Zulassungsantrag Der Discovery Channel Betriebs Gmbh Für Das Digitale Pay-TV-Spartenprogramm „Animal Planet“ Aktenzeichen
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Zulassungsantrag der Discovery Channel Betriebs GmbH für das digitale Pay-TV-Spartenprogramm „Animal Planet“ Aktenzeichen: KEK 201 Beschluss In der Rundfunkangelegenheit der Discovery Channel Betriebs GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Dr. Pat- rick Hörl, Schwere-Reiter-Str. 35, 80797 München, - Antragstellerin - Bevollmächtigte: xxx ... w e g e n Zulassung zur bundesweiten Veranstaltung des digitalen Pay-TV-Spartenprogramms „Animal Planet“ hat die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) auf Vorlage der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) vom 06.02.2004 in der Sitzung am 09.03.2004 unter Mitwirkung ihrer Mitglieder Prof. Dr. Mailänder (Vorsitzender), Prof. Dr. Dörr, Prof. Dr. Huber, Dr. Lübbert und Dr. Rath-Glawatz entschieden: Der von der Discovery Channel Betriebs GmbH mit Schreiben vom 05.02.2004 an die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) beantragten Zulassung zur Veranstaltung eines bundesweit verbreiteten digitalen Pay-TV-Spartenpro- gramms „Animal Planet“ stehen Gründe der Sicherung der Meinungsvielfalt im Fernsehen nicht entgegen. 2 Begründung I Sachverhalt 1 Zulassungsantrag Die Discovery Channel Betriebs GmbH („Discovery Channel“) hat mit Schreiben vom 05.02.2004 an die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) die Zu- lassung des bundesweiten Pay-TV-Spartenprogramms „Animal Planet“ für die Dau- er von acht Jahren beantragt. Mit Schreiben vom 06.02.2004, eingegangen am gleichen Tag, hat die BLM der KEK diesen Antrag zur medienkonzentrationsrechtli- chen Prüfung vorgelegt. Bereits im Jahr 2000 hatte die Discovery Germany Beteiligungs GmbH, ebenso wie Discovery Channel eine 100%ige Tochtergesellschaft der Discovery Germany LLC, für das Programm „Animal Planet“ bei der BLM die Zulassung beantragt. Parallel hatte sie für drei weitere Spartenprogramme Zulassungsanträge eingereicht. Nach den Feststellungen der KEK standen den Zulassungen Gründe der Sicherung der Meinungsvielfalt nicht entgegen, wobei die Überprüfung unter Berücksichtigung der noch vorzulegenden Plattform- und Vermarktungsverträge vorbehalten blieb (vgl. Beschlüsse vom 19.12.2000 i. S. Animal Planet, Az.: KEK 084, „Reisekanal“, „Ge- sundheitskanal“ und „Wissenschaftskanal“, Az.: KEK 085). Da sich die Aufnahme des Sendebetriebs nicht konkretisierte, wurden die Zulassungen nicht erteilt. Im Hinblick auf Animal Planet wird nun das Zulassungsverfahren erneut durchgeführt. 2 Programmstruktur Animal Planet ist als ein ganztägiges deutschsprachiges, ausschließlich auf Tier- und Naturfilme spezialisiertes Programm konzipiert. Ein achtstündiges Kernpro- gramm soll zweimal wiederholt werden. Das auf Zuschauer ab sechs Jahren ausge- richtete „Familienprogramm“ soll sich „klassischen“ Tierfilmen sowie Filmen und Se- rien zum Verhältnis zwischen Mensch und Tier und umweltrelevanten Themen wid- men und weitgehend aus Eigenproduktionen, europäischen Koproduktionen und deutschen Auftragsproduktionen bestehen. Als Sendestart ist der 01.04.2004 vor- gesehen. 3 3 Verbreitung und Vermarktung; Plattformvertrag 3.1 Geplant ist, Animal Planet verschlüsselt über die Programm- und Vermarktungs- plattform Premiere auszustrahlen und von der Premiere Fernsehen GmbH & Co. KG („Premiere“) vermarkten zu lassen. Das Programm soll durch Entgelte der Abonnenten, Werbeerlöse und Sponsoring finanziert werden. Die Verbreitung soll über Satellit (ASTRA 19,2° Ost) sowie über die Kabelnetze der Kabel Deutschland GmbH und weiterer Kabelnetzbetreiber erfolgen. 3.2 Plattform- und Vermarktungsvertrag mit Premiere xxx ... 4 Veranstalterin und beteiligte Unternehmen 4.1 Antragstellerin Discovery Channel veranstaltet bereits seit 1996, derzeit auf Grundlage einer Zu- lassung der BLM vom 29.04.1999, ein auf Dokumentarfilme spezialisiertes gleich- namiges Pay-TV-Spartenprogramm. Es befasst sich mit den Themenbereichen „Abenteuer und Kultur“, „Wissenschaft und Technik“, „Tier und Natur“ sowie „Ge- schichte und Zeitgeschehen“ und wird auf der Plattform von Premiere im Rahmen des Premiere-Plus-Pakets sowie als „Stand-alone“-Zusatzangebot vermarktet. Discovery Channel vermarktet auch Programmformate im frei empfangbaren Fern- sehen. Zwischen der Veranstalterin und der ZDF Enterprises GmbH wurde eine seit 1998 bestehende Kooperationsvereinbarung über gegenseitigen Programmsupport und Koproduktionen bis zum Jahr 2005 verlängert. Discovery Channel liefert dem ZDF an vier Tagen der Woche ein 45-minütiges Programm für die Reihe „Discovery – Die Welt entdecken“ zu. Eine Folge pro Woche wird bei 3sat wiederholt. Seit Mai 2003 werden wöchentlich zwei Stunden Natur- und Tierfilmroduktionen der Marke Animal Planet im Programm von RTL II ausgestrahlt. Der Sender N24 hat ein Dis- covery-Channel-Programmpaket von über 1.800 Stunden erworben (Pressemittei- lung von N24 vom 01.11.2003). 4 Gesellschaftszweck von Discovery Channel ist: a) Gründung, Betrieb, Vertrieb und Vermarktung von Dokumentarfilm-Programmen für das Fernsehen innerhalb der deutschsprachigen Gebiete Europas, b) Erwerb von bzw. Handel mit Fernsehver- wertungsrechten und sonstigen Rechten an Dokumentarfilmen sowie an anderen Filmen und Fernsehproduktionen (xxx ...). Alleingesellschafterin von Discovery Channel ist die Discovery Germany LLC, Be- thesda, Maryland/USA. Sie hatte ursprünglich über die Hälfte der Anteile verfügt und übernahm im November 2002 auch den 50%igen Anteil der MultiChannel GmbH, einer Tochter der insolventen KirchPayTV GmbH & Co. KGaA (vgl. Beschluss i. S. Discovery Channel, Az.: KEK 164). xxx ... 4.2 Die beteiligten Unternehmen 4.2.1 Discovery Communications, Inc. Die Alleingesellschafterin von Discovery Channel, die Discovery Germany LLC, be- findet sich ihrerseits im alleinigen Anteilsbesitz der Discovery Communications, Inc. (DCI), Bethesda/Maryland, USA. Tochterunternehmen der DCI veranstalten unter der Marke „Animal Planet“ nach Angaben der Antragstellerin weltweit in 72 Ländern Tierfilmprogramme im Pay-TV und erreichen damit derzeit 85 Mio. Abonnentenhaushalte. Daneben produzieren und veranstalten sie international weitere Fernsehprogramme u. a. unter den Mar- kennamen „Discovery Channel“, „Travel and Adventure“, „People and Arts“, „Kids“ und „Health“ und vertreiben Internetangebote, Videokassetten, Fachbücher, Multi- mediaprodukte und Retail-Artikel. DCI ist nach Angaben der Antragstellerin die weltweit größte Produzentin von Dokumentarfilmen. Hauptgesellschafterin der DCI mit einer Beteiligung von 49,2 % ist die Liberty Media Corporation. Daneben halten die COX Communications, Inc. und die Advance Publications, Inc./Newhouse Communications, Inc. jeweils 24,6 % der Anteile; 1,6 % befinden sich im Besitz des Firmengründers und Vorsitzenden der Geschäfts- führung John F. Hendricks. 5 4.2.2 Liberty Media Corporation Die Liberty Media Corporation (Liberty Media), Englewood/USA, ist hauptsächlich in den Bereichen Programmproduktion und -distribution, Kabelnetze, interaktives Fernsehen und Internet-Dienste tätig. Hauptaktionär ist Dr. John C. Malone. Tochterunternehmen der Liberty Media veranstalten und vermarkten weltweit Fern- sehkanäle (neben den oben genannten Programmen der DCI u. a. STARZ Encore, Court TV, E! Entertainment Television) und Teleshopping-Sender. An dem nach ei- genen Angaben größten internationalen Anbieter von Breitbandkommunikations- diensten UnitedGlobalCom, Inc. hält Liberty Media ca. 92 % der Stimmrechte (Pressemitteilung der Liberty Media vom 05.01.2004). UnitedGlobalCom, Inc. ist zu 66,7 % der Anteile an der United Pan Europe Communications N. V. („UPC“) betei- ligt. Tochtergesellschaften von UPC veranstalten u. a. die Pay-TV-Programme Ex- treme Sports Channel und Club, die auch in Deutschland verbreitet werden. UPC ist in Höhe von 24,99 % der Anteile am Kabelnetzbetreiber PrimaCom AG beteiligt, der im Rahmen des Programmpakets „movies and more“ Pay-TV-Programme veran- staltet (vgl. Beschluss vom 09.12.2003, Az.: KEK 193). Liberty Media ist darüber hinaus in Deutschland indirekt an der Veranstalterin des Fernsehprogramms NEUN LIVE beteiligt: Sie hält ca. 20 % der Anteile an der IAC Interactive Corp. (ehemals: USA Interactive, Inc.), der Alleingesellschafterin der HSN Home Shop- ping Network GmbH; diese ist zu 48,6 % an der EUVIA Media AG & Co. KG betei- ligt, die wiederum sämtliche Anteile an der NEUN LIVE Fernsehen GmbH & Co. KG hält. Ferner hält Liberty Media Anteile an den Betreibern der Einkaufskanäle QVC, TV Travel Shop, Home Shopping Europe und Sonnenklar TV. Das Unternehmen ist mit einem Anteil von ca. 17 % des Aktienkapitals der News Corporation Ltd. deren größter Anteilseigner und hält mit 9,15 % den zweitgrößten Anteil der Stimmrechte (Pressemitteilung der Liberty Media vom 21.01.2004). Es ist zudem jeweils zu 4 % am stimmberechtigten Kapital der Vivendi Universal S. A. und der Time Warner, Inc. beteiligt (Unternehmensangaben unter www.libertymedia.com; Stand 30.06.2003). 6 4.2.3 COX Communications, Inc. Die Cox Communications, Inc., Atlanta/USA, ist nach eigenen Angaben mit unge- fähr 6,3 Mio. Abonnenten der fünftgrößte Kabelnetzbetreiber der USA (www.cox.com). Mehrheitseignerin ist die Cox Enterprises, Inc., ebenfalls Atlanta, die im Besitz der Familie Cox steht. Neben Kabelnetzen und Kabelspartenfernseh- programmen gehören Fernseh- und Radiostationen, Tages- und Wochenzeitungen sowie Beteiligungen an Internetfirmen zu diesem Konzern. 4.2.4 Advance Publications, Inc. / Newhouse Communications Advance Publications, Inc., Staten Island/USA, ist ein Medienunternehmen im Ei- gentum der Familie Newhouse, die an Kabelnetzen und Veranstaltern