Fernsehprogrammplanung in Deutschland
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Fernsehprogrammplanung in Deutschland Eine Untersuchung zu ökonomischen und programmkulturellen Aspekten des Wettbewerbs der Vollprogramme im deutschen Fernsehmarkt im Spannungsverhältnis zwischen öffentlich-rechtlichem und kommerziellem System Dissertation zur Erlangung des Akademischen Grades Doktor der Philosophie (Dr. phil.) an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“, Potsdam-Babelsberg Fachbereich I/Fachgebiet AV-Medienwissenschaft 1. September 2006 Vorgelegt von Andreas Schümchen M.A. geboren am 20.01.1964 in Gelsenkirchen Weidegarten 1 53343 Wachtberg Gutachter: Prof. Dr. Dieter Wiedemann Prof. Dr. Wolfgang Mühl-Benninghaus Fernsehprogrammplanung in Deutschland Vorwort Vorwort Wer baute das siebentorige Theben? In den Büchern stehen die Namen von Königen. Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt? Und das mehrmals zerstörte Babylon – Wer baute es so viele Male auf? In welchen Häusern des goldstrahlenden Lima wohnten die Bauleute? Wohin gingen an dem Abend, wo die Chinesische Mauer fertig war, die Maurer? Bertolt Brecht, Fragen eines lesenden Arbeiters Und wer traf vor mehr als einem halben Jahrhundert die Entscheidung, die „tagesschau“ um Punkt 20.00 Uhr, nicht um 19.00 Uhr oder um 20.30 Uhr, auszustrahlen? Eine programmplanerische Entscheidung, deren Bedeutung kaum überschätzt werden kann – schließlich hat sie das Fernseh- wie auch das gesamte Freizeitverhalten von Generationen Deutscher geprägt*. Um 20.00 Uhr beginnt der Fernsehabend, die Primetime, wie die Programmplaner sagen. Obwohl sie (wenn auch nicht häufig) solche weitreichenden Entscheidungen treffen können, kennt die Namen der Programmplaner – von wenigen Eingeweihten in der Fern- sehbranche abgesehen – kaum jemand. Was kein Wunder ist, da sich Programmplanung zum einen hinter verschlossenen Türen abspielt und zum anderen eher unspektakulär erscheint. Zumindest auf den ersten Blick, denn der Programmplanung kommt heute im Fern- sehgeschäft, in einem hoch kompetitiven Wettbewerb, eine zentrale Bedeutung für den Erfolg eines Fernsehsenders zu. Genau hier setzt die vorliegende Untersuchung an. Ein Ziel ist es dabei, die Bedeutung der Programmplanung für den wirtschaftlichen wie für den publizistischen Erfolg von Fernsehanbietern heute und in Zukunft zu belegen; dass Marken- und Profilbildung, der Erfolg eines Senders beim Publikum, aber auch der Erfolg einer einzelnen Sendung – eines Magazins, eines Dokumentarfilms, eines TV Movies – ganz entscheidend von der programmplanerischen Strategie und den eingesetzten programm- planerischen Methoden abhängig sind. * Leider ließ sich auch im Rahmen dieser Arbeit der Name des Entscheiders nicht ermitteln. Peter von Rüden, der an der Universität Hamburg die Frühgeschichte des deutschen Fernsehens erforscht, konnte dem Verfasser auch keine Hoffnung machen, dass sich trotz vieler Hundert noch zu sichtender Aktenmeter das Geheimnis irgendwann wird lüften lassen: Nur über politische Entscheidungen, nicht aber über Programmentscheidungen, so von Rüden telefonisch, seien Dokumente überliefert. 3 Fernsehprogrammplanung in Deutschland Vorwort Ein anderes Ziel dieser Untersuchung ist es, im Zusammenhang mit der seit langem geführten Konvergenzdiskussion über die inhaltliche und formale Annäherung öffentlich- rechtlicher an privatwirtschaftliche Fernsehsender aufzuzeigen, dass Unterschiede in Fernsehprogrammen nicht nur darin liegen, was und wie viel ein Sender von welchem Genre sendet – auch wann und in welchem Programmkontext Sendungen ausgestrahlt werden, hat eine Bedeutung in der Wahrnehmung und letztlich auch in der Nutzung von Fernsehprogrammen. Für die Unterstützung bei der Arbeit an dieser Untersuchung gilt es zahlreichen Menschen zu danken, die am Zustandekommen großen Anteil hatten. Allen voran dem Betreuer der Arbeit, Prof. Dr. Dieter Wiedemann, dem Präsidenten der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg, der mit dem Autor große Geduld bewiesen hat. Die Expertinnen und Experten, die im Rahmen dieser Untersuchung befragt worden sind, haben ihre ohnehin knappe Zeit für ausführliche Gespräche geopfert, um diese Arbeit zu unterstützen – das war keine Selbstverständlichkeit, deshalb gilt auch ihnen großer Dank. Besonderer Dank gilt daneben Prof. Dr. Giso Deussen für seine motivierenden Worte und sein stets offenes Ohr für alle Fragen und Probleme, Prof. Dr. Michael Krzeminski, Diplom- Geograf Thorsten Sellheim und Dr. Eike Quilling als motivierenden Gesprächspartnern, Margret Trapmann für ihre Tipps und Ratschläge, Jürgen Bremer und Helge Duda für die Unterstützung bei der Recherche und Rosemarie Elsner für das Auffinden zahlreicher Fehler, die sonst nicht aufgefallen wären. Anne Weber hat auf dem Gebiet der grafischen Gestaltung große Hilfestellung gegeben; und Dr. Daniela Burkhardt, last but not least, war ständiger Ansporn. Ihnen allen herzlichen Dank! Wachtberg, im September 2006 Andreas Schümchen 4 Fernsehprogrammplanung in Deutschland Inhaltsübersicht Inhaltsübersicht 1 Einleitung ..............................................................................................13 2 Methodik der Untersuchung .....................................................................24 3 Der Fernsehmarkt in Deutschland .............................................................37 4 Zentrale Begriffe ....................................................................................67 5 Aufgabe und Bedeutung der Programmplanung..........................................80 6 Determinanten der Programmplanung .......................................................90 7 Hilfsmittel der Fernsehprogrammplanung................................................ 122 8 Programmplanung schafft Orientierung................................................... 152 9 Programmplanung erzeugt Aufmerksamkeit............................................. 182 10 Programmplanung bewirkt Zuschauerbindung.......................................... 215 11 Informelle Einflussfaktoren auf die Programmplanung ............................. 232 12 Konvergenz in Programmplanung und Programmierung............................. 243 13 Schlussfolgerungen und Perspektiven ..................................................... 269 14 Abbildungen, Tabellen, Abkürzungen ...................................................... 280 15 Literatur, Quellen und Dokumente.......................................................... 285 ANHANG 5 Fernsehprogrammplanung in Deutschland Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Vorwort ......................................................................................... 3 Inhaltsübersicht .............................................................................. 5 Inhaltsverzeichnis............................................................................ 6 1 Einleitung.....................................................................................13 1.1 Ziele der Untersuchung....................................................................15 1.2 Abgrenzung des Gegenstandes der Untersuchung .................................18 1.3 Stand der Forschung........................................................................19 1.4 Aufbau der Untersuchung.................................................................21 2 Methodik der Untersuchung............................................................24 2.1 Die Methode des qualitativen Experteninterviews.................................24 2.1.1 Methodenkritik...............................................................................25 2.1.1.1 Interaktionseffekte .........................................................................26 2.1.1.2 Kommunikationsstruktur im Interview ................................................27 2.1.1.3 Rekonstruktion explizierbarer Wissensbestände....................................27 2.1.2 Der Begriff des Experten ..................................................................28 2.2 Konzeption, Durchführung, Protokollierung und Auswertung der Experteninterviews....................................................29 2.2.1 Auswahl der Experten ......................................................................29 2.2.1.1 Zu forschungspraktischen Aspekten der Expertengewinnung ..................30 2.2.1.2 Ausgewählte Experten .....................................................................31 2.2.2 Strukturierung der Interviews ...........................................................33 2.2.2.1 Vorteile der Teilstrukturierung ..........................................................33 2.2.2.2 Leitfadenkonstruktion .....................................................................34 2.2.3 Anbahnung und Durchführung der Experteninterviews ..........................35 2.2.4 Protokollierung und Auswertung der Experteninterviews........................36 6 Fernsehprogrammplanung in Deutschland Inhaltsverzeichnis 3 Der Fernsehmarkt in Deutschland...................................................37 3.1 Funktionsweise des Fernsehgeschäftes ..............................................37 3.2 Das Programmangebot in Deutschland...............................................39 3.2.1 Programmanbieter in Deutschland ....................................................39 3.2.2 Klassifikation der Programmanbieter ................................................41 3.2.3 Sendedauer...................................................................................42 3.2.4 Technische Reichweite....................................................................43 3.3 Fernsehnutzung in Deutschland........................................................47