General-Anzeigers. NRW-Interessen in Brüssel. Hans H. Stein, Leiter der Vertretung des Landes 06.04.2011 NRW bei der Europäischen Union (Brüssel). Bürger in Aufruhr – Stuttgart 21 ein Modell? Prof. Dr. Klaus F. Gärditz, Universität Bonn: 23.06.2009 „Stuttgart 21 als Fanal – Die betroffene Öf- Macht und Ohnmacht der Regulierungsbe- fentlichkeit als Herausforderung für Verwal- hörde am Beispiel von Gas und Strom. tungsverfahren und Parlamentarismus“; Prof. Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetz- Dr. Tilman Mayer, Universität Bonn: „Das Un- agentur für Elektrizität, Gas, Telekommunika- behagen in der politischen Kultur“. tion, Post und Eisenbahnen.

43 28.06.2011 12.07.2011 Sicherungsverwahrung Der Verfassungsgerichtshof Nordrhein- Gemeinsame Vortrags- und Diskussionsver- Westfalen – Schwerpunkte der Judikatur und anstaltung mit ELSA Bonn. Arbeitsweise. Prof. Dr. Torsten Verrel (Rechtsentwicklung Prof. Dr. Wolfgang Löwer, Universität Bonn. und bisherige Entscheidungen), Prof. Dr. Klaus F. Gärditz (Analyse der BVerfG-Ent- scheidung vom 04.05.2011), Prof. Dr. Anke Rohde (Möglichkeiten der Therapie von dissi- zialen Gewalt- und Sexualstraftätern).

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