Landtag, Regierung und Gerichte 2013

Bericht des Landtages Rechenschaftsbericht der Regierung an den Hohen Landtag Berichte der Gerichte Landesrechnung INHALT

I. LANDTAG Tätigkeitsbericht 9 Finanzkontrolle 25 Datenschutzstelle 26 Ombudsstelle für Kinder und Jugendliche 29

II. REGIERUNG Präsidiales Ministerium für Präsidiales und Finanzen 35 und Finanzen Amt für Informatik 40 Amtsstellen Amt für Personal und Organisation 45 Amt für Statistik 51 Steuerverwaltung 54 Rechtsdienst der Regierung 62 Stabsstelle EWR der Regierung 64 Stabsstelle Financial Intelligence Unit 67 Stabsstelle Finanzen 70 Stabsstelle für internationale Finanzplatzagenden (SIFA) 74 Stabsstelle Regierungskanzlei 76 Stabsstelle Regierungssekretär 83 Kommissionen Beschwerdekommission der Finanzmarktaufsicht 85 Beschwerdekommission für Verwaltungsangelegenheiten 86 Landessteuerkommission 86 Personalkommission 87 Prüfungsausschuss AHG-UK 87 Prüfungskommission für Patentanwälte 87 Prüfungskommission für Treuhänder 87 Prüfungskommission für Wirtschaftsprüfer 88 Statistikkommission 88 ZPR-Kommission 88

Äusseres, Bildung Ministerium für Äusseres, Bildung und Kultur 89 und Kultur Amt für Auswärtige Angelegenheiten 106 Amtsstellen Liechtensteinische Botschaft in Bern 116 Diplomatische Liechtensteinische Botschaft in Brüssel 119 Vertretungen Liechtensteinische Botschaft beim Heiligen Stuhl 121 im Ausland Liechtensteinische Botschaft in Tschechien 121 Liechtensteinische Botschaft in Washington 122 Liechtensteinische Botschaft in Wien 126 Ständige Vertretung beim Europarat in Strassburg 127 Mission bei der Europäischen Union in Brüssel 131 Ständige Vertretung bei der OSZE in Wien 143 Ständige Mission in Genf 143 Ständige Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York 146 Ständige Vertretung bei den Vereinten Nationen in Wien 149 Amt für Berufsbildung und Berufsberatung 150 Amt für Kultur 156 Schulamt 165 Denkmalschutzkommission 178 Kommission Sportschule 180

INHALT

Gesellschaft Bericht des Ministeriums 181 Amtsstellen Amt für Gesundheit 184 Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen 189 Amt für Soziale Dienste 202 Stabsstelle für Chancengleichheit 216 Kommissionen Kommission für Chancengleichheit 221 Kommission für die Gleichstellung von Frau und Mann 221 Kommission für Suchtfragen 221 Kosten- und Qualitätskommission 223 Landesgesundheitskommission 223 Leistungskommission 223 OUFL-Kommission 224

Inneres, Justiz Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft 225 und Wirtschaft Amt für Bevölkerungsschutz 233 Amtsstellen Amt für Justiz 243 Amt für Kommunikation 247 Amt für Volkswirtschaft 250 Ausländer- und Passamt 263 Landespolizei 272 Landespolizei (Landesgefängnis) 279 Zivilstandsamt 281 Staatsanwaltschaft 284 Akkreditierungsrat 286 Kommissionen Beratende Kommission gemäss Art. 85 Asylgesetz 287 Datenschutzkommission 287 Dreigliedriege Kommission zur Beobachtung des Arbeitsmarktes 287 Einigungsamt 287 Energiekommission 287 Fachbeirat für Geldspiele 288 Gewaltschutzkommission der Regierung GSK 288 Hauptwahl- oder Hauptabstimmungskommissionen 289 Kommission für Architekten und andere qualifizierte Berufe im Bereich des Bauwesens 289 Kommission für Energiemarktaufsicht (EMK) 289 Medienkommission 289 Prüfungskommission für die Fachprüfung der Maurer- und Holzbaumeister 290 Prüfungskommission für die Gastwirteprüfung 290 Prüfungskommission für Gefahrgutbeauftragte 291 Prüfungskommission für die Prüfung der fachlichen Eignung zur Führung eines Güter- und Personenkraftunternehmens 291 Prüfungskommission für Rechtsanwälte 291 Prüfungskommission für Rechtspfleger 291 Regelungskommission 292 Schätzungskommission 292 Vollzugskommission zum Strafvollzug 292 INHALT

Infrastruktur und Ministerium für Infrastruktur und Umwelt sowie Sport 293 Umwelt sowie Sport Amt für Bau und Infrastruktur 298 Amt für Umwelt 312 Motorfahrzeugkontrolle 334 Stabsstelle für Sport 337 Fischereibeirat 338 Jagdbeirat 338 Jagdprüfungskommission 338 Kommission für die Ausrichtung von Bewirtschaftungs- beiträgen zur Erhaltung der Magerwiesen 338 Kommission für Natur- und Landschaftsschutz 338 Kommission für Unfallverhütung im Strassenverkehr 339 Prüfungskommission zur Akkreditierung von Umweltgutachten 339 Sportkommission 339 Stiftung Agrarmarketing 343 Umweltschutzkommission 344

III. GERICHTE Landgericht 347 Fürstliches Obergericht 351 Oberster Gerichtshof 355 Verwaltungsgerichtshof 356 Staatsgerichtshof 361

IV. LANDESRECHNUNG 371

V. ANTRAG DER REGIERUNG 455 I. LANDTAG

II. REGIERUNG

PRÄSIDIALES UND FINANZEN

ÄUSSERES, BILDUNG UND KULTUR

GESELLSCHAFT

INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

INFRASTRUKTUR UND UMWELT SOWIE SPORT

III. GERICHTE

IV. LANDESRECHNUNG

V. ANTRAG DER REGIERUNG Satz und Druck: Lampert Druckzentrum, I. LANDTAG

I. LANDTAG

internationale Übereinkommen etc. (Vorjahr 21.5 Sit- | 9 Tätigkeitsbericht zungstage, ca. 184 Stunden). Es gab also kaum einen Rückgang der Anzahl Sitzungstage und -stunden im Ver- Landtagspräsident: Albert Frick gleich zum Vorjahr, obwohl aufgrund der Wahlen und Landtagssekretär: Josef Hilti der anschliessenden Koalitionsverhandlungen die 1. Ar- beitssitzung erst im April stattfinden konnte. Nach der Die Tätigkeit des Landtags im Jahre 2013 Eröffnungssitzung mit Thronrede vom 27. März 2013 trat der Landtag zu 7 ordentlichen Arbeitssitzungen zu- Aufgrund von Art. 62 der Verfassung vom 5. Oktober 1921 sammen, für welche jeweils bis zu 3 Arbeitstage in An- hat die Regierung dem Landtag alljährlich einen Rechen- spruch genommen wurden. Die erste Arbeitssitzung fand schaftsbericht über die gesamte Staatsverwaltung zu er- am 24. und 25. April 2013, die letzte inklusive formeller statten. Analog den Vorjahren wird anlässlich dieser Publi- Schliessung des Landtags vom 4. bis 6. Dezember 2013 kation die Öffentlichkeit über die Tätigkeit des Landtags im statt. Die durchschnittliche Dauer eines Sitzungstages Jahre 2013 informiert. betrug im Berichtsjahr rund 9 Stunden. Im Jahr 2013 wurden 167 Landtagsbeschlüsse ausgefertigt und somit Landtagswahlen 2013 22 Beschlüsse weniger als im Vorjahr (189). 41 Geset- zesvorlagen wurden vom Landtag im Anschluss an die Die Landtagswahlen für die Legislaturperiode 2013 bis 2. Lesung erlassen (Vorjahr 86). Zudem behandelte der 2017 fanden am 3. Februar 2013 statt (Briefwahl bis 1. Fe- Landtag 19 Finanzvorlagen und 37 Wahlgeschäfte. Des bruar 2013). Die FBP wurde trotz eines Sitzverlustes mit 10 Weiteren wurden 26 Berichte (z. B. Hochbautenbericht, Sitzen stimmenstärkste Partei im Landtag. Die VU büsste Verkehrsinfrastrukturbericht, Stellenplan oder Bericht gleich fünf Sitze und damit ihre Mehrheit ein. Sie ist im über die Justizpflege des Landgerichtes und des Ober- neuen Landtag mit 8 Sitzen vertreten. Für die Freie Liste gerichtes) und diverse mündliche Informationen der Re- (FL) und die DU (die Unabhängigen) verliefen die Wah- gierung zur Kenntnis genommen. Der Landtag hatte sich len erfolgreich. Die DU nahm erstmals an Landtagswahlen im Berichtsjahr 18-mal mit aussenpolitischen Vorlagen teil und erreichte mit 4 Sitzen auf Anhieb Fraktionsstärke. zu befassen, dazu debattierte er über periodische Stan- Mit 2 hinzugewonnenen Sitzen erreichte auch die FL wie- dardtraktanden, wie beispielsweise den Rechenschafts- der Fraktionsstärke. Somit gibt es in der aktuellen Legisla- bericht in der Juni-Sitzung oder den Landesvoranschlag turperiode erstmals 4 Fraktionen im Landtag. Die Stimm- in der November-Sitzung. Diese beiden Themenkreise, beteiligung war zwar traditionell noch immer hoch, sank zum einen die Finanzhoheit, zum anderen die Kontrolle aber im Vergleich zu den Landtagswahlen 2009 deutlich der Staatsverwaltung, gehören verfassungsgemäss zu (2013: 79.8 %, 2009: 84.6 %). Die Briefwahl setzt sich da- den bedeutendsten Aufgaben des Parlaments überhaupt. bei je länger je mehr durch (bereits 95.6 % der Stimmab- Anlässlich der Behandlung dieser Traktanden werden gaben erfolgten per Briefwahl). Der Anteil Frauen im Par- dem Landtag jeweils die Budgets und Rechenschaftsbe- lament sank im Vergleich zu 2009 von 6 Sitzen auf 5 Sitze. richte der Landesinstitute und Landesanstalten entweder zur Genehmigung oder zur Kenntnisnahme vorgelegt. Während des Berichtsjahrs wurden 3 Einbürgerungs- 2013 2009 gesuche (Vorjahr 1) durch den Landtag in Behandlung gezogen und gutgeheissen. Die Landtagsabgeordneten VU: 8 Sitze (-5) 13 Sitze reichten im Berichtsjahr eine rekordverdächtige Anzahl FBP: 10 Sitze (-1) 11 Sitze von 34 parlamentarischen Eingängen (Vorjahr 22) ein, FL: 3 Sitze (+2) 1 Sitz davon 7 Initiativen, 3 Motionen, 13 Postulate, 9 Inter- DU: 4 Sitze (+4) - pellationen, 1 Petition und 1 weiteres parlamentarisches Mittel (Abänderung von Eigner- bzw. Beteiligungsstrate- Wie schon in der Periode zuvor hat Liechtenstein auch gien) ein. Die Initiativen zielten u.a. auf die Abänderung jetzt wieder eine Koalitionsregierung (FBP und VU), an- des Gesetzes über die Bezüge der Mitglieder des Land- geführt von Regierungschef Adrian Hasler (FBP). An- tags, die Ausrichtung politischer Beiträge und die Sen- lässlich der Eröffnungssitzung am 27. März 2013 wurde kung der Sperrklausel ab. Die Motionen betrafen u.a. die Albert Frick (FBP) zum Landtagspräsidenten gewählt. Beteiligung an der Liechtensteinischen Landesbank AG, Seine Stellvertreterin und somit Landtagsvizepräsiden- die Beiträge an politische Parteien und das Stimm- und tin ist Violanda Lanter-Koller (VU). Wahlrecht von im Ausland wohnhaften Liechtensteinern. Die Postulate befassten sich u.a. mit Familienzulagen, Plenarsitzungen mit der Motorfahrzeugsteuer, mit grenzüberschreiten- den Verkehrsproblemen oder mit der Reduktion des Der Landtag tagte im Berichtsjahr 2013 an insgesamt Energieverbrauchs. Die Interpellationen betrafen u.a. die 20 Sitzungstagen während rund 174 Stunden und be- Themen Polizeiwesen, Pauschalbesteuerung, Medienför- riet dabei über Gesetzesvorlagen, Finanzbeschlüsse, derungsgesetz und die Privatklinik . Die Petition LANDTAG

10 | befasste sich mit dem Erhalt und der Weiterentwicklung tensteinischen Aussenpolitik. Das Hauptaugenmerk lag der Stabsstelle für Chancengleichheit. Die Beantwortung im Jahre 2013 auf dem Abschluss von Freihandelsab- von Parlamentarischen Eingängen wie Postulaten und kommen zwischen den EFTA-Staaten und Drittländern Interpellationen durch die Regierung erfolgte gemäss sowie auf dem Abschluss weiterer bilateraler Abkommen Geschäftsordnung des Landtags in schriftlicher Form. in Steuerangelegenheiten. Zudem lag der Fokus auf dem Auch im Berichtsjahr stellten die Abgeordneten regel- Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Liechtenstein mässig Kleine Anfragen an die Regierung, welche ge- und Österreich. Ausserdem nahmen Landtagspräsident mäss Geschäftsordnung jeweils spätestens am Ende des Albert Frick und Landtagssekretär Josef Hilti vom 27. bis 3. Sitzungstages von der Regierung beantwortet wurden. 29. August 2013 an der 8. Parlamentspräsidentenkonfe- Der Landtag tagte im Berichtsjahr 7-mal in nichtöffent- renz europäischer Kleinstaaten (, , Zypern, licher Sitzung. Normalerweise findet die nichtöffentliche Monaco, Montenegro, Island, San Marino, Liechtenstein, Sitzung am ersten Tag der Landtagssitzung vor Beginn Luxemburg) in Reykjavik teil. Hauptthemen waren dabei der öffentlichen Nachmittagssitzung statt. In den nichtöf- die Auswirkungen von ökonomischen Problemfeldern fentlichen Sitzungen werden hauptsächlich vertrauliche auf die europäischen Kleinstaaten und eine mögliche Themen diskutiert und behandelt, wie beispielsweise die Intensivierung der Zusammenarbeit der Kleinstaaten in aktuelle Situation des liechtensteinischen Finanzplatzes, den Bereichen Forschung und Bildung. Ämterprüfungen, Personalentscheidungen oder organi- satorische Belange, welche den Landtag selbst betreffen. Finanzkommission Die Finanzkommission wurde im Jahr 2013 von den Ab- Landesausschuss geordneten Johannes Kaiser (Vorsitz), Wendelin Lampert, Thomas Vogt, Herbert Elkuch und dem stellvertretenden Gemäss Verfassung des Fürstentums Liechtenstein be- Abgeordneten Andreas Heeb gebildet. In 14 Sitzungen sorgt der Landesausschuss die Geschäfte des Landtags (davon 1 ausserordentlich) wurde über finanzrelevante und seiner Kommissionen während der Zeit zwischen Themen beraten. Die Arbeit der Finanzkommission be- Schliessung und Wiedereröffnung des Landtags. Unter steht gemäss Art. 65 der Geschäftsordnung für den Land- dem Vorsitz von Landtagspräsident Arthur Brunhart mit tag des Fürstentums Liechtenstein (LGBl. 2013 Nr. 9) in den Abgeordneten Peter Hilti, Günther Kranz und Elmar der Prüfung und Begutachtung von Voranschlägen des Kindle (Landtagsvizepräsidentin Renate Wohlwend war Staates und der sonstigen Körperschaften, der Anstalten entschuldigt) tagte der Landesausschuss im Berichtsjahr öffentlichen Rechts sowie der staatlichen Betriebe, aus- 1-mal. genommen der Gemeinden. Weiter hat die Finanzkom- mission sämtliche Vorlagen über Kredite, Bürgschaften, Landtagskommissionen – Ständige Kom- Anleihen des Staates, Kauf und Verkauf von Liegenschaf- missionen ten, die Ausführung von Staatsbauten und die Gewäh- rung von ausserordentlichen Beiträgen und Unterstüt- Landtagskommissionen tagen in nichtöffentlichen Sitzun- zungen auf ihre Relevanz und Gesetzesmässigkeit hin gen. Sie haben vor allem beratende und abklärende Funk- zu prüfen. Die Finanzkommission kann vom Landtag er- tion und informieren das Plenum in der Regel schriftlich mächtigt werden, an seiner Stelle über die Zustimmung anhand von Sitzungsprotokollen oder Berichten. betreffend den Erwerb oder die Veräusserung von Grund- stücken zu entscheiden. Neben den jährlich wiederkeh- Aussenpolitische Kommission renden Traktanden (Landesvoranschlag und Finanzpla- Die Aussenpolitische Kommission tagte in 6 Arbeitssit- nung, Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen, zungen. Ihr gehörten Landtagspräsident Albert Frick Anlagestrategie der Poolanlagen, Berichterstattung der (Vorsitz) und die Abgeordneten Alois Beck, Karin Rü- Finanzmarktaufsicht Liechtenstein, Hochbautenbericht, disser-Quaderer, Pio Schurti und Thomas Lageder als Verkehrsinfrastrukturbericht u.a.) und der andauernden Mitglieder an. Neben der Vorberatung aussenpoliti- Aktualität der Sanierung des Staatshaushaltes gab es im scher Traktanden des Landtags wurden unter anderem Berichtsjahr insbesondere folgende erwähnenswerte Be- diverse Übereinkommen sowie Beschlüsse des gemein- handlungsthemen: Pensionsversicherung für das Staats- samen EWR-Ausschusses behandelt. Zu den Standard- personal; zukünftige Ausrichtung des Telekommuni- traktanden gehörten die Berichte der Regierung zur kationsstandortes Liechtenstein; Staatsbeitrag an die aussenpolitischen Lage, die Jahresberichte der einzel- Universität Liechtenstein; Teilnahme an « Horizon 2020 ». nen Delegationen bei den internationalen Parlamentari- er-Organisationen (Europarat, OSZE, IPU, EWR / EFTA, Geschäftsprüfungskommission Bodenseekommission) sowie die Berichte der EFTA und Gemäss Art. 63 der Verfassung des Fürstentums Liech- der Europäischen Überwachungsbehörde (ESA). Die tenstein kommt der Geschäftsprüfungskommission die Regierung informierte zudem regelmässig über den Fi- Aufgabe zu, für den Landtag das Recht der Kontrolle nanzplatz Liechtenstein sowie über die Aufgaben und über die gesamte Staatsverwaltung und deren Verwal- die personellen Anforderungen im Bereich der liech- tungshandeln auszuüben. Die Geschäftsprüfungskom- Landtag

mission wird dabei in ihrer Arbeit durch die Finanzkon- trags, spätestens jedoch mit Ablauf der Mandatsperi- | 11 trolle unterstützt. Die Geschäftsprüfungskommission trat ode. Die besonderen Kommissionen bereiten dabei ein- im Berichtsjahr zu insgesamt 10 Sitzungen zusammen. zelne Gesetze oder andere Geschäfte vor und stellen dem Ihr gehörten die Abgeordneten Wolfgang Marxer (Vor- Landtag entsprechend Antrag. sitz), Peter Büchel, Erich Hasler und die stellvertreten- den Abgeordneten Rainer Gopp und Patrick Risch an. EWR-Kommission Neben den jährlich wiederkehrenden Traktanden wie Die EWR-Kommission überprüft die Beschlüsse des Ge- den IT- und Security-Reviews sowie den diversen Be- meinsamen EWR-Ausschusses in Brüssel mit Blick da- richten der Finanzkontrolle (u.a. zur Landesrechnung) rauf, ob sie gemäss Art. 8 Abs. 2 der Verfassung dem wurden im Berichtsjahr 2013 vor allen Dingen folgende Landtag zur Behandlung und Entscheidung vorzulegen Traktandenpunkte behandelt: Pensionsversicherung für sind. Die Mitglieder der EWR-Kommission, die Abgeord- das Staatspersonal, Finanzmarktaufsicht Liechtenstein, neten Christian Batliner (Vorsitz), Christoph Beck und Kontrolle der Eigner- und Beteiligungsstrategien, Re- der stellvertretende Abgeordnete Thomas Rehak über- gierungs- und Verwaltungsreform, neuer Arzttarif, JU- prüften in 8 Sitzungen die Beschlüsse des Gemeinsamen FA-Gästehaus und aktuelle Situation Theater EWR-Ausschusses bzw. die EU-Richtlinien und -Verord- am Kirchplatz. Während des Berichtsjahres stattete die nungen. Die Unterlagen dazu werden jeweils direkt von Geschäftsprüfungskommission der Stabsstelle SIFA und der Stabsstelle EWR zur Verfügung gestellt. 2013 wur- den Stabsstellen Regierungssekretär und Regierungs- den 400 EU-Rechtsakte (total seit Abkommen 7'216) kanzlei einen Arbeitsbesuch ab. Diese Besuche vor Ort durch 235 Beschlüsse (total seit Abkommen 2’965) des gewähren der Geschäftsprüfungskommission jeweils in- Gemeinsamen EWR-Ausschusses in das EWR-Abkom- teressante Einblicke in die Geschäftstätigkeiten und -ab- men übernommen (Quelle: Stabsstelle EWR / EEA Coor- läufe der entsprechenden Stellen. Zudem eröffnen diese dination Unit). Besuche den Mitgliedern der Geschäftsprüfungskom- mission die Möglichkeit, spezifische Probleme bei den Besondere Landtagskommission zur Bestellung einer betreffenden Stellen näher erörtern zu können. Ombudsperson für Kinder und Jugendliche Die Mitglieder der Kommission zur Bestellung einer Om- Das Landtagspräsidium budsperson für Kinder und Jugendliche, die Abgeordne- Im Zuge der Reform der Geschäftsordnung für den ten Elfried Hasler (Vorsitz), Frank Konrad, Thomas La- Landtag, welche am 1. Februar 2013 in Kraft getreten geder und die stellvertretenden Abgeordneten Helmuth ist, wurde der Begriff des Landtagsbüros durch den Be- Büchel und Peter Wachter tagten im Berichtsjahr 3 mal, griff des Landtagspräsidiums ersetzt (GOLT Art. 10). In- um eine geeignete Ombudsperson für Kinder und Ju- folge dieser Reform wurden auch die Aufgabenbereiche gendliche auszuwählen und dem Landtag zur Wahl vor- des Landtagspräsidiums neu definiert. Neben Landtags- zuschlagen. Vom Landtag gewählt und somit im Amt be- präsident Albert Frick und Landtagsvizepräsidentin Vi- stätigt wurde Frau Margot Sele, Vaduz. olanda Lanter-Koller gehörten die Fraktionssprecher Christine Wohlwend (FBP), Christoph Wenaweser (VU), Richterauswahlgremium Harry Quaderer (DU), Helen Konzett Bargetze (FL) so- Das Richterauswahlgremium mit den Abgeordneten wie Landtagssekretär Josef Hilti mit beratender Stimme Manfred Batliner, Thomas Vogt, Pio Schurti und Thomas dem Landtagspräsidium an. Das Landtagspräsidium trat Lageder trat im Berichtsjahr zu 5 Sitzungen zusammen, im Berichtsjahr zu 8 Sitzungen zusammen und befasste um ihre Aufgabe in diesem Gremium adäquat zu erfüllen. sich hauptsächlich mit der Festlegung der Tagesord- Die vom Richterauswahlgremium dem Landtag in Vor- nungen für die öffentlichen und nichtöffentlichen Land- schlag gebrachten Kandidatenvorschläge wurden von tagssitzungen. Des Weiteren standen die folgenden The- diesem allesamt gutgeheissen. men / Ereignisse im Vordergrund: Live-Übertragungen der Landtagssitzungen, Reglementierung der Aktuellen Parlamentarische Delegationen Stunde, Festlegung des Landtagsbudgets 2014, Besuch des stellvertretenden deutschen Bundestagspräsidenten Der Landtag wählt seine Delegationen für die Parlamen- Wolfgang Thierse beim Landtag, Treffen der parlamen- tarischen Versammlungen internationaler Organisatio- tarischen Freundschaftsgruppe Schweiz / Liechtenstein nen oder für Parlamentarierorganisationen zu Beginn ei- in Bern am 20. und 21. November. ner Mandatsperiode für 4 Jahre. Die Delegationen sind laut Geschäftsordnung angehalten, dem Landtag jähr- Landtagskommissionen – Besondere lich bis Ende April einen Tätigkeitsbericht, welcher im Kommissionen Plenum diskutiert wird, zu unterbreiten. Die Berichte sind öffentlich und geben Auskunft über die in den je- Gemäss Geschäftsordnung kann der Landtag bei Bedarf weiligen internationalen Gremien geführten Themende- besondere Kommissionen bestellen und einsetzen. Ihre batten. Die Berichte können bei der Regierungskanzlei Funktionsdauer endet dabei mit der Erledigung des Auf- oder beim Parlamentsdienst bezogen werden. Bezüglich LANDTAG

12 | Detailliertheit der folgenden Kurzberichte sei an dieser Europäischen Wirtschaftsraum » sowie « Jahresbericht Stelle auf die ausführlicheren Berichte der jeweiligen De- 2012 über das Funktionieren des EWR-Abkommens ». legationen hingewiesen. Weiter informierten die Botschafter von Andorra, Mo- naco und San Marino das Komitee über den aktuellen Parlamentarische Versammlung des Europarates Stand der Beziehungen ihrer Staaten mit der Europäi- Die Abgeordneten Gerold Büchel (Delegationsleiter) und schen Union sowie die Aussichten ihrer Integration in Judith Oehri als ordentliche Mitglieder, sowie Karin Rü- den Binnenmarkt. Vom 23. bis 25. Juni nahm die Delega- disser-Quaderer und der stellvertretende Abgeordnete tion am 106. CMP- und 73. MPS-Meeting sowie am 48. Rainer Gopp als Ersatzmitglieder vertraten Liechtenstein EFTA-Ministertreffen und am 14. Joint Meeting mit dem im Jahre 2013 bei der Parlamentarischen Versammlung Konsultativkomitee in Trondheim teil. Das Parlamenta- des Europarates in Strassburg. Die Parlamentarische rierkomitee verabschiedete einen Beschluss welcher den Versammlung ist das beratende Gremium des Europara- nationalen Parlamenten der EFTA-Staaten einen Beob- tes, das aus Abgeordneten der 47 nationalen Parlamente achterstatus in den Mechanismen von Europol und Eu- besteht. Sie war die erste pan-europäische Versammlung rojust gewähren soll. Anschliessend informierten die in der Geschichte unseres Kontinents. Mit den Delega- Minister über die neusten Entwicklungen bezüglich Frei- tionen aus den nationalen Parlamenten ist sie nach wie handelsabkommen. Das 41. JPC-Meeting fand vom 28. vor das grösste politische Forum Europas. Im Berichts- bis 29. Oktober in Vaduz statt. Die folgenden Beschlüsse jahr fanden insgesamt vier Sessionen der Parlamentari- wurden verabschiedet: « Die Rechte der Bürger in den schen Versammlung des Europarates in Strassburg statt EU- und EWR / EFTA-Staaten » und « Die Arktis ». Weiter (Winter-, Frühjahrs-, Sommer- und Herbstsession), an wurde das Komitee seitens gemeinsamen EWR-Komi- welchen die liechtensteinische Delegation vertreten war. tees, EFTA-Überwachungsbehörde und EWR-Rat über Ausserhalb dieser Sessionswochen wurden weitere Sit- die neusten Entwicklungen des EWR-Abkommens in- zungen der Fachkommissionen des Europarates in Stra- formiert. Vom 29. bis 31. Oktober nahm die Delegation ssburg oder an anderen Orten im Ausland abgehalten. an einem CMP / MPS-Delegationsbesuch in Zagreb teil. Im Berichtsjahr nahmen zwei Delegationsmitglieder an Thema der Gespräche mit verschiedenen Ausschüssen Wahlbeobachtungsmissionen in Aserbaidschan und in des Kroatischen Parlaments waren jeweils der EU-Beitritt Georgien teil. Pro Jahr werden die Delegationsmitglie- Kroatiens am 1. Juli 2013 sowie die aktuellen Verhand- der rund fünf bis sechs Wochen für diese Aufgaben be- lungen zum EWR-Abkommen. Am 18. November nahm ansprucht. An den Sessionen wurde unter anderem über die Delegation schliesslich am 107. CMP-, 74. MPS-Mee- nachstehende Traktanden debattiert: Syrische Flücht- ting und 49. EFTA Ministertreffen in Genf teil. Das Par- linge in Jordanien, Türkei, Libanon und Irak – Organi- lamentarierkomitee verabschiedete den Beschluss « The sation und Unterstützung internationaler Hilfe; Kampf Green Paper on Climate and Energy 2030 » welcher be- gegen Kindersextourismus; Frontex – Verantwortung für reits in Vaduz als Arbeitspapier diskutiert wurde. An- die Menschenrechte; Die Situation im Mittleren Osten; schliessend wurden die Delegierten über die neusten Korruption als Bedrohung der Rechtsstaatlichkeit; Glei- Entwicklungen bei der Welt Handel Organisation sowie cher Zugang zur Gesundheitsversorgung; Lebensmittel über die Verhandlungen der EU mit den USA über eine Sicherheit – eine permanente Herausforderung und Die Transatlantische Handels- und Investment-Partnerschaft Stärkung der Institution des Ombudsmannes in Europa. (TTIP) informiert. Am 19. November fand ein EWR / EFTA Standing Committee Meeting auf Ministerebene mit Par- EWR / EFTA Parlamentarierkomitee lamentarierkomitee und Konsultativkomitee sowie das 3. Die Delegation des Liechtensteinischen Parlaments bei Gemeinsame Meeting mit dem EWR / EFTA-Forum für Lo- den EFTA- und EWR-Parlamentarierkomitees setzte sich kale und Regionale Behörden und dem EFTA-Parlamen- im Berichtsjahr 2013 aus dem Landtagspräsident Albert tarierkomitee in Brüssel statt. Die Minister informierten Frick (Delegationsleiter) und dem Abgeordneten Harry über das Ergebnis des EWR-Ratstreffen sowie über die Quaderer als ordentliche Mitglieder, sowie dem Abge- aktuellen Kernpunkte der EWR-Agenda. Im Fokus des ordneten Eugen Nägele und dem stellvertretenden Ab- jährlich stattfindenden Treffens mit dem EWR / EFTA-Fo- geordneten Manfred Kaufmann als Ersatzmitglieder zu- rum für Lokale und Regionale Behörden steht der Infor- sammen. Neben den Delegationen aus Liechtenstein mationsaustausch zwischen den Gremien. waren regelmässig Parlamentarier aus Island, Norwe- gen und der Schweiz vertreten. Die Hauptaufgaben der Die Parlamentarische Versammlung der OSZE (Orga- EWR / EFTA-Parlamentarierkomitees sind, sich mit Fra- nisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) gen des EWR bzw. der EFTA auseinanderzusetzen und Die Delegation der Parlamentarischen Versammlung der Stellungnahmen dazu abzugeben. Die Delegation nahm OSZE im Jahre 2013 setzte sich aus den Abgeordneten vom 29. bis 30. Mai am 40. JPC-Meeting in Brüssel teil. Karin Rüdisser-Quaderer (Delegationsleiterin) und Helen Dabei wurden die folgenden drei Beschlüsse verabschie- Konzett Bargetze als ordentliche Mitglieder sowie den det: « Die Zukunft des EWR und die Beziehungen der EU Abgeordneten Judith Oehri und Elfried Hasler als Ersatz- zu Kleinstaaten und der Schweiz »; « Verkehrspolitik im mitglieder zusammen. Ziel der Parlamentarischen Ver- Landtag

sammlung der OSZE ist es, die parlamentarische Seite ter-Koller (Delegationsleiterin) und den stellvertreten- | 13 innerhalb der OSZE zu stärken sowie den Dialog und den Abgeordneten Helmuth Büchel, in Begleitung von die Zusammenarbeit zwischen den Parlamenten zu er- Landtagssekretär Josef Hilti, vertreten. Haupttraktanden leichtern. Die Delegation war im Berichtsjahr sowohl an der Konferenz waren insbesondere: Die Rolle der Par- der Jahrestagung als auch an der Herbsttagung vertre- lamente bei der Überwachung der Vernichtung chemi- ten. Aufgrund der Landtagswahlen im Februar konnte scher Waffen sowie das Verbot, diese einzusetzen; Der die Delegation nicht an der Wintertagung in Wien vom Beitrag der Parlamente auf dem Weg zu einer Welt ohne 21. bis 22. Februar teilnehmen. Die 22. Jahrestagung der Nuklearwaffen; Risikoresistente Entwicklung unter Be- Parlamentarischen Versammlung fand vom 29. Juni bis rücksichtigung demografischer Trends und natürlicher 3. Juli in Istanbul statt. Die Jahrestagung hatte sich den Einschränkungen; Die Rolle der Parlamente beim Schutz « Helsinki +40 » Prozess zum Schwerpunktthema gesetzt der Kinderrechte, insbesondere die Rechte unbegleite- und hat in Vorbereitung auf den 40. Jahrestag der Un- ter Migrantenkinder, sowie bei der Verhinderung ihrer terzeichnung der Schlussakte von Helsinki im Jahr 2015 Ausbeutung in Kriegen und Konflikten. Ebenfalls wurde Vorschläge für institutionelle Reformen zur Neuausrich- das Jahresprogramm 2014 inklusive Budget bekannt- tung der OSZE diskutiert. Weitere Themen der Tagung gegeben sowie die Durchführung von entsprechenden waren die Transparenz in den OSZE-Institutionen, Men- Wahlen in diverse IPU-Gremien vorgenommen. Die 130. schenhandel, Humanitäre Krise in Syrien, Arktis, Guan- Versammlung der IPU wird vom 17. bis 20. März 2014 tanamo sowie die Situation im Mittleren Westen. Ab- wiederum in Genf stattfinden. schliessend wurden traditionsgemäss diverse Wahlen durchgeführt. Am Ende der Tagung wurde die « Istan- Parlamentarier-Kommission Bodensee bul Deklaration » verabschiedet, welche die Mitglieds- Die Parlamentarier-Kommission Bodensee ist ein Fo- staaten auffordert, sich auf höchster politischer Ebene rum mit der Aufgabe und dem Ziel, in einem zweimal zur vollen Umsetzung der OSZE-Verbindlichkeiten so- jährlich durchgeführten Informations- und Meinungs- wie zur Stärkung der Organisation zu verpflichten. Die austausch grenzüberschreitende Probleme zu erörtern, jährlich stattfindende Herbsttagung der Parlamenta- gemeinsame Lösungen anzustreben und sich über ihre rischen Versammlung fand vom 13. bis 15. Oktober in Mitglieder in den Parlamenten für deren Umsetzung ein- Budva (Montenegro) statt. Die Tagung stand unter dem zusetzen. Dabei treffen sich jeweils Parlamentarier aus Thema « Transnationale Bedrohungen und Schutz der Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, St. Gallen, Menschenrechte: Die Rolle der OSZE ». Ebenfalls wurden Appenzell, Schaffhausen, Thurgau, Zürich und Liech- folgende Themen an der Tagung erörtert: Die Situation tenstein. Im Berichtsjahr vertraten Landtagspräsident in Syrien, Das Mittelmeer – eine Union der Kulturen so- Albert Frick (Delegationsleiter), die Abgeordneten Chris- wie Der Kampf gegen Terrorismus. Die Herbstkonferenz toph Beck und Helen Konzett Bargetze und der stellver- eröffnet den Mitgliedern der Versammlung jeweils die tretende Abgeordnete Peter Wachter den liechtensteini- Möglichkeit, Fachexperten auf spezielle Themen, welche schen Landtag in diesem Gremium. Der Freistaat Bayern für die OSZE-Staaten von besonderem Interesse sind, an- hatte im Berichtsjahr den Vorsitz inne. Die 40. Sitzung der zusprechen. Parlamentarier-Konferenz Bodensee fand am 15. März 2013 im Maximilianeum des Bayerischen Landtags statt. Interparlamentarische Union (IPU) Aufgrund der Wahlen im Februar 2013 und der Bestel- Der liechtensteinischen Delegation bei der Interparla- lung der Delegation an der Eröffnungssitzung des Land- mentarischen Union gehörten als Mitglieder im Berichts- tags am 27. März 2013 war die liechtensteinische Delega- jahr Landtagsvizepräsidentin Violanda Lanter-Koller tion dabei nicht vertreten. Auf der Tagesordnung standen (Delegationsleiterin) und der stellvertretende Abgeord- dabei das Schwerpunktthema « Europäische Strategie für nete Helmuth Büchel als ordentliche Mitglieder sowie den Alpenraum – Auswirkungen für den Bodenseeraum » die Abgeordneten Pio Schurti und Wolfgang Marxer als und folgende weitere Themen: Elektrifizierung der Bahn- Ersatzmitglieder an. Analog den Vorjahren fanden im Be- strecke München-Lindau, dramatischer Fangrückgang richtsjahr neben diversen Sitzungen der unterschiedli- beim Bodenseefelchen, einheitliche Funkfrequenzen für chen Arbeits- und Expertengruppen der IPU zwei grosse die Schifffahrt auf dem Bodensee und Behindertentarife Jahreskonferenzen statt. Die erste Konferenz tagte vom auf den Bodenseeschiffen. Am 6. September 2013 fand in 22. bis 27. März 2013 in Quito, Ecuador, die zweite vom Hafen von Lindau auf der MS Stadt Bregenz die 41. Sit- 7. bis 10. Oktober 2013 in Genf. In Quito war die liech- zung der der Parlamentarier-Konferenz Bodensee statt. tensteinische Delegation nicht vertreten, da die Dele- Aufgrund der gleichzeitig stattfindenden Landtagssit- gation aufgrund der Wahlen im Februar 2013 erst an zung war die liechtensteinische Delegation auch an die- der Eröffnungssitzung des Landtags am 27. März 2013 ser Sitzung nicht vertreten. Das Schwerpunktthema der bestellt werden konnte. Eine seriöse Vorbereitung auf Sitzung war « Verkehrsprobleme im Bodenseeraum » und die Konferenz war somit verunmöglicht. An der 129. als ergänzende Thematik wurde die Treibholzproblema- IPU-Konferenz in Genf war die liechtensteinische De- tik diskutiert. Die jährlich stattfindende Präsidentenkon- legation durch Landtagsvizepräsidentin Violanda Lan- ferenz zur Vertiefung der Kontakte, wurde im Beisein LANDTAG

14 | von Landtagspräsident Albert Frick (in Begleitung von Der Landtag hat die Gültigkeit der Landtagswahl vom Landtagssekretär-Stellvertreter Philipp Pfeiffer) am 14. 3. Februar 2013 als solche und die Wahl seiner Mitglie- Juni 2013 im Hotel Sonnenalp Resort in Ofterschwang im der aufgrund der Wahlprotokolle geprüft und bestätigt Allgäu abgehalten. Dabei wurden insbesondere Historie (Validierung). und Kultur des Bodenseeraums und deren wirtschaftli- – Vereidigung durch S.D. Erbprinz Alois von und zu chen Verknüpfungen diskutiert. Im Jahr 2014 wird der Liechtenstein Kanton Appenzell Innerrhoden den Vorsitz innehaben. Die Landtagsabgeordneten und die stellvertretenden Abgeordneten legen den Eid vor S.D. Erbprinz Alois Parlamentsdienst von und zu Liechtenstein ab, unterzeichnen das Verei- digungsprotokoll und erhalten die Wahlurkunde. Das Landtagssekretariat wurde im Zuge der Reform der – Ansprache des Alterspräsidenten Geschäftsordnung, welche am 1. Februar 2013 in Kraft – Wahl des Landtagspräsidenten getreten ist, in Parlamentsdienst umbenannt. Die Aufga- Abg. Albert Frick ben des Parlamentsdienstes sind dabei in Art. 17 GOLT – Wahl des Landtagsvizepräsidenten umrissen. Obwohl der Landtag als Institution bereits 1818 Abg. Violanda Lanter-Koller geschaffen wurde, nahm das Landtagssekretariat bzw. der – Wahl der Schriftführer Parlamentsdienst seinen Betrieb erst im Jahre 1990 auf. Abg. Christoph Beck Heute besteht der Parlamentsdienst aus dem Landtags- Abg. Johannes Kaiser sekretär Josef Hilti, seinem Stellvertreter Philipp Pfeif- – Wahl der Aussenpolitischen Kommission (APK) fer, drei Vollzeitangestellten, einer Teilzeit-Mitarbeiterin Landtagspräsident Albert Frick, Vorsitz und zwei Schreibkräften auf Teilzeitbasis. Der Landtags- Abg. Alois Beck sekretär und sein Stellvertreter werden gemäss Art. 16, Abg. Thomas Lageder Abs. 2 GOLT vom Landtag bestellt. Der Parlamentsdienst Abg. Karin Rüdisser-Quaderer zeichnet insbesondere verantwortlich für die Protokollie- Abg. Pio Schurti rung der Landtagsdebatten, der Kommissions- und De- – Wahl der Finanzkommission (FKO) legationssitzungen sowie die Erstellung der Landtags- Abg. Johannes Kaiser, Vorsitz beschlüsse. Zudem ist der Parlamentsdienst die offizielle Abg. Herbert Elkuch Anlaufstelle des Landtags für andere Parlamente und in- Stv. Abg. Andreas Heeb ternationale Organisationen. Der Arbeitsanfall ist seit Abg. Wendelin Lampert Inbetriebnahme im Jahre 1990 insbesondere aufgrund Abg. Thomas Vogt der generell verstärkten Internationalisierung der Parla- – Wahl der Geschäftsprüfungskommission (GPK) mentsarbeiten stark angewachsen. Der Parlamentsdienst Abg. Wolfgang Marxer, Vorsitz verfügt derzeit zur Arbeits- und Aufgabenbewältigung in- Abg. Peter Büchel klusive den Schreibkräften über 6.40 Stellen. Die Land- Stv. Abg. Rainer Gopp tagsbroschüren (in deutscher und englischer Sprache) so- Abg. Erich Hasler wie Broschüren zum Landtagsgebäude können kostenlos Stv. Abg. Patrick Risch beim Parlamentsdienst angefordert werden. Interessierte – Wahl der Delegation für die Parlamentarische Ver- haben zudem die Möglichkeit, weitere Informationen auf sammlung des Europarates der Homepage des Landtags (www.landtag.li) einzusehen. Abg. Gerold Büchel, Delegationsleiter Abg. Judith Oehri Überblick über die Landtagsbeschlüsse im Stv. Abg. Rainer Gopp (Ersatzmitglied) Jahre 2013 Abg. Karin Rüdisser-Quaderer (Ersatzmitglied) – Wahl der Delegation für die Parlamentarische Ver- Eröffnungssitzung vom 27. März 2013 sammlung der OSZE – Thronrede S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein Abg. Karin Rüdisser-Quaderer, Delegationsleiterin S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein eröffnet Abg. Helen Konzett Bargetze die Landtagssession und richtet die Thronrede an die Abg. Elfried Hasler (Ersatzmitglied) Landtagsabgeordneten. Abg. Judith Oehri (Ersatzmitglied) – Bestellung der Wahlaktenprüfungskommission – Wahl der Delegationen für die EFTA / EWR-Parlamen- In die Wahlaktenprüfungskommission werden die Ab- tarierkomitees geordneten Gerold Büchel und Erich Hasler (Prüfung Landtagspräsident Albert Frick, Delegationsleiter der Wahlakten für den Wahlkreis Oberland) sowie die Abg. Harry Quaderer Abgeordneten Frank Konrad und Thomas Lageder Abg. Manfred Kaufmann (Ersatzmitglied) (Prüfung der Wahlakten für den Wahlkreis Unterland) Abg. Eugen Nägele (Ersatzmitglied) bestellt. – Wahl der Parlamentarier-Kommission Bodensee – Validierung der Landtagswahlen und der Wahl seiner Landtagspräsident Albert Frick, Delegationsleiter Mitglieder Abg. Christoph Beck Landtag

Abg. Helen Konzett Bargetze – Steuerverwaltung | 15 Stv. Abg. Peter Wachter – Gebäude der ehemaligen Präsidial-Anstalt – Wahl der Delegation für die Interparlamentarische – Anfragen des Abg. Christoph Beck: Union (IPU) – öffentlicher Verkehr Landtagsvizepräsidentin Violanda Lanter-Koller, Dele- – Liechtensteinische Landesbank gationsleiterin – Anfrage des Abg. Frank Konrad: Stv. Abg. Helmuth Büchel – Liechtensteinische Landesbank Abg. Wolfgang Marxer (Ersatzmitglied) – Anfrage des Abg. Christoph Wenaweser: Abg. Pio Schurti (Ersatzmitglied) – Landesbank und die Post AG – Wahl der EWR-Kommission – Anfragen des Abg. Wolfgang Marxer: Abg. Christian Batliner, Vorsitz – Sparmassnahmenpaket von CHF 50 Mio. Abg. Christoph Beck – Abacha-Gelder Stv. Abg. Thomas Rehak – Anfragen des Abg. Herbert Elkuch: – Wahl der Mitglieder des Richterauswahlgremiums – Abkommen zwischen Liechtenstein und dem Heili- Abg. Manfred Batliner gen Stuhl Abg. Thomas Lageder – Radfahrweg und Strassenverschmälerung in Nen- Abg. Pio Schurti deln / Abg. Thomas Vogt – Anfrage der Landtagsvizepräsidentin Violanda Lan- – Wahl der Regierung ter-Koller: Regierungschef: – Pensionsversicherung für das Staatspersonal Adrian Hasler, Saxweg 15, 9495 Triesen – Anfragen des Abg. Thomas Lageder: Regierungsräte: – Feier « Energieland Liechtenstein » Marlies Amann-Marxer, Alemannenstrasse 12, 9492 – Buch von Klaus Tschütscher – Kooperation des Liechtensteinischen Landesspitals Aurelia Frick, Runkelsstrasse 19, 9495 Triesen mit dem Spital Grabs Mauro Pedrazzini, Festspielstrasse 9, 9492 Eschen – Magistratenfonds Regierungschef-Stellvertreter: – Möbel der scheidenden Regierungsmitglieder Thomas Zwiefelhofer, Fürst-Franz-Josef-Strasse 64, – bewaffnetes Wachpersonal 9490 Vaduz – Liechtenstein an der Tourismusbörse in Berlin Regierungsrat-Stellvertreter: – Telecom Liechtenstein AG Isabel Donhauser-Frick, Zum St. Johanner 6, 9490 Vaduz – Stiftungsaufsichtsbehörde Andrea Klein, Klosterwingert 28, 9493 – Anfragen des Abg. Pio Schurti: Roland Moser, Im Gässle 5, 9490 Vaduz – Bushaltestelle bei den weiterführenden Schulen in Georg Wohlwend, Abtswingertweg 1, 9490 Vaduz Triesen Carmen Zanghellini-Pfeiffer, Allmeindstrasse 11, 9486 – Personalbestand in der Landesverwaltung – Aktuelle Stunde – Postulat zum « Stimm- und aktiven Wahlrecht Liech- Öffentliche Landtagssitzung vom 24. / 25. April 2013 tensteiner Staatsangehöriger im Ausland » der Abge- – Eröffnung der öffentlichen Landtagssitzung vom ordneten Helen Konzett Bargetze, Thomas Lageder 24. / 25. April 2013 und Wolfgang Marxer vom 2. April 2013 – Genehmigung des Protokolls der Eröffnungssitzung Das Postulat wird an die Regierung überwiesen. vom 27. März 2013 – Postulat « Grenzüberschreitende Verkehrsprobleme Das Protokoll wird genehmigt. gemeinsam lösen » der Abgeordneten Helen Konzett – Anfragen des Abg. Harry Quaderer: Bargetze, Thomas Lageder und Wolfgang Marxer vom – Personalbestand und Personalaufwand der Regie- 25. März 2013 Das Postulat wird an die Regierung rung und Landesverwaltung überwiesen. – Beteiligung an der Liechtensteinischen Landesbank – Bewilligung von Nachtragskrediten (II / 2013) (Nr. – Anfragen der Abg. Helen Konzett Bargetze: 4 / 2013) – Beschilderung von Naturschutzgebieten Die Nachtragskredite werden bewilligt. – Eurostat – Jahresbericht 2012 der Delegation für die EFTA / EWR- – Landeskommissionen und Beiräte Parlamentarierkomitees – Anfrage der Abg. Judith Oehri: Der Jahresbericht wird zur Kenntnis genommen. – Verbindung Ruggell – Salez mit den öffentlichen – Jahresbericht 2012 der Delegation bei der Interparla- Verkehrsmitteln mentarischen Union (IPU) – Anfrage des Abg. Johannes Kaiser: Der Jahresbericht wird zur Kenntnis genommen. – Doppelbesteuerungsabkommen mit Österreich – Jahresbericht 2012 der Delegation bei der Parlamenta- – Anfragen des Abg. Erich Hasler: rischen Versammlung des Europarates LANDTAG

16 | Der Jahresbericht wird zur Kenntnis genommen. – Anfragen des Stv. Abg. Patrick Risch: – Jahresbericht 2012 der Delegation bei der Parlamenta- – Kommission für Gleichstellung von Mann und Frau rier-Kommission Bodensee – Herbizideinsatz Der Jahresbericht wird zur Kenntnis genommen. – Verbot von bienengefährdenden Pestiziden – Jahresbericht 2012 der Delegation bei der Parlamenta- – Anfrage des Abg. Wendelin Lampert: rischen Versammlung der OSZE (Organisation für Si- – Sanktionierung fehlbarer Leistungserbringer im Ge- cherheit und Zusammenarbeit in Europa) sundheitswesen Der Jahresbericht wird zur Kenntnis genommen. – Anfragen der Abg. Helen Konzett Bargetze: – Abänderung des Steuergesetzes sowie Postulatsbeant- – Fortpflanzungsmedizingesetz wortung zur Einführung eines neuen Grenzsteuersat- – Besteuerung von Liegenschaften zes für Spitzenverdiener (Nr. 139 / 2012); [1. Lesung: – Motorfahrzeugsteuer im internationalen Vergleich 21. Dezember 2012] – Stellungnahme der Regierung – Anfrage des Abg. Johannes Kaiser: (Nr. 5 / 2013); 2. Lesung – bürokratische Überreglementierungen Die Gesetzesvorlage wird in 2. Lesung beraten und – Anfragen des Abg. Thomas Lageder: verabschiedet. – Überschuldung des Landesmuseums – Beschluss Nr. 13 / 2013 des Gemeinsamen EWR-Aus- – stellvertretende Regierungsmitglieder schusses (Richtlinie 2008 / 92 / EG des Europäischen – Finanzkontrolle Parlaments und des Rates vom 22. Oktober 2008 zur – Electranten Einführung eines gemeinschaftlichen Verfahrens zur – Anfragen der Abg. Judith Oehri: Gewährleistung der Transparenz der vom industriellen – KMU-Verträglichkeitstest Endverbraucher zu zahlenden Gas- und Strompreise) – Kontrolle allgemeinverbindlicher Gesamtarbeitsver- (Nr. 9 / 2013) träge Dem Beschluss wird zugestimmt. – Immobiliensituation – Beschluss Nr. 229 / 2012 des Gemeinsamen EWR-Aus- – Anfragen des Abg. Erich Hasler: schusses (Richtlinie 2011 / 90 / EG vom 14. November – Informationsabkommen 2011) (Nr. 6 / 2013) – Telecom Dem Beschluss wird zugestimmt. – Anfrage des Abg. Pio Schurti: – Entschädigung des Präsidenten der – Stabsstelle FIU Landessteuerkommission (RA 2012 / 1886-1778) – Aktuelle Stunde Die Entschädigung wird genehmigt – Initiative bez. Abänderung des Gesetzes vom 28. Juni – Einbürgerungsgesuch von 1984 über die Ausrichtung von Beiträgen an die po- Isabell Clara Maria Rüdt, Vaduz litischen Parteien der Abgeordneten Herbert Elkuch, Dem Einbürgerungsgesuch wird zugestimmt. Erich Hasler, Harry Quaderer und Pio Schurti vom – Abänderung des Finanzkonglomeratsgesetzes, des 29. April 2013 Bankengesetzes sowie des Gesetzes über die Verwalter Auf die Initiative wird nicht eingetreten. alternativer Investmentfonds (Nr. 2 / 2013); 1. Lesung – Motion zur Änderung der Beteiligungsstrategie vom Die Gesetzesvorlagen werden in 1. Lesung beraten. 22.11.2011 des Fürstentums Liechtenstein für die Be- – Abänderung des Finanzmarktaufsichtsgesetzes (Nr. teiligung an der Liechtensteinischen Landesbank der 3 / 2013); 1. Lesung Abgeordneten Herbert Elkuch, Erich Hasler, Harry Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten. Quaderer und Pio Schurti vom 29 April 2013 (Behand- – Abänderung des Konsumkreditgesetzes (KKG) (Nr. lung gemäss Art. 11c GVVKG). Die Motion wird zur 7 / 2013); 1. und 2. Lesung Stellungnahme an die Regierung überwiesen. Die Gesetzesvorlage wird in 1. und 2. Lesung beraten – Postulat zur Bestellung strategischer Führungsebenen und verabschiedet. gemäss dem Öffentlichen Unternehmens-Steuerungsge- – Abänderung des Personen- und Gesellschaftsrechts setz (ÖUSG) der Abgeordneten Helen Konzett Bargetze, (Nr. 8 / 2013); 1. Lesung Thomas Lageder und Wolfgang Marxer vom 26. April Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten. 2013. Das Postulat wird an die Regierung überwiesen. – Beantwortung der Kleinen Anfragen – Interpellation zum E-Government der Landesverwal- tung der Abgeordneten Helen Konzett Bargetze, Tho- Öffentliche Landtagssitzung vom 22. / 23. / 24. Mai 2013 mas Lageder und Wolfgang Marxer vom 29. April 2013 – Eröffnung der öffentlichen Landtagssitzung vom Die Interpellation wird an die Regierung überwiesen. 22. / 23. / 24. Mai 2013 – Interpellation zu Kommissionen der Abgeordneten – Anfragen des Abg. Harry Quaderer: Helen Konzett Bargetze, Thomas Lageder und Wolf- – Stelle des Integrationsbeauftragten gang Marxer vom 29. April 2013 – Aufträge zur Beantwortung Kleiner Anfragen Die Interpellation wird an die Regierung überwiesen. – Anfrage des Abg. Peter Büchel: – Wahl der Beschwerdekommission für Verwaltungs- – Liechtenstein Marketing angelegenheiten. Die Beschwerdekommission wird Landtag

wie folgt gewählt: Präsident: lic.iur. Daniel F. Seger, Die Gesetzesvorlagen werden in 1. und 2. | 17 Garnis 11, 9495 Triesen Vizepräsident: lic.iur. Rolf Lesung beraten und verabschiedet. Feger, Am Irkales 7, 9490 Vaduz Mitglieder: Gilbert – Kleine Anfragen Beantwortung Frommelt, Im Zagalzel 36, 9494 Schaan; Eric Marxer, St. Markusgasse 2, 9490 Vaduz; Christian Näff, Ober- Öffentliche Landtagssitzung vom 19. / 20. / 21. Juni 2013 bühl 41, 9487 Ersatzmitglieder: Agatha Pino – Eröffnung der öffentlichen Landtagssitzung vom Maqueda, Tils 8, 9493 Mauren; Elisabeth Stock-Gstöhl, 19. / 20. / 21. Juni 2013 Ober Betsche 14, 9488 Schellenberg – Genehmigung des Protokolls der öffentlichen Land- – Bewilligung von Nachtragskrediten (III / 2013) (Nr. tagssitzung vom 24. / 25. April 2013. 10 / 2013) Das Protokoll wird genehmigt. Die Nachtragskredite werden genehmigt. – Anfrage des Abg. Peter Büchel: – Jahresbericht 2012 der Ombudsperson für Kinder und – Liechtenstein Marketing Jugendliche [gekürzte Beratung]. – Anfrage des Abg. Alois Beck: Der Bericht wird zur Kenntnis genommen. – Schwangerschaftskonflikt – Tätigkeitsbericht 2012 der Datenschutzstelle [gekürzte – Anfrage der Abg. Karin Rüdisser-Quaderer: Beratung] – Amt für Soziales und Gesellschaft Der Bericht wird zur Kenntnis genommen. – Anfragen des Abg. Harry Quaderer: – Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2012 des Liech- – Vocus GmbH tensteinischen Rundfunks (LRF) (Nr. 11 / 2013). Der – Pensionskassa.li Bericht wird zur Kenntnis genommen. – Lex USA – Geschäftsbericht 2012 der Finanzmarktaufsicht (FMA) – Anfragen der Abg. Judith Oehri: Liechtenstein (Nr. 13 / 2013). Der Bericht wird zur – Bildungsstrategie Kenntnis genommen. – Uni Liechtenstein – Geschäftsbericht 2012 der Liechtensteinischen Lan- – Gebühr für den Medikamenten-Check desbank AG (Nr. 14 / 2013). Der Bericht wird zur Kennt- – Anfrage des Abg. Johannes Kaiser: nis genommen. – Realschulklassengrössen – Bericht über die Justizpflege der Gerichte 2012 (Nr. – Anfrage der Landtagsvizepräsidentin Violanda Lan- 15 / 2013). Der Bericht wird zur Kenntnis genommen. ter-Koller: – Abänderung des Finanzmarktaufsichtsgesetzes (Nr. – Eignerstrategie der Liechtensteinischen Gasversor- 3 / 2013); [1. Lesung: 25. April 2013] – Stellungnahme gung der Regierung (Nr. 22 / 2013); 2. Lesung Die Gesetzes- – Anfragen der Abg. Helen Konzett Bargetze: vorlage wird in 2. Lesung beraten und verabschiedet. – Fund- und Forschungsberichte der liechtensteini- – Interpellationsbeantwortung betreffend « Telecom schen Denkmalpflege und Archäologie Liechtenstein AG » (Nr. 32 / 2013). Die Interpellations- – Stand aktueller Agenden im Strassenverkehr beantwortung wird zur Kenntnis genommen. – Anfragen des Stv. Abg. Rainer Gopp: – Zukünftige Ausrichtung des Telekommunikations- – Publikation der Umsätze der Leistungserbringer im standortes Liechtenstein (Nr. 21 / 2013); 1. Lesung Gesundheitswesen Auf die Vorlage wird nicht eingetreten. – Mietrecht – Abänderung des Bezügegesetzes (Initiative des Land- – demografischer Wandel und Strategiepapiere tagspräsidiums vom 30.4.2013); 1. und 2. Lesung – Bedarfsplanung in der ambulanten und stationären Die Gesetzesvorlage wird in 1. und 2. Lesung beraten Pflege und verabschiedet sowie für dringlich erklärt. – Anfrage des Abg. Wendelin Lampert: – Schaffung eines Gesetzes über die betriebliche Vor- – Pensionsversicherung für das Staatspersonal sorge des Staates sowie die Ausfinanzierung der De- – Anfrage des Stv. Abg. Andreas Heeb: ckungslücke der ensionsversicherung für das Staats- – Arbeitsmarktservice personal (Nr. 16 / 2013); 1. Lesung. Die Gesetzesvorlage – Anfrage des Abg. Christoph Beck: wird in 1. Lesung beraten. – ÖUSG – Schaffung eines Gesetzes über die betriebliche – Anfrage des Abg. Frank Konrad: Vorsorge des Staates sowie die Ausfinanzierung der – Bildung Deckungslücke der Pensionsversicherung für das – Anfragen des Abg. Wolfgang Marxer: Staatspersonal (Nr. 16 / 2013); 1. Lesung – Fortsetzung – Steuerung des Finanzhaushalts Die Gesetzesvorlagen werden in 1. Lesung beraten. – Menschenrechtslage in Liechtenstein – Abänderung des Gesetzes über die Verwalter alterna- – Regionaltreffen tiver Investmentfonds (AIFMG) und die Abänderung – Telecom des Gesetzes über die Abänderung des Finanzmarkt- – Anfrage des Abg. Herbert Elkuch: aufsichtsgesetzes vom 19.12.2012 (Nr. 24 / 2013); – Beratungsmandat von AXA Winterthur 1. Lesung – Anfragen des Abg. Erich Hasler: LANDTAG

18 | – vorzeitige Pensionierung – Wahl eines Senatsvorsitzenden des Obergerichtes – Beschaffung von externen Dienstleistungen Als Senatsvorsitzender wird gewählt: – Aktuelle Stunde (Bildungslandschaft Liechtenstein) Dr. Dieter Santner, Ölrainstrasse 26b, A-6900 Bregenz – Beantwortung der Motion zur Ausrichtung eines För- – Wahl eines Ersatzmitgliedes der Landesgrundver- derbeitrages von CHF 3 Millionen im Sinne eines zins- kehrskommission losen Darlehens an den Bau eines Holzheizwerkes der Als Ersatzmitglied wird gewählt: Bürgergenossenschaft Balzers (Nr. 30 / 2013) Martin Schierscher, Auf der Egerta 30, 9498 Die Beantwortung wird zur Kenntnis genommen und – Staatsbeitrag an die Kosten der obligatorischen Kran- die Motion abgeschrieben. kenpflegeversicherung der übrigen Versicherten für – Verkehrsdienstebericht 2013 (Nr. 29 / 2013) das Jahr 2014 (Nr. 26 / 2013) Dem Bericht wird zugestimmt. Der Staatsbeitrag an die Kosten der obligatorischen – Geschäftsbericht 2012 des Verkehrsbetriebs Liech- Krankenpflegeversicherung der übrigen Versicher- tenstein mobil (Nr. 19 / 2013) ten für das Jahr 2014 wird auf CHF 42 Mio. festge- Der Bericht wird zur Kenntnis genommen. legt. – Interpellation zu den Auswirkungen einer Privatklinik – Bewilligung von Nachtragskrediten (IV / 2013) (Nr. in Bendern auf das Liechtensteinische Landesspital 23 / 2013) [gekürzte Beratung] und das liechtensteinische Gesundheitssystem der Ab- Die Nachtragskredite werden bewilligt. geordneten Harry Quaderer, Pio Schurti, Erich Hasler – Bericht von Landtag, Regierung und Gerichten 2012 und Herbert Elkuch vom 27. Mai 2013 (Nr. 12 / 2013) (Rechenschaftsbericht) Die Interpellation wird an die Regierung überwiesen. Der Rechenschaftsbericht der Regierung sowie die – Interpellation zur grenzüberschreitenden Zusammen- Landesrechnung für das Jahr 2012 werden genehmigt. arbeit der Spitalregion Rheintal-Werdenberg-Sargan- Der Verrechnung des Aufwandüberschusses mit den serland und des Liechtensteinischen Landesspitals der Eigenmitteln wird zugestimmt. Abgeordneten Harry Quaderer, Pio Schurti, Erich Has- – Bericht der Finanzkontrolle über die Prüfung der Lan- ler und Herbert Elkuch vom 27. Mai 2013 desrechnung 2012 Die Interpellation wird an die Regierung überwiesen. Der Bericht wird zur Kenntnis genommen. – Interpellation zum Polizeiwesen in Liechtenstein der – Tätigkeitsbericht 2012 der Finanzkontrolle Abgeordneten Harry Quaderer, Pio Schurti, Erich Has- Der Bericht wird zur Kenntnis genommen. ler und Herbert Elkuch vom 27. Mai 2013 – Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2012 der Liech- Die Interpellation wird an die Regierung überwiesen. tensteinischen Kraftwerke (LKW) (Nr. 17 / 2013) – Motion zur Abänderung des Gesetzes vom 28.06.1984 Der Geschäftsbericht und die Jahresrechnung 2012 über die Ausrichtung von Beiträgen an die politischen werden zur Kenntnis genommen. Parteien der Abgeordneten Christoph Wenaweser, – Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2012 der Liech- Violanda Lanter-Koller, Karin Rüdisser-Quaderer, Pe- tensteinischen Gasversorgung (LGV) (Nr. 18 / 2013) ter Büchel, Judith Oehri, Frank Konrad, Christoph Der Geschäftsbericht und die Jahresrechnung 2012 Beck und Thomas Vogt vom 27. Mai 2013 werden zur Kenntnis genommen. Die Motion wird an die Regierung überwiesen. – Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2012 der Tele- – Interpellationsbeantwortung betreffend die Interpella- com Liechtenstein AG (Nr. 20 / 2013) tion zum Gesellschaftsrecht (Nr. 28 / 2013) Der Geschäftsbericht und die Jahresrechnung 2012 Die Interpellationsbeantwortung wird zur Kenntnis ge- werden zur Kenntnis genommen. nommen. – Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2012 der AHV- – Wahl eines Ad-hoc-Richters für StGH 2012 / 181 IV-FAK-Anstalten (Nr. 25 / 2013) Als Ad-hoc-Richter wird gewählt: Der Geschäftsbericht und die Jahresrechnung 2012 Dr. Alexander Ospelt, Landstrasse 99, 9494 Schaan werden zur Kenntnis genommen. – Wahl eines Ad-hoc-Richters für StGH 2012 / 170 und – Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2012 des Liech- StGH 2012 / 199 tensteinischen Landesspitals (Nr. 27 / 2013) Als Ad-hoc-Richter wird gewählt: Der Geschäftsbericht und die Jahresrechnung 2012 lic.iur. Marco Ender, Landstrasse 40, 9495 Triesen werden zur Kenntnis genommen. – Wahl eines Ad-hoc-Richters für StGH 2013 / 11 und – Abänderung des Finanzkonglomeratsgesetzes, des StGH 2013 / 17 Bankengesetzes sowie des Gesetzes über die Verwal- Als Ad-hoc-Richter wird gewählt: ter alternativer Investmentfonds (Nr. 2 / 2013); [1. Le- Dr. Matthias Niedermüller, Feldkircherstrasse 15, sung: 25. April 2013] – Stellungnahme der Regierung 9494 Schaan (Nr. 31 / 2013); 2. Lesung – Wahl zweier Ad-hoc-Richter für StGH 2013 / 49 Die Gesetzesvorlagen werden in 2. Lesung beraten und Als Ad-hoc-Richter werden gewählt: verabschiedet. Mag.iur. Karlheinz Konrad, Landstrasse 35, 9490 Vaduz – Bereinigung der Anlagen I und II zum Zollvertrag, lic.iur. HSG Stefan Hassler, Im Rösle 3, 9494 Schaan LGBl. 2013 Nr. 158 [gekürzte Beratung] Landtag

Die Bereinigung wird zur Kenntnis genommen. ligungsstrategie vom 22.11.2011 des Fürstentums | 19 – Kleine Anfragen Beantwortung Liechtenstein für die Beteiligung an der Liechtenstei- nischen Landesbank AG (Schreiben des Regierungs- Öffentliche Landtagssitzung vom 4. / 5. / 6. September chefs vom 14. August 2013) 2013 Die Stellungnahme wird zur Kenntnis genommen. Der – Eröffnung der öffentlichen Landtagssitzung vom Überweisung der Motion wird nicht zugestimmt. 4. / 5. / 6. September 2013 – Postulat betreffend die transparente Parteienfinanzie- – Genehmigung des Protokolls der öffentlichen Land- rung zur Stärkung des Vertrauens in die Parteien der tagssitzung vom 22. / 23. / 24. Mai 2013 Abgeordneten Helen Konzett Bargetze, Thomas Lage- Das Protokoll wird genehmigt. der und Wolfgang Marxer vom 10. August 2013 – Genehmigung des Protokolls der öffentlichen Land- Das Postulat wird nicht an die Regierung überwiesen. tagssitzung vom 19. / 20. / 21. Juni 2013 – Postulat betreffend die Schweizer Grenzgängerbesteu- Das Protokoll wird genehmigt. erung der Abgeordneten Helen Konzett Bargetze, Tho- – Anfrage des Abg. Christoph Wenaweser: mas Lageder und Wolfgang Marxer vom 10. August – AHV 2013 – Anfragen des Abg. Thomas Lageder: Das Postulat wird nicht an die Regierung überwiesen. – Kita-Platz-Stop – Postulat über die Ausübung eines öffentlichen Am- – Engelkreuzung in tes von Amtsstellenleiterinnen und Amtsstellenleitern – Kirche und Staat und die Entlohnung von Landesangestellten für die – Abacha-Gelder Ausübung eines öffentlichen Amtes bei Land und Ge- – Steuern von Banken meinden der Abgeordneten Christoph Beck und Judith – Anfragen der Abg. Christine Wohlwend: Oehri vom 14. August 2013 – Rotwildbesenderung Das Postulat wird abgeändert und an die Regierung – NSA-Abhörskandal überwiesen. – Steuer natürlicher Personen – Motion zur Abänderung des Gesetzes vom 14. Septem- – Anfragen des Abg. Harry Quaderer: ber 1994 über die Motorfahrzeugsteuer (verursacher- – IWF gerechte Ausgestaltung der Motorfahrzeugsteuer) der – missbräuchlicher Bezug von Sozialhilfen und Renten Abgeordneten Helen Konzett Bargetze, Thomas Lage- – Hundebissvorfall in der und Wolfgang Marxer vom 10. August 2013 – Anfragen der Abg. Helen Konzett Bargetze: Die Motion wird in ein Postulat umgewandelt. Das – Verkauf von Patientendaten Postulat wird an die Regierung überwiesen. – Landwirtschaft – Interpellation zu den Auswirkungen des neuen Steu- – Anfragen des Abg. Johannes Kaiser: ergesetzes der Abgeordneten Helen Konzett Bargetze, – Benachteiligung der Vereine am Staatsfeiertag Thomas Lageder und Wolfgang Marxer vom 10. Au- – Agglomerationsprogramm Werdenberg-Liechtenstein gust 2013 – Anfrage der Abg. Judith Oehri: Die Interpellation wird an die Regierung überwiesen. – Kürzungen der Honorare bei externen Dienstleistern – Interpellation zur Besteuerung nach Aufwand (Pau- – Anfrage des Abg. Alois Beck: schalbesteuerung) der Abgeordneten Helen Konzett – Standort St. Elisabeth Bargetze, Thomas Lageder und Wolfgang Marxer vom – Anfragen des Abg. Wendelin Lampert: 10. August 2013 – Finanzierung von Vorsorgeeinrichtungen Die Interpellation wird an die Regierung überwiesen. – Landesgesundheitskommission – Wahl einer Landtagskommission zur Bestellung ei- – Anfrage des Abg. Herbert Elkuch: ner Ombudsperson für Kinder und Jugendliche für die – Missbrauch von Verfahrenshilfe Zeitdauer vom 1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2017 – Anfrage des Abg. Wolfgang Marxer: Die Kommission wird wie folgt bestellt: – LieMobil – Elfried Hasler (Vorsitz) – Anfragen des Abg. Erich Hasler: – Helmuth Büchel – Neubewertung von Liegenschaften – Frank Konrad – Vermögensfreibetrag – Thomas Lageder – Anfrage des Abg. Pio Schurti: – Peter Wachter – Beschäftigte in der Landesverwaltung – Wahl eines Ersatzrichters des Staatsgerichtshofes – Anfrage des Abg. Gerold Büchel: für den Rest der Amtsdauer vom 1. Januar 2013 bis – Kosten für die Beantwortung einer Kleinen Anfrage 31. Dezember 2017 – Aktuelle Stunde: Einkommensseitige Sanierung des Als Ersatzrichter des StGHs wird bestellt: Staatshaushaltes – Dr. Walter Berka, Kapitelgasse 5-7, A-5020 Salzburg Die Aktuelle Stunde wird abgehalten. – Finanzbeschluss über die Ausrichtung von Beiträgen – Beantwortung der Motion zur Änderung der Betei- an die Bürgergenossenschaft Balzers für die Reduktion LANDTAG

20 | von staatlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit nung (EG) Nr. 924 / 2009) (Nr. 39 / 2013) dem Betrieb eines Holzheizwerkes Dem Beschluss wird zugestimmt. Dem Finanzbeschluss wird zugestimmt. – Abkommen zwischen dem Fürstentum Liechtenstein – Massnahmenpaket III zur Sanierung des Landeshaus- und der Republik Österreich über die Zusammenarbeit halts (Nr. 45 / 2013) im Bereich Steuern sowie das Protokoll zur Abände- Dem Massnahmenpaket wird zugestimmt. rung des Abkommens zwischen dem Fürstentum Liech- – Postulat betreffend mögliche Massnahmen zur Re- tenstein und der Republik Österreich zur Vermeidung duktion des Personal- und Sachaufwandes des Staates der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steuern der Abgeordneten Herbert Elkuch, Erich Hasler, Harry vom Einkommen und vom Vermögen (Nr. 40 / 2013) Quaderer und Pio Schurti vom 14. August 2013 Dem Abkommen wird zugestimmt. Das Postulat wird nicht an die Regierung überwiesen. – Einbürgerungsgesuch von Elisa Mirarchi, Drescheweg – Gewährung eines Landesbeitrages an die Genossen- 10, 9490 Vaduz schaft « Theater am Kirchplatz » für die Jahre 2014 bis Der Verleihung des liechtensteinischen Landesbürger- 2017 (Nr. 47 / 2013) rechts an Frau Elisa Mirarchi wird vorbehaltlich der Dem Finanzbeschluss wird zugestimmt. Zustimmung S.D. des Erbprinzen Alois von und zu – Geschäfts- und Finanzbericht 2012 der Liechtensteini- Liechtenstein zugestimmt. schen Post AG (Nr. 36 / 2013) – Schaffung eines Gesetzes betreffend die Aufsicht über Der Bericht wird zur Kenntnis genommen. Personen nach Art. 180a des Personen- und Gesell- – Abänderung des Gesetzes zum Schutz von Natur und schaftsrechts und Abänderung weiterer Gesetze (Nr. Landschaft (Nr. 123 / 2012); [1. Lesung: 23. November 41 / 2013); 1. Lesung 2012] – Stellungnahme der Regierung (Nr. 44 / 2013); Die Gesetzesvorlagen werden in 1. Lesung beraten. 2. Lesung – Totalrevision des Treuhändergesetzes (TrHG) und die Die Gesetzesvorlage wird in 2. Lesung beraten und Abänderung weiterer Gesetze (Nr. 42 / 2013); 1. Lesung verabschiedet. Die Gesetzesvorlagen werden in 1. Lesung beraten. – Abänderung des Personen- und Gesellschaftsrechts – Totalrevision des Rechtsanwaltsgesetzes und Abände- (Nr. 8 / 2013); [1. Lesung: 25. April 2013] – Stellung- rung weiterer Gesetze (Nr. 43 / 2013); 1. Lesung nahme der Regierung (Nr. 33 / 2013); 2. Lesung Die Gesetzesvorlagen werden in 1. Lesung beraten. Die Gesetzesvorlage wird in 2. Lesung beraten und – Abänderung des Finanzmarktaufsichtsgesetzes (Nr. verabschiedet. 48 / 2013); 1. Lesung – Schaffung eines Gesetzes über die betriebliche Vor- Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten. sorge des Staates sowie die Ausfinanzierung der De- – Abänderung des Gesetzes über die Freizügigkeit für ckungslücke der Pensionsversicherung für das Staats- EWR- und Schweizer Staatsangehörige (Personenfrei- personal (Nr. 16 / 2013); [1. Lesung: 24. Mai 2013] zügigkeitsgesetz; PFZG) sowie die Abänderung weite- – Stellungnahme der Regierung (Nr. 46 / 2013); 2. Le- rer Gesetze (Ausländergesetz; AuG; Heimatschriften- sung gesetz; HSchG und Asylgesetz; AsylG) (Nr. 34 / 2013); Die Gesetzesvorlagen werden in 2. Lesung beraten und 1. Lesung verabschiedet. Die Gesetzesvorlagen werden in 1. Lesung beraten. – Änderung der Vereinbarung zum Vertrag zwischen – Schaffung eines Gesetzes über die Reduktion der dem Fürstentum Liechtenstein und der Schweizeri- CO2-Emissionen (CO2-Gesetz) (Nr. 38 / 2013); 1. Le- schen Eidgenossenschaft betreffend die Umweltabga- sung ben im Fürstentum Liechtenstein (Nr. 35 / 2013) Die Gesetzesvorlage wird in 1. und 2. Lesung beraten Der Änderung wird zugestimmt. und verabschiedet. – Beschluss Nr. 94 / 2013 des Gemeinsamen EWR-Aus- – Kleine Anfragen Beantwortung schusses (Richtlinie 2011 / 77 / EU über die Schutzdauer des Urheberrechts und bestimmter verwandter Schutz- Öffentliche Landtagssitzung vom 2. / 3. Oktober 2013 rechte) (Nr. 37 / 2013) – Eröffnung der öffentlichen Landtagssitzung vom 2. / 3. Dem Beschluss wird zugestimmt. Oktober 2013 – Beschluss Nr. 86 / 2013 des Gemeinsamen EWR-Aus- – Anfrage des Landtagspräsidenten Albert Frick: schusses (Verordnung (EG) Nr. 924 / 2009 des Europä- – Führungspositionen in der Landesverwaltung ischen Parlaments und des Rates vom 16. September – Anfragen des Abg. Elfried Hasler: 2009 über grenzüberschreitende Zahlungen in der Ge- – Stiftungsbesteuerung meinschaft und zur Aufhebung der Verordnung (EG) – Entwicklung des Gesellschaftswesens Nr. 2560 / 2001; Verordnung (EU) Nr. 260 / 2012 des Eu- – Anfrage des Abg. Christoph Wenaweser: ropäischen Parlaments und des Rates vom 14. März – Abkommen USA 2012 zur Festlegung der technischen Vorschriften und – Anfragen des Abg. Thomas Lageder: der Geschäftsanforderungen für Überweisungen und – Besteuerung von natürlichen und juristischen Perso- Lastschriften in Euro und zur Änderung der Verord- nen Landtag

– Rahmenfrist der ALV Die Interpellation wird an die Regierung überwiesen. | 21 – Steuern von Banken – Postulat für zielgerichtete Familienzulagen der Abge- – Anfragen der Abg. Helen Konzett Bargetze: ordneten Helen Konzett Bargetze, Thomas Lageder – Strombezug von elektrischer Energie bei den LKW und Wolfgang Marxer vom 6. September 2013 durch das Land Liechtenstein Das Postulat wird nicht an die Regierung überwiesen. – Jungbürgerfeier – Wahl einer Delegation « Freundschaftsgruppe CH / FL » – Restwasser in der Samina Die Delegation « Freundschaftsgruppe CH / FL » wird – Schutz von Patienten gegen Verkauf ihrer Daten wie folgt bestellt: – Anfragen des Abg. Harry Quaderer: – Landtagspräsident Albert Frick – Liegenschaftsverwaltung im Verwaltungsbereich – Landtagsvizepräsidentin Violanda Lanter-Koller des Landes Liechtenstein – Abg. Helen Konzett Bargetze – Jufa Gästehaus in Malbun – Abg. Harry Quaderer – Landesspital – Abg. Christoph Wenaweser – Anfrage der Abg. Judith Oehri: – Abg. Christine Wohlwend – AIBA und aha – Wahl einer Landrichterin – Anfrage des Abg. Johannes Kaiser: Als Landrichterin wird gewählt: – Steueramnestie lic.iur. HSG Diana Kind, Bühl 17, 9487 Gamprin – Anfragen des Abg. Erich Hasler: – Wahl eines Ad-hoc-Richters des Staatsgerichtshofes – Bauverordnung und Liftkontrollen für das Verfahren StGH 2013 / 100 – Kindertagesstätten Als Ad-hoc-Richter des Staatsgerichtshofes für das – Anfrage des Stv. Abg. Rainer Gopp: Verfahren StGH 2013 / 100 wird gewählt: – Radweg Lic.iur. HSG et dipl.nat. ETH Stefan Hassler, Im Rösle – Anfrage des Abg. Christoph Beck: 3, 9494 Schaan – Spitalabrechnung – Wahl eines Ad-hoc-Richters des Staatsgerichtshofes – Anfragen des Abg. Wendelin Lampert: für das Verfahren StGH 2013 / 72 – Landesgesundheitskommission Als Ad-hoc-Richter des Staatsgerichtshofes für das – Arzttarif Verfahren StGH 2013 / 72 wird gewählt: – Austritte aus der staatlichen Pensionsversicherung Dr. Helmut Schwärzler, Feldkircherstrasse 15, 9494 – Anfrage des Abg. Herbert Elkuch: Schaan – Austritte der Gemeinden aus der PVS – Wahl einer Richterin des Verwaltungsgerichtshofes – Anfragen des Abg. Wolfgang Marxer: Als Richterin des Verwaltungsgerichtshofes wird ge- – Grüne Woche wählt: – Regierungsprogramm MMag. Dr. Esther Schneider, Maurer Lange Gasse – S-Bahn 34 / 2, A-1230 Wien – Austritte aus der staatlichen Pensionsversicherung – Wahl zweier Oberrichter – Aktuelle Stunde: Austritt der staatsnahen Unternehmen Als Oberrichter werden gewählt: sowie Gemeinden aus der staatlichen Pensionskasse – Dr. Dietmar Baur, Schwefelstrasse 33, 9490 Vaduz Die Aktuelle Stunde wird abgehalten. – lic.iur. Jürgen Nagel, Unnothstrasse 23, CH-9430 – Petition « Zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der St. Margrethen Stabsstelle für Chancengleichheit zuständig für die – Wahl eines Richters des Staatsgerichtshofes Bereiche Gleichstellung von Frau und Mann; Behin- Als Richter des Staatsgerichtshofes wird gewählt: derung; Migration und Integration; sexuelle Orientie- Prof. Dr. Bernhard Ehrenzeller, Bodanstrasse 4, CH- rung », überreicht vom Frauennetz Liechtenstein am 9000 St. Gallen 23. September 2013 – Wahl eines Ersatzrichters des Staatsgerichtshofes Die Petition wird an die Regierung überwiesen. Als Ersatzrichter des Staatsgerichtshofes wird gewählt: – Interpellationsbeantwortung betreffend die Interpella- Prof. Dr. Benjamin Schindler, Tigerbergstrasse 21, tion zum Polizeiwesen in Liechtenstein (Nr. 57 / 2013) CH-9000 St. Gallen Die Interpellationsbeantwortung wird zur Kenntnis ge- – Wahl eines Ersatzrichters des Verwaltungsgerichts- nommen. hofes. Als Ersatzrichter des Verwaltungsgerichtshofes – Interpellationsbeantwortung betreffend die Interpella- wird gewählt: lic.iur. et rer.pol. Pius Heeb, Felbaweg tion zu Kommissionen (Nr. 60 / 2013) 10, 9494 Schaan Die Interpellationsbeantwortung wird zur Kenntnis ge- – Gewährung eines Landesbeitrages an die Geschäfts- nommen. stelle der Internationalen Alpenschutzkommission – Interpellation zur Ausgestaltung des Medienförde- CIPRA (Nr. 51 / 2013) rungsgesetzes der Abgeordneten Helen Konzett Bar- Dem abgeänderten Finanzbeschluss wird zugestimmt. getze, Thomas Lageder und Wolfgang Marxer vom 6. – Bewilligung von Nachtragskrediten (V / 2013) (Nr. September 2013 54 / 2013) LANDTAG

22 | Die Nachtragskredite werden genehmigt. – Änderung des Landwirtschaftsgesetzes (Nr. 59 / 2013); – Abänderung des Finanzbeschlusses vom 18. Novem- 1. Lesung ber 2009 über die Genehmigung eines Verpflichtungs- Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten. kredites für die Realisierung des Industriezubringers – Gesetz zum Abkommen zwischen Liechtenstein und Schaan (Nr. 50 / 2013) Österreich über die Zusammenarbeit im Bereich der Dem Finanzbeschluss wird zugestimmt und er wird für Steuern (Nr. 62 / 2013); 1. Lesung dringlich erklärt. Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten. – Anpassung des Faktors (k) zur Festlegung des Min- – Beantwortung der Kleinen Anfragen destfinanzbedarfs gemäss Finanzausgleichsgesetz für die Jahre 2014 und 2015 im Rahmen der Sanierung Öffentliche Landtagssitzung vom 6. / 7. / 8. November des Landeshaushalts (Nr. 61 / 2013) 2013 Die Gesetzesvorlagen werden in 1. und 2. Lesung be- – Eröffnung der öffentlichen Landtagssitzung vom raten und verabschiedet. 6. / 7. / 8. November 2013 – Massnahmenpaket III zur Sanierung des Landes- – Genehmigung des Protokolls der öffentlichen Land- haushaltes (Ergänzende Projekte / Abklärungen) (Nr. tagssitzung vom 4. / 5. / 6. September 2013 45 / 2013) Die ergänzenden Projekte bzw. Abklärungen Das Protokoll wird genehmigt. zum Massnahmenpaket III zur Sanierung des Landes- – Anfragen der Abg. Judith Oehri: haushaltes werden zur Kenntnis genommen. – Existenzminimum – Abkommen über die Zusammenarbeit zwischen dem – Entsorgungsgebühren im Autogewerbe Fürstentum Liechtenstein und Eurojust (Nr. 52 / 2013) – Anfrage des Abg. Elfried Hasler: Dem Abkommen wird zugestimmt. – Firma Carcoustics – Protokoll Nr. 15 vom 24. Juni 2013 zur Konvention vom – Anfrage des Abg. Erich Hasler: 4. November 1950 zum Schutze der Menschenrechte – Mietverhältnis der Steuerverwaltung und Grundfreiheiten (Nr. 55 / 2013) – Anfragen des Abg. Pio Schurti: Dem Protokoll wird zugestimmt. – Nicht-Liechtensteiner im Staatsdienst – Zusatzprotokoll vom 31. Mai 2001 gegen die uner- – Hygiene in öffentlichen Bauten laubte Herstellung von Schusswaffen, dazugehörigen – Anfrage des Abg. Alois Beck: Teilen und Komponenten und Munition und gegen den – Fehlen eines heilpädagogischen Kindergartens im unerlaubten Handel damit (Nr. 56 / 2013) HPZ Dem Zusatzprotokoll wird zugestimmt und die Regie- – Anfrage des Abg. Wolfgang Marxer: rung ermächtigt, die erwähnten Vorbehalte zurückzu- – KVG nehmen, falls sie gegenstandslos werden. – Anfrage des Abg. Johannes Kaiser: – Vertrag vom 4. Juni 2012 zwischen dem Fürstentum – Agglomerationsprogramm Werdenberg – Liech- Liechtenstein, der Schweizerischen Eidgenossenschaft tenstein und der Republik Österreich über die grenzüberschrei- – Anfragen des Abg. Wendelin Lampert: tende polizeiliche Zusammenarbeit (Nr. 64 / 2013) – Einkommen eines Arztes Dem Vertrag wird zugestimmt. – Sanierungsbeitrag der Arbeitnehmer bei der staatli- – Abkommen vom 7. Juni 2013 über operative und chen Pensionsversicherung strategische Kooperation zwischen dem Fürstentum – Anfrage der Landtagsvizepräsidenten Violanda Lan- Liechtenstein und dem Europäischen Polizeiamt (EU- ter-Koller: ROPOL) (Nr. 65 / 2013) – Überprüfung der Staatsaufgaben Dem Abkommen wird zugestimmt und die Gesetzes- – Anfragen des Abg. Thomas Lageder: vorlage in 1. und 2. Lesung beraten und verabschiedet. – Unternehmerlöhne und Vermögenswerte von Unter- – Abänderung des Gesetzes über die allgemeine Lan- nehmen desverwaltungspflege (Einführung einer Fristenhem- – Interkantonale Universitätsvereinbarung mung) (Nr. 49 / 2013); 1. Lesung – Aktuelle Stunde: Abbau von Überregulierung und Bü- Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten. rokratie – Abänderung des Gesetzes über die Ausrichtung von Die Aktuelle Stunde wird abgehalten. Beiträgen an die politischen Parteien (Nr. 53 / 2013); – Postulatsbeantwortung zur Bestellung strategischer 1. Lesung Führungsebenen gemäss dem öffentlichen Unterneh- Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten. mens-Steuerungsgesetz (ÖUSG) (Nr. 67 / 2013) – Neufassung des Gesetzes über die Umweltverträg- Die Postulatsbeantwortung wird zur Kenntnis genom- lichkeitsprüfung (UVPG) sowie die Abänderung des men und das Postulat abgeschrieben. Umweltschutzgesetzes (USG), des Beschwerdekom- – Interpellationsbeantwortung betr. Auswirkungen ei- missionsgesetzes und des Gewässerschutzgesetzes ner Privatklinik auf das Liechtensteinische Landesspi- (Nr. 58 / 2013); 1. Lesung tal und das Liechtensteinische Gesundheitssystem (Nr. Die Gesetzesvorlagen werden in 1. Lesung beraten. 75 / 2013) Landtag

Die Interpellationsbeantwortung wird zur Kenntnis ge- lagen (Hochbautenbericht 2013) (Nr. 78 / 2013) | 23 nommen. Der Hochbautenbericht 2013 wird zur Kenntnis ge- – Interpellationsbeantwortung betreffend grenzüber- nommen. schreitende Zusammenarbeit der Spitalregion Rhein- – Bau und Sanierung der Verkehrsinfrastruktur in Liech- tal-Werdenberg-Sarganserland und des Liechtenstei- tenstein für das Jahr 2014 (Verkehrsinfrastrukturbe- nischen Landesspitals (Nr. 76 / 2013) richt 2014) (Nr. 79 / 2013) Die Interpellationsbeantwortung wird zur Kenntnis ge- Der Verkehrsinfrastrukturbericht 2014 wird zur Kennt- nommen. nis genommen. – Postulat zur Vorbildfunktion der öffentlichen Hand im – Totalrevision des Rechtsanwaltsgesetzes und Abän- Gebäudebereich der Abg. Manfred Batliner, Gerold derung weiterer Gesetze (Nr. 43 / 2013); [1. Lesung: Büchel, Wendelin Lampert, Eugen Nägele und Chris- 6. September 2013] – Stellungnahme der Regierung tine Wohlwend vom 9. September 2013 (Nr. 84 / 2013); 2. Lesung Das Postulat wird nicht an die Regierung überwiesen. Die Gesetzesvorlagen werden in 2. Lesung beraten und – Postulat zur Reduktion des Energieverbrauchs im Ge- verabschiedet. bäudebereich und dem zielgerichteten Einsatz von – Totalrevision des Treuhändergesetzes (TrHG) und die Subventionen der Abg. Manfred Batliner, Gerold Bü- Abänderung weiterer Gesetze (Nr. 42 / 2013); [1. Le- chel, Wendelin Lampert, Eugen Nägele und Christine sung: 6. September 2013] – Stellungnahme der Regie- Wohlwend vom 9. September 2013 rung (Nr. 83 / 2013); 2. Lesung Das Postulat wird an die Regierung überwiesen. Die Gesetzesvorlagen werden in 2. Lesung beraten und – Vorprüfung der angemeldeten Volksinitiative « Pensi- verabschiedet. onskasse win-win » zum Gesetz über die betriebliche – Schaffung eines Gesetzes betreffend die Aufsicht über Personalvorsorge des Staates (SBPVG) (Nr. 85 / 2013) Personen nach Art. 180a des Personen- und Gesell- Der Vorprüfungsbericht wird zur Kenntnis genommen schaftsrechts und Abänderung weiterer Gesetze (Nr. und es wird festgestellt, dass das angemeldete Initia- 41 / 2013); [1. Lesung: 6. September 2013] – Stellung- tivbegehren nicht mit der Verfassung und den beste- nahme der Regierung (Nr. 82 / 2013); 2. Lesung henden Staatsverträgen übereinstimmt und daher für Die Gesetzesvorlagen werden in 2. Lesung beraten und nichtig erklärt wird. verabschiedet. – Wahl der Vizepräsidentin der Beschwerdekommission – Abänderung des Finanzmarktaufsichtsgesetzes (Nr. für Verwaltungsangelegenheiten 48 / 2013); [1. Lesung: 6. September 2013] – Stellung- Als Vizepräsidentin der Beschwerdekommission für nahme der Regierung (Nr. 81 / 2013); 2. Lesung Verwaltungsangelegenheiten wird gewählt: Die Gesetzesvorlage wird in 2. Lesung beraten und Dr.iur. Sybille Vogt, Dorfstrasse 7b, 9495 Triesen verabschiedet. – Wahl eines Richters des Obersten Gerichtshofs für die – Gesetz zum Abkommen zwischen Liechtenstein und Zeit vom 1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2014 Österreich über die Zusammenarbeit im Bereich der Als Richter des Obersten Gerichtshofes wird gewählt: Steuern (Nr. 62 / 2013); [1. Lesung: 3. Oktober 2013]; Dr. Lothar Hagen, Forststrasse 77, A-6890 Lustenau 2. Lesung – Gewährung eines Staatsbeitrages an die Universi- Die Gesetzesvorlage wird in 2. Lesung beraten und tät Liechtenstein für die Jahre 2014, 2015 und 2016 verabschiedet. (Nr. 66 / 2013) – Abkommen vom 20. April 2013 zwischen der Regie- Der Gewährung des von der Regierung vorgeschlage- rung des Fürstentums Liechtenstein und der Regie- nen Staatsbeitrages wird zugestimmt. rung der Vereinigten Mexikanischen Staaten über den – Bewilligung von Nachtragskrediten (VI / 2013) (Nr. Informationsaustausch in Steuersachen (Nr. 71 / 2013) 70 / 2013) Dem Abkommen wird zugestimmt. Die Nachtragskredite werden bewilligt. – Abkommen vom 31. Januar 2013 über den Informati- – Landesvoranschlag und Finanzgesetz für das Jahr onsaustausch in Steuersachen zwischen dem Fürsten- 2014 (Nr. 68 / 2013) tum Liechtenstein und Kanada (Nr. 73 / 2013) Der Landesvoranschlag wird inkl. Nachträgen der Re- Dem Abkommen wird zugestimmt. gierung genehmigt und deren Antrag zugestimmt. Das – Abkommen vom 28. März 2013 über den Informations- Finanzgesetz 2014 wird in 1. und 2. Lesung beraten austausch in Steuersachen zwischen der Regierung und verabschiedet sowie für dringlich erklärt. des Fürstentums Liechtenstein und der Regierung der – Finanzplanung 2014 – 2017 (Nr. 69 / 2013) Republik Indien (Nr. 74 / 2013) Der Bericht zur Finanzplanung 2014 bis 2017 wird Dem Abkommen wird zugestimmt. zur Kenntnis genommen. Es wird bestätigt, dass trotz – Anpassung der Eignerstrategien der AHV / IV / FAK-An- Nichteinhaltung der Eckwerte 1 und 3 des Finanzleitbil- stalten, der Liechtensteinischen Gasversorgung und des von der Vorlage eines weiteren Massnahmenpakets der Liechtensteinischen Kraftwerke sowie der Be- durch die Regierung im Frühjahr 2014 abgesehen wird. teiligungsstrategie der Liechtensteinischen Post AG – Mittelfristige Planung staatlicher Hochbauten und An- (Nr. 72 / 2013) LANDTAG

24 | Die Anpassung der Eignerstrategien wird zur Kenntnis Nägele und Christine Wohlwend vom 30. September genommen. 2013 – Einbürgerungsgesuch von Jürgen Weigel, Lettstrasse Das Postulat wird an die Regierung überwiesen. 31, 9490 Vaduz – Postulat « Landwirtschaft – schlanker durch IT-basier- Der Verleihung des liechtensteinischen Landesbürger- tes Meldeverfahren » der Abgeordneten Christian Bat- rechts an Herrn Jürgen Otto Weigel wird vorbehaltlich liner, Manfred Batliner, Alois Beck, Gerold Büchel, der Zustimmung S.D. des Erbprinzen Alois von und zu Albert Frick, Elfried Hasler, Johannes Kaiser, Eugen Liechtenstein zugestimmt. Nägele und Christine Wohlwend vom 23. Oktober 2013 – Teilrevision des Arbeitsvermittlungsgesetzes (Umset- Das Postulat wird nicht an die Regierung überwiesen. zung der Richtlinie 2008 / 104 / EG des Europäischen – Postulat « Fondsvermögen Familienausgleichskasse » Parlaments und des Rates vom 19. November 2008 der Abgeordneten Helen Konzett Bargetze, Thomas über Leiharbeit) (Nr. 77 / 2013); 1. Lesung Lageder und Wolfgang Marxer vom 3. November 2013 Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung behandelt. Das Postulat wird nicht an die Regierung überwiesen. – Abänderung des Gesetzes über die Motorfahr- – Interpellation betreffend gemeinnützige Wohnbautä- zeugsteuer (Nr. 80 / 2013); 1. und 2. Lesung tigkeiten der Abgeordneten Manfred Batliner, Alois Die Gesetzesvorlage wird in 1. und 2. Lesung behan- Beck, Johannes Kaiser, Wendelin Lampert und Eugen delt und verabschiedet. Nägele vom 21. Oktober 2013 – Beantwortung der Kleinen Anfragen Die Interpellation wird an die Regierung überwiesen. – Auftragserteilung zur Abänderung der Eignerstrate- Öffentliche Landtagssitzung vom 4. / 5. / 6. Dezember gien der AHV / IV / FAK-Anstalten, der Liechtensteini- 2013 schen Gasversorgung und der Liechtensteinischen – Eröffnung der öffentlichen Landtagssitzung vom Kraftwerke sowie der Beteiligungsstrategie der Liech- 4. / 5. / 6. Dezember 2013 tensteinischen Post AG der Abgeordneten Christoph – Genehmigung des Protokolls der öffentlichen Land- Beck, Peter Büchel, Frank Konrad, Violanda Lan- tagssitzung vom 2. / 3. Oktober 2013 ter-Koller, Judith Oehri, Karin Rüdisser-Quaderer, Das Protokoll wird genehmigt. Thomas Vogt und Christoph Wenaweser vom 1. No- – Kleine Anfragen vember 2013 Die Kleinen Anfragen werden gestellt. Die Auftragserteilung wird nicht an die Regierung – Aktuelle Stunde: Prämienschock bei der Krankenversi- überwiesen, der Auftragserteilung wird nicht zuge- cherung stimmt. Die Aktuelle Stunde wird abgehalten. – Initiative betreffend die Abänderung des Strassen- – Postulatsbeantwortung betreffend « Grenzüberschrei- verkehrsgesetzes der Abgeordneten Christoph Beck, tende Verkehrsprobleme gemeinsam lösen » (Nr. Peter Büchel, Frank Konrad, Violanda Lanter-Koller, 97 / 2013) Judith Oehri, Karin Rüdisser-Quaderer, Thomas Vogt Die Postulatsbeantwortung wird zur Kenntnis genom- und Christoph Wenaweser vom 1. Oktober 2013 (Nr. men und das Postulat abgeschrieben. 102 / 2013) – Postulatsbeantwortung zum « Stimm- und aktiven Die Initiative wird von den Initianten zurückgezogen. Wahlrecht Liechtensteiner Staatsangehöriger im Aus- – Initiative betreffend die Abänderung des Strafgesetz- land » (Umwandlung einer Motion) (Nr. 103 / 2013) buches der Abgeordneten Manfred Batliner, Alois Die Postulatsbeantwortung wird zur Kenntnis genom- Beck, Albert Frick, Johannes Kaiser, Eugen Nägele men und das Postulat abgeschrieben. und Christine Wohlwend vom 14. Oktober 2013 (Nr. – Interpellationsbeantwortung betreffend das E-Govern- 105 / 2013) ment der Landesverwaltung (Nr. 86 / 2013) Auf die Initiative wird nicht eingetreten. Die Interpellationsbeantwortung wird zur Kenntnis ge- – Initiative « Senkung der 8 %-Sperrklausel bei Land- nommen. tagswahlen auf 5 % » der Abgeordneten Helen Konzett – Interpellationsbeantwortung betreffend die Auswir- Bargetze, Thomas Lageder und Wolfgang Marxer vom kungen des neuen Steuergesetzes (Nr. 87 / 2013) 1. November 2013 (Nr. 106 / 2013) Die Interpellationsbeantwortung wird zur Kenntnis ge- Die Initiative wird zur Stellungnahme an die Regierung nommen. überwiesen. – Interpellationsbeantwortung betreffend die Besteuerung – Volksinitiative « WinWin50 » zum Gesetz über die be- nach Aufwand (Pauschalbesteuerung) (Nr. 88 / 2013) triebliche Personalvorsorge des Staates (SBPVG), ein- Die Interpellationsbeantwortung wird zur Kenntnis ge- gereicht von Nikolaus Frick (Nr. 104 / 2013) nommen. Der Vorprüfungsbericht der Regierung wird zur Kennt- – Postulat zur Überprüfung der Subventionen und Trans- nis genommen. Der Landtag stellt fest, dass das Initia- ferleistungen an Private der Abgeordneten Christian tivbegehren mit der Verfassung und den bestehenden Batliner, Manfred Batliner, Alois Beck, Gerold Büchel, Staatsverträgen übereinstimmt, er erklärt es daher für Albert Frick, Elfried Hasler, Johannes Kaiser, Eugen zulässig. Landtag

– Bestellung einer Ombudsperson für Kinder und Ju- 100 / 2013) | 25 gendliche für den Zeitraum 2014 bis 2017 Dem Abkommen wird zugestimmt. Als Ombudsperson wird bestellt: – Abänderung des Steuergesetzes (Amnestie) (Nr. Frau Margot Sele, Pradafant 1, 9490 Vaduz 89 / 2013); 1. Lesung – Finanzbeschluss über die Teilnahme an der 4. Gene- Die Gesetzesvorlage wird in 1. Lesung beraten. ration der Europäischen Bildungsprogramme « Eras- – Reform des Kindschaftsrechts (Nr. 93 / 2013); 1. Le- mus+ » (2014 – 2020) (Nr. 91 / 2013) sung Dem Finanzbeschluss wird zugestimmt. Die Gesetzesvorlagen werden in 1. Lesung beraten. – Finanzbeschluss über die Teilnahme am Achten Rah- – Abänderung des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbu- menprogramm der Europäischen Union für Forschung, ches und des Allgemeinen Deutschen Handelsgesetz- technologische Entwicklung und Demonstration « Ho- buches sowie weiterer Gesetze (Umsetzung der Richt- rizon 2020 » (2014 – 2020) (Nr. 101 / 2013) linie 2011 / 7 / EU des Europäischen Parlaments und des Dem Finanzbeschluss wird nicht zugestimmt. Rates vom 16. Februar 2011 zur Bekämpfung von Zah- – Liste über den Stand der Bearbeitung der parlamenta- lungsverzug im Geschäftsverkehr) (Nr. 94 / 2013); 1. rischen Eingänge Lesung Die Liste wird zur Kenntnis genommen. Die Gesetzesvorlagen werden in 1. Lesung beraten. – Abänderung des Gesetzes über die Freizügigkeit für – Abänderung des Gesetzes über die Landespolizei (Po- EWR- und Schweizer Staatsangehörige (Personenfrei- lizeigesetz; PolG) und des Strafgesetzbuches (StGB) zügigkeitsgesetz; PFZG) sowie die Abänderung weite- (ausserprozessualer Zeugenschutz) (Nr. 95 / 2013); 1. rer Gesetze (Ausländergesetz; AuG; Heimatschriften- Lesung gesetz; HSchG und Asylgesetz; AsylG) (Nr. 34 / 2013); Die Gesetzesvorlagen werden in 1. Lesung beraten. [1. Lesung: 6. September 2013] – Stellungnahme der – Wahl des Landesausschusses Regierung (Nr. 96 / 2013); 2. Lesung Der Landesausschuss wird wie folgt bestellt: Die Gesetzesvorlagen werden in 2. Lesung beraten und Abg. Herbert Elkuch verabschiedet. Abg. Wolfgang Marxer – Abänderung des Gesetzes über die Ausrichtung von Abg. Christoph Wenaweser Beiträgen an die politischen Parteien (Nr. 53 / 2013); Abg. Christine Wohlwend [1. Lesung: 3. Oktober 2013]; 2. Lesung Gemäss Art. 72 Abs. 1 der Verfassung gehört Land- Die Gesetzesvorlage wird in 2. Lesung beraten und tagspräsident Albert Frick von Amtes wegen dem Lan- verabschiedet. desausschuss an. Im Verhinderungsfall wird er duch – Neufassung des Gesetzes über die Umweltverträglich- Landtags-Vizepräsidentin Violanda Lanter-Koller ver- keitsprüfung (UVPG) sowie die Abänderung des Um- treten. weltschutzgesetzes (USG), des Beschwerdekommis- – Beantwortung der Kleinen Anfragen sionsgesetzes und des Gewässerschutzgesetzes (Nr. – Schliessung des Landtags 58 / 2013); [1. Lesung: 3. Oktober 2013] – Stellung- nahme der Regierung (Nr. 99 / 2013); 2. Lesung Die Gesetzesvorlagen werden in 2. Lesung beraten und verabschiedet. – Abänderung des Landwirtschaftsgesetzes (Nr. Finanzkontrolle 59 / 2013) [1. Lesung: 3. Oktober 2013] – Stellung- nahme der Regierung (Nr. 98 / 2013); 2. Lesung Leiterin: Cornelia Lang Die Gesetzesvorlage wird in 2. Lesung beraten und verabschiedet. Die unabhängige Finanzkontrolle, welche den Landtag und – Beschluss Nr. 173 / 2013 des Gemeinsamen EWR-Aus- die Regierung in ihren Aufsichtsfunktionen unterstützt, ist schusses (Richtlinie 2009 / 33 / EG des Europäischen zuständig für die Prüfung des gesamten Finanzhaushalts. Parlaments und des Rates vom 23. April 2009 über die Hauptbereiche der Tätigkeit der Finanzkontrolle sind die Förderung sauberer und energieeffizienter Strassen- Prüfung der Landesrechnung, interne und externe Revi- fahrzeuge) (Nr. 90 / 2013) sionen im Rahmen der Umsetzung des jährlichen Revisi- Dem Beschluss wird zugestimmt. onsprogramms, die Ausübung der internen Finanzaufsicht – Abkommen über die Soziale Sicherheit zwischen sowie die Zusammenarbeit mit der Geschäftsprüfungs- der Republik Österreich und dem Fürstentum Liech- kommission des Landtags. tenstein aufgrund des Inkrafttretens der Verordnung (EG) Nr. 883 / 2004 (Nr. 92 / 2013) Organisation Dem Abkommen wird zugestimmt. – Freihandelsabkommen zwischen den EFTA-Staaten Die Finanzkontrolle ist organisatorisch dem Landtag zu- und den zentralamerikanischen Staaten (abgeschlos- geordnet und verfügt über einen Personalbestand von sen mit und ) vom 24. Juni 2013 (Nr. 4.8 Stellen. LANDTAG

26 | Gesetzlicher Auftrag dete Prüfungen die Geldbestände von rechnungslegen- den Stellen, öffentlich-rechtlichen Stiftungen und Anstal- Gemäss dem am 1. Januar 2010 in Kraft getretenen Fi- ten sowie Schulen. nanzkontrollgesetz unterstützt die Finanzkontrolle als oberstes Fachorgan der Finanzaufsicht sowohl den Tätigkeitsbericht Landtag bzw. die Geschäftsprüfungskommission bei der Ausübung ihrer verfassungsmässigen Finanzkompeten- Einen ausführlichen Tätigkeitsbericht über Umfang, zen sowie ihrer Oberaufsicht über das öffentliche Fi- Schwerpunkte und Feststellungen ihrer Prüfungstätig- nanzgebaren und die öffentliche Rechnungslegung als keit erstattet die Finanzkontrolle jährlich dem Landtag auch die Regierung bei der Ausübung ihrer Aufsichts- und der Regierung. Der Tätigkeitsbericht wird nach der funktion. Behandlung durch den Landtag auf der Homepage der Die Aufgaben der Finanzkontrolle beinhalten die Finanzkontrolle (www.fk.llv.li) veröffentlicht. Prüfung der Landesrechnung, die Prüfung des Finanz- gebarens und der Rechnungslegung von staatlichen Zusammenarbeit mit der Geschäfts- Stellen sowie von öffentlichen Unternehmen, sofern prüfungskommission dies spezialgesetzlich vorgesehen ist, die Prüfung von staatlichen Finanzhilfen und Abgeltungen, die Prüfung Mit der Geschäftsprüfungskommission des Landtags des öffentlichen Beschaffungswesens, die Prüfung der besteht eine intensive und wirkungsvolle Zusammenar- internen Kontrollsysteme auf ihre Wirtschaftlichkeit beit. Die Finanzkontrolle nimmt an den Sitzungen der und Wirksamkeit sowie die Prüfung von IT-Systemen Geschäftsprüfungskommission teil und informiert direkt hinsichtlich ihrer Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und über ihre Prüfungstätigkeiten. Die jeweiligen Prüfungs- Funktionalität. ergebnisse und notwendige Massnahmen werden in den Die Finanzkontrolle ist im Rahmen der gesetzlichen Sitzungen der Kommission zusammen mit der Regierung Vorschriften selbständig und unabhängig. Sie ist in ihrer diskutiert und die weitere Vorgehensweise festgelegt. Prüfungstätigkeit nur dem Recht verpflichtet. Mitgliedschaften Umsetzung des Prüfauftrages Die Finanzkontrolle ist sowohl Mitglied der « Fachverei- Revisionsprogramm nigung der Finanzkontrollen der Schweiz und des Fürs- Das jährliche Revisionsprogramm, welches aufgrund tentums Liechtenstein » als auch Mitglied der Interna- der Kriterien der Wesentlichkeit und Risikoorientierung tionalen und Europäischen Organisation der Obersten festgelegt wird, bildet die Basis für die durchzuführen- Rechnungskontrollbehörden (INTOSAI und EUROSAI). den Prüfungen. In Umsetzung des Revisionsprogramms Der Informations- und Erfahrungsaustausch über aktu- prüft die Finanzkontrolle die Landesrechnung, staatliche elle Fachthemen, Prüfungsmethoden und Prüfungsstan- Stellen, öffentlich-rechtliche Stiftungen und Anstalten, dards im öffentlichen Revisionsbereich sowie die Ko- interne Kontrollsysteme etc. Aufgrund von Konkordats- ordination von Weiterbildungsmassnahmen stehen im vereinbarungen der Regierung im Zusammenhang mit Zentrum dieser Mitgliedschaften. Bildungs- und Sozialinstitutionen in der Schweiz nimmt die Finanzkontrolle auch dort Revisionsstellenmandate wahr. Als Revisionsorgan prüft sie die Mittelverwendung im Rahmen von EU-Programmen, welche im Inland statt- finden. Datenschutzstelle

Informatik-Revisionen Wesentliche Informatikprojekte in der Landesverwal- Leiter: Dr. Philipp Mittelberger tung werden, unter der Leitung der Finanzkontrolle, einer Informatik-Revision durch spezialisierte externe Die Arbeit der Datenschutzstelle (DSS) umfasst die Schwer- IT-Prüfungsgesellschaften unterzogen, wobei die ord- punkte Information, Beratung, Aufsicht und die Führung nungsgemässe Projektabwicklung, die technische des Registers der Datensammlungen. Die Zahl der Anfra- Umsetzung, der Umgang mit Risiken etc. überprüft gen stieg im Berichtsjahr weiterhin an und erreichte neu- wird. erlich eine Höchstzahl. Neben der Beratung war auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit wieder zentral. Interne Finanzaufsicht Im Bereich der internen Finanzaufsicht prüft die Finanz- Allgemeines kontrolle Ausgaben hinsichtlich ihrer Rechtmässigkeit, 2012 hatte die DSS die Bereiche Gesundheit, Soziales, Ordnungsmässigkeit und Wirtschaftlichkeit, verifiziert Finanzen und Datensicherheit als Schwerpunkte für die Bauabrechnungen und kontrolliert durch unangemel- kommenden Jahre definiert. Diese Bereiche sind zu ei- Landtag

nem grossen Teil komplex. Dabei gilt es, auch interna- Beratung privater Personen und Behörden | 27 tionale oder europäische Entwicklungen zu verfolgen, Die Beratung privater Personen und Behörden ist eine damit die Privatsphäre beachtet wird. Insgesamt ist und Kernaufgabe. Im Berichtsjahr gingen insgesamt 669 An- bleibt das Aufgabengebiet dynamisch und anspruchs- fragen ein, was eine Zunahme von fast fünf Prozent be- voll. Dies wird durch Folgendes belegt: deutet. Der Aufwand für die Beantwortung kann – je nach Komplexität der Anfrage – sehr unterschiedlich sein. Stellungnahmen zu Vorlagen und Erlassen In der nachfolgenden Auswertung fällt der Rückgang Im Berichtsjahr wurden im Zuge des Vernehmlassungs- der Anzahl Anfragen seitens der Gemeinden (von 61 auf 7) verfahrens vier Stellungnahmen zu Gesetzesvorhaben sowie der Vereine und Verbände (von 48 auf 28) auf. Dem- abgegeben. Die Stellungnahmen betrafen das Heilmit- gegenüber wurde aus dem Internationalen Bereich (z. B. telgesetz, das Polizeigesetz und das Strafgesetzbuch, Artikel-29-Arbeitsgruppe; siehe unter « Internationale Ar- das Steuerabkommen zwischen Liechtenstein und Ös- beitsgruppen ») eine markante Zunahme (von 47 auf 193) terreich sowie das Steueramtshilfegesetz. verzeichnet. Die Anzahl Anfragen von Landesverwaltung In sechs weiteren Fällen wurden in verschiedenen und Behörden beträgt seit mehreren Jahren zwischen 140 Stadien der Vorbereitung von Gesetzesvorhaben Stel- und 180, liegt also – abgesehen vom erstmalig überho- lungnahmen abgegeben. lenden Bereich « Internationales » – jeweils an der Spitze. Von Privatpersonen gingen annähernd gleich viele Anfra- Bewilligungen von Videoüberwachungsanlagen gen wie im Vorjahr bei der DSS ein. Im Berichtsjahr wurden zehn Bewilligungen abgeschlos- Eine Einteilung in die angefragten Themen ist nur sen; vier der Anträge stammten aus dem Vorjahr, im Be- ungefähr möglich, da eine Anfrage oft mehrere Themen richtsjahr gingen sechs Neuanträge ein. Somit waren per betreffen kann; solche Anfragen werden nur als eine An- Ende Jahr keine Anträge offen. Insgesamt muss festge- frage wiedergegeben. stellt werden, dass die Vorschrift zur Bewilligung im öf- Auch im zehnten Jahr seit Bestehen des Datenschutz- fentlichen Raum nur beschränkt beachtet wird. Dies ist gesetzes kann somit von einem weiterhin wachsenden aus Sicht der DSS auf eine nur lückenhafte gesetzliche Bewusstsein für den Datenschutz gesprochen werden. Regelung zurückzuführen.

Anwalts- Gemeinden Industrie, Inter- Landesver- Medien Privat- Vereine, büros Gewerbe, nationales waltung, personen Verbände Dienstleistung behörden

Datenschutz allgemein 6 26 57 56 42 21 8 Arbeitsbereich 2 1 5 3 1 2 6 Datenbekanntgabe Inland 3 4 1 26 24 2 11 2 Datenbekanntgabe Auslandsbezug 12 13 13 2 1 Geltendmachung gesetzlicher Rechte 4 3 16 3 32 Gesetzesvorhaben 10 Gesundheit / Soziales 3 3 1 1 Keine Zuständigkeit DSS 1 1 Polizei / Sicherheit 52 1 9 1 1 Register der Datensammlungen 6 6 2 1 Schengen / Dublin 29 Technologischer Datenschutz 14 9 5 9 2 16 8 Telekommunikation 7 2 2 2 Umsetzung / Anwendung europäischen Rechts 24 6 Videoüberwachung 2 3 9 11 1 Wirtschaft / Finanzen / Gewerbe / Versicherungen 1

Gesamtergebnis 54 7 72 193 155 62 98 28 LANDTAG

28 | Genehmigung von Datentransfers in Drittländer hältnismässigkeit, entsprechende Anpassungen am Be- Im Berichtsjahr erhielt die DSS keine Meldung betreffend arbeitungsreglement. Im Übrigen wird auf den Beitrag die Verwendung von Standardvertragsklauseln. Dafür der ZPR-Kommission zum Rechenschaftsbericht verwie- stieg die Zahl der Verfahren betreffend unternehmens- sen. Daneben war die DSS auch in einer Gruppe vertre- interne Datenschutzregelungen (Binding Corporate Ru- ten, bei der es um eine Synchronisierung von ZPR-Da- les, BCR), von denen die DSS bereits in Kenntnis gesetzt ten mit solchen der Einwohnerkontrollen geht. Die DSS wurde, im Berichtsjahr auf insgesamt zwölf an. Diese unterstützt diese Synchronisierung grundsätzlich. Damit Verfahren befinden sich zum Teil in sehr unterschied- können Synergien geschaffen und Ressourcen gespart lichen Stadien (sog. Mutual Recognition Procedure). Ob werden. Wichtig ist dabei ein sicherer Datenfluss, der im die DSS hierzu eine Stellungnahme an die Regierung ab- Rahmen der gesetzlichen Grundlagen erfolgt. geben muss, hängt allein davon ab, ob die betroffenen Weiters ist die DSS in der Arbeitsgruppe Elektro- Unternehmen noch formell ein Genehmigungsverfahren nisches Gesundheitsnetz und im Schengen / Dublin-Gre- bei der Regierung in die Wege leiten werden. mium vertreten.

Aufsicht Internationale Arbeitsgruppen Insgesamt wurden vier Kontrollverfahren aus dem Vor- Liechtenstein ist keine Insel. Die Globalisierung und die jahr fortgeführt, wobei sämtliche Kontrollen im Berichts- rasanten technischen Entwicklungen stellen grosse He- jahr abgeschlossen werden konnten. Zudem wurden rausforderungen dar. Es ist unerlässlich, dass sich auch zwei Nachkontrollen durchgeführt und ebenfalls abge- die DSS hiermit befasst. Eine Mitarbeit in internationalen schlossen. Arbeitsgruppen und eine Zusammenarbeit mit ausländi- schen Datenschutzbehörden ist sehr wichtig. Für Liech- Führung des Registers der Datensammlungen tenstein waren folgende Themen wesentlich: Zum Jahresende waren insgesamt 308 Datensammlun- Die Anfang 2012 initiierte Datenschutzreform in gen von 52 Dateninhabern (15 Private, 8 Gemeinden Brüssel stellte einen Schwerpunkt der Tätigkeiten der und 29 Institutionen aus dem öffentlich-rechtlichen Be- Artikel-29-Arbeitsgruppe (dem EWR-Gremium der unab- reich) im Register aufgeführt. Im Vergleich zum Vorjahr hängigen Datenschutzbehörden) dar. Dazu kam, wenig wurden 35 neue Datensammlungen im Register erfasst. überraschend, der NSA-Abhörskandal. Auch der Entwurf Demgegenüber wurden 110 Datensammlungen aus dem einer neuen Geldwäscherei-Richtlinie wurde behandelt. Register entfernt, insbesondere aufgrund der Bezeich- Dabei wurde insbesondere der Umstand kritisiert, dass nung von Datenschutzverantwortlichen (wodurch diese in Zukunft Vergehen im Steuerbereich als Vortaten der Dateninhaber von der Meldepflicht enthoben werden) Geldwäscherei gelten sollen. Die Gruppe erarbeitete ein sowie aufgrund einer Bereinigung der Registereinträge. Papier zu Apps. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie Inhaber von Datensammlungen haben jährlich Ände- wichtig die europäische Zusammenarbeit ist; die Bedeu- rungen im Bestand ihrer Sammlungen zu melden. Auf tung von Apps im Alltag muss nicht speziell betont wer- diese gesetzliche Pflicht hat die DSS hingewiesen. Da- den. Schliesslich war ein ausführlicher Fragebogen zur rauf gingen 228 Anträge zur Prüfung und unter Umstän- Kontrollpolitik der nationalen Datenschutzbehörden aus- den zur Aktualisierung ein. zufüllen. Hier geht es um den grundsätzlichen Ansatz der Die Zahl der Datenschutzverantwortlichen stieg einzelnen Behörden. Für die DSS stehen Sensibilisierung um 27 auf 111. und Beratung im Vordergrund; dennoch können Kontrol- Die Liste der Datensammlungen und der Daten- len notwendig sein. Ein klar definierter Ansatz hierzu ist schutzverantwortlichen ist auf der Internetseite der DSS hilfreich. Die Behandlung des Fragebogens sollte dafür einsehbar. brauchbare Erkenntnisse liefern. Zudem fanden verschiedene Sitzungen auf europä- Mitarbeit in Arbeitsgruppen ischer oder internationaler Ebene statt. Hier ist ein Pa- Seitdem die DSS formell aus der Landesverwaltung aus- pier zu Trackingtechnologien hervorzuheben. schied, wird sie nur noch vereinzelt in Arbeitsgruppen berücksichtigt. Dies ist schade, ist der Schutz der Privat- Öffentlichkeitsarbeit sphäre doch eine Querschnittsmaterie und somit in etli- Die Internetseite der DSS stellt die Plattform zur Infor- chen Bereichen relevant. mation der Öffentlichkeit dar. Sie wird regelmässig und Im Berichtsjahr konnte bei folgenden Arbeitsgruppen kostengünstig gepflegt. Die Anzahl der Zugriffe auf die mitgearbeitet werden: In der ZPR-Kommission ist die Internetseite nahm zu und betrug während des Berichts- DSS von Gesetzes wegen vertreten. In dieser Kommis- jahres 66'793, bei 13'605 Besuchern (gegenüber 60'729 sion nimmt die DSS eine aktive Rolle ein. Dabei wurden Zugriffen bei 10'750 Besuchern im Vorjahr). durch die DSS vor allem folgende Angelegenheiten erle- Dabei wurden, gerade im Zusammenhang mit dem digt: Überarbeitung der Antragsformulare für den ZPR- NSA-Abhörskandal, Tipps zum Selbstdatenschutz veröf- Zugriff, Erstellung der Informationstexte für die Nutzer fentlicht sowie eine Muster-Datenschutzerklärung für In- betreffend die Einführung der Protokollierung und Ver- ternetseitenbetreiber zur Verfügung gestellt. Diese soll Landtag

es Unternehmen erleichtern, Datenschutzerklärungen Ombudsstelle für Kinder und | 29 für ihre Internetseiten zu schaffen. Jugendliche Nach längerer Vorbereitung konnte eine Richtlinie für die Bearbeitung von Personendaten im Arbeitsbe- reich abgeschlossen werden. Diese Richtlinie behandelt Ombudsperson: Margot Sele Aspekte von der Bewerbung bis nach dem Arbeitszeug- nis und basiert auf der geltenden Gesetzeslage; dabei Rechtsgrundlage wurde auch die Rechtsprechung in der Schweiz berück- sichtigt, da wichtige Gesetzesbestimmungen analog zur Mit der Unterzeichnung der UN-Kinderrechtskonvention Schweiz sind. Ausserdem wurde eine Empfehlung zur (UNKRK) im Jahr 1995 hat das Fürstentum Liechtenstein Protokollierung erarbeitet. Schliesslich wurde in der sich verpflichtet, deren Bestimmungen zur Umsetzung Liechtensteinischen Juristen-Zeitung ein Aufsatz zum zu verhelfen und dem UN-Ausschuss für Kinderrechte Thema « Das Verhältnis der Geltung des Datenschutzge- regelmässig darüber Bericht zu erstatten. Aufgrund wie- setzes im Vergleich zu Spezialgesetzen am Beispiel des derholter Empfehlungen seitens des UN-Ausschusses SPG-Bereichs » veröffentlicht. In einem Magazin erschie- für Kinderrechte, hat Liechtenstein im Kinder- und Ju- nen Beiträge der DSS zu den Themen « 40 Jahre Mo- gendgesetz (KJG), welches am 1. Februar 2009 in Kraft biltelefonie », « Soziale Medien und Datenschutz » sowie getreten ist, die Grundlage für die Funktion einer Om- « Preis der Privatsphäre ». budsperson für Kinder und Jugendliche geschaffen. Die Ombudsperson wird vom Landtag jeweils für einen Zeit- Veranstaltungen raum für 4 Jahre gewählt. Das Auftragspensum beträgt Der Europäische Datenschutztag dient der Sensibilisie- 40 Stellenprozente. rung der Öffentlichkeit zu Themen, welche die breite Öffentlichkeit betreffen. Anlässlich des 7. Datenschutz- Gesetzlicher Auftrag tages fand wiederum in Zusammenarbeit mit der Uni- Der Auftrag der Ombudsperson für Kinder und Jugendli- versität Liechtenstein eine öffentliche Veranstaltung statt che ergibt sich aus dem Kinder- und Jugendgesetz (KJG), unter dem Titel « Habe ich wirklich nichts zu verbergen? Art. 96 – 100. – Vom Preis der Privatsphäre im Zeitalter des Internets. » An der Veranstaltung nahmen über 100 Interessierte teil. Allgemein zugängliche Anlaufstelle Zusammen mit dem Verein Sicheres Liechtenstein Die Ombudsstelle ist eine allgemein zugängliche, neut- wurde eine Podiumsdiskussion zum NSA-Abhörskandal rale und kostenlose Anlaufstelle in allen Fragen und An- organisiert. liegen, die Kinder und Jugendliche betreffen. Es können sich Kinder und Jugendliche selber, aber auch Erwach- Schulungen und Sensibilisierung sene an die Ombudsfrau wenden. Die Ombudsperson Für die behördlichen sowie die betrieblichen Daten- ist zur Verschwiegenheit verpflichtet. Die Ombudsper- schutzverantwortlichen fand je ein Workshop zum Ge- son hat bei Bedarf zwischen Kindern und Jugendlichen danken- und Erfahrungsaustausch statt. Eine weitere oder Erziehungsberechtigten einerseits und Gerichten, Schulung, für beide vorgenannten Gruppen, hatte eine Landes- sowie Gemeindebehörden andererseits zu ver- Einführung in die Aufgaben und Stellung eines Daten- mitteln. Auch Probleme mit öffentlichen und privaten schutzverantwortlichen zum Inhalt. Betreuungsorganisationen fallen in den Zuständigkeits- Im sozialen Bereich konnten betroffene Institutionen bereich der Ombudsperson. an zwei Veranstaltungen geschult werden. Ebenfalls im Rahmen einer Schulung konnte die Richtlinie zum Da- Monitoringfunktion tenschutz am Arbeitsplatz vorgestellt werden. Jugendli- Die Ombudsperson überwacht die Umsetzung interna- che und Lernende wurden an zwei Veranstaltungen je- tionaler Übereinkommen insbesondere das Überein- weils über Gefahren bei der Nutzung moderner Medien kommen über die Rechte des Kindes (UNKRK). Zur Er- sensibilisiert. Schliesslich wurden erneut zwei Kurse im füllung ihrer Aufgaben kann die Ombudsperson auch Rahmen der Aus- und Weiterbildung der Landesverwal- eigene Untersuchungen durchführen. Zudem wird sie tung durchgeführt. im Interesse von Kindern und Jugendlichen bei Be- hörden und anderen Institutionen mit Eingaben oder Schlussbemerkung Beschwerden vorstellig und hat Auskunfts- und Ak- Einzelheiten zu den aufgeführten Tätigkeiten können im teneinsichtsrecht bei Gerichten, Landes- und Gemein- Tätigkeitsbericht 2013 der DSS, welcher der Regierung debehörden sowie privaten Einrichtungen und Organi- und dem Landtag separat vorgelegt wird, nachgelesen sationen (KJG Art. 98). werden. Weitere Aufgaben Zu Gesetzes- und Verordnungsentwürfen, die Kinder und Jugendliche in besonderem Masse berühren, nimmt LANDTAG

30 | die Ombudsperson im Rahmen des Vernehmlassungs- im Rahmen des dritten und vierten Länderberichts Liech- verfahrens Stellung. Ein weiterer Aufgabenbereich ist tensteins zuhanden des UN-Ausschusses für die Rechte die Öffentlichkeitsarbeit, um über die Kinderrechte und des Kindes in Genf eingereicht. Er gibt Auskunft über die damit verbundene Themen zu informieren. Die Ombuds- Lebenssituation von jungen Menschen in Liechtenstein person verfasst jährlich einen Tätigkeitsbericht zu Han- und wurde so konzipiert, dass er auch der liechtenstei- den des Landtags. nischen Öffentlichkeit sowie Politikern und Behörden nützliche Informationen liefert. Im Rahmen von ver- schiedenen Projekten und in Zusammenarbeit mit wei- Umsetzung des gesetzlichen Auftrages im teren Institutionen in Liechtenstein wurden Kinder und Jahr 2013 Jugendliche über die Kinderrechte informiert, bekamen Gelegenheit, sich damit auseinanderzusetzen und wur- Anlauf- und Beschwerdestelle den dazu befragt, was sie in Liechtenstein gut finden, Im Berichtsjahr 2013 wurde die OSKJ- Ombudsstelle für was sie stört und was sie verändern würden. Insgesamt Kinder und Jugendliche in 19 Fällen kontaktiert. In den wurden 1006 Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis einzelnen Fällen ging es um Anliegen, Probleme, Anre- 18 Jahren befragt. Das sind 20% der in Liechtenstein gungen und Fragen zu unterschiedlichen Kinder- und lebenden jungen Menschen dieser Altersgruppe. Neben Jugendthemen. Zudem gab es Beschwerden betreffend den Ergebnissen der Befragung enthält der Bericht kon- die Vorgehensweise bzw. zu Entscheidungen von Behör- krete Empfehlungen, zur Verbesserung der Situation von den und Institutionen. Die an die OSKJ herangetragenen Kindern und Jugendlichen und zur konsequenten Umset- Anliegen waren unterschiedlicher Art. Auch 2013 gab zung der Kinderrechte (Download unter: http: / www.dei- es eine gewisse Häufigkeit der Beschwerden und Prob- nerechte.li / projekt1.php). Erfreulicherweise kann festge- leme im Bereich Schule und Familie. Je nach Problem- stellt werden, dass in Bezug auf einige Empfehlungen stellung hat die Ombudsfrau mit den betroffenen Stellen bereits Massnahmen ergriffen wurden. Kontakt aufgenommen, um sich ein Bild über die Vorge- hensweise zu machen. In einigen Fällen ist es der Om- Vernetzung mit Institutionen und Organisationen im FL budsfrau gelungen, zwischen den Parteien zu vermitteln Ein regelmässiger Informationsaustausch und die Zu- oder zu einer Lösung des Problems beizutragen. Weitere sammenarbeit mit Organisationen und Institutionen im Ratsuchende wurden über ihre Handlungsmöglichkeiten FL ist für die Ombudsstelle sehr wichtig und unbedingt informiert und an die für ihr Problem zuständige Stelle erforderlich, um den gesetzlichen Auftrag erfüllen zu weiterverwiesen. können. Nebst Gesprächen mit Vertretern von verschie- Nebst Schulproblemen, Mobbing und Obsorgestrei- denen Institutionen und dem Besuch von kinderrechts- tigkeiten wurden 2013 auch einige Fälle betreffend sexu- relevanten Veranstaltungen sind in diesem Zusammen- ellen Missbrauchs an die Ombudsstelle herangetragen. hang insbesondere die Zusammenarbeit mit dem aha In 6 der insgesamt 19 Fälle hatte die Ombudsperson di- – Tipps und Infos für junge Leute zu erwähnen sowie rekten Kontakt mit den Jugendlichen. die Aktivitäten der Kinderlobby Liechtenstein. In der Es liegt in der Natur der Sache, dass sich – vor allem Kinderlobby Liechtenstein engagieren sich zur Zeit 16 in Fällen wo Kinder betroffen sind – die Erwachsenen Organisationen. Ansprechperson und Koordinatorin der an die Ombudsstelle wenden. Jedoch ist die Existenz der Kinderlobby ist die Ombudsperson für Kinder und Ju- OSKJ vielen Erwachsenen nicht bekannt. Aufgrund ihrer gendliche. Die Kinderlobby Liechtenstein versteht sich bescheidenen Ressourcen ist die Ombudsstelle nach wie als Netzwerk für Kinderrechte und trifft sich seit Januar vor eine hochschwellige, in der Bevölkerung noch zu we- 2012 regelmässig zu gemeinsamen Sitzungen. Im Vor- nig bekannte Anlaufstelle. dergrund steht dabei der Informations- und Meinungs- austausch sowie die Vernetzung. Weitere Aktivitäten sind Monitoring-Funktion die Koordination von Ferienveranstaltungen für Kinder Im Berichtsjahr konnte die Ombudsfrau zusammen mit und die Organisation einer Veranstaltung zum Tag der einer Vertreterin des Kinder- und Jugendbeirates (KI- Kinderrechte vom 20. November. Der Anlass zum Tag JUB) den Kinder- und Jugendbericht 2011 in weite- der Kinderrechte 2013 fand auf dem Peter-Kaiser-Platz ren Gremien, wie z. B. beim Schulamt sowie anlässlich in Vaduz statt und stand unter dem Motto « mein Recht einer Vorsteherkonferenz vorstellen und mit den Ver- auf Familie ». Mittels einer Frage-Postkarte waren alle antwortungsträgern Empfehlungen zur Verbesserung Schulkinder in Liechtenstein von der Kinderlobby auf- der Situation von Kindern und Jugendlichen in Liech- gefordert worden, ihre Wünsche für die Familie zur Ver- tenstein erörtern. Mit der Veröffentlichung des Kinder- anstaltung mitzubringen. Schliesslich konnte der Ehren- und Jugendberichts 2011, ein Gemeinschaftsprojekt der gast, Familienminister Mauro Pedrazzini, 93 Postkarten OSKJ-Ombudsstelle für Kinder und Jugendliche und des mit Kinderwünschen entgegennehmen. Die Auswertung Kinder- und Jugendbeirates (KIJUB), welche Anfang Juli der Befragung ist unter folgendem Link zu finden: http:// 2012 erfolgte, kommt die OSKJ ihrer Monitoring-Funk- www.oskj.li/Portals/0/docs/%20Recht%20auf%20Fa- tion nach. Der Kinder- und Jugendbericht 2011 wurde milie,%20Auswertung.pdf Landtag

Weiter wirkte die Ombudsfrau auch im Berichtsjahr in | 31 der « Arbeitsgruppe Obsorge » mit, welche sich seit 2011 – im Zusammenhang mit der geplanten Reform des Kind- schaftsrechts - für die Einführung von verbesserten Rah- menbedingungen engagiert, die Eltern darin unterstüt- zen, auch nach der Trennung eine verantwortungsvolle Elternschaft zu leben. Die Arbeitsgruppe Obsorge setzt sich zusammen aus Mitgliedern des Frauennetzes, des Vereins für Männerfragen, des Vereins für Mediation so- wie der OSKJ-Ombudsstelle für Kinder und Jugendliche und der Stabstelle für Chancengleichheit (Koordination). Im Berichtsjahr traf sich die Arbeitsgruppe zu mehreren Sitzungen und insgesamt zwei Round-Table-Gesprä- chen mit Regierungsrat Thomas Zwiefelhofer. Die Ar- beitsgruppe setzt sich für die Einführung einer Media- tion für Eltern mit Kindern unter 16 Jahren ein, plädiert für Leitlinien, die es Eltern ermöglichen, die gemeinsame Obsorge verbindlich zu regeln und regt an, dass die in- terdisziplinäre Zusammenarbeit der involvierten Fach- stellen verbessert und mittels eines Verhaltenskodex’ geregelt wird.

Stellungnahme zu Vernehmlassungen Im Berichtsjahr verfasste die Ombudsperson eine Stel- lungnahme mit Fokus auf die Umsetzung der UN-Kin- derrechtskonvention zum Vernehmlassungsbericht der Regierung betreffend die Reform des Kindschaftsrechts. Als Mitglied der Arbeitsgruppe Obsorge wirkte sie zu- dem mit bei der Erarbeitung einer gemeinsamen Stel- lungnahme der Arbeitsgruppe Obsorge zur Vorlage der Regierung betreffend die Reform des Kindschaftsrechts.

Direkter Kontakt mit Kindern und Jugendlichen Im Rahmen ihrer Ressourcen konnte die Ombudsfrau auch im Berichtsjahr einige direkte Kontakte mit Kindern und Jugendlichen knüpfen. So besuchte die Ombudsfrau die JUBEL-Vollversammlung (Jugendbeteiligung Liech- tenstein) und hielt in zwei Klassen der Realschule Trie- sen einen Workshop zum Thema Rechte und Pflichten. In der Primarschule Schaan besuchte die Ombudsfrau eine 3. Klasse, welche sich im Rahmen eines Projektes mit den Kinderrechten auseinandersetzte und sich mit ihren Beiträgen zum Recht auf Familie an der Gestaltung des Anlasses zum Tag der Kinderrechte 2013 beteiligte.

II. REGIERUNG

PRÄSIDIALES UND FINANZEN

Ministerium für Präsidiales März 2013 und zeigt auf, in welchen konkreten Bereichen | 35 die Regierung Handlungsbedarf sieht und welche Massnah- und Finanzen men sie dafür in der laufenden Legislatur ergreifen wird.

Ministeriumsinhaber: Regierungschef Adrian Hasler Sanierung Staatshaushalt

Mit Antritt der neuen Regierung am 27. März 2013 wurden Sanierungsbedarf das bisherige Ressort Präsidium und das Ressort Finanzen Obwohl mit den Massnahmenpaketen I und II bereits Sa- zum Ministerium Präsidiales und Finanzen unter Leitung nierungsmassnahmen in Höhe von CHF 181 Mio. vorge- des Regierungschefs zusammengeführt. Höchste Priorität schlagen wurden, resultierte am Ende der Finanzplanung in der Legislatursperiode 2013 bis 2017 geniesst die Sa- für die Jahre 2013 bis 2016 ein Finanzierungsfehlbetrag nierung des Staatshaushalts. Nachdem sich in der Finanz- in Höhe von CHF 52 Mio. Dieser lässt sich vor allem auf planung 2013 bis 2017 abzeichnete, dass die bisherigen den prognostizierten Einbruch der Steuereinnahmen zu- Sanierungsmassnahmen aus den Massnahmenpaketen I rückführen, welcher trotz deutlicher Aufwandreduktion und II nicht ausreichen, wurde im Berichtsjahr ein drittes über die Planjahre voraussichtlich nicht ausgeglichen Massnahmenpaket erarbeitet und dem Landtag vorgelegt. werden kann. Mit dem im Berichtsjahr vorgelegten Mass- Schwerpunkte im Ministerium Präsidiales und Finan- nahmenpaket III erhöht die Regierung deshalb das dem zen bildeten darüber hinaus die Sanierung und Sicherung Sanierungsprojekt zugrunde liegende Reduktionsziel auf der Pensionsversicherung für das Staatspersonal sowie die gesamthaft CHF 233 Mio. Positionierung hinsichtlich der internationa- len Steuerkooperation. Umsetzung der Massnahmenpakete I, II und III Als weiterer Schwerpunkt wurde im Berichtsjahr das Re- Zum Ende des Berichtsjahres wurden durch Beschlüsse gierungsprogramm vorbereitet, dessen Erarbeitung jedoch der Regierung und des Landtags bereits Massnahmen in erst im Jahr 2014 abgeschlossen werden kann. Das Regie- Höhe von CHF 161 Mio. realisiert. Diese teilen sich per rungsprogramm basiert auf der Koalitionsvereinbarung vom Ende 2013 wie folgt auf:

Sparziel Realisiert Differenz Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF

Sachaufwand 12.0 14.4 - 2.4 Personalaufwand 12.0 10.0* 2.0 Beiträge 81.2 65.7 15.5 Finanzzuweisungen 49.0 49.0 0.0 Einnahmen 79.6 22.0 57.6

Total 233.8 161.1 72.7

* ohne Einsparungen im Rahmen des neuen Rekrutierungsprozesses

Im Berichtsjahr wurden folgende zentrale Massnahmen welche die Steuereinnahmen von juristischen Personen umgesetzt: erhöhen soll. In Abstimmung mit den Verbänden wurde – Reduktion Staatsbeitrag FMA; die vom Landtag gewünschte Alternative zur Entkoppe- – Abschaffung Staatsbeitrag ALV; lung des Eigenkapitalzinsabzuges und des Sollertrags er- – Reduktion Staatsbeitrag KGV; arbeitet. Zusätzliche Mehreinnahmen sollen durch die Zu- – Anpassung k-Faktor; weisung der Steuereinnahmen eines Teils der beschränkt – Reduktion Staatsbeitrag an LIEmobil; Steuerpflichtigen an das Land, eine Mindestertragssteuer – Gebührenerhöhung (Zivilstandsamt, Heimatschriften, für alle Ertragssteuerpflichtigen sowie die Beschränkung etc.); der Abzugsmöglichkeiten bei Einkäufen in Einrichtungen – Mehreinnahmen aus der Anpassung des Steuergesetzes der beruflichen Vorsorge und der Verpflichtung zur Ab- (Tarifstruktur und neue Tarifstufe; Beschränkung der steuerung von Altreserven erzielt werden. Verlustvortragsverrechnung, keine Generierung von vor- tragsfähigen Verlusten durch Eigenkapital-Zinsabzug); Restriktive Stellennachbesetzung – Erhöhung Motorfahrzeugsteuer. Um das Sparziel beim Personalaufwand erreichen zu können, wurde im Berichtsjahr ein neuer Prozess zur Ebenfalls wurde im Berichtsjahr eine weitere Anpassung restriktiven Stellennachbesetzung implementiert. Durch des Steuergesetzes in die Vernehmlassung geschickt, den Prozessablauf soll erreicht werden, dass einerseits PRÄSIDIALES UND FINANZEN

36 | die Nachbesetzung von Stellen systematisch hinterfragt, in die Stellungnahme zur zweiten Lesung noch gewisse Sparpotentiale möglichst realisiert werden und dass mit Änderungen aufgenommen. Neu wurde die Einführung einer verstärkten verwaltungsinternen Rotation die Kom- eines maximal versicherten Lohnes sowie ein höherer petenz, Qualität und Mitarbeiterzufriedenheit steigt. Koordinationsabzug vorgeschlagen. Bei den Kinder- und Waisenrenten soll auf den Einbezug eines Sicherungs- Prozessoptimierung beitrages verzichtet werden. Der Landtag hat die ent- Mit einer gezielten Prozessoptimierung soll die Effizienz sprechende Gesetzesvorlage im September 2013 mit in der Landesverwaltung gesteigert und Kosten gesenkt wenigen Änderungen und mit deutlicher Mehrheit ver- werden. Zusätzlich müssen die vom Staat erbrachten abschiedet und somit die Basis für eine zukunftsfähige Leistungen generell hinterfragt werden. Dieses Projekt Pensionsversicherung gelegt. ist in Vorbereitung, wobei einzelne Amtsstellen schon Die Regierung hat in Erfüllung ihres gesetzlichen mit der Umsetzung begonnen haben. Auftrags unter dem Namen « Stiftung Personalvorsorge Liechtenstein » die neue Vorsorgeeinrichtung im Dezem- Sanierung und Sicherung der Pensionsver- ber 2013 gegründet und den von Arbeitnehmern und Ar- sicherung des Staatspersonals beitgebern nominierten Stiftungsrat eingesetzt. Dieser trifft die für den Operativstart per 1.7.2014 notwendigen Die Gesetzesvorlage, welche im Dezember 2012 vom Entscheidungen. Landtag ein erstes Mal beraten wurde, hat eine grund- Von privater Seite wurde eine Gesetzesinitiative zur sätzliche Zustimmung der Abgeordneten hinsichtlich Abänderung einzelner Artikel der Regierungsvorlage der Zielsetzung gefunden, aber auch verschiedene Fra- eingereicht (WinWin), welche nach entsprechender Vor- gestellungen und Änderungsvorschläge hinsichtlich der prüfung auf Verfassungsmässigkeit im Herbst 2013 im Umsetzung des Sanierungsprojektes gebracht. Landtag für nichtig erklärt wurde. Der Initiant hat hierzu Deshalb hat die Regierung den Gesetzesvorschlag Beschwerde beim Staatsgerichtshof eingelegt und par- zur Sanierung und Sicherung der Pensionsversiche- allel dazu eine neue Initiative « WinWin50 » eingereicht. rung für das Staatspersonal im Frühjahr 2013 nochmals überarbeitet und eine Lösung vorgeschlagen, welche Staat und Kirche die Anliegen des Landtags aufgenommen hat. In Bezug auf die Ausfinanzierung der Deckungslücke hat die Re- Im Bereich der Neuregelung des Verhältnisses zwischen gierung neu eine Kombination von Ausfinanzierung und Staat und Religionsgemeinschaften wurde im Dezem- zinslosem Darlehen in Vorschlag gebracht. Während ber 2012 das Religionsgemeinschaftengesetz in zwei- 2 / 3 der Deckungslücke bis zu einem Deckungsgrad von ter Lesung vom Landtag verabschiedet. Die für März 90 % durch eine Forderungsanerkennung durch die an- 2014 vorgesehene zweite Lesung der Verfassungsän- geschlossenen Arbeitgeber geschlossen werden, sieht derung wurde hingegen vorerst zurückgenommen. Mit der Vorschlag für den restlichen Teil der Deckungslücke dem neuen Landtag wurde vereinbart, dass dem Landtag die Gewährung eines zinslosen Darlehens durch die Ar- die Verfassungsänderung gemeinsam mit dem Abkom- beitgeber vor. Damit besteht die Möglichkeit, dass ein men zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und dem Teil der Ausfinanzierungsmittel wieder an die Arbeitge- Heiligen Stuhl zur abschliessenden Behandlung vorge- ber zurückfliessen kann, wenn sich der Deckungsgrad legt werden soll. Zunächst ist jedoch der Abschluss der der neuen Stiftung positiv entwickelt. Durch einen Lei- Detailverhandlungen auf Gemeindeebene betreffend die stungsverzicht tragen die aktiv versicherten Mitarbeiter Bereinigung der Vermögensverhältnisse abzuwarten. rund 200 Millionen Franken bei. Die Pensionsbezüger Auf Gemeindeebene wurden im Berichtsjahr die De- leisten ihren Beitrag durch den Aufbau einer Wert- tailverhandlungen zwischen den Gemeinden und Pfar- schwankungsreserve. reien fortgeführt. Das Ministerium für Präsidiales und Fi- Mit dem Vorschlag der Regierung findet der System- nanzen stand in engem Kontakt mit den Gemeinden und wechsel ins Beitragsprimat statt. Damit verfügt jede / r unterstützte diese, wo dies gewünscht und erforderlich Versicherte über ein eigenes « Konto» , auf welches ange- war, bestmöglich. Die Detailverhandlungen in den Ge- spart wird. Das Zinsrisiko tragen künftig die Versicher- meinden sind zwischenzeitlich weit fortgeschritten und ten. Kombiniert mit einer realistischen Soll-Rendite ist es kann festgestellt werden, dass nur noch wenige sub- die neue Vorsorgeeinrichtung vergleichbar mit jeder an- stantielle Fragen offen sind. deren Pensionskasse und stellt keinen Sonderfall mehr dar. Der Staat – und damit der Steuerzahler – hat seine Finanzplatzentwicklung – Integrierte Finanzplatzstra- Haftungsrisiken minimiert. tegie Der Landtag hat in der Sitzung vom Mai 2013 die Der Finanzdienstleistungssektor ist für Liechtenstein Vorlage behandelt und stand dem vorgeschlagenen Weg von grosser volkswirtschaftlicher Bedeutung. Die letz- einer nachhaltigen Sanierung und Sicherung der PVS ten Jahre haben sowohl international wie auch national positiv gegenüber. Aufgrund von verschiedenen Voten zu einer grundlegenden Veränderung der Rahmenbe- und den weiteren Überlegungen der Regierung wurden dingungen in der Finanzbranche geführt. Mit der inte- PRÄSIDIALES UND FINANZEN

grierten Finanzplatzstrategie wurde ein allgemein aner- und dem EU-Steuerkommissar Algirdas Šemeta über | 37 kannter Rahmen geschaffen und sichergestellt, dass eine die von der EU-Kommission beantragten Verhandlungen « unité de doctrine » besteht, ein von allen getragenes Ziel für eine Anpassung des Zinsertragsbesteuerungsabkom- verfolgt wird und die Instrumente zur Festlegung, Um- mens mit der EU statt. Am 10. Juli fand ein erstes infor- setzung und Überprüfung der Strategie vorhanden sind. melles Treffen Liechtensteins auf Expertenebene mit der Die Strategie ist die Grundlage für aufeinander abge- Generaldirektion Steuern und Zollunion (DG Taxud) in stimmte Massnahmen, die das aktuelle und zukünftige Brüssel statt, um technische Fragen des Verhandlungs- Umfeld berücksichtigen und die einer laufenden Steue- verlaufs zu erörtern. Konkrete Verhandlungen mit der rung, Kontrolle und Anpassung unterliegen. EU wurden nach weiteren technischen Gesprächen auf Der Prozess wird auf drei Ebenen abgebildet: in der der Basis des von der Regierung erteilten Verhandlungs- Regierung, im Beirat und in einem Strategiebüro. Die mandats im November 2013 aufgenommen. Regierung trägt die Verantwortung für die Finanzplatz- strategie und deren Umsetzung. Sie legt nach Anhörung Regierungserklärung vom 14. November 2013 des Beirats die für den Finanzplatz wichtigen strate- Vor dem Hintergrund der immer stärkeren Entwicklung gischen Ziele fest, überprüft diese aufgrund der Berichte zu einem automatischen Informationsaustausch wurde und Analysen des Strategiebüros und beschliesst Anpas- eine strategische Ausrichtung auf der Basis einer um- sungen der Ziele und die einzelnen Massnahmen. fassenden Betrachtungsweise (Informationsaustausch Der Beirat steht unter der Leitung des Regierungs- auf Anfrage, Gruppenanfragen, Vortaten zur Geldwä- chefs. Weitere Mitglieder des Beirats sind der Regierungs- scherei, FATCA, EU-Zinsbesteuerung, Standard zum chef-Stellvertreter, die Leiterin der SIFA, der Präsident automatischen Informationsaustausch) vorgenommen. des Aufsichtsrates der FMA sowie die Präsidenten des Die Strategie und Position Liechtensteins wurde in der Liechtensteinischen Bankenverbandes (LBV) und der Regierungserklärung vom 14. November 2013 öffent- Liechtensteinischen Treuhändervereinigung (THV). Der lich bekannt gemacht. Liechtenstein bekräftigte darin Beirat kann weitere Personen (z. B. externe Experten) sein Bekenntnis zu den geltenden OECD-Standards und zu seinen Beratungen hinzuziehen. Der Beirat stellt der legte seine Position zur weiteren Entwicklung der globa- Regierung sein Wissen und seine Erfahrung in Fragen len Standards unter Berücksichtigung der berechtigten des Finanzplatzes und der Finanzplatzstrategie zur Ver- Interessen der Kunden des Finanzplatzes dar. Die eng fügung und steht ihr beratend zur Seite. Der Beirat hat geführte Koordination der Kommunikation samt abge- im Berichtsjahr viermal getagt. stimmten Sprachregelungen und der breite Vorabeinbe- zug der Finanzplatzvertreter haben sich als sehr wertvoll Internationale Steuerkooperation erwiesen und zur Wirkung der Regierungserklärung im In- und Ausland beigetragen. Die Reaktionen der OECD Mandat zur EU-Zinsbesteuerung und insbesondere der G-5 Staaten innerhalb der EU zei- Der EU-Rat der Finanzminister (ECOFIN) beschloss im gen, dass die Strategie Liechtensteins als glaubwürdig Mai 2013 ein Mandat für die Europäische Kommission gewertet wird. zur Aufnahme von Verhandlungen mit den Drittstaaten Andorra, Liechtenstein, Monaco, San Marino und der Multilaterale Konvention über die Amtshilfe in Steu- Schweiz über eine Anpassung der bestehenden Zins- ersachen (MAK) ertragsbesteuerungsabkommen. Ziel der Neuverhand- Am 21. November 2013 unterzeichnete Liechtenstein die lungen ist es, den Anwendungsbereich der Zinsertragsbe- Multilaterale Konvention über die Amtshilfe in Steuer- steuerung auf andere Ertragsquellen, wie sie im Entwurf sachen (MAK) der OECD und des Europarates. Die Un- einer revidierten EU-Zinsertragsbesteuerungsrichtlinie terzeichnung wurde im Rahmen der Regierungserklä- definiert sind, nämlich Einkünfte aus Wertpapieren, die rung vom 14. November 2013 angekündigt. Anwendung eine im Voraus fixierte Rendite abwerfen, Erträge aus finden wird die MAK nach Abschluss des liechtenstei- Investmentfonds (OGAVs) sowie aus bestimmten Le- nischen Ratifikationsverfahrens. Die Konvention sieht bensversicherungsverträgen sowie auf Ansprüche wirt- zwischen den Vertragsparteien einen Informationsaus- schaftlich Berechtigter gegenüber Vermögensstrukturie- tausch auf Anfrage gemäss den geltenden OECD-Stan- rungen wie Trusts oder Stiftungen auszuweiten. Gemäss dards und einen spontanen Informationsaustausch vor. der jüngsten Revisionsvorlage vom Mai 2013 sind auch Kapitalveräusserungsgewinne zu erfassen. Ausserdem Steuerabkommen enthält das Mandat die Vorgabe, wonach das Verhand- lungsergebnis der internationalen Entwicklung bei der Österreich (DBA / Abgeltungssteuer) Festlegung von Standards auf dem Gebiet des automa- Liechtenstein und Österreich unterzeichneten am 29. tischen Steuerinformationsaustausches Rechnung tra- Januar 2013 in Vaduz ein Abgeltungssteuerabkommen gen müsse. und ein Protokoll zum Doppelbesteuerungsabkommen Am 17. Juni fand ein erstes Gespräch zwischen dem zwischen Liechtenstein und Österreich. Das Abkom- liechtensteinischen Regierungschef als Finanzminister menspaket gewährleistet eine umfassende Regelung PRÄSIDIALES UND FINANZEN

38 | der steuerlichen Zusammenarbeit durch die Regulari- Damit verfügt Liechtenstein (paraphiert oder unterzeich- sierung der Vergangenheit und die Sicherstellung der net) über OECD-konforme Steuerabkommen mit 34 Län- grenzüberschreitenden Steuerkonformität für die Zu- dern. kunft. Das Abgeltungssteuerabkommen mit Österreich trägt Finanzmarktregulierung den besonderen Rahmenbedingungen des Finanzplatzes Liechtenstein Rechnung. Vermögensstrukturen, die in Die europäische Finanzmarktregulierung stand im Jahr Liechtenstein verwaltet werden, werden in den Geltungs- 2013 ganz im Zeichen der Verabschiedung verschie- bereich des Abkommens einbezogen. Das Abgeltungs- denster grossangelegter Gesetzesinitiativen. Gearbeitet steuerabkommen erfasst daher auch Kapitalvermögen, wurde vor allem an der Schaffung einer europäischen die von Vermögensstrukturen in Liechtenstein weltweit Bankenunion. Als Grundlage dafür wurde die Verord- verwaltet werden. Die Unterzeichnung des Steuerab- nung zur Schaffung eines einheitlichen Aufsichtsme- kommens mit Österreich ist das Ergebnis einer konstruk- chanismus mit der Übertragung spezifischer Aufsichts- tiven, pragmatischen und kompromissorientierten Zu- aufgaben im Bereich der Banken an die Europäische sammenarbeit. Das Abkommen schafft Klarheit für die Zentralbank (EZB) verabschiedet. Als zweiter Schritt ist steuerliche Behandlung liechtensteinischer Vermögens- die Schaffung eines einheitlichen Abwicklungsmecha- strukturen und findet auch in der Besteuerung von Stif- nismus für die an der Bankenunion teilnehmenden Ban- tungen einen in einer Gesamtbetrachtung im Ergebnis ken geplant, welcher künftig eine Abwicklung verstärkt ausgewogenen Kompromiss im Interesse beider Länder. auf Beiträgen des Finanzsektors basieren und eine Letzt- Das revidierte Doppelbesteuerungsabkommen legt sicherung einschliessen soll. neben einer Anpassung der Dividendenbesteuerung eine Ebenfalls von grosser Bedeutung für den Banken- wirksame und umfassende Amts- und Vollstreckungs- sektor war die Verabschiedung des CRD-IV Pakets. hilfe fest. Damit werden die Standards der OECD und die Diese EU-Umsetzung von Basel III besteht aus einer europarechtlichen Vorgaben erfüllt und die steuerliche Verordnung und einer Richtlinie, die die bisher gel- Gleichstellung Liechtensteins mit den anderen EU / EWR- tenden Eigenkapitalrichtlinien ausser Kraft setzen. In Staaten in Österreich ermöglicht. Liechtenstein wurde insbesondere in der zweiten Jah- Nach Unterzeichnung des Abkommenspakets wurden reshälfte unter der Leitung der FMA intensiv an der im Verlauf des Jahres ein Umsetzungsgesetz zum Abgel- Umsetzung dieses Regulierungspakets gearbeitet. tungssteuerabkommen und Merkblätter erarbeitet. Der Hingegen ist die Regulierung für das generelle Krisen- Landtag stimmte dem Abkommenspaket im September management bei Banken (Bankensanierung und –ab- 2013 zu und beschloss das Umsetzungsgesetz im No- wicklung) sowie zur Anpassung der Einlagensicherung vember 2013. Damit konnten Abkommen, Umsetzungs- sowie der Regulierung für die Märkte für Finanzinstru- gesetzgebung und Merkblätter planmässig am 1. Januar mente (MiFID II) trotz wesentlicher Fortschritte in den 2014 in Kraft treten. Arbeiten auf EU-Seite noch nicht verabschiedet wor- den. Weitere bilaterale Abkommen In Liechtenstein wurde im Mai 2013 aufgrund der Im Berichtsjahr konnte am 27. Juni 2013 ein DBA mit Sin- verzögerten Übernahme der AIFM-Richtlinie in das gapur und am 27. September 2013 ein DBA mit Malta un- EWR-Abkommen das Umsetzungsgesetz AIFMG zu terzeichnet werden. 2013 wurden DBA-Verhandlungen einem rein nationalen AIFMG abgeändert. Damit ver- mit Guernsey abgeschlossen. Verhandlungen wurden bunden ist, dass die Marktteilnehmer insbesondere mit Tschechien aufgenommen, die Verhandlungen mit noch nicht den EU-Pass verwenden können, der eine Andorra, Irland und den Vereinigten Arabischen Emi- Voraussetzung für einen gleichberechtigten Marktzu- raten weiter geführt und die Aufnahme von Verhand- gang und für eine gleichberechtigte Wettbewerbsteil- lungen mit Mexiko beschlossen. nahme darstellt. Liechtenstein arbeitet im Hinblick auf Darüber hinaus wurden mit der Schweiz, wie bereits weitere EU-Rechtsakte, die noch nicht in das EWR-Ab- im April 2012 vereinbart, Verhandlungen über den Ab- kommen übernommen wurden, dennoch an gesetzge- schluss eines umfassenden Doppelbesteuerungsabkom- berischen Vorarbeiten, um dann nach der Übernahme mens (DBA) aufgenommen. Im November 2013 fand der Rechtsakte in das EWR-Abkommen schnelle Umset- eine erste Verhandlungsrunde statt. Eine zweite Ver- zungsrechtsakte vom Gesetzgeber behandeln lassen zu handlungsrunde ist für März 2014 vorgesehen. können. TIEA-Verhandlungen konnten im Berichtsjahr mit Ka- Die von der SIFA gemeinsam mit der FMA und ver- nada (unterzeichnet am 31. Januar 2013), Indien (un- schiedenen Verbänden in Auftrag gegebene Marktstudie terzeichnet am 28. März 2013), Mexiko (unterzeichnet zu den Auswirkungen von MiFID II wurde der Regierung am 20. April 2013) und Südafrika (unterzeichnet am 29. zur Kenntnis gebracht. Es konnten verschiedene Aspekte November 2013) abgeschlossen werden. Die Unterzeich- für den liechtensteinischen Finanzplatz daraus abgeleitet nung eines TIEA mit (paraphiert am 12. Juli 2012) werden. Darauf aufbauend wurde von der Regierung ein steht unmittelbar bevor. Umsetzungsprojekt « MiFID II » lanciert. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

Ganz generell wurden die Aufgaben und Zuständigkeiten – 3 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den | 39 im Bereich der Finanzmarktregulierung im Berichtsjahr Landtag betreffend die Abänderung des Finanzmarkt- überprüft und eine klare Zuteilung der Zuständigkeiten aufsichtsgesetzes und Verantwortlichkeiten für die Finanzmarktregulie- – 5 / 2013 Stellungnahme der Regierung an den Land- rung zwischen dem zuständigen Ministerium, der SEWR, tag zu den anlässlich der ersten Lesung betreffend die der SIFA und der FMA festgelegt. Dies wird den Infor- Änderung des Steuergesetzes sowie der Postulatsbe- mationsfluss zwischen den involvierten Stellen und eine antwortung zur Einführung eines neuen Grenzsteuer- effiziente Projektführung verbessern, was die ersten Er- satzes für Spitzenverdiener aufgeworfenen Fragen fahrungen bereits bestätigen. – 9 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag betreffend den Beschluss Nr. 13 / 2013 des ge- System der Europäischen Finanzaufsicht meinsamen EWR-Ausschusses – 16 / 2013 Stellungnahme der Regierung an den Land- Die Lösung der hängigen Übernahme der EU-Rechts- tag zu den anlässlich der ersten Lesung betreffend die akte zum System der Europäischen Finanzaufsicht (Eu- Schaffung eines Gesetzes über die betriebliche Vor- ropäische Bankenaufsichtsbehörde, EBA, Europäische sorge des Staates sowie die Ausfinanzierung der De- Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde, ESMA, Euro- ckungslücke der Pensionsversicherung für das Staats- päische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen personal aufgeworfenen Fragen und die betriebliche Altersversorgung, EIOPA, und der – 22 / 2013 Stellungnahme der Regierung an den Land- Europäische Ausschuss für Systemrisiken, ESRB) wurde tag zu den anlässlich der ersten Lesung betreffend die im Berichtsjahr mit höchster Priorität behandelt. Das Abänderung des Finanzmarktaufsichtsgesetzes aufge- Ministerium für Präsidiales und Finanzen hatte dabei worfenen Fragen die Federführung inne und arbeitete eng mit der Aus- – 24 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den senministerin, der SEWR und der Mission Brüssel zu- Landtag betreffend die Abänderung des Gesetzes über sammen, damit die notwendigen Schritte auf politischer die Verwalter alternativer Investmentsfonds (AIFMG) und technischer Ebene koordiniert veranlasst werden und anderer Gesetze konnten. Es fanden zahlreiche Treffen und Schriftwech- – 31 / 2013 Stellungnahme der Regierung an den Land- sel auf höchster politischer Ebene, z. B. im Rahmen des tag zu den anlässlich der ersten Lesung betreffend die ECOFIN-Rates oder des EFTA-Ministerrats, als auch auf Abänderung des Gesetzes über die zusätzliche Beauf- technischer Ebene mit der zuständigen Generaldirektion sichtigung von Unternehmen eines Finanzkonglome- Binnenmarkt der EU-Kommission, dem EU-Botschaf- rats (Finanzkonglomeratsgesetz), des BankG und des ter und den EWR / EFTA-Partnern Norwegen und Island AIFMG aufgeworfenen Fragen statt. Alle involvierten Stellen haben stets ihr Verständnis – 39 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den und ihren Willen für eine zeitnahe Übernahme der EBA-, Landtag betreffend den Beschluss Nr. 86 / 2013 des ESMA- und EIOPA-Verordnungen ins EWR-Abkommen Gemeinsamen EWR-Ausschusses (Verordnung EG bekräftigt, da dadurch auch die Übernahme jener 43 EU- Nr. 924 / 2009 des Europäischen Parlaments und des Rechtsakte im Finanzdienstleistungsbereich, die Ver- Rates vom 16. September 2009 über grenzüberschrei- weise auf die EBA-, ESMA- und EIOPA-Verordnungen tende Zahlungen in der Gemeinschaft und zur Auf- enthalten, möglich wird. Allerdings wurde die von den hebung der Verordnung EG Nr. 2560 / 2001; Verord- EWR / EFTA-Staaten erarbeitete Lösung, die auch die Zu- nung EU Nr. 260 / 2012 des Europäischen Parlaments stimmung der DG Binnenmarkt hatte, vom Rechtsdienst und des Rates vom 14. März 2012 zur Festlegung der EU-Kommission nicht gutgeheissen. Nach der Ant- der technischen Vorschriften und der Geschäftsan- wort des Rechtsdienstes der EU-Kommission wurde un- forderungen für Überweisungen und Lastschriften verzüglich mit den Arbeiten für eine Lösung im Rahmen in EURO und zur Änderung der Verordnung EG Nr. der Zwei-Pfeiler-Struktur des EWR-Abkommens begon- 924 / 2009) nen. Ergänzend wird zu dieser Thematik auf die Berichte – 40 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den der Stabsstelle EWR und der Liechtensteinischen Mis- Landtag betreffend das Abkommen zwischen dem Für- sion in Brüssel verwiesen. stentum Liechtenstein und der Republik Österreich zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete Gesetzgebung der Steuern von Einkommen und Vermögen – 41 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den Folgende Berichte und Anträge (BuA) wurden seitens Landtag betreffend die Aufsicht über Personen nach des Ministeriums für Präsidiales und Finanzen dem Art. 180a des Personen- und Gesellschaftsrechts und Landtag zur Entscheidung vorgelegt: Abänderung weiterer Gesetze – 2 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den – 42 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag betreffend die Abänderung des Finanzkon- Landtag betreffend die Totalrevision des Treuhän- glomeratsgesetzes, des Bankengesetzes sowie des Ge- dergesetzes (TrHG) und die Abänderung weiterer Ge- setzes über die Verwalter alternativer Investmentfonds setze PRÄSIDIALES UND FINANZEN

40 | – 45 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den schaftsrechts und die Abänderung weiterer Gesetze Landtag betreffend das Massnahmenpaket III zur Sa- aufgeworfenen Fragen nierung des Landeshaushalts – 83 / 2013 Stellungnahme der Regierung an den Land- – 46 / 2013 Stellungnahme der Regierung an den Land- tag zu den anlässlich der ersten Lesung betreffend die tag zu den anlässlich der ersten Lesung betreffend die Totalrevision des Treuhändergesetzes und die Abän- Schaffung eines Gesetzes über die betriebliche Vor- derung weiterer Gesetze aufgeworfenen Fragen sorge des Staates sowie die Ausfinanzierung der De- – 85 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den Land- ckungslücke der Pensionsversicherung für das Staats- tag betreffend die Vorprüfung der angemeldeten Volks- personal aufgeworfenen Fragen initiative « Pensionskasse win-win » zum Gesetz über die – 48 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den betriebliche Personalvorsorge des Staates (SBPVG) Landtag betreffend die Abänderung des Finanzmarkt- – 86 / 2013 Interpellationsbeantwortung der Regierung aufsichtsgesetzes (FMAG) an den Landtag zum e-Government der Landesverwal- – 53 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den Land- tung tag betreffend die Abänderung des Gesetzes über die – 87 / 2013 Interpellationsbeantwortung der Regierung Ausrichtung von Beiträgen an die politischen Parteien an den Landtag betreffend die Auswirkungen des – 60 / 2013 Interpellationsbeantwortung der Regierung neuen Steuergesetzes an den Landtag betreffend die Interpellation zu Kom- – 88 / 2013 Interpellationsbeantwortung der Regierung missionen an den Landtag betreffend die Besteuerung nach Auf- – 61 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den wand (Pauschalbesteuerung) Landtag betreffend die Anpassung des Faktors(K) zur – 89 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den Festlegung des Mindestfinanzbedarfs gemäss Finanz- Landtag betreffend die Abänderung des Steuerge- ausgleichsgesetz für die Jahre 2014 und 2015 im Rah- setzes (Amnestie) men der Sanierung des Landeshaushalts – 104 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den – 62 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag betreffend die Vorprüfung der angemeldeten Landtag betreffend das Gesetz zum Abkommen zwi- Volksinitiative « WinWin50 » zum Gesetz über die be- schen Liechtenstein und Österreich über die Zusam- triebliche Personalvorsorge des Staates (SBPVG) menarbeit im Bereich der Steuern – 67 / 2013 Postulatsbeantwortung der Regierung an den Landtag zur Bestellung strategischer Führungsebenen gemäss dem öffentlichen Unternehmens-Steuerungs- gesetz (ÖUSG) Amt für Informatik – 68 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag zum Landesvoranschlag und zum Finanzge- setz für das Jahr 2014 Amtsleiter a.i.: Günter Eberle – 69 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag zur Finanzplanung 2014 – 2017 Das Berichtsjahr stand im Zeichen der Konsolidierung. Nur – 71 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den dringend abzulösende Systeme und Applikationen wurden Landtag zum Steuerinformationsabkommen mit Mexiko ersetzt. Vor allem bei den Applikationen wurde darauf ge- – 73 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den achtet, wenn immer möglich Bestehendes zu verbessern Landtag betreffend das Abkommen vom 31. Januar und auszubauen, anstatt auszutauschen. Die Landesver- 2013 mit der Regierung Kanadas über den Informati- waltung verfügt aufgrund einer vorausschauenden Pla- onsaustausch in Steuersachen nung und laufender Modernisierung über eine qualitativ – 74 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den hochstehende und zuverlässige IT-Infrastruktur. Dank dem Landtag betreffend das Abkommen vom 28. März 2013 Einsatzwillen und der sehr guten Arbeit aller Mitarbeiten- mit der Regierung der Republik Indien über den Infor- den des Amtes wurde eine System- und Serviceverfügbar- mationsaustausch in Steuersachen keit von nahezu 100 Prozent erreicht. – 80 / 2013 Bericht und Antrag der Regierung an den Erwähnenswert ist die enge Zusammenarbeit von Landtag betreffend die Abänderung des Gesetzes über Land und Gemeinden im Bereich der direkten Steuern. die Motorfahrzeugsteuer Erstmals in der Geschichte der Landes- und Gemeindein- – 81 / 2013 Stellungnahme der Regierung an den Land- formatik wird vom Land und sämtlichen Gemeinden die- tag zu den anlässlich der ersten Lesung betreffend die selbe Steuerlösung für natürliche Personen eingesetzt und Abänderung des Finanzmarktaufsichtsgesetzes aufge- gemeinsam finanziert. Zudem wurde zur Effizienzsteige- worfenen Fragen rung beim Datenaustausch bereits ein neues Projekt ge- – 82 / 2013 Stellungnahme der Regierung an den Land- startet, welches die Synchronisation der Einwohnerkon- tag zu den anlässlich der ersten Lesung betreffend die trollen des gesamten Landes zum Ziel hat. Das Zentrale Schaffung eines Gesetzes betreffend die Aufsicht über Personenregister (ZPR) wird hierbei als Datendrehscheibe Personen nach Art. 180a des Personen- und Gesell- dienen. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

Ende des Berichtsjahres konnte die Regierung den Rekru- der Eurostat und in dessen Census-Hub System bereit- | 41 tierungsprozess für die Leitung des Amtes für Informatik zustellen. Im Berichtsjahr wurde das entsprechende abschliessen und einen neuen Amtsleiter bestellen. Die- Konzept erstellt und von der Regierung genehmigt. Ba- ser wird im März 2014 seinen Dienst antreten. Somit ist sierend auf diesem Konzept und der von Eurostat bereit- die Verwaltungsreform, nach über zweijähriger interimis- gestellten Software wurden die erforderlichen Hard- und tischer Leitung, beim Amt für Informatik abgeschlossen. Software-Installationen vorgenommen. Das Amt für Sta- tistik bereitet seinerseits die entsprechenden Daten auf, Projekte die dann über das Census-Hub System für Abfragen be- reitstehen. Der Abschluss der Arbeiten ist für März 2014 Vorprojekt Automatische Synchronisation der Ein- vorgesehen. wohnerregister von Land und Gemeinden Das Zentrale Personenregister (ZPR) des Landes ist ak- Interaktive Abfrage von Statistikdaten über das Inter- tuell in keiner Weise mit den Einwohnerdatenbanken der net Gemeinden verbunden. Der alljährliche Datenabgleich Das Amt für Statistik plant, allen Statistikinteressierten zwischen Land und Gemeinden muss deshalb sehr auf- in Zukunft über das Internet die Möglichkeit der interak- wändig und weitgehend manuell gemacht werden. Um tiven Abfrage diverser statistischer Zahlen und Werte zu die Effizienz dieses Prozesses zu steigern, wurde im ermöglichen. Im Berichtsjahr wurde deshalb gemeinsam vierten Quartal des Berichtsjahres ein Vorprojekt ge- vom Amt für Statistik und dem Amt für Informatik ein startet, mit dem Ziel, ein umfassendes Konzept für den entsprechendes Konzept ausgearbeitet. Zudem wurde Aufbau einer Datendrehscheibe mit Synchronisations- eine entsprechende Softwarelösung angeschafft und in- mechanismen für die Einwohnerregister von Land und stalliert. Der Zeitplan sieht vor, dass bereits im ersten Gemeinden zu erstellen. Halbjahr 2014 die ersten Statistikabfragen über das In- ternet gemacht werden können. Gemeinsame Steuerlösung von Land und Gemeinden für den Bereich der natürlichen Personen Migration der Arbeitsplatzcomputer auf Windows 7 Aufgrund der Revision des Steuergesetzes musste nebst und Office 2010 der Landes- auch die Gemeindesteuerlösung umfang- Die Migration der Arbeitsplatzcomputer auf Windows reich angepasst werden, was mit hohen Kostenfolgen für 7 und Office 2010 konnte im Berichtsjahr grösstenteils die Gemeinden verbunden war. Das Land beteiligte sich abgeschlossen werden. Das Projekt verzögerte sich, da deshalb an den Kosten unter der Bedingung, dass das verschiedene im Einsatz stehende Spezial-Software- GESOL-Steuermodul für natürliche Personen auch beim produkte von den jeweiligen Lieferanten nicht frist- Land eingesetzt werden kann. Die Gemeindevorsteher gerecht auf die neue Umgebung angepasst werden stimmten diesem Vorgehen zu. Ein gemeinsam ausgear- konnten. Der Projektabschluss ist nun auf März 2014 beitetes Vertragswerk wurde verabschiedet und von al- terminiert. len Parteien unterzeichnet. Das vom Land ursprünglich geplante Vorgehen, im Rahmen des Projektes GEMINES Migration der IT-Servicemanagement-Lösung auf die eine eigene Softwarelösung für den Bereich der natür- aktuellste Version lichen Personen zu entwickeln, wurde fallengelassen. Das Amt für Informatik setzt für die Betreuung seiner Kunden eine IT-Servicemanagement-Lösung ein. Da Neues Antragswesen diese nicht mehr auf dem neuesten Stand war, wurde Die im Jahr 2012 beschaffte Softwarelösung zur Bear- im Berichtsjahr ein Migrationsprojekt gestartet mit dem beitung der Anträge an die Regierung wurde planungs- Ziel, im Frühjahr 2014 wieder mit dem aktuellsten Stand gemäss konfiguriert und termingerecht zur ersten Regie- der Softwarelösung arbeiten zu können. rungssitzung der neuen Regierung produktiv in Betrieb genommen. Ebenfalls termingerecht konnte die Schu- Ablösung von Oracle Reports durch Bi Publisher lung der Benutzerinnen und Benutzer, welche von inter- Das Amt für Informatik plant, das veraltete Reporting nen Mitarbeitenden durchgeführt wurde, abgeschlossen Werkzeug « Oracle Reports » durch « Oracle Bi Publisher » werden. Der stabile und zuverlässige Betrieb der Lösung zu ersetzen. Im Berichtsjahr wurde deshalb ein Pilotpro- CMIKONSUL erlaubten es, bereits in der zweiten Jahres- jekt gestartet sowie die für das Pilotprojekt notwendigen hälfte des Berichtsjahres damit zu beginnen, die Abläufe Lizenzen beschafft. Die Projektdurchführung ist auf 2014 im Umfeld des Regierungssekretärs und der Regierung geplant. innerhalb des Systems zu optimieren. Erweiterung und Modernisierung des Personalinfor- Aufbau eines Census-Hub Systems für das Amt für Sta- mationssystems LOGA tistik Aufgrund der Abgänge von zwei massgebenden Projekt- Gemäss EWR-Richtlinie ist Liechtenstein verpflichtet, die mitwirkenden musste das Projekt leider unterbrochen Daten der Volkszählung von 2010 bis Ende März 2014 werden, weshalb der ursprünglich vorgesehene Zielter- PRÄSIDIALES UND FINANZEN

42 | min nicht eingehalten werden konnte. Im Spätherbst Realisierung einer EDV-Lösung beim Amt für Umwelt- des Berichtsjahres wurde das Projekt in neuer Zusam- schutz für die Konsolidierung und Bereinigung der mensetzung erneut gestartet. Die überarbeitete Projekt- Grundwasserdaten planung ergibt nun einen Einführungstermin im Herbst Die neue EDV-Lösung konnte im Berichtsjahr aufgrund 2014. von Ressourcenengpässen nicht ganz fertig gestellt werden. Die Einführung ist nun für das 1. Quartal 2014 Beschaffung einer Softwarelösung für das Amt für geplant. Personal und Organisation für den Bereich Stellenzu- ordnungsüberprüfungen Realisierung einer EDV-Lösung beim Amt für Umwelt- Als unterstützendes Instrument für die Stellenzuord- schutz zur Führung eines Katasters belasteter Stand- nungsüberprüfungen wurde für das Amt für Personal orte in Liechtenstein und Organisation eine spezifische Softwarelösung be- Altlast4Web ist eine Geschäftskontrolle, die von Schwei- schafft. zer Kantonen und Bundesstellen für die langfristige Füh- rung des Katasters belasteter Standorte eingesetzt wird. Einführung einer EDV-Lösung für die Abteilung Ar- Im Berichtsjahr wurde diese Lösung ebenfalls beim Amt chäologie des Amtes für Kultur für Umweltschutz eingeführt. Der Altlastenkataster wird Die Einführung der neuen EDV-Lösung für die Lan- in einem weiteren Schritt auch der Öffentlichkeit zu- desarchäologie konnte planmässig im Berichtsjahr gänglich gemacht werden. abgeschlossen werden. Die Realisierung der Lösung wurde von einer Trägerschaft, bestehend aus mehreren EDV-Lösung für den Fachbereich Wohnbauförderung Schweizer Kantonen und Liechtenstein, unter Federfüh- beim Amt für Bau und Infrastruktur rung der Baudirektion des Kantons Zürich in Auftrag ge- Ende 2013 wurde im Amt für Bau und Infrastruktur, geben. Fachbereich Wohnbauförderung, eine neue Fachappli- kation eingeführt und dem Betrieb übergeben. Bei der Pilotprojekt Langzeitarchivierung beim Amt für Kultur bisherigen, in die Jahre gekommenen Lösung war die Beim Amt für Kultur, Abteilung Landesarchiv, wurde Wartbarkeit nicht mehr gesichert, weshalb sie abgelöst ein Pilotprojekt zur elektronischen Langzeitarchivierung werden musste. durchgeführt. Ziel war es, den Ablieferungsvorgang von elektronischen Dokumenten in einem auf dem Open Ar- Anpassung bzw. Erweiterung des Zentralen Personen- chival Information System (OAIS) basierenden Referenz- registers (ZPR) aufgrund gesetzlicher Vorgaben system durchzuführen. Der Vorgang der Übernahme, Ar- Das ZPR-Gesetz schreibt vor, dass für einen ordnungs- chivierung und des Auslesens von Informationspaketen gemässen Betrieb des Registers einerseits die Protokol- konnte im Berichtsjahr erfolgreich überprüft und das Pi- lierung der Datenzugriffe und andererseits die Sicher- lotprojekt abgeschlossen werden. stellung der Verhältnismässigkeit der Datenzugriffe sichergestellt sein müssen. Die Lösung beider Anforder- Realisierung einer Meldelösung beim Amt für Kom- nisse wurde im Berichtsjahr an die Hand genommen und munikation erfolgreich umgesetzt. Zudem wurde als unterstützendes Sämtliche Anbieter von Telekommunikationsdienstlei- Werkzeug für die ZPR-Kommission das ZPR um ein Ad- stungen unterliegen einer gesetzlichen Meldepflicht ministrations-Modul erweitert, welches erlaubt, die Da- gegenüber dem Amt für Kommunikation. Damit dieser tenfelder zu typisieren, deren Dateninhaber zu verwalten Prozess in Zukunft effizienter abgewickelt werden kann, und die Zugriffe zu überprüfen. wurde im Berichtsjahr eine Meldelösung realisiert, wel- che es den meldepflichtigen Stellen erlaubt, ihre Daten Anpassung der Stipendienlösung aufgrund der Ge- elektronisch an das Amt für Kommunikation zu übermit- setzesrevision teln. Die übermittelten Daten können anschliessend di- Aufgrund der Revision des Stipendiengesetzes im Jahr rekt und medienbruchfrei in die eigens dafür entwickelte 2012 musste die Fachapplikation der Stipendienststelle Datenbanklösung übernommen werden. umfassend angepasst werden. Nebst den funktionalen Anpassungen wurden im Rahmen der Überarbeitung zu- Neue Fachapplikation beim Amt für Gesundheit für die dem die Arbeitsprozesse optimiert. Die überarbeitete Lö- Verwaltung der obligatorischen Krankenversicherung sung konnte im August 2013 erfolgreich in Produktion Die Einhaltung der Meldepflicht für die obligatorische genommen werden. Krankenversicherung wurde bis anhin manuell überprüft und verwaltet, was umständlich und zeitaufwändig war. Fachapplikation HRNet im Amt für Justiz Um diesen Arbeitsprozess zu optimieren, wurde im Be- Die Umstellung des digitalen Archivs ELAR / HRScan richtsjahr eine massgeschneiderte Fachapplikation für des Handelsregisters konnte nach einer Vorbereitungs- die Verwaltung der Versicherungspflichtigen mit weit- zeit von mehr als sechs Monaten durch die Konvertie- gehend automatisiertem Mahnwesen realisiert. rung von geschätzten 20'000'000 DIN-A4 Seiten in das PRÄSIDIALES UND FINANZEN

archivtaugliche PDF / A Format abgeschlossen werden. Fachapplikation Markenregister beim Amt für Volks- | 43 Im Bereich HRNet wurden zudem Funktionen wie die wirtschaft Erstellung aller Schriftstücke zu einer Rechtsform (ge- Die bisherige EDV-Lösung für das Markenregister konnte samter Akt) und das elektronische Amtsblatt implemen- im Berichtsjahr erfolgreich abgelöst und durch eine neue tiert. Fachapplikation ersetzt werden. Die neue Lösung basiert auf einer modernen Plattform und ist somit für künftige Geschäftsverwaltung für die Stiftungsaufsichtsbe- Anforderungen, vor allem im WEB-Bereich, gut gerüstet. hörde beim Amt für Justiz Für die Stiftungsaufsichtsbehörde wurde eine fachspezi- Einsatz der serviceorientierten Integrationsplattform fische Lösung realisiert. Das Projekt wurde mit der pro- (SOA-Infrastruktur) duktiven Inbetriebnahme der Lösung im Berichtsjahr er- Auf Basis der SOA-Integrationsplattform wurden diverse folgreich abgeschlossen. Web-Services für die Anbindung verschiedener Soft- warelösungen an das Zentrale Personenregister realisiert. Fachapplikation Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen- Insbesondere waren dies die Fachapplikationen für die Stif- versicherung tungsaufsicht und Wohnbauförderung. Des Weiteren wur- Für die Softwarelösung AVALV wurden insgesamt 140 den für die Stabsstelle EWR entsprechende Web-Services Seriendruck- und Arbeitsblatt-Vorlagen auf Windows für die elektronische Einreichung von Vernehmlassungen 7 / Office 2010 umgestellt. Im Bereich der Arbeitslosen- zu entsprechenden Rechtsakten zur Verfügung gestellt. versicherung wurden kleinere, vom Verwaltungsge- richtshof bemängelte und die Abrechnungspraxis betref- Erweiterung der Mehrwertsteuer-Fachapplikation um fende Anpassungen gemacht. die Möglichkeit der elektronischen Einreichung der Mehrwertsteuerabrechnung Biometrischer Pass (E-Pass) Im Berichtsjahr wurde ein Projekt gestartet mit dem Ziel, Im Ausländer- und Passamt mussten im Berichtsjahr die den Mehrwertsteuerpflichtigen die elektronische Einrei- Passdrucker ersetzt werden. Ebenfalls wurden die mitt- chung der Abrechnungen über das Internet zu ermög- lerweile zehn Jahre alte Applikation für die Erstellung der lichen. In der ersten Phase stehen die Abrechnungen Pässe wie auch die Schnittstelle zum Zentralen Perso- von Steuerformularen sowie referenzierte Rechnungen nenregister komplett überarbeitet. mit Zahlungsdetails im Vordergrund. Die eingereichten Daten sollen mit geringstem Aufwand und ohne Medi- Biometrischer Pass (E-Pass) für Auslandliechtenstei- enbruch in die bestehende Mehrwertsteueranwendung ner eingelesen und sodann weiter verarbeitet werden kön- Damit Auslandliechtensteiner biometrische Reise- nen. Die Einführung der Lösung ist im ersten Halbjahr pässe und Identitätskarten erwerben können, ohne 2014 geplant. nach Liechtenstein reisen zu müssen, wurde zusam- men mit dem Eidgenössischen Justiz- und Polizei- Erweiterung des Datawarehouse departement der Schweiz eine gemeinsame Lösung Die Statistische Analyse Software SAS wurde auf Basis entwickelt. Diese Lösung erlaubt den Austausch der neuer Hardware auf SAS Server Version 9.3 und SAS notwendigen Daten zwischen den Schweizer Vertre- Enterprise Guide 5.1 migriert. Des Weiteren wurden die tungen im Ausland und dem Ausländer- und Passamt EUROSTAT Migrationsstatistik und die Unternehmens- in Vaduz auf elektronischem Weg sowie die anschlies- statistik abgeschlossen, hierzu wurden spezielle SAS sende Erstellung der Pässe in der jeweiligen CH-Aus- Prozesse für die Batch-Abfrage von Datawarehouse In- landsvertretung. halten entwickelt.

Fachapplikation Bauwesenberuferegister beim Amt Anpassung der EDV-Lösung für die Motorfahrzeug- für Volkswirtschaft kontrolle Vom Amt für Volkswirtschaft werden basierend auf Aufgrund der Änderung der Steuerberechnung für Mo- dem Gesetz über die Architekten und andere qualifi- torfahrzeuge per 1. Januar 2014 musste die Fachappli- zierte Berufe im Bereich des Bauwesens Bewilligungen kation der Motorfahrzeugkontrolle dementsprechend ausgestellt. Der gesamte Prozess, von der Bearbeitung angepasst werden. Ferner wurde die Schnittstelle zur der Gesuche bis hin zur Ausstellung der Bewilligungen Abfragelösung der Landespolizei den aktuellen Bedürf- wurde bislang ohne spezifische IT-Unterstützung erle- nissen angepasst. digt, was sehr aufwändig, arbeits- und zeitintensiv war. Aus diesem Grund wurde im Berichtsjahr eine spezi- Modernisierung der computerunterstützten Theorie- fische Fachapplikation realisiert, welche die Sachbear- prüfung bei der Motorfahrzeugkontrolle beiter durch den gesamten Bewilligungsprozess hin- Für die Theorieprüfungen kommen neu bei der Motor- durch unterstützt und diesen wesentlich effizienter fahrzeugkontrolle mobile Tablet-Computer zum Einsatz. macht. Das aufwändige Auf- und Abbauen der bisherigen, ver- PRÄSIDIALES UND FINANZEN

44 | kabelten Geräte entfällt damit. Auch ist die Handhabung Ersatz und Neubeschaffung von Arbeitsplatzcompu- der Geräte einfacher und intuitiver, was weniger Stress tern für die Prüflinge bedeutet. Im Schnitt sind bei der Landesverwaltung Arbeitsplatz- computer fünf Jahre im Einsatz. Im Berichtsjahr muss- Beteiligung am Informationssystem Verkehrszulas- ten rund 150 Geräte altersbedingt ausgetauscht wer- sungen (IVZ) des Bundesamtes für Strassen ASTRA den. Im Zuge der sehr engen Kooperation im Strassenver- kehrsbereich mit der Schweiz ist die Motorfahrzeug- Ablösung mehrerer Multifunktionsgeräte kontrolle direkt und online mit dem Fahrzeugregister Insgesamt wurden in der Berichtsperiode bei fünf Amts- (MOFIS), dem Führerregister (FABER) und dem Admi- stellen veraltete und störungsanfällige Multifunktionsge- nistrativmassnahmenregister (ADMAS) beim Bundesamt räte durch neue ersetzt. Zudem musste bei der Steuer- für Strassen (ASTRA) in Bern verbunden. Zukünftig sol- verwaltung aufgrund neuer Aufgaben im internationalen len diese drei Register zusammenwachsen und sämtliche Bereich ein zusätzliches Multifunktionsgerät angeschafft Daten mittels eines einzigen Informationssystems abruf- werden. bar sein, weshalb ASTRA die Realisierung einer neuen IT-Lösung (IVZ) in Auftrag gegeben hat. Liechtenstein Beschaffung einer rechtskonformen Signaturlösung beteiligt sich an den Realisierungskosten und hat im Be- Zur Sicherstellung einer rechtskonformen elektro- richtsjahr eine erste Teilzahlung getätigt. nischen Archivierung von Dokumenten, wie auch für die Erstellung beglaubigter Kopien, ist eine Lösung er- Neue Fachapplikation für die Stabsstelle EWR forderlich, die es erlaubt, die jeweiligen Dokumente mit Die Einführung der neuen IT-Lösung wie auch die Da- einer elektronischen Signatur zu versehen. Eine solche tenmigration konnten im Berichtsjahr termingerecht ab- Lösung wurde im Berichtsjahr beschafft und in Betrieb geschlossen werden. Zudem konnte eine ursprünglich genommen. Die Möglichkeit der elektronischen Signie- nicht vorgesehene Funktionalität zur Unterstützung der rung steht nun auf jedem Multifunktionsgerät in der Lan- « Konsultationsgruppe Finanzplatzregulierung » zusätz- desverwaltung zur Verfügung. lich in Betrieb genommen werden. Schengen / Dublin Projekte Ausbau Virtualisierungsinfrastruktur Die Schengen-Systeme erfuhren im Berichtsjahr ver- Die Infrastruktur zur Servervirtualisierung wurde um ein schiedene Updates, welche in Zusammenarbeit mit Is- neues, sogenanntes Bladesystem erweitert. Dieses Sys- land installiert, getestet und dem Betrieb übergeben tem ist modular aufgebaut und hoch skalierbar. Es redu- wurden. Grössere Probleme konnten keine verzeichnet ziert sich zudem der Verkabelungsaufwand im Rechen- werden. zentrum, was mit entsprechenden Kosteneinsparungen verbunden ist. Basierend auf dieser Technologie wurde Kommunikation auch die gesamte CITRIX-Infrastruktur auf eine neue Serverlandschaft migriert. Netzwerksegmentierung Die Zonierung der verschiedenen Netzwerksegmente Ausbau Speicherinfrastruktur wurde im Berichtsjahr abgeschlossen. In einem weiteren Einhergehend mit dem Ausbau der Virtualisierungsinfra- Schritt müssen nun die Kommunikationsbeziehungen struktur wurde auch die zentrale Speicherinfrastruktur, der einzelnen Segmente eruiert und in einem entspre- welche u.a. die notwendige Speicherkapazität für die vir- chenden Regelwerk auf der Firewall abgebildet werden. tuellen Server zur Verfügung stellt, entsprechend ausge- Erst mit diesem komplexen und sehr aufwändigen letz- baut. Bestehende, veraltete Datenserver wurden aufge- ten Arbeitsgang kann das primäre Ziel der Netzwerkseg- löst und der vorhandene Datenbestand auf die zentrale mentierung – die Erhöhung der Netzwerksicherheit – ab- Speicherinfrastruktur migriert. schliessend erreicht werden.

Erneuerung CITRIX Infrastruktur UCC – Unified Communication & Collaboration Im Rahmen der Einführung von Windows 7 wurde auch Im Rahmen der Ende 2012 durchgeführten Aktualisie- die CITRIX-Infrastruktur mit der korrespondierenden rung der Telefonanlage wurde auch die Möglichkeit ge- Version vorbereitet. Nach Abschluss der Windows 7 Ein- schaffen, in Zukunft Funktionalitäten wie: führung werden die Benutzer zeitnah auf die neue CI- TRIX-Infrastruktur migriert werden. – Wählen ab Outlook; – Anzeige eingehender Anrufe am Computer; Erweiterung Backup-Infrastruktur – Präsenzinformationen usw. anzubieten. Die eingesetzte Software für die Datensicherung wurde aktualisiert und gleichzeitig für die Möglichkeit zur Si- Aufgrund technischer Schwierigkeiten verzögerte sich cherung der Daten des Internetportals erweitert. die Einführung und ist nun auf Anfang 2014 geplant. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

Ausbau IP-Telefonie arbeitenden gegenüber E-Mails unbekannter Herkunft. | 45 IP-Telefonie erlaubt die Übertragung von Sprache über Erfreulicherweise konnte festgestellt werden, dass die dasselbe physikalische Netzwerk, über welches auch Mitarbeitenden von Jahr zu Jahr kritischer werden und Daten transportiert werden. Die Telefonanlage der Lan- eine deutliche Steigerung im Benutzerverhalten festzu- desverwaltung wurde bereits vor längerer Zeit für diese stellen ist. Es zeigt sich klar, dass die Bemühungen des Technologie hochgerüstet. Der flächendeckende Roll- Sicherheitsbeauftragten, die Benutzerinnen und Benut- out der IP-Telefonie konnte im Berichtsjahr fertiggestellt zer gegenüber den Gefahren im Umgang mit Informa- und das Projekt abgeschlossen werden. tionstechnologie zu sensibilisieren, einen Gewinn brin- gen. Das Schulungsangebot soll deshalb in Zukunft noch WLAN-Infrastruktur weiter ausgebaut werden. Bis anhin war der Zugriff auf das Netzwerk der Landes- verwaltung nur drahtgebunden möglich. Im Berichtsjahr Fernzugriff auf das Netzwerk der Landesverwaltung wurde eine WLAN-Basisinfrastruktur aufgebaut, welche Die bisherige Lösung zum Fernzugriff auf das Netzwerk nun auch den drahtlosen Zugriff auf das Netzwerk erlaubt. der Landesverwaltung via Internet mittels RSA-Token ent- Die Motorfahrzeugkontrolle macht im Bereich der compu- sprach nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen und wurde terunterstützten Theorieprüfung (CUT) bereits Gebrauch abgelöst. Die neue Lösung schickt dem Benutzer nach der von dieser Möglichkeit. In diversen Bürogebäuden können herkömmlichen Anmeldung mittels Username und Pass- nun die Mitarbeitenden z. B. in Sitzungszimmern diesen wort ein Flash-SMS auf sein Handy, welches ein OneTi- mobilen Zugang nutzen. Dieselbe Infrastruktur wird zu- mePasswort enthält. Diese Variante der Zwei-Faktor-Au- dem benutzt, um den Landtagsabgeordneten im Landtags- torisierung entspricht den aktuellen Sicherheitsstandards. saal den mobilen Zugriff auf das Internet zu ermöglichen. Interne Druckerei Web Application Firewall Für das Projekt « Elektronisches Meldewesen » der Finanz- Papierverbrauch marktaufsicht wurde eine Web Application Firewall (WAF) Der Papierverbrauch war 2013 im Vergleich zum Vor- evaluiert und in Betrieb genommen. Im Gegensatz zu einer jahr nahezu identisch. Verwendet wird grundsätzlich Re- herkömmlichen Firewall schützt die WAF ein WEB-Portal cyclingpapier. Die Verwendung von anderem Papier be- nicht nur vor unerlaubtem Zugriff auf Netzwerkebene, schränkt sich fast ausschliesslich auf eingefügte, farbige sondern prüft den Zugriff auch auf Applikationsebene. Seiten in Berichten und Anträgen von der Regierung an den Landtag. Der Anteil von Nicht-Recycling-Papier be- Erneuerung Netzwerk Bürogebäude trägt 2.61 % vom Gesamtvolumen. Im Zuge des Life Cycle Managements werden auch die eingesetzten Netzwerkkomponenten laufend bzgl. der Ankündigungen der Hersteller hinsichtlich der geplanten 2013 % 2012 % Einstellung des Supports überprüft. In diesem Zusam- menhang wurden im Berichtsjahr in diversen Büroge- Recycling in kg 45'293 97.30 45'376 97.40 bäuden und bei der Landespolizei diverse veraltete Netz- Andere in kg 1'215 2.70 1'175 2.60 werkkomponenten ersetzt. Total kg 46'508 46'551 It-Sicherheit

Überprüfung der IT-Sicherheit des E-Government An- gebotes Der kontinuierliche E-Government-Ausbau macht eine periodische Überprüfung des Angebotes in Bezug auf Amt für Personal und Organisation die IT-Sicherheit notwendig. So wurde auch in diesem Berichtsjahr eine umfassende Prüfung durchgeführt. Die dabei aufgedeckten Schwachstellen wurden analysiert Amtsleiter: René Nutt und mittels Risikoanalyse priorisiert. Je nach Charak- teristik der sicherheitsrelevanten Punkte konnten diese Im Rahmen der Sanierung des Staatshaushalts müssen unmittelbar beseitigt werden, oder aber erfordern einen auch Einsparungen beim Personalaufwand vorgenommen grösseren Aufwand bezüglich Zeit und Kosten. werden. In Ergänzung zu den bereits beschlossenen Mass- nahmen wurde im April 2013 der Prozess der Stellennach- Phishing Benchmarks 2013 besetzungen neu definiert und sehr restriktiv ausgelegt. Wie in anderen Jahren wurde auch im Berichtsjahr ein Dadurch konnten durch die Ausnutzung der natürlichen Phishing-Benchmark in der Landesverwaltung durchge- Fluktuation die Personalkosten bereits deutlich gesenkt führt. Dieser dient primär der Sensibilisierung der Mit- werden. Ein kritisches Hinterfragen von Abläufen und Auf- PRÄSIDIALES UND FINANZEN

46 | gabenzuordnungen haben ebenfalls einen Beitrag zur Ko- Qualifizierte und motivierte Mitarbeitende sind in einem steneinsparung und einer Effizienzsteigerung geleistet. vor allem durch Knappheit gezeichneten Arbeitsmarkt für Nach wie vor sind durch die Reorganisation und den da- jeden Arbeitgeber von essentieller Bedeutung. Dass dies- mit verbundenen Zusammenlegungen von Amtsstellen Ver- bezüglich die Attraktivität der Liechtensteinischen Landes- unsicherungen bei den betroffenen Mitarbeitenden vorhan- verwaltung als Arbeitgeber bereits merklich gelitten hat, den, was im Berichtsjahr durch das Amt für Personal und mag der deutliche und massive Rückgang von Bewer- Organisation wiederum durch intensive Betreuungsmass- bungseingängen bei den Stellenausschreibungen im Ver- nahmen und Gespräche begleitet wurde. Ein besonderes gleich zu den Vorjahren ein Indiz sein. Um in Zukunft qua- Augenmerk wurde diesbezüglich auf die Teamentwicklung lifizierte Fach- und Führungskräfte gewinnen zu können, resp. –bildung gelegt. Durch die restriktive Stellennachbe- müssen heute schon Überlegungen angestellt werden, mit setzung sind Mehrbelastungen bei den Mitarbeitenden fest- welchen flankierenden Massnahmen die Steigerung der At- stellbar, was den Betreuungsaufwand durch das Betriebliche traktivität begleitet und umgesetzt werden kann. Gesundheitsmanagement zusätzlich erhöht hat. Als weitere Mit Wirkung ab 1. März 2013 hat der neue Amtslei- Belastung und Motivationseinbusse bei den Mitarbeitenden ter seine Tätigkeit beim Amt für Personal und Organisation der Landesverwaltung trugen zudem die öffentlichen Debat- aufgenommen. Seit dem Austritt des bisherigen Amtsleiters ten mit der negativen Medienberichterstattung über die Ver- per Ende April 2012 bis zu diesem Zeitpunkt wurde das waltung sowie die fehlende Lohnperspektive bei. Amt vom Amtsleiter-Stellvertreter interimistisch geführt.

Personal / Aus- und Weiterbildung

Personalbestand per 31.12.2013

Übersicht Personalbestand (befristetes, unbefristetes Beschäftigungsgrad total Mitarbeitende m w und richterliches Personal sowie Ausgleichsstellen)

Stabsstellen der Regierung inkl. Sekretariate 91.10 104 49 55 Landesverwaltung 687.73 762 466 296 Gerichte 53.80 60 23 37 Ausbildung 38.25 39 19 20 Hilfskräfte 86.55 116 51 65 Landtag (nachgeordnete Stellen) 14.50 17 8 9 Anstalten und Stiftungen 37.00 53 14 39

Total 1'008.93 1'151 630 521

Unter dem nichtständigen Personal werden jene Personen geführt, die ein zeitlich befristetes Arbeitsverhältnis haben.

Personalselektion Diverse Praktika Im Berichtsjahr wurden 41 (54) Stellen ausgeschrieben. Im Berichtsjahr wurden insgesamt 24 (26) Praktikan- Auf diese Ausschreibungen sind 543 (1’101) Bewer- tInnen (zwischen einem Monat und einem Jahr) sowie 32 bungen eingegangen und es wurden mit insgesamt 171 (22) FerialpraktikantInnen (zwischen zwei und maximal (241) Personen Gespräche geführt. acht Wochen) beschäftigt. Bei den PraktikantInnen han- Leider musste bei der Selektion festgestellt werden, delte es sich in der Regel um StudentInnen, die während dass bei Ausschreibungen für qualifizierte Stellen wenig oder nach dem Studium ein Praktikum zu absolvieren bis keine geeigneten Bewerbungen eingingen und dies hatten. Die kaufmännischen Praktikanten wurden jeweils in der Folge zu Mehrfachausschreibungen führte. Der für ein Jahr angestellt. Ausserdem haben im Berichtsjahr deutliche Rückgang der eingegangenen Bewerbungen 6 (10) Personen ein Gerichtspraktikum absolviert. im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr ist ein mögliches Indiz, dass die Attraktivität der Landesverwaltung als Ar- Kinderbetreuung in der Landesverwaltung beitgeber aufgrund der aktuellen Situation gelitten hat. Die Kindertagesstätte verzeichnete im Berichtsjahr eine durchschnittliche Auslastung von 87.9 %. Aktuell sind 22 Ausgleichsstellen Kinder in der Kindertagesstätte der Landesverwaltung. Per Ende 2013 sind 12.00 Ausgleichsstellen mit 16 Per- Von diesen sind sechs Kinder unter zwei Jahren. sonen besetzt. Die Gesamtzahl der besetzten Ausgleichs- stellen hat sich von 14.40 Stellen (Stand 31.12.2012) um 2.40 Stellen bzw. um zwei Personen reduziert. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

Leistungsdialog geht es beim verhältnisorientierten Teil darum, die be- | 47 Die Personalbewertungen konnten per Mitte November trieblichen Verhältnisse zu optimieren. Dies wird seitens 2013 erfolgreich abgeschlossen werden. Die Vorgesetz- BGM durch das Case Management (Betreuung, Beglei- ten haben im Berichtsjahr mit den Mitarbeitenden die tung, Wiedereingliederung von Langzeitkranken), die Leistungsdialoge geführt und ihnen eine Rückmeldung Beratung von Führungskräften (Führungs- und Teamfra- über ihre Leistung und ihr Verhalten abgegeben. gen, Teamentwicklung, Coaching, Mediation) und Mitar- beitenden sowie durch die ergonomische Überprüfung Betriebliches Mobilitätsmanagement von Arbeitsplätzen ganzjährig abgedeckt. Im 2013 lag Per 1. Januar 2013 hat das Amt für Personal und Orga- der Arbeitsschwerpunkt neben dem Case Management nisation den Verkauf von Parkkarten, die Verrechnung vor allem auf der psychosozialen Beratung und entspre- von Parkkarten und Bussen sowie die Kontrollen über- chenden Massnahmen (Coaching, Teamentwicklungen). nommen. Im 2013 wurden beim Case Management 31 (37) Fälle betreut. 20 (22) Fälle konnten im Berichtsjahr ab- Veranstaltungen geschlossen werden. 12 (12) Mitarbeitende wurden er- Im Berichtsjahr wurden vom Amt für Personal und Orga- folgreich wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert. Bei nisation folgende Veranstaltungen organisiert: 8 (8) Mitarbeitenden war eine Wiedereingliederung nicht – Skitag der Landesverwaltung am Samstag, 23. Februar möglich (IV-Rente, Austritt aufgrund Vertragsende, Pen- 2013 in Damüls-Mellau sionierung resp. Kündigung). Bei den insgesamt 11 (7) – Pensionistentreffen am 12. September 2013 in Schaff- Fällen, welche per Ende 2013 im Case Management pen- hausen / Rheinfall dent sind, konnte für 5 (7) bereits eine Lösung gefunden, – Verwaltungsabend der Landesverwaltung am 13. De- aber noch nicht ganz umgesetzt werden. zember 2013 im SAL in Schaan Durch die aktive Zusammenarbeit des Fachbereichs BGM mit den Vorgesetzten war es im 2013 möglich, Projekte gesundheitlich stark belastete Mitarbeitende und auch schwierige Teamsituationen durch Beratung, Coaching Amtsblatt und Mediation zu stabilisieren und so krankheitsbe- Der Landtag hat mit LGBl. 2012 Nr. 174 die Abände- dingte Ausfälle und Langzeiterkrankungen zu verhindern rung des Kundmachungsgesetzes genehmigt. Die Ver- resp. zu reduzieren. Im Berichtsjahr wurden insgesamt öffentlichung der Amtlichen Kundmachungen wurde 28 (20) Einzelpersonen durch intensive psychosoziale per Amtsblattverordnung geregelt, welche per 1. Januar Massnahmen (Führungscoaching, Coaching, Gesund- 2013 in Kraft getreten ist. Das elektronische Amtsblatt heitscoaching, Supervision) unterstützt und 11 (2) Team- wurde bereits im Dezember 2012 produktiv eingeführt, massnahmen (mit über 70 (40) direkt involvierten Mitar- um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Im beitenden) durchgeführt. Jahr 2013 wurde das Tool laufend optimiert und weiter- entwickelt. Besoldung / Versicherungen

Anpassungen im elektronischen Zeitsystem BIXI Individuelle Gehaltsanpassung und Teuerungsaus- Infolge Anpassung der Bestimmungen bei den Überzeit-, gleich für das Staatspersonal Sonn- und Feiertagsentschädigungen musste das elek- Für das Jahr 2013 wurden vom Landtag keine individu- tronische Zeitsystem bezüglich der differenzierten Be- ellen Anpassungen des fixen Leistungsanteils sowie kein rechnung der Überstunden und Überzeiten angepasst Teuerungsausgleich beschlossen. werden. Die Projektarbeiten wurden Ende 2012 gestartet Aufgrund der aktuellen Budgetsituation und der sehr und konnten im Frühjahr 2013 abgeschlossen werden. angespannten Lage des Finanzhaushaltes sowie der da- mit verbundenen Reduktion der Personalkosten, welche Betriebliches Gesundheitsmanagement gemäss Art. 27 des Besoldungsgesetzes zu berücksichti- « BGM » gen sind, hat die Regierung entschieden, auch im Voran- schlag 2014 keine Mittel zur Ausrichtung von fixen oder Gemäss dem ganzheitlichen Ansatz des betrieblichen Ge- variablen Leistungsanteilen zu beantragen. Im Septem- sundheitsmanagements der Landesverwaltung besteht ber 2013 war der Landesindex der Konsumentenpreise das Vorgehen aus einer Kombination von verhaltens- bei 99.2 Punkten (Basis Index Dezember 2010 = 100 und verhältnisorientierten Massnahmen. Die seit Jahren Punkte) angelangt. Dies bedeutete eine Reduktion von im internen Aus- und Weiterbildungsprogramm angebo- 0.1 Punkten gegenüber dem Vorjahresmonat, bzw. eine tenen Seminare und Kurse sowie die Teilnahmemöglich- Veränderung von -0.2 % der jahresdurchschnittlichen keit am überbetrieblichen Gesundheitsförderungssystem Teuerung. Die Regierung hat somit für das Jahr 2014 we- « well » gehören zum verhaltensorientierten Teil. Damit der für den Teuerungsausgleich noch für die Anpassung wird eine gesundheitsorientierte Anpassung des Ver- des individuellen Besoldungsanteils entsprechende Mit- haltens der Mitarbeitenden angestrebt. Ergänzend dazu tel beim Hohen Landtag beantragt. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

48 | Vergleich massgebliche Lohnsumme Neuausschreibung der Krankentaggeld-Versicherung Zur massgeblichen Lohnsumme, wie sie vom Landtag ge- Der bestehende Krankentaggeldvertrag mit der dreijäh- nehmigt wurde, zählen sämtliche Gehaltsaufwendungen, rigen Prämiengarantiefrist ist per 31. Dezember 2013 ab- welche sich innerhalb der Steuerungshoheit der Regie- gelaufen. Zudem hat der bestehende Krankenversicherer rung befinden. Im Wesentlichen beinhalten diese sämt- (Concordia) auf den 1. Januar 2014 eine Anpassung der liche Gehaltszahlungen des Verwaltungs- und Betriebs- Vertragskonditionen und somit eine Erhöhung des Prä- personals, wobei die Sozialleistungen nicht hinzugezählt miensatzes angekündigt. Damit wurde auch aus gesetz- werden, da diese die Folgen der gesetzlich vorgeschrie- lichen Gründen eine Neuausschreibung ausgelöst. benen Leistungen sind. Nicht eingerechnet in der mass- Da in Liechtenstein nur drei gesetzlich zugelassene geblichen Lohnsumme sind demzufolge die Gehälter der Anbieter vorhanden sind, wurde im Oktober die Krank- dem Landtag unterstellten Stellen. entaggeld-Versicherung im Rahmen eines Verhand- Der Landtag hat für 2013 eine massgebliche Lohn- lungsverfahrens neu ausgeschrieben und die drei hier summe von CHF 101'464'000 bewilligt, davon wurden ansässigen und konzessionierten Krankenversicherer Mittel in der Höhe von CH 95'313'967 benötigt. Die Ab- zur Offertstellung eingeladen. Mit der Neuausschrei- weichung für das Jahr 2013 beträgt somit CHF -6'150'033 bung wurde gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit der War- oder -6.1 % zur bewilligten Lohnsumme. Dies zeigt, dass tefristen neu einer Überprüfung unterzogen. die Massnahmen der Regierung zur Reduktion des Per- Aufgrund der definierten Zuschlagskriterien im Sub- sonalaufwands bei der Landesverwaltung greifen. missionsverfahren hat die Concordia erneut den Zu- schlag für eine Police mit einer verlängerten Wartefrist Einheitliches Abrechnungsverfahren / E-Formular erhalten. Der Vertrag ist wiederum mit einer Prämienga- Das Amt für Personal und Organisation wurde im Jahr rantie für drei Jahre ab dem 1. Januar 2014 abgeschlos- 2013 von der Revisionsstelle beauftragt, für die Abrech- sen worden. Zudem konnte mit der Versicherungsge- nung von Taggeldern, Honoraren und Pauschalen ein sellschaft ein jährliches gegenseitiges Kündigungsrecht einheitliches Abrechnungsverfahren einzuführen. Per 1. ausgehandelt werden. Januar 2014 konnten nun ein elektronisches Formular (E-Entschädigungen / E-Formular) sowie dazugehörige Optimierung der übrigen Versicherungsleistungen Abrechnungsrichtlinien eingeführt werden. Um die Erfolgsaussichten und die Wirtschaftlichkeit Bis Ende 2013 wurden sämtliche Bezüge meist in ei- dieses Verfahrens abzuwägen, wurde zuerst die aktu- ner individuellen Form über das Lohnbüro 5 (Übriges) elle Marktsituation in der Versicherungsbranche ana- abgerechnet, wodurch sehr viele unterschiedliche For- lysiert und abgeschätzt. Diese Analyse zeigte auf, dass mulare und Abrechnungen im Umlauf waren, was einen sich der Versicherungsmarkt gegenüber der letzten, stark erhöhten Verwaltungsaufwand auslöste. Die Neu- sehr erfolgreichen Ausschreibung weitgehend beruhigt erungen schaffen für alle Anspruchsgruppen verschie- hat, die Talsohle scheint mehrheitlich erreicht zu sein denste Vorteile. Einerseits wurden mit den Abrechnungs- und es zeichneten sich bereits Tendenzen einer Stabi- richtlinien klare Rahmenbedingungen geschaffen und lisierung bis zu einer Festigung der bestehenden Kon- vorgegeben, welche bis anhin in diesem Lohnbüro fehl- ditionen ab. Aufgrund dieses Ergebnisses wurden im ten. Andererseits bringt das E-Formular aber auch den Rahmen von Direktverfahren selektive Optimierungs- Vorteil mit sich, dass alle auszahlungsrelevanten Daten potentiale mit den Versicherungsgesellschaften ausge- auf dem Formular vorhanden sind und somit Rückfragen handelt. und der Versand von Personalstammblättern gänzlich Aufgrund der durchgeführten Verhandlungen und entfallen. Es ist ebenfalls möglich, für eine oder mehrere unter Berücksichtigung der Deckungskriterien (minde- Personen eine Formularmappe mit den Stammdaten an- stens gleichbleibendes Niveau der Versicherungslei- zulegen, diese zu speichern und bei erneutem Gebrauch stungen) hat es trotz dem recht kleinen Volumen, resp. wieder aufzurufen oder auch per E-Mail zu versenden. dem marginalen Potential, bei Einzelnen noch zu gerin- Von der Neuerung betroffen sind grundsätzlich alle Per- gen Prämienreduktionen geführt. Dies ist zuletzt auch sonen, die über das Lohnbüro 5 (Übriges) ihre Auszah- auf den günstigen Schadensverlauf der letzten Jahre zu- lungen erhalten. Dazu gehören Kommissionsmitglieder, rückzuführen. Mit denjenigen Versicherungsgesellschaf- Stiftungsratsmitglieder, unselbständige Übersetzer und ten, wo Verhandlungsergebnisse erzielt worden sind, weitere natürliche Personen, welche für die Landesver- wurden entsprechend die Verträge, resp. die Policen mit waltung eine Dienstleistung erbringen. Nicht betroffen den reduzierten Prämien, angepasst und auf den 1. Ja- von dieser Regelung sind die Kommissionsmitglieder nuar 2014 neu abgeschlossen. des Schulamtes, der Universität Liechtenstein und der In der zweiten Jahreshälfte 2014 werden sämtliche Finanzmarktaufsicht sowie die Landtagsabgeordneten, Versicherungen der Liechtensteinischen Landesverwal- da diese über ein separates Abrechnungsverfahren ver- tung erneut einer Überprüfung für Optimierungspoten- fügen. tial unterzogen. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

Kollektiv-Unfallversicherung Lehrlingsausbildung | 49 Lehrlingsausbildung (22 Personen) 4% Unfallstatistik 2013 Fachspezifische Art der Unfälle 2013 2012 Veränderung abs. Ausbildung externe Kurse und Seminare Allgemeine Aus- (202 Personen) 32% Berufsunfälle Männer 23 19 4 und Weiterbildung Berufsunfälle Frauen 16 6 10 Nichtberufsunfälle Männer 134 133 1 allg. Kurse und Seminare Fremdsprachen Nichtberufsunfälle Frauen 129 145 -16 (294 Personen) 47% (16 Personen) 2% PC-Schulung Total Berufsunfälle 39 25 14 (92 Personen) 15% Total Nichtberufsunfälle 263 278 -15 Fachspezifische Aus- und Weiterbildung Im Berichtsjahr wurden für 202 (210) Mitarbeitende (59 Sachversicherungen Mitarbeiterinnen und 143 Mitarbeiter) fachspezifische Kurse und Seminare sowie Fremdsprachenkurse bewil- Schadenstatistik 2013 ligt. Zusätzlich wurden für einzelne Mitarbeitende für die Art der Schäden 2013 2012 Veränderung abs. Arbeitsbewältigung fachspezifische Ausbildungen und Lehrgänge bewilligt. Dienstfahrten-Kasko 3 1 2 Gebäude-Fahrhabe (All-Risk) 0 1 -1 Berufsbildung Haftpflichtversicherung 1 1 0 Motorfahrzeug-Flotten- Im Jahr 2013 wurden bei der Landesverwaltung durch- versicherung 9 5 4 schnittlich 22 Lernende ausgebildet. Per 31. Dezember Transportversicherung 0 0 0 2013 waren es 19 Lernende in folgenden Lehrberufen: – Kaufleute in der Branche Dienstleistung und Admini- Total 13 8 5 stration (13); – Informatiker mit Schwerpunkt Systemtechnik (2); – Fachleute Information und Dokumentation (2); Aus- und Weiterbildung – Fachleute Betriebsunterhalt im Werk- und Hausdienst Die Regierung hat das Ausbildungsbudget 2013 etwas (2). gekürzt. Trotzdem konnte die Landesverwaltung im Aus- bildungsbereich den hohen Standard halten und ihre Zehn Lernende konnten ihre Abschlussprüfungen erfolg- Pflicht als Arbeitgeber mit der systematischen und konti- reich abschliessen. Sieben Lernende wurden befristet für nuierlichen Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden ein halbes Jahr angestellt, drei Lernende haben sich für erfüllen. Diese Investition ist nach wie vor sinnvoll, da die Absolvierung einer Vollzeit-Berufsmatura entschie- sich eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Mitar- den. Mit Wirkung ab August 2013 wurden sechs neue beitenden nachhaltig auswirkt. Lehrverhältnisse abgeschlossen.

Teilnehmerkreis PraxisbildnerInnen In der Landesverwaltung wurden im Berichtsjahr ge- Die PraxisbildnerInnen führen die Lernenden in die samthaft 2'862 (3'277) Weiterbildungstage absolviert. Amtsstellenaufgaben ein, betreuen diese vor Ort und Dies ergibt durchschnittlich 2.65 (3.1) Weiterbildungs- sind während dieser Zeit, in Zusammenarbeit mit der tage pro MitarbeiterIn. Fachbereichsleiterin Berufsbildung, direkte Ansprech- Insgesamt haben 424 (457) Mitarbeitende (191 Mit- partnerIn der Lernenden. Die PraxisbildnerInnen sind arbeiterinnen und 233 Mitarbeiter) die Angebote der all- innerhalb der Landesverwaltung eine grosse Stütze und gemeinen und fachspezifischen Aus- und Weiterbildung leisten einen wesentlichen Beitrag zu einer erfolgreichen genutzt. Die absolvierten Ausbildungen können wie folgt Berufsausbildung. Für ihren Einsatz, ihr Engagement den verschiedenen Bereichen der Aus- und Weiterbil- und die angenehme Zusammenarbeit an dieser Stelle ein dung zugeordnet werden. herzliches Dankeschön. Im Frühling hatten die PraxisbildnerInnen die Mög- lichkeit, das eintägige Seminar « No Limits – ein etwas anderes Seminar » zu besuchen. Dieses Weiterbildungs- angebot wurde von neun PraxisbildnerInnen genutzt. Im Weiteren bestand die Möglichkeit an Seminaren, Schu- lungen und ERFA-Veranstaltungen teilzunehmen, welche von externen Bildungsinstitutionen angeboten wurden. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

50 | Lager Amtsstelle im Bereich der « Unternehmensgründung in Im Berichtsjahr fand in den Herbstferien mit allen Ler- Liechtenstein » bei der Umsetzung der erstellten Soll- nenden ein einwöchiges Lager in Poschiavo (GR) statt, Prozesse. in welchem gemeinnützige Arbeiten zu Gunsten einer in- Im Berichtsjahr wurde der vorliegende Entwurf des takten Umwelt verrichtet wurden. Soll-Prozesses um den Prozess « grenzüberschreitende Dienstleistungserbringung in Liechtenstein » erweitert, Schnuppertag in dem die vorhandenen Fragen sowie erkannten Ver- Im Berichtsjahr absolvierten 45 SchülerInnen einen besserungsmöglichkeiten mit den massgebenden Amts- Schnuppertag als Fachmann / -frau Betriebsunterhalt, stellen diskutiert und darauf basierend mögliche Lö- Fachmann / -frau Information und Dokumentation, In- sungen erarbeitet wurden. Die aus dem Soll-Prozess formatikerIn oder als Kaufmann / -frau. Mit dem Einblick entwickelte Formularlösung ist im 4. Quartal 2013 online in die verschiedenen Berufsfelder erhielten die Jugend- gestellt worden. Weiterführend wird im 1. – 3. Quartal lichen eine wichtige Entscheidungshilfe für den bevor- des folgenden Jahres die zweite Phase umgesetzt. Eben- stehenden Berufswahlprozess. falls werden in diesem Zusammenhang die Schnittstellen zum Amt für Justiz sowie zum Ausländer- und Passamt Organisationsentwicklung analysiert und optimiert.

Übergreifende Projekte Prozessoptimierung « Stiftungsaufsichtsbehörde » Das Amt für Personal und Organisation hat gemeinsam Regierungs- und Verwaltungsreform mit dem Amt für Informatik alle Prozesse der Stiftungs- Das Amt für Personal und Organisation hat im Berichts- aufsichtsbehörde im Amt für Justiz analysiert, optimiert jahr gemeinsam mit den betroffenen Amtsstellen wei- und Schnittstellen reduziert. Die unter anderem erar- terführende Anpassungen / Änderungen im Rahmen der beitete Massnahme, das Einführen einer benutzerdefi- beschlossenen Reorganisationsmassnahmen durchge- nierten Fachapplikation « STIch» , wurde im 4. Quartal führt. des Berichtsjahres umgesetzt.

Stellenzuordnungstool « Confer » Prozessoptimierung « Meldung der Beschäftigten » Jährlich werden durch das Amt für Personal und Orga- Jedes Unternehmen in Liechtenstein meldet in Form von nisation ca. 120 – 150 Stellenzuordnungsüberprüfungen verschiedenen Listen monatlich, pro Quartal und jähr- durchgeführt. Im Zuge einer Überprüfung des Prozesses lich alle Mutationen der Beschäftigten an das Amt für « Stellenzuordnungsüberprüfungen » wurde durch den Statistik, das Ausländer- und Passamt, die Steuerverwal- Bereich Organisationsentwicklung festgestellt, dass tung und die AHV. Um den Prozess zu vereinheitlichen, eine Optimierung der Vorgehensweise zwingend erfor- Schnittstellen zu reduzieren, den internen Aufwand zu derlich ist. Nach ausführlichen Recherchen konnte eine minimieren sowie die Aussenwirkung für die zu melden- passende Softwarelösung gefunden werden. Neben der den Unternehmen zu verbessern (viele Listen mit nahezu Optimierung des Prozesses wird ausserdem die Auswer- identen Inhalten) wurde der Prozess analysiert, optimiert tung direkt mit den zuständigen Vorgesetzten im Zuge und Massnahmen zur Umsetzung abgeleitet. Im 3. Quar- des Zuordnungsgespräches durchgeführt. Dies schafft tal des Folgejahres werden nach Abschluss der Test- ein sehr hohes Mass an Transparenz, stellt die Nachvoll- phase eine Formularlösung sowie eine entsprechende ziehbarkeit sicher und minimiert ein Rekursverfahren, da Fachapplikation eingesetzt. die Zuordnung im Konsens erfolgt. Für die Optimierung des Prozesses in der Landes- Amtsstellenorientierte Organisationspro- verwaltung ist diese Softwarelösung ein unterstützendes jekte sowie Leistungsvereinbarungen Hilfsmittel, um die Durchlaufzeiten zu reduzieren und die Bearbeitungszeit zu minimieren. In einer Pilotphase Organisationsanalyse Amt für Gesundheit mit verschiedenen Amtsstellen (Landespolizei, Amt für Der Aufgabenbereich « Arzneimittel und Medizinpro- Gesundheit, Mitarbeitende der Regierung etc.) wurde dukte » wurde im Rahmen einer Reorganisation im Jahr das veränderte Verfahren getestet und als sehr positiv 2007 vom Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinär- gewertet. Es wurden vor allem die hohe Transparenz, wesen in das Amt für Gesundheit verschoben. Aufgrund das verkürzte Verfahren (Reduktion des Aufwandes) so- des eher komplexen Aufgabengebietes wurde zusammen wie die gute Nachvollziehbarkeit genannt. mit dem Amt für Personal und Organisation 2011 eine Organisationsanalyse durchgeführt. Durch personelle Prozessoptimierung « Unternehmensgründung in Veränderungen im Amt für Gesundheit wurde die Ana- Liechtenstein » lyse auf das gesamte Amt ausgeweitet. Die definierten Im Zusammenhang mit der Umsetzung der EU-Dienst- Massnahmen wurden im Berichtsjahr vom Amt für Ge- leistungsrichtlinie betreut das Amt für Personal und Or- sundheit gemeinsam mit dem Amt für Personal und Or- ganisation das Amt für Volkswirtschaft als federführende ganisation umgesetzt. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

Prozessmanagement bei der Stabsstelle Finanzen tenerhebungen durch, erstellt statistische Publikationen, | 51 Bei der Stabsstelle Finanzen wurde mit Unterstützung nimmt Sonderauswertungen vor und übermittelt stati- des Amtes für Personal und Organisation das Prozess- stische Daten an Eurostat, das Statistische Amt der Eu- management flächendeckend eingeführt. Die Prozesse ropäischen Union, sowie an verschiedene internationale wurden analysiert, optimiert und Massnahmen zur Um- Organisationen. Die Verpflichtungen zu den Datenliefe- setzung abgeleitet. rungen an Eurostat ergeben sich aus dem EWR-Abkom- men. Prozessmanagement beim Amt für Volkswirtschaft Das Amt für Statistik veröffentlicht 32 verschiedene Im Berichtsjahr wurde das Prozessmanagement in Kom- Publikationen, die zum Teil mehrfach pro Jahr erschei- bination mit dem Internen Kontrollsystem (Verantwor- nen. Zu den am häufigsten nachgefragten statistischen tung bei der Stabsstelle Finanzen) im Amt für Volks- Publikationen zählten im Berichtsjahr « Liechtenstein in wirtschaft eingeführt und dabei Prozesse evaluiert, Zahlen» , das Statistische Jahrbuch, die Lohnstatistik, der analysiert, auf Risiken geprüft, der Soll–Prozess entwi- Landesindex der Konsumentenpreise und die Bevölke- ckelt sowie Massnahmen zur Umsetzung abgeleitet. rungsstatistik per 30. Juni. Insgesamt publizierte das Amt für Statistik 71 statistische Veröffentlichungen im Prozessmanagement beim Amt für Justiz Berichtsjahr. In 75 elektronischen Newslettern wurden Ebenfalls wurde das Prozessmanagement und das In- die Abonnenten über neue Ergebnisse informiert. terne Kontrollsystem beim Amt für Justiz eingeführt. Im Datengrundlage für die meisten statistischen Publi- Amt für Justiz wurden, aufgrund der Integration der Ab- kationen sind Verwaltungsdaten, die von verschiedenen teilung Justizwesen in das Amt, gemeinsam mit dem Amt Amtsstellen oder von den Gemeinden im Zuge ihrer ad- für Personal und Organisation alle Prozesse des Bereichs ministrativen Tätigkeit erfasst werden. Im Berichtsjahr analysiert, optimiert und die Schnittstellen reduziert. führte das Amt für Statistik zudem sechs Befragungen durch. Es handelte sich dabei um die Befragungen für Prozessmanagement beim Amt für Soziale Dienste die Bankstatistik, die Beschäftigungsstatistik, die Bil- Beim Amt für Soziale Dienste wurde Ende des Berichts- dungsstatistik, die Energiestatistik, die Gütertransport- jahres mit der flächendeckenden Einführung von Pro- statistik und die Konjunkturumfrage. zessmanagement in Kombination mit dem Internen Kontrollsystem gestartet. Alle Prozesse im Amt werden Neue statistische Informationen priorisiert, analysiert, optimiert, auf Risiken geprüft und Im Berichtsjahr veröffentlichte das Amt für Statistik die Massnahmen zur Umsetzung abgeleitet. Ziel ist es, die Hauptpublikation zur Volkszählung 2010 in fünf Bänden. Prozesse zu optimieren und auf Kosteneffizienz zu prü- Es finden sich darin detaillierte Informationen zu den The- fen. Der Schlussbericht zu Handen der Regierung erfolgt men Bevölkerungsstruktur, Arbeit und Ausbildung, Ver- im 3. Quartal des Folgejahres. kehr, Haushalte und Familien sowie Gebäude und Woh- nungen. Neben den Angaben zur Situation am Stichtag Durchgeführte Stellenzuordnungen 31. Dezember 2010 enthalten die Publikationen Zeitrei- Im Berichtsjahr wurden in verschiedenen Amtsstellen hen zur Entwicklung seit 1980. Jeder Band weist einen Stellen überprüft und neu zugeordnet. Textteil auf mit Hauptergebnissen, Analyse und Länder- vergleich sowie Informationen zu Methodik und Qualität. Erstmals publiziert wurde im Berichtsjahr die liech- tensteinische Migrationsstatistik. Sie zeigt jährlich die Einwanderung nach Liechtenstein und die Auswande- Amt für Statistik rung aus Liechtenstein auf, aufgeschlüsselt nach Staats- bürgerschaft, Geschlecht, Altersklasse, Geburtsland, Zulassungsgrund, ausländerrechtliche Bewilligung, Amtsleiter: Dr. Wilfried Oehry Wohngemeinde und Herkunftsland bzw. künftigem Wohnland. Zudem wird die Bevölkerungsbewegung zwi- Aufgabe des Amtes für Statistik ist es, den Landes- und schen 1. Januar und 31. Dezember, die Binnenwande- Gemeindebehörden sowie der Öffentlichkeit relevante, zu- rung innerhalb Liechtensteins zwischen den Gemeinden verlässige und kohärente statistische Informationen über und die Entwicklung im Asylwesen dargestellt. Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt bereitzustellen. Das Nach einem längeren Unterbruch aufgrund des Informationsangebot des Amtes für Statistik umfasst 32 neuen Baugesetzes und der veränderten Datenerfassung verschiedene statistische Publikationen. Sie stehen im In- konnte im Jahr 2013 die Publikation der vierteljährlichen ternet unter www.as.llv.li zur Verfügung. Baustatistik wieder aufgenommen werden. Ihr Zweck ist es, aktuell über die im letzten Quartal bewilligten Bau- Aufgaben und Publikationen projekte zu informieren und damit einen vorlaufenden Um seinen Auftrag als statistisches Informationszentrum Indikator zur konjunkturellen Entwicklung im Baube- Liechtensteins zu erfüllen, führt das Amt für Statistik Da- reich bereitzustellen. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

52 | Die jährliche Unfallversicherungsstatistik wurde erwei- Liechtensteinisches Unternehmensregister tert mit Informationen zur Verteilung der Unfälle und Das Amt für Statistik ist zuständig für das Liechtenstei- Leistungen nach Geschlecht und nach Wirtschaftszweig. nische Unternehmensregister (LUR), in welchem alle in Zudem wird die Verteilung der Unfälle nach Höhe der Liechtenstein ansässigen Unternehmen mit den im Inland Heilungskosten und der Taggelder ausgewiesen. Die und Ausland wohnhaften Beschäftigten erfasst sind. Das Umweltstatistik enthält neu Informationen zur Lärmbe- Unternehmensregister liefert die notwendigen Angaben lastung der Einwohnerinnen und Einwohner Liechten- für die Beschäftigungsstatistik und die Informationen zur steins am Tag und in der Nacht. erwerbstätigen Bevölkerung in der Bevölkerungsstatistik. Im Berichtsjahr wurden die Datenlieferungen an in- Die Unternehmen sind verpflichtet, dem Amt für Sta- ternationale Organisationen weiter ausgebaut. Zudem tistik die Eintritte und Austritte der Beschäftigten mo- wurde detailliert analysiert, welche statistischen Daten natlich zu melden. Um die Qualität des Unternehmens- zu Liechtenstein bei Eurostat, der UNO und der Welt- registers sicherzustellen, wird den Unternehmen jedes bank verfügbar sind und welche Daten zusätzlich gelie- Jahr per Stichtag 31. Dezember eine Liste mit ihren Be- fert werden könnten. Das Statistische Programm des schäftigten zur Durchsicht und allfälligen Korrektur zu- Amtes für Statistik weist neu alle Datenlieferungen an gestellt. Da 87 % der rund 4'100 Unternehmen weniger internationale Organisationen aus. als 10 Personen beschäftigen, ist der Beantwortungsauf- wand für die meisten Unternehmen gering. Unterneh- Neue Statistikvorhaben men mit einer grossen Zahl Beschäftigter können die An- Aufgrund der europäischen Verordnung (EG) Nr. gaben zu ihrem Personalbestand auch in elektronischer 1338 / 2008 über öffentliche Gesundheit sind ab dem Jahr Form einreichen. Die Rücklaufquote dieser Erhebung be- 2016 Informationen zu den Kosten der Gesundheitsver- trug im Berichtsjahr über 97 %, wobei zwei Erinnerungs- sorgung und zu ihrer Finanzierung an Eurostat zu lie- schreiben versandt wurden. Personen, welche vormals in fern. Zu diesem Zweck wurde im Berichtsjahr in Zusam- einem Unternehmen beschäftigt waren und von keinem menarbeit mit dem Amt für Gesundheit das Projekt zum Unternehmen als beschäftigt gemeldet wurden, werden Aufbau einer Gesundheitsausgabenrechnung (Health unter der Kategorie « Personen mit unbekannter Tätig- Accounts) gemäss internationalem Standard gestartet. keit » erfasst. Im Mai 2013 wurden 851 Personen mit « un- Mit dem Projekt Census Hub werden die Daten der bekannter Tätigkeit » schriftlich befragt, ob sie eine neue liechtensteinischen Volkszählung 2010 für Eurostat be- Tätigkeit aufgenommen hatten oder mittlerweile nicht reitgestellt. Das Amt für Statistik bereitet die Daten in mehr erwerbstätig waren. Die Rücklaufquote betrug nach Form von mehrdimensionalen Tabellen (Hypercubes) auf einem Erinnerungsschreiben 75 %. Die Arbeitsverhält- und legt sie in Zusammenarbeit mit dem Amt für Informa- nisse der ausstehenden 209 Personen wurden mit den tik für benutzerdefinierte Abfragen auf einem Server ab. Gemeindeverwaltungen bearbeitet. Im November 2013 Die Statistiknutzerinnen und Statistiknutzer werden die wurde den in Liechtenstein wohnhaften und im Ausland liechtensteinischen Volkszählungsdaten gemeinsam mit arbeitenden Personen ein Erhebungsblatt zugestellt mit jenen der anderen EWR-Länder ab Sommer 2014 mittels der Bitte, den aufgeführten Arbeitgeber zu bestätigen Webservices über das Census Hub-Portal von Eurostat oder gegebenenfalls die neue Erwerbssituation anzuge- abfragen können. Liechtenstein ist aufgrund der europä- ben. 91 % der befragten Personen retournierten das Er- ischen Verordnung (EU) Nr. 519 / 2010 über statistische hebungsblatt, wobei ein Erinnerungsschreiben versandt Daten und Metadaten für Volks- und Wohnungszählungen wurde. Um die Qualität des Unternehmensregisters zu verpflichtet, die Daten in dieser Form bereitzustellen. gewährleisten, wurden verschiedene Merkmale des Re- Gestartet wurden im Berichtsjahr die Vorbereitungen gisters mittels Kontrollabfragen geprüft und berichtigt. für die erstmalige Erhebung der Gas- und Strompreise. Die Ergebnisse der im Berichtsjahr durchgeführten Aufgrund der europäischen Richtlinie 2008 / 92 / EG zur Erhebung wurden in der Beschäftigungsstatistik per 31. Transparenz der vom industriellen Endverbraucher zu Dezember 2012 publiziert. Die Zahl der in Liechtenstein zahlenden Gas- und Strompreise sind diese Daten ab Au- beschäftigten Personen erhöhte sich im Jahr 2012 um 576 gust 2014 an Eurostat zu liefern. Personen oder 1.6 % auf 35'829 Personen. Im Vorjahr hatte sich die Beschäftigtenzahl um 2.7 % erhöht. Per 31. Europäischer Code of Practice Dezember 2012 wohnten 52.3 % der Beschäftigten nicht Das Amt für Statistik orientiert sich in seiner Tätigkeit in Liechtenstein, sondern pendelten täglich aus dem Aus- am Europäischen Verhaltenskodex für statistische Stel- land zu. 51.8 % der Zupendler wohnten in der Schweiz, len, welcher auch im liechtensteinischen Statistikgesetz 44.1 % in Österreich und 4.1 % in anderen Staaten. verankert ist. Im Berichtsjahr wurde mit der Vorberei- tung für die nächste Runde der Peer Reviews begonnen, 16 Rechtsakte in das EWR-Abkommen übernommen mit denen die Einhaltung der 15 Grundsätze des Verhal- Im Jahr 2013 wurden 16 neue Verordnungen in den An- tenskodex überprüft wird. Der Einhaltung dieser statisti- hang XXI des EWR-Abkommens übernommen, welche schen Grundsätze dienen auch die Qualitätsleitlinien des das Amt für Statistik betrafen. Im Vorjahr waren es zehn Amtes für Statistik, die nun erstellt wurden. Verordnungen. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

Auf Grund einer EWR-Verpflichtung hatte das Amt für Alle vier Jahre wird das aktuelle statistische Mehrjahres- | 53 Statistik seit dem Jahr 2005 die internationalen Güter- programm der Europäischen Union (EU) in das Protokoll transporte auf der Strasse bei den liechtensteinischen 30 des EWR-Abkommens (EWRA) eingefügt. Das stati- Transportunternehmen erhoben. Mit der Übernahme stische Mehrjahresprogramm 2013 bis 2017, gemäss der der Verordnung (EU) Nr. 70 / 2012, welche die bisherige Verordnung (EU) Nr. 99 / 2013, wurde am 8. Juli 2013 in Verordnung (EU) Nr. 1304 / 2007 ersetzte, wurde Liech- das Protokoll 30 des EWRA übernommen. Das Protokoll tenstein von der Erfassung der Gütertransporte bis auf 30 ist die konkrete Grundlage für die statistische Zusam- weiteres ausgenommen. Die Erhebung bei den liechten- menarbeit Liechtensteins mit der EU und für die Veröf- steinischen Transportunternehmen kann deshalb ab dem fentlichung der statistischen Daten Liechtensteins durch Jahr 2014 sistiert werden. Falls die liechtensteinischen Eurostat für die Jahre 2013 bis 2017. Unternehmen ihre Transportaktivitäten in den EWR- Staaten deutlich erhöhen (+60 %), sind die Transporte wieder zu erheben.

Ausgewählte statistische Informationen zum Berichtsjahr

Statistische Grössen Zeitbezug 2013 2012 + / - in %

Ständige Bevölkerung 30. Juni 36'942 36'636 0.8 % davon Liechtensteiner 30. Juni 24'532 24'425 0.4 % davon Ausländer 30. Juni 12'410 12'211 1.6 % Erwerbstätige Bevölkerung 30. Juni 18'515 18'550 -0.2 % davon Dienstleistungen 30. Juni 12'701 12'671 0.2 % davon Industrie 30. Juni 5'577 5'649 -1.3 % davon Landwirtschaft 30. Juni 237 230 3.0 % Einbürgerungen (im Inland wohnhaft) Jahr 114 119 -4.2 % Arbeitslosenquote Dezember 2.5 % 2.3 % . Jahresteuerung Konsumentenpreise Dezember 0.1 % -0.4 % . Direkte Warenexporte (Mio. CHF) Jahr 3'362 3'368 -0.2 % Direkte Warenimporte (Mio. CHF) Jahr 1'884 1'852 1.7 % Bestand Motorfahrzeuge 30. Juni 37'209 36'915 0.8 % davon Personenwagen 30. Juni 28'102 28'004 0.3 %

Ausgewählte statistische Informationen zum Vorjahr

Statistische Grössen Zeitbezug 2012 2011 + / - in %

Geburten Jahr 357 395 -9.6 % Sterbefälle Jahr 224 248 -9.7 % Einwanderung Jahr 671 650 3.2 % Auswanderung Jahr 439 467 -6.0 % Eheschliessungen Jahr 231 221 4.5 % Ehescheidungen Jahr 108 101 6.9 % Schüler in Liechtenstein bis Sekundarstufe II Schuljahr 4'890 4'898 -0.2 % Beschäftigte 31. Dezember 35'829 35'253 1.6 % davon Dienstleistungen 31. Dezember 21'459 21'101 1.7 % davon Industrie 31. Dezember 14'100 13'875 1.6 % davon Landwirtschaft 31. Dezember 270 277 -2.5 % Kundenvermögen der Banken (Mrd. CHF) 31. Dezember 118.4 117.1 1.1 % Neugeldzufluss, -abfluss (Mrd. CHF) Jahr 2.1 -0.5 . Gästeankünfte in Hotels Jahr 55'229 55'869 -1.1 % Neuzulassungen Motorfahrzeuge Jahr 2'753 2'653 3.8 % davon Personenwagen Jahr 2'108 2'029 3.9 % Unfälle Jahr 6'355 6'745 -5.8 % Leistungen der Krankenkassen, OKP (Mio. CHF) Jahr 143.3 143.2 0.0 % Energieverbrauch bzw. -import (GWh) Jahr 1'360 1'315 3.4 % PRÄSIDIALES UND FINANZEN

54 | Statistische Grössen Zeitbezug 2012 2011 + / - in %

Ozon-Konzentration (Mikrogramm / m3) April – Sept. 76 77 -1.3 % Trinkwasserverbrauch (Tsd. m3) Jahr 8'219 8'264 -0.5 % Gesamte Steuereinnahmen (Mio. CHF) Jahr 910.5 827.3 10.1 %

Steuerverwaltung gensstruktur qualifizieren, der Ertragssteuer und werden veranlagt. Die Anzahl der zu veranlagenden Fälle wird dadurch massiv steigen. Amtsleiter: Bernhard Büchel Im Berichtsjahr war auch eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Anträgen von juristischen Personen auf Das Aufgabengebiet der Steuerverwaltung umfasst insbe- Befreiung von den Steuern wegen gemeinnütziger Tätig- sondere den Vollzug des Steuergesetzes, des Mehrwert- keit zu bearbeiten. steuergesetzes und des Steueramtshilfegesetzes. Ausser- dem nimmt die Steuerverwaltung verschiedene Aufgaben Mehrwertsteuer im internationalen Steuerrecht wahr. Zu den ertragsmäs- Die Abteilung Mehrwertsteuer ist zuständig für die Er- sig wichtigsten Steuerarten zählen traditionell die Mehr- hebung und den Bezug der Mehrwertsteuer. Aufgrund wertsteuer, die Ertragssteuer sowie die Vermögens- und der bestehenden staatsvertraglichen Vereinbarungen Erwerbssteuer. Das Jahr war geprägt von vielen Anfragen mit der Schweiz bezüglich der einheitlichen Umsetzung der Steuerpflichtigen und Berater zum neuen Steuergesetz der Vorschriften im Bereich der Mehrwertsteuer besteht sowie den Arbeiten im Zusammenhang mit dem Ablauf der eine Zusammenarbeit mit der Eidg. Steuerverwaltung dreijährigen Übergangsfrist per 31. Dezember 2013. sowie der Eidg. Zollverwaltung. Per Ende des Berichtsjahres waren 3'659 (Vorjahr Vermögens- und Erwerbssteuer 3'628) Mehrwertsteuerpflichtige registriert; gegenüber Die Abteilung Natürliche Personen führt in Zusammenar- den im Vorjahr registrierten Mehrwertsteuerpflichtigen beit mit den Gemeindesteuerkassen die Veranlagungen ergaben sich 267 Neueintragungen und 236 Löschun- der natürlichen Personen betreffend die Entrichtung gen. Die in der Landesrechnung ausgewiesenen Mehr- der Vermögens- und Erwerbssteuer durch. Im Berichts- wertsteuereinnahmen beliefen sich auf CHF 191.8 Mio. jahr erfolgten insgesamt 27'868 (Vorjahr 27'915) Ver- (Vorjahr 206.8 Mio.*). Dieser Betrag setzt sich zusam- anlagungen mit einem Steuerergebnis für Land und Ge- men aus Einnahmen aus dem direkt zugewiesenen An- meinden von CHF 150.3 Mio., wobei der Landesanteil teil (separierte Branchengruppe) in Höhe von CHF 79.6 CHF 58.1 Mio beträgt (Vorjahr 158.3 Mio. inkl. CHF 12.8 Mio. (Vorjahr CHF 79.0 Mio.) sowie aus Einnahmen aus Mio. aus Selbstanzeigen; Landesanteil CHF 61 Mio.). dem gemeinsamen Mehrwertsteuerpool in Höhe von Die grosse Zahl der jährlich durchzuführenden Veranla- CHF 112.2 Mio. (Vorjahr CHF 127.8 Mio.*). Der liech- gungen erfordert eine enge und effiziente Zusammenar- tensteinische Anteil am gemeinsamen Mehrwertsteuer- beit zwischen der Steuerverwaltung und den Gemeinde- pool belief sich im Berichtsjahr auf rund 0.63 % (Vorjahr steuerkassen. Im Berichtsjahr wurden zwei gemeinsame 0.68 %). Sitzungen mit allen Gemeindesteuerkassen durchgeführt. *Bei den ausgewiesenen Einnahmen 2012 aus dem gemeinsamen Mehr- wertsteuerpool waren CHF 9.4 Mio. auf einen Sondereffekt aus der Um- Ertragssteuer stellung des Verteilungsmodus auf das Forderungsprinzip zurückzufüh- Die Abteilung Juristische Personen ist zuständig für die ren. Veranlagung und Erhebung der Ertragssteuer von juris- tischen Personen. Grundstücksgewinn- und Schenkungssteuer Die Gesamteinnahmen aus der Ertragssteuer belie- Die Grundstücksgewinn- und Schenkungssteuer wer- fen sich auf CHF 118.1 Mio. (Vorjahr CHF 137.1 Mio.). den durch die Abteilung Spezialsteuern veranlagt. Im Im Berichtsjahr wurden 4'724 (Vorjahr 4'064) Veran- Bereich der Grundstücksgewinnsteuer wurden im Be- lagungen betreffend die Entrichtung der Ertragssteuer richtsjahr insgesamt 1'089 (Vorjahr 1'158) grundbü- vorgenommen. cherliche Grundstücksübertragungen bearbeitet, wo- Ende 2013 ist die Übergangsfrist für die ehemaligen bei bei 533 (Vorjahr 553) Grundstücksübertragungen Holdinggesellschaften und Sitzunternehmen abgelau- Grundstücksgewinnsteuern zu entrichten waren. Aus fen. Entsprechend nahm die Bearbeitung der Anträge einem steuerbaren Grundstücksgewinn von insgesamt auf Gewährung des Status als Privatvermögensstruktur CHF 108.8 Mio. (Vorjahr CHF 95.2 Mio.) resultierten viel Zeit in Anspruch. Ab dem Steuerjahr 2014 unterlie- dabei Steuereinnahmen von CHF 18.8 Mio. (Vorjahr gen alle juristischen Personen, die nicht als Privatvermö- CHF 14.9 Mio.). PRÄSIDIALES UND FINANZEN

Das neue Steuergesetz sieht keine Schenkungssteuern entsprechende Sondierungsgespräche. Weiters ist sie | 55 mehr vor. Bei den im Berichtsjahr bearbeiteten Fällen für die Umsetzung sämtlicher Steuerabkommen Liech- handelt es sich um Schenkungen von juristischen Per- tensteins zuständig, insbesondere auch für die steuer- sonen und Treuunternehmen, welche noch nach altem liche Amtshilfe, das Quellensteuerabkommen mit Öster- Steuergesetz besteuert werden. Diese Schenkungen un- reich sowie das EU-Zinsbesteuerungsabkommen. Die terliegen aufgrund der Übergangsbestimmung (Art. 156 Entwicklung der internationalen Steuerabkommen im Abs. 6 ) weiterhin der Besteuerung nach altem Steu- Berichtsjahr ist in Tabelle 4.1 dargestellt. ergesetz. Die Einnahmen aus der Schenkungssteuer be- In der Amtshilfe wurden im Berichtsjahr insgesamt trugen CHF 0.3 Mio. (Vorjahr CHF 0.7 Mio.). 37 zulässige Einzelersuchen aus Deutschland, den Nie- derlanden, Norwegen, Schweden und den USA sowie Übrige Steuern 436 Einzelfälle aufgrund von Gruppenanfragen aus den Die Besonderen Gesellschaftssteuern, die Couponsteuer, USA entgegengenommen und bearbeitet. Zum aktuellen die Gründungsabgabe, die Lohn- und Quellensteuern Stand der Ersuchen siehe Tabelle 4.2. und die Steuer nach dem Aufwand werden durch die Ab- teilung Bezug und Administration bezogen. Mitarbeit bei internationalen Organisationen Aus den Besonderen Gesellschaftssteuern, welche Im Rahmen der Mitgliedschaft in der IOTA (Intra-Euro- noch bis Ende der Übergangsfrist (31. Dezember 2013) pean Organisation of Tax Administrations) machte die anfallen, resultierten im Berichtsjahr Einnahmen von Steuerverwaltung bei verschiedenen europäischen Ver- CHF 46.2 Mio. (Vorjahr CHF 63.2 Mio.). Der Rückgang gleichsstudien zur praktischen Handhabung von Steuer- ist einerseits bedingt durch die Reduktion der Anzahl an fragen mit. Zudem stellte sie Referenten bei öffentlichen Gesellschaften und anderseits durch eine Abgrenzung Fachveranstaltungen der IFA (International Fiscal Associ- von CHF 7.8 Mio. Die Abgrenzung stellt jenen Anteil der ation) und der Universität Liechtenstein und sandte Ex- im Voraus entrichteten Steuer dar, welcher bei der Ver- perten zu internationalen Steuerkonferenzen der IOTA, anlagung der Ertragssteuer für das Steuerjahr 2014 an- OECD, den Vereinten Nationen sowie der IFA. Die Steu- zurechnen ist. erverwaltung nahm an den Treffen des Global Forums Bei der Couponsteuer, welche auf Altreserven erho- teil und beteiligte sich bei einem Arbeitstreffen der Wor- ben wird, sind Einnahmen von CHF 36.6 Mio. (Vorjahr king Party 10 der OECD. CHF 170.1 Mio.) zu verzeichnen. Bei Neugründungen wird die liechtensteinische Arbeitsgruppen und Gesetzesvorlagen Gründungsabgabe oder die eidg. Stempelabgabe (Emis- Die Steuerverwaltung leitet die gemischte ständige Ar- sionsabgabe) erhoben. Im Berichtsjahr wurden aufgrund beitsgruppe « DBA» . Durch die Einbindung von Vertre- von Neugründungen oder Kapitalerhöhungen CHF 0.14 tern aus der Wirtschaft werden deren Anliegen bei der Mio. (Vorjahr CHF 0.18 Mio.) an Gründungsabgabe so- Prioritätensetzung und den Abkommensverhandlungen wie CHF 1.2 Mio. (Vorjahr CHF 3.4 Mio.) an Emissions- gebührend berücksichtigt. abgaben eingehoben. Aus den eidg. Stempelabgaben Im Bereich der Steueramtshilfe bearbeitet die von (Emissionsabgabe, Effektenumsatzabgabe, Abgabe auf der Steuerverwaltung geführte gemischte Arbeitsgruppe Versicherungsprämien) ergeben sich Einnnahmen von « Gruppenanfragen und Global Forum on Transparency CHF 40.8 Mio. (Vorjahr CHF 39.8 Mio.). and Exchange of Information in Tax Matters » Fragen in Die Quellensteuer (Lohnsteuerabzüge) der in Liech- Zusammenhang mit dem aktuellen internationalen Amts- tenstein wohnhaften Arbeitnehmer / innen betrug im Be- hilfestandard und verfasste eine Vernehmlassungsvor- richtsjahr CHF 84.1 Mio. Der Abzug der quellensteu- lage zur Abänderung der Steueramtshilfegesetze. erpflichtigen Zupendler / innen betrug CHF 23.5 Mio., Mit der Arbeitsgruppe « Umsetzung des Abgeltungs- davon entfielen CHF 21.6 Mio. auf Zupendler / innen aus steuerabkommens mit Österreich » wurden das Umset- Österreich. Aus Quellensteuern auf Sitzungsgelder und zungsgesetz und die ausführlichen Merkblätter erarbei- Vorsorgeleistungen resultierten Steuereinnahmen in tet. Höhe von rund CHF 2.8 Mio. Die Steuerverwaltung erarbeitete zuhanden der Re- Die Einnahmen aus der Besteuerung nach dem Auf- gierung zwei Berichte und Anträge sowie eine Vernehm- wand betrugen CHF 7.9 Mio (Vorjahr CHF 2.1 Mio. Lan- lassungsvorlage zur Abänderung des Steuergesetzes. Im des- und CHF 2.9 Mio. Gemeindeanteil). Ab dem Berichts- Berichtsjahr nahm die Steuerverwaltung darüber hinaus jahr stehen diese Einnahmen zur Gänze dem Land zu. Einsitz in verschiedene von der Regierung eingesetzte Arbeitsgruppen. Internationales Steuerrecht Die Aufgaben im Bereich Internationales Steuerrecht Verfahren werden in der Steuerverwaltung von der Abteilung Inter- Im Bereich der Ertragssteuer sowie Vermögens- und Er- nationales wahrgenommen. Sie verhandelte im Berichts- werbssteuer wurden im Berichtsjahr 136 Einsprachen jahr Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) und Steu- gegen Veranlagungsverfügungen / Steuerrechnungen er- erinformationsaustauschabkommen (TIEA) und führte ledigt. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

56 | 1. Gesamtübersicht zu den Einnahmen

1.1 Einnahmen 2013 – 1980 (in CHF)

2013 2005 2000 1995 1990 1985 1980

Vermögens- und Erwerbssteuer 58'101 44'829 35'506 27'978 19'698 15'269 12'143 Besteuerung nach dem Aufwand 7'868 2'626 1'900 2'227 1'990 2'023 2'206 Quellensteuer 26'390 16'740 12'016 8'531 7'088 3'922 2'607 Ertragssteuer 3) 118'079 137'252 131'123 69'000 37'300 24'576 14'317 Besondere Gesellschaftssteuern 46'231 93'838 90'794 79'757 68'947 56'725 48'587 Steuer ausl. Versicherungsgesellschaften 27 2'836 2'127 2'267 1'786 1'071 885 Grundstücksgewinnsteuer 18'779 14'466 21'200 9'662 10'447 9'822 3'856 Couponsteuer 36'591 37'623 56'779 24'494 20'242 20'168 8'049 Erbschafts- und Schenkungssteuer 3044) 8'718 3'648 821 1'231 1'023 2'626 Mehrwertsteuer 191'768 173'953 161'611 84'449 38'762 26'329 15'924 Einbürgerungssteuer 3 4 3 8 8 11 0 Stempelabgaben 40'781 50'813 108'024 20'216 21'667 14'797 5'378

Total Steuern 544'922 583'698 624'731 329'410 229'166 175'736 116'578 Gebühren und Bussen 2'220 606 385 194 174 126 65 Einbehalt EU-Zinsbesteuerungsanteil 4'022 01) 01) 01) 01) 01) 0

Total Entgelte 6'242 606 385 194 174 126 65

Total Einnnahmen 551'164 584'304 625'116 329'604 229'340 175'862 116'643

1) Einführung EU-Zinssteuer im Juli 2005 / erstmals Einnahmen im 2006 2) Einnahmen im Jahr 1980 nicht separat erfasst 3) Bis Ende 2010 Kapital- und Ertragssteuer 4) Mit dem neuem SteG (2011) wurden die Erbschafts- und Schenkungssteuer abgeschafft; bei den Einnahmen 2013 handelt es sich um Schenkungssteuern aufgrund der Übergangsrechts. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

1.2 Einnahmen 2013 - 2012 (in CHF) | 57

2013 2012 Total landesanteil Gemeindeanteil Total Landesanteil Gemeindeanteil

Vermögens- und Erwerbssteuer 150'329'078 58'100'595 92'228'483 158'257'410 61'208'969 97'048'441 Besteuerung nach dem Aufwand 7'867'700 7'867'700 4'962'700 2'094'710 2'867'990 Quellensteuer 26'390'512 26'390'512 23'715'924 23'715'924 Ertragssteuer 1) 118'078'993 82'972'061 35'106'932 137'084'715 94'588'919 42'495'796 Besondere Gesellschaftssteuern 46'231'063 46'231'063 63'187'310 63'187'310 Steuer ausl. Versicherungsgesellschaften 26'798 26'798 0 0 Grundstücksgewinnsteuer 18'778'982 18'778'982 14'854'600 14'854'600 Couponsteuer 36'590'552 36'590'552 170'144'804 170'144'804 Erbschafts- und Schenkungssteuer 2) 304'442 304'442 694'223 694'223 Mehrwertsteuer 191'768'525 191'768'525 206'783'017 206'783'017 Einbürgerungssteuer 3'000 3'000 3'000 3'000 Stempelabgaben 40'780'744 40'780'744 39'807'339 39'807'339

Total Steuern 637'150'389 509'814'974 127'335'415 819'495'041 677'082'814 142'412'226 Gebühren und Bussen 2'219'728 2'219'728 891'596 891'596 Einbehalt EU-Zinsbesteuerungsanteil 4'022'212 4'022'212 3'325'139 3'325'139

Total Entgelte 6'241'940 6'241'940 4'216'734 4'216'734

Total Einnahmen 643'392'329 516'056'914 127'335'415 823'711'775 681'299'548 142'412'226

1) Bis Ende 2010 Kapital- und Ertragssteuer 2) Mit dem neuem SteG (2011) wurden die Erbschafts- und Schenkungssteuer abgeschafft; bei den Einnahmen 2013 handelt es sich um Schenkungssteuern aufgrund der Übergangsrechts.

1.3 Überleitung Einnahmen - Ertrag 2013 und 2012 (in CHF)

2013 2012 Veränderung Veränderung Einahmen Steuerguthaben Ertrag Einahmen Steuerguthaben Ertrag

Vermögens- und Erwerbssteuer 58'100'595 58'100'595 61'208'969 61'208'969 Besteuerung nach dem Aufwand 7'867'700 -24'844 7'842'856 4'962'700 19'654 4'982'354 Quellensteuer 26'390'512 26'390'512 23'715'924 23'715'924 Ertragssteuer 118'078'993 -733'225 117'345'768 137'084'715 -1'582'369 135'502'346 Besondere Gesellschaftssteuern 46'231'063 -4'739'146 41'491'917 63'187'310 -3'072'014 60'115'296 Steuer ausl. Versicherungsgesellschaften 26'798 1'276 28'074 0 0 Grundstücksgewinnsteuer 18'778'982 1'103'644 19'882'626 14'854'600 -28'975 14'825'625 Couponsteuer 36'590'552 -30'524'538 6'066'014 170'144'804 28'098'949 198'243'753 Erbschafts- und Schenkungssteuer 304'442 20'885 325'327 694'223 -7'395 686'828 Mehrwertsteuer 191'768'525 191'768'525 206'783'017 206'783'017 Einbürgerungssteuer 3'000 3'000 3'000 3'000 Stempelabgaben 40'780'744 40'780'744 39'807'339 39'807'339

Total Steuern 544'921'906 -34'895'948 510'025'958 722'446'600 23'427'850 745'874'450 Gebühren und Bussen 2'219'728 227'083 2'446'811 891'596 -22'302 869'294 Einbehalt EU-Zinsbesteuerungsanteil 4'022'212 4'022'212 3'325'139 3'325'139

Total Entgelte 6'241'940 227'083 6'469'023 4'216'734 -22'302 4'194'432 Veränderung Steuerguthaben -34'668'865 34'668'865 0 23'405'548 -23'405'548 0 Total 516'494'981 0 516'494'981 750'068'882 0 750'068'882 PRÄSIDIALES UND FINANZEN

58 | 2. Details zu den einzelnen Steuerarten

2.1 Vermögens- und Erwerbssteuer Steuerjahr 2012 (in CHF)

Gemeinde Gemeinde- Veranla- Steuer- Gemeinde- Landes- Zins auf Landes- steuer- gungen einnahmen steuer steuer Lohnsteuer steuer zuschlag abzügl. Zins auf Lohnsteuer

Balzers 170 3'270 13'712'849 8'628'299 5'084'550 0 5'084'550 Triesen 150 3'646 14'483'561 8'701'191 5'782'371 0 5'782'371 Triesenberg 150 2'027 6'910'678 4'147'597 2'763'081 0 2'763'081 Vaduz 150 4'916 42'722'631 25'628'008 17'094'623 0 17'094'623 Schaan 150 4'804 36'819'155 22'112'099 14'707'056 0 14'707'056 Planken 150 283 1'577'544 948'527 629'017 0 629'017 Eschen 200 3'028 11'434'344 7'605'533 3'828'811 0 3'828'811 Mauren 180 2'708 10'120'131 6'502'702 3'617'429 0 3'617'429 Gamprin 150 1'117 3'918'790 2'346'795 1'571'994 0 1'571'994 Schellenberg 150 673 2'035'378 1'223'063 812'315 0 812'315 Ruggell 200 1'396 6'594'016 4'384'668 2'209'348 0 2'209'348

Total 27'868 150'329'078 92'228'483 58'100'595 0 58'100'595 Steuerjahr 2011 27'915 158'257'410 97'048'441 61'208'969 0 61'208'969

Veränderung - 47 - 7'928'332 -4'819'958 -3'108'374 0 -3'108'374

2.2 Quellensteuer (in CHF)

2013 2012 Veränderungen

Quellensteuer Zupendler Zupendler Österreich 21'614'323 21'288'489 325'834 Zupendler Schweiz (öffentlich-rechtlich Bedienstete) 499'349 450'431 48'917 Zupendler übriges Ausland 1'429'311 1'529'662 -100'351

Total Quellensteuer Zupendler 23'542'983 23'268'582 274'401

Übrige Quellensteuer Sitzungsgelder 723'750 447'342 276'408 Leistungen der betrieblichen Personalvorsorge 1) 556'338 0 556'338 Leistungen der Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung 1) 1'567'441 0 1'567'441

Total übrige Quellensteuer 2'847'529 447'342 2'400'187

Total 26'390'512 23'715'924 2'674'588

1) Wird ab Steuerjahr 2012 erhoben, weshalb Einnahmen erstmals im 2013 anfallen. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

| 59 2.3 Ertragssteuer (in CHF)

Gemeinde Steuer- Landes- Gemeinde- einnahmen anteil anteil

Balzers 8'768'100 5'801'760 2'966'341 Triesen 21'330'372 14'018'193 7'312'179 Triesenberg 907'724 622'585 285'138 Vaduz 43'841'303 29'162'473 14'678'831 Schaan 22'028'849 14'570'539 7'458'310 Planken 41'348 31'563 9'785 Eschen 3'053'686 2'083'817 969'869 Mauren 4'520'898 3'024'661 1'496'237 Gamprin 8'573'723 5'613'961 2'959'762 Schellenberg 101'813 74'470 27'344 Ruggell 4'911'177 3'246'363 1'664'814

Total 118'078'993 78'250'383 39'828'610 Kürzung Gemeindeanteil Vaduz 4'721'678 -4'721'678

Effektiv 118'078'993 82'972'061 35'106'932 2012-Kürzungen berücksichtigt 137'084'715 94'588'919 42'495'796

Veränderung -19'005'722 -11'616'858 -7'388'864

2.4 Grundstücksgewinnsteuer (in CHF)

Gemeinde Veran- Steuerbarer Gewinn Steuereinnahmen lagungen

Balzers 57 16'383'452 3'199'492 Triesen 61 11'637'085 1'967'121 Triesenberg 107 11'546'425 1'704'441 Vaduz 62 19'547'530 3'508'823 Schaan 43 11'510'604 2'110'140 Planken 10 3'929'738 758'868 Eschen 55 13'676'029 2'398'439 Mauren 53 5'808'325 786'491 Gamprin 67 11'817'130 1'900'817 Schellenberg 4 871'763 133'510 Ruggell 14 2'078'310 310'841

Total 533 108'806'389 18'778'982 2012 553 95'209'495 14'854'600

Veränderung -20 13'596'894 3'924'382 PRÄSIDIALES UND FINANZEN

60 | 2.5 Erbanfall- und Schenkungssteuern (in CHF)

2013 2012 Veränderungen

Veranlagungen 54 100 -46 Steuerbarer Vermögensübergang CHF 58'871'515 119'805'750 Steuereinnahmen Schenkungssteuer CHF 304'442 673'247 -368'806 Steuereinnahmen Erbanfallsteuer CHF 0 20'975 -20'975

Total 304'442 694'223 -389'781

2.6 Mehrwertsteuer (in CHF)

2013 2012 Veränderungen

Gemeinsamer Poolertrag CH und FL CHF 22'517'303'612 21'995'466'041 Direkte Zuweisung an CH CHF 4'755'674'952 4'518'924'616 Direkte Zuweisung an FL CHF 79'623'768 79'046'169 577'599 Verbleibender Poolertrag CHF 17'682'004'892 17'397'495'257 Anteil FL am verbleibenden Poolertrag % 0.634231 0.679958 Anteil FL am verbleibenden Poolertrag CHF 112'144'756 118'295'722 -6'150'966 Zahlung wg. Umstellung auf Forderungsprinzip CHF 0 9'441'126 -9'441'126

Total Einnahmen CHF 191'768'525 206'783'017 -15'014'492

2.7 Stempelabgaben (in CHF)

2013 2012 Veränderungen

Emissionsabgaben 1'178'826 3'432'080 -2'253'253 Effektenumsatzabgaben 31'216'613 29'309'502 1'907'111 Prämienquittungen 8'385'305 7'065'758 1'319'547

Total Einnahmen 40'780'744 39'807'339 973'405 . /. Beitrag für die Durchführung der Stempelabgaben -439'517 -428'277 -11'240

Total 40'341'227 39'379'062 962'165

2.8 Gebühren und Bussen (in CHF)

2013 2012 Veränderungen

Liechtensteinische Gründungsabgabe 142'400 182'055 -39'655 Inventarisationsgebühren 0 2'257 -2'257 Verwaltungsgebühren (Bestätigungen, Entscheidungsgebühren, etc.) 1'560'507 233'938 1'326'569 Bussen und Strafsteuern 516'821 473'346 43'475

Total 2'219'728 891'596 1'328'132 PRÄSIDIALES UND FINANZEN

2.9 Einbehalt EU-Zinsbesteuerungsanteil (in CHF) | 61

2013 2012 Veränderungen

Gesamter EU-Zinssteuerrückbehalt 16'088'848 13'300'555 2'788'293 Anteil FL an EU-Zinssteuerrückbehalt 4'022'212 3'325'139 697'073

3. Diagramme

3.1 Aufteilung der Steuereinnahmen 3.2 Entwicklung der ergiebigsten Steuerarten

Übrige Steuern / Abgaben 250000000 2.62% Vermögens- und Erwerbssteuer Stempelabgaben 10.54% 200000000 7.4% Quellensteuer 4.79% 150000000

Mehrwertsteuer 100000000 34.79% Ertragssteuer 50000000 21.42%

0 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2013 Couponsteuer Besondere Gesellschaftssteuer 6.64% 8.39% Grundstück- Vermögens- und Ertragssteuer Besondere Gesell- Wust /Mehr- wertsteuer gewinnsteuer 3.41% Erwerbssteuer schaftssteuer

4. Internationales

4.1 Entwicklung der Internationalen Steuerabkommen im Berichtsjahr

Land Art des Abkommens unterzeichnet am in Kraft ab anwendbar ab

Deutschland DBA 17.11.2011 19.12.2012 01.01.2013 Guernsey DBA paraphiert 09.07.2013 Indien TIEA 28.03.2013 - - TIEA 05.07.2012 29.12.2012 01.01.2013 Kanada TIEA 31.01.2013 26.01.2014 01.01.2015 Malta DBA 27.09.2013 - - Mexico TIEA 20.04.2013 - - Österreich DBA/Änderungsprokotoll 5.11.1969/29.1.2013 28.01.1971/01.01.2014 01.01.1969/01.01.2014 Österreich Quellensteuerabkommen 29.01.2013 01.01.2014 01.01.2014 Singapur DBA 27.06.2013 - - Südafrika TIEA 29.11.2013 - 01.01.2014 Uruguay DBA 18.10.2010 03.09.2012 01.01.2013 Vereinigtes Köngisreich DBA 11.06.2012 19.12.2012 01.01.2013

4.2 Internationale Amtshilfeersuchen in Steuersachen

2013 2012 2011 2010 Summe

Einzelersuchen - erhalten 38 46 12 1 97 - Informationen übermittelt (bis Ende des Berichtsjahres) 19 38 10 1 68 Einzelfälle aus Gruppenersuchen USA - erhalten 436 254 0 0 690 - Informationen übermittelt (bis Ende des Berichtsjahres) 29 172 0 0 201 PRÄSIDIALES UND FINANZEN

62 | Rechtsdienst der Regierung Umweltschutzgesetzgebung, CO2-Gesetzgebung, Gewäs- serschutzgesetzgebung, Landwirtschaftsgesetzgebung), des Zivilrechts (u.a. ABGB-Namens- und Familienrechts- Amtsleiterin: Prof. Dr. Marion Frick-Tabarelli revision, Konsumkredit-Gesetzgebung) und des Strafrechts (u.a. Strafgesetzbuch). Die Aufgaben des Rechtsdienstes der Regierung bestehen Besonders hervorzuheben sind auch die zahlreichen gemäss Verordnung LGBl. 2013 Nr. 199 schwerpunktmäs- Sanktionsmassnahmen gegenüber verschiedenen Staaten, sig aus den Bereichen Rechtsberatung der Regierung samt Personen und Organisationen, die insbesondere wegen der Ausarbeitung von Rechtsgutachten, legistische Überprü- bestehenden Sensibilität in Sachen Finanzplatz Liechten- fung von Rechtsvorschriften und Publikation der Landes- stein und Terrorismusbekämpfung vom Rechtsdienst der gesetzblätter. Daneben ist der Rechtsdienst der Regierung Regierung durch Ausarbeitung entsprechender Sanktions- für eine Vielzahl weiterer Angelegenheiten zuständig, wie verordnungen umgehend innerstaatlich umgesetzt wurden. bspw. für – Ausschreibung von Landtagsbeschlüssen (Gesetze, Fi- Statistische Kurzübersicht nanzbeschlüsse und Staatsverträge) zum Referendum, Bearbeitete Dossiers 574 (660) – die innerstaatliche Umsetzung von Sanktionsmassnah- Herausgegebene e-Landesgesetzblätter 442 (419) men, Konsolidierte Fassungen von Rechtsvorschriften 700 (n.v.) – die Bereinigung der Anlagen insbesondere zum Zollver- Begutachtete Rechtsvorschriften 281 (340) trag, der im Berichtsjahr sein 90-jähriges Jubiläum fei- Ausgearbeitete Sanktionsverordnungen 81 (n.v.) erte, Rechtsgutachterliche Stellungnahmen 63 (52) – die Kontrolle der Unterhaltsbevorschussungen als Ver- Unterhaltsvorschussfälle 79 (64) treter des öffentlichen Rechts, Rekurse und Anträge in UV-Sachen 5 (2) – die Aktualisierung und Betreuung der verschiedenen Register LR gedruckt 1 (1) Rechtsdatenbanken, wie insbesondere der auf der Web- Register LR elektronisch 12 (12) site www.gesetze.li angebotenen Gesetzesdatenbank Herausgegebene Textausgaben von LILEX sowie Rechtsvorschriften 2 (2) – die Betreuung der Regierungsbibliothek. Bereinigung Anlagen Zollvertrag usw. 2 (2) Ausbildung PraktikantInnen 6 (6) Im Berichtsjahr wurden wiederum zahlreiche Rechtsbera- tungen vorgenommen und Rechtsgutachten unterschied- Personalbestand lichen Umfangs erstattet. Sie standen meist in engem Zu- Das Rechtsdienst-Team umfasste per 31.12.2013 insge- sammenhang mit Gesetzgebungsvorhaben oder aktuellen samt neun Juristinnen und Juristen zu 820 Stellenpro- Fragestellungen der Regierung und betrafen schwerpunkt- zenten und eine Sachbearbeiterin / Sekretärin. mässig die Volksrechte, den Geschäftsverkehr mit dem Es wurden sechs RechtspraktikantInnen ausgebildet. Landtag sowie Fragen der Corporate Governance. Im Legistikbereich sind vorrangig zu nennen die Total- Aufgaben gemäss Rechtsdienst-Verordnung revisionen bzw. umfassenden Revisionen im Bereich des Im Berichtsjahr wurden vom Rechtsdienst der Regierung allgemeinen Verwaltungs- und Staatsrechts (u.a. Gesetz insgesamt 574 neue Dossiers, insbesondere für rechts- über die betriebliche Vorsorge des Staates, Staatspersonal- gutachterliche Stellungnahmen, legistische Belange und gesetzgebung, Polizeigesetzgebung), der Staatsfinanzen grössere Verwaltungsaufgaben bearbeitet. (u.a. Steuergesetzgebung, Gesetz zum Abkommen zwi- schen FL und A über die Zusammenarbeit im Bereich der Rechtsgutachterliche Stellungnahmen Steuern), der Finanzmarkt- und Wirtschaftsgesetzgebung Der Rechtsdienst der Regierung hat 63 schriftliche (u.a. Finanzmarktaufsichtsgesetzgebung, Rechtsanwalts- Rechtsabklärungen (Gutachten, Stellungnahmen usw.) gesetzgebung, Treuhändergesetzgebung, Art. 180a-PGR- von unterschiedlichem Umfang erarbeitet. Sie betrafen Aufsichtsgesetzgebung, Gesetzgebung im Zusammenhang schwerpunktmässig die Volksrechte, den Geschäftsver- mit bestimmten Organismen für gemeinsame Anlagen in kehr mit dem Landtag sowie Fragen der Corporate Go- Wertpapieren und Verwaltern alternativer Investment- vernance. Zusätzlich wurden insbesondere der Regie- fonds), des Verkehrs (u.a. Strassenverkehrsgesetzgebung, rung bzw. den einzelnen Regierungsmitgliedern und Eisenbahngesetzgebung, Kommunikationsgesetzgebung), deren Generalsekretariaten zahlreiche Rechtsauskünfte der Gesundheit (u.a. Heilmittelgesetzgebung, Kranken- erteilt und Beratungen vorgenommen, die statistisch versicherungsgesetzgebung, Tierärztegesetzgebung, Tier- nicht eigens erfasst wurden. Diese betrafen alle Bereiche schutzgesetzgebung), der Bildung (u.a. Schulgesetzgebung, der Regierungsarbeit, besonders häufig aber das Verfas- Berufsbildungsverordnungen), des Ausländerrechts (u.a. sungsrecht, u.a. im Zusammenhang mit der 2013 neu Ausländer- und Asylgesetzgebung), des Sozialrechts (u.a. eingeführten Vorprüfung von parlamentarischen Initia- AHV / IV / FAK-Gesetzgebung, Sozialhilfegesetzgebung), des tiven, sowie verwaltungsorganisationsrechtliche Frage- Umweltrechts (u.a. Umweltverträglichkeitsgesetzgebung, stellungen. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

Legistische Überprüfungen Weiters wurde dem Rechtsdienst der Regierung per 1. | 63 Im Berichtsjahr wurden insgesamt 281 Rechtsvorschrif- Januar 2013 die Referendumsausschreibung von Land- ten (insbesondere Gesetzesvorlagen, Verordnungsent- tagsbeschlüssen zur selbständigen Erledigung übertra- würfe usw.) legistisch begutachtet. Einige der wich- gen; dazu gehört auch die umgehende Erstellung der Re- tigsten und komplexesten Legistikprojekte wurden ferendumsvorlagen für das Amtsblatt. eingangs erwähnt. Die legistische Begutachtung durch In Zusammenhang mit diesen Aufgaben haben Mit- den Rechtsdienst der Regierung umfasst gemäss Regie- arbeitende des Rechtsdienstes der Regierung an allen rungsbeschluss vom 18. Juli 2006 die formelle Überprü- Landtagssitzungen teilgenommen. fung der definitiven Entwürfe zu Rechtsvorschriften auf der Grundlage der Legistischen Richtlinien sowie die Systematisches Register und Textausgaben materielle Kontrolle in Bezug auf offensichtliche Unstim- Im Jahr 2013 veröffentlichte der Rechtsdienst der Regie- migkeiten rechtlicher und inhaltlicher Natur. Damit ver- rung eine neue gedruckte Fassung des Systematischen bunden sind regelmässige Besprechungen mit den zu- Registers zu den liechtensteinischen Rechtsvorschrif- ständigen SachbearbeiterInnen sowie die Mitarbeit in ten mit Stand 1. Oktober 2013 (bis LGBl. 2013 Nr. 313). verschiedenen Kommissionen und Arbeitsgruppen. Das Register wurde überdies auf der Internetseite des Schliesslich wurde auch im Legistikbereich im Vor- Rechtsdienstes der Regierung jeweils zum Stand des feld der eigentlichen Begutachtung durch den Rechts- Monatsersten aktualisiert. dienst der Regierung eine Vielzahl von mündlichen Be- Zudem sind im Berichtsjahr neue Textausgaben des ratungen, Informationen und Auskünften vorgenommen, Strafgesetzbuches und der Strafprozessordnung mit die nicht eigens vermerkt wurden. Stand 1. Januar 2013 erschienen.

Gesetzesdatenbank LILEX auf www.gesetze.li und au- Rechtsdienst online thentische elektronische Publikation Der Rechtsdienst der Regierung ist mit seinem Inter- Die vom Rechtsdienst der Regierung betriebene Daten- netauftritt im Portal der Liechtensteinischen Landes- bank ermöglicht dem Rechtsanwender die unentgelt- verwaltung unter www.rdr.llv.li online. Die Homepage liche Suche im gesamten Bestand des chronologischen vermittelt nicht nur einen Einblick in sämtliche Tätig- und konsolidierten Landes- und Staatsvertragsrechts. keitsgebiete des Rechtsdienstes der Regierung, sondern Mit 1. Januar 2013 wurden zwei Meilensteine hin- bietet dem Bürger auch verschiedene Dienstleistungen sichtlich Modernisierung und Kosteneinsparung er- an. So kann zB. ein Newsletter abonniert werden, wel- reicht: cher über neu erschienene Landesgesetzblätter infor- – Zusätzlich zum bisherigen Angebot auf www.gesetze. miert. Im Berichtsjahr stieg die Anzahl der Newsletter- li wird dort nunmehr auch das Liechtensteinische Lan- Abonnenten auf 642 an. desgesetzblatt (LGBl.) in rechtsverbindlicher Form Auch das jeweils aktuelle Register zu den liechten- mittels elektronisch signiertem PDF kundgemacht (au- steinischen Rechtsvorschriften und diverse Textausga- thentische elektronische Publikation). Im Berichtsjahr ben werden auf der Website des Rechtsdienstes der Re- wurden 442 neue Rechtsvorschriften (Gesetze, Ver- gierung unentgeltlich in elektronischer Form angeboten. ordnungen, Finanzbeschlüsse, Staatsverträge usw.) im Umfang von 3'525 Seiten legistisch aufbereitet, pu- Sanktionsmassnahmen der Vereinten Nationen und blikationstechnisch formatiert und elektronisch publi- der Europäischen Union gegenüber Staaten, Personen ziert. und Organisationen – Abänderungen von Rechtsvorschriften werden seit 1. Der Rechtsdienst der Regierung hat die Aufgabe, im Januar 2013 nicht mehr extern, sondern neu durch den Rahmen der Umsetzung von Verpflichtungen aus Re- Rechtsdienst selbst in das bestehende Recht eingear- solutionen des UN-Sicherheitsrates und aus Embargo- beitet (konsolidiert). Insgesamt hat der Rechtsdienst massnahmen der EU Detailabklärungen hinsichtlich der Regierung im Berichtsjahr über 700 neue kon- notwendiger Umsetzungsmassnahmen vorzunehmen, solidierte Fassungen von Rechtsvorschriften erstellt. Entwürfe zu entsprechenden liechtensteinischen Rechts- Durch diese In-House-Lösung wird nicht nur eine er- vorschriften zu verfassen und dem Ministerium Äusseres hebliche Kosteneinsparung erzielt, sondern es können zur Antragstellung zu unterbreiten. auch Synergieeffekte insbesondere mit den Legisti- Im Jahr 2013 waren einerseits die Sanktionen ge- kaufgaben optimal genutzt werden. Zudem wurde das mäss den Resolutionen des Sicherheitsrates der Ver- Aktualisierungsintervall von ehemals monatlich auf na- einten Nationen bzw. den Beschlüssen der UN-Sankti- hezu tagesaktuell verkürzt. onenkomitees gegenüber Personen und Organisationen mit Verbindungen zur Gruppierung « Al-Qaida » oder zu Die seit 1. Januar 2013 kundgemachten chronologischen den Taliban, Liberia, Kongo, Iran, Irak, Libyen, Soma- Rechtsvorschriften enthalten zudem eine direkte Verlin- lia, Sudan, der Demokratischen Volksrepublik Korea kung zu den entsprechenden Berichten und Anträgen und gegenüber bestimmten Personen aus der ehema- bzw. Stellungnahmen der Regierung. ligen Bundesrepublik Jugoslawien sowie andererseits PRÄSIDIALES UND FINANZEN

64 | die Sanktionen aufgrund der Gemeinsamen Standpunkte schwerderecht im Sinne des Unterhaltsvorschussge- bzw. Beschlüsse des EU-Rates gegenüber Simbabwe, setzes, LGBl. 1989 Nr. 47, aus und ist insbesondere auch Syrien, Côte d’Ivoire, Belarus und Guinea sowie gegen- für die Antragstellung bezüglich Rückzahlungs- und Er- über bestimmten Personen aus Ägypten, Guinea-Bissau satzpflichten zuständig. und Tunesien umzusetzen. Der Rechtsdienst der Regie- Die Zahl der durch den Rechtsdienst der Regierung rung nahm die erforderlichen Überprüfungen vor und als Vertreter des öffentlichen Rechts zu betreuenden Un- arbeitete zum Zwecke der innerstaatlichen Umsetzung terhaltsvorschussakten belief sich im Berichtsjahr auf 79 insgesamt 81 Sanktionsverordnungen aus. Fälle. Der Rechtsdienst erhob in einem Fall Rekurs, er- Aufgrund der staatsvertraglichen Bindungen mit der stattete zwei Gegenäusserungen / Rekursbeantwortungen Schweiz mussten dabei insbesondere die gestützt auf und stellte in zwei weiteren Fällen Antrag auf Ersatz zu den Zollvertrag in Liechtenstein anwendbaren schwei- Unrecht gewährter Unterhaltsvorschüsse. zerischen Rechtsvorschriften miteinbezogen werden. Nebst dieser rechtlichen Abstimmung mit der Schweiz Betreuung der Regierungsbibliothek berücksichtigte der Rechtsdienst der Regierung auch Die Betreuung der Bibliothek umfasst insbesondere die die entsprechenden Umsetzungsbestimmungen der Eu- Sichtung juristischer Neuerscheinungen sowie den Er- ropäischen Union, insbesondere die aufgrund Gemein- werb und die datenbankmässige Erfassung neuer Publi- samer Standpunkte und Beschlüsse des Rates erlassenen kationen, v.a. zum Verfassungs- und Verwaltungsrecht. Durchführungsverordnungen, die von Liechtenstein mit- So wurden im Berichtsjahr 84 Titel neu angeschafft. getragen wurden. Insgesamt umfasst die Regierungsbibliothek gegenwär- tig 1'807 Buchtitel bzw. Zeitschriften vornehmlich zum Bereinigung der Anlagen zu den Verträgen mit der liechtensteinischen, aber auch zum schweizerischen, Schweiz österreichischen, deutschen und europäischen Recht, Im Rahmen der regelmässig stattfindenden Bereinigung sowie verschiedene Gesetzes- und Materialiensamm- der Anlagen zum Zollvertrag, zum Währungsvertrag, lungen. zum Patentschutzvertrag, zu den Vereinbarungen über die Stempelabgaben sowie zur Vereinbarung betreffend die Zusammenarbeit im Bereich der Zivilluftfahrt wird vom Rechtsdienst der Regierung in Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern die Anwendbarkeit schweize- Stabsstelle EWR der Regierung rischen Rechts in Liechtenstein laufend überprüft und die bereinigten Anlagen i.d.R. zweimal jährlich kundge- macht. Stabsstellenleiterin: Dr. iur. Andrea Entner-Koch, LL.M. Schwerpunkt der mit LGBl. 2013 Nr. 158 bis 162 kundgemachten 28. Anlagenbereinigung (Stand: 31. De- Die Tätigkeiten der Stabsstelle EWR können vereinfacht in zember 2012) bildete das revidierte Chemikalienrecht fünf Hauptgruppen eingeteilt werden: und die totalrevidierte Messgesetzgebung. Die Bestim- – Koordination der Übernahme und Umsetzung von mungen gelangen in Liechtenstein vollumfänglich zur neuem EWR-Recht; Anwendung. Mit der Angleichung diverser schweize- – Vertretung der Regierung in Verfahren gegenüber der rischer Chemikalien-Verordnungen an die Entwicklung EFTA-Überwachungsbehörde (ESA) sowie vor dem der EU-Gesetzgebung können ua technische Handels- EFTA-Gerichtshof und dem Gerichtshof der Europä- hemmnisse vermieden werden. ischen Union; Ausserdem konnte die 29. Bereinigung mit Stand – Beratung der Regierung in EWR-rechtlichen Belangen 30. Juni 2013 erfolgreich zum Abschluss gebracht und sowie Anlaufstelle der Amtsstellen bei EWR-rechtlichen am 22. November 2013 publiziert werden (LGBl. 2013 Fragen; Nr. 370 bis 374). Wichtigstes Thema dieser Bereinigung – Dokumentation / Information zu EU / EWR-Themen; waren Änderungen von bereits anwendbaren schwei- – Anlaufstelle für Bürger und Unternehmen bei grenzüber- zerischen Erlassen, beispielsweise in den Bereichen schreitenden Problemen (SOLVIT) und EWR-rechtlichen Landwirtschaft (SR 916.140 etc.) und Tierseuchen (SR Fragen. 916.40 etc.). Diese Bestimmungen sind in Liechtenstein Zur Erfüllung dieser Aufgaben wurden verschiedene Ko- grösstenteils anwendbar. ordinierungsverfahren und -instrumente eingeführt, deren Überwachung und Steuerung der Stabsstelle EWR oblie- Vertreter des öffentlichen Rechts gemäss Unterhalts- gen und eine effiziente Zusammenarbeit nicht nur landes- vorschussgesetz (UVG) verwaltungsintern, sondern auch gegenüber nationalen Seit dem Jahre 1990 (Regierungsbeschluss vom 30. Ja- Interessensverbänden und Behörden in anderen Mitglied- nuar 1990 zu RB 448 / 110 / 90 idF des Beschlusses vom staaten ermöglicht. In diesem Zusammenhang wurde die 4. April 1995 zu RA 95 / 1313) übt der Rechtsdienst der EWR-Datenbank Mitte 2013 einem umfassenden Update Regierung als Vertreter des öffentlichen Rechts das Be- unterzogen. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

Koordination der Übernahme und ordnung umgesetzt werden. Um eine fristgerechte Um- | 65 Umsetzung von neuem EWR-Recht setzung sicherstellen zu können, erstellt die Stabsstelle EWR in Zusammenarbeit mit den Fachexperten der LLV Übernahme von neuem EWR-Recht und den Ministerien halbjährlich EWR-Arbeitslisten. Die Sämtliche zur Übernahme in das EWR-Abkommen an- Regierung verabschiedet diese EWR-Arbeitslisten und stehenden EU-Rechtsakte werden von den Fachexperten die darin festgelegten Umsetzungsmassnahmen und der LLV und ergänzend von der Stabsstelle EWR auf ihre Umsetzungszeitpläne per Regierungsbeschluss. jeweiligen praktischen und rechtlichen Auswirkungen hin geprüft. Insbesondere wird geprüft, ob spezifische Umsetzungsquote Anpassungen an den Rechtsakten vorgenommen werden Die EU-Staaten haben sich verpflichtet, eine Umset- müssen bzw. die Übernahme eines Rechtsaktes der Zu- zungsquote von 99 % anzustreben. Die aktuelle liechten- stimmung des Landtages bedarf. steinische Umsetzungsquote von 99,7 % (2012: 99,5 %) Alle Vorarbeiten für die EWR-Kommission des Land- zeigt, dass Liechtenstein ein verlässlicher Partner im eu- tages werden von der Stabsstelle EWR koordiniert und ropäischen Integrationsszenario ist. die entsprechenden Unterlagen bereitgestellt. Die EWR- Kommission des Landtages hat im Jahr 2013 insgesamt Umsetzungsdefizite 400 EU-Rechtsakte behandelt (ergänzend wird auf den Umsetzungsdefizite bestehen derzeit in den Bereichen Bericht der EWR-Kommission des Landtages verwiesen). Freier Kapitalverkehr, Transport, Arbeitsrecht und Um- Die besagten 400 EU-Rechtsakte wurden durch ins- welt. gesamt 235 Beschlüsse des Gemeinsamen EWR-Aus- schusses in das EWR-Abkommen übernommen. Die Zahl Umsetzungserfolge der rechtsverbindlichen EU-Rechtsakte im EWR-Abkom- Im Bereich Finanzdienstleistungen konnte durch die men beläuft sich somit neu auf 7'216. Von diesen 400 EU- Abänderung mehrerer Gesetze im Finanzdienstleistungs- Rechtsakten unterlagen insgesamt 11 der Zustimmung bereich (insb. BankG, ZDG, EGG, MG und UCITSG) die des Landtages gemäss Art. 8 Abs. 2 Landesverfassung. Umsetzung der Durchführungsrechtsakte (Richtlinien Diese Rechtsakte stammten aus den Bereichen Arznei- 2010 / 43 / EU, 2010 / 44 / EU) zur Richtlinie 2009 / 65 / EG mittel, Geistiges Eigentum, Telekommunikation, Freier (OGAW) abgeschlossen werden. Kapitalverkehr, Umwelt und Statistik. Im Bereich Umwelt wurde mit Inkrafttreten der Ab- Hervorzuheben ist die Tatsache, dass sich Ende änderung der Luftreinhalteverordnung am 1. April 2013 2013 506 EU-Rechtsakte im Übernahmeprozess in das die Richtlinie 2008 / 50 / EG über Luftqualität und saubere EWR-Abkommen befanden, davon 43 EU-Rechtsakte Luft für Europa in Liechtenstein vollständig umgesetzt. im Finanzdienstleistungsbereich. Dieser hohe Rückstau Darüber hinaus wurden die Umsetzungsmassnahmen für wurde durch verschiedene Initiativen auf EU / EWR- als die Richtlinie 2008 / 99 / EG im Rahmen der letzten Revi- auch nationaler Ebene versucht zu minimieren, wobei sion des Strafgesetzbuches in Anlehnung an die öster- darauf hinzuweisen ist, dass Liechtenstein nur in weni- reichische Umsetzung erlassen. Diese sind am 1. März gen Ausnahmefällen für eine zeitliche Verzögerung bei 2013 in Kraft getreten. Mit der Verabschiedung der Revi- der Übernahme neuer EU-Rechtsakte ins EWR-Abkom- sion des Umweltverträglichkeitsgesetzes und der Abän- men verantwortlich ist. Im Finanzdienstleistungsbereich derungen des Umweltschutzgesetzes durch den Landtag sind 43 EU-Rechtsakte immer noch im Übernahmepro- im Dezember 2013, welche am 1. Februar 2014 in Kraft zess, da diese wegen ihrer Verweise auf das System der traten, wurden zudem die Richtlinie 2003 / 35 / EG über Europäischen Finanzaufsicht (EBA / ESMA / EIOPA und die Öffentlichkeitsbeteiligung vollständig umgesetzt und ESRB) erst dann ins EWR-Abkommen übernommen wer- die von der ESA vorgebrachten Beanstandungen betref- den können, nachdem diese EU-Verordnungen ins EWR- fend der Umsetzung der Richtlinie 2011 / 92 / EU über Abkommen übernommen worden sind. An der Über- Umweltverträglichkeitsprüfungen behoben. nahme des Systems der Europäischen Finanzaufsicht Im Bereich Verbraucherschutz wurde mit der Ab- wurde 2013 intensiv mit allen EU / EWR-Beteiligten auf änderung des Konsumkreditgesetzes vom 25. April 2013 politischer und technischer Ebene gearbeitet, um mög- die Richtlinie 2011 / 90 / EU zur Änderung von Anhang I lichst rasch eine Lösung für dieses für Liechtenstein Teil II der Richtlinie 2008 / 48 / EG mit zusätzlichen An- wichtige Thema zu finden. In Bezug auf das System der nahmen für die Berechnung des effektiven Jahreszinses Europäischen Aufsicht wird auf den Bericht des Ministe- umgesetzt. riums für Präsidiales und Finanzen, das hier die Feder- führung innehat, und auf den Bericht der Liechtenstei- nischen Mission in Brüssel verwiesen.

Umsetzung von neuem EWR-Recht Viele der ins EWR-Abkommen übernommenen EU- Rechtsakte müssen in die liechtensteinische Rechts- PRÄSIDIALES UND FINANZEN

66 | Vertretung der Regierung in Verfahren vember 2013 zu E-6 / 13 Metacom AG vs. Rechtsanwälte gegenüber der ESA sowie vor dem EFTA- Zipper, dass ein Rechtsanwalt, der sich in einem Ver- Gerichtshof und dem Gerichtshof der fahren selbst vertritt, sich auf die Dienstleistungsfrei- Europäischen Union heit und die Richtlinie 77 / 249 / EWG berufen kann, wenn diese Selbstvertretung auch nach dem nationalen Recht Die ESA kontrolliert die rechtzeitige und inhaltlich kor- des Aufnahmestaates zugelassen ist. Weiter hielt der rekte Umsetzung und Anwendung des EWR-Rechts in EFTA-Gerichtshof fest, dass die in Artikel 59 RAG vorge- den EWR / EFTA-Staaten Island, Liechtenstein und Nor- sehene Meldepflicht als eine die grenzüberschreitende wegen. Die Stabsstelle EWR fungiert in diesem Zu- Dienstleistungsfreiheit beschränkende Massnahme zu sammenhang als direkter Ansprechpartner der ESA in beurteilen ist, die über das gemäss Art. 7 der Richtlinie Liechtenstein. Im Jahr 2013 waren neben verschiedenen 77 / 249 / EG Erlaubte hinausgeht. Die Regierung hat eine Auskunftsersuchen auch 20 formelle Mahnschreiben andere Meinung vertreten. (Letters of Formal Notice; Reasoned Opinion) der ESA Unter E-3 / 13 und E-20 / 13 Fred Olsen and Others eingegangen. vs. Oslo District Court wurde der EFTA-Gerichtshof vom Die Stabsstelle EWR vertritt zudem die Regierung Oslo District Court angefragt, ob die norwegische Be- in Verfahren vor dem EFTA-Gerichtshof sowie dem Ge- steuerung von norwegisch kontrollierten ausländischen richtshof der Europäischen Union. Im Jahr 2013 hat die Unternehmen, im gegenständlichen Falle um die norwe- Stabsstelle EWR in aussergewöhnlich vielen Verfahren gische Besteuerung eines liechtensteinischen Trusts, eine wie nachfolgend aufgelistet Schriftsätze eingereicht Verletzung der norwegischen Verpflichtungen aus dem bzw. die Regierung in den mündlichen Verhandlungen EWR-Abkommen darstellt. Die Regierung hat hier den vertreten. Standpunkt vertreten, dass ein liechtensteinischer Trust von den Grundfreiheiten des EWR-Abkommens profitie- EFTA-Gerichtshof ren kann und die Begünstigten eines Trusts nicht schlech- Mit Urteil vom 28. Januar 2013 hat der EFTA-Gerichtshof ter als vergleichbare norwegische Begünstigte behandelt im Fall E-16 / 11 Icesave die Klage der ESA gegen Island werden dürfen. Das Urteil ist für Mai 2014 zu erwarten. abgewiesen. Die ESA hatte Island wegen der Falschan- Der Verwaltungsgerichtshof des Fürstentums Liech- wendung der Einlagensicherungsrichtlinie 94 / 19 / EG tenstein hat am 21. Oktober 2013 Fragen zur Interpreta- verklagt. Der EFTA-Gerichtshof vertrat die Auffassung, tion von Art. 16 Marktmissbrauchsrichtlinie 2003 / 6 / EG dass aus dieser Richtlinie keine direkte Staatshaftung ab- beim EFTA-Gerichtshof eingereicht. Der EFTA-Gerichts- zuleiten ist, sondern ein EWR-Staat müsse lediglich da- hof hat den Fall unter der Nummer E-23 / 13 Hellenic für sorgen, dass in seinem Hoheitsgebiet ein Einlagen- Capital Market Commission (HCMC) am 25. Oktober sicherungssystem errichtet und anerkannt werde. Diese 2013 angenommen. Das Verfahren wird erst 2014 ab- Einschätzung deckte sich mit dem Vorbringen der Re- geschlossen werden. Die Stabsstelle EWR hat in der gierung. schriftlichen Stellungnahme vorgebracht, dass die an- Mit Urteil vom 3. Juni 2013 hat der EFTA-Gerichts- fragende Behörde der angefragten Behörde, hier die Fi- hof die Klage der ESA gegen Liechtenstein in E-14 / 12 nanzmarktaufsicht, jene Information zur Verfügung stel- gutgeheissen und entschieden, dass Liechtenstein durch len muss, dass diese in der Lage ist zu beurteilen, ob ein die Aufrechterhaltung der Art. 25 und 26 der Arbeitsver- Sachverhalt vorliegt, der unter das Marktmissbrauchs- mittlungsverordnung (AVV) und der darin enthaltenen gesetz fällt. Kautionsbestimmungen gegen die Niederlassungs- und Dienstleistungsfreiheit des EWR-Abkommens (Artikel 31 Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) und Artikel 36) verstosse. Mit Beschluss vom 14. November 2013 hat der EuGH Mit Urteil vom 13. Juni 2013 zu E-11 / 12 Swisslife hat über ein Vorabentscheidungsersuchen des High Court der EFTA-Gerichtshof über ein Vorabentscheidungser- of Justice (England and Wales), Chancery Division (Pa- suchen des Fürstlichen Landgerichts zur Interpretation tents Court) (Vereinigtes Königreich) in der Rechtsache der Richtlinien über Lebensversicherungen (Richtlinien C-617 / 12 Astrazeneca entschieden. Der EuGH kam zum 90 / 619 / EG und 92 / 96 / EG; später ersetzt durch Richtlinie Schluss, dass die Antworten auf die gestellten Fragen des 2002 / 83 / EG) in Bezug auf die Beratung von Versiche- vorlegenden Gerichts aus dem Urteil Novartis (C-207 / 03 rungsnehmern befunden. Der EFTA-Gerichtshof stellte und C-252 / 03) abgeleitet werden können. Der EuGH ent- fest, dass die erwähnten Richtlinien von Versicherungs- schied daher – wie in Novartis – , dass eine verwaltungs- unternehmen nicht verlangen, dass diese die Versiche- rechtliche Genehmigung, die vom Schweizerischen Heil- rungsnehmer vor Vertragsschluss beraten, jedoch müs- mittelinstitut (Swissmedic) für ein Arzneimittel erteilt sen sie vor Vertragsschluss dem Versicherungsnehmer wurde und die automatisch in Liechtenstein anerkannt vollständige, eindeutige und detaillierte Informationen wird, als erste Genehmigung für das Inverkehrbringen zukommen lassen. dieses Arzneimittels im Europäischen Wirtschaftsraum In Beantwortung der Vorlagefragen des Fürstlichen anzusehen ist, wenn diese Genehmigung vor den Ge- Landgerichts urteilte der EFTA-Gerichtshof am 27. No- nehmigungen für das Inverkehrbringen ergangen ist, PRÄSIDIALES UND FINANZEN

die für dasselbe Arzneimittel entweder von der Europä- bietet sie die folgenden vier Newsletter an, welche unter | 67 ischen Arzneimittel-Agentur oder von den Behörden der www.sewr.llv.li (Rubrik: Allgemeines / Newsletter) abon- Mitgliedstaaten der Europäischen Union gemäss den Er- niert werden können: fordernissen der Richtlinie 2001 / 83 / EG sowie von den – « SEWR-News » (aktuelle Informationen zum EU / EWR- Behörden der Republik Island und des Königreichs Nor- Recht) wegen erteilt wurden. – Newsletter « EWR-Register » (Benachrichtigung über Ein gutes Abschneiden Liechtensteins bei der Erfül- periodische Aktualisierungen des Registers zur EWR- lung der EWR-Verpflichtungen liegt im Gesamtinteresse Rechtssammlung) des Landes. Vertragsverletzungsverfahren und negative – Newsletter « EU-Programme » (Benachrichtigung über Urteile des EFTA-Gerichtshofes beeinträchtigen nicht neue Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlä- nur das politische Ansehen des Landes, sondern verursa- gen und Ausschreibungen) chen auch einen grossen Arbeitsaufwand für die Stabs- – Newsletter « Stellenausschreibungen EU / EWR-Institu- stelle EWR bzw. die Landesverwaltung allgemein. Die tionen» . Stabsstelle EWR ist daher bemüht, die Zusammenarbeit innerhalb der Landesverwaltung noch weiter zu intensi- Darüber hinaus kommt die Stabsstelle EWR ihren Infor- vieren sowie die internen Arbeitsabläufe stetig zu über- mationspflichten durch Vorträge bei öffentlichen und prüfen und zu verbessern. privaten Organisationen nach. Durch das erfolgreich weitergeführte System der Beratung der Regierung in EWR-recht- EWR-Kontaktpersonen wurde sichergestellt, dass natio- lichen Belangen sowie Anlaufstelle der nale Interessensverbände auch im Jahr 2013 über neue Amtsstellen bei EWR-rechtlichen Fragen Entwicklungen im EWR-Recht sowie ihre Möglichkeiten, Stellungnahmen zu neuen EU-Rechtsakten abzugeben, In einer vom EWR-Recht zunehmend tangierten Verwal- informiert worden sind. tung ist die Stabsstelle EWR zentrale Anlaufstelle bei EWR-rechtlichen Fragen. Die Stabsstelle EWR erstellt Anlaufstelle für Bürger und Unternehmen in diesem Zusammenhang Gutachten im Auftrag der bei grenzüberschreitenden Problemen Regierung und wirkt in verschiedenen Arbeitsgruppen (SOLVIT) und EWR-rechtlichen Fragen beratend oder als Vorsitz mit. Zu erwähnen ist hier der Vorsitz in der Konsultationsgruppe Finanzmarktregu- Die Stabsstelle EWR ist schliesslich auch Anlaufstelle lierung und der Arbeitsgruppe Beschränkungen von für Bürger und Unternehmen, welche sich durch auslän- liechtensteinischen Finanzplatzakteuren im EWR. dische Behörden in ihren Rechten aus dem EWR-Abkom- Eine weitere zentrale Aufgabe der Stabsstelle EWR men beschränkt fühlen. In diesem Zusammenhang fun- liegt darin, EWR-rechtliches Wissen all jenen Landesan- giert die Stabsstelle EWR als zuständige, nationale Stelle gestellten zu vermitteln, die durch ihre Arbeit mit dem im EWR-weiten Problemlösungsnetz « SOLVIT» . EWR-Recht in Berührung kommen. Die Stabsstelle EWR führt zu diesem Zweck alljährlich eine allgemeine EWR- Schulung für alle Landesangestellten bzw. laufend spe- zifische EWR-Schulungen für die Fachexperten der LLV durch. Des Weiteren wurde 2013 erneut ein LLV-inter- Stabsstelle Financial Intelligence nes Seminar zur aktuellen Rechtsprechung des Gerichts- Unit hofs der Europäischen Union (EuGH) organisiert. Die Stabsstelle EWR ist zudem der « Nationale IMI-Ko- ordinator » im von der EU geschaffenen Binnenmarktinfor- Stabsstellenleiter: Daniel Thelesklaf mationssystem (Internal Market Information System, IMI), welches der EWR-weiten Erleichterung der Verwaltungs- Nebst den Kernaufgaben der Stabsstelle FIU (SFIU) im Be- zusammenarbeit in bestimmten Bereichen dienen soll. reich der Entgegennahme und Analyse von Verdachtsmit- teilungen und anderer Informationen zur Bekämpfung der Dokumentation / Information zu Geldwäscherei, Organisierten Kriminalität und der Terro- EU / EWR-Themen rismusfinanzierung sowie der Umsetzung der internationa- len Sanktionen stand das Jahr 2013 insbesondere im Zei- Die Informations- und Dokumentationsdienstleistungen chen der vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und für die Öffentlichkeit werden durch die EWR-Dokumen- MONEYVAL durchgeführten Länderprüfung sowie der Tä- tation der Stabsstelle EWR wahrgenommen. Ihr obliegt tigkeiten der neu geschaffenen ämterübergreifenden Ar- u.a. die kontinuierliche Nachführung des EWR-Regi- beitsgruppe PROTEGE (Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der sters, die Aktualisierung der EWR-Rechtssammlung in Geldwäscherei, der Terrorismusfinanzierung und der Proli- Form von Nachlieferungen sowie die Betreuung der In- feration). Den Vorsitz der Arbeitsgruppe hat der Leiter der ternetseite der Stabsstelle EWR (www.sewr.llv.li). Zudem SFIU. Sie dient der Koordination von Tätigkeiten im Zusam- PRÄSIDIALES UND FINANZEN

68 | menhang mit der Weiterentwicklung des Abwehrdispositivs Geldwäscherei, Organisierter Kriminalität und Terro- Liechtensteins hinsichtlich Geldwäscherei, Terrorismusfi- rismusfinanzierung notwendig sind; nanzierung und organisierter Kriminalität. Darüber hinaus – die Entgegennahme von Meldungen nach dem Markt- hat sich die Arbeitsgruppe als geeignetes Gremium zur Be- missbrauchsgesetz; urteilung von aktuellen Sachverhalten sowie zur Koordina- – die Entgegennahme von Meldungen nach dem Inter- tion von entsprechenden Massnahmen erwiesen. nationalen Sanktionengesetz; Mit der Wahl des Leiters der SFIU zum Vice Chair von – die Entgegennahme von Meldungen nach dem Kriegs- MONEYVAL und Leiter der Arbeitsgruppe « Training » der material- und dem Kernenergie-Güterkontroll-Gesetz. Egmont-Gruppe konnte die SFIU auch auf internationaler Ebene einen weiteren wichtigen Beitrag der Gewährleistung Weitere Kernaufgaben sind die Mitarbeit in der Bekämp- der Reputation Liechtensteins leisten. Die SFIU bereitet sich fung der Terrorismusfinanzierung, die internationale Zu- derzeit überdies auf die Länderprüfung Montenegros 2014 sammenarbeit in FIU-Angelegenheiten, die Leitung von vor, für welche sie einen der Evaluatoren stellen wird. nationalen und internationalen Arbeitsgruppen sowie die Im Berichtsjahr blieb die Gesamtzahl der Mitteilungen internationale Expertentätigkeit. an die SFIU mit 330 Meldungen knapp unter den Vorjah- reszahlen zurück. Während die Meldungen nach dem In- Entgegennahme und Auswertung der Verdachtsmit- ternationalen Sanktionsgesetz (ISG) und dem Marktmiss- teilungen gemäss Art. 17 des Sorgfaltspflichtgesetzes brauchsgesetz (MG) eine weitere Zunahme erfahren haben, und der Meldungen gemäss Art. 6 des Marktmiss- ist für das Berichtsjahr 2013 ein eher unbedeutender Rück- brauchsgesetzes sowie Art. 2 des Sanktionengesetzes gang der Mitteilungen nach dem Sorgfaltspflichtgesetz Im Jahr 2013 hat die FIU insgesamt 293 Verdachtsmit- (SPG) zu verzeichnen. teilungen nach Sorgfaltspflichtgesetz erhalten (2012: 318, minus 8.5 % im Jahresvergleich). Diese Abnahme Personal und Organisation auf den Stand von 2011 liegt durchaus im Rahmen na- Ende 2013 arbeiteten unverändert zehn Mitarbeitende (2 türlicher Schwankungen. Dennoch erscheint die konse- davon in Teilzeit) bei der SFIU. Der Weggang des Ab- quente Weiterführung von speziell für mit Compliance teilungsleiters Strategische Analyse per Ende 2013 hatte befasste Mitarbeiter liechtensteinischer Finanzinterme- eine stabsstelleninterne Nachbesetzung zur Folge. Die diäre ausgerichteten Schulungen als angezeigt. Ebenso dadurch frei werdende Stelle eines Mitarbeitenden in der wichtig wird die Weiterentwicklung der gesetzlichen operativen und zugleich strategischen Analyse konnte Grundlagen für die Beschaffung von Informationen bereits nachbesetzt werden; der Stellenantritt des neuen durch die FIU erachtet, um den massgeblichen internati- Mitarbeiters wird allerdings per 01.05.2014 erfolgen. Die onalen Standards zu genügen. SFIU ist wie folgt organisiert: Von den insgesamt 330 Verdachtsmitteilungen nach – Leitung SPG, nach MG und nach ISG stammten deren 200 (61 %) – Strategische Analyse von den Banken, 71 (22 %) aus dem Treuhandsektor, 16 – Operative Analyse (5 %) aus der Versicherungsbranche, 11 (3 %) von an- – Internationales deren Behörden und 32 (9 %) von anderen Meldepflich- – Sekretariat tigen. Von den insgesamt 293 eingegangenen SPG-Ver- Diese auf den Geschäftsprozessen basierende Organisa- dachtsmitteilungen wurden 181 (62 %, mit Vorjahr ver- tionsstruktur hat sich bewährt und ist kongruent mit den gleichbar) an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. entsprechenden Stellenbeschreibungen. Bei den Deliktsarten stehen weiterhin Wirtschaftsde- Die Ausweitung der Aufgaben der FIU im Zusammen- likte (vor allem Betrug, Untreue, Konkursdelikte) im Vor- hang mit den zusätzlichen Kompetenzen im Bereich der dergrund. Die im letzten Jahr angestiegene Bedeutung internationalen Sanktionen hat direkte Auswirkungen von Korruptionsdelikten hat sich auch in diesem Jahr auf die für eine erfolgreiche Umsetzung notwendigen wieder bestätigt; allerdings nicht verstärkt. personellen Ressourcen und IT-Lösungen. So wurde die Fast alle Verdachtsmitteilungen betrafen, wie in den im Berichtsjahr ausgeschriebene Stelle bewusst auf Per- Vorjahren, Personen im Ausland. Auch in diesem Be- sonen ausgerichtet, die über Erfahrung im Informatikbe- reich bestätigen sich die letztjährigen Beobachtungen reich verfügen. hinsichtlich eines Trends zu mehr betroffenen Personen aus dem Bereich der Oststaaten. Tätigkeiten der FIU Weitere Details und Analysen zur Tätigkeit der FIU Die FIU bearbeitet schwergewichtig die folgenden Kern- sind dem Jahresbericht 2013 zu entnehmen, welcher im bereiche: Mai 2014 veröffenticht wird. – die Entgegennahme und Analyse der Mitteilungen der Finanzintermediäre nach dem Sorgfaltspflichtgesetz; Informationsbeschaffung – die Beschaffung und Auswertung von Informationen, Die Beschaffung von Informationen ist für die FIU zur die für das Erkennen von Geldwäscherei, Vortaten der Erfüllung ihres Auftrages essentiell. Die FIU kann sich ei- PRÄSIDIALES UND FINANZEN

nerseits Informationen aus öffentlich zugänglichen Quel- Internationale Zusammenarbeit | 69 len (dies sind insbesondere Wirtschaftsdatenbanken wie Die Stabsstelle FIU arbeitet in Fällen mit Auslandbezug Lexis Nexis oder Reuters bzw. Fachpublikationen) und gezielt mit anderen FIUs zusammen und ersucht diese andererseits aus nicht öffentlichen Quellen beschaffen. um Erteilung von Informationen oder Übermittlung von Bei den letzteren stehen im Vordergrund die Abfrage Unterlagen, wenn dies für die Analyse eines Falls not- von Registern und Datenbanken der Landesverwaltung, wendig ist. Entsprechenden Gesuchen aus dem Ausland die Anfrage bei anderen FIUs, die Amtshilfe sowie die gibt sie statt, wenn die Bedingungen gemäss Art. 7 Abs. Durchführung von Evaluationsgesprächen mit Sorgfalts- 2 FIUG erfüllt sind. Der Austausch von Informationen ist pflichtigen. Zudem werden der FIU diejenigen Rechts- durch die nationale Gesetzgebung und die Regeln (« Prin- hilfegesuche sowie Gerichtsbeschlüsse (Beschlag- ciples of Information Exchange» ) der Egmont Group of nahmung, Hausdurchsuchung, Vermögenssperre) zur Financial Intelligence Units bestimmt. Verfügung gestellt, die im Zusammenhang mit Delikten Die internationale Zusammenarbeit beschränkt sich der Geldwäscherei, Korruption oder Organisierter Krimi- jedoch nicht nur auf einen fallspezifischen Informati- nalität gestellt werden bzw. ergangen sind. onsaustausch, sondern umfasst auch einen allgemeinen Die Informationsbeschaffung ist ein zentrales Element Erfahrungsaustausch sowie die Mitwirkung in internati- beim Erkennen von potentiellen Missbrauchshandlungen onalen Arbeitsgruppen und Organisationen wie zum Bei- auf dem Finanzplatz Liechtenstein. Jüngste im Zusam- spiel Expertentätigkeiten für den Internationalen Wäh- menhang mit der Länderprüfung gemachte Erkenntnisse rungsfonds, die Weltbank und die Vereinten Nationen. zeigen jedoch auf, dass im Bereich der bestehenden ge- Im Berichtsjahr war die Stabsstelle FIU auch beim von setzlichen Grundlagen für die Informationsbeschaffung der G8 (Vorsitz: Grossbritannien) initiierten zweiten Arab durch die FIU Defizite bestehen. Es geht dabei insbeson- Asset Recovery Forum sowie beim vom Schweizerischen dere um die Möglichkeiten der FIU bei der Einholung von Aussenministerium EDA organisierten internationalen Informationen von andern als den mitteilungserstatten- Forum zum Thema Asset Recovery (Lausanne VII) vertre- den Sorgfaltspflichtigen sowie weiteren Personen. ten. Ausserdem wurde die Stabsstelle FIU von der Regie- rung als nationale Anlaufstelle (« focal point» ) des United Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung Nations Office for Drugs and Crime (UNODC) für Vermö- Die Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung ist ein gensrückführungsangelegenheiten eingesetzt. fester Bestandteil im Tätigkeitsfeld der FIU. Sowohl in strategischer wie auch in operativer Hinsicht wur- Egmont Group den auch im Jahr 2013 verschiedene Aktivitäten in die- sem Bereich gesetzt. Von zentraler Bedeutung erweist Die Egmont Group ist der weltweite Zusammenschluss sich die internationale Zusammenarbeit sowie die Ver- von nationalen Financial Intelligence Units. Sie umfasst arbeitung von Anfragen und die Vornahme von Abklä- zurzeit 139 Financial Intelligence Units (Stand Dezem- rungen für in- und ausländische Stellen. Die FIU hatte ber 2013). Die Hauptarbeit der Egmont Group besteht in diesem Rahmen meistens Anmerkungen, Informati- insbesondere in der Vereinfachung des Informationsaus- onen und Lösungsansätze zu formulieren, ob gewisse tausches zwischen den nationalen Financial Intelligence Vermögenswerte zum Umfeld von terroristischen Ver- Units. Die FIU ist seit Juni 2001 Mitglied der Egmont einigungen zu zählen oder ob bestimmte Personen ter- Group. Der Leiter der FIU ist Leiter einer der permanenten roristischen Vereinigungen zuzuordnen sind. Dabei er- Arbeitsgruppen und Mitglied des Leitungsausschusses. weist sich die Zentralisierung der Zuständigkeiten zur Auf bilateraler Ebene lag das Schwergewicht der Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfinan- Stabsstelle FIU in der konkreten Fallzusammenarbeit. zierung sowie zur Durchsetzung der internationalen Um diese Kooperation weiter zu festigen und klar zu Sanktionen als ideal, da die Auswertung von Informa- regeln, wurden in den vergangenen Jahren 18 Memo- tionen aus beiden Bereichen entscheidende Hinweise randum of Understanding abgeschlossen. Weitere Ver- für laufende Analysen im jeweils anderen Bereich lie- einbarungen mit einer Reihe von G-20 Ländern und mit fern können. Die nationale Koordination aller behörd- anderen wichtigen internationalen Finanzplätzen sind in lichen Aktivitäten in diesem Bereich wurde im Rahmen Vorbereitung. der Schaffung der Arbeitsgruppe PROTEGE mitberück- sichtigt. PROTEGE wird wie bereits erwähnt durch die MONEYVAL FIU geleitet. MONEYVAL ist ein 1997 gegründeter Expertenaus- Durchsetzung der internationalen Sanktionen schuss des Europarates für die Unterstützung der Mit- Die Anzahl Meldungen nach dem Gesetz zur Durchset- gliedstaaten in der Bekämpfung von Geldwäscherei und zung internationaler Sanktionen hat sich auf einem nach Terrorismusfinanzierung. Moneyval verfügt über einen den Ereignissen im Zusammenhang mit dem arabischen Prozess gegenseitiger Überprüfungen (« peer reviews» ). Frühling wieder deutlich tieferen Niveau stabilisiert und Das Ziel dieses Prozesses ist es sicherzustellen, dass die entspricht in etwa derjenigen des Vorjahres. Systeme der Mitgliedstaaten zur Bekämpfung der Geld- PRÄSIDIALES UND FINANZEN

70 | wäscherei und Terrorismusfinanzierung effektiv sind Schweizerische Arbeitsgruppe Operative Kriminala- und dass sie die auf diesem Gebiet relevanten interna- nalyse tionalen Standards (FATF, Europarat und EU) einhalten. Im Berichtsjahr haben zwei Sitzungen und zwei Schu- Der Stabsstellenleiter leitet auch die liechtensteinische lungen stattgefunden. MONEYVAL-Delegation. In der Plenarversammlung wurde Stabsstellenleiter Daniel Thelesklaf aufgrund ei- Informatik-Lösung ner Vakanz für zwei Jahre zum Vice-Chairman gewählt. Nebst der von der Verwaltung bereitgestellten IT-Basis- Die letzte Länderevaluation Liechtensteins, die der infrastruktur verfügt die Stabsstelle FIU im Bereich der Internationale Währungsfonds (IWF) für MONEYVAL operativen und strategischen Analyse über speziell aus- durchführte, fand im Jahr 2007 statt. Zahlreiche der da- gerichtete Software und Datenbanksysteme. mals festgestellten Mängel bei der Umsetzung der FATF- Empfehlungen wurden insbesondere bei der nationalen Ausbildung Umsetzung der 3. EU-Geldwäscherei-Richtlinie beho- Intern wurden zahlreiche Schulungen zum Aufgabenbe- ben. Andere Empfehlungen waren noch ausstehend und reich der FIU durchgeführt. Zudem wurden Sprachkurse wurden mit der im Februar 2012 lancierten Revision des (Englisch) belegt. Sorgfaltspflichtgesetzes, des Geldspielgesetzes und der Strafprozessordnung angegangen. Die vierte Runde der MONEYVAL Länderevaluation Liechtensteins unter der Leitung der Stabsstelle FIU, wieder durchgeführt durch den IWF, begann im Juni 2013 mit einem zweiwöchigen Stabsstelle Finanzen Besuch der Evaluatoren, in welchem Gespräche mit al- len betroffenen Behörden sowie einer Vielzahl von Teil- nehmerInnen aus dem Privatsektor stattgefunden haben. Stabsstellenleiter: Thomas Lorenz Daraufhin folgten bis Ende des Berichtsjahrs vier aufei- nander folgende intensive Verhandlungsrunden mit dem Das Schwergewicht der Tätigkeit der Stabsstelle Finanzen IWF. Der endgültige Bericht wird an der Frühjahrsplen- liegt in der Koordination des Planungsprozesses (Voran- arversammlung 2014 diskutiert und verabschiedet. Die schlag, Finanzplanung), dem Betrieb eines Kosten- und Stabsstelle FIU wird die Öffentlichkeit danach entspre- Leistungsrechnungssystems, der Mitarbeit bei der Erstel- chend über die Resultate informieren. lung und Kommentierung der Landesrechnung, der regel- mässigen finanziellen Berichterstattung an das Ministe- FATF rium für Präsidiales und Finanzen, der Koordination des Aufbaus von internen Kontrollsystemen (IKS) in den Amts- Die FATF ist eine internationale Organisation mit dem stellen, der Übernahme von oder die Mitarbeit bei Spe- Auftrag, die Methoden der Geldwäscherei und der Ter- zialaufgaben sowie allgemein in der Unterstützung aller rorismusfinanzierung zu analysieren und Maßnahmen zu Ministerien und Amtsstellen in finanziellen, finanzhaus- ihrer Bekämpfung zu entwickeln. Sie ist der globale Stan- haltsrechtlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen. Das dardsetzer in diesem Bereich und besteht gegenwärtig Berichtsjahr war nebst der Mitarbeit im Projekt zur Sanie- aus 36 Mitgliedern und zwei internationalen Gremien rung des Landeshaushalts geprägt durch Tätigkeiten im (Europäische Kommission und Gulf Cooperation Coun- Rahmen der Sanierung der Pensionsversicherung für das cil). Der derzeit geltende Mindeststandard (so genannte Staatspersonal. 40 & 9 Empfehlungen) wird derzeit überarbeitet. Der neue Standard wurde im Februar 2012 in Kraft gesetzt Organisation / Personelles und wird auch in Liechtenstein umzusetzen sein. Die Aufgaben der Stabsstelle Finanzen werden von fünf Arbeitsgruppen Personen (4.1 Stellen) wahrgenommen.

Arbeitsgruppe PROTEGE Ständige Aufgaben Im Berichtsjahr haben 3 Sitzungen stattgefunden. – Koordination des kurz- und mittelfristigen Planungs- prozesses des Landes; Task Force USA – Betrieb eines Kosten- und Leistungsrechnungssystems Im Berichtsjahr haben drei Sitzungen stattgefunden. (KLR); – Monatliche Berichterstattung zuhanden des Ministeri- Arbeitsgruppe Vermittlung von Kriegsmaterial und ums für Präsidiales und Finanzen mit relevanten Daten nuklearen Gütern zur Entwicklung der Landesrechnung; Im Berichtsjahr hat keine Sitzung stattgefunden. – Mitarbeit beim Abschluss und der Kommentierung der Landesrechnung; PRÄSIDIALES UND FINANZEN

– Unterstützung der Regierung bei Sitzungen mit der Fi- | 71 nanzkommission des Landtags; – Unterstützung der Amtsstellen in finanziellen und be- triebswirtschaftlichen Fragen; – Mitwirkung im Anlageausschuss für die Bewirtschaf- tung der staatlichen Reserven; – Aufarbeitung der Voranschläge der Gemeinden zuhan- den der Regierung als Aufsichtsorgan; – Berechnung der für den Finanzausgleich an die Ge- meinden notwendigen Faktoren; – Betrieb des Beteiligungscontrolling-Systems; – Koordinationsstelle für den Aufbau von internen Kon- trollsystemen (IKS) in der Landesverwaltung; – Koordinationsstelle für Fragen in Bezug auf die Corpo- rate Governance für öffentliche Unternehmen; – Koordination des Prozesses für das Länderrating Liechtensteins; – Erstellung von Nachtragskreditvorlagen; – Mitwirkung in der Expertengruppe Finanzstabilität; – Mitwirkung im Monitoring-Gremium « Zukunft AHV» .

Schwerpunkte der Tätigkeit 2013

Verwaltungsinterne Projekte – Leitung der Arbeitsgruppe zum Aufbau einer neuen Einrichtung für die berufliche Vorsorge des Staatsper- sonals; – Mitarbeit im Projekt zur Sanierung des Landeshaus- halts; – Koordination des Projekts der Generationenbilanz 2012; – Weiterentwicklung des Berichtswesens der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR); – Abschluss des Projektes zur Einführung eines Internen Kontrollsystems (IKS) im Amt für Volkswirtschaft; – Start der Projekte zur Einführung eines Internen Kon- trollsystems (IKS) im Amt für Justiz und im Amt für So- ziale Dienste; – Leitung der Arbeitsgruppe zur Novellierung des Finanz- haushaltrechts der Gemeinden und Erarbeitung eines Vernehmlassungsberichts über die Schaffung eines Ge- setzes über den Finanzhaushalt der Gemeinden; – Mitarbeit im Projekt zum Aufbau einer Finanzstatistik.

Finanzbeziehungen zur Schweiz – Mitwirkung in der gemischten Kommission Schweiz / Liechtenstein betreffend die Mehrwertsteuer; – Mitwirkung in der gemischten Kommission Schweiz / Liechtenstein betreffend die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA).

Voranschlag 2014

Der Landtag verabschiedete in seiner Sitzung vom No- vember 2013 das Finanzgesetz für das Jahr 2014. In der Erfolgsrechnung stellen sich die Plandaten 2014 wie folgt dar: PRÄSIDIALES UND FINANZEN

72 | Erfolgsrechnung Beträge in Mio. CHF

Voranschlag 2014 Voranschlag 2013 Veränderung 2014 / 2013 abs. in %

Betrieblicher Ertrag 650 623 +27 +4.3 Betrieblicher Aufwand 837 908 -71 -7.8 = Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit -187 -285 +98 +34.3

Finanzergebnis 62 76 -15 -19.2

= Aufwandüberschuss -126 -209 +83 +39.8

Nach dem massiven Einbruch der betrieblichen Erträge im Jahr 2013 weisen diese im Budgetvergleich für 2014 wie- der eine leichte Erholung um CHF +27 Mio. oder +4.3 % aus. Des Weiteren gelingt es der Regierung den betrieblichen Aufwand mit einem Volumen von CHF 837 Mio. im Budgetvergleich um CHF -71 Mio. oder -7.8 Mio. zu entlasten. Mit einem Volumen von CHF 650 Mio. können die betrieblichen Erträge die Aufwendungen jedoch nicht decken und es ergibt sich ein Verlust aus der betrieblichen Tätigkeit von CHF 188 Mio. Unter Einbezug des Finanzergebnisses von CHF 62 Mio. schliesst die Erfolgsrechnung mit einem Aufwandüberschuss von CHF 126 Mio. ab.

Investitionsrechnung Beträge in Mio. CHF

Voranschlag 2014 Voranschlag 2013 Veränderung 2014 / 2013 abs. in %

Ausgaben 38 52 -14 -27.1 Einnahmen 16 18 -2 -10.9 = Nettoinvestitionen -22 -34 +12 +35.4

Selbstfinanzierungsgrad -391 % -499 % +109 %P +21.7

Die investiven Ausgaben 2014 setzen sich aus CHF 15 Mio. für Sachgüter (Tiefbau, Hochbau, Sachanlagen, Grund- stücke), CHF 16 Mio. für Darlehen sowie CHF 7 Mio. für Investitionsbeiträge zusammen.

Gesamtrechnung Beträge in Mio. CHF

Voranschlag 2014 Voranschlag 2013 Veränderung 2014 / 2013 abs. in %

Betrieblicher Ertrag / Einnahmen 666 640 +25 +3.9 Betrieblicher Aufwand / Ausgaben 836 920 -85 -9.2

= Mittelveränderung betrieblich -170 -280 +110 +39.2

Mittelveränderung aus Finanzergebnis 62 76 -15 -19.2

= Total Mittelveränderung -109 -204 +95 +46.7

Zusammenfassend ergibt sich aus dem Aufwandüberschuss der Erfolgsrechnung und den Nettoinvestitionen ein Mit- telabfluss von CHF 109 Mio. in der Gesamtrechnung. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

Finanzausgleich Das Finanzausgleichssystem ist zweistufig aufgebaut. | 73 Das geltende Finanzausgleichssystem sieht einen aus- In einer ersten Stufe sind alle Gemeinden teilnahmebe- gabenorientierten Mechanismus vor, welcher den Ge- rechtigt, deren standardisierte Steuerkraft pro Kopf un- meinden – ausgehend von der eigenen Steuerkraft ter dem definierten Mindestfinanzbedarf liegt. Mit der – einen Mindestfinanzbedarf pro Kopf der Gemeindebe- zweiten Stufe werden die « Kosten der Kleinheit » ausge- völkerung garantiert. Dieser Mindestfinanzbedarf wird glichen, indem Gemeinden mit Einwohnern unter 3'300 für eine Periode von vier Jahren festgelegt und orientiert Personen und einer unter dem Ausgabendurchschnitt al- sich grundsätzlich an den durchschnittlichen Ausgaben ler Gemeinden liegenden originären Steuerkraft weitere der Gemeinden in der Vergangenheit. Im Rahmen des Mittelzuteilungen erhalten. Eine Sonderzuteilung erfährt Projektes zur Sanierung des Landeshaushalts wurde das die Gemeinde Triesenberg für die Deckung der Kosten Finanzzuweisungssystem vom Land an die Gemeinden des Naherholungsgebietes Steg-Malbun. Für das Rech- angepasst, was auch Auswirkungen auf die Höhe der Fi- nungsjahr 2013 stellt sich die Finanzausgleichsberech- nanzausgleichszahlungen hat. nung wie folgt dar:

Finanzausgleich pro 2013

Parameter Einwohner-­‐Zuschlag Stufe 2 Faktor a 1) 0.7 -­‐ unter 500 Einwohnern CHF 1.80 Faktor 2) k 0.76 -­‐ 501-­‐2000 Einwohnern CHF 1.26 Mindestfinanzbedarf pro Kopf (MFB) CHF 5'456 -­‐ 2001-­‐3300 Einwohnern CHF 0.99 Einwohnergrenze 3) 3'300 Einwohner für Sonderzuschlag Triesenberg 1'200 K&E-­‐Steuer-­‐Anteil der Gemeinden 35%

Vermögens-­‐ und Erwerbssteuer 2013 TOTAL Standardisierte Originäre Einwohner Ertragssteuer 2013 nach Steuerteilung Steuern Steuerkraft 6) Steuerkraft 7) 2012 individuell 200% 4) brutto Kürzungen 5) netto 2013 pro Kopf in % 8) pro Kopf in % 9) Balzers 4'539 8'554'302 170% 10'095'102 2'966'341 2'966'341 11'520'643 2'682 49% 2'342 33% Triesen 4'913 8'624'256 150% 11'487'806 7'312'179 7'312'179 15'936'435 3'380 62% 2'797 39% Triesenberg 2'634 4'143'604 150% 5'522'098 285'138 285'138 4'428'742 2'172 40% 1'649 23% Vaduz 5'229 25'786'649 150% 34'290'838 14'678'831 -­‐4'721'678 9'957'152 35'743'801 7'891 145% 6'264 87% Schaan 5'933 22'047'162 150% 29'343'991 7'458'310 7'458'310 29'505'472 5'826 107% 4'596 64% Planken 430 849'460 150% 1'158'968 9'785 9'785 859'245 2'711 50% 1'991 28% Eschen 4'284 7'811'113 200% 7'859'484 969'869 969'869 8'780'982 1'993 37% 1'982 28% Basisberechnungen Mauren 4'138 6'569'445 180% 7'299'415 1'496'237 1'496'237 8'065'682 2'017 37% 1'841 26% Gamprin 1'636 2'344'351 150% 3'141'544 2'959'762 2'959'762 5'304'114 3'187 58% 2'699 38% Schellenberg 1'037 1'180'279 150% 1'581'846 27'344 27'344 1'207'623 1'544 28% 1'157 16% Ruggell 2'065 4'317'863 200% 4'351'891 1'664'814 1'664'814 5'982'677 2'672 49% 2'655 37% Total 36'838 92'228'483 116'132'983 39'828'610 -­‐4'721'678 35'106'932 127'335'415 3'820 70% 3'171 44%

Diff. Steuer-­‐ Differenz zu Sonder-­‐ Gesamtsteuern Teilnahme Total Teilnahme Einwohner-­‐ FAG Stufe 2 Total Finanzausgleich kraft / MFB Einwohner-­‐ zuschlag und FAG Stufe 1 Stufe 1 Stufe 2 Zuschlag pro Kopf Stufe 2 pro Kopf Grenze Triesenberg Total pro Kopf Total pro Kopf Balzers ja 2'774 12'593'243 nein 12'593'243 2'774 25'654'686 5'652 Triesen ja 2'076 10'198'996 nein 10'198'996 2'076 28'998'982 5'902 Triesenberg ja 3'284 8'649'410 ja 666 0.99 659 1'736'702 2'494'800 12'880'911 4'890 18'688'147 7'095 Vaduz nein nein 0 44'247'991 8'462 Schaan nein nein 0 36'802'300 6'203 Planken ja 2'745 1'180'262 ja 2870 1.80 5166 2'221'380 3'401'642 7'911 4'570'395 10'629 Eschen ja 3'463 14'835'112 nein 14'835'112 3'463 23'664'465 5'524 Mauren ja 3'439 14'230'147 nein 14'230'147 3'439 23'025'799 5'564 Gamprin ja 2'269 3'712'638 ja 1664 1.26 2097 3'430'103 7'142'741 4'366 13'244'048 8'095 Finanzausgleichsberechnungen Schellenberg ja 3'912 4'056'886 ja 2263 1.26 2851 2'956'881 7'013'767 6'764 8'622'956 8'315 Ruggell ja 2'784 5'749'379 ja 1235 0.99 1223 2'524'772 8'274'151 4'007 14'290'857 6'921 Total 75'206'073 12'869'838 2'494'800 90'570'711 2'459 241'810'626 6'564

Erläuterungen / Bemerkungen 1) Faktor für die Berücksichtigung der Gemeindeanteile an der Kapital- und Ertragssteuer in der Berechnung der Steuerkraft 2) Faktor für die Berechnung des Mindestfinanzbedarfs pro Kopf der Gemeinden 3) Maximale Einwohnerzahl für die Teilnahme an der Finanzausgleichsstufe 2 4) Für die Berechnung der standardisierten Steuerkraft wird bei der Vermögens- und Erwerbssteuer die berechnete Landessteuer pro Gemeinde verdop- pelt. Differenzen aus der gemeindeindividuellen Steuerberechnung mit einem Zuschlag von 200 % und der Verdoppelung der Landessteuer (100 %) können sich v.a. aufgrund der Steuerteilung unter den Gemeinden ergeben. Veranlagungen, welche zu 100 % dem Land zufliessen, werden für die Berechnung der Steuerkraft nicht berücksichtigt. 5) Überschreitet der Anteil einer Gemeinde 25 % der Summe aller Gemeindeanteile an der Kapital- und Ertragssteuer wird der Anteil der Gemeinde entsprechend gekürzt. 6) Vermögens- und Erwerbssteuer nach Steuerteilung mit 200 %igem Gemeindesteuerzuschlag + 70 % der Ertragssteuer 7) Vermögens- und Erwerbssteuer nach Steuerteilung mit individuellem Gemeindesteuerzuschlag + 70 % der Ertragssteuer 8) In Prozent des Mindestfinanzbedarfs pro Kopf von CHF 5'456 9) In Prozent des Finanzbedarfs pro Kopf von CHF 7'179 PRÄSIDIALES UND FINANZEN

74 | Stabsstelle für internationale und Gremien wie z. B. der OECD, der FATF und der G20. Finanzplatzagenden (SIFA) Das Strategiebüro leitete aus diesen Analysen Risiken und Chancen ab und schlug Massnahmen und Projekte vor und setzte die beschlossenen Projekte und Mass- Stabsstellenleiterin: Dr. Katja Gey nahmen um. Das Strategiebüro führt ein Strategiecon- trolling, das die Erreichung der finanzplatzstrategischen Zu den Aufgaben der Stabsstelle gehört die Weiterent- Ziele überwacht. Das Strategiebüro traf sich in der Regel wicklung der integrierten Finanzplatzstrategie, die Füh- im Zwei-Wochenrhythmus, im Berichtsjahr insgesamt rung von bilateralen und multilateralen Finanz- und Steu- zwanzigmal. Das Strategiebüro wird durch einen Stra- erverhandlungen auf Basis der beschlossenen Strategie tegiekoordinator unterstützt, der die Prozesse und Pro- und der erteilten Verhandlungsmandate, die Vertretung jekte koordiniert. Der Einbezug der nicht im Strategie- der liechtensteinischen Interessen gegenüber internationa- büro vertretenen Verbände erfolgt ebenfalls regelmässig len Organisationen im Bereich des Finanzplatzes und die – in den Arbeitsgruppen und Projektgruppen, durch Kon- Umsetzung von zugeordneten Regulierungen im Finanz- sultation des Strategiebüros und im Rahmen der Präsi- dienstleistungsbereich. Die Stabsstelle für Internationale dentenrunde. Finanzplatzagenden (SIFA) ist mit insgesamt 400 Stellen- Im Berichtsjahr war das Strategiebüro insbesondere prozenten besetzt. mit der Erarbeitung einer Strategie für die internatio- Die Regierung unterstützt die aufgrund des veränderten nale Steuerkooperation befasst. Vor dem Hintergrund internationalen Umfelds notwendige Neuausrichtung und der immer stärkeren Entwicklung zu einem automa- Transformation des Finanzplatzes Liechtenstein mit spe- tischen Informationsaustausch wurde eine strategische zifischen Rahmenbedingungen. Zur Koordinierung, Um- Ausrichtung auf der Basis einer umfassenden Betrach- setzung und Weiterentwicklung der Finanzplatzstrategie tungsweise (Informationsaustausch auf Anfrage, Grup- der Regierung und der damit verbundenen Massnahmen penanfragen, Vortaten zur Geldwäscherei, FATCA, und Aufgaben hat die Regierung deshalb die Stabsstelle EU-Zinsbesteuerung, Standard zum automatischen In- für internationale Finanzplatzagenden (SIFA) eingerich- formationsaustausch) befürwortet. In sehr intensiven tet. Damit wird gewährleistet, dass die Transformation und breit geführten Diskussionen wurden sämtliche und Neuausrichtung des Finanzplatzes im Sinne der von Handlungsoptionen sowohl im Strategiebüro als auch der Regierung beschlossenen und weiterzuentwickelnden mit weiteren Verbandsvertretern und Finanzplatzak- Strategie konsequent und professionell begleitet und un- teuren weiter konkretisiert. Die SIFA koordinierte im terstützt wird. Auftrag der Regierung und des Beirats, unter stetigem Einbezug des Strategiebüros, sämtliche Massnahmen, Finanzplatzentwicklung – Integrierte Finanzplatzstra- die zur Formulierung und Kommunikation der Strategie tegie führten. Die Strategie und Position Liechtensteins wurde Der Finanzdienstleistungssektor ist für Liechtenstein in der Regierungserklärung vom 14. November 2013 öf- von grosser volkswirtschaftlicher Bedeutung. Die letz- fentlich bekannt gemacht. ten Jahre haben sowohl international wie auch national Die Steuerstrategie wird durch verschiedene inner- zu einer grundlegenden Veränderung der Rahmenbe- staatliche Massnahmen unterstützt. Dazu wurde eine Ar- dingungen in der Finanzbranche geführt. Dieser Pro- beitsgruppe « Vermögensstrukturierung » gebildet. Diese zess ist weiterhin im Gange. Mit der integrierten Fi- hat bereits Vorschläge und Massnahmen entwickelt, die nanzplatzstrategie wurde ein allgemein anerkannter nun weiter konkretisiert und im Rahmen der Finanzplatz- Rahmen geschaffen und sichergestellt, dass ein von al- strategie umgesetzt werden. len getragenes Ziel verfolgt wird und die Instrumente Darüber hinaus befasste sich das Strategiebüro mit zur Festlegung, Umsetzung und Überprüfung der Stra- vielen weiteren finanzplatzrelevanten Themen. Im Fokus tegie vorhanden sind. Die Strategie ist die Grundlage stand dabei die strategische weitere Ausrichtung des für aufeinander abgestimmte Massnahmen, die das ak- Finanzplatzes in einem transparenten Umfeld und die tuelle und zukünftige Umfeld berücksichtigen und die Ermöglichung neuer Wachstumschancen in einzelnen einer laufenden Steuerung, Kontrolle und Anpassung Wachstumsfeldern, wie zum Beispiel der Philanthropie, unterliegen. der Nachhaltigkeit und im Bereich der Family Offices. Der Prozess wird auf drei Ebenen abgebildet: in der Weitere Schwerpunkte waren Massnahmen, welche die Regierung, im Beirat und in einem Strategiebüro. Das Wahrnehmung des Finanzplatzes Liechtenstein und sei- Strategiebüro wird von der SIFA geleitet und setzt sich ner komparativen Vorteile verbessern. aus Vertretern des LBV, der THV, der FMA und des Amts Die SIFA pflegte auch über den eigentlichen Strate- für Justiz zusammen. Es analysierte im Berichtsjahr die gieprozess hinaus einen regelmässigen Kontakt und Aus- laufenden und künftigen internationalen und europä- tausch mit ihren wichtigen Partnern, vor allem der FMA, ischen Entwicklungen, insbesondere die EU-Regulie- der Steuerverwaltung sowie den Wirtschaftsverbänden rungen oder Vorgaben internationaler Organisationen und einzelnen Marktteilnehmern. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

Umsetzung internationaler Steuerstandards – Bila- Bekämpfung der grenzüberschreitenden Steuerhinter- | 75 terale und multilaterale Finanz- und Steuerverhand- ziehung umsetzt. Liechtenstein ist seit der Gründung des lungen Global Forum on Transparency and Exchange of Infor- Die bilateralen und multilateralen Finanz- und Steuer- mation for Tax Purposes (Global Forum) im Jahr 2009 verhandlungen werden auf Basis der von der Regierung Mitglied der Organisation. beschlossenen Strategie und der erteilten Verhandlungs- Seit 2009 hat Liechtenstein an allen massgeblichen mandate geführt. Die SIFA unterstützt in diesem Prozess Sitzungen des Forums teilgenommen, namentlich an den die internationalen Finanz- und Steuerverhandlungen im jeweiligen Vollversammlungen, die in der Regel jährlich Rahmen der Umsetzung der Finanzplatzstrategie und stattfinden, und an den Treffen der sog. Peer Review leitet zugeteilte Verhandlungen bei internationalen und Group, die sich mit liechtensteinischen Berichten befasst europäischen Organisationen sowie mit bilateralen Part- haben oder mit Berichten, bei denen Vertreter aus Liech- nern. tenstein als Assessoren mitgewirkt haben. Bei der Peer Review Group (PRG) – das ist das zentrale Gremium, in Steuerabkommen welchem die Länder-Assessments begutachtet, mit Emp- fehlungen und Bewertungen versehen und zuhanden der USA (FATCA / Amtshilfe) Plenarversammlung verabschiedet werden – hat Liech- Am 8. Mai 2012 hatte die Regierung beschlossen, dass tenstein seit 2012 einen permanenten ad hoc Beobacht- die Auswirkungen und die Umsetzung der US-Gesetzge- erstatus. Im November 2013 wurde Liechtenstein als or- bung « FATCA » in Liechtenstein geprüft werden sollten. dentliches Mitglied der Peer Review Group gewählt. Die mit den USA begonnenen informellen Gespräche Nach der Regierungs-Erklärung konnten im Novem- sollten weitergeführt werden mit dem Ziel, allenfalls eine ber 2013 anlässlich des Global Forum-Treffens in Jakarta bilaterale Vereinbarung zwischen Liechtenstein und den weitere Gespräche geführt werden. Kernthema am Tref- USA zur Umsetzung und Anwendung von FATCA sowie fen des Forums war die Umsetzung des Auftrags der weiteren Fragen der Regularisierung und Steuerkonfor- G20, den von der OECD definierten internationalen Stan- mität zu erreichen. Zur Begleitung dieses Prozesses und dard zum automatischen Informationsaustausch (AEOI) zur Aufarbeitung der notwendigen Grundlagen und Po- zu überprüfen. Dazu wurde eine neue Arbeitsgruppe ge- sitionen wurde eine Arbeitsgruppe unter der Leitung der schaffen. Liechtenstein hat in dieser Gruppe Einsitz ge- SIFA eingerichtet. Die Arbeitsgruppe hatte sowohl Inhalt nommen und wird sich in einer aktiven Rolle beteiligen. und Auswirkungen von FATCA analysiert als auch die bestehenden Abkommen EU 5 (Modell I) und Schweiz Weiterführung des Projektes « Fondsplatz Liechten- (Modell II) als Modellvarianten für den Abschluss einer stein » bilateralen Vereinbarung oder eines Verzichts darauf ge- Das Projekt « Fondsplatz Liechtenstein » konnte durch prüft. In der Arbeitsgruppe setzte sich die Ansicht durch, die Verzögerung der Übernahme der AIFM-Richtlinie dass der Abschluss eines bilateralen Abkommens nach in das EWR-Abkommen den erhofften Erfolg nicht er- Modell I im Interesse Liechtensteins liegt. Ein entspre- zielen. Der Steuerungsausschuss hat beschlossen, das chendes Verhandlungsmandat wurde Anfang 2013 er- Projekt in eingeschränktem Rahmen weiter zu verfolgen, teilt. Die technischen Verhandlungen wurden Ende 2013 bis die Übernahme der AIFM-Richtlinie in das EWR-Ab- nach mehreren Gesprächs- und Verhandlungsrunden kommen rechtskräftig ist, da damit Rechtsanpassungen abgeschlossen. Mit einer Unterzeichnung ist im ersten sowohl im AIFMG als auch die Neufassung der Verord- Quartal 2014 zu rechnen. nung (AIFMV) verbunden sein werden. Zu diesem Zeit- Die Leiterin der SIFA begleitete in ihrer Funktion als punkt können dann weitere gezielte Marketingmassnah- Leiterin der Task Force USA die laufenden sowie die im men erfolgen. Berichtsjahr vorbereiteten und neu gestellten Amtshil- Der Steuerungsausschuss ist darüber hinaus auf feersuchen auf der Basis des AHG-USA. Sie vertrat ge- Wunsch des Marktes mit der Schaffung eines Gesetzes genüber den zuständigen US-Behörden, insbesondere befasst, das das in Liechtenstein speziell etablierte Ge- dem US Department of Justice, die Interessen der Regie- schäftsmodell der Fonds für qualifizierte Anleger erhal- rung und führte einen engen Dialog mit den in Liechten- ten soll. Die Projektgruppe AIFMG ist im Herbst 2013 mit stein betroffenen Finanzintermediären. der Erarbeitung eines Gesetzesvorschlages betraut wor- den. Ziel ist es, dieses Gesetz gleichzeitig zum Zeitpunkt Global Forum on Transparency and Exchange of Infor- der Rechtskräftigkeit des Beschlusses über die Über- mation for Tax Purposes – Peer Review nahme der AIFM-RL in das EWR-Abkommen in Kraft tre- Das Global Forum umfasst die G20-Staaten, alle OECD- ten zu lassen und damit das derzeit noch geltende Invest- Staaten und alle Staaten und Jurisdiktionen, die sich zum mentunternehmensgesetz (IUG) ausser Kraft zu setzen. internationalen Standard der Steueramtshilfe bekennen. Es hat aktuell mehr als 100 Mitglieder und fungiert als Organ, das von der G20 beschlossene Massnahmen zur PRÄSIDIALES UND FINANZEN

76 | Stabsstelle Regierungskanzlei vorschau mit den Medienterminen der Regierung und den Amtsstellen. Zudem pflegen die « Technischen Dienste » die Medienverteiler, versenden die Medienmitteilungen Leiter: Regierungssekretär Horst Schädler an unterschiedliche Empfangsgruppen und veröffentli- chen amtliche Kundmachungen und Medienmitteilungen Mit dem Inkrafttreten des Regierungs- und Verwaltungs- im Landeskanal. Im Jahr 2013 wurden aus Spargründen organisationsgesetzes (RVOG), dem Erlass der entspre- das Reputationsmonitoring und die vertragliche Zusam- chenden Verordnung (RVOV) und weiterer Gesetzesan- menarbeit mit Agenturen in den deutschsprachigen Län- passungen ergaben sich eine Reihe von strukturellen und dern Österreich, Deutschland und der Schweiz eingestellt. organisatorischen Veränderungen im Umfeld der Regie- rung. Die neu geschaffene Stabsstelle Regierungskanzlei Medienmitteilungen ist der Kollegialregierung unterstellt und unterliegt der lau- Im Jahr 2013 wurden insgesamt 685 Medienmitteilungen fenden Kontrolle des Regierungschefs. Der Stabsstelle wur- aus den Ministerien und den Amtsstellen verschickt. Die den folgende Fachbereiche zugeordnet: Medienmitteilungen werden über eine Web-Maske direkt – Information und Kommunikation der Regierung, in ein Satellitennetz eingespeist und können so zeitgleich – Protokoll der Regierung, an die Redaktionssysteme von mehr als 300 tagesaktuellen – eGovernment, Medien geschickt werden. Unter der Homepage des IKR – Öffentliches Auftragswesen, www.ikr.llv.li sowie unter www.presseportal.ch können – Kanzleidienste und Registratur der Regierung (bisher die Medienmitteilungen als RSS-Newsfeed abonniert wer- « Regierungskanzlei» ) den. Seit 2013 sind verwaltungsnahe Organisationen wie Die Stabsstelle Regierungskanzlei hat somit klar definierte das Landesmuseum, die Staatsanwaltschaft oder die Uni- Zuständigkeiten und Aufgaben. Mittels entsprechend spe- versität Liechtenstein für den Versand der Medienmittei- zifischer Fachunterstützung entlastet die Regierungskanz- lungen über News Aktuell selbst verantwortlich und nut- lei die Ministerien und ihre Generalsekretariate. Mit der zen die Vertriebssysteme der Abteilung IKR nicht mehr. Zuordnung der oben genannten Bereiche wurde das je- weilige Personal übernommen. Dementsprechend wur- Mediengespräche und Medienkonferenzen den sämtliche Stellenbeschreibungen und Aufgaben defi- Die Abteilung IKR organisierte im Berichtsjahr sechs Me- niert und aktualisiert sowie Zuständigkeiten und Prozesse diengespräche der Regierung und 102 Medienorientie- gemäss den neuen Gegebenheiten dokumentiert und in rungen. Die Mediengespräche finden in der Regel jeweils einem Führungscockpit abgebildet, das allen Mitarbeite- am Tag nach der Regierungssitzung statt und dienen der rinnen und Mitarbeiter zugänglich ist. Information über wichtige Beschlüsse der Regierung und über weitere aktuelle Themen. Die Medienorientierungen Information und Kommunikation hingegen sind jeweils einem bestimmten Schwerpunkt- thema gewidmet und werden im Anlassfall durchgeführt. Die Abteilung Information und Kommunikation der Re- gierung (IKR) betreut die behördlichen Informationen Fototermine nach aussen. Die Abteilung IKR besteht in der jetzigen Bei 44 offiziellen Anlässen wurden den Medien Fototer- Form seit dem 1. November 2011. Sie ist aus der Bün- mine angeboten. Die Abteilung IKR hat für 116 offizielle delung aller dann bestehenden Kommunikationsstellen Anlässe Fotografen engagiert und diesen Fotoservice mit im Umfeld der Regierung entstanden. Kommuniziert hat- Poolfotografen via Internet (www.ikr.llv.li) zugänglich ten Mitarbeiter in den Ministerien (früher Ressorts), die gemacht. Bei Terminen von Regierungsmitgliedern (Me- Stabsstelle für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit dienorientierungen) wurden bei 72 Anlässen Fotografen sowie das Presse- und Informationsamt. Die neue Abtei- engagiert. Das Bildmaterial wurde unter anderem auch lung IKR unterteilt sich in zwei Bereiche: « Kommunika- für die Internetseite www.regierung.li genutzt. tion » und « Technische Dienste» . Der Bereich « Kommunikation » begleitet die Regie- Medienanlässe rungsgeschäfte kommunikativ, unterstützt die Ministe- Jeweils rund 50 Medienleute nahmen die Einladung der rien inhaltlich bei Medienanfragen und verfasst unter- Abteilung IKR zum Medien-Sommertreffen am 3. Juli schiedliche Texte (wie zum Beispiel Medienmitteilungen, 2013 und zum Medien-Jahresabschluss am 18. Dezem- Sprachregelungen, etc.). Zudem spiegelt die « Kommuni- ber 2013 an. Diese jährlich wiederkehrenden Anlässe kation » die internationale Medienberichterstattung in Be- bieten den teilnehmenden Regierungsmitgliedern Gele- zug auf das Fürstentum Liechtenstein und koordiniert die genheit, die Medien in ungezwungener Atmosphäre über Weiterentwicklung der Internetseite www.regierung.li. Schwerpunkte der Regierungsarbeit zu informieren. Bis Ende 2013 koordinierte die Abteilung IKR auch die In- ternetseite www.liechtenstein.li. Der Bereich « Technische Medienanfragen Dienste » seinerseits organisiert die Mediengespräche, Die Abteilung IKR fungiert als Ansprechpartner für die plant Fototermine und erstellt eine wöchentliche Termin- in- und ausländischen Journalisten und Medien. Im Be- PRÄSIDIALES UND FINANZEN

richtsjahr wurden 255 Medienanfragen registriert. Zu neu gestaltet und mit einer entsprechenden Struktur ver- | 77 den zwei anfrageintensivsten Themen zählten die « Af- sehen. Weitere von der Abteilung IKR betreute Websei- färe Snowden und der eventuelle Bezug zu Liechten- ten sind www.liechtenstein.li, www.gemeindewahlen.li, stein » ab Juni 2013 sowie die « Regierungserklärung zur www.abstimmung.li und www.landtagswahlen.li. Die internationalen Steuerkooperation » am 14. November letztgenannte Internetseite informierte über die Land- 2013. Seit 2010 werden Anfragen für Interviews mit den tagswahlen 2013. Die Internetseite www.liechtenstein.li Regierungsmitgliedern wieder zentral entgegengenom- wurde Ende 2013 in die Verantwortung von Liechtenstein men. Im Jahr 2013 wurden so 77 Interviewanfragen aus Marketing übergeben. dem In- und Ausland bearbeitet. Informationsvermittlung Auslandsbesuche Auch 326 nicht-mediale Anfragen unterschiedlichster Art Der Regierungschef und verschiedene Minister wur- aus aller Welt gelangten 2013 an die Abteilung IKR. Davon den bei zwölf Auslandsbesuchen mit Schwerpunkten in konnten 79 Anfragen direkt beantwortet werden; rund 33 Deutschland und Österreich von der Abteilung IKR be- Anfragen wurden an die fachlich zuständigen Stellen zur gleitet. Die Abteilung IKR zeichnete auch für die entspre- Bearbeitung weitergeleitet. Die Anfrager ersuchten vor chende Medienarbeit im Ausland verantwortlich. allem um Autogramme der Regierungsmitglieder (186), touristische Informationen (19) sowie allgemeine Infor- Landeskanal mationen zu Liechtenstein und zur Regierung (38). Ins- Der Landeskanal ist ein in Liechtenstein über Kabel emp- gesamt wurde 214 Mal Informationsmaterial versandt. fangbarer Fernsehkanal, der mit zwei Systemen (Vollbild- und Teletextsystem) Textnachrichten aus Regierung und Medienakademie Verwaltung übermittelt. Diese Nachrichtenübermitt- Vom 5. bis 30. August 2013 wurde an der Universität lung erfolgt im 24-Stunden-Betrieb. Die Textinforma- Liechtenstein die vierte Auflage der Sommerakademie tionen sind auch im Internet unter www.landeskanal.li für Journalismus und Public Relation durchgeführt. Aus abrufbar. Der Landeskanal wurde 2013 technisch auf- rund 100 Bewerbungen ausgesucht, erlernten zwölf Stu- gerüstet. Damit können Mediengespräche der Regie- dierende aus Liechtenstein, Deutschland, Österreich, rung im Medienraum und Medienorientierungen bei Ungarn und der Schweiz die Grundlagen des Print-Jour- Ministerkonferenzen aus dem Fürst Johannes Saal mit nalismus. Als Dozenten traten Zeitungs-, TV- und Fern- « Live-Bildern » auf dem Landeskanal ausgestrahlt wer- sehjournalisten aus Liechtenstein, der Schweiz, Deutsch- den. Es besteht damit auch die Möglichkeit, die Aus- land und Österreich auf. strahlung der Medienorientierungen über einen « Live- Stream » auf www.regierung.li vorzunehmen. Während Broschüre « Liechtenstein – Begegnung mit einem den Landtagssitzungen wird der Landeskanal dem Kleinstaat« Landtagssekretariat zur Verfügung gestellt. Im Auftrag Die Broschüre « Liechtenstein – Begegnung mit einem des Landtagssekretariats werden von einer Drittfirma Kleinstaat » erfreut sich seit Jahren grosser Beliebtheit die Landtagseröffnung und die Landtagssitzungen als und wird vor allem als Präsent bei Ministerbesuchen Tonsendungen mit Standbildern am Landeskanal live oder als Informationsgrundlage bei Anfragen aus dem übertragen. Ausland eingesetzt. Sie wurde zur Gänze überarbeitet, aktualisiert und neu aufgelegt; sie ist sowohl in deut- Live-Sendungen und Film-Ausstrahlungen scher als auch in englischer Sprache verfügbar. Neben regelmässiger Nachrichtenübermittlung transpor- tiert der Landeskanal auch einmalige Ereignisse. So in- Protokoll der Regierung formiert der Kanal bei Abstimmungen und Wahlen zeit- nah über die Ergebnisse. Auch wurde der Film « 2012 Das Protokoll befasst sich in erster Linie mit der Orga- in Bildern» , ein im Auftrag des Landesarchivs erstellter nisation und Durchführung von eingehenden Besuchen filmischer Jahresrückblick, an zwei Wochenenden An- ausländischer Staatsoberhäupter und Regierungsmit- fang Februar jeweils viermal pro Tag ausgestrahlt. Am glieder sowie weiterer hochrangiger Gäste. Einen weite- 15. August wurde der offizielle Teil des Staatsfeiertags ren wichtigen Aufgabenbereich stellt die Betreuung di- bestehend aus den Ansprachen von Erbprinz und Land- plomatischer und konsularischer Vertretungen dar. Das tagspräsident am Landeskanal live übertragen. Die aufge- Protokoll gilt als erste Anlaufstelle für rund 90 Botschaf- zeichnete Sendung wurde am darauf folgenden Wochen- ten und gegen 50 Konsulate aus aller Welt. Es ist somit ende nochmals ausgestrahlt. ein wichtiges politisches Instrument, insbesondere für die Pflege der Aussenbeziehungen. Internet-Angebote Unter www.regierung.li bietet die Abteilung IKR umfang- Jährliche Anlässe reiche Informationen an. Mit dem Regierungsantritt und Wiederkehrende Anlässe in der Mitverantwortung des der Verwaltungsreorganisation wurde die Internetseite Protokolls sind der Neujahrsempfang auf Schloss Vaduz, PRÄSIDIALES UND FINANZEN

78 | die Geburts- und Namenstage I.I.D.D. Fürst Hans-Adam Konferenzen II. und Fürstin Marie, die Geburtstage S.D. Erbprinz Alois 17. / 18. Juni Liechtenstein Dialog (mit Teilnahme S.E. Herrn und I.K.H. Erbprinzessin Sophie, die Landtagseröffnung, Jean-Claude Juncker, Premierminister des der Staatsfeiertag sowie die Jungbürgerfeier. 2013 über- Grossherzogtums Luxemburg reichten zudem 27 Botschafter ihr Beglaubigungsschrei- 10. / 11. Oktober Demokratiekonferenz in Vaduz (gemeinsame ben an S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein. Vier Organisation durch den Kanton Aargau, das Konsuln erhielten das Exequatur. Bundeskanzleramt der Republik Österreich und die Regierung des Fürstentums Liechtenstein) Eingehende Besuche 13. November Liechtensteiner Wirtschaftsforum (mit Teil- nahme von Herrn Wolfgang Kubicki, Präsidi- Ebene Staatsoberhaupt / Regierung umsmitglied der FDP Deutschland) 29. Januar Besuch I.E. der Bundesministerin für Finanzen der Republik Österreich, Frau Dr. Maria Fekter, Weitere Anlässe anlässlich der Unterzeichnung des Abgeltungs- 30. Januar Holocaust-Gedenktag steuerabkommens 31. Januar Unterzeichnung des Steuerinformationsabkom- 6. Februar Besuch I.E. Frau Dr. Beatrix Karl, Bundesmini- mens TIEA (Tax Information Exchange Agree- sterin für Justiz der Republik Österreich ment) zwischen Kanada und dem Fürstentum 18. Februar Besuch I.E. Frau Bundesrätin Eveline Widmer- Liechtenstein Schlumpf, Vorsteherin des Eidgenössischen Fi- 16. Juni Informationsveranstaltung der Regierung für die nanzdepartements (EFD) in Liechtenstein akkreditierten Leiter diploma- 19. Februar Besuch S.E. des Bundespräsidenten der Schwei- tischer Missionen zerischen Eidgenossenschaft, Herrn Ueli Mau- 27. / 28. Juni Besuch der Stagiaires des schweizerischen di- rer (im Rahmen der Sicherheitskonferenz) plomatischen und konsularischen Dienstes 8. März Besuch I.E. der Vize-Aussenministerin der Re- 12. Juli Beisetzung von Herrn alt Regierungschef Mar- publik Kolumbien, Frau Mónica Lanzetta Mutis kus Büchel 26. April Besuch S.E. des Aussenministers von Neusee- 10. Oktober Festakt 90 Jahre Oberster Gerichtshof OGH land, Herrn Murray McCully (Teilnahme I.E. der Bundesministerin für Justiz 16. / 17. Juni Besuch S.E. des Innenministers der Republik Ko- der Republik Österreich, Frau Dr. Beatrix Karl) sovo, Herrn Bajram Rexhepi, anlässlich der Unter- 12. November Unterzeichnung des Visaerleichterungsabkom- zeichnung des Abkommens über die Rücküber- mens zwischen der Russischen Föderation und nahme von Personen mit unbefugtem Aufenthalt dem Fürstentum Liechtenstein 18. Juni Besuch der Landesregierung von Vorarlberg 27. November Abendessen mit den ehemaligen Regierungs- 11. Juli Besuch von Herrn Dr. Reinhold Lopatka, Staats- mitgliedern sekretär im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten der Repu- Fachstelle E-Government (FEG) blik Österreich 15.-17. Juli Besuch S.E. des Aussenministers des Fürsten- Hauptaufgabe der FEG ist die strategische Ausrichtung, tums Andorra, Herrn Gilbert Saboya Sunyé Koordination und gezielte Aufgleisung von E-Govern- 29. August Besuch von Herrn Günther Platter, Landes- ment-Vorhaben im statischen sowie im dynamischen Be- hauptmann von Tirol reich. Der statische Bereich umfasst das gesamte digitale 9. / 10. Sept. Besuch S.E. des Ministers für Innere Sicherheit Informationsangebot und der dynamische Bereich alle von Bosnien und Herzegowina, Herrn Fahrudin durchgängigen Dienstleistungen der Verwaltung, die auf Radončić, anlässlich der Unterzeichnung des dem Portal www.llv.li angeboten werden. Die Erstellung Abkommens über die Rückübernahme von Per- der Dienstleistungen erfolgt dabei so weit als möglich sonen mit unbefugtem Aufenthalt mit Hilfe der Basisdienste. Sie wurden vom Landtag mit 23. Oktober Besuch der Ministerpräsidentin des Freistaates der « IT- und E-Government-Strategie 2011 » genehmigt. Thüringen, Frau Christine Lieberknecht In diesem Zusammenhang ist auch die Beantwortung der 6. November Besuch S.E. des Aussenministers von Rumänien, Interpellation der Freien Liste vom 29. April 2013 betref- Herrn Titus Corlățean fend das E-Government der Landesverwaltung zu erwäh- nen. Die Interpellation ist vom Landtag in seiner Sitzung Vertreter Internationaler Organisationen vom 4. Dezember 2013 behandelt worden. 22. / 23. Januar Besuch S.E. Herrn Peter Maurer, Präsident des In- ternationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) Projekte

Vereidigungen Dokumentautomation 27. März Vereidigung des Landtags Mit Hilfe der Dokumentautomation können Antragsdaten 27. März Vereidigung der Regierung eines Kunden medienbruchfrei, das heisst ohne manu- PRÄSIDIALES UND FINANZEN

elle Erfassungsarbeit in die zuständige Office-Umgebung Pass- oder Fahrzeugdaten online abfragen und bei Be- | 79 übernommen und damit Dokumente wie zum Beispiel darf entsprechende Änderungsanträge senden. Bestätigungen, Bewilligungen oder Ablehnungen ein- Die Dienstleistung wird durch Anleitungsfilme (soge- fach und schnell erstellt werden. Diese qualitäts- und ef- nannte « Screencasts» ) unterstützt, welche den Kunden fizienzsteigernde Funktionalität wurde im Berichtsjahr in eine schnelle und moderne Übersicht über die Möglich- allen Verwaltungsbereichen eingeführt, für die im Rah- keiten und die Bedienung dieser neuen Tools ermögli- men einer Umfrage entsprechender Bedarf festgestellt chen. werden konnte. Online-Signaturprüfung Elektronisches Amtsblatt Die unter www.llv.li / signaturpruefung seit längerer Zeit Das elektronische Amtsblatt www.amtsblatt.llv.li zur Verfügung stehende Online-Signaturprüfung für Do- wurde erfolgreich realisiert und per 1. Januar 2013 kumente, welche mit einer elektronischen Signatur bei- freigeschalten. Die Tatsache, dass diese Plattform be- spielsweise von einer Amtsstelle versehen sind, wurde reits im ersten Jahr mehr als eine Million Zugriffe ver- im Berichtsjahr durch eine kostengünstige Lösung mit zeichnen konnte, belegt den grossen Projekterfolg und deutlich erhöhtem Informationsgehalt ersetzt. zeigt gleichzeitig die hohe Akzeptanz und Nachfrage nach solchen Onlinedienstleistungen der Landesver- Privatvermögensstrukturen waltung. Im Zusammenhang mit der Verfahrensabwicklung im Bereich « Privatvermögensstruktur » (PVS) wurde in Elektronische Identifikation « lilog« enger Zusammenarbeit mit Treuhandvertretern eine Nach konzeptionellen Vorarbeiten im Vorjahr wurde die Dienstleistung mit neu gestalteten und effizienten neue Identifikationslösung « lilog » (www.lilog.llv.li) im Abläufen realisiert. Sie schafft sowohl für das Treu- ersten Halbjahr 2013 realisiert und Ende August offizi- handwesen als auch für die Steuerverwaltung hohe ell eingeführt. Bis Ende des Berichtsjahres haben bereits Kosten- und Zeiteinsparungen. Diese Dienstleistung über 400 Kunden ihr persönliches Benutzerpasswort on- verzeichnete im Berichtsjahr die mit Abstand grössten line beantragt und können damit personalisierte Online- Zugriffszahlen im Bereich der elektronischen Antrags- Dienstleistungen der Landesverwaltung noch einfacher stellung und führte zu entsprechend positivem Kunden- nutzen. Das zeigt, dass diese Alternative zur bestehen- feedback. den Identifikations- und Signaturlösung sehr gut ange- nommen wird und die Landesverwaltung einem neuen Redesign von www.llv.li Kundenbedürfnis entsprechen konnte. Das Projekt « Redesign von www.llv.li » umfasst zusätz- lich zum eigentlichen Design-Aspekt auch die Einfüh- Enterprise-Content-Management (ECM) rung eines neuen Contentmanagement-Systems für die Im diesem Bereich wurden im Berichtsjahr folgende gesamte Landesverwaltung. Schwerpunkt-Themen bearbeitet: Das Design und die darin integrierten neuen Funkti- – Erarbeitung der notwendigen Grundlagen für die op- onen wurden in Zusammenarbeit mit einer liechtenstei- timale Dokumentführung und -ablieferung zusammen nischen Grafikfirma ausgearbeitet und in verschiedenen mit dem Landesarchiv und Abnahme dieser verwal- Schritten vom neu einberufenen Kundenrat auf Kunden- tungsweit geltenden Grundlagen durch das ECM-Ko- und Nutzerfreundlichkeit getestet. ordinierungsgremium. Als Contentmanagement-System kommen inskünftig – Vorbereitung der ECM-Einführung in den von der Re- frei verfügbare Software-Komponenten (Open Source) gierung bestimmten Amtsstellen. zum Einsatz, welche FEG-intern konfiguriert werden. – Aufbau und Inbetriebnahme eines Dokumenten- Diese Neuausrichtung führt zu erheblichen Zeit- und Ko- managementsystems für den Themenbereich « Du- steneinsparungen. blin / Schengen» . – Vorbereitung der notwendigen Migration der ECM- Regierungssitzungen Umgebung im Ausländer- und Passamt auf den mass- Die Intranet-Applikation « Regierungssitzungen » erlaubt gebenden Standard. den berechtigten Personen sowohl über PC als auch mo- – Optimierung von Einzelabläufen (zum Beispiel Erhö- bile Geräte den elektronischen Zugriff auf die Traktan- hung des Automatisierungsgrads in Scanningprozes- den und die dazugehörigen Dokumente und damit eine sen). Vorbereitung auf die Regierungssitzungen ohne Vertei- lung von Papierdokumenten. Online-Registerabfragen Im Berichtsjahr wurden erste Registerabfragen online Solex geschalten. Auf diese Weise können die Kunden nach Für das Amt für Soziale Dienste wurde das bestehende erfolgreicher Identifikation selbständig und rund um Liechtensteinische Soziallexikon (www.solex.llv.li) voll- die Uhr persönliche Daten wie zum Beispiel Personen-, ständig überarbeitet. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

80 | Unternehmensgründung und Dienstleistungserbringung Definition von Richtlinien der Europäischen Union sowie In Zusammenarbeit mit dem Amt für Volkswirtschaft der Erarbeitung von Vorschlägen für deren Umsetzung wurde mit der Applikation « Unternehmensgründung in die nationalen Gesetze und Verordnungen. und Dienstleistungserbringung in Liechtenstein » eine Die Fachstelle nimmt auch die grenzüberschreitende neue Dienstleistung erstellt. Sie fasst viele Arbeiten in Koordination mit den Nachbarstaaten und Kantonen wahr diesem umfassenden Gebiet an einer Stelle zusammen und beobachtet die Weiterentwicklung des Auftragswe- (single point of contact) und unterstützt sie mit diversen sens in der Schweiz, in der WTO sowie im EWR. Die Mit- Funktionalitäten wie Online-Suche von Zweck- und Tä- arbeit in Arbeitsgruppen des Landes und insbesondere in tigkeitseinträgen. Auf diese Weise konnten einerseits für grenzübergreifenden Arbeitsgruppen, beispielsweise im die inländischen Kunden eine grosse Erleichterung ge- Forum « Beschaffungswesen » der Schweizerischen Bau-, schaffen und andererseits der sogenannte « Einheitliche Planungs- und Umweltschutzdirektorenkonferenz (BPUK) Ansprechpartner » gemäss EU-Dienstleistungsrichtlinie und in der Arbeitsgruppe « Öffentliches Auftragswesen » auf effiziente Art und Weise realisiert werden. der EFTA ist anspruchsvoll, gerade im Hinblick auf die Dynamik des Beschaffungswesens und der öffentlichen Verwaltungsinterne Signaturlösung Märkte. Im Berichtsjahr wurde die verwaltungsinterne Lösung Der operative Schwerpunkt der Tätigkeiten der Fach- für das elektronische Signieren von Dokumenten durch stelle lag im Berichtsjahr bei der Überprüfung der Rele- ein technisch einfacheres und für den Kunden leichter vanz der EU-Richtlinienvorschläge über die öffentliche bedienbares Produkt ersetzt. Mit dieser Lösung wurde Auftragsvergabe. zugleich die Basis für das maschinelle Signieren von au- tomatisch generierten Dokumenten geschaffen. Markante Entwicklung in der Auftragsstatistik Die Statistik über die öffentlichen Auftragsvergaben Zustellservice wurde termingerecht erfasst und an die zuständigen Mit der Liechtensteinischen Post AG, welche gemäss Stellen in Genf (WTO) und Brüssel (EFTA) weitergelei- Regierungsbeschluss der Betreiber der elektronischen tet. In der Auftragsstatistik der Fachstelle wurden im Zustellplattform in Liechtenstein sein wird, wurden im Jahr 2012 gesamthaft Auftragsvergaben im Umfang von Berichtsjahr die letzten konzeptionellen Abstimmungen CHF 96 Mio. erfasst. Der Vergleich zum Vorjahr zeigt vorgenommen und die laufenden Realisierungs- und Test- eine Abnahme um satte 23 %. Dabei wurden 72 % sämt- aktivitäten der Post AG aktiv unterstützt. Dabei hat die licher Bau-, Liefer- und Dienstleistungsaufträge an liech- FEG ihre Erfahrungen rund um die bereits laufenden Zu- tensteinische Auftragnehmer erteilt. Von den restlichen stell-Pilotlösungen eingebracht. 28 % aller Aufträge wurden 26 % an Auftragnehmer aus Im Weiteren wurden erste Anwendungsfälle für die der Schweiz und 2 % an Auftragnehmer aus der EU und elektronische Zustellung amtlicher Dokumente an Kun- weiteren Drittstaaten vergeben. Mittels Pressemitteilung den definiert und die Umsetzung dieser Fälle in den erfolgt jährlich eine Information der Öffentlichkeit über betroffenen Anwendungen begonnen. Auf diese Weise die Vergaben des Landes Liechtenstein. Im Weiteren kann die Zustellplattform von der LLV möglichst zeitnah wird die Homepage www.faw.llv.li jährlich mit der aktu- genutzt werden. ellen Statistik ergänzt.

Fachstelle Öffentliches Auftragswesen Vergleich Auftragssummen 1999 bis 2012

Aufgaben und Schwerpunkte Kernaufgaben der Fachstelle bilden die Beratung und Information sämtlicher Auftragnehmer und Auftragge- ber im Bereich des öffentlichen Auftragswesens. Mit der Aufsicht über die öffentlichen Auftragsvergaben hat die Fachstelle zudem eine wichtige Kontrollfunktion mit prä- ventiver Wirkung. Die Fachstelle dient als zentrale An- lauf- und Beratungsstelle innerhalb der Landesverwal- tung, den Gemeinden und für weitere von den Gesetzen erfassten Auftraggeber. Zu den Aufgaben der Fachstelle zählen weiters die Entwicklung von Strategien, Konzep- ten, Massnahmen und Instrumenten für eine optimale Drei umfangreiche EU-Richtlinienvorschläge in Prü- Umsetzung und Weiterentwicklung des Sachbereichs fung öffentliches Auftragswesen. Überdies erstellt die Fach- Die Europäische Union beabsichtigt mit drei umfang- stelle jährlich eine Statistik der öffentlichen Auftrags- reichen Richtlinienvorschlägen betreffend die öffentliche vergaben und wertet diese aus. Ausserdem zählt zum Auftragsvergabe (KOM 2011 / 896-2), die Vergabe von Tätigkeitsbereich der Fachstelle die Mitarbeit bei der Aufträgen durch Auftraggeber im Bereich der Wasser-, PRÄSIDIALES UND FINANZEN

Energie- und Verkehrsversorgung sowie der Postdienste Vergabe bestimmter Bau-, Liefer- und Dienstleistungs- | 81 (KOM 2011 / 895) und über die Konzessionsvergabe (KOM aufträge in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit 2011 / 897) das öffentliche Auftragswesen einer umfas- betreffend die Änderung der Richtlinie 2004 / 17 / EG und senden Überarbeitung zu unterziehen. Mit den Richtli- 2004 / 18 / EG abgeklärt, nachdem es sich nicht nur um nienentwürfen betreffend die öffentliche Auftragsvergabe militärische Vergaben, sondern auch um Vergaben im sowie die Vergabe von Aufträgen durch Auftraggeber im Bereich der nicht-militärischen Sicherheit handelt. Liech- Bereich der Wasser-, Energie- und Verkehrsversorgung tenstein muss diese Richtlinie aufgrund der entspre- sowie der Postdienste soll die Steigerung der Effizienz der chenden Argumentation nicht übernehmen. öffentlichen Ausgaben zur Gewährleistung bestmöglicher Beschaffungsergebnisse im Sinne eines optimalen Preis- Offerten an die WTO Leistungs-Verhältnisses erzielt werden. Dies erfordert ins- Auch die Welthandelsorganisation WTO beabsichtigt, das besondere eine Vereinfachung und Flexibilisierung der Abkommen betreffend das öffentliche Beschaffungswesen bestehenden Vorschriften für die öffentliche Auftrags- anzupassen. In diesem Sinn waren liechtensteinische Of- vergabe. Gestraffte, effizientere Verfahren kommen allen ferten auszuarbeiten und fortlaufend den aktuellen Ver- Wirtschaftsteilnehmern zugute und erleichtern die Betei- handlungsergebnissen anzupassen sowie diverse Sach- ligung von KMU und Bietern aus anderen Mitgliedstaaten. verhalte mit anderen Ländern in Zusammenarbeit mit dem Des Weiteren soll die Schaffung der Möglichkeit für Amt für auswärtige Angelegenheiten zu koordinieren. die Auftraggeber, die öffentliche Auftragsvergabe bes- ser zur Unterstützung gemeinsamer gesellschaftlicher Kanzleidienste Ziele zu nutzen, erreicht werden. Das gilt zum Beispiel für die Bereiche Umweltschutz, Erhöhung der Ressour- In der Abteilung Kanzleidienste sind die Bereiche Schal- cen und Energieeffizienz, Bekämpfung des Klimawan- ter, Registratur, Telefonzentrale sowie die Beratungs- dels, Förderung von Innovation, Beschäftigung und so- und Beschwerdestelle zusammengefasst. Die Abteilung zialer Eingliederung sowie Gewährleistung bestmöglicher Kanzleidienste ist Ausgabestelle für verschiedene Publi- Bedingungen für die Erbringung hochwertiger sozialer kationen der Regierung wie Staatskalender und Rechen- Dienstleistungen. Der Richtlinienvorschlag betreffend die schaftsbericht sowie Drucksachen im Gesetzgebungs- Konzessionsvergabe soll die Unsicherheiten bei der Ver- prozess wie Vernehmlassungen, Berichte und Anträge gabe von Konzessionen im Interesse der Auftraggeber der Regierung an den Landtag, Referendumsvorlagen und Wirtschaftsteilnehmer verringern. Die EU-Rechts- und Landesgesetzblätter. Zudem ist sie Bewilligungs- vorschriften sollen öffentliche Auftraggeber und Verga- behörde für diverse Themenbereiche und stellt Überbe- bestellen nicht in ihrer Freiheit beschränken, die in ihrer glaubigungen aus. Zuständigkeit anfallenden Aufgaben mit Hilfe eigener Res- sourcen zu erfüllen; aber wenn ein öffentlicher Auftragge- Tagesgeschäfte ber beschliesst, externe Auftragnehmer mit diesen Aufga- Die Beratungen und Hilfeleistungen, die von allen Mitar- ben zu betreuen, muss der tatsächliche Marktzugang aller beiterinnen und Mitarbeitern der Regierungskanzlei, der Wirtschaftsteilnehmer in der EU sichergestellt sein. Telefonzentrale und der Registratur geleistet werden, sind ein sehr wichtiger Teil der täglichen Arbeit. Sie kön- Auch Richtlinien für energieeffizienteF ahrzeuge und nen aber nicht oder nur schwer statistisch erfasst wer- Zahlungsverzug geprüft den, weshalb sie in den folgenden Ausführungen nicht Die Fachstelle überarbeitete im Berichtsjahr den Bericht enthalten sind. und Antrag betreffend die Übernahme der Richtlinie 2009 / 33 / EG. Diese Richtlinie soll die Entwicklung eines Drucksachen Marktes für saubere und energieeffiziente Fahrzeuge för- Die Regierungskanzlei koordiniert die Publikation des dern und beleben. Im Weiteren erfolgte die Mitarbeit bei Rechenschaftsberichtes und des Staatskalenders. der Erstellung des Bericht und Antrages betreffend die – Der Rechenschaftsbericht 2012 wurde im Mai 2013 Umsetzung der Richtlinie 2011 / 7 / EU zur Bekämpfung fertig gestellt. von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr. Mittels die- – Der Staatskalender steht seit April 2013 ausschliesslich ser Richtlinie werden sowohl das Gesetz über das Öffent- elektronisch (www.staatskalender.li) zur Verfügung; liche Auftragswesen (ÖAWG) als auch das Gesetz über Hauptvorteil ist eine wesentlich höhere Aktualität. das Öffentliche Auftragswesen im Bereich der Sektoren (ÖAWSG) an die entsprechenden europarechtlichen Vor- In der Auflistung nicht erfasst sind alle Drucksachen, wel- gaben angepasst. Ziel der Richtlinie ist es, das Instrumen- che am Schalter bezogen oder telefonisch bestellt und tarium zur Bekämpfung von Zahlungsverzug auszubauen verschickt wurden. Darunter fallen vor allem Berichte und hierdurch einen « durchgreifenden Wandel hin zu ei- und Anträge der Regierung an den Landtag, Vernehmlas- ner Kultur der unverzüglichen Zahlung » zu fördern bzw. sungsberichte, Publikationen der Regierung wie Staats- zu erreichen. Weiters wurde die Relevanz der Richtlinie kalender, Rechenschaftsbericht, EWR-Register, LR sowie 2009 / 81 / EG über die Koordinierung der Verfahren zur diverse Antragsformulare, Listen und Verzeichnisse. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

82 | Versand im Abonnement (Anzahl Abonnenten per 31.12.2013) 2013 2012

– Systematische Sammlung der liechtensteinischen Rechtsvorschriften (LR) 94 97 – EWR-Register 30 46 – Rechenschaftsbericht 211 260

Beglaubigungen 2013 2012

– Apostillen 14'081 13'268 – Superbeglaubigungen 770 814

Total 14'851 14'082

Bewilligungen 2013 2012

Bewilligungen für das Offenhalten von Geschäften an Sonn- und Feiertagen – Einzelbewilligungen 31 32 – Halbjahresbewilligungen – - – Jahresbewilligungen 26 23 Aufführungsbewilligungen – Konzerte, Unterhaltungsanlässe, Sportveranstaltungen, Ausstellungen 79 77 – Tanzshows in Dancings (Monatsbewilligungen) 49 60 Hausierbewilligungen 3 2 Konzessionen – Konzessionen für den Kleinhandel mit nicht gebrannten alkoholischen Getränken 50 46 – Konzessionen für den Kleinhandel mit gebrannten alkoholischen Getränken 45 39 Wappengesetz 9 8 Benützung Peter-Kaiser-Platz 27 14 Zulassung als Dolmetscher und Übersetzer vor liechtensteinischen Gerichten und Verwaltungsbehörden 2 1

Rechtshilfe in Zivilsachen (bis 30.09.2013) 2013 2012

– Weiterleitung an FL-Botschaft bzw. an ausländische Behörden 83 81 – Zustellungen 64 101

Die Zuständigkeit i.S. Rechtshilfe in Zivilsachen wurde per 1. Oktober 2013 dem Amt für Justiz übertragen.

Amtshilfe 2013 2012

– Zustellungen 10 3 PRÄSIDIALES UND FINANZEN

Anerkennung ausländischer Zivilstandsereignisse sorts eingerichtet. Im Zuge dieser Reform ergab sich eine | 83 Im Ausland eingetretene Zivilstandsereignisse (Ehe- neue Zusammensetzung der Aufgaben für die Stabsstelle schliessung, Ehescheidung, Adoption, Vaterschaftsaner- Regierungssekretär. Dementsprechend wurden sämtliche kennung) werden von der Regierungskanzlei anerkannt. Stellenbeschreibungen und Aufgaben definiert und aktu- Die genauen Zahlen können dem Bericht des Zivilstands- alisiert, Zuständigkeiten und Prozesse gemäss den neuen amtes entnommen werden. Gegebenheiten dokumentiert und in einem allen Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter zugänglichen Führungscockpit Politische Volksrechte abgebildet. Am 3. Februar 2013 wurde die Landtagswahl für die Le- gislatur 2013 bis 2017 durchgeführt. Tätigkeiten von Amtes wegen Von Amtes wegen obliegen dem Regierungssekretär die Interreg IV / A und V / A Vorbereitung und Protokollierung der Regierungssit- Die Förderperiode des Interreg IV / A Programmes « Al- zung, die Ausfertigung der Regierungsbeschlüsse, die penrhein-Bodensee-Hochrhein 2007-2013 » zur Förde- Vorbereitung und Koordination von Terminen der Kolle- rung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ist gialregierung sowie allgemeine Koordinationsaufgaben Ende 2013 ausgelaufen. Seit Februar 2013 ist die Pro- und die Leitung der Generalsekretäre-Konferenz. grammierungsgruppe mit den Vorbereitungsarbeiten der Im Berichtsjahr fanden 44 Regierungssitzungen neuen Förderperiode (Interreg V / A 2014-2020) betraut. statt, an welchen insgesamt 2238 Traktanden behan- Der Leiter der Abteilung Kanzleidienste ist Mitglied delt wurden. Die Neuorganisation im Regierungsumfeld der Programmierungsgruppe und nimmt auch den Sitz wurde zum Anlass genommen, ein neues IT-gestütztes Liechtensteins im Lenkungsausschuss wahr. Zu den Auf- Antragswesen und Beschlussmanagement für die Re- gaben gehört unter anderem die Funktion als Informa- gierungssitzungen einzuführen. Die im Jahr 2012 be- tions- und Anlaufstelle. schaffte Softwarelösung zur Bearbeitung der Anträge an die Regierung wurde planungsgemäss bis zum 1. März Beratungs- und Beschwerdestelle 2013 konfiguriert. Mit dem Arbeitsbeginn der neuen Re- Die Beratungs- und Beschwerdestelle ist Anlauf- und gierung (Landtagswahlen vom Februar 2013) wurde die Auskunftsstelle für rat- und hilfesuchende Personen. Sie Software CMIKONSUL für die ganze Landesverwaltung übernimmt meist die Funktion einer Triage zwischen bereitgestellt und zur Nutzung freigegeben. Die Schu- der Bevölkerung und den zuständigen Regierungs- und lung der 220 definierten Benutzerinnen und Benutzer Amtsstellen, wo qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mit- wurde im Rahmen eines Teilprojektes verwaltungsintern arbeiter spezifische Auskünfte erteilen können. Es wen- durchgeführt. Im Anschluss an die Einführung von CMI- den sich aber auch Personen an die Beratungs- und Be- KONSUL konnte bereits in der zweiten Jahreshälfte des schwerdestelle, welche auf Grund von Entscheidungen Berichtsjahres damit begonnen werden, die Abläufe im von Amtsstellen nach deren Entscheidungsgrundlagen Umfeld des Regierungssekretärs und der Regierung in- suchen. Sie möchten sich an einer « neutralen » Stelle nerhalb des Systems zu optimieren. nach den gesetzlichen Hintergründen erkundigen. Die von der Beratungs- und Beschwerdestelle ent- Von der Regierung übertragene Aufgaben gegengenommenen Anfragen betrafen Auskünfte zu Tä- tigkeiten in einzelnen Amtsstellen. Weil auch die Regie- Zu den von der Regierung übertragenen Aufgaben zäh- rungskanzlei oft Anlaufstelle für allgemeine Auskünfte ist len unter anderem die Protokollierung der Sitzungen des und die Beratungs- und Beschwerdestelle personell in Koalitionsausschusses, die Bearbeitung der Beschlüsse die Regierungskanzlei integriert ist, sind die Übergänge des Landtages und der Entscheidungen des Staats- so- fliessend. Viele Anfragen und Hilfeleistungen werden wie des Verwaltungsgerichtshofes im Hinblick auf die deshalb nicht statistisch erfasst. Erteilung von Aufträgen an die Ministerien oder Amts- stellen, die Mitwirkung bei der Bestellung von Kom- missionen und Beiräten, die Mitwirkung im Verfahren zur Bestellung der strategischen Führungsebene in öf- fentlichen Unternehmen (Corporate Governance) sowie Stabsstelle Regierungssekretär die Vorbereitung und Organisation der Amtsstellenlei- terkonferenzen. Die Stabsstelle Regierungssekretär ist zudem Anlauf- und Koordinationsstelle für den Parla- Leiter: Regierungssekretär Horst Schädler mentsdienst des Landtages. Der Regierungssekretär ist Vorsitzender der Kommission für Chancengleichheit, Mit dem Antritt der neuen Regierung für die Legislatur des Einigungsamtes und des ECM-Koordinierungsgre- 2013 – 2017 im März 2013 wurden – entsprechend dem miums sowie Mitglied in der Personalkommission und Gesetz über die Regierungs- und Verwaltungsorganisation im Stiftungsrat der Pensionsversicherung für das Staats- (RVOG) – fünf Ministerien anstelle der bisherigen 15 Res- personal. Im Weiteren ist der Regierungssekretär beauf- PRÄSIDIALES UND FINANZEN

84 | tragt, Liechtenstein im Ständigen Ausschuss der Inter- Mit Inkrafttreten der Regierungs- und Verwaltungsorga- nationalen Bodenseekonferenz (IBK) zu vertreten. Er ist nisationsverordnung (RVOV) vom 28. März 2013, LGBl. Mitglied der Schweizerischen Staatsschreiberkonferenz. 2013 Nr. 163, wurden die Bestimmungen über die Zustän- Er vertritt die Regierung am alljährlichen Seminar der digkeit in Grundverkehrsangelegenheiten in der Grund- Kantonsregierungen in Interlaken und fungiert als Ko- verkehrsverordnung, LGBl. 2007 Nr. 168, geändert. Seit ordinationsstelle für Belange des Lindauer Nobelpreis- diesem Zeitpunkt ist das Amt für Justiz für die Angelegen- trägertreffens. heiten des Grundverkehrs zuständig. Um einen fliessenden und reibungslosen Übergang der Agenden des Grundver- Kommissionen und Körperschaften kehrs zu gewährleisten, wurde von der Stabsstelle Regie- Im Berichtsjahr lief die Mandatsperiode verschiedener rungssekretär am 2. Mai 2013 eine abschliessende Infor- gesetzlich vorgesehener Stiftungsräte, Verwaltungsräte mationsveranstaltung mit interessierten Vertretern der und Kommissionen ab, welche zu bestellen waren. Die Gemeinden und des Amtes für Justiz abgehalten. Regierung hat 24 Kommissionen neu bestellt oder Er- Eine abschliessende Übersicht über die im Berichts- satzbestellungen vorgenommen. Der Landtag hat die Be- jahr eingegangenen Angelegenheiten und Beschwerden schwerdekommission für Verwaltungsangelegenheiten im Bereich des Grundverkehrs findet sich im Bericht des neu bestellt und eine Ersatzbestellung der Landesgrund- Ministeriums für Inneres, Justiz und Wirtschaft. verkehrskommission vorgenommen. Die Kommission für Entwicklungspolitik wurde nicht wieder bestellt. Amtsstellenleiter-Konferenz Die Amtsstellenleiter-Konferenz dient der internen Kom- Bei den Körperschaften wurden drei Teilbestellungen re- munikation und Koordination zwischen der Kollegial- spektive eine Neubestellung vorgenommen: regierung und den Amtsstellen, insbesondere in Bezug – Stiftungsrat der Kulturstiftung Liechtenstein auf grundsätzliche organisatorische und personelle Fra- – Verwaltungsrat der Liechtensteinischen Landesbank gen. Im Berichtsjahr fanden drei Amtsstellenleiter-Kon- – Verwaltungsrat der Telecom Liechtenstein ferenzen statt. – Verwaltungsrat der Liechtensteinischen Gasversor- gung Lindauer Nobelpreisträgertreffen Der Verwaltungsrat der Gasversorgung wurde bei der Das Land Liechtenstein, verschiedene liechtenstei- Bestellung verkleinert. nische Betriebe aus der Privatwirtschaft und eine liech- Im Sinne der Transparenz im Bereich der Corpo- tensteinische privatrechtliche Stiftung unterstützen die rate Governance für öffentliche Unternehmen wurde Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertreffen am Boden- auf der Internetseite (www.regierung.li) eine Informati- see mit einem ansehnlichen Beitrag in Form einer Zu- onsseite geschaffen, auf welcher die demnächst neu zu stiftung. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit können besetzenden Positionen in den Stiftungsräten und Ver- sich auf Vorschlag Liechtensteins junge Liechtensteiner waltungsräten ersichtlich sind. Damit können sich inte- Wissenschaftler / innen (Master-Studierende, Doktoran- ressierte Bürgerinnen und Bürger für die jeweiligen Po- den, Post-Doktoranden) sowie berufstätige Wirtschafts- sitionen bewerben. wissenschaftler / innen aus dem liechtensteinischen Fi- nanzdienstleistungsbereich für die Teilnahme an den Logo Liechtenstein Nobelpreisträgertreffen bewerben. Mehr als 600 Nach- Ende 2013 wurde das Logo-Management mit Beschluss wuchswissenschaftler aus fast 80 Ländern nahmen in der Regierung an Liechtenstein Marketing übertragen. der ersten Juliwoche an der 63. Lindauer Nobelpreisträ- Als von der Regierung beauftragte Lizenzgeberin kann gertagung am Bodensee teil. Unter ihnen war auch ein Liechtenstein Marketing Unterlizenzen vergeben. Die Liechtensteiner Postdoktorand der Universität Wien, der Übergabe wurde von der Stabsstelle Regierungssekretär von der Universität Liechtenstein nominiert wurde und vorbereitet und koordiniert. Die Deutungshoheit für das so die Möglichkeit bekam, 35 Nobelpreisträger zu tref- Logo sowie die Wahrnehmung markenrechtlicher Aufga- fen. Die Tagung bietet Gelegenheit zum interkulturellen ben verbleiben bei der Stabsstelle Regierungssekretär. und generationen-übergreifenden Wissens- und Ideen- austausch und zum Aufbau von Netzwerken zu Wissen- Grundverkehr schaft, Politik und Wirtschaft. Der Regierungssekretär Das Unterressort « Grundverkehr und Grundstücksschät- nahm an der Eröffnung mit zahlreichen Ehrengästen in zungen» , welches dem Ressort Inneres zugeteilt war, Vertretung der Regierung teil. wurde mit Inkrafttreten der Verordnung vom 13. März 2012 betreffend die Abänderung der Verordnung über Von der Regierung in Auftrag gegebene die Geschäftsverteilung und den Ressortplan der Regie- Projekte rung, LGBl. 2012 Nr. 66, dem Ressort Präsidium zuge- teilt. Mit den in diesem Bereich anfallenden Aufgaben Liechtenstein Dialog wurde die Stabsstelle Regierungssekretär ebenfalls be- Am 18. Januar 2013 fand der zweite Liechtenstein Di- traut. alog im Vaduzer-Saal auf der Basis der Neukonzeption PRÄSIDIALES UND FINANZEN

statt. Thema der Veranstaltung war « Regionale Wirt- Staatsfeiertag | 85 schaftsräume: Erfolgskonzept oder Illusion?» . Neben Der Staatsfeiertag wurde von einem Organisationskomi- namhaften Referenten und Diskussionsteilnehmern aus tee erstmals unter der Leitung von Liechtenstein Marke- dem Ausland hielt Jean-Claude Juncker, damaliger Pre- ting durchgeführt. Das Budgetcontrolling wurde durch mierminister von Luxemburg als Überraschungsreferent die Stabsstelle Regierungssekretär vorgenommen. eine Rede vor 130 geladenen Teilnehmerinnen und Teil- nehmern.

Demokratiekonferenz Unter dem Titel « Bürgerbeteiligung und direkte Demo- Beschwerdekommission der kratie im Fürstentum Liechtenstein, in Österreich und Finanzmarktaufsicht der Schweiz » organisierten der Regierungssekretär, das Bundeskanzleramt Österreich und der Staatsschreiber des Kantons Aargau zusammen mit dem Liechtenstein Präsident: Dr. Wilhelm Ungerank Institut, der Universität Graz und dem Zentrum für De- mokratie Aarau (ZDA) die Demokratiekonferenz vom 10. Die Beschwerdekommission der Finanzmarktaufsicht ent- und 11. Oktober 2013. Bürgerbeteiligung und direkte scheidet gemäss Art. 35 Abs. 1 des Gesetzes vom 18. Juni Demokratie im Fürstentum Liechtenstein, in Österreich 2004 über die Finanzmarktaufsicht (FMAG), LGBl. 2004 und in der Schweiz standen im Fokus der Konferenz. Nr. 175, über Beschwerden gegen Entscheidungen und 100 geladene Gäste aus den drei Ländern nahmen an Verfügungen der Finanzmarktaufsicht. der Konferenz teil. Geschäftsausweis Lehrgang Sozialakademie Der Geschäftsanfall (15 Beschwerdefälle) ist im Berichts- Im Mai 2013 konnte der erste Lehrgang « Sozialkapi- jahr wieder auf das durchschnittliche Niveau der Vor- tal – Aktionsforschung » erfolgreich abgeschlossen und jahre abgesunken. Die neu angefallenen Beschwerde- die Diplome an die Absolventen übergeben werden. Der fälle betrafen folgende Gegenstände: Lehrgang beinhaltete fünf Module sowie Gastvorträge. Für die Organisation war die Erwachsenenbildung Stein Egerta, Schaan, verantwortlich. Die Leitung des Lehr- Gegenstand Anzahl gangs oblag Dr. Angelika Hagen. Der Lehrgang vermit- telte ein theoretisches und erprobtes Verständnis für die Beschwerden nach dem Gesetz über die betriebliche ganzheitlich-systemische Sozialkapitaltheorie in Bezug Personalvorsorge; BPVG 3 auf Individuen und Gemeinschaften. Die Stabsstelle Re- Beschwerden nach dem Investmentunternehmensgesetz; gierungssekretär koordinierte die Planungsarbeiten und IUG / Gesetz über bestimmte Organismen für gemeinsame die Durchführung des Lehrgangs. Anlagen in Wertpapieren; UCITSG / Gesetz über die Verwalter alternativer Investmentfonds; AIFMG 5 Agenda 2020 Monitoringbericht Beschwerden nach dem Bankengesetz; BankG 3 Der Monitoringbericht zur Agenda 2020 wurde zum Beschwerde nach dem Sorgfaltspflichtgesetz; SPG 1 dritten Mal von unabhängigen Experten erstellt und Beschwerde nach dem Finanzmarktaufsichtsgesetz; zeigt auf, inwieweit sich Liechtenstein in Richtung der FMAG (FMA-AGV) 1 sechs strategischen Ziele der Agenda 2020 entwickelt Beschwerden nach dem Finanzmarktaufsichtsgesetz; hat. Die Entwicklung wird anhand von insgesamt 44 FMAG (Amtshilfe) 2 definierten Indikatoren erfasst. Jedes der sechs strate- gischen Ziele der Agenda 2020 wird anhand von 5 bis 14 Indikatoren gemessen. Der Bericht ist öffentlich zu- Im Berichtsjahr hielt die Beschwerdekommission sechs gänglich. Sitzungen ab.

Expertenrat Im Jahr 2010 wurde ein neues Konzept für den Inter- Geschäftsanfall Anzahl nationalen Expertenrat erarbeitet und der Expertenrat für die Dauer von drei Jahren neu bestellt. Er setzte sich aus dem Jahr 2012 unerledigt übernommen 13 u.a. aus drei ausländischen Experten, Dr. David Bosshart im Berichtsjahr neu angefallen 15 (CH), Prof. Dr. Ernst Brugger (CH), Dr. Franz Fischler (AT) sowie S.D. Prinz Nikolaus von und zu Liechtenstein 28 als Co-Präsident zusammen. Vor seiner Auflösung traf im Berichtsjahr erledigt 27 sich der Internationale Expertenrat das letzte Mal im Ja- unerledigt geblieben am 31.12.2013 1 nuar 2013. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

86 | Beschwerdekommission für richtsjahr selbst 42 erledigt werden. Es bestehen daher Verwaltungsangelegenheiten 14 Pendenzen.

Präsident: lic. iur. HSG Daniel F. Seger

Der Aufgabenbereich der Beschwerdekommission für Ver- Landessteuerkommission waltungsangelegenheiten wurde im Berichtsjahr nicht er- weitert. Insgesamt sind im Berichtsjahr 56 neue Fälle an- hängig geworden. Die Zahl der Pendenzen nahm leicht zu. Präsident: lic.iur. Christian Ritter M.B.L.-HSG

Zuständigkeit Insgesamt sind im Berichtsjahr 63 neue Fälle anhängig ge- Die Beschwerdekommission für Verwaltungsangelegen- worden; die Pendenzen verringerten sich erheblich. heiten (VBK) wurde auf Grund des Beschwerdekommis- sionsgesetzes vom 25. Oktober 2000, LGBL. 2000 Nr. Zuständigkeit und Arbeitsweise 248, eingerichtet. Die Beschwerdekommission besteht Die Landessteuerkommission ist Beschwerdeinstanz in aus fünf Mitgliedern und zwei Ersatzmitgliedern, welche Steuersachen und besteht aus fünf Mitgliedern, wel- vom Landtag gewählt werden; der Präsident und der Vi- che vom Landtag gewählt werden; der Präsident und zepräsident müssen rechtskundig sein. Die Beschwerde- der Vizepräsident müssen rechtskundig sein. Die Lan- kommission für Verwaltungsangelegenheiten war 2013 dessteuerkommission behandelt Beschwerden gegen zuständig für Beschwerden gemäss Art. 4 Beschwerde- Einsprache- und Verwaltungsstrafentscheide der Steu- kommissionsgesetz. erverwaltung sowie Verwaltungsstrafbote der Steuer- verwaltung und der Gemeindesteuerkasse. Die Landes- Beschwerdefälle 2013 steuerkommission führt in der Regel jeden Monat einen Im Berichtsjahr waren 55 (im Vorjahr 93) neue Eingänge Verhandlungstag durch. Aufgrund der Rechtsprechung zu verzeichnen, davon 54 Beschwerden und 1 Vorstel- des Verwaltungsgerichtshofes sind im Verwaltungsstraf- lung. Die Eingaben erstreckten sich auf die nachfol- recht vermehrt öffentliche Verhandlungen mit Beweis- genden Rechtsgebiete: aufnahmen durchzuführen. – Bauwesen 8 – Strassenverkehr 24 Beschwerdefälle 2013 – Elektronische Kommunikation Im Berichtsjahr waren 63 (im Vorjahr 47) neue Eingänge zu und elektronische Signaturen 0 verzeichnen. Die Anzahl der Beschwerden hat sich im Ver- – Wohnungswesen 3 gleich zu den Vorjahren erhöht. Die Beschwerden betrafen – Bildungswesen 0 im Bereich des Steuerstrafrechts Verwaltungsstrafbote der – Öffentliches Auftragswesen 0 Gemeindekassen sowie Verwaltungsstrafbote der Steuer- – Grundbuch, Handelsregister und verwaltung, im Bereich des allgemeinen Steuerrechts die Stiftungsaufsicht 18 Veranlagung und die Steuerrechnung sowohl für natürli- – Strafvollzug 0 che wie auch für juristische Personen, ebenso die Mehr- – Landwirtschaft 0 wertsteuer. Gegenstand der Pendenzen waren oft die mit – Umweltschutz 2 dem neuen Steuergesetz verbundenen Abgrenzungen des – Öffentliche Gesundheit 0 Altbestandes der couponsteuerpflichtigen Reserven. – Energie 0 – Soziale Sicherheit 0 Pendenzen 2013 – Eisenbahnwesen 0 Aus dem Jahr 2011 resultierten noch 11 und aus dem Jahr 2012 sogar 43 pendente Fälle. Insgesamt waren daher In 4 Beschwerdeverfahren wurde der Beschwerde Folge aus den beiden Vorjahren 54 Fälle hängig. Alle 43 pen- gegeben, in 31 Beschwerdeverfahren wurde der Be- denten Fälle des Jahres 2012 und 10 der 11 pendenten schwerde keine Folge gegeben, in 2 Beschwerdefällen Fälle aus dem Jahr 2011 konnten im Berichtsjahr erledigt wurde der Beschwerde teilweise Folge gegeben, 13 Be- werden. Von den neu eingegangenen 63 Beschwerden schwerden wurden verworfen und 4 Beschwerden wur- konnten bereits 40 Fälle im Berichtsjahr erledigt werden, den zur Neuverhandlung an die Vorinstanz zurückver- sodass aus dem Berichtsjahr noch 23 Pendenzen und wiesen. Auf eine Vorstellung wurde nicht eingetreten. zusammen mit der letzten Pendenz aus 2011 insgesamt noch 24 Beschwerdeverfahren pendent sind. Pendenzen 2013 Im Berichtsjahr wurden alle 12 aus dem Vorjahr resultie- Fazit und Ausblick renden Beschwerdefälle erledigt. Von den im Berichts- 2013 konnte die Landessteuerkommission insgesamt 93 jahr neu anhängig gewordenen 56 Fällen konnten im Be- Beschwerdeverfahren erledigen und damit die Pendenzen PRÄSIDIALES UND FINANZEN

im Verhältnis zum Vorjahr stark abbauen. Von wenigen Der Prüfungsausschuss nahm unmittelbar nach seiner Be- | 87 Ausnahmen abgesehen kann die Zielsetzung, eine aktu- stellung (gegen Jahresende 2012) seine Tätigkeit auf. In elle und rasche Behandlung der Beschwerden zu erzie- Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfervereinigung len, als erreicht angesehen werden. Mit den in der Regel und der Stabsstelle SIFA wurde eine Wegleitung für die jeden Monat stattfindenden Verhandlungen kann der Be- Durchführung der Prüfungen in den Kontrollverfahren A schwerdeanfall gut gemeistert werden. Es ist daher nicht und B erarbeitet. Die im Berichtsjahr eingelangten Kon- zu erwarten, dass sich der Pendenzenstand erhöhen wird. trollberichte sind nunmehr im Rahmen einer zusammen- fassenden Übersicht der Regierung und HMRC zur Kennt- nis zu übermitteln. Im Berichtsjahr hielt die Beschwerdekommission vier Sitzungen ab. Personalkommission Geschäftsausweis

Vorsitzender: Andreas Fuchs, Geschäftsanfall – Anträge auf Anzahl Mitarbeiter der Regierung Durchführung eines Prüfungsverfahrens

Die Personalkommission ist Schlichtungsstelle für Strei- aus dem Jahr 2012 unerledigt übernommen 0 tigkeiten im Zusammenhang mit der Besoldung von An- im Berichtsjahr neu angefallen 5 gestellten gemäss dem Besoldungsgesetz. Die Personal- kommission hat auf Gesuch hin die in Frage stehende 5 Stelleneinstufung (Lohnklasse) zu prüfen. Nach einem in- im Berichtsjahr erledigt 2 ternen Anhörungsverfahren überprüft die Personalkom- unerledigt geblieben am 31.12.2013 3 mission die Entscheidungsgrundlagen und unterbreitet der Regierung eine Empfehlung. Die Regierung fällt dann auf Grundlage der Empfehlung die endgültige Entschei- dung.

Die Personalkommission setzt sich paritätisch aus jeweils Prüfungskommission für zwei Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern beiderlei Patentanwälte Geschlechts zusammen. Als Mitglieder der Personal- kommission wurden als Arbeitnehmervertreter Thomas Klaus, Landespolizei, und Gabriele Binder, Datenschutz- Vorsitzender: Dr. Hermann Schöpf stelle, sowie als Arbeitgebervertreter Horst Schädler, Regierungssekretär, und Andreas Fuchs, Mitarbeiter der Im Jahr 2013 haben drei Kandidaten die Zulassung zur Regierung, gewählt. Prüfung beantragt. Am 17. Dezember 2013 fand die Im Geschäftsjahr 2013 wurde bei der Personalkom- schriftliche Prüfung statt, wobei einer der Kandidaten für mission ein Verfahren anhängig gemacht, welches im diesen Termin entschuldigt war. Die Ergebnisse stehen Geschäftsjahr 2013 nicht mehr abgeschlossen werden noch aus. Ein allfälliger mündlicher Prüfungstermin ist konnte. für Anfang Februar 2014 geplant.

Prüfungsausschuss Prüfungskommission für AHG-UK Treuhänder

Vorsitzender: Dr. Wilhelm Ungerank, LL.M. Vorsitzender: Rainer Marxer

Der gemäss Art. 10 des Steueramtshilfegesetzes-UK (AHG- Die Kommission hat im Jahre 2013 insgesamt fünf Sit- UK), LGBl. 2010 Nr. 248, eingerichtete Prüfungsausschuss zungen abgehalten. AHG-UK entscheidet über Anträge auf Durchführung eines Die Treuhänderprüfung wurde in der Zeit vom Prüfverfahrens, erteilt Weisungen an Finanzintermediäre, 30.09. bis 04.10.2013 (schriftlich) und am 11.11.2013 beauftragt Prüfer im Kontrollverfahren A, nimmt die in den (mündlich) abgehalten. Von den elf angetretenen Kan- Kontrollverfahren A und B ergangenen Kontrollberichte didaten haben sechs die Prüfung erfolgreich bestan- entgegen und fasst diese zusammen. den. PRÄSIDIALES UND FINANZEN

88 | Prüfungskommission für gutachtung von Änderungen der rechtlichen Grundlagen Wirtschaftsprüfer sowie die Erarbeitung von Vorschlägen zur Weiterentwick- lung der öffentlichen Statistik.

Vorsitzender: Martin Bühler, Triesenberg Im Berichtsjahr traf sich die Statistikkommission zu zwei Arbeitssitzungen. Besprochen wurden das Statistische Zulassungs- bzw. Eignungsprüfung 2013 Programm 2013 und 2014, die Umsetzung des Europä- Die Zulassungs- bzw. die Eignungsprüfung besteht aus ischen Verhaltenskodex für Statistik, die Ausnahmen für einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung. Die Liechtenstein im EWR-Abkommen betreffend Statistik, schriftliche Prüfung fand am 22. Oktober 2013 und die die Verwendung des Schweizer Unternehmensidentifi- mündliche Prüfung am 26. bzw. 27. November 2013 kators für liechtensteinische Unternehmen aufgrund des statt. Für die Prüfung wurden 15 Kandidaten zugelas- Zollvertrags, der Vorschlag eines Wirtschaftsverbandes, sen, davon sind 13 zur schriftlichen Prüfung angetre- Interessenvertreter bei der Kommentierung statistischer ten. Aufgrund der Ergebnisse der schriftlichen Arbeiten Ergebnisse einzubeziehen, liechtensteinische Daten wurden acht Kandidaten zur mündlichen Prüfung einge- bei Eurostat, das Bedürfnis der wissenschaftlichen For- laden. Sechs Kandidaten haben diese und somit die Zu- schung nach statistischen Einzeldaten, die Berechnung lassungs- bzw. Eignungsprüfung erfolgreich absolviert. des Bruttonationalglücks für Liechtenstein sowie die Die Prüfung ist als Zusatzprüfung anzusehen, da von den Volkszählungspublikation zum Thema Verkehr. Kandidaten ein ausländisches Diplom als Wirtschaftsprü- fer oder ein gleichwertiger Ausbildungsnachweis als Zu- lassungsbedingung gefordert wird. Die Zulassungsbedin- gungen sind in den jeweiligen Verordnungen ersichtlich. ZPR-Kommission Prüfungskommission Als Mitglieder der Prüfungskommission für die Man- Vorsitzender: Rudolf Willi, datsperiode 2013 bis 2017 wurden die nachfolgenden Mitarbeiter des Amtes für Informatik Personen von der Regierung bestellt: Martin Bühler, Triesenberg, als Vorsitzender; Norbert Mittner, Igis, und Die ZPR-Kommission wurde im Rahmen des Gesetzes über Mag. Stefan Rosenberger, Landrichter. Ersatzmitglieder das Zentrale Personenregister (ZPRG) im Jahr 2012 ge- sind: Roger Frick, Triesen, lic.iur. Michael Jehle, Land- schaffen. Sie setzt sich aus dem Vorsitzenden sowie acht richter, und Walter Rutz, Buchs. An den Sitzungen der weiteren Mitgliedern zusammen, welche die Dateninhaber Prüfungskommission wurden die definitiven Termine, die sowie die Datenschutzstelle repräsentieren. Prüfgebiete und verschiedene organisatorische Abläufe festgelegt. Die Erstellung der Prüfungsaufgaben und de- Der ZRP-Kommission obliegen insbesondere folgende ren Korrektur wurde unter den Mitgliedern aufgeteilt. Aufgaben: – Erteilung und Entzug von Bewilligungen zur Datenab- Prüfung frage Die schriftliche Prüfung dauerte knapp acht Stunden – Genehmigung der Übertragung der Datenbearbeitung und umfasste die Prüfungsfächer « Revision und Gesell- an Dritte schaftsrecht» , « Gesellschafts- und Sachenrecht » oder – Genehmigung des Bearbeitungsreglements « Steuer- und Abgabenrecht » je nach Wahlfach des Kan- – Genehmigung der Datenbekanntgabe, soweit diese ge- didaten. Die mündliche Prüfung dauerte ca. 60 Minuten setzlich vorgesehen ist und umfasste das Pflichtfach « Berufsrecht » und das je- weilige Wahlfach. Die Prüfungsaufgaben konzentrierten Im Berichtsjahr traf sich die ZPR-Kommission zu acht Ar- sich auf liechtensteinische Begebenheiten. beitssitzungen. – Eine Geschäftsordnung wurde erarbeitet und der Re- gierung zur Genehmigung vorgelegt. – Das vom Amt für Informatik und der Datenschutzstelle ausgearbeitete Bearbeitungsreglement wurde abge- Statistikkommission nommen und genehmigt. – Sämtliche relevanten Datenfelder wurden kategorisiert. Vorsitzender: Dr. Wilfried Oehry – Die bestehenden Zugriffsberechtigungen wurden auf ihre Gesetzmässigkeit überprüft. Die Statistikkommission berät die Regierung und das Amt – Die vom Amt für Informatik ausgearbeiteten Konzepte für Statistik in allen wichtigen Fragen der öffentlichen Stati- für die Bereiche » Verhältnismässigkeit der Datenab- stik. Zu den Aufgaben der Kommission gehören die Begut- fragen » und « Zugriffsprotokollierung » wurden geprüft achtung des statistischen Mehrjahresprogramms, die Be- und genehmigt. ÄUSSERES, BILDUNG UND KULTUR

MINISTERIUM FÜR ÄUSSERES, Im Menschenrechtsbereich war Liechtenstein weiterhin zu | 89 den Schwerpunktthemen Frauenrechte, Kinderrechte und BILDUNG UND KULTUR Bekämpfung der Straflosigkeit bei schwersten Menschen- rechtsverletzungen aktiv. Im Berichtsjahr wurde die Men- schenrechtssituation in Liechtenstein zum zweiten Mal im Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick Rahmen der Universellen Periodischen Überprüfung (UPR) vor dem UNO-Menschenrechtsrat in Genf überprüft. Liech- tenstein beteiligte sich seinerseits regelmässig an der Über- Äusseres prüfung anderer Länder und gab Empfehlungen zur Verbes- serung der jeweiligen Menschenrechtslage ab. Im Dezember Die Prioritäten der liechtensteinischen Aussenpolitik und präsentierte das Ministerium die vierte Aktualisierung des deren strategische Ausrichtung, wie sie im Bericht des Mi- jährlich erscheinenden Berichts mit dem Titel « Menschen- nisteriums vom Dezember 2012 dargelegt sind, zeichneten rechte in Liechtenstein: Zahlen und Fakten 2013 ». sich im Berichtsjahr in den Aktivitäten des Ministeriums In Bezug auf die internationale Zusammenarbeit zur auf bilateraler und multilateraler Ebene ab. Im Zentrum Verbrechensbekämpfung hatte das Ministerium auch im der Gespräche und Besuche im In- und Ausland standen Berichtsjahr über das Amt für Auswärtige Angelegenheiten in der Regel die Vertiefung der gegenseitigen Beziehungen die Federführung bei den Bemühungen zur Korruptions- in wirtschaftlicher Hinsicht und die Zusammenarbeit in in- prävention inne und vertrat Liechtenstein in den entspre- ternationalen Gremien zur Förderung der Themen von ge- chenden Gremien im Europarat und in der UNO. meinsamem Interesse. Ein besonderes Augenmerk richtete Für Projekte der Internationalen Humanitären Zusam- das Ministerium auf die Entwicklungen in Europa, in der menarbeit und Entwicklung (IHZE) wendete Liechten- EU und im EWR. Auch die Beziehungen zu den Nachbar- stein im Berichtsjahr insgesamt CHF 25.2 Mio. auf. Das ländern Schweiz und Österreich sowie zu Deutschland und Verhältnis des Gesamtbetrags für die offizielle Entwick- den USA wurden weiter gepflegt und vertieft. Eine beson- lungszusammenarbeit gemäss OECD-Kriterien zum Brut- dere Stellung nahmen wiederum die Zusammenarbeit mit tonationaleinkommen beläuft sich gemäss den neuesten Tschechien und die Aufarbeitung der gemeinsamen Ge- verfügbaren Zahlen (2011) auf 0.69 %. Der internationale schichte durch die Historikerkommission ein. Zielwert liegt bei 0.7 %. Die vierseitige Zusammenarbeit zwischen Deutsch- land, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz auf Aus- Europäische Integration senministerebene konnte im Berichtsjahr weiter konkre- tisiert werden. Im Zuge des Ministertreffens in Salzburg Die von der Regierung in Auftrag gegebene Studie des von Mitte Jahr wurde ein gemeinsames Projekt zum Schutz Centre for European Policy Studies (CEPS) mit dem Ti- der Privatsphäre im digitalen Zeitalter lanciert und das En- tel « The EEA Review and Liechtenstein's Integration gagement zur Abschaffung der Todesstrafe mit einem ge- Strategy » wurde am 13. März im Rahmen einer sehr gut meinsamen Aufruf im Rahmen des Europarats erneuert. besuchten Veranstaltung, an der auch Regierungsrätin Ausserdem erfolgte im Nachgang zu diesem Treffen eine Dr. Aurelia Frick teilnahm, präsentiert und ist über die gemeinsame Erklärung zur politischen Unterstützung des Homepage des CEPS öffentlich zugänglich. Sie lieferte Internationalen Strafgerichtshofs, die zusammen mit weite- einen nützlichen Beitrag zu der sowohl auf EU- als auch ren Ländern am Rande der UNO-Generalversammlung in auf EWR / EFTA-Seite im Berichtsjahr durchgeführten New York abgegeben wurde. Überprüfung des EWR. Die Studie bietet auch eine wert- Ebenfalls der Stärkung des Internationalen Strafge- volle zusätzliche Grundlage für die Diskussionen in der richtshofs diente die von Liechtenstein fortgeführte globale « Arbeitsgruppe Europäische Integration » der Regie- Kampagne zur Ratifikation der Zusätze zum Römer Statut rung zur kurz- und mittelfristigen Positionierung Liech- über das Verbrechen der Aggression und der Informations- tensteins im EWR und im Verhältnis zur EU generell. austausch, der im Rahmen des informellen Ministernetz- Den Vorsitz dieser Arbeitsgruppe hatte weiterhin Regie- werks unter der Leitung von Regierungsrätin Dr. Aurelia rungsrätin Dr. Aurelia Frick inne. Frick stattfand. Trotz Fortschritten im ersten Halbjahr unter liech- Auf europäischer Ebene beteiligte sich das Ministerium tensteinischem EFTA-Vorsitz im EWR wurden die Rück- aktiv an den Bemühungen, eine Lösung für die blockierte stände bei der Überführung von EU-Rechtsakten in das Übernahme von finanzmarktrelevanten EU-Rechtsakten in EWR-Abkommen von EU-Seite vermehrt kritisiert. Der den EWR zu finden, und versuchte in bilateralen Gesprächen EWR-Rat mahnte bei seinen Treffen im Mai und im No- mit verschiedenen Partnern, Verständnis für die Dringlich- vember diesbezüglich Verbesserungen an. Regierungs- keit einer Lösung zu schaffen. Die Überprüfung des EWR- rätin Dr. Aurelia Frick nutzte beide Treffen dazu, der Abkommens von Seiten der EU und der EFTA / EWR-Staa- Dringlichkeit einer Übernahme der EU-Finanzmarktre- ten resultierte in der Erkenntnis, dass trotz einer Reihe von gulierung in den EWR auf politischer Ebene Ausdruck zu Herausforderungen keine Seite eine grundsätzliche Überar- verleihen und ihre Gegenüber aufzurufen, baldmöglichst beitung des Abkommens für notwendig erachtet. einer Lösung in dieser Frage Hand zu bieten. ÄUSSERES, bildung und kultur

90 | Aussenwirtschaftspolitik und Finanzplatz kommens involviert. Auch die Vorbereitung der Ver- handlungen über ein Doppelbesteuerungsabkommen Im Berichtsjahr konnten zwei EFTA-Freihandelsabkom- mit Tschechien wurde vom Ministerium im aussenpoli- men (mit Costa Rica bzw. Panama und mit Bosnien und tischen Gesamtzusammenhang unterstützt. Die Unter- Herzegowina) unterzeichnet und dasjenige mit den zen- zeichnungs- und Ratifikationsdokumente für alle neuen tralamerikanischen Staaten ratifiziert werden. Der Aus- Steuerabkommen wurden auch in diesem Berichtsjahr bau des Netzwerks an Freihandelsabkommen mit Dritt- über das Ministerium bereitgestellt. staaten wurde zudem in mehreren Verhandlungsrunden der EFTA (u.a. mit Indien, Russland / Kasachstan / Weiss­ Menschenrechte russland, Indonesien und Vietnam) weiter verfolgt. Im- mer grössere Bedeutung erlangt auch die Pflege und Das Engagement Liechtensteins im Menschenrechtsbe- Weiterentwicklung bereits abgeschlossener Freihandels- reich findet schwerpunktmässig im Rahmen der UNO, abkommen. des Europarats und der OSZE statt. Auch im aktuellen Wegen des Diskriminierungspotenzials in den Wirt- Berichtsjahr war das Ministerium über das Amt für Aus- schaftsbeziehungen der EFTA-Staaten mit den USA, das wärtige Angelegenheiten sowie über die entsprechenden durch die geplante « Transatlantische Handels- und In­ Aussenstellen insbesondere in den Schwerpunktthemen vestitionspartnerschaft » (TTIP) zwischen der EU und den Frauenrechte, Kinderrechte und Bekämpfung der Straf- USA entstehen könnte, wurde am EFTA-Ministertreffen losigkeit bei schwersten Menschenrechtsverletzungen vom Juni beschlossen, mit den USA einen handelspoli- aktiv. Im Rahmen des Europarats nahm Liechtenstein tischen Dialog anzustreben. Regierungsrätin Dr. Aurelia zudem an den Arbeiten zur Reform des Europäischen Ge- Frick unterstützte dieses Ansinnen als Vorsitzende des richtshofs für Menschenrechte (EGMR) und an den Ver- EFTA-Ministerrats im zweiten Halbjahr durch eine Un- handlungen über den Beitritt der EU zur Europäischen terredung mit dem Chefunterhändler der USA für die Menschenrechtskonvention (EMRK) teil. Im Januar stellte TTIP. Im November fand das erste Treffen im Rahmen eine Delegation unter der Leitung von Regierungsrätin des Dialogs auf Expertenebene statt. Dr. Aurelia Frick den liechtensteinischen Länderbericht Die Überprüfung der Wirtschafts- und Handelspolitik im Rahmen der Universellen Periodischen Überprüfung (Trade Policy Review) der Schweiz und Liechtensteins, (UPR) vor dem UNO-Menschenrechtsrat in Genf vor. Die- die alle vier Jahre im Rahmen der WTO erfolgt, wurde im ser verabschiedete im Juni den Schlussbericht einschliess- Berichtsjahr abgeschlossen. Der WTO-Bericht lobt in Be- lich der Reaktion der liechtensteinischen Regierung auf zug auf Liechtenstein ausdrücklich die starke industrielle die Empfehlungen. Im Rahmen der obligatorischen Be- Basis, die Investitionen in Forschung und Entwicklung, richterstattungen befasste sich das Ministerium mit dem die Arbeitsplatzsituation und die erfolgten Finanzplatzre- vom UNO-Ausschuss unter der Frauenrechtskonvention formen. Kritisch erwähnt sind gewisse Marktzugangsein- (CEDAW) erbetenen Folgebericht zum Stand der Umset- schränkungen im Bereich der Dienstleistungen und In­ zung einzelner Empfehlungen in Liechtenstein. vestitionen. Auf nationaler Ebene wirkte das Ministerium über Im September stieg Liechtenstein offiziell in die das Amt für Auswärtige Angelegenheiten in diversen Ar- Verhandlungen für ein internationales Abkommen zum beitsgruppen zu Themen mit menschenrechtlichem Be- Dienstleistungshandel ein, die am Rande der WTO von zug mit. Die im Menschenrechtsbereich tätigen liechten- einer Gruppe von rund 50 Staaten geführt werden. Im steinischen NGOs wurden im Berichtsjahr bereits zum Dezember wurde die erste liechtensteinische Offerte fünften Mal zum jährlichen Treffen eingeladen. Dieses eingereicht. Die länderspezifischen Verpflichtungslisten bietet Gelegenheit, einen Dialog mit der Zivilgesellschaft bilden die Basis für die bilateralen Verhandlungen zwi- über die Umsetzung der Empfehlungen internationaler schen den verschiedenen teilnehmenden Staaten. Menschenrechtsgremien sowie zu allgemeinen Men- Innerhalb der WTO darf das Ergebnis der 9. ordent- schenrechtsthemen zu führen. Des Weiteren präsentierte lichen Ministerkonferenz vom November in Bali als Erfolg das Ministerium im Dezember die vierte Aktualisierung gewertet werden. Liechtenstein nahm an der Konferenz des jährlich erscheinenden Berichts mit dem Titel « Men- teil. Das verabschiedete « Bali-Paket » umfasst Entschei- schenrechte in Liechtenstein: Zahlen und Fakten 2013 ». dungen zu Themen aus dem Agrar- und Entwicklungs- bereich sowie ein Abkommen über Handelserleichte- Verbrechensverhütung und Strafrechts- rungen. Mit diesem werden Zollprozeduren vereinfacht pflege und die Zollabfertigung in den liechtensteinischen Ex- portmärkten kann schneller und günstiger werden. Die Verbrechensverhütung und -bekämpfung sowie die Das Ministerium war über das Amt für Auswärtige Strafrechtspflege waren auch im Berichtsjahr Tätig- Angelegenheiten im Berichtsjahr weiterhin in der Ar- keitsschwerpunkte des Ministeriums. Im Rahmen der beitsgruppe Doppelbesteuerung vertreten und in die relevanten Gremien der UNO und des Europarates hat erste Verhandlungsrunde mit der Schweiz vom 10. bis Liechtenstein durch die Teilnahme und Vertretung an 12. Dezember zur Revision des bestehenden Steuerab- Konferenzen und in Expertengremien zur Bekämpfung ÄUSSERES, bildung und kultur

der Korruption, der grenzüberschreitenden Kriminalität, trum des Gesprächs standen die bilateralen Beziehungen | 91 des Terrorismus und der Geldwäscherei die internatio- sowie die Beteiligung von Frauen in der Politik. Die ko- nale Entwicklung in diesen Bereichen aktiv verfolgt. Ver- lumbianische Vizeaussenministerin traf sich ausserdem treten durch das Amt für Auswärtige Angelegenheiten mit Botschafter Dr. Martin Frick zum politischen Dialog. nahm das Ministerium an der 5. Vertragsstaatenkonfe- Am 26. April weilte der neuseeländische Aussenmi- renz des UNO-Übereinkommens gegen Korruption (UN- nister, Murray McCully, in Vaduz. Während des Arbeits- CAC) und an der 2. Vertragsparteienversammlung der gesprächs mit Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick wurde Internationalen Anti-Korruptionsakademie (IACA) teil. insbesondere die gute Zusammenarbeit der beiden Staa- Auf europäischer Ebene standen im Bereich der Korrup- ten im Rahmen der UNO hervorgehoben. Beim Treffen tionsbekämpfung die Plenarversammlungen der Staa- wurde beiderseits der Wille zum Ausdruck gebracht, of- tengruppe des Europarats gegen Korruption (GRECO) fiziell diplomatische Beziehungen aufzunehmen. sowie die innerstaatliche Umsetzung der Empfehlungen Der slowakische Vizepremier und Aussenminister des GRECO-Staatenberichts über Liechtenstein im Zen- Miroslav Lajčák weilte auf Einladung von Regierungsrä- trum. Im Rahmen der Durchführung des Überprüfungs- tin Dr. Aurelia Frick am 7. Juni zu einem Besuch in Va- mechanismus des UNCAC war das Amt gemeinsam mit duz. Im Arbeitsgespräch fand ein offener Austausch über Kasachstan für die Evaluation Italiens zuständig, die vom die Zusammenarbeit der beiden Länder auf bilateraler 9.-12. September auch einen Länderbesuch in Rom be- wie auch auf internationaler Ebene statt. inhaltete. Die Überprüfung Liechtensteins durch Kanada Am 17. Juni war der österreichische Generalsekretär und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist für 2014 Johannes Kyrle auf Abschiedsbesuch in Liechtenstein. geplant. Das Amt nahm ausserdem an der jährlich in Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick dankte Generalsekre- Wien stattfindenden Session der UNO-Kommission für tär Kyrle für die sehr gute und enge Zusammenarbeit. Verbrechensbekämpfung und Strafrechtspflege (CCPCJ) Im Arbeitsgespräch mit Botschafter Dr. Martin Frick teil, die sich im Berichtsjahr mit dem Thema « Umwelt- und I.D. Botschafterin Maria-Pia Kothbauer fand ein ver- verbrechen und die globale Bedrohung durch die Ausrot- tiefter Austausch zur aktuellen Finanzplatzthematik und tung von geschützten Tieren und Pflanzen durch organi- zur regionalen Zusammenarbeit im Rahmen der Alpen- siertes Verbrechen und Korruption » befasste. strategie statt. Die liechtensteinische Unterstützung für den Inter- 29 Stagiaires des schweizerischen diplomatischen nationalen Strafgerichtshof (ICC) stellt weiterhin einen und konsularischen Dienstes besuchten am 27. und 28. Schwerpunkt der aussenpolitischen Aktivitäten dar. Im Juni Liechtenstein. Es war das zweite Mal, dass auch die Jahr 2012 ratifizierte Liechtenstein als erster Staat die Stagiaires des konsularischen Dienstes beim traditio- Zusätze zum Römer Statut des Internationalen Strafge- nellen Besuch am Ende ihrer Ausbildung dabei waren. richtshofs zum Verbrechen der Aggression und startete Am 11. Juli stattete Reinhold Lopatka, Staatssekre- ein weltweites Projekt zu deren Ratifikation und Umset- tär im Bundesministerium für europäische und interna- zung. Hierzu veranstaltete Liechtenstein im Jahr 2013 tionale Angelegenheiten der Republik Österreich, Regie- mehrere Workshops und Seminare. Im Berichtsjahr ra- rungsrätin Dr. Aurelia Frick einen Arbeitsbesuch ab. Es tifizierten 10 weitere Staaten und damit insgesamt 13 fand ein Austausch über die Zusammenarbeit der beiden die Zusätze. Unter der Leitung von Regierungsrätin Dr. Länder auf bilateraler und internationaler Ebene statt. Aurelia Frick hat Liechtenstein 2012 ein informelles Mi- Beim Besuch des andorranischen Aussenministers nisternetzwerk mit dem Ziel ins Leben gerufen, Verant- Gilbert Saboya Sunyé bei Regierungsrätin Dr. Aure- wortungsträger zusammen zu bringen, die sich für den lia Frick vom 16. Juli standen die Haltung Andorras zu ICC engagieren. Das Ministernetzwerk traf sich anläss- den Bestrebungen der Europäischen Union, ihr Verhält- lich des Besuchs der Ministerin in New York im Septem- nis zu Andorra, Monaco und San Marino auf eine neue ber zum zweiten Mal und verabschiedete eine von der rechtliche Basis zu stellen, sowie die andorranischen und Schweiz vorbereitete Erklärung zur Unterstützung des liechtensteinischen Interessen bei der von der EU ange- ICC. Als Reaktion auf den massiven Druck afrikanischer strebten Erweiterung des Abkommens über die Zinser- Staaten auf den ICC, ausgehend von den Kenia-Prozes- tragsbesteuerung im Zentrum der Gespräche. sen, initiierte Liechtenstein erfolgreich Verhandlungen Von 25. bis 27. August weilte eine Delegation von im Rahmen der ICC-Vertragsstaaten zur Frage der Prä- fünf Mitarbeitern des US-Amerikanischen Kongresses senz von Angeklagten, welche der kenianischen Position (Congressional Staffers) zu Besuch in Liechtenstein. Als entgegenkamen und die Situation entschärften. Teil des Programms fand am 26. August ein Austausch mit Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick statt. Bilaterale Besuche und Arbeitsgespräche Am 6. November traf Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick den rumänischen Aussenminister Titus Corlatean Besuche und Arbeitsgespräche in Liechtenstein in Vaduz. Im Vordergrund des Gesprächs standen die Am 8. März traf sich Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick mit bilaterale Zusammenarbeit sowie die aktuellen Entwick- der kolumbianischen Vizeaussenministerin Mónica Lan- lungen in der Europäischen Union und im Europäischen zetta Mutis zu einem Höflichkeitsbesuch in Vaduz. Im Zen- Wirtschaftraum (EWR). ÄUSSERES, bildung und kultur

92 | Besuche und Arbeitsgespräche im Ausland Yandong wurde insbesondere die positive Entwicklung Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick begleitete Regierungs- der bilateralen Beziehungen hervorgehoben. Ausserdem chef Adrian Hasler am 11. April beim offiziellen Antrittsbe- kam der Austausch im Bildungsbereich, der stetig aus- such in der Schweiz. Bundespräsident Ueli Maurer emp- gebaut wird, zur Sprache. Im Rahmen des Gesprächs mit fing die liechtensteinische Delegation im Landsitz Lohn. Vize-Aussenminister Song Tao standen neben den ge- Vom 16. bis 19. April befand sich Regierungsrätin Dr. genseitigen Beziehungen die Bedeutung des Freihandels Aurelia Frick zu einem offiziellen Besuch in Sambia. Im und die zukünftige wirtschaftliche Kooperation im Zen- Zentrum der Reise stand ein Programm der Schweizer trum des Gesprächs. Das Treffen mit dem Kulturminister Organisation SolidarMed zur Ausbildung von medizi- Cai Wu stand im Zeichen der Sonderausstellung, die als nischem Fachpersonal für den ländlichen Raum, welches weiteres Highlight der kulturellen Zusammenarbeit zwi- vom Liechtensteinischen Entwicklungsdienst (LED) mit schen Liechtenstein und China gesehen wird. fast CHF 1 Mio. pro Jahr finanziert wird. Beim Treffen Am 22. November hielt Regierungsrätin Dr. Aurelia mit dem stellvertretenden Aussenminister wurde die Frick eine Rede zu den Themen « Frauen, Frieden und Aufnahme diplomatischer Beziehungen besprochen und Sicherheit » an der liechtensteinischen Botschaft in Bern. eine möglichst rasche Ratifikation der Kampala-Ergän- Eingeladen waren alle Botschafterinnen, die in Liechten- zungen zum Statut des ICC angeregt. stein akkreditiert sind. Im Rahmen der Eröffnung der 68. Bregenzer Fest- spiele am 17. Juli trafen Regierungschef Adrian Hasler Multilaterale Zusammenarbeit und Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick den österreichi- schen Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer, Aussenmi- Besuche und Arbeitsgespräche in Liechtenstein nister Dr. Michael Spindelegger und die österreichische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des EFTA-Sekretariats Kulturministerin Dr. Claudia Schmied. weilten am 12. und 13. Dezember zu Besuch in Liech- Das jährliche Treffen der Aussenminister Liechten- tenstein. Die Angehörigen der Abteilung EFTA-Drittland- steins, der Schweiz, Österreichs und Deutschlands fand beziehungen des EFTA-Sekretariats wurden von Regie- am 26. Juli in Salzburg statt. Es war nach dem letztjährigen rungsrätin Dr. Aurelia Frick empfangen. Anlass in Vaduz das zweite Treffen, an dem auch der Aus- senminister aus Deutschland teilnahm. Im Rahmen des Besuche und Arbeitsgespräche im Ausland Arbeitsgesprächs wurden u.a. ein Meinungsaustausch zur Vom 23. bis 26. Januar nahm Regierungsrätin Dr. Aurelia Lage in Ägypten, Syrien und zu den Friedensgesprächen Frick am World Economic Forum in Davos an verschie- zwischen Israelis und Palästinensern geführt und eine An- denen Treffen zu Fragen rund um die Erneuerung Eu- zahl Initiativen besprochen, an denen sich die vier Länder ropas sowie zu strategischen Sicherheitsfragen teil. Auf (zusammen mit anderen interessierten Staaten) beteiligen. Einladung von Bundesrat Johann Schneider-Ammann Am 9. September besuchte Regierungsrätin Dr. Au- nahm die Aussenministerin auch an einem informellen relia Frick ihren Amtskollegen Linas Linkevicius in Li- Treffen der G10-MinisterInnen teil. Am Rand des World tauen, um auf höchster EU-Ebene aktuelle Aspekte der Economic Forum traf Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick EU-liechtensteinischen Beziehungen zu diskutieren. Li- ihren Schweizer Amtskollegen, Bundesrat und Kulturmi- tauen vertrat während der EU-Ratspräsidentschaft von nister Alain Berset, zu einem bilateralen Arbeitsgespräch. Juli bis Dezember die Interessen der EU nach aussen. Im Am 4. und 5. März traf Regierungsrätin Dr. Aurelia Rahmen einer Bildungskonferenz, die zur gleichen Zeit Frick anlässlich eines zweitätigen Arbeitsbesuchs in New in Vilnius stattfand, traf sich Regierungsrätin Dr. Frick York die Spitzenvertreter der Vereinten Nationen. Beim ausserdem mit dem litauischen Minister für Bildung und Arbeitsgespräch mit UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon Wissenschaft, Dainius Pavlakis. diskutierte die Aussenministerin verschiedene Schwer- Im Rahmen des Besuchs in San Marino vom 30. Sep- punkte der liechtensteinischen Aussenpolitik. Sie in- tember bis 1. Oktober, wo Regierungsrätin Dr. Aurelia formierte unter anderem über die aktuellen Aktivitäten Frick als offizielle Gastrednerin bei der Amtseinsetzung Liechtensteins zur Unterstützung des Internationalen der Ko-Regenten auftrat, fand auch ein Arbeitsgespräch Strafgerichtshofs. Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick führte mit dem Aussenminister San Marinos, Pasquale Valen- ausserdem ein Arbeitsgespräch mit Untergeneralsekretä- tini, statt. Zentrales Thema des Gesprächs waren die Po- rin Michele Bachelet, der Vorsitzenden von UN Women. sitionierung San Marinos im Verhältnis zur Europäischen Zudem führte sie auch die liechtensteinische Delegation Union und die Erfahrungen Liechtensteins im EWR. zur Kommission über die Rechtsstellung der Frau an. Des Am 4. und 5. November weilten S.D. Erbprinz Alois Weiteren fanden diverse bilaterale Treffen mit anderen von und zu Liechtenstein und Regierungsrätin Dr. Aurelia Ministern und hochrangigen UNO-Vertretern statt. Frick zu einem Besuch in Peking. Dort nahmen sie an der Am 21. Mai fand in Brüssel die halbjährliche Sitzung Eröffnung der fürstlichen Sonderausstellung « Rubens, der Aussenminister der EWR / EFTA-Staaten mit ihren Van Dyck and the Flemish School of Painting » teil und Partnern auf der EU-Seite (EWR-Rat) statt. Regierungs- trafen mehrere hochrangige chinesische Regierungs- rätin Dr. Aurelia Frick nahm die Rolle der Vorsitzenden vertreter. Beim Treffen mit Vize-Premierministerin Liu der EWR / EFTA-Staaten wahr. ÄUSSERES, bildung und kultur

Vom 23. bis 28. September weilte Regierungsrätin Dr. 2004 3'554 15'395'590 0.43 % | 93 Aurelia Frick in Begleitung von Botschafter Dr. Martin 2005 3'893 17'381'933 0.45 % Frick für bilaterale Gespräche und die UNO-Generalver- 2006 4'397 18'843'051 0.43 % sammlung in Washington und New York. In Washing- 2007 4'946 21'563'049 0.44 % ton traf sie sich unter anderem mit dem TTIP-Chefunter- 2008 4'949 25'984'138 0.53 % händler Dan Mullaney. Den Auftakt der Generaldebatte 2009 4'210 28'434'531 0.68 % in New York nutze Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick für 2010 4'470 27'772'298 0.62 % zahlreiche Arbeitsgespräche. Sie traf u.a. die Aussenmi- 2011 4'047 27'914'033 0.69 % nister Neuseelands und Singapurs, den Generalsekre- 2012 Nicht bekannt 26'781'303 Nicht bekannt tär des Europarates sowie den Direktor der Menschen- rechtsorganisation Human Rights Watch. 2013 Nicht bekannt 26'189'157 Nicht bekannt Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick führte am 18. No- vember am halbjährlichen EFTA-Ministertreffen in Genf den Vorsitz. Die EFTA-MinisterInnen der vier EFTA- Staaten trafen bei dieser Gelegenheit mit dem Vizehan- delsminister der Philippinen zusammen, um mögliche Optionen zum weiteren Ausbau der gegenseitigen Han- delsbeziehungen zu diskutieren. Die Minister und Mini- sterinnen trafen auch mit VertreterInnen des EFTA-Par-

lamentarierausschusses zusammen. in Mio. CHF ODA-Ausgaben ODA-Prozentsatz Am 19. November fand in Genf die halbjährliche Sit- zung der Aussenminister der EWR / EFTA-Staaten mit ih- IHZE-Beiträge 2013 nach Kategorien ren Partnern auf der EU-Seite (EWR-Rat) statt. Regie- Die IHZE-Mittel werden bei der Budgetierung nach einem rungsrätin Dr. Aurelia Frick führte die liechtensteinische intern festgelegten Schlüssel auf die einzelnen Kategorien Delegation an. aufgeteilt. Dabei gehen mindestens 65 % des Budgets an den LED für die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit Internationale Humanitäre Zusammenarbeit in ausgesuchten Schwerpunktländern. Der LED berich- und Entwicklung (IHZE) tet separat über die Verwendung dieser Gelder. Je rund 10 % der Mittel gehen in die Not- und Wiederaufbauhilfe, Die Regierung hat im Berichtsjahr insgesamt CHF 25.2 die Internationale Flüchtlings- und Migrationshilfe sowie Mio. für Projekte der Internationalen Humanitären Zu- in die multilaterale Entwicklungszusammenarbeit. Für sammenarbeit und Entwicklung (IHZE) aufgewendet. die Öffentlichkeitsarbeit und die von Liechtenstein finan- Der Gesamtbetrag für die offizielle Entwicklungszusam- zierte Expertenstelle beim Genfer Zentrum für die demo- menarbeit (Official Development Assistance, ODA) ge- kratische Kontrolle der Streitkräften (DCAF) sollen nicht mäss OECD-Kriterien, in dessen Berechnung auch der mehr als 5 % der Mittel aufgewendet werden. Katastrophenfonds der Gemeinden sowie die Betreuung von Asylsuchenden im Inland einfliessen, beläuft sich auf Diverses 2% CHF 26.2 Mio. Multilaterale Entwicklungs- Not- und Wiederaubauhilfe zusammenarbeit 10% 10% Der letzte definitive ODA-Prozentsatz, welcher die of- Internationale Flüchtlings- fizielle Entwicklungszusammenarbeit im Verhältnis zum und Migrationshilfe 11% Bruttonationaleinkommen (BNE) aufzeigt, liegt erst für das Jahr 2011 vor. Bei einem BNE von CHF 4'047 Mio. ergibt sich dabei für Liechtenstein ein ODA-Prozentsatz von 0.69. Der internationale Zielwert liegt bei 0.7 %. Bilaterale Entwicklungs- zusammenarbeit 67% Entwicklung des liechtensteinischen ODA-Prozent- satzes IHZE-Beiträge 2013 nach Regionen Jahr BNE ODA- ODA-Prozentsatz Im Berichtsjahr wurde ein Drittel der IHZE-Gelder (in Mio. CHF) anrechenbare (37 %) in Afrika eingesetzt. Das grösste Engagement er- folgte dort in den Schwerpunktländern des LED, konkret Ausgaben in Burkina Faso, Mali, Mosambik, Niger, Sambia, Sene- gal und Simbabwe. 17 % der Mittel wurden für Entwick- 2000 4'112 13'451'090 0.33 % lungsprojekte in Zentral- und Südamerika, insbesondere 2001 3'782 15'114'860 0.40 % in Bolivien und Peru, verwendet. 2002 3'698 14'010'065 0.38 % Das Engagement in Europa nimmt 15 % der Gelder 2003 3'538 15'055'869 0.43 % in Anspruch. Unterstützt werden Projekte in der Balkan- ÄUSSERES, bildung und kultur

94 | Region und im ärmsten Land Europas, in der Republik Moldau. In den Ländern des Balkans, hauptsächlich im Kosovo und in Bosnien und Herzegowina, engagiert sich das Ausländer- und Passamt im Rahmen der Internatio- nalen Flüchtlings- und Migrationshilfe. Der Schwerpunkt liegt dort auf der Friedensförderung, dem Schutz und der Integration von ethnischen Minderheiten und dem Auf- bau von Strukturen zur Existenzsicherung. Das Engagement in Asien nimmt 10 % der IHZE- Gelder in Anspruch. Der LED ist dort in den Schwer- punktländern Afghanistan und Kirgisistan tätig. Gut ein Fünftel der Mittel wird nicht projektspezifisch ausbezahlt oder länderübergreifenden Programmen zu- geführt. Diese Beiträge, welche in der untenstehenden Projektliste in der Länderspalte als « International » be- zeichnet werden, sind essentiell, um grenzüberschrei- tende Aktivitäten oder unterfinanzierte Programme zu unterstützen und die Grundkosten von Entwicklungsor- ganisationen zu decken.

International 21% Afrika 37%

Europa 15%

Asien Süd- und Zentralamerika 10% 17%

Klimafinanzierung In der nachfolgenden detaillierten Projektliste scheinen sämtliche Beiträge auf, die im Berichtsjahr getätigt wor- den sind. Zusätzlich aufgeführt sind Beiträge im Rahmen der Klimafinanzierung. Es handelt sich dabei um Gelder in der Höhe von CHF 200'000, die vom Landtag zusätz- lich zum IHZE-Budget gesprochen worden sind. Bei der Verwendung dieser Gelder über bilaterale Entwicklungs- projekte werden jedoch die bestehenden Strukturen der IHZE verwendet. Konkret bedeutet dies, dass im Be- richtsjahr der LED und das Amt für Auswärtige Ange- legenheiten diejenigen Projekte koordinierten, welche über die Klimafinanzierung umgesetzt wurden. Es ist wichtig herauszustreichen, dass es sich hierbei um Mit- tel handelt, die zusätzlich zur IHZE gesprochen worden sind. Gemäss OECD ist es erlaubt, diese Projekte an die ODA anzurechnen. ÄUSSERES, bildung und kultur

Internationale Humanitäre Zusammenarbeit und Entwicklung (IHZE): Projektliste 2013 | 95

Not- und Wiederaufbauhilfe (Amt für Auswärtige Angelegenheiten)

Projekt Länder Partner Betrag CHF ODA CHF

Beitrag für syrische Flüchtlinge Libanon ADA 100'000 100'000 Nahrungsmittelhilfe Mali Caritas CH 100'000 100'000 Nothilfe in Darfur Sudan Caritas CH 100'000 100'000 Spendenaufstockung für syrische Flüchtlinge Armenien Caritas FL 10'000 10'000 Schulbildung für syrische Flüchtlingskinder Jordanien DEZA 250'000 250'000 Wiederaufbau einer Schule in Port-au-Prince Haiti DEZA 200'000 200'000 Jahresbeitrag International Hilfswerk Liechtenstein 20'000 20'000 Transportkosten International Hilfswerk Liechtenstein 115'214 115'214 Allgemeiner Beitrag an den IKRK-Sonderfonds für Behinderte International IKRK 50'000 50'000 Beitrag an das Programm « Health Care in Danger » International IKRK 200'000 200'000 Beitrag an die Regionaldelegation in Harare Malawi; Mosambik; Namibia; IKRK 200'000 200'000 Sambia; Simbabwe Hilfsprogramme für Minenopfer International IKRK 100'000 100'000 Jährlicher Beitrag an den IKRK-Hauptsitz International IKRK 200'000 200'000 Spendenaufstockung Kreuz des Südens Guinea; Guinea-Bissau; Kreuz des Südens 15'000 15'000 Mauretanien; Mali; Senegal Jahresbeitrag Katastrophenfonds International LRK 50'000 50'000 Spendenaufstockung Syrien LRK 50'000 50'000 Spendenaufstockung Weihnachtsaufruf Demokratische Republik Kongo LRK 50'000 50'000 Nothilfeprogramm nach dem Taifun Haiyan Philippinen MEDAIR 50'000 50'000 Central Emergency Response Fund (CERF) International OCHA 250'000 250'000 Beitrag für die medizinische Grundversorgung Simbabwe SolidarMed 50'000 50'000 Umsetzung Ottawa-Konvention International UNMAS 25'000 25'000 (Beitrag Minenräumung / Minenopferhilfe) Allgemeiner Beitrag an das UNO-Hilfswerk International UNRWA 100'000 100'000 für Palästinaflüchtlinge Nahrungsmittelhilfe Demokratische Volks- WFP 100'000 100'000 republik Korea Nahrungsmittelhilfe Mali WFP 100'000 100'000 Nothilfefonds des Welternährungsprogramms International WFP 100'000 100'000 Nothilfeprogramm nach dem Taifun Haiyan Philippinen WFP 100'000 100'000

Total 2'685'214 2'685'214 ÄUSSERES, bildung und kultur

96 | Internationale Flüchtlings- und Migrationshilfe (Ausländer- und Passamt; Amt für Auswärtige Angelegenheiten)

Projekt Länder Partner Betrag CHF ODA CHF

Relokation Flüchtling aus Malta FL BFM 4'063 4'063 Beitrag zum Aufbau einer privaten Träger- Kosovo Caritas CH 65'000 65'000 schaft für die Berufsfachschule Gjakova Einkommensschaffung und ländliche Kosovo Caritas CH 20'000 20'000 Entwicklung in Prizren und Dragash Infrastruktur- und Entwicklungsprojekt für Kosovo Caritas CH 120'000 120'000 ethnische Minderheiten in Gjakova (Phase 1) Integration und lokale Entwicklung Kosovo Caritas CH 150'000 150'000 in Prizren und Dragash Integration von Minderheiten und Kosovo Caritas CH 173'000 173'000 ökonomische Entwicklung in Strpce Kindergartenprojekt in Drenas, Kosovo Caritas CH 150'000 150'000 Prizren und Djakova Soziale und berufliche Integration Moldau Caritas CH 150'000 150'000 von Jugendlichen (Phase 4) Sozialer Wohnbau für Roma Bosnien-Herzegowina Caritas CH 278'478 278'478 Verminderung von Abwanderung Bosnien-Herzegowina Caritas CH 270'000 270'000 durch Beerenproduktion (Phase 4) Migration und Entwicklung Armenien Caritas Vorarlberg 123'700 123'700 Der Gewalt begegnen – Psychosoziale Bosnien-Herzegowina cfd 10'000 10'000 Unterstützung Beitrag an das Global Forum on Migration International DEZA 30'000 30'000 and Development Beteiligung an Schweizer Migrations- International DEZA 500'000 500'000 partnerschaften auf dem Westbalkan Beitrag an Climate Displacement Law Project International Displacement Solutions 25'000 25'000 Allgemeiner Beitrag International IDMC 100'000 100'000 Nachhaltige Lösungen für die Unterbringung International IDMC 50'000 50'000 von Binnenvertriebenen in urbanen Gebieten Migration Paper (Migration Asylum Refugees International MARRI 6'174 6'174 Regional Initiative, MARRI, westl. Balkan) Förderung der Grundausbildung von Afghanistan RET 220'000 220'000 Frauen in der Provinz Parwan Schulbildungsprojekt für Roma-Kinder Mazedonien; Serbien Stiftung Kinderdorf Pestalozzi 40'000 40'000 Hilfsprogramm Nördliches Afrika UNHCR 100'000 100'000 Hilfsprogramm Westliches Afrika UNHCR 100'000 100'000

Total 2'685'415 2'685'415

Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit (Liechtensteinischer Entwicklungsdienst LED) Für die Verwendung der Mittel wird auf die separate Berichterstattung des LED verwiesen.

Betrag CHF ODA CHF

Total 16'850'000 16'850'000 ÄUSSERES, bildung und kultur

Multilaterale Entwicklungszusammenarbeit | 97 (Amt für Auswärtige Angelegenheiten)

Projekt Länder Partner Betrag CHF ODA CHF

Betreuung und Reintegration Demokratische Republik Kongo Advocacy Project 20'000 20'000 von sexuell missbrauchten Frauen Beitrag zu Tuberkulosebekämpfung Tansania APOPO 50'000 50'000 Folterprävention in Lateinamerika International APT 200'000 200'000 (5-Jahresprogramm) Jahresveranstaltung AGOCA Kirgisistan CAMP 17'290 17'290 Hausisolationen und effiziente Öfen Kirgisistan Camp Alatoo 24'640 24'640 Allgemeiner Beitrag an eine NGO International Child Soldiers International 20'000 20'000 im Bereich Kindersoldaten Begrünung öffentlicher Gebäude in Ganja Georgien Community & Environment, Tiflis 13'591 13'591 Energieeffizienter Kindergarten in Poti Georgien Community & Environment, Tiflis 19'243 19'243 Erosionsschutz und Aufforstung (FSF) Georgien Community & Environment, Tiflis 12'375 12'375 Promotion of renewable energy Georgien Community & Environment, Tiflis 13'613 13'613 sources in Arsha und Sevan Verbesserung der Energieeffizienz Georgien Community & Environment, Tiflis 71'845 71'845 in Gemeinden West-Georgiens Wiederherstellung der Wasserfassungen Georgien Community & Environment, Tiflis 8'802 8'802 und Erstellung der Wasserleitungen nach Rüfegängen in Shalauri Allgemeiner Beitrag International Concordis International 20'000 20'000 Beitrag ans Genfer Zentrum für die International DCAF 20'000 20'000 demokratische Kontrolle der Streitkräfte Erosion / Aufforstung / Pflanzgarten Georgien Diverse 102'727 102'727 International Swiss U16 Cup – Gastteam Laos Laos Diverse 25'000 25'000 Übernahme Reisespesen FIU Kirgistan Kirgisistan Diverse 4'219 4'219 Wiederherstellung und Verbauung Georgien Diverse 19'014 19'014 Kaparchina Fluss Akademie für politische Bildung in Sarajewo Bosnien-Herzegowina Europarat 18'555 18'555 Förderung von Meinungs- und Medienfreiheit Marokko Europarat 43'295 43'295 Schutz von Kindern vor sexueller Moldau Europarat 59'129 59'129 Ausbeutung und Missbrauch Beitrag an das Programm International Geneva Call 30'000 30'000 « Children and Armed non-State Actors » Beitrag für das Programm zum Schutz International Geneva Call 30'000 30'000 von Frauen in bewaffneten Konflikten Schulungskurse für Menschenrechts- International Geneva for Human Rights 10'000 10'000 verteidiger aus Entwicklungsländern Allgemeiner Beitrag Globaler Fonds gegen International Globaler Fonds gegen HIV / Aids 100'000 100'000 HIV / Aids, Malaria und Tuberkulose Förderung von Frauen und Gender-Themen International HD Centre 75'000 0 in Friedensmediationen Beitrag ans generelle Budget des International ICAR 300'000 300'000 International Centre for Asset Recovery Allgemeiner Beitrag International ISHR International 20'000 20'000 Service for Human Rights Model Law on Human Rights Defenders International ISHR International 25'000 25'000 Service for Human Rights Programm gegen sexuelle International Justice Rapid Response 25'000 0 und gender-basierte Gewalt iPhone / Smartphone – Applikationen International Lucid 10'000 0 zu WPS und CAAC Verbesserte Umsetzung von Sicherheitsrats- International NGO Working Group 10'000 0 resolution 1325 zum Einbezug von on Women, Peace and Security ÄUSSERES, bildung und kultur

98 | Projekt Länder Partner Betrag CHF ODA CHF

Frauen in Friedensprozessen Beitrag Anti-Corruption Network for International OECD 28'125 28'125 Eastern and Central Asia Allgemeiner Beitrag an OHCHR International OHCHR 25'000 16'000 Beitrag für die OHCHR-Abteilung für International OHCHR 40'000 25'600 Menschenrechtsübereinkommen OHCHR-Fonds für technische Zusammenarbeit International OHCHR 40'000 25'600 UNO-Fonds für Folteropfer International OHCHR 25'000 16'000 Allgemeiner Beitrag an die International OMCT 15'000 15'000 Weltorganisation gegen Folter Beitrag für das « Human Rights and International OSZE 60'000 60'000 Anti-Terrorism Programme » des ODIHR Beitrag für den « Legislation Review Fund » International OSZE 60'000 60'000 des ODIHR Allgemeiner Beitrag an das Sekretariat der International PCC SEE 20'000 20'000 Police Cooperation Convention for South East Europe Allgemeiner Beitrag an UN Women International UN Women 70'000 70'000 UNO-Fonds zur Bekämpfung von International UN Women 10'000 10'000 Gewalt gegen Frauen Allgemeiner Beitrag an UNAIDS International UNAIDS 25'000 25'000 Beitrag an das Mikrofinanz-Programm International UNCDF 100'000 100'000 des UNO-Kapitalentwicklungsfonds CleanStart International UNCDF 50'000 50'000 Allgemeiner Beitrag an UNDP International UNDP 25'000 25'000 Bekämpfung von Gewalt an Frauen Moldau UNDP 100'000 100'000 und Menschenhandel in Transnistrien Energieeffizienter Kindergarten Georgien UNDP 14'354 14'354 UNDP-Korruptionsbekämpfungs- International UNDP 100'000 100'000 programm (PACDE) Allgemeiner Beitrag an UNFPA International UNFPA 25'000 25'000 Globales Programm zur Verbesserung der International UNFPA 15'000 15'000 Verfügbarkeit von Produkten im Bereich reproduktive Gesundheit Allgemeiner Beitrag an UNICEF International UNICEF 25'000 25'000 Thematischer Fonds für « HIV / Aids und Kinder » International UNICEF 125'000 125'000 Allgemeiner Beitrag an UNITAR International UNITAR 10'000 10'000 Online-Trainingskurs zu « Kinder in International UNITAR 10'000 10'000 bewaffneten Konflikten » Beitrag an die Ausserordentlichen Kambodscha UNO 30'000 0 Gerichtshöfe in Kambodscha (ECCC) Vortragsreihe zu Frauen, International UNO 4'858 0 Frieden und Sicherheit Allgemeiner Beitrag ans UNODC International UNODC 25'000 25'000 Beitrag an NGO-Aktivitäten zum Schutz International Watchlist on Children and 15'000 0 von Kindern in bewaffneten Konflikten Armed Conflict Polio Impfkampagne von UNICEF und WHO International; Afghanistan; WHO 25'000 25'000 Indien; Pakistan; Nigeria Beitrag an das « PeaceWomen » Programm International Women's International 10'000 0 League for Peace and Freedom Genereller Beitrag an den Doha Trust Fund International WTO 40'000 40'000 Globale Kampagne für den Schutz von International WWSF 10'000 10'000 Kindern vor Missbrauch

Total 2'595'675 2'369'017 ÄUSSERES, bildung und kultur

Öffentlichkeitsarbeit | 99 (Amt für Auswärtige Angelegenheiten)

Projekt Länder Partner Betrag CHF ODA CHF

IHZE-Veranstaltung zum Thema Haiti Haiti Diverse 6'776 6'776 Jahresbericht IHZE International Diverse 16'701 16'701 Projektreise Sambia Sambia LED 16'045 16'045

Total 39'522 39'522

Secondments (Amt für Auswärtige Angelegenheiten)

Projekt Länder Partner Betrag CHF ODA CHF

Secondment beim Genfer Zentrum für die International DCAF 392'855 392'855 demokratische Kontrolle der Streitkräfte (DCAF)

Total 392'855 392'855 ÄUSSERES, bildung und kultur

100 | Sonstige Beiträge an internationale Organisationen (Amt für Auswärtige Angelegenheiten und diplomatische Vertretungen Liechtensteins)

Projekt Länder Partner Betrag CHF ODA CHF

Beitrag an die Koalition für den ICC International Coalition for the ICC 10'000 0 Beiträge an die Organisation des Vertrags International CTBTO 10'154 0 über das umfassende Verbot von Nuklear- versuchen (CTBTO) Deutscher Übersetzungsdienst der UNO International Deutscher Übersetzungsdienst 10'000 0 Allgemeiner Beitrag an den Europäischen International Europarat 25'000 0 Gerichtshof für Menschenrechte zum Abbau der Beschwerden Allgemeiner Beitrag an die Internationale International IACA 30'638 0 Anti-Korruptionsakademie Regulärer Beitrag an die Internationale International IAEO 34'517 0 Atomenergie-Organisation Freiwilliger Beitrag für die International IAEO 9'072 9'072 technische Zusammenarbeit Beitrag Internationaler Strafgerichtshof ICC International ICC 19'223 0 Opferfonds des ICC International ICC Victims Trust Fund 10'000 0 Freiwilliger Beitrag an die International International ICG 10'000 10'000 Crisis Group Freiwilliger Beitrag ans International International ICTJ 10'000 10'000 Center for Transitional Justice Freiwilliger Beitrag an das International IPA 10'000 0 International Peace Institute Jahresbeitrag IRENA International IRENA 1'211 0 Jahresbeitrag Ramsar Konvention International IUCN 1'000 1'000 Freiwillige Beiträge an die NGO International NGO Working Group on 10'000 0 Working Group on WPS Women, Peace and Security Beitrag an die Organisation für das International OPCW 7'241 0 Verbot chemischer Waffen (OPCW) Beitrag an das « Guidebook on Preventing International OSZE 32'629 0 Terrorism and Countering Violent Extremism and Radicalization that Lead to Terrorism » Entmilitarisierungsprogramm im Montenegro OSZE 18'383 18'383 Bereich Kleinwaffen Programm « Civic Action for Security International OSZE 24'510 24'510 and Environment » Projekt zur Verhütung von Menschenhandel Moldau OSZE 12'255 12'255 für Kinder ohne elterliche Fürsorge Allgemeiner Beitrag International Parliamentarians for 10'000 1'000 Global Action Freiwilliger Beitrag an die Organisation International SC Report 10'000 0 Security Council Report Jahresbeitrag Ständiges Sekretariat der International Sekretariat Alpenkonvention 21'113 0 Alpenkonvention Jahresbeitrag Wüstenbildungskonvention International UNCCD 822 822 Allgemeiner Beitrag an den EMEP Trust Fund International UNECE 423 376 Jahresbeitrag Genfer Konvention (Konvention International UNECE 386 344 über die weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung) Jahresbeitrag Basler Konvention International UNEP 458 458 Jahresbeitrag Biodiversitätskonvention International UNEP 1'208 1'208 Jahresbeitrag Bonner Konvention zum Schutz International UNEP 616 616 von Wandertieren (CMS) ÄUSSERES, bildung und kultur

| 101 Projekt Länder Partner Betrag CHF ODA CHF

Jahresbeitrag Multilateraler Fonds des International UNEP 14'237 14'237 Montrealer Protokolls (Ozonfonds) Jahresbeitrag Rotterdamer Übereinkommen International UNEP 200 200 Jahresbeitrag UNEP bzw. Environment Fund International UNEP 8'370 8'370 Jahresbeitrag Klimakonvention International UNFCCC 1'603 978 Jahresbeitrag Kyoto-Protokoll International UNFCCC 1'009 615 Beitrag an die Finanzierung der UNO-Tribunale International UNO 20'216 0 Reguläre Beiträge an International UNO 833'274 58'329 UNO-Peacekeeping Missionen Regulärer Beitrag UNO International UNO 212'626 38'273 Freiwillige Beiträge an PeaceWomen International Women's International 10'000 0 League for Peace and Freedom

Total 1'442'394 211'046

Klimafinanzierung (Amt für Auswärtige Angelegenheiten; Liechtensteinischer Entwicklungsdienst LED)

Projekt Länder Partner Betrag CHF ODA CHF

Dissemination of energy efficient technologies Kirgisistan; Tadschikistan Camp Alatoo 34'636 34'636 Adaptierung an den Klimawandel durch Simbabwe Diverse 65'100 65'100 Erhaltung der Wälder und Aufforstung Verbesserung der Klimaadaptierung durch Salomoninseln UNCDF 50'000 50'000 Unterstützung lokaler Regierungen Projekt zur Unterstützung von fussbetriebenen Tansania W3W 48'000 48'000 Pedalpumpen (Wasser für die Dritte Welt)

Total 197'736 197'736

Betrag CHF ODA CHF

Total IHZE-Ausgaben 25'248'681 25'022'023 Sonstige Beiträge an internationale Organisationen 211'046 Klimafinanzierung 197'736 Flüchtlingsbetreuung im Inland 683'352 Katastrophenfonds Gemeinden 75'000

Total ODA 26'189'157 ÄUSSERES, bildung und kultur

102 | Bildung mission « Standards für die Risikogruppe » entwickelt Neues Lernen derzeit Unterrichtsmaterialien mit der Im Berichtsjahr wurde eine grosse Zahl von Projekten um- Ausrichtung auf lebenspraktische Kommunikation für gesetzt und weitergeführt. Dabei ging es in erster Linie da- die schwächeren Schülerinnen und Schüler der Ober- rum, die Schulen und Lehrpersonen noch mehr darin zu schule. unterstützen, sich auf die Schülerinnen und Schüler sowie ihre spezifischen Begabungen konzentrieren zu können. Projekte im Pflichtschulbereich

Übergeordnete Projekte Neugestaltung der 9. Schulstufe Das im Juli 2010 gestartete Projekt « Neugestaltung der Technikförderung 9. Schulstufe » befand sich 2013 im letzten Projektjahr. 2012 hat die Regierung ein langfristig angelegtes Kon- Ziel des Projekts ist die Optimierung des Übergangs von zept zur Technikförderung verabschiedet. Die Begleit- der obligatorischen Schule in die weiterführenden Aus- gruppe der Regierung, zusammengesetzt aus Vertretern bildungsgänge. Basierend auf Standortgesprächen ge- des Schulamtes, der Liechtensteinischen Industrie- und gen Ende der 8. Schulstufe wird die 9. Schulstufe auf Handelskammer, der Wirtschaftskammer Liechtenstein eine individuellere Förderung ausgerichtet und die Zu- sowie des Amtes für Volkswirtschaft, hat 2013 eine Be- sammenarbeit zwischen Schule, Eltern und Berufsbe- standesaufnahme zu den schon laufenden Massnahmen ratung intensiviert. Die Rückmeldungen sind insgesamt und Projekten erarbeitet und die Weiterbildungsange- sehr positiv. Eine Evaluation wurde in die Wege geleitet. bote für die Lehrerschaft erweitert. Oberschule Schulleitung Die Informationskampagne « Oberschule macht Schule » Anstellung und Besoldung der Schulleitungen wurden wurde mit der Feier zum 40-jährigen Bestehen der Ober- mit der Verordnungsanpassung 2012 neu geregelt und schulen abgeschlossen. Mehrere über das Jahr verteilte richten sich neu nach dem Staatpersonalgesetz. Seit Aktionen zeigten die vielfältigen Angebote zur individu- Mitte 2013 sind sämtliche Schulleiterinnen und Schul- ellen Förderung der Schülerinnen und Schüler auf. leiter sowie sämtliche Stellvertretungen der öffentlichen Schulen mit entsprechenden Dienstverträgen angestellt Fördermassnahmen worden. Für jede Schulleiterstelle (inkl. Rektoren und Das Gesamtkonzept « Fördermassnahmen im liechten- Prorektoren) gibt es eine in der Besoldungsverordnung steinischen Bildungswesen » liegt seit August 2012 vor. definierte Richtposition. Im Rahmen von verschiedenen Wie in vielen deutschschweizerischen Kantonen wurde Schulungen wurden die Schulleiterinnen und Schullei- in diesem Rahmen im Berichtsjahr auch das « Standar- ter sowie ihre Stellvertretungen auf ihr neu definiertes disierte Abklärungsverfahren » (SAV) für den Schul- Aufgabengebiet vorbereitet, da auch die Kompetenzen psychologischen Dienst eingeführt. An den einzelnen im Bereich des Schulbetriebs und im Personalbereich er- Schulstandorten wurde das umfassende Kontingent für weitert wurden. besondere schulische Massnahmen umgesetzt. Dabei wird Wert auf eine frühe, gute Unterstützung der Kin- Ergebnisse PISA 2012 der gesetzt. Das Kontingent umfasst auch die Begab- Im Dezember 2013 wurden die Ergebnisse des PISA- tenförderung sowie den Unterricht Deutsch als Zweit- Tests 2012 veröffentlicht. Im Frühjahr 2012 nahmen alle sprache. 15-jährigen Schülerinnen und Schüler an den PISA-Prü- fungen teil. Erfreulicherweise konnten die guten Resul- Dezentralisierung und Kontingentierung der Logopä- tate der Vorjahre bestätigt werden. In Mathematik er- die reichte Liechtenstein sogar das beste Resultat in ganz Die landesweite Dezentralisierung der Logopädie konnte Europa. In den Fächern Lesen und Naturwissenschaften im Berichtsjahr vollständig umgesetzt werden, sodass waren nur wenige Länder signifikant besser als Liech- die Logopädie in allen Gemeinden vor Ort angeboten tenstein. werden kann. Die entsprechende Leistungsvereinbarung zur Dezentralisierung und Kontingentierung, welche Verein Neues Lernen zwischen der Regierung und dem Heilpädagogischen Gemäss der Leistungsvereinbarung mit der Regierung Zentrum abgeschlossen wurde, konnte im ersten Jahr ih- unterstützt der Verein die Einführung des Englischun- rer Gültigkeit erfolgreich umgesetzt werden. terrichtes beginnend in der 1. Klasse der Primarschu- len. Zu diesem Zweck wurden geeignete Arbeitsmittel Tagesschulen entwickelt und die Lehrpersonen für einen handlungs- Im März 2013 hat die Regierung das Gesamtkonzept orientierten Fremdsprachenunterricht ausgebildet. Der- « Tagesschulen in Liechtenstein » zur Kenntnis genom- zeit sind Unterrichtsmaterialien für die erste bis sechste men. Dieses Gesamtkonzept beschreibt die Rahmenbe- Schulstufe erhältlich. In Zusammenarbeit mit der Kom- dingungen für künftige Tagesschulen auf allen Stufen. ÄUSSERES, bildung und kultur

Die Schulversuche in Schaan und Vaduz konnten 2013 Jahre angelegt. Aufgrund der grossen Nachfrage hatte | 103 abgeschlossen werden. Beide Tagesschulen wurden in die Regierung mit Beginn des Schuljahres 2012 / 13 die den Regelbetrieb der Gemeindeschulen Schaan und Va- Führung einer zweiten Klasse bewilligt. duz aufgenommen. Der Schulversuch endete am 31. Juli 2013. Mit Be- schluss vom 6. März 2013 hat die Regierung die defi- Projekte auf der Sekundarstufe II nitive Einrichtung des Vollzeitlehrgangs mit den beiden Schwerpunkten « Wirtschaft » und « Technik » beschlos- Weiterentwicklung des Freiwilligen 10. Schuljahres sen und die Rahmenbedingungen festgelegt. Die defi- Im Auftrag der Regierung wurde von 2011 bis 2013 das nitive Einführung des Vollzeitlehrgangs erforderte eine Konzept der Schule weiterentwickelt. Das Lehrerteam, Änderung der Verordnung über die Berufsmittelschule. unterstützt durch eine interne Arbeits- / Steuergruppe und durch die pädagogische Arbeitsstelle des Schul- Hochschulwesen amtes, setzte dabei Schwerpunkte in den Bereichen « Profilierung », « Individualisierung » und « Projektunter- Entwicklung eines Nationalen Qualifikationsrahmens richt ». Im Zuge der Neuerungen wurde auch die Lektio- für den Hochschulbereich nentafel des 10. Schuljahres optimiert. Mit diesem neuen Im September 2013 hat die Regierung den positiven Konzept wurde das Projekt « Weiterentwicklung des Frei- Prüfbericht der Expertengruppe zur Zertifizierung des willigen 10. Schuljahres » kostenneutral umgesetzt. Nationalen Qualifikationsrahmens für den Hochschulbe- reich (NQFL-HS) zur Kenntnis genommen und geneh- Bilinguale Matura migt. Der Bericht bestätigt die Kompatibilität des NQFL- Der im Mai 2009 von der Regierung beschlossene Schul- HS mit dem Qualifikationsrahmen für den Europäischen versuch zur Einführung einer bilingualen Matura am Hochschulraum (Bologna-Rahmen). Damit konnte ein Liechtensteinischen Gymnasium dauert bis zum Ende wichtiges Instrument für die bessere Vergleichbarkeit des Schuljahres 2015 / 16. Im Rahmen des Schulver- und Anerkennung der Hochschulabschlüsse sowie zur suches wurde die Führung einer Klasse bewilligt. Hier Förderung der akademischen und beruflichen Mobili- wird Englisch als Unterrichtssprache in den Fächern tät eingeführt werden. Im Zuge der notwendigen Anpas- Mathematik und Geografie eingesetzt. Zwischenzeitlich sung der Hochschulverordnung wurden noch weitere wurde der bilinguale Unterricht auf das Fach « Wirtschaft Änderungen vorgenommen. Die Umsetzung obliegt nun und Recht » in der 7. Klasse ausgeweitet. Die Rückmel- den Hochschulen. dungen zum Schulversuch sind bis anhin sehr positiv, obwohl die Anzahl interessierter Schülerinnen und Schü- Universität Liechtenstein ler unter den Erwartungen geblieben ist. Am Ende des Im Berichtsjahr wurde der Bericht und Antrag betref- Schuljahres 2014 / 15 soll nach zwei abgeschlossenen fend die Gewährung eines Staatsbeitrags an die Uni- Maturajahrgängen das Projekt evaluiert werden. versität Liechtenstein für die Jahre 2014 bis 2016 erar- beitet. Im Vorfeld dieses Finanzbeschlusses gab es im Überprüfung der gymnasialen Oberstufe am Liechten- Landtag Diskussionen bezüglich der Strategie der Regie- steinischen Gymnasium rung zur Universität Liechtenstein. Die Diskussion des Die Oberstufe des Liechtensteinischen Gymnasiums Strategieberichts der Regierung im Herbst 2012 brachte wurde vor gut zehn Jahren im Rahmen eines mehrjäh- aber zum Ausdruck, dass der Landtag im Grundsatz die rigen Projekts reformiert. Nachdem schon diverse klei- bestehende Ausrichtung der Universität gutheisst. Des- nere Änderungen vorgenommen wurden, hat die Re- halb verzichtete die Regierung auf eine grundsätzliche gierung das Schulamt beauftragt, die Struktur und Hinterfragung und Überarbeitung der Eignerstrategie Ausgestaltung der gymnasialen Oberstufe zu überprü- aus dem Jahr 2010. Der Landtag hat in seiner Novem- fen. Diese Überprüfung soll insbesondere in folgenden bersitzung 2013 dem Finanzbeschluss zugestimmt; der Bereichen erfolgen: Profile, Stundentafel mit dem Ziel Staatsbeitrag wurde ohne Kürzungen auf dem Stand der der Stärkung der Naturwissenschaften, Klassenbildung, Vorjahre belassen. Basierend auf dem Finanzbeschluss, Wahlpflichtkurse sowie Promotionsbestimmungen. Der der Eignerstrategie und der strategischen Planung 2014 Einbezug der Schule erfolgt über das Rektorat sowie eine bis 2016 der Universität Liechtenstein erfolgte die Ausar- Begleitgruppe, die aus Lehrpersonen sowie einem Mit- beitung einer Leistungsvereinbarung für die Jahre 2014 glied des Rektorates besteht. bis 2016. Im April 2012 reichte die Universität Liechtenstein Vollzeitlehrgang an der Berufsmaturitätsschule Liech- einen Antrag auf Bewilligung eines juristischen Dokto- tenstein rats ein. Nach Abschluss der Diskussionen bezüglich Im März 2010 bewilligte die Regierung die Führung der strategischen Ausrichtung der Universität im Land- eines Vollzeitlehrgangs in den beiden Schwerpunkten tag wurde die Evaluationsagentur Baden-Württemberg « Wirtschaft » und « Technik ». Der Schulversuch startete evalag mit der Begutachtung des Konzepts beauftragt. im Schuljahr 2010 / 11 mit einer Klasse und war auf drei Der Bericht der evalag lag im September 2013 vor und ÄUSSERES, bildung und kultur

104 | wurde der Universität zur Stellungnahme übergeben. Ein Zudem wurde im Berichtsjahr zum zweiten Mal ein Preis Beschluss der Regierung bezüglich der Bewilligung des der Regierung für Nachwuchsforschung an der Universi- Doktoratsstudiengangs ist im Frühjahr 2014 zu erwarten. tät Liechtenstein in Höhe von insgesamt CHF 10'000 an drei Preisträger ausgerichtet. Internationale Akademie für Philosophie (IAP) Die Internationale Akademie für Philosophie im Fürsten- Berufsbildung und Berufsberatung tum Liechtenstein (IAP) ist eine seit mehr als 25 Jah- ren staatlich anerkannte liechtensteinische Hochschu- Berufsbildung leinrichtung. Aufgrund der Auflagen der Regierung auf Im Berichtsjahr wurden weitere Bildungsverordnungen der Basis eines vorgängig durchgeführten Peer Reviews im Bereich der beruflichen Grundbildung (Berufs-Regle- stellte die IAP im Jahr 2007 den Lehrbetrieb in Liech- mente) erlassen. tenstein aus strukturellen und finanziellen Gründen vo- Im Sommer 2013 erfolgte der Beitritt zur Höheren rübergehend ein. Seit diesem Zeitpunkt wurde an der Fachschulvereinbarung. Diese Vereinbarung ist ein in- IAP in Liechtenstein nur noch in beschränktem Umfang terkantonales Abkommen zur Finanzierungsregelung Forschung betrieben. Nach einer Phase der Neuorien- der Weiterbildungsangebote im Bereich der Höheren tierung, während der sie ihre Struktur und Organisation Berufsbildung. überarbeitet hat, reichte die IAP im März 2012 einen An- Zudem erfolgten weitere Arbeiten im Hinblick auf trag auf Bewilligung zur Wiederaufnahme des Dokto- den Abschluss eines bilateralen Abkommens zwischen ratsstudiengangs bei der Regierung ein. Im März 2013 Liechtenstein und der Schweiz betreffend die Anerken- erteilte die Regierung der IAP auf der Grundlage eines nung der Gleichwertigkeit von liechtensteinischen und positiven Evaluationsberichts die provisorische Bewilli- schweizerischen Lehrberufsabschlüssen. Das bilaterale gung zur Wiederaufnahme des Doktoratsstudiengangs. Abkommen soll im Laufe des kommenden Jahres in Kraft Nach Ablauf einer Frist von drei Jahren wird die IAP ei- treten. ner weiteren externen Evaluation / Akkreditierung unter- zogen. Berufsberatung Das Pilotprojekt « Unentgeltliche staatliche Laufbahnbe- Private Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL) ratung durch Dritte » wurde Ende 2013 abgeschlossen. Die Regierung unterstützte die Vortragsreihe « Health Die Evaluation konnte keinen systematischen Unter- and Life Sciences » in Form eines Projektbeitrags in Höhe schied zwischen der Beratung des ABB und jener der von CHF 40'000. Es fanden zehn öffentliche Vorträge privaten Laufbahnberater feststellen. Die Ergebnisse statt. Ein Symposium zum Gesundheitsrecht widmete zeigten deutlich auf, dass qualitativ kein Unterschied sich in diesem Jahr dem Thema « Was darf uns unsere zwischen den Beratungen besteht. Deshalb wurde keine Gesundheit kosten? ». Notwendigkeit gesehen, diesen Pilotversuch über die vereinbarte Zeit hinaus weiterzuführen. Im Anschluss Konferenzen daran wurde die Prüfung der Frage eingeleitet, ob die Laufbahnberatung eine staatliche Aufgabe sei. Die Klä- Die Verbindung und Zusammenarbeit mit der Schweiz rung dieser Frage wird Anfang 2014 erfolgen. und Österreich spielt eine wesentliche Rolle. Für Liech- tenstein ist es zentral, einen reibungslosen Anschluss Teilnahme an Erasmus+ an die weiterführenden Schulen und Universitäten im Ausland zu gewährleisten. Deshalb ist insbesondere die Ende 2013 ist die 3. Generation der europäischen Bil- Teilnahme Liechtensteins an den Treffen der Kantonalen dungs- und Jugendprogramme « Lebenslanges Lernen » Erziehungsdirektoren (EDK) wichtig. Auch an den Sit- und « Jugend in Aktion » ausgelaufen, an denen Liechten- zungen der Ostschweizer Erziehungsdirektoren (EDK- stein seit 1995 erfolgreich teilnimmt. Diese Programme Ost) wurde im Berichtsjahr teilgenommen. werden per 1. Januar 2014 von der 4. EU-Programmgene- ration unter dem Titel « Erasmus+ » abgelöst. Dies ist ein Beiträge an Bildungseinrichtungen Gesamtprogramm für die Bereiche allgemeine und beruf- liche Bildung, Hochschulbildung, Jugend und Sport. Da- Liechtenstein hat im Berichtsjahr den « Preis des Für- mit sollen die Effizienz gesteigert, die strategische Aus- stentums Liechtenstein für die wissenschaftliche For- richtung verstärkt und vermehrt Synergien zwischen den schung an der Leopold-Franzens Universität und der Me- verschiedenen Bereichen ausgeschöpft werden. dizinischen Universität Innsbruck » verliehen. Der Landtag hat in seiner Dezember-Sitzung den Ver- An den « Österreichischen Fonds zur Förderung der pflichtungskredit für die Beteiligung Liechtensteins am wissenschaftlichen Forschung » wurde wie in den Vor- EU-Programm « Erasmus+ » in den Jahren 2014 bis 2020 jahren ein Beitrag in Höhe von CHF 250'000 entrich- in der Höhe von EUR 5'017'000 genehmigt. tet. Einen Betrag in derselben Höhe wurde auch an den Im Gegenzug für die finanzielle Beteiligung erhält Schweizerischen Nationalfonds geleistet. Liechtenstein zur Durchführung und Finanzierung der ÄUSSERES, bildung und kultur

Projektträger und Teilnehmenden von der EU-Kommis- Weitere Schwerpunkte des Berichtsjahres waren die Vor- | 105 sion einen Beitrag von mindestens EUR 8.5 Mio. und bereitung und Durchführung der vom Ministerium organi- maximal EUR 21 Mio. über alle Programmjahre, sofern sierten oder mitbetreuten Kulturprojekte. Regierungsrätin jährlich die verfügbaren EU-Fördermittel zu 100 % mit Dr. Aurelia Frick nahm an zahlreichen Kulturveranstal- Projekten gebunden werden können. tungen teil und hielt Begrüssungs- und Eröffnungsanspra- Die Regierung befürwortet eine Teilnahme am EU- chen. Dies umfasste neben Veranstaltungen der liech- Programm « Erasmus+ », da die Erfahrungen Liechten- tensteinischen Kulturinstitutionen auch Konzerte sowie steins aus den bisherigen EU-Programmgenerationen Vernissagen und Ausstellungen mit in- und ausländischen äusserst positiv sind und die Erwartungen deutlich über- Künstlern oder Aktivitäten im Rahmen der Kulturaussen- troffen wurden. Die Bildungs- und Jugendprogramme politik. Die wichtigsten davon sind im Folgenden exempla- haben sich in Liechtenstein etabliert und sind zur zentra- risch aufgeführt, eine abschliessende Auflistung findet sich len Anlaufstelle für Jugend- und Schulprojekte, Lehrer- im Bericht des Amtes für Kultur. und Jugendleiterfortbildungen, Berufsbildungsprojekte, Auslandssemester und -praktika sowie Auslandsaufent- Liechtensteinische Projekte halte im Rahmen des europäischen Freiwilligendienstes geworden. Durch den jahrelangen Aufbau und die Pflege Wettbewerb « Schönste Bücher aus Liechtenstein 2012 » der internationalen Kooperationen der verschiedenen Bil- Der Wettbewerb « Schönste Bücher aus Liechtenstein » dungsakteure entstand eine dichte Vernetzung zwischen wird jährlich vom Amt für Kultur organisiert. Die Ur- den liechtensteinischen Jugend- und Bildungsorganisa- kunden für die Preisträger in den Bereichen Gestaltung, tionen und denen in ganz Europa. Diese Netzwerke stel- Druck, Bindung und Verlag werden von der Regierung len gegenwärtig und in Zukunft eine wertvolle Ressource verliehen. Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick konnte am für die Förderung des Bildungs- und Wirtschaftsstand- 11. März anlässlich einer Feierstunde die Urkunden für orts Liechtenstein dar. Zudem erleichtert die Teilnahme die prämierten Bücher des Jahres 2012 überreichen. an diesen EU-Programmen den Zugang zu den auslän- dischen Märkten, indem sie die Personen auf die sprach- Kulturforum 2013 lichen, (inter-)kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Das Ministerium lud am 9. November zu einer weiteren Gegebenheiten vorbereiten. Dadurch wird ein entschei- Auflage des Kulturforums Liechtenstein ein. Diese Ver- dender Standortfaktor für Liechtenstein weiter auf- und anstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Universität ausgebaut sowie gestärkt. Die zahlreichen internationa- Liechtenstein organisiert. Sie widmete sich dem Thema len Projektkooperationen und Bildungsmobilitäten un- Architektur, Raum und Kultur in Liechtenstein. Die Fragen terstützen die positive Wahrnehmung und das Image « Welchen Mehrwert leistet das Architekturschaffen für die des Landes Liechtenstein als attraktiven Bildungs- und Kultur Liechtensteins? Gibt es eine Bau- und Raumkultur? Wirtschaftsstandort. Wenn ja, bietet diese Raum für Kultur? » wurden gemein- sam mit ausgewählten Expertinnen und Experten erörtert. Corporate Governance EWR-Finanzierungsmechanismus Im Berichtsjahr wurden die zweimal jährlich abzuhal- Der EWR-Finanzierungsmechanismus-Fonds (www.ee- tenden Gespräche mit den fünf zugeteilten Institutionen agrants.org) bietet liechtensteinischen Kunstschaffen- – Universität Liechtenstein, Musikschule, Kunstschule, den eine finanzielle Unterstützung für Kulturprojekte Stiftung Erwachsenenbildung, Agentur für Internatio- mit ausländischen Partnerorganisationen. Auch im Jahr nale Bildungsangelegenheiten – abgehalten. 2013 wurden im Ministerium ausländische Anträge an liechtensteinische Kunstschaffende herangetragen und Kultur damit Kulturkooperationen ermöglicht.

Die Arbeiten im Geschäftsbereich Kultur bestehen zu Kulturaussenpolitische Projekte einem grossen Teil darin, die im Kulturbereich tätige Be- völkerung sowie die vielen meist öffentlich-rechtlichen In- Schweizer Kleinkunstbörse Thun stitutionen in ihrer Arbeit zu unterstützen und ihnen beim Liechtenstein war im Jahr 2013 Gastland an der Schwei- Aufbau der für ihre Arbeit notwendigen Strukturen behilf- zer Kleinkunstbörse in Thun. Zahlreiche Liechtensteiner lich zu sein. Künstlerinnen und Künstler hatten im April die Chance, Ein besonderer Aspekt kam den zahlreichen zu klären- bei diesem Kleinkunstfestival aufzutreten. Die Regie- den Fragen rund um den Aufbau des per 1. Januar 2013 rungsrätin nahm am 10. April an der Eröffnung der Klein- neu geschaffenen Amtes für Kultur zu. Dazu konnten im kunstbörse in Thun teil. Ministerium die konzeptuellen Arbeiten für die Novellie- rung des Kulturgüterrechtes weitergeführt werden. Zudem Botschafterinformationsveranstaltung wurde im Berichtsjahr die Amtsleitung ausgeschrieben und Fast 90 in Liechtenstein akkreditierte Diplomatinnen neu besetzt. und Diplomaten nahmen am 18. Juni am Botschafterin- ÄUSSERES, bildung und kultur

106 | formationstag der Regierung teil. Im Anschluss an die Amt für Auswärtige Veranstaltung wurden sie und liechtensteinische Ver- Angelegenheiten treterinnen und Vertreter zu einer Vernissage in das Liechtensteinische Landesmuseum eingeladen. Eröffnet wurde eine Ausstellung zum Thema Rheinnot. Aus An- Amtsleiter: Botschafter Dr. Martin Frick lass des 85-Jahr-Jubiläums dieses Hilfsprojektes reali- sierte das Landesmuseum in Zusammenarbeit mit dem Zu den Hauptaufgaben des Amtes für Auswärtige Ange- Königlich Dänischen Konsulat eine Ausstellung mit Au- legenheiten gehören die Vertretung der Interessen Liech- genmerk auf dieses von selbstloser Nächstenliebe ge- tensteins gegenüber dem Ausland, die Unterstützung der prägte Hilfsprojekt, das zum Frieden und zur Völkerver- Aussenministerin bei der Gestaltung und Koordination der ständigung beitragen sollte. Aussenpolitik sowie die Vorbereitung sämtlicher Regie- rungsgeschäfte betreffend internationale Übereinkommen Polymorphe Liechtensteiniade und Staatsverträge. Das Amt nimmt die Interessen Liech- Das Ministerium lud am 12. Juli zum zweiten Mal zur tensteins und seiner Bevölkerung im Rahmen der bilate- Polymorphen Liechtensteiniade am Poolbar Festival ralen und multilateralen Zusammenarbeit, im Verkehr mit Feldkirch ein. Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick und ihr internationalen Organisationen sowie durch Erbringung Amtskollege, der Vorarlberger Kulturlandesrat Harald konsularischer Dienstleistungen wahr. Dabei arbeitet das Sonderegger, trafen sich bei diesem Festival und spra- Amt eng mit dem Generalsekretariat des Ministeriums für chen über Strategien zur zukünftigen regionalen kultu- Äusseres, den liechtensteinischen diplomatischen Vertre- rellen Zusammenarbeit. Kuratiert wurde das Festival von tungen im Ausland sowie verschiedenen Stellen und Insti- Anna Hilti. tutionen innerhalb und ausserhalb der Landesverwaltung zusammen. Traduki-Halbjahreskonferenz Neben den eigentlichen Amtsaufgaben nahmen die di- Traduki ist ein europäisches Übersetzungsnetzwerk für plomatischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes Literatur. Liechtenstein beteiligt sich seit dem Jahr 2013 für Auswärtige Angelegenheiten im Berichtsjahr die Stell- daran. Träger sind zu gleichen Teilen das Ministerium zu- vertretung des Ständigen Vertreters beim Europarat in sammen mit der Kulturstiftung Liechtenstein. Aufgrund Strassburg und des Botschafters in Berlin sowie weitere der neuen Mitgliedschaft tagte der Traduki-Lenkungs- Aufgaben für die Aussenstellen wahr. ausschuss am 12. und 13. November in Liechtenstein. Einen Schwerpunkt der Tätigkeit des Amtsleiters Das Netzwerk Traduki haben das Bundesministerium und der diplomatischen Mitarbeiterinnen und Mitar- für europäische und internationale Angelegenheiten der beiter im Berichtsjahr bildeten erneut die bilaterale Zu- Republik Österreich, das Auswärtige Amt der Bundes- sammenarbeit, die europäische Zusammenarbeit sowie republik Deutschland, die Schweizer Kulturstiftung Pro die Zusammenarbeit auf multilateraler Ebene mit einem Helvetia, KulturKontakt und die S. Fischer Stif- Schwerpunkt im Bereich der internationalen Verbre- tung im Jahr 2008 in Berlin gemeinsam initiiert. Nam- chensbekämpfung, der Menschenrechte und der Inter- hafte Vertreterinnen und Vertreter dieser Institutionen nationalen Humanitären Zusammenarbeit und Entwick- besuchten aufgrund der Halbjahreskonferenz im Novem- lung. Weitere Hauptaufgaben der Amtstätigkeit stellten ber Liechtenstein. auch in diesem Berichtsjahr die Vorbereitungsarbeiten zur Unterzeichnung und Ratifikation diverser Überein- Besuche und Treffen kommen – einschliesslich der Erstellung von Berichten und Anträgen –, die Berichterstattung im Rahmen der Treffen mit Bundesrat Alain Berset internationalen Übereinkommen sowie die Vorbereitung Am 24. Januar traf sich Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick von und Teilnahme an zahlreichen Besuchen im In- und mit dem schweizerischen Bundesrat Alain Berset in Da- Ausland dar. Auch in diesem Berichtsjahr verursachten vos. Es wurden Kulturthemen von gemeinsamem Inte- aussenwirtschaftliche Themen und Finanzplatzagenden resse besprochen. einen bedeutsamen Aufwand. Zudem mussten wiederum diverse Fragebogen von Internationalen Organisationen Besuch des Direktors der Pro Helvetia beantwortet werden. Der neue Direktor der schweizerischen Kulturstiftung Im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit wurde Pro Helvetia, Andrew Holland, stattete Liechtenstein am den Beziehungen mit den beiden Nachbarländern Schweiz 18. Februar einen Besuch ab. Unter anderem stand ein und Österreich sowie mit Deutschland besondere Beach- Arbeitstreffen mit Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick auf tung geschenkt. Auch in diesem Jahr fanden wieder poli- dem Programm. tische Dialoge mit der Schweiz und Österreich statt. Das Instrument des politischen Dialogs dient dem Gedanken- austausch zwischen den Vertretern des Amtes für Auswär- tige Angelegenheiten sowie hochrangigen Vertretern des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegen- ÄUSSERES, bildung und kultur

heiten (EDA) bzw. des österreichischen Bundesministeri- gleitet wurden sie von einer Wirtschaftsdelegation mit | 107 ums für europäische und internationale Angelegenheiten hochrangigen Vertretern des Finanzplatzes. Im Rah- (BMeiA). Im Mai fand sodann zum ersten Mal ein poli- men des Staatsbesuches, der durch das Amt vorbereitet tischer Dialog mit Polen statt. Ebenso kam es im Juni zu und betreut wurde, fanden Treffen mit Singapurs Präsi- den zweiten politischen Konsultationen mit Tschechien. dent Tan, mit dem Premierminister, dem Industrie- und Auch konnte im Juni das in regelmässigen Abständen statt- Handelsminister sowie zahlreiche finanzplatzrelevante findende quadrilaterale Treffen zu konsularischen Fragen Expertengespräche statt. Weitere bedeutende Pro- zwischen der Schweiz, Österreich, Slowenien und Liechten- grammpunkte waren die Eröffnung der Ausstellung der stein in Vaduz abgehalten werden. Fürstlichen Sammlung im Nationalmuseum in Singapur Wie in den vergangenen Jahren wurden diverse Ak- und des ersten liechtensteinischen Honorarkonsulats kreditierungs- und Beglaubigungsverfahren für diploma- in Asien. Am 29. Juni folgte die Eröffnung eines Hono- tische und konsularische Vertreter durchgeführt. Eine zu- rarkonsulats in Hongkong durch Aussenministerin Dr. nehmende Anzahl konsularischer Fälle konnte mit Hilfe der Aurelia Frick. Liechtensteinischen Botschaft in Bern und des EDA gelöst Eine Fortsetzung fand auch die quadrilaterale Zu- werden. Höhepunkt im konsularischen Bereich war die Er- sammenarbeit mit der Schweiz, Österreich und Slo- öffnung des Liechtensteinischen Honorarkonsulats in Sin- wenien. Das Amt nahm unter anderem am Treffen der gapur, gefolgt von der Eröffnung des Liechtensteinischen Staats- und Generalsekretäre und an den Treffen zu Fra- Honorarkonsulats in Hongkong. gen der konsularischen Zusammenarbeit teil. Einen zen- Auch in diesem Berichtsjahr bearbeitete das Amt zahl- tralen Bestandteil der Pflege der Nachbarschaftsbezie- reiche Fragen aus der Bevölkerung und dem Ausland zu hungen bildeten wiederum die politischen Dialoge mit Liechtenstein sowie zur liechtensteinischen Aussenpolitik der Schweiz und Österreich. Daneben fanden auch po- und vermittelte Kontakte zu Behörden und Vertretern der litische Konsultationen mit Polen und Tschechien statt. Privatwirtschaft. Der Amtsleiter sowie die Mitarbeiterinnen Die Beziehungen mit Tschechien konnten seit der Wie- und Mitarbeiter hielten zudem eine Reihe von Vorträgen zu deraufnahme der bilateralen Beziehungen im Jahr 2009 Themen der liechtensteinischen Aussenpolitik und waren deutlich intensiviert werden. Eine Intensivierung haben Gastgeber bei verschiedenen Anlässen. in den letzten Jahren auch die Beziehungen mit China er- fahren. Ausdruck dieser vertieften Beziehungen war der Bilaterale Zusammenarbeit Besuch von S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein Die Pflege der vielfältigen bilateralen Beziehungen mit und von Aussenministerin Dr. Aurelia Frick vom 3. bis 6. den Schwerpunktländern sowie mit weiteren Staaten war November in Peking. auch im Berichtsjahr eine zentrale Aufgabe des Amtes. Die Anzahl der Staaten, mit denen Liechtenstein diplo- Europäische Zusammenarbeit matische Beziehungen unterhält, sowie die Anzahl der Die Stellvertretung des Ständigen Vertreters beim Euro- akkreditierten Botschafter haben in den letzten Jahren parat wird vom Amt aus wahrgenommen. Die Aufgaben stetig zugenommen, was zu vermehrten bilateralen Kon- des Stellvertreters umfassten die Teilnahme an diversen takten führte. Die bilateralen Kontakte wurden gezielt Treffen in Strassburg im Zusammenhang mit der Reform dazu benutzt, um liechtensteinische Anliegen und Posi- des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und tionen zu deponieren und Informationen zur Aussenpoli- weiteren Menschenrechtsthemen, die Koordination von tik Liechtensteins, zur Finanzplatzpolitik der Regierung, Aktivitäten mit Bezug zum Europarat in Vaduz sowie die zum Wirtschaftsstandort sowie zu weiteren Themen zu Vorbereitung verschiedener Beschlüsse zur Umsetzung vermitteln. Generell besteht ein hoher Informationsbe- von Verpflichtungen, die sich aus der Mitgliedschaft darf zu Liechtenstein. beim Europarat ergeben. Das Amt war im Berichtsjahr für die Vorbereitung Das Amt nimmt weiterhin die Koordination der Ar- von zahlreichen Besuchen im In- und Ausland zustän- beitsgruppe der Regierung über strategische Fragen im dig. Der Leiter und / oder Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Zusammenhang mit der Europäischen Integration wahr. ter des Amtes waren dabei regelmässig Teil der liechten- Wiederum fanden im Berichtsjahr bilaterale Gespräche steinischen Delegation. auf Ministerebene mit der EU-Ratspräsidentschaft für Neben verschiedenen Ministertreffen im In- und das erste und zweite Halbjahr (Irland / Litauen) statt. Das Ausland bildeten die Staatsbesuche in Österreich und Amt nahm an den Gesprächen teil und war an der Vorbe- Singapur die Höhepunkte im Berichtsjahr. Das Fürsten- reitung der Gespräche beteiligt. paar, Hans-Adam II. und Marie von und zu Liechten- Das Amt stellte die Nachbereitung von Beschlüs- stein, stattete am 9. April 2013 Österreich einen offizi- sen des EFTA-Rats und die Erstellung des Berichts und ellen Staatsbesuch ab. Begleitet wurde das Fürstenpaar Antrags der Regierung betreffend das Freihandelsab- von Aussenministerin Dr. Aurelia Frick und vom Leiter kommen zwischen den EFTA- und den zentralamerika- des Amtes. Vom 26. bis 28. Juni fand sodann ein Staats- nischen Staaten sicher. besuch von S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechten- Das Amt übte zudem die Vertretung Liechtensteins stein und der Aussenministerin in Singapur statt. Be- im Verwaltungsrat der Europäischen Patentorganisation ÄUSSERES, bildung und kultur

108 | aus und nahm am 17. Oktober auch an den Feierlich- gation unter der Leitung von Regierungsrätin Dr. Aurelia keiten des 40. Jahrestages des Europäischen Patentüber- Frick gab am 30. Januar interessierten UNO-Mitgliedstaa- einkommens (EPÜ), mit dem gemeinsame Standards und ten Auskunft über die Umsetzung der Menschenrechts- ein einheitliches Verfahren für Patenterteilungen in Eur- verpflichtungen in Liechtenstein. Das Amt nahm an der opa etabliert wurde, teil. Überprüfung in Genf teil und war zusammen mit der Stän- Im Berichtsjahr konnte sodann ein Abkommen mit digen Mission in Genf für die inhaltliche Vorbereitung die- Österreich über die Vertretung im Verfahren der Visaer- ser Überprüfung verantwortlich. Insgesamt wurde Liech- teilung abgeschlossen werden. Das Abkommen, das am tenstein eine gute Menschenrechtsbilanz attestiert. Die 1. März 2013 in Kraft getreten ist, sieht vor, dass Öster- teilnehmenden Staaten äusserten sich positiv über eine reich in Stellvertretung Liechtensteins Schengenvisa in Reihe von Entwicklungen der letzten Jahre. Gesamthaft Zagreb, Sofia, Tirana, Dublin sowie Kuala Lumpur aus- wurden 85 Empfehlungen an Liechtenstein gerichtet. stellt. An den genannten Standorten vertritt Österreich Diese betrafen insbesondere die Gleichstellung von Frau bereits die Schweiz, welche ihrerseits grundsätzlich Visa und Mann, die Rechtsstellung von Drittstaatsangehörigen für Liechtenstein ausstellt. Da die Schweiz ihre Konsulate und die Ratifikation von internationalen Menschenrechts- an den genannten Standorten geschlossen hat, konnte übereinkommen. In vielen Empfehlungen wird Liechten- mit den neuen Abkommen eine entstandene Lücke ge- stein zur Fortsetzung von bereits bestehenden Massnah- schlossen werden. men ermuntert, in anderen Empfehlungen werden auch neue Massnahmen gefordert. Aussenwirtschafts- und Finanzpolitik Im Februar veröffentlichte die Europäische Kom- Die Interessen und die Positionierung Liechtensteins mission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI) ihren in der Aussenwirtschafts- und Finanzplatzpolitik bilden vierten Länderbericht betreffend Liechtenstein. Der Be- zunehmend Gegenstand von Gesprächen, die auf bila- richt beruht auf Informationen, die eine Berichterstat- teraler und multilateraler Ebene mit Vertretern anderer ter-Delegation der ECRI 2012 während eines Besuchs Staaten oder mit Vertretern von Organisationen geführt in Liechtenstein, welcher vom Amt koordiniert wurde, werden. Das Amt nimmt die Rolle der Interessenvertre- sammelte. Der Bericht erwähnt lobend, dass Liechten- tung entweder selbst wahr oder bereitet bei Minister- stein Fortschritte bei der Bekämpfung von Rassismus treffen entsprechende Hintergrundinformationen und und Intoleranz erzielt habe und eine Reihe von Mass- Gesprächspunkte auf. Der Aussenpolitik kam eine ge- nahmen erfolgreich umsetzen konnte. ECRI sieht je- wisse Türöffner-Funktion für eine Anzahl von DBA-Ver- doch in verschiedenen Bereichen noch Handlungsbe- handlungen zu, die im Berichtsjahr lanciert oder vor- darf. Das Amt koordinierte zudem den Folgebericht, bereitet wurden. Das Amt unterstützte zudem laufende den der UNO-Ausschuss unter der Frauenrechtskon- Verhandlungen durch die Vorbereitung der formellen vention (CEDAW) zum Stand der Umsetzung einzelner Schritte bis zum völkerrechtlichen Abschluss der Ab- Empfehlungen in Liechtenstein erbeten hatte. Sämt- kommen. Ebenfalls unterstützend war das Amt in das liche Dokumente im Zusammenhang mit Berichterstat- Länderexamen durch die Welthandelsorganisation in- tungen Liechtensteins im Bereich der Menschenrechte volviert, bei dem im Berichtsjahr der Liberalisierungs- können unter www.llv.li / menschenrechte eingesehen grad der Wirtschafts- und Handelspolitik Liechtensteins werden. beurteilt wurde. Hervorzuheben ist im Berichtsjahr die Ratifikation Das Amt erstellte ausserdem den Bericht und Antrag des Zusatzprotokolls zur UNO-Kinderrechtskonvention der Regierung an den Landtag betreffend das EFTA-Frei- betreffend den Verkauf von Kindern, die Kinderprostitu- handelsabkommen mit den zentralamerikanischen Staa- tion und die Kinderpornographie sowie die Unterzeich- ten. Zu den weiteren Tätigkeiten in diesem Bereich ge- nung und Ratifikation des Protokolls Nr. 15 zur Euro- hörte die Vorbereitung von Entscheiden zur Annahme päischen Menschenrechtskonvention (EMRK). Das Amt von Beschlüssen Gemeinsamer Ausschüsse unter den war für die Vorbereitung der entsprechenden Entschei- bestehenden EFTA-Freihandelsabkommen. dungsgrundlagen zuständig. Auf internationaler Ebene engagierte sich das Amt Menschenrechte weiter in Expertenausschüssen und nahm an einer Reihe Im Bereich Menschenrechte war das Amt im Berichts- von Konferenzen und Treffen zu Menschenrechtsthemen jahr sowohl mit der Umsetzung der eingegangenen Ver- teil. Dies gilt insbesondere für Arbeiten im Zusammen- pflichtungen im Zusammenhang mit internationalen hang mit dem Europarat. Menschenrechtsübereinkommen als auch mit der Vor- Weiter lud das Amt im Berichtsjahr bereits zum fünf- bereitung der Ratifikation von weiteren für Liechtenstein ten Mal die in Liechtenstein tätigen Menschenrechts- relevanten Abkommen beschäftigt. NGOs zu einem Dialog ein. Der Schwerpunkt des dies- Im Berichtsjahr wurde die Menschenrechtslage Liech- jährigen NGO Dialogs lag auf der Vorstellung der tensteins zum zweiten Mal vom UNO-Menschenrechtsrat Empfehlungen an Liechtenstein im Rahmen der Univer- in Genf der sogenannten Universellen Periodischen Über- sellen Periodischen Überprüfung sowie einer Diskussion prüfung (UPR) unterzogen. Die liechtensteinische Dele- zur Umsetzung der Empfehlungen. ÄUSSERES, bildung und kultur

Internationale Humanitäre Zusammenarbeit und Ent- prüfung und Evaluation Italiens. Diese Überprüfung be- | 109 wicklung (IHZE) inhaltete einen Länderbesuch vom 9. bis 12. September Das Amt übt eine Koordinationsfunktion innerhalb der in Rom. Für 2014 ist die Überprüfung Liechtensteins, IHZE aus. Neben der Budgetierung und der Durchfüh- welche durch Kanada und die Vereinigten Arabischen rung von regelmässigen Koordinationstreffen der IHZE- Emiraten erfolgen wird, geplant. Akteure (LED, Ausländer- und Passamt und Amt für Im Rahmen der 5. Vertragsstaatenkonferenz des Auswärtige Angelegenheiten) beinhaltet dies auch den UNO-Übereinkommens gegen Korruption beteiligte Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. sich Liechtenstein schwerpunktmässig an den Verhand- Am 12. Juni wurde der gemeinsame Jahresbericht lungen betreffend die Rückerstattung illegal erworbener der IHZE-Akteure über das Jahr 2012 an einer Presse- Gelder und betreffend die Weiterführung und Weiterent- konferenz vorgestellt. Der Bericht, der elektronisch auf wicklung des UNCAC-Überprüfungsmechanismus. Aus- www.llv.li / ihze verfügbar ist, befasst sich schwerpunkt- serdem nahm das Amt vom 9. bis 11. Dezember an der 2. mässig mit dem Thema Flucht und Migration. Die jähr- Vertragsparteienversammlung der Internationalen Anti- liche IHZE-Veranstaltung fand – ebenfalls am 12. Juni Korruptionsakademie (IACA) teil. – zum Schwerpunkt Haiti statt. Der Anlass wurde ge- Auf europäischer Ebene standen die Plenarversamm- meinsam mit dem Liechtensteinischen Roten Kreuz und lungen der Staatengruppe des Europarats gegen Korrup- der Hilti Foundation organisiert und zeigte auf, wo Haiti tion (GRECO) im Zentrum der Aktivitäten des Amtes. Das nach dem verheerenden Erdbeben von 2010 steht, und Amt, das den Vorsitz in der verwaltungsinternen Arbeits- was Liechtenstein zum Wiederaufbau beigetragen hat. gruppe zur Korruptionsprävention innehat, war für die Das Engagement in Haiti wurde auch im Berichtsjahr Erstellung und Präsentation des Umsetzungsberichts zu fortgeführt. Daneben wurde der humanitären Notlage in den GRECO-Empfehlungen aus der ersten und zweiten Syrien und in dessen Nachbarstaaten die notwendige Be- Evaluationsrunde verantwortlich. achtung geschenkt. Die jährlich in Wien stattfindende Session der UNO- Das Amt arbeitet in den Kategorien der IHZE, für die Kommission für Verbrechensbekämpfung und Straf- es zuständig ist, eng mit den Projektpartnern zusammen. rechtspflege (CCPCJ) befasste sich im Berichtsjahr mit Neben der Projektbegleitung engagierte sich das Amt als dem Thema « Umweltverbrechen und die globale Bedro- Vertretung der Regierung in der « Microfinance Initiative hung durch die Ausrottung von geschützten Tieren und Liechtenstein » (MIL) sowie der Staatengruppe für « Good Pflanzen durch organisiertes Verbrechen und Korrup- Humanitarian Donorship ». tion ». Nachdem das Mandat der im Jahr 2009 eingesetz- Das Amt wird die Entwicklungen im Bereich der in- ten Kommission für Entwicklungspolitik nicht erneuert ternationalen Verbrechensbekämpfung weiterhin aktiv wurde, fand im Berichtsjahr – anstelle einer Kommissi- verfolgen. onssitzung – erstmalig eine Klausurtagung der IHZE-Ak- teure statt. Dabei wurden einerseits die Möglichkeiten Umwelt und nachhaltige Entwicklung einer engeren Zusammenarbeit mit dem Entwicklungs- Im Bereich der Umweltaussenpolitik übernahm das Amt ausschuss der OECD und andererseits Liechtensteins per Anfang 2013 die Verantwortung für die Verwaltung Engagement im Klimabereich diskutiert. der Klimafinanzierungsmittel, die der Landtag in Form eines Verpflichtungskredits für die Jahre 2013 bis 2015 Internationale Verbrechensbekämpfung beschlossen hat. Der Verpflichtungskredit hat einen Ge- Die Verbrechensverhütung und -bekämpfung sowie die samtumfang von CHF 600'000. Das Amt wählt gemein- internationale Strafrechtspflege bildeten erneut einen sam mit dem Amt für Umwelt und dem LED geeignete Schwerpunkt der Amtstätigkeit. Die Interessen Liech- Projekte aus und ist für das Budget verantwortlich. Da- tensteins wurden durch die Teilnahme an relevanten neben war das Amt im Berichtsjahr wiederum unterstüt- Konferenzen sowie in verschiedenen Expertengremien zend tätig, indem es die Fachämter insbesondere bei der UNO und des Europarats vertreten. Im Berichtsjahr völkerrechtlichen Fragen beraten hat. Das Amt nahm an engagierte sich Liechtenstein wiederum besonders im der letzten Verhandlungsrunde zu einem europäischen Bereich der Korruptionsbekämpfung, namentlich bei Waldabkommen vom 6. bis 9. November in Genf teil. der Umsetzung der Empfehlungen aus dem GRECO- Ausserdem fand im Dezember 2013 ein quadrilaterales Staatenbericht über Liechtenstein und im Rahmen des Kick-off-Meeting in Ljubljana statt, an welchem es darum zwischenstaatlichen Überprüfungsprozesses zur Um- ging, nach Möglichkeiten der Kooperation in der Um- setzung des UNO-Übereinkommens gegen Korruption weltaussenpolitik zu suchen. (UNCAC). Das Amt nahm an den Tagungen der Imple- mentation Review Group der UNCAC-Vertragsstaaten, Mitarbeit in Experten-, Koordinations- und Arbeits- die den zwischenstaatlichen Überprüfungsmechanis- gruppen mus begleitet und die zu evaluierenden und die über- Der Amtsleiter und die diplomatischen Mitarbeiterinnen prüfenden Länder auslost, teil. Seitens Liechtensteins und Mitarbeiter arbeiteten im Berichtsjahr wiederum leitete das Amt – gemeinsam mit Kasachstan – die Über- aktiv in zahlreichen Experten-, Koordinations- und Ar- ÄUSSERES, bildung und kultur

110 | beitsgruppen sowohl auf bilateraler Ebene als auch in- hungen. Neu dazugekommen sind im Berichtsjahr Ka- nerhalb der Landesverwaltung mit. Das Amt hatte den tar, Neuseeland sowie Trinidad und Tobago. Vorsitz in der Arbeitsgruppe zur IHZE, in der Experten- Davon sind 72 mit einer nicht residierenden Bot- gruppe betreffend die Vereinbarung mit der Schweiz zur schafterin bzw. mit einem nicht residierenden Botschaf- Regelung der Beteiligung Liechtensteins an Markt- und ter in Liechtenstein akkreditiert, 18 Botschafterposten Preisstützungsmassnahmen der schweizerischen Land- sind vakant. Des Weiteren gibt es per Ende Berichtsjahr wirtschaftspolitik, der Arbeitsgruppe zur Richterwahl am 43 konsularische Vertretungen in Liechtenstein: Europäischen Menschenrechtsgerichthof sowie in der Arbeitsgruppe Korruptionsprävention. Berufskonsuln: Generalkonsuln 5 Des Weiteren arbeitete das Amt in mehreren Arbeits- Konsuln 1 gruppen und Kommissionen aktiv mit: in der Aussenpo- Honorarkonsuln: Honorargeneralkonsuln 5 litischen Kommission, der aussenpolitischen Koordinie- Honorarkonsuln 22 rungssitzung und der Arbeitsgruppe Einbürgerung; im Honorarvizekonsuln 1 Bereich Europapolitik in der Arbeitsgruppe Europäische Vakant 9 Integration; im Bereich Nachbarschaftspolitik in der Untergruppe Doppelbesteuerungsabkommen mit der Konferenzen und Tagungen Schweiz, der gemischten Kommission zum Währungs- vertrag mit der Schweiz, der gemischten Kommission Europäische Patentorganisation zum Rahmenvertrag mit der Schweiz, der Verhandlungs- 135.–138. Tagung des Verwaltungsrats: 20. / 21.3., 16. / delegation zu einem Abkommen betreffend die Elemen- 17.10., 12. / 13.12. in München tarschadenversicherung, der Arbeitsgruppe betreffend (Isabel Frommelt, Botschaftsrätin) die Mitfinanzierung des Ausbaus der Eisenbahninfra- struktur auf liechtensteinischem Hoheitsgebiet im Hin- Europarat blick auf eine S-Bahn FL.A.CH sowie der Arbeitsgruppe 123. Session des Ministerkomitees: 16.5. in Strassburg Grenzüberschreitender Dienstleistungsverkehr; zu si- (Botschafter Daniel Ospelt, Manuel Frick, Erster Sekre- cherheitspolitischen Themen und Verbrechensbekämp- tär) fung in der Arbeitsgruppe Abacha, der Arbeitsgruppe zur Vorbereitung eines Abkommens mit den USA über Plenarversammlungen der Staatengruppe gegen Kor- die polizeiliche Zusammenarbeit zur Verhütung und ruption (GRECO): 18. – 22.3. und 14. – 18.10. in Strass- Bekämpfung schwerer Kriminalität, der Gewaltschutz- burg kommission, dem runden Tisch zur Bekämpfung des (Patrick Ritter, Minister) Menschenhandels und der Arbeitsgruppe PROTEGE (Non-Proliferation, Terrorismusfinanzierung und Geld- EFTA wäscherei); in den Bereichen Wirtschafts- und Finanzpo- EFTA-Ministerrat: 23. – 25.6. in Trondheim litik in der Arbeitsgruppe zu Liechtensteins Assessment (Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick, Botschafter Kurt Jä- durch den internationalen Währungsfonds (IWF), der Ar- ger, Botschafter Norbert Frick, Peter Matt, Botschaftsrat) beitsgruppe Doppelbesteuerung, der Arbeitsgruppe « Fo- reign Account Tax Compliance Act » (FATCA), der Task EFTA-Ministerrat: 18.11. in Genf Force USA und der Untergruppe Doppelbesteuerungs- (Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick, Botschafter Norbert abkommen mit den USA; im Bereich Sozialpolitik in der Frick, Peter Matt, Botschaftsrat, Beatrice Fankhauser, Arbeitsgruppe Sozialversicherungsrecht / Vaduzer Kon- Erste Sekretärin) vention; im Bereich Klima- und Umweltpolitik im Pro- jekt Evaluierung Klimapolitik Liechtensteins und in der EWR LLV-internen Koordinationsgruppe Klima; zu menschen- EWR-Ministerrat: 21.5. in Brüssel rechtlichen Themen in der beratenden Kommission zum (Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick, Botschafter Martin Asylgesetz, der Arbeitsgruppe zur Schaffung eines Ver- Frick, Botschafter Kurt Jäger, Patrick Ritter, Minister, eins für Menschenrechte sowie der Vernetzungsgruppe Pascal Schafhauser, Minister, Sandra Ruppen, Mitarbei- Sichtwechsel für Menschen mit Behinderung; zur IHZE terin Ministerium für Äusseres) in der Microfinance Initiative Liechtenstein und schliess- lich zu LLV-internen Themen in der ständigen Arbeits- EWR-Ministerrat: 19.11. in Brüssel gruppe zur Förderung der Gleichstellung von Frau und (Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick, Botschafter Martin Mann in der Landesverwaltung. Frick, Botschafter Kurt Jäger, Pascal Schafhauser, Mini- ster, Dominik Marxer, Botschaftsrat) Diplomatische und konsularische Beziehungen Liechtenstein hatte per Ende 2013 mit 104 Staaten sowie PostEurop der Delegation der Europäischen Union und des Sou- 20. PostEurop Jubiläumsvollversammlung: 18. – 19.9. veränen Malteser-Ritter-Ordens diplomatische Bezie- in Brüssel ÄUSSERES, bildung und kultur

(Teilnahme durch Liechtensteinische Post AG, Dr. Bruno 6. Konferenz der Vertragsparteien des Stockholmer | 111 Güntensperger, Herbert Rüdisser) Übereinkommens über persistente organische Schad- stoffe: 28.4.– 10.5. in Genf Eutelsat (Vertretung durch die Schweiz) 38. Treffen der Vollversammlung der Eutelsat-Ver- tragsparteien: 15. – 16.5. in Paris Konferenz zum Schutz von Zivilisten unter Humani- (Vertretung durch die Schweizer Delegation) tärem Völkerrecht: 23. – 24.5. in Oslo (Panagiotis Potolidis-Beck, Zweiter Sekretär) Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) 25. Vertragsstaatentreffen zum Übereinkommen über 20. Ministerrat der OSZE: 5. – 6.12. in Kiew die Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminie- (I.D. Botschafterin Maria-Pia Kothbauer, Domenik Wan- rung: 3.6. in New York ger, Botschaftsrat) (Botschafter Christian Wenaweser; Stefan Barriga, Mini- ster; Georg Sparber, Erster Sekretär) OSZE-Überprüfungstreffen der menschlichen Dimen- sion: 23.9. – 4.10. in Warschau Konferenz zur Beratung von Massnahmen zur Be- (Panagiotis Potolidis-Beck, Zweiter Sekretär) schleunigung des Ratifikationsprozesses zum Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen UNO / Verschiedenes (Atomteststoppvertrag, CTBT): 27.9. in New York (Botschafter Christian Wenaweser, Botschafter Martin Frick, Zweite Überprüfung der Menschenrechtslage Liech- Stefan Barriga, Minister, Georg Sparber, Erster Sekretär) tensteins durch den UNO-Menschenrechtsrat im Rahmen der universellen periodischen Überprüfung 57. Generalkonferenz der Internationalen Atomener- (UPR): 30.1. in Genf gie-Organisation (IAEO): 16. – 20.9. in Wien (Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick, Botschafter Martin (I.D. Botschafterin Maria-Pia Kothbauer, Domenik Wan- Frick, Botschafter Norbert Frick, Peter Matt, Botschafts- ger, Botschaftsrat, Esther Schindler, Botschaftsrätin) rat, Christine Lingg, Botschaftsrätin, Hans Peter Walch (Ausländer- und Passamt), Jules Hoch (Landespolizei), 15. Ministerkonferenz der Internationalen Kommis- Eva Maria Schädler (Schulamt) und Bernadette Kubik- sion zum Schutz des Rheins: 28.10. in Basel Risch (Beraterin für die Stabsstelle für Chancengleich- (Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer, Helmut Kindle, heit). Amtsleiter, Amt für Umwelt, Sven Braden, Amt für Umwelt)

Konferenz zum Schutz von Zivilisten unter Humani- Verhandlungen über ein europäisches Waldabkom- tärem Völkerrecht: 21. – 22.2. in Wien men: 6. – 9.11. in Genf (Panagiotis Potolidis-Beck, Zweiter Sekretär) (Panagiotis Potolidis-Beck, Zweiter Sekretär)

16. Konferenz der Vertragsstaaten des Übereinkom- 19. Konferenz der Vertragsparteien des Rahmenüber- mens über den internationalen Handel mit gefährdeten einkommens der Vereinten Nationen über Klimaände- Arten freilebender Tiere und Pflanzen (Washingtoner rungen: 11. – 22.11. in Warschau Artenschutzübereinkommen): 3. – 14.3. in Bangkok (Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer, Helmut Kindle, (Vertretung durch die Schweiz) Amtsleiter, Amt für Umwelt, Sven Braden, Amt für Um- welt) 22. Session der UNO-Kommission für Verbrechensbe- kämpfung und Strafrechtspflege (CCPCJ): 22. – 27.4. 9. Konferenz der Vertragsparteien des Kyoto-Proto- in Wien kolls: 11. – 22.11. in Warschau (Isabel Frommelt, Botschaftsrätin) (Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer, Helmut Kindle, Amtsleiter, Amt für Umwelt, Sven Braden, Amt für Umwelt) 11. Konferenz der Vertragsparteien der Basler Kon- vention über die Kontrolle des grenzüberschreitenden 5. Session der Konferenz der Vertragsstaaten des Verkehrs mit Sonderabfällen und ihrer Beseitigung: UNO-Übereinkommens gegen Korruption (UNCAC): 28.4 – 10.5. in Genf 25. – 29.11. in Panama (Vertretung durch die Schweiz) (Patrick Ritter, Minister, Isabel Frommelt, Botschaftsrätin)

6. Konferenz der Vertragsparteien des Rotterdamer 2. Vertragsparteienversammlung der Internationalen Übereinkommens über den Import und Export von Antikorruptionsakademie (IACA): 9. – 11.12. in Bang- Chemikalien: 28.4. – 10.5. in Genf kok (Vertretung durch die Schweiz) (Isabel Frommelt, Botschaftsrätin) ÄUSSERES, bildung und kultur

112 | Konferenz der Vertragsparteien des Protokolls V zum genseitige Amtshilfe in Steuersachen: 21.11. Übereinkommen über konventionelle Waffen: 11. – – Unterzeichnung des Protokolls zur Änderung des 12.11. in Genf Übereinkommens über die gegenseitige Amtshilfe in (Christine Lingg, Botschaftsrätin) Steuersachen: 21.11. – Hinterlegung der Ratifikationsurkunde zum Proto- Konferenz der Vertragsparteien des revidierten Pro- koll Nr. 15 vom 24. Juni 2013 zur Konvention vom 4. tokolls II zum Übereinkommen über konventionelle November 1950 zum Schutze der Menschrechte und Waffen: 13.11. in Genf Grundfreiheiten: 26.11. (Christine Lingg, Botschaftsrätin) EU / EFTA / EWR Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkom- – Unterzeichnung EFTA-Freihandelsabkommen mit zen- mens über konventionelle Waffen: 14. – 15.11. in Genf tralamerikanischen Staaten: 24.6. (Christine Lingg, Botschaftsrätin) – Unterzeichnung EFTA-Freihandelsabkommen mit Bosnien und Herzegowina: 24.6. Konferenz der Vertragsparteien des Antipersonenmi- – Annahme von Änderungen des EFTA-Übereinkom- nen-Übereinkommens: 2. – 6.12. in Genf mens sowie von Änderungen einzelner EFTA-Freihan- (Christine Lingg, Botschaftsrätin) delsabkommen – Hinterlegung der Ratifikationsurkunde zum Abkom- Welthandelsorganisation (WTO) men über die Zusammenarbeit zwischen dem Fürsten- Trade Policy Review: 23. – 24.4. in Genf tum Liechtenstein und Eurojust: 8.11. (Botschafter Norbert Frick, Patrick Ritter, Minister, Peter – Hinterlegung der Ratifikationsurkunde zum Abkom- Matt, Botschaftsrat) men zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und dem europäischen Polizeiamt über die operative und strate- WTO-Ministerkonferenz: 3. – 7.12. in Bali gische polizeiliche Zusammenarbeit: 8.11. (Botschafter Norbert Frick) UNO Übereinkommen – Hinterlegung der Ratifikationsurkunde zum Überein- kommen über Streumunition: 4.3. Bilateral – Unterzeichnung des Waffenhandelsabkommens: 3.6. – Unterzeichnung des Abkommens zwischen der Re- – Hinterlegung der Beitrittsurkunde zum Zusatzproto- gierung des Fürstentums Liechtenstein und der Re- koll gegen die unerlaubte Herstellung von Feuerwaf- gierung der Republik Österreich vertreten durch den fen, deren Teilen, Komponenten und Munition sowie Bundesminister für europäische und internationale gegen den unerlaubten Handel damit: 10.12 Angelegenheiten der Republik Österreich über die Vertretung im Verfahren der Visaerteilung: 1.2. in WTO Wien (Inkrafttreten 1.3.) – Hinterlegung der Ratifikationsurkunde zum Protokoll – Unterzeichnung des Rückübernahmeabkommens zwi- vom 30. März 2012 zur Änderung des Übereinkom- schen dem Fürstentum Liechtenstein und der Republik mens über das öffentliche Beschaffungswesen vom 15. Kosovo sowie des Durchführungsprotokoll zum Rück- April 1994: 2.5. übernahmeabkommen: 17.6. in Vaduz (Inkrafttreten 1.11.) – Unterzeichnung des Rückübernahmeabkommens zwi- schen dem Fürstentum Liechtenstein und Bosnien und Herzegowina sowie des Durchführungsprotokolls zum Rückübernahmeabkommen: 9.9. in Vaduz – Unterzeichnung des Abkommens zwischen der Regie- rung des Fürstentums Liechtenstein und der Regierung der Russischen Föderation über die Erleichterung des Verfahrens der Visaerteilung für Staatsangehörige des Fürstentums Liechtenstein und der Russischen Föde- ration: 12.11. in Vaduz

Europarat – Unterzeichnung von Protokoll Nr. 15 vom 24. Juni 2013 zur Konvention vom 4. November 1950 zum Schutze der Menschrechte und Grundfreiheiten: 24.6. – Unterzeichnung des Übereinkommens über die ge- ÄUSSERES, bildung und kultur

Liechtensteinische Botschaft in kurzfristig um einen früheren Termin gebeten. In dem | 113 Berlin Treffen waren europäische Entwicklungen sowie die Verhinderung von allzu extremen steuerlichen Umge- hungskonstruktionen (BEPS-Initiative der OECD: Base Leiter: S.D. Botschafter Prinz Stefan von und zu Erosion and Profit Shifting) die Schwerpunktthemen. Liechtenstein Am 17. Juni empfing Bundesminister Wolfgang Schäuble seinen liechtensteinischen Amtskollegen als Hauptaufgaben der Botschaft sind die Pflege und der wei- Finanzminister, Regierungschef Adrian Hasler, in Berlin tere Ausbau der politischen, wirtschaftlichen, kulturellen zum Antrittsbesuch. Im Zentrum der Gespräche standen und gesellschaftlichen Beziehungen zwischen Liechten- auch hier die europäische Staatsschuldenkrise, die neu- stein und Deutschland. Im Jahr 2013 konnten die bilate- sten Entwicklungen im Bereich der Steuerkooperation ralen Beziehungen auf Bundesebene weiter vertieft wer- auf bilateraler und europäischer Ebene, sowie die Bemü- den. Dennoch konnten eine Reihe von hohen Besuchen auf hungen Deutschlands zu einer Reduktion der globalen Regierungs- und Staatsebene durchgeführt werden. Die Steuervermeidung durch multinationale Konzerne. wirtschaftspolitischen und aussenkulturpolitischen Kon- Von 2. bis 7. Juli fanden in Leipzig in Sachsen die takte bildeten einen Schwerpunkt der Botschaft. Berufsweltmeisterschaften WorldSkills statt. Liechten- stein war mit einer Delegation vertreten. Die Botschaft Das Jahr 2013 in den Beziehungen Liech- organisierte gemeinsam mit dem Team einen Empfang tenstein – Deutschland in Leipzig, der unter der Schirmherrschaft der neuen liechtensteinischen Bildungsministerin, Regierungsrätin Kontakte auf Regierungsebene Dr. Aurelia Frick, stand. Aufgrund der Landtagswahlen in Liechtenstein im Fe- Weitere Kontakte im Format der Vierer-Treffen der bruar 2013 sowie der Wahlen zum Deutschen Bundestag deutschsprachigen Länder waren am 10. Juli das Tref- im September 2013 war die gegenseitige Besuchstätig- fen der deutschsprachigen Innenminister in Nürnberg, keit der beiden Länder etwas eingeschränkt und konzen- unter Teilnahme von Regierungschef-Stellvertreter Dr. trierte sich auf die erste Jahreshälfte. Einige wichtige Thomas Zwiefelhofer sowie am 26. Juli in Salzburg das und in den bilateralen Beziehungen weiterführende Tref- Treffen der deutschsprachigen Aussenminister, unter fen gab es aber dennoch: Teilnahme von Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick. Vom 18. – 27. Januar fand in Berlin wieder die Inter- Auch mit den Bundesländern wurden weiter die Kon- nationale Grüne Woche, die grösste Messe für Landwirt- takte gepflegt: schaft und landwirtschaftliche Produkte weltweit, statt. Der Botschafter traf am 25. Februar die Ministerin für Liechtenstein nahm zum ersten Mal selbständig mit eige- Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes Nor- nem Länderstand teil. Regierungsrätin Dr. Renate Müss- drhein-Westfalen (NRW), Dr. Angelica Schwall-Düren ner nahm am Eröffnungstag teil und konnte die zustän- (SPD), in deren Landesvertretung in Berlin. Diese Kon- dige deutsche Bundesministerin Ilse Aigner am Stand taktaufnahme mit einem Mitglied der Regierung von Mi- begrüssen. Am folgenden Tag nahm die Regierungsrätin nisterpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) stand daher im am mittlerweile traditionellen Agrarministergipfel, mit Zeichen einer langfristigen Unterstützung von Lösungen über 40 Ministern, teil. in Fragen der Steuer-Regularisierung und sollte einen Regierungschef Dr. Klaus Tschütscher wurde am 30. Kontakt mit dem Finanzminister dieses bevölkerungs- Januar vom deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble reichsten Bundeslandes vorbereiten. zum Abschiedsbesuch empfangen. In den Gesprächen Am 27. September besuchte der Botschafter den tauschten sich die Amtskollegen über den Stand der Finanzminister von Rheinland-Pfalz, Dr. Carsten Kühl Euro-Staatschuldenkrise aus und diskutierten über wei- (SPD) in Mainz. Themen waren die Entwicklungen auf tere Schritte in der bilateralen Steuerkooperation. europäischer und internationaler Ebene in Sachen Steu- Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer nahm erkooperation sowie die Möglichkeiten aus Sicht der am 5. März an der Eröffnung der ITB in Berlin, der SPD-Länder für etwaige bilaterale Regelungen zwischen grössten Tourismusmesse der Welt, teil. Liechtenstein Deutschland und Liechtenstein. Minister Kühl ist Koor- ist seit 2008 an der ITB mit einem eigenen Auftritt ver- dinator der SPD-regierten Länder für steuerbezogene treten. Am 6. März fand ein Abschiedsbesuch beim deut- Themen. schen Amtskollegen, Verkehrsminister Peter Ramsauer Am 9. und 10. Oktober besuchte Regierungschef- (CSU) statt. Stellvertreter Dr. Thomas Zwiefelhofer den Freistaat Aufgrund der Koalitionsgespräche und Regierungs- Sachsen. Auf dem Programm standen der Besuch einer bildung in Liechtenstein vertrat Regierungschef Dr. Partnerfirma der HOVAL AG in Hoyerswerda, ein Tref- Klaus Tschütscher am 13. März Liechtenstein beim Tref- fen mit dem sächsischen Innenminister Markus Ulbig fen der fünf deutschsprachigen Finanzminister (inkl. (CDU) in Dresden sowie die Teilnahme an der Eröff- Luxemburg) in Berlin. Bundesfinanzminister Wolfgang nung des Mittelständischen Unternehmertags MUT in Schäuble hatte aufgrund des nahenden Wahlkampfes Leipzig. ÄUSSERES, bildung und kultur

114 | Am 23. Oktober besuchte auf Einladung von Regierung- Am 20. März fand ein Abend der Kunst in der Residenz schef Adrian Hasler die thüringische Ministerpräsidentin statt. Die liechtensteinische Künstlerin Helena Becker Lieberknecht (CDU) Liechtenstein. Nach einem Empfang präsentierte Arbeiten in Stein und Papierschnitte; die auf Schloss Vaduz durch S.D. den Erbprinzen besuchte deutschen Lyriker Richard Pietrass und Stan Lafleur la- sie in Begleitung ihres Ehegatten das Kunstmuseum sen eigene Texte aus ihrer Zeit in Liechtenstein. Liechtenstein, wo sie von Regierungsrätin Dr. Aurelia Am 11. April traf die Botschaft in Berlin das Litera- Frick, in ihrer Eigenschaft als Kulturministerin, empfan- rische Colloquium Berlin (LCB), vertreten durch seinen gen wurde. Weitere Programmpunkte bildeten das Ar- Direktor, Dr. Ulrich Janetzki. Die Möglichkeiten einer Zu- beitsgespräch mit dem Regierungschef, der Besuch des sammenarbeit mit dieser wichtigen und bekannten Insti- Landtags sowie ein Treffen mit Vertretern aus Wirtschaft tution der Literatur in Deutschland wurden sondiert. Die und Politik. Auch in Thüringen sind liechtensteinische Kulturstiftung Liechtenstein lud Dr. Janetzki für 18. / 19. Unternehmen engagiert. So z. B. die Ospelt Gruppe im September zu einem Besuch nach Liechtenstein und ei- Bereich Lebensmittelproduktion, oder die Optics Balzers ner Begegnung mit liechtensteinischen Literaturschaf- AG im Bereich der Beschichtung von optischen Syste- fenden ein. Junge liechtensteinische Autoren und Auto- men. Mit Thüringen besteht darüber hinaus ein inten- rinnen wurden eingeladen, sich für ein Stipendium beim siver kultureller Austausch. LCB in Berlin zu bewerben. Bereits Ende 2013 wurde die Am 30. und 31. Oktober absolvierte Regierungschef- erste Bewerbung für einen Aufenthalt von ein bis drei Stellvertreter Dr. Thomas Zwiefelhofer eine Wirtschafts- Monaten in der Villa des LCB am Wannsee angenommen. reise nach Hessen und Rheinland-Pfalz. Hauptzweck war Auch die bereits im letzten Jahr begonnen Koopera- die Bekanntmachung von Liechtenstein als Wirtschafts- tion der Botschaft mit dem Arts Club Berlin wurde fortge- standort. Diesem Zweck dienten auch Medientermine in setzt. Am 27. Mai hielt dort die liechtensteinische Künst- Frankfurt am Main. In Mainz traf der Regierungschef- lerin Dagmar Frick-Islitzer einen gut besuchten Vortrag Stellvertreter seine Amtskollegin als Wirtschaftsministe- über das Thema, was Manager von Künstlern und Künst- rin, die stellv. Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, lerinnen lernen könnten. Eveline Lemke (Bündnis 90 / Die Grünen), zu einem Ar- Am 6. Oktober trat die aus Liechtenstein stammende beitsgespräch. Anschliessend reiste die kleine liechten- junge Pianistin Cassandra Wyss mit einem bemerkens- steinische Delegation nach Bingen am Rhein, um die werten Rachmaninov-Konzert in der Berliner Philharmo- Deutschlandzentrale der Oerlikon Balzers AG zu besu- nie auf. chen. Oerlikon Balzers ist in Deutschland mit zehn Stand- Am 12. und 13. November fanden die Jahreshauptver- orten vertreten und beschäftigt in Deutschland rund 700 sammlung und die Tagung des Lenkungsausschusses von der weltweit über 3'000 Mitarbeiter. TRADUKI erstmals in Vaduz statt. Traduki ist ein Projekt Am 21. November traf der Botschafter mit dem Fi- der vier deutschsprachigen Länder und der S.Fischer- nanzminister von Nordrhein-Westfalen, Norbert Wal- Stiftung und hat zum Ziel, Literatur aus dem deutschspra- ter-Borjans (SPD), zusammen. Wie bei dem Besuch in chigen Raum in die Sprachen Südosteuropas zu überset- Rheinland-Pfalz am 27. September ging es auch hier um zen und umgekehrt. An dem Treffen nahmen hochrangige Information und Aufklärung zur liechtensteinischen Hal- aussenkulturpolitische Vertreter aus Deutschland, Öster- tung beim Thema Steuer-Regularisierung und Steuerkoo- reich und der Schweiz teil. Sie wurden von der liechten- peration. Kurz zuvor, am 14. November, hatte die liechten- steinischen Kulturministerin, Regierungsrätin Dr. Aurelia steinische Regierung in einer Erklärung ihrer Bereitschaft Frick, begrüsst. I.K.H. die Erbprinzessin gab einen Emp- zur Übernahme des Systems des Automatischen Informa- fang auf Schloss Vaduz. Traduki ist aber auch eine Platt- tionsaustausches in Steuerangelegenheiten bekundet. form zur internationalen Vernetzung der Literaturschaf- fenden. Aus der Mitgliedschaft Liechtensteins ergab sich Kontakte in den Bereichen Wissenschaft, Kunst und auch die Idee, liechtensteinische Literaturschaffende an Kultur der Leipziger Buchmesse 2014 zu präsentieren, wo das Am 25. Januar besuchte der Präsident des deutschen Netzwerk Traduki mit einem eigenen Messestand auftritt. Goethe-Instituts, Prof. Dr. Klaus-Dieter Lehmann, Vaduz Die Botschaft Berlin bereitete einen entsprechenden Auf- und unterzeichnete mit Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick tritt vor (13.-16. März 2014 in Leipzig). und S.D. Botschafter Prinz Nikolaus von und zu Liechten- Bereits 2013 wurde der 175. Geburtstag von Josef- stein, als Präsident der Fürst Franz Josef von Liechten- Gabriel Rheinberger 2014 vorbereitet. Im Sommer gab es stein Stiftung, eine Erklärung zur Zusammenarbeit. Die dazu Vorgespräche mit dem bayerischen Staatsministe- Stiftung hatte ein erstes Paket mit Büchern aus und über rium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Im Herbst Liechtenstein an 90 Bibliotheken des Instituts gespendet. folgten interne Vorbereitungsgespräche auf liechtenstei- Das Ressort Äusseres wird im Rahmen seiner aussenkul- nischer Seite. Das Jubiläumsjahr dieses bedeutenden, in turpolitischen Aktivitäten für die weitere Betreuung und Liechtenstein aufgewachsenen und in Bayern erfolgreich Bestückung der Bibliotheken des Goethe-Instituts be- wirkenden Komponisten wird zu einer Intensivierung der sorgt sein. Erste Gespräche über so eine mögliche Zu- liechtensteinisch-bayerischen Kontakte auf allen Ebenen sammenarbeit hatten bereits 2010 stattgefunden. beitragen. ÄUSSERES, bildung und kultur

Den Abschluss der kulturellen Beziehungen bildete ein Hoeness veranlasste die Bundesregierung bekanntzuge- | 115 aussergewöhnliches Konzert junger Musikerinnen und ben, dass sie bis auf Weiteres lieber die EU-Kommission Musiker aus aller Welt, die in den letzten Jahren Mei- über Steuerthemen verhandeln lassen wolle. sterkurse der Internationalen Musikakademie in Liech- Aus der Bundestagswahl am 22. September ging tenstein absolviert haben. Die Celisten spielten am 1. schliesslich die CDU als grosser Wahlsieger hervor. Für Dezember in Nürnberg, in der Kirche der historisch be- Bundeskanzlerin Angela Merkel war es der beste ihrer rühmten Meistersinger, auf Einladung der Nürnberger bisherigen drei Wahlkämpfe. Die Unionsparteien schnit- Mozartgesellschaft. ten mit einem sehr guten Ergebnis von 41,5 % ab, die SPD gewann nur 25,7 % der Stimmen. Eine rot-grüne Liechtensteinische Honorarkonsulate Mehrheit scheiterte aber nicht nur an dem Ergebnis der Die beiden Honorarkonsulate in Frankfurt / Main und Sozialdemokraten, sondern auch an den Verlusten bei München unterstützten in ihrem Bereich die Arbeit der den Grünen. Diese erreichten nur noch 8,4 %. Das eigent- Botschaft. Am 17. Juni kamen Christian Ratjen und Dr. lich Historische an dieser Wahl war indes das schlechte Christian Waigel zu einem Treffen mit Regierungschef Abschneiden der FDP. Die Liberalen verpassten mit ihren Adrian Hasler nach Berlin und berichteten über ihre Ein- 4,8 % erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik den schätzungen. Frankfurt ist in den Vorbereitungen eines Einzug in den Bundestag und gingen der CDU als Koaliti- Vortrags des Regierunschefs vor dem Schweizerisch- onspartner verloren. Der Parteichef der Liberalen, Philipp deutschen Wirtschaftsclub im Frühjahr 2014 involviert. Rösler, trat in der Konsequenz von seinem Amt zurück München unterstützt tatkräftig das Projekt Rheinberger und gab den Weg für Christian Lindner frei, der Ende De- 2014 in Bayern. zember zum neuen Parteivorsitzenden gewählt wurde. Am 15. Dezember einigten sich CDU, CSU und SPD Das Jahr 2013 in Deutschland auf die Unterzeichnung eines Koalitionsvertrages. Es ist nach der Legislaturperiode 2005-2009 die zweite grosse Deutschland stand bereits das ganze Jahr 2013 im Zei- Koalition unter Kanzlerin Merkel. Etwas verzögert wurde chen des Wahlkampfes zur Wahl des Deutschen Bundes- die Regierungsbildung durch die erstmalige Mitglieder- tags, die am 22. September stattfand. Die Spitzenkandi- befragung zum Koalitionsvertrag innerhalb der SPD. Die daten und -kandidatinnen für den Bundestagswahlkampf Parteimitglieder gaben jedoch mit über 75 % Ja-Stim- waren teilweise bereits Ende des Vorjahres bestimmt men ihr Einverständnis zur grossen Koalition. worden. Für die CDU wurde dies natürlich Bundeskanz- Die Landtagswahlen in Bayern am 15. September lerin Dr. Angela Merkel (mit einem herausragenden Er- brachten der CSU mit 47,7 % der Stimmen die absolute gebnis am Parteitag). Für die SPD blieb von der ein- Mehrheit im bayerischen Landtag. Die CSU kann somit stigen « Troika » als Kandidat Peer Steinbrück übrig. in den kommenden vier Jahren alleine regieren. Sie muss Die Partei Bündnis90 / DIE GRÜNEN bestimmte mittels es auch, denn die FDP verpasste mit nur 3,3 % auch in Mitglie­derbefragung Fraktionschef Jürgen Trittin und Bayern den Einzug in den Landtag. Die Opposition wird Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt als zukünftig von der SPD (20,6 %), den Freien Wählern Spitzenkandidaten. Die während des ganzen Jahres mit (9 %) und den Grünen (8,6 %) gebildet. Das Kabinett un- sehr niedrigen Umfragewerten kämpfende FDP wählte ter Ministerpräsident Horst Seehofer wurde am 10. Ok- ebenfalls eine Art Doppelspitze, indem Philipp Rösler tober vereidigt. Ilse Aigner wurde zur Wirtschaftsmini- weiterhin Parteichef blieb, aber die Spitzenkandidatur sterin und stellvertretenden Ministerpräsidentin ernannt. dem unter Liberalen sehr beliebten Vorsitzenden der Am 22. September fand parallel zur Bundestagswahl FDP-Fraktion im Bundestag, Rainer Brüderle, anbot. Die auch die Landtagswahl in Hessen statt. Erst Ende No- LINKE ernannte ein achtköpfiges Spitzenteam, darunter vember liefen die Gespräche und Verhandlungen auf die Fraktionschef Gregor Gysi und Vize Sahra Wagenknecht. Bildung der ersten schwarz-grünen Regierung in einem Die extrem rechte NPD und die neue konservative Par- deutschen Flächenland hinaus. Ministerpräsident Volker tei « Alternative für Deutschland » AfD traten mit lokalen Bouffier bleibt im Amt. Sein Stellvertreter wird der Spit- Kandidaten in den Wahlkreisen auf. zenkandidat der Grünen, Tarek Al-Wazir, der auch das Die Steuerthematik, insbesondere die Bekämpfung Wirtschafts- und Verkehrsministerium übernehmen wird. von Steuerhinterziehung, spielte nur in der ersten Phase des Wahlkampfes eine Rolle. Nachdem Ende 2012 noch Deutschland und die Euro-Staatsschuldenkrise das Scheitern des Schweizer Steuerabkommens das zen- Im April 2013 stimmte der Bundestag mit grosser Mehr- trale Thema war, waren es in den ersten Monaten 2013 heit für ein Rettungspaket für Zypern von insgesamt 10 vor allem « Offshore leaks », die Veröffentlichung von Kon- Milliarden Euro. Davon gehen 7,5 Milliarden Euro in den toverbindungen auf gewissen Inseln und dann ganz be- Staatshaushalt Zyperns und 2,5 Milliarden Euro an klei- sonders ab April die Affäre den Präsidenten des Fussball- nere Banken. In den letzten Abstimmungen über Euro- clubs Bayern München, Ulli Hoeness, die die politische Rettungspakete gab es immer wieder Abweichler in den Diskussion aufheizten. Auf Druck von SPD und Grünen Koalitionsparteien CDU / CSU und FDP. Die Massnah- kam es im April zu Debatten im Bundestag. Die Affäre men der EU-Regierungen zur Euro-Rettung blieben in ÄUSSERES, bildung und kultur

116 | Deutschland ein heiss diskutiertes Thema, insbesondere nationalen Standards akzeptiert wird. Dies erlaubt der vor der Bundestagswahl. Die Bundesregierung wollte Schweiz, aktiv an der Weiterentwicklung eines interna- den Eindruck einer Aufweichung der deutschen Position tionalen Standards mitzuarbeiten. Die Abgeltungssteuer vermeiden. So wurde ein erneuter Schuldenschnitt für wird nicht mehr aktiv angeboten. Im September hat der Griechenland, der für viele unvermeidbar scheint, klar Bundesrat eine Expertengruppe eingesetzt, welche die abgelehnt. Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Rahmenbedingungen und Zukunftsperspektiven des Fi- Jens Weidmann, hatte weiterhin eine kritische Haltung nanzplatzes analysieren und Handlungsempfehlungen zum expansiven Kurs der EZB unter Präsident Ma- ableiten soll. Die Expertengruppe befasst sich sowohl rio Draghi, insbesondere zum unlimitierten Ankauf von mit den Herausforderungen am Finanzplatz im Inland als Staatsanleihen. auch mit den Chancen für den Finanzplatz im Ausland. Während diverse Volkswirte von hunderten Milli- Es geht somit um die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit arden Euro von möglichen Haftungen für Deutschland durch die Verbesserung der inländischen Rahmenbedin- sprechen, veröffentlichte das Bundesministerium der Fi- gungen und die Wahrung und Verbesserung des Markt- nanzen, dass der Staat Ende 2013 für mindestens 86 Mil- zugangs im Ausland. Die Schweiz hat das OECD- / Euro- liarden Euro an ausbezahlten Krediten konkret hafte. parats-Abkommen über die gegenseitige Amtshilfe in Steuersachen unterzeichnet. Die Umsetzung bedarf Ge- setzesänderungen, die den üblichen nationalen Prozess durchlaufen müssen. Die Entwicklungen auf dem Finanzplatz Schweiz so- Liechtensteinische Botschaft in wie die Reformvorhaben zur Unternehmensbesteuerung Bern führen zu merkbaren Mindereinnahmen bei den Bundes- wie auch Kantons- und Gemeindesteuern. Vor dem Hin- tergrund des internationalen Standortwettbewerbs und Leiterin: Botschafterin Dr. Doris Frick der Mobilität von Konzernen und Dienstleistungsunter- nehmen ist der Spielraum für zusätzliche Einnahmen bei Hauptaufgabe der Botschaft ist die Pflege der politischen, den Unternehmenssteuern begrenzt. Bekannte Persön- wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Bezie- lichkeiten treten dafür ein, dass das Bankgeheimnis auch hungen zwischen Liechtenstein und der Schweiz. Im Jahr im Inland abgeschafft wird, um neue Einnahmequellen 2013 fanden die Antrittsbesuche der neuen Regierungs- zu schaffen. mitglieder bei den Schweizer Bundesräten statt. Aufgrund der vielzähligen vertraglichen Verbindungen zwischen den Beziehungen zur EU zwei Nachbarstaaten und der engen Verflechtung der bei- Der Bundesrat hat im Dezember das Mandat für die Ver- den Wirtschaftsräume bildete die Zusammenarbeit auf den handlungen mit der Europäischen Union im institutio- Ebenen der Ämter einen weiteren Schwerpunkt. Als Kon- nellen Bereich verabschiedet. Für den Bundesrat ist der taktstelle für die für Liechtenstein zuständigen 73 Botschaf- bilaterale Weg mit rund 120 Abkommen das europapoli- ten anderer Staaten mit Sitz in Bern stand die Botschaft mit tische Instrument, das es der Schweiz am besten ermög- diesen in regelmässigem Austausch. licht, die Interessen gegenüber der EU wahrzunehmen, ihrem mit Abstand wichtigsten Handelspartner. Um die Das Jahr 2013 in der Schweiz bisherigen Errungenschaften zu schützen, braucht es aus Sicht des Bundesrates eine Erneuerung des bilate- Bundespräsident Ueli Maurer hat es während des Prä- ralen Wegs. Mit einem institutionellen Abkommen soll sidialjahres gut verstanden, Präsidiales und Parteipo- der Intensität der bilateralen Beziehungen der Schweiz litisches zu verbinden. Auch wenn er bewusst weniger zur EU Rechnung getragen werden. Zur mittelfristigen Auftritte mit internationalem Bezug als seine Vorgänger Strategie des Bundesrates mit der EU gehören neben gesucht hat, hat er für seine Auftritte bei den 10 Ausland- einem Abkommen über die institutionellen Fragen der reisen und den 16 Besuchen von Staats- und Regierungs- Abschluss der laufenden Verhandlungen im Marktzu- chefs in der Schweiz aber auch für seine innerschweize- gangsbereich Strom, im Bereich Landwirtschaft und Le- rischen Aktivitäten durchwegs gute Noten erhalten. bensmittelsicherheit, der Abschluss von Kooperations- Im Jahr 2013 dominierten insbesondere die Finanz- abkommen wie Galileo / EGNOS sowie Emissionshandel platzstrategie der Schweiz, die Beziehungen zur EU ETS, die Fiskaldossiers kantonale Unternehmensbesteu- und zu den USA sowie richtungsweisende Volksabstim- erung und Zinsbesteuerung sowie Partizipationsabkom- mungen die Agenden innerhalb der Schweiz. men im Bereich Bildung, Forschung und MEDIA. In- tensive öffentliche Diskussionen wurden vorgängig zur Finanzplatz Verabschiedung des Mandates zum institutionellen Be- Im Juni verabschiedete der Bundesrat die neue Finanz- reich geführt. Die Diskussionen werden bis zum Vorlie- platzstrategie für die Schweiz, gemäss welcher u.a. gen des Verhandlungsergebnisses nicht weniger heftig der Automatische Informationsaustausch nach inter- geführt werden. Die Gegner haben unterschiedliche An- ÄUSSERES, bildung und kultur

liegen. Kritisiert wird die Rolle des EuGH bei der Ausle- pendelte um die 3 %, was nahezu Vollbeschäftigung be- | 117 gung der bilateralen Verträge und der damit einherge- deutet. Zur guten Wirtschaftslage beigetragen hat u.a. hende Souveränitätsverlust. Andere finden, man müsse die starke Belebung der Warenexporte dank der Erho- den EFTA-Gerichtshof als unabhängige Instanz mit der lung der Weltkonjunktur. Aus Sicht der Industrie gehört Auslegung der Verträge beauftragen. Wieder andere be- zu den Schweizer Stärken das duale Bildungssystem, fürchten den schleichenden EU-Beitritt. die Disziplin, der Fleiss und die Rechtssicherheit. Auf- Der Bundesrat hat im Dezember das Mandat für Revi- fallend ist die Zunahme der Auslandinvestitionen der sionsverhandlungen über das Zinsbesteuerungsabkom- Schweizer Industrie, ein Zeichen der dynamischen glo- men mit der EU verabschiedet. Der genaue Inhalt des balen Entwicklung. Das Beschäftigungswachstum in der Verhandlungsmandats ist vertraulich, wird aber auch Schweiz hat zu einem Grossteil im Dienstleistungssek- durch die allgemeine Finanzplatzstrategie bestimmt. tor und nicht in der Industrie stattgefunden. Weiterhin Die Schweiz und die EU diskutierten auch die Re- stark ist die Innovationskraft der Schweizer Wirtschaft. formvorhaben der Schweiz zur Unternehmensbesteue- Die Schweiz hat zum dritten Mal den ersten Platz im rung, nachdem die EU von der Schweiz verlangt, fünf Innovations-Ranking der Weltorganisation für geistiges strittige (privilegierende) Steuer-Regime abzuschaffen. Eigentum erreicht. Auch die Wettbewerbsfähigkeit der Einzelne EU-Mitgliedstaaten wenden heute gegen die Schweizer Wirtschaft bewegt sich auf hohem Niveau. Schweiz diskriminierende Gegenmassnahmen an. Gemäss Lausanner Managementinstitut rangiert die Schweiz hinter den USA auf Platz zwei. Beziehungen zur USA Zu den Schwachpunkten zählt die Industrie nach wie Im Zusammenhang mit den Steuerdiskussionen USA- vor die hohen Löhne, der Druck der EU und der OECD Schweiz haben sich bis Ende 2013 106 der 300 Schweizer auf die Unternehmensbesteuerung und insbesondere die Banken in die Gruppe 2 des US-Programms zur Streitbei- Abhängigkeit von internationalen Fachkräften. Wieder- legung eingereiht. Diese Institute gehen davon aus, dass holt wird daran erinnert, dass auch die mehrheitlich bin- sie möglicherweise gegen US-Recht verstossen haben. nenorientierten Bereiche wie beispielsweise die Land- Sie müssen entsprechende Daten und Informationen an wirtschaft notwendige Reformen durchlaufen müssen. die USA liefern. Das gute Dutzend Banken der Gruppe Beim Dachverband Economiesuisse kam es zu perso- 1 steht bereits seit längerem in Verhandlungen mit den nellen Erneuerungen beim Präsidenten und Geschäfts- USA. Die Gruppe 3, die glaubt keine Verfehlungen be- führer. Dies wird als Chance für eine Neupositionierung gannen zu haben, hat noch bis Ende Oktober 2014 Zeit wahrgenommen. Die Balance zwischen einer liberalen sich zu melden, ebenso Banken der Gruppe 4, die keine Grundordnung sowie gesellschaftlicher Verantwortung US-relevanten Aktivitäten aufweisen. Diesem Programm und Akzeptanz zu finden, stellt eine zunehmende He- vorangegangen ist eine hitzige Debatte über einen dring- rausforderung für den Verband dar. lichen Gesetzesentwurf, der es ermöglichen sollte, einen Im Jahr 2013 kamen in der Schweiz 10 Initiativen und Schlussstrich unter den Steuerstreit mit den USA zu zie- Referenden zur Abstimmung. Zu den wichtigsten rich- hen. Dieser wurde vor allem aus rechtsstaatlichen Über- tungsweisenden Abstimmungsergebnissen gehörten: die legungen vom Parlament Ende Juni abgelehnt. Ein an- Annahme der Volksinitiative gegen die Abzockerei (Min- derer Vorwurf an die Verwaltung war, dass die mit dem der-Initiative), bei der es um den Einhalt der Exzesse bei Gesetzesentwurf vorgeschlagene Globallösung zu einer Managersalären und -bonis ging; die Ablehnung der 1:12 unterschiedlichen Behandlung (Rahmenbedingungen Initiative, die einen staatlichen Lohndeckel vorgesehen für die Amtshilfe und strafrechtliche Einigung) zwischen hätte sowie die Initiative « Volkswahl des Bundesrates », Finanzsektor und Industrie geführt hätte. die mit über 76 % abgelehnt wurde. In der Schweiz wird Nationalrat und Ständerat haben dem Fatca-Abkom- reger Gebrauch des Initiativrechts gemacht. Ende De- men Schweiz-USA zugestimmt. Bei einem Referendums- zember 2013 waren über 30 Initiativprojekte am Laufen versuch kamen die notwendigen Unterschriften deutlich oder in der Pipeline. Diese grosse Anzahl löste eine öf- nicht zustande. Die Schweiz hat das Modell 2 gewählt: fentliche Diskussion zum ursprünglichen Zweck, näm- Die Banken liefern die Daten jener Kunden direkt, die lich die Funktion des Korrektivinstruments für Minder- zugestimmt haben. Der Bund liefert auf US-Anfrage die heiten, aus. Dies auch vor dem Hintergrund, dass ein Daten der anderen Kunden. grosser Teil der Initiativen von Regierungsparteien er- Die Schweiz ist wie viele andere Staaten mit Spio- griffen wird. Vorschläge zur Erhöhung der notwendigen nage-Übergriffen konfrontiert. Ziel sind sowohl die of- Unterschriften oder zur Vorabprüfung der Verfassungs- fizielle Schweiz als auch das internationale Genf. Das konformität finden aber wenig Gehör. Verteidigungsdepartement arbeitet an der Klärung der Die Masseneinwanderungsinitiative, die im Jahr Aktivitäten des US-Geheimdienstes in der Schweiz. 2014 zur Abstimmung kommt, hat die Diskussion um die Auswirkungen der Zuwanderung auf den Schwei- Schweiz Internes zer Arbeitsmarkt bereits im Jahr 2013 angeregt. Obwohl Die Schweizer Wirtschaft befand sich im Jahr 2013 auf verschiedene Studien die positiven Auswirkungen der einem soliden Wachstumskurs. Die Arbeitslosenquote Zuwanderung aufzeigten – gemäss diesen konkurrieren ÄUSSERES, bildung und kultur

118 | ausländische Fachkräfte die inländischen nicht, sondern Am 8. April 2013 lud Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick ergänzen sie und verhindern zudem die Verlagerung von eine Schweizer Delegation zu Feierlichkeiten aus Anlass Stellen ins Ausland – standen die negativen Folgen der « 90 Jahre Zollvertrag zwischen Liechtenstein und der Zuwanderung im Zentrum der Diskussion: Unbezahlbare Schweiz » nach Liechtenstein ein. Die liechtensteinische Mieten, überfüllte Züge und Strassen, arbeitslose Inlän- Post gab am 4. März 2013 zu diesem Jubiläum eine Brief- der. marke heraus. Am 10. April 2013 hielt Regierungsrätin Dr. Aurelia Die Beziehungen Liechtenstein – Schweiz Frick die Eröffnungsrede anlässlich der Kleinkunstbörse in Thun. Liechtenstein war als Gastland eingeladen. Die bilateralen Beziehungen Liechtensteins zur Schweiz Am 11. April 2013 fanden die Antrittsbesuche von wurden im Jahr 2013 mittels Kontakten auf allen Ebenen Regierungschef Adrian Hasler und Regierungsrätin Dr. regelmässig gepflegt. Aurelia Frick bei Bundespräsident Ueli Maurer und Bun- desrat Didier Burkhalter statt. Kontakt auf Ebene Staatsoberhaupt Am 18. April 2013 nahm Regierungschef-Stellvertre- S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein gab am 19. ter Dr. Thomas Zwiefelhofer an einer Sicherheitskonfe- Februar 2013 ein Mittagessen für Bundespräsident Ueli renz in Bern teil, die Bundespräsident Ueli Maurer für Maurer auf Schloss Vaduz. die zuständigen Regierungsmitglieder der Kantone or- S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein und ganisierte. I.K.H. Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein tra- Am 3. Mai 2013 traf Regierungschef-Stellvertreter fen Bundespräsident Ueli Maurer anlässlich des Vierer- Dr. Thomas Zwiefelhofer Bundesrätin Doris Leuthard treffens der Staatsoberhäupter der deutschsprachigen und Bundesrat Schneider-Amann zu Antrittsbesuchen in Länder am 9. September 2014 in Innsbruck. Bern. Am 14. Mai 2013 war S.D. Fürst Hans Adam von und Am 27. Mai 2013 fand ein Arbeitstreffen zu Finanz- zu Liechtenstein Gastreferent an der Jahresversammlung platzthemen zwischen Regierungschef Adrian Hasler mit der Handelskammern beider Basel. Er sprach über den Bundesrätin Evelyn Widmer-Schlumpf in Bern statt. « Staat im Dritten Jahrtausend ». S.D. Erbprinz Alois von Am 7. Oktober 2013 traf sich Regierungsrätin Mar- und zu Liechtenstein nahm am 23. Mai 2013 als Diskussi- lies Amann-Marxer mit Bundespräsident Ueli Maurer onsgast zu politischen, wirtschaftlichen und gesellschaft- und Bundesrätin Doris Leuthard in Bern. lichen Fragen am Unternehmerforum Lilienberg in Er- Am 22. November 2013 traf sich Aussenministerin matingen teil. Dr. Aurelia Frick mit den in Liechtenstein akkreditierten Botschafterinnen in Bern. Die Botschafterinnen interes- Kontakte des Landtages sierten sich insbesondere für das liechtensteinische En- Am 20. und 21. November 2013 fand in Bern das Tref- gagement im Bereich « Women, Peace and Security » und fen der beiden offiziellen Delegationen Liechtensteins die Wirtschaftspolitik Liechtensteins. Gleichentags eröff- sowie der Schweiz, die sich mit der Pflege der parla- nete Kulturministerin Dr. Aurelia Frick eine Vernissage mentarischen Beziehungen der zwei Länder befassen, mit Werken des liechtensteinischen Künstlers Marco statt. Delegationsleiter waren Landtagspräsident Albert Eberle in der Residenz der liechtensteinischen Botschaft Frick sowie Nationalrätin Susanne Oberholzer-Leuten- in Bern. egger. Diskutiert wurden europa-, steuer- wie auch fi- Wie jedes Jahr trafen sich die liechtensteinischen Re- nanzpolitische Themen, aber auch bilateralen Themen, gierungsmitglieder mit den Schweizer Bundesrätinnen die sich u.a. aus dem grenznachbarschaftlichen Raum und -räten im Rahmen der Viertreffen der deutschspra- ergeben. chigen Länder in den Bereichen Äusseres, Finanzen, Justiz, Wirtschaft sowie anlässlich von internationalen Kontakte auf Regierungsebene Konferenzen. Die liechtensteinische Regierung traf zu- Am 24. Januar 2013 traf Regierungsrätin Dr. Aurelia dem mit verschiedenen Kantonsregierungen zusammen. Frick Bundesrat Alain Berset in Davos zur Besprechung von Kulturthemen. Kontakte auf Ämterebene Am 18. Februar 2013 fand ein Arbeitstreffen zwi- Die direkten Beziehungen zwischen den Ämtern beider schen Regierungschef Klaus Tschütscher und Bundes- Länder und der regelmässige Kontakt auf diplomatischer rätin Evelyn Widmer-Schlumpf zu Fragen der Finanz- Ebene ermöglichen eine laufende Koordination der Ge- marktregulierung sowie zu steuerlichen Themen in schäfte und gewährleisten die gegenseitige Information. Vaduz statt. Solche bilateralen Kontakte fanden im Jahr 2013 wieder- Am 19. Februar 2013 unterschrieben Regierungschef holt an der Botschaft in Bern selbst statt. Nachstehend Klaus Tschütscher und Bundespräsident Maurer anläss- findet sich eine Auswahl dieser Treffen. lich einer Schweiz-Liechtensteinischen Sicherheitskon- Am 14. Februar 2013 lud die Botschaft in Bern zu ei- ferenz in Vaduz eine Absichtserklärung zu einer vertief- ner Liedersoirée « An die ferne Geliebte » mit dem Tenor ten Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich. Karl Jerolitsch mit Jürg Hanselmann am Klavier. ÄUSSERES, bildung und kultur

Am 2. Mai 2013 tagte zum ersten Mal die Gemischte Kom- ständige Botschaftssitz in Bern. Die wichtigsten Themen | 119 mission zum Rahmenvertrag zwischen Liechtenstein und dieser Kontakte waren die Organisation bilateraler Be- der Schweiz in Vaduz (Delegationsleitung Botschafterin suche, Doppelbesteuerungsabkommen, Steuerinforma- Doris Frick). Die Gemischte Kommission diskutierte of- tionsabkommen, steuerliche Diskriminierungen, Kan- fene Fragen zur Zusammenarbeit bei der konsularischen didaturen bei internationalen Organisationen, Abhör- Vertretung Liechtensteins durch die Schweiz, Fragen der massnahmen der USA und Abklärungen zu Treffen der Visaausstellung, des grenzüberschreitenden Personen- liechtensteinischen Regierungsmitglieder mit Regie- und Dienstleistungsverkehrs sowie die polizeiliche Zu- rungsvertretern anderer Staaten u.a. im Rahmen des sammenarbeit im Grenzraum zu Österreich. Weltwirtschaftsforums in Davos. Die Botschafterinnen Am 13. Mai 2013 fand ein vierer Treffen auf der Indiens und Liechtensteins unterzeichneten Ende März Ebene der Staatssekretäre zwischen Liechtenstein, Ös- das Steuerinformationsabkommen zwischen den beiden terreich, der Schweiz und Slowenien in Ljubljana statt. Ländern. Liechtenstein war u.a. durch Martin Frick, Leiter des Amts für Auswärtige Angelegenheiten und Botschafterin Konsularische Tätigkeit Doris Frick vertreten. Die Änderung der Vereinbarung zwischen der Die Botschaft in Bern betreut die etwa 1'700 in der Schweiz und Liechtenstein betreffend die Umweltabga- Schweiz lebenden liechtensteinischen Staatsbürge- ben wurde am 11. Juli 2013 in Bern unterzeichnet. rinnen und Staatsbürger im konsularischen Bereich. Am 16. / 17. Juli 2013 wurde zusammen mit der Über die Botschaft werden vom EDA ausserdem sämt- Schweizer Armee in der Übung « Kombi 13 » in Ruggell liche Geschäfte aus der ganzen Welt geleitet, die Liech- ein Jahrhunderthochwasser simuliert. Die Übung basiert tenstein Bezug haben und über das konsularische Netz auf dem Abkommen über gegenseitige Hilfeleistung bei der Schweiz eingehen. Diese Tätigkeiten hielten sich Katastrophen und schweren Unglücksfällen. 2013 im üblichen Rahmen. Weiterhin umfangreich war Am 2. September 2013 tagte der Gemischte Ausschuss die Anzahl der Ansuchen um Rechtshilfe in Straf- und unter dem Währungsvertrag Liechtenstein-Schweiz Zivilfällen sowie der Beglaubigungen. (Delegationsleitung Botschafterin Frick). Neben dem Austausch über das allgemeine Funktionieren des Personelle Wechsel Währungsvertrages befasste sich der Ausschuss insbe- sondere mit den Auswirkungen der Zahlungsverkehrs- Am 26. März 2013 überreichte Frau Doris Frick Bundes- verordnung der EU, die Liechtenstein aufgrund der präsident Ueli Maurer das Akkreditierungsschreiben als Währungsunion mit der Schweiz nur in Absprache mit neue Botschafterin Liechtensteins in der Schweiz. Ihr dieser umsetzen kann. Vorgänger, Botschafter Hubert Büchel trat in den Ruhe- Am 15. November 2013 trafen sich Delegationen der stand. Am 1. Juni 2013 wechselte Botschaftsrätin Chri- Schweiz und Liechtensteins zum politischen Dialog in stine Lingg vom Amt für Auswärtige Angelegenheiten als Bern. Dabei wurden alle offenen Fragen im bilateralen Stellvertreterin an die Botschaft in Bern. Verhältnis als auch die gemeinsamen Interessen bei in- ternationalen Organisationen erörtert. Die erste Verhandlungsrunde zur Aushandlung eines umfassenden Doppelbesteuerungsabkommens zwischen der Schweiz und Liechtenstein fand am 10.-12. Dezem- Liechtensteinische Botschaft in ber 2013 in Bern statt. Vorgängig hatte sich der Stän- Brüssel derat einstimmig gegen die Quellenbesteuerung der Grenzgänger zwischen der Schweiz und Liechtenstein ausgesprochen Leiter: Botschafter Kurt Jäger Im Dezember 2013 fanden u.a. im Rahmen des Ge- mischten Ausschusses zum Direktversicherungsabkom- Belgische Staatsreform men auch Gespräche über ein mögliches Abkommen zur Die Umsetzung der sechsten Staatsreform in Belgien Elementarschadensversicherung statt. trat im ersten Halbjahr 2013 in ihre Endphase. Die Über- tragung von Zuständigkeiten an die Gliedstaaten und Kontakte mit den Botschaften in Bern die Revision des Finanzierungsgesetzes bildeten die zweite Phase der sechsten Staatsreform. Es wurden Zu- Neben der Pflege der bilateralen Beziehungen mit der ständigkeiten von rund € 17 Mia. an die Regionen und Schweizer Eidgenossenschaft stellt die Botschaft Bern in Sprachgemeinschaften des Landes übertragen, u.a. das vielerlei Hinsicht auch eine Drehscheibe für den Kontakt Kindergeld, grosse Teile der Arbeitsmarktpolitik und und Austausch mit anderen Staaten dar. Von 73 der 90 Teilaspekte der Gesundheitsversorgung. Zudem wurde Staaten, mit denen das Fürstentum Liechtenstein diplo- durch die Staatsreform die Steuerautonomie der Regi- matische Beziehungen unterhält, befindet sich der zu- onen gestärkt. Von der Reform des Finanzierungsge- ÄUSSERES, bildung und kultur

120 | setzes aus dem Jahr 1989, das festlegte, wie viel Geld der Name Liechtenstein und das Staatswappen auf allen aus den Einnahmen des Föderalstaates in die Regionen Werbeträgern des Projekts aufscheinen. und Gemeinschaften strömt, ist die kleinste regionale Gebietskörperschaft, die Deutschsprachige Gemein- Thronwechsel in Belgien schaft, hingegen vorerst nur teilweise direkt betroffen, Der König der Belgier, Albert II, gab Anfang Juli bekannt, so etwa bezüglich der Zuteilung von Kindergeld. Wei- dass er zum belgischen Staatsfeiertag am 21. Juli abdan- tere Zuflüsse von öffentlichen Mitteln aus Steuereinnah- ken werde. m Gegensatz zu den Vereidigungen von Kö- men an die Sprachgemeinschaften hängen von Abma- nig Baudouin im Jahr 1951 und König Albert II. vor 20 chungen über die Abtretung von Befugnissen zwischen Jahren wurde der Festakt diesmal in der Abgeordneten- der Gemeinschaft und der wallonischen Region ab, der kammer nicht durch Zwischenrufe von Antimonarchisten die deutschsprachige Gemeinschaft untergeordnet ist. gestört. Und auch sonst verlief die Vereidigungszeremo- Die Umsetzung der Reform ist mit einem grossen Ver- nie im Parlament reibungslos und in einer heiteren und waltungsaufwand verbunden. Um die Kompetenzüber- feierlichen Atmosphäre. Nur die Volksvertreter der flä- tragungen gut vorzubereiten und zu koordinieren, wurde mischen Parteien, die ihren republikanischen Prinzipien von der belgischen Regierung eine « Task Force » einge- treu blieben, verzichteten auf jegliche Unterstützungs- setzt, die den Informationsaustausch gewährleistet und bekundung. Der neue König unterstrich in seiner ersten zum richtigen Zeitpunkt die Modalitäten für den Einsatz Ansprache in deutlichen Worten die Bedeutung der Teil- einer Vorhut föderaler Beamte zwecks Verwirklichung staaten in Belgien sowie der kurz zuvor beschlossenen der Reform organisieren soll. Im Rahmen der geplanten Staatsreform. Er rief die Landsleute auf, sich durch die Kompetenzübertragungen werden vorerst für den Teil Krise nicht entmutigen zu lassen. Auch wolle er dem Pro- betreffend den Arbeitsmarkt noch nicht alle dazu gehö- jekt Europa sein Vertrauen schenken. Die erste Bewäh- renden Finanzmittel von der föderalen Ebene auf die Re- rungsprobe steht im Frühjahr 2014 bei den belgischen gionen mit übertragen, sondern nur 90 Prozent davon. Föderalwahlen an. Premierminister Elio Di Rupo bot dem Die Ausarbeitung der erforderlichen Gesetzestexte für neuen König Philippe am Tag nach dem Thronwechsel die Reform hätte bis spätestens Mitte 2013 erfolgen sol- den « den Rücktritt seiner Regierung aus Höflichkeit » an. len, was aber nicht gelang. Bei dieser Prozedur handelt es sich um eine Tradition, die nach jedem Thronwechsel befolgt wird – als Ehrer- Initiative zur Förderung der deutschen Sprache in Bel- bietung für die Monarchie. Das neue Staatsoberhaupt gien lehnte den Rücktritt allerdings – wie dies König Albert II. Im Jahr 2013 jährt sich die Einführung des Deutschen 1993 getan hatte – ab. als dritte Landessprache in Belgien zum 50. Mal. Zu Be- ginn des Jahres einigten sich die in Belgien akkreditierten Der belgische Verein der Freunde Liechtensteins in Botschafter der deutschsprachigen Staaten auf Initiative Wallonien Deutschlands und in Absprache mit der Deutschspra- Am 30. August wurde eine Ausstellung belgischer chigen Gemeinschaft Belgiens darauf, dass Bemühungen darstellender Künstler in der Galerie Art Felicia in Mau- zur Förderung des Gebrauchs und die Verbreitung der ren eröffnet, die vom Verein « Les Amis du Liechten- deutschen Sprache in Belgien unterstützt werden sollten. stein en Wallonie » organisiert wurde. An der Vernissage Dies nahmen die Botschafter zum Anlass, um einen wurde die Eröffnungsrede vom liechtensteinischen Bot- gemeinsamen Brief an die Bildungsminister der drei schafter in Belgien gehalten. Einige Begrüssungsworte Sprachgemeinschaften Belgien zu richten, in dem die wurden auch von Regierungschef-Stellvertreter Dr. Tho- Vorzüge der Förderung des Deutschen als Mutterspra- mas Zwiefelhofer an die geladenen Gäste aus dem In- che von immerhin 70'000 Belgiern hervorgehoben wer- und Ausland gerichtet. Am Tag zuvor hatte S.D. Erbprinz den. Als kleinstes der in Brüssel vertretenen deutsch- Alois von und zu Liechtenstein Herrn Charly Dodet, dem sprachigen Länder beteiligte sich Liechtenstein nach Gründer und Präsidenten des bereits im Jahre 1978 ge- Rücksprache mit dem Aussen- und Kulturministerium gründeten Vereins zur Ordensverleihung auf Schloss ebenfalls an der mit dem Brief in Verbindung stehenden Vaduz empfangen. Der Ausgezeichnete wurde für seine Initiative « Deutsch Unterwegs », die unter der Leitung des Verdienste um das Land das Ritterkreuz des Fürstlich Goethe-Institutes und des Patronats des Deutschen Aus- Liechtensteinischen Verdienstordens verliehen. Mit sei- wärtigen Amtes steht. Bei diesem Projekt werden unter nem Verein hatte Herr Dodet einen wichtigen Beitrag der Leitung des Goethe-Instituts mit einem Werbemobil geleistet, um Liechtenstein der belgischen Öffentlichkeit und ausgewählten Lehrkräften diverse Bildungseinrich- näher zu bringen. Der Verein ist sowohl in seiner Entste- tungen in Belgien besucht. Das Projekt hat vor allem den hung sowie in seiner Motivation ungewöhnlich, sind es Zweck, das Deutsche als Fremd- wie auch als Mutter- doch für gewöhnlich im Ausland lebende Liechtenstei- sprache in belgischen Schulen besser zu vermitteln und ner, die ihre Heimat in die Fremde tragen, oder Part- dessen Vorzüge als eine von 120 Millionen Bürgern ge- nerschaften von liechtensteinischen und ausländischen sprochene Sprache zu bewerben. Mit einem eher symbo- Trägerschaften, die zur Förderung der kulturellen und lischen finanziellen Beitrag konnte erreicht werden, dass wirtschaftlichen Verständigung mit dem Ausland beitra- ÄUSSERES, bildung und kultur

gen. Im vorliegenden Fall handelt es sich hingegen um ber aufgenommen wurden. | 121 eine fast ausschliesslich lokale Trägerschaft in der bel- Regierungschef Adrian Hasler besuchte anlässlich seines gischen Provinz Wallonien. Wienaufenthalts den südmährischen Landeshauptmann Dr. Michael Hašek. Der Besuch erlaubte Einblicke in die gemeinsame Geschichte Südmährens und des Hauses Liechtenstein und stellte eine engere regionale Zusam- menarbeit mit Südmähren in Aussicht. Liechtensteinische Botschaft beim Die Zusammenarbeit zwischen Liechtenstein und Heiligen Stuhl Tschechien in Fragen der Aussenpolitik wurde fortge- setzt. Der zweite politische Dialog zwischen den Aussen- ministerien fand in Prag statt. Im Dialog kamen neben Leiter: S.D. Botschafter Prinz Nikolaus der Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte durch von Liechtenstein die Historikerkommission auch die Bereiche europäische Integration, internationale Finanz- und Wirtschaftspoli- Die katholische Kirche hatte 2013 ein historisch ausser- tik sowie Zusammenarbeit in internationalen Organisa- ordentliches Ereignis zu verzeichnen: Seit vielen Jahrhun- tionen zur Sprache. derten zum ersten Mal trat ein Papst zurück. Als Nachfolger Aufgrund des beidseitigen Interesses an der Zukunft des zurückgetretenen Papst Benedikt XVI. wurde erstmals der europäischen Integration organisierte die Botschaft ein Lateinamerikaner gewählt, Papst Franziskus. An den eine Gesprächsrunde im tschechischen Aussenministe- Feierlichkeiten zur Einsetzung des neuen Papstes nahmen rium, um über die Studie des Center for European Policy der Erbprinz und die Erbprinzessin sowie Aussenministerin Studies (CEPS) zu Integrationsperspektiven Liechten- Dr. Aurelia Frick teil. Der Botschaft oblag es diesen Besuch steins in Europa zu informieren. zu koordinieren und zu begleiten sowie an weiteren Anläs- sen der Amtseinführung teilzunehmen. Kultur Daneben nahm der Botschafter weitere Repräsentati- Die traditionsreiche Geschichte des Hauses Liechten- onspflichten in Rom wahr. stein in den Gebieten Niederösterreichs und Südmäh- Verhandlungen zur Neuordnung der Beziehungen von rens bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte für den kul- Kirche und Staat an denen die Botschaft beteiligt war, gin- turellen Austausch. Die kulturelle Zusammenarbeit gen auch im Berichtsjahr weiter. Es wurden vor allem Ge- konnte durch Ausstellungen in Valtice / Feldsberg, Tre- spräche zum Abschluss von Vereinbarungen zwischen den bon / Wittingau und Morawsky / Mährisch-Krumau ausge- liechtensteinischen Gemeinden und Pfarreien geführt. baut werden. Für die Ausstellungen wurden Leihgaben und Reproduktionen aus der Fürstlichen Sammlung zur Verfügung gestellt. Unter dem Aspekt der Deutschspra- chigkeit wurden in der Mährischen Landesbibliothek in Brünn ein liechtensteinischer und ein österreichischer Liechtensteinische Botschaft in Autor zu einer Lesung eingeladen. Tschechien Historikerkommission Bei der Vertiefung der Beziehungen zwischen Liechten- Leiterin: I.D. Botschafterin Maria-Pia Kothbauer, stein und Tschechien kommt der liechtensteinisch-tsche- Prinzessin von Liechtenstein chischen Historikerkommission eine besondere Rolle zu. Diese wurde 2010 mit dem Auftrag ins Leben gerufen, Die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen die gemeinsame Geschichte beider Länder sowie des dem Fürstentum Liechtenstein und der Tschechischen Repu- Hauses Liechtenstein aufzuarbeiten. Im Berichtsjahr traf blik im Jahr 2009 führte zur Akkreditierung der bilateralen sich die Kommission zu Sitzungen in Prag und Vaduz, Botschaft Liechtensteins in Wien. Seither wird die Zusam- bei welchen sie das Verhältnis zwischen dem Fürsten- menarbeit zwischen den beiden Ländern stetig vertieft. Die haus, dem Staat Liechtenstein und der Tschechoslowakei liechtensteinisch-tschechische Historikerkommission, wel- im 20. Jahrhundert im Detail beleuchtete. Im Dezember che ihre Arbeit im Jahr 2010 aufnahm, schloss im Dezem- legte die Kommission den letzten von insgesamt sie- ber ihre Tätigkeit mit der Vorlage eines Syntheseberichts ab. ben Ergebnisbänden sowie einen Syntheseband vor und schloss damit ihre Arbeit ab. Die Beziehungen Liechtenstein – Tschechien Als Teil der Ausgestaltung der bilateralen Beziehungen mit Tschechien verfolgt Liechtenstein auch die Absicht einer stärkeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Die beiden Länder verständigten sich auf Verhandlungen zu einem Doppelbesteuerungsabkommen, welche im Okto- ÄUSSERES, bildung und kultur

122 | Liechtensteinische Botschaft in rechte in den USA schwer wiegt. Die Überwachungspro- Washington gramme (Telefon, Internet) sind gesetzlich durch den nach den Anschlägen von 2011 erlassenen Patriot Act abgesi- chert. Dieses Gesetz erlaubt u.a. das Abhören von Tele- Leiterin: Botschafterin Claudia Fritsche fongesprächen und die Überwachung von Email-Verkehr zwecks Verhinderung von Terrorakten. Nach der offiziellen Einsetzung von Präsident Obama für seine zweite Amtsperiode dauerte es Monate bis zur Bil- Finanzplatzrelevante Entwicklungen dung des neuen Kabinetts und zum Einsatz hoher Beamter in den verschiedenen Beraterteams des Präsidenten. Prä- Am 20. April unterzeichnete Botschafterin Claudia Frit- sident Obama steht zu Beginn seiner zweiten Amtsperiode sche im Auftrag der Regierung mit dem Finanzminister vor grossen Aufgaben. Sparmassnahmen, aber gleichzeitig von Mexiko, Luis Videgaray Caso, ein Steuerinformati- auch Investitionen in die defizitäre Infrastruktur, Unterstüt- onsabkommen (TIEA) zwischen Liechtenstein und Me- zung der fragilen Wirtschaft, Verbesserungen im Bildungs- xiko. Das Abkommen sieht den Informationsaustausch system, Umsetzung der Gesundheitsreform und Reform auf Anfrage vor. Es gilt für Ersuchen, die nach dem In- der Einwanderungsgesetze sind Beispiele. krafttreten gestellt werden und Steuerjahre betreffen, die Die politischen Parteien in den USA müssen sich Heraus- nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Die beiden Verhand- forderungen stellen, die zu den grössten ihrer Geschichte lungsdelegationen hatten sich darauf geeinigt, dass die zählen. Die amerikanischen Werte und Überzeugungen weitere Zusammenarbeit im Steuerbereich, einschliess- scheiden sich immer mehr entlang der Parteigrenzen und lich der Prüfung eines möglichen Doppelbesteuerungs- die Distanz zwischen Republikanern und Demokraten ist abkommens (DBA), vertieft werden soll. grösser denn je zuvor. Zudem ist die Zahl der unabhängi- Am 11. April brachte Congressman Lloyd Dogget (D- gen WählerInnen stark gewachsen. Mittlerweile erklären Texas) erneut den sogennanten Stop Tax Haven Abuse sich rund 40 % der wahlberechtigten AmerikanerInnen als Act (STOP) im US-Repräsentantenhaus ein. In vergan- unabhängig. Der konservative Block innerhalb der repu- genen Legislaturperioden hatte es Versionen von STOP blikanischen Partei lehnt einen Grossteil der Politik von gegeben, welche eine schwarze Liste von sogenannten Präsident Obama ab und empfindet die demographischen Steuerparadiesen, darunter Liechtenstein, enthielten. und gesellschaftlichen Veränderungen als etwas Unange- Dies ist seit der letzten Legislaturperiode nicht mehr nehmes. Gegensätzliche Trends gibt es in Bezug auf das der Fall, da der Foreign Account Tax Compliance Act soziale Sicherheitsnetz. Während die öffentliche Meinung (FATCA), der 2014 in Kraft tritt, von ausländischen Finan- unter Präsident Bush einem Ausbau dieses Netzes zuneh- zinstitutionen verlangt, die Daten von US-Kontoinhabern mend positiv gegenüberstand, wechselte dies unter Präsi- den US-Behörden zu melden. STOP versucht, verschie- dent Obama in das Gegenteil. Die zunehmende Politisie- dene Gesetzeslücken, welche die Nutzung von Niedrig- rung des Nachrichtenkonsums hat stark intensiviert. steuerländern zur Steuerhinterziehung ermöglichen, zu Trotz vieler festgefahrener Situationen erholten sich schliessen und die Vollstreckung der US-Steuergesetze die Vereinigten Staaten gut von der Finanzkrise und ent- zu optimieren. Der in Frage stehende Gesetzesentwurf wickelten neue Stärken. Die Arbeitslosigkeit sank auf unter sieht auch vor, dass mit der Security and Exchange Com- 7 %, das Budgetdefizit verringerte sich, und von der ra- mission (SEC) registrierte Unternehmen jährlich Anga- santen Entwicklung im Energiebereich wird eine markante ben zu ihrer Mitarbeiteranzahl, Umsatz, Finanzierung, Steigerung des Bruttoinlandproduktes erwartet. Der wirt- Steuerpflicht, und getätigten Steuerzahlungen von all schaftliche Aufschwung soll die Verschuldung in Grenzen ihren Offshore-Filialen machen. Der Entwurf enthält halten. Kostengünstige Energie wird die Wettbewerbsfä- weiters mögliche Strafen für US-Unternehmen, welche higkeit amerikanischer Produzenten steigern. ihre Offshore-Beteiligungen nicht bekanntgeben und Die Schiefergasrevolution machte die USA zum welt- in Niedrigsteuerländern Steuern hinterziehen. Bisher grössten Energieproduzenten, dies aufgrund der sogenann- wurde keine der STOP-Versionen vom US-Kongress ver- ten Fracking-Bohrtechnik. Dies führte zu einer neuen Ära abschiedet. Die wiederholten Versuche seitens dersel- des Denkens über Marktbedingungen und Möglichkeiten, ben Mitglieder des Kongresses sind ein Beweis dafür, die noch vor ein paar Jahren unmöglich schienen. Die Erd- dass das Thema bis auf weiteres nicht an Aufmerksam- gasimporte konnten um ein Vielfaches verringert werden, keit verliert. Durch regelmässiges Vorstelligwerden der die Ölimporte wurden reduziert, und dem Weg zum Ener- Botschaft bei Mitgliedern des Kongresses und ihren Mit- gie-Selbstversorger scheint nichts mehr im Wege zu ste- arbeitern konnte wenigstens erreicht werden, dass Vor- hen, was zu geopolitischen Folgen und Veränderungen in stösse dieser Art in der Regel keine Länderliste mehr ent- den globalen Handelsströmen führen wird. halten. Die Enthüllungen um die Überwachungsprogramme Was die mit dem obigen Thema verwandten Geset- sowohl innerhalb der USA als auch international führten zesvorstösse auf der Bundesstaaten-Ebene betrifft, so gesamthaft betrachtet im Ausland zu mehr Entrüstung als gab es Erfolg und Misserfolg zu verzeichnen. In Min- im Inland, dies obwohl die Verletzung der Datenschutz- nesota trug liechtensteinisches Lobbying erheblich dazu ÄUSSERES, bildung und kultur

bei, dass ein Gesetzesentwurf abgelehnt wurde, welcher Bilaterale Beziehungen | 123 auf eine Versteuerung der Konzerngewinne von Unter- nehmen abzielte, die in Minnesota ihre Geschäftstätig- Nach der Abreise von Botschafter Don Beyer wurde die keit ausüben, aber in einem Niedrigsteuerland (Liech- US-Botschaft in Bern seit Juli auf Geschäftsträgerebene tenstein stand auf der Liste) als Gesellschaft registriert geleitet. Präsident Obama nominierte die neue für die sind. Ein ähnliches Gesetz wurde jedoch im Bundesstaat Schweiz und Liechtenstein zuständige Botschafterin, der Oregon angenommen. Name wurde jedoch vor Jahresende nicht offiziell be- Das bilaterale Abkommen zur vereinfachten Umset- kanntgegeben. Die Botschafterin muss vom Senat bestä- zung von FATCA wurde im Juli in Washington von ei- tigt werden. ner liechtensteinischen Delegation (SIFA, Steuerverwal- Das grösste je zwischen Europa und den USA an- tung, Amt für Auswärtige Angelegenheiten) verhandelt. visierte Freihandelsabkommen, die sogenannte Tran- Liechtenstein wählte das Modell I. Im Zentrum steht ein satlantic Trade and Investment Partnership (TTIP), ist automatischer Informationsaustausch an die amerika- auf beiden Seiten des Atlantik auf grosse Zustimmung nischen Steuerbehörden. Das besprochene Rahmenü- gestossen.. Dass eine sogenannte « Wirtschafts-Nato » bereinkommen umfasst insbesondere die Definitionen, jetzt möglich werden soll, ist zweifelsohne das Ergeb- den Inhalt der zu liefernden Informationen, die Art und nis einer geopolitisch sehr veränderten Welt. Mit zu- Weise des Informationsaustausches, die praktische An- sammen 800 Millionen Bürgern in der EU und den USA wendung von FATCA auf die liechtensteinischen Finan- würde die grösste Freihandelszone der Welt entstehen. zintermediäre und die Zusammenarbeit bei Einhaltung TTIP ist für Liechtenstein als EWR- und EFTA-Land bzw. Nicht-Einhaltung der Bestimmungen. Die Umset- von grosser Relevanz. Das Abkommen hat das Poten- zung in Liechtenstein, einschliesslich der notwendigen tial weitreichender wirtschaftlicher Folgen, von denen Gesetzesanpassungen, wurde vorbereitet. Eine Unter- Liechtenstein aufgrund seiner engen Einbindung in zeichnung ist für Anfang 2014 geplant. Das effektive In- den EU-Binnenmarkt betroffen wäre. Abmachungen krafttreten von FATCA wurde von amerikanischer Seite zwischen der EU und den USA, welche Eingang in die auf den 1. Juli 2014 verschoben. EU-Rechtsgrundlagen finden und EWR-binnenmarktre- Anfang Juli fanden informelle Gespräche mit ver- levant sind, müssten von Liechtenstein über das EWR- schiedenen Stellen in Washington im Hinblick auf ein Abkommen übernommen werden, ohne dafür Vorteile mögliches Doppelbesteuerungsabkommen zwischen zu erhalten. Zusammen mit den weiteren EFTA-Bot- Liechtenstein und den USA statt. Sie machten den schaftern wurde liechtensteinischerseits am 19. Juli Schwierigkeitsgrad dieses Unterfangens klar. Es sind in- dem US-Chefunterhändler für TTIP, Daniel Mullaney, tensive Vorarbeiten notwendig, um einen überzeugenden ein vom EFTA-Ministerratsvorsitzenden abgefasstes Argumentekatalog auszuarbeiten. Die von der Regierung Schreiben überreicht. Darin wird auf die wirtschaftliche eingesetzte Arbeitsgruppe unterbreitete einen Aktions- Bedeutung der EFTA-Staaten sowie deren Integration plan, eine internationale Beratungsfirma wurde mit der in den EU-Binnenmarkt hingewiesen und vorgeschla- Erarbeitung der einschlägigen Grundlagen beauftragt. gen, einen handelspolitischen Dialog mit den USA zu Nach mehrmonatigen Verhandlungen einigten sich eröffnen; Dan Mullaney stimmte diesem Vorhaben zu. die Liechtensteinische Landesbank und die amerika- Am 20. November fand in Washington die erste Ge- nischen Behörden am 30. Juli auf eine Beilegung des sprächsrunde statt. Jedes EFTA-Land entsandte eine Steuerkonflikts. Der Abschluss des Non Prosecution Ag- Delegation, das EFTA-Sekretariat war durch zwei Per- reement bedeutete, dass von US-Seite die Strafuntersu- sonen vertreten. Für Liechtenstein nahmen Botschaf- chungen gegen die Landesbank eingestellt wurden und ter Norbert Frick und Matthew Keller als Vertreter der dass ein Verzicht auf weitere strafrechtliche Massnahmen Botschaft teil. Die Gespräche mit den USTR-Vertretern garantiert wird. Im Gegenzug leistete die Landesbank eine boten Gelegenheit, der amerikanischen Seite die Bezie- Zahlung von USD 23.8 Millionen zwecks Abgeltung der hungen zwischen EFTA und der EU, die bilateralen Ab- mit nicht-deklarierten amerikanischen Kunden erzielten kommen der Schweiz mit der EU sowie das Verhältnis Erträge und der dadurch entstandenen Steuerausfälle. der EWR-Länder mit der EU im Detail zu erklären, und Das Land Liechtenstein wurde für die mit der Bearbei- es wurde ein allgemeiner Gedankenaustausch über prä- tung von US-Ersuchen entstandenen Kosten entschädigt. ferenzielle Handelsabkommen geführt. Der begonnene Die Lösung reflektiert die gute Zusammenarbeit mit den handelspolitische Dialog soll hinkünftig zweimal pro US-Behörden auf der Grundlage des bestehenden Rechts Jahr in Washington stattfinden. und die von der Bank getroffenen Massnahmen, um die Im Zusammenhang mit der Abhöraffäre des US- Steuerkonformität der US-Kunden sicherzustellen. Nachrichtendienstes NSA (National Security Agency) Anfang und Ende November fanden Diskussionen war der Schweizer Presse Anfang November zu entneh- zur jüngsten Evaluation des Finanzplatzes Liechtenstein men, dass auch Liechtenstein Ziel von Abhörmassnah- durch den IMF in Washington statt. Die aus Liechten- men der NSA gewesen sei. Die Regierung richtete ein stein angereiste Delegation bestand aus Vertretern von Schreiben an die US-Botschaft in Bern und ersuchte um FIU, FMA, Staatsanwaltschaft und Landgericht. Aufklärung. ÄUSSERES, bildung und kultur

124 | Kongress 12. Dezember: Congressman Dana Rohrabacher (R-California), Mitglied des Allgemein Aussenpolitischen Ausschusses, Die Unzufriedenheit der amerikanischen Öffentlichkeit Vorsitzender des Unterausschusses für mit der politischen Führung ist gross. Die Zustimmungs- Europa rate für den Kongress lag im Berichtsjahr bei 9 %. Die von grossen Pannen begleitete Umsetzung der Gesund- Honorarkonsulate heitsreform von Präsident Obama schadete der demo- kratischen Partei sehr, und die republikanische Partei Am 10. September fand ein Treffen mit den liechten- hat mit dem ultra-konservativen Flügel, der Tea Party, steinischen Honorarkonsuln in New York zwecks Brie- zu kämpfen, was zu grossen ideologischen Auseinander- fings und Diskussion der Schwerpunkte des liechtenstei- setzungen führt. Die Schliessung von Regierungsstellen nischen UNO-Engagements durch Botschafter Christian im September (Government Shutdown) als Ergebnis der Wenaweser und sein Team statt. Anschliessend infor- fehlenden Einigung auf ein Budget trug ebenfalls zur Po- mierte Prof. Wolfgang Danspeckgruber in Princeton litikverdrossenheit bei. über die Aktivitäten des Liechtenstein Institue on Self- Determination (LISD). Bilaterale Beziehungen Honorarkonsul Dr. Bruce Allen nahm an einer gros- Der fünfte Besuch einer Gruppe von Mitarbeitern des sen Anzahl von Anlässen in Atlanta, in anderen Teilen US-Kongresses in Liechtenstein fand vom 25.-27. Au- des Bundesstaates Georgia und Washington teil. Er hielt gust statt. Es handelte sich um MitarbeiterInnen einfluss- Vorträge über Liechtensteins Umweltpolitik und über reicher Abgeordneter und einschlägiger Ausschüsse, die Universität Liechtenstein. Er unterstützt das Goethe- darunter der aussenpolitische Ausschuss und der Finanz- Zentrum, welches in der Vergangenheit Austragungsort ausschuss. Dieser traditionelle Besuch bot wiederum für liechtensteinische Anlässe war, aktiv. Dr. Allen mo- Gelegenheit, Informationen aus erster Hand zu aussen- derierte eine Diskussionsrunde über Public Diplomacy politischen, Handels-, Finanz- und weiteren Wirtschafts- im Rahmen der Jahreskonferenz des Consular Corps Col- themen sowie zu Bereichen der Justizverwaltung zu ver- lege, welche in Washington stattfand (er ist Mitglied des mitteln. Besondere Aufmerksamkeit wurde diesmal den Vorstandes). Handelsthemen (TTIP) gewidmet. Erstmals fanden Tref- Honorarakonsul Leodis Matthews vertrat Liechten- fen mit Vertretern der Universität Liechtenstein statt. stein im Rahmen von verschiedenen Anlässen, welche Es fanden nachfolgende Treffen mit Mitgliedern des durch das konsularische Corps und örtliche berufliche Kongresses und ihren Mitarbeitern statt, um über Liech- Vereinigungen in Los Angeles und weiteren Teilen Ka- tenstein und bilaterale Agenden zu informieren, The- liforniens organisiert wurden. Er benützte diese Gele- men von gegenseitigem Interesse zu diskutieren und die genheit jeweils, um über Liechtenstein zu informieren. Grundlage zu schaffen für eine allfällige Mitgliedschaft Konsul Matthews besuchte im April die Firma Hilti AG im Liechtenstein Caucus: in Tulsa, Oklahoma. Er führte Hintergrundgespräche mit 13. März: Congressman Melvin Watt (D-North Ca der Los Angeles Times und gab einen Empfang für das rolina) konsularische Corps. Congressman Tom Cotton (R-Arkansas) Honorarkonsulin Mary-Jean Thompson nahm wie 14. März: Congressman Jim Bridenstine ihre Kollegen an vielen öffentlichen Anlässen ein- (R-Oklahoma) schliesslich Veranstaltungen des konsularischen Corps Congresswoman Suzanne Bonamici teil. Sie war vor allem im akademischen Austausch sehr (D-Oregon) aktiv. Der neue Leiter des Instituts für Architektur und Congressman Mike Quigley (D-Illinois) Raumplanung der Universität Liechtenstein traf sich Congressman Austin Scott (R-Georgia) mit verschiedenen Vertretern in Portland, um Möglich- 6. September: Besuch bei Hilti AG in Tulsa / Oklahoma keiten der Zusammenarbeit zu diskutieren. Eine Studen- zusammen mit Congressman Jim tin der Universität Liechtenstein absolvierte im Herbst Bridenstine (R-Oklahoma) ein Praktikum in einem renommierten Architekturbüro 13. November: Congressman Jeff Fortenberry in Portland. Ein Studentenaustauschprogramm ist in (R-Nebraska) Diskussion. Der Besuch des Rektors der Lewis and Clark 19. November: Congressman Peter Welch (D-Vermont) Rechtsfakultät an der Universität Liechtenstein ist gep- 4. Dezember: Congressman Bill Keating lant. Botschafter Christian Wenaweser reiste auf Einla- (D-Massachusetts), Mitglied des dung von Frau Thompson Ende Oktober nach Portland Aussenpolitischen Ausschusses, und hatte Gelegenheit, vor verschiedenen Institutionen ranghöchstes demokratisches Mitglied über den Internationalen Strafgerichtshof und Men- des Unterausschusses für Europa schenrechtsthemen zu referieren. 4. Dezember: Congressman Jim Gerlach Honorarkonsul Paul Donahue ermöglichte es einer (R-Pennsylvania) liechtensteinischen Künstlerin, sich an der Ausschrei- ÄUSSERES, bildung und kultur

bung für die künstlerische Gestaltung von neuen U- Mitglieder der Gruppe Young Professi- | 125 Bahn-Stationen in Chicago zu bewerben. Obwohl sie den onals in Foreign Policy Auftrag schlussendlich nicht erhielt, kam sie in die End- 22. Mai gemeinsame Veranstaltung von runde. Paul Donahue nahm an verschiedenen Veranstal- CSIS / Liechtensteinische Botschaft im tungen, zu welchen das konsularische Corps eingeladen Rahmen des Diplomatic Forum zu TTIP wird, teil und konnte in diesem Zusammenhang einige 22. Mai Informationsveranstaltung einschliess- Kurzvorträge über Liechtenstein halten. Der Höhepunkt lich Kurzvortrag der Botschafterin für seiner Aktivitäten war die Organisation des Besuches ei- Mitglieder der Gruppe Young Professi- ner Gruppe von Studenten und Studentinnen der Univer- onal Cultural Society sität Liechtenstein. Das Programm umfasste Vorträge an 12. Juli 11. Liechtenstein Lounge in der Resi- verschiedenen Universitäten, Firmenbesuche, eine Dis- denz kussionsrunde mit Vertretern von Finanzinstituten, den 22. August Ansprache der Botschafterin anlässlich Besuch der Chicago Mercantile Exchange sowie ein Kul- der Feierstunde zur Einweihung des turprogramm und einen von Paul Donahue ausgerichte- Nuala Pell Leadership Program in Pu- ten Empfang. blic Service, Pell Center, Salve Regina University, Newport / Rhode Island (das Kultur und Öffentlichkeitsarbeit Pell Center wird von S.D. dem Fürsten finanziell unterstützt) Im Rahmen von insgesamt 45 Anlässen wurden im Be- 4. September Kurzvortrag und Empfang für eine in- richtsjahr in der Botschaftskanzlei und in der Residenz ternationale Besuchergruppe der Uni- sowie an Drittorten (Goethe-Institut) über 800 Gäste versität Zürich (LLM-Programm) empfangen (Mittagessen, Abendessen, Informationsver- 6. September Besuch des Hilti-Werks in Tulsa, anstaltungen, kleinere und grössere Empfänge). Oklahoma, zusammen mit Congress- 16. Januar traditioneller Neujahrsempfang in der man Jim Bridenstine Residenz 12. September: 8th Small Nations Poetry Reading: 1. Februar Besuch in der Botschaft von PEERS gemeinsame Veranstaltung der Bot- (Professionals in European, Eurasian & schaften von Liechtenstein, Malta, Ös- Russian Studies, George Washington terreich, Bulgarien, Slowenien, Island University) einschliesslich Kurzvortrag und Bahrain. Der liechtensteinische von Botschafterin Fritsche Beitrag war ein Gedicht von Beryl 6. / 7. Februar Reise der Botschafterin nach Pitts- Schlossman mit dem Titel « Gespenster burgh, Pennsylvania: und Liebende im Spätsommer » - Vorträge vor dem World Affairs 30. September Besuch von Studenten der Kaplan Lan- Council Pittsburgh und an der Uni- guage School mit Kurzvortrag der Bot- versity of Pittsburgh schafterin, auf Initiative von Praktikant - Besuch der Firma ALCOA Daniel Batliner - Radiointerview 3. Oktober gemeinsame Veranstaltung von 7. März Reise der Botschafterin nach Boston, CSIS / Liechtensteinische Botschaft im Massachusetts: Rahmen des Diplomatic Forum zur US- - Vortrag an der Harvard Kennedy Wirtschaftspolitik School of Government 10. Oktober Besuch einer Reisegruppe aus Liech- - Treffen mit dem Beirat von Swissnex tenstein Boston 5. November: Zeitgeist-Literaturfestival (gemein- - Mittagessen mit Universitätsprofes- same Initiative der deutschsprachigen soren Botschaften) – Lesung von Daniel Bat- 14. März Inputreferat der Botschafterin anläss- liner im Goethe-Institut mit anschlies- lich der Jahresversammlung der Ame- sendem, von der Botschaft offerierten, rican Marketing Association Empfang 23. April gemeinsame Veranstaltung von 7. November Informationsveranstaltung für Mitglie- CSIS / Liechtensteinische Botschaft im der der Gruppe Washington Intergo- Rahmen des Diplomatic Forum zum vernmental Professionals Group Thema Trends im Energiebereich 6. Dezember 12. Liechtenstein Lounge in der Resi- 24. April Empfang für Mitglieder der Gruppe In- denz ternational Neighbors Club II mit meh- 18. Dezember gemeinsame Veranstaltung von CSIS / reren Kongressabgeordneten Liechtensteinische Botschaft im Rah- 16. Mai Informationsveranstaltung einschliess- men des Diplomatic Forum zur künfti- lich Kurzvortrag der Botschafterin für gen amerikanischen Führungsrolle ÄUSSERES, bildung und kultur

126 | Liechtensteinische Besuche in den USA steinischer Staatsbürger in Österreich wahr und betätigte sich verstärkt im Bereich Imagepflege und in der Förderung Am 2. Juli hielt sich eine Delegation unter der Leitung der Zusammenarbeit in Kultur und Wirtschaft. von Dr. Katja Gey in Washington zwecks Verhandlung des bilateralen FATCA-Umsetzungsabkommens auf. Die Beziehungen Liechtenstein – Österreich Der Besuch von Frau Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick vom 23. September war vorwiegend den Han- Das enge Netz an bilateralen Abkommen wurde durch delsthemen gewidmet, insbesondere dem zwischen den Abschluss eines Abgeltungsabkommens und eines den USA und der EU geplanten Freihandelsabkommen Protokolls zum bestehenden Doppelbesteuerungsab- (Transatlantic Trade and Investment Partnership / TTIP). kommen ergänzt. Die Abkommen ermöglichen die Lega- Ein Treffen mit Vertretern amerikanischer und in den lisierung von in Österreich steuerpflichtigem Vermögen USA vertretenen europäischen Unternehmen im Eu- aus Liechtenstein und haben die Gewährleistung zukünf- ropean Institute gab Gelegenheit zur Darlegung der tiger Steuerkonformität zum Inhalt. Durch den Abschluss liechtensteinischen und der EFTA-Überlegungen sowie eines Sozialversicherungsabkommens wurde der An- zu einem Gedankenaustausch. Das Gespräch mit dem wendungsbereich der bereits geltenden Regelung er- TTIP-Chefunterhändler Dan Mullaney wurde von der weitert. Die bestehende Kooperation im konsularischen Regierungsrätin genutzt, um einerseits über die liech- Bereich konnte durch ein neues Stellvertreterabkommen tensteinische Wirtschaft und die Handelsbeziehungen zur Bearbeitung von Visa-Anträgen weiter ausgebaut zu informieren und andererseits das Interesse der EFTA- werden. Staaten am handelspolitischen Dialog mit den USA zu Die ausgezeichneten bilateralen Beziehungen zwi- unterstreichen. Ein erster Gedankenaustausch zwischen schen Liechtenstein und Österreich sind auch dem re- den EFTA-Staaten und den USA fand bereits im Novem- gelmässigen Austausch zwischen Vertretern der Politik ber 2013 statt. auf höchster Ebene zuzuschreiben. Aus Anlass der Er- Anfang und Ende November fanden Diskussionen öffnung des neu renovierten Stadtpalais Liechtenstein zur jüngsten Evaluation des Finanzplatzes Liechtenstein in Wien wurden I.I.D.D. Fürst Hans-Adam II und Fürstin durch den IMF in Washington statt. Die aus Liechten- Marie von und zu Liechtenstein von Bundespräsidenten stein angereiste Delegation bestand aus Vertretern von Dr. Heinz Fischer im April zu einem offiziellen Besuch FIU, FMA, Staatsanwaltschaft und Landgericht. nach Wien eingeladen. Das Staatsoberhaupt wurde von Botschafter Norbert Frick vertrat Liechtenstein an Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick begleitet. Regierung- der ersten Gesprächsrunde im Rahmen des neu gegrün- schef Adrian Hasler und Regierungschef-Stellvertreter deten handelspolitischen Dialogs zwischen EFTA und Dr. Thomas Zwiefelhofer nahmen an der Eröffnung des USTR (United States Trade Representative), welcher am Stadtpalais Liechtenstein teil und statteten einer Reihe 20. November in Washington stattfand. Die Botschaft of- von österreichischen Regierungsmitgliedern einen An- ferierte einen Empfang für die angereisten EFTA-Delega- trittsbesuch ab. tionen sowie hochrangige Vertreter des USTR. Die liechtensteinische Aussenpolitik misst der Zu- sammenarbeit im Rahmen der deutschsprachigen Län- der besondere Bedeutung bei. S.D. Erbprinz Alois und I.K.H. Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein nahmen auf Einladung von Bundespräsident Dr. Heinz Liechtensteinische Botschaft in Fischer am Treffen der deutschsprachigen Staatsober- Wien häupter in Innsbruck teil. Die Staatsoberhäupter tausch- ten sich zur Zukunft der Demokratie in der EU und zu Strategien zur Überwindung der Wirtschafts- und Fi- Leiterin: I.D. Botschafterin Maria-Pia Kothbauer, nanzkrise aus. Regierungschef-Stellvertreter Dr. Tho- Prinzessin von Liechtenstein mas Zwiefelhofer nahm am deutschsprachigen Justiz- ministertreffen, welches am Rande des Europäischen Liechtenstein legt seit jeher den Schwerpunkt seiner Aus- Forum Alpbach stattfand, teil und diskutierte das Span- senpolitik auf die Pflege der Beziehungen zu seinen Nach- nungsverhältnis zwischen Transparenz und Datenschutz barstaaten. Die Botschaft hat den Auftrag, liechtenstei- im Rechtsstaat. Auf Einladung von Vizekanzler und Aus- nische Interessen in Österreich im Sinne einer nachhaltigen senminister Dr. Michael Spindelegger fand das jährliche Nachbarschaftspolitik zu wahren. Die enge Zusammenar- Treffen der deutschsprachigen Aussenminister in Salz- beit mit Österreich wurde im Berichtsjahr weiter vertieft. burg statt. Im Zentrum der Gespräche standen Fragen Der Vielzahl von Staatsverträgen wurden drei neue Ab- der Europapolitik, die Zusammenarbeit in internationa- kommen hinzugefügt. Zahlreiche Besuche durch Politik len Organisationen und die Lage im Nahen Osten. Re- und Verwaltung konnten die enge Abstimmung zwischen gierungsrätin Dr. Aurelia Frick sprach sich bei dieser beiden Ländern weiter festigen. Die Botschaft nahm auch Gelegenheit für eine stärkere Unterstützung des Interna- ihre Aufgaben in der konsularischen Betreuung liechten- tionalen Strafgerichtshofs aus. ÄUSSERES, bildung und kultur

Erneut fanden zahlreiche bilaterale Besuche auf Regie- Ständige Vertretung beim | 127 rungsebene zwischen beiden Ländern statt. Regierungs- Europarat in Strassburg chef Dr. Klaus Tschütscher und Regierungschef-Stellver- treter Dr. Martin Meyer hielten sich für diverse Gespräche mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik in Wien auf. Re- Leiter: Botschafter Dr. Daniel Ospelt gierungschef Adrian Hasler traf anlässlich seines Wienbe- suchs mit Wirtschafts- und Medienvertretern sowie Mei- Die Ständige Vertretung in Strassburg vertritt die Interes- nungsbildnern zusammen. Justizministerin Dr. Beatrix sen Liechtensteins beim Europarat. Der Ständige Vertreter Karl reiste bei zwei Gelegenheiten für Arbeitsgespräche bringt die liechtensteinischen Standpunkte im Ministerko- mit Regierungsmitgliedern nach Vaduz, bei welchen u.a. mitee ein und wirkt an den gemeinsamen Entscheiden mit. das Obsorgerecht, das Insolvenzrecht, Familien- und Er verfolgt auch die Arbeit der weiteren Gremien des Eu- Kindschaftsrecht sowie aktuelle Entwicklungen im Gesell- roparats, wie des Europäischen Gerichtshof für Menschen- schafts- und Strafrecht besprochen wurden. rechte (EGMR), der Parlamentarische Versammlung (PV) Ein weiterer Schwerpunkt der liechtensteinischen und des Kongresses der Gemeinden und Regionen Euro- Aussenpolitik besteht in der Pflege der regionalen Part- pas (KGRE) sowie des Generalsekretärs mit dem gesamten nerschaften. Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick und der Sekretariat der Organisation. Aufgabe des Ständigen Ver- Kulturlandesrat Vorarlbergs Harald Sonderegger ver- treters ist es, die Interessen Liechtensteins innerhalb der einbarten eine intensivere regionale Kulturzusammen- Organisation und gegenüber den anderen 46 Mitgliedslän- arbeit. Regierungsrätin Marlies Amman-Marxer und der dern zu vertreten. Landesstatthalter Vorarlbergs Karlheinz Rüdisser trafen Im Mittelpunkt der Arbeiten des Europarats standen im sich im Rahmen eines regionalen Verkehrsministertref- Berichtsjahr: die Weiterverfolgung der Reform des Europa­ fens, um die Weiterentwicklung des FL.A.CH.-Projektes rats und vor allem des EGMR; die Verhandlungen über sowie die Angebots- und Infrastrukturverbesserung im den Beitritt der EU zur Europäischen Menschenrechtskon- öffentlichen Verkehr zu diskutieren. Regierungsrat Dr. vention (EMRK); die Nachbarschaftspolitik gegenüber den Mauro Pedrazzini und die Landesrätin Vorarlbergs Dr. Mittelmeeranrainern und Zentralasien; die Eingliederung Gerti Schmid tauschten Erfahrungen in der Planung von der Roma und der Einwanderer; die Gleichberechtigung Alters- und Pflegeheimen aus. von Frauen und LGBT's; die Rechte der Kinder; der Kampf Im Oktober brachte eine länderübergreifende Konfe- gegen Korruption; die Wahrung der Rechtsstaatlichkeit; renz zur Zukunft der Demokratie und Bürgerbeteiligung Kampf gegen Intoleranz und Volksverhetzung; Ausbau der zahlreiche Regionalpolitiker sowie Experten aus Verwal- kommunalen und regionalen Demokratie und Selbstver- tung und Wissenschaft nach Vaduz. Die Konferenz wurde waltung. gemeinsam vom Kanton Aargau, dem Bundeskanzleramt Österreich und Liechtenstein organisiert. 123. Ministersession am 16. Mai Die Botschaft organisierte wie in Vorjahren zahl- Am 16. Mai fand die 123. Ministersession des Europarats reiche Gespräche zwischen Vertretern der Verwaltungen in Strassburg statt. Für Liechtenstein nahmen der Stän- und dem Privatsektor, insbesondere im Bereich der Fi- dige Vertreter und sein Stellvertreter Manuel Frick teil. nanzplatzpolitik. Behandelt wurden die langfristige Sicherung der Funk- tionsfähigkeit des EGMR, die Nachbarschaftspolitik, die Kultur und Bildung gut entwickelte Zusammenarbeit mit der EU und die Be- kräftigung der Rolle des Europarats beim Einsatz für De- Die Zusammenarbeit zwischen Liechtenstein und Öster- mokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. reich in den Bereichen Kultur und Bildung wurde wei- Die Bemühungen um eine stärkere politische Aus- ter vertieft. Erneut wurde der Liechtenstein-Preis für wirkung der Arbeiten des Europarats standen im Mit- ausgezeichnete Forschungsleistung an der Universität telpunkt der Gespräche. Betont wurde die einzigartige Innsbruck und der Medizinischen Universität Innsbruck Rolle der Organisation vergeben. Im Juli konnte die Ausstellungsbeteiligung Für die Zukunft wurde eine bessere Koordinierung eines liechtensteinischen Künstlers bei der internationa- der Kontrollverfahren, des so genannten Monitorings, len MOYA Annuale realisiert werden. Auf Einladung des der verschiedenen Europaratsgremien vorgeschlagen, Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur re- da die Kontrollbesuche der unterschiedlichen Gremien sidierte im Rahmen des Küstleraustauschprojekts « Artist zu rasch aufeinander folgen und oft inhaltlich die glei- in Residence » ein liechtensteinischer Künstler von Okto- chen Probleme aufwerfen. Ebenso wurden Massnahmen ber bis Dezember im Schloss Laudon in Wien. Liechten- zur Behebung festgestellter Mängel und Schwächen steinische und österreichische Institutionen beteiligten beschlossen. Künftig sollen Staaten, wenn sie den Vor- sich erneut gemeinsam an der Langen Nacht der Museen. sitz im Ministerkomitee übernehmen, in ihrem Schwer- Erstmals wurden die Ballettaufnahmen des ORF zum Neu- punktprogramm aufzeigen, wie sie allfällige Mängel und jahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Stadtpalais Schwächen im eigenen Land angehen wollen. Liechtenstein aufgenommen und weltweit ausgestrahlt. ÄUSSERES, bildung und kultur

128 | Vorsitz im Ministerkomitee die entsprechenden Verhandlungen vorerst abgeschlos- Im Berichtsjahr führten Andorra (bis 16. Mai), Armenien sen werden. Dieser Abschluss stellt einen Meilenstein (16. Mai bis 14. November) und Österreich (ab 14. No- dar. In einem nächsten Schritt wird sich der Europäische vember) den Vorsitz im Ministerkomitee. Alle drei Staa- Gerichtshof in Luxemburg mit den ausgehandelten Tex- ten sahen die Bemühungen für bessere Achtung der ten befassen. Menschenrechte, Gleichheit von Mann und Frau, strikte Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit durch unabhängige Protokoll Nr. 15 zur EMRK und effiziente Justiz, Bekämpfung von Korruption und Mit Protokoll Nr. 15 zur EMRK, welches im Rahmen der Menschenhandel, interkulturellen Dialog sowie stärkere 123. Ministersession des Europarats am 16. Mai verab- Bürgerbeteiligung und Erziehung zum demokratischen schiedet wurde, sollen verschiedene der in der High- Staatsbürger als Schwerpunkte. Auch der Ausbau der Level Konferenz in Brighton vereinbarte Massnahmen Zusammenarbeit mit der EU, der OSZE und den Verein- umgesetzt werden, welche einer Änderung der EMRK ten Nationen sowie eine bessere Wahrnehmung des Eu- bedürfen. Es sind dies der Einbau eines Verweises auf roparats in der Bevölkerung waren allen ein Anliegen. das Prinzip der Subsidiarität und des Ermessensspiel- Daneben betonte Andorra besonders die Kultur- und raums in die Präambel der EMRK, die Änderung der Al- Jugendarbeit, während Armenien verstärktes Vorgehen tersbegrenzung für EGMR-Richter, eine Reduktion der gehen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz Frist für die Einreichung einer Beschwerde beim EGMR, forderte. eine Anpassung des Zulässigkeitskriterium zum Thema Angesichts vermehrter Angriffe auf Journalisten in « kein erheblicher Nachteil » und eine Anpassung in Be- osteuropäischen Ländern legte Österreich besonderen zug auf die Abgabe der Rechtssache an die Grosse Kam- Wert auf die Durchsetzung der Meinungs- und Informa- mer. Das Protokoll Nr. 15 bedarf der Ratifikation in allen tionsfreiheit sowie auf den Schutz von Journalisten und Vertragsstaaten der EMRK damit es in Kraft treten kann. Menschenrechtsaktivisten. Liechtenstein konnte das Protokoll am 24. Juni un- terzeichnen. Nachdem der Landtag dem Protokoll in der Reform des Europarats Oktobersession seine Zustimmung erteilt hatte und die Generalsekretär Jagland setzte seine Reformbemü- Referendumsfrist Anfang November verstrichen war, hungen fort. Sie betrafen vor allem die Personalpolitik, konnte am 26. November die Ratifikationsurkunde hin- die verbesserte Ausrichtung der Aussenstellen in ver- terlegt und damit der Ratifikationsprozess abgeschlos- schiedenen Mitgliedsländern sowie die stärkere Konzen- sen werden. Liechtenstein zählte damit zu den ersten tration der Arbeit auf den Kampf gegen Korruption und Ländern, welche dieses Protokoll ratifiziert haben. Geldwäsche, den Kampf gegen Intoleranz und Volksver- hetzung, den Schutz nationaler Minderheiten und be- Protokoll Nr. 16 zur EMRK nachteiligten Gruppen sowie die Festigung des Systems Das fakultative Protokoll Nr. 16 zur EMRK wurde am 10. gesamteuropäischer gemeinsamer Normen. Juli vom Ministerkomitee verabschiedet und liegt seit dem 2. Oktober zur Unterzeichnung auf. Das Protokoll Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte sieht vor, dass die obersten Gerichte der Mitgliedsstaaten Im Berichtsjahr fällte der Gerichtshof 3'659 Urteile. Ins- den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte um gesamt wurden 93'397 Fälle erledigt. Dies stellt eine Zu- Gutachten zu grundsätzlichen Fragen der Auslegung der nahme von 6 % im Vergleich zu 2012 dar. Die Anzahl Menschenrechtskonvention bitten können. Das Protokoll hängiger Fälle konnte stark reduziert werden. Nunmehr wird in Kraft treten, nachdem zehn Staaten es ratifiziert sind 99'900 Beschwerden hängig (22 % weniger als haben. Die innerstaatlichen Abklärungen für eine Unter- 2012). Im Berichtsjahr sind rund 66'000 neue Beschwer- zeichnung durch Liechtenstein wurden im Berichtsjahr den beim Gerichtshof eingegangen. aufgenommen. Gegen Liechtenstein wurden sieben Beschwerden einem Richtergremium zugeteilt. Insgesamt wurden 14 Zusammenarbeit mit der Europäischen Union Beschwerden für unzulässig erklärt oder von der Liste Die Partnerschaftsvereinbarung von 2007 über die Zu- gestrichen. sammenarbeit mit der EU hat sich bewährt. Bereiche, in denen sich die EU auf die Erfahrung und die Normen- Beitritt der EU zur EMRK setzung des Europarats stützt, sind insbesondere verfas- Nachdem das Ministerkomitee das Direktionskomitee sungsrechtliche Fragen (Venedig-Kommission); Fragen für Menschenrechte (CDDH) Mitte 2012 mit der Fortset- der Justizreform (Ausschuss für effiziente Justiz, CEPEJ); zung der Verhandlungen zum Beitritt der Europäischen Kampf gegen Korruption und Geldwäscherei sowie För- Union zur Europäischen Menschenrechtskonvention im derung demokratischer Werte und Festigung der Demo- Rahmen eines Ad-hoc-Ausschusses im Format « 47+1 » kratie durch Erziehung zum verantwortungsbewussten beauftragt hatte, traf dieser im April zum fünften Mal Staatsbürger und interkulturellen Dialog. zusammen. Auf Grundlage des Kompromissvorschlags Themen der von der EU mitfinanzierte gemeinsame konnten die Beitrittsinstrumente fertig gestellt und damit Hilfsprogramme waren: Mehr Rechtsstaatlichkeit durch ÄUSSERES, bildung und kultur

Justizreform; Förderung der Demokratie; Achtung der unterricht und die zwangsweise Einziehung zum Militär. | 129 Menschenrechte. Es gab etliche vertrauensbildende Massnahmen, und es Eine Zusammenarbeit im Normsetzungsbereich er- wurden gewisse Fortschritte erzielt, was die Suche nach folgte bei Übereinkommen in folgenden Bereichen: vermissten Personen und die Lebensbedingungen ent- Datenschutz, Gewalt gegen Frauen, Menschenhandel, lang den Verwaltungsgrenzen angeht (z. B. Wasserver- Schutz von Kindern gegen sexuellen Missbrauch und sorgung). Die Sicherheitslage blieb angespannt, aber Ausbeutung und entsprechende Bemühungen, Internet- relativ ruhig. Verschiedene NGOs und UNO-Stellen lei- Kriminalität; Kampf gegen Korruption und Geldwäsche steten humanitäre Hilfe, auch in Abchasien, das zu einer (GRECO) sowie bei den Europaratsrichtlinien für jugend- Ausweitung der Zusammenarbeit bereit erscheint. Süd- freundliche Justiz. ossetien sowie Abchasien lassen aber weiterhin keine Vertreter der EU oder des Europarats ins Land; lediglich Nachbarschaftspolitik Rot-Kreuz-Vertreter dürfen dort arbeiten. Die Rückkehr Schon seit einiger Zeit ist der Europarat bemüht, die von Vertriebenen an ihre angestammten Wohnorte ist Beziehungen zu den Nachbarländern in Nordafrika, im nach wie vor kaum möglich. Die Parlamentarische Ver- Nahen Osten und in Zentralasien auszubauen. Es gilt, sammlung, der Monitoring-Ausschuss, der Kongress der die Entwicklung der Demokratie, die Achtung der Men- Gemeinden und Regionen sowie der Menschenrechts- schenrechte und Rechtsstaatlichkeit, gute Arbeit in Re- kommissar verfolgen weiterhin die Entwicklung in Ge- gierung und Verwaltung sowie den Kampf gegen grenzü- orgien. berschreitende Kriminalität und Terrorismus zu fördern. Gedacht wird auch an den allmählichen Beitritt die- Parlamentarische Versammlung ser Länder zu einigen Europaratsübereinkommen und Nach den Landtagswahlen wurde die liechtensteinische Teilabkommen. Die Zusammenarbeit mit der EU in die- Delegation in der Parlamentarischen Versammlung (PV) sem Bereich gestaltet sich gut. Die Suche nach weiteren neu bestellt: Landtagsabgeordneter Gerold Büchel als internationalen oder bilateralen Partnern läuft. Der Euro- Delegationsleiter und Landtagsabgeordnete Judith Oehri parat ist bereit, die nachbarschaftliche Zusammenarbeit als weiteres Mitglied. Der stellvertretende Landtagsab- noch stärker auszuweiten. Im Einzelnen hängt dies von geordnete Rainer Gopp und die Landtagsabgeordnete den Interessen und Bedürfnissen der betroffenen Län- Karin Rüdisser-Quaderer wurden zu stellvertretenden der und ihrer Bereitschaft, gewisse Normen und Werte Mitgliedern ernannt. des Europarats zu akzeptieren, ab. Besonderen Wert legt das Ministerkomitee auch auf den interreligiösen und Kongress der Gemeinden und Regionen (KGRE) interkulturellen Dialog mit den Nachbarländern. Vorge- Vom 19. bis 21. März hielt der Kongress seine Früh- schlagen wurde, denjenigen Nachbarländern, die daran jahrssession ab. Liechtenstein war durch Frau Susanne interessiert sind, ihrer Zusammenarbeit mit dem Europa- Eberle-Strub (Vizebürgermeisterin Vaduz) sowie durch rat einen festen Rahmen zu geben, zusätzlich zum Sta- Frau Eva Johann-Heidegger (Vizevorsteherin Triesen) tus « Partner für Demokratie » bei der Parlamentarischen vertreten. Themen waren: Bemühungen um stärkere Versammlung einen besonderen Status als Partnerstaat Bürgerbeteiligung, neue Formen demokratischer Mit- des Europarats zu gewähren. sprache, Russland – Europarat: Aufbau eines demokra- tischen Europas in Wohlstand, politischer Dialog im An- Georgien schluss an Wahlbeobachtung und Monitoringbesuche, Am 6. November legte der Generalsekretär dem Mini- die Stellung von Kommunal- und Regionalpolitikern in sterkomitee seinen Bericht über die Lage in Georgien der Türkei, Kampf gegen soziale Ausgrenzung, Grün- vor. Im Grunde genommen hat sich die Lage dort nicht dung der Europäischen Allianz von Städten und Regi- wesentlich geändert, die Fronten bleiben weiterhin ver- onen zugunsten der Eingliederung der Roma sowie Be- härtet. In bilateralen Kontakten mit Russland konnte Ge- mühungen um ethisches Handeln und Verhütung von orgien erreichen, dass wieder Waren nach Russland ex- Korruption. Erörtert wurden auch Berichte über die kom- portiert werden können und der grenzüberschreitende munale und regionale Selbstverwaltung und Demokratie Waren- und Personenverkehr auf der Strasse wieder- in Georgien, Spanien und Italien. aufgenommen wurde. Die diplomatischen Beziehungen An der Herbstsessiondes Kongresses vom 29. bis 31. mit Russland will Georgien jedoch abgebrochen lassen, Oktober nahmen die Vorsteher Donath Oehri (Gamprin) solange Russland die abtrünnigen Provinzen Südosse- und Norman Wohlwend (Schellenberg) teil. Themen tien und Abchasien als selbständige Staaten anerkennt. waren: Gemeinden und Regionen angesichts der Wirt- Südossetien und Abchasien bauten ihre Grenzen gegen- schaftskrise, kommunale und regionale Demokratie in über Georgien weiter aus. Der grenzüberschreitende Ungarn, Kampf gegen politischen Extremismus auf kom- Verkehr mit Georgien ist weiterhin stark eingeschränkt. munaler und regionaler Ebene, Aussichten für effektive Die fehlende wechselseitige Anerkennung von Personal- grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa, kom- ausweisen bildet ein Hindernis. Ethnische Georgier dort munale und regionale Demokratie in der , Alba- klagen über die Verweigerung von georgischem Schul- nien und in Dänemark. 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130 | Die Kammer der Gemeinden befasste sich u.a. mit der von Flüchtlingen, Asylbewerbern und anderen Einwan- kommunalen Demokratie in Irland, den Stadtratswahlen derern mit Besorgnis ein Anwachsen von Rassismus, in Jerewan (Armenien) und den Kommunalwahlen in Ma- Fremdenfeindlichkeit und (auch religiöser) Intoleranz zedonien. fest. In seinen Empfehlungen regte ECRI geeignete Ge- genmassnahmen an. Staatengruppe gegen Korruption (GRECO) – Umset- zungsbericht zu Liechtenstein Antifolter-Ausschuss (CPT) In der 61. Plenarversammlung der Staatengruppe ge- Dieser Ausschuss besuchte wie bisher Polizeistationen, gen Korruption (GRECO) vom 14.-18. Oktober wurde der Haftanstalten, Abschiebezentren und psychiatrische An- Bericht über die Umsetzung der Empfehlungen, welche stalten in vielen Ländern und beanstandete häufig die GRECO im Rahmen der ersten und der zweiten Evalu- vorgefundenen Zustände, etwa die Misshandlung von ierungsrunde an Liechtenstein gerichtet hatte, verab- Gefangenen oder die unmenschliche Überfüllung der schiedet. Ebenfalls verabschiedet wurden Umsetzungs- Gefängnisse in vielen Staaten. berichte zur Schweiz, zu Deutschland, Dänemark, der Slowakei, Belgien und Bosnien-Herzegowina, allerdings Expertenausschuss zur Bekämpfung von Geldwäsche in Bezug auf Empfehlungen aus der dritten Evaluations- und Terrorismusfinanzierung (Moneyval) runde, bei der es insbesondere um Parteienfinanzierung Moneyval gehört zu den wichtigsten Arbeiten des Euro- ging. Wegen mangelnder Umsetzung der Empfehlungen parats und ist mittlerweile für die Überprüfung von 33 zur Parteienfinanzierung wurden alle vorgenannten Rechtssystemen auf ihre Übereinstimmung mit interna- Länder dem sogenannten « non-compliance-Verfahren » tionalen Normen gegen Geldwäsche und Terrorismusfi- unterstellt. Die Berichterstattungsfristen wurden ent- nanzierung zuständig, unter anderem auch für die Ka- sprechend verkürzt und eine Befassung des Ministerko- nalinseln Guernsey und Jersey, Israel und den Heiligen mitees in Aussicht gestellt. In Bezug auf Liechtenstein Stuhl (Vatikan-Bank). Moneyval veröffentlichte z. B. eine sah GRECO von der Einleitung dieses « non-compliance- Untersuchung über kriminelle Geldströme im Internet. Verfahrens » ab. Was den Heiligen Stuhl anbetrifft, konnte Moneyval mit Befriedigung das Bemühen um die Einhaltung internati- Menschenrechtskommissar onaler Normen feststellen, fand jedoch die Arbeit der va- Niels Muižnieks, der Menschenrechtskommissar, kon- tikanischen Aufsichtsbehörde noch verbesserungswür- zentrierte sich im Berichtsjahr auf häufige systembe- dig. Generell fand Moneyval, dass mehr getan werden dingte Menschenrechtsverletzungen in Ländern, aus de- müsse, um Geldwäscher gerichtlich verurteilen zu lassen nen besonders viele Beschwerden an den Gerichtshof in und ihre Profite zu konfiszieren. Strassburg gelangten; die Achtung der Menschenrechte im Rahmen krisenbedingter Sparpolitik; die Menschen- Freiwillige Beiträge für Projekte des Europarats rechte der Roma und der in Massen Einwandernden aus Schwerpunkte der liechtensteinischen Aussenpolitik und Gegenden ausserhalb Europas sowie die Menschen- Entwicklungszusammenarbeit sind die Stärkung der De- rechte im Internet und den sozialen Medien. mokratie und die Wahrung der Menschenrechte. Des- Andere Probleme ergaben sich für Entmündigte oder halb unterstützte Liechtenstein im Berichtsjahr folgende Arme, die sich keinen Anwalt leisten können, um sich Projekte mit insgesamt CHF 140'000 Franken: zu beschweren; bei der Mitschuld europäischer Regie- – EUR 47'600 für den Schutz von Kindern vor sexueller rungen an der 2002 – 2006 festgestellten Praxis des CIA, Ausbeutung und Missbrauch in der Republik Moldau; Terrorverdächtigte ohne Anklage quer durch Europa zu – EUR 15'000 für die Akademie für politische Bildung in transportieren und in geheimen Haftanstalten zu verhö- Sarajevo; ren sowie bei polizeilichen Misshandlungen, vor allem – EUR 35'000 für die Förderung der Meinungs- und Me- von Demonstranten. dienfreiheit in Marokko. – Weiters wurde ein Beitrag von CHF 25'000 für den Europäische Kommission für Demokratie durch Recht EGMR zum Abbau des Rückstaus der Beschwerden (sog. Venedig-Kommission) genehmigt. Mit zahlreichen Gutachten und Berichten nahm die Ve- nedig-Kommission Stellung zu verfassungsrechtlichen Teilnahme an Sitzungen und gesetzgeberischen Fragen in zahlreichen Ländern Neben der 123. Ministersession auf Aussenministerebene und auch in den benachbarten Staaten Europas, z. B. in in Strassburg fanden 31 Sitzungen des Ministerkomitees Tunesien. auf Botschafterebene einschliesslich der Sitzungen zur Umsetzung der Urteile des Gerichtshofs statt. An diesen Europäische Kommission gegen Rassismus und Into- Sitzungen des Ministerkomitees wurden insgesamt 11'418 leranz (ECRI) Agendapunkte behandelt, die teils an 85 Arbeitsgruppen- ECRI untersuchte die Situation in verschiedenen Län- Sitzungen des Ministerkomitees vorbereitet wurden. Der dern und stellte angesichts des vermehrten Zustroms Ständige Vertreter nahm an diesen Sitzungen teil, soweit ÄUSSERES, bildung und kultur

sie von besonderem Interesse für Liechtenstein waren. Beziehungen Liechtensteins zur | 131 Als Vorsitzender des Kunstausschusses leitete der Stän- Europäischen Union dige Vertreter 3 Sitzungen desselben. Er nahm ausserdem an 5 Sitzungen des Verwaltungs- Rechtsübernahmeprozess im EWR rats und 3 Sitzungen des Aufsichtsratsrats der Entwick- Im Berichtsjahr wurden vom Ständigen Ausschuss der lungsbank des Europarats (CEB) in Paris sowie an einer EFTA-Staaten und vom Gemeinsamen EWR-Ausschuss gemeinsamen Sitzung beider Organe in Malta teil. Eine insgesamt 235 Beschlüsse zur Übernahme von EU- Teilnahme erfolgte auch an 4 Sessionen der Parlamen- Rechtsakten in den EWR gefasst. Damit wurden 400 tarischen Versammlung und an den 2 Plenarsessionen neue EU-Rechtsakte in den EWR übernommen. Diese des Kongresses der Gemeinden und Regionen des Eu- Zahl liegt unter dem Wert des Vorjahres von 486 Rechts- roparats. akten, stellt allerdings das zweitbeste Jahresergebnis seit 1999 dar. Dennoch ist festzuhalten, dass die Bemü- Neuer Doyen des diplomatischen Corps in Strassburg hungen, die Zahl der im Gemeinsamen EWR-Ausschuss Der Ständige Vertreter hat die Funktion des Doyens ab jeweils zur Annahme vorgelegten EU-Rechtsakte zu er- dem 1. August übernommen. höhen und damit den Überhang (sog. « Backlog ») zu re- duzieren, nicht die erhofften Ergebnisse brachten. Der Jubiläumsempfang Bestand an hängigen, nicht rechtzeitig in den EWR über- Aus Anlass der 35-jährigen Mitgliedschaft im Europarat nommenen EU-Rechtsakten belief sich per Ende Jahr auf fand am 26. November ein vom Ständigen Vertreter gege- 506 Erlasse im Vergleich zu 417 Erlassen im Dezember bener kleiner Jubiläumsempfang im Foyer des Minister- des Vorjahres. Entsprechend war der Backlog im Be- komitees statt, an dem rund 100 Personen teilnahmen. richtsjahr weiterhin ein Dauerthema in den EWR-Foren. Die Arbeiten innerhalb des EFTA-Sekretariats und un- ter den nationalen Verwaltungen der EWR / EFTA-Staa- ten zur Verbesserung der Verfahren zur Übernahme von neuen EU-Rechtsakten in den EWR wurden weiter voran- Mission bei der Europäischen getrieben. Insbesondere lancierte das EFTA-Sekretariat Union in Brüssel in der zweiten Jahreshälfte ein Projekt, in dessen Rah- men konkrete Empfehlungen und Massnahmen für den Abbau des Backlog erarbeitet werden. Der Europäischen Leiter: Botschafter Kurt Jäger Auswärtigen Dienstes (EAD) forderte aber auch Prüfmar- ken (Benchmarks) für den Abbau des Backlog und kündi- Im ersten Halbjahr hatte Liechtenstein den EFTA-seitigen gte an, selbst solche Benchmarks zu entwickeln und der Vorsitz im EWR inne und vertrat somit die Position der EFTA-Seite zu unterbreiten. EWR / EFTA-Staaten im Gemeinsamen EWR-Ausschuss Eine erfreuliche Entwicklung zeichnete sich gegen sowie im EWR-Rat, leitete alle EFTA-internen Gremien Ende des Jahres ab, als die neue norwegische Regierung im EWR (Ständiger Ausschuss der EFTA-Staaten, Aus- am EWR-Rat im November bekanntgab, dass das Land schuss betreffend die EFTA-Überwachungsbehörde und den Widerstand gegen die Übernahme einiger zum Teil den EFTA-Gerichtshof) und koordinierte EFTA-seitig die wichtiger EU-Erlasse in den EWR aufgeben werde (u.a. politischen Dialoge mit der EU. Zu den Prioritäten Liech- die revidierte EU-Richtlinie über Vollendung des Binnen- tensteins im Vorsitz zählten einerseits die Reduktion der marktes der Postdienste sowie die Verordnung über Kin- noch zur Übernahme in den EWR anstehenden Rechts- derarzneimittel). akte einschliesslich einer weiteren Optimierung des Über- Im Wesentlichen geben die Ereignisse im Berichts- nahmeverfahrens und einer zeitgerechten Übernahme der jahr aus der Sicht Liechtensteins Anlass zur Besorgnis Richtlinie über Verwalter Alternativer Investmentfonds hinsichtlich folgender Entwicklungen im Rahmen des (AIFM-Richtlinie) und der damit verbundenen EU-Rechts- EWR-Abkommens: akte über die neue EU-Finanzmarktaufsicht in den EWR. - Die weiterhin bestehenden verfassungsrechtlichen Andererseits bildeten auch die EWR-Erweiterung um Kro- Probleme in Norwegen und Island bei der Übernahme atien sowie die Verbesserung des Kenntnisstandes in den von EU-Rechtsakten in den EWR, die vorsehen, dass EU-Institutionen betreffend den EWR Schwerpunktthemen. spezielle, neue EU-Institutionen / -Organe hoheitliche Diese Gewichtung wurde im zweiten Halbjahr unter islän- Funktionen gegenüber EU-Mitgliedsstaaten und / oder dischem EWR-Vorsitz fortgesetzt. Wirtschaftsteilnehmern aus diesen Staaten wahrneh- men können, was seit einigen Jahren einem Trend im Bereich der Netzwerkindustrien und der Finanzmärkte entspricht. Dabei lassen sich aber diese « quasi-supra- nationalen » und gleichzeitig hoch-spezialisierten Auf- sichtsfunktionen nicht ohne weiteres in der traditio- nellen Zwei-Pfeilerstruktur des EWR durch Ansiedlung ÄUSSERES, bildung und kultur

132 | solcher Aufgaben bei der EFTA-Überwachungsbehörde Bankenaufsicht EBA, Europäische Wertpapieraufsicht abbilden bzw. replizieren. Zur Gewährleistung der Ho- ESMA und Europäische Aufsichtsbehörde für das Ver- mogenität im EWR erscheint es zwar zweckmässig, in sicherungswesen und die betriebliche Altersversor- solch hoch-spezialisierten Bereichen die Zuständig- gung EIOPA) ein, weil dies für eine Gleichbehandlung keiten bei zentralen Fachstellen anzusiedeln, die für der liechtensteinischen Finanzdienstleistungsbranche den gesamten Binnenmarktraum zuständig sind. Al- im Binnenmarkt und für die Sicherung deren künftigen lerdings untersagt einerseits das EU-Recht selbst eine Marktzugangs unabdingbar ist. Die Bemühungen dazu Einsetzung von gemeinsam mit den EWR / EFTA-Staa- waren geprägt von der Suche nach Lösungen, die ei- ten geschaffenen Aufsichts- und Vollstreckungsor- nerseits mit den verfassungsrechtlichen Vorgaben (Ein- ganen, und andererseits stehen verfassungsrechtliche schränkungen) Islands und Norwegens bezüglich der Schranken in den EWR / EFTA-Staaten und der Grund- Akzeptanz der Entscheidungsbefugnissen dieser Behör- gedanke einer Zwei-Pfeiler-Struktur des EWR-Abkom- den vereinbar und andererseits für die EU-Seite im Hin- mens mit eigenen EFTA-Institutionen als Gegenstück blick auf das Ziel einer möglichst homogenen Aufsichts- zur EU-Kommission und zum Gerichtshof der EU ei- struktur im EWR akzeptabel sind. ner Übertragung von hoheitlichen Aufgaben an EU-In- stitutionen gegenüber EWR / EFTA-Staaten entgegen. Ausweitung der EU-Finanzmarktregulierung auf dem Für die Entwicklung von innovativen Lösungsansätzen EWR innerhalb dieser rechtlichen Schranken ist ein hohes Die Arbeiten im Berichtsjahr waren in hohem Masse den Mass an Flexibilität und gutem Willen aller Parteien Bemühungen gegenüber den EWR / EFTA-Partnerstaaten im EWR erforderlich. Ohne eine Überwindung dieser einerseits und der EU-Kommission andererseits gewid- Hindernisse ist der ungehinderte, gleichberechtigte met, um so rasch wie möglich die rechtlichen Grundlage Zugang der EWR / EFTA-Staaten zum Binnenmarkt ge- für eine Ausweitung der umfangreichen neuen EU-Fi- fährdet. Aus diesem Grund werden durch Liechtenstein nanzmarktregulierung einschliesslich Aufsichtsstruktur beträchtliche personelle und politische Ressourcen da- auf den EWR zu schaffen. Es gilt hierbei zu unterschei- für verwendet, die entsprechende Einsicht aller Partner den zwischen im EWR in diese Problematik und deren Bereitschaft - den in einer ersten Phase gescheiterten Bemühungen zur raschen Lösungsfindung zu gewinnen. Liechtensteins zur Erreichung einer vorgezogenen - Die weiterhin anhaltende Tendenz in der EU, vor allem Übernahme der Richtlinie über die Verwalter von Alter- in der Europäischen Kommission, den EWR / EFTA-Staa- nativen Investmentfonds (AIFM-Richtlinie) in den EWR ten nicht mehr im gleichen Masse wie bisher Mitwir- für Liechtenstein alleine und kungsmöglichkeiten in neuen EU-Agenturen einzuräu- - den zum Jahresende noch fortdauernden Bemühungen men, die wichtige Aufgaben in der Binnenmarktaufsicht zur Einigung auf eine Lösung zur Einbindung der EWR / und -regulierung wahrnehmen, obwohl die EWR / EFTA- EFTA-Staaten in die neue EU-Finanzaufsichtsstruk- Staaten diesen unterstellt werden und diese mitfinan- tur als Voraussetzung für die Übernahme zahlreicher zieren sollen. Dies kommt einer Gleichstellung der neuer EU-Rechtsakte der Finanzmarktregulierung. EWR / EFTA-Staaten mit anderen Drittstaaten durch die EU gleich, und zwar in Verkennung des weitreichenden Zu Beginn des Jahres ging es bei der AIFM-Richtlinie Integrations- und Rechtsharmonisierungscharakters um ein Regelungswerk, das einen bisher nicht vom EU- des EWR-Abkommens. Ein Beispiel hierfür sind die mit Recht einheitlich normierten Finanzdienstleistungsbe- wenig Erfolg gekrönten Bemühungen um eine Anpas- reich betrifft. Die Anwendbarkeit dieser Richtlinie auf sung von EU-Recht, das einseitig und von vornherein Liechtenstein ist– unabhängig von der Frage der Zustän- die Mitwirkungsmöglichkeiten der EWR / EFTA-Staaten digkeit der Aufsichtsbehörden – für die Wettbewerbs- in der Europäischen Regulierungsstelle für elektro- fähigkeit des Fondsplatzes Liechtenstein als ausseror- nische Kommunikation (BEREC) beschränkt. dentlich wichtig anzusehen. Unter Berufung auf das auf Druck Liechtensteins Ende 2012 erzielte Einverständnis Ein für Liechtenstein besonders wichtiges Thema im Zu- der anderen EWR / EFTA-Staaten, die Übernahme der sammenhang mit dem Backlog ist die Tatsache, dass be- AIFM-Richtlinie in den EWR zeitlich vorzuziehen, be- treffend die Einbindung der EWR / EFTA-Staaten in die vor überhaupt eine eigentliche Lösung für Ausdehnung Europäischen Finanzaufsichtsbehörden (ESAs) als An- der EU-Finanzmarktstruktur auf dem EWR gefunden ist, wendungsfall des oben genannten Trends in der EU zur wurden deshalb die Bemühungen zur Lösungsfindung Einsetzung spezialisierter Aufsichtsorgane mit supra- mit der EU mit Nachdruck fortgesetzt. nationalen Kompetenzen noch keine Lösung gefunden Im Februar fand hierzu eine erste Besprechung werden konnte. Im Berichtsjahr setzte sich Liechtenstein auf technischer Ebene mit Fachexperten der EU-Kom- weiterhin mit Nachdruck und auf verschiedenen Ebenen mission statt. Dabei ging es um einen Entwurf für ei- für eine möglichst rasche Einbindung der EWR / EFTA- nen Beschluss des Gemeinsamen EWR-Ausschusses Staaten in das System der seit Anfang 2011 operierenden zur Übernahme der AIFM-Richtlinie, der vorsah, dass Europäischen Finanzaufsichtsbehörden (Europäische der EU-Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA keine für ÄUSSERES, bildung und kultur

die EWR / EFTA-Staaten bindenden Beschlusskompe- Umstand verwiesen, dass es sich beim Vorschlag sehr | 133 tenzen zukäme, aber für den Fall einer Nichtbefolgung wohl um eine von allen drei EWR / EFTA-Staaten einge- der (nicht bindenden) ESMA-Beschlüsse durch einen brachten, gemeinsamen Vorschlag eines Rechtsüber- EWR / EFTA-Staat eine Aussetzung der Anwendbarkeit nahmebeschlusses handle und es in der Vergangenheit der AIFM-Richtlinie für diesem Staat und auch der da- durchaus bereits Fälle gegeben habe, in denen eine zeit- mit verbundenen Marktzugangsberechtigung für dessen lich gestaffelte Anwendbarkeit von EU-Rechtsakten auf AIFM (« Guillotine-Klausel ») vorsah. Dieser Lösungsan- die EWR / EFTA-Staaten akzeptiert worden sei. satz fand aber keine Zustimmung bei den zuständigen Im April fand auf Wunsch Liechtensteins eine Be- Stellen in der EU-Kommission, die diesen Ansatz nicht sprechung mit dem verantwortlichen Abteilungsleiter zuletzt aufgrund der praktischen Herausforderungen im in der GD Markt statt, um das Anliegen bezüglich einer Falle einer Auslösung der Guillotine-Klausel nicht befür- vorgezogenen Anwendbarkeit der AIFM-Richtlinie für worteten. Stattdessen wurden einem Modell grössere Liechtenstein und vorübergehender Nichtanwendbarkeit Aussichten auf eine Zustimmung der EU beigemessen, für die anderen EWR / EFTA-Staaten eingehender darzu- bei dem eine vollständige Unterstellung eines oder meh- legen und politische Unterstützung durch die Kommis- rerer EWR / EFTA-Staaten (konkret nur Liechtenstein) sion für ein gestaffeltes Vorgehen zu erhalten. Die EU- grundsätzlich möglich wäre und bei dem für einen sol- Seite zeigte sich zwar verständnisvoll und lobte auch chen Staat das AIFM-Richtlinienregime ohne Anpas- die Bemühungen Liechtensteins, die AIFM-Richtlinie sungen oder Ausnahmen zur Anwendung käme. In der fristgerecht umzusetzen, betonte jedoch, dass man ein Folge wurde der Beschlussentwurf entsprechend ange- grosses Problem in der seit über zwei Jahren ausstehen- passt, so dass er zunächst eine volle Teilnahme Liechten- den Übernahme der Verordnungen betreffend die EU-Fi- steins vorsah. Im Unterschied dazu wäre darin die Teil- nanzmarktaufsichtsbehörden ins EWR-Abkommen sehe. nahme Norwegens und Islands (vorläufig) aufgeschoben Man wisse zwar um die verfassungsrechtlichen Hinder- gewesen. Vorbehalten blieb dabei die Möglichkeit, dass nisse in Norwegen und Island, doch liege konkret das sich diese Staaten nachträglich dem Regime dennoch Problem darin, dass keine Zusicherung, geschweige den unterstellen würden (opt-in). Die informelle Reaktion der Verpflichtung aller EWR / EFTA-Staaten gegeben wäre, EU-Seite zu so einer solchen differenzierten, abgestuften den EU-Rechtsbestand (Acquis) zur EU-Finanzmarkt- Anwendbarkeit der AIFM-Regelung war hingegen nega- aufsichtsstruktur und die dazugehörigen EU-Rechtser- tiv. Die Bedenken bezogen sich dabei vor allem auf die lasse zur Regulierung des Finanzdienstleistungsbereichs Präjudizwirkung eines solchen Vorgehens. auch tatsächlich zu einem definierten späteren Zeitpunkt Das dringliche Anliegen Liechtensteins betreffend die in den EWR zu übernehmen und national umzusetzen. AIFM-Richtlinie wurde dann auch anlässlich eines Tref- Fälle von unterschiedlich gestaffelten Zeiträumen, die in fens der liechtensteinischen Aussenministerin Dr. Aure- der Vergangenheit EWR / EFTA-Staaten eingeräumt wor- lia Frick mit dem Generaldirektor des EAD am 13. März den seien, um bestimmte EU-Rechtsakte umzusetzen, in Brüssel aufgebracht. Von Seiten des EAD wurde dabei hätten sich bisher stets nur auf Rechtsakte bezogen, die darauf hingewiesen, dass die EU-Kommission substan- in das EWR-Abkommen überführt worden seien und für tielle, grundsätzliche Einwände gegen den Vorschlag die nur die Frist für die nationale Umsetzung und / oder habe, wonach für die drei EWR / EFTA-Staaten eine un- Anwendung für einzelne EWR / EFTA-Staaten erstreckt terschiedliche Unterwerfung unter die AIFM-Richtlinie worden sei oder bezüglich derer einzelne EWR / EFTA- vorgesehen werden würde. Technische Anpassungen Staaten aus plausiblen Gründen von der nationalen Um- seien zwar bei der Übernahme von Rechtsakten in den setzung ganz oder teilweise freigestellt worden seien. Es EWR möglich, aber eigentliche Ausnahmen, bei de- gehe der EU dabei letztlich darum, sicherzustellen, dass nen gewisse EWR / EFTA-Staaten allenfalls ganz von der die Gewährung des Zugangs zum Binnenmarkt auch tat- Übernahme eines EU-Rechtsaktes ausgenommen blie- sächlich mit einer Unterstellung unter die neuen EU-Fi- ben, könne es nicht geben. Auch bei einem anschlies- nanzmarktaufsichtsbehörden einhergehe. Deshalb sei senden Treffen von Vertretern aller drei EWR / EFTA- eine von den EBA-, ESMA- und EIOPA-Verordnungen Staaten im März mit der Generaldirektion Markt in der getrennte Übernahme der AIFM-Richtlinie nicht mög- EU-Kommission (GD Markt) und dem EAD war die Re- lich. Die EU-Seite sicherte aber zu, sie werde die liech- aktion der Kommission zu einem zuvor übermittelten tensteinische Argumentation noch einmal intern mit der Entwurf eines konkreten Übernahmebeschlusses für die Führung diskutieren. Zusammenfassend musste nach AIFM-Richtlinie ernüchternd, indem auf die Einhaltung dieser Sitzung daher leider der Schluss gezogen wer- des « Single-Voice »-Grundsatzes bestanden wurde, die den, dass nur sehr geringe Aussichten bestanden, dass aber im EU-Verständnis wohl fälschlicherweise als eine die AIFM-Richtlinie bis Ende 2013 ins EWR-Abkommen einheitliche Lösung für alle drei EWR / EFTA-Staaten ver- übernommen werden kann. Als Ausweg bot sich sodann standen wurde. Darüber hinaus wollte die Kommission nur, dass die AIFM-Richtlinie gleichzeitig mit den EBA-, hier auch kein – mangels einschlägiger vergleichbarer ESMA- und EIOPA-Verordnungen ins EWR-Abkommen Beispiele aus der Vergangenheit – neues Präjudiz setzen. übernommen wird, sobald hierfür eine einvernehmliche Von den EWR / EFTA-Staaten wurde ohne Erfolg auf den Lösung gefunden wurde. ÄUSSERES, bildung und kultur

134 | In der Folge richteten sich die Bemühungen Liechten- dafür einzusetzen, dass die sich derzeit stellenden na- steins auf die Beschleunigung der Arbeiten zur Über- tionalen Herausforderungen im Übernahmeprozess von nahme der Regelung über die europäischen Finanz- EU-Rechtsakten bald überwunden werden. Nachdem aufsichtsbehörden in den EWR. Als Präzedenzfall für Norwegen bereits im Vorfeld die volle Unterstützung eine bereits erfolgte Übertragung hoheitlicher Aufga- dieses Anliegens bekräftigt hatte, fehlte in Island nach ben durch die EWR / EFTA-Staaten an ein internationa- einem kurz zuvor erfolgten Regierungswechsel wegen les Organ haben die EU-Kommission und Liechtenstein verfassungsrechtlicher Gründe die politische Zustim- den anderen ERW / EFTA-Staaten Island und Norwegen mung zum vorgeschlagenen Lösungsansatz. Der neue entgegengehalten, dass im Bereich der Wettbewerbs- isländische Aussenminister versicherte allerdings, dass regeln im EWR auch für die EWR / EFTA-Staaten bereits er sich im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten dafür bindende Entscheidungen der EU-Kommission möglich einsetzen werde, dass dem vorgeschlagenen Modell ge- seien. folgt werden könne. Das Treffen des EWR-Rates im Mai von der liech- Im Juli erklärte sich EU-Kommissar Barnier schliess- tensteinischen Aussenministerin dazu genutzt, um lich damit einverstanden, auf der Basis des von den ebenfalls die Notwendigkeit einer möglichst baldigen EWR / EFTA-Staaten vorgeschlagenen Lösungsansatzes Lösung zur Übernahme neuer EU-Rechtsakte im Fi- weiterzuarbeiten. Allerdings stehe dies unter dem Vor- nanzmarktaufsichtsbereich in den EWR, insbesondere behalt der Zustimmung des Rechtsdienstes der EU- auch der AIFM-Richtlinie, zu unterstreichen. Dieses An- Kommission. Es wurde in Aussicht gestellt, dass sich liegen wurde zusätzlich in einem speziellen Treffen mit der Rechtsdienst noch im August mit dem Dossier be- den Vertretern Islands und Norwegens am Rande des fasst werde. Die GD Markt wollte parallel zur Prüfung EWR-Rates dargelegt. Dabei wurde zwar Verständnis des Vorschlags auch Gespräche betreffend die Über- für das Anliegen gezeigt. Es wurde aber auf die diesbe- nahme der konkreter Verordnungen über die Regu- züglichen, politisch-rechtlichen Schwierigkeiten in die- lierung konkreter Finanzdienstleistungen und -trans- sen Staaten verwiesen. aktionen (z. B. Verordnung über die europäischen Auch beim sogenannten EWR-High-Level-Treffen Finanzmarktinfrastruktur, EMIR) sowie über Rating- der Aussenministerien der drei EWR / EFTA-Staaten am agenturen (CRA) führen, um zu sehen, ob und wie 27. / 28. Mai in Oslo stellte das Thema Finanzaufsichts- eine auf die EWR / EFTA-Staaten zugeschnittene Lö- behörden einen Schwerpunkt dar. In einem bilateralen sung mit den Finanzmarktaufsichtsbehörden konkret Treffen mit dem norwegischen Aussenministerium und ausgestaltet werden könnte und funktionieren würde. Finanzministerium konnte schliesslich immerhin ge- Der Versuch, über den Sommer bereits eine informelle meinsam ein Lösungsansatz skizziert werden, der sich Stellungnahme des Kommissionsrechtsdienstes zum an die Zwei-Pfeiler-Struktur des EWR-Abkommens an- vorgeschlagenen EWR-Übernahmemodell betreffend lehnt. Nachdem Island im trilateralen Treffen ebenfalls die Finanzmarkaufsichtsbehörden zu erhalten, blieb er- überzeugt werden konnte, auf dieser Grundlage konkret folglos. Im September bat dann aber die GD Markt den mit der Europäischen Kommission in Gespräche zu tre- Rechtsdienst formell um eine Stellungnahme. An dieser ten, wurde der Lösungsansatz kurz darauf informell an Stelle sei hingegen klargestellt, dass bei alledem Island die EU-Kommission übermittelt. die Bemühungen Liechtensteins und Norwegens eigent- Vor diesem Hintergrund wurde im Juni ein weiteres lich ohne innenpolitische Zustimmung mittrug. Selbst Treffen mit der GD Markt zu den Finanzmarkaufsichts- bis zum Jahresende konnten in Island die internen, ver- behörden abgehalten, an dem der zuvor in Oslo ange- fassungsrechtlichen Abklärungen zur Möglichkeit, sich nommene Lösungsansatz besprochen wurde. Die GD überhaupt, selbst in einem Zwei-Pfeiler-Modell, der Zu- Markt bewertete den neuen Ansatz zunächst positiv und ständigkeit der EU-Finanzaufsichtsbehörden zu unter- zeigte sich bereit, gestützt auf den Vorschlag kommissi- werfen, noch nicht abgeschlossen werden. onsintern weitere Abklärungen zu treffen. Es wurde ver- Im Oktober wurden dann mit der GD Markt und dem einbart, zwischenzeitlich die Arbeiten auf technischer EAD die Modalitäten für die Übernahme der EU-Ver- Ebene weiterzuführen, mit dem Ziel, den übermittelten ordnung über « Over-the-counter-Derivate », zentrale Ansatz zu konkretisieren. Gegenparteien und Transaktionsregister (sogenannte Schliesslich ergriff die liechtensteinische Aussen- EMIR) sowie der EU-Verordnung über Ratingagen- ministerin auch beim EFTA-Ministertreffen im norwe- turen (CRA) statt. Die Auswahl der speziellen Rechts- gischen Trondheim vom 23. – 25. Juni die Gelegenheit, akte erfolgte durch die EU, da in beiden genannten um der ernsten Besorgnis Liechtensteins über die im- Verordnungen neue Kompetenzen an die EU-Wertpa- mer noch ausstehende Übernahme der EU-Finanzmarkt- pieraufsichtsbehörde ESMA übertragen werden (z. B. regulierung in den EWR Ausdruck zu verleihen. Sie ap- die direkte Überwachung und Zulassung etwa von Ra- pellierte an die anderen EWR / EFTA-Staaten, sich stärker tingagenturen), die über das hinausgehen, was in den und mit dem nötigen Mass an Pragmatismus, wie er allgemeinen Erlassen zu den drei EU-Finanzmarkt- auch in der Vergangenheit in der EWR-Zusammenarbeit aufsichtsbehörden geregelt ist. Die vorgeschlagene immer wieder erforderlich war und stets gelebt wurde, « leichte Zwei-Pfeilerstruktur » mit einem « EFTA Board ÄUSSERES, bildung und kultur

of Appeal » und der Zuständigkeit des EFTA-Gerichts- EWR-Rat | 135 hofes für die justizielle Überprüfungen wurde jedoch An der EWR-Ratssitzung vom 21. Mai in Brüssel kam seitens der Kommission grundsätzlich für jene Fälle in Liechtenstein die Rolle des Vorsitzes der EWR / EFTA- Frage gestellt, in denen der EFTA Board of Appeal oder Staaten zu. Im Zusammenhang mit dem Funktionieren der EFTA-Gerichtshof im Rechtsmittelverfahren von des EWR-Abkommens wurden einmal mehr die Bemü- (erstinstanzlichen) Entscheidungen abweichende Be- hungen zur Reduktion des Rückstands bzw. der Verzö- schlüsse fällen würde. Da diese Frage bzw. Kompetenz gerungen bei der Übernahme von EU-Rechtsakten in den einen Eckpfeiler der vorgeschlagenen EWR-Lösung dar- EWR thematisiert. Diesbezüglich konnte Aussenministe- stellt, wurde vereinbart, vor der Fortsetzung der Arbei- rin Dr. Aurelia Frick im Namen der EWR / EFTA-Staaten ten das ausstehende Rechtsgutachten des EU-Kommis- über gewisse Fortschritte in Folge der Ende 2011 ein- sionsrechtsdienstes abzuwarten. geleiteten Überprüfung und Verbesserung des Verfah- Das Gutachten des Rechtsdienstes der EU-Kommis- rens zur Übernahme solcher EU-Rechtsakte berichten. sion erging Anfang Dezember und erteilte dem von den Die EU-Seite wies erneut auf die Notwendigkeit hin, die EWR / EFTA-Staaten vorgeschlagenen Modell einer Auf- Bemühungen zur Reduzierung des Übernahmerück- sichtsstruktur für den EFTA-Pfeiler leider eine klare Ab- standes weiter zu intensivieren. Die Aussenministe- sage, weil das Modell vorsehen würde, dass bestimmte rin unterstrich wiederum auch im Namen der anderen Entscheidungen von EU-Organen / -Behörden durch In- EWR / EFTA-Partner die Notwendigkeit einer möglichst stitutionen der EWR / EFTA-Staaten auf deren Vereinbar- baldigen Lösung zur Übernahme neuer EU-Rechtsakte keit mit EU-Recht überprüft werden, was der rechtlichen im Finanzmarktaufsichtsbereich in den EWR sowie ins- Autonomie des EU-Rechts widersprechen würde. Im besondere die Dringlichkeit der Übernahme der Richtli- Dezember wurde bekannt, dass EU-Kommissar Barnier nie über die Verwalter von Alternativen Investmentfonds eine Ersatzlösung auf der Basis der Zwei-Pfeilerstruktur (AIFM-Richtlinie) in den EWR. In diesem Sinne appel- des EWR-Abkommens als gangbaren Weg ansah, wobei lierte sie auch in einem separaten Treffen an ihre EFTA- jedoch eine eigene Behörde im EFTA-Pfeiler möglichst Kollegen am Rand des EWR-Rates, um die Entwicklung schlank gehalten werden müsste, da sich die Rolle die- von Lösungsansätzen zur baldigen Übernahme von hän- ser Behörde weitgehend auf den Nachvollzug der ent- gigen EU-Rechtsakten auf dem Gebiet der Finanzmarkt- sprechenden Entscheidung der EU-Behörde beschrän- regulierung rasch an die Hand zu nehmen. Besondere ken sollte. Zuvor wurde von der neuen norwegischen Aufmerksamkeit wurde im Rahmen dieses EWR-Rates Regierung eine umfassende « Ein-Pfeilerlösung », in der dem Thema der Überprüfung des EWR-Abkommens bei- sich die EWR / EFTA-Staaten weitgehend direkt den Zu- gemessen. Hierzu fand eine spezifische Debatte statt, ständigkeiten und Kompetenzen der EU-Behörden un- in der auf die von der liechtensteinischen Regierung in terwerfen würden, als in Norwegen nicht durchführbar Auftrag gegebene Studie des Centre for European Policy eingestuft. Studies (CEPS) hingewiesen wurde. Ein grundsätzlicher Am 13. Dezember erging dann ein Schreiben von Re- Revisionsbedarf betreffend das EWR-Abkommen wurde gierungschef Adrian Hasler an den EU-Kommissionsprä- vom EWR-Rat nicht erkannt. Allerdings wurden im Be- sidenten, in dem auf die Dringlichkeit einer – bei Bedarf reich der praktischen Handhabung des Prozesses der auch für die einzelnen EWR / EFTA-Staaten zeitlich ge- Übernahme von Rechtsakten Verbesserungsmöglich- staffelten und differenzierten – Lösung zur Einbindung keiten identifiziert. Die Orientierungsdebatte widmete der der EWR / EFTA-Staaten in die EU-Finanzmarktauf- sich aktuellen Entwicklungen auf europäischer Ebene im sichtsstruktur hingewiesen und um ein Treffen gebe- Bereich Finanzdienstleistungen (v.a. Bankenunion und ten wurde. Bis Ende des Jahres erfolgten keine entspre- einheitlicher Überwachungsmechanismus). chenden Instruktionen des Kommissionspräsidenten Das zweite Treffen des EWR-Rats im Berichtsjahr bzw. des zuständigen Kommissars Barnier betreffend fand am 19. November in Brüssel statt. Im Zusammen- das weitere Vorgehen. Die Arbeiten wurden auf 2014 hang mit dem Funktionieren des EWR-Abkommens vertagt. Noch vor Jahresende nahm Liechtenstein aber wurde zum wiederholten Mal das immer noch nicht ge- ohne Verzug und unter Berücksichtigung der Stellung- löste Problem des Rückstands bzw. der Verzögerungen nahme des Rechtsdienstes der Kommission die Arbeiten bei der Übernahme von EU-Rechtsakten in den EWR an- an die Hand, um einen konkreten alternativen Lösungs- gesprochen. Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick appellierte ansatz möglichst in Form eines ausformulierten Rechts- in diesem Zusammenhang an die EU, mehr Verständnis übernahmebeschlusses des Gemeinsamen EWR-Aus- für die Notwendigkeit von spezifischen Anpassungen für schusses zu erstellen, der auf der Zwei-Pfeiler-Struktur die EWR / EFTA-Staaten bei der Übernahme von gewissen im EWR aufbaut. Ziel war es, diesen neuen Ansatz mit EU-Rechtsakten in den EWR zu zeigen. Eine raschere Ei- Norwegen und Island abzusprechen, damit ein konkreter nigung in solchen Bereichen könne ganz wesentlich zu Vorschlag Anfang 2014 in der unter liechtensteinischem einer Senkung des Rückstands bei der Rechtsübernahme Vorsitz tagenden EFTA-Arbeitsgruppe Finanzdienstlei- beitragen, da häufig mehrere Rechtsakte mit ein und dem- stungen und anschliessend mit der EU-Kommission er- selben Anpassungsproblem zusammenhängen. Ebenfalls örtert werden kann. behandelt wurde das weiterhin nicht gelöste Problem der ÄUSSERES, bildung und kultur

136 | Einbindung der EWR / EFTA-Staaten in das System der tiven Optionen und Sub-Optionen in die Analyse ein- seit Anfang 2011 operierenden Europäischen Finanzauf- bezogen, das über den EWR hinausreicht. Es geht den sichtsbehörden. Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick rief die Autoren der Studie also nicht darum, konkrete Hand- EU dazu auf, möglichst zügig ihre Überprüfung des Mitte lungsempfehlungen zuhanden der liechtensteinischen Jahr von der EWR / EFTA-Staaten unterbreiteten Vor- Regierung abzugeben, sondern primär darum, basie- schlags für Anpassungen an den entsprechenden Rechts- rend auf strategischen Überlegungen mögliche Alterna- vorschriften abzuschliessen, mit denen eine Übernahme tiven aufzuzeigen, über welche Liechtenstein selber zu der Europäischen Finanzaufsichtsstruktur in der EWR befinden haben wird. Die Studie enthält auch spezifische möglich gemacht werden könnte. Die Übernahme der Ausführungen zu Liechtenstein, beispielsweise betref- neuen EU-Rechtsakte im Finanzmarktaufsichtsbereich in fend Liechtensteins Integrationsgeschichte vor dem und den EWR dulde keinen weiteren Verzug, da Unterneh- im Hinblick auf den EWR-Beitritt. Damit sollen der Leser- men aus EWR / EFTA-Staaten wegen der Verzögerung in schaft die Besonderheiten der liechtensteinischen Aus- vereinzelten Bereichen bereits heute nicht mehr vollum- gangslage im EWR und darüber hinaus besser verständ- fänglich von den Vorzügen des Binnenmarktes für Finanz- lich vermittelt werden. dienstleistungen profitieren können. Regierungsrätin Dr. Der Aufbau der Studie lässt sich wie folgt zusammen- Aurelia Frick betonte auch bei einem Treffen mit ihren fassen: EFTA-Kollegen aus Island und Norwegen erneut die Not- Auf Anfrage der irischen Ratspräsidentschaft stellten wendigkeit, eine rasche Lösung der aktuellen Probleme die beiden Autoren die CEPS-Studie am 21. März auch bei der Übernahme von EU-Rechtsakten und insbeson- der sich mit den EFTA-Staaten und dem EWR befas- dere von neuem EU-Finanzmarkt-Acquis in den EWR zu senden Arbeitsgruppe des EU-Ministerrates (sog. EFTA- finden. Die Orientierungsdebatte stand unter dem Titel Arbeitsgruppe) vor. Diese Gruppe hatte sich seitens des « Ein Rahmen für die Klima- und die Energiepolitik bis EU-Rates ebenfalls mit einer Bewertung des EWR-Ab- 2030 ». Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick hob hierzu das kommens befasst, die Ende 2012 in Schlussfolgerungen nationale und internationale Engagement Liechtensteins des Rats mündete. Weitere Präsentationen der CEPS- im Bereich der Klimapolitik hervor und ging auch auf die Studie fanden auf Initiative der liechtensteinischen Bot- Energiestrategie 2020 der Regierung ein. Der vorange- schaft am 8. Mai in Wien sowie am 2. Oktober in Prag hende politische Dialog mit der EU befasste sich mit den statt, bei denen der Hauptautor der Studie, Professor Themen Östliche Partnerschaft der EU, Syrien und Ägyp- Jacques Pelkmans, einen Vortrag zur Dynamik der euro- ten. Dabei ging Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick auf die päischen Integration und der diesbezüglichen Perspek- Haltung Liechtensteins zu den aktuellen Entwicklungen tiven Liechtensteins hielt und mit Vertretern von Wis- in den Staaten der Östlichen Partnerschaft und betreffend senschaft, Verwaltung und des diplomatischen Corps die Syrien sowie auf das diesbezügliche liechtensteinische Erkenntnisse der Studie diskutiert wurden. Engagement ein. Im Hinblick auf das Treffen des EWR-Rates im Mai 2013 wurde von liechtensteinischer Seite darauf hinge- EWR-Überprüfung und künftige Entwicklungen arbeitet, die EWR-Überprüfungsprozesse auf Seiten der Die von der liechtensteinischen Regierung Ende 2011 EU und auf Seiten der EWR / EFTA-Staaten in gemein- beim Centre for European Policy Studies (CEPS) in Auf- same Schlussfolgerungen zu diesem Thema im Rahmen trag gegebene Studie zur Bewertung des bisherigen des EWR-Rates im Mai 2013 münden zu lassen. Im Rah- Funktionierens des EWR-Abkommens und zum Aufzei- men der Verhandlungen zu den Schlussfolgerungen des gen möglicher Optionen für eine künftige Weiterentwick- EWR-Rats gelang es allerdings leider nicht, eine Einigung lung des Abkommens und der europäischen Integration mit der EU-Seite auf gemeinsame Schlussfolgerungen Liechtensteins wurde im Berichtsjahr veröffentlicht. Am zum Überprüfungsprozess betreffend das EWR-Abkom- 13. März erfolgte in Brüssel eine Präsentation der Er- men zu erzielen, obwohl Einigkeit darüber herrscht, dass gebnisse dieser Studie, bei der Aussenministerin Dr. kein Anlass zu grundlegenden Anpassungen des EWR- Aurelia Frick eine Einführungsansprache zu einer an- Abkommens besteht. Somit konnte im Berichtsjahr kein schliessenden Podiumsdiskussion hielt. Zum Inhalt der formeller Schlussstrich unter die Überprüfung des EWR- Studie lässt sich zusammenfassend festhalten, dass im Abkommens gezogen werden. Zu einzelnen Fragen, die Zentrum des Interesses der Studie verschiedene, weit- Gegenstand der Diskussionen mit der EU im Hinblick auf gehend neue Elemente der Debatte über die Europäische mögliche Verbesserungen der praktischen Funktions- Integration der letzten Jahre standen. Dazu zählen ins- weise des Abkommens sind, wurde im Anschluss an den besondere die Funktionsweise des EWR, Modalitäten für EWR-Rat im Mai aber dennoch bereits der Dialog mit der Verbesserungen desselben, die Möglichkeit einer Erwei- EU auf Ebene des Gemeinsamen EWR-Ausschusses und terung des EWR sowie weitere Optionen zur Vertiefung der Unterausschüsse aufgenommen. Im EWR-Rat im No- und Ausdehnung der Integration des Europäischen Bin- vember wurde auf das Thema EWR-Überprüfung jedoch nenmarktes auf weitere (Nicht-EU-)Staaten. Die Studie nicht speziell zurückgekommen. Ende 2013 war somit verfolgt dabei den Ansatz, « strategische Überlegungen » nicht klar, ob bzw. wann dieser Prozess formell zu einem anzustellen. Es wird deshalb ein Spektrum von alterna- Abschluss gebracht werden wird. ÄUSSERES, bildung und kultur

Betreffend die Zukunft des EWR erwähnenswert ist auch, sich auf € 5 Mio. beläuft. Zusätzlich wird Kroatien € 4,6 | 137 dass es aufgrund des Ausgangs der isländischen Parla- Mio. aus dem norwegischen, bilateralen Finanzierungs- mentswahlen Ende April 2013 zu einem Kurswechsel Is- mechanismus erhalten. Ein Vorschlag Liechtensteins, im lands betreffend seine EU-Beitrittsverhandlungen kam. EWR-Erweiterungsabkommen eine Formulierung aufzu- Die neue isländische Mitte-Rechts-Regierung kündigte nehmen, wonach Kroatien angesichts der schon Ende an, die Verhandlungen über eine mögliche EU-Mitglied- April 2014 ablaufenden Periode des bestehenden EWR- schaft vorerst nicht wieder aufnehmen zu wollen. Im Finanzmechanismus ohne jegliche Präzedenzwirkung September wurde von isländischer Seite angekündigt, eine Fristerstreckung für das Abrufen von Zahlungen dass die EU-Beitrittsgespräche während der gesamten aus dem Fonds eingeräumt würde, wurde von Norwe- Legislaturperiode (4 Jahre) suspendiert würden. gen und Island abgelehnt. Als Alternative wurde ange- Bezüglich der künftigen Assoziierung der europä- boten, dass sämtliche Vorbereitungsarbeiten zur Abru- ischen Kleinststaaten Andorra, Monaco und San Marino fung von Hilfszahlungen durch Kroatien parallel zu den mit der EU ist schliesslich darauf hinzuweisen, dass die formellen Verfahren zur Ratifizierung des Erweiterungs- Aushandlung eines oder mehrerer Assoziationsabkom- abkommens durchgeführt werden. Damit sollen gleich men gemäss bereits Schlussfolgerungen des EU-Mini- nach Unterzeichnung bzw. der provisorischen Anwen- sterrats vom Dezember 2012 als tragfähigste Option für dung des EWR-Erweiterungsabkommens das Memo- die Stärkung der Beziehungen der EU zu diesen drei randum of Understanding über Zuwendungen an Kroa- Staaten bezeichnet wurde. Daher wurden die Europä- tien aus dem Finanzierungsmechanismus unterzeichnet ische Kommission und (gegebenenfalls) die Hohe Vertre- und die Projekte formell genehmigt werden können. Auf terin vom EU-Rat ersucht, bis Ende April 2014 eine Emp- diese Weise könnte die Frist vom 30. April 2014 für die fehlung zur Aufnahme von Verhandlungen mit Andorra, zu fällenden, individuellen Projektentscheidungen einge- dem Monaco und San Marino über ein (oder mehrere) halten werden, allerdings nur unter der Voraussetzung, Assoziationsabkommen vorzulegen. Teil dieser Diskus- dass alle Vertragsparteien spätestens Anfang April 2014 sion, welche es aus liechtensteinischer Sicht weiter zu einer provisorischen Anwendung zustimmen können. verfolgen gilt, ist auch die Idee einer allfälligen Instituti- Man einigte sich unter den Vertragsparteien auch onen-Anleihe beim EWR. darauf, mit der Unterzeichnung des EWR-Erweiterungs- abkommens eine gemeinsame Erklärung betreffend die Erweiterung des EWR um Kroatien sektorielle Anpassung zugunsten Liechtensteins im Be- Ein weiterer Schwerpunkt im Berichtsjahr war die Er- reich des freien Personenverkehrs im EWR abzugeben. weiterung des EWR um Kroatien. Nach langwierigen Dies stellt eine Wiederholung der Erklärung dar, die be- Verhandlungen konnte erst gegen Ende Jahr unter den reits bei der EWR-Erweiterung im Jahr 2007 abgegeben Vertragsparteien eine Einigung über die Modalitäten wurde, um die für Liechtenstein geltende Sonderlösung des Beitritts Kroatiens zum EWR erzielt werden, nach- im Personenverkehr, welche alle 5 Jahre einer gemein- dem das Land am 1. Juli der EU beitreten war. Die Ver- samen Überprüfung zu unterziehen ist, zu bestätigen. handlungen hatten sich vor allem verzögert wegen der Die entsprechenden Vertragstexte konnten noch vor Jah- stark divergierenden Positionen zur Höhe der Unterstüt- resende fertiggestellt und am 20. Dezember paraphiert zungszahlungen an Kroatien aus dem laufenden EWR- werden. Eine Unterzeichnung soll nach Vorliegen der Finanzierungsmechanismus sowie wegen zäher bilate- diversen Sprachversionen und nach Durchlaufen der je- raler Verhandlungen von Norwegen und Island mit der weiligen nationalen und EU-internen Genehmigungsver- EU über die zusätzliche, zollbefreite Fischimportquoten fahren in der zweiten Märzhälfte 2014 erfolgen. Um es in die EU im Gegenzug für die Finanzbeiträge. Norwe- Kroatien zu ermöglichen, bis zum Ende der Laufzeit des gen und Island widersetzten sich mehrere Monate lang geltenden EWR-Finanzierungsmechanismus Ende April dem Wunsch der EU, die Höhe der Beiträge an Kroa- 2014 die zugesagten Hilfszahlungen auch in Anspruch tien aus dem Finanzierungsmechanismus analog zur Be- zu nehmen, ist ab dem Tage der Unterzeichnung eben- rechnungsmethode für die übrigen, bereits bestehenden falls eine provisorische Anwendung des EWR-Erweite- Empfängerstaaten zu bestimmen. Liechtenstein erklärte rungsabkommens vorzusehen. Um soweit wie möglich sich von Anbeginn mit dem Vorschlag der EU einver- die Vorarbeiten für die später zu treffenden Entschei- standen, nicht zuletzt mit Rücksicht auf den Gleichbe- dungen über die Verwendung der Mittel aus dem Fi- handlungsgrundsatz unter den Empfängerstaaten so- nanzierungsmechanismus zugunsten von Kroatien vo- wie auf die Notwendigkeit eines raschen Abschlusses ranbringen zu können, fand am 21. November ein erstes der Verhandlungen, zumal der Zeitraum bis zum Ende formelles Treffen zum geplanten Memorandum of Un- der Laufzeit des geltenden EWR-Finanzierungsmecha- derstanding (MoU) betreffend den Einbezug Kroatiens in nismus Ende April 2014 äusserst knapp bemessen ist, den EWR-Finanzierungsmechanismus 2009-2014 statt. um überhaupt rechtzeitig Hilfszahlungen in Anspruch Dabei wurden bereits konkrete Vorschläge für mögliche nehmen zu können. Erst im Oktober willigten Norwegen Projekte besprochen. Der Prozess zur Finalisierung des und Island schliesslich in die Berechnungsmethode der MoU wird sich bis ins erste Quartal 2014 hinziehen. Eine EU für die Ermittlung des Beitrags an Kroatien ein, der Unterzeichnung des MoUs wird erst möglich sein, sobald ÄUSSERES, bildung und kultur

138 | das EWR-Erweiterungsabkommen (provisorisch) ange- rat). Liechtenstein engagierte sich im Rahmen dieser wendet wird. Frist für die Genehmigung der kroatischen Dialoge jeweils aktiv zu Themen, die für das Land von Programme / Projekte ist wie erwähnt Ende April 2014. besonderem Interesse sind (v.a. Themen aus den Be- reichen Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und straf- EWR-Finanzierungsmechanismus rechtliche Verantwortlichkeit). In der ersten Jahreshälfte Betreffend den EWR-Finanzierungsmechanismus 2004- kam Liechtenstein aufgrund seines EFTA-seitigen Vor- 2009 konnten die Arbeiten im Berichtsjahr weitgehend sitzes zudem eine koordinierende Rolle bei der Vorberei- abgeschlossen werden. Lediglich im Zusammenhang mit tung und Gestaltung dieser Treffen zu. Im Rahmen des noch nicht geklärten Unregelmässigkeiten (« irregulari- politischen Dialogs mit der EU werden dem EWR / EFTA- ties ») bestand Ende 2013 noch Handlungsbedarf. Staaten auch aussenpolitischen Stellungnahmen der EU, Die Arbeiten im Rahmen des EWR-Finanzierungsme- einschliesslich Beschlüssen über den Erlass von Sankti- chanismus 2009-2014 widmeten sich vor allem der der onen, übermittelt mit der Einladung, sich diesen Posi- Vorbereitung bzw. Umsetzung der Programme in den tionen anzuschliessen. Im Berichtsjahr assoziierte sich Empfängerländern (v.a. Implementierung der festge- Liechtenstein in insgesamt 29 Fällen mit den Positionen legten inhaltlichen Schwerpunkte, Risikomanagement, der EU. Monitoring und Evaluierung). Die Programmgenehmi- gungen konnten bis im Sommer 2013 grossmehrheitlich Arbeiten im EFTA Überwachungs- und Gerichtsaus- abgeschlossen werden. Per Ende 2013 waren nur noch schuss einzelne Programme ausstehend. Liechtenstein enga- Am 12. Dezember tagte in Brüssel ein weiteres Mal der gierte sich dabei neben der Beteiligung an den Arbeiten EFTA-Überwachungs- und Gerichtsausschusses (ECC), des Financial Mechanism Committee (FMC) insbeson- der sich mit den EWR / EFTA-Institutionen und deren dere betreffend die Zusammenarbeit mit der Tschechi- Finanzen befasst. Im Lichte des letzten ECC-Treffens schen Republik. im Dezember 2012, unter liechtensteinischem Vorsitz, Zur Überprüfung des EWR-Finanzierungsmechanis- wurde erneut das Thema der Angleichung der Arbeits- mus gemäss Art. 9 von Protokoll 38b zum EWR-Abkom- verträge unter den EWR / EFTA-Institutionen ESA und men wurden im Gemeinsamen EWR-Ausschuss am 13. EFTA-Gerichtshof ab 2014 erörtert. Dabei geht es um Dezember gemeinsame Schlussfolgerungen gezogen. die Frage der Möglichkeit einer Anpassung der künfti- Angesichts der wirtschaftlichen Lage und Entwicklungen gen Arbeitsverträge für das Personal der ESA und des in der EU und in den EWR / EFTA-Staaten in den vergan- EFTA-Gerichtshofes, um diese in Einklang mit einer be- genen Jahren wird darin die Notwendigkeit anerkannt, reits erfolgten Vertragsanpassung im EFTA-Sekretariat den genannten Ungleichheiten im EWR über das Jahr zu bringen und somit künftig auch Lohnkürzungen zu 2014 hinaus weiterhin entgegenzuwirken. Ende 2013 ermöglichen, wenn dies auf der Grundlage von Empfeh- zeichnete sich die Aufnahme von Verhandlungen für lungen der Koordinierten Internationalen Organisationen neue EWR-Beitragszahlungen Anfang 2014 ab. wegen der lokalen Inflationsentwicklung als angezeigt erscheint. Ebenfalls genehmigt wurden die jeweiligen Beteiligung an EU-Programmen Budgetvorschläge der ESA und des EFTA-Gerichtshofes Ein weiteres Thema im Berichtsjahr war die Beteiligung für das Jahr 2014. Das Budget des Gerichtshofes steigt bzw. Nichtbeteiligung Liechtensteins an den neuen EU- demnach gegenüber dem letzten Jahr um 5,2 % und be- Programmen. Aufgrund der angespannten Haushalts- trägt nunmehr etwas mehr als 4,4 Mio. Euro. Für Liech- lage wird sich Liechtenstein im Unterschied zu früher tenstein bedeutet dies einen Beitrag von etwa € 88'500. in der Periode ab 2014 nur an einigen wenigen EU-Pro- Als Grund für die Budgeterhöhung werden gestiegene grammen beteiligen wie etwa dem neuen Programm Personalkosten durch eine Neuanstellung sowie eine Er- « Erasmus+ ». Liechtenstein hat sich jedoch entschie- weiterung der Infrastruktur durch die Anmietung neuer den, sich insbesondere am Programm « COSME » für die Büroräumlichkeiten genannt. Die Zahl der zu behandeln- Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und für kleine den Fälle des Gerichtshofs sei im letzten Jahr markant und mittlere Unternehmen sowie am Rahmenprogramm angestiegen und es wird ein weiterer Anstieg im kom- « Horizon 2020 » für Forschung und Innovation nicht zu menden Jahr prognostiziert. beteiligen. Die Beteiligung Liechtensteins an letzterem Das Budget der ESA steigt gegenüber dem letzten Programm war von der Regierung befürwortet worden, Jahr um 4.08 % und beläuft sich nunmehr insgesamt auf wurde aber vom Landtag im Dezember 2013 abgelehnt. etwa 12,75 Mio. Euro. Der Beitrag Liechtensteins beläuft sich somit auf ca. Euro 265'000. Grund für die Budge- Politischer Dialog der EWR / EFTA-Staaten mit der EU terhöhung sind auch im Fall der ESA gestiegene Perso- Im Jahr 2013 fanden insgesamt sieben politische Dialoge nal- und Infrastrukturkosten sowie die Erneuerung des der EWR / EFTA-Staaten in den folgenden Formaten statt: hausinternen EDV-Systems zur Bearbeitung von Fällen. COWEB (Westlicher Balkan), COMEP (Naher Osten und Bei den Erneuerungswahlen für die Mitglieder der EFTA- Nordafrika), COEST (Osteuropa und Zentralasien) sowie Revisionsstelle EBOA wurde für Liechtenstein Herr Heinz COSCE (Themen betreffend die OSZE und den Europa- Vogt für eine dreijährige Periode nominiert, während die ÄUSSERES, bildung und kultur

Mitglieder aus Island und Norwegen für die reguläre vier- Schengen- und Dublin-Assoziation | 139 jährige Amtsperiode gewählt wurden. Neu wurde auch Im Berichtsjahr wurden die Verhandlungen zur Verab- die Norwegerin Oda Sletnes für einen weiteren Zeitraum schiedung der EU-Rechtsgrundlagen für den Schen- von zwei Jahren zur Präsidentin der ESA gewählt. gen-relevanten Fonds für Innere Sicherheit / Grenzen (ISF-Borders-Fonds), der Aussengrenzen und Visa um- Jahrestreffen der EFTA-Finanzminister mit dem EU- fasst, auf Seiten des EU-Ministerrates und mit dem Eu- ECOFIN-Rat in Luxemburg ropäischen Parlament vorangetrieben. Aufgrund der Am 15. Oktober nahm Regierungschef Adrian Halser in Verzögerungen bei der Verabschiedung des mehrjäh- Luxemburg am jährlichen Treffen des ECOFIN-Rat der rigen Finanzrahmens (2014-2020) der EU gestalteten EU-Finanz- und Wirtschaftsminister mit den Finanzmini- sich die Verhandlungen als sehr langwierig und inten- stern der EFTA-Staaten teil. Das Thema des Treffens war siv. Erst kurz vor Ende 2013 konnte betreffend die für die « Kooperation im Bereich der Finanzdienstleistungen Liechtenstein relevanten Rechtsgrundlagen (ISF-Bor- und ausgeweitete Dynamik in Europa ». Dabei berichte- ders-Verordnung und horizontale Verordnung) eine ten die EU-Kommissare für Binnenmarkt und Dienstlei- grundsätzliche Einigung erzielt werden. Eine formelle stungen sowie für Wirtschaft und Währung über neueste Zustimmung durch den EU-Rat und das Europäische wirtschaftlich-konjunkturelle Entwicklungen in der Eu- Parlament musste allerdings ins Jahr 2014 verschoben rozone und im EU-Binnenmarkt sowie über rechtsset- werden. Der ursprüngliche Zeitplan, wonach ein Inkraft- zungspolitische Entwicklungen in der EU auf dem Ge- treten der Rechtsgrundlagen am 1. Januar 2014 erfolgen biet der Finanzmarktregulierung und des Einbezugs der sollte, konnte somit nicht eingehalten werden. Parallel zu EFTA-Staaten. Die EU-Kommission bestätigte ausdrück- den Verhandlungen über die Rechtsgrundlagen fand im lich die Wichtigkeit eines zeitnahen Einbezugs der drei September ein zweites informelles Treffen der assoziier- EWR / EFTA-Staaten Liechtenstein, Norwegen und Island ten Schengen-Staaten mit der Europäischen Kommission in die Struktur der EU- Aufsichtsbehörden im Finanz- betreffend die Frage eines separaten Abkommens (bzw. dienstleistungsbereich und zeigte sich zuversichtlich, mehrerer solcher Abkommen) über die Teilnahme der dass eine Lösung gefunden werden kann. Zumindest assoziierten Schengen-Staaten am ISF-Borders-Fonds wolle sich die Kommission dafür einsetzen, dass eine statt. Der Beginn der formellen Verhandlungen wurde pragmatische Lösung gefunden werden könne, die den für Frühjahr 2014 vorgesehen. Des Weiteren wurden im verfassungsrechtlichen Schranken einiger EWR / EFTA- Berichtsjahr die Arbeiten zur Erstellung des nationalen Staaten mit Bezug auf die Anerkennung der hoheitlichen Programms Liechtensteins unter dem ISF-Borders- Befugnisse dieser neuen Behörden Rechnung trägt. Eine Fonds in Angriff genommen. anschliessende, separate Besprechung des Regierungs- Am 9. April 2013 ging das Schengener Informations- chefs mit dem Generaldirektor für Binnenmarktfragen in system der zweiten Generation (SIS II), das im Schen- der EU-Kommission widmete sich der Notwendigkeit der gen-Raum für mehr Sicherheit sorgen und den freien raschen Übernahme der Regelungen über die Europä- Personenverkehr erleichtern soll, in Betrieb. Damit kön- ischen Finanzmarktaufsichtsbehörden ins EWR-Abkom- nen Grenzkontroll-, Zoll- und Polizeibehörden der Mit- men zur Sicherstellung des gleichberechtigten Markt- gliedstaaten des Schengen-Raumes Informationen über zugangs. Dabei signalisierte der Generaldirektor für mutmasslich Beteiligte an schweren Verbrechen noch ef- Binnenmarktfragen grosses Verständnis für die schwie- fektiver austauschen. SIS II bietet erweiterte Funktionen, rige Lage Liechtensteins, das seit geraumer Zeit zu einer z. B. die Möglichkeit der Eingabe biometrischer Merk- raschen Übernahme der entsprechenden EU-Rechtsakte male (Fingerabdrücke und Lichtbilder), neue Arten von bereit ist, während die Überführung der Erlasse in den Ausschreibungen (gestohlenen Flugzeuge, Wasserfahr- EWR wegen der Probleme Norwegens und Islands ver- zeuge, Container, Zahlungsmittel) oder die Möglichkeit hindert bleibt. Der Generaldirektor verwies allerdings der Verknüpfung verschiedener Ausschreibungen (z. B. auf einige komplexe juristische Probleme, die sich stel- eine Personenausschreibung und eine Fahrzeugaus- len würden, wenn mit Rücksicht auf die Probleme Nor- schreibung). Es enthält zudem Vermisstenausschrei- wegens und Islands eine Sonderlösung für die Anwen- bungen, insbesondere auch von Kindern. Die Einführung dung der EU-Aufsichtsregeln für die EWR / EFTA-Staaten sowie der Betrieb des Systems bei der Liechtenstei- gefunden werden soll. Ein von den EWR / EFTA-Staaten nischen Landespolizei verliefen reibungslos. als Kompromiss vorgeschlagenes Modell zur Abbildung Am 7. Juni wurde das sogenannte « Schengen-Go- der EU-Finanzmarktaufsichtsstruktur im Rahmen einer vernance-Paket » im EU-Ministerrat für Justiz und Inne- Zwei-Pfeiler-Lösung unter Inanspruchnahme von teil- res angenommen. Es besteht aus zwei Teilen: Aus sei- weise eigenen EFTA-Institutionen sei zwar bereits in nem Vorschlag für die Anpassung der EU-Verordnung Prüfung beim Rechtsdienst der EU-Kommission. Die Ge- 562 / 2006 über den Schutz der Aussengrenzen (zur tem- neraldirektion werde sich aber im Fall einer ablehnenden porären Wiedereinführung von Grenzkontrollen) sowie Stellungnahme des Rechtsdienstes bemühen, zusammen aus einem Vorschlag für eine Verordnung über einen mit den EWR / EFTA-Staaten einen alternativen Lösungs- (neuen) Evaluationsmechanismus zur Überprüfung des ansatz zu erarbeiten. Schengen-Acquis. Somit konnte der seit Mitte 2012 an- ÄUSSERES, bildung und kultur

140 | dauernde Kompetenzstreit zwischen den EU-Instituti- chung der Grenzen erleichtern wird. Ziel ist es, die Mit- onen Kommission / Parlament und dem Rat betreffend gliedstaaten mit Aussengrenzen dabei zu unterstützen, Mitspracherechte der Parlamentes und der Kommission ein vollständiges Situationsbewusstsein über die Lage im Bereich Evaluationsmechanismus aber auch bei der an ihren Aussengrenzen zu erlangen. Zu einem späteren Wiedereinführung von Binnengrenzkontrollen beigelegt Zeitpunkt ist allerdings auch für alle anderen Schengen- werden. Staaten, d.h. auch diejenigen ohne Aussengrenzen (ein- Die Neufassung der sogenannten Dublin-Verord- schliesslich Liechtensteins), eine Beteiligung an EURO- nung, welche die Kriterien und Verfahren zur Bestim- SUR vorgesehen (wenn auch nur in passiver Form durch mung des Mitgliedstaates festlegt, der für eine Prüfung Zugriff auf das System bzw. durch eine nationale EURO- eines von einem Drittstaatsangehörigen oder Staaten- SUR-Koordinationsstelle). Die Verordnung zur Errich- losen in einem Mitgliedstaat gestellten Antrags auf inter- tung von EUROSUR wurde schliesslich am 22. Oktober nationalen Schutz zuständig ist, wurde in der EU am 12. vom EU-Rat, nach Zustimmung des Europäischen Parla- Juni angenommen. Die Übernahme und Umsetzung die- ments, verabschiedet. Den Betrieb nahm EUROSUR am ser neuen Regelungen war im Laufe des Berichtsjahres 2. Dezember auf. in Liechtenstein noch im Gang, sodass sie fristgerecht ab Mit der vorgesehenen Revision der auch für Liech- 2014 angewendet werden können. tenstein zur Anwendung kommenden Verordnung Der EU-Rat verabschiedete am 20. Juni auch das 539 / 2001 über die Aufstellung der Liste der Drittländer, letzte Teilstück des gemeinsamen Asylsystems in der deren Staatsangehörige beim Überschreiten der Aussen- EU, nämlich die sogenannte EURODAC-Verordnung. grenzen im Besitz eines Visums sein müssen, sowie der Sie regelt die Abnahme von Fingerabdrücken von Asyl- Liste der Drittländer, deren Staatsangehörige von die- bewerbern, um mehrfache Antragstellungen in unter- ser Visumpflicht befreit sind, wird die Einführung einer schiedlichen Mitgliedstaaten aufzudecken, sowie den Schutzklausel bzw. eines Suspendierungsmechanismus Zugang von Polizei- und Strafverfolgungsbehörden zu im Sinne einer vorübergehenden Wiedereinführung der EURODAC-Daten. Im Falle der assoziierten Schengen- Visumpflicht sowie die Änderung des bestehenden Rezi- Staaten ist dieser Zugriff von Polizeibehörden jedoch prozitätsmechanismus angestrebt. Diese neue Regelung an zwei Voraussetzungen geknüpft. So bedarf es einer- soll es ermöglichen, bei Missbrauch der Visaliberalisie- seits einer spezifischen Vereinbarung zwischen dem je- rung (z. B. visumsfreie Einreise und danach Antrag auf weiligen Staat und der EU, welche die Rechtsgrundlage Asyl), wie er in letzter Zeit oft von Staatsangehörigen der für den Zugang bildet. Darüber hinaus muss vor jeder Westbalkanstaaten praktiziert wurde, Einhalt zu gebieten Abfrage – wie für die EU-Mitgliedstaaten – eine Abfrage bzw. abschreckend entgegenzuwirken. Darüber hinaus gemäss dem Abkommen von Prüm stattgefunden haben. soll der sogenannte Gegenseitigkeitsmechanismus ver- Somit müssten Liechtenstein und die Schweiz, um von stärkt werden. Dieser Mechanismus würde die (Wieder-) dieser EURODAC-Abfragemöglichkeit Gebrauch machen Einführung von Visapflichten für Reisende von Staaten zu können, zusätzlich dem Abkommen von Prüm beitre- bedingen, welche ihrerseits unterschiedliche Regeln für ten. (Norwegen und Island haben bereits eine entspre- EU-Staatsangehörige haben und nur gewisse / einzelne chende Vereinbarung mit der EU abgeschlossen.) Die EU-Nationalitäten nach wie vor einer Visumspflicht un- Übernahme und Umsetzung dieser neuen Regelungen terwerfen. war im Laufe des Berichtsjahres in Liechtenstein noch Mit einem am 28. Februar von der Europäischen Kom- im Gang, sodass sie gleichzeitig wie in der EU zur An- mission vorgestellten Massnahmenpaket zum Thema wendung kommen können. « intelligente Grenzen » (« smart borders ») soll künftig die Im Januar wurden im Rahmen der Arbeitsgruppe Einreise aus Drittländern in den Schengen-Raum erleich- Grenzen (FRONT) die Beratungen zu einem Vorschlag tert werden. Das Paket umfasst ein Einreise- / Ausreisesy- der Europäischen Kommission für die Einrichtung eines stem (EES) sowie ein Registrierungsprogramm für Rei- Systems zur Überwachung der EU-Aussengrenzen (Eu- sende (RTP), mit dem Vielreisenden aus Drittländern die ropean Border Surveillance System, EUROSUR) in An- Einreise über die Aussengrenzen des Schengen-Raums griff genommen. Dieses System konzentriert sich auf eine erleichtert und die Sicherheit der EU-Grenzen erhöht bessere Grenzüberwachung mit dem Ziel, (a) die Zahl werden sollen. Dazu schlägt die Kommission automa- der illegalen Einwanderer zu verringern, die unerkannt tische Grenzkontrollsysteme, etwa an Flughäfen, für si- in die EU gelangen, (b) die Todesrate unter den illegalen cherheitsgeprüfte Vielreisende vor. Gleichzeitig soll das Einwanderern zu senken, indem mehr Menschenleben neue elektronische System die zulässige Dauer eines Kur- auf See gerettet werden und (c) die innere Sicherheit der zaufenthalts automatisch berechnen und einen Warnhin- EU als Ganzes durch Eindämmung der grenzüberschrei- weis an die nationalen Behörden generieren, wenn bis tenden Kriminalität zu erhöhen. Das System bietet einen zum Ablauf der Aufenthaltsdauer keine Ausreise erfolgt gemeinsamen technischen Rahmen, der die tagtägliche ist. Die Entwicklungskosten wurden mit rund € 1 Mrd. Kooperation und Kommunikation zwischen den Behör- veranschlagt und sollen vom Grenzteil des EU-Fonds für den der Mitgliedstaaten rationalisieren und den Einsatz die interne Sicherheit, an dem sich Liechtenstein auch von neuester Technologie (Drohnen etc.) zur Überwa- zu beteiligen hat, zur Verfügung gestellt werden. Aller- ÄUSSERES, bildung und kultur

dings unterlag dieser Betrag zuletzt noch Kürzungen kreditieren Verbindungsbeamten gewährt. Im Weiteren | 141 aufgrund der Gesamtkürzungen im Zusammenhang mit wird auch der Austausch von strategischen und opera- dem mehrjährigen Finanzrahmen der EU. Dem System tiven Informationen erleichtert und dadurch die interna- wird eine Machbarkeitsstudie und ein Pilotprojekt voran- tionale Polizeikooperation gestärkt. Die beiden Abkom- gestellt werden, die frühestens 2015 anlaufen wird. men Liechtensteins zu Europol und Eurojust wurden Die Arbeiten zum neuen Rechtssetzungspaket über vom Landtag genehmigt, was Eurojust wie auch Europol den Datenschutz wurden im Berichtsjahr weitergeführt. nach Ablauf der Referendumsfrist in der ersten Novem- Nachdem die Richtlinie eine Schengen-Weiterentwick- berhälfte mitgeteilt wurde. Die Abkommen traten somit lung darstellt, sind die assoziierten Schengen-Staaten nach Rückmeldung der jeweiligen EU-Behörde am 19. dort zu den EU-ratsinternen Verhandlungen zugelassen. November 2013 (Eurojust) und am 2. Dezember 2013 Eine zum Palet gehörende Verordnung, welche die im (Europol) in Kraft. Rahmen des EWR übernommene Datenschutzrichtlinie Nach rund eineinhalb Jahren Verhandlungen konnte aus dem Jahre 1995 ersetzen soll, wurde nicht als Schen- das Abkommen zur Beteiligung Liechtensteins am Euro- gen-Weiterentwicklung bezeichnet. Nichtsdestotrotz päischen Asylunterstützungsbüro (EASO) am 28. Juni in werden die assoziierten Schengen-Staaten bei den rats- Brüssel paraphiert werden. Nach Abschluss der jewei- internen Verhandlungen auf Arbeitsgruppenebene « ge- ligen internen Verfahren ist vorgesehen, dass das Ab- duldet », allerdings auf Botschafter- und Ministerebene kommen im Frühjahr 2014 unterzeichnet und anschlies- jedoch i.d.R. ausgeschlossen. Die Verordnung wird für send angewendet wird. Liechtenstein ohnehin im Rahmen der im EWR zur An- Die Verhandlungen über den Abschluss eines Abkom- wendung kommenden Verfahren zu übernehmen sein. mens über die IT-Agentur (eu-LISA) konnten im Berichts- Der EU-Justizministerrat lehnte im Dezember einen zu- jahr so gut wie abgeschlossen werden. Die Paraphierung vor erzielten Kompromiss mit dem Europäischen Parla- wurde für Anfang 2014 vorgesehen. Sollte die EU-Kom- ment zur Einführung des Grundsatzes einer zentralen mission wider Erwarten von einer Vorlage des Abkom- Kontaktstelle für den Datenschutz (« one-stop-shop ») ge- mens an den Europäischen Gerichtshof absehen (strittig mäss einer vorgesehenen neuen Datenschutz-Grundver- war die Frage der Stimmrechte für assoziierte Staaten ordnung ab, womit das Rechtssetzungsvorhaben nicht im Verwaltungsrat der Agentur), könnte das Abkommen mehr zum Jahresende verabschiedet werden konnte. noch in der ersten Jahreshälfte 2014 Anwendung finden. Am 28. Januar stimmte der EU-Rat dem Abkom- men über operationelle und strategische Zusammen- EU-Ratssitzungen der Innenminister arbeit zwischen Liechtenstein und dem Europäischen Im Berichtsjahr nahm Liechtenstein an drei formellen und Polizeiamt (Europol) zu. Am 15. Februar folgte die ent- einem informellen Ratstreffen der EU-Innenminister im sprechende Zustimmung zum Abkommen zur Zusam- Rahmen des Gemischten Ausschusses für Schengen-Fra- menarbeit zwischen Eurojust und Liechtenstein. Nach gen teil. Im Zentrum des Ratstreffens am 7. März in Brüs- Abschluss der jeweiligen internen Verfahren konnte Re- sel standen die endgültige Migration des Schengen-In- gierungschef-Stellvertreter Dr. Thomas Zwiefelhofer am formationssystems (SIS I zu SIS II), die Verschiebung des Rande des EU-Innenministerrates in Luxemburg am 7. Schengen-Beitritts von Bulgarien und Rumänien sowie Juni die beiden Abkommen unterzeichnen. Das Abkom- die Themen « EU-Smart–Borders-Package » und « Schen- men mit Eurojust schafft die rechtliche Grundlage für die gen Governance ». Beim Treffen am 7. Juni in Luxemburg, institutionalisierte Zusammenarbeit zwischen Liechten- an dem wurde die liechtensteinische Delegation von Re- stein und Eurojust bei der Untersuchung und Verfolgung gierungschef-Stellvertreter Dr. Thomas Zwiefelhofer an- grenzüberschreitender organisierter Kriminalität sowie geführt wurde, waren die Hauptthemen die Bestätigung bei der Bekämpfung von Terrorismus. Schon heute ar- der Einigung zur Reform des Schengen-Systems (sog. beitet Liechtenstein im Justiz- und Strafverfolgungsbe- « Schengen-Governance-Paket »), das aktuelle Funktionie- reich eng mit den EU-Mitgliedsstaaten zusammen. Op- ren der Schengener Zusammenarbeit sowie die Lage an timierungsmöglichkeiten bestehen aber etwa im Bereich den Aussengrenzen in Griechenland und die damit zu- der Koordination. Im Kampf gegen organisierte Krimina- sammenhängende Reform des griechischen Asyl- und lität und Terrorismus kann Liechtenstein künftig zudem Migrationssystems. Das informelle Ratstreffen am 18. / 19. mit dem Europäischen Polizeiamt Europol zusammenar- Juli in Vilnius, an welchem Liechtenstein ebenfalls durch beiten. Erste Kontakte zwischen der Landespolizei und den Regierungschef-Stellvertreter vertreten war, befasste Europol reichen ins Jahr 2001 zurück, doch erst mit der sich schwerpunkmässig mit Fragen aus den Bereichen Unterzeichnung der Schengen / Dublin-Protokolle wurde Migration und Asyl, Cyber-Sicherheit, und Datenschutz Liechtenstein in die Liste der Drittstaaten, mit denen sowie mit der strategischen Ausrichtung und den Prioritä- Kooperationsabkommen abgeschlossen werden sollen, ten der EU für den Raum der Freiheit, der Sicherheit und aufgenommen. Der Regierungschef-Stellvertreter und des Rechts für die kommenden Jahre. Der EU-Innenmini- der Direktor von Europol unterzeichneten in Luxemburg sterrat am 5. Dezember in Brüssel schliesslich widmete eine entsprechende Vereinbarung, die Liechtenstein un- sich den Arbeiten der nach den Seeunglücken Anfang Ok- ter anderem Zugang zum Netzwerk der bei Europol ak- tober vor Lampedusa ins Leben gerufenen « Task Force ÄUSSERES, bildung und kultur

142 | Mittelmeer » und verabschiedete eine Änderung der EU- Nachdem Österreich und Luxemburg hingegen in der Verordnung 539 / 2001 zur Aufstellung der Liste der Dritt- ersten Jahreshälfte ihren Widerstand gegen eine Abän- länder, deren Staatsangehörige beim Überschreiten der derung der Zinsertragsbesteuerungsabkommen der EU Aussengrenzen im Besitz eines Visums sein müssen, so- mit Drittstaaten Andorra, Liechtenstein, Monaco, San wie der Liste der Drittländer, deren Staatsangehörige von Marino und der Schweiz aufgegeben hatten, beschloss dieser Visumpflicht befreit sind. Letzteres Thema galt der EU-Rat der Finanzminister (ECOFIN) am 14. Mai ein der Aufnahme von Kolumbien und Peru in die Liste der Mandat für die Europäische Kommission zur Aufnahme visabefreiten Drittstaaten sowie den neu expliziten Hin- von Verhandlungen mit diesen Drittstaaten über eine weis auf die Möglichkeit einer Aussetzung der Visabe- Anpassung der bestehenden Zinsertragsbesteuerungs- freiung für Staatsangehörige von Staaten, mit denen ein abkommen. Visaliberalisierungsabkommen abgeschlossen wurde, Am 17. Mai richtete der EU-Steuerkommissar ein wenn bestimmte Indikatoren erfüllt sind, die auf erheb- Schreiben an Regierungschef Adrian Hasler, in dem um liche Missbräuche, insbesondere eine deutliche Zunahme die Aufnahme von Verhandlungen über die Abänderung missbräuchlicher von Asylanträgen, hindeuten. des im Jahr 2004 zwischen der EU und Liechtenstein ab- geschlossenen Abkommens zur Zinsertragsbesteuerung Steuerkooperation mit der EU ersucht wurde. Die Verhandlungen würden auf die Errei- Trotz mehrfacher Traktandierung des Vorschlags der chung einer anhaltenden Gleichwertigkeit zwischen dem EU-Kommission zur Revision der EU-Zinsertragsbesteu- Abkommen und der EU-Richtlinie abzielen, die vom EU- erungsrichtlinie im EU-Rat der Finanzminister (ECO- Rat auf Grund des Vorschlages der Europäischen Kom- FIN), scheiterte bis zuletzt im Berichtsjahr eine Einigung mission im eingeleiteten Gesetzgebungsverfahren ab- im Rat aus dem gleichen Gründen wie zuvor am Wider- zuändern sei. stand von Österreich und Luxemburg. Die Regierungs- Am 17. Juni fand auf dem Flughafen Zürich ein erstes wechsel in Luxemburg und Österreich änderten an der Gespräch zwischen dem liechtensteinischen Regierungs- Grundsatzhaltung dieser Staaten nur wenig. Der Europä- chef und dem EU-Steuerkommissar über die Möglichkeit ische Rat hatte am 22. Mai bereits die Finanzminister der einer Anpassung des Zinsertragsbesteuerungsabkom- EU-Mitgliedsstaaten aufgefordert, sich bis Ende 2013 mens mit der EU statt. Es ging dabei in erster Linie um auf eine Revision der Zinsertragsbesteuerungsrichtlinie Erläuterungen zu den konkreten Verhandlungszielen der zu einigen, damit der Anwendungsbereich ausgewei- EU und den entsprechenden Erwartungen Liechtensteins. tet werde, um Lücken System der Abzugsbesteuerung Es folgte am 10. Juli eine informelle, technische Ge- schliessen zu können. Ziel ist es zunächst, mit der Richt- sprächsrunde auf Expertenebene zwischen der Stabs- linienanpassung, neue Finanzprodukte, die bisher der stelle für internationale Finanzplatzagenden (SIFA) und Quellenbesteuerung bzw. dem automatischen Informa- der Steuerverwaltung in Begleitung der Mission in Brüs- tionsaustausch entzogen blieben, zu erfassen, die Iden- sel mit der Generaldirektion Steuern und Zollunion (GD tifizierung wirtschaftlich berechtigter Personen in zwi- TAXUD) der EU-Kommission, um Informationen zur Vor- schengeschalteten juristischen Konstrukten wie Trusts bereitung von Verhandlungen über eine Anpassung des und Stiftungen zu gewährleisten und den automatischen bestehenden Zinsertragsbesteuerungsabkommens aus- Steuerinformationsaustausch zwischen des Behörden zutauschen. Dabei ging es in erster Linie um eine Son- der aller EU-Mitgliedsstaaten, einschliesslich Luxem- dierung der konkreten inhaltlichen Erwartungen der EU burg und Österreich, verbindlich zu machen. Luxemburg gemäss dem vom EU-Rat verabschiedeten Verhandlungs- und Österreich machten ihre Zustimmung zur Richtlini- mandat und eine Erläuterung des neuesten, revidierten enanpassung davon abhängig, dass sich die fünf euro- Entwurfs der EU-Kommission vom 3. Mai für eine An- päischen Drittstaaten Schweiz, Liechtenstein, Andorra, passung der EU-internen Zinsertragsbesteuerungsricht- Monaco und San Marino, mit denen die EU-Kommission linie, der zunächst die Grundlage für die diesbezüglichen Verhandlungen über eine Anpassung der geltenden Zin- Verhandlungen mit den fünf europäischen Drittstaaten sertragsbesteuerungsabkommen führt, ebenfalls dazu bilden sollte. Konkrete Verhandlungen mit der EU konn- verpflichten, den automatischen Steuerinformations- ten seitens Liechtensteins im Herbst aufgenommen wer- austausch mit EU-Mitgliedsstaaten zu praktizieren (und den, nachdem ein diesbezügliches Verhandlungsmandat nicht nur « gleichwertige » Massnahmen anzuwenden). am 1. Oktober durch die Regierung beschlossen worden Ausserdem müsse eine Übereinstimmung zwischen dem war. Das erste Treffen fand am 6. November in Brüssel in der EU einzuführenden und dem im Rahmen der OECD statt, nachdem die Kommission von der EU-Ratspräsi- entwickelten, und voraussichtlich erst Anfang 2014 zu dentschaft aufgefordert wurde, den EU Mitgliedsstaaten verabschiedenden Standard eines automatischen Steue- bereits am deren ECOFIN-Treffen am 15. November über rinformationsaustausches gewährleistet sein. Der Euro- den Fortschritt der Verhandlungen mit den Drittstaaten päische Rat rief in seinen Schlussfolgerungen vom 20. Bericht zu erstatten. Die liechtensteinische Delegation Dezember den EU-Rat der Finanzminister auf, bis spä- wurde von der SIFA geleitet und umfasste darüber hi- testens März 2014 die Revision der Zinsertragsbesteue- naus eine Vertretung aus der Steuerverwaltung sowie rungsrichtlinie zu verabschieden. die Mission Brüssel. Nach einem allgemeinen Austausch ÄUSSERES, bildung und kultur

über die internationalen Entwicklungen im Steuerbe- einen konkreten Beitrag zu europäischen Sicherheits- | 143 reich (Informationsaustausch) wurden die jeweiligen fragen leisten und sein Profil in einem politisch-militä- Positionen erläutert. Im Anschluss daran gab es einen rischen Dossier schärfen. ersten, relativ umfassenden Austausch über die liech- tensteinischen Antworten zu einem von der EU zuvor Ukrainischer OSZE-Vorsitz und Ministerrat in Kiew übermittelten Fragebogen zum Thema « beneficial ow- Zu den Prioritäten des ukrainischen Vorsitzes für 2013 nership » (wirtschaftliche Berechtigung) bei juristischen zählten u.a. die Reform der OSZE (« Helsinki+40 »), die Personen nach liechtensteinischem Recht oder vertrag- Förderung der Umsetzung existierender Verpflich- lich vereinbarten Vermögensstrukturen wie Trusts. Eine tungen in der politisch-militärischen Dimension, die weitere Verhandlungsrunde fand im Berichtsjahr nicht Umweltauswirkungen energiebezogener Aktivitäten, die mehr statt. Medienfreiheit sowie der Kampf gegen Menschenhan- Der Europäische Rat rief in seinen Schlussfolge- del. Anfang Dezember fand der Ministerrat in Kiew statt. rungen vom 20. Dezember den EU-Rat der Finanzmi- In Reaktion auf die politischen Unruhen in Kiew spra- nister auf, bis spätestens März 2014 mit den fünf Dritt- chen sich Liechtenstein und eine Reihe anderer OSZE- staaten Schweiz, Liechtenstein, Andorra, Monaco und Staaten für die Einhaltung der OSZE-Prinzipien aus. Die San Marino bis zum nächsten Europäischen Rat im März Resultate des Ministerrates sind als positiv zu bewerten. 2014 zu beschleunigen. Die EU-Kommission soll dem Die politische Unterstützung für den Helsinki+40 Prozess Europäischen Rat vom März 2014 einen Fortschrittsbe- wurde erneuert und mit dem Beschluss zu Cyber-Sicher- richt vorlegen. Noch am 26. Dezember wurde Liechten- heit nimmt die OSZE eine Vorreiterrolle unter internati- stein von der GD Taxud in der Europäischen Kommis- onalen Organisationen ein, da es sich um die erste Ver- sion um konkrete Terminvorschläge für die Aufnahme einbarung ihrer Art handelt. einer zweiten Verhandlungsrunde bis spätestens Mitte Februar 2014 ersucht. Implementierungstreffen zur Menschlichen Dimen- sion Am jährlichen Implementierungstreffen zur Menschli- chen Dimension (HDIM) in Warschau stellte Liechten- stein sein Engagement in der internationalen Flücht- Ständige Vertretung bei lings- und Migrationshilfe vor und ging dabei besonders der OSZE in Wien auf die von Liechtenstein unterstützten Aktivitäten im Kosovo und in Bosnien und Herzegowina ein.

Leiterin: I.D Botschafterin Maria-Pia Kothbauer, Prinzessin von Liechtenstein

Liechtenstein beteiligte sich an den Arbeiten der Organisa- Ständige Mission in Genf tion für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Höhepunkt aus liechtensteinischer Sicht war der erfolg- reiche Vorsitz des Forums für Sicherheitskooperation im Leiter: Botschafter Norbert Frick ersten Trimester. Die inhaltlichen Schwerpunkte lagen wie gewohnt auf institutionellen Fragen sowie auf dem Schutz Die Ständige Mission in Genf nimmt die Beziehungen zu der Menschenrechte. Liechtenstein unterstützte u.a. Pro- allen internationalen Organisationen mit Sitz in Genf wahr. jekte zur Stärkung der Zivilgesellschaft, zur Verhinderung Mit Priorität werden dabei die EFTA- und WTO-Agenden von Terrorismus, zur Zerstörung von Munition und zur Be- sowie die Aktivitäten des Menschenrechtsrates der Verein- kämpfung von Menschenhandel mit freiwilligen Beiträgen. ten Nationen (UNO) mit Sitz in Genf behandelt. In Bezug auf die Europäische Freihandelsassoziation Liechtensteinischer Vorsitz im Forum für Sicherheits- (EFTA) hatte Liechtenstein im 2. Halbjahr 2013 den Vor- kooperation sitz in Genf inne. Das Herbst-Ministertreffen fand somit Für Liechtenstein stand das erste Halbjahr ganz im Zei- unter dem Vorsitz von Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick chen des Forums für Sicherheitskooperation (FSK), statt. Der Fokus der Tätigkeit der EFTA in Genf liegt haupt- einem der beiden Entscheidungsgremien der OSZE. sächlich bei den EFTA-Drittlandaktivitäten. Wie bereits im Von Januar bis April hatte Liechtenstein den FSK-Vorsitz Vorjahr haben diese im Berichtsjahr wiederum ein neues inne, ab April war Liechtenstein wiederum als Troika- Rekordniveau erreicht. Die EFTA-Staaten haben mehr Ver- Mitglied in die Arbeit des FSK eingebunden. Zu den Er- handlungsrunden über Freihandelsabkommen sowie Tref- gebnissen des liechtensteinischen FSK-Vorsitzes zählten fen mit Partnerstaaten durchgeführt als je zuvor, wobei die Belebung der Sicherheitsdialoge sowie das Erreichen das Hauptaugenmerk weiterhin auf Asien gerichtet war. des nötigen Konsenses für zwei FSK-Beschlüsse. Durch Im Wesentlichen geht es bei den EFTA-Drittlandaktivi- die Übernahme des FSK-Vorsitzes konnte Liechtenstein täten um den weiteren Ausbau des Netzwerkes an Frei- ÄUSSERES, bildung und kultur

144 | handelsabkommen mit Drittstaaten sowie um die Pflege einige Erfolge erzielt werden. Die EFTA-Freihandelsab- und Weiterentwicklung­ bereits abgeschlossener Freihan- kommen mit Bosnien-Herzegowina sowie Costa Rica und delsabkommen. Panama konnten anlässlich des EFTA-Ministertreffens Im Rahmen der WTO befasste sich die Ständige Mission vom 24. Juni 2013 in Trondheim unterzeichnet werden. Anfang Jahr vor allem mit den Vorbereitungen zur alle vier Die EFTA-MinisterInnen unterzeichneten am gleichen Jahre stattfindenden Überprüfung der Handelspolitiken der Tag ebenfalls eine Zusammenarbeitserklärung mit My- Schweiz und Liechtensteins. Diese wurde im April mit der anmar. Das EFTA-Netzwerk umfasst per Ende des Be- Befragung durch den WTO-Generalrat abgeschlossen. Im richtsjahrs somit 25 Freihandelsabkommen mit insge- Weiteren befassten sich die MitarbeiterInnen der Mission samt 35 Ländern (ausserhalb der EU). hauptsächlich mit der seit 2001 laufenden Welthandelsli- Der Schwerpunkt der Freihandelspolitik lag im Be- beralisierungsrunde (Doha-Runde). Die diesbezüglichen richtsjahr weiterhin in Asien. Mit Indien konnte das Frei- Verhandlungen intensivierten sich vor allem im zweiten handelsabkommen trotz intensivsten Verhandlungen in Halbjahr, dies vor allem im Hinblick auf die 9. WTO-Mini- den Herbstmonaten bis Ende Jahr (noch) nicht finali- sterkonferenz, welche Anfang Dezember in Bali / Indonesien siert werden. Im Berichtsjahr fanden zwei umfassende stattfand. In Bali selber konnte ein überraschender Durch- Verhandlungsrunden in Delhi, zahlreiche Treffen, Vide- bruch erzielt werden, indem das sogenannte « Bali-Paket », okonferenzen und Zwischentreffen auf Expertenebene welches Teilbereiche der umfassenderen Doha-Runde um- (z. B. im Bereich der Dienstleistungen) statt. Mit Indone- fasst, von den zuständigen MinisterInnen verabschiedet sien konnten im Berichtsjahr drei Verhandlungsrunden werden konnte. Im Berichtsjahr wurde Liechtenstein zu- über ein umfassendes Freihandelsabkommen, welche dem Mitglied bei den Verhandlungen über ein plurilate- jeweils in Lugano, Solo / Indonesien und Alesund / Nor- rales Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen, wegen stattfanden, abgehalten werden. Die Verhand- welche von einzelnen WTO-Mitgliedstaaten initiiert wur- lungen mit Indonesien erweisen sich als zeitaufwendig. den, dies v.a. aufgrund der fehlenden Fortschritte in die- Es konnten jedoch weiterhin gute Fortschritte erzielt sem Bereich in der Doha-Liberalisierungsrunde. werden. Mit Vietnam fanden in der Berichtsperiode vier In Bezug auf die Vereinten Nationen richtete die Stän- Verhandlungsrunden, jeweils in Hanoi / Vietnam, Oslo, dige Mission ihr Engagement hauptsächlich auf die Mit- Nga Tran / Vietnam und in Genf, statt. Im Weiteren fan- arbeit im Rahmen des UNO-Menschenrechtsrates. Die den Expertentreffen und ein Treffen der Verhandlungs- MitarbeiterInnen der Ständigen Mission nahmen an den leiter in Genf statt. Intensive Bemühungen liefen im entsprechenden Sessionen des Rates sowie an den Ses­ Berichtsjahr auch bei den Verhandlungen mit der Zoll- sionen im Rahmen der « Universal Periodic Review (UPR) » union Russland-Belarus-Kasachstan. Es fanden vier teil. Anlässlich der 15. UPR-Session fand Anfang Februar umfassende Verhandlungsrunden statt, jeweils eine in 2013 auch die zweite Universelle Periodische Überprüfung Astana / Kasachstan, Irkutsk / Russland, Genf und Reykja- Liechtensteins statt. Im Rahmen der 24. Session des UN- vik / Island. Zudem fanden diverse Zwischentreffen (z. B. Menschenrechtsrates organisierte Liechtenstein zudem in Dienstleistungen, öffentliches Beschaffungswesen, Wa- Zusammenarbeit mit Deutschland, Norwegen, Österreich, renbereich) statt. Über das ganze Jahr gesehen konnten der Schweiz und Ungarn einen Side-Event mit dem Titel gute Fortschritte erzielt werden, doch wurde noch lange « How to safeguard the right to privacy in the digital age ». nicht in allen wichtigen Bereichen Einigkeit erzielt. Die Verhandlungen mit (Zentralamerika) konnten Europäische Freihandelsassoziation (EFTA) nicht zeitgleich mit Costa Rica und Panama finalisiert Die Tätigkeiten im Drittlandbereich in Genf erreichten werden (das Freihandelsabkommen mit den beiden letzt- wiederum ein neues Rekordniveau. Vor allem die starke genannten wurde am 24. Juni 2013 in Trondheim unter- Zunahme der Anzahl Verhandlungsrunden und Treffen zeichnet). Mit Guatemala (sowie den anderen zentrala- mit Drittstaaten und die damit verbundene Reisetätigkeit merikanischen Staaten) fand Anfang Jahr in Genf noch stellten für die Mission eine Herausforderung dar. Bei eine Verhandlungsrunde statt. Anschliessend wurden den Tätigkeiten der EFTA im Bereich der Beziehungen zu diese Verhandlungen im Herbst wieder aufgenommen. Drittstaaten geht es hauptsächlich darum, das bestehende Nachdem die Aufnahme von Verhandlungen über den Netzwerk an Freihandelsabkommen mit Drittstaaten mit Abschluss eines Freihandelsabkommens EFTA- dem Abschluss weiterer Freihandelsabkommen auszu- Ende 2012 offiziell lanciert wurde, musste Malaysia die bauen sowie die bereits bestehenden Freihandelsabkom- erste Verhandlungsrunde aus Kapazitätsgründen (par- men zu pflegen und weiterzuentwickeln. In einem von allel laufende Verhandlungen über ein Transpazifisches der Wirtschaftskrise und dem starken Schweizerfranken Freihandelsabkommen) auf Anfang 2014 verschieben. In geprägten Umfeld ist das Ziel, für die liechtensteinischen der Berichtsperiode fand somit nur ein Treffen der Ver- Wirtschaftsakteure gegenüber wichtigen Konkurrenten handlungsleiter statt. Auch mit den Philippinen fanden Benachteiligungen im Zugang zu den Weltmärkten zu erste Gespräche über den Abschluss einer Zusammen- vermeiden, von grosser Wichtigkeit. Freihandelsabkom- arbeitserklärung statt. Ein Treffen fand im Sommer 2013 men spielen in diesem Zusammenhang eine Schlüssel- in Brüssel statt. Anlässlich des EFTA-Herbstministertref- rolle. Im Berichtsjahr konnten diesbezüglich wiederum fens kam es dann zu einem Treffen mit dem zuständigen ÄUSSERES, bildung und kultur

philippinischen Minister und einem anschliessenden Ex- Stellvertreter in Genf statt. Die zuständigen Mitarbeite- | 145 pertentreffen. Die Zusammenarbeitserklärung ist nun in rinnen und Mitarbeiter der Mission nahmen jeweils auch Ausarbeitung und es wird angestrebt, diese im Laufe des an den Treffen des EFTA-Drittlandkomitees, der Gruppe Jahres 2014 zu unterzeichnen. Mit Thailand, wo die Ver- « EFTA-Plattform » (Strategieplanung) und des EFTA- handlungen seit Jahren aufgrund der politischen Lage Budgetkomitees teil. Im Herbst 2013 fanden diese Tref- sistiert sind, fand im Sommer ein Treffen zwischen den fen (mit Ausnahme des Budgetkomitees) jeweils unter Verhandlungsleitern statt. Wiederum aufgrund der in- liechtensteinischem Vorsitz statt. nenpolitischen Lage in Thailand konnten die Verhand- lungen noch nicht wieder aufgenommen werden. Auch Welthandelsorganisation (WTO) die ebenfalls sistierten Verhandlungen mit Algerien Die Ständige Mission war im Berichtsjahr im Hinblick auf konnten noch nicht wieder aufgenommen werden. ihre Tätigkeiten im Rahmen der WTO überaus aktiv. Im Bei fast allen laufenden Verhandlungen finden im April konnte die alle vier Jahre anfallende Überprüfung Vor- und Nachgang zu den Verhandlungsrunden zahl- der Handelspolitik der Schweiz und Liechtensteins mit reiche themenspezifische Expertentreffen oder Video- der Diskussion / Befragung im WTO-Generalrat erfolg- konferenzen statt. Nicht nur die grosse Anzahl laufender reich abgeschlossen werden. Verhandlungen stellen für die EFTA-Staaten eine neue Neben der Wahrnehmung der üblichen institutiona- Herausforderung dar, sondern auch, dass sich diese we- lisierten Sitzungen (WTO-Rat) standen nach wie vor die sentlich von den in der Vergangenheit geführten unter- Verhandlungen im Rahmen der laufenden Doha-Welt- scheiden. Die neuen Partnerstaaten liegen geografisch handelsrunde im Mittelpunkt der Tätigkeit der Ständigen weiter entfernt, haben oft einen nicht vergleichbaren Ent- Mission. Im Vorfeld der Anfang Dezember in Bali / In- wicklungsstand oder ungleiche Wirtschaftsstrukturen und donesien abgehaltenen 9. ordentlichen WTO-Minister- Handelstraditionen. Die Interessen der Entwicklungs- und konferenz wurden die Verhandlungen in Genf nochmals Schwellenländer unterscheiden sich teilweise sehr stark intensiviert. Schliesslich gelang der Durchbruch in Bali von denjenigen der EFTA-Staaten. In den Verhandlungen unter der Führung des neuen WTO-Generaldirektors Ro- über ein Freihandelsabkommen stellt der Interessenaus- berto Azêvedo, welcher sein Amt erst am 1. September gleich somit zunehmend eine Herausforderung dar. Auch 2013 angetreten hatte. Die WTO-MinisterInnen konnten die EFTA-interne Koordination der EFTA-Verhandlungs- das sogenannte « Bali-Paket » verabschieden. Erstmals positionen erweist sich oft als zeitintensiv. seit Gründung der WTO im Jahr 1995 ist es den nunmehr Neben dem Abschluss neuer Abkommen werden 159 Mitgliedsstaaten der Organisation (in Bali wurde zu- auch die bestehenden Freihandelsabkommen gepflegt dem Jemen als 160. Mitglied aufgenommen) gelungen, und zum Teil weiterentwickelt. Im Berichtsjahr fanden sich auf einen Entscheid (Konsens) über die weitere Li- Treffen der Gemeinsamen Ausschüsse mit folgenden beralisierung des Welthandels zu einigen. Das « Bali- Freihandelspartnern statt: Albanien (in Tirana), Peru (in Paket » besteht aus einzelnen Themen der sogenannten Genf), Ukraine (in Kiew), Singapur (in Genf), Korea (in Doha-Runde. Diese Themen – konkret geht es um ein Ab- Genf). Unter der Zusammenarbeitserklärung fand mit kommen über Handelserleichterungen im Zollbereich, Mauritius in Genf ebenfalls ein Treffen des Gemein- eine Besserstellung der am wenigsten entwickelten samen Ausschusses statt. Mit Singapur fand zudem ein Staaten sowie Neuerungen im Agrarbereich – konnten Treffen der Dienstleistungsexperten statt, dies im Hin- nun in Bali vorzeitig zu einem Abschluss gebracht wer- blick auf den eventuellen Ausbau des bestehenden Frei- den. Das Abkommen über Handelserleichterungen muss handelsabkommens. Neben Singapur wird auch mit nun in Genf noch rechtlich überarbeitet und dann von Chile, Jordanien, Mexiko, Kanada und der Türkei der den einzelnen Mitgliedstaaten ratifiziert werden, be- Ausbau und die Modernisierung der bestehenden Ab- vor es in Kraft treten kann. Gerade für die sehr export- kommen diskutiert. orientierten liechtensteinischen Unternehmen wird die- Vor dem Hintergrund der zwischen der EU und den ses Abkommen viele Vorteile bringen. Das langfristige USA lancierten Verhandlungen über ein Freihandelsab- Ziel in der WTO ist aber immer noch der Abschluss der kommen nahmen die EFTA-Staaten mit den USA einen Doha-Runde. Bis Ende 2014 werden nun die Unterhänd- handelspolitischen Dialog auf. Ein erstes Treffen fand ler in Genf ein entsprechendes Arbeitsprogramm über Ende Jahr in Washington statt. die restlichen Themen der Doha-Runde erarbeiten. Die Im Jahr 2013 fanden zwei EFTA-Ministertreffen statt: Doha-Runde wurde 2001 in Doha / Katar aufgenommen Unter norwegischem Vorsitz am 24. Juni 2013 in Trond- und hat eine weitere Liberalisierung des Handels mit In- heim und unter dem Vorsitz von Regierungsrätin Dr. Au- dustriegütern, Agrarprodukten und Dienstleistungen so- relia Frick am 18. November 2013 in Genf. Die EFTA- wie die Weiterentwicklung des WTO-Regelwerks zum MinisterInnen trafen sich dabei auch mit Vertreterinnen Ziel. Aufgrund der mangelnden Fortschritte in diesen und Vertretern des EFTA-Parlamentarier- und des EFTA- Verhandlungen haben im Vorjahr eine Reihe von Mit- Konsultativkomitees. gliedstaaten, vor allem Industriestaaten, die Initiative Im Weiteren fanden die üblichen regelmässigen (mo- ergriffen und den Vorschlag zur Erarbeitung und zum natlichen) Treffen auf der Ebene der Botschafter und baldigen Abschluss eines so genannten plurilateralen ÄUSSERES, bildung und kultur

146 | Abkommens (Teilnahme freiwillig) über den Handel mit Rahmen der 24. Session des Menschenrechtsrats einen Dienstleistungen am Rande der WTO lanciert. Liechten- Side-Event mit dem Titel « How to safeguard the right stein ist diesen Verhandlungen nach eingehender Prü- to privacy in the digital age ». Vor dem Hintergrund der fung / Neubeurteilung im Berichtsjahr beigetreten. Diese Tatsache, dass im Zeitalter des Internets und grossan- Verhandlungen haben sich als sehr zeitintensiv heraus- gelegter Datenerfassungsprogramme die Privatsphäre gestellt. Sie werden ebenfalls von den MitarbeiterInnen der einzelnen Bürgerinnen und Bürger zunehmend un- der Ständigen Mission wahrgenommen. ter Druck gerät, wurde mit dieser gemeinsamen Initiative im Menschenrechtsrat eine Diskussion über den Schutz Die Vereinten Nationen (UNO) und andere internatio- der Privatsphäre im digitalen Zeitalter gestartet. nale Organisationen Die MitarbeiterInnen der Ständigen Mission vertra- Im Mittelpunkt der Aktivitäten der Mission in Bezug auf ten Liechtenstein im Berichtsjahr auch an verschiedenen die Vereinten Nationen und andere internationale Or- Konferenzen im Abrüstungsbereich, zur Terrorismusbe- ganisationen in Genf stand wiederum der UNO-Men- kämpfung und am 14. Treffen der Vertragsstaaten der schenrechtsrat. Dieser trat im Berichtsjahr zu drei or- UNO-Konvention gegen Folter und andere grausame, dentlichen Sessionen und drei Sessionen im Rahmen unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder der « Universal Periodic Review » (UPR) zusammen. Im Strafe (CAT). Rahmen der 15. UPR-Session des Rats fand am 1. Fe- Zu den Aktivitäten des Ständigen Vertreters und sei- bruar 2013 die zweite Universelle Periodische Überprü- nes Stellvertreters gehörte schliesslich die Teilnahme an fung Liechtensteins statt. Die liechtensteinische Delega- diversen gesellschaftlichen Anlässen im Zusammenhang tion unter Führung von Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick mit der UNO und anderen internationalen Organisationen. stellte sich den Fragen und Empfehlungen von insgesamt 41 Ländern. Liechtenstein beteiligte sich gemäss Strate- gie für den zweiten UPR-Zyklus an der Überprüfung von neun Mitgliedern des Rates in der 15., 16. und 17. UPR- Session, darunter jener Deutschlands, mit eigenen Inter- Ständige Vertretung bei den ventionen. Den Schwerpunkt der Empfehlungen legte Vereinten Nationen in New York Liechtenstein in den Bereichen rechtliche Gleichstel- lung der Frau sowie Gewalt gegen Frauen, körperliche Bestrafung von Kindern und Ratifikation des Römer Sta- Leiter: Botschafter Christian Wenaweser tuts des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) bzw. der in Kampala erzielten Änderungen des Römer Statuts. In Die Ständige Vertretung engagierte sich aktiv in den be- länderspezifischer Hinsicht brachte Liechtenstein im Be- kannten prioritären Bereichen, mit besonderem Augen- richtsjahr ausserdem Resolutionen des Menschenrechts- merk auf finanzplatzrelevante Entwicklungen, Menschen- rates zum Iran, zu Nordkorea, Myanmar, Weissrussland, rechte, Völkerrecht (Internationaler Strafgerichtshof, ICC), Eritrea, Sri Lanka und Syrien mit ein. den Schutz von Zivilisten und UNO-Reform. Höhepunkte In thematischer Hinsicht konzentrierte sich die Stän- im Jahr 2013 waren die Wahl Liechtensteins in den UN dige Mission darauf, Verhandlungen zu Resolutionen, die Women Exekutivrat, liechtensteinische Verhandlungser- Liechtenstein als Co-Sponsor mitträgt, mitzuverfolgen und folge im Dritten Ausschuss (Terrorismusbekämpfung und sich aktiv daran zu beteiligen. Besonders zu erwähnen sind Korruption), die gut besuchte Vorlesungsreihe zum Thema in diesem Zusammenhang Resolutionen zum Menschen- « Frauen, Frieden und Sicherheit », Fortschritte bei der Ra- handel, insbesondere mit Frauen und Kindern, sowie zur tifikation der ICC-Statutszusätze zum Verbrechen der Ag- Gewalt gegen Frauen. Die letztgenannte Resolution setzte gression sowie die erfolgreiche Leitung des informellen Mi- sich insbesondere mit der Problematik der Vergewalti- nisternetzwerks für den ICC. Regierungsrätin Dr. Aurelia gung und anderen Formen der sexuellen Gewalt gegen Frick vertrat Liechtenstein an der Generaldebatte der 68. Frauen auseinander. Weitere Themenschwerpunkte bil- Session der UNO-Generalversammlung. deten der Kampf gegen die Todesstrafe, der Schutz von Menschenrechten bei friedlichen Protesten sowie der Prioritär behandelte Themen Schutz von Menschenrechtsverteidigern vor Repressalien. Im Rahmen der verstärkten Zusammenarbeit mit Öster- Finanzplatzrelevante Themen reich, Slowenien und der Schweiz (quadrilaterale Gruppe) Anlässlich des zukünftig jährlich stattfindenden ECO- wurden mehrere gemeinsame Statements gehalten, u.a. SOC-Treffens zu Steuerfragen stand die Thematik der zum Kampf gegen die Todesstrafe. Im Berichtsjahr hielt Transferpreissetzung, der Aushöhlung der Besteue- Liechtenstein ein Statement im Namen der quadrilateralen rungsgrundlage und Profitverschiebung (BEPS) bzw. der Gruppe, welches sich mit den negativen Auswirkungen der missbräuchlichen Steuerminimierung auf der Basis von Korruption auf den Genuss der Menschenrechte befasste. existierenden Steuerverträgen im Zentrum. Dem Thema Zusammen mit Deutschland, Norwegen, Österreich, « Steuerflucht » kommt auch im Entwicklungsbereich der Schweiz und Ungarn veranstaltete Liechtenstein im stärkere Bedeutung zu. Das vom UNO-Generalsekretär ÄUSSERES, bildung und kultur

(GS) eingesetzte hochrangige Panel zur Post-2015-Ent- legte das UNO-Sekretariat eine umfassende Kosten- | 147 wicklungsagenda bezeichnete die Regulierung von Steu- analyse zu den verschiedenen Vorschlägen vor. Das erparadiesen als wichtiges Mittel zur Umsetzung von Dokument enthält vielversprechende Zahlen zu mög- globalen Entwicklungszielen. Die Thematik könnte da- lichen Einsparungen, was eine substantielle Einigung mit Eingang in die Diskussion um die Erarbeitung von wahrscheinlicher macht, jedoch bei weitem nicht ga- globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) finden. Liechten- rantiert. Liechtenstein engagierte sich weiter informell stein nominierte Irene Salvi zum UNO-Steuerexperten- für eine substantielle Einigung und schuf Möglichkeiten ausschuss; der GS berücksichtigte die Kandidatur jedoch für das Hochkommissariat und die Verhandlungsleiter, nicht. die wichtigsten Akteure auf die Endphase der Verhand- Die erste substantielle Resolution der Generalver- lungen vorzubereiten. sammlung (GV) zur Rolle der UNO im System der Glo- bal Economic Governance blieb hinter den Erwartungen Völkerrecht / Rechtsstaatlichkeit / ICC zurück. Das traditionelle Minister-Frühstückstreffen der Der Internationale Strafgerichtshof (ICC) führt Untersu- Global Governance Group (3G) während der UNO-Ge- chungen zu acht Konfliktsituationen durch (Uganda, DR neraldebatte zeigte eine positive Gesamteinschätzung Kongo, Kenia, Sudan, Zentralafrikanische Republik, Li- der Zusammenarbeit mit der russischen G20-Präsident- byen, Côte d'Ivoire und Mali), und Voruntersuchungen schaft. Die G20 laden auch weiterhin einzelne Nichtmit- in acht weiteren Ländern (Afghanistan, Honduras, Süd- glieder zu ihren Treffen ein, welche jedoch kaum Ein- korea, Komoren – Gaza-Flottille, Kolumbien, Georgien, fluss auf die G20-Beschlüsse haben. So formulierten die Guinea und Nigeria). In seinem zweiten Urteil sprach der G20-Finanzminister mit Schweizer Teilnahme den auto- ICC den Kongolesen Mathieu Ngudjolo Chui frei. Nen- matischen Steuerinformationsaustausch als politisches nenswerte Fortschritte gab es in der Libyen-Situation, in Ziel. Australien übernimmt 2014 von Russland den G20- der das Gericht die Frage seiner eigenen Zuständigkeit Vorsitz. Die 3G darf sich von der australischen Präsi- einmal bekräftigte und ein weiteres Mal die Überwei- dentschaft einen offenen und konstruktiven Dialog er- sung eines Falls an die libyschen Behörden genehmigte. warten. Im Fall Jean-Pierre Bemba (Zentralafrikanische Repu- Im Namen der Gruppe gleichgesinnter Staaten plä- blik) gelang es dem ICC, vier Personen wegen vorsätz- dierte Liechtenstein im Sicherheitsrat (SR) für die Aus- licher Falschaussage und Anstiftung in verschiedenen weitung des Al-Qaida-Ombudsverfahrens auf andere Ländern (NL, Belgien, FR, DRC) zeitgleich festnehmen Sanktionsregime. An einer Podiumsdiskussion sprachen zu lassen. Der in der Demokratischen Republik Kongo sich die USA gegen den Vorschlag aus, da dieser letzt- gesuchte Milizenführer Bosco Ntaganda stellte sich lich die Kontrolle der Ständigen SR-Mitglieder über den überraschenderweise den US-Behörden in Ruanda und Delisting-Prozess reduziert. Die Gruppe gleichgesinnter wurde an den ICC überstellt. Im Fall von Côte d'Ivoire ist Staaten wird das Ziel dennoch weiter verfolgen. weiterhin die Überstellung von zwei Angeklagten an den ICC ausstehend, darunter die Frau des ehemaligen Prä- Menschenrechte sidenten Laurent Gbagbo. Im Zentrum der Aufmerksamkeit standen abermals die Der ICC geriet wegen der Anklage des amtierenden vier Länderresolutionen zu Syrien, Iran, Nordkorea und kenianischen Präsidenten Kenyatta und dessen Vizeprä- Myanmar, welche von der GV mit unveränderter Un- sidenten Ruto zunehmend unter Druck, welcher im Spät- terstützung verabschiedet wurden. Dieses Jahr wur- herbst mit der Einberufung eines ausserordentlichen den im Dritten GV-Ausschuss ungewöhnlich viele neue Gipfels der Afrikanischen Union (AU) seinen Höhepunkt Texte aufgelegt, am prominentesten die Resolution erreichte. Der Sicherheitsrat lehnte die von der AU ge- zum Recht auf Privatsphäre im digitalen Zeitalter, wel- forderte Aufschiebung der Kenia-Fälle ab. Liechtenstein che in Reaktion auf die Enthüllungen zur Abhörpraxis initiierte erfolgreich Verhandlungen im Rahmen der ICC- der NSA lanciert wurde. Zudem wurden erstmals Texte Vertragsstaaten zur Frage der Präsenz von Angeklagten, zum Recht auf Wahrheit, zum Schutz von Journalisten welche zur Annahme von neuen Verfahrensregeln und und zur Zwangsheirat verabschiedet, alle mit der ak- damit zu einer Entspannung führten. tiven Unterstützung Liechtensteins. Liechtenstein setzte Liechtenstein setzte seine Kampagnentätigkeit zur sich mit Vorschlägen durch, welche die GV-Resolution Förderung der Ratifikation der ICC-Zusätze zum Verbre- zur Korruptionsbekämpfung stärker an Menschenrech- chen der Aggression (www.crimeofaggression.info) fort, ten orientieren. In der GV-Resolution zur Terrorismusbe- u.a. mit einem Workshop für afrikanische ICC-Vertrags- kämpfung erreichte Liechtenstein die Verankerung des staaten in Botswana (Teilnahme Aussenministerin Dr. Prinzips der strafrechtlichen Verantwortlichkeit und die Aurelia Frick), einer Nebenveranstaltung am Europarat Verpflichtung zur unabhängigen Untersuchung bei Be- (CAHDI), einer Podiumsdiskussion am Rande der Gene- richten über Menschenrechtsverletzungen. raldebatte (Vorsitz Aussenministerin Dr. Aurelia Frick) Nach einer hart umkämpften Verlängerung des und einer Nebenveranstaltung an der Versammlung Verhandlungsprozesses zur Reform des Systems der der Vertragsstaaten in Den Haag. Die Kampagne verlief UNO-Menschenrechtsorgane bis zum Februar 2014 allgemein sehr erfolgreich, die Zahl der Ratifika­tionen ÄUSSERES, bildung und kultur

148 | stieg auf 13. Das Erreichen des Ziels von 30 Ratifika­ vertrag in ein Kerngebiet der liechtensteinischen Aus- tionen bis Ende 2015 zur Aktivierung der Gerichtsbar- senpolitik. keit des ICC über Aggressionsverbrechen im Jahr 2017 Liechtenstein beteiligte sich weiter zu ausgewähl- ist realistisch. ten Themen (Menschenrechte, gute Regierungsführung, Liechtenstein koordinierte weiterhin das informelle Gleichstellung) in der Arbeitsgruppe zur Erarbeitung der Ministernetzwerk für den ICC, welches Ende Septem- Nachhaltigkeitsziele (SDGs), welche bis Ende der lau- ber unter Vorsitz RR AF sein zweites Treffen abhielt fenden Session konkrete Vorschläge für SDGs vorlegen (u.a. mit Teilnahme von ICC-Chefanklägerin Fatou Ben- soll. Die Generalversammlung einigte sich anlässlich ei- souda) und eine von der Schweiz initiierte Deklaration ner hochrangigen Veranstaltung zu den Millenniums- zur Unterstützung des ICC annahm. RR AF stellte zu- Entwicklungszielen darauf, eine einheitliche Entwick- sammen mit den Aussenministern von Costa Rica, Ita- lungsagenda Post-2015 zu erarbeiten, deren Kernstück lien und der Slowakei das Netzwerk bei einer Presse- die SDGs bilden sollen. konferenz vor. Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) UNO-Reform Nach langwierigen Verhandlungen wurden die Arbeiten Nach dem Ende der zur Verbesserung der Arbeitsme- zur Reform des Wirtschafts- und Sozialrates (ECOSOC) thoden des Sicherheitsrats aktiven S-5 Gruppe wurde abgeschlossen. Dabei wurde die bestehende Segment- ein Nachfolgegremium mit dem Namen ACT (Accoun- struktur des ECOSOC aufgebrochen und neu auf das tability, Coherence and Transparency) gegründet. Die ganze Jahr verteilt. Da viele Details noch unklar sind, Gruppe tritt numerisch und thematisch breitgefächerter bleibt abzuwarten, ob der ECOSOC tatsächlich gestärkt auf als die S-5; Liechtenstein leitete eine Untergruppe aus der Reform hervorgehen wird. Liechtenstein hatte zum Veto und zu Fragen strafrechtlicher Verantwortlich- sich v.a. dafür eingesetzt, eine Schwächung des neu ge- keit. Als Teil eines Versuchs, die Malaise in den Verhand- gründeten Hochrangigen Politischen Forums zu Nach- lungen zur Sicherheitsratsreform zu beenden, rief der haltiger Entwicklung, welches auch im Rahmen des ECO- Präsident der Generalversammlung eine Beratergruppe SOC tagt, zu verhindern. Das Forum traf sich erstmals im (mit liechtensteinischer Teilnahme) ein. Diese produ- Rahmen der GV und wird sich im Juni 2014 zum ersten zierte ein kurzes Verhandlungspapier, welches unter Mal im ECOSOC-Format treffen. Liechtenstein hatte sich den Mitgliedstaaten generell grossen Zuspruch fand. Es erfolgreich für einen robusten Überprüfungsmechanis- wurde aber wie erwartet von der ‹Uniting for Consensus mus von politischen Zusagen ab 2016 eingesetzt. Gruppe› unter italienischer Führung abgelehnt, weshalb Der ECOSOC wählte Liechtenstein für 2014 in den seine Zukunft ungewiss bleibt. UN-Women-Exekutivrat. Im Hinblick auf die Mitglied- schaft im Exekutivrat 2014 beteiligte sich Liechten- Generalversammlung stein erstmals aktiv an den Diskussionen und legte den Die Lage in Syrien wurde während der Generaldebatte Schwerpunkt auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen, der Generalversammlung wie in den Vorjahren stark das Thema « Frauen, Frieden und Sicherheit » sowie thematisiert. Grundsätzlich herrschte Einigkeit darü- nachhaltige Entwicklung. Ausserdem gab Liechtenstein ber, dass das Ausmass der Gewalt unannehmbar ist. In der Organisation eine mehrjährige finanzielle Zusage auf ihrer Rede forderte Aussenministerin Dr. Aurelia Frick dem Niveau vergangener Jahre. den Sicherheitsrat auf, Waffenlieferungen nach Syrien zu unterbinden und grössere Anstrengungen für einen Sicherheitsrat Waffenstillstand und einen politischen Prozess zu unter- nehmen. Sie begrüsste die kurz zuvor im Sicherheitsrat Ländersituationen beschlossene Resolution, welche die Zerstörung sämt- Die Situation in Syrien verschärfte sich 2013 weiterhin. licher chemischer Waffen in Syrien in die Wege leitet Der Einsatz von Chemiewaffen im August brachte eine und wies darauf hin, dass dieser Durchbruch nur einen überraschende Einigung im SR zur Zerstörung aller Che- Teil des Problems löst. Überdies forderte sie, den ICC miewaffen und somit eine neue Dynamik, welche jedoch zu beauftragen, Untersuchungen gegen die Verantwort- auch das Assad-Regime als Partner legitimierte. lichen für die schwersten Verbrechen in Syrien einzu- Der Regierungswechsel im Iran führte zu einem leiten. Durchbruch in den Verhandlungen zum Nuklearpro- Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Anwe- gramm, wobei zentrale Problem noch ungelöst sind. senheit des UNO-Generalsekretärs Ban Ki-moon unter- Saudi-Arabien und Israel stehen der Détente ablehnend zeichnete Liechtenstein den internationalen Waffen- gegenüber. handelsvertrag. Liechtenstein hatte sich während der Im Juli wurde ein kubanisches Schiff in Panama ge- Vertragsverhandlungen für ein strenges Abkommen ein- stoppt, da es entgegen der UNO-Sanktionen Waffen und gesetzt. Mit seinem Fokus auf die Einhaltung und Stär- Militärgerät nach Nordkorea überführen wollte. Der Fall kung des humanitären Völkerrechts und internationalen wird momentan vom relevanten Sanktionsausschuss des Menschenrechtsschutzes fällt der UNO-Waffenhandels- SR behandelt. Die internen Machtkämpfe im Land wer- ÄUSSERES, bildung und kultur

den in der Region mit einiger Nervosität beobachtet. zum Thema Frauen, Frieden und Sicherheit (WPS) verlief | 149 Die prekäre Sicherheitslage in Afghanistan wurde zu höchst erfolgreich. Es sprachen u.a. die interimistische mehreren Anlässen, z. B. der offenen Debatte im Septem- Direktorin von UN Women Lakshmi Puri sowie Men- ber, im SR erwähnt. Die Tötung von neun Entwicklungs- schenrechtshochkommissarin Navi Pillay. helfern wurde vom SR verurteilt. Liechtenstein organisierte in Partnerschaft mit dem Die Sicherheitssituation in Libyen bleibt prekär. In LISD und der NGO Watchlist zwei Workshops zu Kin- Teilen des Landes hat die Regierung keinerlei Kontrolle, dern und bewaffneten Konflikten. Der erste Workshop Terrorgruppen nehmen immer wieder Amtsträger und im Februar 2013 widmete sich insbesondere der Frage, UNSMIL-Mitarbeiter ins Visier. Der GS hat den Einsatz wie der Druck auf Konfliktparteien, die kontinuierlich die einer Sicherheitstruppe für den Schutz von UNO-Perso- Rechte von Kindern verletzen, erhöht werden kann. Die nal empfohlen. zuständige SR-Arbeitsgruppe lud Liechtenstein dazu ein, In der Zentralafrikanischen Republik eskalierte die über die Ergebnisse des Workshops zu berichten – ein Gewalt, es drohte ein Völkermord – der SR autorisierte unüblicher und positiver Schritt im Hinblick auf die SR- darauf hin eine Intervention durch französische Truppen. Arbeitsmethoden. Der zweite solche Workshop im De- In Mali und der DR Kongo setzte der SR robuste In- zember behandelte vor allem Möglichkeiten, die Imple- terventionsbrigaden ein, was zu Kontroversen über die mentierung nationaler Aktionspläne voranzutreiben und Natur von UNO-Friedensmissionen führte. diskutierte die militärische Nutzung von Schulen und Die Sicherheitssituation in Somalia bleibt ange- Krankenhäusern. spannt, besonders durch die Aktivität der islamistischen Al-Shabaab-Miliz, die Teile des Landes unter Kontrolle hält. Der Terrorangriff in der Westgate Mall im Septem- ber in Nairobi steigerte das Interesse an Somalia, das als Rückzugsort der Miliz gilt. Ständige Vertretung bei den Vereinten Nationen in Wien Thematische Schwerpunkte Liechtenstein organisierte in Zusammenarbeit mit dem UNO-Büro für die Koordination humanitärer Hilfe Leiterin: I.D Botschafterin Maria-Pia Kothbauer, (OCHA) ein Brainstorming, bei dem sich 18 Staaten zur Prinzessin von Liechtenstein Stärkung der Effektivität humanitärer Hilfe austauschten. Bei der offenen SR-Debatte zum Thema Schutz von Zivi- Liechtenstein beteiligte sich an den Arbeiten der UNO in listen in bewaffneten Konflikten beklagte Liechtenstein Wien, insbesondere der Suchtstoffkommission und der zusammen mit gleichgesinnten Mitgliedsstaaten die oft Kommission für Verbrechensbekämpfung und Strafrechts- alarmierende Sicherheitslage von humanitärem Personal pflege. Liechtenstein trug auch zu den Arbeiten des UNO- sowie mangelnden oder eingeschränkten Zugang huma- Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung, der In- nitärer Organisationen zu hilfsbedürftigen Menschen, ternationalen Atomenergiebehörde, der Organisation des v.a. im Sudan und in Syrien. Vertrags über das umfassende Verbot von Atomtests sowie Der SR hielt eine offene Debatte zum Thema « Frauen, der Internationalen Anti-Korruptionsakademie bei. Rechtsstaatlichkeit und Aufarbeitung von Unrecht in Konfliktsituationen » ab und verabschiedete eine von 45 Internationale Atomenergiebehörde Staaten (darunter Liechtenstein) eingebrachte Resolu- An der 57. Generalkonferenz der IAEO brachte Liechten- tion (2122), welche die gleichberechtigte Teilhabe von stein die Resolutionen zur « Umsetzung des Kontrollab- Frauen an allen Entscheidungsprozessen fordert und die kommens zwischen der IAEO und Nordkorea » und zu daraus resultierende Miteinbeziehung von WPS-Themen « nuklearer Sicherheit » mit ein. Zudem unterstütze Liech- in die Arbeit des SR beschliesst. tenstein die Resolution zur « Anwendung von Sicherungs- Sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten wurde massnahmen im Nahen Osten ». sowohl in der alljährlichen SR-Debatte im Februar als auch unter britischer SR-Präsidentschaft im Juni disku- Suchtstoffkommission tiert. Dabei wurden v.a. die Situationen in Syrien, Mali, An der 56. Session der Suchtstoffkommission sprach sich der DR Kongo, Südsudan und Somalia angesprochen. Liechtenstein gemeinsam mit der EU dafür aus, das Welt- Der Kampf gegen Straflosigkeit war dabei ein zentrales drogenproblem aus einer ganzheitlichen Perspektive zu Thema; konkrete neue Ideen und Initiativen waren je- betrachten. Das Problem werde insbesondere durch sozi- doch Mangelware. Im Zuge der Generaldebatte schloss ale Ungerechtigkeit, mangelnde wirtschaftliche Entwick- sich Liechtenstein einer von Grossbritannien initiierten lung, Korruption, das Organisierte Verbrechen und Men- Deklaration zur Beendigung sexueller Gewalt in Kon- schenrechtsverletzungen verstärkt, welche deshalb auch flikten an. Teil eines umfassenden Lösungsansatzes sein sollten. Die von Liechtenstein zusammen mit dem LISD so- wie der NGO PeaceWomen organisierte Vorlesungsreihe ÄUSSERES, bildung und kultur

150 | Kommission für Verbrechensverhütung und Straf- Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen im Bil- rechtspflege dungswesen für Jugendliche und Erwachsene; Am 22. Treffen der Kommission für Verbrechensver- – Fortsetzung des Projekts « Zünder » für Schulabgänge- hütung und Strafrechtspflege forderte Liechtenstein rinnen und Schulabgänger des 9. Schuljahres; gemeinsam mit der EU die vollständige Umsetzung – Durchführung einer Impulsveranstaltung zu einem aktu- der rechtlichen Verpflichtungen aus den Palermo-Kon- ellen Jugendthema im Rahmen der Akademie für Ausbil- ventionen und des Anti-Korruptionsübereinkommens. der IBK (Internationale Bodenseekonferenz); Liechtenstein nahm auch an der Arbeitsgruppe zur – Mitarbeit in verschiedenen ämterübergreifenden Pro- Überprüfung der Umsetzung des Anti-Korruptionsü- jekten, länderübergreifenden Arbeitsgruppen und Kom- bereinkommens teil und wird selbst erstmals in der lau- missionen. fenden Periode 2013 / 2014 von einer Gruppe von Län- Im Berichtsjahr konnte die Nachbesetzung einer Mitarbei- dern überprüft werden. terin bei den Zentralen Diensten zeitgerecht erfolgen.

Internationale Anti-Korruptionsakademie Berufsberatung Liechtenstein ist Gründungsmitglied und Beitragszahler der 53 Mitglieder umfassenden Internationalen Anti-Kor- Einzelberatung ruptionsakademie, welche ihre Arbeit 2012 in Laxenburg Wie die folgende Grafik aufzeigt, ist die Anzahl Einzel- bei Wien aufgenommen hat. Liechtenstein nahm an der beratungen im Vergleich zum Vorjahr um 5 % zurück- zweiten Sitzung der Versammlung der IACA-Vertrags- gegangen. Der Rückgang bei den Erwachsenen hängt staaten in Bangkok teil, welche der Diskussion über die zu- mit dem von der Regierung lancierten Pilotprojekt « Un- künftige Ausrichtung der noch jungen Institution diente. entgeltliche staatliche Laufbahnberatung durch Dritte » zusammen. Daneben ist eine deutliche Steigerung von IV-Beratungen festzustellen. Neben der Berufs- und Stu- dienwahl sowie Laufbahn- und Karriereplanung standen vor allem folgende Themen im Zentrum: Lehrstellen- Amt für Berufsbildung und suche und Realisierungshilfen, persönliche, soziale oder Berufsberatung gesundheitliche Probleme, Erwerbslosigkeit, beruflicher Wiedereinstieg sowie Fragen rund um die Aus- und Wei- terbildung. Von den 755 beratenen Personen waren 414 Amtsleiter: Werner Kranz weiblich und 341 männlich. Stark zugenommen haben die E-Mail-Anfragen und Der laufende Veränderungsprozess in den Bereichen Be- E-Mail-Kontakte. 2013 wurden mit Kunden etwa 5000 E- rufsentwicklung, Berufs- und Weiterbildung sowie Berufs- Mails ausgetauscht. beratung prägte die Amts-Aktivitäten im Jahr 2013. Im Berichtsjahr konnten, nebst dem Wahrnehmen der Kern- Anzahl Einzelberatungen der Jahre 2009 bis 2013 aufgaben des Amts, zahlreiche Massnahmen und Projekte 400 realisiert werden. Im Bereich der Mobilität nutzten zahl- 355 350 331 333 324 313 302 reiche junge Berufsleute und Lernende die Mobilitätsange- 300 278 276 264 251 bote « MOJA und xchange ». 250

Schwerpunktmässig konnten im Jahr 2013 folgende Anzahl 200 150 112 109 Konzepte und Einzelmassnahmen umgesetzt bzw. einge- 97 93 94 85 100 76 72 führt werden: 59 50 46 – Erarbeiten von weiteren Bildungsverordnungen im Be- 0 reich der beruflichen Grundbildung (Berufs-Reglemente); 2008 2009 2010 2011 2012 – Vorbereitungen für den Beitritt zur Höheren Fachschul- vereinbarung im Sommer 2013. Diese Vereinbarung ist Jugendliche Erwachsene / Laufbahnberatungen Akademische Beratungen IV-Beratungen ein interkantonales Abkommen zur Finanzierungsrege- lung der Weiterbildungsangebote im Bereich der Hö- heren Berufsbildung; – Weitere Arbeiten im Hinblick auf den Abschluss eines bilateralen Abkommens zwischen Liechtenstein und der Schweiz betreffend die Anerkennung der Gleichwertig- keit von liechtensteinischen und schweizerischen Lehr- berufsabschlüssen. Das bilaterale Abkommen soll im Laufe des kommenden Jahres in Kraft treten; – Neuausrichtung des Berufsinformationszentrums (BIZ) und somit Einführung bzw. Durchführung von monatlichen ÄUSSERES, bildung und kultur

Prozentuale Anteile der Ratsuchenden nach Alter Dazu gehören folgende Aktivitäten: | 151 4% – Einführungen ins Berufsinformationszentrum für alle 7% 3. Klassen der Ober- und Realschulen inkl. Tages- < 16 Jahre schule formatio, Waldorfschule und Freiwilliges 10. 9% 30% 16-17 Jahre Schuljahr; 18-19 Jahre 6% – Eltern- / Schülerabende in der 3. Klasse zum Thema 20-24 Jahre « Berufswahlvorbereitung »; 25-29 Jahre – Regelmässige Kurzberatungen an den Schulzentren 30-39 Jahre für die 3. und 4. Klassen der Ober- und Realschulen, 18% 40-49 Jahre der Tagesschule formatio und der Waldorfschule so- 16% 50 und mehr Jahre wie für die Klassen des Freiwilligen 10. Schuljahres; 10% – Durchführung von Informationsveranstaltungen zu den Themen « Weiter zur Schule? » und « Zwischen- Kundenzufriedenheit jahr » für die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen Im Jahr 2013 wurde die Kundenzufriedenheit in der Er- der Ober- und Realschulen; wachsenenberatung durch eine externe Firma erhoben. – Durchführung von Gruppentests; Sie fasst die Ergebnisse der Evaluation folgendermassen – Spezielle Betreuung von schulleistungsschwachen Ju- zusammen: gendlichen mit Sonderschul-Status; « Der Rücklauf der Fragebögen lag im Bewertungs- – Einführungen « Profilwahl / Berufswahl » der 3. Klassen zeitraum bei 40 – 50 %, also insgesamt bei 113 von rund des Liechtensteinischen Gymnasiums; 270 ausgegebenen Bewertungsbögen. Die Zufrieden- – Kurzseminare zur Einführung der 4. Klassen des Liech- heit der Klienten ist aufgrund der eingegangenen Fra- tensteinischen Gymnasiums in die Berufs- und Studi- gebögen als sehr hoch einzustufen. Der entsprechende enwahl. Wert liegt bei 1.2 Punkten (1 = stimmt genau; 2 = stimmt eher; 3 = stimmt eher nicht; 4 = stimmt gar nicht). Beson- Berufsinformationszentrum BIZ ders hervorzuheben ist das Ergebnis bezüglich der Beur- Das Berufsinformationszentrum BIZ ist ein attraktives teilung der fachlichen Kompetenzen der Berater / innen, und gern besuchtes Informationszentrum für alle Fragen welches mit einem Wert von 1.1 Punkten abschliesst. rund um die berufliche Aus- und Weiterbildung sowie Des Weiteren wurden Themen wie der gemeinsame Ana- Studienmöglichkeiten. Im Zusammenhang mit der er- lyseprozess (Erstellung Selbstbild, Aufzeigen von Per- weiterten Nutzungsmöglichkeit für Gruppenveranstal- spektiven und Möglichkeiten etc.), die Unterstützung tungen sowie aus Ressourcengründen wurden im ver- durch die Berater mittels Informationen zur Laufbahn- gangenen Jahr die Öffnungszeiten auf drei Nachmittage beratung sowie die sozialen Kompetenzen sehr positiv von jeweils 13:30 – 18:00 Uhr reduziert. Dies hatte kei- bewertet. Die Werte bewegten sich zwischen 1.2 und 1.4 nen Einfluss auf die Besucherzahl, die sich im Rahmen Punkten. der vergangenen Jahre bewegte. 20 % aller Umfrageteilnehmenden waren bereit, die Beratung mit einem zusätzlichen persönlichen Feedback Anzahl Einzelbesucher / -innen im Berufsinformations- zu kommentieren. Neben zahlreichen Weiterempfeh- zentrum BIZ der Jahre 2009 – 2013 lungen der Nutzung der Beratungsdienstleistungen des

320 Amts gab es grundsätzlich lobende Worte für die Bera- 350 310 tungstätigkeit der Mitarbeitenden des Amts. Es wurden 300 260 259 244 sowohl die fachliche Kompetenz der Beratung als auch 250 die Qualität der verwendeten Analysetools sowie die so- 200 179 Anzahl 135 135 143 150 123 zialen Kompetenzen der Berater hervorgehoben. 111 116 102 100 84 82

Begleitung von Jugendlichen im ersten Berufswahl- 50 29 22 23 22 31 entscheid 0 2009 2008 2011 2012 2013 Der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt ist ein er- Erwachsene Jugendliche ster wichtiger Veränderungsprozess im Leben eines jun- Gymnasiasten Eltern und Jugendliche gen Menschen. Damit dieser Übergang optimal gelingt, bedarf es der Koordination seitens der Helferinnen und Helfer (Eltern, Schule, Wirtschaft, Berufsberatung und Mit der neuen Raumeinteilung im Berufsinformations- Berufsbildung). Dieser Koordinationsaufgabe hat sich zentrum BIZ sowie zusätzlichem Mobiliar konnten ab die Abteilung Berufsberatung auch im Jahr 2013 wieder dem Frühjahr 2013 Gruppenveranstaltungen zu diversen gestellt und die Berufswahlvorbereitung in den 3. und 4. Themen rund um Bildung und Arbeit durchgeführt wer- Klassen der Ober- und Realschulen flächendeckend um- den. gesetzt. ÄUSSERES, bildung und kultur

152 | Anzahl Besucher / -innen bei Gruppenveranstaltungen Nach sieben Jahren Mentoring findet im Frühjahr 2014 im BIZ 2013 eine Überprüfung der Form des Projekts « Zünder » statt. 2014 werden Jugendliche, die einen Unterstützungsbe- 600 darf haben, über die Berufsberatung direkt einer Mento- 550 536

500 481 rin bzw. einem Mentor zugewiesen. 450 400 Weitere Aktivitäten der Abteilung Berufsberatung 350 Die Berufsberatung arbeitet in der Nahtstelle zwischen 300 251 Schule und Wirtschaft. Von daher ist ein gutes Einver- 250 nehmen mit Institutionen, die ebenfalls in diesen Be- Anzahl 200 150 reichen tätig sind, von zentraler Bedeutung. Im Berichts-

100 65 jahr konnten diverse Aktivitäten in Zusammenarbeit mit 50 folgenden Organisationen umgesetzt werden: 0 2013 – Wirtschaftskammer Liechtenstein: aktive Teilnahme an der Berufsschau 2013 mit eigenem Stand und Schü- BIZ Einführung Eltern-/ Schülerabende BIZ-Info-Veranstaltungen Gruppentests lerbetreuung; – Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer: Mitwirkung bei der Durchführung des Projekts « Zu- Koordinationsstelle Spitzensport kunftsworkshop » der Hilti AG; Die Aufgabe der Koordinationsstelle Spitzensport be- – Schulamt: Zusammenarbeit bei der Planung der Ak- stand vor allem darin, Schüler / -innen und deren Eltern tivitäten im Bereich « Berufswahlvorbereitung »; enger über die Vereinbarkeit von Lehre und Spitzensport auf- Kontakt mit den Schulen auf Sekundarstufe I und dem zuklären, über vorhandene Angebote zu informieren Liechtensteinischen Gymnasium; Mitarbeit in der Ko- sowie Herausforderungen dieses Modells zu kommuni- ordinationsgruppe für besondere schulische Massnah- zieren. Dies geschah einerseits im Rahmen eines Eltern- men; aktive Mitarbeit in der Stipendienkommission abends und andererseits im Rahmen von individuellen bis zu deren Auflösung im Sommer 2013; aktive Teil- Gesprächen, mit der jeweiligen Absicht, dass (zukünf- nahme an den drei Anlässen zu « 40 Jahre Oberschule » tige) Spitzensportler nicht dazu gezwungen werden sol- mit Info-Stand. len, eine Entscheidung zwischen Ausbildung und Sport – Arbeitsmarktservice AMS: Durchführung von Präsen- zu treffen, sondern eine für alle Parteien akzeptable tationen im Rahmen von arbeitsmarktlichen Kursen Vereinbarkeit von beruflicher Grundbildung und Sport und Workshops; zu schaffen. Ausserdem bietet die Koordinationsstelle – Invalidenversicherung: Zusammenarbeit gemäss der Spitzensport auch eine Begleitung der lernenden Sport- bestehenden Leistungsvereinbarung sowie regelmäs- ler / innen über die Ausbildungszeit hinweg an, sodass sige Vernetzungstreffen; eventuelle Schwierigkeiten schon frühzeitig abgefangen – Stiftung Erwachsenenbildung Liechtenstein: Mitar- und individuelle Lösungen zwischen Lernenden sowie beit in der Arbeitsgruppe zum Projekt « Förderung der Betrieben gefunden werden können. Grundkompetenzen von Erwachsenen in Liechten- stein »; Mentoringprojekt « Zünder » – Informations- und Kontaktstelle für Frauen infra: Zu- Das Amt engagierte sich im Bereich der Realisierungs- sammenarbeit im Rahmen des infra-Projekts « Famili- hilfe unter anderem bereits zum siebten Mal über das enmanagerinnen – unterwegs zur Anerkennung »; Mentoringprojekt « Zünder ». 9 Mädchen und 8 Knaben – Erwachsenenbildung Stein-Egerta: Mitwirkung am nutzten dieses Angebot, weil sie sich Unterstützung bei Workshop « Perspektiven in der Lebensmitte »; der Suche nach einem Ausbildungsplatz erhofften. – Elternvereinigung Liechtensteinisches Gymnasium: Als Mentor / innen waren 17 Personen (9 Frauen, aktive Teilnahme mit eigenem Stand am 1. Bildungsin- 8 Männer) im Einsatz und stellten ihre Erfahrung und ihr fotag « next step » für Gymnasiasten; persönliches Netzwerk für diese Freiwilligenarbeit zur – Stabsstelle Chancengleichheit: aktive Teilnahme in Verfügung, 10 davon erstmalig. der Vernetzungsgruppe « Sichtwechsel »: Erstellen ei- Die Anschlusslösungen der 17 Jugendlichen: ner Broschüre über die Angebote der Amtsstellen und 5 (davon 3 Schülerinnen) begannen mit der beruflichen AHV-IV-FAK-Anstalten im Bereich « Bildung und Ar- Grundbildung; beit » für Menschen mit Behinderung und Unterstüt- 1 Schülerin nahm die Handelsschule MPA Buchs in An- zungsbedarf; griff; – Jugendinformationszentrum aha: regelmässiger Kon- 11 (davon 5 Schülerinnen) wurden im Freiwilligen 10. takt und Informationsaustausch; Schuljahr aufgenommen. – Medien: Herausgabe des « Berufswahl-Magazins » in Vereinzelt erschwerte die mangelnde Verbindlichkeit Zusammenarbeit mit dem Liechtensteiner Vaterland; seitens der Jugendlichen die Mentoringarbeit. – KBSB (Schweizerische Konferenz der Stellenleiten- ÄUSSERES, bildung und kultur

den der kantonalen Berufsberatungsstellen): Mitglied- Berufswahl-Hitliste – Lehrbeginn im Sommer 2013 | 153 schaft und aktive Teilnahme in der KBSB sowie ihrer ostschweizerischen Untergruppe; Stand: 19. August 2013 – VFBL (Vereinigung freischaffender Berufsberater / -in- Total genehmigte Lehrverträge = 427 (Vorjahr: 435 per Mitte August) nen in Liechtenstein): Durchführung des Pilotprojekts Fachleute Betreuung 11 Maurer 12 « Unentgeltliche staatliche Laufbahnberatung durch Fachleute Gesundheit 14 Berufe im Detailhandel Dritte »; 18 Fachleute Betreuung 19 – Eingangsportal Validierung: Teilnahme an den ost- Automobilberufe 20 und gesamtschweizerischen Treffen, an denen aktuelle Konstrukteur/in 20 Fragestellungen behandelt und Informationen ausge- Informatiker/in Polymechaniker/in 21 tauscht wurden. Kaufleute 87 0 20 40 60 80 100 Berufswahlverhalten der Jugendlichen im Sommer 2013 Auf Platz 1 der Hitliste liegt nach wie vor die Berufslehre Berufswahlverhalten der Schülerinnen und Schüler aus Kauffrau / Kaufmann (87 Lernende oder 20 %) von Total den Real- und Oberschulen, der Tagesschule formatio, 427 genehmigten Lehrverträgen. der Waldorfschule und dem Freiwilligen 10. Schuljahr (ohne Gymnasium): Aufteilung der Gesamtanzahl an Lehrverhältnissen Total erfasste Schulabgänger / innen Sommer 2013 nach Wohnort (Stand: 15. Juli 2013): 339 Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Anteil an Lernenden – 63 % (213) der Schulabgänger / innen wählten den du- mit Wohnort Liechtenstein und Österreich knapp erhöht. alen Berufsbildungsweg (FZ + BA); 15 lernende Personen aus Vorarlberg absolvieren die – 6 % (21) der Schulabgänger / innen entschieden sich Lehre in Liechtenstein. für den Besuch einer Vollzeitberufsschule (MPA Buchs, Tourismusschule Bludenz etc.); Anzahl Lernende – Liechtenstein / Schweiz / Österreich – 10.5 % (35) der Schulabgänger / innen schlugen den Weg über ein Gymnasium oder eine Mittelschule ein; 1% – 16 % (54) der Schulabgänger / innen wählten ein schu- lisches Brückenangebot, wie das 10. Schuljahr oder 32%

die Kunstschule (Vorkurs); A – 4 % (14) der Schulabgänger / innen zogen eine Zwi- CH schenlösung, wie Praktikum, Vorlehre oder Sprach- FL aufenthalt, vor; – 0.5 % (2) der Schulabgänger / innen gaben als Lösung 67% « Anderes » (Rückkehr in die Heimat) an. Alle Schulabgänger / innen hatten per Mitte Juli 2013 eine Anschlusslösung. Aufteilung der Gesamtanzahl an Lehrverhältnissen nach Lehrbetriebsart Berufsbildung 51 % aller lernenden Personen absolvieren ihre beruf- liche Grundbildung in einem gewerblichen und 38 % Gesamtzahl der Lehrverhältnisse der Lernenden in einem industriellen Lehrbetrieb. Die Die Gesamtzahl aller Lehrverhältnisse per 31. Dezember restlichen 11 % verteilen sich auf Verwaltung, Dienstlei- 2013 betrug 1233 in rund 110 verschiedenen Berufen stung, Haus- und Landwirtschaft. und Anlehrberufen. Von den 1233 lernenden Personen waren 36 % weiblich und 64 % männlich.

Lehrstellensituation – Sommer 2013 Bis Mitte August haben insgesamt 427 Lernende ihre berufliche Grundbildung begonnen. Die Lehrbetriebe zeigten eine gleichbleibende Ausbildungsbereitschaft und unterstützten somit den Stellenwert der dualen Be- rufsbildung in Liechtenstein. ÄUSSERES, bildung und kultur

154 | Entwicklung Anzahl Lernende in der beruflichen Standortbestimmungen (Zwischenprüfungen) Grundbildung Im Jahr 2013 wurden insgesamt 68 Zwischenprüfungen abgenommen. 49 waren obligatorische Zwischenprü- Entwicklung der Anzahl lernenden Personen der Jahre fungen und 19 infolge Erstausbildung. 1973 – 2013 Teilprüfungen Im Sommer 2013 wurden 71 Teilprüfungen – Bestandteil 1500 des Qualifikationsverfahrens (Lehrabschlussprüfung) – 1234 1233 1'194 1'199 1'232 1'211 1200 1'120 1'110 1'138 1'135 1'119 abgenommen. Diese Teilprüfungen wurden in den Lehr-

897 berufen Anlage- und Apparatebauer / in, Automatiker / in 900 860 FZ, Coiffeuse / Coiffeur FZ, Elektroniker / in FZ, Konstruk-

600 540 teur / in FZ, Landmaschinenmechaniker / in FZ, Multime- diaelektroniker / in, Polygraf / in FZ, Polymechaniker / in 300 FZ, Produktionsmechaniker / in FZ, Schreiner / in und Tierpfleger / in FZ durchgeführt. 0 1973 1983 1993 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Lehrvertragsauflösungen Eintragung ins « Goldene Buch » auf Schloss Vaduz Im Jahr 2013 wurden insgesamt 106 Lehrverhältnisse Zum 40. Mal konnten sich am 30. August 2013 auf seitens der Lernenden und der Lehrbetriebe im gegen- Schloss Vaduz 12 Lehrabsolventinnen und 18 Lehrab- seiteigen oder einseitigen Einvernehmen aufgelöst. Dies solventen ins « Goldene Buch » eintragen. Die 30 jungen entspricht einer Auflösungsquote von 8.7 % (Vorjahr: Berufsleute absolvierten ihre Lehre in 17 verschiedenen 7 %). Lehrberufen mit einem Gesamtnotendurchschnitt von 5.3 und besser. Nach der Lehrvertragsauflösung: – haben 34 Lernende die Lehre in einem anderen Betrieb Anzahl Lehrabsolventen / innen nach Berufen mit fortgesetzt; einem Gesamtnotendurchschnitt von ≥ 5.3 – haben 12 Lernende den Lehrberuf gewechselt; – befanden sich 11 Jugendliche per Ende Geschäftsjahr Berufsbezeichnung Anzahl Berufsleute in berufsberaterischen Abklärungen im In- oder Aus- land; Automatiker FZ 2 – haben sich 10 Lernende entweder für einen Prakti- Automobil-Mechatroniker FZ Personenwagen 1 kumsplatz, ein Berufsvorbereitungsjahr, eine weiter- Bäckerin-Konditorin 2 führende Schule oder einen Auslandaufenthalt ent- Coiffeuse EFZ 1 schieden oder befanden sich Ende Geschäftsjahr in Fachfrau Betreuung FZ Fachrichtung Kinderbetreuung 1 therapeutischer Behandlung; Fachfrau Gesundheit EFZ 1 – wählten 10 Jugendliche den direkten Einstieg in die Gärtnerin Garten- und Landschaftsbau 1 Arbeitswelt; Gipser 1 – waren 3 Personen per Ende Geschäftsjahr noch auf der Hochbauzeichner 2 Suche nach einer geeigneten Lehrstelle; Informatiker FZ Schwerpunkt Systemtechnik 2 – sind dem Amt von 27 lernenden Personen die An- Kauffrau Basisbildung 2 schlusslösungen per Ende Geschäftsjahr nicht bekannt Kauffrau / Kaufmann erweiterte Grundbildung 4 bzw. nahmen diese keine weiteren Dienstleistungen Konstrukteur FZ 3 des Amts in Anspruch. Netzelektriker 1 Physiklaborant Messtechnik 1 Abschlussprüfungen Polygraf FZ Medienproduktion 1 Im Jahr 2013 haben gesamthaft 399 Lernende die Lehrab- Polymechaniker FZ Profil E 4 schlussprüfung absolviert. 362 Lernende haben die Lehr- Gesamtergebnis 30 abschlussprüfung mit Erfolg bestanden, 37 Lernende ha- ben nicht bestanden. 25 Lernende haben gleichzeitig die lehrbegleitende Berufsmittelschule abgeschlossen (11 Lehrstellenumfrage in kaufmännischen und 14 in technischen Lehrberufen). Für Lehrbeginn im Sommer 2014 wurde im August 2013 Im Januar 2013 fanden zwei IPA-Kurse für Fachvorge- bei den Lehrbetrieben die erste Lehrstellenumfrage setzte statt. 27 Personen haben teilgenommen. Die Fach- durchgeführt. Von den Lehrbetrieben wurden insgesamt vorgesetzten begleiten die Absolventen / Absolventinnen 380 Lehrstellen als frei gemeldet. Im Vorjahr waren zum bei der Ablegung der individuellen praktischen Prüfung gleichen Zeitpunkt 372 freie Lehrstellen gemeldet wor- (IPA). den. ÄUSSERES, bildung und kultur

Ausbildungsbewilligungen – Auf Einladung des Amts für Berufsbildung Kanton Ap- | 155 Im Geschäftsjahr 2013 wurden 69 Ausbildungsbewil- penzell Innerrhoden fand am 8. März 2013 die Tagung ligungen in verschiedenen Lehrberufen erteilt. Zudem der Lehraufsicht Ost in Appenzell statt. Der gemeinsame konnten 30 neue Lehrbetriebe gewonnen werden. Aktu- Erfahrungsaustausch ist wichtig für die kantons- und ell sind beim Amt 705 Lehrbetriebe registriert, wovon länderübergreifende Zusammenarbeit. derzeit 348 Betriebe aktiv lernende Personen in verschie- – Am 7. Mai 2013 fand die jährliche Ostschweizer-Be- denen Lehrberufen ausbilden. rufsbildungsämterkonferenz (OBK) in Schaffhausen statt. Schwerpunktmässige Themen waren gefährliche Amts-EDV Arbeiten, Lehrverträge mit Jugendlichen unter 15 Jah- Das Land Liechtenstein ist seit 2007 Mitglied des Ver- ren, laufende Projekte und Herausforderungen in den eins Interessensgemeinschaft Informatik im Berufsbil- einzelnen Ostschweizer Kantonen und Liechtenstein dungswesen (IGIB / GRIF) und durch die Amtsleitung im sowie die Höhere Fachschulvereinbarung. Vorstand vertreten. Im laufenden Geschäftsjahr wurden – Die gemeinsame Tagung des Staatssekretariats für Bil- technische Anpassungen vorgenommen sowie Verbes- dung, Forschung und Innovation (SBFI, ehemals BBT) serungen an der Softwarelösung umgesetzt. Pro Jahr und der Schweizerischen Berufsbildungsämterkon- finden jeweils pro Bereich (Lehraufsicht, Qualifikations- ferenz (SBBK) fand am 18. September 2013 in Bern verfahren und Berufsberatung) zwei Arbeitsgruppensit- statt. Nebst aktuellen Informationen seitens dem SBFI zungen statt. Die zuständigen Amtsmitarbeitenden, in ih- wurden unter anderem das Szenario « Mögliche Er- rer Funktion als « Superuser und deren Stellvertretung », höhung der Infrastrukturkosten » im Rahmen der Be- nahmen regelmässig an diesen Tagungen teil, um die rufsfachschulvereinbarung, die Inhalte des Lehrberufs notwendigen Informationen zu erhalten und gegebenen- Bekleidungsgestalter / in sowie laufende Projekte, wie falls Änderungswünsche einbringen zu können. Im Som- die Optimierung der Qualifikationsverfahren (Lehrab- mer 2013 wurde von der IGIB / GRIF das Projekt « Kom- schlussprüfungen), die Evaluation der Berufsmaturität pass V3 (Amtssoftware) » in Angriff genommen. Gemäss sowie die individuellen Kompetenznachweise in den aktueller Projektplanung sollen bis Sommer 2016 die verschiedenen Lehrberufen, besprochen. schwerpunkmässigen Projektziele in den Bereichen Web – In Nottwil / Luzern wurde die Herbsttagung der Lehr- Services, Zentrale Datenhaltung, Prozessunterstützung, aufsicht abgehalten. Am 7. / 8. November 2013 gab es Enterprise Content Management sowie Meldewesen Informationen zu den Themenschwerpunkten, Reduk- (ECM) produktiv umgesetzt sein. tion der Komplexität in der Berufsausbildung sowie Lernortkooperation. Zudem wurde die Eingliederung Kommission und Konferenzen von Behinderten in das Berufsleben beim Paraplegik- Das Amt hat im Berichtsjahr an den folgenden Anlässen erzentrum in Nottwil vorgestellt. teilgenommen: – Der Kanton Appenzell Ausserrhoden hat zur Erfah- – Die Mitglieder der Lehrlingsprüfungskommission rungstagung der Interessensgemeinschaft Informatik (LPK) des Gewerbeverbandes vom Kanton St. Gallen im Berufsbildungswesen (IGIB / GRIF) eingeladen. In trafen sich am 17. April 2013 zur Frühjahrssitzung im Herisau informierte die Geschäftsstelle, die Firma Ab- Ausbildungszentrum der Swissmechanic und am 7. raxas als Eigentümer der Software, über die Entwick- November 2013 zur Herbstsitzung in St. Gallen. An der lung von « Kompass 3 ». Im Anschluss wurden in Work- Herbstsitzung wurden vor allem über die vergangene shops verschieden Fachthemen behandelt. Prüfungsperiode berichtet und das Budget 2014 ge- – Die Herbsttagung der Prüfungsleiter fand am 14. / 15. nehmigt. November 2013 in Stein am Rhein, Kanton Schaff- – Die jährliche Delegiertenversammlung des Vereins hausen, statt. Neben Informationen aus dem Schwei- Interessensgemeinschaft Informatik im Berufsbil- zerischen Dienstleistungszentrum Berufsbildung und dungswesen (IGIB / GRIF) wurde am 13. März 2013 Berufsberatung (SDBB) und dem BBT fand ein reger in Zürich abgehalten. Schwerpunkte der Versamm- Erfahrungsaustausch im Bereich des Lehrabschluss- lung waren der Jahresbericht und die Jahresrech- prüfungswesens statt. nung sowie die Statutenänderung des Vereins. Im – Am 18. / 19. November 2013 fand die 1. Nationale Anschluss an die 14. Delegiertenversammlung wurde ECVET-Konferenz in Wien statt. Es fand ein reger Aus- die 1. Mitgliederversammlung der IGIB / GRIF mit den tausch von verschiedenen Institutionen zu europä- Haupttraktanden, dem Projekt « Kompass 3 (Amtssoft- ischen Berufsbildungsthemen statt. ware) », der Festsetzung der Mitgliederbeiträge, der – Am 19. / 20. November 2013 organisierte das Amt die Wahlen sowie der Genehmigung des Budgets 2014, zweitägige Herbstkonferenz der KBSB in Triesen. In abgehalten. einer guten Atmosphäre wurden wegweisende Ent- – Am 15. Mai 2013 fand der kantonale Lehrstellentag scheide getroffen, unter anderem in Bezug auf eine statt. In Zusammenarbeit mit der LIHK und dem Amt künftige Online-Testplattform. sendete Radio L während des ganzen Tages verschie- – Der Vorstand der Organisation der Arbeitswelt für Ge- dene Beiträge zur Berufsbildung. sundheits- und Sozialberufe (OdA GS) traf sich 2013 ÄUSSERES, bildung und kultur

156 | zu 6 Sitzungen. Viele Themen zur Berufsbildung in Aufstellung der Austausche der Sekundarstufe II und in der höheren Berufsbildung wurden behandelt. Anzahl Beruf Ausbildungsbetrieb von nach – Hauswirtschaft Ostschweiz organisiert neben vielem anderen die überbetrieblichen Kurse der Hauswirt- 2 Fachfrau LAK, Liecht. Alters- FL SG schaftsberufe. In beratender Funktion war das Amt an Gesundheit und Krankenhilfe den 3 Vorstandssitzungen vertreten. 2 Fachfrau Rehabilitationsklinik SG FL Gesundheit Valens Berufsbildungsbeirat 2 Fachfrau LAK, Liecht. Alters- FL A Der Berufsbildungsbeirat befasste sich im Geschäftsjahr Hauswirtschaft und Krankenhilfe 2013 schwerpunktmässig mit Fragen zur Stärkung der 1 Logistikerin Nestlé Deutschland D FL dualen Berufsbildung. Unter anderem wurde eine mög- 5 Polymechaniker ThyssenKrupp Presta AG FL D liche Kampagne « Duale Berufsbildung » angedacht. Das 2 Polymechaniker Hirschvogel Umformtechnik D FL diesbezügliche weitere Vorgehen soll im Jahr 2014 von 2 Konstrukteur ThyssenKrupp Presta AG FL D den Mitgliedern des Rats vereinbart werden. 2 Konstrukteur Hirschvogel Umformtechnik D FL Daneben besprachen sich die vertretenen Organisa- tionen und Verbände an insgesamt drei Sitzungen über aktuelle Fragen im Bildungswesen. Es ergaben sich Das Amt hat im Jahr 2013 einen Film zum Lehrlingsaus- wertvolle Impulse und Synergien. tausch xchange gedreht. Ab Januar 2014 wird dieser Personell blieb die Zusammensetzung des Berufsbil- Film auf der Homepage und auf Facebook zu sehen sein. dungsbeirates im Jahr 2013 dieselbe wie im Vorjahr. Akademie für Ausbilder IBK Mobilitätsprojekte Am 26. September 2013 konnte die erste grenzüber- schreitende Impulsveranstaltung der Akademie für Aus- Moja bilder IBK (Internationale Bodenseekonferenz) im SAL 10 Arbeitnehmer / -innen aus Liechtenstein, die im Jahr in Schaan stattfinden. Im Rahmen der Zertifizierungs- 2012 mit dem Praktikum begonnen haben, konnten bis stufe 3 präsentierte eine Berufsbildnerin ihre Projektar- zum 31. Mai 2013 ihren Lernaufenthalt in Europa ab- beit mit dem Titel « Alle in einem Boot – Team-Tag der schliessen. 3 Personen haben ihr Berufspraktikum im Lehrlinge der Arbeiterkammer Vorarlberg ». Der Haupt- Jahr 2013 begonnen und erfolgreich abgeschlossen. 4 referent befasste sich mit dem Thema « Beziehungsbil- Personen werden das Praktikum im Frühjahr 2014 ab- dung – vom Ionesome hero zum Miteinander: Wie Kom- schliessen und weitere 2 Personen werden zu Beginn des munikation gelingt ». Mehr als 120 Berufsbildner / innen Jahres 2014 ins Praktikum starten. England, Irland, Spa- aus dem In- und Ausland haben diese Veranstaltung be- nien, Deutschland und Frankreich sind die begehrtesten sucht. Teilnahmeländer. Aus europäischen Fördermitteln wur- den für das Jahr 2013 insgesamt EUR 59'688 und aus nationalen Mitteln EUR 2'185 investiert. Am 18. November 2013 konnte das Amt den LLP AWARD entgegennehmen. Dieser Preis wurde für die Amt für Kultur langjährige Projektführung im Bereich des Lebenslan- gen Lernens durch die AIBA (Agentur für Internationale Bildungsangelegenheiten) übergeben. Amtsleiter a.i.: Paul Vogt

Xchange Im Zuge der Verwaltungsreform wurden auf den 1. Januar Im Jahr 2013 fand der erfolgreiche Abschluss des Lehr- 2013 das Landesarchiv, die Stabsstelle für Kulturfragen so- lingsaustauschs « xchange » statt. 11 Lernende aus Liech- wie die Abteilung Denkmalpflege und Archäologie aus dem tenstein waren für vier Wochen in Ausbildungsbetrieben Hochbauamt in einem Amt für Kultur zusammengeführt. im benachbarten Ausland. Die vier Abteilungen des Amts für Kultur bearbeiten Sachgebiete, welche kurz gefasst wie folgt umschrieben werden können: Die Abteilung Archäologie ist für die ungeschmälerte Erhaltung, den dauerhaften Schutz und die Erforschung des archäologischen Erbes verantwortlich. Wo das ar- chäologische Bodenarchiv gefährdet ist, muss dieses wissenschaftlich untersucht, dokumentiert und publiziert werden. Bei der Abteilung Denkmalpflege sind die Erfas- sung, die Pflege und der Schutz der Kulturgüter angesie- ÄUSSERES, bildung und kultur

delt. Die Abteilung Kulturschaffen ist für die Organisation Beim Umbau des Hauses an der Dorfstrasse 70 in Trie- | 157 und Durchführung kultureller Projekte zuständig. Die Ab- sen wurde die ursprüngliche Ostmauer eines gewölbten teilung Landesarchiv trägt die Verantwortung für die Ar- Kellers vom Vorgängerbau freigelegt. Die dendrochro- chivierung der Unterlagen aller staatlichen Behörden, für nologische Analyse des im Nebenkeller entdeckten Ab- die Archivierung von historisch wertvollen Unterlagen pri- drucks einer Gewölbeschindel datiert den Bau in die vater Personen und Institutionen sowie für den Aufbau Mitte des 16. Jahrhunderts. von Dokumentationen und Sammlungen zur Landesge- Ein Wanderer übergab im Juni der Archäologie die schichte. Scherbe eines frühmittelalterlichen Lavezgefässes, wel- Im Berichtsjahr 2013 bildete der Aufbau des neuen che er in der Nähe der Alpilahütte entdeckt hatte. Unge- Amts einen Arbeitsschwerpunkt. Zudem wurde mit der Be- wöhnlich ist die Lage des neuen Fundplatzes weit abseits arbeitung eines neuen Kulturgütergesetzes eine wichtige jeder bekannten Siedlungsstelle dieser Zeit. Agenda des Ministeriums für Äusseres, Bildung und Kultur Durch die neuen Beobachtungen wurde der Archäo- unterstützt. logische Perimeter in den Gemeinden Gamprin, Mauren und Triesen aktualisiert. Er kann über das offizielle Ge- Archäologie odatenportal der Liechtensteinischen Landesverwaltung eingesehen werden (http: / / www.gdi.llv.li / ). Allerdings Aufgaben sind dort nur jene Parzellen dargestellt, die sich inner- Die Fachstelle, die sich im Fürstentum Liechtenstein der halb der Bauzone befinden. Zum Schutz der archäolo- Erhaltung, dem Schutz und der Erforschung des archä- gischen Fundstellen werden alle anderen nicht öffentlich ologischen Erbes annimmt, ist seit 2013 als Abteilung gemacht. Weitere Informationen sind bei der Archäolo- «Archäologie» dem im Rahmen der Verwaltungsreform gie erhältlich. geschaffenen Amt für Kultur angegliedert. EDV-Projekte, Bibliothek Bauüberwachung / Archäologische Notgrabungen / Ar- Die Ergebnisse der Bauüberwachung und Notgrabungen chäologischer Perimeter wurden von Fachkräften der Archäologie in die Daten- Da die Bautätigkeit im Berichtsjahr unvermindert ange- bank SPATZ aufgenommen. Diese Software wurde ei- halten hat, mussten ungefähr 380 Baugesuche archäo- gens für die Inventarisation archäologischer Grabungs- logisch geprüft werden. Bei 127 Projekten erfolgte eine ereignisse und Fundobjekte entwickelt und ist seit 1999 kontinuierliche Kontrolle der Aushubarbeiten durch in den archäologischen Fachstellen der Kantone Grau- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Archäologie. bünden, Thurgau und Zürich sowie des Landes Liechten- 15 Bauvorhaben lösten archäologische Interventionen stein in Betrieb. Im Interesse der Sicherung des umfang- aus. Diese erfolgten jeweils in Absprache mit den Bau- reichen Datenbestands und zur Anpassung des Systems unternehmen und Architekten oder mit der Bauherr- an die Bedürfnisse der Nutzer ist eine Aktualisierung schaft. notwendig. Nach einem bei der Baudirektion des Kan- Auf Garnis in Triesen fand von Mitte April bis Ende tons Zürich durchgeführten Auswahlverfahren erhielt Juni eine Notgrabung statt. Dabei wurde die kulturelle die Firma Joanneum Research in Graz den Auftrag zur Hinterlassenschaft einer Siedlung aus der jüngeren Ei- Programmierung der Datenbank IMDAS. Intensive Tests senzeit (450 v. Chr. bis Christi Geburt) dokumentiert. In und zahlreiche Besprechungen mit den Delegierten der Gamprin wurden auf Oberbühl ausserhalb der bereits beteiligten Archäologiebetriebe waren unumgänglich. früher entdeckten bronzezeitlichen Siedlungsfläche wei- Um eine möglichst fehlerfreie Migration der gespeicher- tere Schichten und Funde dieser Epoche zu Tage geför- ten Daten gewährleisten zu können, wurden diese kon- dert. Eine alte Begrenzungsmauer und Teile der Umfas- tinuierlich korrigiert und dem neuen System angepasst. sung eines spätestens im 19. Jahrhundert angelegten Seit Ende des Jahres ist die neue Software in Anwen- offenen Wasserreservoirs kamen auf Bongerta in Eschen dung. in den für Werkleitungen in der Strasse ausgehobenen Der Datenbestand der archäologischen Fachbiblio- Gräben zum Vorschein. Der Teich war in den 1950er Jah- thek wurde dankenswerterweise amtsintern von der Bi- ren bereits wieder zugeschüttet. bliothekarin des Landesarchivs im Bibliotheksprogramm Im Oktober entdeckten Mitarbeiterinnen anlässlich ALEPH auf aktuellem Stand gehalten. Eine Mitarbeiterin einer Baukontrolle auf Brunnenbritschen in Mauren meh- der Archäologie arbeitete an der Erschliessung von Arti- rere Keramikgefässe. Sie müssen am Rand des ursprüng- keln aus Monographien. lichen Feuchtgebiets deponiert worden sein. Möglicher- Im Laufe des Jahres wurde mit der Erfassung der weise handelt es sich dabei um die letzten Überreste digitalen Bilddokumente im Programm IMS begonnen. eines spätbronze- / hallstattzeitlichen Kultplatzes (10.- Aufgrund der Belastung des Teams durch zahlreiche 8. Jahrhundert v. Chr.). Da bei den Töpfen vermutlich Sondierungs- und Grabungseinsätze sowie wegen der auch Spuren von menschlichem Leichenbrand zum Vor- Einführung der neuen Inventarisationssoftware wurde schein kamen, ist ein Brandgräberfeld in unmittelbarer jedoch erst ein kleiner Teil der ungefähr 70'000 Bilder Nähe zu vermuten. eingelesen. Mit Hilfe der Schnittstelle können diese nun ÄUSSERES, bildung und kultur

158 | in der neuen Datenbank IMDAS den jeweiligen archäolo- zers, Zürich) vor Ort. Einen besonderern Schwerpunkt gischen Objekten direkt zugewiesen werden. bildete die Analyse der Mauermörtel im Vergleich mit jenen anderer Bauten in Liechtenstein, Vorarlberg und Restaurierungslabor Graubünden. Anlässlich der Notgrabungen in Garnis in Triesen und Unter der redaktionellen Leitung der Archäologie in Brunnenbritschen in Mauren getätigte Funde wurden konnten im Dezember 2013 die «Fund- und Forschungs- im Labor fotographisch dokumentiert und anschliessend berichte 2012» herausgegeben werden. Die Publikation konservatorisch betreut. Die Freilegung und Entsalzung legt Rechenschaft über die Aktivitäten des Jahres 2012 von Eisenfunden aus letztjährigen Notgrabungen wurde ab, in welchem Archäologie und Denkmalpflege noch in fortgesetzt und teilweise abgeschlossen. einer Abteilung dem Hochbauamt angegliedert waren. Es ist dies der dritte und in dieser Form voraussichtlich Auswertungen und Publikationen letzte Band der Publikationsreihe, die über die neuesten Über die Auswertung der frühmittelalterlichen Gräber Untersuchungsergebnisse der Archäologie und Denk- vom Runda Böchel in Balzers wurde ein anthropolo- malpflege im Fürstentum Liechtenstein Bericht erstattet. gischer Bericht verfasst. Gleichzeitig konnte die wissen- In Zusammenhang mit der Herausgabe des vom schaftliche Untersuchung von 90 Gräbern aus Eschen Schulamt produzierten Lehrmittels für Primarschulen begonnen werden. Sie wurden während einer im Som- mit dem Thema «Mittelalter» hat die Archäologie die mer 2002 durchgeführten Notgrabung geborgen. Aus- Texte lektoriert und korrigiert sowie Abbildungsmaterial löser dafür war die Friedhofserweiterung neben der bereitgestellt. Pfarrkirche. Gleichzeitig erfolgte die Transkription des Totenregisters. Öffentlichkeitsarbeit, Führungen, Ausstellungen Eine liechtensteinische Studentin befasste sich mit Am 19. Januar 2013 wurde die Ausstellung «Römer, Ala- Unterstützung der Archäologie im Rahmen ihrer Master- mannen, Christen – Frühmittelalter am Bodensee» in arbeit mit römischen Funden und Befunden von Triesen. Frauenfeld eröffnet. Bei dieser Sonderschau sind liech- Die Gesamtauswertung der vor Jahrzehnten in der tensteinische Exponate zu sehen. Auch an der Begleitpu- Pfarrkirche von Bendern durchgeführten Ausgrabung blikation hat die Archäologie mitgearbeitet. 2015 wird die wurde planmässig weitergeführt. Bei der Interpreta- viel beachtete Ausstellung im Liechtensteinischen Landes- tion der archäologischen Funde konnten weitere wich- in Vaduz zu sehen sein. Erste Gespräche dienten tige Zwischenziele erreicht werden. Der Katalog der Ge- der Vorbereitung eines Sonderbeitrags zur Sonderaus- schirrkeramik ist abgeschlossen. Auf seiner Basis wurde stellung «Gladiatoren und Kolosseum - Helden und Archi- das Layout für die Fundtafeln erstellt. Die Arbeitsbe- tektur im Dienst der Mächtigen», im Liechtensteinischen suche im Schweizerischen Nationalmuseum, Rittersaal- Landesmuseum. Die Archäologie wird eine eigens dafür verein Burgdorf, Musée Ariana Genf, Bernischen Histo- konzipierte Präsentation von Funden und Befunden aus rischen Museum, Ortsmuseum Berneck, Ortsmuseum der Römerzeit beisteuern. Am 27. April erfolgte die of- Grüsch, Ortsmuseum Disentis, Ortsmuseum Mauren, fizielle Vorstellung der neuen Informationstafeln am Hi- Ortsmuseum Triesenberg, Rätisches Museum , storischen Höhenweg auf dem Eschnerberg. Sie wurden Ortsmuseum Klosters sowie im Museum der Kulturen in enger Zusammenarbeit mit der Archäologie realisiert. Basel dienten der Recherche nach Vergleichsobjekten. Mehrere einheimische und auswärtige Schulklassen Die Kapitel «Stand der Forschung» bzw. «Warenarten machten vom Angebot Gebrauch, sich unter Führung und Dekore der Geschirrkeramik» sind weitgehend abge- von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Archäologie schlossen und die zugehörigen Digitalbilder freigestellt. zu speziellen Themen auf diversen Fundstellen im Land, Zur Ergänzung des aktuellen Stands der Forschung fehlt in den Räumlichkeiten der Archäologie und in der Dau- noch ein Besuch im Historischen Museum St. Gallen. Im erausstellung des Liechtensteinischen Landesmuseums nächsten Jahr ist die Bearbeitung der Geschirrkeramik zu informieren. Auch die Teilnehmer des Freiwilligen mit dem Kapitel über die Typologie beendet, sodass das Sozialen Jahres Liechtenstein zeigten Interesse für die Manuskript für einen ersten Band in die Druckvorberei- Archäologie und die Geschichte des Landes. Im Juni in- tung für 2015 gehen kann. formierten sich Mitglieder des Heimatvereins Altenstadt Die noch zugänglichen Mauern und Schichten unter (Vorarlberg) anlässlich eines Werkstattbesuchs in Triesen der Kirche St. Maria in Bendern wurden weiter analy- über die archäologischen Belange im Land. Auf Initiative siert und beschrieben. Grabungsbesuche von externen von Unterland Tourismus leitete die Archäologie gut be- Spezialisten (Architekten, Archäologen, Kirchenhistori- suchte Führungen zu den international bekannten Fund- ker) ergänzten und bereicherten die Diskussion des Be- stellen auf dem Eschnerberg sowie zur archäologischen funds. Nebst der Vorbereitung der druckfertigen Texte Ausgrabungsstätte unter der Pfarrkirche St. Peter und für 2014 studierte der externe Bearbeiter relevante be- Paul in Mauren. In Zusammenarbeit mit der Erwachse- stehende Sakralbauten und konservierte Ausgrabungs- nenbildung Stein Egerta wurden zwei Veranstaltungen stätten unter Kirchen in Liechtenstein (Eschen, Mauren, angeboten. Ziel der einen Begehung war der Burghü- Schaan, Triesen) sowie im nahen Ausland (Nenzing, Zi- gel von Gutenberg mit der Besichtigung der Anlage. Die ÄUSSERES, bildung und kultur

zweite, ganztägige Exkursion führte die Teilnehmerinnen werden und für die an der Grenze zu Bangs stehende | 159 und Teilnehmer zu allen mittelalterlichen Burgen und «Hochbrogg» in Ruggell wurde zusammen mit dem Lan- Burgruinen des Landes. Die Kooperation mit der Erwach- deskonservatorat Vorarlberg das Sanierungskonzept er- senenbildung soll weitergeführt werden. Die Belegschaft arbeitet. Das 1534 erbaute und durch zwei Brandereig- des Archäologischen Diensts Graubünden legte auf ihrer nisse namhaft in Mitleidenschaft gezogene Wohnhaus an Betriebsreise einen Halt in Gamprin ein. Die Kolleginnen der Dorfstrasse 34 in Triesen soll wieder instand gestellt und Kollegen wurden zum überregional bedeutenden werden. Die ersten Sicherungsmassnahmen, die Scha- Siedlungsplatz auf dem Lutzengüetle begleitet. denskartierungen sowie das Sanierungskonzept wurden durch die Denkmalpflege eingeleitet und betreut. Denkmalpflege Nach zweieinhalbjähriger Umbauzeit fand am Oster- sonntag in der Kathedrale Vaduz die Weihe der restau- Aufgaben rierten Orgel statt. Der durch die Denkmalpflege mitge- Die Denkmalpflege im Fürstentum Liechtenstein steht plante Neubau im restaurativen Sinn hatte zum Ziel, die für eine «Zukunft mit Vergangenheit». Sie erarbeitet 1873 / 74 von der bayrischen Orgelbaufirma Steinmeyer nachhaltige Lösungen für den Erhalt, die Pflege und die erstellte Orgel in ihr ursprünglich von Josef Gabriel Nutzung der Baudenkmäler. Dabei geht sie von einem Rheinberger disponiertes Klangbild der Hochromantik Denkmalverständnis aus, das nicht nur den baugeschicht- zurückzuführen. lichen und künstlerischen Wert oder die architektonische Im Sommer konnten die Restaurierungsarbeiten am Qualität und Ästhetik eines Objekts oder eines Ensem- Masswerk des Turms der Kathedrale in Angriff genom- bles betont, sondern auch die sozial-, wirtschafts- oder men werden. Schnell zeigte sich jedoch ein weit gravie- technikgeschichtliche Aussagekraft. Fachkompetente renderes Schadensbild als bislang angenommen. Ein Beratung, Baubegleitung, Erarbeitung von wissenschaft- entsprechender Untersuchungsbericht des Fachlabors lich fundierten Inventaren und Baudokumentationen so- bestätigte schliesslich die Vermutung, dass bei der letz- wie Öffentlichkeitsarbeit und die Herausgabe von Publi- ten Intervention das gesamte Steinmaterial hydropho- kationen sind Kernaufgaben der Denkmalpflege. Durch biert worden ist. Diese Hydrophobierung am Kirchturm Anlässe wie die Europa-Tage des Denkmals soll das Ver- erklärt denn auch das vorliegende Schadensbild mit den ständnis für die historische Bau- und Siedlungssubstanz zahlreichen Oberflächenabplatzungen. Der Bericht be- des Fürstentums Liechtenstein sowie für die Kulturgüter stätigt zudem die Richtigkeit der bisher erfolgten, aktu- im Allgemeinen gefördert werden. ellen Sanierungsmassnahmen. Die anlässlich der letzten Restaurierung im Jahr 1974 getätigten Massnahmen sind Verwaltungsreform demnach irreversibel und nach wie vor bestimmend für Mit der Schaffung des Amts für Kultur hat die Abtei- alle nachfolgenden Interventionen. So legt der Bericht lung «Denkmalpflege» ihre Büros neu in das Archiv- und leider auch Gewissheit darüber ab, dass die Hydropho- Verwaltungsgebäude am Peter-Kaiser-Platz 2 in Vaduz bierung wieder erneuert und gar die neu eingesetzten verlegt. Sehr gut eingerichtete Archiv- und Bibliotheks- Bauteile und Vierungen gleich oberflächenbehandelt räume erleichtern die Arbeit wesentlich. werden müssen. Mitte Jahr konnte das 1857 erbaute und 2011 in das Schwerpunkte der denkmalpflegerischen Arbeit Verzeichnis der geschützten Denkmäler aufgenommene Die Betreuung von Umbauvorhaben bei geschützten Pfarrhaus in Ruggell nach erfolgter Gesamtsanierung fei- oder schutzwürdigen Denkmälern und die baugeschicht- erlich der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Zahlreiche liche Dokumentation von Schutzobjekten wie auch von Sanierungen privater Wohnhäuser wurden zudem be- Bauten, die vielfach nicht erhalten werden können, zäh- treut oder abgeschlossen. len zu den Schwerpunkten der denkmalpflegerischen Arbeit. Im Berichtsjahr konnten u. a. die Restaurierung Unterschutzstellungen der Barockorgel der evangelisch-lutherischen Kirche in Im Berichtsjahr sind das ehemalige Arbeiterwohnhaus Vaduz, die Wiederinstandsetzung des durch einen Fahr- aus dem Jahr 1907 im Mühleholz 34 in Vaduz, das 1895 zeuglenker zerstörten Bildgasskapilles in Schaan, die In- erbaute Stallgebäude auf Hindr-Profatscheng, das «Alte nensanierung der Pfarrkirche zum unbefleckten Herzen Vereinshaus» im Winkel 6 in Triesen sowie die Ruggel- Mariae in Schellenberg, die Aussensanierungen des «Al- ler «Hochbrogg», eine steinerne Bogenbrücke aus dem ten Vereinshauses» in Triesen und des Stalles auf Hindr- frühen 18. Jahrhundert über den alten Spiersbach beim Profatscheng in Triesenberg begleitet und abgeschlos- Grenzübergang Bangs, auf Antrag oder Empfehlung der sen werden. Für das denkmalgeschützte Schulzentrum Denkmalschutzkommission durch die Regierung formell Mühleholz I wurden die baulichen Massnahmen zur Er- unter Schutz gestellt worden. Der durch die Kommis- reichung der Barrierefreiheit begleitet und ausgeführt. sion eingereichte Antrag auf Unterschutzstellung der Die Gesamtrestaurierungen des Kulturhauses Hofstätte Litzistrasse 34 in Triesenberg musste leider «Rössle» in Mauren sowie des Wohnhauses Oberwei- wieder zurückgezogen und das Abbruchgesuch bewil- lerstrasse 8 in Ruggell konnten in Angriff genommen ligt werden. Aufgrund der Beurteilung der Bausubstanz ÄUSSERES, bildung und kultur

160 | des Kernbaues und der Feststellung, dass das Konstruk- Zusammen mit der Gemeinde Eschen erfolgte die Er- tionsholz des 1640 erbauten Hauses grösstenteils zer- stellung von Bestandes- und Sicherstellungsdokumen- stört ist, konnte der Antrag zur Unterschutzstellung tationen der Pfarrkirche St. Martin in Eschen und der der schützenswerten Gebäudegruppe nicht aufrecht er- Kapelle St. Sebastian und Rochus in Nendeln. Begleitet halten werden. Erneut sprach sich die Kommission für wurde die Grundlagenerarbeitung zum Architekturwett- die Unterschutzstellung des Bahnhofs Schaan-Vaduz bewerb für einen Neubau der Turnhalle mit Aussenanla- aus, welcher nächstens umfassend instand gestellt und gen der Primarschule Nendeln im denkmalgeschützten durch den Verkehrsbetrieb LIECHTENSTEINmobil ge- Bereich des Römischen Gutshofs. nutzt werden soll. Schliesslich wurde die Anfrage der In Zusammenarbeit mit der Sicherheitskommission Gemeinde Triesenberg zur Unterschutzstellung des der Gemeinde Ruggell wurde im Bereich Kulturgüter- «Madleni-Huus» behandelt, welches im Rahmen des schutz an der Evakuationsplanung der Pfarrkirche St. Projektes «Ferien im Baudenkmal» des Schweizer Hei- Fridolin gearbeitet. matschutzes saniert werden soll sowie eine erste An- Mit Hilfe einer externen Fachkraft konnte die Er- frage der Gemeinde Planken, die das zum Abbruch frei- fassung der Inventardaten mit der Denkmaldatenbank gegebene «Rechenmacherhaus» nun an die Dorfstrasse «Denkmalverwaltung GemDat» aktualisiert werden. Die neben die Kapelle St. Josef translozieren und wieder in- zahlreichen Neueingänge in der abteilungseigenen Bi- stand setzen möchte. bliothek wurden mit dem Bibliotheksprogramm ALEPH inventarisiert. Nutzungsstudien, Restaurierungskonzepte, Bauge- suchsprüfungen Verlustbilanz: Abbrüche 2013 Die Denkmalpflege erarbeitete mehrere Sanierungs- und Im Berichtsjahr konnten wiederum einige kulturge- Nutzungskonzepte für Denkmalschutzobjekte und beur- schichtlich und ortsbaulich wichtige Zeugnisse der liech- teilte im Rahmen der Baugesuchsprüfungen diverse Ab- tensteinischen Bau- und Siedlungsentwicklung nicht vor bruch- und Baubegehren nach denkmalpflegerischen dem Abbruch bewahrt werden. Nachfolgend verzeich- Kriterien. Es wurden Stellungnahmen zu neuen Bauord- nete wertvolle Bauten mussten zum Abbruch freigege- nungen und Richtplänen einzelner Gemeinden abgege- ben werden, wobei nicht alle Gebäude bereits im Be- ben. Aufgrund der nach wie vor enormen Förderungs- richtsjahr abgerissen worden sind: massnahmen zur Energieeffizienz durch das Land und – Eschen: Stallgebäude, Rofenbergstrasse 30 (erbaut die Gemeinden fielen wiederum überdurchschnittlich 1960) viele Begutachtungen und Stellungnahmen bezüglich – Schaan: Wohnhaus, In der Specki 12 (erbaut des Einbaus von Sonnenkollektoren und Photovoltaikan- 1946) lagen an erhaltens- oder schutzwürdigen Bauten an. – Schaan: Wohnhaus und Stallscheune, Landstrasse 65 Aufgrund eines Urteil des Staatsgerichtshofs durften (erbaut 1907) die Kosten der baugeschichtlichen Dokumentationen bei – Triesen: Wohnhaus und ehem. Färberei, Dorfstrasse Abbruchobjekten seit Mitte Jahr nicht mehr dem Verur- 31 (erbaut 1828) sacher bzw. dem Bauwerber weiterverrechnet werden, – Triesen: Gasthaus Sonne, Landstrasse 247 (erbaut der entsprechende Artikel der Bauverordnung konnte 1938 / 39 auf Kellern aus dem 16. / 17. Jh.) nicht mehr angewendet werden. Eine nicht vorherseh- – Triesen: Wohnhaus und Stallscheune, Meierhofstrasse bare Kostenüberschreitung im laufenden Budget ist die 24 (erbaut 1875 bzw. 1900) Folge. – Triesenberg: Wohnhaus und Heustall, Litzistrasse 34 (erbaut 1640 bzw. 1819) Forschung, Inventarisation, Dokumentation – Vaduz: Wohnhaus, St. Josefsgasse 3 (erbaut 1926) Im Rahmen des Dokumentationsauftrags wurden von nachfolgenden elf Objekten baugeschichtliche Gutach- Die jährlich geführte Verlustbilanz zeigt auf, dass in den ten, Baudokumentationen und denrochronologische letzten zehn Jahren rund 260 erhaltens- oder gar schutz- Analysen in Auftrag gegeben und erstellt. würdige Häuser abgebrochen worden sind. Die histo- – Eschen: St. Luzistrasse 32 rische Bausubstanz Liechtensteins ist erheblich dezi- – Gamprin: Badäl 99 miert worden. – Mauren: Popers 25 – Schaan: Landstrasse 65 Öffentlichkeitsarbeit, Führungen, Ausstellungen, Pu- – Schaan: Reberastrasse 2-4 blikationen – Schellenberg: St. Georg-Strasse 33 Die Denkmalpflege- und Energiefachstellen des Fürsten- – Schellenberg: St. Georg-Strasse 35 tums Liechtenstein sowie der Kantone St. Gallen, Thur- – Triesen: Dorfstrasse 31 gau und beider Appenzell haben kantons- und länderü- – Triesen: Dorfstrasse 34 bergreifend zusammengearbeitet und eine Broschüre – Triesen: Meierhofstrasse 24 zum Thema «Energetische Sanierung am Kulturobjekt» – Triesenberg: Litzistrasse 35 herausgegeben. Die neue Broschüre soll aufzeigen, dass ÄUSSERES, bildung und kultur

Energiesparmassnahmen auch bei historischen Bauten und zu arbeiten. Die einfache Mieteinheit in einem ehe- | 161 durchaus möglich und sinnvoll sind. Sie zeigt anhand maligen Gewerbehaus bietet genügend Wohn- und Ar- von vorerst neun gelungenen Beispielen aus der Region beitsraum, ist zweckmässig eingerichtet und eignet sich auf, wie historische Bauten unter Einbezug denkmalpfle- hervorragend als Arbeits- und Wohnort. gerischer Aspekte nachhaltig renoviert, umgebaut und Die Stipendiaten im Jahre 2013 waren: Helena Be- energetisch sinnvoll saniert werden können. Aus Liech- cker, Bildende Kunst (Januar-März); Andy Konrad, The- tenstein wurden dabei das Brendlehaus in Schellenberg ater (April-Juni); William Maxfield, Musik (Juli-Septem- und das Haus Leitawis in Triesenberg vorgestellt. Die ber) und Luigi Olivadoti, Grafik (Oktober-Dezember). Zusammenarbeit der Fachstellen für Denkmalpflege und der Energiefachstellen über die Kantons- und Landes- Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut grenzen hinaus schien sinnvoll, weil die Bautypen hier Am 25. Januar 2013 weilte der Präsident des Goethe-In- gleich sind und die Denkmalpfleger sowie die Energie- stituts, Klaus-Dieter Lehmann, auf Einladung der dama- fachleute überall vor identischen Herausforderungen ligen Ressorts Kultur und Äusseres sowie der Fürst Franz stehen. Die Fachleute konnten damit zeigen, dass Ener- Josef von Liechtenstein Stiftung zu Besuch in Liechten- giesparen und Denkmalschutz zwei gleichwertige öffent- stein. Im Rahmen dieses Besuchs wurde eine Erklärung liche Interessen sind. Beide Anliegen haben ihre Berech- zur zukünftigen Zusammenarbeit unterzeichnet. Diese tigung und verfolgen dasselbe Ziel: Sie unterstützen eine sieht vor, dass die weltweit tätigen Goethe-Bibliotheken nachhaltige Entwicklung. Die neue Broschüre ist unent- Liechtensteiner Literatur mit in ihr Angebot aufnehmen. geltlich beim Amt für Kultur erhältlich und auch im In- Aus diesem Grunde wurde von der Fürst Franz Josef von ternet abrufbar. Liechtenstein Stiftung ein erstes Bücherpaket zur Verfü- Im Rahmen des Bildungsangebotes der Erwachsenen- gung gestellt, die jährlichen Aktualisierungen sollen über bildung Stein Egerta führte die Abteilung Denkmalpflege das Ressort Äusseres (heute Ministerium für Äusseres, unter dem Titel «Sakralbauten gestern und heute» im Kultur und Bildung) erfolgen. Am Abend hielt Präsident Frühjahr durch die Kapelle Mariahilf in Balzers. Weitere Lehman ein gut besuchtes Referat zum Thema «Die Welt Führungen erfolgten zu diversen Schutzobjekten sowie lesbarer machen: Über die Arbeit des Goethe-Instituts». im Rahmen von Projektarbeiten der Architekturabteilung der Universität Liechtenstein. Anlässlich der Bauverwal- Liechtenstein als Gastland an der Schweizer Klein- tungskonferenz wurde zum Thema «Auflagen zur Orts- künstlerbörse 2013 in Thun2013 bildpflege im Baubewilligungsverfahren» referiert. Vom 10. bis 14. April 2013 fand in Thun die 54. Schwei- Schliesslich konnte die Publikation «Fund- und For- zer Künstlerbörse der ktv statt. Im und ums Kultur- und schungsberichte 2012», welche über das vielfältige Betä- Kongresszentrum Thun wurde eine geballte Ladung tigungsfeld und die neuesten Untersuchungsergebnisse Kleinkunst aller möglicher Genres und Sprachen gebo- der Abteilungen Archäologie und Denkmalpflege Bericht ten und Liechtenstein war als Gastland mittendrin. Mit erstattet, der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Pu- dabei waren Ospelt, Ospelt und Schädler, Esther Hasler, blikation beinhaltet die vollständige Zusammenstellung Martina Hug + Marco Schädler, The Lamperts, Albi Bü- aller archäologischen und denkmalpflegerischen Ereig- chel, Andy Konrad, Rääs sowie Katja Langenbahn. Sie nisse des Geschäftsjahrs 2012, den umfassenden Tätig- hatten jeden Tag die Möglichkeit, auf der Gastbühne eine keitsbericht sowie ausgewählte Kurzberichte und Auf- 20-minütige Kostprobe aus ihren Produktionen zu zei- sätze. gen. Ergänzt wurde der Liechtenstein-Auftritt mit einem eigenen Informationsstand auf dem Marktplatz. Kulturschaffen Die Organisation des Gastlandauftritts lag bei der Ab- teilung Kulturschaffen und bei Liechtenstein Marketing. Aufgaben Die Abteilung «Kulturschaffen» im Amt für Kultur nahm Teilnahme an der MOYA-Annuale ihre Arbeit am 1. Juli 2013 auf. Die Aufgaben wurden in Im Juli fand im MOYA – Museum of Young Art in Wien Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Ministerium die 6. MOYA-ANNUALE satt. Verschiedene Länder wur- für Äusseres, Bildung und Kultur bzw. in dessen Auftrag den eingeladen, junge bildende Künstler für eine Teil- erledigt. nahme zu nominieren. Für Liechtenstein wurde Simon Kindle angemeldet. Er beteiligte sich mit einer Installa- Projekte tion erfolgreich an der Ausstellung «YOUNG ART EU- ROPE & YOUNG ART GLOBAL» in den Räumlichkeiten Atelier Berlin der MOYA im Wiener Palais Schönborn. Das Liechtensteiner Künstleratelier ist seit Oktober 2011 am Paul-Lincke-Ufer in Kreuzberg beheimatet. Liechten- Kulturforum 2013 steiner Künstlerinnen und Künstlern erhalten damit die Das Kulturforum 2013 fand am 9. November 2013 in Möglichkeit, für mehrere Monate in Berlin, einem der der Universität Liechtenstein zum Thema «Architektur, aktuellen Zentren der zeitgenössischen Kunst, zu leben Raum und Kultur in Liechtenstein» statt. Zusammen mit ÄUSSERES, bildung und kultur

162 | ausgewählten Expertinnen und Experten wurde dem das wichtige Instrument der länderübergreifenden Kul- Mehrwert des Architekturschaffens für die Kultur in turpolitik ist Kornelia Pfeiffer. Sie hält das Länderprofil Liechtenstein nachgegangen. Fragen nach der Bau- und Liechtensteins in enger Zusammenarbeit mit der Abtei- Raumkultur in Liechtenstein wurden gestellt und beant- lung Kulturschaffen und dem Institut ERICarts auf aktu- wortet. Zwei mit internationalen Expertinnen und Exper- ellem Stand. ten besetzte Podiumsdiskussionen wurden zu den The- men «Raumkultur» und «Kulturraum» geführt. Auf dem Lokalnamen Podium waren vertreten: Im Berichtsjahr wurden in zwei Fällen die Verifikation – Dr. Claudia Schwalfenberg, Verantwortliche für Bau- der Flurnamen und in einem Fall die korrekte Bezeich- kultur beim Schweizerischen Ingenieur- und Archi- nung einer neuen Strasse geprüft. Für die Prüfung wurde tektenverein jeweils der Experte Anton Banzer als Mitglied des ehe- – Jon Ritter, Präsident der Liechtensteinischen Inge- maligen Teams des Liechtensteiner Namenbuches bei- nieur- und Architektenvereinigung gezogen. – Dr. Verena Konrad, Direktorin des Vorarlberger Archi- tektur Instituts Arbeitsgruppen und Kommissionen – Prof. Dr. Hans-Jörg Rheinberger, Molekularbiologe Zu den wichtigsten Aufgaben im «Aufsichtsrat der Genos- und Wissenschaftshistoriker senschaft Theater am Kirchplatz» gehörte im Berichts- – Beate Frommelt, Kunstschaffende jahr die Erarbeitung eines Businessplans als Beilage für – Sandi Paucic, Projekteiter Biennalen bei der Schweize- einen neuen Finanzbeschluss des Landtags zur finanzi- rischen Kulturstiftung Pro Helvetia ellen Unterstützung des Theaterbetriebs. Der Landtag stimmte in seiner Sitzung vom 5. September 2013 dem Die spannende Auseinandersetzung mit dem Thema Antrag zur Gewährung eines Landesbeitrages an die Ge- wurde mit künstlerischen Interventionen zu Kultur und nossenschaft «Theater am Kirchplatz» für die Jahre 2014 Raum abgeschlossen. bis 2017 einhellig zu. Mit diesem Beschluss wurde die bisherige Beitragsleistung von CHF 2,375 Mio. für die Wettbewerb «Schönste Bücher aus Liechtenstein nächsten vier Jahre auf CHF 2,1 Mio. reduziert. Dies ent- 2013» spricht einer Kürzung von 11,6 %. Im Zentrum der Jurierung des Wettbewerbs «Schönste Die Delegation in das «Steering Committee for Cul- Bücher aus Liechtenstein» steht das vorbildlich gestal- ture, Heritage and Landscape (CDCPP)» des Europarats tete Buch (Satz, Druck, Bild, Einband). Massgebend für wurde im Zuge der Neuorganisation im Amt für Kultur die Beurteilung der Bücher sind daher insbesondere die neu geregelt. Idee und Konzeption, die grafische Gestaltung, die Ty- Das «EFTA-Working Group On Cultural Affairs» be- pografie, die Qualität des Druckes, die Qualität des Ein- schäftigte sich im laufenden Jahr vor allem mit dem bandes, die verwendeten Materialien und der Gesamtein- Nachfolger für das Kulturförderungsprogramm KULTUR druck. Für die Jurierung 2013 wurden 27 Publikationen 2007-2013. Das Programm CREATIVE EUROPE wird ab eingereicht. Sechs Bücher erhielten von der Jury einen 2014 die bisherigen Programme Culture, Media und Me- Preis, davon drei eine Auszeichnung und drei weitere dia Mundus zusammenführen und ersetzen. Die Regie- eine lobenden Anerkennung. Der Wettbewerb findet je- rung hat beschlossen, am neuen Programm aus Spar- weils mit einer Präsentation der prämierten Bücher sei- gründen nicht mehr teilzunehmen. nen Abschluss. Im Rahmen dieses Anlasses werden für Die «Kommission Kultur der Internationalen Boden- die prämierten Bücher Urkunden an Gestalter, Verlag, seekonferenz (IBK)» behandelte in diesem Jahr anlässlich Druckerei und Buchbinderei verliehen. von zwei Sitzungen die Kernaufgaben der Kommission Auszeichnung 2013: Kultur, zu welchen die Organisation und Ausrichtung – Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein der Förderpreise 2013 und der Künstlerbegegnung 2013 – Kirche und Orgel zu St. Florin in Vaduz zählten. Die Förderpreise der IBK wurden im Berichts- – :tonangebend. 50 Jahre Liechtensteinische Musik- jahr in der Sparte «Slam Poetry» an junge Kunstschaf- schule fende vergeben. Liechtenstein war am Wettbewerb mit einem nominierten Slammer sowie mit Roman Banzer Lobende Anerkennung 2013: in der Jury vertreten. Alle zwei Jahre führt die Interna- – Drunk in Charge of a Bicycle tionale Bodensee Konferenz ihre Künstlerbegegnung – Sexperten. Flotte Bienen und tolle Hechte durch. Ziel der Künstlerbegegnungen ist es, zwischen – Weltweit einzigartig den Kulturschaffenden rund um den Bodensee einen künstlerischen Dialog über die Grenzen und neuartige Cultural Compendium Verbindungen zu initiieren. Die Begegnung 2013 wurde Das «Compendium of Cultural Policies and Trend in Eu- vom Land Baden-Württemberg gemeinsam mit der Pop- rope» wurde vom Europarat im Jahre 1998 lanciert und akademie Baden-Württemberg veranstaltet. Im Rahmen wird von diesem seither getragen. Nationale Autorin für des Programms «Bodensee-Pop» wurden zahlreiche ÄUSSERES, bildung und kultur

Konzerte und Workshops organisiert. Aus Liechtenstein | 163 nahm die Nachwuchsband BLACKWOOD CHERRYPIE 2013 2012 2011 am Bodensee-Music-Camp teil. Die «Konferenz der Kulturbeauftragten für die Ost- Vorlage von Akten im 2'153 2'246 2'362 schweiz und das Fürstentum Liechtenstein (KBK-Ost)» Benutzerraum (ohne LLV) traf sich zu zwei Sitzungen, in welchen jeweils der ge- Ausleihen an Landeverwaltung 1'231 1'086 1'130 genseitige Informationsaustausch sowie die Behandlung Schriftliche Auskünfte 695 746 530 von Fördergesuchen mit überregionalem Interesse im Vordergrund standen. Von besonderem Interesse war Sicherung, Konservierung auch im Berichtsjahr die Weiterführung des gemein- Erstellte 35-mm Mikrofilme 104 145 138 samen Förderprojekts «TanzPlan Ost» mit der Vorberei- Aufnahmen 35-mm Filme 94'668 137'747 108'876 tung der zweiten Projektphase. Erstellte 16-mm Mikrofilme 61 68 46 Aufnahmen 16 mm-Filme 152'484 170'329 116'625 Landesarchiv Scans (Durchlaufscanner) 18'830 10'955 57'125 Scans (Aufsichtscanner) 30'335 34'615 150'890 Aufgaben Massenentsäuerung (in kg) 943 1'026 1'487 Der wichtigste Prozess im Berichtsjahr war die Reorga- nisation des «Landesarchivs» als Abteilung des per 1.Ja- nuar 2013 geschaffenen Amts für Kultur. Zusammen mit Öffentlichkeitsarbeit der Archäologie, der Denkmalpflege und der Abteilung Ausgewählte Quellen zur Landesgeschichte publiziert Kulturschaffen wurden die Abläufe neu geregelt. Die das Landesarchiv im Internet unter www.e-archiv.li. Für beiden Abteilungen Denkmalpflege und Kulturschaffen diese Online-Publikation werden die Quellen transkri- übersiedelten in das Archiv- und Verwaltungsgebäude. biert und editorisch aufbereitet. Soweit möglich wer- Der Landesarchivar leitete interimistisch das neue Amt den die Originale als Faksimile neben die bearbeiteten und ging mit Ende Jahr in Frühpension. Vor seinem Aus- Texte gestellt. Die digitale Edition von Quellen zur liech- tritt konnte das Landesarchiv noch wichtige Familien- tensteinischen Geschichte wird auch von den Gemein- archive wie das Rheinberger-Familienarchiv oder die den und dem Historischen Verein genutzt, sodass es als Sammlung Willi Wolfinger übernehmen. gemeinsames und benutzerfreundliches Portal auch im Berichtsjahr regen Zuspruch erhielt. Es zählte 5'055 Be- Die wichtigsten Kenndaten im Mehrjahresvergleich suche, die durchschnittlich 8,47 Minuten blieben. Das 2009 neu errichtete Verwaltungs- und Archivge- 2013 2012 2011 bäude erfreut sich nach wie vor eines grossen Interesses. Es konnten 16 Führungen durchgeführt werden. Personal Anzahl bewilligte Stellen 6.5 6.5 6.5 Forschungs- und Publikationstätigkeit Anzahl fest angestellte Personen 9 9 9 Schwerpunkt der Forschungs- und Publikationstätig- Befristet angestellte Personen - 3 keit war die Weiterführung des Projekts «Quellenedition 1900 bis 1928», das von Landesarchiv (Infrastruktur) und Archivalienzugang Historischem Verein (Personal und Finanzierung) getra- Gesamtbestände in Laufmetern ca. 9'800 9'500 ca. 9'000 gen wird. Hauptanliegen des Berichtsjahres war die Si- Zuwachs in Laufmetern 330 550 639 cherstellung der Finanzierung, die mit Hilfe von Spon- Anzahl der ablieferungs- 72 80 81 soren nunmehr gewährleistet ist. Die Ergebnisse des von pflichtigen Behörden 2012 bis 2014 laufenden Projekts werden laufend in der Anzahl Aktenbildner, 34 54 46 Internet-Datenbank www.e-archiv.li publiziert. Anfang die abgeliefert haben 2014 sollen zudem ausgewählte Quellen im Verlag des Anzahl der Zugänge insgesamt 346 407 456 Historischen Vereins in Buchform herausgegeben wer- den. Am Projekt arbeiten die Historiker Stefan Frey und Erschliessung Lukas Ospelt mit einem Arbeitspensum von jeweils 50 % Erschliessung insgesamt 1'668'109 1'529'346 1'379'950 sowie Yvonne Heeb mit 40 %. Der familiär begründete (Verzeichnungseinheiten in DB) Weggang eines Sachbearbeiters machte eine Nachbeset- Neuerschliessung (VE in DB) 139'015 149'396 260'926 zung notwendig. Der scheidende Landesarchivar konnte Zuwachs Handbibliothek (Titel) 97 122 124 für das Projekt gewonnen werden. Er wird die Edition ab 2014 federführend betreuen. Die Edition umfasst Ende Benutzung 2013 bereits 524 Dokumente (gegenüber 257 Doku- Anzahl Benutzer (ohne LLV) 117 134 120 mente im Vorjahr) sowie – allerdings auf sämtliche Edi- Anzahl Benutzertage (ohne LLV) 443 353 328 tionsprojekte bezogen – 1904 (1305) Personen- und 251 Ausnahmebewilligungen (Ansuchen) 3 2 4 (180) Körperschaftsartikel. ÄUSSERES, bildung und kultur

164 | Die Edition mit Quellen aus Wiener Archiven wird von sammenhang mit der Vorbereitung von Aktenabliefe- Frau Katharina Arnegger betreut. Im Hinblick auf das rungen in Anspruch genommen. Besonders zeitintensiv 300-Jahr-Jubiläum der Erhebung zum Reichsfürstentum war die Schaffung von Grundlagen für die Einführung Liechtenstein im Jahr 2019 standen Akten aus den Jah- der elektronischen Schriftgutverwaltung in Zusammen- ren 1699 bis 1719 im Zentrum ihrer Arbeit. arbeit mit der Fachstelle E-Government. Die Implemen- Claudius Gurt bearbeitet im Auftrag des Historischen tierung dieser Büroordnung soll im Jahr 2014 bei drei Vereins für das Fürstentum Liechtenstein das Liech- ausgesuchten Amtsstellen erfolgen. tensteinische Urkundenbuch (LUB). 2013 bearbeitete er Urkunden aus dem Staatsarchiv Trebon (Wittingau, Aktenablieferungen, Schenkungen und Ankäufe Tschechien). Die für das LUB in Frage kommenden Schriftzeugnisse im Stadtarchiv Chur wurden gesichtet Staatliche Bestände und fotografiert. Mit ihrer digitale Edition wurde begon- 346 Zugänge: Grössere Ablieferungen (d.h. mehr als fünf nen. Um die Zukunft dieses grundlegenden Quellenwerks Laufmeter Akten) kamen von folgenden Amtsstellen: Lan- zur liechtensteinischen Geschichte langfristig zu sichern, despolizei, Staatsanwaltschaft, Landgericht, Amt für Le- schuf der Historische Verein für das Fürstentum Liech- bensmittelkontrolle und Veterinärwesen, Rechtsdienst tenstein einen wissenschaftlichen Beirat für das LUB un- der Regierung, Ausländer- und Passamt, Amt für Bau und ter dem Vorsitz des scheidenden Landesarchivars. Infrastruktur – Fachbereich Wohnbauförderung; Stabs- Dorothee Platz hielt bei der Mitgliederversammlung stelle Regierungssekretär, Amt für Personal und Organisa- des Historischen Vereins einen Vortrag über die Ver- tion, Steuerverwaltung, Liechtensteinisches Gymnasium, hörtagsprotokolle, einer wichtigen sozialgeschichtlichen Liechtensteinische Post AG, Landesarchiv, Kulturbeirat. Quelle für das 17. und 18. Jahrhundert. Der Aufsatz wurde im Jahrbuch des Historischen Vereins veröffentlicht. Privatarchive Die Firma Filmfabrik Triesen erstellte im Auftrag des Das Landesarchiv konnte im Berichtsjahr wertvolle Be- Landesarchivs eine filmische Dokumentation des Jahres stände von nichtstaatlicher Seite übernehmen. Die 2013 mit den wichtigsten Ereignissen aus Politik, Kultur grössten und für die Landesgeschichte wichtigen Neu- und Sport. Der Film wird Anfang 2014 im Landeskanal zugänge waren das Rheinberger-Familienarchiv und ausgestrahlt. das Willi Wolfinger-Privatarchiv. Vom Historischen Ver- ein für das Fürstentum Liechtenstein konnte der Fami- EDV lienforschungs-Nachlass von Fridolin Tschugmell über- Die Archivierung elektronischer Daten wurde exem- nommen werden. Julius Bühler (Mauren) übergab seine plarisch zusammen mit dem Amt für Informatik und Sammlung historischer Dokumente betreffend Auswan- der Firma scopeSolutions AG geprüft. Das Pilotprojekt derung nach Amerika ebenfalls dem Archiv. Weitere (scopeIngest) wurde 2013 mit einem ernüchternden Er- Zuwendungen kamen von Rainer Büchel (Vaduz), Jürg gebnis beendet. Die Auswirkungen der Übernahme von Hanselmann (Balzers), Verkehrs-Club des Fürstentums digitalen Daten konnten verifiziert werden und haben ge- Liechtenstein (Vaduz), Georg Malin (Mauren), Walter zeigt, dass der organisatorische Aufwand enorm ist. Erst Forthuber (Schellenberg), Thomas Batliner (Triesen), mit Einführung eines normierten Schriftgutverwaltungs- Rösle Frick (Triesen) mit Akten der Pfadfinder, Prinz Em- systems für alle Amtsstellen wird eine automatisierte meram von Liechtenstein (Vaduz), Zita Uehle (Eschen), Übernahme möglich werden. Rupert Quaderer (Schaan) und Franz Näscher (Gamprin).

Archivbenutzung Sammlungen Im Berichtsjahr suchten 117 Personen (ohne Landesver- Ein wertvoller Zuwachs für das Landesarchiv war die waltung) das Archiv auf. Die Zahl der Benutzertage liegt Übernahme der Fotosammlung des Liechtensteiner bei 443. Im Benutzerraum wurden 2153 Akten vorgelegt, Volksblatts. Die RHW-Stiftung übergab Radierungen von an die Landesverwaltung wurden 1231 Dossiers ausge- Hannes Binder und Hansjörg Quaderer. Weitere Film- hoben. Die Forschungsschwerpunkte waren die Bezie- und Tonträger kamen vom Gemeindearchiv Vaduz, von hungen Tschechien – Liechtenstein, die Schwabenkinder Aldina Sievers (Balzers), Helen Marxer (Vaduz), Ma- sowie die Entwicklung der Sozialhilfe in Liechtenstein ab rianne Winkler (Schaan), Rupert Quaderer (Schaan), Ma- 1960. Das Landesarchiv erteilte drei Ausnahmebewilli- rio Broggi (Triesen) und Karl Gassner (Eschen). Es wur- gungen zur Verkürzung der Sperrfristen. Schriftlich wur- den 12 antiquarische Ankäufe getätigt. den 695 Anfragen beantwortet. Erschliessung und Aktenrevision Vorarchivische Betreuung Die Bestände des Landesarchivs werden auf Stufe Dos- Die Beratung der Registraturen bei den Amtsstellen ist sier erschlossen. Insgesamt erfassten die Mitarbeiter im eine wichtige Archivaufgabe. So wurden im Berichtsjahr Berichtsjahr 139'015 Metadatensätze in der Datenbank, acht Amtsstellen vor Ort beraten. Diese Dienstleistung davon wurden gut 100'000 Verzeichnungseinheiten für eine geordnete Aktenführung wird vor allem im Zu- elektronisch importiert. Die elektronische Archivdaten- ÄUSSERES, bildung und kultur

bank Scope beinhaltet nunmehr 1'668'000 Verzeich- dagogen mit Ausstellungen, einer Exkursion nach Mün- | 165 nungseinheiten. Der Schwerpunkt liegt in der Aufarbei- chen und die Organisation von Konzerten in Zusammen- tung der Neuzugänge, von denen mehr als drei Viertel arbeit mit der Internationalen Rheinberger-Gesellschaft. bereits aufgearbeitet wurden. Bei der Erschliessung der Altbestände lag der Schwerpunkt bei der Postwertzei- Zusammenarbeit mit der Stiftung Dokumentation chenstelle und dem Tiefbauamt. Im Bereich der Aktenre- Kunst in Liechtenstein vision lag dieser bei den Gerichtsakten (Zivilsachen für Die Zusammenarbeit zwischen dem Landesarchiv und den Zeitraum 1926 – 1929), die für die Mikroverfilmung der Stiftung Dokumentation Kunst in Liechtenstein ist vorbereitet wurden. Weiters wurden die Abhandlungs- seit 2005 mit Vertrag geregelt. Für die umfangreiche Do- akten 1981 – 1990 und die Zivilsachen 1955 – 1959 elek- kumentensammlung der Stiftung wurde im Berichtsjahr tronisch erfasst. In der Foto- und Filmstelle wurden 3925 ein Metadatenkatalog erstellt. Einheiten neu verzeichnet und über 120 Anfragen be- antwortet. Aus konservatorischen Gründen wurden 8761 Gesetzliche Neuregelung betreffend die Negative, 286 Videos und 16 Filme digitalisiert. Intern Pflege, den Schutz und die Erhaltung von wurden 826 Fotos digitalisiert. Kulturgütern

Mikrofilm- und Scannstelle Der Auftrag der Archäologie und der Denkmalpflege Die Mikrofilm- und Scannstelle scannte ausgewählte wird durch das Denkmalschutzgesetz (LGBl. 1977 Nr. Bestände (Briefe von Josef Gabriel Rheinberger, Amts- 39) bestimmt, welches aus dem Jahre 1977 stammt. In bücher des Oberamts, Familienbücher von Fridolin den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Aufgaben- Tschugmell zu Schellenberg und Bendern). Für die Ge- bereiche und die äusseren Randbedingungen jedoch meindearchive digitalisierte sie die Gemeindeurkunden. massgeblich geändert. Daher hat die Regierung bereits Anzahl Scans: 30'335 Scans Durchlaufscanner, in den 1980er Jahren die Notwendigkeit anerkannt, die 18'830 Scans Aufsichtsscanner, davon 401 als Benutze- Sachbereiche der Denkmalpflege, der Archäologie und raufträge des Kulturgüterschutzes inhaltlich und organisatorisch neu zu ordnen. Mit der Erarbeitung eines neuen und Archivaliensicherung, Restauration umfassenden Kulturgütergesetzes (KGG) soll dieser Not- Im Bereich der Massenkonservierung wurden eine Tonne wendigkeit Rechnung getragen werden. Der Entwurf re- Akten aus den Beständen des Landgerichts (Zivilsachen gelt die Pflege, den Schutz und die Erhaltung von Kul- 1827 bis 1887) entsäuert. turgütern, welche für das kulturelle Erbe Liechtensteins Die Restauration besonders wertvoller Einzeldoku- von nationaler Bedeutung sind. Die Denkmalpflege und mente betrifft zumeist Unterlagen aus den Privatarchi- deren Organisation werden neu geordnet, die Anliegen ven. Restauriert wurden Handschriften (ein Einzugsbuch der Archäologie werden berücksichtigt und der Kultur- aus dem 18. Jahrhundert, das Hauptbuch der Mühle güterschutz erfährt erstmals eine gesetzliche Regelung. Hasler); Rheinberger-Noten; Karten und Pläne von Pe- Gleichzeitig sollen die staatliche Förderung neu geregelt ter Rheinberger. Aus dem Bereich der Rechtssammlung und bestehende Gesetzeslücken geschlossen werden. wurden die Amtsinstruktion und der Zollvertrag restau- riert.

Gemeindearchive Der 17. Gemeindearchivtag fand am 12. Dezember 2013 Schulamt im Landesarchiv statt. Schwerpunkt der Tagung war ne- ben den Berichten aus den einzelnen Archiven die In- formation über den Fortschritt bei der Einführung des Amtsleiter: Arnold Kind Records-Managments in den Gemeinden. Als Gast stellte Markus Kuhn eine Archivierungssoftware für Gemeinde- Die Hauptaufgaben des Schulamtes sind die Planung, Auf- ratsprotokolle vor. Dorothee Platz informierte über die rechterhaltung und Weiterentwicklung des Schulbetriebs Digitalisierung von Farbfotos und Paul Vogt stellte das im Kindergarten sowie im Schul- und Hochschulbereich. Archivportal «www.e-archiv.li» vor. Für die Sicherung Dazu gehören die Schulaufsicht, die Verantwortung für gemeindeübergreifender Unterlagen wurde eine Ar- das Lehrpersonal, das Führungspersonal und das weitere beitsgruppe gegründet. Personal an den öffentlichen Schulen, die Erarbeitung von Rechts- und Planungsgrundlagen, die Verwaltung und der Josef Gabriel Rheinberger-Archiv Betrieb von Schulen und schulnahen Betrieben (Hallen- Das Rheinberger-Archiv verzeichnete 26 Zugänge. Es bad, Jugendhaus) sowie die damit zusammenhängende konnte 22 Anfragen beantworten. Arbeitsschwerpunkt bil- Vorbereitung der Regierungsgeschäfte. Zentrale Aufgaben dete die Vorbereitung des Jubiläumsjahres 2014 zum 175. ergeben sich zudem im Zusammenhang mit den Schulü- Geburtstag des liechtensteinischen Komponisten und Pä- bertritten, der Gewährleistung der Durchlässigkeit und den ÄUSSERES, bildung und kultur

166 | Anschlüssen an weiterführende Schulen und Hochschulen sowie die Wahrnehmung der regionalen und internationa- len Zusammenarbeit. Das Schulamt umfasst vier Abteilungen: Kindergarten und Pflichtschulwesen, Mittel- und Hochschulwesen, Ad- ministration und Recht sowie die Pädagogischen-psycho- logischen Dienste. Ihnen zugehörig sind die folgenden Dienststellen: – Stipendienstelle – Pädagogische Arbeitsstelle und Besondere Schulbe- reiche – Schulsozialarbeit – Schulpsychologischer Dienst – Zentrum für Schulmedien – Arbeitsstelle Schulinformatik – Hallenbad SZU – Jugendhaus Malbun – Schulsekretariate und Bibliotheken der Sekundarschulen

Des Weiteren werden bestimmte Leistungen auf der Ba- sis von Vereinbarungen durch das Heilpädagogische Zen- trum des Fürstentums Liechtenstein sowie durch den Ver- ein Neues Lernen wahrgenommen. Der Stellenplan des Schulamtes umfasst zu Beginn des Berichtsjahres 47.60 Stellen, die von 60 Mitarbeitenden be- legt sind. Davon sind 39 im Bereich der oben aufgeführten weiteren Dienststellen für die Schulen und die Öffentlich- keit tätig. Aufgrund der notwendigen Haushaltssanierung wurden verschiedene Beschlüsse zu Personaleinsparungen beim Schulamt gefasst, welche teils im Berichtsjahr oder dann im Kalenderjahr 2014 realisiert werden. Mit der ge- planten Umsetzung sowie den bereits erreichten Personal- einsparungen wurden bzw. werden im Zeitraum von 2010 – 2014 insgesamt 12 % des Personalbestandes (berechnet auf der Grundlage der Stellen ohne Hallenbad, Jugendhaus und Schulsekretariate) reduziert. Im Schuljahr 2013 / 14 sind insgesamt 649 Lehrper- sonen (523 Vollzeitstellen) an den öffentlichen Schulen beschäftigt. Im Berichtsjahr traten 48 Personen aus dem Schuldienst aus, 19 davon aus Altersgründen; 48 Neuan- stellungen wurden vorgenommen, wovon 30 aus Liechten- stein stammen. Im Rahmen der lohnrelevanten Leistungs- beurteilungen wurden im Berichtsjahr mit insgesamt 130 Lehrpersonen Personalgespräche durchgeführt. Das Schulamt gibt sechs- bis achtmal im Jahr den Newsletter « schuleheute » heraus, in dem über aktuelle Themen des Schul- und Bildungswesens informiert wird. ÄUSSERES, bildung und kultur

Öffentliche Schulen | 167

Statistische Daten zum Schuljahr 2013 / 14

Anzahl Anzahl Anzahl Schüler Schüler pro Lehrpersonen VZÄ Stufe Schulen Klassen Knaben Mädchen Gesamt Klasse (Vollzeitstellen)

Gemeindeschulen 14 151 1332 1247 2579 17.1 262.41 Kindergarten 391 323 714 Primarschule 941 924 1865

Oberschule 3 31 226 187 413 13.3 71.62 Triesen 11 73 60 133 12.1 23.41 Vaduz 8 66 48 114 14.3 19.22 Eschen 12 87 79 166 13.8 28.99

Realschule 5 42 350 340 690 16.4 78.40 Balzers 6 40 53 93 15.5 12.16 Triesen 8 59 65 124 15.5 14.73 Vaduz 8 62 55 117 14.6 13.85 Schaan 8 79 50 129 16.1 14.81 Eschen 12 110 117 227 18.9 22.85

Gymnasium 1 43 330 424 754 17.5 81.02 Unterstufe 23 181 241 422 18.3 Oberstufe 20 149 183 332 16.6

Freiwilliges 10. Schuljahr 1 5 27 31 58 11.6 14.05 IKDaZ 1 3 4 7 7.0 1.25 BMS 1 8 115 53 168 21.0 12.180

Time-Out Schule 1 2.07

Gesamttotal 281 2383 2286 4669 523.00

Übertrittsverfahren 2013 – Schülerzuteilung von den Primar- in die Sekundarschulen:

Oberschule Realschule Gymnasium Total 26.6 % 49.7 % 23.7 % m w Gesamt m w Gesamt m w Gesamt 50 51 101 95 94 189 40 50 90 380

Übertritte innerhalb der Sekundarschulen (auf Beginn Schuljahr 2013 / 14)

1. OS1. RS 1. OS-2. RS 2. OS-2. RS 4. OS-4.RS* 1. RS – 2. LG 2. RS – 3. LG 3. RS-4. LG 4. RS-4. LG ohne Prüfung 7 0 2 0 10 3 ** 11 *** 11 mit Prüfung 0 0 0 0 2 0 0 1 Gesamt 7 0 2 0 12 3 11 12

* möglich ab Sj. 12 / 13 ** davon 5 Sportschüler aus der RS Schaan *** davon 2 Sportschüler aus der RS Schaan ÄUSSERES, bildung und kultur

168 | Umteilungen in eine andere Schulart auf der Sekundarstufe I (während / nach Schuljahr 2012 / 13):

1. RS – 1. / 2. OS 2. RS – 2. / 3. OS 3. RS – 3. / 4. OS 1. LG – 1. / 2. RS 2. LG – 2. / 3. RS 3. LG – 3. / 4. RS

Freiwilliger Wechsel 2 0 0 0 1 2

Umteilung 19 4 6 1 2 1 Gesamt 21 4 6 1 3 3

Kindergarten und Primarschule wicklung dieser Standards und die Schaffung von hand- An den Kindergärten und Primarschulen wurden schwer- lungs- und anwendungsorientiertem Unterrichtsmate- punktmässig folgende Aufgaben ausgeführt: rial orientiert sich die dafür eingesetzte Kommission an – Einführung eines einheitlichen Stichtages für den Ein- den Anforderungen der Berufsschulen und arbeitet für tritt in den Kindergarten bzw. die Einschulung und die Weiterbildung mit Fachpersonen von Pädagogischen Umsetzung der Kompetenzverlagerung. Im Zuge die- Hochschulen zusammen. Für den Bereich Englisch wurde ser Arbeiten wurden Informationsbroschüren für El- das « Neue Lernen » beauftragt. tern zu den Themen « Eintritt in den Kindergarten » und Hervorzuheben ist die grosse Integrationsleistung « Einschulung » erstellt; der Oberschulen. Mehr als 20 % der Schülerinnen und – Obligatorische Weiterbildung für alle Lehrpersonen, Schüler benötigen Zusatzunterricht « Deutsch als Zweit- die an einer Schule mit altersdurchmischten Klassen sprache » und mehr als 10 % haben eine ausgewiesene tätig sind, sowie Begleitung der betroffenen Schulen Lernbehinderung. Diese Integrationsleistung ist nur mit Schellenberg, Schaanwald, Planken, Primar- und Ta- der Unterstützung der Schulischen Heilpädagogen im gesschule Schaan und Tagesschule Vaduz; Ergänzungsunterricht möglich. – Überführung der Tagesschule Vaduz in den Regel- schulbetrieb; Realschule – Vortrag für Lehrpersonen zum Schwerpunktthema Die Realschule bildet mit rund 45 % der gesamten « Verhaltensauffälligkeit »; Schülerschaft die heterogenste Zusammensetzung der – Englischkompetenzen der Primarlehrpersonen: Be- Schülerschaft, die es auf eine Vielzahl von möglichen standsaufnahme und Klärung der Qualifikation; Bildungswegen mit unterschiedlichen Interessen vorzu- – Begleitung der Schulen bei der Erstellung eines Kri- bereiten gilt. senleitfadens und Beaufsichtigung der Umsetzung. An den Realschulen wurden Massnahmen umgesetzt, um das Niveau der Leistungszüge im Hinblick auf die ge- Oberschule steigerten Anforderungen der anspruchsvollen Berufs- Die Informationskampagne « Oberschule macht Schule » lehren und der Berufsmaturitätsschulen anzuheben. So wurde mit der Feier zum 40-jährigen Bestehen der Ober- müssen die Schülerinnen und Schüler der Realschulen schulen abgeschlossen. auch in den Fächern Englisch und Mathematik in beiden Im Rahmen der « Neugestaltung des 9. Schuljahres » Leistungszügen aufgrund von verbindlichen Quartalspla- bildete der « Projektunterricht » den Schwerpunkt der nungen einem vorgegebenen Lerntempo folgen. Weiterbildung für die Lehrpersonen. Die Möglichkeiten Favorit bei der Wahl der beruflichen Ausbildung ist für die Schülerinnen und Schüler, das letzte Pflichtschul- weiterhin die kaufmännische Ausbildung. Eine zuneh- jahr individueller zu gestalten, wurden nochmals opti- mende Tendenz kann bei der lehrbegleitenden Berufsma- miert. tura festgestellt werden. Um das Interesse für Naturwis- Die Ergebnisse sowohl der PISA-Studie wie auch der senschaften und Technik und somit auch an technischen Standardprüfungen haben aufgezeigt, dass etwa 16 % der Berufen zu fördern, kooperieren die Realschulen mit den Schülerschaft der sogenannten « Risikogruppe » angehö- führenden Industriebetrieben unseres Landes. ren. Als potenzielle Risikogruppe werden Schülerinnen und Schüler bezeichnet, die in jenen Bereichen die Min- Sportschule Liechtenstein an der Realschule Schaan deststandards nicht erreichen, die für einen erfolgreichen und an der gymnasialen Oberstufe beruflichen Werdegang, eine gelungene Lebensführung Im Berichtsjahr besuchten 86 Schülerinnen und Schüler und die aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in aus zehn verschiedenen Sportfachverbänden die Sport- modernen Dienstleistungsgesellschaften als unabding- schule Liechtenstein; 56 nutzten die schulische Sportför- bar angesehen werden. Knapp die Hälfte der Ober- derung auf der Sekundarstufe I (Realschule Schaan) und schülerinnen und -schüler gehören dieser Risikogruppe 30 auf der Sekundarstufe II (Liechtensteinisches Gym- an. Um für sie das Bestehen in der Berufswelt sicherzu- nasium). Insgesamt sind 14 verschiedene Sportarten an stellen, ist eine Fokussierung des Unterrichtes auf die der Sportschule vertreten, wie die nachfolgende Tabelle grundlegenden Anforderungen notwendig. Für die Ent- zeigt. ÄUSSERES, bildung und kultur

Übersicht der Sportschüler 2013 | 169

Verband LFV LVBV LRV SVPS LSV LTV SRCV LTLV LSCHV LEIV

Fussball Volleyball Radsport Dressur Springreiten Skisport Alpin Skisport Nordic Tennis Squash Kunstturnen Schwimmen Synchron Schwimmen Eiskunstlauf Eishockey Gesamt

Sportschule Schaan 22 2 0 0 1 12 7 3 2 0 2 4 0 1 56 Gymnasium Oberstufe 10 4 1 1 0 0 1 4 1 0 5 2 1 30

Freiwilliges 10. Schuljahr Berufsmaturitätsschule Liechtenstein (BMS) Im laufenden Schuljahr besuchen 60 Jugendliche in fünf Die wichtigsten in Angriff genommenen, weitergeführten Klassen das « Freiwillige 10. Schuljahr ». Neben den drei und abgeschlossenen Arbeiten im Schuljahr 2012 / 13 wa- Klassen im Profil « Schulische Perfektion » werden auch ren: zwei Kleinklassen im Profil « Praxis » geführt, in denen – Abschluss der Lehrplanrevision; Jugendliche mit besonders hohem schulischem, so- – Überführung des Vollzeitlehrgangs vom Schulversuch zial- und heilpädagogischem Bedarf gefördert werden in ein definitives Angebot; können. Die Klassen im Profil « Schulische Perfektion » – Überarbeitung der Rahmenbedingungen für die Inter- werden neu mit den Schwerpunkten « Wirtschaft » und disziplinäre Projektarbeit – Trennung der Betreuungs- « Technik » geführt. und Bewertungsarbeit vom Fach Deutsch, Verteilung Die Lehrpersonen engagieren sich stark bei der Lehr- der Arbeit auf alle Lehrpersonen und Fächer; stellensuche ihrer Schülerinnen und Schüler und arbei- – Erstellung eines BMS-Handbuchs für Studierende, ten eng mit den Berufsberatern des Amtes für Berufs- Lehrpersonen und Kommissionsmitglieder; bildung und Berufsberatung zusammen. Die Quote der – Aufbau einer professionell gestalteten Website; erfolgreichen Anschlusslösungen liegt konstant bei über – Optimierung des Anmeldeverfahrens; 90 %. – Einrichtung eines Mathematik-Vorkurses im Hinblick auf den Reihungstest für die Aufnahme in den Vollzeit- Liechtensteinisches Gymnasium lehrgang. Der Beginn des Schuljahres 2012 / 13 stand ganz im Zei- chen des Jubiläums « 75 Jahre Liechtensteinisches Gym- Religionsunterricht nasium », welches im Frühling 2012 begonnen hatte. Am Die Kernaufgaben des Fachbereichs Religion umfas- 15. September 2012, genau 75 Jahre nach der Gründung sen die Koordination und Aufsicht über den Religions- des Gymnasiums, wurde die Bevölkerung zum Tag der unterricht an den Schulen sowie über das Lehrpersonal offenen Tür eingeladen. Anlässlich des Festaktes am für das Fach Religion und Kultur und – in Zusammen- gleichen Tag wurde das Jubiläumsbuch « Zukunft bilden. arbeit mit den jeweiligen Religionsgemeinschaften – für 75 Jahre Liechtensteinisches Gymnasium » präsentiert. den konfessionellen Unterricht (katholisch, evangelisch, Drei weitere Anlässe rundeten das Jubiläumsjahr ab: muslimisch). Der zuständige Fachinspektor wird bei re- Das Jubiläumskonzert zeigte das grosse musikalische levanten Fragen (Verhältnis Staat – Kirche, Integration Potential der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten; am der Muslime) beratend beizogen. Im Berichtsjahr wur- Charity Walk wurden CHF 50'000 für vier wohltätige den Weiterbildungsveranstaltungen im Bereich Religion Projekte erlaufen und in der letzten Ringvorlesung re- und Kultur und für die Katechetinnen und Katecheten im ferierte Prof. Liessmann zum Thema « Bildung der Zu- Bereich Katholischer Religionsunterricht auf der Primar- kunft ». schulstufe angeboten. Ein zweiter Schwerpunkt war die Weiterführung Religion und Kultur: Das Fach Religion und Kultur des Schulentwicklungsprozesses. Nachdem Prof. Peter wird auf der Sekundarstufe I und II angeboten. Die Zah- Heiniger von der Pädagogischen Hochschule Thurgau len sind in den letzten Jahren konstant geblieben. Ca. die Ergebnisse der breit abgestützten Evaluation « Un- 85 % der Schülerinnen und Schüler nahmen am Unter- terricht, Lehren und Lernen » am Liechtensteinischen richt teil; 13 Lehrpersonen unterrichteten das Fach. Gymnasium vorgestellt hatte, wurden mit den beiden Katholischer Religionsunterricht: In den Sekundar- Themen « Methodenvielfalt » und « Feedbackkultur » die schulen besuchten ca. 15 % der Schülerinnen und Schü- Handlungsfelder festgelegt, die dann im Zentrum der in- ler den Katholischen Religionsunterricht; dieser wurde ternen Weiterbildungen standen. Auch im kommenden von sechs Lehrpersonen erteilt. Die Vereinbarung zwi- Schuljahr soll vor allem das Thema « Methodenvielfalt » schen dem Erzbistum Vaduz und der Regierung bezüg- im Vordergrund stehen. lich des Katholischen Religionsunterrichts in den Sekun- ÄUSSERES, bildung und kultur

170 | darschulen wurde dahingehend angepasst, dass auf der Fachbereich Gestalten und Haushaltskunde Oberstufe des Liechtensteinischen Gymnasiums ab dem Die Papiere « Kompetenzen für die Fächer Technisches Schuljahr 2013 / 14 kein Katholischer Religionsunterricht und textiles Gestalten » wurden den Fachlehrpersonen mehr erteilt wird. Die Paritätische Kommission Religi- vorgestellt und eine Projektphase bis Sommer 2014 fest- onsunterricht hatte ihre Jahressitzung im Januar 2013. gelegt. Ein anhand dieser Papiere erarbeitetes Beurtei- In der Primarschule besuchte der Grossteil der Schü- lungsmodell konnte ebenfalls vorgestellt werden. Dies- lerinnen und Schüler den Katholischen Religionsunter- bezüglich werden noch andere Modelle geprüft, um richt. Dieser wurde von 28 Lehrpersonen erteilt. Synergien zu nutzen. Evangelischer Religionsunterricht: Auf Primarschule- Am 20. Mai 2015 wird die Internationale Musische bene wurde in sechs Gemeinden von zwei Lehrpersonen Tagung (IMTA) in Liechtenstein stattfinden. Die Arbeits- Evangelischer Religionsunterricht erteilt. Auf der Se- gruppe IMTA 2015 unter der Leitung der Fachbereichs- kundarstufe gab es keinen Unterricht. Die Evangelische leiterin arbeitet seit September 2013 am Konzept der Kirche im Fürstentum Liechtenstein bot für die Schüle- Tagung. Als Standort wurde Schaan gewählt. Alle Schu- rinnen und Schüler der Sekundarstufe I einen ausser- len des Fürstentums Liechtenstein sind in die Planung schulischen Präparandenunterricht an, der von der Re- miteinbezogen und werden sich aktiv an der Gestaltung gierung finanziell unterstützt wurde. und Organisation der Tagung beteiligen. Islamischer Religionsunterricht: In sieben Gemein- Am 28. September 2013 fand die dritte Auflage von den (Triesen, Vaduz, Schaan, Gamprin, Eschen, Nen- « handgemacht » statt, neu mit Einbezug des Fachbe- deln, Mauren) wurde ein Islamischer Religionsunterricht reiches Haushaltkunde. angeboten. Ca. 60 Schülerinnen und Schüler nahmen am Islamischen Religionsunterricht teil. Dieser wurde von Time-out Schule einer Lehrperson erteilt. Die Time-out Schule ist eine sozialpädagogische Mass- nahme im liechtensteinischen Bildungswesen. In der Sportunterricht Time-out Schule werden Schülerinnen und Schüler plat- Die Kernaufgaben des Inspektorats Schulsports sind die ziert, die aufgrund ihres Verhaltens vorübergehend aus Qualitätssicherung und -entwicklung des Schulsports, der Regelschule genommen werden müssen. Ziel ist die die Koordination des Fachbereichs Schulsport sowie die erfolgreiche Reintegration in die Stammklasse oder die Leitung der Kommission Sportschule. Im Rahmen die- Erarbeitung von alternativen Anschlusslösungen. ser Tätigkeiten arbeitete der Inspektor Schulsport im Be- Die Time-out Schule besteht seit fünf Jahren. Sie hat richtsjahr in folgenden Gremien mit: sich als Angebot zur Hilfe und Entlastung der Sekundar- – Kommission Sportschule (Leitung); schulen in schwierigen Erziehungsaufgaben etabliert. – Arbeitsgruppe Schulsport (Leitung); Die Zuweisungen erfolgen in der Regel über Vereinba- – Sportkommission; rungen zwischen Schule und Eltern. Der Einbezug der – Betriebskommission Hallenbad Unterland und Jugend- Eltern in der Familienarbeit der Time-out Schule nimmt haus Malbun; die Eltern in die Pflicht, ihren Beitrag zur Erziehungsar- – Forum Nachwuchsförderung Ostschweiz und Liech- beit zu leisten. tenstein; – EYOF2015, Arbeitsgruppe Schulsportanlässe. Gesundheitskoordination Der Freiwillige Schulsport bildet ein Angebot zwischen Die Stelle des Gesundheitskoordinators unterstützt die dem obligatorischen Schulsport und dem freiwilligen Schulen und Lehrpersonen bei der Umsetzung von Ge- Vereinssport, das darauf abzielt, durch kindergerechte sundheitsprojekten. Kernaufgabe ist dabei die Betreuung, sportliche Aktivitäten die koordinativen und konditio- Qualitätssicherung und der Ausbau des Regionalen Netz- nellen Fähigkeiten zu fördern. Im Berichtsjahr haben 70 werks Gesundheitsfördernder Schulen Liechtenstein. Die Schülerinnen und 94 Schüler an den insgesamt 21 ange- Koordination der weiteren Projekte obliegt dem « Runden botenen Kursen auf der Primarschulstufe teilgenommen. Tisch ». In diesem interdisziplinären Gremium sitzen Ver- Es wurden 353 Aktivitäten durchgeführt. Das Durch- treter aus dem Amt für Soziale Dienste, dem Amt für Ge- schnittsalter der teilnehmenden Kinder betrug 7,5 Jahre. sundheit, dem Dachverband der Elternvereinigungen und Erfreulich ist die hohe Teilnahmequote von 84 %. aus verschiedenen Schulstufen. Der Runde Tisch entwi- Beim Projekt «Back Academy»- Rückenschule an Pri- ckelte u.a. die Projektideen zu « Mein Körper gehört mir! » marschulen wurden die ersten Massnahmen erfolgreich – ein interaktives Ausstellungsprojekt zur Prävention vor umgesetzt. Der Ablauf der Reihenuntersuchung wurde sexueller Gewalt – und « Mit dem Rad zur Schule ». wesentlich angepasst und ein Abgleich der Beurteilung Für Lehrpersonen werden jährlich die Impulstagung vorgenommen. Somit ist die Qualität der erhobenen Da- « Gesundheit » sowie weitere Fortbildungsangebote orga- ten für die Wirkungsanalyse gewährleistet. Zusätzlich nisiert und durchgeführt. Im Oktober 2013 wurden die wurden Anstrengungen unternommen, um die Informa- Ergebnisse der zweiten Befragung von Schulleitungs- tion über und das Wissen um die « Back Academy » bei personen zu « Bewegung und Ernährung an Schweizer allen Beteiligten zu steigern. Schulen » veröffentlicht. ÄUSSERES, bildung und kultur

Externe Evaluationen Schülerzahlen der Sonderpädagogischen Tagesschule | 171 Im Berichtsjahr wurden externe Evaluationen zum über- Schaan im Schuljahr 2012 / 13 greifenden Thema « Befindlichkeit / Schulklima » an der Oberschule Eschen, den Gemeindeschulen Eschen und Abteilung Total FL CH Nendeln sowie Balzers durchgeführt. Zudem wurde an allen Gemeindeschulstandorten der Zusammenlegungs- Sprachheilschule 40 16 24 prozess der Schulleitungen Kindergarten und Primar- Sonderpädagogische Schule 47 45 2 schule evaluiert. Generell ist das Wohlbefinden an al- len Schulen und bei allen Beteiligten sehr hoch. Eltern, Total 87 61 26 Schülerinnen und Schüler sowie das weitere Personal Anteil in % 100 72.5 27.5 begegnen den Leistungen der Schulleitung und der Lehrpersonen mit Anerkennung und Respekt. Der Bereich Therapie besteht aus den Abteilungen Standardprüfungen Früherziehung, Logopädie, Psychomotorik, Physio- Im Juni 2013 wurden zum vierten Mal Standardprüfungen therapie und Ergotherapie. Für einen grossen Teil der auf den 3. und 5. Schulstufen in Deutsch und Mathema- Kinder war es notwendig, mehr als eine Therapieme- tik sowie zum zweiten Mal auf der 5. Schulstufe auch im thode in Anspruch zu nehmen. Der regelmässige Kon- Fach Englisch durchgeführt. Rund 720 Schülerinnen und takt zum Schulamt und zu den verschiedenen Ämtern Schüler nahmen daran teil. Im Dezember wurden in allen und Ärzten sowie die intensiven Besprechungen und 8. Klassen mit 360 Schülerinnen und Schülern der Sekun- Runden Tische an Schulen und Kindergärten gewähr- darstufe I die Standardprüfungen in Deutsch, Mathema- leisteten auch in diesem Jahr eine sehr gute Zusam- tik und Englisch absolviert. Sowohl in den 5. wie auch in menarbeit. den 8. Klassen wurde in Englisch ein mündlicher Test von den Sprachassistentinnen durchgeführt. Die Resultate der 8. Klassen fliessen in ein Portfolio ein, welches beim Standortgespräch für die 9. Klasse als Grundlage dient.

Private Schulen

Das Schulamt nimmt nach Massgabe der Gesetze die Auf- sicht über die privaten Schulen in Liechtenstein wahr. Diese müssen von der Regierung bewilligt werden und demselben Lehrplan folgen wie die öffentlichen Schulen. Das Schulamt prüft und genehmigt die Anstellung von Lehrpersonen und unternimmt Unterrichtsbesuche. Des Weiteren koordiniert es die Entrichtung der Subventionen für Schülerinnen und Schüler im Pflichtschulalter und schliesst Leistungsvereinbarungen mit Schulen ab, die im Auftrag der Regierung besondere Aufgaben übernehmen.

Heilpädagogisches Zentrum des Fürstentums Liech- tenstein Die beiden Leistungsvereinbarungen mit dem Heilpä- dagogischen Zentrum (HPZ) sind per 1. Januar 2013 in Kraft getreten. Das zugrunde gelegte Controlling be- schreibt die Qualität der Leistungen im Bereich Sonder- pädagogische Tagesschule sowie im Bereich der Päda- gogisch-Therapeutischen Massnahmen (Ambulatorium), sodass mit den entsprechenden Leistungsnachweisen die Rechenschaftslegung erfolgen kann. Die Sonderpädagogische Tagesschule Schaan bietet Kindern und Jugendlichen in den Förderklassen eine in- dividuelle Schulung und Förderung mit Vorbereitung auf die Berufswelt. Kinder mit einer Sprachstörung werden in den Sprachheilklassen unterrichtet. Die Förderung der Schülerinnen und Schüler wird durch verschiedene The- rapieformen ergänzt. ÄUSSERES, bildung und kultur

172 | Behandlung Behandlung Abklärungen HPZ intern ambulant Beratungen Insgesamt

Früherziehung 25 44 5 74 Logopädie 183 93 381 70 727 Psychomotorik 66 49 90 28 233 Physiotherapie 11 35 13 61 120 Ergotherapie 19 54 24 97

Total 304 231 552 164 1251

Waldorfschule erworben werden. Das Feststellungsverfahren läuft der- Im Schuljahr 2013 / 14 sind 113 Kinder in neun Klassen zeit. Im Frühjahr 2014 erfolgt im Rahmen dieses Ver- und zwei Kindergärten an der Waldorfschule eingeschrie- fahrens ein Besuch von Mitgliedern der Schweizerischen ben. Das Personal setzt sich aus acht vollamtlichen Lehr- Maturitätskommission. personen, neun teilzeitbeschäftigten Lehrkräften und zwei Kindergärtnerinnen zusammen. Die Waldorfschule Hochschulen und hochschulähnliche bietet ausserdem eine Spielgruppe sowie eine Nachmit- Einrichtungen tagsbetreuung an. Die pädagogische Arbeit basiert auf der Menschenkunde Rudolf Steiners mit Fokus auf der Das Schulamt unterstützt die Regierung bei der Wahr- künstlerischen Unterrichtsgestaltung. Die Erziehung der nehmung ihrer Aufsichtsverantwortung für die Hoch- Kinder verlangt nach einem möglichst optimalen Zusam- schulen in Liechtenstein. Alle in Liechtenstein und von menspiel von Schule und Elternhaus. Österreich setzt das Liechtenstein aus tätigen Hochschulinstitutionen müs- Abschlusszeugnis der Waldorfschülerinnen und -schüler sen von der Regierung bewilligt werden und sind zu jähr- nach dem 9. Schuljahr dem Hauptschulabschluss gleich. licher Berichterstattung verpflichtet. Die Liechtensteinische Waldorfschule arbeitet im Projekt Der Hochschulbereich Liechtensteins umfasst aktu- « Wege zur Qualität » mit der Arbeitsgemeinschaft der ell drei anerkannte Einrichtungen (s.u.). Daneben zählt Rudolf Steiner-Schulen der Schweiz zusammen. Liechtenstein, neben Schweizer Kantonen, zu den Trä- gern der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs formatio – Bilinguale Privatschule (NTB) sowie der Hochschule für Heilpädagogik Zürich. Die formatio ist eine Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht. Im Auftrag der Regierung nimmt ein Vertreter des Schul- Sie wird als Tagesschule geführt und besteht aus einer amtes beratend Einsitz bei den Sitzungen der Leitungs- bilingualen Primar- und Sekundarschule sowie einem organe (Universitätsrat, Hochschulrat, Stiftungsrat) der Oberstufengymnasium mit einem sprachlichen Kernpro- Hochschulen und Trägerhochschulen und vertritt Liech- fil. Im Schuljahr 2013 / 14 besuchen 14 Kinder die Pri- tenstein in Gremien betreffend die regionale Zusammen- marschule, 39 Schülerinnen und Schüler die Sekundar- arbeit und die internationale Hochschulpolitik, bei der schule und 25 Jugendliche das Oberstufengymnasium. Fachhochschule Ostschweiz, der Kommission für Bil- Zusätzlich sind drei Kinder in einer Vorschulgruppe. dung und Forschung der Internationalen Bodenseekom- Die Schülerinnen und Schüler werden von insgesamt 27 mission (IBK) und im Rahmen des Bologna-Prozesses. Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet und betreut. Das Zudem fungiert das Schulamt als Kontaktstelle für das Oberstufengymnasium dauert vier Jahre und schliesst In- und Ausland bei Fragen betreffend die Anerkennung entweder mit der österreichischen oder mit einer liech- akademischer Diplome und Abschlüsse. tensteinischen Matura ab. In diesem Schuljahr werden voraussichtlich acht Kandidatinnen und Kandidaten zur Universität Liechtenstein österreichischen Matura antreten. Im Berichtsjahr wurde der Bericht und Antrag betref- Das Schulamt hat für die Privatschule formatio bei fend die Gewährung eines Staatsbeitrags an die Univer- der Schweizerischen Maturitätskommission Antrag auf sität Liechtenstein für die Jahre 2014 – 2016 erarbeitet. Feststellung der Gleichwertigkeit der Matura an der Pri- Der Landtag hat in seiner Novembersitzung 2013 dem Fi- vatschule formatio mit schweizerischen Maturitätsaus- nanzbeschluss zugestimmt; der Staatsbeitrag wurde ohne weisen gestellt, wie dies für die Matura am Liechtenstei- Kürzungen auf dem Stand der Vorjahre belassen. nischen Gymnasium der Fall ist. Damit soll sichergestellt Im April 2012 reichte die Universität Liechtenstein ei- werden, dass in Liechtenstein nicht Maturaausweise mit nen Antrag auf Bewilligung eines juristischen Doktorats unterschiedlichen Berechtigungen in der Schweiz aus- ein. Ein Beschluss der Regierung bezüglich der Bewil- gestellt werden, sollten an der formatio zu einem spä- ligung des Doktoratsstudiengangs ist im Frühjahr 2014 teren Zeitpunkt liechtensteinische Maturitätsausweise zu erwarten. ÄUSSERES, bildung und kultur

Internationale Akademie für Philosophie (IAP) 2013 fanden drei Vortragsreihen zu den Themen Land- | 173 Die Internationale Akademie für Philosophie im Fürsten- tagsarbeit, Aussenpolitik und Migration statt. Anlässlich tum Liechtenstein (IAP) ist eine seit mehr als 25 Jahren des 24. Peter-Kaiser-Vortrags sprach Prof. Jutta Allmen- staatlich anerkannte liechtensteinische Hochschulein- dinger vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialfor- richtung. Nach einer Phase der Neuorientierung reichte schung zum Thema « Lebensentwürfe heute – Wie junge die IAP im März 2012 einen Antrag auf Bewilligung zur Frauen und Männer leben wollen ». Ausserdem wurden Wiederaufnahme des Doktoratsstudiengangs bei der Re- Kolloquien zur Vorbereitung auf die liechtensteinische gierung ein. Im März 2013 erteilte die Regierung der IAP Rechtsanwaltsprüfung durchgeführt. auf der Grundlage eines positiven Evaluationsberichts die provisorische Bewilligung zur Wiederaufnahme des Dienste Doktoratsstudiengangs. Nach Ablauf einer Frist von drei Jahren wird die IAP einer weiteren externen Evalua- Pädagogische Arbeitsstelle tion / Akkreditierung unterzogen. Zu den Aufgaben der Pädagogischen Arbeitsstelle zäh- Die IAP schloss im Berichtsjahr 2013 den Neuauf- len wissenschaftlich fundierte Arbeiten wie das Erstel- bau mit der Verabschiedung eines neuen Statuts und ei- len von Gutachten, das Erarbeiten von Konzepten sowie ner neuen Promotionsordnung sowie der Konstituierung das Planen und Durchführen von Projekten und Evalu- eines neuen Hochschulrates als Nachfolger des bishe- ationen. Beispiele von Tätigkeiten im Berichtsjahr sind rigen Senats ab. Prof. Dr. Dr. Daniel von Wachter nahm die Erarbeitung des Feinkonzepts der Time-out Schule, als neuer Direktor im Januar 2013 seine Arbeit auf. Die des Leitfadens für den zeitweisen Ausschluss aus dem 2012 beschlossene Berufung von Herrn Prof. Dr. Alexan- Unterricht und des Konzepts für das 10. Schuljahr sowie der Batthyany wurde umgesetzt. die Organisation der Standardprüfungen 2013 und die Auswertung zu PISA 2012. Im Weiteren übernimmt die Private Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL) Pädagogische Arbeitsstelle Moderationen an Schulen, Die UFL verzeichnete im Jahr 2013 gegen 100 einge- Referate zu Fachthemen und die Begleitung von Teams schriebene Studierende in den beiden Doktoratsstudien sowie einzelnen Lehrpersonen. Zudem ist die Pädago- « Dr. scient. med. » (Medizinische Wissenschaft) und « Dr. gische Arbeitsstelle für die Besonderen Schulbereiche, iur. » (Rechtswissenschaften). Im September 2013 wurde welche auch die Sonderschulung beinhalten, und die im Rahmen der Promotionsfeier 14 Absolventinnen und Schulsozialarbeit zuständig. Erstmals wurde das Con- Absolventen der Doktoratsstudien « Dr. scient. med. » trolling und Reporting des Heilpädagogischen Zentrums und « Dr. iur. » die Promotionsurkunde verliehen. Neben nach den neuen Leistungsvereinbarungen umgesetzt. den beiden berufsbegleitenden Doktoratsstudien konnte Die Pädagogische Arbeitsstelle vertrat das Schulamt in ein universitärer Weiterbildungslehrgang « CAS Gesund- der Erfahrungsaustauschgruppe der Sonderschulver- heitsrecht » entwickelt und 2013 erstmals durchgeführt antwortlichen der EDK-Ost oder in der CODICRE-CH, werden. einem Gremium von Erziehungswissenschaftlern in der Schweiz. Liechtenstein-Institut Das Liechtenstein-Institut ist als Forschungsinstitut ge- Schulsozialarbeit mäss den entsprechenden Bestimmungen im Hochschul- Im Berichtsjahr fanden 256 Einzelberatungen von Schü- gesetz als eine hochschulähnliche Einrichtung geführt. lerinnen und Schülern statt. Das sind 23 Fälle mehr als Es erhält auf der Grundlage des Finanzbeschlusses vom im Vorjahr. Es wurden insgesamt 141 Knaben und 115 20. Oktober 2011 und einer Leistungsvereinbarung für Mädchen beraten. Bei den Mädchen ist eine Zunahme die Jahre 2012 – 1015 einen jährlichen Staatsbeitrag von von 16 Beratungen festzustellen, bei den Knaben sind CHF 1 Mio. es fünf Beratungen mehr. Die Beratungen betrafen vor Das 1986 gegründete Institut beschäftigt sich in For- allem die folgenden Themen: Soziales Verhalten (73), schung und Lehre mit dem Fürstentum Liechtenstein, Familie (45), Mobbing (37), Freundschaft (32), Lernor- mit der Region sowie mit anderen Kleinstaaten in den ganisation (25), Tabak (20), Gewalt (12), Klassenklima Fachbereichen Rechts-, Politik-, Wirtschafts- und Ge- (9) sowie Diebstahl und Alkohol (je 6). Neben den Ein- schichtswissenschaft. Mit seinen Veröffentlichungen zelberatungen fanden 87 Gruppenberatungen statt. Zu- und Lehrveranstaltungen will das private Institut zur dem wurden 50 Lehrpersonen und 73 Eltern beraten. Die Auseinandersetzung mit dem liechtensteinischen und Schulsozialarbeit war auch mit verschiedenen Projekten dem europäischen Selbstverständnis beitragen. im Bereich der Prävention tätig. Im Zuge der Sparmass- Im Jahr 2013 waren am Institut acht grössere For- nahmen wurden 20 Stellenprozente gestrichen. schungsprojekte und drei Dissertationen in Bearbeitung. 2013 wurden zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften Schulpsychologischer Dienst und Sammelbänden oder als Arbeitspapiere veröffentli- Bei der Schulpsychologin und den beiden Schulpsycho- cht. Das Institut erarbeitet auch Auftragsstudien und be- logen gingen im Berichtsjahr insgesamt 286 Neuanmel- teiligt sich in internationalen Expertennetzwerken. dungen ein. Sie verteilen sich auf folgende Schularten: ÄUSSERES, bildung und kultur

174 | Kindergarten 62 10. Schuljahr 0 8. Schulstufe und für eine allgemein verständliche För- Vorschule 0 Heilpädagogisches Zentrum 41 derdiagnostik. Primarschulen 103 Waldorfschule 4 Nachdem die Einschätzung nach ICF auch in die Oberschulen 20 Privatschule formatio 5 Anmeldung zu Abklärungen durch den Schulpsycho- Realschulen 9 logischen Dienst aufgenommen worden ist, erfolgt die Gymnasium 6 Andere 36 Berichterstattung bei Sonderschulungen in der Regel- Total 286 schule nach derselben Systematik. Somit trägt ein wei- teres Element im sonderpädagogischen Förderzyklus zur Qualitätssicherung und -entwicklung bei und stärkt Bei den meisten Kindern und Jugendlichen waren Lern- gleichzeitig die fachliche Zusammenarbeit der beteili- und Verhaltensprobleme die Gründe zur Anmeldung. An- gten Lehr- und Fachpersonen. dere Anmeldegründe waren Fragen zur Schullaufbahn: Ist eine Sonderschulung angezeigt? Soll das Kind eine Sonderschulungen von Kindern und Jugendlichen FL Schulstufe überspringen? Soll es vorzeitig eingeschult im Berichtsjahr 2013 mit Vergleich zum Jahr 2012 werden? Ist es schulfähig? Soll es vorzeitig in den Kin- dergarten eintreten? Bei 74 Schülerinnen und Schülern Bereich / Ort 2013 2012 wurde eine im Vorjahr begonnene schulpsychologische Beratung fortgesetzt. Sonderschulungen im Regelschulbereich 94 87 Neben den erwähnten Abklärungen und Beratungen in der Sonderpädagogischen 61 58 nahm der Schulpsychologische Dienst im Berichtsjahr Tagesschule (HPZ) zusätzlich folgende Aufgaben wahr: Er informierte in in der Schweiz 10 9 den Medien, in Fachzeitschriften, an Weiterbildungen in Österreich 3 5 und bei der Praxiseinführung von Lehrpersonen über Total 168 159 schulpsychologisch relevante Themen, führte Schulklas- sen der 3. Primarschulstufe durch die Ausstellung « Mein Körper gehört mir » des Kinderschutzes Schweiz in Va- Zentrum für Schulmedien duz, hielt Vorträge zum Thema der Schulfähigkeit und Zum Zentrum für Schulmedien gehören die Didaktische bot ein « Coolnesstraining » für Schülerinnen und Schüler Medienstelle und der Amtliche Lehrmittelverlag. Die Bi- an. Er führte ein Projekt gegen Mobbing in einer Pri- bliothek der Didaktischen Medienstelle wurde von den marschulklasse durch und stellte dieses mit zwei Leh- Lehrpersonen gut genutzt. Während des letzten Schul- rerinnen am Schweizer Heilpädagogik-Kongress in Bern jahres sind über 5'000 Medien physisch ausgeliehen vor. Er führte eine interne Tagung zu aktuellen Fragestel- worden. Dazu können die Lehrpersonen zusätzlich über lungen der Schulpsychologie durch, nahm am fachlichen das Schulintranet auf mehr als 4'500 Medien online zu- Austausch mit Leitern der Schulpsychologischen Dienste greifen. Im letzten Schuljahr wurden ca. 15'000 Medien der Schweiz und an Weiterbildungen teil. Er hatte Ein- online abgerufen. sitz in der Gewaltschutzkommission der Regierung und Ebenfalls zu den Aufgaben des Zentrums für Schul- in der Fachgruppe Rechtsextremismus. medien gehören die Begleitung von diversen Projekten, die Beratung und die Weiterbildung der Lehrpersonen Besondere Schulbereiche im Umgang mit den Neuen Medien sowie der terminge- Zu den Besonderen Schulbereichen zählen die Besonde- rechte Ankauf und das Bereitstellen der Lehrmittel für ren Schulischen Massnahmen (BSM), die Pädagogisch- alle Schulstufen. Therapeutischen Massnahmen (PTM), die Sonderschu- Seit Anfang 2013 gilt für das Weiterbildungspro- lung in der Regelschule sowie die Sonderschulung in gramm für Lehrpersonen ein neues Konzept. Das Zen- Sonderschulen. trum für Schulmedien hat die Hauptverantwortung für Die Interkantonale Vereinbarung über die Zusam- die Umsetzung. Zusammen mit einer internen Arbeits- menarbeit im Bereich der Sonderpädagogik (Sonder- gruppe des Schulamtes wird zweimal jährlich ein um- pädagogik-Konkordat) stellt mit dem standardisierten fangreiches Kursprogramm herausgegeben. Im Schuljahr Abklärungsverfahren (SAV) ein Instrument zur Verfü- 2013 / 14 sind für die über 100 angebotenen Weiterbil- gung, welches seit 2013 in der Schweiz und in Liech- dungen mehr als 1000 Anmeldungen eingegangen. tenstein zur Anwendung gelangt. Mit dem SAV wird der Bedarf nach verstärkten Massnahmen der Sonder- Dienststelle Schulinformatik schulung bzw. der individuelle Anspruch auf sonder- Die Dienststelle Schulinformatik ist für die Schulnetz-In- pädagogische Förderung nachgewiesen. Das SAV ba- frastruktur zuständig, welche ca. 1'600 PCs, 200 Drucker, siert auf der International Classification of Functioning 30 Serversysteme und zahlreiche weitere Systemkompo- (ICF) der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die ge- nenten umfasst. Deren laufende Weiterentwicklung und meinsame Sprache und Struktur der ICF bildet auch Wartung werden von vier Technikern wahrgenommen. die Grundlage für schulische Standortgespräche in der Zum Kundenkreis der Dienststelle Schulinformatik zählen ÄUSSERES, bildung und kultur

ca. 4'500 Benutzerinnen und Benutzer, die auf 58 Stand- trieb. Die gesetzlich vorgeschriebenen Selbstkontrollen | 175 orte im Land verteilt sind. Mit dem Intranet wird dem von Abklatsch- und Wasserproben gaben zu keinerlei Be- Schulamt, den Schulleitungen und den Lehrpersonen anstandungen Anlass. eine zeitgemässe und anwenderfreundliche Informati- onsplattform für Schulverwaltungsaufgaben zur Verfü- Jugendhaus Malbun gung gestellt. Im Berichtsjahr wurden schwerpunktmäs- Als Unterkunft für die Jugend ist das Haus 1971 seiner sig die Serversysteme bedürfnisorientiert erneuert. Diese Bestimmung übergeben worden. 41 Betriebsjahre haben Massnahmen dienen der Qualitätssicherung, bringen an Gebäudehülle, Einrichtung sowie an der Haustechnik mehr Flexibilität und erhöhen die Systemverfügbarkeit. Spuren hinterlassen. Daher wurde im 2012 entschieden, das Jugendhaus einer Totalsanierung zu unterziehen. Verein Neues Lernen Baubeginn war nach der Wintersaison im April 2013; die Gemäss der Leistungsvereinbarung mit der Regierung Sanierungsphase wird bis Ende April 2014 dauern. unterstützt der Verein die Einführung des Englischunter- Nach der letzten Lagerwoche Ende März 2013 wurde richtes beginnend in der 1. Klasse der Primarschulen. Zu sofort damit begonnen, das Haus auszuräumen, damit diesem Zweck wurden geeignete Arbeitsmittel entwickelt dem Baubeginn nichts mehr im Wege stand. Bis Ende und die Lehrpersonen für einen handlungsorientierten Jahr konnten die Rohbauarbeiten abgeschlossen werden Fremdsprachenunterricht ausgebildet. Derzeit sind Un- und es wurde zum Teil schon mit dem Innenausbau be- terrichtsmaterialien für die erste bis sechste Schulstufe gonnen. Im Sanierungsprojekt sind der Bereich « Aus- erhältlich. In Zusammenarbeit mit der Kommission « Stan- senstellen des Schulamtes » und die Verwaltung des Ju- dards für die Risikogruppe » entwickelt Neues Lernen gendhauses Malbun als Nutzer der Liegenschaft eng in derzeit Unterrichtsmaterialien mit der Ausrichtung auf das Projekt eingebunden. Nutzer- und Betreiberbedürf- lebenspraktische Kommunikation für die schwächeren nisse wurden so von Anfang an im Sanierungsprojekt be- Schülerinnen und Schüler der Oberschule. rücksichtigt und effizient umgesetzt. Neues Lernen unterstützt Lehrpersonen an regelmä- Die Winterlagerwochen vor Baubeginn waren sehr ssig stattfindenden Weiterbildungsnachmittagen in ihrer gut besetzt. Das Budget bei den laufenden Betriebsko- Unterrichtsvorbereitung, der Pflege der Unterrichtsspra- sten konnte eingehalten werden. Die mündlichen sowie che und der Anwendung neuer methodischer Elemente. schriftlichen Rückmeldungen von den Lagerteilnehmern In Zusammenarbeit mit dem Liechtensteinischen Ent- und Lagerverantwortlichen belegen, dass die Arbeit der wicklungsdienst arbeitet Neues Lernen im Rahmen eines Hausverwaltung und der Betriebskommission sehr ge- Bildungsprojekts in Peru in der Lehrerweiterbildung. schätzt wird.

Hallenbad Schulzentrum Unterland Stipendienstelle Das Hallenbad steht in erster Linie den Schulen für den Im Juni 2012 hat der Landtag die Revision des Stipendi- Schwimmunterricht zur Verfügung. In zweiter Linie ist engesetzes gutgeheissen. Die Änderungen traten am 1. es ein öffentliches Bad. Schliesslich steht es auch für August 2013 in Kraft. Im Zuge der Revision wurde die Zwecke des Vereinssportes zur Verfügung. Aufgrund Stipendienkommission aufgelöst. Deren Aufgaben über- von Konflikten zwischen Vereinen bezüglich der Nut- nimmt zum Teil die beim Schulamt eingerichtete Stipen- zung des Bades war es notwendig, Regeln betreffend die dienstelle. Über Beschwerden gegen Verfügungen der Wasservergabe zu erstellen. Zusammen mit den invol- Stipendienstelle entscheidet die Beschwerdekommission vierten Parteien (Betriebskommission, Unterländer Ge- für Verwaltungsangelegenheiten. meinden, Schwimmvereine) wurden entsprechende Re- In der ersten Hälfte des Berichtsjahres waren die Vor- glemente erarbeitet. bereitungsarbeiten für die Umsetzung der im Juni 2012 Nach einer 14 Monate dauernden Sanierung hat das vom Landtag gutgeheissenen Revision des Stipendien- Hallenbad Schulzentrum Unterland im April 2013 seine gesetzes zu erledigen. So musste z. B. das elektronische Türen wieder geöffnet. Der Bereich « Aussenstellen des Antragsformular an die neuen Regeln angepasst werden. Schulamtes » war an der Projektleitung wie auch an der Zur besseren Handhabe des Formulars wurde eine Weg- Wiederaufnahme des Betriebs massgeblich beteiligt. leitung erarbeitet, welche Gesuchstellern online zur Ver- Während der Hauptphase der Sanierung konnte dem fügung steht. ganzen Hallenbadpersonal ein geeigneter Einsatz- und Seit Mitte Jahr sind Arbeiten im Gange, das Stipen- Arbeitsort in der Landesverwaltung zugewiesen werden. dienwesen im Sinne des E-Government auszugestalten. In den verbliebenen neun Monaten des Jahres 2013 Geplant ist, dass Anträge ab Mitte 2015 nur noch elektro- besuchten 51'685 Personen das Hallenbad SZU (28'830 nisch eingereicht werden können. Das Ausfüllen soll so Erwachsene, 22'855 Kinder). Diese Eintritte generierten weit als möglich erleichtert werden, indem nur noch Da- rund CHF 213'800. Vier Bademeister sowie zwei Teil- ten abgefragt werden, welche der Stipendienstelle nicht zeit-Reinigungsangestellte sorgten für eine geordnete schon bekannt sind. Darüber hinaus soll Stipendiaten je- Wiederaufnahme des Betriebs und einen störungsarmen derzeit online Einblick in ihr Ausbildungskonto gewährt Übergang von der Sanierungsphase in den Normalbe- werden. ÄUSSERES, bildung und kultur

176 | Zusammenarbeit mit Eltern- und Wirtschaftsverbän- « Runder Tisch » zu diversen Fragen von gemeinsamem den Interesse abgehalten. Mit dem Dachverband der Elternvereinigungen gab es im Berichtsjahr wieder verschiedene Kontakte. Weiter Entscheide im Jahr 2013 wurde eine Arbeitsgruppe zum Thema Elternmitwirkung gegründet, welche in Zusammenwirken von Eltern, Schul- Anträge Ablehnungen zugesagt zugesagte leitungen und Schulamt einen Leitfaden zu den Rahmen- Stipendien Darlehen bedingungen der Elternmitwirkung entwerfen soll. in CHF in CHF Mit Vertretungen der Wirtschaftsverbände und des Amtes für Berufsbildung und Berufsberatung wurde ein 799 168 4'467'335 3'475'428

Ausgaben und Darlehensrückzahlungen für das Jahr 2013

Anzahl in CHF

Stipendien 624 4'331'682 Darlehen 406 2'421'048 in Rechnung gestellte Rück- 819 2'749'764 zahlungsraten für Studiendarlehen

Die Auszahlungen für Stipendien und Darlehen setzten sich wie folgt zusammen:

Bildungsstufe Stipendien Darlehen

Hochschulen Doktorat 98'195.00 33'979.00 Universitäten, Fachhochschulen Bachelor, Master 3'267'454.00 1'873'006.00 Höhere Fachschulen 173'956.00 100'552.00 Berufsbildung Sek II Fachschulen 325'597.00 220'805.00 Berufslehren 122'439.00 62'808.00 Allgemeinbildung Sek II Gymnasium, BMS, DMS 21'988.00 -10'818.00 Internate 5'000.00 -3'000.00 Weiterbildung 317'053.00 143'716.00

Total 4'331'682.00 2'421'048.00

Kommissionen / Verbände nahmen zuhanden der Regierung abgegeben. Bei den Stellungnahmen zuhanden der Regierung handelte es Stipendienkommission sich sechsmal um Stundungen der Rückzahlungsraten Die Stipendienkommission setzte sich aus folgenden Mit- gemäss Art. 26 Abs. 6 StipG und einmal um die Anerken- gliedern zusammen: Dr. iur. Sybille Vogt, Vorsitzende; nung von Kosten in Höhe von maximal CHF 37'000 ge- Georg Kaufmann, Amt für Berufsbildung und Berufsbe- mäss Art. 34 Bst. b StipG / Art. 16 Abs. 2 StipG. ratung; Arnold Kind, Schulamt; Hugo Risch, Amt für So- ziale Dienste; Madeleine Wille, Balzers. Astrid , Unterrichtskommissionen LG und BMS Leiterin der Stipendienstelle, nahm an den Sitzungen Die Unterrichtskommissionen für das Liechtensteinische der Stipendienkommission mit beratender Stimme teil. Gymnasium und die Berufsmaturitätsschule Liechten- Im Zuge der Revision des Stipendiengesetzes wurde die stein nehmen im Auftrag der Regierung Beratungs- und Stipendienkommission nach ihrer letzten Sitzung im Au- Kontrollaufgaben an den beiden Schulen wahr. Sie be- gust 2013 aufgelöst. stehen aus externen, vorwiegend schweizerischen und Die Stipendienkommission hatte gemäss Art. 34 StipG österreichischen Fachexperten, die jeweils für eine über Beschwerden gegen Verfügungen der Stipendien- Mandatsdauer von vier Jahren bestellt werden. Die Un- stelle zu entscheiden und Stellungnahmen zuhanden der terrichtskommissionen treffen sich jährlich zu einer Sit- Regierung abzugeben. Im Jahre 2013 hielt sie insgesamt zung. Der Vorsitz obliegt dem Schulamt. vier Sitzungen ab und beschloss eine Stellungnahme auf Neben regelmässigen Unterrichtsbesuchen geben dem Zirkularweg. Es wurden insgesamt sieben Stellung- die Experten durch ihr Mitwirken in den Fachschaften ÄUSSERES, bildung und kultur

auch wertvolle Impulse für die schulinterne Weiterbil- Kommission zur Prüfung von provisorisch angestell- | 177 dung der Lehrpersonen sowie bei Fragen gemeinsamer ten Lehrpersonen Maturaaufgaben und Beurteilungskriterien. Auf diese Im Berichtsjahr legten insgesamt 100 Lehrpersonen die Weise stellen die Kommissionen sicher, dass sowohl nach Lehrerdienstgesetz (LdG) und Lehrerdienstverord- Prüfungsstandards als auch das Ausbildungsniveau der nung (LdV) erforderlichen Prüfungen in den Fächern Schulen laufend evaluiert, gesichert und weiterentwi- Geschichte, Staatskunde und Schulrecht ab: 40 Lehrper- ckelt werden. Die Kommissionen leisten dadurch einen sonen in Geschichte, 27 in Staatskunde und 33 in Schul- wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung und -entwick- recht. Eine Lehrperson reichte die schriftliche Arbeit lung. zum Thema « Archäologische Fundstücke aus der Früh- geschichte Liechtensteins » als Prüfungsersatz im Fach Maturakommission Geschichte ein, die von der Prüfungskommission akzep- Die Maturakommission trägt zusammen mit dem Rekto- tiert wurde. Sechs Kandidatinnen und Kandidaten be- rat die Verantwortung für die Durchführung der Matura- standen jeweils eine Prüfung nicht. Vier der betroffenen prüfungen. Wie in den letzten Jahren wurden die Mitglie- Lehrpersonen nutzten die Möglichkeit der mündlichen der der Unterrichtskommission des Liechtensteinischen Nachprüfung und bestanden diese erfolgreich. Gymnasiums als Experten zu den mündlichen Prüfungen beigezogen. Dachverband der Elternvereinigungen Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 19. Februar Der Dachverband der Elternvereinigungen der liechten- 2013 die Kommission für die Jahre 2013 – 2017 wie folgt steinischen Schulen (DEV) besteht aus 16 Elternorga- neu bestellt: Dr. Gisela Biedermann (neu, Präsidentin), nisationen. Im Vereinsjahr 2013 bestand der Vorstand Dr. Andrea Willi (neu, Vizepräsidentin), Urban B. Eberle aus fünf Vorstandsmitgliedern und einem Schnuppermit- (bisher), Markus Kaiser (neu), Arnold Kind (Schulamt), glied. Christoph Mattle (neu), Dr. Hansrudi Noser (neu) sowie Das Projekt « Starke Eltern – Starke Kinder – Starke Rektor Eugen Nägele (beratend). Schulen » hat zum Ziel, einen Leitfaden mit Rahmenbe- An die Maturaprüfungen 2013 traten 110 Schüle- dingungen und Strukturen für flächendeckende Eltern- rinnen und Schüler an; 109 haben die Matura bestanden: mitwirkung in Liechtenstein zu schaffen. Das Konzept 23 im Profil « Kunst, Musik und Pädagogik », 24 im Pro- dient als Basis für das gemeinsame weitere Vorgehen fil « Mathematik und Naturwissenschaften », 23 im Profil mit dem Schulamt. Eine Arbeitsgruppe Elternmitwir- « Neue Sprachen », 7 im Profil « Neue Sprachen mit La- kung (Schulamt, Schulleitungen, DEV und Elternorga- tein » sowie 32 im Profil « Wirtschaft und Recht ». Zwei nisationen) wurde installiert und startete im November Maturandinnen und ein Maturand konnten mit dem Ma- 2013 ihre Arbeit mit dem Ziel, diese bis ca. November risten-Maturapreis geehrt werden. 2014 abzuschliessen. Mit dem Thema « Elternmitwirkung » haben die El- Berufsmaturakommission ternorganisationen an ihren Standorten unterschiedliche Die Berufsmaturakommission leitet und beaufsichtigt Erfahrungen gemacht. Erfreulich ist die Entwicklung in das Verfahren zur Erlangung der Berufsmaturität. Zu ih- Mauren / Schaanwald. Hier haben Schulleitung und Lehr- ren wichtigsten Aufgaben zählen die Expertentätigkeit erteam gemeinsam mit der Elternvereinigung einen Neu- bei den mündlichen Abschlussprüfungen, das Genehmi- aufbau gestartet. Seit dem Schuljahr 2013 / 14 gibt es ei- gen und Festsetzen der Prüfungs- und Abschlussnoten, nen Elternrat. der Entscheid über die Erlangung der Berufsmaturität Des Weiteren wurde zum Thema « Lernort Familie: Was und Entscheide über besondere Anträge von Kandida- Pubertierende von Eltern brauchen » der jährliche landes- tinnen und Kandidaten. weite Anlass durchgeführt, welcher bei 220 Teilnehmerin- An den beiden Prüfungs-Sessionen im Juni und Au- nen und Teilnehmern auf grosses Interesse stiess. Zu den gust 2013 traten insgesamt 82 Kandidatinnen und Kan- sonstigen Aktivitäten des DEV zählen die jährlichen ver- didaten an: 37 im Vollzeitlehrgang (davon 21 Schwer- schiedenen Verkehrsprojekte, die Teilnahme an den Kon- punkt « Technik » und 16 Schwerpunkt « Wirtschaft »), ferenzen der European Parents Association in München, 45 im berufsbegleitenden Lehrgang (davon 14 Schwer- Dublin und Brüssel, die Mitarbeit in verschiedenen Kom- punkt « Technik », 4 Schwerpunkt « Informatik », 12 missionen (Integrationskommission, Runder Tisch Ge- Schwerpunkt « Wirtschaft », 8 Schwerpunkt « Gestalten », sundheit etc.), der Austausch und die Zusammenarbeit 7 Schwerpunkt « Gesundheit und Soziales »). 66 der 82 mit der Regierung sowie verschiedenen Ämtern und Or- Kandidatinnen und Kandidaten erhielten ein Berufsma- ganisationen sowie die Öffentlichkeitsarbeit. turazeugnis; 12 bekamen ein Zertifikat für den Abschluss in einzelnen Fächern. Zwei Maturanden durften einen Aussenkontakte und Zusammenarbeit Preis der Hilti AG und der LIHK für die beste Matura- prüfung im Vollzeitlehrgang und im berufsbegleitenden Das Schulamt engagiert sich in diversen Gremien, Kom- Lehrgang entgegennehmen. missionen und Arbeitsgruppen auf nationaler, regionaler und europäischer Ebene. ÄUSSERES, bildung und kultur

178 | Auf nationaler Ebene sind insbesondere die folgenden chitektur, Geschichte, Kunstgeschichte und Archäologie zu- Ebenen der Zusammenarbeit von grosser Wichtigkeit: sammen. Es berät die Regierung in allen Fragen des Denk- – Elternvereinigungen; malschutzes. – Gemeinden bzw. Gemeindeschulräte als Träger der Primarschulen und Kindergärten (u.a. Genehmigung Denkmalschutzkommission Stellenplan); – Zusammenarbeit mit dem Amt für Berufsbildung und In der Denkmalschutzkommission waren im Berichtsjahr Berufsberatung (Anschlussfragen und Laufbahnbera- folgende Mitglieder vertreten: tung) und Amt für Soziale Dienste (Schulschwierig- – Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick, Vorsitzende keiten und familiäre Probleme, Frühförderung und El- – Klaus Biedermann, Historiker, Vaduz ternarbeit). – Walter Boss, Architekt, Vaduz – Frank Brunhart, Architekt, Balzers Im Bereich der regionalen Zusammenarbeit ist insbeson- – Urs Clavadetscher, Archäologe, Felsberg dere die Einsitznahme in den Gremien und die Mitarbeit – Marcel Foser, Architekt, Schellenberg in den Fachgruppen der Schweizerischen Konferenz der – Dagmar Streckel, Kunsthistorikerin, Schaan kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) zu erwähnen. Durch die direkte Beteiligung an Bildungseinrichtungen Sitzungsvorbereitung, Beratung, Protokoll und Ausfüh- und in Vereinbarungen (Regionales Schulabkommen, In- rung der Beschlüsse: terkantonale Vereinbarungen für Fachhochschulen und – Patrik Birrer, Amt für Kultur – Leiter Abteilung Denk- Universitäten, Diplomanerkennungen) wird zudem der malpflege Zugang zu Ausbildungsstätten in der Schweiz sicherge- stellt. Das Schulamt ist auch in der Interkantonalen Lehr- Denkmalschutz – Denkmalpflege mittelkonferenz (ilz) und der Arbeitsgemeinschaft Schule- Im Berichtsjahr wurden durch die Denkmalschutzkom- valuation (Argev), beides Gremien der Deutschschweizer mission in fünf Sitzungen knapp 50 Traktanden mit Bau- Erziehungsdirektoren-Konferenz (D-EDK), vertreten. oder Abbruchvorhaben an Denkmalobjekten behandelt. Des Weiteren vertritt das Schulamt Liechtenstein in Behandelt wurden zahlreiche Baugesuche bezüglich diversen bildungspolitischen Gremien des Europarates dem Einbau von Sonnenkollektoren und Photovoltaik- und der Europäischen Kommission. Im Berichtsjahr wur- anlagen an erhaltens- oder schutzwürdigen Bauten. Zu- den folgende Vertretungsaufgaben wahrgenommen: nehmend sieht sich die Kommission leider auch mit der – EFTA Working Group for Education Training and Tatsache konfrontiert, dass zahlreiche Eigentümer von Youth; denkmalgeschützten Objekten ihrer Unterhaltspflicht – Steering Committee for Educational Policy and Prac- nicht genügend nachkommen. tice (CDPPE); Die Kommission prüfte diverse Unterschutzstellungs- – EFTA Working Group on Mutual Recognition of Pro- anträge und gab der Regierung die entsprechenden fessional Qualifications; Empfehlungen ab. So sind schliesslich das ehemalige Ar- – Koordinationsgruppe und Ausschuss für die europä- beiterwohnhaus aus dem Jahr 1907 im Mühleholz 34 in ische Richtlinie 2005 / 36 / EC; Vaduz, das 1895 erbaute Stallgebäude auf Hindr-Profat- – Joint Meeting der ENIC / NARIC Nationalagenturen; scheng in Triesenberg, das «Alte Vereinshaus» im Win- – Treffen der Bologna-Follow-Up Group; kel 6 in Triesen sowie die Ruggeller «Hochbrogg», eine – Jahressitzung des Governing Board des Europäischen steinerne Bogenbrücke aus dem frühen 18. Jahrhundert Sprachenzentrums in Graz; über den alten Spiersbach beim Grenzübergang Bangs, – Jahressitzung des Eurydice-Bildungsinformationsnetz- formell unter Schutz gestellt worden. Der bereits ein- werk. gereichte Antrag auf Unterschutzstellung der Hofstätte Litzistrasse 34 in Triesenberg musste leider wieder zu- rückgezogen und das Abbruchgesuch bewilligt werden. Aufgrund der Beurteilung der Bausubstanz des Kern- baues und der Feststellung, dass das Konstruktions- Denkmalschutzkommission holz des 1640 erbauten Hauses grösstenteils zerstört ist, konnte der Antrag zur Unterschutzstellung der schüt- zenswerten Gebäudegruppe nicht aufrecht erhalten wer- Vorsitz: Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick den. Erneut sprach sich die Kommission für die Unter- schutzstellung des Bahnhofs Schaan-Vaduz aus, welcher Hauptziel der Denkmalpflege ist die Erhaltung, Pflege nächstens umfasssend instand gestellt und durch den und Weiterentwicklung des Kulturguts in Liechtenstein. Verkehrsbetrieb LIECHTENSTEINmobil genutzt werden Bei der Erfüllung dieser Aufgaben steht ihr die Denkmal- soll. Schliesslich behandelte die Kommission die Anfrage schutzkommission zur Seite. Dieses Gremium setzt sich der Gemeinde Triesenberg zur Unterschutzstellung des aus Expertinnen und Experten aus den Fachbereichen Ar- «Madleni-Huus», welches im Rahmen des Projektes «Fe- ÄUSSERES, bildung und kultur

rien im Baudenkmal» des Schweizer Heimatschutzes sa- schaft sind v.a. die Urkunden (etliche wurden bereits re- | 179 niert werden soll sowie eine erste Anfrage der Gemeinde stauriert und unter Schutz gestellt) und die Kirchen- und Planken, die das zum Abbruch freigegebene «Rechenma- Taufbücher, welche als zentrale Quelle für die Demogra- cherhaus» nun an die Dorfstrasse neben die Kapelle St. phie von höchster Bedeutung sind. Die meisten Bücher Josef translozieren und wieder instand setzen möchte. sind mikroverfilmt und gescannt, oft sind aber die ex- Intensiv beschäftigte sich die Denkmalschutzkom- akten Geburts- oder Sterbedaten nicht lesbar, weil sie mission mit diversen Subventionsbegehren für Schutzob- beim Verfilmen im Bund «versteckt» blieben. Das Buch jekte. An die Restaurierung der Barockorgel der evange- durfte beim Mikroverfilmen nicht so platt gedrückt wer- lisch-lutherischen Kirche in Vaduz, die Innensanierung den, dass alle Angaben lesbar sind, da sonst der Einband der Pfarrkirche zum unbefleckten Herzen Mariae in beschädigt worden wäre. Auch wenn die Pfarrbücher der Schellenberg, die Instandstellung der Fensterstöcke des Forschung als Mikrofilme oder Scans zur Verfügung ste- Hauses Dorfstrasse 48 in Triesen, die Gesamtrestaurie- hen, sind die Originale hochwertige, schutzwürdige Ob- rung des Wohnhauses Oberweilerstrasse 8 in Ruggell, jekte. Dem Amt für Kultur, Abteilung Landesarchiv, geht die Sanierungen der Ruggeller «Hochbrogg», des «Alten es vor allem um die konservatorischen Aspekte der Auf- Vereinshauses» in Triesen, des Stalles auf Hindr-Profat- bewahrung zur Sicherung des Originalbestandes. Viele scheng in Triesenberg sowie an die Erstellung von Si- Bücher befinden sich in einem sehr schlechten Zustand, cherstellungsdokumentationen der Pfarrkirche St. Mar- bedingt durch falsche Lagerung oder unsachgemässe tin in Eschen und der Kapelle St. Sebastian und Rochus Restaurierung. Viele Archive in den Pfarrgemeinden ge- in Nendeln richtete die Regierung auf Empfehlung der nügen im Gegensatz zu den klimakonstanten und kul- Kommission namhafte Subventionsbeiträge in einer Ge- turgüterschutzgerechten Lagerräumen im Landesarchiv samthöhe von CHF 493'876.00 aus. nicht den notwendigen Anforderungen der Langzeitauf- bewahrung. Trennung von Kirche und Staat Letztlich musste die Denkmalschutzkommission bereits In Zusammenhang mit der zur Debatte stehenden Tren- Anfragen mehrerer Gemeinden behandeln, wonach um nung von Kirche und Staat diskutierte die Denkmal- die denkmalgeschützten Kirchen, Kapellen und Pfarr- schutzkommission den Entwurf eines Abkommens zwi- häuser neue Grenzziehungen erfolgen sollen. In Zusam- schen dem Fürstentum Liechtenstein und dem Heiligen menhang mit der vorgesehenen Entflechtung resp. der Stuhl. Die Kommission stellte fest, dass gemäss Abkom- Trennung von Kirche und Staat möchten die Gemeinden men beim vorgeschlagenen Umgang mit den Kultur- klare Regelung bezüglich der Nutzungs- und Besitzver- gütern die Denkmalschutzgesetzgebung grundsätzlich hältnisse zu den Einzelgebäuden bzw. den Kirchen- und Anwendung findet. Sie bekundete jedoch gewisse Be- Friedhofparzellen. Dies bedingt einer neuen Grenz- denken darüber, dass gemäss Art. 12 Abs. 4 die Belange ziehung knapp um die Kirchen (+ / - 1 m), um bei einer der Liturgie und Religionsausübung vorrangig den In- allfälligen Veräusserung der Gebäude, bei welcher die teressen des Denkmalschutzes behandelt werden. Dies römisch-katholische Kirche ein Vorkaufsrecht geniesst, könnte u.a. allenfalls bedeuten, dass die Volksaltäre trotz eindeutig geregelte Rechtsgrundlagen bzw. klar ausge- Unterschutzstellung künftig plötzlich zur Disposition ste- wiesene Gebäudeparzellen zu haben. hen. Im Weiteren wurde der vorgesehene Umgang mit den Kirchen und Pfarrhäusern besprochen. Die Kommis- Europa-Tag des Denkmals sion erkannte eine mögliche Problematik aufgrund der Unter dem Titel «Da ist Power drin: Wasserkraftwerk geplanten Aufteilung der Kirchengüter, wonach das Äus- Mühleholz Vaduz» widmete sich der 21. Europa-Tag sere der Kirchgebäude den Gemeinden und das Innere des Denkmals im Fürstentum Liechtenstein am 31. Au- zur Nutzung der Institution Kirche überlassen wird, denn gust 2013 bedeutenden Bauzeugnissen der Industriekul- ein Baukörper lässt sich aus bautechnischer Sicht nicht tur. Die Abteilung Denkmalpflege des Amtes für Kultur einfach auftrennen. Sämtliche Massnahmen am Äus- bot den über 50 interessierten Besucherinnen und Be- seren (z. B. wärmetechnische Verbesserungen) haben im suchern die Möglichkeit, im Rahmen einer halbtägigen Rahmen der geforderten integralen Sichtweise Auswir- Exkursion den Mühleholzbach und dessen Nutzung ken- kungen auf das Innere und umgekehrt. Baukontrollen, nenzulernen. Von der Wasserfassung beim Spoerry-Wei- baulicher Unterhalt und allfällige Restaurierungsmass- her unterhalb der Ruine Wildschloss führte die Wande- nahmen werden bei zwei « Eigentümern » künftig wohl rung hinunter zur ehemaligen Spinnerei Jenny, Spoerry eher mit sehr viel mehr Aufwand zu bewerkstelligen sein. & Cie. im und anschliessend zu den beiden Unter Beisein des Landesarchivars wurde auch die Si- Ausgleichsbecken im Mühleholz. Während der Wande- tuation bezüglich Archivalien der Pfarrarchive themati- rung informierten der Denkmalpfleger und die Gewäs- siert. Einige Pfarrarchive befinden sich im Landesarchiv serbau- und Kraftwerkspezialisten des Landes über die (Triesen, Bendern, Eschen), einige bei den Gemeinden Nutzung des Mühleholzgewässers. Zum Abschluss gab (Balzers, Triesenberg, Schaan) und die andern bei den es zur Stärkung vor Ort Verpflegung mit Wurst und Brot. Pfarreien (Vaduz, Ruggell, Schellenberg). Der Bestand in In den Medien erlangte die Veranstaltung wiederum eine Mauren ist verstreut. Wichtig für die Geschichtswissen- gebührende und sehr positive Berichterstattung. ÄUSSERES, bildung und kultur

180 | Kommission Sportschule

Vorsitzender: Beat Wachter

Im Berichtsjahr 2013 hat die Kommission Sportschule acht Sitzungen abgehalten. Schwerpunktthemen waren die Ver- abschiedung der Richtlinien für Sportschulen, das Erarbei- ten von sportlichen Aufnahme- und Verbleibkriterien sowie das Abschliessen von neuen Leistungsvereinbarungen mit drei Sportfachverbänden. Die Regierung hat die Kommission Sportschule beauf- tragt, in Zusammenarbeit mit den Sportverbänden ver- bindliche sportartspezifische Aufnahme- und Verbleib- kriterien zu erarbeiten und zu beschliessen, welche sich am Selektionsverfahren für die Swiss Olympic Talents Card und somit an der PISTE (Prognostische Integrative systematische Trainer-Einschätzung) von Swiss Olympic orientieren. Die Kommission konnte im Berichtsjahr ihre Arbeiten abschliessen und in 13 Sportarten Kriterien ver- abschieden. Mit drei Sportfachverbänden wurden Leistungsverein- barungen abgeschlossen, sodass seit 2013 neu die Sport- arten Eishockey, Judo sowie Dressur- und Springreiten an der Sportschule gefördert werden. Im Berichtsjahr hat die Kommission neue Richtlinien für Sportschulen erarbeitet und verabschiedet. Diese präzisie- ren den Aufnahmeprozess, die sportspezifischen Aufnah- mebedingungen sowie sportschulspezifische Besonder- heiten. Im Rahmen des Aufnahmeprozesses wurden im Be- richtsjahr 31 Schülerinnen und Schüler an die Sportschule aufgenommen.

Übersicht der aufgenommenen Sportschüler im Be- richtsjahr 2013

Klassenstufe 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse Gesamt

Sportschule Schaan 15 3 2 0 20 Gymnasium Oberstufe 0 0 0 11 11 GESELLSCHAFT

BERICHT des MINISTERIUMS damit einhergehenden Gesetzesanpassungen auf den | 181 Weg zu bringen. Im Berichtsjahr konnten diesbezüglich Ministeriumsinhaber: wichtige Grundlagenarbeiten, wie die Erarbeitung eines Regierungsrat Dr. Mauro Pedrazzini sogenannten Nullgutachtens, mit welchem basierend auf dem Versicherten- und Rentnerbestand mit einem ma- Das Berichtsjahr bildete das erste Jahr der neuen Legisla- thematischen Modell die jährlichen Einnahmen und Aus- turperiode und somit auch den Startpunkt der neuen Zu- gaben der AHV bis in das Jahr 2032 berechnet werden, sammensetzung der Ministerien. Im Ministerium für Ge- abgeschlossen und die Skizzierung eines Massnahmen- sellschaft wurde in der Anfangsphase eine Übersicht der papiers und die Berechnung möglicher Einzelmassnah- anstehenden Aufgaben und Projekte erstellt und eine Prio- men aufgegleist werden. risierung vorgenommen. Das Ministerium für Gesellschaft ist inhaltlich aus den ursprünglichen Ressorts Soziales, Ge- Verwaltungsreform Amt für Soziale Dienste sundheit sowie Familie und Chancengleichheit zusammen- Nach eingehender Prüfung des von der Vorgängerregie- gesetzt und bearbeitet somit einen relativ homogenen Auf- rung fertig gestellten Bericht und Antrags Nr. 149 / 2012 gabenbereich. betreffend die geplante Verwaltungsreform im Amt für Im Bereich Soziales bildeten die Vorbereitungsarbeiten Soziale Dienste hat die Regierung beschlossen, den ent- im Hinblick auf die langfristige Sicherung der AHV Liech- sprechenden Bericht und Antrag zurückzuziehen und tenstein und die damit zusammenhängende Erarbeitung ihn nicht dem Landtag zur Behandlung zu unterbrei- eines sogenannten Nullgutachtens sowie die Ausarbeitung ten. Stattdessen wurde eine Überprüfung der Strukturen eines möglichen Massnahmenpapiers einen wesentlichen und Prozesse im Amt für Soziale Dienste eingeleitet und Aufgabenschwerpunkt. Des Weiteren konnte das Postulat für eine Neuausrichtung der sozialen Versorgungsland- zur demografischen Entwicklung und deren Auswirkungen schaft sechs strategische Handlungsfelder definiert, wel- auf die öffentlichen Finanzen und die sozialen Institutionen che sukzessive umgesetzt werden. zuhanden des Landtags verabschiedet werden. Daneben gilt es den Rückzug des Bericht und Antrags betreffend die Corporate Governance geplante Verwaltungsreform im Amt für Soziale Dienste und Im Bereich Soziales übt die Regierung über die AHV- die eingeleitete organisatorische Überprüfung der Struk- IV-FAK-Anstalten und die Liechtensteinische Alters- und turen und Prozesse sowie die Neuausrichtung der Famili- Krankenhilfe (LAK) im Rahmen von Corporate Gover- enhilfevereine zu einem Verein Familienhilfe Liechtenstein nance die Oberaufsicht aus. speziell zu erwähnen. Betreffend der Thematik langfristige Sicherung der Im Bereich Gesundheit wurde das Berichtsjahr vor AHV setzte die Regierung das sogenannte Monitoring allem dazu verwendet, eine Analyse der Kostenentwicklung Gremium unter Einbezug der AHV-IV-FAK-Anstalten ein, im Gesundheitswesen vorzunehmen, welche entscheidend um entsprechende Grundlagen für die bevorstehenden für das Verständnis der Vorgänge und Mechanismen im Gesetzesanpassungen gemeinsam zu erarbeiten. Gesundheitswesen ist. Die aus den Analysen gewonnenen In Bezug auf die Liechtensteinische Alters- und Kran- Erkenntnisse fliessen in die Arbeiten zu einer KVG-Revision kenhilfe standen aufgrund der Bedarfsplanung für die ein, mit deren Erarbeitung in der zweiten Jahreshälfte des ambulante und stationäre Pflege und dem offenkundigen Berichtsjahres begonnen wurde. Einen weiteren Schwer- Bedarf an zusätzlichen stationären Heimplätzen Diskus- punkt im Bereich Gesundheit bildete die Begleitung der sionen über Gestaltungsmöglichkeiten und die Wirt- strategischen Weiterentwicklung des Liechtensteinischen schaftlichkeit eines Neubaus für ein weiteres Alters- und Landesspitals. Pflegeheim im Zentrum. Den Schwerpunkt der Arbeiten des Bereichs Familie und Chancengleichheit bildete vor allem die Befassung mit Startschuss Familienhilfe Liechtenstein den Themen Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Mit Datum vom 1. Juli 2013 nahm der neu fusionierte Arbeiten, welche rund um die Reorganisation der Stabs- Verein Familienhilfe Liechtenstein seine Tätigkeit zum stelle für Chancengleichheit und die Schaffung eines neuen Wohle vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger im Bereich Vereins für Menschenrechte anfielen. Weiters wurden die der häuslichen Betreuung und Pflege auf. Ein entspre- Projekte im Bereich Jugend weiter vorangetrieben. chender Leistungsvertrag mit der Familienhilfe Liech- tenstein wurde abgeschlossen. Soziales Seniorenbeirat Projekte Das Ministerium für Gesellschaft hielt im Berichtsjahr drei Workshops mit dem Seniorenbeirat ab. Er fungiert Langfristige Sicherung der AHV als beratendes Gremium des Ministeriums in allen seni- Die Regierung hat sich im Bereich Soziales zum Ziel ge- orenpolitischen Angelegenheiten. Aufgrund der grossen setzt, in dieser Legislaturperiode die langfristige Siche- Einsatzbereitschaft der Mitglieder konnten wichtige Im- rung der AHV Liechtenstein zu bewerkstelligen und die pulse für die Regierungsarbeit gewonnen werden. GESELLSCHAFT

182 | Rechtsetzungsvorhaben / Parlamentarische Projekte fassen und die Abläufe und Anreizsysteme im Gesund- heitswesen zu analysieren. Diese Erkenntnisse fliessen Verordnungen sodann in eine KVG-Revision, mit deren Erarbeitung in Im Berichtsjahr wurden diverse Verordnungen abgeän- der zweiten Hälfte des Berichtsjahres begonnen wurde. dert, so die Kinder- und Jugendförderungs-Beitrags-Ver- Die Stärkung der Kompetenzen der Regierung, die Stei- ordnung, die Verordnung zum Sozialhilfegesetz und die gerung der Eigenverantwortung sowie die kritische Hin- Verordnung zum Gesetz über Ergänzungsleistungen zur terfragung des Leistungskatalogs und die Behebung von Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung. Fehlanreizen bilden die Schwerpunkte der geplanten KVG-Revision. Postulat zur demografischen Entwicklung verabschiedet Die Regierung hat im Dezember des Berichtsjahres die Corporate Governance Postulatsbeantwortung zur demografischen Entwicklung Im Bereich Gesundheit übt die Regierung die Oberauf- und deren Auswirkungen auf die öffentlichen Finanzen sicht über das Liechtensteinische Landesspital (LLS) aus. und die sozialen Institutionen zuhanden des Landtags Das Berichtsjahr stand für das LLS unter dem Schwer- verabschiedet und damit aufgezeigt, wie sich der demo- punkt der strategischen Weiterentwicklung. Insbesondere grafische Wandel in den Bereichen Gesellschaft, Finan- die Suche nach einem Zentrumspartner sowie die Diskus- zen und Soziales bis zum Jahre 2040 aus heutiger Optik sion um allfällige Kooperationen allgemein beschäftigte präsentiert und wie unser Land diesen Wandel positiv das LLS in enger Koordination mit der Regierung. bzw. aktiv gestalten kann. Rechtsetzungsvorhaben / Parlamentarische Projekte Beschwerdewesen Der Bereich Soziales im Ministerium für Gesellschaft ist Abkommen für die Bearbeitung von Beschwerden gestützt auf das Durch das Inkrafttreten der Verordnung (EG) Nr. 883 / 2004 Sozialhilfegesetz sowie das Gesetz über die Ergänzungs- war das Abkommen zwischen der Republik Österreich leistungen zuständig. Im Berichtsjahr wurden zahlreiche und dem Fürstentum Liechtenstein über Soziale Sicher- Beschwerden für die Entscheidungsfindung der Regie- heit neu zu verhandeln. Das neue Abkommen wurde im rung vorbereitet. Dezemberlandtag behandelt. Es sieht eine Ausdehnung der Anwendung der Verordnung (EG) Nr. 883 / 2004 auf Gesundheit Drittstaatsangehörige vor. Der Gesundheitsminister wird die Ratifikationsurkunden zum Abkommen mit seinem Projekte österreichischen Amtskollegen austauschen.

Revision Arzttarif Gesetze Der Tarifvertrag vom 24. Januar 2013 und die dazugehö- Ende 2012 bis Anfang 2013 wurde eine Vernehmlassung rigen Anhänge 1 – 7 wurden von der Regierung am 29. Ja- zur Totalrevision des Heilmittelgesetzes, das in seiner nuar 2013 genehmigt. Der Abschluss des Vertrages hatte heutigen Fassung veraltet ist, durchgeführt. Im Berichts- sich durch verschiedene Umstände immer wieder verzö- jahr begannen die Arbeiten am entsprechenden Bericht gert. Die beiden Kapitel 0 (Grundleistungen) und 1 (all- und Antrag zuhanden des Landtages. Im Zuge der Total- gemeine, diagnostische und therapeutische Leistungen) revision des Heilmittelgesetzes ist auch eine Reihe an- bilden 50 % – 60 % der abgerechneten Leistungen ab. derer Gesetze, z. B. das Betäubungsmittelgesetz und die Die Implementierung dieser Kapitel erfolgte bereits per Strafprozessordnung, anzupassen. 1. Oktober 2012. Die Implementierung der Facharztkapi- Im Berichtsjahr wurde die Abänderung des Tier- tel erfolgte nach gewährtem Aufschub zum 1. Juli 2013. schutzgesetzes in die Vernehmlassung geschickt. Das Auf Anfang 2014 sollten auch Umtriebsentschädigungen Tierschutzgesetz muss in wenigen Teilen angepasst und OP-Gebühren ausverhandelt sein, allerdings war die- werden, um einerseits den Tierschutz zu verbessern und ser Punkt zum Ende des Berichtsjahres noch offen. anderseits die aufgrund der engen wirtschaftlichen Ver- bindungen zum Zollvertragspartner Schweiz nötige Ver- Anpassung Spitalverträge gleichbarkeit zu gewähren. Die Regierung erneuerte 2013 die Leistungsvereinba- rungen mit zehn stationären Einrichtungen. Zentraler Verordnungen Punkt war dabei die Einführung des Fallpauschalensy- Die Regierung hat im November eine Reihe von Ände- stems SwissDRG. Stationäres Rückgrat bilden weiterhin rungen der Krankenversicherungsverordnung (KVV) be- die Leistungserbringer im Rheintal. schlossen. Diese umfassen unter anderem Anpassungen an die Schweizer Gesetzgebung, die Einführung einer KVG-Revision Bedarfsplanung für Chiropraktoren, die Ausweitung der Das Berichtsjahr wurde genutzt, um sich mit der Her- Co-Marketing Regelung sowie Bestimmungen zur Rech- leitung der Entwicklung der Gesundheitskosten zu be- nungsprüfung und Dokumentation. GESELLSCHAFT

Im November verabschiedete die Regierung mittels Ver- Das Projekt « schritt:weise » wurde im Mai 2013 mit 10 | 183 ordnung das Ziel für das Kostenwachstum im Jahr 2014 Familien und 12 Kindern gestartet. Dabei haben im Jahr gegenüber den Kosten des Jahres 2013 im Bereich der 2013 über 230 Hausbesuche stattgefunden. Obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP). Auf- grund des anhaltend hohen Kostenwachstums, welches Plattform zur Koordination der Elternbildung sich insbesondere auch im Berichtsjahr manifestierte, Die Online-Plattform www.familienportal.li bietet Infor- legte die Regierung mit 2 % ein ambitioniertes Kosten- mationen für Familien in allen Lebenslagen. Die auf der ziel fest. Plattform befindlichen Informationen wurden im Jahr Im April 2014 erfolgte der Erlass der jährlichen Ver- 2013 ergänzt und aktualisiert. Um einen praktischen und ordnung über die Sömmerung von landwirtschaftlichen aktuellen Überblick über die vielfältigen Elternbildungs- Nutztieren. Weiters wurden im Berichtsjahr die Mess- programme zu geben, wurde auf der Plattform www.fa- verordnung und die Verordnung über die Ausrichtung milienportal.li die Seite www.elternbildung.li integriert. von Beiträgen an die Kosten für die Entsorgung von tie- Sie zeigt auf einen Blick das Angebot an Elternbildung in rischen Nebenprodukten abgeändert. und um Liechtenstein. Überdies wurde eine Plattform zur Koordination bei Interpellationen der Planung von Elternbildungsprogrammen für die An- Zu Handen des Landtages wurden in Beantwortung ei- bieter kreiert. Dies soll verhindern, dass sich ähnliche ner Interpellation die Auswirkungen einer Privatklinik in Veranstaltungen konkurrenzieren. Sie soll Kooperati- Bendern auf das Liechtensteinische Landesspital und das onen fördern und erlauben, Synergien zu nutzen. liechtensteinische Gesundheitssystem beleuchtet. Dabei wurden auch Antworten zur möglichen Organisations- Offene Jugendarbeit form und Abrechnungspraxis der Privatklinik geliefert. Der offenen Jugendarbeit wurde anlässlich einer Unter- Im Rahmen einer weiteren Interpellationsbeant- suchung in der letzten Legislaturperiode eine hohe Qua- wortung wurde zur Frage der grenzüberschreitenden lität attestiert. Dennoch wurden Optimierungspotenti- Zusammenarbeit der Spitalregion Rheintal-Werden- ale entdeckt. Das dazu im Jahr 2012 begonnene Projekt berg-Sarganserland und des Liechtensteinischen Lan- konnte im Jahr 2013 weitergeführt werden. desspitals Stellung genommen. Der Regierung und den Gemeinden konnten Ende 2013 die Grundlagenpapiere und damit der Schlussbe- Familie und Chancengleichheit richt der Projektgruppe unter der Leitung der Regierung und Gemeinden im Ober- und Unterland in den Dimen- Projekte sionen Jugendpolitik, Struktur, Fachlichkeit und Qualität vorgestellt werden. Die Umsetzung der Optimierungs- Verwaltungsreform im Bereich Soziales und Familie massnahmen wird im Jahr 2014 beginnen und im Jahr und Chancengleichheit 2015 abgeschlossen sein. Wie bereits im Bereich Soziales ausgeführt, hat die Re- gierung den Bericht und Antrag Nr. 149 / 2012 zur Reor- Ausserhäusliche Kinderbetreuung ganisation verschiedener Amtsstellen, Stabsstellen so- Die Warteliste im Bereich der ausserhäuslichen Kinder- wie Institutionen im Bereich Soziales sowie Familie und betreuung ist lang und das Bedürfnis nach ausserhäus- Chancengleichheit zurückgezogen. Im Bereich Chan- licher Kinderbetreuung wächst stetig. Die Regierung cengleichheit wurde eine Arbeitsgruppe aus den be- möchte die Wahlfreiheit zwischen Fremd- und Eigenbe- troffenen Stellen innerhalb und ausserhalb der Verwal- treuung fördern, was ein ausreichendes Angebot an Kin- tung und Regierung gebildet, um die Grundlagen für die derbetreuungsplätzen erfordert. Die Regierung sieht die Gründung eines Vereins für Menschenrechte zu erarbei- Schaffung solcher Plätze allerdings nicht nur als Staats- ten. Diese Arbeiten dauern an. Die Regierung strebt an, aufgabe. Eltern, Wirtschaft und Politik müssen daher an dem Landtag im Jahr 2014 einen Bericht und Antrag zur entsprechenden Konzepten arbeiten. Schaffung eines Vereins für Menschenrechte vorlegen Im Jahr 2011 hat die Regierung einen Ausbaustopp zu können. für Konzepte und Plätze im Bereich der ausserhäuslichen Kinderbetreuung erlassen. Da dieser Ausbaustopp den Elternbildung-Projekt mit dem Eltern Kind Forum familienpolitischen Zielen der Regierung widerspricht, Die Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern ist hat die Regierung diesen im Jahr 2013 aufgehoben. eines der prioritären familienpolitischen Ziele der Regie- Da mit dem Ausbaustopp die Finanzierung zu einem rung. Das im Jahr 2012 mit dem Eltern Kind Forum gestar- bestimmten Zeitpunkt eingefroren wurde, hat die Re- tete Pilotprojekt zur Elternbildung wurde im Jahr 2013 gierung eine Arbeitsgruppe aus Anbietern, Wirtschaft, weitergeführt. Herauszuheben sind dabei das Programm Land und Gemeinden gebildet, welche dabei ist, eine « FemmesTische », welches den Chancengleichheitspreis gerechte und effiziente Verteilung der für den Bereich 2013 gewonnen hat, das Projekt « schritt:weise » und das ausserhäuslichen Kinderbetreuung vorhandenen Mittel Projekt « Begleitet ab Geburt ». auszuarbeiten. GESELLSCHAFT

184 | Vereinbarkeit von Familie und Erwerb Rahmen der Kostenzielüberprüfung weiter beschäftigen. Im Juni des Berichtsjahres wurde eine Veranstaltung Im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention mit dem Titel « Vereinbarkeit von Familie und Erwerb – konnten zwei mehrjährige Programme sehr erfolgreich ab- ein Gewinn für Frauen UND Männer » im SAL in Schaan geschlossen werden: Herzensangelegenheiten und Bünd- durchgeführt. nis gegen Depression. Durch sinnvolle Kooperationen Immer mehr Menschen wünschen sich eine gesunde konnten diese Kampagnen mit bescheidenen finanziellen Work-Life-Balance, in der sowohl Zeit für die Familie Mitteln umgesetzt werden. Dasselbe Vorgehen wurde bei als auch ein erfülltes Erwerbsleben Platz haben. Nicht der im Herbst 2013 gestarteten Kampagne zur Elimination zuletzt durch die demographische Entwicklung ist die von Masern gewählt. Durch eine enge Zusammenarbeit Wirtschaft mehr als in der Vergangenheit auf Frauen mit der Schweizerischen Kampagne kann die Umsetzung und Männer im Erwerbsleben angewiesen. Zwischen mit einem vernünftigen Aufwand erfolgen. Erwerbs- und Privatleben ein Gleichgewicht zu finden, stellt eine besondere Herausforderung für Familien dar. Allgemeines Die meisten Paare wollen Familie und Beruf vereinba- ren, nur wenigen gelingt jedoch eine zufriedenstellende Spitalwesen Umsetzung. Woran liegt es, dass Wunsch und Realität Im Jahr 2013 konnten die Leistungsvereinbarungen mit oft auseinanderklaffen? Wo liegen für Frauen und Män- zehn stationären Einrichtungen erneuert werden. Im ner die Stolpersteine? Was ist hilfreich für eine bessere Mittelpunkt stand dabei die Einführung des Fallpauscha- Vereinbarkeit von Familie und Erwerb? Welchen Gewinn lensystems SwissDRG. Stationäres Rückgrat bilden wei- bringt Vereinbarkeit für Mütter und Väter, die Gesell- terhin die Leistungserbringer im Rheintal. schaft? Diesen Fragen ging die Veranstaltung des Mi- Für das Liechtensteinische Landesspital fielen in der nisteriums für Gesellschaft, der Stabsstelle für Chancen- laufenden Rechnung aufgrund der Globalbudget- und gleichheit, der infra und des LANV vom 7. Juni nach. Tarifvereinbarung für das Land Kosten im Umfang von CHF 10.3 Mio. an. An ausländische Spitäler wurden Spi- talbeiträge im Umfang von CHF 16.4 Mio. ausbezahlt. Die Spitalarbeitsgruppe, welche die Regierung in den AMTSSTELLEN Bereichen Spitalpolitik und Qualitätssicherung berät, tagte zwei Mal und befasste sich mit der Erstellung der neuen Leistungsvereinbarungen.

Internationales Amt für Gesundheit Am 2. Februar 2013 wurde die Verordnung (EU) Nr. 465 / 2012 des Europäischen Parlaments und des Rats vom 22. Mai 2012, mit welcher die Verordnung (EG) Nr. Amtsleiter: Peter Gstöhl 883 / 2004 zur Koordinierung der Sozialen Sicherheit ab- geändert wurde, in das EWR-Recht übernommen. Die Die im Jahr 2012 umgesetzten internen Reorganisations- relevanteste Neuerung für Liechtenstein besteht darin, massnahmen mit einer Abflachung der Hierarchie, einer dass bei der Bestimmung des anwendbaren Rechts im Verstärkung der Zusammenarbeit auf Stufe Fachexperten zwischenstaatlichen Bereich das Kriterium, ob im Wohn- sowie – damit verbunden – einer Verbesserung der Stell- sitzstaat eine wesentliche Tätigkeit von mehr oder weni- vertretung hat sich bewährt. ger als 25 % ausgeübt wird, nicht nur bei einem, sondern Neben den üblichen Geschäften in allen Fachbereichen auch bei zwei Arbeitgebern angewendet wird. waren besondere Herausforderungen im Bereich der Kran- Die Arbeiten an der Anpassung des EFTA-Abkom- kenversicherung zu bewältigen. Auf Anfang 2014 waren mens (Vaduzer Konvention) wurden nach der Einfüh- aufgrund der vom Landtag im Dezember 2012 beschlos- rung der Verordnung (EG) Nr. 883 / 2004 zur Koordinie- senen KVG-Revision in Zusammenarbeit mit den Kranken- rung der Systeme der sozialen Sicherheit im EWR weiter kassen die notwendigen Anpassungen an der Krankenver- geführt. Das Hauptziel dieser Abänderung besteht darin, sicherungsverordnung vorzunehmen. Gleichzeitig wurden dass auch zwischen Liechtenstein und der Schweiz die die Arbeiten für die nächste KVG-Revision in Angriff ge- Verordnung (EWG) Nr. 1408 / 71 durch die Verordnung nommen. In der Leistungskommission wurde unter der Lei- (EG) Nr. 883 / 2004 abgelöst wird. Zudem wird auch die tung des Amtes der Leistungskatalog kritisch überprüft und Verordnung (EU) Nr. 465 / 2012 übernommen. Das EFTA- an den Katalog der Schweiz angeglichen. Anfang Dezem- Abkommen ist daher nicht nur von grosser Bedeutung für ber musste den Versicherten eine massive Prämienerhö- das liechtensteinische Sozialversicherungssystem, son- hung mitgeteilt werden. Die Gründe dafür liegen einerseits dern auch für den Wirtschaftsstandort Liechtenstein und in der geplanten Senkung des Staatsbeitrages und anderer- wird daher voraussichtlich dem Landtag zur Behandlung seits an der dramatischen Kostensteigerung im Jahr 2013. vorgelegt. Wann genau dieser Zeitpunkt sein wird, hängt Diese Kostensteigerung wird das Amt insbesondere im wesentlich von der Übernahme der Verordnung (EU) Nr. GESELLSCHAFT

465 / 2012 zwischen der Schweiz und der Europäischen Zum Vergleich der Kostenentwicklung sind nachfolgend | 185 Union ab. Das EFTA-Abkommen ist unmittelbar anwend- die Behandlungskosten von 2009 bis 2013 aufgeführt. bar und bedarf keiner Umsetzung in das nationale Recht. Die Zahlen für das Abrechnungsjahr 2012 können für Das Abkommen zwischen der Republik Österreich den statistischen Vergleich insofern nicht herangezogen und dem Fürstentum Liechtenstein betreffend Anwen- werden, da ihnen mit dem Systemwechsel vom Schuljahr dung der Verordnung (EG) Nr. 883 / 2004 auf Drittstaats- auf das Kalenderjahr ein grösserer Behandlungszeitraum angehörige wurde im Dezemberlandtag behandelt. Es ist zugrunde liegt. vorgesehen, dass der Gesundheitsminister die Ratifika- tionsurkunden zum Abkommen mit seinem österreichi- Konservierende Behandlungen schen Amtskollegen austauschen wird. In Bezug auf die Krankenpflege-Versicherungspflicht Gesamtkosten in Liechtenstein erfolgte im Jahr 2013 eine Praxisände- rung. Ab 1. Januar 2014 gibt es für Personen, für wel- 2013 902'890.35 che die Verordnung (EG) Nr. 883 / 2004 Anwendung fin- 2012 983'327.50 det, keine Möglichkeit mehr, sich in Liechtenstein von 2011 672'977.30 der Krankenpflege-Versicherungspflicht befreien zu las- 2010 725'733.90 sen. Dies hängt insbesondere damit zusammen, dass das 2009 740'046.00 langjährige Projekt der Erfassung der Versicherungs- pflicht es nun ermöglicht, alle Personen zu kontrollieren und gleich zu behandeln. Kieferorthopädische Behandlungen Durch die Eintragung des Wahlrechtes für Grenz- gänger / innen aus Österreich in Anhang XI der VO (EG) Gesamtkosten Nr. 883 / 2004 wurde das Amt für Gesundheit dazu ver- pflichtet, alle Personen, die dieses Wahlrecht ausüben, 2013 1'639'957.50 auf Antrag von der Krankenpflege-Versicherungspflicht 2012 2'104'836.60 in Liechtenstein zu befreien. 2011 1'399'419.20 2010 1'508'738.35 Kinder- und Jugendzahnpflege 2009 1'441'897.20

Landeszahnärztin

Dr. med. dent. Katherina Büchel Seit Inkrafttreten des neuen Gesetzes über die Kinder- und Jugendzahnpflege (KJZG) am 1. Januar 2013 obliegt der Landeszahnärztin die Aufsicht über die Kinder- und Jugendzahnpflege. Im Berichtsjahr bearbeitete sie Anfra- gen des Amtes für Gesundheit und überprüfte Kosten- voranschläge und Rechnungen zahnärztlicher Behand- lungen im Auftrag des Amtes für Soziale Dienste bei 45 Klienten, der AHV-IV-FAK-Anstalten hinsichtlich Ergän- zungsleistungen bei 79 Klienten sowie der Flüchtlings- hilfe bei 7 Klienten. Als Mitglied der Vereinigung der Kantonszahnärzte der Schweiz (VKZS) nahm sie an de- ren ordentlichen Mitgliedersitzungen teil und wirkte als Aktuarin im Vorstand der Vereinigung mit.

Abrechnungsstatistik Aufgrund des Systemwechsels von der Schulzahnpflege zur Kinder- und Jugendzahnpflege per1 . Januar 2013 waren im Berichtsjahr erstmals die konservierenden und kieferorthopädischen Behandlungen aller Kinder und Ju- gendlichen ab dem 4. Lebensjahr bis zum vollendeten 18. Lebensjahr subventionsberechtigt. Das Land übernimmt davon 40 % der unten angeführten gesamten Behand- lungskosten, die nach dem Leistungskatalog für die Kin- der- und Jugendzahnpflege abgerechnet werden. Der Rest geht zu Lasten der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten. GESELLSCHAFT

186 | Gesundheitsberufe

Ende 2013 stellte sich der Stand von erteilten Bewilligungen folgendermassen dar:

Leistungserbringer Stand 31.12.2013 2013 erteilte Bemerkungen Bewilligungen

Ärzte 119 12 10 Löschungen Apotheker 13 1 Augenoptiker 10 3 Chiropraktoren 5 Drogisten 5 Ergotherapeuten 18 1 1 ruhend Ernährungsberater 5 1 Hebammen 11 Labormedizinische Diagnostiker 8 Logopäden 4 Medizinische Masseure 18 1 1 Löschung Naturheilpraktiker 30 1 Osteopathen 7 1 Pflegefachfrauen / -männer 26 6 Physiotherapeuten 85 7 1 ruhend, 4 Löschungen Psychologen / Psychotherapeuten 20 3 1 ruhend Zahnärzte 56 4 1 Löschung Ärztegesellschaften 33 4 2 Löschungen Gesundheitsberufegesellschaften 50 11 1 Löschung

Gesundheitsförderung und Prävention Businessveranstaltung im Mai 2013 in Vaduz seine Dienst- leistung. Im September fand bei der Thyssen-Krupp Pre- « Herzensangelegenheiten » sta AG, Eschen, eine öffentliche Weiterbildungsveranstal- Die Förderung eines gesunden Blutdrucks war das Ziel tung zum Thema Psychische Gesundheit statt. der drei Jahre dauernden Kampagne. Die in Kooperation Der Austausch und die Zusammenarbeit mit Gesund- mit verschiedenen Partnern durchgeführten Massnah- heitsförderung Schweiz im Rahmen des Labels Friendly men fokussierten ein gesundheitsförderliches Verhalten Workspace wurden 2013 intensiviert. Eine Mailingaktion der Erwachsenen in Liechtenstein. Durch Bewusstseins- im Spätsommer weckte bei den angeschriebenen Firmen bildung und konkrete Tipps wurde ein bewusstes Ver- grosses Interesse an diesem Label. halten in Bezug auf Ernährung, Entspannung und Nicht- rauchen propagiert, um das Risiko des Eintretens eines Bündnis gegen Depression Herz oder Gefässe betreffenden Ereignisses zu minimie- Den Abschluss der erfolgreich durchgeführten Kampa- ren. Die Botschaften der Kampagne sind in der Bevölke- gne bildete die Veranstaltung am 27. November 2013 in rung angekommen und die Vernetzung mit den Partnern Schaan. Liechtenstein war im Jahre 2011 das 19. Mit- ist gelungen. Somit konnte die Kampagne erfolgreich ab- glied der European Alliance Against Depression gewor- geschlossen werden. den. Durch diese Allianz konnte dieses Programm im Bereich der Psychischen Gesundheit mit vergleichs- 5. IBK Wettbewerb für Gesundheitsförderung und weise sehr bescheidenen Mittel umgesetzt werden. An Prävention diversen Veranstaltungen nahmen insgesamt rund 4600 In Liechtenstein wurden fünf Projekte durch eine natio- Besucher teil. Um gewisse Serviceleistungen weiterhin nale Jury nominiert. Diese Projekte wurden im März der anbieten zu können und um die Bestrebungen um die einheimischen Öffentlichkeit vorgestellt. Zu einer Prä- Psychische Gesundheit auf einer regionalen Ebene wei- mierung durch die IBK kam es leider nicht. terführen zu können, ist Liechtenstein dem Ostschweizer Forum für Psychische Gesundheit beigetreten. Betriebliches Gesundheitsmanagement, BGM Der Verein Forum BGM Ostschweiz, das Netzwerk für Be- Mit dem Rad zur Schule triebliches Gesundheitsmanagement in der Ostschweiz Der Wettbewerb an den weiterführenden Schulen wurde und im Fürstentum Liechtenstein, präsentierte an der zum dritten Mal durchgeführt. Er motivierte Oberstufen- GESELLSCHAFT

schülerinnen und –schüler, den Schulweg während der Heilmittelkontrolle | 187 Wettbewerbszeit mit dem Rad zurückzulegen. Diese ein- fache Massnahme fördert die Gesundheit, die Konzentra- Arzneimittel tion und das Sozialverhalten der Schüler. Bewilligungen und Inspektionen Gesundheitsschutz Neue Grosshandelsbewilligung 1 Masernelimination Verlängerung für Grosshandelsbewilligung 4 Die Erhebung der Impfraten für 2012 hat gezeigt, dass Abänderung Grosshandelsbewilligung 3 über 95 % der Zweijährigen gegen Masern geimpft Verzicht einer Grosshandelsbewilligung 2 sind. Seit 2008 sind keine Masernfälle mehr gemeldet Anfrage für Grosshandelsbewilligung 4 worden. Diese guten Resultate müssen aber aufrechter- Erneuerung Herstellungsbewilligung 1 halten werden. Nach sorgfältiger Prüfung hat sich das Abänderung Herstellungsbewilligung 1 Amt für Gesundheit entschieden, keine eigene Kampa- Inspektionen Grosshandelsbetriebe 7 gne zur Elimination von Masern zu konzipieren, son- Inspektionen Herstellungs- / Importbetriebe 1 dern die Grundelemente der Schweizerischen Kampa- Inspektionen Betäubungsmittel 1 gne zu übernehmen und für Liechtenstein anzupassen. GMP Zertifikate 3 Am 31. Oktober haben Regierungsrat Mauro Pedrazzini Verlängerung Bewilligung Umgang mit und die Amtsärztin Marina Jamnicki Abegg die Kampa- Betäubungsmitteln 1 gne lanciert. Bewilligungen zum Bezug von Dronabinol 12 Seit dem Kampagnenstart gibt es die Website www. Verzicht Bewilligung betreffend Umgang mit Blut 1 stopmasern.li. Alle Kindergärtner und Primarschüler Inspektion eines Betriebes betreffend Umgang mit Blut 1 haben Informationsflyer erhalten. Diese Flyer liegen Bewilligung betreffend Umgang mit menschlichen auch in allen Arztpraxen, in den Kindertagesstätten Geweben und Zellen 1 und der Väter- und Mütterberatung des Roten Kreuzes Inspektion eines Betriebes betreffend Umgang mit auf. Im November und Dezember fuhr ein Bus der LIE- menschlichen Geweben und Zellen 2 mobil mit einer Stopmasern-Heckwerbung durch das Abänderung der Bewilligung zur Führung von Apotheken 1 Land. Weitere Aktionen sind für die Jahre 2014 / 2015 Inspektionen von Apotheken 1 geplant. Inspektionen von Drogerien 1 Ärzte / -innen mit neuen Bewilligungen zur Mammographie Selbstdispensation 1 Seit Frühjahr 2012 erhalten alle Einwohnerinnen Liech- Ärzte / -innen mit abgeänderter Bewilligung zur tensteins zusammen mit der Einladung zur gynäkolo- Selbstdispensation (Standortwechsel) 3 gischen Vorsorgeuntersuchung Informationen über die Anfragen zu Selbstdispensation 5 Mammografie und die Aufforderung, eine solche durch- Inspektionen von Ärzten / -innen 3 führen zu lassen. Diese wird von den betreuenden Gy- Zahnärzte / -innen mit neuen Bewilligungen zur näkologen / innen organisiert. Die Rückmeldungen sind Selbstdispensation 1 durchwegs positiv. Eine Evaluation wird im ersten Quar- Inspektionen von Zahnärzten / -innen 1 tal 2014 erfolgen. Anfragen Naturheilpraktiker / innen zur SD 4 Inspektionen von Naturheilpraktiker / innen 3 Vorsorgeuntersuchung Eine im Jahr 2010 durchgeführte Analyse der aktuellen Vorsorgeuntersuchung ergab u.a. Handlungsbedarf im Bereich Qualitätssicherung. Die Steuerungsgruppe Übernahme von Entscheidungen betreffend Zulassungen im Vorsorgeuntersuchung organisierte deshalb im Januar zentralen Verfahren 2013 zusammen mit dem Amt für Gesundheit den Work- shop « Gesundheitscoaching ». Das Programm « Gesund- Neue Zulassungen von Humanarzneimitteln 75 heitscoaching Kollegium Hausarztmedizin » möchte die Verlängerung von Humanarzneimitteln 54 Qualität der Beratung der Hausärzte für gesundheitsre- Widerruf von Humanarzneimitteln 5 levante Verhaltensweisen fördern. Finanziert wurde der Lift of Suspension 2 Workshop durch die Kurskostenbeiträge der 12 teilneh- Neue Zulassungen von Tierarzneimitteln 12 menden Ärzte / innen sowie Beiträge der Ärztekammer Verlängerung von Tierarzneimitteln 9 und des Amtes für Gesundheit. Widerruf von Tierarzneimitteln 3 Anzahl Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen (NCE), die nicht Methadonprogramm automatisch in Liechtenstein zugelassen sind 28 Im Jahr 2013 betreuten 9 Ärzte / innen 23 Teilnehmende Anzahl gestrichener NCEs aus Negativliste 32 des Methadonprogrammes. GESELLSCHAFT

188 | Im Rahmen der Marktüberwachung gemäss dem Gesetz Im Bereich der Medizinprodukte wurde die Zusammen- über die Verkehrsfähigkeit von Waren wurden insge- arbeit mit der Schweizer Heilmittelbehörde Swissmedic samt 32 Importe durch Einzelpersonen bzw. Firmen und und den Kantonen sowie auch auf EWR-Ebene intensi- 145 Importe durch Apotheken bearbeitet, die vom Zoll viert. Der Schwerpunkt der Marküberwachung wurde als Arzneimittel eingestuft wurden. Im Weiteren wurden im Laufe des Jahres auf die Sterilisation und Wieder- die drei öffentlichen Apotheken, alle Arztpraxen, Zahn- aufbereitung von Medizinprodukten gelegt. Das Amt arztpraxen, Tierarztpraxen und das Landesspital von der für Gesundheit hat Mitte 2013 den Vorsitz in einer Ar- jährlichen Betäubungsmittelkontrolle erfasst. beitsgruppe zu diesem Thema, bestehend aus Kantonsa- Viele Bestimmungen des Heilmittelgesetzes sind in pothekern und Swissmedic sowie weiteren Fachper- ihrer heute gültigen Fassung veraltet, da es sich auf das sonen, übernommen. Regulativ vom 25. Mai 1972 über die Ausführung der In- terkantonalen Vereinbarung über die Kontrolle der Heil- Krankenversicherung mittel stützt. Ende 2012 bis Anfang 2013 wurde eine Ver- nehmlassung eines totalrevidierten Heilmittelgesetzes Kosten und Prämien durchgeführt. Die Ergebnisse der Vernehmlassung wur- den nach dem Regierungswechsel in einen Bericht und Entwicklung der Krankenpflegekosten Antrag eingearbeitet, der im Jahr 2014 dem Landtag vor- Im Jahr 2013 erreichten die Aufwendungen für die obliga- gelegt werden soll. torischen Krankenpflegekosten (nach Abzug der Kosten- Neun EWR-Rechtsakte wurden hinsichtlich Über- beteiligungen) CHF 153.61 Mio. (Vorjahr CHF 133.49 nahme in die nationale Gesetzgebung überprüft und die Mio.). Der Anstieg um CHF 20.12 Mio. bzw. 15.07 % Arbeiten zur Übernahme des sogenannten Pharmaceu- bedeutet ein aussergewöhnlich hohes Wachstum der tical Packages weiter geführt. Im Oktober 2013 wurden Aufwendungen gegenüber dem Vorjahr. Auch die Brut- das Pharmaceutical Package und ein Rechtsakt betref- toleistungen sind gegenüber 2012 erheblich gestiegen fend Organtransplantation mit Beschluss des Gemein- (+CHF 20.81 Mio. bzw. +14.53 %). samen EWR-Ausschusses übernommen. Entwicklung der Krankenkassenprämien Verbraucherschutz Das Amt für Gesundheit hat Ende 2013 die Prämien der Kassen für die obligatorische Krankenpflegeversiche- Medizinprodukte (MD), In-vitro-Diagnostika (IVD), Strahlen- rung 2014 überprüft und zur Kenntnis genommen. Die schutz gewichtete Steigerung der Durchschnittsprämie stellte sich in den letzten Jahren wie folgt dar: Meldungen neuer Medizinprodukte Klasse I von Herstellern in LI 11 Meldungen Sonderanfertiger 0 Jahr durchschnittsprämie für Erwachsene gewichtete Meldungen klinische Versuche 0 (ohne Unfall) in CHF Veränderung Export-Zertifikate für Hersteller und Inverkehrbringer mit Sitz in LI (FsC) 46 2014 296 +11.8 % Export-Deklaration für Hersteller und Inverkehrbringer 2013 265 +2.3 % mit Sitz in LI (Dcl) 4 2012 259 +1.8 % Vigilance Meldungen an Anwender in LI 21 2011 255 +6.7 % Meldungen und Anfragen zur Prüfung und weiteren Bearbeitung 13 Inspektionen medizinischer Röntgenanlagen 8 Staatsbeitrag und Risikoausgleich Betriebsbewilligungen medizinische Röntgenanlagen 12 Der Staat leistet im Sinne von Art. 24a Abs. 1 und 2 KVG Ausser Betrieb genommene medizinische Röntgen- den Krankenkassen einen jährlichen Beitrag an die Ko- anlagen (wurden ersetzt) 2 sten der obligatorischen Krankenpflegeleistungen und der präventivmedizinischen Massnahmen. Im Jahre 2013 wurden CHF 59.3 Mio. (Vorjahr CHF Im Rahmen der Marktüberwachung Strahlenschutz wur- 61.4) an die Kassen ausbezahlt. Davon waren CHF 53.4 den vom Amt für Gesundheit weitere medizinische Rönt- Mio. Akontozahlungen für das Jahr 2013 und CHF 5.9 genanlagen inspiziert und bewilligt. Somit konnte die um- Mio. Schlusszahlungen für das Jahr 2012. fassende Marktüberwachungsmassnahme, die mit dem Als weitere Aufgabe werden Gelder im Rahmen des Inkrafttreten der Vereinbarung zum Strahlenschutz mit Risikoausgleichs zwischen den Kassen durch das Amt der Schweiz am 1. Dezember 2010 gestartet wurde, abge- für Gesundheit umverteilt. Im Jahr 2013 betrug das schlossen werden. Zukünftig werden medizinische Rönt- Umverteilungsvolumen CHF 1.4 Mio. (Vorjahr CHF 1.1 genanlagen bedarfsorientiert inspiziert und bewilligt. Mio.). GESELLSCHAFT

| 189 Aufsicht über die Krankenkassen und den Kranken- Aufsicht über die Unfallversicherer kassenverband Im Berichtsjahr waren acht Unfallversicherer im Fürsten- Im Berichtsjahr waren drei Krankenkassen im Fürsten- tum Liechtenstein zugelassen. Das Amt für Gesundheit tum Liechtenstein zugelassen. Das Amt für Gesundheit hat die jährliche Berichterstattung der Unfallversicherer hat die jährliche Berichterstattung der Kassen und des kontrolliert und auf die gesetzeskonforme Durchführung Kassenverbandes kontrolliert und auf die gesetzeskon- der Unfallversicherung überprüft. Die Zusammenarbeit forme Durchführung der Krankenversicherung über- mit der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) prüft. konnte auch im Jahr 2013 fortgeführt werden. Da es sich In Zusammenarbeit mit dem Amt für Statistik wurde bei den im Fürstentum Liechtenstein tätigen Unfallver- die Krankenkassenstatistik publiziert. Die Überarbeitung sicherern nur um schweizerische Privatversicherungs- der bestehenden Leistungsvereinbarung mit dem Kran- unternehmen handelt, würden dem Amt für Gesundheit kenkassenverband konnte abgeschlossen werden. über die FINMA Auffälligkeiten gemeldet werden. Für das Jahr 2012 hat die FINMA dem Amt für Gesundheit Prämienverbilligung keine Beanstandungen bei der Prüfung der Unfallversi- Die Zahl der Anträge auf Prämienverbilligung im Sinne cherer gemeldet. von Art. 24b KVG ist im Berichtsjahr gesunken. Insge- Wiederum wurde im Berichtsjahr in Zusammenarbeit samt erhielten 4'049 Versicherte einen staatlichen Bei- mit dem Amt für Statistik eine Unfallversicherungsstati- trag an ihre Krankenkassenprämie 2013 (Vorjahr 4'322). stik veröffentlicht. Der Betrag der staatlichen Prämienverbilligung belief sich auf CHF 6'726'206 (Vorjahr CHF 6'585'178). Mutterschaftszulage

Verteilung der Prämienverbilligung auf Altersgruppen Im Jahr 2013 wurden CHF 191'597 an Mutterschaftszu- lagen ausgerichtet. Insgesamt wurde über 108 Gesuche Altersgruppe Bezüger* Betrag in CHF* entschieden. 69 Personen erhielten eine zusprechende, 39 Personen eine ablehnende Verfügung. Die ausgerich- bis 25 Jahre 317 353'045 tete Zulage betrug im Durchschnitt CHF 2'776.80. 26 bis 65 Jahre 1'750 2'747'402 Die ablehnenden Verfügungen waren in 7 Fällen auf über 65 Jahre 1'982 3'625'759 ein Überschreiten der gesetzlichen Erwerbsgrenzen, in 32 Fällen auf Krankengeld- bzw. Lohnbezug zurückzu- Total 4'049 6'726'206 führen.

* Datenstand per 11.02.2014 Jahr Geburten Anträge auf Anzahl aus- Auszahlung Unfallversicherung in FL* Mutterschafts- bezahlte Mutter- in CHF zulage schaftszulagen Kosten und Prämien 2013 340 108 69 191'597 Entwicklung der Unfallversicherungskosten 2012 356 98 48 124'746 Im Jahr 2012 (die Angaben für 2013 liegen erst im Som- 2011 396 123 68 184'712 mer 2014 vor) beliefen sich die Unfallkosten auf CHF 2010 329 109 70 202'954 35.8 Mio. (Vorjahr CHF 33.1 Mio.). Dies entspricht einer 2009 406 145 77 214'613 Zunahme um 8.1 %. Die Zunahme ist auf höhere Versi- cherungsleistungen pro Fall zurückzuführen. Die Anzahl * die definitive Zivilstandsstatistik 2013 liegt noch nicht vor der Unfälle betrug 2012 6'355 (Vorjahr 6'745). Von al- len Unfällen fallen ca. 1 / 3 auf Berufsunfälle und 2 / 3 auf Freizeitunfälle.

Entwicklung der Unfallversicherungsprämien Amt für Lebensmittelkontrolle Der Tarif für 2014 wurde von der Regierung gemäss dem und Veterinärwesen Antrag der Kommission Obligatorische Unfallversiche- rung genehmigt. Die Tarife für die Berufsunfallversiche- rung wurden um 20 %, jene für die Nichtberufsunfallver- Amtsleiter: Dr. med. vet. Peter Malin sicherung um 5 % gesenkt. Gleichzeitig mit der Schweiz wurden neue Rechnungsgrundlagen eingeführt, welche Der sogenannte Pferdefleischskandal mit Involvierung des die Finanzierung der Rentenzahlungen sowie der Teue- grössten liechtensteinischen Lebensmittelproduzenten und rungszulage langfristig sichern. das Auftreten von Tuberkulose-Infektionen im Viehbestand GESELLSCHAFT

190 | bildeten in fachlicher wie auch kommunikativer Hinsicht stein angewandten Vorschriften betreffend die nicht zum zwei ausserordentliche Herausforderungen im Berichtsjahr. menschlichen Genuss bestimmten tierischen Nebenpro- Die transparente Zusammenarbeit des gleichermassen wie dukte und diejenigen betreffend den Tierschutz beim die Verbraucher getäuschten Lebensmittelunternehmens Schlachten mit den in der EU geltenden Bestimmungen mit den Behörden führte zu einer raschen Bereinigung der anerkannt. Verkaufsfront. Ungeachtet dessen stürzte dieser internatio- Besonders erwähnenswerte Ergebnisse der 81. Ge- nale Lebensmittelbetrug über viele Stufen der Lebensmit- neralversammlung der OIE (Internationales Tierseu- telkette speziell die Convenience-Food – Branche europa- chenamt) bilden die Verabschiedung von Tierschutzbe- weit in eine ernsthafte Vertrauenskrise. Mit dem Auftreten stimmungen für die Hähnchenmast, die Feststellung der von Tuberkulose-Infektionen in Rinderbeständen meldete globalen Ausrottung der Rinderpest sowie der interna- sich im Herbst eine ausgerottet geglaubte Zoonose zurück. tionale Konsens zur Bekämpfung antimikrobieller Resi- Das Infektionsgeschehen war auf Alpinfektionen ausgehend stenzen. Im Zuge der 81. Generalversammlung wurde vom Rotwild nach Sömmerung auf liechtensteinischen Ei- auch der « disease-free »-Status Liechtensteins auf histo- genalpen im benachbarten Vorarlberg zurückzuführen. Die rischer Basis durch die OIE anerkannt. Bestandes-Abklärungen und Präventionsmassnahmen dau- Die halbjährlichen Seuchenrapporte wurden erstellt ern über das Berichtsjahr an und beeinflussen die künftige und die erforderlichen Disease-free – Berichte zugestellt. Alp-Bewirtschaftung. Schliesslich wurde ein Antrag auf historische Anerken- Die länderübergreifende Tierseuchengruppe (SG AR AI nung des Status « frei von Pest der kleinen Wiederkäuer » FL) führte unter der örtlichen Organisation des ALKVW ih- eingereicht. ren zweitägigen Wiederholungskurs erstmals in Liechten- Anlässlich der internationalen Tagung Alpenweide- stein durch. Die Kursziele konnten in fachlicher Hinsicht viehverkehr in Bayern wurden zu Jahresbeginn die Be- vollumfänglich erfüllt werden. dingungen zur grenzüberschreitenden Viehsömmerung Die enge Zusammenarbeit mit den massgeblichen kan- erörtert und beschlossen. Ein Lokalaugenschein im tonalen Stellen und schweizerischen Bundesbehörden ge- vorarlbergischen Silbertal zu Beginn der Weidesaison staltete sich in gewohnter Weise zu beiderseitigem Nutzen. versprach zum damaligen Zeitpunkt auseichende Vor- Die Möglichkeit zur Vertretung der liechtensteinischen In- kehrungen zur Vermeidung der Tuberkulose-Übertra- teressen im Gemischten Veterinärausschuss Schweiz – EU, gung vom Wildbestand auf das Alpvieh. die mit den betroffenen ostschweizerischen Kantonen und dem schweizerischen Bundesamt für Veterinärwesen ab- Aus- und Weiterbildung gestimmte Zeugnisgestaltung für den Alpenweide-Viehver- Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter absolvierten die kehr gegenüber dem österreichischen Bundesministerium angezeigten fachspezifischen Aus- und Weiterbildungen. für Gesundheit sowie die Vereinbarung mit der Imkerorga- Im Rahmen der Jagdprüfungskurse wurden die Lek- nisation apisuisse zur Sicherstellung der Dienstleistungen tionen « Wildkrankheiten » und « Wildbrethygiene » ver- des Bienengesundheitsdienstes sind ebenso Ausdruck da- mittelt und zugleich bereits aktive Jäger zu fachkun- für, wie die vom ALKVW mit dem schweizerischen Bundes- digen Personen weitergebildet, welche die notwendigen amt für Landwirtschaft zum Abschluss gebrachte Verein- Kenntnisse zur jagdlichen Wildbretbeurteilung erworben barung zwischen der Schweiz und Liechtenstein betreffend haben. tierische Nebenprodukte und Schlachtabgaben. Rechtssetzung Allgemeines Folgende Rechtsakte wurden zuhanden der Regierung vorbereitet: Amtsorganisation Erlass Das Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen – Sömmerungsverordnung, LGBL. 2013 Nr. 182 verfügte gegenüber dem Vorjahr unverändert über 9 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Planstellen mit ins- Änderung gesamt 710 Stellenprozenten. Ein Mitarbeiter belegte im – Verordnung über die Abänderung der Messverord- Teilzeit-Einsatz eine Ausgleichsstelle. nung, LGBl. 2013 Nr. 178 Im zweiten Halbjahr wurde erneut ein Lehrling aus- – Verordnung betreffend die Abänderung der Verord- gebildet. Einer liechtensteinischen Studentin der Ernäh- nung über die Ausrichtung von Beiträgen an die Ko- rungswissenschaften wurde ein vierwöchiges Praktikum sten für die Entsorgung von tierischen Nebenpro- geboten. dukten, LGBl. 2013 Nr. 240 – Vereinbarung zwischen der Schweizerischen Eidge- Internationales nosssenschaft, handelnd durch das Bundesamt für Wie zuletzt im Jahr 2010 war Liechtenstein auch bei der Landwirtschaft BLW, und dem Fürstentum Liechten- Verabschiedung des Beschlusses Nr. 1 / 2013 des Ge- stein, handelnd durch das Amt für Lebensmittelkon- mischten Veterinärausschusses Schweiz – EU vertre- trolle und Veterinärwesen ALKVW, betreffend der ten. Damit wurde auch die Äquivalenz der in Liechten- Verrechnung der Beiträge an die Kosten für die Ent- GESELLSCHAFT

sorgung von tierischen Nebenprodukten mit den Ge- achtungen wurden als wichtiges Instrument zur Über- | 191 bühren für den Tierverkehr sowie mit den Schlachtab- prüfung von spezifischen Norm-Anforderungen erkannt gaben, LGBl. 2013 Nr. 375 und etabliert.

Qualitätssicherung Lebensmittelsicherheit Im Jahr 2013 stand die Optimierung von Prozessen im Vordergrund. Im Besonderen wurde dabei die Schnitt- Im Jahr 2013 wurden 252 Inspektionen durchgeführt stellen-Problematik zu diversen Datenbanken angegan- und 230 Proben untersucht. Zwei Lebensmittelbetriebe gen. Durch die Revision der Norm ISO / IEC 17020 war wurden wegen der Herstellung von gesundheitsgefähr- zudem eine umfassende Prüfung des Systems notwen- denden Lebensmitteln bzw. einer wegen verbotenen dig, um allfällige Diskrepanzen zu eruieren und notwen- Anpreisungen für ein Lebensmittel verzeigt. Die Kon- dige Schritte zu deren Behebung einzuleiten. trollbereiche der Weinlesekontrolle, der Honig- und der Auch die Qualität der Internen Kontrolle des Amtes Pilzkontrolle wurden vom ALKVW fachlich betreut, je- unterstand dem Optimierungsprozess. Vor-Ort-Begut- doch von externen Kräften ausgeführt. GESELLSCHAFT

192 | Ergebnisüberblick der Betriebsinspektionstätigkeit 2013 Zeichenerklärung für Beanstandungsgründe Legende der Abkürzungen A = Selbstkontrolle Summe I = Inspektionen (inkl. Beanst., ohne NK) B = Lebensmittel Summe I / B = Inspektionen mit Beanstandungen C = Prozesse und Tätigkeiten Summe NK = Anzahl Nachkontrollen (NK) D = Räumlich-betriebliche Voraussetzungen

Betriebskategorie Anzahl Betriebe Anzahl Beanstandungsgründe in den Beurteilungsbereichen

Summe Summe Summe A B C d I I / B NK

A1 Industrielle Verarbeitung von tierischen Rohstoffen 2 1 1 A2 Verarbeitung von pflanzlichen Rohstoffen 1 1 1 A3 Getränkeindustrie 1 0 A4 Produktion von Gebrauchsgegenständen 1 0 A5 Diverse 1 0 B1 Metzgereien, Fischhandlungen 7 4 2 3 2 3 3 B2 Käsereien, Molkereien 4 1 2 1 1 1 B3 Bäckereien, Konditoreien 3 1 1 1 1 1 B4 Getränkehersteller 4 0 B5 Landwirtschaftsbetriebe mit Verkauf ab Hof 6 3 1 3 3 3 3 B6 Diverse 1 0 C1 Grosshandel (v.a. Getränke- und Weinhandel) 4 1 1 1 1 C2 Verbraucher- und Supermärkte 27 8 3 5 5 2 C3 Klein- und Detailhandel, Drogerien 11 1 1 1 C4 Versandhandel 1 1 1 1 1 C5 Handel mit Gebrauchsgegenständen C6 Diverse 2 0 D1 Kollektivverpflegungsbetriebe 131 45 23 28 22 32 20 D2 Cateringbetriebe, Party-Services, Saalküchen, Jahrmärkte 27 1 1 1 1 D3 Spital- und Heimbetriebe 18 2 1 2 1 D5 Diverse E1 Trinkwasserversorgungen

Total 2013 252 70 31 45 37 49 30 (28 %)

Total 2012 255 65 29 46 17 55 22 (26 %)

Total 2011 229 63 21 39 14 43 25 (28 %)

Total 2010 249 75 37 45 12 54 37 (30 %)

Total 2009 163 67 33 47 12 38 2 (41 %) GESELLSCHAFT

Die nachstehende Tabelle zeigt die prozentuale Verteilung der Beanstandungsgründe bezogen auf die Inspektionen | 193 mit Beanstandungen:

Beurteilungsbereich

2013 2012 2011 2010 (%) (%) (%) (%)

A: Selbstkontrolle 64 71 62 60 B: Lebensmittel 53 26 22 16 C: Prozesse und Tätigkeiten 70 85 68 72 D: Räumlich-betriebliche Voraussetzungen 43 34 40 49

Untersuchungstätigkeit Übersicht Untersuchungstätigkeit

Warengattung untersuchte beanstandete Beanstandungsgrund, Mehrfachbeanstandung einer Probe möglich Proben Proben (prozentualer Anteil der beanstandeten Proben)

Diverse Untersuchungen: Anzahl N1 N2 N3 N4 N5 N6 N7 Total der Proben aus den ( % des Proben- Warengattungen 01 – 81 totals)

2013 230 53 14 9 35 0 0 0 0 (23) (26) (17) (66)

2012 205 47 11 2 36 0 0 0 0 (23) (23) (4) (77)

2011 212 44 10 4 29 0 1 0 0 (21) (22) (9) (66) (2)

2010 282 50 10 6 34 0 0 0 0 (18) (20) (12) (68)

2009 292 61 16 9 28 0 12 0 1 (21) (28) (16) (46) (21) (2)

Zeichenerklärung: N1 Kennzeichnung N5 Verunreinigung (Fremd- und Inhaltsstoffe) N2 Zusammensetzung N6 Art der Produktion (GUB / GGA, Bio) N3 Mikrobiologisch N7 Andere N4 Physikalisch (Fremdkörper)

Probenprovenienz

Untersuchte Proben Beanstandete Proben

2013 2012 2011 2010 2013 2012 2011 2010 (%) (%) (%) (%)

Lebensmittelgesetzgebung 189 163 169 229 45 40 38 38 unterstellte Proben (24) (25) (22) (17)

Nicht der Lebensmittel- 89 42 43 53 8 7 6 12 gesetzgebung unterstellte Proben (9) (18) (14) (23) GESELLSCHAFT

194 | Trink-, Bade- und Duschwasserkontrolle präventionsgesetzes 9 Betriebe gebüsst. Zum Jahresende Die Trinkwasserüberwachung zeitigte durchwegs er- wurden unter den Gastronomiebetrieben 36 als Raucher- freuliche Befunde. Auch im Trinkwasserbereich sind die betriebe und 22 als Raucherraumbetriebe geführt. Betreiber, also die Wasserversorgungen, zur Selbstkon- Weiters wurde die Kennzeichnung des Rauchverbots trolle verpflichtet. Das ALKVW überwacht diese Selbst- auf Aussenarealen von Schulen sowie Begegnungs- und kontrolltätigkeit und kann den Wasserversorgungen ein Betreuungsstätten von Kindern und Jugendlichen mit sehr gutes Zeugnis ausstellen: Eigenverantwortung und den Gemeinden begutachtet, adäquate Lösungen mit Selbstkontrolle werden ernst genommen und gewissen- den verantwortlichen Gemeindevertretern erarbeitet haft ausgeführt. Die Befunde der Wasseruntersuchungen und in der Folge die rechtskonforme Signalisation mit- waren 2013 im Allgemeinen einwandfrei. tels Schildern und Aufklebern veranlasst. Das Trinkwasser von vier Alpbetrieben und einer Berghütte wurde mikrobiologisch kontrolliert und für in Eichwesen Ordnung befunden. Die Hallenbäder der Gemeinden Eschen, Schaan, Allgemeines Triesen, Balzers und des HPZ in Schaan wurden je ein- Die mit dem Eidgenössischen Institut für Metrologie mal inspiziert. Die geprüften chemischen und mikrobio- (METAS) für 2013 abgeschlossene Zielvereinbarung sah logischen Parameter des Badewassers gaben zu keiner wie in der Schweiz vor, dass bei 80 % der Importeure Beanstandung Anlass. von Fertigpackungen gleicher Nennfüllmengen aus Bei Kontrollen in Hotels mussten sechs von acht Ba- Drittstaaten (nicht-EU-Staaten), Kontrollen durchgeführt dewasserproben beanstandet werden. Die mikrobiolo- und Lose gezogen werden. Zudem sollten 95 % der Tan- gische Wasserqualität und Selbstkontrolle in den über- klastwagen für Mineralöle eine gültige Eichung aufwei- prüften Freischwimmbädern war dagegen einwandfrei. sen. Die erste Vorgabe wurde zu 100 % erfüllt, wogegen Die regelmässige Selbstkontrolle des Naturbadesees nur 50 % der in Verkehr befindlichen Tanklastwagen am in der Sport- und Freizeitanlage Grossabünt durch die Jahresende eine gültige Eichung aufwiesen. Anlässlich Gemeinde wurde intensiv begleitet. Dabei konnte fest- der Tagung der Aufsichtsbehörden wurde die stichpro- gestellt werden, dass die biologische Aufbereitung des benweise Überprüfung des verbotenen Verkaufs « brutto Wassers funktioniert. für netto » als koordiniertes Ziel 2014 mit dem METAS Das Wasser des Stausees Steg war anlässlich der Be- vereinbart. probung in mikrobiologischer Hinsicht wiederum tadellos. Die von der Landespolizei eingesetzten Atemalkohol- Das Duschwasser von drei Altersheimen, drei Sport- messgeräte wurden durch einen METAS-Vertreter in Be- anlagen und zwei weiteren öffentlichen Gebäuden wurde gleitung des ALKVW direkt in Vaduz vor Ort geprüft. auf Legionellen überprüft. Alle Anlagen wiesen einwand- Bereits im Vorjahr hatte das METAS mangelhafte freies Wasser auf. Ein so guter Befund wurde noch nie Elektrizitätszähler der Liechtensteinischen Kraftwerke festgestellt. beanstandet. Gegen die ergangene Verfügung zum Aus- tausch der beanstandeten Elektrizitätszähler erhoben die Nichtraucherschutz LKW in Bezug auf den terminlichen Ablauf der Ausser- Die Kontrolle auf Einhaltung der Bestimmungen zum betriebnahme erfolgreich Beschwerde. Das ALKVW geht Nichtraucherschutz erfolgte im Rahmen der Lebensmittel- davon aus, dass zum Ende des Berichtsjahres noch ca. kontrolle und war wie üblich vorwiegend auf das Gastge- 25 % potentiell fehlerhafte Zähler am Netz gewesen sind. werbe zentriert. Es wurden wegen Übertretung des Tabak-

Eichungen

Art der Messmittel geeicht beanstandet verwarnt

Wiegegeräte: Ladenwaagen, Industriewaagen, Brückenwaagen (200 g bis 60 Tonnen) 483 38 0 Abgasmessgeräte: Benzinmotoren, Dieselrauch, Kombigeräte Durchlauf- 53 15 0 zähler: Zapfsäulen bei Tankstellen inkl. 2-Takt Säulen und Zusatzapparate 309 53 0 – darin enthalten: Gastankstellen: Hochdruck-Erdgastankstellen Längenmasse: Elektronische und mechanische Messkluppen, 4 2 0 Erst-, und Nacheichungen 0 0 0

Bei den Beanstandungen (12,5 %) handelt es sich um solche des Typs A (metrologische Gründe) und des Typs B (for- male Mängel). Erstere hatten zur Folge, dass das kontrollpflichtige Messmittel zum Zeitpunkt der Kontrolle nicht bzw. erst nach Korrektur für die Verwendung freigegeben werden konnte. GESELLSCHAFT

Inspektionen | 195 Hersteller von industriellen Fertigpackungen 8 Hersteller, 131 Lose, 5 Lose beanstandet Marktüberwachung 12 Waagen, 5 Tanksäulen und 1 APG Nachschau 5 Waagen und 3 Durchlaufzähler, 1 Zähler beanstandet

Veterinärwesen

Statistikdaten

Tierart Anzahl Halter + / - gegenüber Vorjahr Anzahl Tiere* + / - gegenüber Vorjahr

Rindvieh 94 ± 0 6'010 -277 Pferde 92 -7 466 -46 Schweine 13 -1 1'655 -84 Schafe 41 -2 3'522 -278 Ziegen 26 -2 284 -104 Imker 98 -1 **977 +130 Hunde ***2'036 +19

* auf Basis landwirtschaftlicher Selbstdeklaration bzw. der Tierverkehrsdatenbank, soweit nicht anders angegeben ** entspricht Anzahl Bienenvölker, Quelle: Liechtensteiner Imkerverein, Völkerzählung April 2013 *** Anzahl der in Liechtenstein gemeldeten Hunde per 31.12.2013, Quelle: Anis Datenbank

Tiergesundheit

Tierseuchenbericht Das Auftreten der Pseudotuberkulose in einem grösseren Ziegenbestand führte zu einem aufwändigen Sanierungs- verfahren, welches vom Beratungs- und Gesundheits- dienst für Kleinwiederkäuer (BGK) begleitet wurde. Das Infektionsgeschehen bzw. dessen Bekämpfung führte zu umfangreichen Verlusten wertvoller Zuchttiere. Bei 25 Rindern wurde die Tuberkulose-Infektion mit- tels Intrakutan- bzw. Bluttests festgestellt. Zufolge der frühen Intervention bestehen gute Aussichten, dass keine weiteren Tiere angesteckt wurden.

Länderübergreifende Tierseuchengruppe Auch 2013 wurden insgesamt 4 Tage in die Aus- und Weiterbildung der Mitglieder der länderübergreifenden Tierseuchengruppe SG AR AI FL (TSG) investiert (Kader- tag, Kadervorkurs und 2-tägiger Wiederholungskurs). Im Berichtsjahr zeichnete das ALKVW für die Aus- und Wei- terbildung der Tierseuchengruppe und der amtstierärzt- lichen Fachleute verantwortlich. Die auf zwei topografisch völlig unterschiedlichen Tierhaltungsbetrieben der Gemeinde Schellenberg durchgeführten Wiederholungskurse der zwei TSG-Züge verliefen fachlich einwandfrei. Die Übungsziele mit einer weitläufigeren Verschiebung der TSG, die Übernachtung der Truppe nahe den Schadenplätzen sowie der Mate- rialeinsatz mit praktischen Schleusenübungen inklusive Retablierung wurden erreicht. Die Übung liess auch den einen oder anderen Handlungsbedarf erkennen. GESELLSCHAFT

196 | Prophylaxe

Tierkrankheit / -seuche Massnahme / n

Rauschbrand Vorsorgliche Schutzimpfung von 426 Rindern, die zur Sömmerung auf gefährdete Alpen in Vorarlberg ver- bracht wurden

Bekämpfung

Tierkrankheit / -seuche Massnahme / n

Moderhinke 35 Schafbetriebe befanden sich 2013 im 3. Sanierungsjahr und können als Moderhinke-frei betrachtet wer- den. Die Zahl sanierter Betriebe hat gegenüber 2012 leicht zugenommen.

Tuberkulose Infolge der Tuberkulose-Erkrankung eines in Vorarlberg gealpten Rindes wurden im Rahmen mehrerer Ab- klärungsstufen insgesamt 468 Rinder aus 13 Rinderhaltungsbetriebe auf Tuberkulose mittels Intrakutantest und Y-Interferon- bzw. ELISA-Test untersucht: 25 Rinder wurden als TBC-infiziert erkannt und geschlachtet. Bei der Fleischkontrolle wurden keine tuberkulösen Veränderungen festgestellt und der Erreger in der PCR nicht nachgewiesen.

Varroatose Sommer- / Herbstbehandlung mit Thymovar und Ameisensäure; Anweisung, die Behandlungen flächende- ckend bis zum 31.07.13 abzuschliessen. Restentmilbung mit Oxalsäure.

BVD / MD (Bovine 2013 wurden zur Überwachung der BVD-Freiheit der Liechtensteiner Rinderpopulation in Klein- und Spezial- Virusdiarrhoe, betrieben ohne Milchproduktion insgesamt 306 neugeborene Kälber mittels Ohrstanzproben getestet. Von Mucosal disease) 49 milchserologisch überwachten Betrieben zeigten 8 Bestände einen auffälligen Titeranstieg, sodass die nachgelagerte serologische Untersuchung einer repräsentativen Jungtiergruppe notwendig wurde. In 5 wei- teren Milchbetrieben wurde das Tankmilchresultat gleichfalls über die Untersuchung einer Jungtiergruppe abgesichert. Von den Betrieben ohne Milchproduktion wurden 2013 insgesamt 5 Betriebe über das obligate Jungtierfenster untersucht. Sämtliche Ergebnisse haben die BVD-Freiheit von Liechtenstein bestätigt.

Sauerbrut Im Berichtsjahr wurden keine Neuausbrüche festgestellt. Die aus dem Vorjahr bestehende Bienensperre konnte nach günstigem Befund im Frühjahr aufgehoben werden. Einige am Rhein gelegene Bestände muss- ten wegen ihrer Lage im 1 km-Perimeter zu st. gall. Seuchenherden gesperrt werden. Im Spätherbst 2013 musste zufolge eines Ansteckungsverdachts über einen Bestand die Verbringungssperre bis zur endgültigen Klärung im nächsten Frühjahr verhängt werden.

Überwachung

Tierkrankheit / -seuche Massnahme / n

BSE (Bovine spon- UP: Normalschlachtung – 1 Gehirnprobe: negativ giforme UP: Krankschlachtung – 5 Gehirnproben: negativ Encephalopathie) (Notschlachtlokal Pilgerbrunnen, Gams) UP: umgestanden / getötet – 136 Gehirnproben: negativ (TMF, Bazenheid)

Leukose / EBL 34 Rinder aus 2 Betrieben getestet: alle negativ Risikobasierte serologische Tankmilchuntersuchung von Milchproduzenten negativ

Aujeszkysche Krankheit 6 Schweineblutproben aus 1 Bestand getestet: alle negativ

PRRS 6 Schweineblutproben aus 1 Bestand getestet: alle negativ GESELLSCHAFT

| 197 Tierkrankheit / -seuche Massnahme / n

IBR / IPV (Infektiöse Stichprobenuntersuchungen: 34 Rinder aus 2 Betrieben und 12 Zuchtstiere aus 8 Betrieben getestet: alle ne- Bovine Rhinotra- gativ; Risikobasierte serologische Tankmilchuntersuchung von Milchproduzenten negativ cheitis)

Tuberkulose Im Sinne eines Früherkennungsprojektes wurden im Zeitraum 11.05. bis 09.12.13 23 Stück Rotwild beprobt. Bei keinem Tier wurde der Tuberkulose-Erreger nachgewiesen. Unter den Probanden befinden sich17 weib- liche Stücke und sechs Hirsche. Neun Stücke gehören eindeutig der Altersklasse an und zwei der Jugend- klasse. Die Kondition der beprobten Tiere war mit Ausnahme von zwei Tieren durchwegs gut. Bei drei Tieren wurden Organveränderungen festgestellt, die aber in keinem Zusammenhang zur Tuberkulose standen. Trotz vorhandener Verbesserungspotentiale wurde das Projektziel einer aussagekräftigen Stichprobe erreicht. Die vorliegenden Ergebnisse lassen die angestrebte Aussage zum Gesundheitszustand und die Schlussfolge- rung zu, dass derzeit keine Anhaltspunkte für Tuberkulose im liechtensteinischen Rotwildbestand vorliegen.

Brucella melitensis 18 Ziegen und 25 Schafe aus 4 Betrieben getestet: alle negativ Brucella abortus Keine Rinder auf Brucella abortus bang getestet. 20 Blutproben aus 2 Schafbeständen wurden für die Serum- bang (Brucellose) datenbank sichergestellt.

CAE (Caprine Ar- Integriert in den Schweizer Stichprobenplan wurden 2013 keine CAE-Untersuchungen in Ziegenbeständen thritis Encephalitis) durchgeführt.

Blauzungenkrankheit Der seit Ende 2010 überwachte Ziegenbestand wurde weiter wissenschaftlich abgeklärt. Es zeigte sich eine für andere Blauzungenviren in dieser zeitlichen Ausprägung (19-25 Monate) noch nie beschriebene Persistenz des Virus (BTV-25) in den Tieren der infizierten Herde. Die Tiere sind klinisch inapparent infiziert, wogegen die lang anhaltende Infektionsdauer epidemiologisch bedeutsam ist.

S. enteritidis 7 Geflügelherden von2 Haltern wiederholt untersucht (bakt. Unters. von Staub- und Kotproben, Eierproben): (Salmonellose) alle negativ

Abortabklärungen 2013 wurden in 4 Rinderbetrieben je 1 Abortfall untersucht. Es wurden keine Aborterreger nachgewiesen.

Tollwut (Rabies) 3 Kontrollfüchse negativ

Fuchsräude In den Gemeindegebieten Mauren, Eschen, Schaan und Triesenberg wurden im Berichtsjahr 2013 wieder mehrere an Räude (Sarcoptes) erkrankte Füchse erlegt bzw. tot aufgefunden.

Gamsblindheit In mehreren Revieren am Triesenberg wurden Gemsen mit nachgewiesener Gamsblindheit erlegt. In einem Fall wurde eine Mischinfektion mit Moraxella ovis nachgewiesen.

Fleischhygiene ren im Jahr 2013 nicht zu beanstanden. Ebenso ergab Im Jahr 2013 war in Liechtenstein nur noch ein Schlacht- die Trichinenuntersuchung aller Schlachtschweine ein betrieb tätig und bewilligt, in dem insgesamt 698 Nutz- negatives Ergebnis. tiere geschlachtet wurden. Gegenüber dem Vorjahr ent- Die Verteilung der Gesamtzahl geschlachteter Tiere spricht dies einer weiteren Reduktion des Schlachtauf- auf die einzelnen Schlachttiergattungen kann aus der kommens um 5,7 %. Sämtliche zentral in der Fleisch- nachfolgenden Tabelle entnommen werden. Die entspre- kontrolldatenbank des Bundes (FLEKO) dokumentierten chenden Gesamtzahlen aus den Jahren 2011 und 2012 Befunde der Schlachttier- und Fleischuntersuchung wa- sind zu Vergleichszwecken angeführt. GESELLSCHAFT

198 | Berichtsjahr Kalb Rd sa Zg se Pf Zwi Kan Gef < 6 Wo > 6 Wo

2013 0 92 224 133 249 0 0 0 0

davon beanstandet 0 0 0 0 0 0 0 0 0

2012 0 111 244 105 280 0 0 0 0

2011 0 105 249 149 295 0 0 0 0

Legende: Rd: Rind, Sa: Schaf, Zg: Ziege, Se: Schwein, Pf: Pferd, Zwi: Zuchtwild, Kan: Kaninchen, Gef: Geflügel

Zwei kleine Schlachtbetriebe stellten am Ende des Vor- jahres ihre Tätigkeit ein. Als Folge davon und in Analo- Tierart Anzahl geniessbar Ungeniessbar gie zu den Schlachtzahlen gingen auch die Kosten der tierärztlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung im Rinder > 24 Mte 3 3 Jahr 2013 um 12 % zurück. Von den Gesamtkosten der Rinder 6 W – 24 Mte 1 1 Schlachttier- und Fleischuntersuchung trägt die öffent- Kalb liche Hand 62 %. Schaf Die lebensmittelrechtliche Kontrolle der Schlacht- Ziege und Fleischverarbeitungsbetriebe fokussierte 2013 auf Schwein die Umsetzung der betrieblichen Selbstkontrollver- Wild pflichtung. Mängelhafte Rückverfolgbarkeit der Fleisch- Pferd herkunft, Hygiene- und Kennzeichnungsmängel sowie fehlende Überwachung sicherheitsrelevanter Produkti- Total 4 4 0 onsschritte waren in diesen Betrieben wiederholte Be- anstandungspunkte, deren Behebung in Einzelfällen nur über behördliche Intervention in Form von Nachkontrol- Über die normale Frequentierung im Rahmen des Not- len, Bussen und Beugestrafen erreicht werden konnte. schlachtwesens hinausgehend wurde im Jahr 2013 im Die Verwendung des 2012 eingeführten Wildanhängers Schlachtlokal Pilgerbrunnen die Schlachtung von 8 Tb- als Mittel zur rechtskonformen Herkunfts- und Genus- infizierten Tieren vorgenommen. stauglichkeitsbescheinigung von Wild aus freier Wild- bahn wurde durch wiederholte Aufklärung und verstär- Planmässige Grundkontrollen in der Nutztierhaltung kte Kontrollen sowohl in der Jägerschaft als auch im In Anwendung der gesetzlichen Bestimmungen der Kon- fleischverarbeitenden Gewerbe in der täglichen Arbeits- trollkoordinationsverordnung (VKKL, SR 910.15) müssen routine etabliert. jährlich 25 % der landwirtschaftlichen Betriebe mit Nutz- tierhaltung einer Grundkontrolle zwecks Überprüfung Notschlachtwesen der Einhaltung von Bestimmungen der Tierarzneimittel-, Aus Sicherheitsgründen werden seit 2006 kranke und Tierseuchen-, Tierschutz-, Lebensmittel-, Umweltschutz- verunfallte Nutztiere aus Liechtenstein getrennt von der und Landwirtschaftsgesetzgebung kontrolliert werden. Schlachtung gesunder Tiere im Notschlachtlokal « Pil- Dieser umfangreiche Kontrollauftrag wird in Liechten- gerbrunnen » in Gams geschlachtet. Um der heimischen stein in Kooperation mit dem Amt für Umwelt wahrge- Landwirtschaft den Zugang zu dieser Schlachtstätte dau- nommen, wobei die im Zusammenhang mit der Tierhal- erhaft sicher zu stellen, beteiligt sich das Land an den tung und Tierproduktion stehenden Überprüfungen von Unterhaltskosten dieser Einrichtung. einem Amtstierarzt des ALKVW durchgeführt werden. Die Aufteilung der einzelnen Notschlachtungen nach Im Jahr 2013 wurden insgesamt 38 nutztierhaltende Schlachttierkategorie kann der nachfolgenden Tabelle Betriebe, darunter 13 Milchproduktionsbetriebe einer entnommen werden. amtstierärztlichen Grundkontrolle unterzogen und die Ergebnisse in der Kontrolldatenbank « Acontrol » syste- matisch erfasst und ausgewertet.

Ergebnisse Tierarzneimittel / Tiergesundheit / Tierverkehr Über die in den verschiedenen Tierhaltungssparten fest- gestellten Mängel in den Kontrollbereichen Tiergesund- heit, Tierarzneimitteleinsatz und Tierverkehr gibt die nachfolgende Tabelle Auskunft. GESELLSCHAFT

Haupttierart Anzahl planmässig Anzahl Betriebe mit Mängeln im Kontrollbereich | 199 geprüfter Betriebe Tiergesundheit Tierarzneimittel Tierverkehr

Rind 24 1 21 11 Schaf 6 1 5 1 Ziege 0 0 0 0 Schwein 1 1 1 1 Pferd 7 0 2 2

Total (%) 38 (100 %) 3 (8 %) 29 (76 %) 16 (42 %)

Gegenüber der Kontrollauswahl 2012 haben die im Jahr 2013 überprüften Betriebe in allen drei Kontroll- Milch- Kontrollpunkte des fehlbare Milch- bereichen deutlich weniger Beanstandungen gezeigt. hygiene Kontrollbereichs produzenten (%) Trotz dieser Verbesserung zeigt der Umgang mit Tier- arzneimitteln weiterhin die höchste Beanstandungs- Milchlagerräume und milchführende quote, gefolgt von Mängeln im Tierverkehr und bei der Anlagen in korrektem Zustand 30 Tiergesundheit. Korrekte Wartung der Melkanlage 23 Über die häufigsten Mängel in den Kontrollbereichen Euterkontrollen monatlich durchgeführt 15 Tierarzneimittel, Tiergesundheit und Tierverkehr gibt Milchlagerräume und milchführende die nachfolgende Tabelle Aufschluss (Anmerkung: Die Anlagen sauber 15 Prozentangaben beziehen sich auf die Gesamtheit der 38 kontrollierten Nutztierhaltungsbetriebe). Ergebnis Tierschutzüberprüfung Als Bestandteil der amtstierärztlichen Grundkontrolle Kontroll- Kontrollpunkte des fehlbare werden die ausgewählten Betriebe zeitgleich einer Tier- bereich Kontrollbereichs Betriebe (%) schutzkontrolle unterzogen. Das Ergebnis der Kontrollen aufgegliedert nach Mängeln in baulicher und qualitativer Tierarzneimittel Hinsicht ist in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet. Tierärztliche Betriebsbesuche gemäss TAM-Vereinbarung absolviert 39 Inventarliste korrekt geführt 34 Haupt- Anzahl Anzahl Betriebe mit Korrekte Lagerung von TAM 28 tierart planmässig Mängeln im Bereich Behandlungsjournal korrekt geführt 28 geprüfter TAM-Vereinbarung vorhanden 21 Betriebe Baulicher Qualitativer Tierärztliche Signatur vorhanden 10 Tierschutz Tierschutz % % Tiergesundheit Gesundheit u. Pflege der Tiere in Ordnung 8 Rind 24 7 7 Schaf 6 0 2 Tierverkehr Ziege 0 0 0 Vorschriftsmässige Kennzeichnung Schwein 1 0 0 aller Tiere 30 Pferd 7 2 2 Alle Tierarten gemeldet 8 Tierbestand stimmt mit TVD überein 5 Total 38 (100 %) 9 (23 %) 11 (29 %) Begleitdokumente korrekt ausgefüllt 3

Auch im Jahr 2013 musste in einem Landwirtschaftsbe- Ergebnis Milchhygienekontrolle trieb infolge mehrfacher, schwerwiegender Verstösse Im Rahmen der Grundkontrolle bei 13 Betrieben wurden in gegen die Tierschutzgesetzgebung ein Tierhalteverbot 8 Betrieben (63 %) ein oder mehrere Mängel festgestellt. verfügt werden. Eine detaillierte Darstellung der festgestellten Män- gel und deren Häufigkeit kann aus der nachfolgenden Andere Vollzugsaufgaben im Rahmen der Tierschutz- Tabelle entnommen werden (Anmerkung: Die Prozen- gesetzgebung tangaben beziehen sich auf die Gesamtheit der 13 kon- Zu den weiteren Vollzugsaufgaben der Amtsstelle gehört trollierten Milchproduktionsbetriebe): die Bewilligung und Kontrolle der privaten und gewerb- GESELLSCHAFT

200 | lichen Wildtierhaltungen. Daneben unterliegen gewerbs- lichen Gesundheits- bzw. Handelspapiere ausstellen zu mässige Tierhaltungen, Tierzuchten und Tierheime alle können. Aufgrund von Meldungen marktbeteiligter Or- 2 Jahre der amtstierärztlichen Kontrolle. Tierausstel- ganisationen wurde in 5 Landwirtschaftsbetrieben die lungen, Kleintiermärkte und Tierbörsen, bei denen mit mehrfache Überprüfung der Milchhygiene bzw. der Tieren gehandelt wird, bedürfen ebenso der Bewilligung rechtskonformen Tierkennzeichnung erforderlich. des ALKVW. Stallneubauten, deren Ausgestaltung und Die nachfolgende Tabelle gibt Aufschluss über die Infrastruktur werden auf Einhaltung der tierschutzrecht- Verteilung der Kontrollen nach den Gesichtspunkten lichen Mindestnormen geprüft. Zudem sind bei Sport- Tierart und Inspektionsgrund: veranstaltungen und Leistungsschauen mit Tieren die tierseuchen- und tierschutzrechtlichen Anforderungen einzuhalten. Tierart Rd sa se Zg Pf He Wi Ktz Hd Gef Inspektionsgrund

Aufgabenbereich Anzahl Bemerkungen Tierschutz / Tierhaltung 20 7 12 2 2 1 2 1 Tiergesundheit / Beurteilung Baugesuche 7 4 Unterland, 3 Oberland Tierseuchen 3 1 Wildtierhaltungs- Tierkennzeichnung / kontrollen, privat 8 Neu: 1, bestehend: 7 Tierverkehr / CITES 3 12 Wildtierhaltungs- Milchhygiene 4 kontrollen, gewerblich 1 Werbefilm mit Raubtier Kontrolle von Tierheimen und Total 30 7 24 2 3 1 2 1 gewerbliche Heimtierhaltungen 0 Stellungnahmen zu Tier- Legende: Rd: Rind, Sa: Schaf, Zg: Ziege, Se: Schwein, Pf: Pferd, Wi: Wild, veranstaltungen 4 He: Heimtier, Gef: Geflügel, Hd: Hund, Ktz: Katze Tierversuche 1 Milchprüfung Im Jahr 2013 waren insgesamt 48 heimische Milchprodu- Gegenüber dem Vorjahr ist der Arbeitsaufwand mit der zenten in das Prüfsystem der Milchhof AG eingebunden. tierseuchen- bzw. tierschutzrechtlichen Prüfung und Die Anzahl beanstandeter Probenergebnisse bezo- Bewilligung von Veranstaltungen mit Tieren (Sportver- gen auf die verschiedenen Qualitätskontrollparameter anstaltungen, Tierausstellungen) um 66 % gesunken, kann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden. während der Verwaltungsaufwand mit der Prüfung von Baueingaben sowie der Inspektion von privaten und ge- Kontroll- Anzahl beurteilter Monatsmittel- davon werblichen Wildtierhaltungen gleich geblieben ist. parameter werte der Milchproduzenten beanstandet

Anlass-Kontrollen Keimbelastung 562 5 Im Berichtsjahr 2013 wurden insgesamt 70 Abklärungen Zellzahl 562 15 vor Ort durchgeführt, was gegenüber dem Vorjahr ei- Hemmstoff 562 0 ner Zunahme um 71 % entspricht. Die Überprüfung der rechtskonformen Tierhaltung war Anlass für insgesamt 47 Kontrollen vor Ort, von denen wiederum 27 durch An- Im Jahr 2013 musste über zwei Betriebe wegen mehrfach zeigen aus der Bevölkerung veranlasst wurden. Bei 17 wiederholter Überschreitung des gesetzlichen Zellzahl- dieser angezeigten Fälle (62 %) mussten tierschutzwid- bzw. Keimzahlhöchstwertes die Liefersperre verfügt rige Haltungszustände festgestellt und durch entspre- werden. Erfreulicherweise wurden im Berichtsjahr 2013 chende behördliche Massnahmen behoben werden. In keine hemmstoffhaltigen Milchproben auffällig. vier Fällen wurden die Widerhandlungen gegen Bestim- mungen des Tierschutzgesetzes an die Staatsanwalt- Viehsömmerung / Alpenweideviehverkehr schaft angezeigt. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 1530 Grossvieh-Ein- Weitere Abklärungen wurden auf begründeten Ver- heiten1 (GVE: Rinder, Equiden, Schafe und Ziegen) auf dacht hin durchgeführt bzw. von den Tierhaltern selbst Alpweiden gesömmert. Davon wurden 236 GVE grenzü- veranlasst mit dem Zweck, die aktuellen Haltungsum- berschreitend auf die sechs liechtensteinischen Eigenal- stände in Bezug auf deren Rechtmässigkeit amtlich über- pen nach Vorarlberg verbracht. Im Hinblick auf eine si- prüfen zu lassen. Aufgrund der Teilnahme an interna- chere und gefahrlose Untersuchung und Behandlung tionalen Turnieren bzw. dem Transport von Pferden in von Alptieren wurde erstmals die zweckmässige Ausstat- ausländische Deckstationen waren 2013 zahlreiche « Ex- tung von Sömmerungsbetrieben mit Fang- und Fixierein- portuntersuchungen » von Pferden notwendig, um die im richtungen verordnet. In diesem Zusammenhang wurde internationalen Tierverkehr geforderten veterinärrecht- auch die Fernapplikation von Tierarzneimitteln verbo- GESELLSCHAFT

ten. Zudem wurden Mutterkuhalpen zur Anbringung von Futtermittel | 201 Warntafeln an exponierten Wanderwegen verpflichtet. Auch im Berichtsjahr wurde in Zusammenarbeit mit der Zufolge nachgewiesener Tuberkulose-Einschlep- ALP (Agroscope Liebefeld-Posieux) ein industrieller Her- pung durch Rinder nach der Sömmerung in Vorarlberg steller von Heimtierfuttermitteln inspiziert. Veterinärsei- wurden rund 500 Rinder untersucht und 25 infizierte tig lag der Inspektionsschwerpunkt bei der Überprüfung Tiere geschlachtet. der Auflagen-Umsetzung aus dem Vorjahr, bei der Kon- trolle einer risikobasierten Wareneingangskontrolle / Prü- Grenzüberschreitender Tier- und Warenverkehr fung der Ausgangsprodukte (Schwerpunkt Lieferkette) Tiere und Tierprodukte (Fleisch und Fleischerzeug- sowie bei einer Überprüfung der baulich-betrieblichen nisse, Tierfutter, tierische Nebenprodukte) müssen beim Infrastruktur. Grenzübertritt mit wenigen Ausnahmen von einer amts- Die Zeugnis-Voraussetzungen für die Ausfuhr von tierärztlichen Bescheinigung begleitet sein. Diese Zertifi- Heimtiernahrung in die Zollunion der Republik Belarus, kate garantieren, dass die darin bezeichneten Tiere bzw. der Republik Kasachstan und der Russischen Föderation Waren definierte tierseuchen- bzw. lebensmittelrecht- wurden bearbeitet, Ausfuhrzeugnisse für den Export von liche Bedingungen erfüllen. Soweit erforderlich geht die- Heimtiernahrung nach Australien und Russland freige- ser Bescheinigung eine amtstierärztliche Untersuchung geben. bzw. Begutachtung von Tieren oder Waren voraus. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 584 derartige Bescheini- Beseitigung tierischer Nebenprodukte gungen ausgestellt. Dies entspricht in etwa dem Vorjah- Die vertraglich geregelte Entsorgung tierischer Neben- resaufkommen. Die Anzahl ausgestellter Zertifikate, ge- produkte erfolgte auch 2013 reibungslos über die Re- gliedert nach dem Gegenstand der Bescheinigung, kann gionale Tierkörpersammelstelle RTS Buchs sowie die der folgenden Tabelle entnommen werden. Tierkörperdirektabholung der TMF Extraktionswerk AG Bazenheid. Im Jahr 2013 mussten insgesamt 171 Tierkadaver von Warenbezeichnung Anzahl Bescheinigungen der TMF Extraktionswerk AG von liechtensteinischen Landwirtschaftsbetrieben abgeholt werden. Lebende Tiere (TRACES, Viehsömmerung) 97 An die Regionale Tierkörpersammelstelle in Buchs Tierfutter / tierische Nebenprodukte 383 wurden von Gemeinden, Privathaushalten und gewerb- Lebensmittel 70 lichen Fleischverarbeitungsbetrieben im Jahr 2013 ins- Andere Erzeugnisse 34 gesamt 140.68 Tonnen tierische Abfälle (Tierkadaver un- ter 200 kg, Fleisch- und Schlachtabfälle) geliefert. Gebunden an korrekte Geburts- und Abgangsmel- Einfuhren von Tieren und Tierprodukten, die nach den dungen bei der Schlachtung wurden immer noch Entsor- tierseuchenrechtlichen Vorgaben dokumentiert werden gungsbeiträge nach dem Gesetz über die Bekämpfung müssen, sind im TRACES-System abgebildet. Für das von Tierseuchen an die Tierhaltungsbetriebe – nach wie Jahr 2013 sind folgende Einfuhrsendungen dokumentiert: vor gleichsam als BSE-Reparaturzahlung – an die Tier- haltungsbetriebe ausgerichtet.

Warenbezeichnung Anzahl Bescheinigungen Vollzug Hundegesetz Die Hauptaufgaben im Bereich Hundewesen lagen auch Lebende Tiere 17 in diesem Jahr in der Bearbeitung der Biss- und Aggres- Tierische Nebenprodukte 22 sionsmeldungen sowie von Reklamationen. Viehhandel Das Amt sah sich auch im Jahr 2013 mit diversen Meldungen betreffend die Missachtung der Aufsichts- Im Jahr 2013 waren unverändert 6 Viehhandelspatentin- pflicht durch Hundehalter und von Aggressionsverhal- haber beim ALKVW gemeldet. Der gesamte Umsatz von ten / Belästigungen, insbesondere Lärmbelästigungen 3 Pferden wurde auch in diesem Jahr nur von einem ein- durch Hunde konfrontiert. Die eingegangen Meldungen zigen Patentinhaber erwirtschaftet. Die im abgelaufenen wurden durch Mitarbeiter des Amtes und wo nötig unter Drei-Jahres-Turnus vorgeschriebene Weiterbildung ha- Beizug der eigens zur Vollzugsunterstützung rekrutier- ben 3 der 6 lizenzierten Viehhändler absolviert. ten Fachexperten bearbeitet und die notwendigen Mass- nahmen angeordnet. Tierärzteschaft Im Berichtsjahr verfügten 9 Tierärzte über eine Bewil- ligung zur Berufsausübung. Die 9 Tierärzte waren in 6 Praxen tätig. Die Meldung zur grenzüberschreitenden tierärztlichen Dienstleistungserbringung durch eine ös- 1 Berechnung auf Basis der alpspezifisch verfügten Söm- terreichische Tierärztin wurde registriert. merungsdauer GESELLSCHAFT

202 | Fallarbeit die Kernkompetenz des Amtes. Die Klientenzahl Fall-Bearbeitung Anzahl Bemerkungen hat sich um 5 % auf 1'320 erhöht, dabei sind sowohl die Klientinnen und Klienten mit wirtschaftlicher Sozialhilfe Verletzung 12 6 Erwachsene und 5 Kinder (+7 %), die Klienten mit einer sozialpsychiatrischen Pro- beim Menschen (1x direkt von der KaPo SG zur blematik (-7 %) als auch die der Kinder- und Jugendhilfe Anzeige gebracht, 2x anonym) (+4 %) beinhaltet. Die Beteiligung am EU-Programm « Ju- Verletzung 7 5 Hunde, 1 Katze, 1 Reh (die gend in Aktion » wird unter dem Erasmusprogramm fort- beim Tier Katze musste erlöst werden, gesetzt. Für die Neuausrichtung der sozialen Versorgung das Reh wurde totgebissen) wurden strategische Handlungsfelder entwickelt, bei denen Aggressionsverhalten / 29 5 Aggressionsmeldungen, 14 in den nächsten Jahren die drei Projekte « Kernprozesse », Belästigung / Aufsichts- Belästigungen von Mensch und « Bedarfsplanung » und « Steuerung der Organisationen » im pflicht / Leinen- und / Tier sowie Verletzung der Auf- Fokus stehen. Mit den Einrichtungen der psychosozialen oder Maulkorbpflicht / sichtspflicht, 10 Lärmbelästi- Versorgung wurden auf der Fallebene wie auf der Koordi- Reklamationen Tier- gung sowie Reklamationen nationsebene vorbereitende Gespräche für eine reformierte haltung von Tierhaltern Zusammenarbeit geführt.

Bei Bissverletzungen, bei denen ein Mensch zu Schaden Kinder und Jugendliche gekommen ist, wurden die jeweiligen Hundehalter we- gen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung zur Der Kinder- und Jugenddienst wurde im Herbst in die Anzeige gebracht. Je ein Fall wurde diversionell mit einer beiden Fachbereiche « Kinder- und Jugendhilfe » und Busse von CHF 500 bzw. mit einer Probezeit von einem « Förderung, Schutz und Sucht » aufgeteilt. Bemerkens- Jahr vorläufig erledigt, wogegen die anderen Verfahren wert in der Kinder- und Jugendhilfe war das Aufkommen durch die Staatsanwaltschaft eingestellt wurden. Die ver- von Gruppen straffälliger Jugendlicher. Die Angebote waltungsrechtlichen Massnahmen wurden vom ALKVW der Elternbildung konnten wie geplant realisiert werden, angeordnet und verfügt. in der ausserhäuslichen Kinderbetreuung wurde das An- Im vergangen Jahr wurden 3 Neuanträge um Bewil- gebot auch ohne erhöhte Landesförderung ausgebaut. ligung der Haltung eines potentiell gefährlichen Hundes Im Fachbereich Förderung, Schutz und Sucht (Kinder- gestellt. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 3 Hundehal- und Jugendförderung) stand das Konzept der offenen Ju- ter festgestellt, die einen potenziell gefährlichen Hund gendarbeit im Vordergrund, dessen Umsetzung nun in ohne Haltebewilligung erworben hatten. Reichweite liegt. Ebenfalls zu diesem Fachbereich ge- Im Berichtsjahr wurden 2 Sachkundeprüfungen hört der Kinder- und Jugendschutz, in dem wieder ein durchgeführt, die beide bestanden wurden. Es wurden breites Spektrum an Aktivitäten zu verzeichnen war. Die 2 Sozialverträglichkeitsprüfungen (SVP) durchgeführt. Erarbeitung eines Konzeptes zum Umgang mit neuen Auch diese Verfahren konnten klaglos abgeschlossen Medien stach dabei hervor. werden. Fachbereich Kinder- und Jugendhilfe Im ersten Halbjahr war der Kinder- und Jugenddienst vermehrt mit Gruppen von straffälligen Jugendlichen be- fasst. Dies führte über die Fallführungen von einzelnen, Amt für Soziale Dienste gefährdeten Jugendlichen hinaus zu einem Austausch mit dem Schulamt, der Schulsozialarbeit und der Time- outschule. Es konnte ein vertiefter Einblick in das sozi- Amtsleiter: Heinz Schaffer interimistisch bis ale Netzwerk und in das Umfeld der Gruppen gewonnen 30.4.2013; Karl-Anton Wohlwend seit 1.5.2013 werden. Das war notwendig, um die Dynamik zu verste- hen und gegen abweichendes Verhalten Einzelner in die- Im Nachgang zu dem von der Regierung zurückgezogenen sen Gruppen arbeiten zu können. Bericht und Antrag Nr. 149 / 2012 betreffend die geplante Die Kinder- und Jugendhilfe war besonders häu- Verwaltungsreform im Amt für Soziale Dienste, fand im fig mit gerichtlich beauftragten Stellungnahmen zu Ob- Berichtsjahr im Amt für Soziale Dienste eine organisato- sorge- und Besuchsrechtsfragen in einvernehmlichen rische Überprüfung der Strukturen und Prozesse statt, so wie strittigen Verfahren befasst. Es war ein leicht wach- unter anderem im Bereich Kinder und Jugendliche sowie sendes Interesse von ungewollt kinderlosen Paaren an Erwachsenenhilfe. Im diesem Bericht wird auf die Bereiche Beratung zum Thema Adoption festzustellen. einzeln eingegangen und darauffolgend eine Gesamtüber- Die Fachgruppe gegen sexuellen Missbrauch von sicht zu den Klienten des Amtes erstellt. Danach werden Kindern und Jugendlichen, an der die Kinder- und Ju- Angaben zu internationalen Aktivitäten, zur Öffentlich- gendhilfe teilnimmt, befasste sich mit sechs Verdachts- keitsarbeit sowie zum Bereich Organisation gemacht. Das fällen. Die Fachgruppe bot themenspezifische Präsenta- ASD ist im Wandel begriffen. Trotz des Wandels bleibt die tionen in Schulen an. Sie hat gemeinsam mit dem LOSV GESELLSCHAFT

und dem Fussballverband eine Veranstaltung zum Thema Sexualität und Partnerschaft 1 (2) | 203 « Keine sexuellen Übergriffe im Sport » abgehalten. Bei Schwangerschaft von Minderjährigen 0 (1) dem vom Schulamt durchgeführten Präventionsprojekt gegen sexuellen Missbrauch « Mein Körper gehört mir » Probleme mit Fokus auf Kinder und Jugendliche wurden Eltern und Lehrpersonen über Melderechte und -pflichten sowie über die Anlaufstellen für Verdachtsmel- II) Vernachlässigung, Misshandlung, Missbrauch: Bei dungen informiert. 58 (56) Klienten wurden 59 (61) Problemstellungen er- Die « Multifamilienarbeit » an der Time-out-Schule fasst. Bei den Kernproblemen war bei Verdacht auf sexu- wird gemeinsam mit einer freischaffenden Psychothera- ellen Missbrauch ein Rückgang und bei sexuellem Miss- peutin geleitet. Ihr Ziel ist es, Jugendliche unter Einbin- brauch eine Zunahme festzustellen. dung der familiären Ressourcen wieder hin zur Schulfä- higkeit zu führen und positive Entwicklungen nachhaltig Verdacht auf Vernachlässigung 13 (13) abzusichern. Vernachlässigung 18 (19) Auf Einladung der Realschule Eschen nahm ein Sozi- Verdacht auf sexuellen Missbrauch 3 (6) alarbeiter der Kinder- und Jugendhilfe im Rahmen eines Sexueller Missbrauch 2 (0) Elternabends gemeinsam mit der Landespolizei und Verdacht auf Misshandlung 16 (15) der Bewährungshilfe an einer Podiumsdiskussion zum Misshandlung 7 (6) Thema « Straffälligkeit bei Jugendlichen » teil. An der Ver- anstaltung der Landespolizei zum Thema « Drehscheibe Kernprobleme der Kinder und Jugendhilfe Menschenhandel », an der das Amt auch mitwirkte, ging es um die behördenübergreifende Intervention bei Bette- III) Erziehungsberechtigte: Bei 154 (144) Klienten wur- lei von Minderjährigen. Diese Minderjährigen sind meist den 199 (182) Problemstellungen festgehalten. Mit 48 von Menschenhandel betroffen. Nennungen kommen bei den Erziehungsberechtigten Die Kinder- und Jugendhilfe traf sich auch zum insti- Erziehungsschwierigkeiten und problematisches Erzie- tutionalisierten Austausch mit den engsten Systempart- hungsverhalten besonders oft vor. nern mit dem Ziel der Koordination und Optimierung der Interventionsprozesse und Hilfen in der Fallarbeit. Trennungs- / Scheidungsproblematik; 38 (41) Die Klientenzahl der Kinder- und Jugendhilfe ist gegen- Dysfunktionale / Problematische Erziehungs- über dem Vorjahr von 433 auf 451 angestiegen. Folgende merkmale / -verhalten; 41 (39) Probleme wurden in der Kinder- und Jugendhilfe erfasst. Erziehungsschwierigkeiten / Probleme in der Erziehung; 48 (38) Psychische Beeinträchtigungen; 24 (25) I) Kinder und Jugendliche: Bei 140 (im Vorjahr 162) Kli- Mangelnde oder fehlende Erziehungsfähigkeit; 21 (16) enten wurden, wie nachstehend dargestellt, 198 (243) Substanzmittelmissbrauch; 17 (13) Problemstellungen verzeichnet. Bei der bisher anzahl- Körperliche Erkrankung und / oder Behinderung; 7 (7) mässig grössten Problemkategorie der Verhaltens- Tod der Eltern / Verschwinden eines Elternteils oder und / oder emotionale Auffälligkeiten, resp. Störungen der primären Bezugsperson 3 (1) wurde eine Abnahme von 52 auf 38 festgestellt. Die häu- figste Problemkategorie bei Kindern und Jugendlichen Probleme mit Fokus auf Erwachsene waren Probleme in der Schule oder am Arbeitsplatz. Ebenfalls sticht eine Zunahme des Substanzmittelmiss- IV) Familiensystem: Bei 60 (67) Klienten wurden 64 (74) brauchs von 20 Ereignissen auf 36 ins Auge. Problemstellungen vermerkt. Im Familiensystem treten am meisten Beziehungs- und Umgangsprobleme auf.

Verhaltens- und / oder Emotionale 38 Beziehungs- / Umgangsprobleme in der Familie 31 (35) Auffälligkeiten / -störungen (Vorjahr 52) Besondere Familienformen und damit verbundene Probleme 11 (12) Substanzmittelmissbrauch 36 (20) Ablösungsproblematik 7 (8) Straffälligkeit 18 (22) Unzulängliche wirtschaftliche (bzw. materielle) Verhältnisse 5 (8) Probleme in der Schule oder am Arbeitsplatz 41 (50) Anpassungsprobleme bei Veränderung der Lebensumstände 6 (4) Persönliche Krisen 17 (27) Psychische Probleme / Psychische Störungen 6 (10) Probleme mit Fokus auf das Familiensystem Probleme hinsichtlich beruflicher Orientierung 6 (15) Entwicklungsauffälligkeiten / -störungen 9 (14) V) Behördliche Dienstleistungen: Für 179 (187) Kli- Verstoss gegen Jugendschutzbestimmungen 9 (17) enten wurden 192 (200) Dienstleistungen erbracht. Auffäl- Gewalttätigkeit 5 (5) lig ist die Zunahme von neun auf 32 bei den Stellungnah- Fehlende Arbeits- und Ausbildungsbereitschaft / -motivation 6 (4) men zum Sorgerecht (Obsorge). Der Hintergrund ist, dass Behinderung 6 (4) mehr Eltern das gemeinsame Sorgerecht beantragten. GESELLSCHAFT

204 | VIII) Finanzielle Unterstützungen für die ausserhäus- Diversion 14 (19) liche Tagesbetreuung nach Art der Einrichtung. Für 54 Obsorge-Stellungnahmen 32 (9) (64) Klienten wurden 68 (78) finanzielle Hilfen geleistet: Besuchsrecht-Stellungnahmen 7 (8) Kindertagesstätten 48 (59); Eltern Kind Forum 12 (10); Führung der Obsorge über eine / n Minderjährige / n 5 (5) Private Tagesmutter 8 (9). Die Gesamtausgaben betra- Adoption-Stellungnahmen 3 (4) gen CHF 122'556 (165'544). Amtshilfe 6 (9) Bericht / Stellungnahmen bei Straffälligkeit ans Gericht 1 (1) Hilfeleistungen der Kinder- und Jugendhilfe Korrespondierend zu den geschilderten Problemen wurden fol- Weitere behördliche Dienstleistungen: gende Dienstleistungen erbracht. Eine merkliche Veränderung ist Vaterschaftsanerkennung 61 (75) bei den behördlichen Dienstleistungen zu verzeichnen. Es wurden Finanzielle Hilfen (Kita, JWG, u.a.) 49 (57) mehr Abklärungen im Auftrag anderer Dienststellen durchgeführt. Unterhaltsvertrag 7 (7) Beistand in Vaterschaftsklagen 0 (0) Unterstützungsarten 2013 2012 Beistand in Unterhaltsfragen 3 (4) (Kinder- und Jugenddienst) Pflegebewilligungsverfahren 2 (1) Pflegebewilligungsverfahren Adoption 2 (1) Beratung 360 (45 %) 353 (47 %)

Behördliche Dienstleistungen (Kinder- und Jugendhilfe) Behördliche Dienstleistungen 185 (23 %) 134 (18 %)

VI) Sonstige Beratungsthemen: Beratungsfälle bei Klien- Case-Management, Vormundschaften, ten: Besuchsrecht 35 (32); Entwicklung und Erziehung Regimeüberwachung 102 (13 %) 99 (13 %) 18 (11); Unterhalt 10 (8); Adoption 13 (7); Betreuungs- platz für ein Kind 2 (4); Obsorge 7 (2). Delegierte ambulante und stationäre Betreuungen 96 (12 %) 98 (13 %) VII) Ambulante und stationäre Betreuungen: Bei den delegierten Betreuungsfällen resultieren 204 (194) Pro- Finanzielle Unterstützung für blemstellungen bei 137 (144) Klienten. Die Klientenzahl Tagesbetreuungen 54 (7 %) 64 (9 %) der ambulanten wie stationären Betreuungen ist nur ge- ringfügig verändert. Die Ausgaben im stationären Be- Summe 797 748 reich sind hingegen merklich gesunken. Unterstützungsarten (Kinder- und Jugendhilfe) Übersicht « Delegierte ambulante und stationäre Betreuungen » Ausserhäusliche Kinderbetreuung Art der Einrichtung 2013 2012 Es besteht ein dichtes Angebot von privat geführten Einrichtung (Anzahl Hilfen) (CHF) (CHF) Einrichtungen. Seit Ende 2011 konnten aufgrund eines Monatoriums keine weiteren Einrichtungen gefördert Familienbegleitung a) Sozialpädago- 241'482 254'708 werden als die bis dahin bestehenden. Dieser Regie- gische Familienbeglei- rungsbeschluss wurde Ende 2013 aufgehoben. Die Re- tung 45 (44) gierung hat im Dezember eine Arbeitsgruppe unter Ein- b) Begleitetes bezug von Wirtschaftsvertretern beauftragt, ein Konzept Besuchsrecht2 für eine effiziente und gerechte Finanzierung der Betreu- ungsplätze zu erarbeiten. Das Amt befasste sich bereits Pflegeverhältnisse 11 (11) 50'000 85'980 im Vorfeld mit der Frage, ob Anforderungen in der Be- treuung gelockert werden können, um den Trägern neue Sonderhilfen 82 (88) 101'241 183'425 Angebotserweiterungen gewähren zu können, ohne dass nachhaltige Qualitätseinbussen in Kauf genommen wer- Stationäre Ein- a) JWG 41 (31) 949'591 1'124'631 den müssen. richtung im Inland b) TWG 3 (3) Aktuell gibt es 26 (Vorjahr 23) Kinderbetreuungsein- c) HPZ 8 (7) richtungen. Diese reichen von der Kindertagesstätte (al- tersgemischte Gruppen von 4 Monaten bis Schulalter) Stationäre Ein- 8 (10) 255'954 322'650 über die Tagesstruktur (für Kinder im Kindergarten- und richtung im Ausland Schulalter) bis zum Mittagstischangebot (für Kindergar- ten- oder Schulkinder). Neu wurde die Betriebsbewilli- Summe 1'598'268 1'971'394 gung an eine betriebliche Kita in Schaan und an zwei Mittagstischangebote in den Gemeinden Schaanwald Delegierte ambulante und stationäre Betreuungen 2013 und Balzers erteilt. GESELLSCHAFT

Mit Erhebung am Stichtag 31.12.2013 wurden 1'197 (Vor- evaluiert werden. Die Projektpartnerschaft mit dem | 205 jahr 1'118) Kinder stunden- oder tageweise betreut. Das Liechtensteinischen Bankenverband hat sich ausge- waren 520 (459) Kinder in der Tagesbetreuung in Tages- zeichnet bewährt. stätten, 300 (252) Schul- und Kindergartenkinder in Tages- strukturen bzw. Mittagstisch, 290 (315) Kinder in Einrich- Institutionelle Zusammenarbeit tungen mit flexiblen (stundenweise) Betreuungszeiten, 80 Bei verschiedenen Kinder- und Jugendhilfeträgern wur- (89) Kinder bei Tagesmüttern des Eltern Kind Forums so- den Reformprozesse in Gang gesetzt bzw. abgeschlos- wie 7 (3) Kinder bei einer gemeldeten privaten Tagesmut- sen. Hierzu wurden auch betriebswirtschaftliche Ana- ter. Es gibt weiterhin Wartelisten, derzeit sind 212 (Vorjahr lysen (z. B. EKF, KITA) durchgeführt. Das zukünftige 266) Kinder für einen Betreuungsplatz angemeldet (ab- Angebot soll sich an der zu entwickelnden Bedarfspla- züglich Doppelanmeldungen geschätzt 200 Kinder). Unter nung orientieren. Grundlage für die Bedarfsplanung ist diesen ist ein gutes Drittel jünger als ein Jahr alt oder noch eine Zusammenarbeit mit den Kinder- und Jugendhilfe- nicht geboren. Nach wie vor sind zu wenige Kinderbetreu- trägern in einem gemeinsamen Prozess. Dabei geht es ungsplätze vorhanden, wenngleich sich aufgrund der An- darum, Leistungsziele zu bestimmen und im Leistungs- gebotserweiterung die Situation etwas entschärfte. vertrag festzuhalten. In einem ersten Schritt werden die Im Rahmen der Aufsichts- und der Bewilligungstätig- Leistungsverträge sukzessive er- bzw. überarbeitet. In keit fanden 22 Aufsichtsbesuche sowie vier Evaluations- einem weiteren Schritt werden die Leistungsverträge mit gespräche statt. Bei der Überprüfung der Einrichtungen den Kinder- und Jugendhilfeträgern weiterentwickelt. wurde ein guter Standard festgestellt. Neu soll bei den Leistungsverträgen vermehrt mit Wir- kungszielen und Indikatoren gearbeitet werden. Solche Elternbildung Verträge werden es ermöglichen, mehr Einfluss auf den Auf Basis des Regierungsbeschlusses vom Sommer 2012 Mittelfluss im Rahmen der vereinbarten Ziele zu neh- hat das Amt eine Vereinbarung mit dem Eltern Kind Fo- men. rum abgeschlossen, welche die Umsetzung des Elternbil- dungskonzeptes definiert. Das Eltern Kind Form hat alle Fachbereich Förderung, Schutz und Sucht: Kinder- Teilprojekte lanciert und umgesetzt. Um möglichst viele und Jugendschutz Eltern mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen zu errei- In den vergangenen Jahren hat der Kinder- und Jugend- chen, wurde ein Mix verschiedener, auch niederschwel- schutz eine erhebliche Aufwertung erfahren. Die Bevöl- liger Angebote zusammengestellt. kerung zeigt eine höhere Bereitschaft, Botschaften zur Integraler Bestandteil zur Förderung und optima- Suchtvorbeugung, zur Schulden- und Gewaltpräven- len Ausgestaltung von Elternbildung ist die Koordi- tion, gegen sexuellen Missbrauch bis hin zum proble- nation und der Informationsaustausch zwischen den matischen Medienkonsum entgegenzunehmen. Gefähr- verschiedenen Anbietern in diesem Bereich (Erwachse- dungen im Zusammenhang mit dem Medienkonsum sind nenbildungseinrichtungen, Elternvereinigungen, Spiel- zur Herausforderung schlechthin geworden. Der Kinder- gruppen, Mütter-Väterberatungen etc.) unter der Feder- und Jugendschutz wird als eine gemeinsame Aufgabe führung des Amtes. Das Ministerium für Gesellschaft hat von Politik, Handel, Gastronomie und allen Erziehungs- auf Anregung der Koordinationsgruppe die Homepage verantwortlichen wahrgenommen. Das Zusammenwir- www.elternbildung.li in das Familienportal der Regie- ken der Systempartner wie Schule, Offene Jugendarbeit, rung integriert. Auf dieser Seite können die Eltern sich Landespolizei, Gemeindepolizei, Staatsanwaltschaft und nun einen Überblick über alle Angebote der beteiligten anderen Stellen tragen zum Gelingen des Kinder- und Einrichtungen verschaffen. Jugendschutzes in besonderer Weise bei. In Fällen von gesetzlichen Übertretungen werden Ab- Schuldenprävention im Kinder- und Jugendalter klärungen getroffen und stufenplanmässig interveniert. Das Pilotprojekt zur Schuldenprävention aus dem Vor- Bei geringen Übertretungen werden die Eltern brieflich jahr wurde im Sommer abgeschlossen. An den ½-tä- auf die Einhaltung der Kinder- und Jugendschutzbestim- gigen Veranstaltungen mit den Abschlussklassen der mungen hingewiesen. Bei gröberen Verstössen werden Oberschule Triesen und der Realschule Triesen nah- mindestens ein Elternteil und das Kind bzw. der Jugend- men 47 Schüler und Schülerinnen teil. Die Veranstal- liche zu einem Gespräch eingeladen. Bei weiterführen- tungsreihe wurde komplettiert mit dem Liechtenstei- dem Unterstützungsbedarf werden entsprechende Hilfen nischen Bankenverband und der Caritas Liechtenstein eingeleitet. Beim Phänomen Sexting (eigene Nacktbilder durchgeführten Projekttag « Finanzkompetenz ». Daran ins Netz stellen und kommentieren) ist aus Gründen der nahmen 53 Jugendliche des Freiwilligen 10. Schuljahrs Verbreitungsgeschwindigkeit ein sofortiges Handeln in Vaduz teil. An eine Klasse der Primarschule in Rug- notwendig. gell wurden die Lehrmaterialien « Pro Juventute Kinder Cash » ausgegeben. Das vom damaligen Ressort « Fa- milie und Chancengleichheit » in Auftrag gegebene Pi- 2 Begleitetes Besuchsrecht wird pauschal abgerechnet. lotprojekt konnte somit erfolgreich abgeschlossen und Es waren 18 Kinder aus 10 Familien. GESELLSCHAFT

206 | In sechs Fällen war der Kinder- und Jugendschutz mit (Schülerbeteiligung) und in der Projektabteilung eine Übertretungen der Kinder- und Jugendschutzbestim- sinnvolle Ergänzung zur Offenen Jugendarbeit in den Ge- mungen wegen Alkohol- und Nikotinkonsum befasst. In meinden. Die Zusammenarbeit erfolgte insbesondere im drei Fällen wurden Minderjährige wegen Sexting und Bereich Nationalagentur und mit der Durchführung des Cybermobbing und in weiteren sieben Fällen wegen Jugendprojektwettbewerbs. In der Zusammenarbeit mit Cannabis- bzw. Verdacht auf Cannabiskonsum gemeldet. dem Verein Liechtensteiner Jugendorganisationen (VLJ) Bei 26 amtlichen Testkäufen zur Überprüfung der Alko- stand die Planung von Projekten der Offenen Jugendar- hol- und Zigarettenabgabe im Lebensmittelhandel und beit im Vordergrund. an den Tankstellen gab es keine Beanstandungen. Es be- deutet, dass das Verkaufspersonal inzwischen sehr gut Jugendbeteiligungsmodell « JUBEL » geschult ist und den gesetzlichen Bestimmungen Ach- Die Forderung nach Partizipation von Jugendlichen tung verschafft. verstärkte sich in den letzten Jahren europaweit. In Weitere Tätigkeiten: a) Vorsitz in « Arbeitsgruppe zur Liechtenstein wurde die Partizipation im Kinder- und Programmentwicklung im Umgang mit Neuen Medien » Jugendgesetz verankert und 2007 mit dem Jugendbe- im Auftrag der Regierung. Die Ausführung des Auftrags teiligungsmodell « JUBEL » eine konkrete Form dafür ge- steht mit der Fertigstellung des Konzepts und daraus fol- schaffen. Das Ziel ist, die Beteiligung von Jugendlichen gender Empfehlung kurz vor dem Abschluss, b) Einsätze an gesellschaftlichen Fragestellungen zu sichern. JUBEL bei Grossanlässen in Kooperation mit Gemeindepolizei, richtet sich an Jugendliche der 1. – 4. Sekundarstufe und c) Betreuung der Kinder- und Jugendschutzhomepage wird seitens des « aha – Tipps & Infos für junge Leute » und des Forums, d) Referententätigkeit bei den Vorberei- begleitet. Wichtig ist, dass die Jugendlichen bei der Um- tungslehrgängen zur Gastwirte Prüfung, e) Referententä- setzung ihrer Anliegen professionell betreut werden. Im tigkeit über jugendrelevante Drogen und « Neue Medien » Berichtsjahr stand die Finanzierung von JUBEL zur Dis- bei Elternvereinigungen und den 4. Klassen des Schul- kussion. In der neuen Mandatsperiode konnte mit der zentrums Eschen, f) Mitarbeit in der Steuerungsgruppe neuen Regierung eine Landesstiftung gefunden werden, « Suchtpräventionsprojekte » und am « Runden Tisch für die den Weiterbestand von JUBEL sichert. Gesundheitsförderung an Schulen », g) Öffentlichkeits- Im neuen Schuljahr 2013 / 14 starteten die eingebun- arbeit in Printmedien und Radio, h) Trainertätigkeiten denen Klassenvertreterinnen und Klassenvertreter und im Pilotprojekt zur Selbstkontrollstärkung (SKOLL) der neue Projektleiter mit dem Ausbildungswochenende. hinsichtlich Nikotinkonsum, Computerspielkonsumge- Es wurden bereits zahlreiche Projektideen entwickelt. An wohnheiten und andere Verhaltensproblematiken von der nächsten Vollversammlung im Februar 2014 werden Jugendlichen, i) Einsitz in der Steuerungsgruppe und die Jugendlichen ihre Vorhaben vor politisch Verant- Beratungsfunktion in der Kommission für Suchtfragen. wortlichen und Fachleuten präsentieren.

Fachbereich Förderung, Schutz und Sucht: Kinder Gewaltschutzkommission (GSK) und Fachgruppe und Jugendförderung Rechtsextremismus (FGR) Die Arbeitsschwerpunkte der GSK lagen auf der Umset- Zusammenarbeit mit Gemeinden und Einrichtungen zung weiterer Aktivitäten aus dem Massnahmenkatalog Die von der Regierung und der Vorsteherkonferenz in- gegen rechte Gewalt (MAX). Ständige Aufgabe ist es, Be- stallierte Projektgruppe zur Optimierung der Offenen obachtungen über aktive Gruppen miteinander auszutau- Jugendarbeit legte im August 2013 ihren Vorschlag zur schen. Die Aktivitäten der Europäischen Aktion standen Neustrukturierung der Offenen Jugendarbeit zuhanden im Fokus der Diskussionen. Die Kommission führte eine der Gemeinden und des Ministeriums vor. Vier Grund- Weiterbildung für Jugendarbeitende betreffend Gewalt- lagenpapiere zu den Themenbereichen Jugendpolitik, prävention durch. Es fand ein Treffen mit den Gemein- Fachlichkeit, Qualität und Struktur der Offenen Jugend- depolizisten statt. Für die Öffentlichkeitsarbeit wurde die arbeit bilden die Basis für diesen richtungsweisenden Homepage neu gestaltet. Entscheid einer gemeinsamen Trägerschaft für die Ju- Die Mitglieder der Fachgruppe aus dem psychosozi- gendtreffs. Insbesondere sollen damit eine bessere fach- alen Bereich nehmen im Rahmen ihrer Tätigkeit intern liche Leitung der Offenen Jugendarbeit, die Schaffung wie extern eine Beratungsfunktion wahr und arbeiten im von mobiler Jugendarbeit, die Vereinheitlichung der di- Sinne regelmässiger Helferkonferenzen interdisziplinär versen Bedingungen sowie Synergieeffekte erzielt wer- zusammen. Die Fachgruppe, die unter dem Vorsitz des den. Das Amt war massgeblich an der Erarbeitung betei- Amtes steht, handelte bei den Fallbesprechungen als In- ligt. Einzelne Gemeinden stimmten der neuen Struktur tervisionsgruppe für die Mitglieder. Im Berichtsjahr wur- der Offenen Jugendarbeit bereits zu. 2014 werden wei- den nur einzelne Fallbesprechungen durchgeführt. tere Gemeinden ihre Entscheidungen treffen. Das Jugendinformationszentrum « aha » bildet auf Finanzielle Kinder- und Jugendförderung Landesebene mit den Tätigkeitsbereichen der Jugend- Gemäss der Kinder- und Jugendförderungs-Beitragsver- information, Nationalagentur (EU-Programm), JUBEL ordnung wurden 10 Projekte und Veranstaltungen im GESELLSCHAFT

Kinder- und Jugendbereich finanziell unterstützt. Das sonders bei jungen Erwachsenen oder bei verschuldeten | 207 Jugendinformationszentrum "aha" und eine Gemeinde Personen frühzeitige Interventionen erfolgen müssen, erhielten für je einen Praktikumsplatz finanzielle Zu- um einer anhaltenden Hilfsbedürftigkeit zuvorzukom- schüsse. Neun ehrenamtliche Jugendleiter erhielten men. eine finanzielle Unterstützung für den Besuch von Lei- terkursen. Sozialer Dienst Mit dem Jugendleiterurlaub werden ehrenamtlich tä- Im Berichtsjahr wurden 713 Klientendossiers (Vorjahr tige Jugendleiter für mehrtägige Einsätze bei liechten- 683) geführt. Diese setzten sich zusammen aus 522 Dos- steinischen Vereinen und Organisationen finanziell ge- siers mit wirtschaftlicher Sozialhilfe und 191 weiteren fördert. Den Jugendleiterurlaub nahmen 209 (Vorjahr Beratungsfällen. Einen Überblick über die Anlassgründe 226) Personen in Anspruch. Diese Förderungen sind fol- bei den 713 Dossiers bietet die Abbildung 1. Mehrfach- genden Bereichen zu Gute gekommen: 126 (121) Per- nennungen sind möglich. sonen aus dem Bereich Sport, 49 (77) Personen aus dem Die drei Hauptgründe für die Inanspruchnahme des Bereich der soziokulturellen Animation und 34 (28) Per- Dienstes waren: Arbeitslosigkeit, Erwerbsunfähigkeit sonen aus dem musischen Bereich. Bei 15 Anträgen er- (kann bei einer körperlichen oder psychischen Erkran- folgte eine Ablehnung, da die Vorgaben gemäss Verord- kung oder bei einer Suchtproblematik vorliegen) und nung nicht erfüllt waren. Überschuldung. In diesen drei Kategorien ist die Anzahl der Anmeldungen teilweise stark gestiegen. Erwachsene Die Klientinnen und Klienten mit Arbeitslosigkeit oder Erwerbsunfähigkeit setzten sich altersmässig wie Der Soziale Dienst und der Therapeutische Dienst bieten folgt zusammen: Hilfestellungen für erwachsene Personen an. Ihre Ziele sind auf die gesellschaftliche Integration und Erreichung der wirtschaftlichen Selbständigkeit ausgerichtet. Beim Angaben in % Arbeitslosigkeit; Erwerbsunfähigkeit; Amt melden sich unterstützungsbedürftige Personen, N=252 N=173 die keine versicherungsrechtlichen Leistungen in An- spruch nehmen oder Beihilfen geltend machen können. 18 bis 25 Jahre 20 9 Es werden Personen auch behördlich zugewiesen. Die 26 bis 35 Jahre 27 13 Auffangfunktion des Amtes in der psychosozialen Grund- 36 bis 45 Jahre 19 28 versorgung kommt hier zum Tragen. Für adäquate Un- 46 bis 55 Jahre 21 26 terstützungsformen arbeitet das Amt eng mit den beste- älter als 55 Jahre 13 24 henden Sozialhilfeeinrichtungen zusammen. Die Merkmale der Klientengruppen können ganz ver- schieden sein, der Anlassgrund ist aber oft wirtschaft- Alleinerziehende, die wirtschaftliche Sozialhilfe benö- licher Natur. Der Gang zum Amt wird spätestens dann tigten, haben von 61 auf 69 zugenommen. 68 Klienten erforderlich, wenn wegen zu geringem Einkommen, län- benötigten wirtschaftliche Hilfe aufgrund der Tatsache, gerfristiger Arbeitslosigkeit oder wegen krankheitsbe- dass sie trotz eines Erwerbseinkommens den Existenz- dingter Erwerbsunfähigkeit das Geld für das Notwen- bedarf für sich und / oder ihre Familienangehörigen nicht digste nicht mehr ausreicht. Der Soziale Dienst leistet decken konnten. Diese Personen teilten sich wie folgt materielle Grundsicherung und Beratung im Einzel- auf: « Working poor » (unselbständig Tätige mit vollen Er- fall. Mit Massnahmen zur sozialen und beruflichen In- werbseinkommen) (13), unselbständiges Einkommen in tegration wird dem sozialen Ausschluss begegnet und Teilzeit (34), selbständig Erwerbende mit zu wenig Ein- die Voraussetzung für die wirtschaftliche Selbständig- kommen (21). keit wiederhergestellt. Im Therapeutischen Dienst wird Die Krankenkassenbeiträge werden in der Regel für Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung oder alle Bezieher von wirtschaftlicher Hilfe übernommen. in einer akuten Lebenskrise geholfen (z. B. Suchtabhän- Eine Besonderheit stellen die nichteinbringlichen Kran- gigkeit, Koordination von Hilfestellungen nach gericht- kenkassenbeiträge dar. Nichteinbringlich bedeutet, dass lichen / polizeilichen Massnahmen). In beiden Diensten die Betreibung durch die Krankenkasse erfolglos war. müssen oft langfristig ausgelegte, situationsgerechte Gemäss Art. 36 KVV waren diese Beiträge bis anhin vom Hilfsangebote aufgegleist werden. Im Falle einer Gefähr- Amt zu übernehmen. Aufgrund einer Anpassung der Ver- dung ist dem Risiko einer Erkrankung oder auch einer ordnung werden ab 2014 diese Fälle nicht mehr über- Chronifizierung einer bestehenden Krankheit vorzubeu- nommen. gen. Das betrifft Personen mit einer Suchtkrankheit, mit Die Sammelkategorie « Sonstige Gründe für Ein- einer psychischen Krankheit, Unterversicherte, behörd- kommensschwäche » umfasst die Problemstellungen: lich Zugewiesene sowie wirtschaftlich Hilfsbedürftige. Wohnungsprobleme (22), Ausbildung (18), Verwahrlo- Gefährdungsfällen frühzeitig zu begegnen, ist eine be- sung / Sozialisationsdefizit 1 ( ), Probleme mit Berufstätig- sondere Herausforderung. Es wurde erkannt, dass be- keit (7), verschiedene andere Gründe (6). GESELLSCHAFT

208 | Wenn Rentner und Rentnerinnen wirtschaftliche Sozial- Bei 61 Personen, das sind 7 % der unterstützten Per- hilfe benötigten, handelte es sich um Fälle, bei denen sonen (von 837), waren stationäre Kosten zu überneh- mit der Rente, der Teilrente oder wegen mangelnder Be- men. Es handelte sich dabei um vorübergehende oder rechtigung auf Ergänzungsleistungen der Existenzbe- mittelfristige stationäre Betreuungen (z. B. Therapeu- darf nicht gedeckt ist. Bei den vorliegenden 26 Fällen tische Wohngemeinschaft Guler, Frauenhaus) oder län- handelte es sich in 22 Fällen um Personen unter 65 Jah- gerfristige stationäre Betreuungen (z. B. behinderte ren, in 4 Fällen um Personen über 64 Jahren. Menschen in ausländischen Einrichtungen). Rund 45 % der Sozialhilfebezüger waren ledig, der 300 Anteil der verwitweten, getrennten oder geschiedenen

250 Personen lag bei 37 %, bei den Verheirateten waren es 18 %. Nach Heimat waren 58 % liechtensteinischer 200 Herkunft, 17 % der unterstützten Personen aus EU- 150 Ländern, 5 % aus der Schweiz und 20 % waren ausser- europäischer Herkunft. Mehr als zwei Drittel der Fälle 100 (68 %) waren den Einpersonenhaushalten zuzuordnen. 50 Nebst den 522 Haushalten bei denen finanzielle Leis- 0 tungen zur Deckung des sozialen Existenzminimums AL EU ÜS KB AE UE SA ES PS SP UR AB UB 2013 252 173 147 81 69 68 61 54 39 28 26 24 15 erbracht wurden, haben weitere 178 Personen Antrag 2012 244 141 130 76 61 64 54 77 39 17 29 30 15 auf wirtschaftliche Sozialhilfe gestellt. Die Prüfung er- Problemstruktur Sozialer Dienst3 gab, dass kein Anspruch auf wirtschaftliche Sozialhilfe besteht. Die geleistete Beratung war einmalig und ab- Wirtschaftliche Sozialhilfe schliessend. Finanzielle Hilfen in Form der wirtschaftlichen Sozialhilfe wurden im Berichtsjahr an 522 Haushalte4 (487 im Vor- jahr) geleistet. In 128 dieser Haushalte lebten insgesamt Hilfen des Sozialen Dienstes 2013 2012 202 Kinder und Jugendliche. Die gesamte Personen- nach Unterstützungsarten Anzahl der Anzahl der anzahl aller unterstützten Haushalte umfasste 837 Per- Nennungen Nennungen sonen. Von den 522 Haushalten haben 337 bereits im Vorjahr wirtschaftliche Sozialhilfe bezogen, neu dazuge- Wirtschaftliche Sozialhilfe kommen sind 185. 150 Haushalte aus dem Vorjahr bezo- (*Anzahl Klientendossiers / Haushalte) 522 487 gen keine wirtschaftliche Sozialhilfe mehr. Der Anstieg der Anzahl der unterstützten Haushalte in absoluten Zah- Psychosoziale Beratung und len beträgt 35 Haushalte (7.1 %). andere Beratungsformen 473 444 Die Sozialhilfequote, d.h. der Anteil der Personen in der Bevölkerung, die Sozialhilfe benötigten5, betrug 2,2 %. Das Sachhilfen (Spenden, Schuldensanierung, sind 0.1 % mehr als im Vorjahr (2.1 %). Zum Vergleich Wohnungssuche, Vermittlung von Daten aus der Schweiz für das Jahr 20126: in der ganzen Sozialversicherungsleistungen) 134 111 Schweiz 3.1 %, Kt. St. Gallen 2.2 %, Kt. Zürich 3.2 %. Die Ausgaben der wirtschaftlichen Sozialhilfe stiegen Delegierte Betreuungen (Therapieein- von CHF 5.89 auf CHF 7.27 Mio. an (Vorjahr in Klammer). richtungen, Pflegerische Einrichtungen) 167 101

Persönliche Hilfe, Case-Management, Arbeitslosigkeit 2.4 Mio. (1.9) Massnahmenbegleitung 56 63 Erwerbsunfähigkeit 1.8 Mio. (1.3) Ungenügendes Einkommen 1 Mio. (0.7) Rentenverwaltung 60 49 Alleinerziehender Elternteil 0.5 Mio. (0.4) Stationäre Kosten 1.5 Mio. (1.5) Behördliche Aufgaben (Abklärungen und Stellungnahmen, Amtshilfe, Einleitung Summe 7.2 Mio. (5.8) gerichtlicher Massnahmen, u.a.) 3 6

Ausgaben wirtschaftlicher Sozialhilfe im Detail Überblick zu den Unterstützungsarten des Sozialen Dienstes

Die Gründe liegen bei der Zunahme bei den stellenlosen Dauer der wirtschaftlichen Unterstützung Personen, bei den erwerbsbeeinträchtigten Personen, 9 % (11 %) der Klienten benötigten nur einmalige, 32 % bei der Tendenz zu einer verlängerten Bezugsdauer so- (32 %) bis zu sechs Monate lang Unterstützung. Bei 59 % wie einer allgemeinen Zunahme der unterstützungsbe- (57 %) dauerte die Unterstützung länger als sechs Mo- dürftigen Personen. nate. GESELLSCHAFT

Langzeitarbeitslose kommen (25 %) und stationäre Aufenthalte (20 %). Die- | 209 Als Langzeitarbeitslose gelten Personen, welche min- ser Altersgruppe kommt in der psychosozialen Beratung destens ein Jahr arbeitslos sind. Beim Sozialen Dienst eine besondere Stellung zu, weil ihnen meistens die melden sich Stellenlose, wenn sie bei der Arbeitslosen- Grundlagen für eine selbständige Lebensführung feh- versicherung keinen Taggeldanspruch mehr haben und len. 51 % der jungen Erwachsenen hatten keine abge- über keine eigenen finanziellen Mittel mehr verfügen. schlossene Berufsausbildung, 10 % waren ohne obliga- Mit zunehmender Dauer der Arbeitslosigkeit sinken die torischen Schulabschluss. Der Fokus wird in erster Linie Vermittlungschancen Stellenloser. Sie gelten als schwer auf die Eingliederung in den Arbeitsmarkt und damit die vermittelbar. Erarbeitung einer Basis für die zukünftige Selbsterhal- Als typische vermittlungshemmende Merkmale auf tungsfähigkeit gelegt. Diese Massnahmen müssen oft auf dem Arbeitsmarkt gelten allgemein: mangelnde Qualifika- längere Unterstützungszeiträume angelegt werden und tion, gesundheitliche Einschränkungen und fortgeschrit- können kostenintensiv sein. Sie sind aber langfristig zur tenes Alter. Von 522 Referenzpersonen7 erhielten 221 Verhinderung des Verbleibs oder ständiger Wiederkehr (42 %) wirtschaftliche Sozialhilfe wegen Arbeitslosigkeit, in die Sozialhilfe erforderlich. davon waren 153 Personen bereits im Vorjahr arbeitslos. Wenn wir diese Gruppe von 153 Personen, die im 2012 Integrationsmassnahmen und 2013 arbeitslos war, näher betrachten (siehe Tabelle Mit Arbeitsprojekten wird versucht, Personen, die län- 10), sehen wir, dass jeder dritte Langzeitarbeitslose älter gere Zeit weg vom Arbeitsmarkt waren, wieder zu in- als 45 Jahre alt war. Die jungen Erwachsenen zwischen tegrieren. Arbeitsprojekte sind darauf ausgerichtet, zu- 18 und 25 Jahren machten bei dieser Gruppe 15 % aus. gewiesene Personen zu befähigen, sich auf dem ersten Die Ursachen dafür sind oft abgebrochene Ausbildungen, Arbeitsmarkt zu bewerben. Diese Zielsetzung ist oft zu Drogenkonsum und ein zerrüttetes Elternhaus. hoch angesetzt. Es müssen meist vorerst Grundfertig- In der Gruppe von 153 Personen befinden sich 81 keiten wieder erworben werden. Das kann damit begin- Personen, die sowohl 2013, 2012 als auch 2011 arbeits- nen, überhaupt eine Tagesstruktur zu gewinnen. Dies ist los waren und wirtschaftliche Sozialhilfe bezogen haben. oft nur in geschützten Einrichtungen möglich. Ein Trai- Nach Alter aufgeteilt zeigt sich im Vergleich zur Gruppe ning der beruflichen Kompetenzen ist ein wesentlich hö- mit 153 Personen eine Abnahme der jüngsten Alters- herer Anspruch. Dazwischen gibt es ein Kontinuum von gruppe und entsprechende Zunahme der ältesten. Übers individuellen Bedarfslagen, für die es die passende, he- Ganze gesehen ist aber eine gleichmässige Verschie- rausfordernde Tätigkeit zu finden gilt. Für die Teilnahme bung durch alle Altersgruppen zu beobachten, obwohl an einem Arbeitseinsatz kann den Klienten eine Inte- die Menge sich fast halbiert hat. Dies zeigt eine gewisse grationszulage ausgerichtet werden. Die Teilnahme in Konstanz bei einem Kern der Langzeitarbeitslosen, die einem Arbeitsprojekt ist zeitlich begrenzt. unabhängig vom Alter ist.

Langzeitarbeitslose in % Bezug seit Bezug seit 3 Die Abkürzungen stehen für: AL Arbeitslosigkeit / EU 2012; N=153 2011; N=81 Erwerbsunfähigkeit / ÜS Überschuldung / KB Kranken- kassenbeiträge / AE Alleinerziehender Elternteil / UE Un- 18 bis 25 Jahre 15 7 genügendes Einkommen / SA Stationäre Aufenthaltskos- 26 bis 35 Jahre 32 31 ten / ES Sonstige Gründe für Einkom-mensschwäche / PS 36 bis 45 Jahre 20 21 Psychische Störungen (ohne Abhängigkeit) / SP Spezielle älter als 45 Jahre 33 41 soziale Probleme, Anpassungsprobleme / UR Unge-nü- gende Rente / AB Psych. Störungen durch Alkohol oder Langzeitarbeitslose nach Altersgruppe psychotrope Substanzen / UB Nicht einbringliche Unter- haltsbeiträge. Die arbeitslosen Personen leiden darunter, keine Arbeits- 4 In der wirtschaftlichen Sozialhilfe werden in der Re- stelle und somit keine Tagesstruktur (Aussagen, wie « mir gel Dienstleistungen für Haushalte erbracht. Die Haus- fällt die Decke auf den Kopf » sind häufig), keine Aufgaben, halte können statistisch mit einer Referenzperson erfasst keinen Sinn, keine soziale Anerkennung und keine Bestä- werden, da jede Person nur in einem Haushalt gemeldet tigung zu haben. Die Folgen sind Krankheit und soziale ist. Mit der Referenzperson steht der Dienst in direktem Isolation. Es ist daher dringlich, dass die Betroffenen in Kontakt. Beschäftigungsprogrammen eingesetzt werden können. 5 Verhältnis der Sozialhilfebezieher zur ständigen Bevöl- kerung. Junge Erwachsene 6 Die Daten für 2013 liegen noch nicht vor. 88 Personen (17 %) Personen mit wirtschaftlicher Hilfe 7 Referenzpersonen sind Kontaktpersonen des Amtes. waren zwischen 18 und 25 Jahre alt. Die drei Hauptgründe Bei der wirtschaftlichen Sozialhilfe muss aber die Le- dieser Altersgruppe für den Bezug von wirtschaftlicher benslage des ganzen Haushalts berücksichtigt werden, Hilfe waren Arbeitslosigkeit (41 %), ungenügendes Ein- in dem die Referenzperson lebt. GESELLSCHAFT

210 | Arbeitsprojekt der Öffentlichen Hand (Land und Gemeinden): durchgeführt. Bei einer Schuldensanierung werden die finanziellen Angelegenheiten umfassend geordnet und - Gemeinde Gamprin, geregelt. Triesen, Triesenberg 11 (6) Personen Ø 5.7 (5.5) Monate Stiftungen und karitative Organisationen leisteten - Landesverwaltung 2 (3) Personen Ø 9 (3.7) Monate auch im Berichtsjahr bei den Schuldensanierungen ei- nen wertvollen und unverzichtbaren Beitrag. Nebst den Arbeitsprojekte privater Sozialhilfeträger: amtsinternen Zuweisungen erfolgten Zuweisungen so- wohl von Privatpersonen als auch von Einrichtungen. - Arbeitsparcours, Stiftung 50plus 27 (39) Personen Ø 2.6 (1.8) Monate Stationäre Aufenthalte - Arbeitsprojekt Brandis Inländische Einrichtungen wie die Therapeutische (VBW) 24 (24) Personen Ø 3.3 (3.2) Monate Wohngemeinschaft Guler oder das Frauenhaus bieten - Heilpädagogisches vorübergehende Aufenthalte an. Für die Kosten wer- Zentrum 13 (17) Personen Ø 3.7 (3.7) Monate den gemäss Sozialhilfegesetz Eigenbeiträge erhoben, diese sind aber nicht kostendeckend. Kostenübernah- Summe 77 (89) Personen Ø 4.9 (2.9) Monate men werden dann vom Amt gesprochen. Für behinderte oder chronisch kranke Menschen werden für längerfri- Arbeitsprojekte stige Aufenthalte finanzielle Unterstützungsleistungen im Heilpädagogischen Zentrum wie auch in schwei- « Alte Metzg Schaan » zerischen Einrichtungen erbracht. In Einzelfällen sind Als Integrationsmassnahme eines privaten Anbieters Kosten zu übernehmen, weil keine oder kein kosten- kann das Angebot des Vereins « Alte Metzg Schaan » deckender Anspruch auf Renten oder Ergänzungslei- gelten. In der Suppenküche (Küche und Lokal) wurden stungen besteht. Insgesamt wurde der Aufenthalt von 61 sieben stellenlose Klienten eingesetzt. Parallel zum Be- Personen in stationären Einrichtungen mit CHF 1.5 Mio. trieb der Suppenküche werden vom Verein in Zusam- (Vorjahr 1.7) unterstützt. menarbeit mit der Schweizer Organisation « Tischlein deck dich » auch kostenlos Lebensmittel an Personen mit Liechtensteinische Familienhilfen einem geringen Einkommen abgegeben. Um die Ziel- Das mit 1. Januar 2010 eingeführte Betreuungs- und Pfle- gruppe zu erreichen, werden vom Amt Karten ausge- gegeld für häusliche Betreuung hat gezeigt, dass auch stellt, die zum Lebensmittelbezug berechtigen. Einmal die Betreuungsstrukturen der Familienhilfevereine wei- pro Woche können dort Lebensmittel zu einem symbo- terentwickelt werden müssen. Mit dem demografischen lischen Betrag abgeholt werden. Das Amt stellte 56 Be- Wandel und des zunehmenden Anteils der älteren Be- zugskarten aus. völkerung werden auch mehr Personen Pflegeleistungen benötigen. Das Projekt zur Reorganisation der Fami- Schuldenberatung lienhilfen wurde 2010 in die Wege geleitet. Die Folge Die Anzahl der als « überschuldet » registrierten Klienten war der Zusammenschluss der Familienhilfevereine des bzw. Haushalte hat sich von 130 auf 147 Fälle erhöht. Unterlands, von Schaan-Planken, Vaduz, Triesen und Dies entspricht einer Zunahme von 13 % (Vorjahr 11 %). Triesenberg zu einem Verein. Mitte des Berichtsjahres Von diesen wurden 125 im Fachbereich Schuldenbera- wurde das Projekt abgeschlossen und der neue Verein tung unterstützt (Vorjahr 95), das sind 32 % mehr. Die Familienhilfe Liechtenstein nahm seinen Betrieb auf. Die altersmässige Zusammensetzung war wie folgt: Pflege- und Betreuungsleistungen werden nun während der ganzen Woche und bis 22 Uhr abends angeboten. Ziel dieses Projektes war es, die Dienstleistungen der Fa- Altersgruppe in % N=125 milienhilfe auszuweiten sowie landesweit ein gleicher- massen hohes Qualitätsniveau gewährleisten zu können. 18 bis 25 Jahre 9 Die Familienhilfe Balzers beschritt organisatorisch 26 bis 35 Jahre 30 einen anderen Weg. Gemeinsam mit dem APH-Schloss- 36 bis 45 Jahre 41 garten wurde das Projekt « Lebensraum Balzers » initi- 46 bis 55 Jahre 26 iert. Mit diesem Projekt will die Gemeinde zwei Organi- älter als 55 Jahre 19 sationen mit ambulanten und stationären Angeboten zu einer Einheit zusammenführen. Der Fokus liegt in der Altersgruppen Schuldenberatung gemeindenahen Versorgung mit einem Pool an Dienst- leistungen, der innerhalb der Gemeinde koordiniert wer- In den Haushalten, die durch den Fachbereich Schul- den kann. denberatung betreut wurden, lebten 66 Kinder und Ju- Das Amt war in beide Projekte eingebunden. Mit bei- gendliche (unter 18 Jahren). Es wurde eine Schulden- den Organisationen wurde ein Leistungsvertrag abge- und / oder Budgetberatung oder eine Schuldensanierung schlossen. GESELLSCHAFT

Therapeutischer Dienst reich Persönlichkeitsstörungen und neurotische Stö- | 211 rungen. Im Berichtsjahr wurden 277 Klienten betreut, das sind 19 – Auffallend war die nach wie vor hohe Anzahl von po- weniger als im Vorjahr. Im Vergleich zum Vorjahr sind lizeilichen Meldungen, die oft in Verbindung mit der folgende Beobachtungen hervorzuheben: steigenden Anzahl von persönlichen Krisen stehen. – Wie schon in den vergangenen Berichtsjahren leidet Eine Folge davon sind vermehrte behördliche Hilfe- der grösste Anteil der Klienten an Störungen durch stellungen. Suchtsubstanzen. Ursache für einen leichten Rück- – Eine im Vergleich geringe, jedoch deutlich zugenom- gang in der Fallzahl sind hauptsächlich die verminder- mene Fallzahl zeigte sich bei Klienten mit psychischen ten diversionellen Aufgaben, die von der Staatsanwalt- Störungen durch hirnorganische Krankheiten. Hier- schaft zugewiesen werden. bei handelt es sich vorwiegend um Personen mit einer – Rückläufig war auch die Anzahl der Klienten im Be- Hirnschädigung infolge von Substanzabusus.

Problembeschreibungen der Klienten des Therapeutischen Dienstes 2013 2012

Anzahl Klienten 277 296

I. Formen der Störungen (nach ICD-10 / Mehrfachnennungen möglich) Angaben in absoluten Zahlen

Störungen durch Sucht-Substanzen 77 91 Persönliche Krisen 39 26 Neurotische Störungen 30 45 Schizophrene Störungen 29 32 Persönlichkeitsstörungen 19 28 Intelligenzminderung 16 21 Depressive und manische Störungen 13 14 Psychische Störungen durch hirnorganische Krankheiten 10 3 Verhaltensstörungen und emotionale Störungen 5 2 Nicht anders klassifizierte Verhaltensauffälligkeiten 2 1 Entwicklungsstörungen 1 1

II. Hilfen

Psychosoziale Betreuungen 79 90 Beratungen 187 187 Case-Management 220 221 Behördliche Hilfestellungen 140 107

Polizeimeldungen / Wegweisungen 73 73 Massnahmen der Diversion 25 24 Drogengruppe 14 16 Aufträge für Urinkontrollen 32 36 Gutachterliche Tätigkeit 22 26 Testdiagnostik 48 58 Regimeüberwachung 27 27

Klienten des Therapeutischen Dienstes im Überblick. GESELLSCHAFT

212 | Sozialpsychiatrische Grundversorgung Polizeimeldungen Das Amt ist für die Gewährleistung der sozialpsychiat- Insgesamt gingen 73 Polizeimeldungen im Therapeu- rischen Grundversorgung der liechtensteinischen Bevöl- tischen Dienst ein. 23 davon bezogen sich auf Familien- kerung zuständig. Der Dienst beteiligt sich massgeblich oder Paarkonflikte, 19 Meldungen standen in Zusam- an der Planung der sozialpsychiatrischen Grundversor- menhang mit einer Zwangseinweisung und in einem Fall gung, insbesondere in Fragen der Reorganisation sowie erhielt eine Person eine Wegweisung. Vermehrt gab es der strategischen Neuausrichtung. Amtsintern nimmt Meldungen in Zusammenhang mit Drohungen, Körper- der Dienst die sozialpsychiatrische Klientenbetreuung verletzung, Nötigung oder Verstössen gegen das Betäu- wahr. Zuweisungen erfolgen hierbei durch den Sozi- bungsmittelgesetz (18 Meldungen) sowie verwirrten / auf- alen Dienst im Amt, durch andere Landesstellen (Lan- fälligen Personen (6 Meldungen). Der Dienst leistete despolizei, Landgericht, u.a.) sowie durch niedergelas- insgesamt 90 verschiedene Hilfen. Es handelt sich dabei sene Ärzte, Therapeuten oder über diverse Institutionen vorwiegend um psychosoziale Beratungen der Betrof- und Vereine (Verein für Betreutes Wohnen, Heilpädago- fenen und Angehörigen sowie um Koordination von wei- gisches Zentrum, Bewährungshilfe, Frauenhaus, u.a.). teren Hilfestellungen oder allfälligen Massnahmen. Eine wichtige Aufgabe besteht darin, die Nachversor- gung der Patienten nach einem stationären Aufenthalt in Diversion einer ausländischen Klinik zu organisieren. Schwer führ- Bei einem Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz kön- bare Klienten, die am Rande der Gesellschaft stehen, be- nen diversionelle Massnahmen von der Staatsanwaltschaft dürfen individueller Hilfestellungen. Gemeinsam mit den verordnet werden. Wenn gesundheitsbezogene Massnah- sozialpsychiatrischen Dienstleistern im Land wird das men angezeigt sind, wird der Dienst mit der Abklärung Ziel verfolgt, die Reintegration in die Gesellschaft zu er- und Durchführung beauftragt. 16 neue Abklärungen wur- möglichen. den durchgeführt, davon waren 13 Personen männlich und Nach dem Weggang der bisherigen Amtspsychiate- drei weiblich, ihr Durchschnittsalter betrug 22 Jahre. rin trat im Dezember ein Konsiliarpsychiater die interimi- Aus dem Vorjahr wurden neun Personen übernom- stische Nachfolge an. Im Zuge der Reorganisation wur- men. Alle neun konnten abgeschlossen werden, fünf den verschiedene Aufgaben abgegeben. davon erfolgreich. 16 Personen wurden neu aufgenom- men, davon haben neun Personen erfolgreich abge- Zwangseinweisungen schlossen. Von den verbliebenen sieben neuen Personen Eine Zwangseinweisung ist eine gerichtliche Mass- befanden sich zum Jahresende noch drei in der Mass- nahme. Befugt für den Antrag ans Gericht, eine Einwei- nahmendurchführung. Die anderen vier Personen wa- sung zu veranlassen, sind gemäss Sozialhilfegesetz der ren entweder nicht diversionsfähig, hielten sich von den Amtsarzt und das Amt für Soziale Dienste. Der Regel- Massnahmen fern oder lehnten diese ausdrücklich ab. fall ist aber die Einweisung bei Gefahr in Verzug. In die- Die Teilnahme an der Drogengruppe stellt eine ge- sem Fall ist nur der Amtsarzt, sein Stellvertreter oder der sundheitsbezogene Massnahme im Rahmen der Diver- diensthabende Arzt berechtigt unter Benachrichtigung sion dar. Es wurden zwei Drogengruppen geführt. 12 des Landgerichts eine Einweisung vorzunehmen. Das Teilnehmer und Teilnehmerinnen absolvierten diese di- Gericht hat dann innert fünf Tagen über die Zulässig- versionelle Massnahme mit Erfolg. keit zu entscheiden. Gefahr in Verzug gilt, wenn von ei- ner akuten Fremd- oder Selbstgefährdung ausgegangen Arbeitsintegrationsinitiative Stiftung 50plus werden muss. Die Anzahl der Einweisungen nahm dra- Bei der diagnostischen Abklärung der Klientinnen und stisch zu (auf 43 von 26 im Vorjahr). In 40 Fällen koor- Klienten wird auch eine Beurteilung zur Arbeitsfähigkeit dinierte der Therapeutische Dienst die Nachbetreuung ausgefertigt. Ist der Klient, die Klientin arbeitsfähig, kann mit dem Mobilen Sozialpsychiatrischen Team (Verein für er zum Aufbau einer Tagesstruktur in die Abklärungs- Betreutes Wohnen). gruppe zur Arbeitsintegration (AzA) überwiesen werden. Im Rahmen der AzA nimmt der Klient zweimal wöchent- lich für jeweils zwei Stunden am Programm der Stiftung Einweisungsart Gefahr in Gerichts- Total 50plus teil. Bei gutem Verlauf kann das Pensum auf eine in Verzug beschluss halbtägige und schliesslich ganztägige Teilnahme am Programm erhöht werden. Ist der Klient chronisch krank 2013 42 1 43 und / oder aktuell ein Suchtmittelkonsument, wird er « als 2012 25 1 26 derzeit arbeitsmässig nicht integrierbar eingestuft » und 2011 32 1 33 ins TAZ (Tageszentrum des Vereins für betreutes Woh- 2010 29 0 29 nen) überwiesen. 2009 35 0 35 2008 24 0 24 Niederschwellige Gruppenangebote Chronisch kranke und / oder aktuell Suchtmittel kon- Zwangseinweisungen sumierende Klientinnen und Klienten haben die Mög- GESELLSCHAFT

lichkeit, im Tageszentrum TAZ mit dem dazugehörigen Zivilstand (nur Personen ab 18 Jahren) | 213 « Contactcafé » und diversen Gruppenangeboten eine Ta- Ledig 48 % 45 % gesstruktur auf- und auszubauen. Die Betreuung von 14 Verheiratet 22 % 23 % Klientinnen und Klienten erfolgte in enger Zusammenar- Geschieden / getrennt 28 % 29 % beit mit den Mitarbeitern des TAZ. Verwitwet 2 % 2 %

Betreuung von Insassen im Gefängnis Altersstruktur Alle zwei Wochen wird eine freiwillige Sprechstunde Kinder und Jugendliche bis und mit 20 J. 35 % 31 % für die Insassen im Gefängnis angeboten. Insgesamt Personen über 20 Jahre 65 % 69 % besuchten im Berichtsjahr acht Klienten die psycholo- gische und / oder bei Bedarf fachärztliche Sprechstunde. Klienten nach Staatsbürgerschaft Diese Personen wurden aus Gründen des Datenschutzes FL 58 % 59 % in der Klientenstatistik nicht erfasst. EU 17 % 13 % CH 7 % 8 % Fallsupervision und fachärztliche Betreuung im Heil- Andere 18 % 20 % pädagogischen Zentrum (HPZ) Wie in den Jahren zuvor wurden in 14-tägigem Abstand Klientenstatistik 2013 Fallsupervisionen sowie fachärztliche Betreuung in den verschiedenen Bereichen des HPZ (Auxilia, Servita, Tex- In den letzten Jahren war die Anzahl der Klientinnen und trina, Protekta, Wohnheim Besch und Birkahof) unter Klienten relativ konstant. Das Zehnjahresmittel (2004 bis fachärztlicher Leitung des Dienstes durchgeführt. Auf- 2013) liegt bei 1'287 Klienten. Der aktuelle Jahreswert liegt grund des Ausscheidens der bisherigen Amtspsychiate- 2.5 % über diesem Mittel. Ausgeprägt ist eine Veränderung rin und in Zusammenhang mit der Reorganisation wurde der Altersstruktur hin zu einer Erhöhung des Anteils der diese Dienstleistung eingestellt. Im November erfolgte jüngeren Klienten. Bei den über 18-jährigen Klientinnen die Fallübergabe an eine externe Psychiaterin. und Klienten ist der Anteil der ledigen Personen um 3 % an- gestiegen, der Anteil der Verheirateten hat hingegen leicht Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen in Liechtenstein abgenommen. Die Verteilung nach Staatsbürgerschaft zeigt Die Kontaktstelle (www.kose.llv.li) ist die zentrale Anlauf- eine Zunahme bei den EU-Bürgerinnen und -Bürgern und stelle für Selbsthilfegruppen in Liechtenstein. Im Vorder- eine Abnahme bei denjenigen aus Drittstaaten. Der Anteil grund der Aufgaben steht die Beratung und Vermittlung der Personen mit liechtensteinischer und schweizerischer von Hilfesuchenden an die entsprechende Selbsthilfe- Staatsbürgerschaft ist nur geringfügig verändert. gruppe, ebenso bietet sie Unterstützung und Begleitung bei Gruppengründungen an. Die Leitung der Kontakt- Problemstruktur stelle für Selbsthilfegruppen obliegt einer Psychologin Die summarische Darstellung der Probleme sämtlicher des Therapeutischen Dienstes. Im Berichtsjahr waren Klientinnen und Klienten des Amtes (Erwachsene so- insgesamt neun Selbsthilfegruppen aktiv, eine Selbsthil- wie Kinder und Jugendliche10) zeigt, dass vor allem wirt- fegruppe für Menschen mit akutem oder chronischem schaftliche Probleme stark zugenommen haben. Bei den Schmerz befindet sich in der Initiierungsphase. verzeichneten 986 Problembenennungen ist zu beach- ten, dass eine Person, respektive ein Haushalt, meh- Klientenstruktur und Umfang der rere auf sich vereinigen kann (multidimensionale Pro- psychosozialen Hilfen blematik). Der starke Anstieg bei den psychosozialen Problemfeldern ist auf eine Zunahme bei den Personen Die Anzahl der Klientinnen und Klienten aller Abtei- zurückzuführen, die in die gesetzlichen Massnahmen lungen des Amtes hat gegenüber dem Vorjahr um 5 % (Zwangseinweisungen, Wegweisungen) involviert sind. (60 Personen) zugenommen. Insgesamt betreute das Amt im Berichtsjahr 1'320 (1'2608) Klienten. 8 In Klammer findet sich stets die Zahl des Vorjahres. Klientenstatistik (Kinder- und Jugend- sowie Erwach- 9 Es ist zu beachten, dass einzelne Klienten von mehreren senenbereich) Diensten betreut werden. Die Summe der Klienten und Klientinnen aller Dienste (1'441) ist deswegen grösser 2013 2012 als die Gesamtklientenzahl. 10 Bisher wurde über den Kinder- und Jugendbereich Gesamtzahl der Klienten9 1'320 1'260 getrennt vom Erwachsenenbereich im früheren Ressort Familie und Chancen-gleichheit berichtet. Mit der Re- Geschlecht gierungs- und Verwaltungsreform sind die beiden Be- Männlich 56 % 56 % reiche im Ministerium für Gesellschaft zusammenge- Weiblich 44 % 44 % führt. GESELLSCHAFT

214 | Internationale Aktivitäten Problemstruktur der Nennungen Nennungen Klienten (ICD-10) 2013 2012 EU / EWR / Europarat / regionale und bilaterale Aktivi- täten Wirtschaftliche Probleme Erwachsene 986 893 Das EU-Programm « Jugend in Aktion », dessen liechten- Faktoren, die zur Beanspruchung einer steinische Nationalagentur vom aha – Tipps und Infos für behördlichen Dienstleistung führen 310 334 junge Leute geführt wird, lief Ende des Jahres aus. Die Psychische Störungen Erwachsene 304 335 Programmvielfalt wurde rege genutzt. In der sechsjäh- Psychosoziale Umstände (Erwachsene) 173 111 rigen Laufzeit von 2007 bis 2013 wurden rund 200 liech- Faktoren, die den Gesundheitszustand tensteinische Projekte gefördert, an denen über 2'000 beeinflussen und zur Inanspruchnahme junge Menschen und in der Jugendarbeit Tätige teilnah- von Dienstleistungen führen (Erwachsene) 56 56 men. Gegen Ende der Laufzeit konnte die jährliche Betei- Soziale Umgebung (Erwachsene) 12 21 ligung nochmals gesteigert werden. Schliesslich wurden im Berichtsjahr die EU-Fördermittel voll ausgeschöpft. Probleme im Familiensystem Das EU-Programm hat sich gut etabliert und die nati- (Kinder- und Jugendhilfe) 263 259 onalen Strukturen haben sich bewährt. Der Landtag hat Probleme in der Entwicklung sich für die fortgesetzte Beteiligung Liechtensteins am von Kindern und Jugendlichen 198 238 Nachfolgeprogramm « Erasmus+ » ausgesprochen. Die Delegierte ambulante und stationäre 198 194 zentralen Aktionen der beiden Vorläuferprogramme « Ju- Betreuung der Kinder- und Jugendhilfe gend in Aktion » und « Lebenslanges Lernen » werden in (JH) Finanzielle Unterstützung der diesem Programm weitergeführt. Erfolg und Kontinuität Tagesbetreuung (JH) 68 78 haben dafür gesprochen, die bisherige nationale Struk- tur mit den beiden Nationalagenturen « aha » und AIBA Summe 2'568 2'520 beizubehalten. Bereits zum 9. Mal konnte der interregionale Ju- Problemstruktur der gesamten Klienten des Amtes (Mehrfachnennungen gendprojektwettbewerb gemeinsam mit Vorarlberg und möglich). St. Gallen veranstaltet werden. Es wurden fünf Projekte von jungen Leuten zwischen 14 und 25 Jahren am na- Hilfen nach Unterstützungsart tionalen Wettbewerb eingereicht. Beim interregionalen Den aufgezeigten Problemfeldern stehen die angebotenen Finale in St. Gallen konnte der zuständige liechtenstei- Hilfen gegenüber. Die Hilfen werden nach der individu- nische Regierungsrat dem Jugendrat Liechtenstein mit ellen Problemlage erbracht und somit kann es auch erfor- dem Projekt « easyvote » zum 3. Rang gratulieren. Nati- derlich sein, gleichzeitig mehrere Hilfen zu erbringen. Eine onale Durchführungsstelle ist das Jugendinformations- Zunahme ist bei der wirtschaftlichen Sozialhilfe und bei zentrum « aha » in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und den behördlichen Dienstleistungen auszumachen. Bei den Jugenddienst des Amtes. behördlichen Dienstleistungen fällt vor allem ins Gewicht, Das Amt war an einer Tagung der Schweizerischen dass mehr Abklärungen im Auftrag anderer Dienststellen Konferenz der kantonalen Beauftragten für Kinder- und (v.a. Amtshilfe für andere Behörden) auszuführen waren. Jugendförderung sowie an zwei Treffen der Ostschwei- zer Kantone für Kinder- und Jugendförderung vertreten.

Unterstützungsarten 2013 2012 Organisation (Amt für Soziale Dienste insgesamt) Mit dem von der Regierung zurückgezogenen Bericht Beratung 1'020 991 und Antrag11 Nr. 149 / 2012 (BuA) wurde eine Reorgani- Wirtschaftliche Sozialhilfe 522 487 sation der sozialen Versorgung beabsichtigt. Dem Amt Eigene oder Delegierte wurde der Auftrag erteilt, die von externen Gutachtern ambulante und stationäre Betreuungen 654 702 erstellten Berichte, die Umsetzbarkeit der Empfehlungen Behördliche Dienstleistungen 328 250 sowie den verbesserten Einsatz eigener Ressourcen zu Psychosoziale Betreuungen 79 117 prüfen. Es wurden intensive Gespräche mit den Mitar- Finanzielle Unterstützung für Tagesbetreuungen 68 78 beitern und Mitarbeiterinnen des Amtes geführt und in Sachmittel 137 115 mehreren Workshops eine Situationsanalyse erstellt. Das Amt stellte fest, dass sowohl die externen Ex- Unterstützungsarten pertisen als auch die eigenen Analysen einen Verän- derungsbedarf belegen. Die soziale Grundversorgung in sozialpädagogischen und sozialpsychiatrischen Lei- stungsbereichen ist dabei nachhaltig zu strukturieren. Die beschränkt zur Verfügung stehenden Mittel sollen GESELLSCHAFT

so zugeteilt werden, dass das Dienstleistungsangebot Rechtspflege | 215 für die Klienten wirtschaftlich, bedarfsgerecht und wir- In zwei Fällen haben Klienten von ihrem Recht Gebrauch kungsvoll ist. Die Zusammenarbeit der Systempartner gemacht, Rechtsmittel gegen Entscheidungen des Amtes soll von einem Miteinander geprägt sein. zu ergreifen. Der Kickoff zum Projekt « Kernprozesse » erfolgte noch im Berichtsjahr. Mit der Projektierung der « Be- Abänderung Sozialhilfeverordnung darfsplanung » wurde ebenfalls bereits begonnen. Es Wenn Auflagen und Weisungen missachtet werden, kön- werden Planungsgrundlagen erstellt werden, die sowohl nen die finanziellen Leistungen zur Deckung des Grundbe- Bedarfsgrössen als auch Qualitätserfordernisse feststel- darfs statt wie bisher um 15 % neuerdings um bis zu 25 % len lassen. gekürzt werden. Die Verordnung zum Sozialhilfegesetz Dieses Analyseergebnis und die Neuausrichtung des wurde entsprechend abgeändert. Bei grobem Fehlverhal- Amtes wurden den Abgeordneten des Landtags persön- ten (eindeutig unkooperatives Verhalten) wird die finanzi- lich vorgestellt und den Akteuren im Sozialwesen zur elle Unterstützung für den Grundbedarf herabgesetzt. Dies Kenntnis gebracht. Zur Unterstützung wurde das Amts- soll gemäss der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe organigramm neu überdacht und gleichzeitig im Lichte (SKOS) nur bis zum absoluten Existenzminimum erfolgen. der Sparmassnahmen auch darüber nachgedacht, wo eine Verschlankung möglich ist. Dies führte zu einer Aufwand für die Wirtschaftliche Hilfe, Persönliche Reihe von Massnahmen. Die administrativen Ressour- Hilfe und Förderungsbeiträge an Institutionen cen wurden neu gebündelt und als Stabstelle eingerich- Aufwand gemäss Sozialhilfegesetz tet, der Präventionsbereich gestrafft, einzelne Tätig- (gemäss Abrechnung, Ausgaben vor dem Lastenausgleich) keiten des Therapeutischen Dienstes ausgelagert. Neu geschaffen wurden der Finanz- und Rechtsdienst sowie 2013 2012 die Stabstelle Projekte. Die Arbeitsfelder Jugendschutz, Jugendförderung sowie Suchtfragen wurden neu zum Wirtschaftliche Einzelfallhilfe 7'275'771 5'890'536 Fachbereich Förderung, Schutz und Sucht zusammen- Arbeitsprojekte der öffentlichen Hand 307'325 290'549 gelegt. Die Umgestaltung im Sozialen Dienst ermöglicht für die Zukunft eine Spezialisierung der Mitarbeiter. Ins- Zwischentotal Wirtschaftliche Hilfe 7'583'096 6'181'085 gesamt wurden Stellenreduktionen in der Prävention, im Therapeutischen Dienst und im Sozialen Dienst im Um- Persönliche Hilfe 22'676 22'432 fang von 130 Stellenprozenten vorgenommen. Art. 27 Altersheime Ausgewählte Themen (Betriebsbeiträge12 LAK; APH) 9'857'419 9'598'594 Förderungsbeiträge an Institutionen Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen nach Art. 24 SHG 2'590'619 2'882'702 Die Landeszeitungen und Radio L berichteten über Pro- jekte und Veranstaltungen des Amtes zu den Themen Total Ausgaben gemäss Sozialhilfe- 20'053'810 18'684'813 Armut, Schuldenberatung, sexueller Missbrauch, Sucht- gesetz (SHG) prävention sowie Jugendprojektwettbewerb. Weitere Schwerpunkthemen waren die Sorge um Langzeitar- Aufwand SHG beitslose und Verwahrlosung junger Erwachsener ohne Arbeit. Das liechtensteinische Verzeichnis der Erbringer Geförderte Institutionen von Dienstleistungen für Kinder und Jugendliche wie für Gemäss Art. 24 Sozialhilfegesetz ist die private Sozial- Erwachsene (SOLEX) www.solex.llv.li wurde überarbei- hilfe zu fördern und zur Mitarbeit heranzuziehen, soweit tet. Es ist bedienerfreundlich und will in erster Linie bei sie notwendig, dazu geeignet und bereit ist. Folgende der Adresssuche eine schnelle Hilfe anbieten. Leistungserbringer erhalten finanzielle Unterstützungen: In der Pressemitteilung « ASD im Wandel » wurden Therapeutische Wohngemeinschaft Mauren (VBW), Mo- die wesentlichen Inhalte der geplanten Neuausrichtung biles Sozialpsychiatrisches Team (VBW), Arbeitsprojekt ausgeführt. Das Ministerium für Gesellschaft hat gemein- sam mit dem Amt die Aufgaben und amtsinterne Orga- nisation kritisch überprüft und Massnahmen getroffen, 11 Bericht und Antrag (BuA) über die Zusammenführung um die zukünftigen Herausforderungen in der notwendi- von Aufgaben des Amtes für Soziale Dienste, des Aus- gen Qualität unter Berücksichtigung der Restriktionen in länder- und Passamtes sowie der Stabstelle für Chancen- Zusammenhang mit der Konsolidierung des Staatshaus- gleichheit in ein Amt für Soziales und Gesellschaft sowie halts meistern zu können. Diese Veränderungen sehen über die Schaffung des Psychosozialen Dienstes Liech- eine Reduktion von Aufgaben, eine Optimierung von Pro- tenstein. zessen und eine stärkere strategische Ausrichtung der 12 Hochbausubventionen Alters- und Pflegeheime fallen Kräfte vor. seit 2007 in den Zuständigkeitsbereich des Hochbauamts. GESELLSCHAFT

216 | Brandis (VBW), INFRA, Frauenhaus, Stiftung für Kri- Stabsstelle für Chancengleichheit senintervention, Netzwerk – Verein für Gesundheits- förderung, Hospizbewegung, Seniorenbund, Behinder- ten-Verband, Bewährungshilfe, Familienhilfen, Verein Stabsstellenleitung: Tatjana Hadermann interimistisch Liechtensteiner Seniorenmagazin, Gehörlosen Kultur- bis 07.04.2013; Thomas A. Hasler seit 16.04.2013 verein Liechtenstein, Die Dargebotene Hand Ostschweiz und FL, Stiftung KOSCH Koordination und Förderung Nachdem im Zuge der Verwaltungsreform im Jahr 2013 von Selbsthilfegruppen in der Schweiz. der Bericht und Antrag Nr. 149 / 2012 zurückgezogen wurde, hat die Stabsstelle ihre Aufgaben auch im 2013 ent- Aufwand in den Bereichen Kinder- und Jugendförde- sprechend der geltenden gesetzlichen Grundlagen wahr- rung, Kinder- und Jugendschutz und Kinder- und Ju- genommen. Besonders im Hinblick auf die personellen gendhilfe Veränderungen bei der Stabsstelle war das Jahr 2013 kein Aufwand gemäss Kinder- und Jugendgesetz (Ausgaben unter- einfaches Jahr. Die langjährige Leiterin, welche seit 2012 liegen nicht dem Lastenausgleich) ein Mandat auf Projektbasis bei der Stabsstelle wahrge- nommen hat, hat die Stabsstelle per 30.06.2013 definitiv 2013 2012 verlassen. Glücklicherweise konnte die Stabsstelle wieder mit kompetenten Kräften besetzt werden. Der Grossteil der Kinder- und Jugendschutz 22'931 39'814 Arbeiten bezog sich auf Themen der Gleichstellung von Kinder- und Jugendförderung 940'931 952'651 Frau und Mann, daneben wurden auch Informations- und Einzelfallhilfe (KJH) 1'692'526 2'101'858 Sensibilisierungsarbeit im Bereich Behinderung geleistet. Institutionen (KJH) 3'844'913 3'827'116 Fallweise war die Stabsstelle auch im Bereich sexuelle Ori- entierung aktiv. Gesamtaufwand 6'501'301 6'921'439 Allgemeines Aufwand gemäss Kinder- und Jugendgesetz Stabsstellenorganisation und Personelles Die Träger der Kinder- und Jugendhilfe bieten ein breites Die Stabsstelle für Chancengleichheit arbeitete im Jahr Angebot an Dienstleistungen. Die Einrichtungen besit- 2013 bei der Arbeitsgruppe zur Gründung eines Vereins zen langjährige Erfahrungen. Die Förderung von Seiten für Menschenrechte mit. Der Verein soll unabhängig des Landes trägt erheblich zum Bestand dieser Dienstlei- sein und teilweise Aufgaben der Stabsstelle für Chancen- stungen bei. Folgende Einrichtungen erhielten eine Lan- gleichheit übernehmen. desförderung: Personell musst das definitive Ausscheiden der ehe- maligen Stabsstellenleiterin kompensiert werden. Neu Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe wurde eine Person zu 80 % (befristet) angestellt. Verein für Kinderbetreuung, Planken, Verein Kinder- tagesstätten Liechtenstein*, Verein Kindertagesstätten Übergreifende Chancengleichheitsthemen Pimbolino, Eltern-Kind-Forum*, Sozialpädagogische Ju- gendwohngruppe (JWG), Sozialpädagogische Familien- Chancengleichheitspreis 2013 begleitung (SPF)*, Sorgentelefon, Verein Kinderoasen Die Stabsstelle für Chancengleichheit hat auch im Jahr Vaduz und Mauren, Mütterzentrum « müze »*, Spielgrup- 2013 den Chancengleichheitspreis organisiert, welcher penverein FL*, Liechtensteinische Waldorfschule. Aus- durch die Regierung verliehen wurde. Der Chancen- ländische Einrichtung: Stiftung Carina, Feldkirch*. gleichheitspreis zeichnet Projekte in den Bereichen Be- hinderung, Alter, soziale Benachteiligung, sexuelle Ori- Einrichtungen der Kinder- und Jugendförderung entierung, Migration und Integration sowie Förderung Pfadfinder und Pfadfinderinnen Liechtensteins PPL*, der Gleichstellung von Frau und Mann aus. Es wurden Verein Liechtensteinischer Jugendorganisationen VLJ, acht Projekte für den 13. Chancengleichheitspreis 2013 Bildungshaus Gutenberg, Ludothek Fridolin*, Jugendin- eingereicht. Folgende Organisationen oder Privatper- formationszentrum « aha », Nationalagentur « Jugend »*, sonen haben ein Projekt eingereicht: Barbara Banzer Kinder- und Jugendbeirat. (* mit Leistungsvertrag). und Alexander Ott « Förderung von Chancengleichheit durch Mediation »; Dachverand der Elternvereinigungen Private Spendenbeiträge, Sozialsponsoring der liechtensteinischen Schulen « Starke Eltern – starke Dem Amt wurde von privaten Sponsoren finanzielle Kinder – starke Schulen »; das Eltern Kind Forum « Fem- Mittel zur persönlichen Hilfe für die Klienten sowie zur mesTische »; der Verein Jugendrat Liechtenstein « Jugen- Durchführung von Projekten zur Verfügung gestellt. Im drat Liechtenstein »; die Infra und der LANV mit dem Rahmen der alljährlichen Weihnachtsaktion konnten Ratgeber « Mobbing am Arbeitsplatz »; das NetzWerk wirtschaftlich Hilfsbedürftige in 137 Haushalten mit ei- « Freiwilliges Soziales Jahr »; der Verein für interkultu- ner Spende bedacht werden. relle Bildung « Ich spiele deutsch » und die Wirtschafts- GESELLSCHAFT

kammer Liechtenstein « HALO – Hausaufgaben-Lobby ». nder Gap vergleicht verschiedene Staaten in Bezug auf | 217 Der zweckgebundene 1. Preis, der mit CHF 20'000 do- die Gleichstellung von Frau und Mann anhand von sta- tiert ist, ging an das Projekt « FemmesTische » des El- tistischen Daten. Eine mögliche Beteiligung soll im Jahr tern- und Kindforums. Die beiden Anerkennungspreise 2014 vertieft geprüft werden. erhielten die Wirtschaftskammer mit dem Projekt « HALO – Hausaufgaben-Lobby » und die Infra zusammen mit Gleichstellung von Frau und Mann dem LANV für den Ratgeber « Mobbing am Arbeitsplatz ». Der Chancengleichheitspreis 2014 wurde im Septem- Internationaler Tag der Frau 08. März ber 2013 ausgeschrieben. Zum Internationalen Tag der Frau am 08. März wurde ein Anlass im TaK organisiert. Das Kabarett Duo Zwie- Stellungnahmen tracht regte mit ihrem Programm den voll besetzten Saal Die Stabsstelle für Chancengleichheit hat in Zusammen- zum Nachdenken über die Gleichstellung an. arbeit mit dem Frauennetz im Berichtsjahr zwei Stellung- nahmen abgegeben. Eine Stellungnahme betraf die Re- Erwerbsleben vision des Namensrechts und die andere Stellungnahme wurde zum Thema Revision des Kindschaftsrechts – Ob- Equal Pay Day sorge abgegeben. Im Rahmen der Aktionen zum Equal pay day hat auch die Stabsstelle für Chancengleichheit über die weiterhin Öffentlichkeitsarbeit bestehende Lohnungleichheit informiert. Zeitungsartikel, Radiosendungen und -spots, Interviews (Radio, Fernsehen, Zeitungen) zu Projektthemen wurden Finanzhilfen nach dem Gleichstellungsgesetz im Berichtsjahr für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt. Die Um Finanzhilfe haben im Berichtsjahr die Erwachsenen- Struktur des seit Juni 2008 sporadisch erscheinenden bildung Stein Egerta für ihren Kurs « Familienfrau – ich Newsletters über aktuelle Themen und Projekte wurde kann mehr als ich weiss » sowie die Informations- und überarbeitet. Die Stabsstelle betreut zudem verschie- Kontaktstelle für Frauen (infra), der LANV und der Ver- dene Homepages: www.scg.llv.li, www.3laenderfrauen. ein für Männerfragen für ihre Beratungsangebote zum org, www.frauenwahl.li, www.demograzia.li, www.barri- Gleichstellungsgesetz angesucht. Die Regierung wurde erefreies.li, www.sichtwechsel.li. mittels eines Berichts über die Verteilung von Finanzhil- fen gemäss dem Gleichstellungsgesetz informiert. Anlaufstelle, Kontakte und Anregungen Insgesamt haben sich im Berichtsjahr 30 – 40 Personen an Statistik über Frauen in Führungspositionen die Stabsstelle für Chancengleichheit gewandt. Die Anfra- Die Stabsstelle für Chancengleichheit hat im Jahr 2013 gen betrafen hauptsächlich die Bereiche Gleichstellung von die aktuellsten statistischen Publikationen des Amtes für Frau und Mann und Behinderung. Unter den Anfragenden Statsitik ausgewertet. Dabei wurde auch die Frage von waren Privatpersonen, Firmen sowie Verwaltungen. Frauen in Führungspositionen beleuchtet. Frauen sind demnach in Liechtenstein nur halb soviel in Führungspo- Statistik und Berichte sitionen vertreten, wie Männer. Die Auswertung hat auch Die Stabsstelle für Chancengleichheit monitorte im Jahr ergeben, dass Frauen nur 40 % der Erwerbstätigen aus- 2013 die vorhandenen statistischen Grundlagen. In den machen aber 75 % der Teilzeitangestellten Frauen sind. meisten statistischen Grundlagen sind Auswertungen auf die Gleichstellung von Frau und Mann möglich und teil- Businesstag 2013 – das Wirtschaftsforum für Frauen weise sehr ausgeprägt (bspw. Bildungsstatistik). Weni- Zusammen mit dem Frauennetz war die Stabsstelle für ger statistische Grundlagen gibt es in anderen Bereichen Chancengleichheit auch im Jahr 2013 Kooperations- der Chancengleichheit (bspw. Behinderung oder sexu- partner beim Businesstag, dem Wirtschaftsforum für elle Orientierung). Gerade in diesen Bereichen besteht Frauen. Das mit hochkarätigen Referentinnen besetzte noch Aufholbedarf. Zu den vorhandenen statistischen Programm stand unter dem Titel: Neue Chancen in he- Grundlagen hat die Stabsstelle für Chancengleichheit rausfordernden Zeiten. eine Auswertung der aktuellsten Daten vorgenommen und auf der Homepage der Stabsstelle für Chancen- Vereinbarkeit gleichheit publiziert. Ebenfalls hat die Stabsstelle für Chancengleichheit wieder am Bericht Menschenrechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Liechtenstein – Zahlen und Fakten 2013 mitgearbeitet. In Kooperation mit der Informations- und Kontaktstelle Dieser ist ebenfalls auf der Homepage der Stabsstelle für für Frauen (infra), dem Liechtensteinischen Arbeit- Chancengleichheit unter der Rubrik Publikationen zu fin- nehmerverband (LANV) und dem Ministerium für Gesell- den. Mit dem Amt für Statistik wurden erste Abklärungen schaft organisierte die Stabsstelle im Juni des Berichts- unternommen, ob eine Beteiligung an der Statistik Glo- jahres bereits zum zweiten Mal eine Veranstaltung zum bal Gender Gap möglich wäre. Der Bericht Global Ge- Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Nachdem GESELLSCHAFT

218 | die erste Veranstaltung unter dem Motto « Ein Gewinn kann auf der Seite des Liechtenstein – Instituts oder auf für Unternehmen! » gestanden hat, war die zweite Veran- der Homepage der Stabsstelle für Chancengleichheit he- staltung dem Thema « Ein Gewinn für Frauen UND Män- rutergeladen werden. ner! » gewidmet. Neben Frau Lucrezia Meier-Schatz und dem Teilzeitmann Andy Keel war eine Podiumsdiskus- Bildung / Rollenstereotypien sion mit Eltern, welche die Vereinbarkeit leben Teil des Programms. Es nahmen ca. 80 Personen teil. Die Pla- Interreg-Projekt betrifft: Rollenbilder nung für eine weitere Veranstaltung im Jahr 2014 wurde Das Interreg-Projekt « betrifft Rollenbilder » ist weit ge- bereits im Berichtsjahr begonnen. fasst und bezieht sich auf alle Lebensbereiche. Im Be- sonderen aber auf die Berufswelt und das Familienleben. Politik – Frauen in Macht- und Entschei- Das Projekt verfolgt folgende Ziele: es erweitert das Rol- dungspositionen lenspektrum von Frauen und Männern im Kontext Ar- beits- und Familienleben; es wirkt den Rollenstereoty- Politiklehrgang für Frauen pien entgegen; es macht Frauen und Männern Mut, neue Der 10. länderübergreifende Politiklehrgang dauerte von und unübliche Wege zu beschreiten; es trägt zu einer März 2013 bis November 2013. Aus Liechtenstein nah- Ausgewogenheit der Geschlechterverhältnisse in allen men zehn Frauen teil. Der 11. Politiklehrgang für 2014 Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens bei. Das wurde im Herbst 2013 ausgeschrieben. Erfreulicher- Projekt fördert eine grenzüberschreitende Expertise zum weise ist der Lehrgang im Jahr 2014 ausgebucht! aktuellen Rollenverhalten in Vorarlberg, im Kanton Grau- bünden und im Fürstentum Liechtenstein und es vertieft Gesprächsrunden Politikerinnen und verankert die grenzüberschreitende Zusammenar- Seit 2007 führt die Stabsstelle für Chancengleichheit in beit zum Thema Rollenstereotypien und deren Aufwei- Zusammenarbeit mit der Kommission für die Gleichstel- chung. Das Projekt dauert von September 2012 bis De- lung von Frau und Mann jährlich zwei Gesprächsrun- zember 2014. Im Jahr 2013 lag der Schwerpunkt auf einer den mit Politikerinnen durch. An der dreizehnten Ge- Umfrage zum Thema Rollenbilder bei Jugendlichen. Die sprächsrunde im Januar 2013 wurde im Zuschg in Resultate werden im Jahr 2014 mit einer entsprechenden Schaanwald zusammen mit den Frauen-Landtagsab- Begleitkampagne der Öffentlichkeit vorgestellt. geordneten und den Landtagskandidatinnen über das Thema « Mein Name – dein Name – der Familienname » Nationaler Zukunftstag 2013 die Reform des Namensrechts diskutiert. Anwesend war Liechtenstein hat sich am 14. November 2013 zum zwei- auch die Justizministerin Dr. Aurelia Frick. ten Mal am Nationalen Zukunftstag der Schweiz betei- Die zweite Gesprächsrunde fand am 22. Oktober 2013 ligt. Der Nationale Zukunftstag leistet einen Beitrag, um im Kellertheater des Vaduzersaals statt. In dieser Runde starre Vorstellungen von weiblichen und männlichen ging es um das Thema « Reform des Kindschaftsrechts – Rollen aufzuweichen und damit jungen Menschen Per- gemeinsame Obsorge ». Neben den Frauen-Landtagsab- spektiven zu eröffnen. Ziel ist es, Mädchen und Jungen geordneten durfte auch Dr. Thomas Zwiefelhofer, der möglichst früh für eine offene Berufswahl und für ei- neue Justizminister begrüsst werden. genständige Lebensentwürfe zu sensibilisieren. Indem sie eine erwachsene Bezugsperson zur Arbeit beglei- Studie zu den Landtagswahlen 2013 – Frauen im Fo- ten, entdecken die Kinder und Jugendlichen ein breites kus Spektrum an Tätigkeiten und Laufbahn-Möglichkeiten. Die liechtensteinischen Landtagswahlen vom 3. Februar In Liechtenstein hat die Universität Liechtenstein ein 2013 brachten für die Frauen einen Rückschritt von 24 Spezialprojekt im Rahmen des Nationalen Zukunftstags auf 20 Prozent der Mandate im Liechtensteinischen angeboten « Mädchen- bauen – los! ». Auch in der Schule Landtag (-1Sitz). Die Stabsstelle für Chancengleichheit bietet der Nationale Zukunftstag die Möglichkeit, die hat deshalb eine Studie zum Abschneiden von Frauen Themen Berufswahl und Lebensplanung aufzugreifen. bei Landtagswahlen beim Liechtenstein – Institut in Auf- Immer mehr Schulen entwickeln interne Zukunftstags- trag gegeben. Die Studie hat ergeben, das Frauen in der konzepte mit unterschiedlichen Schwerpunkten für die Politik nach wie vor untervertreten sind, auch wenn sich jeweiligen Schulstufen. deren Wahlchancen tendenziell denjenigen der Männer annähern. Trotz steigender formaler Bildungsabschlüsse Gewalt gegen Frauen sind Frauen auch in hochrangigen Positionen in Wirt- schaft und Gesellschaft unterrepräsentiert. Die Studie 16 Tage gegen Gewalt an Frauen wurde am 28. Oktober 2013 im Mehrzwecksaal des Ver- Zusammen mit dem Frauenhaus Liechtenstein organi- einshauses Gamprin von Wilfried Marxer vom Liechten- sierte die Stabsstelle eine Aktion während « 16 Tage ge- stein – Institut vorgestellt. Sie zeigt mögliche Gründe gen Gewalt an Frauen ». Es wurden Brottüten mit der Auf- und Lösungswege für die herrschende Unterrepräsenta- schrift « Häusliche Gewalt kommt nicht in die Tüte » und tion von Frauen in politischen Gremien auf. Die Studie verschiedenen Kontakt- und Hilfestellen an zuvor ange- GESELLSCHAFT

fragte Bäckereien verteilt. Diese wiederum verkauften Kommission für die Gleichstellung von Frau und Mann | 219 ihr Brot während dem 25. November bis 10. Dezember Bernadette Kubik-Risch war durch ein Beratungsmandat 2013 in diesen Tüten. Der Verein Sicheres Liechtenstein weiter in der Kommission für die Gleichstellung von Frau konnte für das Jahr 2013 ebenfalls als Kooperationspart- und Mann mit beratender Stimme vertreten. Die Stabs- ner gewonnen werden. An der Aktion nahmen gut 30 Bä- stelle ist die geschäftsführende Stelle der Kommission. Al- ckereien und brotverkaufende Geschäfte teil. lerdings ist die Kommission im Mai 2013 geschlossen zu- rückgetreten um ein Zeichen gegen den Stillstand in der Arbeitsgruppe Migrantinnen und häusliche Gewalt Gleichstellungspolitik der letzten Jahre zu setzen (siehe Die Arbeitsgruppe bestehend aus der Informations- und Rechenschaftsbericht der Gleichstellungskommission). Kontaktstelle für Frauen (infra), dem Frauenhaus Liech- tenstein, dem Ausländer- und Passamt, der Opferhilfe- Frauennetz Liechtenstein stelle und der Stabsstelle für Chancengleichheit. Die Ar- Seit 1997 treffen sich die Frauenorganisationen zum beitsgruppe hat sich im Berichtsjahr zu sechs Sitzungen gegenseitigen Austausch von Informationen und zur getroffen. Sie möchte für das Thema « Häusliche Gewalt Realisierung von gemeinsamen Projekten. Die Rolle und Migrantinnen » sensibilisieren und konkrete Vorge- der Stabsstelle liegt dabei vor allem in der Administra- hensweisen bzw. Hilfestellungen für Institutionen erar- tion und Koordination des Frauennetzes. 2013 befasste beiten, welche öfters mit diesem Thema zu tun haben. sich das Frauennetz vorrangig mit der Verwaltungsre- Im Jahr 2013 wurde ein Grundlagenpapier zur häuslichen form und der daraus resultierenden Konsequenzen für Gewalt entwickelt. Dieses ist auf der Internetseite der an die Stabsstelle für Chancengleichheit. Das Frauennetz der Arbeitsgruppe beteiligten Organisationen abzurufen, setzte sich vor allem für den Erhalt und Ausbau der so auch auf der Internetseite der Stabsstelle für Chan- Stabsstelle für Chancengleichheit und für die Besetzung cengleichheit. Am 09. April 2013 fand zudem ein Referat der Leitungsposition ein. Dazu hat das Frauennetz im zum Thema « Schweregrad häuslicher Gewalt » statt. September 2013 einige Aktionen lanciert unter anderem wurde dabei eine Petition an den Landtag übergeben. Gesundheit / Soziales Ein weiterer Hauptpunkt waren die Vorbereitungen für die Vergabe des Preises Demograzia, die im Jahr 2014 Finanzielle Unterstützung stattfindet. Der Verein für Männerfragen erhält seit der der Vereins- Zum Thema Sorgerecht trifft sich das Frauennetz gründung jährlich eine finanzielle Unterstützung, damit Liechtenstein, die Ombudsstelle für Kinder und Ju- ratsuchenden Männern in Trennungs- und Scheidungsver- gendliche, der Verein für Männerfragen, der Verein fahren bei Bedarf eine einmalige unentgeltliche Rechtsbe- für Mediation und die Stabsstelle für Chancengleich- ratung angeboten werden kann. Diese wurde bisher vom heit (Koordinationsstelle) seit dem Frühjahr 2011. Ziel Projektkonto der Stabsstelle für Chancengleichheit finan- der Vernetzung ist ein auf Liechtenstein zugeschnit- ziert. Im Jahr 2013 wurden die Ausgaben über die Finanz- tenes Obsorgemodell zu erwirken. Neben einem Vor- hilfen im Rahmen des Gleichstellungsgesetzes bezahlt. trag von Frau Lieselotte Staub zum Thema Obsorge « Eltern bleiben trotz Trennung » am 18. Februar 2013 « Gender in Medizin und Pflege » wurden die Positionen und Vorschläge der Arbeits- Die grenzüberschreitende Veranstaltungsreihe « Ge- gruppe vor der ersten Lesung 2013 im Landtag mit nder Medizin », ein Kooperationsprojekt der Stabsstelle den Fraktionen aller im Landtag vertretenen Parteien für Chancengleichheit von Frau und Mann des Kantons besprochen. Ebenfalls fand das Thema Eingang in die Graubünden, dem Frauenreferat in Bregenz und der von der Stabsstelle für Chancengleichheit organisier- Stabsstelle für Chancengleichheit Liechtenstein, welches ten Gesprächsrunden mit den Frauen-Landtagsabge- für den März 2013 geplant war, musste leider mangels ordneten an der auch der Justizminister Dr. Thomas Teilnehmenden abgesagt werden. Zwiefelhofer teilnahm. Im Berichtsjahr verfasste das Frauennetz eine Stel- Vernetzungen / Zusammenarbeit lungnahme zum Sorgerecht und zum Namensrecht zu Handen des Ministeriums für Inneres, Justiz und Wirt- Ständige Arbeitsgruppe zur Förderung der Gleichstel- schaft. lung von Frau und Mann in der Landesverwaltung Nachdem der Preis Demograzia nicht wie geplant Die Arbeitsgruppe traf sich im Berichtsjahr zu insgesamt im Jahr 2013 druchgeführt werden konnte, hat sich das zwei Sitzungen. Hauptthemen der Arbeitsgruppe stell- Frauennetz entschlossen, den Preis am 31.01.2014 zu ten die Prüfung der Wirksamkeit der Reglemente zu se- vergeben. Die Vorbereitungen dafür wurden im letzten xueller Belästigung und Mobbing, die Massnahmen zur Quartal 2013 getroffen. Lohnuntersuchung in der Landesverwaltung 2012, die Überdies hat das Frauennetz 2013 einen Schattenbericht Zukunft der Stabsstelle für Chancengleichheit sowie die zum 4. Länderbericht zur UNO Frauenkonvention ver- Vereinbarkeit von Familie und Erwerb in der Landesver- fasst. Dieser kritisiert die Gleichstellungspolitik der Re- waltung dar. gierung in den letzten Jahren. GESELLSCHAFT

220 | Länderübergreifende Vernetzung und Wege zur Selbsthilfe aufgezeigt. Das Schulprojekt Die Stabsstelle für Chancengleichheit ist Mitglied der wurde im Berichtsjahr wiederum von der Stabsstelle in Gleichstellungskonferenz der Ostschweizer Kantone Zusammenarbeit mit der Gruppe Trialog angeboten und und des Fürstentums Liechtenstein sowie der Eidge- konnte mit dem Liechtensteinischen Gymnasium und der nössischen Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten. Berufsmaturitätsschule durchgeführt werden. Ende des Neben den Schweizer Kolleginnen und Kollegen ist die Jahres 2013 konnte mit dem Schulamt eine Übernahme Stabsstelle für Chancengleichheit eng mit dem Frauenre- des Projekts Trialog vereinbart werden. Nachdem das ferat Vorarlberg vernetzt. Unter anderem durch die ge- Projekt bei der Stabsstelle zusammen mit der Gruppe meinsame Durchführung des Politiklehrgangs und dem Trialog aufgebaut wurde, macht ein Übergang an das Interreg-Projekt « betrifft:rollenbilder ». Schulamt Sinn, ist das Schulamt doch viel näher an den Schulen und kann so besser auf deren Bedürfnisse und Integration von Ausländerinnen und Aus- Wünsche eingehen. ländern Vernetzungsgruppe « sichtwechsel » Kommission für Integrationsfragen Ausgehend von der Ausstellung « blickwechsel-Akti- Nachdem die Stabsstelle für Chancengleichheit aufgrund onen » zum 50-jährigen Jubiläum der IV entstand die knapper Ressourcen ab Juli 2012 auf einen Einsitz in der Vernetzungsgruppe « sichtwechsel ». Die Stabsstelle ist Kommission für Integrationsfragen verzichtet hat, nahm für die Koordination, Organisation und Durchführung die Stabsstelle für Chancengleichheit ab dem Jahr 2013 der Vernetzungstreffen zuständig. Insgesamt gab es im wieder an den Sitzungen der Kommission für Integrati- Berichtsjahr drei Vernetzungstreffen. 2013 organisierte onsfragen teil. « sichtwechsel » zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung einen Radiotag, an dem eine Frau mit Behinderung einer körperlichen Behinderung den ganzen Tag über von Radio L begleitet wurde. Dabei wurden einzelne Or- Sensibilisierungskampagne – Zeitung « mittendrin » ganisationen von « sichtwechsel » vorgestellt. Im Jahr 2011 feierte « mittendrin » das 5-jährige Jubi- Die Vernetzungsgruppe hat sich im Jahr 2013 da- läum. In dieser Zeit hat das Redaktionsteam insgesamt mit befasst eine Aufstellung über die Dienstleistungen 25 Zeitungsseiten in den beiden Landeszeitungen ver- aller Mitgliedsorganisationen von « sichtwechsel » zu er- öffentlicht. stellen. Dieses soll allen Organisationen erlauben, Men- Die erste Zeitung « mittendrin » erschien am 3. De- schen mit beonderen Bedürfnissen bei Fragen besser zu zember 2012 – dem Internationalen Tag der Menschen beraten. Überdies wurde die Frage eines Behinderten- mit Behinderung. Sie erging an alle Haushalte in Liech- ausweises aufgeworfen und über die Zukunft der Vernet- tenstein. Mit der Zeitung möchte « mittendrin » eine stär- zungsgruppe diskutiert. kere Sensibilisierung aller Menschen mit und ohne Be- hinderung erreichen. Im Jahr 2013 konnten dank des Sexuelle Orientierung sehr engagierten Redaktionsteams zwei weitere Ausga- ben der mittendrinZeitung veröffentlicht werden. Eine Im Berichtsjahr wurde kein Projekt zum Thema sexuelle Ausgabe widmete sich dem Thema neue Regierung und Orientierung durchgeführt. Aufgrund einer Anfrage von die Sicht von Angehörigen von Menschen mit einer Be- 1 FL-TV nahm die Stabsstelle für Chancengleichheit öf- hinderung. Die zweite Ausgabe zeigte auf, wie bejahend fentlich Stellung zur Situation von homosexuellen Per- und erfüllend Menschen mit besonderen Bedürfnissen sonen, welche nicht zur Blutspende zugelassen werden. das Leben gestalten und erleben können. Internationales Barrierefrei durch Liechtenstein Die Internetseite www.barrierefreies.li gibt Auskunft über EWR / EFTA die Zugänglichkeit von 297 Einrichtungen in Liechten- Im Berichtsjahr hat der Stabsstellenleiter an einer Sitzung stein. Es besteht die Möglichkeit, Eintragungen und Ände- des Advisory comittee of gender equality und der Wor- rungen mittels eines Eintragungsformulars vorzunehmen. king group on gender equality, anti-discrimination and Auch im Jahr 2013 wurde der Online-Wegweiser aktuali- family policy teilgenommen und konnte dabei Kontakt zu siert. Mittels Presse und persönlichem Anschreiben wur- den Kollegen anderer europäischer Länder vor allem der den Vereine, Unternehmen und öffentliche Verwaltungen Nachbarländer und der EFTA – Staaten knüpfen. dazu aufgerufen sich in den Wegweiser einzutragen. UNO Menschenrechtsrat – 2. Universelle periodische Schulprojekt: Trialogische Unterrichtseinheit Überprüfung (UPR) Mit dem Schulprojekt werden Schülerinnen und Schüler Anlässlich des zweiten UPR – Berichts des UNO Men- sowie Lehrpersonen für psychische Erkrankungen sensi- schenrechtsrates 2012 war die Stabsstelle für Chancen- bilisiert. Vorurteile werden entkräftet, Ängste abgebaut gleichheit im Januar 2013 Mitglied der Delegation, wel- GESELLSCHAFT

che in Genf zu den Fragen und Empfehlungen des UNO Kommission für Suchtfragen | 221 Menschenrechtsrates Stellung genommen hat. Vorsitz: Esther Kocsis bis 30.9.2013 (interimistisch); Teilnahme an Veranstaltungen Karl-Anton Wohlwend seit 1.10.2013.

Anlässlich der Gleichstellungskonferenz Ostschweiz und Der Vorsitz der Kommission für Suchtfragen wurde dem Fürstentum Liechtenstein hat der Stabsstellenleiter an neuen Leiter des Amtes für Soziale Dienste übertragen. Der der Konferenz im Juni und dem Weiterbildungsanlass Aktionsplan zur Suchtprävention 2012 bis 2016 wurde er- zum Thema « Lohnmobil » im November teilgenommen. stellt. Die Suchtpräventionsprogramme und -projekte wur- Aufgrund knapper personeller Ressourcen konnte nicht den auf diese Ziele abgestimmt. Veröffentlichungen im an der Eidgenössischen Gleichstellungskonferenz teilge- Rahmen der Suchtprävention und Stellungnahmen wurden nommen werden. Im Berichtsjahr hat der Stabsstellenlei- vorgenommen. Eine mediale Begleitung der Suchtpräventi- ter überdies am 5. NGO – Dialog des Amtes für Auswär- onsprogramme und -projekte wurde intensiv betrieben. An tige Angelegenheiten sowie am Tag der offenen Türe der den Gremien im Ausland sowie an internationalen Konfe- Islamischen Gesellschaft des Fürstentums Liechtenstein renzen wurde teilgenommen (UNO, Europarat). (IGFL) teilgenommen. Suchtpräventionsprogramme

Aktionsplan zur Suchtprävention 2012 bis 2016 Die Ziele und Aktionen der Suchtprävention bis 2016 Kommission für Chancengleichheit wurden in Form eines Aktionsplans festgelegt. Zur Evalu- ation der Ziele dient die Teilnahme an den ESPAD-Befra- gungen (European School Survey Project on Alcohol and Vorsitz: Horst Schädler, Regierungssekretär other Drugs). Eine erste Teilnahme erfolgte im Jahr 2011. Die nächste ESPAD-Befragung wird 2015 stattfinden. Die Kommission für Chancengleichheit ist für die ämte- rübergreifende Koordination von Fragen der Chancen- Der Aktionsplan umfasst folgende Programme gleichheit zuständig. Sie setzt sich aus den Leiterinnen 1. Aktionswoche Alkohol: Wie bereits im Jahr 2011 wur- und Leiter der mit diesen Themen befassten Amtsstellen den, zeitgleich mit Deutschland und der Schweiz, Ri- zusammen. Die Gleichstellung von Mann und Frau fällt siken eines erhöhten Alkoholkonsums zur Sensibili- nicht in den Aufgabenbereich der Kommission, sondern sierung der Bevölkerung medial aufbereitet. in den Aufgabenbereich der Kommission für die Gleich- 2. Betriebliche Suchtprävention: Lernende der Firma stellung von Mann und Frau. Im Rahmen der laufenden Oerlikon sowie von Partnerfirmen im Bildungsbe- Verwaltungsreform wird überprüft, inwieweit die Aufga- reich wurden in einer gemeinsamen Veranstaltung ben der Kommission anderswertig erledigt werden kön- im Haus Gutenberg in die Suchtprävention einge- nen. Im Berichtsjahr fand keine Sitzung der Kommission führt. Ein wichtiges Thema war die Persönlichkeits- für Chancengleichheit statt. stärkung. Eine Präsentation vor den Vertretern der Firma Thyssen Krupp aus den Arbeitsbereichen Ge- sundheitsschutz und Arbeitssicherheit wurde durch- geführt, um Förderungsgelder für die betriebliche Suchtprävention zu gewinnen. Kommission für die Gleichstellung 3. Experiment Nichtrauchen: Insgesamt haben 35 von Frau und Mann liechtensteinische Schulklassen sich an diesem auch schweizweiten Suchtpräventionsprogramm beteiligt. 28 Schulklassen ist es gelungen, entweder gänzlich Vorsitz: Helen Goop (bis 15.05.2013) oder beinahe vollständig während der letzten sechs Monate auf Tabakwaren zu verzichten, sodass sie an Das Ministerium für Gesellschaft musste praktisch direkt der Schlussverlosung teilnehmen konnten. Mit den nach Antritt der neuen Regierung den Rücktritt der Kom- Gewinnerklassen Liechtensteins wurde eine Pres- mission für die Gleichstellung von Frau und Mann zur sekonferenz in Anwesenheit von Regierungsrat Dr. Kenntnis nehmen. Das Ministerium dankt für die in der Mauro Pedrazzini abgehalten. Mandatsperiode geleistete Arbeit. Der Rücktritt vor Ablauf 4. Freelance: Zum Themenpaket « Neue Medien » wur- des Mandats ist ein Zeichen des Protests über die in den den neue Unterrichts- und Kurzeinheiten entwickelt letzten Jahren entstandene Situation rund um die Stabstelle und auf der Homepage www.be-freelance.net dem für Chancengleichheit. Die Aufgaben der Kommission wur- Lehrpersonal zum Download bereitgestellt. Free- den vorläufig, wo möglich und sinnvoll, von der Stabsstelle lance wurde nun mit folgenden Themen ergänzt: « Cy- für Chancengleichheit übernommen. bergrooming », « Cybermobbing », « Gamen », « online- GESELLSCHAFT

222 | Glücksspiel », « Sexting » und « Social-Media ». Weiters Gesetzesübernahme der Schweizer Gesetzesänderung wurde an den liechtensteinischen Schulen eine Teil- zum Cannabiskonsum in Liechtenstein aus Sicht der nahme beim Contest-Wettbewerb beworben, wobei Staatsanwaltschaft und der Landespolizei erörtert. Eine zwei Klassen mit insgesamt acht Gruppen zur Teil- Stellungnahme zur Einführung des Ordnungsbussensy- nahme bewegt werden konnten. stems für Cannabiskonsum bei Erwachsenen wurde der 5. KENNiDI: Die « fahrbar » war von Frühjahr bis Herbst Regierung abgegeben. Eine Frühwarnung zu Metham- 2013 auf zahlreichen Events vertreten. Eine Abfül- phetamin (« Crystal Meth ») wurde erstellt und dem Gym- lung des KENNiDI in Halbliter PET-Flaschen mit nasium und der Universität Liechtenstein zugestellt. gleichnamigem Etikett durch die Firma Rauch konnte realisiert werden. Die ersten KENNiDI-PET-Flaschen Teilnahme an internationalen Konferenzen und Gre- wurden im August im Rahmen eines Pilotversuchs mien auf den liechtensteinischen Markt gebracht und er- An der « 56. Session of the Commission on Narcotic Drugs freuten sich grosser Beliebtheit. der United Nations Office on Drug and Crime (UNODC) » 6. Smartconnection war an verschiedenen Veranstal- nahm die Beauftragte für Suchtfragen teil. Weiters er- tungen vertreten und hat im Bedarfsfall Eingangs- folgte eine Teilnahme am « 72. Meeting of the Perma- kontrollen durchgeführt, das Verkaufspersonal in Be- nent Correspondents » in Strassburg an der « Fachgruppe zug auf die notwendige Einhaltung des Kinder- und Diagnostik », an der « Arbeitsgemeinschaft Tabakpräven- Jugendgesetzes geschult, alkoholfreie Cocktails ver- tion », an der « Intervisionsgruppe Prävention » und an der kauft und Atem-Alkoholtests (gegen Ende der Ver- « Arbeitsgemeinschaft Suchtprävention (ARGE) ». anstaltung) durchgeführt. Keiner oder nur gerin- ger Alkoholkonsum (bis zu 0,3 Promille) wurde mit Abhalten von Schulungen Preisen ausgezeichnet. Aufgrund der Budgetreduk- Schulungen zum Thema « Alkohol » wurden in Zusam- tion ist Smartconnection ab 2014 Teil des KENNiDI- menarbeit mit dem Kinder- und Jugendschutz im Rah- Programms und auf Jugendveranstaltungen einge- men der Vorbereitungslehrgänge zur Gastwirteprüfung schränkt. für die Stiftung für Berufliche Weiterbildung abgehalten. 7. Weltnichtrauchertag: Die Tageszeitungen berichte- ten über die Risiken des Nikotinkonsums. Zur Steige- Öffentlichkeitsarbeit rung der Abstinenzmotivation wurde auch ein Wett- bewerb gestartet. Der Tagungsband zur Quartnationalen Tagung, welche im Rahmen des INTERREG-Projekts « Spielen ohne / mit Zu den Projekten des Aktionsplans zählen Grenzen » 2012 in Vaduz stattfand, wurde veröffentlicht. 1. Free your Mind – Parcours: Um den Präventionsp- Der Folder zur « Liechtensteinischen Schülerstudie zu Al- arcours an den weiterführenden Schulen abhalten kohol und anderen Drogen 2012 », in dem die wichtigsten zu können, fand ein Seminar für Jugendarbeiter und Ergebnisse der ESPAD-Studie zusammengefasst wer- Schulsozialarbeiter statt. den, wurde ausgegeben. Es werden interessante Verglei- 2. Noch ein Spiel: Esther Kocsis und Hansjörg Frick nah- che mit anderen europäischen Ländern angestellt und men regelmässig an den Sitzungen des zweijährigen Schlussfolgerungen für die Präventionsarbeit in Liech- INTERREG-Programms « Spielen ohne / mit Grenzen » tenstein gezogen. In den liechtensteinischen Tageszei- teil. Es wurde die Homepage www.nocheinspiel.net tungen wurde regelmässig über Suchtthemen berichtet. entwickelt und Broschüren in Deutsch und Türkisch Auch wurde dem Volksblatt Web-TV ein Fernsehinter- erarbeitet, die über den richtigen Umgang mit pro- view gegeben. Thematisiert wurden der Nikotinkonsum blematischem Spielen informieren. und Hilfen zum Ausstieg vom Nikotinkonsum. 3. Selbstkontrolltraining SKOLL: Ein erstes Training zur Selbstkontrolle konnte in Zusammenarbeit mit dem Personelles Kinder- und Jugendschutz mit sechs Schüler / Schü- lerinnen der Sekundarstufe I realisiert werden. The- Im Mai übernahm Karl-Anton Wohlwend die Leitung des menbereiche betrafen die Beschäftigung mit Compu- Amtes für Soziale Dienste. Im September wurde ihm der tern, die Verbesserung der Konzentration und den Vorsitz der Kommission für Suchtfragen übertragen. Im Umgang mit Nikotin. Zuge einer internen Umstrukturierung erfolgte aus fach- lichen und organisatorischen Gründen die Eingliederung Weitere Tätigkeiten der bisherigen Stabsstelle Suchtfragen in den neu ge- schaffenen Fachbereich Förderung / Schutz / Sucht inner- Die Kommission für Suchtfragen hat sich neben dem oben halb des Kinder- und Jugenddienstes. ausgeführten Programm mit den Themen Betäubungs- mittelgesetz (BMG, SVG), Cannabiskonsum Erwachse- ner, die derzeitige diversionelle Erledigung im Falle von Cannabismissbrauch und mögliche Auswirkungen einer GESELLSCHAFT

Kosten- und Qualitätskommission In den vorerwähnten Sitzungen der LGK wurden fol- | 223 gende Themen behandelt: – Strategische Neuausrichtung des Liechtensteinischen Vorsitz: Dr. Hansjörg Marxer Landesspitals – Betreuungs- und Pflegegeld / Auswirkungen auf das Die KQK hielt im Jahr 2013 elf Sitzungen ab. Dabei wur- Gesamtgesundheitskonzept den folgende Themen behandelt: – Palliativ-Netz Liechtenstein – Beurteilung der Kostenentwicklung 2011 / 2012 – Inhalt der Sitzung der Kosten- und Qualitätskommis- – Bericht zur laufenden Kostenentwicklung – Monatsbe- sion mit den QS Delegierten vom 6. Mai 2013 richte – Erhebung der Leistungsstandards in jenen Organisa- – Kostenziele 2014 tionen im Liechtensteinischen Gesundheitswesens, – Qualitätssicherung Qualitätsbericht deren Vertreter in der Landesgesundheitskommission – Empfehlungen und Anträge der KQK Einsitz nehmen – WZW-Verfahren – Vorschläge zur Verbesserung des WZW-Verfahrens – Krankenkassen- und Medikamentenstatistik – Vorschläge zur Abänderung der Vorschriften über das vertrauensärztliche Verfahren Die KQK hat der Regierung ihre Beurteilung über die Ko- – Aktualisierte Evaluation der Gesamtschau des Liech- stenentwicklung im OKP Bereich abgegeben. Für das Jahr tensteinischen Gesundheitswesens von 2010 durch die 2014 wurden Kostenziele für die einzelnen Sektoren sowie LGK für den gesamten OKP-Bereich vorgeschlagen. Die Kosten – Bedarfsplanung im OKP Bereich wurden in einem monatlichen Kostenmo- – Mögliche Vertragsspitäler für das Liechtensteinische nitoring transparent dargestellt. Im Bereich Qualitätssi- Landesspital cherung wurden zusammen mit den Q-Delegierten der Berufsverbände neue Ansätze für QS-Systeme diskutiert. Auch fand am 15. Mai 2013 eine Besprechung der LGK- Präsidentin bei RR Dr. Mauro Pedrazzini statt, worin jene Themen zur Sprache kamen, zu welchen die Regierung einen Input seitens der LGK erwartet. Am 10. September 2013 war RR Dr. Mauro Pedrazzini Gast bei der LGK und Landesgesundheitskommission nahm zu dringlichen Fragen im Liechtensteinischen Ge- sundheitswesen Stellung. Der neue Geschäftsführer des LKV, Herr Thomas Vorsitz: Dr. iur. Ingrid Frommelt Frauchiger, stellte sich der LGK in der Sitzung vom 8. Juli 2013 vor. Den vom Ministerium für Gesellschaft erbe- Ab März 2013 tagte die Landesgesundheitskommission tenen Bericht über die Evaluation der Gesamtschau des (LGK) in folgender Besetzung, nachdem die bisherige Gesundheitswesens Nr. 51 / 2010 hat die LGK am 18. 11. Vertreterin der Liechtensteinischen Ärztekammer in 2013 an RR Dr. Mauro Pedrazzini übermittelt. der Landesgesundheitskommission, Frau Dr. med. Ruth Seitens der Leistungserbringer in der LGK wurden Kranz-Candrian, als Präsidentin der Liechtensteinischen schriftliche Vorschläge zur Verbesserung bzw. Abände- Ärztekammer zurückgetreten war und Dr. med. Rainer rung des WZW-Verfahrens und der Vorschriften des ver- De Mejer zum Präsidenten der Liechtensteinischen Ärz- trauensärztlichen Verfahrens ausgearbeitet, wobei diese tekammer gewählt wurde: noch durch die Stellungnahme des LGK zu ergänzen sein werden. Die entsprechende Stellungnahme des LKV – Lic. phil. Becker Christoph steht noch aus. – Dr. iur. Frommelt Ingrid – Dr. med. De Meijer Rainer – Lins Michael – Dr. rer. oec. Marxer Donat P. – Riegger Thomas MAS FHO Leistungskommission – Dr. med. Risch Lorenz – Dr. med. dent. Schädler Martin – Tiefenthaler Herlinde Vorsitz: Dr. Eva Maria Mödlagl

Die Mitglieder der LGK trafen sich 2013 als Gesamtgre- Im Jahr 2013 fanden vier Sitzungen der Leistungskom- mium zu 8 ordentlichen Sitzungen und Teile davon zu- mission statt. Die Kommission befasste sich dabei mit sätzlich zu einem ausserordentlichen Workshop. Über- folgenden Themen: dies trafen sich die Mitglieder der KQK und jene der LGK – Anpassung der Krankenversicherungsverordnung an die zu einer gemeinsamen Sitzung. Krankenversicherungsleistungsverordnung der Schweiz; GESELLSCHAFT

224 | – Erweiterung des Neugeborenen-Screenings um den OUFL-Kommission Test auf Cystische Fibrose; – Osteoporose Management; Vorsitz: Stefan Tomaselli – Anträge betreffend die Leistungskataloge von Chiro- praktoren und Ernährungsberatern; Die OUFL-Kommission, welche die Regierung in Fra- – mehrere Anträge von Einzelpersonen betreffend die gen der Durchführung der obligatorischen Unfallversi- Befreiung Chronischkranker von der Kostenbeteili- cherung in Liechtenstein berät, traf sich im Jahr 2013 zu gung. zwei ordentlichen Sitzungen und befasste sich mit fol- Alle genannten Themen konnten im Berichtsjahr ab- gendem Thema: geschlossen werden. Im Rahmen der Anpassung der – Tarifantrag der OUFL-Versicherer für 2014. Krankenversicherungsverordnung an die Krankenver- sicherungsleistungsverordnung der Schweiz nahmen Der Tarifantrag wurde eingehend diskutiert. In Abwei- die Vertreter der jeweils betroffenen Kategorie von Lei- chung vom Tarifantrag der OUFL-Versicherer empfahl stungserbringern zur Beschlussfassung Einsitz in die die OUFL-Kommission eine Senkung der Tarife für die Kommission. Das Thema fand mit einer umfangreichen Nichtberufsunfallversicherung um 5 % sowie um 20 % Abänderung der Krankenversicherungsverordnung sei- für die Berufsunfallversicherung. nen vorläufigen Abschluss (LGBl. 2013 Nr. 392). Die Im September 2013 hat die Regierung die OUFL- Überprüfung der Krankenversicherungsverordnung auf Kommission für die Mandatsperiode 2013 bis 2016 neu Anpassungsbedarf an entsprechende Schweizer Rege- bestellt. lungen wird in künftigen Sitzungen als ständiges Trak- tandum vorgesehen. Im Oktober 2013 hat die Regierung die Leistungs- kommission für die Mandatsperiode 2013 bis 2017 neu bestellt. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Ministerium für Inneres, Inneres, Justiz und Wirtschaft sind nachfolgend nach The- | 225 menbereichen geordnet. Justiz und Wirtschaft Schliesslich hat Regierungschef-Stellvertreter Dr. Tho- mas Zwiefelhofer im Zuge der Regierungsneubildung den Regierungschef-Stellvertreter bis März 2013 von Regierungschef-Stellvertreter Dr. Mar- Dr. Thomas Zwiefelhofer tin Meyer geführten Aufgabenbereich Wirtschaft übernom- men. Die Neuausrichtung der Telecom Liechtenstein, die Im Zuge der Regierungsneubildung übernahm Regierung- Regelung der Zusammenarbeit mit Liechtenstein Marke- schef-Stellvertreter Dr. Thomas Zwiefelhofer den bis März ting sowie die Inangriffnahme einer übergeordneten Stra- 2013 von Regierungsrat Hugo Quaderer geführten Aufga- tegie zur Standortförderung gehörten im Berichtsjahr zu benbereich des Inneren. den Schwerpunkten der Tätigkeiten im Bereich Wirtschaft. Ein Höhepunkt im Berichtsjahr war die Durchführung der gemeinsam mit der Schweiz initiierten Katastrophen- Inneres schutzübung « FLusSGAu 2013 », bestehend aus der ein- tägigen Stabsrahmenübung im April und der dreitägigen Schengen / Dublin militärisch-zivilen Einsatzübung « KOMBI 13 » im Juli. Liechtenstein ist am 19. Dezember 2011 als vollständig Dank ausgezeichneter Vorbereitungsarbeiten und dank des assoziierter Mitgliedsstaat dem Schengenraum beigetre- grossen Engagements aller Mitwirkenden konnten beide ten. Seither profitiert Liechtenstein vom Zugang zu ver- Übungen erfolgreich abgehalten werden. schiedenen Datennetzwerken. Aufgrund seiner Schen- Mit der Revision des trilateralen Polizeikooperations- gen-Assoziierung ist Liechtenstein verpflichtet, von der vertrags zwischen Liechtenstein, der Schweiz und Ös- EU erlassene Weiterentwicklungen des Schengen / Dub­ terreich und der Ratifikation des Abkommens über die lin-Besitzstandes (Acquis) zu übernehmen. Das Vorge- Zusammenarbeit mit dem Europäischen Polizeiamt (EU- hen für die Übernahme der Rechtsakte wurde von der ROPOL) konnte die internationale grenzüberschreitende Regierung mit Grundsatzbeschluss vom 13. Dezember Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen weiter ausgebaut 2011 festgelegt. Im Berichtsjahr wurden 15 Schengen- und gestärkt werden. Weiterentwicklungen übernommen. Die meisten davon Im Bereich der Zuwanderungspolitik hat die Regierung waren für Liechtenstein von beschränkter Tragweite. im vergangenen Jahr erneut den Beschluss gefasst, rund Hervorzuheben sind zum einen die Neufassung der Du- 15 % mehr Aufenthaltsbewilligungen, als die bestehenden blin-Verordnung, welche die Kriterien und Verfahren zur Mindestverpflichtungen es vorschreiben, zu erteilen. Somit Bestimmung des zuständigen Mitgliedstaats in einem hatte die Regierung die Möglichkeit, mehr Gesuchsteller zu Asylverfahren festlegt, und die Neufassung der Eurodac- bedienen, wovon diese im Berichtsjahr auch Gebrauch ge- Verordnung für den Abgleich von Fingerabdruckdaten. macht hatten. Der genannte Beschluss wurde für das kom- Zum anderen wurde das Europäische Grenzüberwa- mende Jahr bestätigt. Gleichzeitig hat die Regierung aber chungssystem Eurosur errichtet, das zum Ziel hat, den auch bestätigt, an der geltenden Sonderlösung zur Perso- Informationsaustausch und die operative Zusammenar- nenfreizügigkeit und dem bisherigen Ziel der Drittelsbe- beit zwischen den nationalen Behörden der Mitglieds- grenzung festzuhalten. staaten mit Frontex zu verstärken. Mangels eigener Im Zuge der Regierungsneubildung hat Regierungs- See- und Landaussengrenzen ist die Teilnahme Liech- chef-Stellvertreter Dr. Thomas Zwiefelhofer ausserdem tensteins beschränkt. den bis März 2013 von Regierungsrätin Dr. Aurelia Frick Am 9. April 2013 konnte das Schengener Informati- geführten Geschäftsbereich Justiz übernommen. Die Bear- onssystem der zweiten Generation (SIS II) in Betrieb ge- beitung von Gesetzes- und Verordnungsprojekten gehörte nommen werden. Durch die Anbindung Liechtensteins im Berichtsjahr zu den Schwerpunkten der Tätigkeiten im an SIS II als zentrales Instrument für die tägliche Fahn- Bereich Justiz. Dies umfasste vor allem die Ausarbeitung dungsarbeit der Sicherheitsbehörden konnte die innere von Gesetzestexten und die Erstellung eines erläuternden Sicherheit Liechtensteins erhöht und die internationale Berichts. Dabei wurde der Geschäftsbereich Justiz von der polizeiliche Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden. Abteilung Justizwesen des Amtes für Justiz unterstützt. Im Weiteren wurde im Berichtsjahr im EU-Innenmini- Gesetzgebungsbedarf ergibt sich insbesondere aus sterrat das Schengen–Governance-Paket angenommen. der Umsetzung von EWR-Richtlinien und internationalen Neben Verbesserungen bei der Evaluierung der Schen- Übereinkommen sowie aus parlamentarischen Eingän- genstaaten wurde damit ein Notfallmechanismus ein- gen, aber auch aufgrund praktischer Notwendigkeit und geführt für den Fall, dass ein Mitgliedstaat nicht mehr aus finanzpolitischen Gründen. Ein wesentliches Element in der Lage ist, seine Verpflichtungen gemäss den Vor- der Tätigkeit im Geschäftsbereich Justiz war auch die Zu- schriften zu erfüllen. sammenarbeit und der regelmässige Austausch mit Ver- Im Berichtsjahr wurde in der EU zudem eine Eini- bänden, um insbesondere frühzeitig Problemstellungen zu gung über den Mehrjährigen Finanzrahmen 2014-2020 erkennen und Lösungen zu erarbeiten. Die einzelnen Tä- erzielt. Teil davon ist auch der für Liechtenstein relevante tigkeiten des Geschäftsbereichs Justiz im Ministerium für Fonds für die innere Sicherheit – Grenzen und Visa. Die INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

226 | massgeblichen Rechtsgrundlagen der EU sollten im Reisepässe im Ausland mehr gestellt werden. Die ange- Frühjahr 2014 verabschiedet werden. Liechtenstein wird strebte technische Lösung konnte im Berichtsjahr fertig- diese im Rahmen einer Schengen-Weiterentwicklung zu gestellt werden, so dass Liechtensteiner Staatsangehö- übernehmen haben. Die formellen Verhandlungen über rige seit dem 1. Juli 2013 im Ausland wieder Reisepässe eine Teilnahme Liechtensteins am Fonds für die innere beantragen können. Sicherheit sollten ebenfalls 2014 aufgenommen werden. Als zusätzliche Dienstleistung und um die Bürger bei Reiseantritt vor unangenehmen Überraschungen zu be- Schwerpunkte der Landespolizei wahren, versendet das Ausländer- und Passamt seit Juli Bei der Landespolizei kam es im Berichtsjahr infolge des des vergangenen Jahres jeweils sechs Monate vor Ab- Wechsels von Polizeichef Adrian Hasler ins Amt des Re- lauf des Passes oder der Identitätskarte ein Erinnerungs- gierungschefs zu personellen Neubesetzungen. Anfang schreiben, mit welchem auf die erforderliche Verlänge- Juli wurde Kripochef Jules Hoch zum neuen Polizeichef rung des Ausweisdokuments aufmerksam gemacht wird. ernannt und Andreas Schädler zu dessen Nachfolger als Die Regierung hat im Berichtsjahr erneut den Be- Chef der Kriminalpolizei. Darüber hinaus konnten im schluss gefasst, dass 15 % mehr Aufenthaltsbewilli- Herbst drei neue Polizeiaspiranten in die Polizeischule gungen, als die bestehenden Mindestverpflichtungen es geschickt werden. vorschreiben, erteilt werden können. Mit der Einführung der neuen Strafprozessord- Die Anzahl der Asylgesuche ist im Berichtsjahr um nung im Oktober 2012 wurden die Anforderungen an rund 26 % auf 93 gestiegen, wobei mit 42 Personen fast die Polizei markant erhöht. Aus diesem Grund fanden 40 % der Asylsuchenden Staatsangehörige eines EU- im Berichtsjahr diverse Schulungen zur Vertiefung des Mitgliedstaats waren. Seit dem Schengenbeitritt hat Wissens im Bereich Straf- und Polizeirecht sowie Straf- Liechtenstein Zugriff auf die Fingerabdruckdatenbank prozessrecht statt. Eurodac, mittels welcher die Zuständigkeit im Asylver- Nach einer langen und intensiven Vorbereitungszeit fahren klar festgestellt werden kann. Dieser Zugang hat konnte am 9. April des Berichtsjahres das Schengener sich auch im Berichtsjahr bewährt, da rund 72 % der Ge- Informationssystem SIS II bei der Landespolizei erfolg- suchsteller bereits in einem oder mehreren Mitgliedstaa- reich in Betrieb genommen werden. Das SIS II bietet er- ten registriert waren und somit an den zuständigen Staat weiterte Funktionen, neue Arten von Ausschreibungen überstellt werden konnten. oder die Möglichkeit der Verknüpfung verschiedener Ausschreibungen. Schwerpunkte des Amtes für Bevölkerungsschutz Durch den Abschluss einer Vereinbarung zwischen Im Zentrum der Arbeiten standen im Berichtsjahr zum Liechtenstein und dem Europäischen Polizeiamt (EU- einen die Durchführung der grenzüberschreitenden Ka- ROPOL) über die operative und strategische Zusammen- tastrophenschutzübung « FLusSGAu 2013 » und zum an- arbeit wurde die internationale Polizeikooperation wei- deren die Weiterentwicklung der im Vorjahr begonnenen ter gestärkt. Das Abkommen ist nach Ratifikation durch Neuausrichtung des Bevölkerungsschutzes. den Landtag am 2. Dezember in Kraft getreten. Ebenso Nach rund zwei Jahren intensiver Vorbereitung fand stimmte der Landtag im Oktober der Revision des trila- im Berichtsjahr die gemeinsam mit der Schweiz initi- teralen Polizeikooperationsvertrags mit der Schweiz und ierte grenzüberschreitende Katastrophenschutzübung Österreich zu. « FLuSGAu 2013 » im Fürstentum Liechtenstein statt. Das Projekt setzte sich aus einer eintägigen Stabsrahmen- Schwerpunkte des Ausländer- und Passamtes übung, die im April des Berichtsjahres stattfand und wel- Im Berichtsjahr wurde der langjährige Amtsleiter, Hans cher das Szenario Rheinhochwasser zugrunde lag, sowie Peter Walch, in den verdienten Ruhestand verabschie- aus einer dreitägigen militärisch-zivilen Einsatzübung det und Mario Konzett trat per 1. Oktober seine Nach- « KOMBI 13 », an der rund 1'000 Angehörige des Kata- folge an. Hans Peter Walch hatte während 12 Jahren die strophenhilfsbataillons 4 der Schweizer Armee in Ruggell Geschicke des Amtes geleitet und war am erfolgreichen und Umgebung zum Einsatz kamen und verschiedene Schengenbeitritt Liechtensteins massgeblich beteiligt Übungen im Sinne der Schadensabwehr durchführten, gewesen. zusammen. Grundlage für die Übung bildete das Kata- Mitte April trat Claudia Lins die Stelle als neue In- strophenhilfeabkommen mit der Schweiz. Die Verant- tegrationsbeauftragte und damit als Nachfolgerin von wortlichen konnten ein überaus positives Fazit aus dem René Meier an, der im März des Berichtsjahres unerwar- Projekt ziehen. Im Weiteren gilt es nun, die Erkenntnisse tet verstorben ist. Zu den Aufgaben gehört unter ande- und Schlussfolgerungen der Übung für Liechtenstein rem auch die Leitung der Kommission für Integrations- nutzbar zu machen und gewinnbringend umzusetzen. fragen, die Mitte 2013 von der Regierung neu bestellt Mit dem Projekt « Gefährdungsanalyse Liechtenstein » wurde. wurde 2012 ein Prozess gestartet, durch den sich Liech- Seit der Einführung der Aufnahme von Fingerabdrü- tenstein, unter Mitwirkung aller im Sicherheitsverbund cken im Reisepass konnten wegen fehlender technischer tätigen Akteure, zum ersten Mal umfassend und breit ab- Mittel vorübergehend keine Anträge für Liechtensteiner gestützt mit der eigenen Sicherheitsarchitektur befasst INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

und sich bewusst mit Katastrophen und Notlagen aus- Im Rahmen des Massnahmenpakets III zur Sanierung | 227 einandergesetzt hat. In einem ersten Schritt wurden 29 des Staatshaushalts wurde von Regierung und Landtag bevölkerungsschutzrelevante Gefährdungen identifiziert eine Erhöhung der Gebühren für Reisepässe und Iden- und die damit für die Gesellschaft verbundenen Risiken titätskarten für Erwachsene beschlossen, da die bishe- beurteilt. Dabei musste festgestellt werden, dass sich die rigen Gebühren, gemessen an Aufwand und Material- derzeit implementierten Führungsstrukturen in der Pra- kosten, nicht kostendeckend waren. Ebenso wurden die xis nicht bewährt haben. Folglich wurde der Landesfüh- Gebühren im Bereich des Zivilstandswesens erhöht. rungsstab mit der Ausarbeitung eines Konzepts zur Neu- Mit der « Interpellation zum Polizeiwesen in Liech- organisation des Sicherheitsverbunds beauftragt. Diese tenstein » wurde die Regierung eingeladen, insgesamt 40 Arbeiten werden im kommenden Jahr in Abstimmung Fragen zum Polizeiwesen in Liechtenstein zu beantwor- mit den Gemeinden fortgesetzt werden. ten. Die von den Interpellanten gestellten Fragen zum Einen weiteren Schwerpunkt bildete im Berichtsjahr Personalbestand, zur Tätigkeit der Landespolizei sowie die Sicherstellung einer adäquaten Aus- und Weiterbil- zum Rekrutierungsprozess von Polizeiaspiranten und dung der ehrenamtlich tätigen Einsatzkräfte der ver- Bereitschaftspolizisten wurden mit der Interpellations- schiedenen Rettungs- und Hilfsorganisationen. Zudem beantwortung Nr. 57 / 2013 beantwortet. Mit der Postu- konnte im Herbst des vergangenen Jahres zur Ergänzung latsbeantwortung Nr. 103 / 2013 zum Postulat betreffend der Feuerwehrübungsanlage eine gasbefeuerte Brandsi- das Stimm- und aktive Wahlrecht von Auslandliechten- mulationsanlage in Betrieb genommen werden. steinern wurde die Einführung des Stimm- und aktiven Zwischen Herbst 2011 und Frühsommer 2012 wurde Wahlrechts auf Landesebene von im Ausland wohnhaften an der liechtensteinisch-österreichischen Landesgrenze liechtensteinischen Staatsangehörigen sowie allfällige im Maurer- und Tostnerriet der Hochwasserrückhalte- Einschränkungen dieses Rechts einer umfassenden Prü- weiher Egelsee mit einem Fassungsvermögen von ca. fung unterzogen und dem Landtag ein Vorschlag für 40'000 m3 gebaut. Im Mai 2013 konnten der Rückhal- eine den liechtensteinischen Gegebenheiten Rechnung teweiher sowie die Radwegverbindung Mauren-Tosters tragende Lösung unterbreitet. Die Erarbeitung einer ent- feierlich eröffnet werden. Mit dem Hochwasserschutz- sprechenden Gesetzesvorlage bildet einen Schwerpunkt projekt wurde gleichzeitig ein ökologischer und land- im kommenden Jahr. Im Dezember des Berichtsjahres schaftlicher Mehrwert für das Maurer Riet geschaffen. hat der Landtag die parlamentarische Initiative zur Sen- Im Berichtsjahr wurden zudem die Arbeiten zur Revi- kung der 8 %-Sperrklausel bei Landtagswahlen auf 5 % sion der Gefahrenkarte in Angriff genommen. zur Stellungnahme an die Regierung überwiesen.

Landes- und Gemeindebürgerrecht Bi- und multilaterale Beziehungen gefestigt Im Rahmen des Gesetzes über den Erwerb und Verlust Kurz nach Amtsantritt nahm Regierungschef-Stellver- des Landesbürgerrechts sind im Berichtsjahr insgesamt treter Dr. Thomas Zwiefelhofer am 18. April 2013 an 112 Personen eingebürgert worden. Nach §5a (Einbür- der Jahresversammlung der Regierungskonferenz Mili- gerung infolge längerfristigen Wohnsitzes) des genann- tär, Zivilschutz und Feuerwehr in Bern teil. Im Beisein ten Gesetzes wurden 90 Personen und nach §5 (infolge von Bundespräsident Ueli Maurer und Armeechef André Eheschliessung) 18 Personen eingebürgert. Es gab drei Blattmann wurden aktuelle Fragen der Sicherheitspolitik Einbürgerungen im ordentlichen Verfahren durch Ge- erörtert und eine Standortbestimmung im Bereich des meindeabstimmung. Bevölkerungs- und Zivilschutzes vorgenommen. Am 19. April 2013 fand in Konstanz das 12. Boden- Rechtsetzungsvorhaben und parlamentarische Ein- seesicherheitsgespräch statt. Im Zentrum des jährlichen gänge Treffens der für die innere Sicherheit zuständigen Re- Im Bereich der Gesetzgebungsprojekte wurde im Be- gierungsvertreter der Bodensee-Anrainerländer und richtsjahr zuhanden des Landtags eine Vorlage zur Ab- -kantone (St. Gallen, Thurgau, Schaffhausen, Vorarl- änderung des Personenfreizügigkeitsgesetzes, des Aus- berg, Baden-Württemberg, Bayern, Liechtenstein) stand ländergesetzes, des Heimatschriftengesetzes und des ein Informationsaustausch über die aktuelle Lage sowie Asylgesetzes verabschiedet. Im Weiteren wurde dem über besondere Entwicklungen im Bereich der inneren Landtag eine Vorlage zur Abänderung des Polizeigesetzes Sicherheit. und des Strafgesetzbuches vorgelegt, da verschiedene Im Beisein von Regierungschef-Stellvertreter Dr. internationale Übereinkommen und Mitgliedschaften Thomas Zwiefelhofer wurden am 25. Mai 2013 der Rück- Liechtenstein verpflichten, im nationalen Rechtsbestand halteweihers Egelsee und der neue Radweg zwischen Regelungen zum ausserprozessualen Zeugenschutz ein- Mauren und Tosters feierlich eröffnet. zuführen. Zudem wurden das Abkommen über die Zusam- Am 7. Juni des Berichtsjahres nahm Regierungschef- menarbeit mit dem Europäischen Polizeiamt (EUROPOL) Stellvertreter Dr. Thomas Zwiefelhofer am formellen EU- und die Revision des trilateralen Polizeikooperationsver- Innenministerrat in Luxemburg teil. Dabei konnte mit trags zwischen Liechtenstein, der Schweiz und Österreich der Annahme des Schengen-Governance-Pakets nach dem Landtag zur Ratifikation vorgelegt. langen Verhandlungen eine Einigung über die Reform INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

228 | des Schengensystems erzielt werden. Am Rande des Mi- in Bern, in Vaduz ein Visa-Erleichterungsabkommen un- nistertreffens konnte Regierungschef-Stellvertreter Dr. terzeichnen, das Geschäftsreisenden, Touristen oder Bil- Thomas Zwiefelhofer zudem ein Abkommen über die dungsreisenden den Besuch des jeweils anderen Landes Zusammenarbeit zwischen dem Fürstentum Liechten- deutlich vereinfacht. stein und Eurojust einerseits sowie über die operative und strategische Kooperation zwischen Liechtenstein Justiz und dem Europäischen Polizeiamt (Europol) anderer- seits unterzeichnen. Rechtsetzungsvorhaben Am 10. Juli nahm Regierungschef-Stellvertreter Dr. Thomas Zwiefelhofer auf Einladung des deutschen Reform des Kindschaftsrechts (inkl. gemeinsame Ob- Bundesministers des Innern, Hans-Peter Friedrich, in sorge) Nürnberg am traditionellen Treffen der Innenminister Mit der Reform des Kindschaftsrechts wird insbesondere Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und Liechten- ein neues Obsorgerecht normiert. Geschiedene oder ge- steins teil. Im Zentrum der Diskussionen standen die trennte Elternteile sollen künftig gemeinsam die Ob- länderübergreifenden Themen Menschenhandel und sorge für ihr Kind wahrnehmen. Die Reform stellt das Menschenschmuggel, Integration und Zuwanderung, Kindeswohl an oberste Stelle und sieht hierfür einen um- die Flüchtlingsproblematik in Syrien, die Reform des fassenden Kriterienkatalog unter Berücksichtigung kin- europäischen Datenschutzrechts sowie das Zusammen- derpsychologischer und pädagogischer Gesichtspunkte spiel zwischen einer erfolgreichen Sicherheits- und Wirt- vor. Darüber hinaus wird der Begriff des « unehelichen » schaftspolitik. Im Weiteren tauschten sich die Minister Kindes aufgrund der begrifflichen Diskriminierung von über die neusten Entwicklungen im Bereich der Cyber- Kindern, deren Eltern nicht miteinander verheiratet sind, sicherheit aus und diskutierten über die Herausforde- aus dem Gesetz gestrichen. Ferner wird das veraltete Ab- rungen betreffend den Schutz kritischer Infrastrukturen. stammungsrecht gänzlich überarbeitet und zeitgemäss Ebenfalls im Juli des vergangenen Jahres nahm Re- ausgestaltet. Bereits im Vorfeld der Erstellung des Be- gierungschef-Stellvertreter Dr. Thomas Zwiefelhofer auf richt und Antrages wurden viele Aspekte des Reformpro- Einladung der litauischen EU-Ratspräsidentschaft am in- jekts mit Praktikern sowie der Arbeitsgruppe Obsorge formellen Treffen der EU-Justiz- und Innenminister in diskutiert und besprochen. Der Bericht und Antrag Nr. Vilnius / Litauen teil. Zu den Schwerpunkten des Treffens 93 / 2013 wurde im Oktober von der Regierung verab- der Innenminister zählten die Themen Migration und schiedet und zur Behandlung an den Landtag weiterge- Asyl sowie Cyber-Sicherheit. Der Rat der Justizminister leitet. befasste sich schwerpunktmässig mit der Reform des EU-Datenschutzrechts. Namensrecht Am 17. Juli 2013 trafen auf Einladung von Regierung- Im Berichtsjahr wurde weiter an der Reform des Na- schef-Stellvertreter Dr. Thomas Zwiefelhofer zahlreiche mensrechts gearbeitet. Das liechtensteinische Namens- Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aus der recht soll auf einen zeitgemässen und den liechten- Schweiz und Liechtenstein sowie Vertreter der Schwei- steinischen Verhältnissen angepassten Stand gebracht zer Armee in Ruggell zum offiziellen Besuchstag der mi- werden. Beim Familiennamen der Ehegatten soll künf- litärisch-zivilen Einsatzübung « KOMBI 13 » zusammen. tig zwar am einheitlichen Ehenamen als traditionellem Anlässlich der Übung bot sich zudem die Gelegenheit Leitbild des Ehenamensrechts festgehalten werden, in- für einen Gedankenaustausch mit Divisionär Hans-Peter dem die Brautleute wie bisher einen ihrer Namen als ge- Kellerhals, Kommandant der Territorialregion 4. meinsamen Familiennamen bestimmen. Neu sollen die Im Weiteren konnte Regierungschef-Stellvertreter Ehegatten zudem das Recht erhalten, ihren bisherigen Dr. Thomas Zwiefelhofer im Berichtsjahr mit seinem Familiennamen nach der Eheschliessung – ohne Doppel- Amtskollegen aus Bosnien-Herzegowina einerseits und namenbildung – weiterzuführen. Auch von der Reform seinem Amtskollegen der Republik Kosovo andererseits des Namensrechts ist das Kind nicht miteinander verhei- ein Rückübernahmeabkommen unterzeichnen. Die Ab- rateter Eltern betroffen. Zukünftig soll nicht mehr an den kommen regeln im Detail die Übernahme von Bürgern « Mädchen- bzw. Ledignamen » der Mutter, sondern an des jeweils anderen Staates, welche sich illegal in einem ihren aktuellen Familiennamen angeknüpft werden, um der beiden Partnerländer aufhalten. Nach dem Rücküber- die Namenseinheit von Mutter und Kind zu gewährlei- nahmeabkommen mit Russland, das 2012 abgeschlossen sten. Das Kind verheirateter Eltern erhält grundsätzlich wurde, sind dies nun zwei weitere Abkommen, welche den gemeinsamen Familiennamen der Eltern. Führen die von Liechtenstein eigenständig ausgehandelt und unter- Eltern keinen gemeinsamen Familiennamen, erhält das zeichnet wurden, während früher die Schweiz diese Auf- Kind den Familiennamen, den die Eltern zum Familien- gabe für Liechtenstein mit übernommen hat. namen des Kindes bestimmt haben. Zudem werden wei- Im November des Berichtsjahres konnten Regierung- tergehende Möglichkeiten der verwaltungsrechtlichen schef-Stellvertreter Dr. Thomas Zwiefelhofer und Ale- Namensänderung vorgesehen. Die erste Lesung wird xander Golovin, Botschafter der Russischen Föderation voraussichtlich im April 2014 stattfinden. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr Disziplinarrechts sowie die Neugestaltung der Anforde- | 229 Mit der Abänderung des Allgemeinen Bürgerlichen Ge- rungen an die Berufszulassung bilden die Schwerpunkte. setzbuches (ABGB), des Allgemeinen deutschen Han- Die Regelungen im Bereich der Verfahrenshilfe werden delsgesetzbuches (ADHGB) sowie weiterer Gesetze soll ebenfalls angepasst. Diese Anpassungen sind auf Pro- schwerpunktmässig die Umsetzung der EWR-Richtlinie bleme in der Praxis zurückzuführen und haben zum Ziel, 2011 / 7 / EU des Europäischen Parlaments und des Rates die vom Land Liechtenstein zur Verfügung gestellten vom 16. Februar 2011 zur Bekämpfung von Zahlungsver- Gelder effizienter einzusetzen und besser zurückfordern zug im Geschäftsverkehr in das liechtensteinische Recht zu können. Des Weiteren werden die Kompetenzen für vollzogen werden. Ziel der Richtlinie ist der Ausbau des die Erteilung der Berufszulassungsbewilligungen und Instrumentariums zur Bekämpfung von Zahlungsverzug. der Prüfungszulassung sowie die damit einhergehenden Es soll dadurch eine « Kultur der unverzüglichen Zah- Überwachungspflichten von der Finanzmarktaufsicht lung » gefördert bzw. erreicht werden. Der Fokus liegt auf Liechtenstein zur Liechtensteinischen Rechtsanwalts- der Verbesserung der Situation kleiner und mittlerer Un- kammer verschoben. Der Landtag hat die Totalrevision ternehmen, die häufig mit einer nachteiligen Vertrags- des Rechtsanwaltsgesetzes im November in 2. Lesung gestaltung sowie mit Zahlungsverzügen konfrontiert beraten und verabschiedet. sind. Im Bericht und Antrag Nr. 94 / 2013 vom Oktober wird auch die Geldschuld im ABGB neu geregelt. Umstrukturierung beim Kriminal- und beim Oberge- richt Einführung von « Segmentierten Verbandspersonen » Im Oktober hat die Regierung den Vernehmlassungsbe- (Protected Cell Company PCC) richt zum Zweck der Umstrukturierung des Kriminal- und Die Anforderungen an die rechtlichen Rahmenbedin- Obergerichtes genehmigt. Die geplanten Gesetzesände- gungen für den Wirtschaftsstandort und speziell für den rungen sind Teil eines vom Ministerium angestrebten Finanzplatz steigen stetig an. Dies gilt insbesondere umfassenden Justizreformpaketes. Die Organisations- für das Gesellschaftsrecht in Bezug auf Flexibilität und struktur des Kriminalgerichtes als auch diejenige des Rechtssicherheit bei der Ausgestaltung von Verbands- Obergerichtes sollen schlanker und den bestehenden personen. Die Regierung hat daher den Bericht zur Ab- Bedürfnissen angepasst werden. Das Obergericht soll änderung des Personen- und Gesellschaftsrechts (PGR), künftig vollamtliche Beisitzer beschäftigen können, was welcher die Möglichkeit zur Schaffung von Verband- zur Erhöhung der Qualität und Einheitlichkeit der Recht- spersonen mit (haftungs-)rechtlich separierten Abtei- sprechung beiträgt. lungen vorsieht, im September in die Vernehmlassung geschickt. Die vorgeschlagene Regelung zur Segmen- Neuregelung der Entschädigung der nebenamtlichen tierung von Verbandspersonen stellt eine Erleichterung Richter und der Ad-hoc-Richter für die Gestaltungspraxis und eine behutsame Weiter- Die Entschädigung der nebenamtlichen Richter und der entwicklung des Personen- und Gesellschaftsrechts dar. Ad-hoc-Richter soll neu geregelt werden. Die Regierung hat den entsprechenden Vernehmlassungsbericht im Einführung einer Fristenhemmung Oktober verabschiedet. Auch diese Gesetzesänderung Die Abänderung des Gesetzes über die allgemeine Lan- ist wie die Umstrukturierung beim Kriminal- und Ober- desverwaltungspflege (Einführung einer Fristenhem- gericht (siehe oben) Teil des umfassenden Justizreform- mung) hat der Landtag in seiner Sitzung vom Oktober paketes. Die Entschädigung der nebenamtlichen Richter behandelt. Die Vorlage sieht vor, dass im Verwaltungs- und der Ad-hoc-Richter ist nur rudimentär geregelt. Die verfahren während der Zeit von Weihnachten bis Drei- Entschädigungen mussten bislang jeweils mit Landtags- könig eine Fristenhemmung eintreten soll. Mit dieser oder Regierungsbeschluss festgesetzt werden. Als Folge Anpassung soll einerseits auf gesellschaftliche Begeben- davon bestehen für die einzelnen Gerichte unterschied- heiten Rücksicht genommen werden und andererseits si- liche Entschädigungsregelungen, welche sich nicht nur chergestellt werden, dass im allgemeinen Verwaltungs- in Bezug auf die Höhe der Ansätze, sondern auch in den verfahren sowie im Verwaltungsstrafverfahren für das zugrunde liegenden Eckwerten unterscheiden. Dies soll Ergreifen von Rechtsmitteln in dieser Zeit ausreichend künftig vereinheitlicht werden, sodass die Regelung der Zeit zur Verfügung steht. Der Landtag wird die Vorlage Entschädigung transparent, nachvollziehbar und gerecht im März 2014 in 2. Lesung behandeln. wird.

Totalrevision des Rechtsanwaltsgesetzes Parlamentarische Eingänge Die Regierung hat den Bericht und Antrag Nr. 43 / 2013 betreffend die Totalrevision des Rechtsanwaltsgesetzes Abänderung Strafgesetzbuch (Schwangerschaftsab- im Juli verabschiedet. Mit der Totalrevision wird das Be- bruch) rufsrecht der Rechtsanwälte aktualisiert. Den Erforder- Die Regierung hat die Vorprüfung der Parlamenta- nissen der Praxis und den internationalen Entwicklungen rischen Initiative zur Abänderung des Strafgesetzbuches wird somit Rechnung getragen. Die Neukonzeption des (Schwangerschaftsabbruch) durchgeführt. Die Regie- INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

230 | rung ist dabei zum Ergebnis gekommen, dass das Ini- richtsjahres wurden jene abgeschöpften Vermögens- tiativbegehren mit der Verfassung und den bestehen- werte, welche nicht von der Beschwerde an den EGMR den Staatsverträgen übereinstimmt. Die Regierung hat betroffenen sind, an die Bundesrepublik Nigeria auf dem den Bericht Nr. 105 / 2013 betreffend die Vorprüfung der Wege über die Internationale Bank für Zahlungsaus- Parlamentarischen Initiative zur Abänderung des Straf- gleich rückgeführt. Der Betrag in der Höhe von rund 7.3 gesetzbuches dem Landtag übermittelt. Dieser hat in Mio. EUR wurde auf ein Konto der Bank für Internationa- seiner Dezember-Sitzung entschieden, nicht auf die Ini- len Zahlungsausgleich (BIZ) bei deren Korrespondenz- tiative einzutreten. bank überwiesen. Die Vorbereitung und Abwicklung der Rückführung Interpellation zum Gesellschaftsrecht der restlichen Gelder soll mit Einbezug und Hilfe der Mit der « Interpellation zum Gesellschaftsrecht » haben Weltbank baldmöglich erfolgen. verschiedene Abgeordnete eine Reihe von Fragen betref- fend das liechtensteinische Gesellschaftsrecht und des- Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof für Men- sen allfälligen Revisionsbedarf aufgeworfen. Die von den schenrechte (EGMR) Interpellanten gestellten Fragen zum Reformbedarf ein- Für sämtliche Verfahren, welche vor dem EGMR gegen zelner Bereiche des Gesellschaftsrechts wurden mit der das Land Liechtenstein anhängig sind und Liechtenstein Interpellationsbeantwortung Nr. 28 / 2013 beantwortet. zur Stellungnahme aufgefordert wurde, sind entspre- In der Interpellationsbeantwortung wurden aber auch chende Eingaben vorbereitet worden. die Notwendigkeit und Grenzen entsprechender Revi- sionen im Rahmen einer « Gesamtschau » bezüglich des Treffen mit Österreichs Justizministerin Beatrix Karl Personen- und Gesellschaftsrechts näher beleuchtet. Regierungschef-Stellvertreter Thomas Zwiefelhofer hat am 11. Oktober 2013 seine österreichische Amtskollegin, Internationales Bundesministerin Beatrix Karl, zu einem bilateralen Ge- spräch in Vaduz empfangen. Beim Arbeitsgespräch wur- Abacha: Rückführung der abgeschöpften Vermögens- den aktuelle Themen der Justizpolitik behandelt. Disku- werte tiert wurden Themen aus dem Bereich des Familien- und Aufgrund von Medienberichten über Korruption von Ge- Kindschaftsrechts, wie die gemeinsame Obsorge als Re- neral Abacha haben im Jahr 2000 liechtensteinische Ban- gelfallmodell. Zudem tauschten sich die Justizminister zu ken und Treuhänder Verdachtsmitteilungen nach dem aktuellen Entwicklungen im Gesellschaftsrecht und da- Sorgfaltspflichtgesetz (SPG) erstattet. Aufgrund der Er- bei insbesondere zum GmbH-Recht aus. Darüber hinaus mittlungen wurden in Liechtenstein fünf Gesellschaften wurden weitere Themen aus dem Strafrecht erörtert. zur Zahlung eines Betrages von rund EUR 185 Mio. ver- urteilt. Der zugunsten von Liechtenstein « abgeschöpfte » Vierertreffen der Justizminister Betrag in der Höhe von ca. EUR 179 Mio. wurde auf ein Die Justizminister der Schweiz, Deutschlands, Österrei- separates Konto überwiesen. chs und Liechtensteins trafen sich am 25. und 26. Au- Liechtenstein ist Vertragsstaat des Übereinkommens gust 2013 im tirolerischen Alpbach. Die Justizminister der Vereinten Nationen gegen Korruption und hat die völ- thematisierten unter anderem das « Spannungsverhältnis kerrechtliche Verpflichtung, die abgeschöpften Vermö- zwischen Transparenz und Datenschutz im Rechtsstaat » genswerte an die Bundesrepublik Nigeria rückzuführen, und das in Österreich lancierte Reformprojekt zum Straf- kann aber entstandene (Verfahrens-)Kosten abziehen. recht « StGB 2015 ». Das Thema « Leistbares Wohnen » Vier der im Abacha-Verfahren betroffenen Gesellschaf- wurde ebenfalls diskutiert. Auf Einladung von Regie- ten haben jedoch beim Europäischen Gerichtshof für rungschef-Stellvertreter Thomas Zwiefelhofer wird das Menschenrechte (EGMR) in Strassburg Beschwerde ge- Vierertreffen der Justizminister im Jahr 2014 in Liech- gen Liechtenstein eingereicht. Liechtenstein steht zu sei- tenstein stattfinden. ner völkerrechtlichen Verpflichtung, hat aber auch das mögliche Prozess- und Haftungsrisiko der beim EGMR Wirtschaft hängigen Beschwerde betroffener Gesellschaften sowie das womöglich daraus entstehende innerstaatliche Ver- KMU-Woche fahren zu berücksichtigen. Die 5. Europäische KMU-Woche Liechtenstein gehörte Die Regierung hat für die zeitintensive Vorbereitung zur Veranstaltungsreihe « European SME Week ». Ziel der Entscheidungsrundlagen zur Rückführung der ab- dieser von der Europäischen Kommission koordinierten geschöpften Vermögenswerte eine Delegation bestellt. Kampagne ist die Förderung von Unternehmen in ganz Liechtenstein hat der Bundesrepublik Nigeria infol- Europa. Die KMU-Woche Liechtenstein widmete sich gedessen einen Vorschlag zur Rückführung der abge- den Themen Gesundheit, Innovation und neue Medien. schöpften Vermögenswerte unterbreitet. Drei Veranstaltungen prägten die KMU-Woche: der The- Ein Teilerfolg konnte hinsichtlich der Rückführung menabend « Gesundheit in der Unternehmensstrategie », der Gelder bereits erzielt werden: Im Dezember des Be- die Besichtigungstour « Unternehmer on Tour – Unter- INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

nehmer lernen von Unternehmern » sowie die Ausstel- Ausschreibeverfahren betreffend die Vergabe einer | 231 lung « Innovationen und Erfindungen des Fürstentums Konzession zum Betrieb einer Spielbank Liechtenstein ». Die Vergabe einer Konzession zum Betrieb einer Spiel- bank im Jahr 2012 führte zu einer Beschwerde an den Forschungs- und Innovationszentrum Rheintal « Rhy- Verwaltungsgerichtshof und an den Staatsgerichtshof. Search » Das Beschwerdeverfahren gegen die Entscheidung der Im Berichtsjahr wurden die Vereinbarung zwischen dem Regierung vom 31. Januar 2012 konnte im Berichtsjahr Kanton St. Gallen und dem Fürstentum Liechtenstein nicht zum Abschluss gebracht werden, da der Staats- über das Forschungs- und Innovationszentrum Rhein- gerichtshof mit verschiedenen Fragestellungen an den tal unterzeichnet und eine öffentlich-rechtliche Anstalt EFTA-Gerichtshof gelangt ist. Die Stellungnahme des unter dem Namen « RhySearch » mit Sitz in Buchs ge- EFTA-Gerichtshofs sowie die Entscheidung des Staats- gründet. Die Anstalt konnte ihren operativen Betrieb in gerichtshofs sind abzuwarten. den Räumlichkeiten der Hochschule für Technik Buchs (NTB) am 1. April 2013 aufnehmen. Unter dem gemein- Horizon 2020 samen Dach der Anstalt arbeiten die Forschungspartner Im Sinne der Förderung von Forschung und Entwicklung ETH Zürich, EMPA, CSEM SA, NTB und die Universität hat die Regierung dem Landtag die Teilnahme Liechten- Liechtenstein zusammen. « RhySearch » bietet der produ- steins am Forschungsförderungsprogramm der EU, « Ho- zierenden Wirtschaft praktische Dienstleistungen an und rizon 2020 », empfohlen, um die bisherige europäische entwickelt anhand von ermittelten Innovationsbedürfnis- Forschungszusammenarbeit fortführen zu können. Auf- sen Forschungsprojekte in Hightech-Bereichen. grund der angespannten Haushaltslage hat der Landtag der Teilnahme an « Horizon 2020 », welches Kosten von Gesamtarbeitsverträge rund 32 Millionen Franken über die gesamte Laufzeit von Im Berichtsjahr erklärte die Regierung 1 Gesamtarbeits- 7 Jahren verursacht hätte, eine Absage erteilt. vertrag, 1 Verlängerung eines Gesamtarbeitsvertrags sowie 10 Lohn- und Protokollvereinbarungen für allge- Öffentliche Unternehmen meinverbindlich. Innerhalb der Oberaufsicht der Regierung im Rahmen von Corporate Governance fallen die öffentlich-rechtli- Leistungsvereinbarungen chen Institutionen Liechtensteinische Gasversorgung, Mit der Wirtschaftskammer Liechtenstein wurde zur Liechtensteinische Kraftwerke, Liechtenstein Marketing, Weiterführung der langjährigen Partnerschaft und im Liechtensteinische Post AG, Liechtensteinischer Rund- Sinne einer Wirtschaftsförderung wiederum eine Leis- funk und Telecom Liechtenstein AG in die Zuständig- tungsvereinbarung abgeschlossen. Die Leistungsverein- keit des Geschäftsbereichs Wirtschaft. Von Seiten des barung umfasst Aktivitäten im Bereich des Lehrlings- Geschäftsbereichs Wirtschaft wurden sämtliche Aufga- wesens, die Unterstützung für angehende Selbständige ben im Rahmen des ÖUSG bzw. der jeweiligen Spezial- sowie Tätigkeiten im Rahmen der Ausarbeitung von Ge- gesetze zu Handen der Regierung vorbereitet. Ausser- samtarbeitsverträgen. Zudem werden in der Vereinba- dem wurden mit allen Institutionen Quartalsgespräche rung die Entgelte für Leistungen im Bereich des Lehrbe- durchgeführt. triebscoachings geregelt. Im Berichtsjahr hat die Leistungsvereinbarung mit Standortförderung und Tourismus dem Liechtensteinischen ArbeitnehmerInnenverband Nach dem operativen Start der öffentlich-rechtlichen (LANV) für die Jahre 2013 bis 2015 Gültigkeit erlangt. Anstalt Liechtenstein Marketing im Jahr 2012 konnte im Sie regelt die Aufgaben, die der LANV im öffentlichen Jahr 2013 die Zusammenarbeit zwischen Regierung und Interesse für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Liechtenstein Marketing, insbesondere im Bereich der zu erbringen hat. Grossanlässe, geregelt werden. Weiters wurde die Aus- arbeitung einer übergeordneten Strategie für die Stand- Grenzüberschreitende Dienstleistungserbringung ortförderung in die Wege geleitet. Die Arbeitsgruppe im Bereich der grenzüberschrei- tenden Dienstleistungserbringung wurde im Berichts- Energie jahr neu bestellt. Das von der Regierung im Jahr 2012 Im Dezember 2013 hat die Regierung einen Vernehm- beschlossene Projekt zur Einführung eines zentralen lassungsbericht zur Abänderung des Energieeffizienz- elektronischen Meldesystems im Bereich der grenz- gesetzes verabschiedet. Durch die Gesetzesänderung überschreitenden Dienstleistungserbringung wurde von sollen 18 von insgesamt 47 Massnahmen der Energie- der Arbeitsgruppe weitergeführt. Das Projekt sieht die strategie 2020 umgesetzt werden. Die Energiestrategie Verwendung der E-Government-Basisdienste der Lan- 2020 hat zum Ziel, bis zum Jahr 2020 die Energieeffi- desverwaltung vor. Aufgrund von Softwareproblemen zienz zur Verbrauchsstabilisierung um 20 % zu erhöhen, konnte das Projekt nicht planmässig im Berichtsjahr ab- einen Anteil an erneuerbaren einheimischen Energie- geschlossen werden. trägern von 20 % zu erreichen und den Treibhausgas- INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

232 | Ausstoss um 20 % gegenüber 1990 zu senken. Die damit die Grundlage geschaffen, um die Zuständigkeit Schwerpunkte der Vernehmlassung betreffen die Fest- für die Durchführung der Prüfung der fachlichen Eig- setzung der Förderbeiträge in einer Verordnung, um nung des Gefahrgutbeauftragten an die Privatwirtschaft besser auf Marktveränderungen reagieren zu können, zu übertragen. Die Anerkennung einer entsprechenden die Verlängerung der Antragsstellung auf Einspeisever- Prüfstelle ist für anfangs 2014 geplant. gütung für Photovoltaik- und Kraft-Wärme-Koppelung- Anlagen um weitere fünf Jahre und die Behebung des ne- Vernehmlassungen gativen Saldos des Fonds für Einspeisevergütung durch Im Jahr 2013 hat die Regierung die Abänderung des Ar- eine Anpassung der Förderabgabe. beitslosenversicherungsgesetzes sowie die Abänderung des Urheberrechtsgesetzes in die Vernehmlassung ge- Kommunikation geben. Die Vernehmlassung zum Arbeitslosenversiche- rungsgesetz betrifft die Aufhebung des Staatsbeitrags Neuausrichtung der Telecom Liechtenstein an die Arbeitslosenversicherungskasse sowie die Über- Nach dem Landtags-Nein zum Verkauf der Telecom nahme der arbeitsmarktlichen Massnahmen im Bereich Liechtenstein an die Swisscom hat die Regierung im der öffentlichen Arbeitsvermittlung durch die Kasse. Berichtsjahr unter Einbezug aller Beteiligten alterna- Diese Gesetzesanpassung als Bestandteil des Projekts tive Lösungsvarianten für die Neuausrichtung der Te- zur Sanierung des Staatshaushalts kann ohne derzeitige lecom Liechtenstein näher beleuchtet. Als erfolgver- Erhöhung des Arbeitgeber- oder Arbeitnehmerbeitrags sprechendste Lösung hat sich die Beibehaltung einer vorgenommen werden, wobei in Bezug auf den Erhalt eigenständigen Telecom Liechtenstein, begleitet von oder den Aufbau des Reservevermögens der Arbeits- einer Reihe unterstützender Massnahmen, herauskris- losenkasse Sicherheitsmassnahmen verankert werden tallisiert. Einige dieser Massnahmen konnten im Be- sollen. Bei der Abänderung des Urheberrechtsgesetzes richtsjahr umgesetzt oder zur Umsetzungsreife gebracht handelt es sich um die Umsetzung einer EU-Richtlinie, werden. Insbesondere wurden der Verwaltungsrat der welche die Verlängerung der Schutzdauer von Rechten Telecom Liechtenstein neu besetzt und die Grundlagen der ausübenden Künstler und der Hersteller von Tonträ- für die Eignerstrategie definiert. Die Anpassung der Eig- gern von bisher 50 auf neu 70 Jahre vorsieht. Dadurch nerstrategie der Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW) soll sichergestellt werden, dass die grosse Mehrheit der in Bezug auf Ausbau und Unterhalt der Netzinfrastruktur Künstler in den Genuss einer lebenslangen Schutzdauer wurde ebenfalls in Angriff genommen. kommt.

Kaufangebot für Radio Liechtenstein Internationale Beziehungen Der Regierung wurde im Sommer 2013 ein Angebot zum Kauf der öffentlich-rechtlichen Anstalt « Radio Liech- Treffen mit Schweizer Bundesräten tenstein » unterbreitet. Aufgrund des nicht dem Markt- Regierungschef-Stellvertreter Thomas Zwiefelhofer stat- wert entsprechenden Angebots sowie aufgrund der vom tete am 3. Mai 2013 Bundesrätin Doris Leuthard und Liechtensteinischen Rundfunk im staatlichen Interesse Bundesrat Johann Schneider-Amann Antrittsbesuche in zu erbringenden Dienstleistungen wurde das Kaufange- Bern ab. Das Arbeitsgespräch mit Bundesrätin Leuthard, bot abgelehnt. der Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, befasste Rechtsetzungsvorhaben sich schwerpunktmässig mit dem geplanten Verkauf der Telecom Liechtenstein an die Swisscom. Mit Bundesrat Gesetzesprojekte Schneider-Amann, Vorsteher des Eidgenössischen De- Im Berichtsjahr wurden die Abänderung des Konsum- partements für Wirtschaft, Bildung und Forschung, er- kreditgesetzes und die Abänderung des Arbeitsvermitt- örterte Regierungschef-Stellvertreter Zwiefelhofer die lungsgesetzes verabschiedet und zur Behandlung an Wirtschaftslage, die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen den Landtag weitergeleitet. Beim erstgenannten Ge- sowie die Zusammenarbeit der beiden Länder auf der setzesprojekt handelt es sich um die Umsetzung einer Grundlage des Zollvertrags und weiterer bilateraler Ab- EU-Richtlinie betreffend zusätzliche Annahmen für die kommen. Berechnung des effektiven Jahreszinses, beim zweitge- nannten um die Umsetzung einer EU-Richtlinie betref- Vierertreffen der Wirtschaftsminister fend Gleichbehandlung von Leiharbeitnehmern sowie Die Wirtschaftsminister der Schweiz, Deutschlands, Ös- eines Urteils des EFTA-Gerichtshofs betreffend Kauti- terreichs und Liechtensteins trafen sich am 31. Mai und onen im Bereich des Arbeitsverleihs. 1. Juni 2013 in Basel. Durch die erstmalige Teilnahme des liechtensteinischen Wirtschaftsministers auf Einladung Verordnungen von Bundesrat Schneider-Amann wurde aus dem bishe- Die Regierung hat die Verordnung über die fachliche rigen Dreier- ein Vierertreffen. Die Wirtschaftsminister Eignung des Gefahrgutbeauftragten abgeändert und thematisierten unter anderem die wirtschaftliche Lage in INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Europa, die bilateralen Beziehungen, das Personenfreizü- kenntnissen der Übung auseinandergesetzt. Die initiierte | 233 gigkeitsabkommen zwischen der Schweiz und der EU, die Neuorganisation des Sicherheitsverbunds ist ein Resultat Energiepolitik und die internationale Rohstoffpolitik. Auf hieraus. Einladung von Regierungschef-Stellvertreter Zwiefelhofer Das permanente Hinterfragen und fortlaufende Adap- wird das Vierertreffen der Wirtschaftsminister im Jahr tieren der Sicherheitsarchitektur ist strategischer Teil des 2014 in Liechtenstein stattfinden. Bevölkerungsschutzes. Dabei ist die Mitwirkung der poli- tischen Verantwortungsträger eine zwingende Vorausset- Besuche in deutschen Bundesländern zung. Umgesetzt werden die einmal entworfenen Kon- Am 9. und 10. Oktober 2013 besuchte Regierungschef- zepte beim Organisieren, Ausbilden und Ausrüsten der Stellvertreter Thomas Zwiefelhofer das deutsche Bun- im Sicherheitsverbund aktiv tätigen Rettungs- und Hilfs- desland Sachsen sowie am 30. und 31. Oktober 2013 die dienste. Werden die im Jahre 2013 allein beim Land aus- Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz. gewiesenen 24'000 Ausbildungs- und Einsatzstunden von Während seines Besuchs in Sachsen traf er mit dem den über 1'000 im Sicherheitsverbund organisierten Ret- sächsischen Staatsminister und Minister für Inneres, tern und Helfern nicht mit Engagement und Kreativität er- Markus Ulbig, zu einem Gedankenaustausch über die bracht, bleiben die angedachten Strategien Makulatur. Den Herausforderungen in der Sicherheits- und Wirtschafts- Verantwortlichen des Bevölkerungsschutzes ist daher sehr politik zusammen. Weiteres eröffnete er mit einem Fach- wohl bewusst, dass eine erfolgreiche Strategiediskussion referat den Mittelständischen Unternehmertag (MUT) in den direkten Einbezug der betroffenen Organisationen und Leipzig und besichtigte die Firma Yados in Hoyerswerda, Vereine voraussetzt. deren Fern- und Nahwärmestationen weltweit von der Bevölkerungsschutz als staatliche Aufgabe wird in liechtensteinischen Firma Hoval vertrieben werden. Liechtenstein seit jeher sowohl auf politischer wie auch auf In Frankfurt konnte Regierungschef-Stellvertreter verwaltungstechnischer Ebene zurückhaltend wahrgenom- Thomas Zwiefelhofer Finanz- und Wirtschaftsexper- men. Eine Sonderstellung geniesst in diesem Bereich der ten sowie Medienvertretern aus dem Raum Hessen den bauliche Schutz vor Naturgefahren. Das Land unterhält Wirtschaftsstandort Liechtenstein näherbringen. An- derzeit eine Schutzinfrastruktur, deren Reinvestitionswert lässlich des Besuchs in Rheinland-Pfalz führte der Re- bei rund CHF 500 Mio. anzusiedeln ist. Dieser für Land gierungschef-Stellvertreter ein Arbeitsgespräch mit der und Leute überlebenswichtigen Substanz verpflichtet, be- Wirtschaftsministerin und stellvertretenden Ministerprä- schäftigte sich der Gewässerbau im Rahmen von über 30 sidentin Eveline Lemke über die Verbesserung der Zu- verschiedenen Projekten mit dem Unterhalt, der Erneue- sammenarbeit sowie die Energiewende und besichtigte rung und der Weiterentwicklung dieser Schutzinfrastruktur. die Deutschland-Zentrale von Oerlikon-Balzers in Bin- gen. Bevölkerungsschutz

Landesführungsstab (LFS)

Zivil-militärische Katastrophenschutzübung « FLusS- Amt für Bevölkerungsschutz GAu 2013 » Nach bald zwei Jahren Vorbereitung fand die Katastro- phenschutzübung « FLusSGAu 2013 » am 11. April mit Amtsleiter: Emanuel Banzer einer eintägigen Stabsrahmenübung ihren Auftakt. Das der Übung zu Grunde gelegte Szenario eines Rhein- Ein Mehr an Sicherheit für Liechtenstein. Unter diesem hochwassers bildete das ideale Turngerät, um die grenz- Motto stand die im Berichtsjahr abgehaltene zivil-militä- überschreitende Zusammenarbeit der involvierten Stäbe rische Katastrophenschutzübung « FLusSGAu 2013 ». Das (Landesführungsstab, Führungsstab Kanton St. Gallen, eigentliche Ziel dieser gemeinsam mit dem Kanton St. Armeestab der Territorialregion 4 (Ter Reg 4), Rheinbau- Gallen sowie der Territorialregion 4 der Schweizer Armee leitung St. Gallen, Rheinbauleitung FL) mit all ihren Fa- unter der Leitung des Bundesamtes für Bevölkerungs- cetten zu trainieren. Im Rahmen dieses ersten Übungs- schutz (BABS) organisierten zivil-militärischen Übung moduls fokussierte sich der Landesführungsstab auf die wurde uneingeschränkt erreicht: Dem heimischen Sicher- Formulierung eines Hilfeleistungsgesuches. Aus der kri- heitsverbund wurde aufgezeigt, welche Problemstellungen tischen Prüfung der hierfür im Katastrophenhilfeabkom- es im Falle einer ausserordentlichen Lage zu bewältigen men mit der Schweiz (vgl. LGBl. 2006 Nr. 205) vorge- gilt und wo im Abgleich mit den aktuell im Verbund vorhan- sehenen Mechanismen resultiert die Erkenntnis, dass denen Kompetenzen Handlungsbedarf gegeben wäre. Im vor dem Hintergrund dieses Praxistests Zuständigkeiten Wissen, dass ein Mehr an Sicherheit nur dann erreicht wer- in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit neu zu den kann, wenn der ausgewiesene Handlungsbedarf aktiv überdenken sind. angegangen wird, haben sich auch Regierung und Gemein- Beim zweiten, dem wesentlich publikumswirk- den im Nachgang aktiv mit den sicherheitspolitischen Er- sameren Übungsmodul, der vom 16. bis 18. Juli 2013 in INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

234 | Ruggell abgehaltenen zivil-militärischen Einsatzübung Einsätze « Kombi 13 », gelangten neben den ca. 1'000 Armeean- Liechtenstein wurde im Berichtsjahr weder von einer Be- gehörigen des Katastrophenhilfsbataillons 4 (Kata Hi Bat drohungslage tangiert noch von einer Katastrophe heim- 4) auch über 100 Hilfeleistende aus Liechtenstein in den gesucht, welche das Aufgebot des LFS erfordert hätte. Einsatz. Die dabei von den eingesetzten Kräften im Ver- bund erbrachten Leistungen vermochten sowohl die Ver- Rettungs- und Hilfsorganisationen antwortlichen der Armee wie auch jene des Landesfüh- rungsstabs zu überzeugen. Feuerwehr Der eigentliche Mehrwert einer Übung wird im Zuge der Übungsvor- und -nachbereitung erzielt. Mit dem Allgemein Ziel, die Sicherheitsarchitektur des Landes auf die an- Zusammen mit dem Amt für Bevölkerungsschutz hat stehenden Herausforderungen auszurichten, gilt es nun- der Liechtensteinische Feuerwehrverband ein Leitbild mehr die verschiedenen Erkenntnisse und Schlussfol- verabschiedet und es den politischen Entscheidungs- gerungen dieser für Liechtenstein bislang einmaligen trägern vorgestellt. Dieses Leitbild « Vision 2020 » bildet Veranstaltung in konkreten Projekten aufzuarbeiten und die Grundlage für Projekte, in denen konkrete Massnah- im Sicherheitsverbund umzusetzen. men erarbeitet und umgesetzt werden. Dabei geht es bei- spielsweise um das Aufzeigen des Leistungsvermögens, Neuorganisation des Sicherheitsverbunds die werbewirksame Öffentlichkeitsarbeit der Feuerweh- Damit die in der Gefährdungsanalyse für Liechtenstein ren, aber auch um die gemeindeübergreifende Zusam- ausgewiesenen 29 systemrelevanten Risiken im Er- menarbeit. Im gleichen Zusammenhang verabschiedeten eignisfall koordiniert zu bewältigen sind (vgl. Rechen- die Gemeinden eine einheitliche Tarifordnung, welche die schaftsbericht 2012), bedarf es neben dem Vorhanden- Besoldung der Feuerwehrleute im Einsatz und die Ver- sein von ereignisspezifischen Einsatzplanungen und den rechnung der Fahrzeuge und Gerätschaften harmonisiert. erforderlichen Ressourcen insbesondere auch Führungs- Die Mitwirkung von rund 80 Feuerwehrleuten an der strukturen, welche den Herausforderungen einer ausser- zivil-militärischen Einsatzübung « Kombi 13 » ist auch aus ordentlichen Lage Rechnung tragen. Die im Sicherheits- Sicht des Feuerwehrwesens als ein Höhepunkt des abge- verbund Liechtenstein zusammenwirkenden Landes- und laufenen Jahres zu werten. Gemeindebehörden wie auch die im Verbund tätigen Rettungs- und Hilfsdienste kommen einvernehmlich zum Personalbestand Schluss, dass sich die ursprünglich angedachten Füh- In den 11 Gemeindefeuerwehren standen per Ende Jahr rungsstrukturen, bestehend aus dem Landesführungs- 480 (-8 gegenüber Vorjahr) und in fünf Betriebsfeuer- stab und den 11 Gemeindeführungsstäben, in der Pra- wehren (bzw. Löschgruppen) insgesamt 110 (±0) aktive xis nicht bewähren. Vor diesem Hintergrund wurde der Feuerwehrangehörige zur Verfügung. Zusammengefasst Landesführungsstab (LFS) von der Regierung mit der ergab dies einen Personalbestand von 590 Feuerwehr- kritischen Analyse der gegenwärtigen Strukturen und leuten, davon 20 Frauen (Anteil 3.4 %). Die Zahl der ak- der Ausarbeitung von alternativen Organisationsformen tiven Feuerwehrleute ist somit leicht gesunken (2012: beauftragt. Der zwischenzeitlich gemeinsam mit den 598). Zu den Jugendfeuerwehren gehören im ganzen Gemeinden evaluierte Strategiewechsel beinhaltet im Land 26 Mitglieder. Weil nach wie vor erfreulich viele Wesentlichen die Zusammenfassung der bislang 11 au- Jugendliche mit 16 Jahren in die Feuerwehr übertreten, tonomen Gemeindeführungsstäbe in zwei Gemeindefüh- konnte die Zahl der aktiven Feuerwehrleute in den ver- rungsorgane. Diese organisatorische Vereinfachung und gangenen Jahren ziemlich konstant gehalten werden. die möglicherweise damit verbundenen Autonomiever- luste auf Seiten der in den Gemeindeführungsorganen Einsätze der Gemeinde- und Betriebsfeuerwehren integrierten Kommunen bedürfen noch der Zustimmung Die Feuerwehren Liechtensteins leisteten im Berichts- der einzelnen Gemeinden. Geplant ist, den hierfür erfor- jahr 439 Ernstfalleinsätze mit einem Zeitaufwand von derlichen Vernehmlassungs- und Entscheidungsprozess total 3'980 Einsatzstunden. Dies entspricht mehr als ei- im kommenden Jahr zum Abschluss zu bringen. Findet ner Verdoppelung der Einsätze gegenüber dem Vorjahr. der Vorschlag die Unterstützung der Gemeinden, wird Hauptsächlich trugen das Hochwasser anfangs Juni und sich der Sicherheitsverbund unter der Leitung des LFS der Föhnsturm an Weihnachten mit insgesamt über 100 im Jahre 2015 mit der Implementierung dieser Gemein- Ausrückungen dazu bei. Eingeschlossen sind auch nicht deführungsorgane beschäftigen. Gemäss den im Rah- weniger als 176 Einsätze der Feuerwehren wegen Wes- men der Übung « FLusSGAu 2013 » erlangten Erkennt- pen, die vor allem ab Ende Juli zur Plage wurden. Das nisse ist auch der LFS als Führungsorgan des Landes grösste Einzelereignis bildete der Brand im Gapont in angehalten, sich selbstkritisch mit seinen Strukturen Triesen, bei dem 88 Feuerwehrleute zu mehr als 600 Ein- auseinanderzusetzen. Die hierfür erforderlichen konzep- satzstunden herangezogen wurden. Der Anteil an Brän- tionellen Überlegungen wurden noch im Berichtsjahr in den betrug bei 53 Ereignissen nur rund 12 %. Der dabei die Wege geleitet. erbrachte Zeitaufwand von 1'914 Stunden bildete aber INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

fast die Hälfte der geleisteten Einsatzstunden (47 %). Zu auftraten. So sind während der Betriebspause im Winter | 235 den Ernstfalleinsätzen kamen noch 119 geplante Dienst- 2013 / 14 grössere Wartungs- und Reparaturarbeiten zu leistungen (z. B. Verkehrsdienst, Saalwache, Brand- verrichten. Die Kosten dafür werden erst im Jahr 2014 an- schutz bei Sportveranstaltungen etc.) mit 1'508 Stunden fallen, so dass die Betriebsrechnung mit einem leichten dazu (Vorjahr 182 Einsätze mit 2'718 Stunden). Gesamt- Plus von knapp CHF 1'500 abschloss. Gemäss Betriebs- haft ergab dies 558 Ausrückungen mit einem Zeitauf- konzept erhielten die Nutzer den Überschuss zurück. wand von 5'488 Stunden (Vorjahr 379 Ausrückungen mit Im Herbst wurde zur Ergänzung der Übungsanlage 5'469 Stunden). eine Brandsimulationsanlage in Betrieb genommen. Hier lernen die Feuerwehrleute an verschiedenen erdgas- Stützpunkt-Einsätze betriebenen Brandstellen die richtige Löschtaktik und Als Stützpunktfeuerwehr hatte die Feuerwehr Vaduz 6 -technik. Die Sicherheit der Nutzer steht dabei an erster Ernstfalleinsätze mit einem Zeitaufwand von 105 Stun- Stelle, weshalb auch eine umfangreiche Sicherheits- und den zu bewältigen. Die grössten Einsätze betrafen einen Überwachungstechnik eingebaut ist. Der Hersteller der Verkehrsunfall in Balzers, den Brand im Gapont in Trie- Anlage bereitete 8 Instruktoren in einem dreitägigen sen und die Sturmschäden an Weihnachten. Bei einem Kurs auf ihre Aufgaben als Ausbildner vor. Brand in Grabs wurde die Hubrettungsbühne zur Hilfe- leistung in der benachbarten Schweiz aufgeboten. Eben- Kleinlöschgeräteschulungen falls benötigte man sie bei einer Personenrettung als Un- In 19 Kleinlöschgeräteschulungen eigneten sich 940 terstützung für den Rettungsdienst des LRK. Teilnehmer aus verschiedensten Bereichen (Schulen, In- dustrie, Gewerbe, Dienstleistungsbetrieben) Kenntnisse Feuerwehrausbildung im Umgang mit Feuerlöschern, Löschdecken und ande- In Liechtenstein wurden 2013 für die Feuerwehren 17 ren Löschgeräten an. Diese Schulungen sind ein wich- Kurse mit 35 Ausbildungstagen angeboten. Daran nah- tiger Beitrag bei der Prävention und der Erstbekämpfung men 420 Personen teil, die insgesamt 939 Personentage von Brandfällen. absolvierten. Bei vielen Kursen gab es rekordhohe Teil- nehmerzahlen, was sowohl die Organisation und Durch- Feuerwehrstützpunkt Vaduz führung der Kurse, aber auch die Finanzen an die Gren- zen brachte. So mussten teilweise die Teilnehmerzahlen Stützpunkt-Feuerwehr beschränkt und Teilnehmer auf 2014 vertröstet werden. Die Mitglieder der Stützpunktfeuerwehr leisteten 2013 Den erstmals an zwei Tagen durchgeführten Jugend- an 64 Wochenenden und Feiertagen Pikettdienst mit je feuerwehrkurs besuchten 10 Betreuer und 19 Angehö- zwei Mann. Auf Anforderung der Gemeinde- oder Be- rige der Jugendfeuerwehr. triebsfeuerwehren nutzte man die Stützpunktfeuerwehr Für Spezialausbildungen und die Weiterbildung der mit ihren Spezialgeräten zur Mitwirkung bei 9 Übungen. Instruktoren wird auf das Kursangebot in der Schweiz Fünfmal stand die Hubrettungsbühne und dreimal der zurückgegriffen. An 7 Kursen mit 19 Kurstagen nah- Mobile Grossventilator bei Übungen von anderen Orga- men insgesamt 28 Personen teil, die 63 Personentage nisationen im Einsatz. Anlässlich der Alarmübung der absolvierten. Die Themenschwerpunkte reichten dabei Feuerwehr Schaan, bei welcher ein Verkehrsunfall mit vom Fachkurs Brandbekämpfung über Verkehrsrettung Beteiligung der ÖBB angenommen wurde, wirkte die bis zur Einsatzleitung bei ABC-Ereignissen. An den 26 Verkehrsrettungsgruppe ebenfalls mit. Als grösste An- Kursen und weiteren Ausbildungsveranstaltungen ver- schaffung sticht die Beschaffung eines Anhängers mit tieften insgesamt 448 Teilnehmer ihre Kenntnisse. Sie in- 1'000 l Schaummittel heraus. vestierten dabei 1'002 Tage für Aus- und Weiterbildung. Nur dank strikter Ausgabenkontrolle konnte das Bud- Strahlenschutz get von CHF 505'000 eingehalten werden. Die Hauptkos- Die aus Angehörigen der Gemeindefeuerwehren be- tentreiber waren die hohen Teilnehmerzahlen bei einzel- stehende Strahlenschutzgruppe zählt neu fünfzehn nen Kursen und der ausserordentliche Zeitaufwand bei Aktivmitglieder. Sie führte ihren obligaten Strahlen- der Übung « Kombi 13 », welcher ebenfalls das Ausbil- schutz-Weiterbildungskurs in Gamprin durch, wobei sie dungskonto belastete. tatkräftig von einer Gruppe der dortigen Feuerwehr un- terstützt wurde. Eine Exkursion der Gruppe ging zum Feuerwehr-Übungsanlage Flughafen Kloten, wo die dortige Berufsfeuerwehr einen Im Berichtsjahr 2013 konnten 49 Nutzungen der Wärme- Messwagen für A-Ereignisse unterhält. gewöhnungsanlage verzeichnet werden. Dies entspricht einem leichten Plus gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt Feuerwehrinstruktoren übten 840 Feuerwehrleute aus dem In- und Ausland die richtige Vorgehensweise im Brandfall. Im Laufe des Jah- Bestand res zeigte sich, dass durch die intensive Nutzung und Auf Ende Jahr gaben zwei Instruktoren ihren Rücktritt die herrschende Hitze in den Containern einige Mängel nach langjähriger Tätigkeit bekannt. Dem gegenüber INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

236 | stehen drei neue Instruktoren, die nach erfolgreichem Ausbildung / Übungen Auswahlverfahren die Basisausbildung absolvierten. In Die sechs Vereine haben insgesamt 61 Kurse für die Be- einem feierlichen Akt konnten sie am 17. September völkerung und in Firmen, zudem zusätzlich 36 Nothelfer- 2013 aus den Händen von Regierungschef-Stellvertreter kurse an Schulen durchgeführt, was Kosten in Höhe von Dr. Thomas Zwiefelhofer die Ernennungen zum Instruk- CHF 38'864 verursachte. tor entgegennehmen. Per 31. Dezember 2013 standen Die Aus- und Weiterbildung der Kaderleute wird im somit 20 eigene Instruktoren zur Verfügung. Verbund des Kantonalen Samaritervereins St. Gallen / FL und des Verbandes Liechtensteinischer Samariterver- Kurswesen und Aus- und Weiterbildung eine (VLS) organisiert. Die Vereine delegierten 23 Sa- Die liechtensteinischen Instruktoren unterrichteten 2013 mariterlehrerInnen sowie technische LeiterInnen zu im Land gesamthaft an 16 Kursen mit total 34 Kursta- den obligatorischen Aus- und Weiterbildungen. Für die gen (175 Personentagen) als Ausbildner. Die persönliche Durchführung der Aus- und Weiterbildung mussten CHF Aus- und Weiterbildung der Feuerwehrinstruktoren um- 30'745 aufgewendet werden. fasste 91 Tage. Insgesamt waren die Instruktoren also Die vom Samariterverband (VLS) am Freitag, 30. Au- 266 Tage im Einsatz, was einen Durchschnitt von fast gust, durchgeführte landesweite Verbundübung bot eine 13 Tagen ergab. Dieser Wert liegt weit über dem Schnitt gute Plattform für die Zusammenarbeit der Samariter- der vergangenen Jahre und zeugt von einem intensiven vereine des Landes. Dabei wurden rund um den Gam- Ausbildungsjahr. priner Badesee insbesondere Rettungsmassnahmen der ersten Stunde unter Wettkampfbedingungen geübt. Inspektionen Das Amt für Bevölkerungsschutz sieht sich vor dem Im abgelaufenen Berichtsjahr wurden zwei Kurse in- Hintergrund der angemahnten Haushaltskonsolidierung spiziert, die übrigen Kurse zumindest besucht. Als Fa- gezwungen, in Zukunft seine Leistungen und Angebote zit konnte festgehalten werden, dass sich die Ausbildner im Ausbildungsbereich auf die gesetzlich festgeschrie- an die Vorgaben des Ausbildungskonzeptes hielten und benen Verpflichtungen des Landes zu beschränken. seitens Methodik und Didaktik auf hohem Niveau instru- Diesbezüglich ist man unter anderem bestrebt, in Zu- ierten. 2013 führte der Feuerwehrinspektor bei fünf Ge- sammenarbeit mit Schulamt und Samariterverband ein meinde- und drei Betriebsfeuerwehren unangemeldete alternatives Konzept für die bis anhin an den Schulen an- Übungsinspektionen durch. Die Alarmübung einer Ge- gebotenen Nothelferkurse zu finden. Im Sinne der Eigen- meindefeuerwehr konnte als Inspektion herangezogen verantwortung werden die Schüler künftig angehalten werden. Bei den Inspektionen, welche den Schwerpunkt sein, selbständig und auf eigene Rechnung bei den jewei- Übungsvorbereitung und -gestaltung hatten, erhielt der ligen Samaritervereinen die obligatorische Nothilfeaus- Inspektor die Unterstützung von den Instruktoren. Insge- bildung zur Erlangung des Führerscheines zu besuchen. samt kann den Gemeinde- und Betriebsfeuerwehren ein gutes Zeugnis ausgestellt werden. Die Übungen waren Postendienst / Einsätze gut vorbereitet und die Mannschaften gingen engagiert Gemäss den Berichten der Vereine waren die Samari- zu Werke. ter an 85 Postendiensten während ca. 2'478 Stunden im Einsatz. Der Samariterverein Triesen hatte im Jahr 2013 Kommissionen und Arbeitsgruppen insgesamt 6 Ernstfalleinsätze zu vermelden. Die Kommission Feuerwehr-Koordination Liechten- stein (FKL) erledigte ihre Sachgeschäfte an zwei Sit- Subventionen / Beiträge zungen. Schwerpunkte waren das Projekt gasbefeuerte Das Land subventionierte die von den Samaritervereinen Übungsanlage und die Gemeindefeuerwehrordnungen. getätigten Mobiliar- und Materialbeschaffungen mit CHF Die Stützpunkt- und Chemiewehrkommission traf sich 14'856. auch zu zwei Sitzungen. Dabei ging es hauptsächlich um Die von den Vereinen im Gesundheits- und Katastro- die Ersatzbeschaffung des Strassenrettungsfahrzeuges, phenwesen erbrachten Leistungen wurden gemäss Leis- das Budget und die strategische Ausrichtung des Stütz- tungsvereinbarungen mit total CHF 44'600 honoriert. punkts. Weitere Arbeitsgruppen setzten sich mit fol- Inklusive der für das Kurswesen erstatteten Beiträge un- genden Themen auseinander: Feuerwehr-Übungsan- terstützte das Amt das Samariterwesen im Berichtsjahr lage, zukünftige Ausrichtung des Feuerwehrwesens im mit insgesamt CHF 151'065. FL und Feuerwehr-Ausbildungskonzept. Bergrettung Samariterwesen Personalbestand Personalbestand In der Bergrettung Liechtenstein (BRL) waren zum Ende Am Ende des Berichtsjahres waren in sechs Vereinen des Berichtsjahres 27 Mitglieder aktiv tätig. An der Jah- insgesamt 184 Samariter, davon 55 Männer, über die resversammlung konnten wiederum vier Personen als Telefonalarmierung erreichbar. Anwärter neu aufgenommen werden. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Ausbildung / Übungen Die über den ganzen Winter 2012 / 2013 kumulierte Neu- | 237 Im Vereinsjahr 2013 führte die Bergrettung insgesamt schneemenge liegt mit 8.30 m über dem langjährigen 27 offizielle Übungen und Vereinsanlässe durch. Durchschnitt von 7.10 m.

Einsätze / Kosten Einsätze / Kosten Die BRL wurde zu acht Einsätzen aufgeboten. Von den Auf Grund der ergiebigen Schneefälle zu Beginn des gesamthaft sechs geretteten Personen waren drei unver- Winters entwickelte sich eine relativ stabile Schneede- letzt, eine Person leicht verletzt und zwei Opfer konnten cke. So musste das besonders lawinenexponierte Gebiet nur noch tot geborgen werden. Insgesamt leisteten 72 Chur (Malbun) nur während der ersten Schneefallperi- beteiligte Bergretter bei diesen Rettungseinsätzen 380 ode einmal gesperrt werden. Weitere Einsätze waren Einsatzstunden. nicht nötig. Die vom Land aufgewendeten Ausbildungs-, Material- Die im Rahmen des Lawinen- / Beobachtungsdienstes und Einsatzkosten betrugen im Berichtsjahr CHF 92'803. getätigten Gesamtaufwendungen belaufen sich auf CHF 15'000. Rettungshundegruppe Liechtenstein Wasserrettung Personalbestand Die Rettungshundegruppe Liechtenstein besteht aus fünf Personalbestand Personen, von denen 2013 vier Personen mit Hund je- Die liechtensteinische Wasserrettung verfügte im Be- weils ein eigenständig einsatzfähiges Team bildeten. Ein richtsjahr über 25 Aktivmitglieder. An der Jahresver- Team befindet sich derzeit noch in Ausbildung. sammlung wurden fünf Aspiranten als ordentliche Mit- glieder in den Verein aufgenommen. Ausbildung / Übungen Gemeinsam mit der benachbarten « Alpine-Rettung-Ost » Ausbildung / Übungen (ARO) organisierte die Rettungshundegruppe 42 Schu- In Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Lebensret- lungstage, davon fanden an sechs Tagen Lawinen- und tungs-Gesellschaft (SLRG) Mittelrheintal fanden im Be- an drei Tagen Gebirgssuchübungen im liechtenstei- richtsjahr mehrere Tests zur Festigung des Fachwissens nischen Alpengebiet statt. statt. Dabei konnten alle Mitglieder das SLRG-Brevet « Basis Pool Plus » erlangen. Weitere Lehrgänge wurden Einsätze / Kosten bei der Seepolizei Zürich mit anschliessendem Tauch- Zum Einsatz gelangten zwei Hundeteams anlässlich der gang in der Limmat absolviert. Eine spezielle Herausfor- Suchaktion vom 23. August 2013 im Gebiet der Drei- derung für die Wasserrettung war die gemeinsam mit schwestern. der Wasserrettung Oberösterreich abgehaltene Gross- Die vom Land aufgewendeten Ausbildungs-, Mate- übung im Attersee. Zusammen mit der Feuerwehr Trie- rial- und Einsatzkosten betrugen im Berichtsjahr CHF senberg wurde beim Stausee im Steg ebenfalls eine Ver- 22'826. bundübung organisiert. Weitere vereinsinterne Übungen (POLYCOM-Funk, Seilsicherungen, Fertigkeiten im Lawinendienst Fliessgewässer, Personenrettung) komplementierten das zeitintensive Ausbildungsprogramm. Im Rahmen Personalbestand des vielfältigen Jahresprogramms leisteten die Mitglie- Nach 22 Jahren als Chef des Mess- und Beobachtungs- der der Wasserrettung ca. 500 Stunden. dienstes und damit langjähriges Mitglied des Lawinen- dienstes stellte Thomas Eberle sein Amt zur Verfügung. Einsätze / Kosten Zum neuen Chef des Mess- und Beobachtungsdienstes 2013 rückte die Wasserrettung zu keinem Einsatz aus. und auch als Nachfolger im Lawinendienst wurde Roman Die Kosten für Fahrzeuge, Ausbildung, Material, Klages bestellt. Wartung und Gebühren belasteten die Landesrechnung mit CHF 35'068. Beobachtungsdienst / Schneemessung Die täglichen Schneemessungen auf dem im Malbun Übermittlungsgruppe ausgeschiedenen Messfeld stellten während der Zeit von Ende Oktober 2012 bis Ende April 2013 vier Per- Personalbestand sonen sicher. Eine im Bergtääli installierte vollautoma- Zur Übermittlungsgruppe gehören aktuell 17 Mitglieder tische Messstation ergänzt die manuellen Messungen. und zwei Aspiranten. Die dabei erhobenen Daten werden online an das WSL- Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Da- Ausbildung vos übermittelt und unter anderem für die Erstellung des Insgesamt absolvierten die Mitglieder fünf Ausbildungs- vom SLF herausgegebenen Lawinenbulletins verwendet. einheiten in theorie- und praxisorientierten Übungen. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

238 | Die Ausbildung konzentrierte sich im Jahre 2013 im We- power auch nach einer mit Kreativität gepaarten Flexibi- sentlichen auf die Materialkunde, den Leitungsbau und lität. Die vom Land getätigten Ausgaben für die Aus- und den Umgang mit dem POLYCOM-Funk. Weiterbildung im Zivilschutzbereich betrugen im Jahr 2013 total CHF 30'607. Einsätze / Kosten Die Zivilschutzkommission befasste sich im Berichts- Die Übermittlungsgruppe demonstrierte an zwei ge- jahr an vier Sitzungen mit den Themen Ausbildungspro- planten Einsätzen (LGT-Marathon und Gamperney-Berg- gramm, Organisation einer Notunterkunft und Zusam- lauf) ihre Leistungsfähigkeit. Im Rahmen des vielfältigen menarbeit bei Suchaktionen mit der Landespolizei. Jahresprogramms leisteten die Mitglieder der Übermitt- lungsgruppe mehr als 308 Einsatzstunden. Zivilschutz Die für die Übermittlungsgruppe aufgewendeten Ge- samtkosten betrugen im Berichtsjahr CHF 3'020 (Jahres- Schutzraumbau beitrag und Einsatzmittel). Schutzraum- / Schutzplatzübersicht Betriebsgruppe Landesführungsraum Da weder die öffentliche Hand noch private Bauherren im Rahmen ihrer Hochbauprojekte neue Schutzplätze Personalbestand realisierten, verharrt das Schutzplatzangebot auf dem Der reguläre Unterhalt in Friedenszeiten sowie der ge- Stand des Vorjahres. Mit den im Land vorhandenen ordnete Betrieb des Landesführungsraums im Einsatz- 16'542 Schutzplätzen verfügen im Ereignisfall lediglich fall werden von einer 19 Mann starken Betriebsgruppe 45 % der Einwohner über einen adäquaten Schutzplatz. sichergestellt. Einzelne Mitglieder dieser Gruppe stehen dem Landesführungsstab und den Gemeindeführungs- Unterhalt und Werterhalt in Schutzbauten des Landes stäben zusätzlich als Führungsunterstützung zur Verfü- Für den regulären Betrieb und Unterhalt der landesei- gung. genen Schutzräume wurden im Berichtsjahr insgesamt CHF 37'903 benötigt. Jährliche Sonderaufwendungen in Ausbildung / Übungen der Höhe von CHF 53'000 generierten die in Zusammen- Ziel war eine individuelle Mitgliederausbildung, ausge- hang mit dem Landesführungsraum installierten tech- richtet auf die persönlichen Stärken und Möglichkeiten nischen Einrichtungen. der einzelnen Person. Bei der Gestaltung des Ausbil- dungsprogramms wurde speziell die zivile Führungsun- Alarmierung terstützung in Zusammenarbeit mit der Führungsunter- stützung der Landespolizei berücksichtigt. Im Rahmen Alarmierung der Rettungs- und Hilfsdienste der Einsatzübung « FLuSGAu » konnten die Mitglieder Grundlage der Alarmierung bildet das von der Landesnot- der Betriebsgruppe gemeinsam mit der Polizei einen ruf-Einsatzzentrale (LNEZ) betriebene Alarmierungssy- realitätsnahen Test absolvieren. Der aufgewendete Um- stem « MobiCall » sowie die in diesem System hinterlegte fang an Einsatzzeit betrug im Jahr 2013 bei der Betriebs- Datenbank « Webmembers », in welcher sämtliche Mit- gruppe Landesführungsraum 330 Stunden. glieder der Rettungs- und Hilfsdienste verwaltet werden.

Einsätze / Kosten Sirenenalarmierung Beim Hochwasserereignis vom 1. Juni verstärkten Mit- Am Mittwoch, 6. Februar 2013 (immer erster Mittwoch glieder der Betriebsgruppe die von der Polizei aufgebo- im Februar), fand die jährliche Sirenenauslösung über tene Führungsunterstützung bei der Lagedarstellung. Fernsteuerung für den Probealarm statt. Die während Die für die Betriebsgruppe aufgewendeten Gesamt- der Testphase vor Ort anwesenden Sirenenwarte durften kosten betrugen im Berichtsjahr CHF 28'199. feststellen, dass 19 der insgesamt 23 Sirenen einwand- frei funktionierten. Bei den vier beim Test durchgefal- Zivilschutzgruppen der Gemeinden lenen Sirenen im Raum Steg, Triesenberg-, In den Gemeinden Ruggell, Schellenberg, Mauren, Mittelschellenberg und Bendern konnten die beim Aus- Schaanwald, Triesenberg und Balzers bestehen orga- lösemechanismus georteten Probleme umgehend be- nisierte Zivilschutzgruppen. Im Rahmen des Kurspro- hoben werden. Die Unterhalts- und Betriebskosten für grammes fanden 2013 zwei Kurse « Betreuung von Ob- sämtliche Alarmierungseinrichtungen beliefen sich auf dachlosen in einer Notunterkunft » sowie « Bereitstellen CHF 154'945. eines Schutzraums » statt. Mit einer besonderen Heraus- Die Beschallungsanlagen Ruggell, Gamprin, Nen- forderung wurden die Zivilschutzgruppen anlässlich deln, Schaanwald und Vaduz-Spital wurden altersbe- der zivil-militärischen Einsatzübung « Kombi 13 » kon- dingt im Rahmen des langfristig angelegten Ersatzbe- frontiert. Die Unterbringung von ca. 1'000 Armeean- schaffungsprogramms durch neue Beschallungsanlagen gehörigen im Raum Schellenberg, Ruggell und Vaduz ersetzt. Die hierfür im Berichtsjahr aufgelaufenen Inves- verlangte neben dem Aufgebot der erforderlichen Man- titionskosten betrugen CHF 56'619. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Da beim aktuellen Steuersystem zur funkgestützten Aus- Schutz vor Naturgefahren | 239 lösung der im Land verteilten Sirenen mittelfristig nicht mehr mit den periodisch erforderlichen Updates gerech- Ereignisse net werden darf, gilt es frühzeitig Alternativen zu evalu- Trotz der überdurchschnittlichen Schneemenge gab es ieren. Nachdem bereits vor Jahren auf Grundlage eines während des Winters kaum Lawinenabgänge. Auch die Staatsvertrages das schweizerische Sicherheitsfunknetz Schneeschmelze im Frühling verlief letztlich moderat « POLYCOM » in Liechtenstein installiert wurde, liegt es und führte zu keinem Frühlingshochwasser. Den Hoch- nahe, auch die Sirenenfernsteuerung auf Basis dieses wasserschutzverantwortlichen bleibt für das Jahr 2013 Funknetzes zu betreiben. Betreffend Übernahme des hier- einzig das Niederschlagsereignis vom 31. Mai bis 2. Juni für eigens entwickelten Betriebssystems « POLYALERT » in Erinnerung. Trotz der lokal beträchtlichen Nieder- führte das Amt mit den beim Bund zuständigen Stellen schlagsmengen von bis zu 180 mm in 48 Stunden wa- (BABS, VBS) erste informelle Gespräche. ren die zu verzeichnenden Schäden gering. Vor allem die Esche überschritt trotz der Retentionswirkung des Wirtschaftliche Landesversorgung Egelsees ihre Kapazitätsgrenze. Dank dem Aufbau von mobilen Hochwassersperren konnten Schäden im an- Allgemeines grenzenden Industriegebiet von Eschen verhindert wer- Die wirtschaftliche Landesversorgung der Schweiz und den. Zusätzlich waren im Berggebiet vereinzelte kleinere Liechtensteins konzentriert sich bei ihrer Tätigkeit auf Rutschungen zu verzeichnen. Das Ereignis zeigte, dass die Bewältigung von kurz- und mittelfristigen Versor- sich die Anstrengungen der letzten Jahre zur Verbes- gungsengpässen bei lebenswichtigen Gütern (Nahrungs- serung des organisatorischen Hochwasserschutzes mit mittel, Energieträger, Heilmittel, Hilfs- und Rohstoffe) verbesserten Warnabläufen, ausgebauten Messnetzen und Dienstleistungen (Transport- und Fernmeldedienste, sowie einer gut funktionierenden Wasserwehr in den Lager- und Speichermöglichkeiten). Im Rahmen des mit Gemeinden lohnen und letztlich einen wesentlichen Bei- der Schweiz im Jahre 1923 abgeschlossenen Zollvertrags trag zur Schadenminderung leisten können. Turbulent wurde Liechtenstein Teil der wirtschaftlichen Landes- verabschiedete sich das Jahr 2013 mit einem Föhnsturm versorgung der Schweiz. Entsprechend orientierte sich der Gefahrenstufe 4. Die maximalen am 25. Dezember im Liechtenstein bei der Formulierung des Bevölkerungs- Rheintal gemessenen Böenspitzen von 140 km / h verur- schutzgesetzes (LGBl. 2007 Nr. 139) und der darauf ab- sachten diverse Schäden an Infrastrukturen und verschie- gestützten Verordnung über die wirtschaftliche Landes- denen Liegenschaften. Erstmals gelangte bei diesem Er- versorgung (LGBl. 2007 Nr. 314) an der einschlägigen eignis die neu konzipierte Sturmwehr zum Einsatz. Die Bundesgesetzgebung (Bundesgesetz vom 8. Okt. 1982 den Gemeindeverantwortlichen im Vorfeld des Ereig- über die wirtschaftliche Landesversorgung). nisses beigebrachten Warnungen und Empfehlungen Innerhalb der wirtschaftlichen Landesversorgung sowie das verwaltungsintern koordinierte Vorgehen der kommen den Gemeinden wichtige Aufgaben zu. Insbe- technischen Einsatzleitung des Landes trugen massge- sondere treffen die jeweiligen Gemeindestellen jene Vor- blich zu einer unfallfreien Ereignisbewältigung bei. bereitungsmassnahmen, die im Falle einer Rationierung eine geregelte Verteilung der Güter innerhalb der Ge- Gewässerbau–Investitionen meinde sicherstellen. Im Beisein von Vertretern des Bundesamtes für wirt- Hochwasserrückhaltebecken Egelsee schaftliche Landesversorgung (BWL) orientierte das ABS In der Zeit zwischen Herbst 2011 und Frühsommer 2012 die hierfür Verantwortlichen der Gemeinden anlässlich wurde an der liechtensteinisch-österreichischen Landes- des Jahrestreffens vom 31. Oktober 2013 über Aktuali- grenze im Maurer- und Tostnerriet der Hochwasserrück- täten und Neuerungen. Im Rahmen der beiden Impuls- halteweiher Egelsee mit einem Fassungsvermögen von referate « Unternehmenserfolg nachhaltig sichern – auch ca. 40'000 m3 gebaut. Im Jahre 2013 wurden mit der Re- im Krisenfall » und « Stromversorgung Liechtenstein – alisierung der Radwegverbindung Mauren-Tosters und Möglichkeiten und Abhängigkeiten » wurden die gene- einer abschliessenden Nachbearbeitung der beiden Aus- rellen Fragen, wie sie sich schweizweit im Falle einer hubdeponien die Bauvorhaben im Rahmen des Gemein- Versorgungskrise stellten, mit den spezifischen liechten- schaftsprojekts Egelsee fertiggestellt. Am 25. Mai 2013 steinischen Verhältnissen abgeglichen. konnten der Rückhalteweiher Egelsee sowie die Rad- wegverbindung feierlich ihrer Bestimmung übergeben Jahresbericht 2013 «Wirtschaftliche Landesversor- werden. Neben den geladenen Gästen aus Österreich gung» und Liechtenstein nahm an diesem Anlass auch die in- Dem alljährlich publizierten Jahresbericht des Bundes- teressierte Bevölkerung die Gelegenheit wahr, sich über amtes für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) kann dieses grenzübergreifende Wasserbauprojekt aus erster entnommen werden, dass auch das Fürstentum Liech- Hand informieren zu lassen. Bei den Starkniederschlä- tenstein hinsichtlich seines Vorbereitungstandes die gen eine Woche nach der Eröffnungsfeier füllte sich der Vorgaben und Standards des BWL erfüllt. Hochwasserrückhalteraum bereits das erste Mal bis zum INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

240 | Rand und trug dazu bei, grössere Schäden im Industrie- daher angebracht, den angrenzenden Dammkörper ab- gebiet Eschen zu vermeiden (siehe Ereignisse). schliessend zu sanieren. Eine erste Sanierungsetappe wurde bereits im Vorjahr realisiert, indem man das bald Retention Balzner Riet 100-jährige Dammbauwerk mit einem landseitigen Fil- Das grösste Gewässerbauprojekt in den Jahren 2013 / 14 terkörper ergänzte. Im Zuge der zivil-militärischen Ein- ist die Vergrösserung des Rückhaltevolumens des Re- satzübung « Kombi 13 » wurde mit diesem Dammsanie- tentionsraums Balzner Riet. Im Herbst 2013 begann rungsvorhaben in einer zweiten Etappe fortgefahren. man mit der Realisierung dieses Projekts. Um der Hoch- Teil dieser Übung war der Bau, entlang des landseitigen wassergefahr im Siedlungsgebiet der Gemeinde Balzers Dammfusses, eines geplanten Kontroll- und Interventi- entlang des Binnenkanals vorzubeugen, entstand im onsweges (Rheinkilometer 58.70 – 60.70). Mit der Fer- Jahr 2000 im Balzner Riet ein Retentionsraum. Mit den tigstellung dieses Weges bis zur Binnenkanalmündung damals installierten Massnahmen kann heute im Reten- wurde noch im Spätherbst ein ansässiges Transportun- tionsraum Balzner Riet ein Hochwasser, das gemäss ternehmen beauftragt. Voraussichtlich werden im Früh- Statistik alle 30 Jahre einmal eintritt (HQ 30), zurück- jahr 2014 alle Arbeiten rund um den Kontroll- und Inter- gehalten werden. Mit der Erweiterung des Retentions- ventionsweg zum Abschluss gebracht. raums wird die Hochwassersicherheit im Siedlungsge- biet in Balzers wesentlich erhöht. Nach Fertigstellung Dammstabilitätsprüfung der Arbeiten kann ein 100-jähriges Hochwasser aus der Wie bereits in den Rechenschaftsberichten der letzten Andrüfe im Balzner Riet retendiert und damit die schad- Jahre wiederholt ausgeführt, kann für ein Extremhoch- lose Ableitung von seltenen Hochwasserereignissen im wasser (EHQ 1000-jähriges Hochwasser) die Standsi- Binnenkanal gewährleistet werden. Die Arbeiten sind cherheit der Rheindämme zumindest rechnerisch nicht zwischenzeitlich so weit fortgeschritten, dass bis Mitte nachgewiesen werden. Im Sinne einer Machbarkeitsstu- 2014 mit dem Abschluss der Arbeiten gerechnet wer- die wurden zwischenzeitlich die technischen Möglich- den darf. keiten und Grenzen einer allfälligen Dammsanierung evaluiert. Die Autoren der Studie kommen dabei zum Gewässerunterhalt Schluss, dass mittels einer Kombination von verschie- Dieser Budgetposten beinhaltet neben den Aufwen- denen Massnahmen eine abschliessende Sanierung des dungen des regulären Gewässerunterhalts an den Lan- gesamten Dammbauwerks realisiert und damit die ge- desgewässern (Binnenkanal, Scheidgraben, Esche, wünschten Sicherheiten auch bei ausserordentlichen Spiersbach, Parallelgraben und Grenzgraben) auch all- Hochwassern gewährleistet werden können. fällige Gewässerrevitalisierungsmassnahmen. Im Rah- Sowohl die mit der Dammstabilitätsbeurteilung be- men der Haushaltssanierung wurde bereits im Vorjahr auftragte Ingenieurgemeinschaft wie auch das unab- vereinbart, in absehbarer Zeit keine weiteren Gewäs- hängige Expertengremium, welches im Rahmen einer serneugestaltungen umzusetzen. Als finanziell aufwen- Plausibilitätsprüfung die Ergebnisse der Beurteilung digste Posten des Gewässerunterhalts erwiesen sich im bestätigte, wiesen darauf hin, dass die getroffenen hy- Berichtsjahr die Gehölzpflegearbeiten am Binnenkanal draulischen und geotechnischen Annahmen nach Mög- im Bereich des Sportplatzes in Schaan. lichkeit mit den realen Verhältnissen bei Hochwasser ab- gestimmt werden sollten. Im Rahmen eines gemeinsam Rheinschutzbauten mit dem Kanton St. Gallen konzipierten Dammmonito- rings wird deshalb die Validierung des zur Beurteilung Unterhalt des Rheinbauwerks zu Grunde gelegten Baugrundmodells vorgenommen. Der reguläre Unterhalt des Rheinbauwerks beschränkte Hierzu wurden an drei repräsentativen Dammquer- sich auf die wiederkehrenden Mäh- und Gehölzpflegear- schnitten (Rheinkilometer 42.120, 43.590 und 55.600) beiten. Die in den vergangenen Jahren beobachtete An- Piezometer eingebaut, welche die Druckverteilung im hebung der Rheinsohle wirkt den Kolkerscheinungen Dammkörper permanent aufzeichnen. entlang des Vorgrundes entgegen. Diese zunehmende Konsolidierung des Vorgrundes führte auch dazu, dass Internationale Regierungskommission Alpenrhein die in der Vergangenheit üblichen Ergänzungsarbeiten am (IRKA) – Arbeitsgruppe Flussbau vorgelagerten Blocksatz im Berichtsjahr ausgesetzt wer- Entgegen der ursprünglichen Projektterminierung ver- den konnten. schiebt sich die operative Inbetriebnahme des gemein- sam mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) initiierten Kontroll- und Interventionsweg / Dammsanierung Abflussprognosemodells um ein Jahr. Verlässliche Vor- Die durchgeführten Dammstabilitätsprüfungen am Bin- hersagen zum Verlauf von Hochwasserganglinien im nenkanaldamm in Ruggell weisen darauf hin, dass im Alpenrhein sollten gemäss aktuellem Projektstand ab Falle eines Rheinhochwassers der Binnenkanaldamm Sommer 2014 möglich sein. Modellgestützte Prognosen eine weitere Schwachstelle darstellt. Im Bereich des neu bilden künftig eine zusätzliche Grundlage für die zeit- einzonierten Industriegebiets « Flandera » erschien es gerechte Warnung und Alarmierung der Wasserwehren INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

sowie die Anordnung von temporären Dammertüchti- ner Zusammenfassung beschränkt sich die nachfolgende | 241 gungsmassnahmen. Projektübersicht auf die budgetrelevanten Arbeits- Gemäss dem von der IRKA im Jahre 2005 einvernehm- schwerpunkte. Rüfeabgänge, die Sammlerleerungen zur lich verabschiedeten Entwicklungskonzept Alpenrhein Folge hatten, gab es 2013 keine. (EKA) stellt die Sohlschwelle Schaan – Buchs angesichts der aktuellen Rampenmorphologie einen hochwasser- Balzers / Balznerrüfe schutztechnischen wie auch ökologischen Problempunkt Der Damm des Schlammsammlers der Balznerrüfe weist im Rhein dar. Gewässerökologische Defizite werden hin- aufgrund der ungünstigen geotechnischen Verhält- sichtlich der eingeschränkten Durchwanderbarkeit der nisse Stabilitätsdefizite auf. Im Berichtsjahr begannen Rampe geortet. die Verantwortlichen machten unge- die Sanierungsmassnahmen, welche im Frühjahr 2014 nügende Stabilitätsreserven bei Extremereignissen des ihren Abschluss finden. Parallel zur Dammverstärkung Hochwasserschutzes geltend. Im Rahmen einer vertief- erfolgt auch eine Erhöhung des Dammbauwerkes, wo- ten Bauwerksanalyse wurden diese im EKA aufgeführten durch das Retentionsvolumen massiv vergrössert wird. Problempunkte gemeinsam mit der Rheinbauleitung des Zudem wird durch die Anpassung des Auslaufbauwerks Kantons St. Gallen untersucht. Die zwischenzeitlich vor- der Überlastfall abschliessend geregelt – Aufwand 2013: liegenden Untersuchungsergebnisse relativieren die im CHF 195'000. EKA aufgeführten Defizite massgeblich. Insbesondere konnte kein unmittelbarer Sanierungsbedarf ausgewie- Triesen / Lawenarüfe sen werden. Im Rahmen einer breit angelegten Ver- Nachdem beim Grossprojekt « Ausbau Kies- und nehmlassung der Untersuchungsergebnisse soll in Ab- Schlammsammler » die vorgesehenen Beton- und Damm- stimmung mit der Gewässerökologie über die weitere bauwerke mehr oder weniger fertiggestellt sind, lag das Vorgehensweise befunden werden. Augenmerk vor allem auf dem weiteren Materialabbau bzw. dem Ausbau des Sammlervolumens. Das in Teilbe- Internationale Wasserwehr am Alpenrhein (IWWA) reichen des künftigen Sammlerkompartiments angetrof- Anlässlich von zwei Arbeitssitzungen wurde die Zusam- fene grobblockige, mit einer feinkörnig-bindigen Matrix menarbeit im organisatorischen Hochwasserschutz zwi- durchsetzte Bergsturzmaterial entsprach nicht den der schen Liechtenstein, St. Gallen und Vorarlberg weiter Planung zu Grunde gelegten Erwartungen. Entsprechend intensiviert. Hierfür eröffnete die St. Galler Rheinbaulei- konnte der Aushub nicht wie vorgesehen vom Kieswerk tung vor zwei Jahren eine permanent besetzte Geschäfts- als Betonzuschlagsstoff übernommen, sondern musste stelle, an deren Aufwendungen sich Liechtenstein mit mit zusätzlichen finanziellen Aufwendungen einer alter- jährlich CHF 30'000 beteiligt. Neben der länderüber- nativen Verwertung zugeführt werden – Aufwand 2013: greifenden Harmonisierung und Koordination der je- CHF 70'000. weiligen Einsatzdispositive obliegt dieser Stelle die Or- ganisation von grenzüberschreitenden Übungen für die Triesen / Poskabach Wasserwehren. In Vorbereitung der Übung « FLusSGAu Der über 50-jährige Poskabachsammler vermochte den 2013 » beschäftigte sich die IWWA im Speziellen mit der im Siedlungsgebiet avisierten Schutzgrad (HQ 100) auf- Harmonisierung des Warn- und Alarmierungskonzeptes. grund seiner ungünstigen räumlichen Anordnung nicht Besondere Bedeutung wird dabei einer über die Landes- mehr zu gewährleisten. Vor dem Hintergrund einer Zo- grenzen hinaus abgestimmten Information der Öffent- nenplanrevision fand man mit den tangierten Grundei- lichkeit im Falle eines Rheinhochwassers beigemessen. gentümern eine Lösung zur Verlegung und zum Ausbau des Sammlers. Mit der Vergrösserung des Sammlervolu- Steinschlagschutzbauten mens und der hydraulischen Optimierung der bisherigen Schwachstellen konnte ein zeitgemässes Schutzbauwerk Zum Schutze der Verkehrsteilnehmer vor Steinschlag erstellt werden – Aufwand 2013: CHF 140'000. konnten an der Schlossstrasse die Felsabdeckungen im Bereich Eichholztobel und Stellaböda abgeschlos- Vaduz / Mühleholzrüfe sen werden. Mit der Erneuerung des Steinschlagschutz- In der Mühleholzrüfe kam es im Berichtsjahr zu grös- netzes im Bereich « Gruaba – Bim Denkmal » wird auch seren Kiesablagerungen oberhalb Iraggell. Auf dem Ab- der langfristige Erhalt der schon bestehenden Schutz- schnitt K 680 – K 710 m ü. M. mussten ca. 5'000 m3 Rüfe- bauten an der Schlossstrasse garantiert. material entfernt werden – Aufwand 2013: CHF 100'000.

Rüfeschutzbauten Vaduz / Quaderrüfe Insgesamt beschäftigte sich die Abteilung Gewässerbau Die Sanierung des Gerinneabschnittes Tidübergang bis im Berichtsjahr im Zuge des Unterhalts, der Erneuerung Fürstenweg ist aus finanzieller Sicht das grösste laufende und der Weiterentwicklung von Rüfeschutzbauten mit Rüfebauprojekt. Auf diesem Abschnitt befinden sich 31 rund zwanzig verschiedenen Projekten, für welche ins- zum Teil sehr stark beschädigte Sperren, die zum grössten gesamt CHF 2.43 Mio. aufgewendet wurden. Im Sinne ei- Teil ersetzt werden müssen. Baustellen in Rüfeläufen wer- INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

242 | den über die Wintermonate, in der abflussärmsten Zeit, Entwässerungsmassnahmen realisiert. Im Jahre 2011 wurde mit der Sanierung des er- Da die Gemeinden Triesen und Triesenberg verschie- sten Bauabschnitts (K 691 – K 704 m ü. M.) begonnen. Der dene geplante Tiefbauprojekte aus budgetären Grün- zweite Bauabschnitt (K 669 – 686 m ü. M.), der den Bau den zurückstellten, gab es in Triesen dieses Jahr keine von vier Betonsperren beinhaltet, startete im Herbst 2012 Entwässerungsmassnahmen und in Triesenberg nur die und endete im Winter 2013. Rund CHF 330'000 wurden Projektierung einer solchen (Gschind Los III). auf der Rechnung von 2012 und rund CHF 440'000 auf der Rechnung 2013 abgebildet. Im Herbst 2013 begann Gefahrenkarte die Fortführung der bisherigen Arbeiten mit dem dritten Im Rahmen der Aktualisierung und des Vollzugs der Bauabschnitt (K 652 – 664 m ü. M.), bei welcher der Bau landesweiten Naturgefahrenkarte ist das Amt für Be- von weiteren drei Betonsperren und einer Sohlschwelle völkerungsschutz für die Behandlung sämtlicher mit geplant ist – Aufwand 2013: CHF 1'040'000. gravitativen Naturgefahrenprozessen verbundenen Fra- Zwecks Verhinderung von Böschungserosionen gestellungen zuständig. Die Gefahrenkarte dient dabei mussten auf dem Abschnitt Tid auch dieses Jahr wiede- neben dem raumplanerischen Schutz vor Naturgefahren rum umfangreiche Korrekturen in Form von gezielten auch als Arbeitsinstrument bei der Finanz- und Massnah- Geschiebeentnahmen vorgenommen werden – Aufwand menplanung von Schutzbauten. Immer grösser wird de- 2013: CHF 100'000. ren Bedeutung auch für die Interventionsmassnahmen der Wasserwehren im Ereignisfall. Hierfür sind aller- Schaan / Krüppelrüfe dings moderne und auf diese Bedürfnisse abgestimmte Bei der Krüppelrüfe, unterhalb der Kote 720 m ü. M. Gefahrenkarten wichtig. Als entsprechend gross wird wurde auf der orographisch linken Seite durch den Bau auch der Nutzen der initiierten Gefahrenkartenrevision von Ablenkdämmen und dem Zusammenschluss von be- angesehen. reits vorhanden Abflussmulden ein zweiter Abflusskorri- dor geschaffen. Dadurch sollen die in der Gefahrenkarte Revision der Gefahrenkarte ausgewiesenen potentiellen Ausuferungen abgefangen Neben der fortlaufenden Aktualisierung der Gefahren- und oberhalb des Kiessammlers wieder eingeleitet wer- grundlagen wurde bei der Herausgabe der Gefahren- den – Aufwand 2013: CHF 130'000. karte auch eine periodische Überprüfung in einem Zeit- intervall von 10 bis 15 Jahren in Aussicht gestellt. Nach Schaan / Forstrüfe der Aufarbeitung der hierfür erforderlichen Grundlagen Beim Kiessammler der Forstrüfe konnte durch die Anhe- erteilte die Regierung dem Amt für Bevölkerungsschutz bung der Dämme sowie durch die Vergrösserung des Re- den Auftrag, die landesweite Gefahrenkarte einer Revi- chenbauwerks die Speicherkapazität des Sammlers mas- sion zu unterziehen. In diesem Rahmen wurden erste siv vergrössert werden – Aufwand 2013: CHF 155'000. Arbeitsvergaben und eine Priorisierung der Arbeiten vorgenommen. In einem ersten Schritt werden die Ge- Eschen / Nendlerrüfe fahrenkarten « Wasser » im Liechtensteiner Unterland Infolge der in den vergangenen Jahren beobachteten Ab- überprüft sowie die Gefahrenkarte der Grossrutschung flussereignisse hat sich bei der Sperre K 565.46 m ü. M. Triesenberg-Triesen revidiert. eine starke Unterkolkung eingestellt. Um den Bestand dieser grossen Wildbachsperre zu sichern, entstand un- Baugesuche in Gefahrenzonen terhalb dieser Sperre eine weitere grosse Betonsperre – Im Zuge des Baubewilligungsverfahrens werden sämt- Aufwand 2013: CHF 175'000. liche Bauvorhaben, welche in einer Gefahrenzone zu liegen kommen, begutachtet und mit entsprechenden Hangsanierung Bauauflagen belegt. Im Berichtsjahr hatte das Amt dies- bezüglich 22 Gesuche zu behandeln. Rutschüberwachung Das mittlerweile standardisierte Überwachungs- und Umsetzung der Gefahrenkarte in die Ortsplanung oder Kontrollprogramm, bestehend aus Inklinometer-, An- andere generelle Planungen kerkraft- und geodätischen Deformationsvermessungen, Gemäss Waldgesetz sind Gefahrengebiete in den Zo- konnte programmgemäss durchgeführt werden. Da die nenplänen der Gemeinden als Gefahrenzonen auszu- Überwachung und die teilweise Erneuerung der ca. 35 weisen. Des Weiteren empfiehlt die Regierung den Ge- vom Land vorgehaltenen Sondierbohrungen im Rutsch- meinden, die Erkenntnisse der Gefahrenkarte bei der gebiet Triesen-Triesenberg mit laufenden Kosten ver- Nutzungsplanung oder anderen strategisch raumrele- bunden sind, werden in einem Pilotversuch zwischen- vanten Projekten angemessen zu berücksichtigen. In zeitlich auch kostengünstigere Alternativen eingesetzt. diesem Sinne wurden im Berichtsjahr folgende Projekte Hierbei gilt es aber vorerst die erhaltenen Daten über begleitet: eine längere Zeitdauer und in ihrer Qualität zu beobach- - Gemeinde Balzers: UVP Erweiterung Deponie Altneu- ten und zu überprüfen. gut / Abgleich mit den relevanten Gefahrenprozessen INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

- Gemeinde Triesen: Revision der Gemeindebauord- « Handelsregisters ». Seit Mai ist das Amt zuständig für die | 243 nung / Abgleich mit den einschlägigen Bestimmungen Erhebung des Beschwerderechts gemäss dem Grundver- zur Gefahrenkarte kehrsgesetz. Im Oktober wurde dem AJU zusätzlich die Zu- - Gemeinde Triesen: Zonenplanänderung im Gebiet ständigkeit für die Rechtshilfe in Zivilsachen seitens der Re- « Poska » / Abgleich mit den relevanten Gefahrenprozes- gierung übertragen. sen und den geplanten Schutzmassnahmen - Gemeinde Triesenberg: Ortsplanung Malbun / ge- Grundbuch fahrentechnische Stellungnahmen zur Neugestaltung des Ortszentrums Personelles - Gemeinde Vaduz: Bauordnungs- und Zonenplanrevi- Der Personalstand blieb gegenüber dem Vorjahr mit sion / diverse Stellungnahmen 8.9 Stellen bzw. 9 Personen (ohne Amtsleiter, Stabstelle - Gemeinde Vaduz: UVP Deponie Rain / Abgleich mit den Recht, Organisation / EDV und Sekretariat) unverändert. relevanten Gefahrenprozessen - Gemeinde Schaan: UVP Deponie Forst / Abgleich mit Projekte den relevanten Gefahrenprozessen Im Jahr 2013 wurden neben dem Tagesgeschäft das - Gemeinde Planken: Richtplanung / div. Stellungnah- Neuvermessungsoperat (Eschen Operat 4 und 7) und die men im Zuge des Richtplanungsprozesses Erneuerung des Vermessungswerkes Operat 12 (Dorfteil - Gemeinde Gamprin: Erweiterung der Gewerbe- Nendeln) zur Durchführung übernommen. Zudem wurde zone / Raumbedarf Fliessgewässer – Entwicklungsperi- die Einführung des Grundbuches gemäss Sachenrecht meter Alpenrhein. in der Gemeinde Schellenberg abgeschlossen. Erstmals wurden Bezugsrahmenwechsel der Amtlichen Vermes- Landesgeologie sung von LV03 auf LV95 in den Gemeinden Vaduz und Für das auf Antrag des Schweizerischen Erdbebendiens- Ruggell vollzogen. tes (SED) angestossene Projekt zur Erneuerung der in Liechtenstein installierten Seismographen konnten erste Vorarbeiten und Abklärungen getroffen werden, sodass Statistik Jahr 2013 Jahr 2012 dieses Projekt 2014 realisiert werden kann. Somit wird Liechtenstein den Ansprüchen einer zeitgemässen Erd- Handänderungen 1'114 1'351 bebenvorsorge ebenso wie den Erwartungen unserer Schuldbriefe 6 26 Partner gerecht und seine Messstationen als Teil des Grundpfandverschreibungen 1'341 1'615 gesamtschweizerischen Starkbebennetzes nach bald 30 Zwangsweise Pfandrechtsbegründungen 12 14 Einsatzjahren den aktuellen Erfordernissen anpassen. Löschungen 972 1'080 Dass die Erneuerung des bestehenden Netzes dringend Begründung von Stockwerkeigentum 51 61 nötig ist, zeigte das Erdbeben vom 12. Dezember 2013 Baulandumlegungen 0 2 mit einer Magnitude von 4.1 im Raum Sargans-Balzers, Baurechte 19 24 bei dem auch die letzte bis dahin vermeintlich noch in- Eigenheim-Darlehen 88 133 takte Anlage in Liechtenstein keine Daten mehr lieferte. Einantwortungsurkunden 114 144 Als Sofortmassnahme installierte deshalb der SED eine Dienstbarkeiten 454 474 provisorische Anlage in Balzers, die es ermöglichte, die Anmerkungen 277 354 zahlreichen Nachbeben aufzuzeichnen und auszuwerten. Vormerkungen 363 362 Tagebuchrelevante Belege 4'071 4'660 Anzahl sämtlicher abgeschlossener Geschäfte 4'711 5'363

Amt für Justiz Summe der im Jahr 2013 eingetragenen Hypotheken CHF 794'403'373 Summe der im Jahr 2013 Amtsleiter: Dr. Bernd Hammermann gelöschten Hypotheken CHF 507'694'314 Hypothekenstand Ende Jahr 2013: chf 9'254'542'599 Das Grundbuch- und Öffentlichkeitsregisteramt wurde per Hypothekenstand Ende Jahr 2012: CHF 8'967'833'540 1. Februar 2013 mit anderen Organisationseinheiten in das Grundbuchgebühren- Amt für Justiz zusammengeführt. Das Amt für Justiz setzt Vorschreibung 2013: CHF 3'607'618 sich nun aus den Abteilungen Grundbuch, Handelsregister, Grundbuchgebühren- Justizwesen und der Stiftungsaufsichtsbehörde zusammen. Vorschreibung 2012: CHF 3'915'266 Organisatorisch ist die Opferhilfestelle ebenfalls dem AJU zugeteilt. Zum gleichen Datum erfolgte die Ablösung des Begriffs « Öffentlichkeitsregister » durch den Begriff des INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

244 | Handelsregister Zusammensetzung der Gebühren: Personelles Aus Handänderungen CHF 2'593'134 (72 %) Der Personalstand umfasst 15 Personen (ohne Amtslei- Aus Hypotheken CHF 748'042 (21 %) ter, Stabstelle Recht, Organisation / EDV und Sekretariat) Diverses CHF 266'442 (7 %) bzw. 14.3 Stellen, wobei es sich per 31. Dezember 2013 bei 3.8 Stellen um befristete bzw. nicht ständige Stellen Total CHF 3'607'618 (100 %) handelt. Gegenüber dem Vorjahr wurde der Personalbe- stand um 4.3 Stellen reduziert.

Zuständigkeit im Bereich des Grundverkehrsgesetzes Projekte Seit Mai 2013 nimmt die Abteilung Grundbuch das der Neben der Bearbeitung des Tagesgeschäfts galt es, das Regierung zustehende Beschwerderecht gem. Art. 18 Projekt zur Einführung einer Internet-Plattform zum Be- Grundverkehrsgesetz aufgrund der Delegation durch zug vollständiger Registerauszüge und Registerakte wei- die Regierung wahr. Im Berichtsjahr wurden insgesamt terzuführen. Aufgrund technischer Schwierigkeiten wird 320 Grundverkehrsangelegenheiten bearbeitet. Davon ein Abschluss erst im Sommer / Herbst 2014 erwartet. Die- bis Ende April 91 von der Stabstelle Regierungssekretär ses Projekt steht auch im Zusammenhang mit der Vorbe- und von anfangs Mai bis Ende Jahr 229 durch die Abtei- reitung der Umsetzung der Richtlinie betr. Verknüpfung lung Grundbuch. Gegen einen Beschluss einer Gemein- von Handelsregisterdaten im EWR. Das Projekt « Nacher- degrundverkehrskommission wurde gemäss Art. 18 Abs. fassung » (Nacherfassung sämtlicher Registerkarten und 2 des Grundverkehrsgesetzes vom AJU Beschwerde an beim Amt hinterlegter Stiftungsakten) wird mit einem die Landesgrundverkehrskommission erhoben. Drei Ge- verminderten Personalbestand weitergeführt. Das Pro- schäfte wurden nach Rücksprache mit der betroffenen jekt zur Ablösung der bestehenden Buchhaltungssoft- Gemeinde zurückgezogen. ware wurde Ende 2013 erfolgreich umgesetzt.

Auflistung nach Gemeinden Gesamt davon Beschwerden Statistik Jahr 2013 Jahr 2012

Gemeinde Mauren 32 0 Erstellung öffentlicher Urkunden 1'212 991 Gemeinde Schellenberg 6 0 Gesamtanzahl der tagebuch- Gemeinde Triesenberg 35 0 pflichtigen Geschäfte 22'538 20'001 Gemeinde Balzers 28 0 Gesamtanzahl der Geschäfte 23'750 20'992 Gemeinde Vaduz 48 1 Gemeinde Triesen 40 0 Handelsregister-Gebühren- Gemeinde Schaan 49 0 vorschreibung 2013 CHF 5'719'865 Gemeinde Eschen 38 0 Handelsregister-Gebühren- Gemeinde Ruggell 19 0 vorschreibung 2012 CHF 5'606'380 Gemeinde Planken 8 0 Gemeinde Gamprin 17 0 Bei diesen Gebühreneinnahmen handelt es sich haupt- Total 320 1 sächlich um Eintragungs-, Hinterlegungs- und Ände- rungsgebühren. Es sind aber auch Beglaubigungs- gebühren und Gebühren für die Ausstellung von Registerauszügen und Amtsbestätigungen sowie für die Auflistung nach Erwerbstypen Durchführung von öffentlichen Beurkundungen hierin enthalten. Baurecht 19 Die Gebühren liegen um rd. 4.4 % über dem budge- Kauf 257 tierten Betrag. Das Gebührenaufkommen hängt von exo- Miete 1 genen Faktoren wie z. B. Wechsel grösserer Mandatsträ- Pacht 0 ger, Umfirmierungen, Anzahl der Neugründungen wie Schenkung 21 auch des allgemeinen wirtschaftlichen Umfelds ab und Sonstiges 12 ist von Seiten des Amtes nicht zu beeinflussen. Tausch 10 Widmung 0

Total 320 INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Entwicklung der Geschäftsfälle einzelner Rechtseinheiten an: | 245

Rechtsform Stand Neueinträge Löschung Stand 31.12.2012 31.12.2013

Einzelfirma 541 42 39 544 Kollektivgesellschaft 20 1 5 16 Kommanditgesellschaft 21 2 2 21 Verein 254 19 13 260 Genossenschaft 22 0 1 21 Aktiengesellschaft 6'276 316 595 5'997 Kommanditaktiengesellschaft 0 0 0 0 Gesellschaft mit beschränkter Haftung 135 30 8 157 Europäische Aktiengesellschaft 5 1 0 6 Europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigung EWIV 1 0 0 1 Europäische Genossenschaft 1 1 0 2 Zweigniederlassung einer Unternehmung mit Hauptsitz im EWR 9 3 2 10 Zweigniederlassung einer Unternehmung mit Hauptsitz ausserhalb EWR 95 8 8 95 Anstalt 10'535 193 1'256 9'472 Eingetragene Stiftung 1'800 104 124 1'780 Eingetragene Treuhänderschaft 2'654 154 384 2'424 Treuunternehmen 1'797 21 226 1'592 nicht eingetragene Treuhänderschaft 174 5 38 141 nicht eingetragene Stiftung 28'633 379 4'903 24'109

Total 52'973 1'279 7'604 46'648

Aufgrund der laufenden Bereinigung und elektronischen Abteilung Justizwesen im Berichtsjahr die folgenden Nacherfassung der alten Registerkarten sind die oben an- Vernehmlassungsberichte sowie Berichte und Anträge geführten statistischen Zahlen mit den Vorjahren nur be- bzw. Stellungnahmen verfasst: schränkt vergleichbar. So werden im Rahmen der Nacher- - Vernehmlassungsbericht betreffend die Abänderung fassung z. B. bereits bestehende, aber noch nicht erfasste des Gerichtsorganisationsgesetzes und des Besol- Rechtseinheiten von der Handelsregistersoftware zu den dungsgesetzes (Umstrukturierung beim Kriminal- und Bestandszahlen nachträglich hinzugerechnet, was einen beim Obergericht) direkten Vergleich mit den Vorjahreszahlen verunmöglicht. - Vernehmlassungsbericht betreffend die Abänderung des Gesetzes über die Bezüge der Mitglieder der Re- Justizwesen gierung, der Gerichtshöfe und der Kommissionen (Neuregelung der Entschädigung der nebenamtlichen Personelles Richter und der Ad-hoc-Richter) Der Personalstand der Abteilung Justizwesen (JUS) um- - Vernehmlassungsbericht betreffend die Reform des fasst Ende 2013 sechs juristische Stellen (je 100 %) so- Namensrechts wie eine Sachbearbeiterin / Sekretariat (100 %), somit - Vernehmlassungsbericht der Regierung betreffend die insgesamt 700 Stellenprozente. Abänderung des Personen- und Gesellschaftsrechts (Segmentierte Verbandsperson / Protected Cell Com- Tätigkeit pany) Die Abteilung befasst sich insbesondere mit den Be- - Bericht und Antrag betreffend die Reform des Kind- reichen Zivilrecht, einschliesslich Personen- und Gesell- schaftsrechts schaftsrecht; Straf- und Strafprozessrecht; Exekutions-, - Stellungnahme betreffend die Abänderung des PGR Nachlass- und Konkursrecht; Verfahrensrecht; Media- (Einführung von § 66e SchlT PGR – Sanktionsmecha- tion; Datenschutz; Rechtshilfe in Zivil- und Strafsachen nismus für Verstösse gegen die Pflicht zur Führung wie auch Aus- und Durchlieferung. des Aktienbuchs) - Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag des Gesetzgebung Fürstentums Liechtenstein betreffend die Abänderung Im Rahmen der Mitwirkung des Amtes für Justiz bei ver- des Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches und des schiedenen Gesetzgebungsprojekten wurden von der Allgemeinen deutschen Handelsgesetzbuches sowie INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

246 | weiterer Gesetze (Umsetzung der Richtlinie 2011 / 7 / EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Auszug der ersuchenden Staaten: Februar 2011 zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr) Schweiz 102 - Bericht der Regierung an den Landtag des Fürsten- Österreich 97 tums Liechtenstein betreffend die Vorprüfung der Par- Deutschland 44 lamentarischen Initiative zur Abänderung des Strafge- Tschechien 15 setzbuches Slowenien 10 - Bericht und Antrag und Stellungnahme der Regierung Niederlande 9 an den Landtag des Fürstentums Liechtenstein betref- Italien 8 fend die Totalrevision des Rechtsanwaltsgesetzes und Grossbritannien 6 die Abänderung weiterer Gesetze USA 6 - Interpellationsbeantwortung der Regierung an den Frankreich 5 Landtag des Fürstentums Liechtenstein betreffend die Interpellation zum Gesellschaftsrecht

Internationale Rechtshilfe in Strafsachen Die Delikte, derentwegen von ausländischen Behörden um Die Anzahl der eingegangenen ausländischen Rechtshil- Rechtshilfe ersucht wurde, zeigen – vereinfacht dargestellt – feersuchen im Jahr 2013 bewegt sich auf ähnlichem Ni- folgendes Bild: veau wie im Vorjahr. Die Fallzahlen im Bereich der ein- langenden Rechtshilfeersuchen in Strafsachen weisen Betrug 113 somit konstant eine Schwankungsbreite von ca. 15 % Geldwäscherei 92 (+ / -) pro Jahr aus. Untreue 62 Verstoss gegen das Strassenverkehrsgesetz 47 Ausländische Rechtshilfeersuchen (RS-Fälle) an liechtenstei- Veruntreuung 37 nische Justizbehörden im Berichtsjahr: 329 Urkundendelikt 31 Jahr 2012: 333 Diverse Konkursdelikte 21 Jahr 2011: 385 Bestechung 20 Jahr 2010: 368 Diebstahl 19 Unterhaltspflichtverletzung 14

Weitergeleitete liechtensteinische Rechtshilfeersuchen an das Ausland im Berichtsjahr: 477 Die obige Darstellung der häufigsten Delikte für das Jahr Jahr 2012: 347 2013 zeigt, dass die ausländischen Justizbehörden Liech- Jahr 2011: 416 tenstein auch weiterhin vorwiegend wegen Vermögens- Jahr 2010: 320 und Strassenverkehrsdelikten sowie wegen Geldwäscherei um Rechtshilfe ersucht haben. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich diesbezüglich kaum Veränderungen ergeben. Aus der nachfolgenden Aufstellung ist ersichtlich, wel- Anzumerken ist, dass in einem einzigen ausländischen Er- che Staaten häufig Rechtshilfeersuchen an die liechten- suchen Rechtshilfe auch wegen mehrerer Delikte begehrt steinischen Behörden gerichtet haben. Wie auch in den werden kann. Das schlägt sich dementsprechend auch in Vorjahren stammt der überwiegende Teil aller in Liech- den absoluten Zahlen der obigen Statistik nieder. tenstein einlangenden Rechtshilfeersuchen aus Ländern, die Vertragsstaaten des Europäischen Übereinkommens Stiftungsaufsichtsbehörde über die Rechtshilfe in Strafsachen von 1959 (ERHÜ), LGBl. 1970 Nr. 30, sind. Die Schweiz, Österreich und Personelles Deutschland stellen schon seit vielen Jahren – und mit Der Personalstand der Stiftungsaufsichtsbehörde (STIFA) grossem Abstand – die meisten Rechtshilfeersuchen an umfasste Ende 2013 einen Abteilungsleiter, zwei juristi- Liechtenstein. Zudem zeigt sich, dass – wie auch in den sche Mitarbeiterinnen in Teilzeitbeschäftigung (je 50 %) vergangenen Jahren – in etwa dieselben Staaten Liech- sowie eine Sachbearbeiterin / Sekretärin (80 %). tenstein um Rechtshilfe ersuchen. Tätigkeit Anfangs 2013 unterstanden 1'169 gemeinnützige Stif- tungen sowie 10 privatnützige Stiftungen der Aufsicht durch die STIFA. Ende 2013 belief sich die Zahl auf 1'199 gemeinnützige sowie 10 privatnützige Stiftungen. Auf Antrag kann die STIFA von der Pflicht zur Bestellung INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

einer Revisionsstelle bei einer gemeinnützigen Stiftung Projekt « Brottüten – 16 Tage gegen Gewalt an Frauen » | 247 befreien und nimmt dann das Recht auf Einsicht in der des Frauenhauses. Regel selbst war. Per 31. Dezember 2013 waren von den Im Bereich finanzielle Leistungen wurden Beiträge 1'199 gemeinnützigen Stiftungen 187 von dieser Pflicht für Hilfsmassnahmen und Schadenersatzleistungen von befreit. insgesamt CHF 49'159 geleistet. Im Vordergrund standen die Durchführung von Prü- fungen durch die STIFA bei den befreiten Stiftungen (§29 Abs. 3 StiG), die Bearbeitung von Berichten der Re- Statistik Opferhilfestelle 2013 visionsstellen mit Beanstandungen bezüglich der Ver- waltung und / oder Verwendung des Stiftungsvermögens Anzahl eingegangene Fälle 40 sowie die Prüfung von privatnützigen Stiftungen auf die Anzahl Beratungen 113 Richtigkeit der hinterlegten Gründungs- und Änderungs- Beratungsstunden 100 anzeigen (§21 StiG). In 17 Fällen beantragte die STIFA weibliche Personen (f) 67 aufsichtsrechtliche Massnahmen beim Landgericht. männliche Personen (m) 44 In Form von Vorträgen wie beispielsweise bei Mit- Anwälte von Opfern 5 tagsveranstaltungen suchte die STIFA wie in den Vor- Institutionen 4 jahren den Dialog und Austausch mit Markteilnehmern. Kinder / Jugendliche 5 Dem Erfahrungsaustausch dienten verschiedene Treffen telefonische Beratungen 58 mit der Wirtschaftsprüfervereinigung, dem Lehrstuhl für Anfragen über E-Mail 2 Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht an der Univer- sität Liechtenstein, der Steuerverwaltung, der Staats- anwaltschaft, der EFC sowie der Vereinigung liechten- steinischer gemeinnütziger Stiftungen. Im Rahmen der Art der Delikte f m total Jahresversammlung der kantonalen Stiftungsaufsichts- behörden präsentierte die STIFA das liechtensteinische Körperverletzung / Tötung / Tätlichkeit 7 5 12 Aufsichtssystem über gemeinnützige Stiftungen. Der Auf- Verkehrsunfälle 3 4 7 tritt der STIFA ist neu auch auf Englisch auf www.stifa.li Drohung / Nötigung / Raub 3 3 und bietet ebenfalls neu eine Plattform für Philanthropie. häusliche Gewalt 2 2 4 Intern wurde das Projekt zur Schaffung der Datenbank beharrliche Verfolgung 1 1 für die STIFA mit der Bezeichnung « STICH » lanciert. sexualisierte Gewalt 10 1 11 andere 1 1 2 Opferhilfestelle Total eingegangene Fälle 26 14 40 Stellenleiterin: Barbara Banzer Seit dem 1. Februar 2013 ist die Opferhilfestelle dem Amt für Justiz zugeteilt. Sie ist aber weiterhin eine ei- genständige und weisungsunabhängige Stelle. Finanzielle Hilfe CHF Die Opferhilfestelle bietet ihre Dienstleistungen nun seit mehr als fünf Jahren an. Im Jahr 2013 wurden 40 Unaufschiebbare Hilfe 36'072 Fälle bearbeitet und über hundert Beratungen durchge- Längerfristige Hilfe Dritter 1'017 führt. Der Bekanntheitsgrad der Opferhilfestelle hat zu- Schadenersatzleistungen 12'070 genommen. Trotzdem ist es wichtig, dass die Polizei, das Landgericht und die Staatsanwaltschaft die Opfer über Total 49'159 das Angebot der Opferhilfe informieren. Die Zusammen- arbeit mit Behörden, Institutionen, Rechtsanwälten und dem Frauenhaus war auch in diesem Jahr angenehm und entgegenkommend. Die gegenseitigen Unterstützungen konnten sinnvoll und zielführend zum Wohle der Geschä- digten genutzt werden. Amt für Kommunikation Die Vernetzungsarbeit mit Organisationen, Vereinen und Behörden in Liechtenstein sowie im benachbarten Ausland ist weiterhin eine wichtige Aufgabe. Amtsleiter: Kurt Bühler Die Mitarbeit in verschiedenen Arbeitsgruppen so- wie daraus resultierende Tätigkeiten in den Bereichen Das Amt für Kommunikation (AK) nimmt eine breite Pa- häusliche Gewalt, Migration, Menschenrechte und Men- lette von Aufgaben im Bereich der elektronischen Kom- schenhandel gehören zu den Aufgaben der Opferhilfe. munikation in Liechtenstein wahr. Dazu gehören gemäss Die Opferhilfe beteiligte sich bereits zum zweiten Mal am Art. 56 Abs. 2 Kommunikationsgesetz (KomG) unter an- INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

248 | derem insbesondere die Förderung und Überwachung - Vorleistungsmarkt für Transitdienste mit der TLI als des wirksamen Wettbewerbs im Bereich der elektro- marktmächtigem Unternehmen. nischen Kommunikation; die Aufsicht über die Einhaltung der Bestimmungen des KomG und der dazu erlassenen Missbrauchsfälle und Erreichbarkeit +423 Verordnungen; die Anordnung von Massnahmen sowie Der positive Trend der letzten Jahre hat sich auch im die Aufsicht über ihre Einhaltung; die Beratung der Re- Jahre 2013 weiter fortgesetzt. Das bedeutet, dass die gierung in allen Fragen der elektronischen Kommunika- vorher regulatorisch gesetzten Massnahmen – wie z. B. tion sowie die Verwaltung von Identifikationsmitteln und die Überarbeitung des Liechtensteinischen Nummerie- Frequenzen. rungsplans – Wirkung zeigen. Als direkte Folge daraus ist eine generelle Verbesserung der Erreichbarkeit der Aufgaben / Organisation Landeskennzahl +423 festzustellen, was zu einem gros- Als Hauptaufgaben werden die Aufsicht und die Regulie- sen Teil auch mit der massiven Absenkung der Mobil- rung im Bereich der elektronischen Kommunikation, die terminierungsentgelte (Markt 7) zusammenhängt, da Verwaltung von Ressourcen im Bereich der Identifikati- überhöhte Terminierungsentgelte einen Anreiz für Miss- onsmittel und Frequenzen, Vertretung liechtensteinischer brauch darstellen. Interessen als Experten in internationalen Gremien, ad- Das AK wurde im Berichtsjahr mit sieben Miss- ministrative / technische Tätigkeiten im Bereich Massen- brauchsmeldungen konfrontiert, wobei insbesondere funk und die Zusammenarbeit in Koordinationsfragen das Schadensausmass im Vergleich zu früheren Zeiten mit anderen Amtsstellen innerhalb der Landesverwaltung deutlich abgenommen hat. wahrgenommen. Das AK berät die Regierung, insbeson- Im Nachgang an den im Jahre 2012 durchgeführten dere das Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft, Workshop für Sicherheit im Bereich Mobiltelefonie, in Fragen im Bereich der elektronischen Kommunikation. Smartphones, Tablets und Notebooks im Rahmen des Zudem ist das AK Akkreditierungs- und Aufsichtsstelle im BEREC konnte das AK durch die Mitwirkung an der Expert Bereich der elektronischen Signaturen (Signaturgesetz, Working Group zu Art. 28(2) (Fraud) einen erheblichen SigG). Infolge der Verwaltungsreorganisation wurde dem Beitrag im Bereich Missbrauchsbekämpfung leisten. AK die Aufgabe als Geschäftsstelle der Medienkommis- sion sowie die Betreuung der EWR-Agenden im Bereich Marktentwicklung « Audiovisueller Mediendienste » ab 2012 übertragen. Das Der Trend zu web- und mobilbasierten Diensten ent- AK war per Ende 2013 mit 8 Vollzeitstellen besetzt. wickelt sich weiterhin stark. Wenngleich die Festnetz- abonnemente nur eine schwach abnehmende Tendenz Regulatorische Aufgaben sowie Marktaufsicht aufweisen, ist bei Mobilfunkabonnementen und web- basierten Sprachanschlüssen ein Aufwärtstrend zu ver- Marktanalysen zeichnen. Im Mobilfunkbereich kann aufgrund eines er- Die sektorspezifische Wettbewerbsregulierung (« Sonder- weiterten Daten-Diensteangebotes, insbesondere durch regulierung ») innerhalb der elektronischen Kommuni- die UMTS-Technologie, ein weiterer Zuwachs der Mo- kationsmärkte erfolgt gemäss Kommunikationsgesetz bilfunkabonnemente verzeichnet werden. Im Berichts- (KomG) und den dazugehörigen Verordnungen. Wird jahr gab es neben Sprach- und Smartphone-Mobilfunk- in der Marktanalyse für ein oder für mehrere Unterneh- abonnementen einen markanten Zuwachs der mobilen men eine beträchtliche Marktmacht im entsprechenden Internetanschlüsse, ausgelöst durch das Data-Only-Neu- Markt festgestellt, so können dem bzw. den Unterneh- angebot eines Anbieters für international Reisende. Im men Massnahmen der Sonderregulierung auferlegt wer- Festnetzbereich wechseln auf Kosten von Analog- und den, die geeignet sind, die identifizierten Wettbewerbs- ISDN-Telefonie immer mehr Kunden zu webbasierten probleme zu beheben. Sprachdiensten wie z. B. Connecta. In Folge der Marktanalyse zum Vorleistungsmarkt für den physischen Zugang zu Netzinfrastrukturen an festen Standorten und der den LKW auferlegten Verpflichtung zur Legung eines Standardangebotes und zur Vorlage eines Kostenrechnungsmodells prüfte das AK die vorge- legten Dokumente. Neben vordefinierten Märkten gemäss der Empfeh- lung der EFTA-Überwachungsbehörde kann die Regulie- rungsbehörde weitere Märkte analysieren, wenn der so- genannte 3-Kriterien-Test erfüllt ist (vgl. Art. 21 KomG). Im Berichtsjahr wurden infolgedessen zwei weitere Vorleistungsmärkte einer Analyse unterzogen: - physischer Zugang zu Infrastrukturen im Kernnetz mit den LKW als marktmächtigem Unternehmen Entwicklung Anschlüsse 2005 – 2013 INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Internet-Domäne « .li » Frequenzvergabe, Refarming | 249 Im Bereich Internet wurde die schweizerische SWITCH Aufgrund der technischen Weiterentwicklung in den vom AK gemäss Art. 58 IFV als Registerbetreiberin Mobilfunktechnologien sowie der Entwicklung der der « .li »-Domainnamen bezeichnet. Anfang 2013 hat technischen und regulatorischen Rahmenbedingungen SWITCH eine bedeutende Umstellung vorgenommen insbesondere in den Nachbarländern Österreich und und ihre Tätigkeiten als Registrarin eingestellt. Das Di- Schweiz hat das AK im Berichtsjahr mit den Vorberei- rektkundengeschäft wurde infolgedessen an ihre rund 60 tungen zur Vergabe von zusätzlichen Frequenzen sowie Partner oder an ihre Tochtergesellschaft Switchplus AG die Aufgabe von bestehenden technischen Beschränkun- übergeben. gen in sämtlichen Mobilfunkbändern begonnen (Refar- Ende 2013 waren insgesamt 64'153 Domainnamen re- ming). Konkret ist die Neuvergabe von Frequenzen in gistriert. SWITCH als Registrierungsstelle ist dafür ver- den bisher nicht durch den Mobilfunk genutzten Fre- antwortlich, dass alle Domain-Namen mit der Endung quenzbereichen 800 MHz und 2600 MHz zur technolo- « .li » korrekt vergeben und verwaltet werden. gieneutralen Nutzung durch den Mobilfunk vorgesehen. Darüber hinaus soll eine Aufhebung der Beschränkung auf die Mobilfunkdienste GSM und UMTS in den Bän- dern 900 MHz, 1800 MHz und 2100 MHz die techno- logieneutrale Nutzbarkeit dieser Frequenzbereiche ermöglichen. Ein im Berichtsjahr erfolgreich durchge- führter Funkversuch mit der neuesten Funktechnologie LTE (4G) hat die Notwendigkeit einer raschen Umset- zung zusätzlich bestärkt.

Projekt Swisscom-TLI Das von der Regierung im Jahre 2011 gemeinsam mit der Telecom Liechtenstein AG initiierte Vorgehen beinhal- Entwicklung Registrierung « .li »-Domains 1998 – 2013 tete zwei Kernbereiche: Erstens die unmittelbare Umset- zung eines Kostensenkungsprogrammes und zweitens Elektronische Signaturen die Suche nach einem strategischen Kooperationspart- Der im Jahre 2012 initiierte « Vorschlag für eine Verord- ner, welcher die anstehenden Entwicklungen und Tech- nung des europäischen Parlaments und des Rates über nologiesprünge durch die Verankerung in einem grossen die elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste Heimmarkt mittragen kann. Im Sommer 2011 wurde ein für elektronische Transaktionen im Binnenmarkt » der Eu- strukturierter Prozess zur Evaluierung von Alternativ- ropäischen Kommission hat im Berichtsjahr mehrere in- szenarien und zur Suche eines strategischen Koopera- haltliche Änderungen erfahren. Die EFTA Working Group tionspartners eingeleitet. Das sich daran anschliessende on Electronic Communications, Audiovisual Services and Projekt sowie der von der Regierung im Jahre 2013 ein- Information Society (ECASIS) hat im Berichtsjahr einen gereichte Bericht und Antrag betreffend die nachhaltige EWR / EFTA-Kommentar der EU-Seite übermittelt. Neuausrichtung der Telecom Liechtenstein AG durch eine strategische Partnerschaft mit Swisscom (Schweiz) Projektaufgaben AG und weitere Massnahmen hat auch im AK erhebliche Ressourcen gebunden. Frequenzkoordination Die deutschsprachigen Behörden treffen sich regelmäs- Vorbereitung Postmarktgesetz sig zu Gesprächen im Bereich der Frequenzkoordination. Am 20. Februar 2008 verabschiedeten das Europäische 2013 konnten weitere Frequenzbereiche im Bereich des Parlament und der Europäische Rat formell die Richtlinie digitalen Rundfunks koordiniert werden. 2008 / 6 / EG zur Änderung der ursprünglichen Postricht- Aufgrund einer Nutzungsumwidmung des Frequenz- linie 97 / 67 / EG im Hinblick auf die Vollendung des Bin- bereiches 790 – 862 MHz, welcher zukünftig vollum- nenmarktes der Postdienste der Gemeinschaft. Aufgrund fänglich für Mobilfunkdienste verwendet und als digi- der bisherigen Blockadehaltung der norwegischen Re- tale Dividende bezeichnet wird, war im Berichtsjahr die gierung ist diese Richtlinie bisher nicht ins EWR-Abkom- Umsiedelung der dort angesiedelten Funkapplikationen men übernommen worden. Mit den Vorbereitungen zur (drahtlose Mikrofone) in einen anderen Frequenzbereich Umsetzung der Richtlinie ins nationale Recht wurde im erforderlich. Berichtsjahr bereits begonnen. Sport- und Nachrichtenübermittlungen erfolgten ver- mehrt über direkte Satellitenübertragung. Um eine stö- Revision des Kommunikationsgesetzes sowie der IFV rungsfreie Übertragung gewährleisten zu können, müs- Aufgrund andauernder Verhandlungen mit der EU-Seite sen diese Funkverbindungen mit den Nachbarstaaten betreffend die Teilnahme der EWR / EFTA-Telekomregu- koordiniert werden. lierungsbehörden im Gremium Europäischer Regulie- INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

250 | rungsstellen für elektronische Kommunikation (GEREK Electronic Communications, Audiovisual Services and bzw. in engl. BEREC) konnte das sogenannte Telekom- Information Society (ECASIS) und das EFTA Communi- Paket bis dato nicht ins EWR-Abkommen übernommen cations Committee. Im Bereich der Medien ist das AK werden. Da die Übernahme jedoch bevorsteht, hat das im Contact Committee of the Audiovisual Media Services AK bereits mit den Vorbereitungen zur Umsetzung in das Directive vertreten, sowie neu in der EU Working Group nationale Recht begonnen (KomG-Revision). In diesem of Regulatory Authorities in the Field of Audiovisual Me- Zusammenhang wurde auch mit der Überarbeitung der dia Services. Verordnung über Identifikationsmittel und Frequenzen im Bereich der elektronischen Kommunikation (IFV) be- gonnen.

EU-Roamingregulierung Amt für Volkswirtschaft Am 7. Dezember 2012 ist die Erweiterung der EU-Roa- ming-Verordnung über das Roaming in öffentlichen Mo- bilfunknetzen (Roaming III) in den EWR / EFTA-Staaten in Amtsleiter: lic.oec. HSG Christian Hausmann Kraft getreten, welche eine wesentliche Absenkung von Endkundentarifen bei Sprachtelefonie (aktiv und passiv), Das Jahr 2013 war geprägt von einem leichten konjunktu- SMS und erstmals bei Datennutzung im Roamingfall vor- rellen Aufschwung in Europa und den USA. Erstmals seit sieht und auch Tarife auf der Vorleistungsstufe reguliert. der Finanz- und Wirtschaftskrise wuchsen Volkswirtschaf- Die Absenkungen finden in drei Schritten statt und enden ten wie Griechenland, Spanien und Frankreich. Trotz eines am 1. Juli 2014. Das AK nahm an der von BEREC durch- nach wie vor starken Schweizer Frankens konnte auch geführten europaweiten Roaming-Datenerhebung teil Liechtenstein von dieser Erholung profitieren. Die Exporte und überwachte die korrekte und pünktliche Einhaltung waren wertmässig knapp auf Vorjahresniveau (-0.2 %), der vorgeschriebenen Absenkungen. Die im Berichtsjahr mengenmässig aber deutlich über den Ergebnissen aus wirksamen Absenkungen per 1. Juli 2013 wurden von al- 2012 (+34.5 %). Hierbei dürfte es sich aber um einen Ein- len Betreibern einwandfrei umgesetzt, sodass die Liech- maleffekt bedingt durch mengenmässige Exporte nach tensteiner Mobilkunden noch rechtzeitig zur Ferienzeit Österreich gehandelt haben. Die Arbeitslosigkeit betrug von noch günstigeren Roamingtarifen profitieren konnten. durchschnittlich 2.5 %. Die konjunkturelle Entwicklung 2014 wird massgeblich von Internationale Repräsentanz der weiteren Entwicklung der Schuldenkrise in Europa ab- Das AK vertritt die Interessen Liechtensteins auf Exper- hängen. Für das Jahr 2014 kann mit einem Wachstum des tenebene in verschiedenen EU-Komitees und EFTA-Ar- BIP zwischen 1.5 und 2.5 % gerechnet werden – dies al- beitsgruppen sowie in der UNO (Bereich Telekommuni- lerdings aus Sicht der jetzigen Momentaufnahme, welche kation). durch die positiven Einschätzungen führender Ökonomen Dazu gehören im Bereich der elektronischen Kom- in der Schweiz, Europa und den USA geprägt ist. munikation das Communications Commitee (CoCom), Amtsintern lag ein Schwerpunkt in der Zusammenführung das Radio Spectrum Committee (RSC) sowie die Radio der beiden Abteilungen Arbeitsmarkt Service und Arbeits- Spectrum Policy Group (RSPG) und das BEREC (Body losenversicherung, welche nun als Fachbereiche innerhalb of European Regulators in Electronic Communications). der Abteilung Arbeit integriert sind. Damit können höhere Das BEREC setzt sich aus dem Leiter oder einem nomi- Synergieeffekte durch Effizienzsteigerungen in den Arbeits- nierten hochrangigen Vertreter der in jedem Mitglied- abläufen erzielt werden. staat errichteten nationalen Regulierungsbehörde zu- In der Abteilung Standortförderung wurden im Berichtsjahr sammen. Das Gremium trifft sich viermal jährlich zu 236 Anfragen an die Stabstelle « Einheitlicher Ansprech- Generalversammlungen, die vom Contact Network, das partner » (EAP) gestellt (Vorjahr 70 Anfragen). Die Anfragen aus den Fachexperten der Regulierungsbehörden be- stammten vor allem aus dem deutschsprachigen Ausland. steht, vorbereitet werden. Die Tätigkeit des EAP hat zu Erfolgen in der Unternehmens- In der CEPT (European Conference of Postal and Te- ansiedlung geführt und neue Arbeitsplätze geschaffen. lecommunication Administrations) vertritt das AK die Interessen Liechtensteins im ECC (Electronic Commu- Abteilung Recht nications Committee), der WG-ITU (Working Group on International Telecommunication Union), sowie in der Die Abteilung Recht des AVW fasst die Fachbereiche öf- Standardisierungskonferenz WTSA, Welt-Regulatoren- fentliches Wirtschaftsrecht, Immaterialgüterrecht, Kon- Kongress GSR und der Vollversammlung der ITU. Der sumentenschutz sowie Wettbewerbsrecht zusammen. Bereich Internetsicherheit wird in der europäischen Kernaufgabe in allen Fachbereichen der Abteilung ist die Agentur ENISA (European Network and Internet Se- juristische Begleitung von Eintragungs-, Genehmigungs- curity Agency) vertreten. Seitens der EFTA-Arbeits- und Bewilligungsverfahren, die Beantwortung von (in- gruppen gehören dazu die EFTA Working Group on ternen oder externen) Anfragen sowie die Erstellung von INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Gesetzes- und Verordnungsentwürfen. Des Weiteren Zu Gesetzgebungsprojekten anderer Ämter wurden zu | 251 wird die Vertretung des Landes auf EWR / EU-Ebene und Handen der Amtsleitung 6 (6) Stellungnahmen für die die Vertretung des AVW in Kommissionen und Arbeits- interne Vernehmlassung vorbereitet. gruppen wahrgenommen. Dies bedeutet im Einzelnen (mit Zahlen für 2013 (2012)): Mitarbeit in Arbeitsgruppen und Kommissionen Die Abteilung übernimmt die Vertretung des Landes in Interne und Externe Anfragen vier Arbeitsgruppen auf EWR / EU-Ebene: Working Group Die 568 (528) Anfragen an die Abteilung lassen sich grob (WG) Health, Safety, Labour Law, WG Competition Po- folgenden Sachbereichen zuordnen: Arbeitslosenversi- licy, WG Consumer Affairs und WG Intellectual Property. cherung und öffentliches Arbeitsrecht, Fragen zur Ar- Damit verbunden sind die Vertretungen in Experten- beitssicherheit, zum Gewerbe- und Geldspielrecht sowie gruppen sowie Netzwerken in den Bereichen Arbeits- zum Datenschutz; in einem geringeren Masse den Be- recht, Immaterialgüterrecht, Konsumentenschutz und reichen Energie- und Standortförderung sowie Urheber- Wettbewerbsrecht. rechte und ihre Verwertung und insbesondere Anfragen In der ministerienübergreifenden Arbeitsgruppe be- zu den geltenden Tarifen. Die externen Anfragen wur- treffend Gefahrguttransporte hat die Abteilung den Vor- den vor allem von Unternehmern (KMU), Arbeitnehmern sitz inne. Weiterhin wird in der Gemischten Kommission und Interessensverbänden, anderen Amtsstellen sowie zur LSVA sowie in der Dreigliedrigen Kommission zur der Presse gestellt. Beobachtung des Arbeitsmarktes mitgearbeitet. In ei- Die Konsumentenberatungsstelle hatte vornehmlich ner weiteren ministerienübergreifenden Arbeitsgruppe Anfragen zu Gewährleistungsansprüchen, Fernabsatz- « Magdalena » wird im Rahmen der Mitarbeit insbeson- verträgen (Internetkäufe) sowie Fragen zum allgemeinen dere auf die Einhaltung der arbeitsgesetzlichen Bestim- Vertragsrecht zu beantworten. mungen geachtet.

Begleitung von Verwaltungsverfahren Spezielle Aufgaben des Fachbereichs Immaterialgü- Schwerpunktmässig wurden durch die Abteilung vor terrecht allem Verfahren zur Festsetzung der Arbeitslosenent- Im Fachbereich Immaterialgüterrecht sind die Führung schädigung, Anordnung von Sanktionen sowie Bewil- des liechtensteinischen Marken- und Designregisters ligungs-, Entzugs- und Löschungsverfahren nach dem und die Konzessionierung der Verwertungsgesellschaf- Gewerbegesetz juristisch begleitet. Darüber hinaus wur- ten sowie ihre Aufsicht wie auch die Tarifgenehmigung den die Fachabteilungen in externen Verfahren wie zwei angesiedelt. Zu Beginn des Berichtsjahres erfolgte die ESA-Überprüfungsverfahren und im Evaluierungspro- Umstellung auf die ausschliessliche Publikation der Mar- zess durch die OECD / Moneyval unterstützt. Des Weite- ken im E-Amtsblatt. Im Laufe des Jahres wurde das neue ren wurden Stellungnahmen zu Handen der Regierung in elektronische Markenregister in Betrieb genommen und Rechtsmittelverfahren verfasst. die Einrichtung einer Online-Abfrage vorbereitet.

Rechtsetzungsverfahren Marken und Design Die durch die Abteilung begleiteten Rechtssetzungsver- Es wurden 358 (292) nationale und 92 (67) internatio- fahren lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: Zum ei- nale Markeneintragungsgesuche behandelt. Dies bedeu- nen in die Gesetzgebungsverfahren, die den EWR-Acquis tet gegenüber 2012 eine Zunahme der nationalen Ge- umsetzen und zum anderen in Gesetzgebungsverfahren, suche um 23 %, der internationalen Gesuche um 37 %. die auf Grund von innerstaatlichen Bedürfnissen in An- Des Weiteren wurden 365 (446) Markenverlängerungen, griff genommen werden. 130 (89) Übertragungen sowie 260 (145) diverse Ände- Als EWR-Gesetzgebungsprojekte war die Umset- rungen im Markenregister durchgeführt. Im Designregis- zung von zwei Richtlinien im Urheberrecht sowie von ei- ter wurde 1 (8) Design hinterlegt und die Schutzdauer ner Richtlinie aus dem Arbeitsrecht vorzubereiten und von 6 (9) Designs verlängert. durchzuführen. Als Gesetzesprojekte aus nationalem In- Im Rahmen des Madrider Systems (Madrider Abkom- teresse sind das Forschungsförderungsgesetz zu nen- men über die internationale Registrierung von Marken nen, die Anpassung im Energieeffizienzgesetz sowie die als auch des Protokolls zu diesem Abkommen) wurde Vorbereitung der ALVG-Revision zur Abschaffung des die Prüfung der internationalen Gesuche um Schutzaus- ALV-Staatsbeitrags. Im Weiteren wurden die Gefahr- dehnung auf Liechtenstein durchgeführt. Eine Schutz- gutbeauftragten- und Bauarbeitenverordnung revidiert ausdehnung auf Liechtenstein wurde insgesamt 2'541 sowie zwei Eisenbahnverordnungen erlassen und eine (2'479) Mal beantragt. In 56 (61) Fällen wurden nicht technische Verordnung aufgehoben. gesetzeskonforme Gesuche beanstandet mit der Folge, Zudem wurden im Berichtsjahr 1 (11) Gesamtarbeits- dass eine vorläufige Schutzverweigerung für Liech- vertrag und 10 (3) Lohn-und Protokollvereinbarungen tenstein ausgesprochen wurde. Zwei dieser Beanstan- sowie 1 Verlängerung eines GAV von der Regierung für dungen wurden aufgrund des Parteieneinspruchs in na- allgemeinverbindlich erklärt. tionale Verfahren überführt. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

252 | Verwertungsgesellschaften AVW zu übermitteln. Die erfolgreiche Einführung eines Im Berichtsjahr wurden 13 Tarife genehmigt bzw. ver- elektronischen Meldesystems ermöglicht die elektro- längert. Zudem hat das Amt im Rahmen seiner Tätigkeit nische Erfassung der Gästedaten durch die Beherberger, als Aufsichtsbehörde die Geschäftsberichte der Verwer- die Kontrolle relevanter Personendaten durch die Lan- tungsgesellschaften genehmigt. despolizei, die Ausstellung der Kurtaxenrechnung durch das AVW und die statistische Auswertung durch das Amt Abteilung Standortförderung für Statistik. Die Kurtaxen fallen gemäss Standortförde- rungsgesetz zur Gänze Liechtenstein Marketing zu. Geldspiel Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) hat am 18. Februar EU- und EWR / EFTA-Arbeitsgruppen 2013 der Beschwerde der Casino Admiral gegen die Ent- Die Abteilung Standortförderung vertrat die liechtenstei- scheidung der Regierung (Erteilung der Spielbanken- nischen Interessen in der EU-Arbeitsgruppe SME Policy konzession an die Casino Vaduzerhof AG i.G.) teilweise Development and Small Business Act, der Group of Ex- stattgegeben, den Antrag auf Erteilung der Spielbanken- perts on Gambling Services sowie in der EWR / EFTA-Ar- konzession jedoch abgelehnt. Gegen dieses Urteil des beitsgruppe Working Group on Enterprise Policy and In- VGH erhob die Casino Admiral AG Beschwerde an den ternal Market Affairs (EPAIMA). Staatsgerichtshof (StGH). Der StGH hat am 29. Oktober 2013 entschieden, das Beschwerdeverfahren bis zum Gewerberecht Vorliegen eines Gutachtens der EFTA-Gerichtshofes zu unterbrechen. Das Gutachten soll aufzeigen, welche ge- Gewerberecht nerellen Anforderungen das EWR- beziehungsweise Eu- Basis für die Erteilung von Gewerbebewilligungen bil- roparecht für Verfahren zur Vergabe von Spielbanken- det das Gewerbegesetz (GewG) vom 22. Juni 2006, LGBl. konzessionen vorsieht. 2006 Nr. 184. Im Zuge der gesetzlichen Aufsichtstätigkeit im Geld- spielbereich beriet das AVW zahlreiche Veranstalter von Gewerbebetriebe – Neugründungen Tombolas und Lotterien und erteilte Bewilligungen für Kleinveranstalter nach der Lotterie- und Wettverord- nung.

Standortförderung Die Standortförderung ist die erste Anlaufstelle für Un- ternehmensansiedlungen und –gründungen. Sie unter- stützt aber auch bereits in Liechtenstein tätige Unter- nehmen im Behördenkontakt und berät bei Fragen zum Wirtschaftsstandort. Der Einheitliche Ansprechpartner EAP (Point of Sin- gle Contact – PSC) ist eine Servicestelle bei der Aufnahme und Ausübung von Dienstleistungen. Der EAP informiert Die im Jahr 2013 (2012) erteilten 389 (396) Bewilligungen über Verfahren, die zur Ausübung der speziellen Tätig- für Neugründungen teilen sich in 169 (182) Einzelfirmen keit erledigt werden müssen. Alle für die Erbringung ei- und 220 (217) Juristische Personen auf. Nach Wohnsitz ner Dienstleistung erforderlichen Formalitäten können der verantwortlichen Personen bzw. der Bewilligungsin- elektronisch erledigt werden, ohne sich an verschiedene haber (natürliche Person) oder der Geschäftsführer bzw. Behörden wenden zu müssen. Die Durchlauf- und Be- Betriebsleiter (juristische Person) haben im Inland 298 arbeitungszeiten konnten im Berichtsjahr deutlich redu- (307) und im Ausland 119 (107) Personen Wohnsitz. An- ziert werden. merkung: Eine juristische Person kann über mehrere Ge- Im Berichtsjahr wurden 236 Anfragen an die Stand- schäftsführer und allenfalls auch über Betriebsleiter mit ortförderung (EAP) gestellt (Vorjahr 70 Anfragen). Die der fachlichen Eignung für das entsprechende qualifi- Anfragen stammten vor allem aus dem deutschspra- zierte Gewerbe verfügen. chigen Ausland. Die Tätigkeit des EAP hat zu Erfolgen in An Mutationen wurden im Berichtsjahr (Vorjahr) bei der Unternehmensansiedlung geführt und neue Arbeits- insgesamt 73 (64) Firmen Zweckergänzungen und bei plätze geschaffen. 126 (115) Firmen Bestellung neuer Geschäftsführer bzw. Betriebsleiter vorgenommen und im Gewerberegister Tourismus eingetragen. Mit Inkrafttreten des Standortförderungsgesetzes sind die Beherberger (Hotels, Pensionen, Vermieter von Feri- Sicherheitsgewerbe enwohnungen und -häusern) verpflichtet, die Daten der Im Berichtsjahr 2013 (2012) wurden 6 (9) Bewilligungen beherbergten Personen an die Landespolizei und das im Sicherheitsgewerbe ausgestellt. Davon waren 1 (1) INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Gewerbebewilligung und 5 (8) Meldebestätigungen. Der ter- und Personentransport. Der Bestand der ausgestell- | 253 Bestand an ausgestellten Bewilligungen im Sicherheits- ten Transportunternehmerbewilligungen betrug Ende gewerbe betrug Ende Jahr 15 (14) Bewilligungen. Inha- Jahr 273 (259) Bewilligungen. Davon waren 76 (80) Un- ber von Bewilligungen im Sicherheitsgewerbe sowie die ternehmen im Besitze der EURO-Lizenz, welche zusam- MitarbeiterInnen haben bei der Ausübung ihrer Tätig- men über 545 (548) Lizenzkopien (eine Kopie pro Fahr- keiten ausserhalb der Betriebsstätte eine Legitimation zeug) verfügten. mit Lichtbild mitzuführen. Im Berichtsjahr 2013 (2012) wurden 88 (81) Legitimationskarten ausgestellt. Insge- Löschung / Entzug / Überprüfung von Transportunter- samt waren am Ende des Berichtjahres 440 Legitimati- nehmerbewilligungen onskarten im Umlauf. Im Jahr 2013 (2012) wurden 3 (7) Transportbewilligungen auf Antrag gelöscht und 2 (3) Transportunternehmerbe- Grenzüberschreitender Dienstleistungsverkehr willigungen entzogen. 10 (12) Betriebsprüfungen wur- Vom Amt für Volkswirtschaft wurden im Berichtsjahr 709 den bei Güter- und Personentransportunternehmen (710) Meldungen zur Erbringung von grenzüberschrei- durchgeführt. Bei einigen Firmen wurden Mängel fest- tenden Tätigkeiten an ausländische Gewerbebetriebe be- gestellt, welche in der Folge bereinigt werden konnten. stätigt. Die Verteilung der Meldebestätigungen auf die Herkunftsstaaten zeigt sich wie folgt: EWR-Dokumente Im Berichtsjahr 2013 (2012) wurden 18 (11) EURO-Li- zenzen und 72 (56) Lizenzkopien für den Gütertrans- Herkunftsstaat Meldebe- Meldebe- Veränderung port im EWR ausgestellt. Zusätzlich wurden 3 (10) des Gewerbe stätigungen stätigungen Fahrerbescheinigungen bewilligt und ausgestellt. Im betriebes 2013 2012 Personentransport wurden 4 (1) EURO-Lizenzen und 10 (6) Lizenzkopien ausgestellt. Insgesamt wurden 29 (12) Belgien 1 0 +1 Fahrtenblatthefte für den Personentransport ausgegeben. Deutschland 121 125 -4 Dänemark 0 2 -2 Arbeitsgruppe Strassentransport Frankreich 2 1 +1 Die Arbeitsgruppe setzt sich aus Vertretern des Amtes Italien 3 6 -3 für Volkswirtschaft (Vorsitz), der Landespolizei und der Niederlande 6 0 +6 Motorfahrzeugkontrolle zusammen. Die Arbeitsgruppe Österreich 307 301 +6 traf sich im Berichtsjahr zu einer Sitzung. Nebst aktu- Polen 1 2 +1 ellen Problemstellungen wurden besondere Probleme Rumänien 0 1 +1 von Transportunternehmen und Taxiunternehmen be- Schweiz 268 268 + / -0 handelt. Slowakei 0 2 +2 Slowenien 1 0 -1 Private Arbeitsvermittlung und Personalverleih USA 2 2 + / -0 Arbeitsvermittlungsgesetz (AVG; LGBl. 2000 Nr. 103) Total 709 710 -1 Im Berichtsjahr 2013 (2012) wurden 8 (6) Bewilligungen erteilt. Dabei haben die verantwortlichen Personen bei 7 (2) Bewilligungen ihren Wohnsitz im Inland und bei 1 Ruhendstellung von Gewerbebewilligungen (4) Bewilligung im Ausland (EWR-Staatsbürger). Für die Im Berichtsjahr 2013 (2012) wurden 28 (63) Gewerbebe- grenzüberschreitende Arbeitsvermittlung und den grenz- willigungen ruhend gestellt. überschreitenden Personalverleih sind im Berichtsjahr 3 (3) Bewilligungen an EWR-Bürger ausgestellt worden. Löschungen / Entzug von Gewerbebewilligungen Zwischen Liechtenstein und der Schweiz besteht Das Amt für Volkswirtschaft hat im Berichtsjahr 2013 eine Gegenrechtsvereinbarung für die grenzüberschrei- (2012) 111 (279) Löschungen von Gewerbebewilli- tenden Tätigkeiten im Bereich des AVG. Diese Verein- gungen und Gewerbescheinen vollzogen. Im Berichts- barung besteht in der geltenden Fassung seit dem 23. jahr wurden 3 (5) Bewilligungen entzogen. Februar 2010. CH-Betriebe, welche grenzüberschrei- tend in Liechtenstein tätig werden möchten, benötigen Strassentransport eine liechtensteinische Bewilligung, welche vom Amt für Volkswirtschaft erteilt wird. Umgekehrt benötigen FL- Strassentransportgesetz (STG; LGBl. 2006 Nr. 185) Betriebe für die grenzüberschreitende Dienstleistungs- Im Berichtsjahr 2013 (2012) wurden 14 (17) Transport- erbringung in die Schweiz eine entsprechende schwei- unternehmerbewilligungen ausgestellt. 5 (6) mit dem zerische Bewilligung. Im Berichtsjahr (Vorjahr) hat Zweck des Personentransports, 4 (6) mit dem Zweck des Liechtenstein 42 (42) und die Schweiz 5 (2) diesbezüg- Gütertransports, 5 (5) für die kombinierten Zwecke Gü- liche Bewilligungen erteilt. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

254 | Eignungsprüfung Arbeitssicherheit in landwirtschaftlichen Betrieben Für den Nachweis der beruflichen Qualifikation im Sinne Im Berichtsjahr (Vorjahr) wurden von der Stiftung agriss des AVG bietet das Amt für Volkswirtschaft die Möglich- 3 (2) Kontrollen in Landwirtschaftsbetrieben durchge- keit einer Ergänzungsprüfung an. Im Berichtsjahr be- führt. 5 Teilnehmer aus Liechtenstein haben an Kursen stand kein Interesse an dieser Eignungsprüfung. der agriss teilgenommen. Ebenfalls haben zusätzlich Be- ratungsgespräche vor Ort, an Ausstellungen oder telefo- Architekten und andere qualifizierte Berufe im Be- nisch stattgefunden. reich des Bauwesens (Ingenieure) Zurzeit sind 43 Betriebe bei der Branchenlösung agriTOP registriert. Diese Betriebe sowie 33 weitere Bauwesenberufegesetz (BWBG; LGBl. 2008 Nr. 188) Adressaten erhalten regelmässig die neuesten Unterla- Die Erteilung und der Entzug von Bewilligungen, die An- gen im Bereich Arbeitssicherheit in der Landwirtschaft erkennung ausländischer Berufsqualifikationen, die Ahn- zugestellt. dung von Übertretungen und die Führung eines Berufs- verzeichnisses obliegt einer Kommission. Ein Vertreter Rohrleitungsgesetz des Amtes für Volkswirtschaft gehört der Kommission 2013 (2012) wurden 3 (11) Bewilligungen für Arbeiten in als Vorsitzender an. Das Amt für Volkswirtschaft ist für der Nähe der Hochdruckleitungen erteilt. Weitere Amts- die Geschäftsführung gemäss der Geschäftsordnung be- handlungen wie Besprechungen, Abklärungen mit dem sorgt. Nähere Angaben sind im Kommissionsbericht zu Eidgenössischen Rohrleitungsinspektorat (ERI) wurden finden. im Rahmen der Durchführung des Rohrleitungsgesetzes ausgeführt. Postaufsicht Im Postbereich wurde die regelmässige Überprüfung der Jahresversammlungen / Kongresse / Fachta- Liechtensteinischen Post AG hinsichtlich der Laufzeiten gungen / Vorträge der Briefe der A-Post und den Paketen gemäss Postgesetz Wie jedes Jahr nahmen im Berichtsjahr die Mitarbeiter und Verordnung durchgeführt. Die gesetzlichen Vorga- des Fachbereichs Arbeitssicherheit an einzelnen Fach- ben der Postverordnung vom 14. Dezember 1999 wurden veranstaltungen teil. Dies waren insbesondere Anlässe von der Liechtensteinischen Post AG eingehalten. der Eidgenössischen Kommission für Arbeitssicherheit (EKAS), des Schweizerischen Staatssekretariats für Wirt- Arbeitssicherheit schaft (seco), der Schweizerischen Unfallversicherung Im Berichtsjahr wurde die Verordnung über die Sicher- (SUVA), des Interkantonalen Verbands für Arbeitssicher- heit und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer bei heit (IVA) und dem Alpinen Kolloquium. Ebenfalls wur- Bauarbeiten (Bauarbeitenverordnung, BauAV) abgeän- den verschiedene Fachvorträge gehalten. dert. Neben den neuen Bestimmungen für das Arbei- ten mit asbesthaltigen Materialien und den Vorschriften Öffentlichkeitsarbeit für Kaminfegerarbeiten wurden einige kleinere Anpas- Es wurden neue Merkblätter aus dem Bereich Sicherheit sungen vorgenommen. und Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer am Arbeits- platz erstellt bzw. veraltete überarbeitet und auf der In- Umsetzung EWR-Recht / Internationales ternetseite publiziert. Im Jahre 2013 wurden diverse Rechtsakte der EU betref- Im vergangenen Jahr wurden vom Fachbereich Ar- fend Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz beitssicherheit drei Ausgaben des Newsletters an ca. hinsichtlich der Übernahme ins EWR-Recht oder der 1'200 Arbeitgeber zugestellt. Die Inhalte der Newsletter Notwendigkeit zur Abänderung bereits übernommener waren unter anderem ältere Arbeitnehmer, lebenswich- Rechtsakten überprüft. Der Fachbereich Arbeitsinspek- tige Regeln der Arbeitssicherheit, Arbeiten im Freien, torat ist Mitglied der europäischen Agentur für Arbeits- Quarzstaub, Prävention im Büro, sichere Lehrzeit, Schutz sicherheit in Bilbao, dem auch der schweizerische Focal der Persönlichkeit, Nichtbetriebsunfall usw. Point angehört. Die « European Week » als Massnahme der Agentur ist eine gesamteuropäische Veranstaltungs- Vollzug der arbeitsgesetzlichen Bestimmungen reihe mit einer Laufzeit von 2 Jahren. Das Berichtsjahr stand im 2. Jahr unter dem Motto « Partnerschaft für Prä- Erteilte Arbeitszeitbewilligungen vention ». Zu diesem Thema wurden in der Schweiz ver- 2013 (2012) wurden insgesamt 173 (180) Arbeitszeitbe- schiedene Veranstaltungen durchgeführt, an denen auch willigungen erteilt, 92 (91) für Sonntagsarbeit, 45 (49) für Liechtensteiner Unternehmen die Möglichkeit zur Teil- Nachtarbeit, 29 (33) für Sonntags- und Nachtarbeit und 7 nahme hatten. (7) für ununterbrochenen Betrieb.

Baustellenkoordinationsgesetz Erteilte Planverfügungen und Betriebsbewilligungen 2013 (2012) wurden 13 (8) neue Bewilligungen für Pla- Im Berichtsjahr wurden 60 (19) Betriebsbewilligungen nungs- und Baustellenkoordinatoren erteilt. erteilt und 23 (18) Planverfügungen erlassen. 2013 INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

(2012) gingen 6 (1) Meldungen für Druckbehälter ein. stellen. Diese Vergleichszahlen entsprechen Vorjahres- | 255 Im Berichtsjahr wurden 4 (3) Druckbehälter abgemeldet. niveau, was als sehr gut eingestuft werden kann.

Vorankündigungen von Baustellen Zu- und Abgänge von stellensuchenden Personen Im Berichtsjahr 2013 (2012) sind 225 (222) Vorankün- Insgesamt haben sich im Berichtsjahr 1'072 (Vorjahr digungen für Baustellen, auf denen mehr als 500 Mann- 1'028) stellensuchende Personen angemeldet und 1'028 tage gearbeitet wird oder die gefährliche Arbeiten bein- (Vorjahr 1'035) konnten wieder abgemeldet werden. halten, eingegangen. Dies zeigt mit einem Total von 2'100 (Vorjahr 2'063) Per- sonen eine konstant hohe Arbeitsmarktdynamik, welche Betriebsbesuche durch den Arbeitsmarkt Service bewirtschaftet wird. 2013 (2012) fanden insgesamt 531 (582) Betriebsbe- suche statt. Es sind dies insbesondere System-, Ar- Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Jahre 2013 beitszeit- und Baustellenkontrollen sowie Kontrollen auf Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit lag im Berichts- Anzeigen, Arbeitsplatzuntersuchungen oder Begutach- jahr bei 480 Personen, was gegenüber dem Jahr 2012 tungen auf Wunsch der Arbeitgeber. Ebenfalls haben einer Erhöhung um 26 Personen entspricht. Die durch- 46 (59) Beratungsgespräche in verschiedenen Betrieben schnittliche Arbeitslosenquote weist 2013 mit 2.5 % ge- stattgefunden. Diverse weitere Beratungsgespräche über genüber 2012 (2.4 %) einen leichten Anstieg aus. Sicherheit und Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer am Die durchschnittliche Jugendarbeitslosigkeit ist im Arbeitsplatz sowie über Arbeitszeiten mit Arbeitgebern Berichtsjahr mit 2.8 % (2012 = 2.8 %) gleichbleibend. oder Arbeitnehmern fanden im Amt statt. Sie lag aber deutlich unter dem Jahreswert von 3.3 % im 2010. Im Mai 2013 erreichte die Jugendarbeitslosigkeit Abteilung Arbeit mit 2.2 % den Jahrestiefstand. Im Vergleich dazu lag die Arbeitslosenquote mit 2.4 % im selben Monat somit so- Ein Schwerpunkt lag in der Zusammenführung der bei- gar höher als jene der Jugendarbeitslosigkeit. den Abteilungen Arbeitsmarkt Service und Arbeitslosen- versicherung, welche nun als Fachbereiche innerhalb Wirkungsindikator offene Stellen zu Personen in Ar- der Abteilung Arbeit integriert sind. Damit können hö- beitslosigkeit here Synergieeffekte durch Effizienzsteigerungen in den Der Arbeitsmarkt Service hat in den letzten Jahren seine Arbeitsabläufen erzielt werden. Bemühungen auf die Erfassung der offenen Stellen ver- stärkt, da ein grösseres Angebot an ausgewiesenen of- Arbeitsmarkt Service Liechtenstein (AMS FL) fenen Stellen die Chance auf eine neue Stelle markant erhöhen kann. Die gemeldeten offenen Stellen zu Per- Interne und externe Entwicklung sonen in Arbeitslosigkeit werden 2013 mit einem Faktor Die drei wichtigsten Arbeitsmarktindikatoren haben sich von 0.73 (2012 = 0.78) ausgewiesen. Im direkten Ver- 2013 positiv entwickelt. Die Anzahl der Beschäftigten ist gleich zu den umliegenden Ländern (Schweiz und Ös- angestiegen, die Zahl der arbeitslosen Personen sowie terreich) weist Liechtenstein dazu massiv höhere Werte die Nachfrage nach Arbeitskräften lagen im Jahresdurch- aus. schnitt auf Vorjahresniveau. Im Berichtsjahr wurden mit dem SECO Schweiz, dem Fazit Verband der Schweizerischen Arbeitsämter (VSAA), dem Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Liechtenstein ist EURES-Bodensee-Verbund, den regionalen Arbeitsver- seit den Jahren 2005 / 2006 kontinuierlich rückläufig. Seit mittlungszentren (RAV), den Logistikstellen für arbeits- 2007 wurde eine durchschnittliche Arbeitslosigkeit von marktliche Massnahmen (LAM), dem seco Bern und den jeweils unter 3 % ausgewiesen – dies auch während der Arbeitsmarktservices (AMS) Österreich regelmässige Wirtschaftskrise von 2008 / 2009. Bei der Jugendarbeits- Arbeitssitzungen wie auch « Benchmark »-Treffen für den losigkeit, welche in den Jahren 2005 / 2006 bei fast 6 % gezielten Daten- und Programmaustausch abgehalten. lag, wurden seit 2011 Jahresdurchschnittswerte von un- Als flankierende Massnahme wurde mit einer « Best- ter 3 % ausgewiesen. Practice »-Gruppe für EURES-Arbeitgeberkontakte aus Die Instrumente des Arbeitsmarkt Service mit Früh- 4 Bodensee-Ländern bereits zum siebten Mal ein Work- interventionsstrategien sowie einer konsequenten Wirt- shop durchgeführt, an dem die Berater des AMS FL teil- schaftsnähe haben somit den gewünschten Wirkungs- genommen haben. grad erzielt.

Offene Stellen Bei der Anzahl offener Stellen, welche aktiv durch den AMS FL erfasst werden, ist im Berichtsjahr mit 4'188 Stellenmeldungen (gegenüber 4'218 im 2012) eine Re- duzierung von 30 Stellenmeldungen bzw. 0.7 % festzu- INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

256 | Veränderungen gegenüber Vorjahr Die Wiederintegrations-Quote von Stellensuchenden in 2013 2012 absolut relativ den Arbeitsmarkt nach den AMM-Programmen wird sta- tistisch ausgewertet. Für 2013 beträgt die durchschnitt- Arbeitslosenquote liche Vermittlungsquote innert drei Monaten nach den Durchschnitt 2.47 % 2.41 % 0.06 %-Pkt. Programmen 61.5 %. Im direkten Benchmarkvergleich Arbeitslose Durchschnitt weisen die umliegenden Arbeitsvermittlungszentren pro Monat 480 454 26 5.7 % Werte von deutlich unter 50 % aus. Eff. Zugänge Arbeitslose und Stellensuchende 1'072 1'028 44++ 4.3 % Arbeitslosenversicherung Eff. Abgänge Arbeitslose und Stellensuchende 1'028 1'035 -7 - 0.7 % Arbeitslosenentschädigung Total Arbeitsmarktdynamik 2'100 2'063 37 1.8 % Die Arbeitslosenquote ist im Verlauf des Jahres 2013 Arbeitsmarkt-Dynamik von 2.4 % auf 2.5 % angestiegen. Rückblickend auf das pro Monat 175 172 3 1.7 % Jahresvolumen der 2'100 An- und Abmeldungen (2012 Wirkungsindikator offene Stellen = 2'063) spiegelt sich der hohe administrative Aufwand zu Personen in Arbeitslosigkeit 0.73 0.78 - 0.05 - 6.4 % wieder, welcher durch die ALV bearbeitet wurde. Diese Zahl entspricht 11.1 % der total beschäftigten Personen Total offene Stellen 4'188 4'218 30 0.7 % mit Wohnsitz in Liechtenstein. Hinzu kommen jene 1'112 Personen im Zwischenver- dienst (2012 = 1'437), die ebenfalls monatlich berech- Unterstützende Programme und Weiterbildung net werden müssen und somit einen erheblichen Mehr- Der AMS FL bietet seit 2007, als integrative Unterstüt- aufwand generieren. Die Tendenz hält an, wonach die zung zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in Liechten- Arbeitsverhältnisse zunehmend komplexer werden, was stein, arbeitsmarktliche Massnahmen (AMM) an. Diese den Aufwand der Erstberechnung erhöht. Massnahmen haben nachweislich eine hohe Wirksam- keit; seit Einführung der AMM in 2007 sind die Arbeits- Kurzarbeitsentschädigungen losenzahlen trotz teilweise angespannter Wirtschaftslage Die wirtschaftlich bedingte Kurzarbeit pendelte sich kontinuierlich rückläufig. während des Jahres 2013, wie auch aus den effektiven Ohne die arbeitsmarktlichen Massnahmen des AMS Kurzarbeitsauszahlungen ersichtlich ist, auf einem rela- hätte die wirtschaftlich bedingt hohe Arbeitsmarktdy- tiv tiefen Niveau ein. Gesamthaft waren 13 Betriebe in namik (An- und Abmeldungen) mit Sicherheit zu einer wirtschaftlich bedingter Kurzarbeit. Im 2013 wurden an Erhöhung der Arbeitslosenquote und somit auch zu hö- 48 Betriebe Schlechtwetterentschädigungen ausbezahlt. heren Bezügen von Taggeldern geführt. Die von eduQua zertifizierten unterstützenden Pro- Arbeitslosenentschädigungen gramme des AMS FL dienen der Erhaltung der beruf- (Zahlen in CHF gerundet) lichen Qualifikation, verbessern die Vermittlungsfähigkeit und tragen zur Erhaltung der sozialen Integration bei. Arbeitslosen- total Ganz- Kurzarbeit Kurzarbeit entschädigung arbeits- wirtschaft- witterungs- 2013 losigkeit lich bedingt Unterstützende Programme teil- Teil- Verän- und Aktivierungsprogramme nehmer nehmer derung* Arbeitslosen- 2013 2012 entschädigung 14'079'503 12'506'612 409'434 1'163'457 Anzahl Anspruchs- Kollektivkurse 1'039 1'016 23 berechtigte 1'154 979 88 87 Individuelle Programme 39 41 - 2 Anzahl Praktika 15 18 - 3 Taggelder 95'466 83'079 4'427 7'960 Beschäftigungsprogramme 8 10 - 2 Durchschnittliches Einarbeitungszuschüsse 10 9 1 Taggeld 147 151 92 146 Förderung der Selbständigkeit 9 11 - 2 Durchschnittliche Eipola 43 66 - 23 Bezugstage 83 85 50 91 Durchschnittlicher Total 1'163 1'171 - 8 Entsch.betrag 12'201 12'775 4'653 13'373

* Veränderung (2013 im Vgl. zu 2012) INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Ganzarbeitslosenentschädigung seit 1990 | 257 (in Tausend Franken)

Es gab im Jahr 2013 total 628 Meldungen wegen Pflicht- Die Statistik umfasst alle Fälle im Bereich der Arbeitslo- verletzungen, davon 303 Fälle mit Sanktionen (Ein- senversicherung. Nicht eingeschlossen sind die Rechts- stellung im Taggeld), was 48.2 % entspricht (Vorjahr: fälle in den Bereichen der Insolvenzentschädigung und 55.8 %). der Kurzarbeit. Die Daten beziehen sich auf die erstins- tanzliche Beurteilung.

Statistik Rechtsfälle: Sanktionen / Einstellungen im Taggeld – Massnahme

Meldegrund Total arbeits- Mitwirkungs- selbstver- stellenzu- ungenügende Diverse marktliche pflicht schuldete weisung arbeits- Massnahmen arbeitslosigkeit bemühungen

Anzahl Fälle 628 173 244 162 39 49 7 Anzahl Einstelltage 5'102 1'017 1'405 1'750 445 450 35

Insolvenzentschädigungen senversicherung bedeutet dies nach wie vor eine Umstel- Im Jahre 2013 wurden an Arbeitnehmende von 14 Be- lung und einen bedeutenden Mehraufwand, da sich für trieben rund CHF 119'951 Insolvenzentschädigung aus- die Bestätigung von Versicherungszeiten für EU-Bürger bezahlt. Dazu kommen noch die arbeitgeberseitigen So- die Formulare änderten. Neu werden die Formulare PD zialbeiträge von CHF 14'448. Der Gesamtaufwand für U1 (an Stelle E-301) und PD U2 (an Stelle E-303) ausge- die Arbeitslosenversicherung betrug im Jahr 2013 somit stellt (E-303 nur noch für die Schweiz). Die Arbeitslosen- CHF 134'399. versicherung muss aufgrund dieser Verordnung einen Teil der Kosten der Arbeitslosigkeit von Grenzgängern Internationales übernehmen. Für das 2. Halbjahr 2012 und das erste Seit dem 1. Juni 2012 ist die neue Verordnung EU Nr. Halbjahr 2013 wurden seitens EU Erstattungen gemäss 883 / 2004 im EWR in Kraft getreten. Für die Arbeitslo- Tabelle in Rechnung gestellt:

Erstattungen an EU für 2012 / 2013 Total Österreich deutschland andere erfolgte Auszahlungen im 2013 (2. Halbjahr 2012) 996'943 972'000 11'968 12'975 offene Forderungen aus dem 1. Halbjahr 2013 2'016'000 2'016'000 * *

*noch keine Forderungen eingegangen

E-Formulare und U-Formulare Grund dafür ist, dass für die Erstattung von Leistungen Seit dem Jahre 2012 kann aufgrund der Einführung der der Arbeitslosigkeit das neue Formular PD U1 unabding- neuen EU-Verordnung 883 / 2004 eine enorme Steige- bar ist. Auch für sehr kurze Arbeitsverhältnisse muss ein rung der ausgestellten Formulare beobachtet werden. solches Formular ausgestellt werden. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

258 | Statistik Ausstellung E-301 / PD U1 Formulare

Um das PD-U2-Formular ausstellen zu können, muss schafften es 43 (64 %) über den notwendigen Schwellen- der Versicherte bereits in einem EWR-Land oder in der wert. 13 Projekte (19 %) wurden zur Finanzierung zuge- Schweiz arbeitslos gemeldet sein. Mit diesem Formu- lassen, davon 3 Projekte mit liechtensteinischer KMU-Be- lar kann der Versicherte in ein anderes Land gehen und teiligung. 9 (14 %) weitere Projekte stehen bzw. standen nach Arbeit suchen. Die Kosten werden dem ursprüng- auf der Reserveliste. Verglichen mit den Vorgängerpro- lichen Land verrechnet. Im Jahr 2013 wurden 3 PD-U2- grammen konnten wesentlich mehr EU Forschungsför- Formulare ausgestellt oder abgerechnet. derungsgelder akquiriert werden – soviel wie noch nie in einem anderen EU-Forschungsrahmenprogramm zuvor Abteilung Technologie, Innovation und (FP5 EUR 2.8 Mio.; FP6 EUR 1.1 Mio.; FP7 EUR 6.1 Mio.) Energie Die europäische Kommission zahlte im FP7 über EUR 41 Mio. für Projekte mit liechtensteinischen Betei- Die Abteilung setzt sich aus den folgenden drei Fach- ligungen. Davon gingen, wie bereits oben erwähnt, EUR stellen zusammen: die Energiefachstelle (EFS), die tech- 6.114 Mio. an die liechtensteinischen Konsortialpartner nische Prüf-, Mess-, und Normenkontrolle (TPMN) und direkt, was einer Rücklaufquote von 52 % entspricht – die Nationale Fachstelle für Forschung und technolo- praktisch ohne flankierende Massnahmen. Mehr als 109 gische Entwicklung (NKS). Projektpartner arbeiteten mit liechtensteinischen Unter- nehmen und Forschungseinrichtungen in diesen Konsor- Nationale Kontaktstelle für Forschung und technolo- tien zusammen. gische Entwicklung (NKS) Investitionen in Forschung und Entwicklung kreieren Um die Förderung von Forschung und Innovation auf langfristig grössten Mehrwert für die Volkswirtschaft. Ge- eine neue Grundlage zu setzen, wurde ein Forschungs- mäss Amt für Statistik vom 28. November 2013 konnten förderungsgesetz (FIFG) und eine dazu gehörende Ver- die FP7-erfolgreichen Unternehmen 629 Arbeitsplätze ordnung (FIFV) ausgearbeitet. Jedoch musste der Land- (+22.9 %) in diesem Zeitraum (2007 bis 2012) schaffen. tagsentscheid im Dezember 2013 über die Assoziierung Im Vergleich dazu konnten in Liechtenstein gesamthaft zum 8. europäischen Forschungsrahmenprogramm Ho- 2'823 Arbeitsstellen geschaffen werden (+8.2 %). rizon 2020 abgewartet werden, da Horizon 2020 als wichtiges Element in der Finanzierung des Wachstums der Forschungsbeträge an die Hochschulen im Gesetz vorgesehen ist. Auf Grund der Absage muss nun das sich in Ausarbeitung befindende Gesetz entsprechend ange- passt werden.

Forschung und Entwicklung (FP7) Das 7. europäische Forschungsrahmenprogramm hat eine Laufzeit von 7 Jahren und wurde mit einem Budget von rund EURO 53 Mrd. für die Jahre 2007 bis 2013 aus- gestattet. Alle EFTA-Staaten sind assoziierte Mitglieder des 7. Forschungsrahmenprogramms (FP7) der Europä- ischen Gemeinschaft. Im datenmässig noch nicht vollständig erfassten FP7- Programm (Stand Oktober 2013) wurden 67 (100 %) mit Liechtensteiner Beteiligung in Brüssel eingereichte Pro- jekte zur Evaluation zugelassen. Von diesen Eingaben INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Energie gesprochen. In diesem Betrag sind CHF 1'147'959 für | 259 Photovoltaikanlagen über 40kWp enthalten. Insgesamt Schwerpunkte der Energiefachstelle wurden Förderbeiträge in der Höhe von CHF 5'776'480 Ein Schwerpunkt der Energiefachstelle war im Berichts- (6'601'604) zugesichert. jahr die Weiterführung und Umsetzung des Energieef- fizienzgesetzes. Das Interesse, die Fördermöglichkeiten Fonds für Einspeisevergütung zu nutzen, war weiterhin hoch. Wiederum wurden zahl- Der Fonds für Einspeisevergütung schliesst per Ende reiche Personen / Institutionen in Energiefragen beraten. 2013 mit einem negativen Saldo für das Land von CHF Photovoltaikanlagen sind in Bezug auf die Anschaffung 5'760'524 ab. Zur Behebung des negativen Saldos wiederum deutlich günstiger geworden. Dies wurde wurde eine Anpassung der Förderumlage im Energieef- durch das Auslaufen der Einspeisevergütung für ans fizienzgesetz vorgeschlagen. Die Bestätigung der Revisi- Netz gehende Anlagen per Ende Mai 2013 auf der För- onsstelle über die gesetzes- und leistungsvereinbarungs- derseite kompensiert, so dass Neuanlagen mit deutlich konforme Führung des Fonds für Einspeisevergütung weniger Fördermittel entstanden sind. Für Gebäudebe- erfolgt im Rahmen der Prüfung der LKW-Jahresrech- sitzer / innen, welche sich mit einer neuen Heizung be- nung. schäftigen, wurde die periodische Infoveranstaltung mit unabhängigen Informationen zu diesem Thema weiter- Energiestadt geführt. Der Beratung von Antragstellern wurde eine Das Label « Energiestadt » erhalten Gemeinden für kon- hohe Priorität zugewiesen. Zur Anpassung des Ener- sequente energiepolitische Massnahmen, die über das gieeffizienzgesetzes, insbesondere für die Behebung gesetzlich Vorgeschriebene hinausgehen. Alle Gemein- des negativen Saldos des Fonds für Einspeisevergütung den in Liechtenstein sind seit November 2012 Träger des und zur Umsetzung der Energiestrategie 2020, wurden Labels « Energiestadt ». Dies bedeutet, dass 100 % der Analysen und Inhalte erarbeitet. Eine Verordnungsän- Einwohner in einer Gemeinde mit dem Label « Energie- derung zur Erhöhung der Förderumlage auf den Strom- stadt » leben. Massnahme 5.1 der Energiestrategie 2020 preis wurde im Juni von der Regierung vorgenommen. wurde bereits im 2012 erreicht. Die Bemühungen der Gemeinden werden mit Veranstaltungen für den ERFA- Umsetzung EWR-Recht Austausch unterstützt. Im Berichtsjahr wurden verschiedene Rechtsakte der EU betreffend Übernahme ins EWR-Recht geprüft. Für das Minergie-Zertifizierungen 3. Liberalisierungspaket für den Strom- und Gasmarkt Im Berichtsjahr wurden 55 Gebäude mit dem Miner- wurden zusätzliche Vorbereitungen für den Bericht und gielabel ausgezeichnet. Im 2013 sind 28 neue Minergie- Antrag getätigt. Die definitive Übernahme dürfte im 2014 anträge zur Zertifizierung eingereicht worden. erfolgen. Energiestrategie 2020 Gesetz über die Förderung der Energieeffizienz und Im Berichtsjahr hat die Energiefachstelle die Energie- der erneuerbaren Energien (Energieeffizienzgesetz; kommission und die Regierung bei der Umsetzung der EEG) Energiestrategie 2020 mit Analysen und Inhalten belie- Auf der Grundlage des Gesetzes über die Förderung der fert. Die Energiestrategie bildet eine wichtige Grundlage Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien wurden für die weiteren Entscheidungen im Energiebereich. im Berichtsjahr 528 (Vorjahr 621) Anträge bearbeitet. 30 (49) Gesuche wurden gegenstandslos, 9 (2) Gesuche Ausbildung für Fachleute wurden abgelehnt. Eine Leistungsvereinbarung mit dem Verein Ecowerk, wel- Von den 489 (570) bewilligten Gesuchen betrafen cher vom Gewerbe, dem LIA und der UNI getragen wird, 89 (98) Wärmedämmung, 117 (103) Haustechnikanla- wurde mit dem Ziel abgeschlossen, den Ausbildungsbe- gen, 57 (94) thermische Sonnenkollektoren, 139 (201) reich weiter verstärkt zu bearbeiten. Der Verein Ecowerk Photovoltaikanlagen, 23 (8) Demonstrations- und an- hat verschiedene Kurse zum Energiethema durchgeführt. dere Anlagen sowie 58 (66) Minergie / Minergie-P-Ge- Ziel ist es, besonders Leute in der Praxis mit neuem Wis- bäude. sen über energieneutrale Bauten zu erreichen. In der Förderkategorie Wärmedämmung wurden CHF 1'318'725 (1'480'360), für Haustechnikanlagen Internetseite Energiebündel CHF 655'013 (587'282), für thermische Sonnenkollek- Die Internetseite www.energiebuendel.li wurde laufend toren CHF 265'314 (414'688), für KWK-Anlagen CHF mit aktuellen Inhalten zum Energieeffizienzgesetz, Spar- 181'808 (0), für Photovoltaikanlagen CHF 1'637'585 tipps und vielen Links zu anderen unabhängigen Infor- (3'054'522), für Minergie / Minergie-P-Gebäude CHF mationsseiten gefüllt und aktualisiert. Somit steht den 515'955 (620'767) zugesichert. Auf Antrag hat die En- Bürgern wie auch dem Gewerbe und der Industrie eine ergiekommission für Demonstrations- und andere An- wertvolle Hilfe zur Informationsbeschaffung rund um das lagen Fördermittel von CHF 1'202'080 (443'985) zu- Thema Energie zur Verfügung. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

260 | Tätigkeit in Organisationen und Arbeitsgruppen sowie trieprodukte, welche beim Markteintritt vorgeschrie- Öffentlichkeitsarbeit benen Tests und Zertifizierungen unterliegen. Jede Die Energiefachstelle hat in der Projektgruppe Energie der Vertragspartei kann die Produkte vor der Ausfuhr im ei- internationalen Regierungskommission Alpenrhein, den genen Land im Hinblick auf die Konformität mit den Vor- Arbeitsgruppen der Energiekommission sowie in den Kon- schriften des Einfuhrlandes prüfen, testen und zertifizie- ferenzen der kantonalen und ostschweizerischen Energie- ren lassen. Diese Tests und Zertifikate werden von den fachstellen sowie in der Internationalen Bodensee-Konfe- Vertragsparteien gegenseitig anerkannt. Liechtenstein renz (IBK) Bereich « Plattform Klimaschutz und Energie der und die beiden anderen EWR-EFTA-Staaten Island und Kommission Umwelt » mitgewirkt. Weiteres hat die Fach- Norwegen haben mit folgenden Ländern Abkommen: stelle die liechtensteinischen Interessen in der EFTA / EWR- Australien, Kanada, Neuseeland, USA und Schweiz. Arbeitsgruppe Energie in Brüssel vertreten. Die Energie- Vaduz Convention: Bei der Vaduz Convention wurde fachstelle führt das Sekretariat der Regulierungsbehörde durch den Beschluss Nr. 1 / 2013 des EFTA-Ausschusses bzw. der Kommission für Energiemarktaufsicht (EMK) so- das Kapitel 20. Explosivstoffe für zivile Zwecke in Anhang wie jenes der Energiekommission, welche die Regierung I aufgenommen und trat per 4. Dezember 2013 in Kraft. berät. Die Öffentlichkeit und Fachleute werden laufend durch Vorträge, Beratungsgespräche, Publikationen und Allgemeine Produktsicherheit Berichterstattung und andere Medienkanäle informiert. Der Fachbereich TPMN ist die nationale Kontaktstelle nach der Richtlinie 2001 / 95 / EG über die allgemeine Pro- Technische Prüf-, Mess- und Normenstelle duktsicherheit. Gemäss dieser Richtlinie müssen Her- (TPMN) steller und Händler die zuständigen nationalen Behör- den umgehend unterrichten, wenn sie feststellen, dass Der Fachbereich TPMN im Amt umfasst die Bereiche ein von ihnen in Verkehr gebrachtes Produkt gefährlich Technische Handelshemmnisse, freier Warenverkehr, ist. Durch das RAPEX (Schnellwarnsystem für die Pro- Standardisierung und Normung, internationale Handels- duktsicherheit im europäischen Binnenmarkt) erhielt die erleichterungen. TPMN im Berichtsjahr 2'024 (2012: 2'278) Meldungen13. Somit scheint sich die Anzahl der Meldungen nach dem Seilbahnen, Kleinski- und Schlepplifte Einbruch von 2011 einzupendeln. Im Berichtsjahr hat Im Berichtsjahr wurden die Betriebsbewilligungen von 2 die TPMN eine Warnmeldung (RAPEX-Meldung nach Skiliften erteilt (2012: 7). Das interkantonale Konkordat Art. 12) gemacht, da dieses Produkt (Motorradhelm) für Seilbahnen und Skilifte (IKSS) wurde über diese Be- auf dem liechtensteinischen Markt vertrieben worden triebsbewilligungen informiert. In Zusammenarbeit mit ist. Aufgrund der Risikoanalyse von den eingegangenen dem Bundesamt für Verkehr (BAV) hat dieses einer Luft- Meldungen wurden auf der Internetseite des Amtes eine seilbahn die Betriebsbewilligung erteilt. Rückruf- bzw. Sicherheitsinformation in Zusammenar- beit mit dem Wirtschaftsbeteiligten veröffentlicht. Technische Handelshemmnisse In 17 weiteren Fällen (2012: 14) hat der Hersteller Steht eine Übernahme der EU-Binnenmarktgesetzge- nach Art. 5 Abs. 3 der Richtlinie 2001 / 95 / EG den Fach- bung an, wird der Text vorgängig auf seine Relevanz und bereich TPMN über die freiwilligen Korrekturmassnah- Annehmbarkeit für Liechtenstein geprüft. Hierbei wird men informiert. ebenfalls abgeklärt, ob bestehende Gesetze abgeändert oder neue geschaffen werden müssen. Erst nach die- Rapex-Meldungen von 2003 bis 2013 ser Begutachtung werden die EU-Binnenmarktgesetze übernommen. Dadurch wird sichergestellt, dass die liechtensteinischen Unternehmen beim Marktzutritt im EWR keine neuen Schranken vorfinden bzw. sogenannte « Technische Handelshemmnisse » vermieden werden. Die TPMN ist im Rahmen der Verordnung (EG) Nr. 2679 / 98 über das Funktionieren des Binnenmarktes im Zu- sammenhang mit dem freien Warenverkehr zwischen den Mitgliedstaaten die nationale Kontaktstelle. Im Berichts- jahr gingen 13 Meldungen (2012: 11) über Behinderungen des freien Warenverkehrs bei der TPMN ein. Die Behinde- rungen wurden den Wirtschaftsvertretern mitgeteilt.

Konformitätsabkommen (Mutual Recognition Agree- ment – MRA) RAPEX Meldungen von 2003 bis 2013. Quelle: Jahresbericht und Monats- MRAs sind Abkommen über die gegenseitige Anerken- statistiken über das Schnellwarnsystem für Verbraucherprodukte ausge- nung von Konformitätsbewertungen bestimmter Indus- nommen Lebensmittel. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Umsetzung EWR-Recht len und Formalitäten im Güterverkehr sowie über zoll- | 261 Im Jahre 2013 überprüfte die TPMN im Rahmen ihrer Zu- rechtliche Sicherheitsmassnahmen (ZESA) funktioniert. ständigkeit 16 (2012: 21) Rechtsakte der EU im technischen Das analoge Abkommen mit Norwegen wird auf Basis Bereich, welche in das EWR-Recht übernommen werden gegenseitiger Zustimmung angewendet. Die AEO-Zerti- sollen. Nach dem Notifikationsgesetz (EWR-NotifG) zur fizierung wird durch die Oberzolldirektion auch für liech- Umsetzung der Richtlinie 98 / 34 / EG über ein Informations- tensteinische Unternehmen vorgenommen und in der EU verfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen anerkannt. Bislang wurde einem FL-Unternehmen die Vorschriften sind keine Notifikationen (2012: 2) verfasst AEO-Zertifizierung erteilt. Verhandlungen im Bereich und der EFTA-Überwachungsbehörde übermittelt worden. AEO finden derzeit mit Japan und den USA statt. Die TPMN als zuständige Stelle für Notifizierungen nach dem Dienstleistungsgesetz (LR 930.4) hat im Be- Zollverfahren richtsjahr keine Notifizierung (2012: 0) verfasst. Die mittels einer Verwaltungsvereinbarung mit der Eid- genössischen Zollverwaltung etablierten Verfahren ha- EWR / EFTA-Arbeitsgruppen ben auch im Jahre 2013 einen problemlosen Warenver- Der Fachbereich TPMN vertrat die liechtensteinischen kehr aus oder in den EWR gewährleistet. Es waren keine Interessen in Brüssel in den EWR / EFTA-Arbeitsgruppen Importe zu verzeichnen, die eine Nachbelastung oder Expert Group on the Internal Market for Products (IMP), Rückerstattung zur Folge hatten. welche die Senior Officials Group for Standardisation and Conformity Assessment Policy (SOGS) ersetzt, Gene- Amtshilfe in Zollsachen ral Product Safety Directive (GPSD), Schnellwarnsystem Das Amt für Volkswirtschaft behandelte im 2013 (2012) für die Produktsicherheit im europäischen Binnenmarkt insgesamt 11 (4) Gesuche ausländischer Zollbehörden (RAPEX), Ausschuss 98 / 34 (Notifikation), Normenaus- gemäss Protokoll 11 zum Abkommen über den Europä- schuss, Multi-Stakeholder-Plattform für die IKT-Nor- ischen Wirtschaftsraum (EWRA). mung und Ausschuss Technical Barriers to Trade (TBT). In den jeweiligen Gruppen werden die hier angesiedel- Bewilligungsverfahren ten Entwicklungen in der EU mitverfolgt und kommende Die Bewilligungsverfahren bzw. die Vereinbarungen Rechtsakte diskutiert sowie auch die MRAs behandelt. zwischen dem Amt und den 17 schweizerischen Bewilli- gungsstellen über die EWR-konforme Erteilung von Be- Liechtensteinische Akkreditierungsstelle willigungen an liechtensteinische Importeure und Expor- (LAS) teure funktionierten reibungslos. Im vergangenen Jahr erfuhren diese Verfahren keine Änderungen. Ende 2013 waren zwei Zertifizierungsstellen, eine für Ma- nagementsysteme und eine für Produkte, eine Inspekti- Ursprungswesen onsstelle und eine Kalibrierstelle bei der LAS registriert. Protokoll 4 EWRA über Ursprungsregeln Abteilung Warenverkehr und Transport Mit dem EWRA wurde der Freihandel zwischen den Ver- tragspartnern eingeführt. Solche Begünstigungen un- Warenverkehr terliegen besonderen Voraussetzungen betreffend den Ursprung der Waren. Das AVW ist für die ordnungsge- Neue Freihandelsabkommen (FHA) mässe Anwendung des Protokolls 4 des EWRA über die Die EFTA schloss im Berichtsjahr neue FHA mit Zen- Ursprungsregeln sowie für die Umsetzung der mit der tralamerika (Costa Rica und Panama) und Bosnien-Her- Schweiz abgeschlossenen, speziellen Ursprungsverfah- zegowina. Die Ratifikationen dieser FHA sind, wie auch ren verantwortlich. mit dem Abkommen mit dem Gulf Co-operation Council (GCC), noch ausstehend. Das FHA mit Kolumbien ist wei- Im 2013 (2012) wurden folgende Aufgaben wahrgenom- terhin nur für FL / CH in Kraft. Die Schweiz unterzeichnete men: am 6. Juli 2013 ein bilaterales FHA mit China. Aufgrund - Behandlung der 17 (10) Nachprüfungsgesuche über der Zollunion mit der Schweiz findet dieses FHA im Be- 39 (71) FL-Ursprungsnachweise ausländischer Zollbe- reich Warenverkehr auch für Liechtenstein Anwendung. hörden Das Ratifizierungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. - Stellung von 4 (2) Nachprüfungsgesuchen an auslän- dische Behörden zur Nachprüfung ausl. Ursprungs- Zoll nachweise - Betreuung der Firmen mit dem Status « Ermächtig- Security Amendments und Authorised Economic Ope- rator (AEO) 13 Aufgrund der sehr vielen Meldungen und anderen Tä- Das Abkommen zwischen der Schweiz (inkl. Liechten- tigkeiten konnten noch nicht alle 2'024 Meldungen ge- stein) und der EU über die Erleichterung der Kontrol- prüft werden INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

262 | ter Ausführer ». Dieses Verfahren wird von 49 (47) in Transport Liechtenstein ansässigen Unternehmen angewandt. - Kontrolle der im Auftrag des Amtes von den schwei- EFTA / EWR-Arbeitsgruppe Transport WGoT (EWR- zerischen Zollämtern beglaubigten 1'544 (1'519) Ur- Rechtsakte zu Anhang XIII / EWRA) sprungsnachweise (Warenverkehrsbescheinigungen Im Rahmen der WGoT wurden eine erhebliche Anzahl Form. EUR.1. und EUR-MED). von Rechtsakten und Vorschläge der EU auf die Aus- wirkungen auf liechtensteinisches Recht, Behörden, Vier-Länder-Ursprungskonferenz Betriebe und Privatpersonen überprüft. Im Jahr 2013 Im Jahr 2013 wurde diese Tagung zum 17. Mal in (2012) wurden 86 (125) Standardsheets und Formblätter Liechtenstein durchgeführt. Ursprungsexperten aus für Rechtsakte, welche in das EWR-Abkommen zu über- Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechten- nehmen sind, erstellt. 46 (55) Rechtsakte betrafen die Zi- stein diskutierten das weitere Vorgehen betreffend die villuftfahrt, 12 (16) den Strassentransport, 14 (23) den Ursprungskonvention bzw. die Überarbeitung der Ur- Eisenbahnverkehr und 10 (31) den Seeverkehr sowie die sprungs- und Listenregeln. Zusätzlich wurden aktuelle Binnenschifffahrt. internationale sowie bilaterale Ursprungsprobleme in den Teilnehmerländern besprochen sowie Erfahrungen Zivilluftfahrt über die praktische Anwendung der Ursprungsbestim- mungen ausgetauscht. Allgemeines Im Jahr 2013 hat der Fachbereich Zivilluftfahrt eine Viel- EFTA-Committee of Customs Experts (COCE) und zahl Anfragen von in- und ausländischen Personen und EWR-Working Group of Customs Matters (WGCM); Unternehmen sowie der Verwaltung, der Europäischen Pan-Euro-Med-Kumulationszone (PEM) Agentur für Flugsicherheit (EASA) und anderer natio- Vorgänger der PEM war die Paneuropäische Kumu- naler Zivilluftfahrtbehörden bearbeitet. Für in Liechten- lationszone (PANKUM), welche sich aus der EU, den stein ansässige Firmen wurden Betriebsgenehmigungen EFTA-Mitgliedstaaten, den Mittel- und Osteuropä- und damit im Zusammenhang stehende Sondergenehmi- ischen Staaten (später dann Mitglieder der EU) und der gungen, wie z. B. Aussenlandegenehmigungen, ausge- Türkei zusammensetzte. Diese Kumulationszone wurde stellt. Die Übernahme von Rechtsakten aus der Schweiz dann auf die Teilnehmer des sogenannten Barcelona erfolgte im Rahmen der regelmässigen Bereinigungen Prozess14 und die Färöer Inseln erweitert. Grundlage der Anlagen zum Notenaustausch vom 27. Januar 2003 der PEM sind FHA zwischen allen Mitgliedstaaten die- betreffend die Zusammenarbeit der Behörden im Be- ser Zone, welche Ursprungsprotokolle mit identischen reich der Zivilluftfahrt (LGBl. 2003 Nr. 40). Ursprungsregeln beinhalten und somit die diagonale Kumulation zwischen diesen Staaten erlauben. Um die Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Bundes- Anpassungen der Ursprungsprotokolle zu vereinfachen amt für Zivilluftfahrt (BAZL) und die Kumulationszone auf die am SAP15 der EU teil- Im Juni 2013 erfolgte eine Informationsveranstaltung nehmenden Länder auszuweiten, wurde eine regionale des BAZL für die kantonalen Meldestellen, an welchen Ursprungskonvention (RC) geschaffen und am 15. Juni ein Vertreter Liechtensteins teilnahm. Am 7. März 2013 2011 von den ersten Vertragsparteien unterzeichnet. wurde in Schaan die 10. jährliche Koordinationssitzung Norwegen, Liechtenstein und die Schweiz haben die RC mit dem BAZL durchgeführt. Hauptthemen waren dabei zusätzlich ratifiziert, wodurch diese per 1. Januar 2012 die Aktivitäten der Europäischen Agentur für Flugsicher- in Kraft trat. Ratifikationen durch weitere Vertragspar- heit (EASA) und die Definition von Prozessen betreffend teien finden kontinuierlich statt. Am 29. Oktober 2013 der Teilnahme in den EASA- und EU-Gremien, im Be- hielt der Gemeinsame Ausschuss seine erste Sitzung ab. reich Single-European-Sky (SES) das Teilprojekt Func- tional Airspace Block Europe Central (FABEC) sowie Marktüberwachungs- und Kontrollsystem die Entwicklungen in den Bereichen Operationen, Infra- (MKS) struktur und Technik.

Marktüberwachung Luftfahrthindernisse / Seilbahnen Als Folge der Mitgliedschaft Liechtensteins im EWR bei Im Amt für Volkswirtschaft ist die Abteilung Warenver- gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Zollunion mit der kehr und Transport für die Koordination bei Flugunfällen Schweiz wurde die sogenannte parallele Verkehrsfä- und für Luftfahrthindernisse zuständig. Im Berichtsjahr higkeit in Liechtenstein eingeführt. Das MKS wurde im 2013 (2012) wurden dem BAZL insgesamt 4 (5) Mel- Laufe des Berichtsjahres durch die mit der Umsetzung dungen erstattet: Aufbau von drei Anlagen und Demon- betrauten Ämter durchgeführt. Es wurde eine Unstim- tage von einer Anlage. migkeit im Bereich Salz festgestellt. Die Bereinigung ist in Arbeit. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Ausländer- und Passamt und Bürger im Ausland seit dem 1. Juli 2013 wieder An- | 263 träge bei den entsprechenden Schweizer Vertretungen stellen können. Amtsleiter: Hans Peter Walch bis 30. September 2013 Amtsleiter: Mario Konzett ab 1. Oktober 2013 Liechtensteinische Reisepässe Im Jahr 2013 wurden insgesamt 3'685 biometrische Rei- Im vergangenen Jahr wurde der langjährige Amtslei- sepässe ausgestellt. ter, Hans Peter Walch, in den Ruhestand verabschiedet. Von einem biometrischen Reisepass spricht man Hans Peter Walch hatte sich während 12 Jahren um die deshalb, weil biometrische Merkmale wie das Gesichts- Migrations- und Integrationspolitik Liechtensteins verdient feld und die Fingerabdrücke (seit Oktober 2011) auf gemacht und war massgeblich am erfolgreichen Schen- einem im Pass integrierten Chip abgespeichert sind. genbeitritt beteiligt gewesen. Am 1. Oktober trat Mario Diese seit dem 26. Oktober 2006 ausgestellten Pässe Konzett die Nachfolge als neuer Leiter des Ausländer- und zeichnen sich durch ein bisher unerreichtes Mass an Passamtes an. Fälschungssicherheit aus. Die Personendaten sind drei- Seit Anfang Juli versendet das APA jeweils sechs Mo- fach abgespeichert, jede Art in sich mehrfach abgesi- nate vor Ablauf des Passes oder der Identitätskarte einen chert. So kann beispielsweise der im Pass befindliche Erinnerungsbrief, in welchem auf eine benötigte Verlänge- Chip nur einmal beschrieben werden, ein Überschrei- rung aufmerksam gemacht wird. ben ist unmöglich. Wie bereits in den beiden vorangegangenen Jahren be- Dem Ausländer- und Passamt stehen heute zwei Ein- schloss die Regierung auch für das Jahr 2013 Höchstzahlen heiten von Personalisierungsmaschinen zur Verfügung, bezüglich der zu erteilenden Aufenthaltsbewilligungen, die die es im Notfall erlauben, einen Reisepass innert kür- über die Mindestverpflichtungen gegenüber dem EWR und zester Zeit, d.h. in rund einer halben Stunde, auszustel- der Schweiz hinausgehen. Darauf gestützt wurden von der len. Diese « Express-Ausstellung », bei der ein Zuschlag Regierung rund 15 % mehr Aufenthaltsbewilligungen an von 50 % der Gebühr belastet wird, wurde 2013 in 86 Erwerbstätige und Nicht-Erwerbstätige erteilt. Insgesamt Fällen beansprucht. Zwei Pässe wurden gar ausserhalb wurden über das gesamte Jahr, zusammen mit dem Famili- der ordentlichen Bürozeiten, an einem Sonntag, ausge- ennachzug, mehr als 640 Aufenthaltsbewilligungen erteilt. stellt. Die Bearbeitungsdauer zur Erstellung eines Passes Aufgrund einer Gebührenerhöhung für Erwachsene beträgt ansonsten normalerweise 5 Arbeitstage. bei den Heimatschriften, welche auf den 1. Januar 2014 in Kraft getreten ist, fand im Dezember 2013 eine deutlich Antragsstellung im Ausland höhere Nachfrage nach den entsprechenden Dokumenten In der Zeit seit der Einführung der Aufnahme von Fin- statt. Konkret wurden ungefähr fünf Mal mehr Pässe und gerabdrücken war eine Antragsstellung durch Liechten- Identitätskarten ausgestellt, als im Durchschnitt vergange- steiner Staatsangehörige bei einer Schweizer Vertretung ner Jahre in diesem Monat. im Ausland wegen fehlender technischer Mittel nicht In der Abteilung Asyl wurden, verglichen mit den Vor- mehr möglich. Während der Übergangszeit waren Pass- jahren, rund 26 % mehr Gesuche eingereicht. Überra- anträge nur noch beim Ausländer- und Passamt in Vaduz schend waren von den 93 Anträgen 42 Personen oder bei- möglich. Ausgenommen davon waren genau definierte nahe 40 % Bürger eines EU-Mitgliedstaates oder besassen Spezialfälle. in diesen ein Aufenthaltsrecht. Seit Juli 2013 sind Anträge für Reisepässe bei den Schweizer Vertretungen im Ausland wieder möglich. Da Heimatschriften die entsprechende technische Lösung bei den Liechten- steiner Botschaften in Bern, Wien und Berlin nicht um- Seit dem Inkrafttreten des revidierten Heimatschriften- gesetzt werden konnte, können dort keine Passanträge gesetzes am 1. Oktober 2011 werden auf dem Reisepass mehr gestellt werden. Eine Ausnahme davon bildet der mit den Abdrücken des linken und rechten Zeigefingers Antrag für eine Identitätskarte bei der Liechtensteiner neben dem Gesichtsbild zusätzliche biometrische Merk- Botschaft in Bern. Vom 1. Juli bis 31. Dezember 2013 male gespeichert. Gleiches gilt auch für den Aufent- wurden bei Schweizer Vertretungen im Ausland 29 Rei- haltsausweis für Drittstaatsangehörige. Die Aufnahme sepässe beantragt. der Fingerabdrücke findet am Schalter des Ausländer- und Passamtes statt. Diese Massnahme ist auf Bestim- mungen des Schengen-Besitzstandes zurückzuführen, 14 Ägypten, Algerien, Israel, Jordanien, Libanon, Ma- der seit der vollen Inkraftsetzung am 19. Dezember 2011 rokko, Syrien, Tunesien, Westjordanland und Gaza- für Liechtenstein bindend ist. Aufgrund dessen konnten streifen. seit dem 1. Oktober 2011 vorübergehend keine Anträge 15 Stabilisation and Association Process: Albanien, Bos- für Liechtensteiner Reisepässe im Ausland gestellt wer- nien und Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Mon- den. Die angestrebte technische Lösung wurde Mitte tenegro, Serbien und Kosovo [unter UNSC Resolution 2013 fertiggestellt, so dass Liechtensteiner Bürgerinnen 1244 / 99] INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

264 | Liechtensteinische Identitätskarten Antragsstellung für Liechtensteiner Identitätskarten im Im Jahr 2013 wurden insgesamt 4'635 Identitätskarten Ausland möglich ist. Bis Ende Dezember wurden sieben ausgestellt. Identitätskarten im Ausland beantragt. Seit dem 23. Juni 2009 verfügt das Ausländer- und Passamt über 2 Identitätskartendrucker. Seither ist es Schweizer Pässe und Identitätskarten möglich, auch Identitätskarten innert kürzester Frist, d.h. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 300 Schweizer Identi- innert 10 Minuten, und ohne Mehrkosten für den Gesuch- tätskarten beantragt. steller auszustellen. Die Identitätskarte erfuhr ein eigent- Ab Januar 2003 bis 28. Februar 2010 wurden die An- liches « Face-lifting » und präsentiert sich in völlig neuer träge für Schweizer Reisepässe und Identitätskarten im Aufmachung. Neben dem Einbau verschiedener neuer Ausländer- und Passamt EDV-technisch erfasst. Seit dem Sicherheitsmerkmale ermöglicht ein integrierter Chip mit 1. März 2010 werden in der Schweiz biometrische Pässe, qualifiziertem Zertifikat die Nutzung des e-Government welche gespeicherte Fingerabdrücke enthalten, erstellt. (lisign) der Liechtensteinischen Landesverwaltung. Aus diesem Grund müssen Schweizer Staatsangehörige Seit dem 1. Juli 2013 können auch bei Schweizer Ver- mit Wohnsitz in Liechtenstein, die einen Reisepass be- tretungen im Ausland Identitätskarten beantragt wer- nötigen, direkt beim Passbüro in St. Gallen vorsprechen. den. Bei Liechtensteiner Botschaften bildet wie bisher Die Identitätskarte kann weiterhin beim Ausländer- und die Botschaft in Bern die einzige Ausnahme, bei der eine Passamt in Vaduz beantragt werden.

Einige Zahlen im Vergleich

Ausgestellte 2013 2012 2011 2010

Reisepässe bis 30.09.2011 ohne Fingerabdrücke 0 0 3'464 2'772 Reisepässe ab 01.10.2011 mit Fingerabdrücken 3'685 3'121 547 0 Dienstpässe bis 30.09.2011 ohne Fingerabdrücke 0 0 4 4 Dienstpässe ab 01.10.2011 mit Fingerabdrücken 10 3 0 0 Diplomatenpässe bis 30.09.2011 ohne Fingerabdrücke 0 0 19 24 Diplomatenpässe ab 01.10.2011 mit Fingerabdrücken 20 16 1 0 eID ( ab 23.06.2009 ) 4'635 3'727 4'224 4'138 Staatsbürgerschaftsnachweise 188 210 184 200 Reiseausweise für anerkannte Flüchtlinge, inkl. Verlängerungen bis 30.09.2011 0 0 24 16 Reiseausweise für anerkannte Flüchtlinge ab 01.10.2011 mit Fingerabdrücken 27 35 0 0 Pass für Ausländer inkl. Verlängerungen bis 30.09.2011 0 0 4 5 Pass für Ausländer ab 01.10.2011 mit Fingerabdrücken 4 7 1 0 Verlustmeldung Passwesen ( ab 01.12.2012 ) 235 5 0 0 Kostenlose Ausflugscheine für den Kleinen Grenzverkehr FL – A und FL – D, ausgestellt durch das APA für Schulen- und Altersausflüge 0 0 99 61 Ausflugscheine für den Kleinen Grenzverkehr FL-A und FL-D, ausgestellt durch die Grenzwachtposten 0 0 132 171 Bearbeitete Anträge für Schweizer Pässe und Identitätskarten 300 295 282 313

Abteilung Bewilligungen und Integration wurden rund 80 Verpflichtungserklärungen von Gastge- bern in Liechtenstein für Besuchervisa durch das APA Bewilligungen erteilt bzw. geprüft. Zusätzlich hat das APA 233 Visagesuche für Personen, Visa die entweder eine Bewilligung als Kurzaufenthalter (z.B. Visumpflichtige Personen benötigen vor der Einreise zum Studium) oder Jahresaufenthalter (z.B. im Rahmen nach Liechtenstein die Zustimmung des APA. Diese Per- des Familiennachzugs) erhielten, erfasst bzw. an die zu- sonen können am Ort ihres Wohnsitzes im Ausland bei ständige Schweizerische Vertretung übermittelt. der Schweizer Vertretung einen Visumantrag stellen. Im Grundsätzlich stellt die Schweiz seit Abschluss der Berichtsjahr wurden 1'385 Visa für einen kurzfristigen Fremdenpolizeilichen Vereinbarungen im Auftrag und Besuch oder längerfristigen Aufenthalt in Liechtenstein in Stellvertretung Liechtensteins Schengen-Visa aus. Am ausgestellt. Die Entscheidung über den Antrag liegt teils 1. Februar 2013 wurde ein Stellvertretungsabkommen bei den Schweizer Behörden und teils beim APA. 2013 zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und der Repu- INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

blik Österreich unterzeichnet. Es regelt die Bearbeitung ren Arbeitstätigkeit entweder gemeldet (EWR-Staatsan- | 265 von Visumanträgen und die Erteilung von Schengen-Visa gehörige) oder für die um eine Bewilligung nachgesucht durch die Republik Österreich im Auftrag Liechtensteins. (Drittstaatsangehörige) werden muss. Der Bestand die- Visumpflichtige ausländische Staatsangehörige haben ser Grenzgängerinnen und Grenzgänger nahm im Be- damit neu die Möglichkeit, Visumanträge bei Österreichi- richtsjahr um 642 Personen zu, was einem Anstieg um schen Vertretungen zu stellen, nämlich an jenen Orten, wo 5 % entspricht. auch die Schweiz durch Österreich vertreten wird. Dies ist Da sich Grenzgängerinnen und Grenzgänger mit Schwei- vorerst bei den Österreichischen Botschaften in Zagreb, zer Staatsangehörigkeit beim Ausländer- und Passamt Sofia, Tirana, Dublin und in Kuala Lumpur möglich. nicht melden müssen, wird deren Bestand aufgrund der Meldungen an das Liechtensteinische Unternehmensre- Vergabe durch die Regierung gister (LUR) beim Amt für Statistik im Nachhinein eru- Liechtenstein hat hinsichtlich der Anzahl der jährlich zu iert und publiziert. Diese doch beachtliche Zahl von Per- erteilenden Aufenthaltsbewilligungen mit den Partnern sonen ist also in der nachstehenden Tabelle nicht erfasst. im EWR und der Schweiz eine Sonderlösung ausgehan- delt, die sowohl den Bedürfnissen Liechtensteins als Bestand Grenzgängerinnen und Grenzgänger so- auch denjenigen der heute 30 Vertragsstaaten optimal wie neu bestätigte bzw. bewilligte (ohne Schweizer Rechnung trägt. Die Regierung entscheidet einmal pro Staatsangehörige) Monat über die Vergabe von Aufenthaltsbewilligungen zur Erwerbstätigkeit an ausländische Staatsangehörige. per Bestand neu bestätigte bzw. bewilligte Über die Gesuche von ausländischen Staatsangehö- Grenzgänger pro Jahr rigen, die als Erwerbslose oder als Lebenspartner Wohn- sitz in Liechtenstein nehmen möchten, entscheidet die 31.12.2013 13'938 4'932 Regierung quartalsweise. 31.12.2012 13'296 4'597 31.12.2011 12'555 4'644 Auslosung 31.12.2010 11'679 4'083 Die Hälfte der im Beschluss Nr. 191 / 1999 des Gemein- 31.12.2009 11'239 3'512 samen EWR-Ausschusses festgelegten Quoten an jähr- 31.12.2008 11'763 5'516 lich zu erteilenden Aufenthaltsbewilligungen an EWR- Staatsangehörige muss verlost werden. Im Berichtsjahr fanden wiederum zwei Auslosungsrunden von Aufent- Im Berichtsjahr wurden 4'932 Bestätigungen bzw. Be- haltsbewilligungen statt. An den Ziehungen haben im willigungen an unselbständige Grenzgängerinnen und Frühling 244 und im Herbst 236 Personen teilgenom- Grenzgänger erteilt. Damit wurden im Vergleich mit dem men. Insgesamt hatten 42 EWR-Staatsangehörige das Vorjahr 335 Bewilligungen bzw. Bestätigungen mehr Glück, über die Auslosung eine Aufenthaltsbewilligung ausgestellt, was einen Anstieg um 7 % bedeutet. für das Fürstentum Liechtenstein zu erlangen. Die Zahl liegt etwas über den festgelegten 36 (28 Erwerbstätige Dienstleister und 8 Erwerbslose), da früher Ausgeloste teils nicht Darunter werden Personen mit ausländischer Staatsan- zugezogen oder wieder ausgereist sind und somit erneut gehörigkeit verstanden, welche in Liechtenstein im Auf- auszulosen waren. Während die Nachfrage bei den Er- trag eines ausländischen Unternehmens eine Dienstleis- werbstätigen sehr gross ist, stösst die Auslosung bei Er- tung erbringen. Gegenüber dem Jahr 2012 haben die werbslosen auf ein eher geringes Interesse. gemeldeten und bewilligten grenzüberschreitenden Dienstleistungen um 67 bzw. 5 % zugenommen. Verschiedene Bewilligungsarten im Vergleich zu den letzten Jahren Neue grenzüberschreitende Dienstleistungserbrin- Nachfolgend wird die Entwicklung einiger Bewilligungs- gungen (Bestätigungen und Bewilligungen) pro Jahr arten und Meldebestätigungen aufgezeigt. Die ange- gebenen Zahlen können von den in früheren Jahresbe- Jahr anzahl anzahl Total richten aufgeführten Zahlen abweichen. Dies deshalb, Bestätigungen Bewilligungen weil sich die Zahlen durch nachträgliche Korrekturen verändern können. Dies geschieht beispielsweise durch 2013 617 831 1'448 rückwirkende An- und Abmeldungen oder durch Bewil- 2012 492 889 1'381 ligungserteilungen, welche zum Zeitpunkt der Auswer- 2011 763 935 1'698 tung noch hängig waren. 2010 873 808 1'681 2009 1'074 784 1'822 Unselbständige Grenzgängerinnen und Grenzgänger 2008 1'206 382 1'588 Darunter werden Grenzgängerinnen und Grenzgänger mit EWR- und Drittstaatsangehörigkeit verstanden, de- INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

266 | Kurzaufenthalter Aufenthaltsbewilligungen Im Berichtsjahr wurden 750 Kurzaufenthaltsbewilli- Im Berichtsjahr wurden 644 Aufenthaltsbewilligungen gungen (L-Bewilligung) und damit 68 weniger als im (B-Bewilligung) erteilt. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr vergeben. Dies entspricht einem Rückgang von Vorjahr einer Zunahme von 13 Bewilligungen bzw. 2 %. 8 %. Knapp die Hälfte der L-Bewilligungen ging an An- Den grössten Teil der erteilten Aufenthaltsbewilli- gehörige eines Drittstaates. Rund 63 % dieser 372 Kur- gungen macht der Familiennachzug aus, über den 463 zaufenthaltsbewilligungen wurden Cabaret-Tänzerinnen Personen einen Aufenthalt in Liechtenstein erhielten. vergeben. Diese Bewilligungen werden jeweils für einen 142 Aufenthaltsbewilligungen wurden zum Stellenan- Monat ausgestellt. Gegenüber dem Vorjahr reduzierte tritt und 39 zur erwerbslosen Wohnsitznahme in Liech- sich die Anzahl dieser Kurzaufenthaltsbewilligungen um tenstein vergeben. Aufgrund der bilateralen Verträge mit 47, da zwei Betriebe ihre Tätigkeit eingestellt haben. der Schweiz und dem EWR werden nur noch in sehr we- Die restlichen Kurzaufenthaltsbewilligungen wurden nigen Fällen Aufenthaltsbewilligungen zur Erwerbstätig- vor allem an Studenten der Universität Liechtenstein, an keit an Angehörige eines Drittstaates erteilt. Als Dritt- landwirtschaftliche Praktikanten unter der Koordination staaten gelten Staaten, mit denen Liechtenstein keine der Vereinigung Bäuerlicher Organisationen im Fürsten- vertraglichen Vereinbarungen bezüglich der Ausgestal- tum Liechtenstein (VB0) sowie an Praktikanten internati- tung des Personenverkehrs kennt. onal tätiger liechtensteinischer Unternehmen erteilt. Rund 54 % der 340 Kurzaufenthaltsbewilligungen an EWR-Staatsangehörige betreffen den befristeten Stellen- antritt. Diese Bewilligungen werden grösstenteils in das Gast- und Baugewerbe vergeben. 131 Kurzaufenthalts- bewilligungen (39 %) hat das APA an Studenten ausge- stellt.

Erteilte L-Bewilligungen

Jahr eu / EWr ch drittstaaten total

2013 340 38 372 750 2012 326 37 455 818 2011 377 52 436 865 2010 465 45 365 875 2009 396 42 453 891 2008 387 50 543 980 INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Erteilte B-Bewilligungen nach Zulassungsgrund und Herkunft | 267

Zulassungsgrund ch eWR Dritt Total

2013 2012 2013 2012 2013 2012 2013 2012 Stellenantritt (Vergabe, Ersatz- anstellung, Auslosung) 16 20 121 111 5 7 142 138 Familiennachzug (inkl. Lebenspartner) 103 112 246 202 114 123 463 437 Erwerbslose Wohnsitznahme, humanitäre Aufnahme und anerkannte Flüchtlinge 14 7 24 28 1 21 39 56

Total 133 139 391 341 120 151 644 631

Bestand an B-Bewilligungen

per Anzahl

31.12.2013 4'219 31.12.2012 4'165 31.12.2011 4'083 31.12.2010 4'123 31.12.2009 4'357 31.12.2008 4'336

Daueraufenthalter / Niedergelassene Die Daueraufenthalts- und Niederlassungsbewilligung Seit Einführung des Gesetzes über die Freizügigkeit für bieten Vorteile, verglichen mit der Aufenthaltsbewil- EWR- und Schweizer Staatsangehörige (PFZG) erhalten ligung, im Falle des Beibehalts der Bewilligung so- EWR-Staatsangehörige und deren Familienmitglieder wie von aufenthaltsbeendenden Massnahmen. Zudem eine Daueraufenthaltsbewilligung (Bewilligung D), wenn können Inhaber von Daueraufenthalts- und Niederlas- sie sich seit fünf Jahren ununterbrochen in Liechtenstein sungsbewilligungen in bestimmten Fällen nach einer aufgehalten haben. Schweizer und Drittstaatsangehörige Abmeldung ins Ausland um eine Wiedererteilung an- erhalten eine Niederlassungsbewilligung (Bewilligung C). suchen.

Bestand D- / C-Bewilligungen per EU / EWR CH Dritt Total

31.12.2013 3'905 2'423 1'677 8'005 31.12.2012 3'817 2'460 1'640 7'917 31.12.2011 3'678 2'540 1'619 7'837 31.12.2010 3'496 2'578 1'553 7'627 31.12.2009 3'270 2'611 1'496 7'377 31.12.2008 3'133 2'515 1'465 7'113

Sowohl Einbürgerungen als auch Abmeldungen von ausländischen Staatangehörigen beeinflussen die Anzahl der Daueraufenthalts- bzw. Niederlassungsbewilligungen direkt.

Integration der Ausländerinnen und Ausländer zur Eingliederung in Ziel der liechtensteinischen Integrationspolitik ist es, das die Gesellschaft als auch die Offenheit der liechtenstei- Zusammenleben der liechtensteinischen und der auslän- nischen Bevölkerung voraussetzt. Um diesen Prozess dischen Bevölkerung auf Grundlage der Werte der Ver- zu unterstützen, enthält das Ausländergesetz (AuG) im fassung sowie der gegenseitigen Achtung und Toleranz Sinne des Förderns und Forderns diverse Bestimmungen zu fördern. Eine erfolgreiche Integration ist das Ergebnis zur Integration. Von Drittstaatsangehörigen werden bei- eines gegenseitigen Prozesses, der sowohl das Bemühen spielsweise beim Familiennachzug Deutschkenntnisse INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

268 | (A1-Niveau) und für die Erteilung der Niederlassung un- Integrationsprojekte ter anderem erhöhte Deutsch- (A2-Niveau) sowie Staats- Aufgrund der oben geschilderten Ereignisse und einer kundekenntnisse gefordert. Für die Förderung der Inte- längeren gesundheitsbedingten Absenz konnte die Funk- gration standen 2013 CHF 250'000 zur Verfügung. Damit tion der Integrationsbeauftragten im Berichtsjahr wäh- wurden Sprachkurse (rund CHF 144'000) und andere in- rend rund vier Monaten nicht vollumfänglich wahrge- tegrationsfördernde Massnahmen (rund CHF 54'000) nommen werden. Namentlich die Projektarbeit musste unterstützt. zugunsten der zwingenden gesetzlichen Aufträge zu- rückgestellt werden, was sich auch in den Ausgaben von Neue Integrationsbeauftragte rund CHF 54'000 in der Rechnung 2013 widerspiegelt Der Integrationsbeauftragte René Meier verstarb am 6. (2012: CHF 92'000). März 2013 unerwartet. Mit ihm hat das APA eine Per- Der Verein für Interkulturelle Bildung (VIB) erhielt sönlichkeit verloren, die die Integrationsarbeit seit der einen Beitrag für das Projekt « Ich spiele Deutsch ». Im- neuen Ausländergesetzgebung Anfang 2009 mitentwi- mer wieder wird festgestellt, dass Kinder beim Eintritt ckelt und aufgebaut hat. Die Stelle der Integrationsbeauf- in den Kindergarten kaum Deutsch verstehen oder spre- tragten wurde Mitte April mit Claudia Lins neu besetzt. chen können. Mit diesem Projekt soll der Start in den Kindergarten erleichtert und zugleich den Eltern oder Deutschkurse anderen Familienangehörigen auf spielerische Weise Seit 2007 wird der Besuch von Deutschkursen mit CHF Deutsch vermitteln werden. Gefördert wurde auch das 200 pro Kurs gefördert. Insgesamt können für die Stu- Projekt « integra » der Informations- und Kontaktstelle fen A1, A2 sowie B1 je vier Gutscheine eingereicht wer- für Frauen infra, welches Migrantinnen gezielt zu wich- den. Eine Förderung höherer Sprachstufen kann gewährt tigen Themen informiert (z.B. binationale Ehen, Finan- werden, sofern dies durch besondere Umstände gerecht- zen, Steuererklärung). In Kooperation mit dem Theater fertigt ist. Aktuell arbeitet das APA mit acht Sprachschu- am Kirchplatz (TAK) wurde 2013 die Veranstaltungsreihe len zusammen, zwei davon führen auch Zertifikatsprü- « buntLounge » weitergeführt, welche Einheimische und fungen durch. Insgesamt wurden 603 individuelle Kurse Zugewanderte in einem lockeren Rahmen vereint und und spezielle Kurse für Flüchtlinge gefördert. Individu- miteinander ins Gespräch bringt. Die « buntLounge » soll elle Sprachkurse haben damit verglichen mit dem Vor- für die Faszination der Vielfalt bei uns lebender Men- jahr um über 7 % zugenommen. 228 Gutscheine wurden schen sensibilisieren. für das Niveau A1 eingelöst, 226 für A2 und 149 für B1. Bei Drittstaatsangehörigen besteht eine gesetzliche Ver- Integration von Muslimen pflichtung für den Sprachnachweis. Die Sprachkurse fin- Der islamische Religionsunterricht in deutscher Spra- den aber auch vermehrt Zuspruch bei EU-Bürgerinnen che auf Primarschulstufe wurde erneut angeboten. und -Bürgern, welche die Kurse freiwillig besuchen. Da es sich dabei nicht um einen regulären Unterricht handelt und letztlich auch dieses Projekt der Integra- Staatskundeprüfungen tion von Menschen in Liechtenstein dient, werden die Aufgrund der Bestimmungen im Ausländer- und im Bür- Löhne der Lehrpersonen aus dem Integrationsbudget gerrechtsgesetz hat das APA im Berichtsjahr wiederum bezahlt. Dafür wurden 2013 rund CHF 13'000 aufge- vier Staatskundeprüfungen durchgeführt. Insgesamt tra- wendet. ten 45 Personen zur Prüfung für den Erhalt der Nieder- Mit Regierungsbeschluss vom 11. Mai 2004 (RA lassungsbewilligung und 64 Personen für den Erhalt der 2004 / 688) hat die Regierung eine Arbeitsgruppe zur In- liechtensteinischen Staatsbürgerschaft an. Während die tegration von Muslimen in Liechtenstein eingesetzt. In Erfolgsquote für die Niederlassungsbewilligung mit rund über 30 Treffen setzte sich die Arbeitsgruppe mit den In- 56 % im Jahresvergleich sehr tief lag (2011: 78 %; 2012: teressen der Muslime in Liechtenstein auseinander und 80 %), beträgt die Quote im Bereich Staatsbürgerschaft ergriff die eine oder andere Initiative, um die Integra- fast 83 % (2011: 82 %; 2012: 80 %). tion von Muslimen zu fördern. Die Arbeitsgruppe wurde Mitte 2013 aufgelöst, deren Aufgaben wurden der Ab- Integrationsvereinbarungen teilung Bewilligungen und Integration beim Ausländer- Seit Inkrafttreten des Ausländergesetzes werden mittels und Passamt sowie der Kommission für Integrationsfra- Integrationsvereinbarung die individuellen Ziele zum Er- gen übertragen. reichen des Deutschzertifikates und zum Bestehen der Staatskundeprüfung festgelegt. Im damit verbundenen Kommission für Integrationsfragen persönlichen Gespräch werden auch die individuell sehr Die Kommission wurde Mitte 2013 neu bestellt. Die Man- unterschiedlichen Lebenssituationen und Bildungsbio- datsdauer beträgt vier Jahre. Neben dem Vorsitz der zu- graphien berücksichtigt. 2013 wurden 282 Integrations- ständigen Fachperson für Integrationsfragen des Auslän- vereinbarungen mit Drittstaatsangehörigen abgeschlos- der- und Passamtes besteht die Kommission aus einem sen, was einer Zunahme von rund 8 % gegenüber dem Vertreter der Stabsstelle für Chancengleichheit und acht Vorjahr entspricht. weiteren Mitgliedern. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Recht, administrative Massnahmen Kontrolltätigkeit | 269 76 Fahndungsaufträge wurden erstellt und 51 konn- Gesetzgebung ten im Laufe des Jahres erledigt werden. Des Weiteren Das APA war im Jahr 2013 massgeblich bei der Ausar- konnten noch 19 Fälle des Vorjahres abgeschlossen wer- beitung des Vernehmlassungsberichts, des Berichts und den. Bei den restlichen 20 bedarf es noch diverser Ab- Antrag sowie der Stellungnahme zur Abänderungen des klärungen, bevor sie abgeschlossen werden können. Es Personenfreizügigkeitsgesetzes beteiligt. Im Rahmen wurden 63 Personen wegen Verstössen und Vergehen dieser Revision wurden auch kleinere Anpassungen im im Rahmen ihrer Aufenthaltsbewilligung und 19 Per- Ausländergesetz, Heimatschriftengesetz und Asylgesetz sonen wegen Aufnahme einer Arbeit ohne Bewilligung vorgenommen. Die Gesetzesrevision tritt am 1. April kontrolliert. Die Tätigkeit umfasste zudem in 11 Fällen 2014 in Kraft. die Kontrolle von Wohnungen, Abklärungen bei Ver- dacht auf Scheinehe, die Einhaltung von Ausreisefristen Verwaltungsverfahren, Verfahrenshilfe, Wegwei- oder andere Sachverhalte. sungen, Einreisesperren (ohne Asyl) Es wurden drei Verfahren nach den Vorschriften über Grenzüberschreitende Dienstleistungen GDL das Auslosungsverfahren durchgeführt. Es wurden 38 Firmen mit insgesamt 87 Mitarbeitern Zudem wurden im ausländerrechtlichen Bereich vier kontrolliert, davon 9 Firmen mit Sitz in Liechtenstein Entscheidungen sowie sieben Verwaltungsbote (z.B. Wi- und insgesamt 20 Mitarbeitern, 9 Dienstleister aus dem derruf der Bewilligung, Abweisung des Gesuchs) erlassen. EWR-Raum mit 17 Mitarbeitern und 20 Dienstleister aus Das APA musste dabei über einen Antrag auf Gewäh- der Schweiz mit 60 Mitarbeitern. rung von Verfahrenshilfe entscheiden, dieser wurde ab- gewiesen. Zusammenarbeit mit der Landespolizei Das APA arbeitet eng mit der Landespolizei zusammen Ordnungsbussen, Verwaltungsstrafbote und Exekuti- und führt mit dem Kommissariat Sonderdelikte zusam- onsverfahren men Kontrollen durch. Diese Unterstützung ermöglicht Die Abteilung Recht verhängte 528 Ordnungsbussen we- Kontrollen von grösserem Ausmass. So wurden unter an- gen Missachtung der Meldevorschriften für Grenzgänger derem sieben Milieu-, Fasnachts- und Restaurantkontrol- oder infolge von Unterlassungen anderer Meldepflichten len durchgeführt. (z.B. Adressänderungen) nach den Vorschriften des Aus- ländergesetzes bzw. Personenfreizügigkeitsgesetzes. Es Grenzüberschreitende und internationale wurden 58 Exekutionsverfahren wegen fälliger und un- Zusammenarbeit Personenverkehr / Migra- bezahlter Gebührenrechnungen durchgeführt. tion

Vollzug Im Verhältnis mit der Schweiz Die Abteilung Recht ist zuständig für die Bearbeitung Seit dem Abschluss des EWR-Abkommens unterstehen von Meldungen der Landespolizei (Strafanzeigen) oder die meisten ausländischen Staatsangehörigen, darun- der Strafgerichte (Verurteilungen) von ausländischen ter auch die schweizerischen, dem EWR-Acquis über Personen, die in Liechtenstein ein Verbrechen oder Ver- die Personenfreizügigkeit. Ausdruck dafür ist das 2010 gehen begangen haben. in Kraft getretene Personenfreizügigkeitsgesetz (PFZG). 254 Meldungen betrafen Personen mit Wohnsitz im Schon 2009 trat an die Stelle des bis damals geltenden Ausland. Davon wurden Gesetzes über den Aufenthalt und die Niederlassung 10 Personen mit Wohnsitz im Ausland zur Gewährlei- (ANAG) das Ausländergesetz (AuG), welchem alle Dritt- stung der inneren Ordnung und Sicher- staatsangehörigen unterstehen, Staatsangehörige sol- heit mit einer befristeten oder unbefri- cher Staaten also, mit denen Liechtenstein keine ver- steten Einreisesperre für die Schweiz und traglichen Abmachungen fremdenrechtlicher Natur Liechtenstein belegt; kennt. Trotzdem ist die Zusammenarbeit mit den Nach- 31 Personen mit Wohnsitz im Ausland wegen Missach- barkantonen und dem Bundesamt für Migration nach wie tung der Einreisevoraussetzungen verzeigt; vor eng, nützlich und freundschaftlich. Ausdruck dafür 213 Personen in inländischen Strafverfahren den zustän- ist auch die Einbindung des Ausländer- und Passamts digen Behörden in der Schweiz aufgrund in die Vereinigung der Migrationsämter der Ostschweiz der Abkommen über die Zusammenarbeit und des Fürstentums Liechtenstein (VOF) und in die ge- mit der Schweiz gemeldet. samtschweizerische Vereinigung der Chefs der Migrati- Insgesamt wurden 26 Personen weggewiesen, die keine onsbehörden (VKM). Konkreter Ausdruck der sehr engen Einreise- und Aufenthaltsberechtigung besassen. In acht regionalen Zusammenarbeit zwischen Liechtenstein und Fällen wurden zum Vollzug der Wegweisung die gesetz- den Kantonen SG und GR ist ein Memorandum of Un- lichen Zwangsmassnahmen (Vorbereitungs- oder Aus- derstanding, welches es seit 2003 sehr gut qualifizierten schaffungshaft) verfügt. Drittstaatsangehörigen regional bedeutender Unterneh- INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

270 | men ermöglicht, in der Schweiz Aufenthalt zu erhalten tung Liechtensteins bei den Vereinten Nationen präsent. und in Liechtenstein zu arbeiten. Im Berichtsjahr betraf Das Hauptergebnis der Generaldebatte und der Runden dies rund 80 Personen. Tische war eine gemeinsame Deklaration der vertretenen Mitgliedsstaaten zur künftigen Migrations- und Entwick- Im Rahmen der EWR-Mitgliedschaft lungspolitik. Deren Umsetzung und die Weiterentwick- Wie jedes Jahr war auch im Jahr 2013 der Besuch mehre- lung der gemeinsamen politischen Bemühungen wird rer Sitzungen im Ausland erforderlich. Es handelte sich ab diesem Jahr wieder Gegenstand des Global Forum on dabei zunächst um drei Teilnahmen an Sitzungen des Migration and Development (GFMD), dem Welttreffen Visa-Ausschusses in Brüssel, welcher die Europäische von Migrationsverantwortlichen aus über 160 UNO-Mit- Kommission bei der Anwendung der Verordnung über gliedsstaaten, sein. Vertreter des APA und der Botschaft einen Visakodex der Gemeinschaft (VO Nr. 810 / 2009) in Genf beteiligten sich 2013 im Rahmen von Sitzungen unterstützt der sogenannten « Friends of the Forum » an der Vorbe- Im Weiteren wurde an jeweils einer Sitzung der reitung des Forums 2014 in Stockholm. EWR / EFTA-Arbeitsgruppe Freier Personenverkehr, Be- schäftigung und Soziale Sicherheit, des Fachausschus- Weitere Teilnahmen ses für die Freizügigkeit der Arbeitnehmer sowie des Das Ausländer- und Passamt nahm zudem in Bern Beratenden Ausschusses für die Freizügigkeit der Ar- an einer Ausbildungsveranstaltung zum Thema Men- beitnehmer, sowie an zwei Sitzungen der Experten- schenhandel sowie an den Schweizerischen Migrati- gruppe FREEMO zum Recht der Personenfreizügigkeit onsrechtstagen teil. Hinzu kamen weitere Konferenzen, teilgenommen. wie beispielsweise das Projekt EURINT in Den Haag, Das Ausländer- und Passamt nahm zudem an einer welches sich mit dem Thema Aus- und Rückschaffung Konferenz in Litauen zum Thema Arbeitnehmerfreizü- von Drittstaatsangehörigen in ihre Heimatstaaten be- gigkeit teil, welche von der holländischen Universität fasste. Zudem nahm das APA auch im Hinblick auf eine Nimwegen in Zusammenarbeit mit der Europäischen Mitgliedschaft bei EASO (European Asylum Support Of- Kommission veranstaltet wurde. fice) an zwei Sitzungen in Malta teil.

Im Rahmen der Schengen / Dublin-Mitgliedschaft Asyl Seit 1. April 2009 gibt es beim Ausländer- und Passamt die Stelle eines Schengen / Dublin-Koordinators. Dieser Liechtenstein als Teil des europäischen Asylsystems überwachte während des Beitrittsprozesses die opera- Die Abteilung Asyl ist in drei zentralen Aufgabengebie- tive Umsetzung des Schengen / Dublin-Besitzstandes in ten tätig. Erstens und in erster Linie handelt es sich da- den einzelnen Amtsstellen der Landesverwaltung. bei um die Bearbeitung der in Liechtenstein anfallenden Seit dem Beitritt ist die Koordination Schengen / Du- Asylgesuche. Dabei wird zunächst im Rahmen des Du- blin für die Pflege des Schengen-Besitzstandes, die äm- blin-Verfahrens festgestellt, ob Liechtenstein für die Be- terübergreifende Koordination bei dessen Umsetzung handlung eines Gesuchs zuständig ist oder ob der Ge- sowie bei der Abdeckung der entsprechenden Arbeits- suchsteller bereits in einem anderen Mitgliedsstaat des gruppen in Brüssel zuständig. Darüber hinaus ist die Ko- Schengen / Dublin-Raums um Asyl angesucht hat und ordination Schengen / Dublin zuständig für die Schrift- die Zuständigkeit dort liegt. Ist dies nicht der Fall, prüft führung im Schengen-Gremium, das nach dem Beitritt Liechtenstein die Asylgründe des Gesuchstellers, und die zu Schengen und Dublin die Arbeitsgruppe für die ope- Regierung entscheidet schliesslich über die Gewährung rative Umsetzung ersetzt. oder Verweigerung der Flüchtlingseigenschaft. Zweitens Für die Erarbeitung, Übernahme und Umsetzung unterstützt und betreut das APA im Rahmen der Inter- der Weiterentwicklungen des Schengen / Dublin-Besitz- nationalen Flüchtlings- und Migrationshilfe eine ganze stands wurde in Zusammenarbeit mit der liechtenstei- Reihe von Migrations- und Entwicklungsprojekten in nischen Mission in Brüssel ein Leitfaden geschaffen. Für Ost- und Südosteuropa und pflegt bzw. vertieft dabei die die bei der Übernahme von Weiterentwicklungen gege- Partnerschaft zu den begünstigten Staaten. Drittens wer- benenfalls notwendige parlamentarische Konsultation den stets die Neuerungen in der europäischen Asylge- nimmt die Koordination Schengen / Dublin seit dem 31. setzgebung im Auge behalten, auf ihren Umsetzungsbe- Januar 2012 an den Sitzungen der EWR-Landtagskom- darf hin geprüft und allenfalls nach Vorarbeit des APA mission teil. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 13 Wei- ins liechtensteinische Recht übernommen. terentwicklungen übernommen und umgesetzt. Die Situation im Inland Im Rahmen der Mitgliedschaft bei der UNO Verglichen mit den beiden Vorjahren, als 75 (Jahr 2011) Am 3. und 4. Oktober fand am UNO-Hauptsitz in New bzw. 74 (Jahr 2012) Asylgesuche verzeichnet worden York der High Level Dialog on Migration and Develop- sind, ist die Anzahl der Gesuche im vergangenen Jahr um ment statt, der zweite nach 2006. Liechtenstein war an rund 26 % auf 93 gestiegen. Die meisten Anträge wur- diesem Treffen durch Mitarbeiter der Ständigen Vertre- den dabei in den drei Monaten von Mai bis Juli gestellt, INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

nämlich insgesamt deren 42; am wenigsten waren es im chen, entzogen hat. Auf dem Dublin-Weg aus einem ande- | 271 März und im November mit jeweils einem Gesuch. Über- ren Staat übernehmen musste Liechtenstein niemanden. raschend war dabei die Tatsache, dass mit 42 Personen Bei einem Anstieg der Antragszahlen um 19 Per- fast 40 % der Asylsuchenden Bürger eines EU-Mitglieds- sonen oder 25.7 % im Vergleich zum Vorjahr verzeich- staats waren bzw. dort ein Aufenthaltsrecht besassen. nete Liechtenstein im Jahr 2013 rund 2,5 Asylgesuche Bewährt hat sich auch im Jahr 2013 der Zugang zur pro 1'000 Einwohner. Ein Wert, der in Liechtenstein et- Eurodac-Datenbank, in welcher die Fingerabdrücke von was niedriger ist als in der Schweiz, die im vergangenen Asylsuchenden europaweit gespeichert sind – sofern die Jahr mit rund 21'500 Anträgen zwar eine Abnahme an Person nicht aus einem Mitgliedsstaat stammt. Mittels ei- Asylgesuchen von 25 % zu verzeichnen hatte, aber im- ner Abfrage lässt sich somit schnell und unkompliziert he- mer noch auf 2,65 Gesuche pro 1'000 Einwohner kam. rausfinden, welcher Schengen / Dublin-Staat für die Durch- In Österreich lag der Wert mit rund 17'450 Anträgen führung des jeweiligen Verfahrens zuständig ist. Rund bei 2,05 Gesuchen pro 1'000 Einwohner, damit deutlich 72 % der Gesuchsteller, welche in das System eingespeist niedriger als in Liechtenstein und annähernd gleich hoch worden sind, waren denn auch bereits in einem oder meh- wie im Vorjahr. Die Schweiz und Österreich sind damit reren anderen Staaten registriert. In der Folge wurden je- die einzigen Länder in den Top-Acht der europäischen weils Übernahmeersuchen an denjenigen Staat gestellt, Staaten mit den höchsten Gesuchszahlen, die 2013 ei- der für das Asylverfahren des Gesuchstellers zuständig ist. nen Rückgang verzeichnen konnten, während die sechs Diese wiederum wurden in fast 90 % der Fälle vom Part- weiteren Länder teils sehr deutliche Zuwächse zu verbu- nerstaat gutgeheissen. Ein Drittel dieser Personen konnte chen hatten (siehe Tabelle). Was hingegen die Pro-Kopf- schliesslich auch überstellt werden, während der Rest sich Zahlen betrifft, befindet sich auch Liechtenstein im euro- dem Vollzug frühzeitig, beispielsweise durch Untertau- päischen Spitzenfeld.

2013 2012 Veränderung pro 1'000 Einwohner

Schweiz* 21'472 28'631 - 25,00 % 2,65 Österreich* 17'441 17'647 - 0,12 % 2,06 Deutschland** 106'868 64'539 + 65,59 % 1,33 Frankreich** 59'992 55'255 + 8,57 % 0,93 Schweden** 53'390 43'887 + 21,65 % 5,58 Grossbritannien*** 29'395 27'410 + 7,24 % 0,46 Italien*** 26'720 17'352 + 54,00 % 0,45 Ungarn *** 20'392 2'156 + 842,91 % 2,06 Liechtenstein 93 74 + 25,68 % 2,51

* Zahlen gemäss Asylstatistik des Schweizer Bundesamts für Migration sowie des österreichischen Bundesministerums für Inneres per Ende November hochgerechnet

** Zahlen gemäss UNHCR-Statistik per Ende November hochgerechnet *** Zahlen gemäss UNHCR-Statistik per Ende Oktober hochgerechnet

Kosovo vor Russland und Serbien nur noch vereinzelt Rumänen in Liechtenstein um Asyl an- Spitzenreiter nach Nationen waren bei den Asylsuchen- gesucht haben, während in einem Zeitraum von wenigen den in Liechtenstein im vergangenen Jahr Rumänien mit Wochen zuvor fast 30 Gesuche von rumänischen Staats- 35 Gesuchen sowie Russland mit deren 9 und der Kosovo angehörigen gestellt worden sind. mit 6 Gesuchen. Der Rest verteilt sich auf staatenlose Ge- suchsteller sowie Angehörige von 19 weiteren Staaten – Bestand an Asylsuchenden stabil darunter die EU-Länder Kroatien, Slowenien und Deutsch- Den 93 Gesuchen stehen im gleichen Zeitraum 88 Ab- land. Bei den Gesuchstellern aus dem EU-Raum, vor allem gänge aus dem Asylverfahren gegenüber. Zwölf Ge- bei den rumänischen Asylsuchenden, hat sich im Laufe suchsteller wurden auf dem Dublin-Weg in das für das der Einvernahmen durch das APA gezeigt, dass diese oft- jeweilige Asylverfahren zuständige europäische Land mals rein wirtschaftliche Gründe für ihr Asylgesuch ha- überstellt, 23 Personen haben ihr Gesuch zurückgezogen ben und dies auch offen zugeben. Da alle EU-Mitglieds- und 35 sind untergetaucht. 18 Personen reisten kontrol- staaten gemäss Liechtensteiner Recht als sicher gelten, ist liert, also mit gültigen Reisepapieren, aus Liechtenstein das APA bei Bürgern dieser Länder dazu übergegangen, aus. Des Weiteren wurde einer Person aus Tibet Asyl verkürzte Verfahren durchzuführen, sofern klar feststand, gewährt – der diesbezügliche Entscheid der Regierung dass keine individuelle Verfolgung vorlag. Dieses Vorge- wurde jedoch erst nach dem Jahreswechsel rechtskräftig hen stellte sich als erfolgreich heraus, sodass ab Ende Juli und scheint daher in der Statistik nicht auf. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

272 | Insgesamt befanden sich Ende Dezember 16 Asylsu- Zwei Rückübernahmeabkommen unterzeichnet chende, gleich viele wie zum Ende des Vorjahres, und In den Jahren 2011 und 2012 konnte der damalige Innen- 23 vorläufig Aufgenommene (Bewilligung F) in Liechten- minister Hugo Quaderer mit Bosnien-Herzegowina sowie stein. Bei den vorläufig Aufgenommenen entspricht dies der Republik Kosovo jeweils ein Memorandum of Under- einem Plus von 7 Personen – darunter zwei Neugebo- standing (MoU) zur Schaffung einer Migrationspartner- rene einer vorläufig aufgenommenen Mutter. Die grösste schaft mit Liechtenstein unterzeichnen. Diese Absichts- Gruppe mit Bewilligung F stellen mit 17 Personen ehe- erklärungen decken ein weites Feld an Bereichen ab, von malige Asylsuchende ostafrikanischer Herkunft, die im der zirkulären Migration zu Ausbildungszwecken über Herbst 2009 zusammen mit 230 anderen in Liechtenstein Rückkehrförderung bis hin zu Rückübernahmen, und ein Gesuch gestellt hatten. Diese Personen erfüllen – wie sind die Grundlage für eine fruchtbare Zusammenarbeit. alle anderen vorläufig Aufgenommenen – zwar die für Deutlich sichtbare Früchte trugen diese Migrations- eine Asylgewährung notwendige Flüchtlingseigenschaft partnerschaften im vergangenen Jahr vor allem in der nicht, können aber aufgrund verschiedenster Umstände Unterzeichnung von Rückübernahmeabkommen mit je- nicht in ihr Heimatland zurückgeschickt werden. dem der beiden Partnerstaaten. Der kosovarische Innen- minister Bajram Rexhepi sowie der bosnisch-herzegowi- Internationale Flüchtlings- und Migrationshilfe nische Sicherheitsminister Fahrudin Radončić weilten Die Internationale Flüchtlings- und Migrationshilfe im Sommer 2013 jeweils für zwei Tage in Vaduz, um (IFMH) ist Teil der Internationalen Humanitären Zusam- die Abkommen zusammen mit Innenminister Thomas menarbeit und Entwicklung (IHZE) Liechtensteins und Zwiefelhofer zu besiegeln. Vorausgegangen waren in aus der ehemaligen «Wiederaufbauhilfe» hervorgegan- beiden Fällen intensive, jedoch freundschaftliche Ver- gen. Die Gelder der IFMH sollen zur Bewältigung der handlungen des Ausländer- und Passamts mit den zu- globalen Migrationsproblematik sowie zum Schutz und ständigen Behörden der Partnerländer. Die Abkommen der Unterstützung von Flüchtlingen, Binnenvertriebenen regeln in allen Details die Übernahme von Bürgern des und Rückkehrern beitragen. Insgesamt wurden im Be- jeweils anderen Staats, welche sich illegal in einem der richtsjahr CHF 2'690'000 für die IFMH eingesetzt und beiden Partnerländer aufhalten. Gleiches gilt für Dritt- damit das Budget zu 99.8 % ausgeschöpft – wobei zu er- staatsangehörige, für welche einer der beiden Vertrags- wähnen ist, dass CHF 200'000 als Jahresbeitrag an den staaten zuständig ist. Damit werden die Verfahren erheb- Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen lich erleichtert und beschleunigt, was im Einzelfall auch (UNHCR) gingen und CHF 395'000 auf Projekte entfie- eine deutliche Kostenersparnis mit sich bringen kann. len, welche vom Amt für Auswärtige Angelegenheiten betreut werden. Neue Regelungen in Kraft Eine weitere Aufgabe der Abteilung Asyl bestand im ver- Schwerpunkt auf dem westlichen Balkan gangenen Jahr darin, die nationale Implementierung der Das Ausländer- und Passamt ist relativ ungebunden in Dublin-III-Verordnung vorzubereiten, die am 1. Januar den von ihm unterstützten Projekten. Entsprechend breit 2014 in Kraft getreten ist. Gesetzgeberische Anpassungen ist die Palette an Projektzielen, Projektpartnern und Ein- waren nicht vonnöten, wie sich nach einer genauen Prü- satzorten der IFMH-Gelder aus Liechtenstein. Lokale fung der Dublin-Verordnung herausstellte, da bereits bei Schwerpunkte bildeten auch im vergangenen Jahr vor der Ausarbeitung des neuen Asylgesetzes, welches am allem Bosnien-Herzegowina und Kosovo, wo zehn Pro- 1. Juni 2012 in Kraft getreten ist, auf die neuen Rege- jekte in Zusammenarbeit mit Caritas Schweiz bzw. dem lungen hingearbeitet worden ist. Allerdings galt es bei- Christlichen Friedensdienst gefördert worden sind. Über- spielsweise, eine Reihe von Formularen zu übernehmen dies wurde ein Migrationsprojekt der Caritas Vorarlberg und auf Liechtenstein anzupassen, welche die Informati- in Armenien bereits im vierten Jahr unterstützt. Weitere onen von Asylsuchenden über das Verfahren sowie ihre Gelder erhielten Projekte in Mazedonien und der Repu- Rechte und Pflichten gesamteuropäisch vereinheitlichen blik Moldau in Zusammenarbeit mit der Stiftung Kinder- und verbessern sollen, sowie weitere Anpassungen an dorf Pestalozzi bzw. der Caritas Schweiz. der täglichen Praxis im Asylbereich vorzunehmen.

Evaluation der Projekte Das APA legt im Rahmen der IFMH grossen Wert darauf, die von ihm unterstützten Projekt auch zu begleiten und den Einsatz der Gelder durch Besuche vor Ort zu evalu- Landespolizei ieren sowie sicherzustellen, dass Liechtenstein als Geld- geber auch in der Öffentlichkeit präsent ist. Im vergan- genen Jahr fand zu diesem Zweck eine Projektreise nach Amtsleiter: Polizeichef lic. phil. Jules S. Hoch Bosnien-Herzegowina statt. Diese diente auch dazu, die Beziehungen zu den Projektpartnern zu vertiefen und Für die Landespolizei stand das Jahr 2013 ganz im Zeichen Kontakte auf politischer Ebene zu knüpfen. des Wechsels von Alt-Polizeichef Adrian Hasler auf anfangs INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

April ins Amt des Regierungschefs und der damit verbun- Notrufe in der Einsatzzentrale | 273 denen Nachfolgeregelung. Anfangs Juli wurde Kripochef Die Landespolizei leistet in verschiedenen Bereichen Jules Hoch zum neuen Polizeichef ernannt und Andreas einen durchgehenden 24-Stunden-Betrieb. Diese hohe Schädler per 1. November zu dessen Nachfolger als Chef Verfügbarkeit bindet auch entsprechende Personalres- der Kriminalpolizei. Neben diesen Neubesetzungen in der sourcen. Die Landesnotruf- und Einsatzzentrale (LNEZ) Polizeiführung brachte das Jahr noch eine Reihe weiterer ist rund um die Uhr durch zwei Mitarbeitende besetzt. personeller Veränderungen. Erfreulicherweise konnten im 2013 gingen in der LNEZ über die Notrufnummern Oktober drei neue Polizeiaspiranten in die Polizeischule ge- 112 (internationaler Notruf), 117 (Polizeinotruf) und schickt werden. Die personellen Herausforderungen für die 118 (Feuerwehrnotruf) insgesamt 7'267 Meldungen ein Landespolizei, wie sie im Personalbericht 2012 dargelegt (2012: 8'802). Es ist somit auch im Berichtsjahr ein er- worden sind (Überalterung, langwieriger Rekrutierungs- neuter Rückgang (seit 2010) der eingehenden Notruf- prozess), bedürfen gerade in finanziell schwierigen Zeiten meldungen zu verzeichnen. Der grösste Teil der Anrufer der speziellen Aufmerksamkeit, damit die Landespolizei ih- wählte dabei die Nummer des internationalen Notrufes ren gesetzlichen Auftrag zur Wahrung der öffentlichen Si- 112. Aus den über 7'000 Anrufen wurden im Berichts- cherheit weiterhin in der gewohnten Qualität erfüllen kann. jahr durch die Mitarbeiter der LNEZ insgesamt 4'654 Aus polizeilicher Sicht war das Jahr 2013 geprägt durch Einsätze disponiert, was einen leichten Anstieg zum Vor- das Tagesgeschäft. Es gab keine aussergewöhnlichen Er- jahr (4'620) bedeutet. Im Durchschnitt sind dies knapp eignisse, welche die Landespolizei über längere Zeit in 13 disponierte Einsätze pro Tag. Atem gehalten haben. Mit Ausnahme vielleicht einer Reihe von Einbruchsdiebstählen gegen Ende des Berichtsjahres. Tätigkeiten und Dienstleistungen Erfreulich ist aber, dass für eine ganze Reihe dieser Ein- brüche bereits Tatverdächtige identifiziert werden konnten. 2013 2012 Ebenso erfreulich ist, dass die Ursache des Grossbrands im Triesner Oberdorf rasch geklärt und die verantwortliche Durch die Einsatzzentrale disponierte Einsätze 4'654 4'620 Person ermittelt werden konnte. Die am 1. Oktober 2012 in Kraft getretene neue Straf- prozessordnung hat die Anforderungen an die Polizei Personalbestand merklich erhöht. In Vertiefungsseminaren wurden deshalb Bei der Landespolizei waren per Ende des Berichtsjahres die Mitarbeitenden der Landespolizei erneut in zentralen 125.8 Stellen (inkl. Aspiranten) besetzt. Davon entfielen rechtlichen Fragestellungen geschult. Ebenso wurden in- 83.7 Stellen auf Polizisten mit hoheitlichen Funktionen, terne Instruktionen zur Umsetzung der anfangs Jahr ein- 36.1 Stellen auf Verwaltungsangestellte und 6.0 Stellen geführten Barmittelkontrolle an der Grenze zu Österreich auf Vollzugsbeamte im Landesgefängnis. Ferner wurde durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine Massnahme, die Landespolizei durch 36 Bereitschaftspolizisten unter- die im Rahmen der internationalen Bekämpfung von Geld- stützt, wobei infolge Krankheit und Mutterschaft ledig- wäscherei und Terrorismusfinanzierung im Polizeigesetz lich 29 voll einsatzfähig waren. verankert und zusammen mit dem Grenzwachtkorps in Liechtenstein umgesetzt wird. Aus- und Weiterbildung Nach der arbeitsintensiven und schliesslich erfolg- Im Herbst 2013 konnten drei Aspiranten an die Polizei- reichen Migration von SIS I auf das modernere Schen- schule entsandt werden, welche nun während eines Jah- gener-Informationssystem SIS II am 9. April 2013 wurde res in Theorie und Praxis ausgebildet und schliesslich im das Schengen-Projekt formell abgeschlossen und in die Herbst 2014 ihren Dienst bei der Landespolizei antreten Betriebsphase überführt. Der operative Betrieb des Schen- werden. genbüros SIRENE LIE zeichnet sich durch effiziente und auf Die interne wie externe Aus- und Weiterbildung ge- bewährte Applikationen abgestützte Prozesse aus. niesst in der Landespolizei einen hohen Stellenwert. Poli- Ein weiterer wichtiger Meilenstein in der internationa- zistinnen und Polizisten absolvierten im Berichtsjahr ver- len Polizeikooperation konnte mit der Aufnahme des ope- schiedene berufsbezogene Aus- und Weiterbildungen in rativen Informationsaustausches mit EUROPOL gesetzt den Bereichen Führung, sicherheitspolizeiliches Verhal- werden. Dies wurde möglich, nachdem der Landtag im ten und Recht. Die Schwerpunkte lagen im Berichtsjahr Oktober der Vereinbarung mit dem europäischen Polizei- wiederum bei polizeitaktischen Weiterbildungen, bei der amt zugestimmt hatte. Ebenfalls im Oktober stimmte der Vertiefung des rechtlichen Anwendungswissens im Be- Landtag der Revision des trilateralen Polizeikooperations- reich Straf- und Polizeirecht sowie Strafprozessrecht. vertrages mit der Schweiz und Österreich zu. Dieser Ver- trag wird in Bezug auf die Qualität und den Umfang der Öffentliche Sicherheit grenzüberschreitenden Polizeikooperation in Europa ei- Im Berichtsjahr leistete die Landespolizei im Inland 44 nen neuen Massstab setzen. Nachdem die Ratifikationen Ordnungs- und Sicherheitsdiensteinsätze bei verschie- in Österreich und der Schweiz noch ausstehen, dürfte der denen Grossanlässen wie dem Staatsfeiertag (2012: 60). Vertrag voraussichtlich anfangs 2015 in Kraft treten. Dieser Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass es im INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

274 | Berichtsjahr keine aussergewöhnlichen Grossanlässe und theoretischer Form in Kindergartenklassen, Primar- mit sicherheitspolizeilichen Herausforderungen gab. schulen, der Heilpädagogischen Tagesstätte sowie in der Auch bei inländischen Fussballspielen mussten weniger Waldorfschule. Zur praktischen Verkehrserziehung ge- Einsatzkräfte wie im Vorjahr eingesetzt werden, dies, da hört auch die Verkehrsschulungsanlage in Schellenberg, weniger Risikospiele im Inland stattfanden. Die Anzahl in welcher die Schüler in einem Schonraum das korrekte der durch die Landespolizei geleisteten Ordnungsdienst- Verhalten im Strassenverkehr üben können. einsätze im Ausland belief sich im Berichtsjahr auf drei. Neben diesen Unterrichtseinheiten stellte der Be- Zudem war die Landespolizei auch im Berichtsjahr mit reich Schulwegsicherung und Schulwegüberwachung Mitarbeitenden rund eine Woche am World Economic einen weiteren Schwerpunkt dar. Die Landespolizei war Forum in Davos im Einsatz. an stark frequentierten Kreuzungen, Kreiseln und Licht- signalanlagen präsent und hat auf die jüngsten Verkehrs- Sicherheitspolizeiliche Tätigkeiten und Dienstleis- teilnehmer geachtet. Insgesamt wurden im Bereich der tungen (Auszug) Schulwegsicherung und Schulwegüberwachung 572 Einsätze geleistet. 2013 2012 In Zusammenarbeit mit der Kommission für Unfall- verhütung erarbeitete die Landespolizei im Berichts- Ordnungsdiensteinsätze im Inland 3 7 jahr mehrere Präventionskampagnen. Dabei wurden Ordnungsdiensteinsätze im Ausland 3 1 der Bevölkerung durch eigene Kampagnen die Themen- Einsatzkräfte Fussballspiele Inland 43 60 bereiche Schulanfang, Sichtbarkeit sowie Alkohol am Einsätze Sicherheitsdienst 41 53 Steuer nähergebracht. Weiters wurden Kampagnen aus Einsätze der Interventionseinheit 4 5 der Schweiz zu den Themen Velohelm, Aufmerksamkeit, Einsätze Personenschutz 9 15 Motorrad sowie Kopfstütze übernommen und die Bevöl- kerung auf die jeweiligen Gefahren hin sensibilisiert. Die Interventionseinheit, eine im Milizsystem geführte Im Berichtsjahr lag das Hauptaugenmerk der mobilen Sondereinheit für Einsätze mit hohem Gefährdungs- Geschwindigkeitskontrollen auf der Überwachung der potential, leistete im Berichtsjahr vier Spezialeinsätze. Schulwege, um insbesondere den Schutz der schwächs- Im Bereich Personenschutz wurden neun Einsätze ver- ten Verkehrsteilnehmer sicherzustellen. Die Anzahl zeichnet, hierzu gehören auch die Einsätze bei internati- der mobilen Geschwindigkeitskontrollen (dies umfasst onalen Konferenzen oder bei Staatsbesuchen. auch den Einsatz der semistationären Verkehrsüberwa- Die Einsätze im Bereich der Häuslichen Gewalt ha- chungsanlagen) lag bei 82, die Anzahl der allgemeinen ben im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr zugenom- Verkehrskontrollen belief sich auf 303. Insgesamt muss- men. In 14 Fällen konnte die Landespolizei den Streit ten 32'908 Ordnungsbussen an fehlbare Fahrzeuglenker schlichten und die Betroffenen an professionelle Hilfs- ausgestellt werden, dies sind 20 % mehr wie im Vorjahr, organisationen vermitteln. Weiters mussten insgesamt wobei der Anstieg eindeutig auf mehr Geschwindigkeits- eine polizeiliche Wegweisung sowie zwei polizeiliche übertretungen zurückgeführt werden kann. Betretungsverbote ausgesprochen werden. In den mei- sten Fällen waren Männer die Täter, Jugendliche waren Verkehrspolizeiliche Tätigkeiten und Dienstleis- nie als Störer beteiligt. tungen (Auszug)

Entwicklung der Häuslichen Gewalt 2013 2012

Rechtshilfeersuchen von ausl. Amtsstellen (im Sinne SVG) 397 424 Verkehrskontrollen allgemein (ohne Geschwindigkeit) 303 340 Geschwindigkeitskontrollen mobil 82 107 Rotlichtübertretungen 598 845 Alkohol- / Drogenuntersuchungen 163 162

Im Berichtsjahr musste bei den Verkehrsunfällen ein An- stieg von 16 % auf 468 verzeichnet werden. Der Anstieg Verkehrssicherheit in den vergangenen beiden Jahren ist zum Teil auf eine Im Bereich der Verkehrssicherheit wurde auch im Be- neue Zählart in der Statistik zurückzuführen. Bis 2011 richtsjahr der Schwerpunkt auf die Präventionsarbeit ge- wurden auch Polizeiinterventionen ohne Verkehrsun- legt. Die Verkehrsinstruktoren der Landespolizei erteilten fall-Tatbestandsaufnahme durchgeführt, welche von den 197 Doppellektionen Verkehrsunterricht in praktischer Unfallbeteiligten mit einem Europäischen Unfallproto- INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

koll dokumentiert und von der Landespolizei nicht an die Straftatbeständen in der Statistik aufscheinen kann (z. B. | 275 Staatsanwaltschaft berichtet wurden. Seit 2012 werden Wirtschaftsdelikt mit drei Straftatbeständen: Untreue, alle Verkehrsunfälle (auch sogenannte Bagatellunfälle), Betrug, Geldwäsche). zu denen die Landespolizei ausrückt, mittels Bericht der Bei den Wirtschaftsdelikten ist im Berichtsjahr ein Staatsanwaltschaft zur Kenntnis gebracht und in die Ver- Anstieg von 180 auf 237 Tatbestände zu verzeichnen, kehrsunfallstatistik aufgenommen. womit das Niveau von 2011 erreicht wurde. Diese Zu- Obwohl die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle zugenom- nahme ist auf eine grössere Anzahl der Tatbestände im men hat, ist die Anzahl der Unfälle mit verletzten Per- Bereich Betrug / Untreue sowie Geldwäsche / organisierte sonen nur leicht um drei auf 91 angestiegen. Auch bei Kriminalität zurückzuführen. der Anzahl verletzter Personen ist lediglich ein leichter Die Vermögens- und Eigentumsdelikte bewegten sich Anstieg von 108 (2012) auf 111 (2013) zu verzeichnen. mit 542 Tatbeständen im Berichtsjahr auf einem leicht Im Berichtsjahr mussten bedauerlicherweise zwei Ver- tieferen Niveau als im Vorjahr (2012: 565). Insbesondere kehrsunfälle mit tödlichem Ausgang registriert werden. rückläufig waren 2013 die Sachbeschädigungen mit 131 Tatbeständen gegenüber 165 im Vorjahr sowie die Ein- Verkehrsunfallstatistik bruchdiebstähle mit 125 gegenüber 140 im Jahr 2012. Die verzeichneten Straftaten im Bereich der Ge- 2013 2012 waltdelikte haben gegenüber dem Vorjahr um 33 Tat- bestände zugenommen, was insbesondere auf einen Verkehrsunfälle total starken Anstieg von knapp 50 % bei den Körperverlet- (inkl. Nichtgenügen der Meldepflicht) 468 403 zungen zurückzuführen ist. Ebenfalls ein Wachstum davon Verkehrsunfälle mit Sachschäden wurde im Bereich der Sexualdelikte festgestellt, welche (inkl. Bagatellunfälle und Parkschäden) 375 314 auf 40 Tatbestände angestiegen sind (2012: 33). Nicht davon Nichtgenügen der Meldepflicht 143 137 zuletzt ist diese Zunahme auf den starken Anstieg der davon Täter ermittelt 50 % 42 % Pornographietatbestände zurückzuführen, welche sich von drei auf 16 erhöht haben. Dies erklärt sich vor allem davon Verkehrsunfälle mit Verletzten 91 88 mit der Einführung eines eigenen Internetmonitorings dabei verletzte Personen 111 108 bei der Landespolizei, das die Identifizierung von Kon- sumenten bzw. Anbietern von verbotener Pornographie davon Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang 2 1 erleichtert. dabei Verkehrstote 2 1 Die Anzahl der aussergewöhnlichen Todesfälle hat im Vergleich zum Vorjahr nur eine leichte Veränderung er- davon Unfallort innerorts 393 350 fahren, so wurden im Berichtsjahr 18 Fälle verzeichnet (2012: 16), wovon 4 Suizide waren. Die Aufklärungsrate fiel im Berichtsjahr mit 68 % um Entwicklung der Verkehrsunfälle 11 % höher aus wie im Jahr davor. Die Landespolizei weist im internationalen Vergleich eine ausgesprochen hohe Aufklärungsquote aus.

Entwicklung der Kriminalität

Kriminalitätsentwicklung

Straftaten nach dem Strafgesetzbuch Die Landespolizei erfasste im Berichtsjahr 1'210 Straf- taten nach dem Strafgesetzbuch, was eine leichte Zu- Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz nahme gegenüber dem Vorjahr mit 1'142 bedeutet. Es Im Berichtsjahr wurden insgesamt 432 Straftatbestände ist wichtig darauf hinzuweisen, dass es sich bei der Kri- nach dem Betäubungsmittelgesetz (BMG) begangen und minalstatistik um eine Straftaten- und keine Fallstati- 148 Tatverdächtige verzeigt. Dies sind 68 % mehr Betäu- stik handelt. Das bedeutet, dass ein Fall mit mehreren bungsmitteldelikte bei 37 % mehr Tatverdächtigen wie INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

276 | im Vorjahr. Am meisten Verzeigungen wurden mit 358 Vergleich der Werte dieser interpretierten Kriminalstati- wegen Eigenkonsum verzeichnet, 67 Verzeigungen gab stik mit den Zahlen früherer, rein tatbestandsbezogenen es wegen Produktion / Anbau / Kauf oder Verkauf von Dro- Kriminalstatistiken nur begrenzt möglich. Auch muss ein gen. In sieben Fällen konnte ein Schmuggel von Betäu- Kriminalitätsfeld (z. B. Migrationsdelikte) nicht sämtliche bungsmitteln nachgewiesen werden. Drogentote waren spezialgesetzlichen Tatbestände beinhalten (z. B. AuG: glücklicherweise keine zu verzeichnen. Nichtbefolgen der Ausreisefrist).

Straftaten nach dem Ausländergesetz (AUG) Im Berichtsjahr hat sich die Anzahl der Migrationsde- likte auf 37 reduziert. Die wesentlichen Verzeigungen erfolgten wegen Verstössen gegen die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen mit 30, wegen Beihilfe (Schleppertätigkeit) bzw. Schwarzarbeit wurden jeweils 3 Straftatbestände verzeichnet. Insgesamt mussten 22 Personen ausgeschafft werden.

Nebenstrafrecht Der Landespolizei obliegt die Verfolgung zahlreicher Straftaten gemäss dem Verwaltungsrecht respektive dem Nebenstrafrecht. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 191 solcher Tatbestände verzeichnet, was ein leichter Rück- gang zum Vorjahr (2012: 210) darstellt. Die Schwer- punkte bildeten im Berichtsjahr Widerhandlungen gegen das Waffengesetz sowie die Verordnung betreffend die Sammlung milder Gaben, was nach wie vor auf eine hohe Bettelei- und Hausieraktivität osteuropäischer Gruppie- rungen zurückzuführen ist. Beim Waffengesetz wurden 65 Tatbestände gesetzt, was eine starke Abnahme im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Ein erneuter Rückgang ist bei den Verstössen im Bereich des Jugendgesetzes festzustellen – diese sanken im Berichtsjahr von 15 auf 13 Tatbestände.

Kriminalpolizeiliche Tätigkeiten (Auszug)

2013 2012

Hausdurchsuchungen 98 58 Telefon- / Internetüberwachungen 1 2 Observationen (Fälle) 7 19 Ausschaffungen / Abschiebungen (Anzahl Personen) 22 18 Erkennungsdienstliche Behandlungen von Personen 143 113 Datensicherungen 115 114

Kriminalstatistik 2013 Um die Beurteilung der Kriminalitätsentwicklung in Liechtenstein zu erleichtern, wird seit dem Jahr 2007 eine interpretierte Kriminalstatistik publiziert, in der mehrere Tatbestände zu Deliktsgruppen und diese zu Kriminalitätsfeldern zusammengefasst werden. Dabei können einzelne Tatbestände auch mehreren Kriminali- tätsfeldern zugeordnet werden (z. B. Vergewaltigung zu den Kriminalitätsfeldern « Gewaltdelikte » und « Sexualde- likte »). Da es sich um eine verdichtete Auswahl von kri- minalitätsfeldspezifischen Tatbeständen handelt, ist ein INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Kriminalstatistik 2013 | 277

Straftatbestände 2013 2012 Veränderung geklärte ermittelte 2013/12 TB 2013 Tatverdächtige Anzahl Anzahl Anzahl % Anzahl % Total unter Ausländer 18 Jahren

1. Wirtschaftsdelikte 237 180 57 32 150 63 178 3 157

Betrug / Untreue 167 139 28 20 90 54 94 3 75 Konkursdelikte 10 8 2 25 10 100 11 0 11 Geldwäsche / OK 58 31 27 87 48 83 85 0 82 Abschöfpung / Verfall / Einziehung 1 2 -1 -50 1 100 1 0 1 Terrorismusfinanzierung 0 0 0 0 0 na 0 0 0 Korruption / Insidergeschäfte 1 0 1 na 1 100 2 0 2

2. Vermögen u. Einkommensdelilkte 542 565 -23 -4 186 34 186 27 128

Diebstähle 233 213 20 9 71 30 78 10 60 davon Motorfahrzeug-Diebstähle 5 6 -1 -17 4 80 6 0 5 davon Fahrrad-Diebstähle 46 51 -5 -10 1 2 1 0 0 Veruntreuung / Unterschlagung / Sachentziehung 45 46 -1 -2 22 49 27 0 20 Einbruchdiebstahl 125 140 -15 -11 33 26 41 9 31 Hehlerei 8 1 7 700 8 100 9 1 8 Sachbeschädigung 131 165 -34 -21 52 40 72 19 39

3. Gewaltdelikte 210 177 33 19 193 92 189 12 114

Tötungsdelikte 0 0 0 0 0 na 0 0 0 Körperverletzung / Raufhandel 103 69 34 49 92 89 132 9 77 Erpressung / Entführung 4 4 0 0 3 75 3 0 3 Raub 1 5 -4 -80 1 100 2 0 2 Drohung 49 48 1 2 47 96 52 3 31 Nötigung 43 31 12 39 41 95 39 1 21 Sexuelle Gewalt 6 12 -6 -50 5 83 4 0 4 Gewalt gegen Beamte 4 8 -4 -50 4 100 4 0 2

4. Sexualdelikte 40 33 7 21 36 90 29 3 18

Vergewaltigung / sex. Nötigung 3 6 -3 -50 2 67 2 0 2 Sex. Missbrauch Unmündiger 6 12 -6 -50 6 100 8 0 7 Sex. Belästigung / Exhibitionismus 11 11 0 0 8 73 8 2 4 Zuhälterei 4 1 3 300 4 100 6 0 5 Pornographie 16 3 13 433 16 100 10 1 5

5. Migrationsdelikte 37 53 -16 -30 35 95 34 0 33

Einreise und Aufenthalt 30 41 -11 -27 29 97 28 0 27 Beihilfe 3 6 -3 -50 3 100 3 0 3 Ausweisverwendung 1 0 1 na 1 100 1 0 1 Arbeit 3 6 -3 -50 2 67 4 0 4

INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

278 | 6. Politisch religiös motivierte Delikte 3 1 2 200 1 33 1 0 0

Rassendiskriminierung 1 1 0 0 1 100 1 0 0 Terrorismus 0 0 0 0 0 na 0 0 0 Verbotener Nachrichtendienst 0 0 0 0 0 na 0 0 0 Ordnungsdelikte 2 0 2 na 0 0 0 0 0

7. Gemeingefährliche Delikte 7 2 5 250 6 86 10 3 2

Branddelikte 6 1 5 500 5 83 7 3 2 Sprengstoffdelikte 0 0 0 0 0 na 0 0 0 Strahlendelikte 0 0 0 0 0 na 0 0 0 Umweltdelikte 1 1 0 0 1 100 3 0 0

8. Urkundendelikte 14 35 -21 -60 12 86 12 1 10

Fälschung von Dokumenten 14 29 -15 -52 12 86 12 1 10 Geld und Wertpapierfälschung 0 6 -6 na 0 na 0 0 0

9. Verwaltung 191 210 -19 -9 171 90 180 13 145

Waffen / Sprengstoff 65 99 -34 -34 65 100 68 5 56 Jugendgesetz 13 15 -2 -13 13 100 14 1 8 Bau / Gewerbe / Handel / Tourismus 54 54 0 0 52 96 51 7 48 Banken / Treuhänder / Sorgfaltspflicht 6 5 1 20 4 67 9 0 9 Schutz Geheimbereich / Arbeit / geist. Eigentum 9 3 6 200 3 33 5 0 4 Tierschutz / Jagd / Fischerei / Hundehaltung 10 10 0 0 6 60 5 0 2 Gesundheit / Umwelt / Abfall 16 10 6 60 14 88 14 0 8 Polizeistunde / Ruhe / Ordnung 3 3 na 1 33 1 0 1 Übriges Verwaltungsrecht 15 14 1 7 13 87 16 0 12

10. Drogendelikte 432 257 175 68 429 99 148 31 67

Eigenkonsum 358 207 151 73 357 100 142 30 63 Produktion / Anbau / Kauf / Verkauf 67 43 24 56 65 97 44 16 14 Schmuggel 7 7 0 0 7 100 11 4 5

11. Kripo-Ereignisse ohne Tatbestand 90 44 46 105

Vermisstfälle 23 19 4 21 Brände 15 9 6 67 Aussergewöhnliche Todesfälle 18 16 2 13 Suizide 4 4 0 0 Drogentote 0 0 0 0 Tod Krankheit / Unfälle ohne Verkehr 14 12 2 17 INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Internationale Zusammenarbeit (2012: 43'372). Im Rahmen von Schengen wurden durch | 279 Die Internationale Polizeikooperation ist die zentrale Liechtenstein an ausländische Polizeistellen 716 Anfra- Kontakt- und Übermittlungsstelle in internationalen An- gen gestellt (2012: 1'104), während das SIRENE-Büro gelegenheiten der Landespolizei, welche sämtliche po- Vaduz 30'286 Auskunftsersuchen (2012: 46'619) erhal- lizeilichen Anfragen vom Ausland an Liechtenstein und ten hat. Dieser Rückgang erklärt sich einerseits aus dem umgekehrt bearbeitet. Darunter fallen die Bereiche Inter- Umstand des Schengenbeitrittes Ende 2011, welcher die pol, das SIRENE-Büro im Rahmen des Schengen-Informa- Abarbeitung der Anfragen der Schengenstaaten aus den tionsaustausches sowie ab Ende des Berichtsjahres neu Jahren vor dem Beitritt Liechtensteins im 2012 zur Folge auch Europol. Mit einem Single Point of Contact (SPOC) hatte. Andererseits ist er auf den Systemwechsel vom SIS hat die Landespolizei in der Polizeizusammenarbeit eine I auf SIS II im April 2013 zurückzuführen, mit welchem effiziente und schlanke Lösung, um mit der Vielzahl der die Anfrageformulare verbessert wurden. jährlichen Anfragen umgehen zu können. Im Jahr 2013 Zu einem Anstieg kam es bei Anfragen aus der erwähnenswert war die erfolgreiche Einführung des Schweiz. So stiegen die allgemein geprüften kriminalpo- Schengener Informationssystems der 2. Generation (SIS lizeilichen Erkenntnisanfragen aus der Schweiz im Be- II), was eine Anpassung der Informatiksysteme und eine richtsjahr auf 4'875 (2012: 4'088) an. Instruktion der Polizisten notwendig machte. Der Abgleich von Schengendaten durch Liechten- Im Berichtsjahr stellte Interpol Vaduz 829 (2012: 586) stein hat zu vielen Fahndungserfolgen geführt, welche Anfragen an ausländische Polizeistellen, während aus- 2013 um 59 % gestiegen sind. So wurden im Berichts- ländische Behörden im Rahmen von Interpol 46'141 An- jahr 367 Fahndungstreffer verbucht, 208 davon im In- fragen weltweit und somit auch an Liechtenstein stellten und 159 im Ausland.

Tätigkeiten und Dienstleistungen der Internationalen Polizeikooperation (Auszug)

2013 2012

Abklärungsersuchen von FL an ausländische Behörden im Rahmen von Interpol 829 586 Abklärungsersuchen ausländischer Behörden an FL im Rahmen von Interpol 46'141 43'372 Abklärungsersuchen von FL an ausländische Behörden im Rahmen von Schengen 716 1'104 Abklärungsersuchen ausländischer Behörden an FL im Rahmen von Schengen 30'286 46'619 Fahndungstreffer (SIS, Ripol, Interpol, FL-Fahndungsliste) 367 231

Dank der Mitgliedschaft bei Interpol, Schengen und neu und Betreuung werden ganzjährig in einem 24-Stunden- auch Europol ist die Landespolizei international ebenso Schichtbetrieb gewährleistet. Im Berichtsjahr standen für gut vernetzt wie regional durch die Mitgliedschaft bei der diese Aufgabe sechs ständige Stellen zur Verfügung. Zu- Polizeichefvereinigung Bodensee und dem Ostschweizer sätzlich wird Vollzugspersonal auf Stundenbasis eingesetzt. Polizeikonkordat. Zudem hat der Polizeichef Einsitz in Da im Landesgefängnis stets Reserven von zwei bis drei der Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten der Plätzen für plötzliche Neuzugänge freigehalten werden Schweiz (KKPKS). Diese Einbettung in die regionale Po- müssen, ist eine Vollauslastung nicht möglich. Neuzugänge lizeikooperation ist von entscheidender Bedeutung, da sind in der Regel nicht planbar und können eine grössere sie der Landespolizei ermöglicht, von den Erfahrungen Zahl von Personen umfassen (z. B. illegale Grenzübertritte, der Partner zu profitieren und Kriminalitätsphänomene Bande), welche getrennt voneinander unterzubringen sind. in einem grenzüberschreitenden Kontext zu bekämpfen. Überschreitet die Auslastung zu bestimmten Zeiten die Re- serveschwelle, so müssen Häftlinge nach Österreich verlegt werden, um diese Notreserve freizuhalten.

Belegung im Landesgefängnis Landespolizei (Landesgefängnis) Im Landesgefängnis befinden sich 18 Hafträume mit ins- gesamt 20 Betten. Auf den Männerbereich entfallen da- von 15 Hafträume mit 16 Betten. Im Berichtsjahr waren Amtsleiter: Polizeichef lic. phil. Jules S. Hoch im Landesgefängnis 68 Personen untergebracht, was ein Anstieg von 13 % im Vergleich zu den Inhaftierungen Das Landesgefängnis ist das einzige Gefängnis Liechten- des Vorjahres darstellt (2012: 60). Darunter waren drei steins und in der Auslastung erheblichen Fluktuationen aus- Männer, welche nur kurz Zeit im Landesgefängnis inhaf- gesetzt. Sämtliche Haftarten, welche in liechtensteinischen tiert waren, da sie in eine Spezialeinrichtung für Mass- Gesetzen vorgesehen sind, werden hier vollzogen. Aufsicht nahmenvollzug in Österreich überstellt werden mussten. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

280 | Die Anzahl der Hafttage dagegen hat sich gegenüber mit eher kurzen Haftstrafen inhaftiert waren und es zu 2012 um 15 % verringert, es wurden im Berichtsjahr ins- mehr bedingten Entlassungen kam. Inhaftierungsgründe gesamt 3'089 Hafttage verbüsst (2012: 3'630). Somit wa- waren auch 2013 wie in den Vorjahren vor allem Ver- ren im Jahr 2013 mehr Personen mit weniger Hafttagen stösse gegen das Strafgesetzbuch. Polizeihaft, Ausliefe- im liechtensteinischen Landesgefängnis untergebracht rungshaft und der Vollzug von Ersatzfreiheitsstrafe waren als im Vorjahr. Grund dafür war, dass junge Erwachsene weitere, jedoch eher seltene Gründe einer Inhaftierung.

Inhaftierungen im Landesgefängnis

Übersicht 2013 2012

Inhaftierungen total 68 60 davon Männer 65 57 davon Frauen 3 3 Hafttage total 3'089 3'630 davon Männer 2'819 3'624 davon Frauen 270 6 Hafttage im Bereich Ausländergesetz / Ausschaffungen etc. 88 70 Inhaftierungen nach weiteren Gesetzen / Gründe 42 43 davon Strafprozessordnung (total) 34 32 davon Polizeigesetz (Sicherheitszelle) 3 1 davon RHE / Auslieferung 1 5 davon Ersatzfreiheitsstrafe 4 5 davon sonstige 0 0

Entwicklung der Hafttage pro Jahr ländische Staatsbürgerschaft und Wohnsitz in Liech- tenstein, während drei Häftlinge mit ausländischer Staatsbürgerschaft und Wohnsitz im Ausland inhaftiert waren.

Übersicht Untersuchungshaft

2013 2012

Untersuchungshaften total 8 7 davon liechtensteinische Staatsangehörige 3 0 davon ausländische Staatsangehörige mit 2 1 Wohnsitz in Liechtenstein Betreuung davon ausländische Staatsangehörige 3 6 Im Berichtsjahr erfolgten 401 reguläre Besuche im Lan- mit Wohnsitz im Ausland desgefängnis. Des Weiteren erhielten Inhaftierte 167 Be- suche von Rechtsvertretern, 103 Besuche des Amtes für soziale Dienste (ASD) sowie dem Psychologischen und Strafvollzug im Ausland Psychiatrischen Dienst und 58 Arztbesuche. Grundsätzlich werden Personen, welche Haftstrafen von Die bauliche Situation im Landesgefängnis ist nach über zwei Jahren zu verbüssen haben oder sich im Mass- wie vor nicht ideal, was dazu führt, dass es äusserst nahmenvollzug befinden, in österreichische Anstalten schwierig bleibt, geeignete Arbeit für die Insassen zur überstellt. Grund hierfür ist, dass das Landesgefängnis Verfügung zu stellen. Derzeit gibt es weder Lagerräume in Vaduz zum Vollzug von längeren Haftstrafen oder von noch Arbeitsräume, in welchen von der heimischen In- Massnahmen nicht eingerichtet ist. Eine Verlegung zum dustrie angebotene Arbeit verrichtet werden könnte. Vollzug der Reststrafe oder Massnahme wird in der Re- gel veranlasst, sobald die Urteile rechtskräftig sind. Untersuchungshaften Im Berichtsjahr waren 15 Häftlinge mit insgesamt Die Anzahl der Untersuchungshaften ist im Vergleich 3'879 Hafttagen in österreichischen Anstalten zum Voll- zum Vorjahr wieder leicht angestiegen. Dabei wurden zug ihrer Haftstrafen oder Massnahmen untergebracht. drei Untersuchungshäftlinge mit Liechtensteiner Staats- Dies sind gleich viele Person aber weniger Hafttage wie bürgerschaft registriert, zwei Häftlinge hatten eine aus- im Vorjahr. Das Pilotprojekt, Häftlinge in einer Schwei- INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

zer Strafanstalt unterzubringen, wurde weitergeführt, Bearbeitung von Geburts-, Ehe- sowie Todesereignissen, | 281 wobei im Berichtsjahr 2 Personen insgesamt 312 Haft- der Ausstellung von Todesfallaufnahmen, der Anerkennung tage in einer Strafanstalt in der Schweiz verbracht haben. von ausländischen Zivilstandsereignissen, der Registrie- rung liechtensteinischer Staatsangehöriger aufgrund des Staatsgerichtshofurteils 1996 / 36, der Registrierung aus- serehelicher Kinder liechtensteinischer Väter, der Führung des Heimatscheinregisters, der Ausgabe von Registeraus- Zivilstandsamt zügen, Dokumenten und Bestätigungen, der Durchführung von Namensänderungen, von Einbürgerungen alteingeses- sener Ausländer (LGBl. 2000 Nr. 141), Einbürgerungen in- Amtsleiter: Hansjörg Meier folge längerfristigem Wohnsitz (§ 5a LGBl. 2008 Nr. 306), Einbürgerungen infolge Eheschliessung (§ 5 LGBl. 2008 Nr. Die Schwerpunktaufgaben des Zivilstandsamts lagen im Be- 306), Einbürgerungen im ordentlichen Verfahren (§ 6 LGBl. richtsjahr in der Führung und laufenden Aktualisierung der 2008 Nr. 306), der Mitarbeit bei der Reform des liechten- verschiedenen Zivilstandsregister, der Beantwortung von steinischen Namensrechts, der Datenbereinigung und Da- Anfragen, dem Vollzug von Eheschliessungen sowie einge- tenerfassung im Zentralen Personenregister (ZPR) sowie tragenen Partnerschaften gleichgeschlechtlicher Paare, der der Aktualisierung und Pflege des Internet-Auftritts.

Ziviltrauungen in Liechtenstein

Vollzug von Eheschliessungen 2013 2012

Liechtensteiner : Liechtensteinerinnen 47 53 Liechtensteiner : Ausländerinnen 62 67 Ausländer : Liechtensteinerinnen 47 48 Ausländer: Ausländerinnen 46 28

Total 202 196

Eingetragene Partnerschaften in Liechtenstein

Eingetragene Partnerschaften gleichgeschlechtlicher Paare 2013 2012

Liechtensteiner: Liechtensteiner 1 1 Liechtensteinerin: Liechtensteinerin 0 0 Liechtensteiner: Ausländer 0 4 Liechtensteinerin : Ausländerin 1 0 Ausländer: Ausländer 1 0 Ausländerin: Ausländerin 0 1 Total 3 6

Heimatscheine, Todesfallaufnahmen und Namensänderungen

Ausstellung von Dokumenten und Durchführung von Namensänderungen 2013 2012

Heimatscheine 38 26 Todesfallaufnahmen 269 260 Namensänderungen 34 50 Annahme des ledigen Namens 22 32 INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

282 | Anerkennungen ausländischer Eheschliessungen, eingetragener Partnerschaften gleichgeschlechtlicher Paare, Ehescheidungen und Adoptionen

Anerkennung ausländischer Zivilstandsereignisse 2013 2012

Ausländische Eheschliessungen liechtensteinischer Staatsangehöriger 92 111 Ausländische eingetragene Partnerschaften liechtensteinischer Staatsangehöriger 2 2 Ausländische Ehescheidungen liechtensteinischer Staatsangehöriger 30 20 Adoptionen ausländischer Kinder durch liechtensteinische Staatsangehörige 3 0

Registrierung liechtensteinischer Staatsangehöriger – Staatsgerichtshofurteil (StGH 1996 / 36)

Registrierung liechtensteinischer Staatsangehöriger 2013 2012

Vom Zivilstandsamt registrierte Personen, die in der Zeit vom 01.01.2013-31.12.2013 aufgrund des 51 56 Staatsgerichtshofurteils 1996 / 36 die liechtensteinische Staatsbürgerschaft erworben haben (Kinder liechtensteinischer Mütter)

Einbürgerung alteingesessener Ausländer (LGBl. 2000 Nr. 141)

Einbürgerung alteingesessener Ausländer 2013 2012

Vom Zivilstandsamt eingebürgerte Personen, die in der Zeit vom 01.01.2013-31.12.2013 1 0 aufgrund des Gesetzes vom 12. April 2000 betreffend die Abänderung des Gesetzes über den Erwerb und Verlust des Landesbürgerrechtes, LGBl. 2000 Nr. 141, die liechtensteinische Staatsbürgerschaft erworben haben (erleichterte Einbürgerung alteingesessener Ausländer)

Einbürgerung infolge längerfristigem Wohnsitz (§ 5a LGBl. 2008 Nr. 306)

Einbürgerung infolge längerfristigem Wohnsitz 2013 2012

Vom Zivilstandsamt eingebürgerte Personen, die in der Zeit vom 01.01.2013-31.12.2013 90 93 aufgrund des Gesetzes vom 17. September 2008 betreffend die Abänderung des Gesetzes über den Erwerb und Verlust des Landesbürgerrechtes, § 5a LGBl. 2008 Nr. 306, die liechtensteinische Staatsbürgerschaft erworben haben (erleichterte Einbürgerung infolge längerfristigem Wohnsitz)

Einbürgerung infolge Eheschliessung (§ 5 LGBl. 2008 Nr. 306 – ausländische Ehegatten liechtensteinischer Landesbürger)

Einbürgerung infolge Eheschliessung 2013 2012

Vom Zivilstandsamt eingebürgerte Personen, die in der Zeit vom 01.01.2013-31.12.2013 18 22 aufgrund des Gesetzes vom 17. September 2008 betreffend die Abänderung des Gesetzes über den Erwerb und Verlust des Landesbürgerrechtes, § 5 LGBl. 2008 Nr. 306, die liechtensteinische Staatsbürgerschaft erworben haben (ausländische Ehegatten liechtensteinischer Landesbürger) INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Einbürgerung im ordentlichen Verfahren (§ 6 LGBl. 2008 Nr. 306 – Einbürgerung durch Ge- | 283 meindeabstimmung)

Einbürgerung im ordentlichen Verfahren 2013 2012

Vom Zivilstandsamt eingebürgerte Personen, die in der Zeit vom 3 1 01.01.2013-31.12.2013 aufgrund des Gesetzes vom 17. September 2008, § 6 LGBl. 2008 Nr. 306, die liechtensteinische Staatsbürgerschaft erworben haben (Einbürgerung durch Gemeindeabstimmung)

Schwerpunktaufgaben 2013

- Führung und laufende Aktualisierung der verschiedenen Zivilstandsregister (Geburts-, Ehe-, Familien- und Todes- register); - Aufnahme von Eheverkündungsgesuchen (Ehevorbereitung); - Vollzug von Eheschliessungen; - Eingetragene Partnerschaften gleichgeschlechtlicher Paare; - Ausstellung von Geburts-, Ehe-, Partnerschafts- und Todesscheinen, Familienregisterauszügen, Heimatscheinen, Ehefähigkeitszeugnissen, Zivilstandsausweisen, Bestätigungen sowie anderen Dokumenten; - Ausstellung von Todesfallaufnahmen; - Übermittlung von Zivilstandsmeldungen an Ämter, Gemeinden, Gerichte, Konsulate und Behörden; - Mitteilung in Bezug auf aussereheliche Kinder an Kinder- und Jugenddienst sowie Landgericht; - Übermittlung von Zivilstandsmeldungen an Regierungskanzlei zur Beglaubigung und Weiterleitung; - Registrierung von Ehetrennungen, Ehescheidungen, Legitimationen und Adoptionen; - Registrierung liechtensteinischer Staatsangehöriger aufgrund Staatsgerichtshofurteil (StGH 1996 / 36 – Kinder liech- tensteinischer Mütter); - Einbürgerung alteingesessener Ausländer (LGBl. 2000 Nr. 141); - Einbürgerung infolge längerfristigem Wohnsitz (§ 5a LGBl. 2008 Nr. 306); - Einbürgerung infolge Eheschliessung (§ 5 LGBl. 2008 Nr. 306 – ausländische Ehegatten liechtensteinischer Lan- desbürger); - Einbürgerung im ordentlichen Verfahren (§ 6 LGBl. 2008 Nr. 306 – durch Gemeindeabstimmung); - Registrierung ausserehelicher Kinder liechtensteinischer Väter; - Registrierung von Gemeindebürgerrechtsänderungen; - Anerkennung ausländischer Zivilstandsereignisse liechtensteinischer Staatsangehöriger (Eheschliessungen, Ehe- scheidungen, eingetragene Partnerschaften gleichgeschlechtlicher Paare, Adoptionen und Vaterschaftsanerken- nungen); - Beglaubigungen; - Durchführung von Namensänderungen; - Führung des Heimatscheinregisters; - Umsetzung des Internationalen Privatrechts (IPRG); - Mitarbeit bei der Arbeitsgruppe Synchronisierung ZPR / EWK; - Mitarbeit bei der ZPR-Kommission; - Datenbereinigung und Datenerfassung im Zentralen Personenregister (ZPR); - Umsetzung Phase 3 des EDV-Projekts ZSA; - Aktualisierung und Pflege des Internet-Auftritts. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

284 | Staatsanwaltschaft Die Zahlen im Einzelnen:

Straffälle (Geschäfte) im anzahl davon Leitender Staatsanwalt: Dr. Robert Wallner Berichtsjahr neu angefallen haftfälle

Das Jahr 2013 war für die Staatsanwaltschaft wieder ein ar- ST 586 25 beitsintensives Jahr. Die Fallzahlen haben die Höchststände UT 299 1 Ausliefe- der vergangenen Jahre erreicht und teilweise überschritten. rungshaft Es sind insgesamt 2'810 Straffälle angefallen, das sind um SU 1'925 16 Ausschaf- 66 oder 2,4 % mehr als im Vorjahr. Es sind 329 Rechtshil- fungshaften feersuchen aus dem Ausland eingelangt, das sind um 10 oder rund 2,9 % weniger als im Vorjahr. Insgesamt ist zu be- Gesamt 2'810 19 obachten, dass sich sowohl bei den Inlands- als auch bei den Rechtshilfeverfahren die Fallzahlen auf einem hohen Niveau stabilisiert haben und jährlich nur geringfügig schwanken. Straffälle St gegen bekannte Täter (Geschäfte) (Vergehen mit Strafdrohung von 6 Monate bis 3 Jahre Geschäftsausweis Freiheitsstrafe und Verbrechen) anzahl Die Gesamtzahl der Straffälle gegen bekannte und un- bekannte Täter ist mit 2'810 im Vergleich zum Vorjahr 1 aus dem Jahre 2012 unerledigt übernommen 411 um 66 gestiegen. Dies entspricht einer Steigerung des 2 im Berichtsjahr neu angefallen 586 Anfalls um 2,4 %, nachdem im Jahr 2012 der Anfall um 3 Gesamtzahl der Straffälle 997 3,4 % gestiegen war. Der Anfall bei den Verfahren wegen 4 im Berichtsjahr von der StA erledigt 559 Übertretungen und Vergehen ist von 1'933 im Jahr 2012 5 unerledigt geblieben am 31. Dezember 2013 438 auf 1'925 gesunken, also annähernd gleich geblieben. Bei den arbeitsintensiven Verfahren wegen Verbrechen und Vergehen, die mit einer 6 Monate übersteigenden Straffälle UT gegen unbekannte Täter Freiheitsstrafe bedroht sind, ist der Anfall von 533 auf (Vergehen mit Strafdrohung von 6 Monate bis 3 Jahre 586, also um 53 gestiegen. Bei den Straffällen gegen un- Freiheitsstrafe und Verbrechen) Anzahl bekannte Täter stieg der Anfall von 278 im Jahr 2012 auf 299 im Jahr 2013. Es sind auch 2013 wieder mehr als 1 aus dem Jahre 2012 unerledigt übernommen 32 300 Rechtshilfeersuchen aus dem Ausland eingegangen, 2 im Berichtsjahr neu angefallen 299 nämlich 329. Das sind nur um 10 weniger als im Vorjahr. 3 Gesamtzahl der Straffälle 331 Die Anfallssteigerungen und Rückgänge in den un- 4 im Berichtsjahr von der StA erledigt 282 terschiedlichen Fallkategorien entsprechen den üblichen 5 unerledigt geblieben am 31. Dezember 2013 49 Schwankungen, die auch dadurch entstehen können, dass bei Massendelikten nach dem Strassenverkehrsge- setz die Landespolizei eine grössere Anzahl von Anzei- Straffälle Su gegen bekannte und unbekannte Täter gen in einem Jahr noch vor dem Jahreswechsel und in (Übertretungen und Vergehen mit Strafdrohung einem anderen erst im neuen Jahr erstattet. Der Anfall bis 6 Monate Freiheitsstrafe) anzahl bei der Rechtshilfe entspricht in etwa jenem des Jahres 2012 (-10 Rechtshilfeersuchen). 2012 war erstmals seit 1 aus dem Jahre 2012 unerledigt übernommen 200 2007 ein Rückgang bei den Rechtshilfeersuchen festzu- 2 im Berichtsjahr neu angefallen 1'925 stellen gewesen. In den Vorjahren waren die Zahlen seit 3 Gesamtzahl der Straffälle 2'125 2007 kontinuierlich, insgesamt um 74,5 %, gestiegen. Im 4 im Berichtsjahr von der StA erledigt 1'929 internationalen Vergleich erhält Liechtenstein unverhält- 5 unerledigt geblieben am 31. Dezember 2013 196 nismässig viele Rechthilfeersuchen, was hauptsächlich auf strafbare Sachverhalte zurückzuführen ist, die mit dem Finanzplatz in Zusammenhang stehen. Anklageschriften (ST) anzahl davon Im Berichtsjahr wurden 28 Anklageschriften (2012: Haftfälle 27), 137 Strafanträge (2012: 109) und 871 Bestrafungs- anträge (2012: 984) eingebracht. In 5 Fällen wurde die Im Berichtsjahr neu eingebracht 28 5 Untersuchungshaft und in 16 Fällen die Ausschaffungs- haft verhängt. Staatsanwälte haben im Berichtsjahr insgesamt an Strafanträge (ST) Anzahl davon 376 Verhandlungen oder Tagsatzungen vor dem Land- Haftfälle und Obergericht teilgenommen. Dies entspricht einem Anstieg um 8,3 %. Im Berichtsjahr neu eingebracht 137 0

INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Bestrafungsanträge (ST und SU) meinnützige Leistungen, 97 auf Einstellung nach Ablauf | 285 (Übertretungen und Vergehen mit Strafdrohung bis 6 einer Probezeit und 38 auf Durchführung eines ausser- Monate Freiheitsstrafe) Anzahl gerichtlichen Tatausgleichs. Insgesamt 107 Fälle konn- ten erfolgreich abgeschlossen werden. 110 Fälle sind Im Berichtsjahr neu eingebracht 871 noch pendent, von diesen entfallen jedoch 91 auf Ange- bote zur Einstellung nach Ablauf einer Probezeit, welche erfahrungsgemäss in den allermeisten Fällen erfolgreich Einstellungen (ST und SU) anzahl abgeschlossen werden können. In 20 Fällen ist die Di- version aus unterschiedlichen Gründen gescheitert, bei- § 1 Abs. 2 StPO 8 spielsweise weil das Angebot abgelehnt, Auflagen nicht § 21 Abs. 2 und Abs. 3 StPO 24 eingehalten wurden oder der Verdächtige erneut straffäl- § 22 Abs. 1 StPO 905 lig geworden ist. Insgesamt kann erneut gesagt werden, § 64 StPO 4 dass die Diversion nach erfolgreichem Start im Jahr 2007 § 42 StGB 22 inzwischen gut etabliert ist.

Strafverfahren nach dem Betäubungsmittelgesetz Erledigungen anderer Art anzahl (BMG) Im Berichtsjahr wurden 140 Personen, davon 19 Jugend- § 283 und 294 StPO (Abbrechungen) 685 liche und 129 Erwachsene, nach dem BMG angezeigt. 43 Vereinigungen 79 Anzeigen betreffen Vergehen oder Verbrechen nach Art. « X » andere Erledigungen 21 20 BMG und 139 Übertretungen (Konsum oder Handlun- gen zum Eigenkonsum) nach Art. 21 Abs. 1 BMG, wobei teilweise Personen wegen beider Tatbestände angezeigt Rechtshilfeverfahren (RSt) anzahl wurden. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 127 Verfahren nach Anfall im Berichtsjahr 329 dem BMG endgültig erledigt (die Erledigungen betreffen neue und alte Verfahren) und zwar wie folgt: 2 Anklage- schriften, 27 Strafanträge, 15 Bestrafungsanträge, 26 Ein- Rechtsmittel (von StA eingebracht) anzahl stellungen, 54 Einstellungen nach Durchführung einer Diversion und 3 andere Erledigungen. Insgesamt ist im Be- Berufungen 12 reich der Betäubungsmittelkriminalität im Berichtsjahr so- Beschwerden 14 wohl die Zahl der angezeigten Personen als auch die Zahl Revisionen 7 der Verfolgungsanträge leicht zurückgegangen. In 12 Fäl- Revisionsbeschwerden 1 len wurden sichergestellte Betäubungsmittel eingezogen. Einspruch gegen Strafverfügungen 0 Beharrliche Verfolgung, Stalking Im Berichtsjahr sind 11 neue Anzeigen eingelangt. In 1 Justizverwaltungssachen (Jv) anzahl Fall wurde Strafantrag eingebracht. In diesem Verfahren erging in 1. Instanz ein Schuldspruch, das Urteil ist nicht Anfall im Berichtsjahr 154 rechtskräftig. 2 Fälle wurden durch Diversion erledigt, 4 wurden eingestellt und 2 Fälle sind noch anhängig. 2 weitere Fälle wurden gemäss § 283 StPO abgebrochen. Sonstige Geschäftsfälle (Nst) anzahl Personelles Anfall im Berichtsjahr 56 Die Staatsanwaltschaft besteht weiterhin aus dem Lei- ter und 6 Staatsanwälten. Eine Staatsanwältin ist mit nur 60 % beschäftigt. Der per 1. Mai 2012 aufgenommene Ersuchen um Übernahme der Strafverfolgung anzahl Staatsanwaltsanwärter hat im Jahr 2013 Stagen bei den Staatsanwaltschaften Zürich und Wien sowie beim Fürst- Im Berichtsjahr gestellt 29 lichen Landgericht absolviert. Für die Geschäftsstelle standen im Berichtsjahr 400 Stellenprozente zur Verfü- gung. Der Arbeitsanfall stellte für die Staatsanwaltschaft Diversion im Berichtsjahr erneut eine grosse Herausforderung und Im Berichtsjahr wurden 237 Diversionsangebote ge- Arbeitsbelastung dar. macht, dies ist ein Anstieg um 10 Verfahren im Ver- gleich zum Jahr 2012. Von diesen Diversionsangeboten entfallen 98 auf Zahlung eines Geldbetrages, 4 auf ge- INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

286 | Mitarbeit in Kommissionen und Arbeitsgruppen der New York, Paris, Zürich und Bern. Der Stellvertreter des Regierung Leitenden Staatsanwaltes hat Liechtenstein in den Mo- Der Leitende Staatsanwalt, sein Stellvertreter und andere neyval-Plenarsitzungen in Strassburg vertreten und war Staatsanwälte haben erneut in zahlreichen Arbeitsgrup- Teil der liechtensteinischen Delegation, die im November pen der Regierung mitgearbeitet. Unter anderem wa- im Rahmen der Länderevaluation Liechtensteins durch ren dies die Arbeitsgruppe Korruptionsprävention, die den IWF nach Washington entsandt wurde. Er hat wei- Arbeitsgruppe zur Rechtshilfe in Fiskalstrafsachen, die ters an der von der FIU in Malbun veranstalteten Tagung Task-Force USA, die Gewaltschutzkommission, die Kom- zum Thema « National Risk Assessment » teilgenommen. mission für Suchtfragen und die Arbeitsgruppe « Men- schenhandel ». Der Stellvertreter des Leitenden Staats- Besuche ausländischer Delegationen anwaltes vertritt die Staatsanwaltschaft im Konsultativrat Im Berichtsjahr besuchten Staatsanwälte der Staatsan- der Europäischen Staatsanwälte (CCPE). Aufwändig war waltschaft Zürich und Appenzell Innerrhoden sowie eine die Mitarbeit der Staatsanwaltschaft bei der 4. Länder- Delegation des rumänischen Justizministeriums und der evaluation Liechtensteins im Bereich Geldwäsche und österreichische Generalprokurator Dr. Eugen Fabrizy die Terrorismusfinanzierung durch den IWF (Internationaler Liechtensteinische Staatsanwaltschaft. Währungsfonds) (Moneyval / FATF). Fortbildung Arbeitsübereinkommen und Zusammenarbeit mit Eu- Die Staatsanwaltschaft steht gerade im Bereich der Wirt- rojust schafts- und Computerkriminalität vor immer neuen He- Nachdem die von Eurojust geforderten datenschutz- rausforderungen. Daher ist eine laufende Fortbildung rechtlichen Änderungen in der Strafprozessordnung unerlässlich. Im Berichtsjahr veranstaltete der Leitende am 1. Oktober 2012 in Kraft getreten sind, konnten die Staatsanwalt gemeinsam mit dem Institut für Rechtsme- Verhandlungen über den Kooperationsvertrag abge- dizin in St. Gallen eine Fortbildungsveranstaltung, an der schlossen werden. Im Mai 2013 hat die Regierung das auch zahlreiche Richter teilgenommen haben. Staatsan- « Abkommen über die Zusammenarbeit zwischen dem wälte nahmen an Fortbildungsveranstaltungen des ICQM Fürstentum Liechtenstein und Eurojust » genehmigt. Die zum Thema « Cybercrime », der Universität Liechtenstein Unterzeichnung erfolgte am 7. Juni 2013 durch Justiz- zum Thema « Abschöpfung und Verfall unrechtmässig er- minister Thomas Zwiefelhofer. Im Oktober stimmte der langter Vermögenswerte » und « Sexualstraftäter – Würde Landtag dem Abkommen zu. Es ist am 19. November für Alle » teil. Weiters fand für Staatsanwälte wieder ein 2013 in Kraft getreten (LGBl Nr. 376, 2013). Jeweils ein regelmässiges Englisch-Intensivtraining statt. Staatsanwalt hat an der Plenartagung des Europäischen Justiziellen Netzwerkes in Vilnius und an zwei von Euro- just einberufenen Fall-Koordinationstreffen in Den Haag teilgenommen. Akkreditierungsrat Stellungnahmen zu Gesetzesvorschlägen und anderen Vorhaben der Regierung Die Staatsanwaltschaft hat Stellungnahmen abgegeben: Vorsitzender: Bruno Hälg Zur Abänderung des Polizeigesetzes, dem Gesetz zum Abkommen zwischen Liechtenstein und Österreich über Gemäss Art. 18 des Gesetzes über die Akkreditierung die Zusammenarbeit im Bereich der Steuern sowie zur und Notifizierung, LGBl. 1996 Nr. 82, berät der Akkredi- Reform des Kindschaftsrechts. tierungsrat die Liechtensteinische Akkreditierungsstelle, überprüft vorgenommene Begutachtungen und erarbeitet Internationale Kontakte Entscheidungsanträge zuhanden der Akkreditierungsstelle. Der Leitende Staatsanwalt hat am 9. September 2013 an Der Akkreditierungsrat hat im Berichtsjahr keine Sit- der Jahreskonferenz der International Association of Pro- zung abgehalten. secutors (IAP) in Moskau teilgenommen. Dabei hat er die Kandidatur der Schweiz für diese wichtige Konferenz un- terstützt. Sie wird nun im Jahr 2015 in Zürich stattfinden. Weiters hat der Leitende Staatsanwalt Liechtenstein an der Ostschweizer Staatsanwälte-Konferenz in Karlsruhe vertreten und damit einen Arbeitsbesuch bei General- bundesanwalt Harald Range verbunden. Im November war der Leitende Staatsanwalt Gast an der Jahrestagung der österreichischen Staatsanwälte in Kufstein und der schweizerischen Staatsanwälte in Yverdon-les Bains. Für Arbeitsbesprechungen zu hängigen Fällen reiste er nach INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Beratende Kommission § 1173a Art. 111b des Allgemeinen Bürgerlichen Ge- | 287 gemäss Art. 85 Asylgesetz setzbuches (ABGB) zur Beobachtung des Arbeitsmarktes bestellt. Diese hat die Aufgabe, den Arbeitsmarkt Liech- tensteins zu beobachten, eventuell vorkommende Miss- Vorsitzender: Dr. Martin Batliner bräuche (wiederholte Lohnunterbietungen) festzustellen und dagegen Massnahmen zu ergreifen. Im Berichtsjahr fanden keine Sitzungen der beratenden Im Jahr 2013 hat die Dreigliedrige Kommission zur Kommission statt. Gemäss dem Vorsitzenden, Martin Bat- Beobachtung des Arbeitsmarktes am 20. Juni getagt. Die liner, war die beratende Kommission gemäss Art. 85 Asyl- Kommission bearbeitete die Lohnsituation in der Trans- gesetz (ehem. Flüchtlingskommission) « nicht tätig ». portbranche und beschäftigte sich mit Entsendungen und damit möglichen GAV-Umgehungen. Ein weiteres Thema war der Geltungsbereich der arbeitsvertragsrechtlichen Be- stimmungen des ABGB unter Berücksichtigung der Rege- lungen im Entsendegesetz. Datenschutzkommission

Vorsitzende: RA lic. iur. Mirjam Amann Einigungsamt Zusammensetzung Die drei Mitglieder und zwei Ersatzmitglieder der Da- tenschutzkommission werden vom Landtag auf jeweils Vorsitz: Horst Schädler, Regierungssekretär 4 Jahre gewählt. Die Aufgaben des Einigungsamtes bestehen gemäss dem Zuständigkeit Arbeitsschutzgesetz darin, in Kollektivstreitigkeiten aus Die Datenschutzkommission entscheidet als unabhän- dem Arbeitsvertrag zwischen Arbeitnehmern und Arbeit- gige Beschwerdeinstanz gemäss Art. 34 Datenschutzge- gebern zu vermitteln. Im Berichtsjahr fand keine Sitzung setz vom 14. März 2002 (DSG; LGBl. 2002 Nr. 55) über des Einigungsamtes statt. Empfehlungen, die ihr von der Datenschutzstelle vorge- legt werden, über Beschwerden gegen Verfügungen von Behörden in Datenschutzfragen sowie über Beschwer- den gegen Verfügungen der Datenschutzstelle nach Art. 6a Abs. 3 DSG (Videoüberwachung). Energiekommission

Beschwerdefälle Im Jahr 2013 sind 2 Beschwerden gegen Verfügungen Vorsitzender: Regierungschef-Stellvertreter von Behörden eingegangen (Neuanfall 2013). Im 2013 Dr. Thomas Zwiefelhofer wurden insgesamt – also in 2 im 2013 neu zugegangenen Fällen sowie in 1 vom 2012 übertragenen Fall – 3 Be- Gemäss Energieeffizienzgesetz, LGBl. 2008 Nr. 116, berät schwerdeentscheide ausgefertigt und zugestellt (1 teil- die Energiekommission die Regierung in Fragen der En- weise Stattgebung, 1 Stattgebung und 1 Abweisung). ergiepolitik und nimmt die ihr vom Energieeffizienzgesetz Beschwerdeführer in diesen im 2013 erledigten Fällen übertragenen Aufgaben wahr. Die Energiekommission hat waren ausschliesslich Privatpersonen. im Jahr 2013 sieben Sitzungen abgehalten. Die Energiekommission hat Anträge zur Förderung von Demonstrations- und anderen Anlagen zu prüfen und all- fällige Förderbeiträge zuzusichern. Die Energiekommission befasste sich weiters im Berichtsjahr mit der Umsetzung Dreigliedrige Kommission zur der Ener­giestrategie 2020 und der Anpassung des Ener­gie- Beobachtung des Arbeitsmarktes effizienz­gesetzes. Darüber hinaus wurden für die Förderung mass­gebende Grundlagen evaluiert. Die zukünftige Entwick- lung des Fonds für Einspeisevergütung gemäss Energieeffi- Vorsitzender: lic.oec. HSG Christian Hausmann, zienzgesetz wurde im Berichtsjahr mittels Projektionen aufge- Amtsleiter zeigt und verschiedene Handlungsempfehlungen abgeleitet. Im Bereich der Photovoltaik wurde eine Anpassung der Förder- Mit der Schaffung eines Massnahmenpaketes zur Erhal- abgabe auf den Strompreis empfohlen. Die Regierung tung und Stärkung der Sozialpartnerschaft hat die Regie- hat daraufhin im Juni 2013 diese Förderumlage auf 0.3 rung im April 2007 die Dreigliedrige Kommission gemäss Rp. / kWh angepasst. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

288 | Fachbeirat für Geldspiele zierung dieser therapeutischen Massnahme führten dazu, dass das Angebot nicht genutzt sowie im gewünschten Masse zur Verfügung stand. Im kommenden Jahr wird Vorsitzender: Dr. George Häberling sich die GSK dieser Thematik erneut annehmen. Im Berichtsjahr wurde der ECRI Bericht über Liech- Gemäss Art. 80 des Geldspielgesetzes, LGBl. 2010 Nr. 235, tenstein publiziert, der auch für die GSK relevante Emp- steht der Fachbeirat der Regierung, dem Amt für Volkswirt- fehlungen enthielt. So wird die Sensibilisierung und schaft und der FMA bei allen fachlichen und strategischen gezielte Schulung von Personen, welche im Strafjustiz- Fragen des Geldspielwesens zur Seite. system tätig sind, angeregt. Diese ebenfalls im Massnah- Der Fachbeirat für Geldspiele hat im Berichtsjahr menkatalog MAX aufgeführte Aktivität, sollte in Form keine Sitzungen abgehalten. einer Weiterbildung für Richter und Staatsanwälte um- gesetzt und ein ausgewiesener Strafrechtsexperte für ein Referat eingeladen werden. Die Umsetzung dieser Mass- nahme verzögerte sich zunächst aus Kapazitätsgründen und wurde sodann im Einvernehmen mit der Justiz auf- Gewaltschutzkommission der grund fehlender aktueller Fälle auf einen späteren Zeit- Regierung GSK punkt verschoben. Die Website der GSK wurde grundlegend überarbei- tet und sämtliche Informationen zur GSK und den von ihr Vorsitz: lic. phil. Jules S. Hoch, Polizeichef bearbeiteten Themen sind nun neu unter www.gewalt- schutz.li zu finden. Die Kommission kam im Berichtsjahr zu sechs ordentlichen Im Übrigen fanden im Rahmen der Kommissionssit- Sitzungen zusammen. Die Arbeitsschwerpunkte lagen im zungen jeweils kurze Lagebeurteilungen statt. Es zeigte Berichtsjahr auf der Umsetzung weiterer Aktivitäten aus sich, dass die Jugendgewalt auch im 2013 in Liechten- dem Massnahmenkatalog gegen rechte Gewalt (MAX). Da- stein keine dramatische Veränderung erfahren hat. So- rüber hinaus war wiederum der Lageaustausch ein regel- wohl Polizei als auch Schulen und Offene Jugendarbeit mässiges Traktandum, wobei die Aktivitäten der Europä- berichteten über Gewaltvorfälle, ohne dass daraus je- ischen Aktion klar im Fokus der Diskussionen standen. doch Tendenzen oder neue Entwicklungen erkennbar waren. Im Berichtsjahr wurden keine strafrechtlich re- Anfangs März stellte der damalige Innenminister Hugo levanten Vorfälle mit rechtsextremem Hintergrund re- Quaderer zusammen mit dem Direktor des Liechten- gistriert. Speziell zu erwähnen sind wegen ihrer Öf- stein-Instituts Wilfried Marxer und dem GSK-Vorsitzen- fentlichkeitswirksamkeit sicher aber die Flugblatt- und den den dritten Monitoringbericht « Rechtsextremismus Plakataktionen der Europäischen Aktion (EA). in Liechtenstein » der Öffentlichkeit vor. Ebenfalls wurde Ende Jahr traf sich die GSK mit dem neuen Innenmini- bei diesem Anlass erneut auf die Fachgruppe Rechtsex- ster Dr. Thomas Zwiefelhofer, um ihm die Gewaltschutz- tremismus FGR und ihren aktualisierten Flyer hingewie- kommission und ihre Arbeit bzw. Aufgaben vorzustellen. sen. Die FGR steht Menschen in Liechtenstein, die vom Es wurde dabei insbesondere auch darauf hingewiesen, Thema Rechtsextremismus in irgendeiner Form betrof- dass eine rasche Regelung der Verantwortlichkeit für fen sind, als Kontakt- und Anlaufstelle zur Verfügung. die Themen « Integration und Fremdenfeindlichkeit » von Im Rahmen des MAX wurde im Frühjahr ein Erfah- grosser Bedeutung ist. Denn eine erfolgreiche Integra- rungsaustausch mit sämtlichen Gemeindepolizisten ver- tion ausländischer Mitbewohner ist die beste Prävention anstaltet. Dabei wurden die Themen Zusammenarbeit gegen fremdenfeindlich motivierte Gewalt. mit privaten Sicherheitsfirmen bei öffentlichen Veran- staltungen, der Umgang mit Angehörigen der rechten Szene sowie die Handhabung des Handbuches « Öffent- liche Veranstaltungen » besprochen. Dieser Austausch war sehr konstruktiv und wurde von den Gemeindepoli- zisten sehr geschätzt. Ebenfalls im Rahmen des MAX un- terstützte die GSK eine Veranstaltung zum Thema « Prä- vention und Deeskalation in Praxis und Theorie » für die Zielgruppe Jugendarbeiter / innen und Schulsozialarbei- ter / innen, welche das Haus Gutenberg in Balzers durch- führte. Die Bemühungen der GSK, im Rahmen des MAX für gewaltbereite Straftäter ein Anti-Aggressions- bzw. Anti-Gewalt-Trainingsangebot zu schaffen, erlitten im Berichtsjahr einen Rückschlag. Unterschiedliche Auffas- sungen verschiedener involvierter Stellen über die Finan- INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Hauptwahl- oder Hauptab- sich auf ein Jahr. Der Herkunftsstaat der Dienstleister ist | 289 stimmungskommissionen bei 34 (38) Meldungen die Schweiz, bei 12 (13) Meldungen Österreich und bei 2 (5) Meldungen Deutschland.

Vorsitzender Oberland: heinz Beck (bis März 2013), Martin Nägele (ab Juni 2013) Vorsitzender Unterland: Roland Elkuch (bis März 2013), Jörg Biedermann (ab Juni 2013) Kommission für Energiemarkt- aufsicht (EMK) Die Hauptwahl- oder Hauptabstimmungskommission jeder Landschaft überprüft in Landesangelegenheiten die Wahl- und Abstimmungsergebnisse aus den Gemeinden. Im Be- Vorsitzender: Dr. Stefan Wenaweser, Schaan richtsjahr fand die Überprüfung der Landtagswahl 2013 statt. Gemäss dem Gesetz über den Elektrizitätsmarkt (EMG), LGBl. 2002 Nr. 144, und dem Gesetz über den Erdgasmarkt (GMG), LGBl. 2003 Nr. 218, berät die Kommission für En- ergiemarktaufsicht (EMK) die Regierung in grundsätzlichen Kommission für Architekten und oder sonst bedeutsamen Fragen der Elektrizitäts- und En- andere qualifizierte Berufe im ergiepolitik, erlässt bei Bedarf Richtlinien für eine trans- parente, nicht diskriminierende und kostenorientierte Be- Bereich des Bauwesens rechnung der Preise, genehmigt Durchleitungspreise und Bedingungen für die Einspeisung aus Erzeugungsanlagen sowie der Benutzung von Verbindungsleitungen, entscheidet Vorsitzender: Karl-Heinz Oehri, über die Verweigerung des Zugangs zu liechtensteinischen Amtsleiter-Stellvertreter, Amt für Volkswirtschaft Netzen und übernimmt die Schlichtung von Streitfällen. Im Berichtsjahr wurden vier Sitzungen abgehalten und Die Zuständigkeit der Kommission für Architekten und diverse Agenden im Zirkularweg behandelt. Die EMK hat andere qualifizierte Berufe im Bereich des Bauwesens er- im Berichtsjahr verschiedene aktuelle Fragestellungen und gibt sich aus Art. 25 des Gesetzes vom 29. Mai 2008 über eingehende Anfragen bearbeitet bzw. an die zuständigen die Architekten und andere qualifizierte Berufe im Bereich Stellen weitergeleitet. Die EMK nahm mit einem Mitglied des Bauwesens (Bauwesen-Berufe-Gesetz; BWBG, LGBl. am Madrid Forum teil, welches sich mit den dynamischen 2008 Nr. 188), sowie der Verordnung über die Architekten Gasmärkten befasst. Ein weiteres Thema waren die Vor- und andere qualifizierte Berufe im Bereich des Bauwesens bereitungen zur Umsetzung des 3. Liberalisierungspaketes (Bauwesen-Berufe-Verordnung; BWBV, LGBl. 2002 Nr. der EU für den Strom- und Gasmarkt. Ausserdem hat sich 47). Die Kommission setzt sich aus einem Vertreter des die EMK mit der vorgesehenen periodischen Berichterstat- Amtes für Volkswirtschaft als Vorsitzenden, zwei Delegier- tung an die ESA in einem Energiemarktbericht für 2012 der ten der liechtensteinischen Ingenieur und Architektenverei- Liechtensteinischen Regulierungsbehörde für den Strom- nigung (LIA) sowie zwei von der Regierung gewählten Mit- und Erdgasmarkt befasst und entsprechende Arbeiten für gliedern zusammen. Die Kommission ist am 5. März 2013 eine wiederkehrende Prüfung der Strom- und Gasnetztarife für 4 Jahre bestellt worden. veranlasst. Die Kommission für Architekten und andere qualifizierte Berufe im Bauwesen traf sich im Berichtsjahr (Vorjahr) zu 4 (4) Sitzungen und hat 9 (8) Bewilligungen für Neugrün- dungen genehmigt. Zusätzlich wurde bei 2 bestehenden Fir- men ein neuer Geschäftsführer genehmigt, der ehemalige Medienkommission Geschäftsführer schied aus. Die Bewilligungen wurden auf die Namen von 5 (2) Einzelfirmen und 6 (6) Juristischen Personen ausgestellt. Dabei haben die verantwortlichen Vorsitzender: Helmuth Müssner Personen bei 5 (3) Bewilligungen ihren Wohnsitz im Inland und bei 6 (5) Bewilligungen im Ausland. 2 Gesuche muss- Die Aufgaben der Medienkommission sind im Medienge- ten abgelehnt werden. Es wurden insgesamt 2 Löschungen setz (MedienG) vom 19. Oktober 2005, LGBl. 2005 Nr. 250, beantragt und durchgeführt. sowie im Medienförderungsgesetz (MFG) vom 21. Septem- Im Bereich der grenzüberschreitenden Berufsaus- ber 2006, LGBl. 2006 Nr. 223, geregelt. Laut Gesetz vom übung wurden 48 (56) Meldebestätigungen ausgefertigt. 23. Oktober 2003 über den Liechtensteinischen Rundfunk Davon sind 19 (29) Meldebestätigungen erstmals und 29 (LRFG), LGBl. 2003 Nr. 229, obliegt der Medienkommis- (27) Meldebestätigungen als Verlängerungen ausgestellt sion zudem die rechtliche Kontrolle über den Rundfunk. worden. Die Gültigkeit einer Meldebestätigung beschränkt INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

290 | Die Medienkommission setzte sich im Berichtsjahr wie men. Die Kommission ist am 24. April 2010 für 4 Jahre folgt zusammen: bestellt worden. Die bestandene Meisterprüfung bildet die – Helmuth Müssner, Nendeln, Vorsitzender fachliche Grundlage zur Ausübung des Gewerbes als Mau- – Tino Quaderer, Eschen, Stellvertretender Vorsitzender rermeister / Baumeister bzw. Holzbaumeister im Sinne von – Joachim Batliner, Triesen Art. 10 des Gewerbegesetzes, LGBl. 2006 Nr. 253. – Peter Kindle, Triesen Die Prüfungen finden in Absprache mit der Wirtschafts- – Marcel Ritter, Mauren kammer Liechtenstein bei einer genügenden Anzahl von – Heinz Beck, Vaduz, Ersatzmitglied Interessenten statt. Aufgrund mangelnder Interessenten – Vera Oehri-Kindle, Eschen, Ersatzmitglied wurde im Jahr 2013 kein Fachkurs durchgeführt und dem- zufolge auch keine Prüfung abgehalten. Die letzte Prüfung Das Amt für Kommunikation ist die Geschäftsstelle der fand im Jahr 2004 statt. Die Gesuchsteller eignen sich die Medienkommission. fachlichen Voraussetzungen für ein Maurer- bzw. Holzbau- Die Medienkommission traf sich im Jahr 2013 zu vier meistergewerbe zunehmend im Ausland an. Sitzungen. Anhand des standardisierten Jahreslohns von CHF 85'000 wird die direkte Medienförderung berech- net, mit welcher die journalistische Leistung der Medi- enmitarbeitenden eines Medienunternehmens gefördert wird. Die Medienkommission behandelte 4 Anträge von Prüfungskommission für die Medienunternehmen auf direkte und indirekte Medien- Gastwirteprüfung förderung für insgesamt 8 Medienerzeugnisse. Direkte Medienförderung (Abgeltung der journalisti- schen Leistung) wurde an 4 Medienunternehmen für ins- Vorsitzender: Karl-Heinz Oehri, Amtsleiter-Stellver- gesamt 8 Medienerzeugnisse ausgerichtet. Der Budget- treter, Amt für Volkswirtschaft betrag von CHF 1.3 Mio. wurde ausgeschöpft. Indirekte Medienförderung für die Aus- und Weiter- Gestützt auf die Verordnung vom 12. Dezember 2006 bildung wurde an 2 Medienunternehmen ausgerichtet. über die fachliche Eignung im Gastgewerbe, LGBl. 2006 Die Fördersumme in diesem Bereich betrug total CHF Nr. 254, besteht die Gastwirteprüfung aus den Fächern 52'640. Der Budgetbetrag von CHF 60'000 wurde somit Rechtskunde sowie Lebensmittelrecht und –hygiene. Bei nicht ausgeschöpft. genügend Anmeldungen wird die Prüfung jährlich zweimal Indirekte Medienförderung für den Verbreitungsauf- durchgeführt. Die bestandene Prüfung bildet den Nachweis wand wurde an 4 Medienunternehmen ausgerichtet. Der der fachlichen Eignung zur selbständigen Führung eines Förderbetrag belief sich auf insgesamt CHF 480'000. gastgewerblichen Betriebes nach den Bestimmungen des Der Budgetbetrag von CHF 480'000 wurde somit aus- Gewerbegesetzes, LGBl. 2006 Nr. 184. Die Prüfungskom- geschöpft. mission setzt sich aus einem Vertreter des Amtes für Volks- Die optimierten, elektronischen Antragsformulare wirtschaft als Vorsitzenden, einem Vertreter des Amtes für wurden von den Antragstellern befürwortet. Zudem be- Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen, einem Rechts- fasste sich die Kommission mit der Optimierung der Be- experten sowie zwei Delegierten aus dem Gastgewerbe zu- urteilung der Qualität der liechtensteinischen Medien. sammen. Die Kommission ist am 7. Dezember 2010 für 4 Jahre bestellt worden. Im Berichtsjahr (Vorjahr) wurden 2 (2) Gastwirteprü- fungen durchgeführt. Zur Prüfung angetreten sind insge- samt 64 (64) Kandidatinnen und Kandidaten, davon 7 (5) Prüfungskommission für die Repetenten. Insgesamt haben 50 (51) Kandidatinnen und Fachprüfung der Maurer- und Kandidaten die Prüfung bestanden und den Befähigungs- ausweis zur Führung eines gastgewerblichen Betriebes ge- Holzbaumeister mäss Art. 13 f. Gewerbegesetz erhalten.

Vorsitzender: Karl-Heinz Oehri, Amtsleiter-Stellver- treter, Amt für Volkswirtschaft

Rechtliche Grundlage für die Maurermeister- und Holz- baumeisterprüfung bildet die Verordnung vom 18. Okto- ber 2000 über die Fachprüfung der Maurer- und Holzbau- meister, LGBl. 2000 Nr. 194. Die Prüfungskommission setzt sich aus einem Vertreter des Amtes für Volkswirtschaft als Vorsitzenden und sechs erfahrenen Fachexperten zusam- INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

Prüfungskommission für Gefahr- Prüfungskommission für | 291 gutbeauftragte Rechtsanwälte

Vorsitzender: Wilfried Hauser, Amt für Vorsitzender: Dr. Hilmar Hoch Volkswirtschaft Die Prüfungskommission für Rechtsanwälte hat im Ge- Gemäss Art. 6 der Verordnung vom 19. April 2011 über die schäftsjahr 2013 zwei Prüfungssessionen, eine im Frühjahr fachliche Eignung des Gefahrgutbeauftragten, LGBl. 2011 und eine im Herbst, abgehalten. Nr. 149, bereitet die Prüfungskommission die Prüfungen vor und führt diese auch durch, ebenfalls bewertet die Prü- Frühjahrssession 2013 fungskommission die Prüfungsleistungen. Für die im Frühjahr abgehaltene Rechtsanwaltsprüfung Die Prüfungskommission für Gefahrgutbeauftragte hat meldeten sich sechs Kandidaten an: Fünf Kandidaten zur im Berichtsjahr keine Prüfung durchgeführt und keine Sit- Rechtsanwaltsprüfung und ein Kandidat zur Eignungs- zung abgehalten. prüfung für ausländische Rechtsanwälte (EWR). Die schriftlichen Prüfungen wurden vom 18. bis 25. März 2013 und die mündlichen Prüfungen am 29. April 2013 abgehalten. Zwei Rechtsanwaltsprüfungskandi- daten sind zur Prüfung nicht angetreten. Ein Rechtsan- Prüfungskommission für die waltsprüfungskandidat und ein EWR-Eignungsprüfungs- Prüfung der fachlichen Eignung kandidat haben die Prüfung bestanden. zur Führung eines Güter- Herbstsession 2013 und Personenkraftverkehrs- Für die im Herbst abgehaltene Rechtsanwaltsprüfung meldeten sich sechs Kandidaten an: Fünf Kandidaten zur unternehmens Rechtsanwaltsprüfung und ein Kandidat zur Eignungs- prüfung für ausländische Rechtsanwälte (EWR). Die schriftlichen Prüfungen wurden vom 23. bis 30. Vorsitzender: Karl-Heinz Oehri, Amtsleiter-Stellver- September 2013 und die mündlichen Prüfungen am treter, Amt für Volkswirtschaft 11. November 2013 abgehalten. Ein Rechtsanwaltsprü- fungskandidat und ein EWR-Prüfungskandidat haben die Gestützt auf die Verordnung über die Prüfung der fach- Prüfung bestanden. lichen Eignung zur Führung eines Güter- und Personen- kraftverkehrsunternehmens, LGBl. 1996 Nr. 166, ist die Kommission für die Organisation, Durchführung und Auf- sicht der Fachprüfung zuständig. Die Prüfungskommission setzt sich aus zwei Vertretern des Amtes für Volkswirtschaft Prüfungskommission für und je einem Vertreter der Landespolizei, der Motorfahr- Rechtspfleger zeugkontrolle und der Wirtschaftskammer zusammen. Ein Vertreter des Amtes für Volkswirtschaft führt den Vorsitz. Die Kommission ist von der Regierung am 12. November Vorsitzender: Dr. Paul Meier 2013 für 4 Jahre bestellt worden. Die bestandene Meister- prüfung bildet die fachliche Grundlage zur Ausübung des Es befinden sich keine Rechtspflegerinnen und Rechtspfle- Gewerbes als Güter- und Personenkraftverkehrsunterneh- ger in Ausbildung, sodass keine Prüfungen stattgefunden mer im Sinne von Art. 7 des Strassentransportgesetzes, haben. LGBl. 2006 Nr. 185. Die Prüfungen finden nach Bedarf statt. Aufgrund mangelnder Interessenten wurde im Jahr 2013 keine Prüfung abgehalten. Die letzte Prüfung fand im Jahr 2004 statt. Die Gesuchsteller eignen sich die fachlichen Voraussetzungen zur Führung eines Güter- und Perso- nenkraftverkehrsunternehmens zunehmend im Ausland an. INNERES, JUSTIZ UND WIRTSCHAFT

292 | Regelungskommission Vollzugskommission zum Strafvollzug Vorsitzender: Mag. Konrad Lanser Vorsitzende: Mag. iur. Franziska Monauni, LL.M Die Kommission bzw. der Vorsitzende hat im Jahre 2013 insgesamt zwei Sitzungen abgehalten. Dabei wurden zwei Die Vollzugskommission hat gesetzeskonform im Sinne enderledigende Entscheidungen getroffen. Daneben hat von Art. 17 Strafvollzugsgesetz (StVG) in regelmässigen der Vorsitzende der Regelungskommission verschiedene Abständen dem Landesgefängnis Vaduz unangemeldete Anfragen von Bürgergenossenschaftsorganen einer Erledi- Besuche abgestattet und die Haftbedingungen überprüft. gung zugeführt. Diese sind – wie auch in den vergangenen Jahren – gut. Reformbedarf besteht nach wie vor im Bereich der Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten der Insassen sowie bei der be- stehenden Mischkompetenz des Geschäftsbereichs Justiz und des Ministeriums für Inneres im Bereich des Strafvoll- Schätzungskommission zugs. Nähere Ausführungen zu den diesbezüglich abgege- benen Empfehlungen können dem Jahresbericht 2013 des Vorsitzender: Arch. HTL Peter Konrad Liechtensteinischen Nationalen Präventionsmechanismus entnommen werden (www.regierung.li).

Gemeinden Anzahl Schätzungen Verkehrswert

Balzers 0 Triesen 4 2'424'000 Triesenberg 0 Vaduz 0 Schaan 1 997'000 Planken 0 Mauren / Schaanwald 0 Eschen / Nendeln 0 Gamprin / Bendern 0 Schellenberg 0 Ruggell 0

Total per 2013 5 3'421'000 INFRASTRUKTUR UND UMWELT SOWIE SPORT

Ministerium für Infrastruktur und setzes im Vordergrund. | 293 Umwelt sowie Sport Im Bereich Landwirtschaft lag der Fokus auf der Abänderung des Landwirtschaftsgesetzes, den Anpassungen von Verord- nungen zur Neuregelung der Förderung von Tieren der Pfer- Ressortinhaber: bis 26. März Regierungschef-Stellver- degattung sowie der Vorbereitung eines eigenständigen Auf- treter Dr. Martin Meyer, Dr. Renate Müssner und Hugo tritts an der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Quaderer /zuständige Ministerin ab 27. März Marlies Den Höhepunkt im Bereich Wald, Natur und Landschaft Amann-Marxer stellte die Ausscheidung des ersten liechtensteinischen Landschaftsschutzgebiets « Periol, Bofel, Neufeld, Undera Durch die Regierungs- und Verwaltungsreform wurde das Forst » dar. Ministerium für Infrastruktur und Umwelt sowie Sport ge- Im Berichtsjahr erstreckte sich die Tätigkeit des Ressorts schaffen. Hierzu wurden die ehemaligen Ressorts « Um- Sports auf verschiedene Arbeits- und Projektschwerpunkte. welt, Raum, Land- und Waldwirtschaft », « Verkehr » und Mit einer Präsenz an der Alpinen Ski-WM in Schladming « Bau » in das Ministerium für Infrastruktur und Umwelt ist ein wirkungsvoller Auftritt gelungen und Liechtenstein zusammengefasst. Diese Einheit wird für die Legislaturpe- konnte sich wahrnehmbar in die Veranstaltung einbrin- riode 2013 – 2017 durch den Geschäftsbereich Sport kom- gen und Imagepflege betreiben. Nebst verschiedenen An- plettiert. trittsbesuchen und Treffen im Inland vertrat die zuständige Zusätzlich zu dieser Umstellung auf Regierungsebene wur- Ministerin Liechtenstein an den Kleinstaatenspielen in den mit Wirkung ab 1. Januar 2013 auch die angeglie- Luxemburg und nahm an der parallel hierzu abgehaltenen derten Amtsstellen reorganisiert. So wurde im Umweltbe- Konferenz der Sportminister der Teilnehmerstaaten teil. reich aus den drei Ämtern, Amt für Umweltschutz, Land- Die gemeinsame Durchführung des Europäischen Olym- wirtschaftsamt und Amt für Wald, Natur und Landschaft, pischen Winter-Jugendfestivals 2015 (EYOF) durch Liech- das Amt für Umwelt geschaffen. Im Infrastrukturbereich tenstein und Vorarlberg konnte erfolgreich vorangetrieben wurden das Hochbauamt, das Tiefbauamt, das Amt für und in die Phase der Detailumsetzung überführt werden. Wohnungswesen, die Bauadministration und der Bereich Im Berichtsjahr fand erneut ein Treffen von Ressort, Sport- Einkauf /Büroplanung des Amtes für Personal und Organi- kommission und den Gemeindesportkommissionen statt, sation sowie der Bereich der Ortsplanung der Stabsstelle bei dem Informationen ausgetauscht und Aktualitäten des für Landesplanung zu einem Amt für Bau und Infrastruktur Sports diskutiert wurden. zusammengeführt. Durch diese Zusammenfassung der Ressorts in das neu ge- Infrastruktur schaffene Ministerium, als auch der Restrukturierung der angegliederten Amtsstellen, bestand im Berichtsjahr eine Bau grosse Herausforderung darin, die damit verbundenen or- ganisatorischen und administrativen Aufgaben umzusetzen. Berichte Im Baubereich wurde mit der Überarbeitung der Liegen- Sowohl im Hochbautenbericht 2013 wie auch im Ver- schaftsstrategie für Verwaltungsbauten das Definieren von kehrsinfrastrukturbericht 2013 zeigt sich bereits die übergeordneten Handlungsvorgaben lanciert, deren Um- übergeordnete Zielvorgabe der neuen Regierung, nur setzung mittelfristig zu einer spürbaren Reduktion der fi- diejenigen Ausgaben zu tätigen, die zwingend notwen- nanziellen Aufwendungen führen wird. dig sind und die nicht verschoben werden können. Schon Im Bereich des Verkehrs standen Koordinationsgespräche in der Endphase der Erarbeitung dieser Berichte, aber zur grenzüberschreitenden Verkehrsabwicklung im Vorder- insbesondere im Laufe des Berichtsjahres, wurden die grund. Zudem wurden, zur langfristigen Sicherstellung der einzelnen Massnahmen vor der Realisierung im inten- Erreichbarkeit im Lande selbst, weitere, für die ganzheit- siven Dialog mit den Beteiligten noch einmal überprüft liche Lösung der Mobilitätsfrage relevante Studien in Auf- und kritisch hinterfragt. Mit der Übergabe des Industrie- trag gegeben. zubringers in Schaan an die Nutzer sowie der Wieder- Im Teilbereich Raumordnung konnte im Rahmen des Ag- eröffnung des sanierten Hallenbades in Eschen konnten glomerationsprogramms Werdenberg-Liechtenstein eine 2013 auch zwei grosse Projekte abgeschlossen werden. weitere Vertiefung der grenzüberschreitenden Koordina- tion bei Siedlungs- und Verkehrsfragen erreicht werden. Liegenschaftsstrategie für die Verwaltungsbauten Im Bereich Umwelt wurde im Berichtsjahr eine nachhaltige Um die Sparvorgaben der Regierung umsetzen zu kön- Umweltpolitik, welche einen verantwortungsvollen Um- nen, ist eine Überprüfung der bestehenden Strategie zu gang mit den natürlichen Ressourcen gewährleistet sowie den Verwaltungsliegenschaften notwendig. Zudem be- die ökologischen und landwirtschaftlichen Belange schützt steht dazu bei einzelnen bestehenden Liegenschaften und gebührend berücksichtigt, verfolgt. Handlungsbedarf bezüglich deren befristeter Nutzungs- Beim Umweltschutz standen die Neufassungen des Ge- möglichkeit als Verwaltungsstandort. setzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung und des Aufgrund dieser Prämissen wurde im Berichtsjahr die CO2-Gesetzes sowie die Abänderung des Umweltschutzge- Überarbeitung der Liegenschaftsstrategie lanciert. Aus- infrastruktur und Umwelt sowie sport

294 | gehend vom Ist-Zustand soll der langfristige Bedarf für Feldkirch und Sargans auch der Streckenabschnitt die Landesverwaltung festgelegt und die dazu zweck- Buchs-Sargans von Bedeutung ist, wurde auch der Kon- mässigen Standorte bestimmt werden. Bestandteil die- takt mit der Nachbarregion intensiviert und deren Be- ser Strategie ist auch eine Lösung bei Immobilien in strebungen und Aktivitäten in dieser Sache unterstützt. Landesbesitz, die nicht für die Verwaltung genutzt wer- den können oder für diese nicht geeignet sind. Für den Regionale Tarifkooperation im Öffentlichen Verkehr Standortschwerpunkt Vaduz, bei dem verschiedene Im Jahre 2008 hatten die Regierungen des Landes Grundsatzentscheide zu treffen sind, geschieht dies in en- Vorarlberg, des Kantons St. Gallen und des Landes ger Abstimmung mit Vertretern der Gemeindeexekutive. Liechtenstein den Projektauftrag zur Erarbeitung ei- ner grenzüberschreitenden Tarifkooperation erteilt. Mit Optimierung Gebäudebewirtschaftung der Unterzeichnung der entsprechenden Vereinbarung Im Rahmen der Haushaltssanierung wurde die Überprü- konnte 2013 dieser Auftrag zu einem erfolgreichen Ende fung der Kosten bei der Gebäudebewirtschaftung fort- gebracht werden. Damit wird es in Liechtenstein mög- gesetzt. Mittels einer objektspezifischen Betrachtung lich, im Bus ein Ticket zu lösen, das grenzüberschreitend wurden weitere Einsparmöglichkeiten in den einzelnen und in öffentlichen Verkehrsmitteln von verschiedenen Teilbereichen erarbeitet. Zudem hat sich gezeigt, dass Anbietern Gültigkeit hat. diese Bemühungen derzeit zwar einen entsprechenden Beitrag an die Entlastung des Staatshaushaltes leisten, Postulat « grenzüberschreitende Verkehrsprobleme die geplanten Massnahmen aber erst mit der Umsetzung gemeinsam lösen » der genannten Liegenschaftsstrategie ihre volle Wirkung Im Rahmen der Postulatsbeantwortung konnte mit dem entfalten können. Hohen Landtag eine verkehrspolitische Grundsatzdiskus- sion geführt werden. Zusammen mit den Voten zum Ver- Verkehr kehrsinfrastrukturbericht 2014 zeigt diese Würdigung von Seiten des Landtags der Regierung die Haltung des Förderung des Langsamverkehrs Parlaments auf, so dass diese in die weiteren Überle- Im Rahmen des Betrieblichen Mobilitätsmanagements gungen einfliessen kann. ist die Förderung des Langsamverkehrs eine Strategie, die weiter gestärkt werden soll. Aufgrund dessen unter- Grenzüberschreitende Zusammenarbeit stützte die Regierung auch im Berichtsjahr verschiedene Im Zuge der verschiedenen Agenden im grenzüber- Initiativen, wie den Wettbewerb « Mit dem Rad zur Ar- schreitenden Verkehr wurden, neben den regelmässig beit » , die sich dies zum Ziel gesetzt haben. Zudem wur- stattfindenden Gesprächen mit den Regierungen des den erstmals im Berichtsjahr fahrradfreundliche Unter- Kantons St. Gallen oder des Landes Vorarlberg, eine nehmen mit einem Zertifikat ausgezeichnet. Vielzahl verkehrspolitischer Treffen auf regionaler und nationaler Ebene abgehalten. So konnte am 12. Septem- Landesradwegkonzept ber 2013, gemeinsam mit dem zuständigen Regierungs- Ausgehend von der Radweg-Schwachstellenanalyse aus bzw. Landesrat aus St. Gallen und Vorarlberg, die regi- dem Agglomerationsprogramm wurde 2013 die Erarbei- onale S-Bahn-Verbindung besprochen werden. Ebenso tung eines landesweiten Radwegkonzepts lanciert. Mit war diese neben weiteren Themen, wie die Rheinüber- diesem soll, im Wissen um die Umwegsensitivität beim gänge, auch Teil des Gesprächs mit der zuständigen Langsamverkehr sowie mit Blick auf den Staatshaushalt, Bundesrätin in Bern. der Ausbau des übergeordneten Radwegnetzes auf der Basis einer abgestimmten Vorgehensweise realisiert Raumordnung werden. Damit der Anschluss des übergeordneten Wege- netzes an das jeweilige kommunale Radwegnetz sicher- Agglomerationsprogramm Werdenberg-Liechtenstein gestellt ist, geschieht die Erarbeitung in engem Kontakt Die Regierung ist gemäss Baugesetz zur grenzüber- mit den Gemeinden. schreitenden und überörtlichen Planung verpflichtet. Unter anderem durch die Teilnahme am Agglomera- S-Bahn Verbindung FL.A.CH tionsprogramm kommt die Regierung diesem Auftrag Nachdem im Vorjahr die Planungsarbeiten abgeschlos- nach. Sie nimmt dabei sowohl im Vorstand wie auch in sen und das eisenbahnrechtliche Baugenehmigungsver- der Projektleitung Einsitz und stellt damit die Beachtung fahren sowie die Umweltverträglichkeitsprüfung lanciert der Landesinteressen sicher. Im Berichtsjahr konnte die werden konnten, wurden im Berichtsjahr keine Aktivi- Studie « Optimierung Rheinübergänge » der Öffentlichkeit täten mit einer entsprechenden Aussenwahrnehmung vorgestellt werden und die Erkenntnisse konnten in wei- durchgeführt. Es wurden aber mit den beteiligten Aus- tere, laufende Untersuchungen der betroffenen Amtsstel- schüssen weitere Vorarbeiten geleistet, die bei einer len einfliessen. Im Rahmen der Prüfung des Schlussbe- Realisierung vorliegen müssen. Da für die Realisierung richtes durch den Bund waren verschiedene Abklärungen der übergeordneten regionalen Verbindung zwischen durchzuführen und als Stellungnahme einzureichen. Zur infrastruktur und Umwelt sowie sport

Ergänzung des Zukunftsbildes der Region, das im Rah- zu erarbeiten. Im Rahmen seiner personellen Ressour- | 295 men des Programms definiert wurde, ist für den Bereich cen begleitete das Ministerium für Infrastruktur und Landschaft eine entsprechende Vertiefungsstudie lan- Umwelt sowie Sport diese Entwicklung, welche mit Be- ciert worden. schluss der Europäischen Kommission von Ende 2013 unterstützt wird. Koordination zur Beteiligung bei der UVP Stadttunnel Feldkirch Umwelt Als Disziplin, die für die räumliche Abwägung und Koor- dination von unterschiedlichen Interessen zuständig ist, Umweltschutz ist die Raumordnung eine klassische Querschnittsauf- gabe. Aufgrund dessen ist sie prädestiniert, in diszipli- Neufassung des Gesetzes über die Umweltverträglich- nenübergreifenden Angelegenheiten die Federführung keitsprüfung zu übernehmen. Um die Interessen Liechtensteins im Im Oktober wurde die Neufassung des Gesetzes über Rahmen der bevorstehenden UVP-Prüfung zum Stadt- die Umweltverträglichkeitsprüfung zur korrekten Imple- tunnel Feldkirch einbringen zu können, wurden die Ko- mentierung der Richtlinie 2011 /92 /EU über die Umwelt- ordination im Allgemeinen sichergestellt sowie entspre- verträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und chende Vorarbeiten lanciert. privaten Projekten (UVP-Richtlinie) dem Hohen Landtag zur 1. Lesung vorgelegt. Im Dezember wurde zu den an- Teilnahme an internationalen Programmen und Pro- lässlich der 1. Lesung aufgeworfenen Fragen Stellung jekten genommen und das Gesetz durch den Landtag verab- Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit in der schiedet. Zudem konnte im Rahmen der Neufassung des Raumordnungspolitik beteiligt sich Liechtenstein an den Gesetzes auch die Richtlinie 2010 /75 /EU über Indus- Programmen Interreg und Espon der Europäischen Kom- trieemissionen implementiert werden. mission. Dadurch kann die Regierung frühzeitig die Inte- ressen Liechtensteins einbringen und stellt damit sicher, Abänderung des Umweltschutzgesetzes dass diese berücksichtigt werden. Zudem ermöglicht Im Rahmen der Neufassung des Gesetzes über die Um- diese Mitwirkung die Teilnahme interessierter Organisa- weltverträglichkeitsprüfung wurde auch das Umwelt- tionen des Landes an regionalen sowie transnationalen schutzgesetz abgeändert. Dabei wurde durch die Ge- Projekten und erlaubt diesen auf einfache, aber effiziente setzesänderung des Umweltschutzgesetzes auch die Weise eine Teilnahme an diesem Wissens-Austausch. Möglichkeit geschaffen, das Gesetz über das verein- Die rege Beteiligung von Liechtensteiner Projektpart- fachte Verfahren bei Übertretungen von Strassenver- nern zeigt den Bedarf dieser Möglichkeiten auf und be- kehrsvorschriften sinngemäss auf Übertretungen nach stätigt die stufengerechte Ausrichtung der Programme, dem Umweltschutzgesetz anzuwenden. Zudem wurden an denen sich Liechtenstein beteiligt. auch Gemeindeorgane zur Ahndung solcher Übertre- Im Interreg-Programm bildeten im Berichtsjahr so- tungen ermächtigt. wohl auf der regionalen Stufe, Interreg IV A, wie auch im Alpenraum, Interreg IV B, neben der Betreuung der Neufassung des CO2-Gesetzes konkreten Projekte primär die Vorbereitungsarbeiten für Mit der Revision des CO2-Gesetzes in der Schweiz für die Programmperiode 2014 – 2020 den Schwerpunkt der den Zeitraum 2013 bis 2020 wurde aufgrund der völ- Zusammenarbeit. kerrechtlichen Vertragsverpflichtungen Liechtensteins Auf Projektebene konnten durch die Mitwirkung bei gegenüber der Schweiz auch eine Revision des liech- den Projekten « Alpstar » sowie « C3Alps » Grundlagen er- tensteinischen CO2-Gesetzes erforderlich. Diese Neufas- arbeitet werden, die für die Bestimmung von konkreten sung wurde dem Hohen Landtag im September vorge- Massnahmen für die « Anpassung » und « Linderung » der legt und von diesem verabschiedet. Darüber hinaus war Auswirkungen aus dem Klimawandel genutzt werden die Weiterführung bzw. die Ausweitung des CO2-Abga- können. besystems analog zur Schweiz auch notwendig, um die Im Programm Espon, das die Raumdaten grenzü- von Liechtenstein vorgenommenen Reduktionszusagen berschreitend koordiniert, konnten unter Einbezug der bezüglich der landesweiten Treibhausgasemissionen zu entsprechenden Daten Liechtensteins verschiedene Syn- erfüllen. Im Rahmen der UN Vertragsstaatenkonferenz in theserapporte erarbeitet und den interessierten Kreisen Doha im Dezember 2012 hat sich Liechtenstein auf inter- zur Verfügung gestellt werden. Im Speziellen ist der in nationaler Ebene dazu bekannt, seine Treibhausgasemis- Erarbeitung befindliche Report über die Potentiale und sionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 20 % gegen- Herausforderungen von Island, Norwegen, Schweiz über den Werten von 1990 zu reduzieren. und Liechtenstein sowie der Europäischen Union in der räumlichen Entwicklung zu erwähnen. Holzheizwerk Balzers Durch die Alpenländer wurden die Vorarbeiten ini- Im September genehmigte der Hohe Landtag die ge- tiiert, eine makroregionale Strategie für den Alpenraum meinsam erarbeitete Vorlage der Regierung betreffend infrastruktur und Umwelt sowie sport

296 | die Ausrichtung von Beiträgen an die Bürgergenossen- riol, Bofel, Neufeld, Undera Forst » erlassen. Das Ge- schaft Balzers für die Reduktion von staatlichen Auf- biet des ersten Landschaftsschutzgebiets Liechtensteins wendungen im Zusammenhang mit dem Betrieb eines zeichnet sich durch eine hohe Lebensraumvielfalt mit Holzheizwerkes. Durch den Betrieb des Holzheizwerks einem hohen Anteil an Vernetzungsstrukturen aus. Zu- könnten die CO2-Emissionen Liechtensteins um ca. 4'000 dem ist das Gebiet nahezu unverbaut und wird deshalb t reduziert werden. Derzeit wird bei der EFTA Überwa- auch als Naherholungsgebiet von der Bevölkerung sehr chungsbehörde überprüft, ob die staatlichen Fördermit- geschätzt. Um diese Qualitäten längerfristig zu sichern, tel mit den Vorschriften des EWR in Einklang stehen. Vor wurde das Gebiet auf Initiative der Gemeinde Triesen einer positiven Entscheidung der EFTA Überwachungs- durch Verordnung unter Landschaftsschutz gestellt. behörde tritt der vom Landtag verabschiedete Finanzbe- schluss nicht in Kraft. Erhebung der Verbissbelastung an der Waldverjün- gung mittels Kontrollzäunen Landwirtschaft Im Juni 2013 wurde zum fünften Mal die Verbissbela- stung an der Waldverjüngung mittels Kontrollzäunen er- Abänderung des Landwirtschaftsgesetzes (LWG) hoben. Die Ergebnisse sind besorgniserregend. So ist Die Regierung hat dem Hohen Landtag im Oktober die auf 71 % der ausgewerteten Flächen der Einfluss des Abänderung des Landwirtschaftsgesetzes zur 1. Lesung Wildes so gross, dass das Verjüngungsziel nicht erreicht vorgelegt. Im Dezember nahm die Regierung im Rahmen werden kann. Am gravierendsten sind die Auswirkungen der 2. Lesung Stellung zu den anlässlich der 1. Lesung oberhalb von 1'200 m.ü.M. Hier muss der Einfluss des aufgeworfenen Fragen und der Landtag verabschiedete Wildes bei über 82 % der auswertbaren Flächen als un- die Gesetzesänderung. Durch diese wurde der alte Art. tragbar eingestuft werden. 7, der einen Zahlungsrahmen vorsah, durch einen neuen Art. 7 LWG ersetzt. Mit der neuen Formulierung des Arti- Erlass von Delegationsverordnungen nach dem Wald- kels sollte einerseits der gegebenen rechtlichen Situation, gesetz und dem Gesetz zum Schutz von Natur und welche die Kompetenz zum Erlass von Förderungsver- Landschaft ordnungen der Regierung überträgt, entsprochen wer- Mit dem Erlass der Verordnung über die Delegation von den. Andererseits sollte das Anliegen des Landtags, im Geschäften nach dem Waldgesetz und der Verordnung Rahmen der agrarpolitischen Diskussion über konkrete über die Delegation nach dem Gesetz zum Schutz von Anträge abstimmen zu können, aufgenommen werden. Natur und Landschaft übertrug die Regierung dem Amt für Umwelt einige Vollzugsaufgaben zur selbständigen Teilnahme an der Internationalen Grünen Woche in Erledigung. Durch diese Delegation werden Verfahren Berlin zeitlich verkürzt, der Verwaltungsaufwand verringert Liechtenstein hat vom 18. bis 27. Januar 2013 an der In- und die Regierung entlastet. ternationalen Grünen Woche in Berlin teilgenommen. Die Teilnahme Liechtensteins erfolgte eigenständig, Abschussplanung für das Jagdjahr 2013 /2014 nachdem im letzten Jahr auf Einladung der Schweiz teil- Mit Erlass der Verordnung vom 23. April 2013 über den genommen wurde. Die Internationale Grüne Woche ist Abschussplan für das Jagdjahr 2013 /2014 wurde der Ab- die grösste Messe für Lebensmittel und essbare Spezia- schussplan beim Rothirsch auf 221 Stück, beim Reh auf litäten in Deutschland. 247 Stück und beim Gamswild auf 210 Stück festgelegt. Um einem weiteren Anstieg des Gamsbestandes entge- Regelung der Tiere der Pfedegattung genzuwirken, wurde der Abschussplan gegenüber dem Die Regierung hat mit der Abänderung der Ethopro- Vorjahr nochmals um 55 % erhöht. Die Abschussvorga- gramm-Förderungs-Verordnung, der Landwirtschafts- ben konnten beim Rothirsch zu 105 % (233 Stück), beim Einkommensbeitrags-Verordnung und der Landwirt- Reh zu 101 % (251 Stück) sowie bei der Gämse zu 85 % schaftliche Begriffs- und Anerkennungsverordnung die (179 Stück) erfüllt werden. Förderung von Tieren der Pferdegattung neu geregelt. Diese sollen nur noch gefördert werden, wenn sie im Ei- Internationale Zusammenarbeit gentum der Landwirte stehen, zur landwirtschaftlichen Nutzung gehalten werden und die anfallenden Arbeiten Internationale Regierungskommission Alpenrhein durch Betriebspersonal erledigt werden. (IRKA) Die zuständigen Regierungsmitglieder der Anliegerkan- Wald, Natur und Landschaft tone und -länder des Alpenrheins trafen sich auch in die- sem Jahr turnusgemäss, um sich über die Fortschritte bei Landschaftsschutzgebiet « Periol, Bofel, Neufeld, Un- der Umsetzung des Entwicklungs- und Erhaltungskon- dera Forst » zepts Alpenrhein (EKA) informieren zu lassen. Insbeson- Die Regierung hat mit Beschluss vom 03. Oktober 2013 dere wurde die unkonventionelle Erdgasförderung mit die Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet « Pe- der sogenannten Fracking-Methode im Bodenseeraum infrastruktur und Umwelt sowie sport

diskutiert und das Projekt « Erfolgskontrolle der bishe- stein im internationalen Standortwettbewerb besser zu | 297 rigen Sohlenveränderungen im Alpenrhein » gestartet. positionieren. Der Sport stellt zur Tourismusförderung und vorteilhaften Aussendarstellung verschiedenste Verkehrsministertreffen der Alpenländer, Berchtes- Chancen und Plattformen zur Verfügung. Sportveran- gaden staltungen, die Verbände und unsere Sportlerinnen und Am 20. Juni 2013 nahm Regierungsrätin Marlies Amann- Sportler selbst bieten beste Möglichkeiten, um « Liech- Marxer am Verkehrsministertreffen der Alpenländer in tenstein Marketing » wirkungsvoll bei der Erfüllung der Berchtesgaden teil. Die Minister diskutierten im Rahmen Aufgaben partnerschaftlich zu unterstützen. Die FIS Alpi- des « Follow up Zurich » -Prozesses über Fragen der Ver- nen Ski-Weltmeisterschaften 2013 in Schladming waren kehrssicherheit und Verkehrsverlagerung. Ziel ist, die Si- die erste Gelegenheit für « Liechtenstein Marketing », im cherheit auf Strasse und Schiene zu erhöhen, Staus zu Bereich des Sports eine Idee bzw. ein Projekt zu entwi- verringern und gemeinsame Verkehrsmanagement-In- ckeln und umzusetzen. Diese Grossveranstaltung wurde strumente zu entwickeln. Am Treffen in Berchtesgaden durch das Fernsehen und die Printmedien einem Millio- liessen sich die Minister über die Arbeiten der einzel- nenpublikum übertragen. Das Fürstentum Liechtenstein nen Arbeitsgruppen informieren. Dabei geht es unter an- präsentierte sich vor Ort einer breiten Öffentlichkeit als derem um die gegenseitige Information über Verkehrs- Sportnation und als einzigartige Wintersport- und Wan- behinderungen auf alpenquerenden Achsen infolge von derdestination. Naturkatastrophen sowie die Prüfung verkehrslenkender Massnahmen, die sich an Umweltzielen orientieren. Die Besuch von Sportministerin Marlies Amann-Marxer Minister beschlossen einstimmig, diese Arbeiten fortzu- bei der Sportkommission führen. Am 22. April des Berichtsjahres stattete die Sportministe- rin der Sportkommission in Schaan ihren Antrittsbesuch 17. Weltklimakonferenz (COP 19) Warschau ab. Die Sportkommission mit ihrem Präsidenten Peter Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer reiste im Rah- Näff gab dabei Auskunft über ihre Tätigkeit, die Aufga- men des Ministersegments am 19. bis 23. November benbereiche und Zuständigkeiten und informierte über 2013 nach Warschau zur 19. Weltklimakonferenz (COP ihre Arbeitsweise und -abläufe. Im Weiteren wurden in 19) der Vereinten Nationen, um die Position Liechten- Rahmen eines gegenseitigen Meinungsaustausches ver- steins in den Verhandlungsprozess offiziell einzubrin- schiedene aktuelle Themen des Sports besprochen sowie gen. Auf Initiative Liechtensteins konnten die Berichts- auch grundlegende Fragen und Angelegenheiten erörtert. pflichten für Kleinstaaten gelockert werden, wodurch Die Sportkommission hat eine bedeutende Verbindungs- eine beträchtliche Kostenreduktion für Liechtenstein, funktion zwischen der Regierung und den privaten Insti- aber auch für andere Kleinstaaten erzielt werden konnte. tutionen des Sports. Sie hat unter anderem die Aufgabe, die Regierung in Fragen des Sports zu beraten, Entschei- 5. Berliner Agrarministergipfel dungen über die Ausrichtung von Förderungsbeiträgen Auf Einladung von Bundesministerin Ilse Aigner nahm zu treffen, die Beschlussfassung über den jährlichen Regierungsrätin Dr. Renate Müssner am 19. Januar am Voranschlag und Jahresbericht zuhanden der Regierung fünften Agrarministergipfel in Berlin teil. Der dritte Berli- vorzulegen und das Förderprogramm Jugend und Sport ner Agrarministergipfel stand unter dem Thema « Verant- durchzuführen. Die Sportkommission als fachkundiges wortliche Investitionen in Agrar- und Ernährungswirt- Expertengremium verrichtet ihre Arbeit mit viel Enga- schaft – Schlüsselfaktor für Ernährungssicherung und gement. Die Zusammenarbeit zwischen der Sportkom- ländliche Entwicklung » . mission, dem Liechtenstein Olympic Committee LOC und dem Ministerium zum Wohle des liechtensteinischen Sport Sports ist von grundlegender Bedeutung.

Auftritt Liechtensteins an den FIS Alpinen Ski-Welt- Kleinstaatenspiele in Luxemburg meisterschaften 2013 in Schladming (A) Am 27. Mai 2013 fand in Luxemburg anlässlich der Klein- Im Berichtjahr beschloss die Regierung auf Initiative des staatenspiele eine Konferenz der Sportminister der Teil- Ressortinhabers einen Auftritt Liechtensteins an den FIS nehmerstaaten statt. Das Thema der Konferenz war « die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften vom 4. bis 17. Februar spezifischen Herausforderungen von Kleinstaaten im Be- 2013 in Schladming (A) durchzuführen. Dieser beinhal- reich des Sports ». Dabei wurde die Verantwortung der tete im Wesentlichen eine Dauerpräsenz vor Ort und ei- Politik bei der Schaffung entsprechender Rahmenbedin- nen Themenabend – « Liechtenstein Abend » – als spe- gungen betont. Die zuständige Ministerin zeigte in die- ziellen Anlass. Liechtenstein Marketing wurde mit der sem Zusammenhang die umfassende gesellschaftliche Projektleitung und -umsetzung beauftragt. Bedeutung des Sports für Gesundheit, Erziehung, Inte- Ziel von Liechtenstein Marketing ist es, durch die gration, Wirtschaft und auch zur Aussendarstellung auf. Vermarktung des Landes in den Bereichen Standortmar- Sie betonte, dass es für Kleinstaaten in sportlicher wie keting, Tourismus und Grossveranstaltungen Liechten- auch finanzieller und eigenstaatlicher Hinsicht wichtig infrastruktur und Umwelt sowie sport

298 | ist, an internationalen Grossveranstaltungen teilzuneh- Gemeindesportkommissionen, die eine zentrale Rolle im men und Sportanlässe im Rahmen der Grössenverträg- Sport haben und hier eine äusserst wertvolle Arbeit lei- lichkeit auch selbst ausrichten zu können. Sie rief zu ver- sten, eine gute und offene Zusammenarbeit zu pflegen. stärkter Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch der Für das Wohl des Sports ist es von grosser Wichtigkeit, Kleinstaaten auf. dass Land und Gemeinden mit dem LOSV und der Sport- Die Sportministerin nutzte die Gelegenheit ihres Auf- kommission Hand in Hand arbeiten. enthalts zudem zu verschiedenen bilateralen Gesprächen mit Amtskollegen zu Themen des Sports. Das Programm Europäisches Olympisches Winter-Jugendfestival wurde abgerundet durch den Besuch von mehreren 2015 Wettkämpfen und dem Besuch des luxemburgischen Im Berichtsjahr nahm die zuständige Ministerin an meh- « Haus des Sports » und des Main Center des Organisa- reren Sitzungen der « Europäischen Olympischen Ju- tionskomitees, gemeinsam mit dem liechtensteinischen gendfestival Vorarlberg-Liechtenstein 2015 GmbH » teil. IOC-Mitglied Nora von Liechtenstein. Nachdem in rechtlicher und organisatorischer Hinsicht mit der Unterzeichnung des Host City Vertrages durch Treffen mit den Gemeindesportkommissionen das ÖOC und den LOSV, der Einrichtung eines für die Am 28. August des Berichtsjahres traf sich die Sportmi- Gesamtkoordination des Projekts verantwortlichen Orga- nisterin im Liechtenstein Center in Vaduz in Anwesen- nisationskomitees (OK) und der Gründung einer Gesell- heit der Sportkommission und des Liechtensteinischen schaft mit beschränkter Haftung (GmbH) die Grundlagen Olympischen Sportverbandes (LOSV) mit Vertretern der geschaffen wurden, ging es im vergangenen Jahr um die Gemeindesportkommissionen zu einem Gedankenaus- Intensivierung der Detailplanung und deren Umsetzung. tausch. Im Mittelpunkt stand dabei die Information und Vor allem wurde – neben der Durchführung der Sport- Diskussion über aktuelle Projekte im Bereich des Sports. bewerbe – den Herausforderungen in den Bereichen Zu Beginn der Veranstaltung gab das Ministerium Finanzen, Transport und Logistik, Unterbringung, Ver- einen Überblick über das Sportstättenkonzept 2012 der pflegung, Sicherheit, Marketing und Sponsoring und Regierung und der Gemeinden. Die mit dem Konzept Medienarbeit besonderes Augenmerk geschenkt. An zur Verfügung gestellten Richtlinien, nach welchen der der ersten Generalversammlung der GmbH im Septem- Neubau, die Renovation und die Nutzung von Sportin- ber erfolgten die Prüfung und Feststellung der Jahresab- frastruktur erfolgen sollen, ermöglichen für die Zukunft schlüsse per 31.12.2012 und 30.04.2013, die Entlastung durch klare Regelungen der Zuständigkeiten, Aufgaben, der Geschäftsführer und des Aufsichtsrates und die Ge- Abläufe und Verfahrensfragen einen koordinierten und nehmigung des Jahresberichts. Insgesamt kann festge- bedarfsgerechten Umgang mit Sportstätten. Eine von halten werden, dass die Kooperation zwischen ÖOC und der Regierung eingesetzte Expertenkommission erstellt LOC und dem Land Vorarlberg und Liechtenstein sehr jeweils die Expertise über Projekte zu Handen der Regie- produktiv und positiv verläuft und auf allen Ebenen eine rung bzw. der Standortgemeinde. enge, vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusam- Robert Büchel-Thalmeier, Liechtensteinischer Olym- menarbeit gepflegt wird. pischer Sportverband (LOSV) informierte über das « Eu- Das sportliche Grossereignis EYOF 2015 findet vom ropäische Olympische Jugendfestival Vorarlberg-Liech- 25. bis 31. Januar 2015 statt und bringt die europaweit tenstein (EYOF) 2015, das vom 24. bis 31. Januar 2015 besten Nachwuchsathleten ins Land. Die Spiele werden stattfinden wird. Bei den EYOF werden sich die besten in den Sportarten Biathlon, Eishockey, Eiskunstlaufen, Nachwuchssportler und -sportlerinnen der teilneh- Ski Alpin, Snowboard, Langlaufen, Skispringen und Nor- menden europäischen Länder messen. In Liechtenstein dische Kombination ausgetragen. Für die rund 1500 ju- werden Bewerbe im Ski-Alpin und Langlauf in Malbun gendlichen Teilnehmer im Alter zwischen 14 und 18 Jah- und Steg ausgetragen. ren ist es die erste Stufe zu Olympia und bietet für die Alex Hermann, Generalsekretär des LOSV, infor- Nachwuchssportler die perfekte Plattform, ihr Können mierte abschliessend über das Breitensportprojekt des vor einem grossen Publikum zu zeigen. LOSV « Beweg di met üs », das in Zusammenarbeit mit insgesamt vier Verbänden und Vereinen durchgeführt wird. Dabei wurden und werden in verschiedenen Sport- arten Programme für all jene angeboten, die sich gerne bewegen oder mit Sport beginnen möchten. Ziel ist es, Amt für Bau und Infrastruktur ein polysportives Angebot bereitzustellen mit der Idee, dass Sport treiben zur Regelmässigkeit wird. Ausgebil- dete Trainer und Trainerinnen sorgen für einfachen Ein- Amtsleiter: Dipl. Ing. ETH Markus Verling stieg und bieten den Interessierten die Möglichkeit sich die notwendigen technischen Fähigkeiten anzueignen. Auf 1.1.2013 nahm das neu geschaffene Amt für Bau und Zum Schluss des Treffens hob die Sportministerin Infrastruktur seine Tätigkeit auf. Das Amt für Bau und In- hervor, dass es der Regierung sehr wichtig ist, mit den frastruktur, welches im Rahmen der Verwaltungsreform infrastruktur und Umwelt sowie sport

aus den ehemaligen Amtsstellen Hochbauamt, Tiefbau- hohe Anteil an Mietliegenschaften – mit entsprechenden | 299 amt, Amt für Wohnungswesen, Stabsstelle für Landespla- Mietausgaben – und verschiedene, ineffiziente organisato- nung und der Dienststelle Bauadministration geschaffen rische und betriebliche Faktoren verbessert werden. wurde, fungiert als multifunktionaler Dienstleister für pri- Auf der Grundlage des im Jahr 2009 mit den ÖBB und vate und öffentliche Bauherren wie auch für den staatli- dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Tech- chen Infrastrukturbau. nologie abgeschlossenen Planungsvertrages zum Ausbau Das Jahr 2013 war, neben den laufenden Aufgaben des der Eisenbahnstrecke Feldkirch-Buchs konnten die Pla- Amtes in den Bereichen der Ortsplanung, des Baurechts, nungsarbeiten im Jahr 2012 abgeschlossen werden. In der Wohnbauförderung, der Projektierung staatlicher Hoch- den Jahren 2012 und 2013 wurden die Projektunterlagen bauten, der Liegenschaftenverwaltung, der Vermessung im Rahmen der Behördenverfahren beurteilt. Neben der und GDI, der Verkehrsplanung und dem Bau und Betrieb Prüfung hinsichtlich der eisenbahnrechtlichen Baugeneh- der Strasseninfrastruktur, geprägt vom Umbruch und dem migung durchlief das Projekt auch eine Umweltverträglich- Zusammenfinden in der neuen Organisationseinheit. Diesen keitsprüfung. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist davon internen Prozess haben alle Mitarbeitenden des Amtes ziel- auszugehen, dass die Regierung die notwendigen Ent- gerichtet mitgestaltet. Aus der Reorganisation entstandene scheidungen über die Behördenverfahren und das weitere Synergien sowie Optimierungen konnten bereits in diesen Vorgehen im Sommer 2014 fällen wird. ersten Monaten umgesetzt werden. Mit dem im kommenden Im Bereich der Verkehrsplanung wurden in den ver- Jahr geplanten Organisationsprojekt der Prozessanalyse gangenen Jahren wichtige Grundlagen zur strategischen und der Prozessoptimierung kann der von der Regierung Weiterentwicklung des Verkehrsystems in Liechtenstein vom Amt erwartete Leistungsauftrag noch besser definiert geschaffen. Neben dem Agglomertionsprogramm Werden- werden. Dies trägt inskünftig zum gemeinsamen Verständ- berg-Liechtenstein sind insbesondere die Studien zu den nis und damit auch zur Kostenoptimierung bei. Gleichzei- Rheinübergängen, zu den Schwachstellen im Fuss- und tig wird im Jahr 2014 die im Bereich Tiefbau bereits vor Radverkehr, zur Sicherheit der Fussgängerstreifen, zum mehreren Jahren eingeführte Kosten-Leistungsrechnung für Landeshauptradroutennetz, aber auch zur Bevorzugung das gesamte Amt eingeführt. Dieses Steuerungsinstrument des strassengebundenen öffentlichen Verkehrs zu erwäh- bildet zusammen mit dem klar definierten Leistungsauftrag nen. Diese Studien, welche sich teilweise noch in der Ab- den Grundpfeiler für künftige Entscheidungen bezüglich der schlussphase befinden, bilden auch die Grundlage für die internen Prozesse, aber auch hinsichtlich des Kundendiens- Weiterentwicklung des Mobilitätskonzepts Mobiles Liech- tes für alle Einwohnerinnen und Einwohner. tenstein und zeigen die Schwerpunkte der künftigen Tätig- Die Arbeit und die Projekte des Amtes waren geprägt keiten des Landes in diesem Bereich auf. durch das übergeordnete Projekt zur Sanierung des Staats- haushaltes. So wurden alle budgetierten Ausgaben vor der Abteilung Baubewilligungen und Auslösung konkreter Projekte nochmals sehr kritisch hin- Förderungen terfragt. Dies führte dazu, dass im Verlaufe des Jahres so- wohl im Hoch- wie im Tiefbau Projekte, welche als nicht Fachbereich Ortsplanung zwingend notwendig erachtet wurden, redimensioniert re- spektive sogar zurückgestellt wurden. Allgemeines Als fachliche Schwerpunkte des Jahres 2013 besonders Im Rahmen der Verwaltungsreorganisation wurde be- zu erwähnen sind die Weiterentwicklung und Umsetzung schlossen, die Stabsstelle für Landesplanung aufzulösen der staatlichen Liegenschaftenstrategie, die Arbeiten zur und den Bereich « Ortsplanung » in das neu geschaffene Umsetzung einer S-Bahn FL.A.CH und die Studien zur För- Amt für Bau und Infrastruktur, Abteilung Baubewilli- derung des Langsamverkehrs in Liechtenstein. gungen und Förderungen, zu integrieren. Die im Juli 2012 von der Regierung zur Kenntnis ge- nommene Liegenschaftenstrategie wurde im Berichtsjahr Aufgaben des Fachbereichs Ortsplanung weiterentwickelt und konkretisiert. Diese dient als Grund- Zum Auftrag des Fachbereichs Ortsplanung im Amt für lage für ein effizientes Immobilienmanagement der Verwal- Bau und Infrastruktur gehört die fachliche Beratung der tungsbauten des Landes Liechtenstein, dessen Zweck es Gemeinden im Sinne einer geordneten räumlichen Ent- ist, die Landesverwaltung bedarfsgerecht mit Immobilien wicklung. Dabei wird speziell auf die Übereinstimmung zu versorgen. Ein umfassendes Immobilienmanagement mit dem übergeordneten Landesrichtplan geachtet. Im trägt zu einem sparsamen Umgang mit den Staatsfinanzen Weiteren berät und beurteilt der Fachbereich Ortspla- bei. Dies wird auch durch die Senkung der laufenden Aus- nung die Planungsinstrumente der Gemeinden und stellt gaben in den Bereichen Miete, Reinigung, Bewachung und dabei die nötigen Anträge zur Genehmigung durch die Energie erreicht. Erste Erfolge konnten hier bereits erzielt Regierung. Davon ausgenommen ist die Genehmigung werden. Ein weiterer zentraler Baustein dieser Strategie ist von Gestaltungs- und Überbauungsplänen sowie deren die Erstellung eines zusätzlichen, landeseigenen Verwal- Abänderung oder Aufhebung, welche gemäss Regie- tungsgebäudes. Damit könnten verschiedene suboptimale rungsbeschluss seit März 2013 durch das Amt für Bau Rahmenbedingungen, wie die Vielzahl an Standorten, der und Infrastruktur erfolgt. Im Rahmen der Ortsplanung infrastruktur und Umwelt sowie sport

300 | stehen den Gemeinden folgende Planungsinstrumente Grenzüberschreitende Zusammenarbeit des Fachbe- zur Verfügung: reichs Ortsplanung in der Raumentwicklung − der Gemeinderichtplan (BauG Art. 20), ein behörden- Im Bereich grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist verbindlicher Plan, der gesamthaft oder sektoriell die der Fachbereich Ortsplanung in das laufende Interreg IV angestrebte Entwicklung des Gemeindegebietes oder A-Folgeprojekt DACH+ zur gemeinsamen Raumbeobach- von Teilen davon festlegt (BauG Art. 2, lit. o), tung und Raumentwicklung im Grenzraum Deutschland- − die Gemeindebauordnung (BauG Art. 11), die die all- Österreich–Schweiz-Liechtenstein eingebunden. Damit gemeinen Bau- und Gestaltungsvorschriften der Ge- wird die erfolgreiche Zusammenarbeit in der Bodensee- meinde sowie Vorschriften zum Zonenplan enthält, der region auch im Berichtjahr 2013 weiter fortgesetzt. Zonenplan (BauG Art. 12ff.), der das Gemeindegebiet in verschiedene Bebau ungszonen und Zonen anderer Fachbereich Baurecht und Brandschutz Nutzung unterteilt und integrierender Bestandteil der Bauordnung ist, Die genehmigten Bauanträge haben sich im Vergleich − der Überbauungsplan (BauG Art. 21 ff.), ein grundei- zum Berichtsjahr 2012 in ihrer Anzahl nicht wesentlich gentümerverbindlicher Plan, der für ein bestimmtes geändert. Die Baukonjunktur selbst ist geprägt vom pri- Gemeindegebiet die zulässige Bauweise festlegt und vaten Sektor, insbesondere dem Wohnbaubereich. Bau- zusammen mit den Sonderbauvorschriften die Bau- volumina, Baukosten sowie die Anzahl errichteter Woh- ordnung mit Zonenplan ergänzt, der Gestaltungsplan nungen etc. sind in der Jahresbaustatistik erfasst. (BauG Art. 24 ff.), ein grundeigentümerverbindlicher Plan, der die Überbauung einer oder mehrerer Parzel- Baurecht len festlegt und das Konzept einer Überbauung mit ei- Mit Beginn des Berichtsjahrs wurden mit dem neu ge- ner ortsbaulich und architektonisch besseren Gestal- schaffenen Amt für Bau und Infrastruktur auch die Abtei- tung sichert. lungsstrukturen neu definiert. In der Abteilung « Baube- willigungen und Förderungen » ist auch der Fachbereich Mitwirkung bei Ortsplanungsrevisionen der Gemein- « Baurecht und Brandschutz » integriert und erfüllt die den im 2013 gleichen Funktionen wie vor der Zusammenlegung. Die Aufgrund des neuen Baugesetzes (LGBl. 2009 /Nr. 44) zu bearbeitende Agenda hat sich nicht verändert, die teils kam es im Jahr 2013 zu einer Häufung von Revisionen komplexen und sehr umfangreichen Aufgaben, die mit der Gemeindeplanungsinstrumente. In den Übergangs- dem Vollzug der anspruchsvollen und aussenwirksamen bestimmungen zum neuen BauG wird festgehalten, dass Tätigkeiten verbunden sind, ebenfalls nicht. Es wurden die Gemeinden binnen einer Frist von fünf Jahren ihre punktuelle Anpassungen der Bauverordnung vorge- Planungsinstrumente auf Übereinstimmung mit den Zie- nommen und die geplante Teilrevision des Baugesetzes len und Inhalten des neuen Baugesetzes zu überprüfen weiter vertieft. Die Änderungen sollen den Vollzug des und allfällige Anpassungen vorzunehmen haben. Im Be- Gesetzes erleichtern, beinhalten zudem eine massvolle richtsjahr 2013 ist in diesem Zusammenhang die Be- Deregulierung bzw. Liberalisierung der Baukontrollen gleitung, Begutachtung sowie Genehmigung des Ge- und Anpassung betreffend Einfriedungen und Stützmau- meinderichtplans von Eschen hervorzuheben und die ern. Ergänzend wird die Terminologie vereinheitlicht. Genehmigung der Gemeindebauordnung Triesen zu er- Der Rechtsvollzug gestaltet sich zunehmend zeitinten- wähnen. Darüber hinaus wurden im 2013 der Gemeinde- siver und bindet auch dementsprechend personelle Res- richtplan von Balzers sowie die Gemeindebauordnungen sourcen, da die verstärkt intensive und detaillierte Ab- von Schaan, Ruggell und Malbun zur Genehmigung bei klärungen im Vorfeld zu sachbezogenen Entscheidungen der Regierung eingereicht. Die Gemeinde Vaduz hat verlangt werden. Die im Fachbereich tätigen Personen 2013 die Totalrevision der Gemeindebauordnung und sind deshalb sehr stark gefordert. des Zonenplanes zur Vorprüfung beim Amt für Bau und Infrastruktur eingereicht. Statistische Angaben Das Amt für Bau und Infrastruktur bewilligte insgesamt Gestaltungskommission gemäss Art. 93 des Bauge- 586 (Vorjahr: 641) Bauanträge, im Bewilligungsverfah- setzes ren 344 (332), im Anzeigeverfahren 242 (309). Weiters Die Gestaltungskommission gemäss Art. 93 des Bau- wurden 53 wärmetechnische Anlagen, 8 haustechnische gesetzes beurteilt neben Richtplänen und von der Re- Anlagen, zahlreiche Brandschutzkonzepte, 99 Aufzüge, gelbauweise abweichenden Projekten insbesondere 12 Blitzschutzanlagen und 81 Planänderungen geneh- Überbauungs- und Gestaltungspläne. Der Vorsitz der migt. Abgelehnt wurden insgesamt 8 Bauanträge, davon Gestaltungskommission obliegt der Leiterin des Fachbe- 5 im Bewilligungsverfahren und 3 im Anzeigeverfahren. reichs Ortsplanung und die Organisation der Sitzungen Die Anzahl sistierter Baugesuche ist leicht rückgängig erfolgt durch den Fachbereich Ortsplanung. Auf die Tä- im Vergleich zum Vorjahr (160, Vorjahr: 179), obwohl tigkeit der Gestaltungskommission wird im separaten immer noch relativ viele unvollständige Bauanträge Bericht zur Tätigkeit dieser Kommission verwiesen. eingehen. Die durchschnittliche Baugesuchsbehand- infrastruktur und Umwelt sowie sport

lung (Anzahl Tage /Gesuch) erhöhte sich leicht von 39 ren auch Holzfeuerungen als zusätzliche Heizanlage an | 301 auf 42 Tage, liegt damit aber jedenfalls noch im gesetz- Stellenwert. Beim Blitzschutz wurden insgesamt 12 (Vor- lichen Spektrum von maximal 60 Tagen nach vollstän- jahr 27) Anlagen bewilligt und das von der Regierung be- digem Eingelangen der Unterlagen. Ursache ist auch stellte Kontrollorgan nimmt die sachbezogenen Agenden die erweiterte Vollzugskompetenz durch die ständige zu deren Zufriedenheit wahr. Neuerlich gesteigert wurde Rechtsprechung, die vorsieht, dass im Rahmen der Bau- die Anzahl der bewilligten Aufzugsanlagen auf 99 Stück gesuchsbehandlung auch über das mögliche Vorlie- (Vorjahr 89), was auf die hohe Anzahl an neu errichteten gen eines Eingriffs in die Natur und Landschaft nach Mehrfamilienhäuser zurückzuführen ist. dem Naturschutzgesetz zu entscheiden ist. Dies schlägt sich auch in zeitlichen Mehraufwendungen nieder. Die Energie /Bauökologie durchschnittliche Behandlung von Bauanträgen im An- Bewilligungspflichtige Bauten und Anlagen haben den zeigeverfahren blieb mit ca. 15 Tagen gleich wie im ökologischen und energierechtlichen Anforderungen zu Vorjahr. Es gab insgesamt 18 (Vorjahr 19) Einsprachen, entsprechen. Energieberatungen, Prüfung der Gesuche wovon 4 hängig sind und 14 zurückgezogen wurden; sowie örtliche Kontrollen für Bauten und Anlagen mit letztere nach eingehender und zeitintensiver Vermitt- erhöhten Anforderungen erfolgen in Koordination zwi- lung durch den Fachbereich Baurecht und Brandschutz. schen dem Amt für Bau und Infrastruktur sowie einem Der Fachbereich führte im Berichtsjahr insgesamt 144 extern beauftragten Energieexperten. (Vorjahr 161) Rohbaukontrollen und 477 (Vorjahr 530) Insgesamt wurden 2013 29 Energiegesuche behan- Bauschlussabnahmen durch. Nicht erfasst sind weitere delt. Davon betrafen 13 Gesuche den Bereich Energi- Baukontrollen, da oftmals aufgrund vorhandener Män- enach- und -ausweise für Bauten über 2'000 m3 (Nach- gel eine Baute bis zur Abnahmereife nochmals abge- weis SIA 380 /1 und 380 /4), die bearbeitet, genehmigt nommen werden muss. und kontrolliert wurden. Bei 8 Gesuchen handelte es sich um Energiekonzepte mit erhöhten Anforderungen Brandschutz /Feuerpolizei /Blitzschutz / (Heizung, Kühlung, Klima, Energiebilanz, alternative En- Aufzugsanlagen ergieeinspeisung, etc.). 8 weitere Gesuche betrafen im Das Amt für Bau und Infrastruktur ist Bau- und Feuer- Bereichtsjahr noch nicht abgeschlossene, laufende Ver- polizeibehörde. Die Brandschutzagenden werden im fahren (Schlussbericht der Prüfung oder Abnahme noch Rahmen der Baugesuchsprüfung mitbearbeitet. Durch ausstehend). Die Genehmigung und Kontrollen der en- diese gemeinsamen Prüfungen können hohe Synergie- ergierechtlichen Vorschriften für Bauten und Anlagen effekte erzielt werden. Bei grösseren oder komplexeren unter 2'000 m3 (Einzelbauteilnach- und -ausweis) erfol- Bauten ist gemäss Verordnung zum Brandschutzgesetz gen im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens und den ein Brandschutzkonzept notwendig, die entsprechende Baukontrollen. Vorgehensweise hat sich in Liechtenstein weitestgehend etabliert und eingespielt. Fachbereich Wohnbauförderung und Die erfasste Anzahl von genehmigten Brandschutz- Mietbeiträge konzepten entspricht nicht dem tatsächlich genehmi- gten Stand. Viele Brandschutzkonzepte werden bereits Wohnbauförderung mit dem Bauantrag vorgelegt und nicht gesondert be- Im Berichtsjahr 2013 wurden zinslose Darlehen in der willigt. Die Vorlage dieser Dokumente ist bei zahlreichen Höhe von CHF 10'331'900 ausbezahlt. Der Darlehensbe- Objekten zwingend, da allfällige Projektänderungen auf- stand hat sich von CHF 182'639'154 auf CHF 178'347'260 grund der unzureichenden Berücksichtigung von Brand- verringert. 92.31 % der Darlehen wurden an Liechten- schutzvorgaben aufwändig und kostenintensiv anzu- steiner ausbezahlt. Das Amt für Bau und Infrastruktur, passen sind. Die fachliche Begleitung erfolgte auch im Fachbereich Wohnbauförderung, zahlte im Berichtsjahr Berichtsjahr effizient, zielgerichtet und speditiv. Dies er- 78 zinslose Darlehen aus. Des Weiteren wurden Stun- fordert allerdings ein hohes Mass an intensiven Grund- dungs- und Sistierungsgesuche sowie Anträge auf Um- kenntnissen der Materie, die mitunter komplex ist. Der und Anbauten behandelt. Anspruch steigt stetig. Das Fürstentum Liechtenstein ist bei der Ausarbei- Budget tung der neuen schweizerischen Brandschutzvorschrif- Gemäss Finanzgesetz, LGBl. 2013 Nr. 397, wurde die ten, welche auch hierzulande gelten, miteingebunden. Höhe der Förderungsmittel auf CHF 15'000'000 budge- Das Amt für Bau und Infrastruktur ist zudem Mitglied in tiert. Im Berichtsjahr wurden Darlehen in der Höhe von verschiedenen Fachkommissionen der schweizerischen CHF 10'331'900 ausbezahlt. Aufgrund der Abschaffung Brandschutzbehörden und stellt somit auch im 2013 den der Subvention für verdichtetes Bauen per 01.01.2013 erforderlichen Wissenstransfer sicher. sind weniger Anträge auf Wohnbauförderung eingegan- Bei den wärmetechnischen Anlagen werden nach wie gen und somit hat sich die Auszahlung der Darlehen und vor relativ viele Wärmepumpen genehmigt, Öl- und Gas- der Subventionen auch verringert. Es kann davon ausge- heizungen verlieren an Bedeutung. Zunehmend verlie- gangen werden, dass sich die Höhe der Darlehensaus- infrastruktur und Umwelt sowie sport

302 | zahlungen weiter verringert. Die Spalte Subventionen Subventionen betrug CHF 4'500'000, ausgerichtet wur- wird voraussichtlich bis zur Rechnungslegung 2015 auf- den inkl. Kindersubventionen, CHF 2'724'400. Zur vor- gelöst werden können. Freiwillig wurden Darlehen in der zeitigen Rückzahlung fällig bzw. freiwillig zurückbezahlt Höhe von CHF 3'336'824 zurückbezahlt. Das Budget der wurden Subventionen in der Höhe von CHF 268'550.

Verteilung der zinslosen Darlehen und der Reihenbausubventionen (ohne Kindersubventionen) nach Nationen

Nation Anzahl Zinslose Darlehen Anzahl Subventionen

LI 72 9'597'900 49 2'083'400 AT 2 283'000 2 94'300 CH 3 378'000 3 126'000 DE 1 73'000 1 24'300

Total 78 10'331'900 55 2'328'000

Entwicklung des Darlehensbestands

Darlehensbestand per 01.01.2013 CHF 182'639'154

(inkl. Depot-Saldo von CHF 0.--) Darlehensauszahlungen 10'331'900 Stundungen 13'170 Sistierungen 32'960 Fakturierte Tilgungsraten - 11'313'740 Darlehenstilgungen - 3'336'824 neue Amortisationsrechnungen (nach Sistierung) - 19'360

Darlehensbestand per 31.12.2013 CHF 178'347'260 (inkl. Depot-Saldo von CHF 0.--)

Mietbeiträge Fachbereich vier Personen mit gesamthaft 350 Stellen- Die Mietbeiträge belaufen sich im Jahr 2013 auf CHF prozenten beschäftigt. Die Anforderungen an das staat- 1'874'770. Hierbei handelt es sich um 290 Bezüger. Die liche Bauen nehmen aufgrund der verschiedenen kom- alljährliche Überprüfung der Bezüger hat im Dezember plexen Rahmenbedingungen (politische, baurechtliche, des Berichtsjahres stattgefunden. auftragsrechtliche, budgetäre oder technische Vorgaben usw.) stetig zu und stellen technisch wie auch kapazitär Budget hohe Anforderungen an die Mitarbeiter. Im Landesvoranschlag 2013 waren Mietbeiträge in der Höhe von CHF 2'100'000 budgetiert. Genereller Hochbauplanungskredit Der Generelle Hochbauplanungskredit dient der Finan- zierung von Projekten im Bereich der strategischen Pla- Abteilung Hochbau nung, für die erst nach Vorliegen von generellen Ent- scheidungsgrundlagen das weitere Vorgehen festgelegt Fachbereich Projektierung staatlicher Hochbauten wird. Im Berichtsjahr wurden im Wesentlichen Untersu- chungen betreffend die Strategie Verwaltungsbauten, Allgemein die Instandsetzungsmassnahmen (Zustandsanalyse) Die Kernaufgabe des Fachbereichs Projektierung ist beim Polizeigebäude sowie dem Bahnhof Schaan, die die Abwicklung sämtlicher hochbauspezifischer Auf- Schulbautenstrategie, der Erweiterung des Schulzen- gabenstellungen von der Kleinstinstandsetzung, -in- trums Mühleholz I, der Überprüfung des Neubaus des standhaltung über Bautenanalysen und grosse Sanie- Schulzentrums Unterland II sowie Abklärungen für einen rungsprojekte bis zur Entwicklung und Abwicklung von Landeswerkhof im Liechtensteiner Unterland vorgenom- Neubauprojekten jeglicher Kategorie im öffentlichen men. Bereich. Zudem werden in Personalunion auch die Sub- Die gesamten Aufwendungen auf diesem Konto be- ventionen im Hochbaubereich betreut. Derzeit sind im laufen sich auf ca. CHF 17'875 . infrastruktur und Umwelt sowie sport

Pauschaler Hochbaukredit Verwaltungsbauten | 303 Über den pauschalen Hochbaukredit werden Neubau- Im Berichtsjahr wurden im Bereich Verwaltungsbauten projekte und Erneuerungsprojekte (Wiederherstellung in im Wesentlichen 26 Projekte bearbeitet. Abklärungen, einen baulich und technisch aktuellen Bauzustand unter Planungen, Renovations- und Sanierungsarbeiten wur- Beibehalt der ursprünglichen Nutzung) bearbeitet und den unter anderem bei beim Verwaltungsgebäude Post finanziert. Vaduz, beim Regierungsgebäude, beim Schädlerhaus, beim Post- und Verwaltungsgebäude in Schaan, beim Neubauten / Erneuerungen Polizeigebäude in Vaduz, beim Gewerbehaus in Triesen, beim Bahnhof Schaan, beim Landtagsgebäude, beim Haus Risch in Vaduz, beim Bushof Schaan, beim Zollamt Schaanwald, bei den Landeswerkhöfen Triesenberg und Vaduz, bei den Botschaften in Bern, Wien sowie New Hochbauinves- York und beim Haus Kaiser in Schaanwald sowie beim Haus Nipp in Balzers getätigt. Gesamthaft belaufen sich die Instandsetzungs- kosten für Verwaltungsgebäude im Berichtsjahr auf CHF 1'073'220. Investitionsrechnung 2003 – dato Schulbauten Im Bereich des pauschalen Hochbaukredites wurden fünf Im Berichtsjahr wurden im Bereich Schulbauten 11 Pro- Projekte bearbeitet. Nebst den angeführten Projekten jekte bearbeitet. Abklärungen, Planungen, Renovations- wurden im Wesentlichen Abklärungen, planerische oder und Sanierungsarbeiten wurden bei der Realschule in bauliche Massnahmen für die Post Bendern, die Real- Balzers, bei der Weiterführenden Schule Triesen, beim schule Balzers und den Werkhof Unterland – Bendern Jugendhaus Malbun, bei der Oberschule Vaduz, beim getätigt. Schulzentrum Mühleholz I, beim Rheinbergerhaus, beim Gesamthaft belaufen sich die Kosten im Bereich der Schulzentrum Unterland I, beim Mehrzweckgebäude in Erneuerung und Neuinvestitionen im Berichtsjahr auf ca. Eschen sowie beim Spoerry Areal Vaduz getätigt. CHF 120'179. Gesamthaft belaufen sich die Instandsetzungskosten für Schulbauten im Berichtsjahr auf CHF 7'794'921. Instandsetzungsarbeiten Die Regierung legt das Augenmerk vermehrt auf die In- Kulturgebäude standsetzung und Werterhaltung des bestehenden und Im Berichtsjahr wurden im Bereich der Kulturbauten 9 umfangreichen Gebäudeportfolios des Landes. Kosten- Projekte bearbeitet. Abklärungen, Planungen, Renova- günstiges, aber qualitativ und gestalterisch hochwertiges tions- und Sanierungsarbeiten wurden unter anderem Bauen im Altbestand wird eine der Herausforderungen beim Landesmuseum, beim Engländergebäude, bei der der kommenden Jahre sein. Die Instandsetzungsprojekte Burg Gutenberg in Balzers sowie beim Kunstmuseum stellten auch im Berichtsjahr mehrheitlich grosse Anfor- getätigt. derungen an die Bauherrschaft, die beauftragten Planer Gesamthaft belaufen sich die Instandsetzungskosten und Unternehmer. Das Amt für Bau und Infrastruktur für Kulturbauten im Berichtsjahr auf CHF 433'634. war auch 2013 bestrebt, auf der Grundlage von Zu- standsanalysen, mit der notwendigen Abklärungstiefe, Ausrichtung von Landessubventionen den Instandsetzungsbedarf transparent aufzuzeigen und Die Ausrichtung der Subventionsbeiträge wird aufgrund daraus resultierend die Massnahmen in effizienter Art der Verwaltungsreorganisation seit dem 1. Januar 2013 und Weise umzusetzen. durch das Amt für Bau und Infrastruktur betreut. Im Be- richtsjahr 2013 wurden an den Verein für Heilpädago- gische Hilfe in Liechtenstein (HPZ in Schaan) und an die Stiftung Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe (LAK), betreffend das Haus St. Mamertus in Triesen, so- wie an den Alpenverein Subventionsbeiträge ausbezahlt. Im Rahmen der Bearbeitung von öffentlichen und pri- vaten Subventionsprojekten erfolgten Stellungnahmen und Beratungen der Subventionsempfänger. Konkret wurde im Berichtsjahr ein Subventionsgesuch eingerei- cht, wobei es sich um den Umbau und die Erweiterung des Alters- und Pflegeheims Schlossgarten in Balzers handelt. Erfolgsrechnung 2003 – dato infrastruktur und Umwelt sowie sport

304 | Subventionsprojekte in Ausführung Konto Nr. Bausumme indexiert Subvention 2013 in CHF in CHF

Ersatzbau Tagesschule Verein Heilpädagogische Hilfe (HPZ) Schaan 550.564.01 28'655'920 597'000

Gesamtkosten Subventionsprojekte (in Ausführung) 28'655'920 597'000

Subventionsprojekte in Ausführung/Abrechnung Konto Nr. Bausumme indexiert Subvention 2013 in CHF in CHF

Haus St. Mamertus Triesen Liecht. Alters- und Krankenhilfe (LAK) – Neubau 570.564.01.03 24'059'310 1'208'832

Haus St. Mamertus Triesen Liecht. Alters- und Krankenhilfe (LAK) – Abbrucharbeiten 570.564.01.20 346'047 129'983

Gesamtkosten Subventionsprojekte (abgeschlossen) 24'405'357 1'338'815

Subventionen gemäss Finanzgesetz Konto Nr. Budget Subvention 2013 in CHF in CHF

Alpenverein Jahresbeitrag 2013 330.365.00 100'000 100'000

Gesamtkosten Subventionen gemäss Finanzgesetz 100'000 100'000

Fachbereich Liegenschaftsverwaltung fende Rechnung im Bereich der Mietausgaben um CHF Im Rechnungsjahr 2013 sind für die Betriebskosten 940'000 reduziert werden. (Bewachung, Eigen- und Fremdreinigung, Energie, Mit der Strategie für die Landesverwaltung, ein ei- Versicherung, Einmietungen, Gehälter) und Instand- genes Verwaltungsgebäude zu erstellen, könnten wei- haltungskosten (Wartungs- und Serviceverträge, Klein- tere mittel- bis langfristig abgeschlossene Mietverträge reparaturen und postalischen Leistungen, Einkauf Fahr- sukzessiv aufgelöst werden. Dies würde bedeuten, dass zeuge, Maschinen, Geräte, Büromaterialien etc.) CHF Einsparungen in verschiedenen Bereichen (Mietaufwen- 25'000'000 aufgewendet worden. Dies ohne die Instand- dungen, Betriebs- und Instandhaltungskosten sowie in- setzungskosten, welche zur Wiederherstellung des Soll- terne und externe Personalkosten) erzielt werden könnten. Zustandes von Baukonstruktionen, technischen Anlagen Schwerpunkt im Jahr 2013 war das von der Regie- und Ausstattungen notwendig sind. Unter Berücksich- rung in Auftrag gegebene Projekt Haushaltsanierung, tigung der Amortisation und Verzinsung bei einem Ge- Optimierung Gebäudebewirtschaftung. Im Bereich Sach- bäudewert von ca. CHF 650'000'000 würden sich die fi- aufwand Gebäudeunterhalt hat die Regierung ein Spar- nanziellen Aufwendungen auf total ca. CHF 55'000'000 ziel von jährlich ca. CHF 2'500'000 vorgegeben. Dies erhöhen. Wie in den vergangenen Jahren wurde bei den betrifft die Bereiche Reinigung, Mietaufwendungen, Be- Ausgaben darauf geachtet, dass nur das absolut Notwen- wachung und Energie (Service- und Wartungsverträge). digste bezüglich baulicher Adaptionen und Betriebsfüh- In den Jahren 2012 – 2014 werden aufgrund von rung unter dem Aspekt der Werterhaltung bewilligt und Personalfluktuationen im Bereich Reinigung 10 Mitar- durchgeführt worden ist. beiterinnen, oder 565 Stellenprozente, nicht durch Ei- Aufgrund von Mietnachverhandlungen bei bestehen- genpersonal nachbesetzt, sondern durch Fremdreini- den Objekten wie auch durch die Auflösung von Miet- gungspersonal ersetzt. Dies hat zur Folge, dass sich das verhältnissen konnte bereits im Berichtsjahr die lau- Konto Personalaufwand deutlich reduzieren wird, der infrastruktur und Umwelt sowie sport

Sachaufwand für die Fremdreinigung aber leicht erhöht neuen Bezugsrahmen umgestellt. Die Umstellung des | 305 werden muss. Damit können die Intervalle der Reinigung Bezugsrahmens bedingte auch Anpassungen der tech- auch für die kommenden Jahre objektspezifisch beibe- nischen Infrastruktur von Akteuren der Amtlichen Ver- halten werden, was wiederum eine möglichst lange Le- messungen sowie eine Information der Daten-Nutzer benserwartung der Materialien sicher stellt. und eine intensive Koordination mit der Geodateninfra- struktur Liechtenstein. Ausserdem wurden im Berichts- Hausdienste jahr die Arbeiten zur Übernahme des Gebäudeidentifi- Die technischen wie auch die bewirtschaftungsspezi- kators GEID aus dem Gebäude- und Wohnungsregister fischen Anforderungen an staatliche Bauten und Anlagen in die Amtliche Vermessung weitergeführt. Die Über- steigen. Das betrifft sowohl die anspruchsvollen Techno- nahme bedingt eine Bereinigung der Objektebildung in logien im Gebäude- und Anlagenbereich, die Forderung der Ebene Bodenbedeckung analog zur Definition der nach mehr Nachhaltigkeit sowie eine höhere Kundener- Gebäude im Gebäude- und Wohnungsregister. wartung an professionelle Dienstleistungen. Der Haus- dienst ist laufend dabei, in den relevanten Teilgebieten Landesvermessung einen optimierten Beitrag zur ganzheitlichen Steuerung Im Bereich der topografischen Grundlagen konnte im beizutragen. Das Hausdienst-Eigenpersonal – 16 Haus- Berichtjahr mit dem Bundesamt für Landestopografie warte (Vollzeit), 8 Mitarbeiter (Vollzeit), 3 Gruppenlei- ein Vertrag abgeschlossen werden, der die Verfügbarkeit terinnen (Teilzeit), 33 Raumpfleger /-innen (überwiegend der Kartenwerke 1:25'000 bis 1:100'000 auf dem Staats- Teilzeit) – garantieren im Zusammenwirken mit der gebiet des Fürstentums Liechtenstein sicherstellt und Liegenschaftsverwaltung sowie Fremddienstleistungs- zudem die Erstellung des topografischen Landschafts- mandaten einen geordneten nutzer- und kundenrorien- modells Schweiz (TLM) auch auf liechtensteinischem tierten Betrieb. Die praktische Arbeit wird in folgenden Staatsgebiet regelt. Die Landesverwaltung und die Ge- Themenbereichen geleistet: Reinigung, Wartungs- und meinden erhalten dadurch den Zugang zum vollständig, Kontrollarbeiten, baulicher Unterhalt und Reparaturen, digitalen und 3-dimensionalen Datensatz des TLM. Aus- Grünpflege, Abfallbewirtschaftung, Arbeitssicherheit serdem regelt der Vertrag die Nachführung der Ebene und Hausdienstorganisation inkl. Bereitstelllungen für Höhen und die Erstellung eines Orthophotos durch Veranstaltungen, Turnhallenbetrieb etc. Swisstopo mit einem Erneuerungszyklus von sechs, re- spektive drei Jahren. Abteilung Tiefbau Im Bereich der Fixpunkte der Landesvermessung wurden die Koordinaten in den Bezugsrahmen LV95 Fachbereich Vermessung und Geoinformation überführt.

Amtliche Vermessung Hoheitsgrenzen (Landes- und Gemeindegrenzen) Mit der Anerkennung der Grundbuchvermessung Schel- Im Bereich Landes- und Gemeindegrenzen wurden ver- lenberg im Jahre 2012 ist das Baugebiet aller 11 Gemein- schiedene technische Erneuerungsarbeiten durchge- den Liechtensteins vollständig vermessen. Die Arbeiten führt. Diese Arbeiten wurden notwendig, weil die Alpen- der restlichen noch unvermessenen Gebiete in Eschen und Waldvermessung weitgehend fertiggestellt werden (Landwirtschaftsgebiet und Eschnerberg) schreiten konnten und sich dadurch eine Anpassung an diese Ver- rasch voran. Ein Abschluss der Arbeiten der Neuvermes- messungswerke aufgedrängt hat. Ausserdem wurden die sung ist damit absehbar. Hoheitsgrenzen auf den Bezugsrahmen LV95 umgestellt. Gemäss Gesetz über die Amtliche Vermessung aus dem Jahr 2005 sind bestehende Grundbuchvermes- Nachführung der Vermessungsoperate sungen, die nach dem alten Vermessungsgesetz aus dem Sämtliche Bestandteile der Amtlichen Vermessung un- Jahr 1945 erstellt wurden, zu erneuern. Im Berichtsjahr terliegen der Nachführungspflicht. Die Kosten für die wurden die Arbeiten der Erneuerung Planken und der Nachführung sind nach dem Verursacherprinzip durch Alpen- und Gemeindewaldvermessung technisch weitge- den Eigentümer resp. den Bauherrn zu tragen. Aufwen- hend abgeschlossen. Die Arbeiten zur Erneuerung der dungen, die nicht direkt einem Verursacher angelastet Grundbuchvermessungen Eschen, Ruggell, Triesen und werden können, zum Beispiel Kosten für die Datenauf- Triesenberg sind bereits weit fortgeschritten. Die Erneu- bewahrung, die Auskunftserteilungen, die Fehlerbe- erungen Triesen und Triesenberg stellen die Vermes- hebungen und die Löschung von Baurechten, werden sungsfachleute aufgrund der permanenten, dauernden durch das Land getragen. Ausserdem werden über die- Bodenverschiebungen (bis zu 5 cm pro Jahr) vor spezi- ses Konto die Kosten für die Vermarkung der landeseige- elle Herausforderungen. nen Grundstücke abgerechnet. Ein Schwerpunkt der Tätigkeiten in der Amtlichen Vermessung stellte auch der Bezugsrahmenwechsel auf Geodateninfrastruktur GDI LV95 dar. Bis auf die Gemeinden Triesenberg, Mauren Die Arbeiten zum weiteren Ausbau der Geodatenin- und Schellenberg sind bereits alle Gemeinden auf den frastruktur wurden gemäss der, von der Regierung infrastruktur und Umwelt sowie sport

306 | genehmigten Strategie weitergeführt. Gemäss Geo- und externen Kunden bzw. Datennutzer nach wie vor mit informationsgesetz aus dem Jahre 2010 wird die Geo- Daten und Diensten im alten wie auch im neuen Bezugs- dateninfrastruktur durch die GDI-Kommission koordi- rahmen bedient werden können. niert. Im Berichtsjahr konnten neue Mitglieder für die Mitarbeit in der Kommission gewonnen werden. Die de- 10 Jahre Geodatenportal signierten Mitglieder der GDI-Kommission müssen noch Im Berichtsjahr konnte das 10-jährige Bestehen des öf- von der Regierung bestätigt werden. fentlichen Bereichs des Geodatenportals Liechtenstein Im Bereich der Bereitstellung von Daten und Dien- gefeiert werden. Dieses Jubiläum wurde zum Anlass ge- sten für INSPIRE (Infrastructure for Spatial Informa- nommen, um eine Überarbeitung der Seite www.gdi.llv. tion in Europe) wurden im Berichtsjahr die Metadaten li durchzuführen. Der Einstieg zum Geodatenportal war INSPIRE-kompatibel aufbereitet und können ab Früh- durch die grosse Anzahl von angebotenen Karten und jahr 2014 als Webdienst im Rahmen des INSPIRE-Geo- Themen unübersichtlich geworden. Im Rahmen dieser datenportals zur Verfügung gestellt werden. Ausserdem Neugestaltung wurden die Themen und Karten nach In- konnte ein erster Bericht über den Stand der INSPIRE- teressensgebieten gruppiert und über selbsterklärende Umsetzung in Liechtenstein und weitere Unterlagen für Icons grafisch anschaulich dargestellt. Ausserdem wur- das INSPIRE – Monitoring & Reporting fertiggestellt und den wieder verschiedene Erweiterungen am Geodaten- bei der Europäische Umweltagentur eingereicht werden. portal vorgenommen: Durch die Umstellung des Bezugsrahmens der Amt- – Sirenenstandorte Zivilschutz lichen Vermessung auf LV95 musste auch die technische – öffentlich zugängliche Defibrillatorenstandorte Infrastrukur angepasst werden. Die Anpassung an der – Landesrichtplan Infrastruktur und der eingesetzten Software musste so – Applikation zur Unterstützung der Bekämpfung von In- vorgenommen werden, dass die verwaltungsinternen vasive Neophyten.

Aufwendungen gemäss Finanzgesetz

Konto Kontotext Budget Aufwand Ertrag

104.318.01 Landesvermessung 875'000 870'518 104.318.02 Nachführung Vermessungsoperate 115'000 102'032 104.318.03 LIS /GIS-Koordination (GDI) 80'000 73'807 104.434.01 Ertrag Landesinformationssystem -70'000 70'159

104 TOTAL 1'000'000

Konto Kontotext Budget Aufwand Ertrag

028.318.05 Erstellung Wanderkarte 120'000 71'078 028.435.00 Verkauf Verlagsprodukte -10'000 3'448

028 TOTAL 110'000

Einnahmen aus der Datenabgabe (Bern) vertrieben. Die Mountainbikekarte kann für CHF (Konto Nr. 104.434.01) 19.50 bei Liechtenstein Tourismus, Werdenberg Touris- Bei den Einnahmen aus der Datenabgabe handelt es sich mus und dem Werd Verlag bezogen werden. Das Amt für im Wesentlichen um die Datennutzungs- und Bearbei- Bau und Infrastruktur beliefert die Verkaufsstellen und tungsgebühren für die Daten der Amtlichen Vermessung stellt den Ankaufspreis für die Karten in Rechnung. und weiterer Informationsebenen. Erstellung neue Wanderkarte (Konto Nr. 028.318.05) Nachdem die Wanderkarte aus dem Jahr 2007 nahezu Einnahmen aus dem Kartenverkauf vergriffen ist, wurde im Berichtsjahr an der Erstellung (Konto Nr. 028.435.00) einer neuen Wanderkarte gearbeitet. Diese Arbeiten sind Gemäss Vereinbarung wird die Wanderkarte für CHF weitgehend abgeschlossen. Die neue Wanderkarte steht 22.50 durch Liechtenstein Tourismus und Swisstopo im Frühjahr 2014 für den Verkauf bereit. infrastruktur und Umwelt sowie sport

Fachbereich Infrastruktur Bau derten Standards und wurde optimiert. Der Umbau bein- | 307 haltete auf der ganzen Strassenlänge die Neuerstellung Industriezubringer Schaan eines talseitigen Trottoirs, was massgeblich zur Verbes- Die Bauarbeiten am Industriezubringer in Schaan konn- serung der Schulwegsicherung beiträgt. Im Zuge des ten im Rahmen des sehr ambitionierten Terminpro- Strassenneubaus wurden durch die Gemeinde Triesen- gramms auf der Neubaustrecke, zwischen den Kreiseln berg und die Liechtensteinischen Kraftwerke die Werk- an der Benderer Strasse und der Feldkircherstrasse, zeit- leitungen saniert und gegebenenfalls erneuert. gerecht abgeschlossen werden. Der neue Landstrassen- Aufwendungen 2013 CHF 1'007'452 abschnitt wurde anlässlich einer kleinen Eröffnungsfeier am 16. November 2013 seiner Bestimmung übergeben. Landstrasse Vaduz – Fürst-Franz-Josef-Strasse bis Ausstehend sind noch die Anpassungsarbeiten an der Lochgasse Feldkircherstrasse im Bereich des neuen Innovations- Die Landstrasse Vaduz-Schaan, im Bereich Mühleholz- zentrums, welche terminlich auf dieses Bauvohaben ab- brücke bis Drechslergasse, wurde in den frühen 80er gestimmt werden mussten. Jahren gebaut. Dementsprechend waren der Strasseno- Aufwendungen 2013 CHF 4'978'217 berbau wie auch die Werkleitungen sanierungsbedürftig. In einem ersten Schritt wurde aufgrund wiederholt Landstrasse Eschen-Schellenberg, Bereich Müssnen auftretender Schäden an der Wasserleitung in Zusam- Aufgrund des schlechten Zustandes der Strasse und der menarbeit mit der Gemeinde Vaduz und den Werken der dazugehörenden Werkleitungen von Eschen über Müss- Abschnitt von der Mühleholzbrücke bis zum Knoten Loch- nen nach Schellenberg und dem Fehlen eines Trottoirs gasse vorgezogen. Das Strassenbauprojekt sah vor, den wurde vor einigen Jahren damit begonnen, die Strasse gesamten Strassenoberbau zu erneuern, die Strassen- und die Werkleitungen abschnittsweise zu sanieren und und Trottoirabschlüsse zu ersetzen und die Haltestellen ein Trottoir zu erstellen. für den öffentlichen Verkehr behindertengerecht zu ge- Im abgelaufenen Berichtsjahr wurde nun mit den stalten. Zusätzlich wurde zur Erhöhung der Fussgänger- Bauarbeiten auf dem Abschnitt Johann Georg Helbert sicherheit eine Mittelinsel als Querungshilfe eingebaut. Strasse bis zum Flurweg Malanser begonnen. Aufwendungen 2013 CHF 1'577'739 Aufwendungen 2013 CHF 611'181 Peter- und Paul-Strasse Mauren, Trottoirausbau Benderer Strasse, Kreisel Industriezubringer Schaan 1996 ging die Peter- und Paul-Strasse von der Gemeinde – Ivoclar Mauren in den Besitz des Landes über. Das bergsei- Der Asphaltbelag und die Strassenentwässerung an der tige Trottoir war aufgrund privaten Bodenbesitzes nicht Benderer Strasse im Bereich Kreisel Industriezubringer durchgehend ausgebaut. In den letzten Jahren konnte Schaan bis Ivoclar waren in einem schlechten Zustand. das Land Liechtenstein mehrere für den Trottoirausbau Dies bedingte die Sanierung des Belages und der Stras- benötigte Grundstücke erwerben. Die Peter- und Paul- senentwässerung. Im Zuge der Sanierung wurden auch Strasse befindet sich mitten im Zentrum von Mauren und zwei neue Verkehrsinseln im Bereich Hilcona und Ivoclar stellt eine wichtige Schulweg- und Fussgängerverbin- erstellt. Damit konnte die Lichtsignalanlage an der Kreu- dung (Primarschule, Gemeindeverwaltung, Kirche) dar. zung Benderer Strasse /Tröxlegasse aufgelöst werden. Durch den zusätzlichen Bau einer Trottoirüberfahrt im Zudem wurden die drei bestehenden Busbuchten mit Bereich der Kreuzung Rosenstrasse / Fürst-Franz-Josef- einem Betonbelag versehen. Bei der Haltestelle Hilcona Strasse wird die Situation für die Schulwegsicherung aus Ost wurde eine neue Wartekabine erstellt. dem südlichen Wohngebiet wesentlich verbessert. Aufwendungen 2013 CHF 859'375 Aufwendungen 2013 CHF 386'359

Bongerten Eschen Radweg Egelsee, Mauren Im Zusammenhang mit den Werkleitungssanierungen Im Mai 2012 wurden die Arbeiten am Projekt Hoch- der Gemeinde Eschen, der WLU und der LKW wurde wasserentlastung Egelsee abgeschlossen. Damit konnte vom Land Liechtenstein der Strassenoberbau im Bereich eine neue Radwegverbindung nach Feldkirch realisiert Bongerten neu erstellt. Der Umbau beinhaltete auf der werden. Diese wurde 2013 auf einer Länge von 1.2 km ganzen Strassenlänge den Neubau eines talseitigen Trot- asphaltiert. Mit dem Bau des neuen Radweges besteht toirs, was massgeblich zur Verbesserung der Schulweg- jetzt zwischen Mauren und Feldkirch ein durchgehend sicherheit beiträgt. asphaltierter und somit attraktiver Radweg, der sowohl Aufwendungen 2013 CHF 756'249 dem Arbeits- wie auch dem Freizeitverkehr dient. Aufwendungen 2013 CHF 428'687 Rotenboden Triesenberg Der vor mehr als 20 Jahren erstellte Strassenoberbau Bauliche Massnahmen zur Behindertengleichstellung wies diverse Schäden auf und wurde erneuert. Zudem Im Berichtsjahr 2013 wurden Anpassungen bei den Hal- entsprach der Querschnitt nicht mehr den heute gefor- testellen Hilcona West und Ost, Schaan, Ivoclar West und infrastruktur und Umwelt sowie sport

308 | Ost, Schaan, Universität West und Ost, Vaduz, Industrie- Im Rahmen der verkehrspolitischen Debatten über die strasse Nord und Süd, Schaan, ausgeführt. Kosten und Erträge der einzelnen Verkehrsträger wurde In Mauren wurde eine Trottoirüberfahrt an der Peter- eine Gesamtbetrachtung für das Fürstentum Liechten- und Paul-Strasse erstellt. Zudem wurden diverse Trot- stein in Auftrag gegeben. Auf der Basis der Zahlen und toirüberfahrten angepasst und die Ränder bei einigen Daten des Rechnungsjahrs 2012 wird eine Transportko- Fussgängerübergängen abgesenkt. stenrechnung für das Land zu den Gesamtkosten und Aufwendungen 2013 CHF 249'381 Erträgen des Verkehrs im Fürstentum Liechtenstein er- stellt. Diese Aufstellung erfolgt in Analogie an die « Trans- Bauliche Massnahmen für den öffentlichen Verkehr portrechnung Schweiz ». Im Jahr 2013 wurden die Haltestellen Industriestrasse in Schaan in beiden Fahrtrichtungen mit zwei Buswarte- S-Bahn FL-A-CH kabinen des Typs « Liechtenstein » ausgestattet. Bei der Das Projekt wurde im Juni 2012 bei der Regierung ein- Bushaltestelle Universität in Fahrtrichtung Vaduz wurde gereicht. Derzeit laufen die Behördenverfahren, welche eine Betonfahrbahnplatte eingebaut. voraussichtlich im Sommer 2014 abgeschlossen werden. Die bestehenden Buswartekabinen des Typs « Franke » Die eisenbahnrechtliche Baugenehmigung für das Pro- bei der Universität, Vaduz, Hilcona und Ivoclar, Schaan, jekt wird derzeit beim Amt für Bau und Infrastruktur be- wurden saniert. arbeitet. Das UVP Verfahren wird vom Amt für Umwelt Im Zuge der Neuausrichtung des LIEmobil Fahrplans durchgeführt. wurde an der Haltestelle Zoll in Schaanwald der betriebs- notwendige Wendeplatz für Busse erstellt. Zusätzlich Verkehrszählsystem wurde im Bushof Bendern die Fahrbahn verbreitert, um Im Berichtsjahr wurde die automatische Strassenver- ein Überholen der verschiedenen Kurse im Haltestellen- kehrszählung um 2 Standorte und ein Zählgerät erwei- bereich zu ermöglichen. Damit wurden die von der Lie- tert. Insgesamt werden nun an 12 Standorten dauernd mobil im Linienkonzept 2014 aufgeführten notwendigen Verkehrszahlen erhoben. An weiteren 17 Standorten Baumassnahmen ausgeführt. können die Verkehrszahlen von 6 Geräten alternierend Diverse Wartekabinen wurden mit neuen Fahrplan- jeweils im 18-Monatsrhythmus erfasst werden. kästen, Abfalleimern etc. ausgerüstet und neu beschrif- tet. Bewilligungen Aufwendungen 2013 CHF 247'650 Aufgrund von Gesuchen wurden im Berichtsjahr 475 (2012: 365) Anträge für befristete und unbefristete Si- gnalisationen /Markierungen bearbeitet. Davon wurden 22 (2012: 36) befristete Verfügungen verlängert. Ge- Fachbereich Verkehr suche für das Anbringen von Strassenreklamen wurden 132 (2012: 113) bearbeitet, wovon es sich in 57 (2012: Verkehrskonzepte /Verkehrsstudien 69) Fällen um befristete Strassenreklamen handelte. Auf der Basis des übergeordneten Agglomerationspro- gramms Werdenberg-Liechtenstein, aber auch verschie- Mobilitätsmanagement der Landesverwaltung dener Orts- und Richtplanungen der Gemeinden wurden Am 1. Januar 2008 wurde in der Liechtensteinischen Lan- im Berichtsjahr die entsprechenden Verkehrsstudien desverwaltung das betriebliche Mobilitätsmanagement lanciert. eingeführt, wobei der Umstieg vom Auto auf den Fuss- In Ergänzung resp. zur Vertiefung des Agglopro- und Fahrradverkehr oder öffentlichen Verkehr gefördert gramms wurden im Bereich der Rheinquerungen Unter- werden soll. Neben einer Parkplatzbewirtschaftung wird suchungen zu den Rheinübergängen Vaduz-Sevelen so- als Anreiz und Fördermassnahme jedem Mitarbeiter wie Bendern-Haag gemacht und in einem Schlussbericht jährlich ein Mobilitätsbeitrag ausbezahlt. Weitere För- « Optimierung von Rheinübergängen » dargestellt. dermassnahmen sind die Bereitstellung von 65 Dienst- Im Rahmen der laufenden SUP Vaduz-Triesen wurde fahrrädern und Dienstfahrzeugen, die Durchführung von eine Vertiefungsstudie notwendig. Ziel dieser Abklä- Fahrradreparaturtagen und Fahrradwettbewerben sowie rungen ist es, für den Anschluss beim Rheinbrückenkopf die Schulung im ECO Drive. Ziel des betrieblichen Mo- eine Gesamtbetrachtung über die künftige Verkehrsab- bilitätsmanagements ist es, den motorisierten, arbeits- wicklung aus den Gebieten Vaduz Süd und Triesen Nord bedingten Individualverkehr in der LLV um 20 % (von an den Autobahnanschluss Vaduz /Sevelen zu erhalten. 75 % auf 55 %) zu senken. Im September 2013 wurde Einen Schwachpunkt respektive einen Zeitverlust im eine repräsentative Erhebung durchgeführt. Gemäss die- Liniennetz des öffentlichen Verkehrs stellt die Verbin- ser kommen rund 10 % des Personals der Landesverwal- dung von Buchs nach Schaan Zentrum dar. In der Studie tung zu Fuss oder mit dem Fahrrad zur Arbeit, rund 65 % « Buspriorisierung Schaan » werden die Auswirkungen alleine mit dem Auto oder Motorrad und rund 25 % mit- verschiedener Buspriorisierungsmassnahmen an der tels Kollektivverkehr (öffentlichem Verkehr oder Fahrge- Zollstrasse in Schaan untersucht. meinschaften). infrastruktur und Umwelt sowie sport

Förderung des betrieblichen Mobilitätsmanagements Aufwendungen 2013 H6, km 0.06 – 0.16 52'408 Deckbelag | 309 (BMM) St. Luzistrasse Eschen Mit der. vom ABI auch im Berichtsjahr organisierten und Kleinprojekte ------654'863 Diverses durchgeführten, landesweiten BMM-Tagung, wie auch Allgemeines und ------267'704 Bereich Infra- der Diskussionsplattform «BMM Round Table» wird das Unvorhergesehenes struktur Bau Ziel verfolgt, die umweltfreundliche Mobilität zu fördern. Aufwendungen 2013 2'397'494 Die verschiedenen Arbeitgeber erhalten die Möglichkeit, ihre Ideen und Vorschläge einzubringen. Bei allen Akti- Unterhalt von Brücken und Stützbauten CHF 169'970 vitäten steht die Verringerung des täglichen Verkehrs- aufkommens durch Privatautos im Vordergrund. Die Technischer Dienst Akzeptanz des betrieblichen Mobilitätsmanagements ge- Über das Konto « Technischer Dienst » wurden die Auf- genüber «Dritten» ist dadurch stark gestiegen. wendungen für den Unterhalt der technischen Einrich- tungen des Tunnels Gnalp-Steg, der Lichtsignalanlagen, Kontenübersicht der Leiteinrichtungen, die Erneuerung der Signalisa- tionen an den Landstrassen, die Stromkosten für lan- Konto Nr Bezeichnung Voranschlag Ausgaben deseigene Beleuchtungen sowie die Materialbeschaf- 2013 2013 fungskosten für die Markierarbeiten abgerechnet. Im abgelaufenen Berichtsjahr wurde die dritte Etappe der 092.309.00 Mobilitätsbeiträge und maschinellen Markierung (Strassen-Mittellinien) ausge- Förderaktionen 300'000 312'751 schrieben und extern vergeben. Diese Kosten werden 092.314.00 Betrieb und Unterhalt BMM- ebenfalls diesem Konto belastet. Fahrzeuge 21'000 17'390 Aufwendungen 2013 CHF 328'464 092.434.01 Erträge betriebliches Mobilitäts- management 300'000 312'751 Maschinen und Werkzeuge Das Konto « Maschinen und Werkzeuge » beinhaltet den Unterhalt und sämtliche Betriebsmittel aller Fahrzeuge Fachbereich Infrastruktur Betrieb des Werkbetriebes, wie der Strassenwischmaschine, der Markiermaschine, des Unimogs und der Mannschafts- Material, Transporte etc. fahrzeuge. Ebenfalls werden die Unterhaltsarbeiten für Über dieses Konto werden Materialbezüge und Trans- alle Baustellenampeln und Winterdienstgeräte (Pflüge portleistungen abgerechnet. So auch die mechanische und Streuer) sowie sämtliche motorisierten Geräte für Trottoirreinigung, die von einem privaten Unternehmen den Sommerdienst über dieses Konto abgerechnet. ausgeführt wird. Holz für Steinschlagverbauungen und Aufwendungen 2013 CHF 376'661 Zäune sowie viele kleinere Materialbezüge für Unter- haltsarbeiten werden ebenfalls diesem Konto belastet. Unterhalt von Strassen Im Weiteren wurden verschiedenste Unterhaltsarbeiten Über dieses Konto wurden im Berichtsjahr folgende an Naturstrassen durchgeführt, wobei vor allem die Ar- Landstrassenabschnitte im Bereich der Beläge, Pfläste- beiten an der Valorschstrasse und dem Sassweg im Al- rungen und der Strassenentwässerung saniert: pengebiet zu erwähnen sind. Projekt Strassenabschnitt

Aufwand (CHF) Bemerkungen

Landstrasse Steg-Malbun H4, km 11.76 – 12.12 340'413 Pflästerung, Belag, Entwässerung Feldstrasse Triesen N7, km 0.37 – 0.61 137'091 Binderschicht, Deckbelag Schaan innerorts L1, km 2.61 – 3.18 242'110 Deckbelag, Pflästerung Trottoir Planken H7, km 3.84 – 4.20 261'697 Pflästerung Rheinstrasse Nendeln L4, km 0.00 – 0.19 225'962 Binderschicht, Deckbelag Bendern-Ruggell, Grossabündt-Mühlegasse L5, km 5.80 – 6.28 215'246 Entwässerung, Pflästerung, Belag

Über dieses Konto wurden im Berichtsjahr wiederum einige Brücken und Kunstbauten saniert. Vor dem Hintergrund der angespannten Finanzlage hat die Regierung das Projekt « Stützmauerneubau Schlossstrasse, Bereich Stellböden » zurückgestellt. Daher sind die Aufwendungen wesentlich unter den budgetierten Mitteln geblieben. infrastruktur und Umwelt sowie sport

310 | Projekt Strassenabschnitt Aufwand (CHF) Bemerkungen

Tunnel Steg H10, km 9.13 – 9.87 34'449 Projektierung Brandschutz Lawenastrasse ------45'236 Sanierung diverse Stützmauern ÖBB-Überführung Schaanwald N2, km 0.00 – 0.27 108'733 Deckbelag Kleinprojekte ------78'430 Diverses Aufwendungen 2013 266'848

Winterdienst mus und den Unterhalt der Liemobil-Haltestellen ver- Die Aufwendungen für den Winterdienst der Monate bucht. Ein grosser Teil der Schäden kann zwar weiterver- Januar bis April des Berichtsjahrs lagen weit über dem rechnet werden, wird dann aber einem anderen Konto Durchschnitt der Vorjahre. Immer wieder gab es ergie- gutgeschrieben. Der Unterhalt der Magazine und deren bige Schneefälle bis in die Tallage. Aufgrund der kalten Einrichtungen sowie die Verbrauchsmaterialien für den Temperaturen und der verhältnismässig grossen Schnee- Betrieb und den Unterhalt der Landstrassen, wie tempo- massen musste der Schnee abtransportiert werden, was räre Signalisationen, Schlossereibedarf, Kleinwerkzeuge erhebliche Kosten verursachte. Die Monate November etc. gehen ebenso zu Lasten dieses Kontos. Die Telekom- und Dezember 2013 waren hingegen sehr mild und nie- munikationskosten und Kleider des Betriebspersonals derschlagsarm, was zur Folge hatte, dass die Winter- werden ebenfalls diesem Konto belastet. dienstequipen nur wenige Einsatzzeiten hatten. Die Aufwendungen 2013 CHF 219'971 strengen Wintermonate Januar bis April haben aber dazu geführt, dass die budgetierten Mittel nicht ausgereicht Unterhalt Werkleitungsstollen haben und ein Nachtragskredit beantragt werden musste. Die Unterhaltsaufwendungen für den Werkleitungs- Aufwendungen 2013 CHF 1'032'707 stollen sind gemäss Aufteilungsschlüssel des Zweck- verbandes zu 3 /7 vom Land zu tragen. Im Berichtsjahr Fremdleistungen mussten neben den üblichen Unterhaltsarbeiten auf- Über dieses Konto werden die Aufwendungen für die grund ihres Alters die Entfeuchtungsgeräte im Portal Ost Entleerung der Einlaufschächte und die Entsorgung des ausgetauscht werden. Im Berichtsjahr wurde zudem mit anfallenden Materials, die externen Kosten für die Pflege den Sanierungsarbeiten beim Übergang Werkleitungss- und den Unterhalt der Grünanlagen sowie die externen tollen zum Portal West begonnen. Kosten für die Felsräumung bestritten. Auch die Kosten Aufwendungen 2013 CHF 14'585 für die Abfallbeseitigung und die Entsorgung von Stras- senwischgut werden über dieses Konto abgerechnet. Versicherungen Aufwendungen 2013 CHF 287'484 Über dieses Konto werden alle Haftpflichtversiche- rungen der Fahrzeuge des Fachbereichs Infrastruktur Verbrauchsmaterial Magazine Betrieb bezahlt. Unter diesem Konto werden die Aufwendungen für die Aufwendungen 2013 CHF 11'407 Reparatur von Unfallschäden, Schäden durch Vandalis-

Übersicht über die Konten des Werkbetriebes

Konto Nr. Bezeichnung Budget Aufwand Bemerkungen

600.313.01 Material, Transporte etc. 160'000 169'970 NK 10'000 600.314.02 Technischer Dienst 400'000 328'464 600.314.03 Maschinen und Werkzeuge 380'000 376'661 600.314.04 Baulicher Unterhalt 2'400'000 2'397'494 600.314.05 Brückenunterhalt 1'000'000 266'848 600.314.06 Winterdienst 850'000 1'032'707 NK 250'000 600.314.07 Fremdleistungen 278'000 287'484 NK 17'000 600.314.08 Verbrauchsmaterial Magazine 225'000 219'971 600.314.09 Werkleitungsstollen 15'000 14'585 600.318.03 Versicherungen 15'000 11'407

TOTAL 5'723'000 5'105'591 NK 277'000 infrastruktur und Umwelt sowie sport

Stabsstelle Recht /Sekretariat /Projekte / Gestaltungspläne, Spezialbauvorschriften und Bauord- | 311 Landerwerb nungen erarbeitet. Im Bereich des Tiefbaus führten ins- besondere Strassenreklamen und Signalisationen zu Die Stabsstelle Recht /Sekretariat /Projekte /Landerwerb wiederholtem Abklärungsbedarf. unterstützt die Abteilungen in administrativen und ju- Neben dem vorsorglichen Landerwerb mussten auch ristischen Belangen. Des Weiteren führt die Stabsstelle diverse Miet- und Pachtverträge für die Liegenschafts- Verhandlungen für den Landerwerb zur Realisierung von verwaltung bearbeitet werden. Im Bereich der Legistik Hoch- und Tiefbauten sowie für den vorsorglichen Bo- führte die Verwaltungsreform zu Anpassungen diverse denerwerb durch. Ebenso erfolgen Verhandlungen über Gesetze. Schliesslich wurde die laufende Teilrevision des Abgabe /Verkauf von Liegenschaften, welche nicht zu Baugesetzes weiterbearbeitet. den Kerngeschäften der Regierung gezählt werden. In den vergangenen Jahren wurden Liegenschaften, Kommission zur Beurteilung von Bau- und welche nicht in direktem Zusammenhang mit der Ver- Planungsvorhaben (Art. 93 Baugesetz) waltung stehen, verkauft. Der Hohe Landtag hat dem Verkauf der Liegenschaft Post Nendeln an die Gemeinde Leitung: Denise Ospelt Strehlau Eschen im Jahre 2009 und dem Verkauf des Stockwerkei- Dipl. Architektin ETH SIA gentums Post Eschen an die Gemeinde Eschen im Jahr Siedlung und Ortsbild sind durch die Bautätigkeit einem 2012 zugestimmt. Beide Geschäfte konnten im Jahr 2013 steten Wandel unterworfen. Jegliche Bautätigkeit ist abgeschlossen und die grundbücherliche Umschrift raumrelevant und führt zu Veränderungen. Eine gross- durchgeführt werden. räumige, zumindest parzellen- und strassenübergrei- Im Zusammenhang mit dem geplanten Bau der fende Betrachtung der Bauentwicklung bietet dabei S-Bahn FL.A.CH wurden die erforderlichen Lander- Gewähr, langfristig die geforderte Raumqualität in den werbsverhandlungen weitergeführt. Mit den Grundei- Wohn- und Arbeitsgebieten zu fördern und zu gewähr- gentümern werden auf zehn Jahre befristete Kaufrechts- leisten. Mit der Einrichtung der Stabsstelle für Landes- verträge für die benötigten Teilflächen abgeschlossen. planung vor 38 Jahren hat die Raumplanungspolitik der Die Verhandlungen mit den Grundeigentümern und die Gemeinden und des Staates zu einer gewissen Sensi- Vorbereitung der Kaufrechtsverträge wurden mangels bilisierung gegenüber der Raumbe-anspruchung, der eigener Kapazitäten extern vergeben. Einzelne Grund- Wohn- und Siedlungsqualität sowie der Erhaltung von stücke konnten auch als Ganzes erworben werden und Orts- und Landschaftsbild geführt. Der neu organisierte stehen somit für Arrondierungen zur Verfügung. Auf- Fachbereich Ortsplanung im Amt für Bau und Infrastruk- grund der grossen Anzahl an betroffenen Grundeigentü- tur setzt diese Tradition fort. mern konnte das Projekt im Berichtsjahr noch nicht ab- Seit Oktober 2009 bildet Art. 93 des Baugesetzes die geschlossen werden. Rechtsgrundlage für die Gestaltungskommission. Sie Landerwerbe kleineren Ausmasses für die Realisie- setzt sich zusammen aus der Vorsitzenden, zwei von rung von Strassenbauprojekten (Strassen, Fuss- und der Ingenieur- und Architektenvereinigung vorgeschla- Radwege) konnten grösstenteils im Sinne der Projekte genen Experten sowie zwei ausländischen Experten. abgeschlossen werden. Es handelt sich dabei in der Die Fachkommission beurteilt Bauvorhaben, die von der Regel um die Abgabe von geringen Bodenanteilen zu Regelbauweise abweichen. Die Gestaltungskommission Gunsten der Strassenprojekte. Ergänzend dazu wurden steht dabei der Baubehörde, Gemeinden, Bauherrschaf- umfangreiche Verträge (z.B. Bereinigung von Besitzver- ten und Baufachleuten in siedlungsplanerischen Fra- hältnissen zwischen Gemeinden und Land) durch die gen beratend zur Verfügung. Sie beurteilt insbesondere Stabsstelle erstellt und zur Verbücherung gebracht. Ins- Überbauungs- und Gestaltungspläne und ist in das Ge- gesamt wurden im Berichtsjahr 50 Verträge (Kauf- und nehmigungsverfahren miteinzubeziehen. Aufgrund der Dienstbarkeitsverträge sowie Parzellenvereinigungen) Stellungnahme der Gestaltungskommission entscheidet erstellt und im Grundbuch eingetragen. das Amt für Bau und Infrastruktur über das Bauvorhaben Die Stabsstelle konnte die Amtsleitung sowie die Ab- oder die bauliche Massnahme. teilungen und Fachbereiche in mehreren juristischen Thematiken unterstützen und begleiten. So wurden im Planungen und Projekte im 2013 Zuge des Aus- und Umbaus der Feldkircherstrasse, des In sechs Sitzungen befasste sich die Gestaltungskom- Industriezubringers und der Realisierung des Innovati- mission mit den eingereichten Planungen, Projekten und onszentrums der Hilti AG mehrere Verträge ausgearbei- Anfragen. Gesamthaft wurden 11 Projekte, vorwiegend tet. Das private Bauprojekt « Weisser Würfel » in Vaduz Überbauungspläne und Gestaltungspläne, in 6 verschie- wurde ebenfalls durch den internen Rechtsdienst be- denen Gemeinden behandelt. Die Arbeit der Gestaltungs- treut, weil das Land in mehrfacher Hinsicht mitbetrof- kommission verlangt dabei nach einer guten Zusammen- fen bzw. involviert ist. Zudem wurden hoheitliche Do- arbeit mit der jeweiligen Standortgemeinde. Je präziser kumente und Verfügungen bzw. juristischer Expertisen die ortsplanerischen Grundlagen erarbeitet und spezifi- zu Raumplanungsinstrumente, wie Überbauungs- und ziert sind, umso erfolgreicher kann die im Rahmen der infrastruktur und Umwelt sowie sport

312 | übergeordneten Planungsgrundsätze abgestimmte Rea- Im Bereich Luftreinhaltung wurde das Emissionsinven- lisierung eines Einzelprojektes erfolgen. tar für die Berichterstattung zum Übereinkommen über Neben den Sitzungen der Gestaltungskommission grenzüberschreitende Luftverunreinigung erstellt. sind zusätzliche Besprechungen mit Gemeindebaube- Die Arbeiten im Bereich Klimaschutz konzentrierten hörden, Planenden und Bauherrschaften geführt wor- sich auf die Erarbeitung des jährlich zu erstellenden Treib- den. Diese Gespräche dienten zur Vorbereitung der hausgasinventars. Im September erfolgte vor Ort eine Über- Kommissionssitzungen wie auch zur Umsetzung der Be- prüfung des Treibhausgasinventars durch eine UN-Exper- ratungsergebnisse der Gestaltungskommission. Trotz tengruppe. Der alle vier Jahre zu erstellende Klimabericht zunehmender Komplexität der einzelnen Projekte und sowie der Biennial Report wurden erstellt. Der Erwerb von Aufgabenstellungen konnte eine effiziente Erledigung Emissionsgutschriften zur Erfüllung der Vorgaben aus dem der Anfragen erreicht werden. Folgende Projekte wur- Kyoto-Protokoll wurde abgeschlossen. den beraten: Im Bereich Nichtionisierende Strahlung (NIS) erfolgte Balzers: Es wurden der Gestaltungsplan im Bereich schwerpunktemässig die Überprüfung der Standortdaten- Höfle, der eine gute Einbindung von Neubauten im Kon- blätter aufgrund der Aufschaltung des neuen Mobilfunk- text von traditionellen Baustrukturen gewährleisten soll, standards LTE. sowie ein Überbauungsplan beurteilt. Die Abfallplanung wurde zusammen mit den Gemein- Triesen: Es wurden ein Gestaltungsplan und ein Über- den im Rahmen einer strategischen Umweltprüfung wei- bauungsplan begutachtet. Der Überbauungsplan umfasst tergeführt. Die ersten drei Teilberichte zur strategischen ein grösseres Gebiet entlang der Landstrasse. Der Gestal- Umweltprüfung der Abfallplanung 2012 – 2070 wurden tungsplan thematisierte die zukünftige Zentrumsentwick- abgeschlossen (Analyse Ist-Zustand, Untersuchungsrah- lung mit einem Grossverteiler als Verkaufsgeschäft. men, Bedarfs- und Potentialabschätzung für das Deponie- Vaduz: Es wurden drei Überbauungspläne behandelt, volumen). zwei davon mit Schwerpunkt Siedlungsentwicklung nach Aufgrund der Risikoausmasseinschätzung der Erdgas- innen und Nachverdichtung von bestehenden Strukturen hochdruckleitung wurde ein Prüfperimeter für Bauvorha- innerhalb von Vaduz. Ein Überbauungsplan themati- ben im Nahbereich festgelegt. Für den Bereich Stadion Va- sierte den Mobilitätsraum entlang von Landstrassen. duz wurde ein Massnahmenkatalog zur Risikominimierung Mauren: Es wurde ein Überbauungsplan in Schaan- ausgearbeitet. wald und ein weiterer in der Industriezone in Mauren Auf Initiative der Gemeinde Triesen konnte erstmals beurteilt. in der Naturschutzgeschichte Liechtensteins ein Land- Schaan und gemeindeübergreifend: In Zusammen- schaftsschutzgebiet ausgeschieden werden. Die per Ver- hang mit dem Projekt S-Bahn FL.A.CH wurde die Gestal- ordnung geschützten Flächen im Gebiet »Periol, Bofel, tung diverser Lärmschutzmassnahmen begutachtet. Neufeld, Undera Forst » umfassen eine Grösse von ca. 64 ha und zeichnen sich durch eine hohe Vielfalt an Le- bensräumen, Vernetzungsstrukturen und Landschafts- kammern aus. Als grosser Erfolg kann die von der Naturkundlichen Amt für Umwelt Sammlung erstellte Wechselausstellung « Sexperten – flotte Bienen und tolle Hechte » bezeichnet werden, die im Früh- jahr 2013 im Landesmuseum eröffnet wurde. Die Ausstel- Amtsleiter: Dr. Helmut Kindle lung verzeichnete mehrere tausend Besucher und wird auf- grund ihrer guten Resonanz in den nächsten Jahren durch Auf den 1.1.2013 wurde im Rahmen der Regierungs- und die Schweiz und weitere Nachbarstaaten wandern. Verwaltungsreform das Amt für Umwelt geschaffen. Im Be- Die im Turnus von vier Jahren durchgeführte Waldver- richtsjahr bestand eine grosse Herausforderung darin, die jüngungskontrolle brachte einmal mehr ein ernüchterndes damit verbundenen administrativen und organisatorischen Ergebnis hervor. Bei der inzwischen zum 5. Mal erfolgten Aufgaben umzusetzen. Die Erfahrungen zeigten, dass für Untersuchung wiesen 71 Prozent der Kontrollzaunpaare einen optimalen Betrieb noch Anpassungen an der Orga- waldbaulich untragbare Wildbelastungen auf. Dieses Be- nisationsstruktur nötig sind. Diese konnten erst zum Teil sorgnis erregende Resultat zeigt auf eindrückliche Weise, umgesetzt werden. dass die Jagd in den kommenden Jahren vor grossen Auf- Im gesetzgeberischen Bereich standen die Totalrevision gaben steht. des CO2-Gesetzes und damit zusammenhängend die Abän- Das Landwirtschaftsgesetz wurde abgeändert. In Zu- derung der Vereinbarung mit der Schweiz betreffend die kunft ist dem Landtag anstatt eines Zahlungsrahmens peri- Umweltabgaben, die Totalrevision des Gesetzes über die odisch ein Bericht mit Anträgen zur Weiterentwicklung und Umweltverträglichkeitsprüfung sowie die Abänderung des Ausrichtung der Agrarpolitik zu unterbreiten. Landwirtschaftsgesetzes im Vordergrund. Die Verordnung über die Zulassung von landwirt- Es mussten drei gravierendere Gewässerverschmut- schaftsnahen Tätigkeiten wurde umgesetzt. zungen bearbeitet werden. Ab 2014 sollen Equiden nur noch gefördert werden, infrastruktur und Umwelt sowie sport

wenn die Tiere im Eigentum der Landwirte stehen, sie zur ner Ausnahmeregelung für Liechtenstein gearbeitet, was | 313 landwirtschaftlichen Nutzung gehalten und die anfallenden die Etablierung von Emissionslimiten für neue Personen- Arbeiten durch Betriebspersonal erledigt werden. Die Be- wagen durch eine entsprechende EU-Verordnung betrifft. stimmungen wurden in den betroffenen Verordnungen ent- Hintergrund ist die Aufnahme gleichwertiger Vorschriften sprechend angepasst. im Rahmen der CO2 Gesetzgebung analog zur Schweiz. Die Schweiz führte einen Alpungsbeitrag ein, weshalb die Attraktivität für die Bestossung der FL-Alpen mit CH- Internationale und regionale Zusammenarbeit Alpvieh sinkt. Es wurde an Lösungen gearbeitet, um allfäl- Liechtenstein nahm im Berichtsjahr 2012 wieder an ver- lige negative Auswirkungen aufzufangen. schiedenen Konferenzen teil oder liess sich durch die Schweiz vertreten. Schwerpunktmässig betraf dies wiede- Organisation rum die Themen Klimaschutz, Abfall, umweltgefährdende Stoffe, Naturschutz sowie die regionale Zusammenarbeit Auf den 1.1.2013 wurde im Rahmen der Regierungs- und der deutschsprachigen Länder und der verschiedenen Verwaltungsreform das Amt für Umwelt geschaffen. Im Kommissionen betreffend Rhein und Bodensee. Berichtsjahr bestand eine grosse Herausforderung darin, die damit verbundenen administrativen und organisato- Umweltinformation rischen Aufgaben umzusetzen. Die Erfahrungen zeigten, Der vom Amt bearbeitete Umweltschutzkalender für das dass für einen optimalen Betrieb noch Anpassungen an Jahr 2014 war dem allgemeinen Umweltschutz unter der Organisationsstruktur nötig sind. Diese konnten erst dem Titel « Wir Kinder haben beschlossen » gewidmet. zum Teil umgesetzt werden. Umweltverträglichkeitsprüfungen Rechtsetzung Das Jahr 2013 stand vor allem im Lichte der Revision des UVP Gesetzes, welches verschiedene Änderungen Rechtsetzungsprojekte mit sich bringt und am 1. Februar 2014 in Kraft trat. Sie- − Neufassung des Gesetzes über die Umweltverträg- ben Projekte befanden sich in verschiedenen Phasen des lichkeitsprüfung UVP-Verfahrens. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Pro- − Abänderung des Umweltschutzgesetzes jekt neu hinzugekommen (Gemeinde Triesenberg: Park- − Abänderung der Vereinbarung mit der Schweiz be- halle Malbun). treffend die Umweltabgaben − Neufassung des CO2-Gesetzes Wasser − Neufassung der CO2-Verordnung − Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet « Pe- Allgemeines und internationale Zusammenarbeit riol, Bofel, Neufeld, Undera Forst » in der Gemeinde Die 59. Tagung der Internationalen Gewässerschutzkom- Triesen mission für den Bodensee (IGKB) fand am 7. Mai 2013 − Verordnung über die Delegation von Geschäften in Rapperswil-Jona /CH statt. Dabei wurde festgehalten, nach dem Waldgesetz dass die Schiefergasgewinnung mittels Fracking im Bo- − Verordnung über die Delegation von Geschäften denseeeinzugsgebiet aufgrund der Gewässergefährdung nach dem Gesetz zum Schutz von Natur und Land- abzulehnen ist. schaft Die Internationale Kommission zum Schutz des − Verordnung über den Abschussplan für das Jagdjahr Rheins (IKSR) tagte am 2. /3. Juli 2013 in Rotterdam /NL. 2013 /2014 Die behandelten Traktanden betrafen die Mikroverun- − Abänderung des Landwirtschaftsgesetzes Zudem reinigungen, die Herstellung der Fischdurchgängigkeit erfolgten Abänderungen folgender Verordnungen: und die ökologische Aufwertung der Gewässer sowie den Lärmschutzverordnung; Schall- und Laserverordnung; Hochwasserschutz. Hierbei handelt es sich um grenzü- Verordnung über flüchtige organische Verbindungen; berschreitende Themen der Wasserwirtschaft, die auch Gewässerschutzverordnung; Ethoprogramm-Förde- von den Ministern der Rheinanliegerstaaten an der Kon- rungs-Verordnung, Landwirtschafts-Einkommensbei- ferenz am 28. Oktober 2013 in Basel behandelt wurden. trags-Verordnung; Landwirtschaftliche Begriffs- und Die Grenzgewässerkommission Liechtenstein-Vorar- Anerkennungsverordnung. lberg traf sich am 20. November 2013 in Vaduz. Die Be- ratungen betrafen vor allem den Hochwasserschutz am EWR-Abkommen Alpenrhein, den Egelsee in Mauren /Feldkirch sowie die Im Jahr 2012 waren mehr als 50 EU-Rechtsakte zu prü- Restwasserdotierung der Samina. fen. Besondere Aufmerksamkeit erforderten die Richtli- Die Schwerpunktthemen der Internationalen Regie- nien respektive deren Weiterentwicklungen zum Thema rungskommission Alpenrhein (IRKA) bildeten das Ausbau- EU-Emissionshandel (insb. Auktionierung von Emissions- projekt der Internationalen Rheinregulierung, das Hoch- zertifikaten, Festlegung der durch Liechtenstein zuzutei- wasser-Vorhersagemodell sowie die Erhebung des Fisch- lenden Zertifikatemengen). Darüber hinaus wurde an ei- bestandes 2013 im Rahmen des Monitoringkonzeptes. infrastruktur und Umwelt sowie sport

314 | Oberflächengewässer wurden 1.7 Mio. m³ Grundwasser gefördert. Die Was- Die Untersuchungen des chemischen-physikalischen Zu- serbedarfsdeckung erfolgte gesamthaft zu 47 % durch standes der Fliessgewässer wurden 2013 weitergeführt. Grundwasser, zu 53 % durch Quellwasser. Der spezi- Die Datenauswertung zeigte, dass die Esche nach wie fische Wasserbedarf (inkl. Industrie auf 200 Arbeitstage vor einen ungenügenden chemischen Zustand aufweist. gerechnet) betrug 840 Liter pro Einwohner und Tag. Im Rahmen des Biomonitorings wurde 2013 eine Gewäs- Die Überarbeitung des Generellen Wasserversor- serstrecke am Binnenkanal abgefischt und als unbefrie- gungsprojektes Oberland konnte weitgehend abge- digend bewertet. schlossen werden. Es stellt die Grundlage für den weite- Die Arbeiten zur Bestandsaufnahme und dem Über- ren Ausbau der Versorgungsanlagen dar. Am Jahresende wachungsprogramm der Gewässer nach Vorgabe der 2013 waren die Rohbauten für die Reservoirs Ruggell Wasserrahmenrichtlinie wurden weitgehend abge- und Balzers III fertig gestellt. Die Inbetriebnahme dieser schlossen. Trinkwasserspeicher wird 2014 erfolgen. Die Anlagen zur Restwasserdotierung des Malbun- 2013 wurden insgesamt 2.8 Mio. m³ Grund- oder baches und der Samina wurden fachgerecht betrieben. Binnenkanalwasser thermisch genutzt (Vorjahr: 2.5 Mio. Am 15. Oktober 2013 fand eine amtliche Kontrolle statt, an m³).- der auch Behördenvertreter von Vorarlberg teilnahmen. Der Ausbau des Wasserkraftwerkes Samina zu einem Die Studie « Bewirtschaftung des Wasserdargebotes Pumpspeicherkraftwerk schritt 2013 weiter voran. Beim bei den Giessen Balzers und Triesen » wurde im April Bau der Felskaverne in Vaduz stellte das austretende 2013 fertiggestellt. Sie ist Grundlage für das Niederwas- schwefelhaltige Bergwasser bezüglich Geruch und Ge- ser-Management. Die Abflussmessungen zeigten, dass wässerbelastung grosse Probleme dar. sich die bereits 2012 bei den Wasserfassungen Äule-Häg und beim Schlossbach in Balzers getroffenen Massnah- Siedlungsentwässerung men positiv auswirken. Der Generelle Verbands-Entwässerungsplan (VGEP) des Abwasserzweckverbandes der Gemeinden Liechten- Gewässerverschmutzungen steins (AZV) bildet die Grundlage für die Generellen Ent- Am 7. März wurden von einem Gewerbebetrieb in Ben- wässerungspläne (GEP) der Gemeinden. Ein wichtiges dern alkalische Abwässer in den Binnenkanal eingeleitet. neues Element der Siedlungsentwässerung ist die Ver- Wegen Einleitung von Löschschaum kam es am 12. April sickerung oder Retention von unverschmutztem Wasser zu einem Fischsterben im Äusseren Bach in Balzers. Am auf den Liegenschaften. 5. September wurde die Samina durch Gülle verschmutzt. 2013 wurden die Versickerungskarten der Gemein- den Balzers und Vaduz aktualisiert. Die GEP Eschen und Revitalisierung von Fliessgewässern Gamprin liegen vor; die GEP der übrigen Gemeinden ste- Bei den Binnenkanal-Revitalisierungen «Bofel» und hen derzeit noch in Bearbeitung. «Pfarrmeder» in Schaan wurde 2013 eine erste Erfolgs- Auf 1.1.2013 haben die Gemeinden ein neues, ein- kontrolle durchgeführt. heitliches Abwasserreglement in Kraft gesetzt. Dieses stellt ein wichtiges Instrument zur Umsetzung der Gene- Grundwasser rellen Entwässerungspläne im Rahmen des Baubewilli- Die Dauerüberwachung der Pegelstände und der Qua- gungsverfahrens dar. lität des Grundwassers wurde 2013 weitergeführt. Die Die Projektierung des Abwasserhauptsammelkanals Gewässerschutz- und die Grundwasser-Isohypsenkarte, entlang des Binnenkanals in Triesen machte es erfor- welche im Geodatenportal eingestellt sind, erweisen derlich, dass zuvor der Gewässerraum auf der Projekt- sich als zwei wichtige Instrumente für den Grundwas- strecke raumplanerisch gesichert wird. Die fachlichen serschutz. Grundlagen für die Festlegung des Gewässerraums wur- Das Grundwassermodell Alpenrheintal der Interna- den 2013 erarbeitet. tionalen Regierungskommission Alpenrhein wurde wei- ter verbessert und ermöglicht heute die Simulation ver- Kommunale Abwasserreinigung und Klärschlamm- schiedener wasserwirtschaftlicher Fragestellungen. verwertung Für die geplante Ausscheidung des Grundwasser- Im Berichtsjahr 2013 wurden in der Kläranlage Bendern schutzareals Äule-Neugüeter in Balzers wurden hydro- insgesamt 10.8 Mio. m³ Abwasser gereinigt (Vorjahr: geologische Grundlagen ausgearbeitet. 10.9 m3). Die Qualität des in den Alpenrhein eingelei- teten gereinigten Abwassers wurde systematisch über- Wassernutzungen wacht. Das gereinigte Abwasser entsprach in allen Be- Für die Daten zur Trinkwassernutzung werden die Werte langen den gesetzlichen Anforderungen. Es wurde eine für das Vorjahr angegeben: Der Verbrauch von Trink- Untersuchung des gereinigten Abwassers der Kläran- und Brauchwasser im Jahre 2012 betrug total 8.2 Mio. lage Bendern auf Mikroverunreinigungen durchgeführt. m³. Die öffentlichen Wasserwerke lieferten insgesamt Die gemessenen Konzentrationen lagen auf einem ver- 6.5 Mio. m³, von den konzessionierten Selbstversorgern gleichbaren Niveau wie bei den Kläranlagen im Kanton infrastruktur und Umwelt sowie sport

St. Gallen. Es sind daher keine weiteren Abklärungen zu Überprüfung von Feuerungsanlagen | 315 speziellen Emissionsquellen erforderlich. Bei Industrie- und Gewerbebetrieben wurden Emissions- Die Anlage zur Entwässerung und Trocknung des messungen von 30 Öl- und Gasfeuerungsanlagen mit ei- Klärschlammes der ARA Bendern arbeitete 2013 ein- ner Leistung von mehr als einem Megawatt veranlasst. wandfrei. Es fielen 1'082 Tonnen Klärschlamm-Gra- Es mussten zehn Einregulierungen angeordnet werden. nulat (Trockensubstanz grösser 90 %) an, welches im Die Feuerungskontrolleure der Gemeinden über- Zementwerk Untervaz /GR thermisch verwertet wurde prüften 8'624 Öl- /Gasfeuerungsanlagen mit einer Feue- (Vorjahr: 1'121 Tonnen). Das Klärgas diente der Strom- rungswärmeleistung von weniger als einem Megawatt. und Wärmeerzeugung. Im November 2013 wurde eine 346 Anlagen mussten beanstandet werden, bei 20 An- Klärgasaufbereitungsanlage in Betrieb genommen. Das lagen wurde eine Sanierungsverfügung erlassen. Auf- aufbereitete Klärgas wird neu ins Erdgasnetz einge- grund der Verschärfung der Emissionsgrenzwerte im speist. Jahre 2005 waren Ende 2013 insgesamt noch ca. 120 Sa- nierungsverfahren ausständig. Abwasser aus Haushalt, Gewerbe und Industrie Bei 17 Holzfeuerungsanlagen wurde eine Emissi- Die Bewilligung und die Aufsicht über die privaten Lie- onsmessung durchgeführt. Bei zehn Anlagen wurde genschaftsentwässerungen obliegen laut Gewässer- eine Sanierung verfügt, bei einer Neuanlage musste das schutzgesetz und Abwasserreglement den Gemeinden. Staubabscheidesystem ersetzt werden. Das Amt für Umwelt befasst sich mit der Behandlung der Abwässer der Industriebetriebe sowie der Wasser- Überprüfung von besonderen Anlagen haltung bei Baustellen. Für die Wasserhaltung bei Bau- Bei vier Blockheizkraftwerken wurden die Schadstoffe- stellen wurde ein neues Merkblatt herausgegeben. Die missionen überprüft, alle Anlagen entsprechen den luft- Beratung und Kontrolle wurde intensiviert. hygienischen Anforderungen. Drei Anlagen wurden still- Die Betriebsabwässer der zwei grossen metallver- gelegt. arbeitenden Industriebetriebe werden seit Herbst 2012 Im Rahmen der periodischen Tankstellenkontrolle nach der betriebsinternen Vorbehandlung der Kläran- wurden 30 Tankstellen kontrolliert. Es wurden 153 Zapf- lage Bendern zugeleitet. Dadurch konnten der Scheid- hähne überprüft. Bei fünf Zapfhähnen zeigte die Gas- graben und die Esche massgeblich entlastet werden. rückführung keine Wirkung und musste repariert wer- Die Kontrolle der Vorbehandlungsanlagen für die öl- den. Bei 37 Zapfhähnen musste die Gasrückführung haltigen Abwässer in Garagenbetrieben wurde 2013 wei- nachreguliert werden. Eine Tankstelle wurde stillgelegt. tergeführt. Im Rahmen der Baustellen-Emissionsbegrenzungs- Verordnung wurden Stichprobenkontrollen durchge- Gewässerschutz in der Landwirtschaft führt. Bei vier Baumaschinen wurde die Nachrüstung mit Die Arbeiten im Bereich Landwirtschaft betrafen die Prü- einem Partikelfilter angeordnet. fung von Baugesuchen für landwirtschaftliche Bauten sowie die Baukontrolle. Emissionskataster Im Berichtsjahr wurden am Emissionskataster schwer- Luft punktmässig Nachführungen und Datenbereinigungen vorgenommen. Allgemein Im Rahmen des Projektes « Vollzugsordner » der Luftrein- Flüchtige Organische Verbindungen (VOC) haltefachstellen der Ostschweizer Kantone und Liechten- Im Rahmen des Vollzugs der VOC-Verordnung wurden steins wurden weitere Faktenblätter zu spezifischen The- die VOC-Bilanzen von vier Industriebetrieben geprüft men erarbeitet. Zudem wurde ein Strategiebericht zur und an die Oberzolldirektion der Schweiz weitergeleitet. Luftreinhaltung in der Ostschweiz und Liechtenstein er- Berichterstattung im Rahmen des Übereinkommens arbeitet. Im Weiteren wurden im Rahmen der Arbeits- über grenzüberschreitende Luftverunreinigung gruppe Synergiepotenzial Klimaschutz-Energie-Luftrein- Im Februar bzw. März 2013 wurden das Emissions- haltung verschiedene Arbeiten durchgeführt. inventar sowie der erste Inventarbericht für die Jahre 1985 bis 2010 beim UNECE-Sekretariat eingereicht. Im Massnahmenplan Luft Rahmen der Überprüfung durch das UNECE-Sekretariat Der Schwerpunkt der Arbeiten lag auf dem Projekt « Tie- wurden verschiedene Abklärungen durchgeführt und fengeothermie ». Es wurden vertiefte Abklärungen zu entsprechende Stellungnahmen übermittelt. einem Fernwärmeverbund KVA-Buchs – Schaan gestar- Ostluft (Überwachung der Luftqualität zusammen mit tet. Die Bearbeitung erfolgte im Rahmen einer Arbeits- den Ostschweizer Kantonen) gruppe mit Vertretern von LGV, KVA-Buchs, Gemeinde Teilnahme an den Geschäftskommissionssitzungen. Buchs, Gemeinde Schaan, Energiefachstelle und Amt Schwerpunkte bildeten die Projekte Messkonzept 2012 für Umwelt. Die Ergebnisse der Abklärungen werden im sowie die Evaluation eines neuen Messstandortes in Frühjahr 2014 erwartet. Liechtenstein. infrastruktur und Umwelt sowie sport

316 | Kontinuierliche Immissionsmessungen 5.2 µg /m³), Schaan Lindenkreuzung 5.5 µg /m³ (2012: Der Tages- sowie der Jahresmittelgrenzwert für Stick- 5.4 µg /m³) und Balzers Aviols 6.5 µg /m³ (2012: 5.9 µg / stoffdioxid (NO2) wurden in Vaduz (Austrasse) einge- m³). Für den Menschen sind Ammoniakkonzentrationen halten. Der höchste gemessene Tagesmittelwert lag bei in den gemessenen Bereichen nicht kritisch. Kritisch 66 µg /m³ (Grenzwert: 80 µg /m³; Messwert 2012: 64 µg / ist vielmehr der Stickstoffeintrag in empfindliche Öko- m³). Der Jahresmittelwert lag bei 23 µg /m³ (Grenzwert: systeme. Zudem ist Ammoniak als Vorläufersubstanz an 30 µg /m³, Messwert 2012: 20 µg /m³). den übermässigen Feinstaub-Immissionen beteiligt. Die Der Stundenmittelgrenzwert für Ozon von 120 µg /m³ gemessenen Konzentrationen sind als mittel bis hoch wurde in Vaduz (Austrasse) an insgesamt 33 Tagen 155- einzustufen. mal überschritten (2012: an 24 Tagen 107 Überschrei- tungen). Der höchste gemessene Stundenmittelwert be- Rauch-, Brennstoff und Geruchsklagen trug 160 µg /m³ (2012: 165 µg /m³). Bearbeitung von 16 Meldungen mit entsprechender Der Tagesmittelgrenzwert für Feinstaub von 50 µg / Durchführung von Ermittlungen, Beratungen und Ver- m³ wurde in Vaduz (Austrasse) 7-mal überschritten mittlungen. (2012: 7-mal). Der höchste gemessene Tagesmittelwert lag bei 68 µg /m³ (2012: 84 µg /m³). Der Jahresmittel- Klima grenzwert von 20 µg /m³ wurde mit 17 µg /m³ eingehal- ten (2012: 15 µg /m³). Emissionshandelssystem und Nationales Emissions- Zusätzlich zur permanenten Messstation in Vaduz handelsregister (Austrasse) wurde mit einer mobilen Messstation in Die Bedingungen zur Eröffnung eines Kontos im Emissi- Schaan beim Lindenkreisel die Feinstaubbelastung ge- onshandelsregister Liechtenstein wurden Ende 2012 auf messen. Der Tagesmittelgrenzwert für Feinstaub von Basis des revidierten Emissionshandelsgesetztes, der 50 µg /m³ wurde innerhalb der Messperiode vom 14. Registerverordnung sowie der Geschäftsbedingungen Dezember 2012 bis 11. Dezember 2013 insgesamt 25- angepasst. Wichtigste Erneuerung ist das Vorweisen mal überschritten. Der höchste gemessene Tagesmittel- eines dritten Kontobevollmächtigten mit permanentem wert lag bei 97 µg /m³. Der Jahresmittelgrenzwert von Wohnsitz in Liechtenstein. Entsprechende Angaben 20 µg /m³ wurde mit einem Jahresmittel von 22 µg /m³ wurden bei den Kontoinhabern eingefordert. Konten überschritten. Die Messstation wurde am 11. Dezem- ohne Guthaben wurden nach vorgängiger Abklärung ge- ber 2012 an den Standort Engelkreuzung in Nendeln schlossen. Damit konnte die Registerverwaltung verein- verschoben. facht werden. Hinsichtlich der notwendigen Anbindung an eine Versteigerungsplattform für Zertifikate wurden Stickstoffdioxidmessung mit Passivsammlern erste Abklärungen geführt. An 15 Standorten wurde mittels Passivsammlern Stick- stoffdioxid gemessen. Überschreitungen des Jahresmit- Berichtspflichten gemäss der Klimakonvention und telgrenzwertes von 30 µg /m³ wurden an sechs Standor- dem Kyoto-Protokoll ten festgestellt (in Klammer jeweils der Vorjahreswert): Im April 2013 wurde das jährlich zu erstellende Treibh- Schaanwald Grenzübergang 43 µg /m³ (38), Triesen- ausgasinventar für die Jahre 1990 bis 2011 vollständig berg Zentrum 37 µg /m³ (21), Eschen Essanestrasse 35 nach den methodischen Vorgaben der Beschlüsse der µg /m³ (33), Bendern Eschner Strasse 35 µg /m³ (33), Vertragsstaaten beim Sekretariat der UN-Klimakonven- Schaan Lindenplatz Süd 33 µg /m³ (32) sowie Triesen tion eingereicht. Die Treibhausgasemissionen für das Landstrasse 33 µg /m³ (31). An den übrigen Standorten Jahr 2011 betrugen 222'000 Tonnen (2010: 233'200 Ton- wurde der Grenzwert nicht überschritten: Schaanwald nen). Die alljährliche Überprüfung des Treibhausgasin- Vorarlbergerstrasse 27 µg /m³ (25), Ruggell Landstrasse ventars 2011 durch das UN-Klimasekretariat wurde dies- 26 µg /m³ (24), Vaduz Austrasse 23 µg /m³ (21), Balzers mal als in-country Review in Vaduz durchgeführt und Gagoz 22 µg /m³ (20), Vaduz Mühleholz 21 µg /m³ (19), fand vom 2. – 6. September 2013 statt. Das Ergebnis der Schellenberg Dorf 16 µg /m³ (15), Eschen « Schwarzes Überprüfung fiel positiv aus. Strässle » 13 µg /m³ (14), Vaduz Fürst Johannes Strasse Im Jahr 2013 oblag dem Amt für Umwelt die Feder- 13 µg /m³ (11), Malbun 8 µg /m³ (8). führung bei der Erstellung des 6. UN Klimaberichtes sowie des 1. UN Biennial Report. Beide Berichte befas- Benzolbelastung sen sich mit der Wirkung nationaler Klimapolitiken so- Die Benzolmessungen mit Passivsammlern zeigten, dass wie den damit korrespondierenden Emissionsentwick- der EU-Grenzwert von 5 µg /m³ Benzol auch an Strassen- lungen und Emissionsprojektionen Liechtensteins bis standorten nicht überschritten wird. zum Jahre 2020. Der umfassendere 6. UN Klimabericht (alle 4 Jahre) enthält darüber hinaus noch Informatio- Immissionsüberwachung Ammoniak nen über die Folgen des Klimawandels in Liechtenstein Die Jahresmittelwerte für das Jahr 2013 betrugen an den sowie die ergriffenen bzw. geplanten Anpassungsmass- Standorten Eschen Schwarzes Strässle 5.7 µg /m³ (2012: nahmen. infrastruktur und Umwelt sowie sport

Vertretung Liechtensteins an der Klimakonferenz in rung von Projekten unter der Klimafinanzierung grund- | 317 Warschau (Polen) sätzlich beim AAA liegen soll. Das Amt für Umwelt wirkt Im November 2013 fand in Warschau die 19. Weltklima- bei der Entwicklung der zukünftigen Strategie zur FL Kli- konferenz statt. Liechtenstein nahm aktiv an den tech- mafinanzierung mit. AAA und AU haben vor diesem Hin- nischen Verhandlungen zu den Richtlinien der Überprü- tergrund in einem Beschluss beider Amtsleiter das anvi- fung der UN Klimaberichte sowie der Biennial Reports sierte gemeinsame Vorgehen schriftlich fixiert. durch die UN teil. Es ist gelungen, die bestehende sta- tische Überprüfungspraxis dahingehend zu verbessern, Unterstützung der gemeinnützigen Stiftung « LIFE – als dass in Zukunft dem UN Klimasekretariat nach den Klimastiftung Liechtenstein » Grundsätzen allgemeiner Kosteneffizienz die Entschei- Die LIFE Klimastiftung Liechtenstein richtete im Jahr dung über das Format der jeweiligen Überprüfungspro- 2013 anlässlich des Weltwassertages einen öffentlichen zesse obliegt (zentrale Überprüfung mehrerer Staaten Anlass aus, bei welchem u.a. Kandidatinnen der Miss in 10 Tagen durch 8 Prüfer oder Vorortprüfung in je- Earth Wahl in verschiedenen Gebäuden Wassersparauf- dem einzelnen Staat durch 5 Prüfer an 5 Tagen). Hierzu sätze montierten. Daneben fand ein Informationsanlass sind die absoluten Emissionsmengen des zu prüfenden rund um das Thema Wasser im Foyer des Kunstmuseum Staates sowie sonstige nationale Gegebenheiten (insb. Liechtensteins statt. Aufgrund der Kooperation mit der jene von Kleinstaaten) zu berücksichtigen. Daneben ko- Klimastiftung Schweiz konnten mehrere Projekte von ordinierte Liechtenstein die Verhandlungen im Namen KMU aus Liechtenstein mit insgesamt über CHF 100'000 der Environmental Integrity Group (Liechtenstein, Me- gefördert werden. Laufende Projekte aus den Bereichen xiko, Monaco, Schweiz und Südkorea) im Bereich der Waldaufforstung in Brasilien, Biomimikry, Crowd Fun- neuen Marktmechanismen. Zudem organisierte Liech- ding sowie regionalem Wissensaustausch (Gründung tenstein in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich Energienetzwerk) konnten vorangebracht werden. Im eine Veranstaltung zum Thema Klimafinanzierung. November wurde ein Fotowettbewerb zu einem geeig- neten Titelbild für den 6. UN Klimabericht durchgeführt. Vollzug des CO2-Gesetzes Zu den freiwilligen Massnahmen im Bereich Treibstoffe Lärm der CO2-Gesetzgebung erfolgte die Schlussabrechnung mit der Stiftung Klimarappen, da diese per August 2013 Lärmbeurteilungen ihre Tätigkeiten einstellte (Erreichung des Stiftungs- Prüfung von 70 Baugesuchen. Bei 11 Baugesuchen so- zweckes). Für die Übergangszeit bis Dezember 2014 wie 3 UVP-Projekten wurden umfangreichere Lärmbe- wurde eine Interimsvereinbarung zwischen der Regie- urteilungen durchgeführt sowie Lärmgutachten geprüft. rung und der Nachfolgeorganisation (Stiftung Klima- Des Weiteren wurden im Rahmen von Gemeindebauord- schutz und CO2-Kompensation KliK) getroffen. nungsrevisionen die lärmschutzrechtlichen und –tech- 2013 fand die Rückverteilung der 2011er Einnah- nischen Belange überprüft und mit den jeweiligen Ge- men aus der CO2-Abgabe aus dem Bereich Wirtschaft meinden besprochen. statt. Insgesamt konnte das Amt für Umwelt in Zusam- menarbeit mit der AHV CHF 1'660'000 (gegenüber CHF Lärmklagen 1'650'000 im Vorjahr) an die Wirtschaft zurückverteilen. Bearbeitung von 18 Meldungen mit entsprechender Durchführung von Ermittlungen, Beratungen und Ver- Beteiligung an Klimaschutzprojekten im Ausland mittlungen. In fünf Fällen erfolgten weitergehende Ab- Im Jahr 2013 wurde der Erwerb von Emissionsgutschrif- klärungen und Messungen. ten auf Basis des Verpflichtungskredites aus dem Jahre 2008 abgeschlossen. Eisenbahnanlage Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung zum Pro- Interreg-Projekt C3-Alps – Anpassung Klimawandel in jekt S-Bahn FL.A.CH wurden zusammen mit dem Amt Liechtenstein für Bau und Infrastruktur, der ÖBB sowie verschiedenen Im Rahmen des C3-Alps-Projektes fanden verschiedene Lärmschutzfachleuten umfangreiche Abklärungen Treffen mit den Projektpartnern statt, die dem Erfah- durchgeführt. rungsaustausch und der Fortschrittskontrolle dienten. Der erste Entwurf der Strategie für die Anpassung an den Lärmkataster und Lärmaktionspläne Klimawandel für Liechtenstein wurde in Zusammenarbeit Auf Basis des im Jahre 2012 fertiggestellten Strassen- mit den involvierten Ämtern erarbeitet und besprochen. lärmkatasters wurden verschiedene Abklärungen hin- sichtlich der Ausarbeitung eines Lärmaktionsplans ge- Zusammenarbeit mit dem Amt für Auswärtige Angele- mäss der EU-Umgebungslärmrichtlinie durchgeführt. genheiten (AAA) im Bereich Klimafinanzierung Im Rahmen der Ämterreorganisation wurde entschie- Schall- und Laserverordnung den, dass die Entscheidung hinsichtlich der Finanzie- Prüfung von 14 Meldungen. Bei ausgewählten Anlässen infrastruktur und Umwelt sowie sport

318 | erfolgte die Überprüfung der eingereichten Schallpegel- Deponiekonzept messungen. Die Arbeiten für ein gemeinsames Deponiekonzept für die Unterländer Gemeinden sowie Schaan und Planken Nichtionisierende Strahlung wurden weitergeführt. In Schaan wurde in diesem Zu- sammenhang die Planung der Erweiterung der beste- Mobilfunk henden Deponie fortgesetzt. Im Jahr 2013 wurde erstmals der neue Mobilfunkstan- dard LTE aufgeschaltet. Dies betrifft einen Grossteil Liechtensteiner Abfallplanung 2012 – 2070 der Mobilfunkstandorte in Liechtenstein. Die entspre- Im März 2013 wurden die ersten drei Teilberichte zur chenden eingereichten Standortdatenblätter wurden strategischen Umweltprüfung der Abfallplanung 2012 bezüglich der Einhaltung der Anlage- und Immissions- – 2070 abgeschlossen und von der Regierung verab- grenzwerte geprüft. Die Grenzwerte werden eingehalten. schiedet (Analyse Ist-Zustand, Untersuchungsrahmen, Bei der Durchführung von Stichprobenkontrollen bezüg- Bedarfs- und Potentialabschätzung für das Deponievolu- lich der Einhaltung der maximalen Sendeleistungen wur- men). Im September 2013 wurden die Berichte öffentlich den keine Abweichungen festgestellt. aufgelegt. Die eingegangenen Stellungnahmen wurden In Zusammenarbeit mit den Mobilfunkbetreibern wurde geprüft. 2014 werden die Berichte weiter bearbeitet. eine gemeinsame Plattform zur Ablage von Standortda- tenblättern und Standortkoordinationsdatenblättern er- Recycling mineralischer Bauabfälle stellt. Damit konnte die Zusammenarbeit zwischen dem Die Betriebskontrollen bei den Bauabfall-Recyclingbe- Amt für Umwelt und den Mobilfunkbetreibern verein- trieben erfolgen seit 2007 auf Basis einer Vereinbarung facht werden. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit den durch den Aushub-, Rückbau- und Recycling-Verband Schweizer Kantonen erfolgte eine aktive Mitarbeit im Schweiz (ARV) und den Fachverband für die Kies- und Projekt « Baukontrollen ». Betonindustrie (FSKB). Insgesamt wurden acht Betriebe kontrolliert. Alle Betriebe haben den Anforderungen ent- Mobilfunk im Alpengebiet sprochen. Aufgrund des Baubeginns verschiedener Projekte in Malbun im Frühjahr 2014 wurden mit allen Betroffenen Abfallanfall und -behandlung Abklärungen im Zusammenhang mit der Verlegung der Da die Daten zur Abfallstatistik nicht vor April verfügbar Mobilfunksendeanlage Malbun durchgeführt. In diesem sind, werden nachfolgend die Vorjahreszahlen angegeben. Rahmen wurde auch die Verlegung des Standortes Steg Ostportal erörtert. Anlieferungen an die KVA Buchs Im Jahr 2012 wurden insgesamt 12'868 Tonnen Sied- Transformatorenstationen lungsabfälle über den Verein für Abfallentsorgung (VfA Es wurden neun Standortdatenblätter von Transforma- Buchs) entsorgt, was gegenüber 2011 einer Zunahme torenstationen bezüglich der Einhaltung der Grenzwerte von 482 Tonnen oder 3.9 % entspricht. Davon betru- geprüft. Die relevanten Grenzwerte werden eingehalten. gen die Abfälle aus Haushaltungen und Gewerbe, wel- Seit der Einführung der Verordnung über den Schutz vor che über die Kehrichtabfuhr gesammelt werden, 8'776 nichtionisierender Strahlung im Jahr 2008 konnten 47 Tonnen. Bei dieser Fraktion ergab sich gegenüber dem Transformatorenstationen saniert, umgebaut und somit Vorjahr eine Zunahme um 48 Tonnen oder 0.6 %. Die optimiert werden. Direktanlieferungen durch die Industrie lagen bei 2'229 Tonnen. Dies entspricht gegenüber 2011 einer Zunahme Eisenbahnanlage von 131 Tonnen oder 6.2 %. Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung zum Pro- Zur Kompostierung wurden 1'863 Tonnen orga- jekt S-Bahn FL.A.CH wurden verschiedene Abklärungen nische Abfälle an den VfA geliefert, was gegenüber 2011 im Bereich NIS durchgeführt. einer Zunahme von 304 Tonnen oder 19.5 % entspricht. Zudem wurden 133 Tonnen Metzgereiabfälle an den Beratung /Messungen VfA geliefert, 6 Tonnen oder 4.5 % mehr als 2011. Aufgrund von fünf Anfragen aus der Bevölkerung wurden Begehungen, Messungen und Beratungen durchgeführt. Gemeindedeponien 2012 wurden insgesamt 293'981 m³ Bauschutt, Aushub- Abfall material und Kieswaschschlamm in den Deponien der Gemeinden abgelagert, was gegenüber 2011 einer Ab- Allgemein nahme von 36'852 m³ bzw. 11.1 % entspricht. Die von Im Rahmen des Projektes « Vollzugsordner » der Abfall- den Gemeinden betriebenen Deponien werden vom Amt fachstellen der Ostschweizer Kantone und Liechten- für Umwelt kontrolliert. steins wurden weitere Faktenblätter zu spezifischen The- Auf den Kompostierplätzen der Gemeinden wurden men erarbeitet. 2012 19'474 m³ Häckselgut (Äste, Gras, Heu) zu Kom- infrastruktur und Umwelt sowie sport

post verarbeitet. Dies entspricht einer Zunahme von einem Betrieb. Dies führte zu einer Verschmutzung | 319 1'368m³ bzw. 7.6 %. Die im Rahmen der Qualitätssiche- der Kanalisation und dem Zufluss zur ARA Bendern. rung durchgeführten Analysen und Kontrollen bestäti- − Umkippen eines Farbbehälters in einem Industriebe- gen landesweit eine gute Kompostqualität. trieb. Dies führte zur Verschmutzung eines Oberflä- chengewässers. Sonderabfälle − Batteriebrand in einem Entsorgungsbetrieb und die 2012 sind total 17'413.10 Tonnen Sonderabfälle angefal- damit zusammenhängende korrekte Löschwasserent- len. Nahezu der gesamte Anfall an Sonderabfällen wurde sorgung. via spezialisierte Entsorgungsunternehmen bewilligten − Hydraulikölverlust durch einen Reisebus, was zu einer Entsorgungsanlagen im Ausland zugeführt. Der grösste beträchtlichen Verschmutzung eines längeren Stras- Teil wurde in der Schweiz entsorgt. senabschnitts führte. In Zusammenarbeit mit den Gemeinden wurden im − Dieselölverlust durch ein unbekanntes Fahreug, was Jahr 2012 wieder zwei Separatsammlungen von Son- zu einer beträchtlichen Verschmutzung eines Stras- derabfällen aus Privathaushaltungen durchgeführt. Ins- senabschnitts und der angrenzenden Kanalisationslei- gesamt wurden in den Gemeinden 20.7 Tonnen Son- tungen führte. derabfälle eingesammelt (Vergleich Vorjahre: 2010: 17.2 − Motorenölverlust durch ein Transportfahrzeug,was zu Tonnen; 2011: 15.9 Tonnen). einer Verschmutzung eines Strassenabschnitts und der angrenzenden Kanalisationsleitungen führte. Altlasten − Nicht erlaubter Umschlag von Heizöl auf einem öffent- lichen Parkplatz. Durch eine Fehlmanipulation erfolgte Die Arbeiten für den Kataster der belasteten Betriebs- eine oberflächliche Verschmutzung, ohne Beeinträch- standorte wurden abgeschlossen. Die Ablagerungs- und tigung eines Oberflächengewässers oder der Kanalisa- Unfallstandorte sind in Bearbeitung. Die Veröffentli- tion. chung des Katasters der belasteten Standorte (KbS) ist für 2014 vorgesehen. Erdsonden Im Rahmen von Baugesuchen wurden Belastungen Die Eignungskarte für Erdwärmesonden auf dem Geo- an verschiedenen Standorten überprüft und bei Bedarf portal des Landes gibt Auskunft, wo die Erstellung von entsprechende Untersuchungen eingeleitet. Wo erfor- Erdwärmesonden bewilligungsfähig ist. 2013 wurden 34 derlich, wurden Massnahmen begleitet und überwacht. Gesuche zur Erstellung einer Erdsondenanlage bewilligt (neu total 385). Boden Chemikalien /Störfall /Strahlenschutz Der Schwerpunkt der Arbeiten lag bei der Begleitung und Überwachung von Auflandungen ausserhalb der Allgemeines Bauzonen. Im Rahmen der laufenden Projekte « Er- In Liechtenstein besteht aufgrund des Zollvertrages folgskontrolle bestehender Rekultivierungsflächen » und mit der Schweiz und dem EWR-Abkommen das Prin- « Evaluation grossflächiger Rekultivierungen » konnten zip der parallelen Verkehrsfähigkeit von Chemikalien. verschiedene Arbeiten vorangetrieben werden. Auf Grundlage der europäischen und schweizerischen Gesetzgebung (REACH Verordnung, CLP Verordnung) Tankwesen /Schadenwehr müssen alle Stoffe ab dem 01.12.2012 und alle Gemische ab dem 01. 06. 2015 nach dem neuen System gelabelt Tankrevisionen /Sanierungen werden. Im Chemikalienbereich stand weiterhin die In- Im Jahr 2013 wurden 251 Tankanlagen einer Revision formation der Betriebe über die laufenden Änderungen unterzogen. 25 Tankanlagen mit insgesamt 0.35 Mio. der gesetzlichen Bestimmungen im Vordergrund. Liter Inhalt wurden ausser Betrieb genommen. Ölfeue- Aufgrund des EWR-Rechts ist Liechtenstein ver- rungen wurden grösstenteils durch Gasfeuerungen und pflichtet, kostenlos eine Helpdesk für Fragen im Bereich alternative Heizsysteme ersetzt. REACH, CLP und Biozide zu betreuen. Es wurden diverse Anfragen von Betrieben aus Liechtenstein und anderen Tankeinbringung bei Alt- und Neubauten Ländern bearbeitet. Im Berichtsjahr wurden fünf bewilligungspflichtige Tankanlagen mit total 142'000 Liter Inhalt erfasst. Bei Überwachung den Anlagen handelt es sich um drei Kellertankanlagen Es wurden in zwei Industriebetrieben Inspektionen zum und zwei erdverlegte Anlagen. Umgang mit sowie der Lagerung und dem Inverkehr- bringen von Chemikalien durchgeführt. Schadenwehr /Öl- und Chemieunfälle Die Arbeiten im Rahmen des Marktüberwachungs- Im Berichtsjahr wurden folgende Ereignisse gemeldet. und Kontrollsystems (MKS) wurden weitergeführt. Durch − Technisches Versagen einer Ölabscheideanlage in die Annäherung der schweizerischen Chemikaliengesetz- infrastruktur und Umwelt sowie sport

320 | gebung an diejenige der EU haben sich die Unterschiede Radon in den Vorschriften der Inverkehrsetzung verringert. Es Im Winter 2012 /2013 wurden 44 Gebäude untersucht fanden insgesamt ca. 10'000 Importe statt, die unter die und dabei drei Überschreitungen des Grenzwertes von vom Amt für Umwelt zu überwachenden Zolltarifnum- 1'000 Bq /m³, fünf Überschreitungen des Richtwertes mern fallen. Die elektronisch erfassten Importmeldungen von 400 Bq /m³ und eine Überschreitung des Referenz- wurden gesichtet und stichprobenweise kontrolliert. Es wertes von 300 Bq /m³ festgestellt. wurde ein Umgehungsverkehr in die Schweiz festgestellt. Aufgrund der PIC Verordnung (Prior Informed Con- Störfallvorsorge sent) hat das schweizerische Bundesamt für Umwelt in Aufgrund der Risikoausmasseinschätzung des gesamten Zusammenarbeit mit dem Amt für Umwelt zehn Importe Erdgashochdruckleitungsnetzes und der verstärkten In- von Rohstoffen mit Nonylphenol bewilligt. teressen für Bauvorhaben in diesem Nahbereich wurde ein Prüfperimeter festgelegt. Das Thema wurde mit den Anmeldungen von Stoffen nach EU-Chemikalienrecht Gemeinden anlässlich einer Bauführerkonferenz bespro- Liechtenstein nahm am REACH-EN-FORCE 3 (REF-3) chen. Mehrere Bauprojekte im Bereich des Prüfkorridors Projekt der ECHA teil. REF-3 zielte darauf ab, die Erfül- wurden geprüft. lung der REACH-Registrierungspflichten für Hersteller, Die LGV hat in Zusammenarbeit mit den betroffenen Importeure und Alleinvertreter zu überprüfen und falls Amtsstellen und der Gemeinde Vaduz einen Massnah- erforderlich durchzusetzen. Im Berichtsjahr wurden zwei menkatalog zur Risikominimierung der Erdgashoch- Betriebe geprüft. Die Auswertungen wurden an die ECHA druckleitung im Bereich Stadion Vaduz ausgearbeitet. übermittelt. Es wurden keine groben Mängel festgestellt. Die Regierung hat gestützt auf den Massnahmenkatalog und den dazu erstellten zusammenfassenden Bericht des Biozidzulassungen Amtes für Umwelt diverse Massnahmen festgelegt. Un- Aufgrund der neuen EU Biozidverordnung, welche am ter Einbezug der LGV sowie der Gemeinde Vaduz wurde 1. September 2013 in Kraft getreten ist, bedarf es einer an einer Überganslösung gearbeitet, zudem wurde die Anpassung der Zusammenarbeitsvereinbarung zwischen Erdgasversorgung Bündner Rheintal AG (EBRAG) als di- Liechtenstein und der Schweiz. Das Amt für Umwelt ist rekt betroffenes Unternehmen informiert. entsprechend mit den Schweizer Behörden in Kontakt Diverse Bauvorhaben in Betrieben, die der Störfall- getreten. verordnung unterstellt sind, wurden geprüft. Mehrere Chemikalienlager wurden besichtigt und in Bezug auf Chemikalien-Ansprechperson die Störfallvorsorge beurteilt. Betriebe und Bildungsstätten, die beruflich oder gewerb- lich mit gefährlichen Stoffen und Zubereitungen umge- Gentechnisch veränderte und pathogene Organismen hen, sind verpflichtet, eine Chemikalien-Ansprechperson In Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum für bio- zu bezeichnen. Bis Ende 2013 haben 362 Betriebe eine logische Risiken in Zürich wurden mehrere Abklärungen entsprechende Person gemeldet. rechtlicher und technischer Art durchgeführt.

Nanotechnologie Gefahrgutsicherheitsbeauftragte Die Nanotechnologie ist ein neues und technisch kom- Ende 2013 verfügten 20 Betriebe, die unter die Bestim- plexes Gebiet. Nanopartikel besitzen aufgrund ihrer mungen der Verordnung über den Transport gefährlicher Kleinheit ganz andere Eigenschaften als gröbere Materi- Güter auf der Strasse (VTGGS) fallen, über einen ausge- alien der gleichen Zusammensetzung. Nanomaterialien bildeten Gefahrgutbeauftragten. Die Jahresberichte des öffnen ein weites Feld für neue Anwendungen, damit Geschäftsjahres 2012 wurden bei allen Betrieben einge- können aber auch neue Risiken und Gefahren (Umwelt, fordert, geprüft und bei Beanstandungen entsprechende Arbeitnehmerschutz) einhergehen. Massnahmen eingefordert. Die Daten der Jahresberichte Die zuständigen Behörden der Schweiz, Österreichs, wurden auch für die Beurteilung der Störfallvorsorge im Deutschlands und Liechtensteins treffen sich jährlich zu Verkehrsbereich verwendet. Betriebe wurden bei Anfra- einem internationalen Behördendialog zum Thema Nano- gen zur Gefahrgutklassierung, der Zulassung von Gebin- technologie. Es geht dabei um die Diskussion der Chancen den und betreffend der Schulung und Prüfung von Ge- und Risiken der Nanotechnologie und deren gesetzliche fahrgutbeauftragten beraten. Regulierung. Der Behördendialog 2013 fand in Wien statt. Wald Wohngifte Im Berichtsjahr gingen drei Anfragen zu Problemen mit Inventare, Planung, Gesetzgebung Wohngiften ein. Es handelte sich dabei um zwei Fälle mit In den Sommermonaten 2013 wurde zum fünften Mal Schimmelbildung und einen Fall mit allergischen Reakti- nach 1996, 2000, 2004 und 2008 die Verbissbelastung onen unbekannter Herkunft. Die Betroffenen wurden vor an der Waldverjüngung mittels Kontrollzäunen erhoben. Ort beraten. Dabei konnten insgesamt 55 Vergleichsflächenpaare, infrastruktur und Umwelt sowie sport

welche über alle Jagdreviere, Waldgesellschaften und Waldbewirtschaftung | 321 Höhenstufen verteilt sind, im Hinblick auf ihre Belastung In den Liechtensteiner Waldungen wurden im Berichts- durch Reh, Rothirsch und Gämse untersucht werden. jahr insgesamt 20'044 m3 Holz genutzt. Das sind ca. Die Ergebnisse waren einmal mehr besorgniserregend: 5'000 m3 weniger, als dies die forstlichen Betriebspläne auf 71 % der ausgewerteten Flächen ist der Einfluss der Gemeinden, Alp- und Bürgergenossenschaften vor- des Wildes so gross, dass das Verjüngungsziel nicht er- sehen. Das hängt in erster Linie damit zusammen, dass reicht werden kann. Gravierend sind die Auswirkungen die Waldbesitzer im abgelaufenen Jahr vor allem in die vor allem in der Höhenstufe oberhalb von 1'200 m.ü.M. Pflege der Jungwälder investierten. Bei dieser Arbeit fällt Hier musste bei über 82 % der auswertbaren Flächen bekanntlich weniger Holz an, was im Hinblick auf eine der Einfluss des Wildes als untragbar eingestuft werden. nachhaltige Waldbewirtschaftung ebenso wenig ins Ge- Leicht besser, aber immer noch sehr negativ, präsentiert wicht fällt, wie einmalige Übernutzungen. sich die Lage in Höhen zwischen 800 und 1'200 m.ü.M. Auffallend ist, dass zwei Drittel des anfallenden Hier wird auf 58 % der Flächen das Verjüngungsziel ver- Holzes zur Erzeugung von Wärmeenergie genutzt wur- fehlt. Diese Zahlen erhalten eine noch höhere Wertigkeit, den, was im Vergleich zu unseren Nachbarn einen hohen wenn man sich verdeutlicht, dass sich ab einer Höhe von Wert darstellt. Dies zeigt, dass nach wie vor viele Holz- 800 m.ü.M der Grossteil der Liechtensteiner Schutzwäl- schläge in Gebieten mit schlechter Holzqualität getätigt der befindet, die eine wesentliche Bedeutung für die Si- werden müssen. Diese Flächen hat man über viele Jahre cherung des Siedlungsraumes haben. Aber auch in den nicht genutzt, weil es keinen rentablen Holzabsatz für tieferen Lagen unterhalb 800 m.ü.M. ist die Wildbela- dieses Holzsortiment gab. Seit über das ganze Land ver- stung mit einem untragbaren Verbiss von 63 % der Pro- teilt Holzheizungen gebaut wurden, können diese Pflege- beflächen deutlich zu hoch. defizite allmählich aufgeholt werden. Nachdem im Winter Im Berichtsjahr genehmigte die Regierung zwei 2012 /13 die von privater Seite betriebene Holzheizung im Waldrodungen. Für die Erweiterung der Inertstoffdepo- Malbun in Betrieb genommen wurde, befindet sich inzwi- nie »Forst », Schaan, war die temporäre Rodung einer schen auch eine zweite grosse Holzheizung in Balzers im Waldfläche von 1.36 ha notwendig. Für die Schaffung ei- Bau. Wenn diese fertiggestellt ist, ist das Holzpotential ner Gewerbezone im Gebiet « Oberau », Bendern wurde die der Liechtensteiner Wälder definitiv ausgeschöpft. Rodung einer Fläche im Ausmass von 0.48 ha genehmigt. Während für die Rodung in Schaan die Revitalisierung eines Abschnitts des Binnenkanals (Pfarrmeder) als Er- satzmassnahme angerechnet wurde, wurden in Gamprin im Auenwald neue Amphibien-, Reptilien- und Kleinsäu- gerbiotope geschaffen und zudem ein Fonds für künftige Lebensraumverbesserungsmassnahmen eingerichtet. Mit dem Erlass einer Verordnung über die Delega- tion von Geschäften nach dem Waldgesetz übertrug die Regierung einige Vollzugausgaben an das Amt für Um- welt zur selbständigen Erledigung. Durch die Delegation dieser Geschäfte können der Verwaltungsaufwand redu- ziert, die Regierung entlastet sowie Verfahren zeitlich verkürzt werden.

Holznutzung 2013

Nadelholz m3 Laubholz m3 Hackschnitzel m3 Total m3 %

Nutzholz 6'570 292 6'862 34.2 Industrieholz 105 105 0.5 Energieholz 1'600 3'358 8'119 13'077 65.3

Total 8'275 3'650 8119 20'044 100 infrastruktur und Umwelt sowie sport

322 | Holzmarkt /Holzverwertung Arbeit für Dritte und Landesverwaltung Der Holzbau liegt in der Schweiz und in Liechtenstein Für kleinere Holzerei- und Pflanzarbeiten bei Privaten nach wie vor im Trend. Der Wohnungsbau sowie der sowie für die Anpflanzung des neuen Industriezubrin- nachgelagerte Innenausbau boomen. Viele Unterneh- gers in Schaan wurden 215 Stunden verrechnet. Die Ar- men verfügen über volle Auftragsbücher und schätzen beiten für die Landesverwaltung bestehen vor allem aus ihre Geschäftsentwicklung für die nächsten Monate zu- dem Unterhalt der Bergwanderwege, zu einem kleineren versichtlich ein. Holz hat in Neubauten, vor allem aber Teil auch aus Dienstleistungen für andere Ämter. Dafür im Renovationsbau und bei energetischen Sanierungen wurden total 1'370 Stunden aufgewendet. Verwaltungs- an Bedeutung gewonnen. Durch die Frankenstärke wird intern werden keine Aufwandstunden weiter verrechnet. jedoch ein immer grösserer Anteil mit Halb- und Fertig- produkten aus dem Ausland substituiert. Andererseits sind Rundholzexporte ins nahe gelegene Ausland unat- Schutz vor Naturereignissen traktiv geworden. Schutzwaldpflege Forstliche Aus- und Weiterbildung Die Schutzwaldpflege stand im abgelaufenen Jahr ganz Im Frühjahr 2012 haben 3 Forstwarte die Forstwartlehre im Zeichen der Förderung des Jungwaldes. So konnten erfolgreich abgeschlossen. In den Liechtensteiner Forst- verteilt über das ganze Land verschiedene Jungwaldflä- betrieben stehen derzeit 9 Forstwarte in Ausbildung. chen neu geschaffen bzw. gepflegt werden. Als beson- ders arbeitsintensiv erwiesen sich dabei die Gebiete, Landesforstbetrieb die einen starken Bewuchs mit Waldrebe ( »Niela ») oder Brombeere zeigten. Forstpflanzgarten Wichtige Fortschritte gab es bei der Bewirtschaftung Im abgelaufenen Jahr wurden insgesamt 52'525 Pflan- der älteren Schutzwaldbestände in den Gemeinden Mau- zen verkauft; davon waren 29'205 Stk. Nadelhölzer, ren (Tisnertobel), Planken (Schindler, Matona, Kälber- 17'595 Stk. Laubhölzer, 1'160 Stk. Gartenpflanzen, 200 züg), Vaduz (Schlosswald, Letzi, Rüttistein), Triesenberg Stk. Sämlinge und 4'365 Stk. Topfpflanzen. Die verkauf- (Bergwald, Bleika) und Triesen (Matruala, Poskahalda, ten Pflanzen fanden Verwendung in Forstbetrieben, Lan- Eggastalta, Underforst). Das Hauptaugenmerk lag hier desprojekten und bei Privaten. 70 % wurden für Auffor- bei der Verbesserung der Stabilität und der Einleitung stungen in Liechtenstein benötigt, die restlichen 30 % der Bestandesverjüngung. Auch diese Arbeiten sind in wurden in die Schweiz geliefert. Für die Arbeiten von der Regel sehr aufwendig, da es sich oft um Bestände in der Samenernte bis zum Verkauf der Pflanzen wurden sehr steilen Hanglagen handelt. insgesamt 3'155 Arbeitsstunden aufgewendet. Der orkanartige Sturm am Weihnachtsabend hinter- liess auch in den Schutzwäldern teils deutliche Spuren, Windschutz- und Feldgehölze wobei die Windwurf- und Windbruchschäden nicht flä- In den Windschutzgehölzen wurden im Zuge von Verjün- chig, sondern verstreut über grosse Waldgebiete anfielen. gungs- und Pflegeeingriffen total 1'375 m3 Holz aufge- Bereits zum zehnten Mal in Folge wurden oberhalb von rüstet. 192 m3 Nutzholz wurde an Schweizer Abnehmer Schaan in Zusammenarbeit mit der Schweizer Stiftung zur Weiterverarbeitung verkauft. 170 m3 Brennholz sind « Bergwaldprojekt » wichtige Sanierungsarbeiten im zum grössten Teil im Land Liechtenstein abgesetzt wor- Schutzwald durchgeführt. Im Rahmen dieses Freiwilli- den. 1'013 m3 wurden von Hackschnitzelproduzenten genprojektes haben Teilnehmer aus verschiedenen eu- weiterverwertet. Das Hackerholzsortiment wurde für ropäischen Ländern im Raum Alpila /Plattawald während Baupisten im Inland verwendet oder an das grosse Bi- drei Wochen unentgeltlich Begehungswege gebaut so- omassekraftwerk der Firma Axpo nach Domat Ems ge- wie Aufforstungs-, Pflege- und Forstschutzarbeiten aus- liefert. In der Vegetationsruhe wurden 26'480 Laufmeter geführt. Windschutzränder maschinell zurück geschnitten. Für die Pflege der Windschutzgehölze wurden gesamthaft Integrale Berggebietssanierung 1'301 produktive Regiestunden aufgewendet, davon 74 Stunden für das maschinelle Zurückschneiden der He- Fachgruppe BGS cken- und Windschutzgehölze. Die Fachgruppe « Berggebietssanierung », welche sich aus Mitgliedern des Amtes für Umwelt sowie des Amtes Öffentlichkeitsarbeit für Bevölkerungsschutz zusammensetzt, ist mit der Pla- Den Förstern der Waldregion Sargans konnte mit einer nung und Koordination der amtsübergreifenden Aufga- Führung durch den Forstpflanzgarten die Vielseitigkeit ben und Projekte im Berggebiet betraut. Im Berichtsjahr des Landesforstbetriebs vorgestellt werden. Ziel solcher wurden 3 Sitzungen abgehalten, wobei die Schwer- Veranstaltungen ist es, die Zusammenarbeit mit den be- punkte auf der detaillierten Budgetverwendung, Vorar- nachbarten Forstpflanzenabnehmern zu fördern und den beiten zur Änderung der BGS-Verordnung und der Über- Kontakt zu pflegen. arbeitung der internen BGS-Richtlinie lagen. infrastruktur und Umwelt sowie sport

Projektausführung Im Rahmen der technischen Massnahmen zum Schutz | 323 Im Berichtsjahr 2013 wurden CHF 1'194'341 für die vor Naturgefahren wurde, neben einigen kleineren Pro- Umsetzung konkreter Detailprojekte im BGS Perimeter jekten, für ca. CHF 50'000 ein Sicherungsnetz zum Hoch- ausgegeben. Davon beträgt der Landesanteil rund CHF wasserschutz im Malbunbach (Steg) erstellt. 880'000. Dieser setzt sich wie folgt zusammen: Erschliessungen Verteilung der Ausgaben nach Produktbereichen Im Berichtsjahr wurde eine Stützmauer an der Alpel- tistrasse erneuert. Die Zufahrt zur Pfälzerhütte musste infolge von massiven Gleitschneeschäden auf einem Ab- schnitt von mehr als 100 Metern vollständig wiederher- gestellt werden. Zwei Rutschungen waren der Grund für Verbauungen an der Valorschstrasse. Kleinere Arbeiten erfolgten auf Guschgfiel, Pradamee und Gapfahl. Die Ge- samtkosten im Erschliessungsbereich beliefen sich auf rund CHF 240'000 (Landesanteil 160'000).

Wald Im Schutzwald wurden für CHF 230'000 (Landesanteil 100 %) diverse Aufforstungen, Pflegearbeiten und Ver- jüngungsschläge zur Verbesserung der Schutzleistung des Waldes ausgeführt. In den übrigen Alpwaldungen Verteilung der Ausgaben nach Produktgruppen wurden CHF 70'000 (Landesanteil CHF 60'000) für Pfle- gearbeiten und Massnahmen zur Strukturförderung und Holzgewinnung durchgeführt.

Bergwanderwege

Dank der frühen Ausaperung konnte LAV-Wegwart Ewald Oehry seine Aufgabe bereits Mitte April in Angriff nehmen. Er zeichnet jeweils verantwortlich für die Pro- tokollierung festgestellter Schäden, die die Grundlage bildet für den nachfolgenden Wegunterhalt. Damit ist si- chergestellt, dass dieser stets termingerecht und effizi- ent ausgeführt werden kann. Des Weiteren fällt in seinen Aufgabenbereich das Aufstellen verschiedener, im Win- ter abgelegter Wegweiser sowie die Erneuerung unzäh- liger Zwischenmarkierungen. Alpwirtschaft Anfang Mai konnte die Bergweg-Unterhaltsgruppe Im Bereich Alpwirtschaft wurden 13 Projekte zur Re- des Landesforstbetriebes ihre Arbeiten aufnehmen. Ei- staurierung von Gebäuden sowie zur Sanierung und nen Arbeitsschwerpunkt bildete der Saminatal-Wander- zum Ausbau der Wasserversorgung bzw. Abwasseren- weg, der nach intensiven Niederschlägen mehrfach um- tsorgung umgesetzt. Hervorzuheben sind hier die Fer- fangreiche Reparaturarbeiten nötig machte. Mitte Juni tigstellung des Ausbaus der Alphütte Turna mit Kosten nahmen die Instandstellungsarbeiten am Fürstensteig von rund CHF 116'000 (Landesanteil CHF 69'600) sowie eine gute Woche Arbeitszeit in Anspruch. Aufgrund von die Erneuerung der Druckleitung Gapfahl-Waldboden Gewittern oder Felsstürzen während der Sommermo- (Valüna) mit Kosten in Höhe von ca. CHF 53'500 (Lan- nate musste auch hier der Weg mehrmals ausgeräumt, desanteil 32'100). in einem Fall sogar freigesprengt werden. Grosse Schä- Für die Wald-Weidetrennung wurden gesamthaft den mussten im abgelaufenen Jahr auch in den Gebieten rund CHF 120'000 (Landesanteil 104'000) aufgewendet. Bergle, Schönberg und Kracharüfe (Maurerberg) beho- ben werden. Naturgefahren Wie in jedem Jahr wurden während des ganzen Som- 2013 entstanden im Berggebiet vereinzelte Schäden mers Wege ausgeräumt und beschildert, Sicherungs- durch die Starkregenereignisse am 31. Mai /1. Juni. In seile und Anker angebracht sowie Treppen, Holzschwel- der Folge mussten verschiedene Strassen wieder herge- len und Krainerwerke eingebaut. Unterstützung bekam stellt sowie die Böschung des Valünabaches gesichert die Unterhaltsgruppe Anfang August durch Lehrlinge werden. Die Kosten für diese Sofortmassnahmen belie- der Hoval AG. Tatkräftig halfen künftige Schlosser, La- fen sich auf ca. CHF 60'000. geristen und Kaufleute mit, die Wegabschnitte Gritsch – infrastruktur und Umwelt sowie sport

324 | Tälihöhe sowie Sareis – Nenziger Himmel (Staatsgrenze) meinde Triesen konnte die Unterschutzstellung vorbe- zu sanieren. Leider konnten aufgrund des schlechten reitet und realisiert werden. Wetters nur drei der vorgesehenen fünf Arbeitstage ge- nutzt werden. Naturwacht Die sieben Naturwächter leisteten 110 Einsätze mit ins- Natur und Landschaft gesamt 455 Arbeitsstunden. Zudem trafen sie sich zu vier Sitzungen, welche vorwiegend der Besprechung Internationaler Naturschutz von festgestellten Übertretungen sowie dem Erfahrungs- Neben den verpflichtenden Berichterstattungen zur austauch dienten. Die Hauptaufgabe der Naturwacht Berner und Bonner Konvention wurde an der Sitzung ist die Vermittlungs- und Aufklärungsarbeit betreffend des Ständigen Ausschusses der Berner Konvention in Natur und Landschaft. Schwere Übertretungen der Na- Strassburg teilgenommen. Dazu kamen drei Treffen der turschutzgesetze wurden keine festgestellt. In einigen Schweizer IUCN Delegation, zwei Konferenzen der Be- Fällen musste auf die Anleinepflicht von Hunden in auftragten für Natur und Landschaft (KBNL) und drei Schutzgebieten hingewiesen werden. deren Ostschweizer Untersektion (NSK-ZOK). Ebenfalls fanden drei Sitzungen der Schweizerischen Fachkom- Unterhalt der Naturschutzgebiete, Bewirtschaftung mission zum Waschingtoner Artenschutzübereinkom- der Magerwiesen men CITES statt, davon eine in Liechtenstein. Schwer- Im Jahre 2013 wurden 1054 produktive Regiestunden für punktmässig wurden die Vorbehalte der Schweiz und die Pflege von Naturschutzgebieten aufgewendet. Für Liechtensteins gegenüber den Konventionsbeschlüssen die Streue-mahd und für den Grabenunterhalt wurden geprüft und deren Rücknahme vorbereitet. 751 Stunden und für die Bekämpfung von Neophyten 303 Stunden aufgebracht. Forschung und Inventare Nachdem die Kartierung der Magerstandorte in den letz- Bekämpfung von gebietsfremden Pflanzen ten Jahren flächendeckend durchgeführt und abgeschlos- (Neophyten) sen werden konnte, wurden diese Flächen nun qualitativ Im Frühling fand das erste Treffen der Neophyten-Ver- bewertet. Ende Jahr konnten die Resultate in Form des antwortlichen des Landes statt. Dazu gehören die Förs- 29. Bandes der Reihe Naturkundliche Forschung im Für- ter, Deponiewarte und Werkbetriebsmeister der Ge- stentum Liechtenstein präsentiert und publiziert werden. meinden sowie die mit Pflege- und Unterhaltsaufgaben Gestartet wurden die Anpassung des Magerwie- betrauten Personen des Landes. Ziel der Veranstaltung seninventars sowie des Inventars der Naturvorrangflä- war die Vorstellung des Neophyten-Massnahmenplans chen. Beim Magerwieseninventar wurden in einem er- 2013 sowie die Einschulung in das neu geschaffene Ne- sten Schritt die bestehenden Flächen neu digitalisiert, ophyten-Web-GIS, ein Programm zur Erfassung der Pro- an die aktuell gültigen Parzellengrenzen angepasst so- blempflanzen. 2013 wurden die über die letzten Jahre wie die Grösse der effektiv bewirtschafteten Flächen neu gesammelten Funddaten der Neophyten in das Pro- berechnet. Als nächster Schritt folgt die Streichung al- gramm übertragen sowie laufend neue Fundorte hinzu- ter Flächen und die Aufnahme neuer Flächen auf Grund gefügt. Schwerpunktmässig lag das Augenmerk auf der der Erkenntnisse der neuen Kartierungen. Bei der An- Bekämpfung von Japanischem Staudenknöterich, Rie- passung der Naturvorrangflächen wurden die Natur- senbärenklau und Goldrute. Im Ruggeller Riet wurden denkmäler überprüft und digital genau erfasst. Ebenfalls die stark von Goldruten verseuchten Parzellen des Lan- wurden Vorarbeiten zur Anpassung der schützenswerten des erstmals drei Mal gemäht, um die unerwünschten Landschaften, Lebensräume und Waldstandorte erledigt. Pflanzen zurückzudrängen.

Pflege und Schutz von Lebensräumen Eingriffe in Natur und Landschaft Insgesamt wurden 54 Verfahren gemäss Art. 12 und 13 Landschaftsschutzgebiet « Periol, Bofel, Neufeld, Un- des Gesetzes zum Schutz von Natur und Landschaft be- dera Forst » treffend « Eingriffe in Natur und Landschaft » durchge- Erstmals konnte in Liechtenstein ein Landschaftsschutz- führt. 24 davon erforderten ein reguläres Verfahren, drei gebiet per Verordnung rechtlich geschützt und ausge- Eingriffe wurden abgelehnt oder zur Ablehnung emp- schieden werden. Das Landschaftsschutzgebiet »Periol, fohlen. Die restlichen Eingriffe wurden im vereinfachten Bofel, Neufeld, Undera Forst » in Triesen umfasst eine Verfahren für kleine und unbedenkliche Eingriffe gemäss Grösse von ca. 64 ha und zeichnet sich durch eine hohe der « Wegleitung für die Beurteilung und Bewilligung Vielfalt an Lebensräumen, Vernetzungsstrukturen und von Eingriffen in Natur und Landschaft » beurteilt. Landschaftskammern aus. Zudem ist das Gebiet prak- tisch frei von menschlichen Bauten und geniesst daher bei der Bevölkerung einen hohen Stellenwert als Nah- erholungsgebiet. In enger Zusammenarbeit mit der Ge- infrastruktur und Umwelt sowie sport

Naturkundliche Sammlung Die Naturkundliche Sammlung hat am 7. Juni 2013 erst- | 325 mals die Tagung der Konservatorinnen und Konserva- Ausstellungen im Landesmuseum toren der Schweizer und Liechtensteiner Naturmuseen Nachdem Konzeptarbeit, Inhalte, Präparation und Texte organisiert. Der Einladung sind 53 Personen aus 21 Insti- (in Deutsch und Englisch) für die Wechselausstellung tutionen ins Landesmuseum nach Vaduz gefolgt. « Sexperten – flotte Bienen und tolle Hechte » fertigge- stellt waren, konnte die Ausstellung am 8. Mai 2013 im Öffentlichkeitsarbeit Landesmuseum eröffnet werden. Die Ausstellung wurde Die « Naturkundliche Sammlung auf Wanderschaft » von mehreren tausend Besuchern angeschaut und dank wurde wegen des grossen Interesses weitergeführt. Da- der guten Resonanz wird sie in den Folgejahren im Halb- bei wurden zehn naturkundliche Objekte in fünf öffent- jahrestakt durch die Schweiz (St. Gallen, Luzern, Aarau, lichen Gebäuden gezeigt. Im Laufe des Berichtsjahres Winterthur) und EU-Staaten wandern. fanden 18 Führungen durch die Sonderausstellung Sex- perten, vier durch die naturkundliche Dauerausstellung Sammlungsbetrieb und vier durch die Naturkundliche Sammlung statt. Zum Die Arbeitsschwerpunkte bildeten die Beschaffung und Sonderausstellungsthema wurden zwei und zum Thema Bearbeitung von Tiermaterial aus der heimischen Fauna Spinnen drei öffentliche Vorträge gehalten. Aus der Aus- im Hinblick auf die Vervollständigung der Sammlung leihsammlung wurden 107 Präparate für Dritte zur Ver- einheimischer Arten und für den Ausbau der Ausleih- fügung gestellt. sammlung. Besonders zu erwähnen sind die Präpara- tion der Tiere für die Sonderausstellung und die Samm- Wildtiere und Jagd lung: ein Modell von zwei paarenden Tigerschnegeln, vier Rotmeer Anemonenfische, zwei Seesaiblinge, ein Jagdplanung Rakelhahn, ein Uhu, eine Elster, ein Tannenhäher, ein Ziel der Regierung ist es, die Höhe der Wildbestände so Murmeltier und diverse Kleinvögel. Für die geologische zu regulieren, dass sie im Gleichgewicht mit der Kapa- Sammlung wurde Pillow Lava aus dem Valorsch präpa- zität ihrer Lebensräume stehen. Strategien zur Herstel- riert. lung nachhaltig tragbarer Bestände umfassen einerseits Anfang des Jahres konnte aus einem Firmenkonkurs die Abschussplanung und deren Umsetzung durch die eine neuwertige Mazerations- und Entfettungsanlage ge- Jagdpächter. Andererseits beinhalten sie Massnahmen kauft werden. Zusätzlich konnte eine Kühlzelle erstanden zur Verbesserung der Wildlebensräume. Dazu gehören werden. Äsungsverbesserung, Schaffung von Vernetzungsele- Die Inventarisierung der Naturkundlichen Sammlung menten, Notfuttervorlage im Winter sowie Lenkungs- wurde vorangetrieben. Im Berichtsjahr konnten Proben massnahmen bei Freizeit- und Erholungsaktivitäten. von 2073 Schmetterlingen, 2111 Pilzen, 2036 Schne- cken und 1139 Moosen erfasst und teils in die ebenfalls Schalenwildbestand 2013 neu strukturierte Datenbank integriert werden. Die Die Umsetzung des Notfütterungskonzeptes hat wie ge- Sammlungen der Vögel und Säugetiere wurden nach sy- wünscht dazu geführt, dass sich der Rothirschbestand stematischen Gesichtspunkten neu geordnet und können vom Spätherbst bis in den Frühling über den ganzen zur 2014 beschriftet werden. Verfügung stehenden Winterlebensraum verteilt. Um Zusätzlich konnte die Bibliothek der Naturkundlichen Aufschluss über die Entwicklungstendenz des Bestandes Sammlung mit 1058 Fachbüchern vollständig inventari- zu bekommen, wurde neben der traditionell im Februar siert und auf dem Online-Bibliothekskatalog der Landes- durchgeführten Winterschätzung anfangs April in den bibliothek der Öffentlichkeit zur Ausleihe zur Verfügung rheintalseitigen Jagdrevieren zum achten Mal eine Rot- gestellt werden. hirsch-Nachtzählung durchgeführt.

Ergebnisse Rotwild-Nachttaxation

2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006

Bergreviere 30

Hangreviere Nord 104 75 98 129 139 71 93 71 Hangrevier Süd 131 81 80 134 157 117 153 143

Gesamt 235 156 178 263 287 188 276 214 infrastruktur und Umwelt sowie sport

326 | Im Gebiet Rheintalseite Nord (Reviere Alpila, Pirsch- Fischerei wald, Planken) wurde 2013 mit 104 Stück nach wie vor eine hohe Konzentration von Rothirschen während des Internationale Bevollmächtigtenkonferenz Frühjahres festgestellt. Dies obwohl im Jagdjahr 2012 Die jährliche Internationale Bevollmächtigtenkonferenz mit zielgerichteten Bewegungsjagden 59 Stück Rotwild für die Fischerei im Bodensee und seinen Zuflüssen erlegt wurden. Im Gebiet Rheintalseite Süd (Reviere Va- (IBKF) fand am 26. Juni 2013 in Wasserburg, Bayern, duz, Triesenberg, Triesen, Lawena, Balzers) hat sich das statt. Der massive Fangrückgang und Diskussionen zum Rotwild im Frühjahr vorwiegend in den Gebieten / Zusammenhang mit den geringen Phosphatwerten wa- Foppa, Gnalp und Ried (insgesamt 53 Stück) konzen- ren die Hauptdiskussionspunkte. Daneben erfolgten in- triert. Mit dieser Rothirsch-Nachttaxation wurden so- tensive Arbeiten zum Interreg-Projekt Arterhaltung der mit in den rheintalseitigen Lagen 235 (Vorjahr 156) Rot- Seeforelle in den Bodenseezuflüssen. hirsche erfasst. Die Bestandesschätzungen im Februar ergaben einen Bestand von ca. 70 Rothirschen im Alpen- Wiederaufbauprogramm Bachforellenbestand / gebiet. Daraus resultiert ein geschätzter Winterbestand Fischbrutanlage Ruggell von ca. 305 (Vorjahr 220) Rothirschen. Wie in den an- Der Elterntierstamm im Spörryweiher wurde abgestreift grenzenden Kantonen St. Gallen und Graubünden wur- und 90'000 Eier gewonnen. Infolge der Auflassung des den auch in Liechtenstein im Frühjahr 2013 höhere Rot- Weihers wurden die Elterntiere anschliessend in den hirschbestände erfasst. Stausee Steg entlassen. 20 Elterntiere wurden für das Die traditionelle Winterzählung, durchgeführt durch Seeforellenprojekt der AG Wanderfische genetisch be- die Jagdaufseher und den Wildhüter des Amtes für Um- probt. welt, ergab für den Februar einen Bestand von 230 Stück. Die Stichtagerhebung beim Gamswild ergab mit ge- Fischeinsätze zählten 656 Stück ein etwas tieferes Ergebnis als im Vor- Es wurden 150'000 Bachforellenbrütlinge in die Liech- jahr (763). Ob sich hier die deutliche Erhöhung der Ab- tensteiner Talgewässer besetzt. schussvorgabe bereits ausgewirkt hat, wird die Erhebung im Herbst 2014 zeigen. Hohe Bestände wurden vor allem Fischereiprüfung in den an Vorarlberg und Graubünden angrenzenden Re- Die Prüfung wurde von insgesamt 25 Teilnehmern abge- vieren festgestellt. Unter Berücksichtigung des Wechsel- legt. 20 Teilnehmer haben die Prüfung bestanden. wildes (Wild, das sich nicht ganzjährig in Liechtenstein aufhält) dürfte der sich ganzjährig in Liechtenstein auf- Agrarpolitik haltende Bestand derzeit bei ca. 550-600 Stück bewegen. Regelung Tiere der Pferdegattung Abschussplanung für das Jagdjahr 2013 /2014 Ab 2014 sollen Equiden nur noch gefördert werden, Mit Verordnung vom 23. April 2013, LGBl. 2013 Nr. 181, wenn die Tiere im Eigentum der Landwirte stehen, sie wurden der Abschussplan beim Rothirsch auf 221 Stück, zur landwirtschaftlichen Nutzung gehalten und die anfal- beim Reh auf 247 Stück und beim Gamswild auf 210 lenden Arbeiten durch Betriebspersonal erledigt werden. Stück festgelegt. Um einem weiteren Anstieg des Gams- Die Bestimmungen wurden in den betroffenen Verord- bestandes entgegen zu wirken, wurde der Abschussplan nungen entsprechend angepasst. gegenüber dem Vorjahr nochmals um 55 % erhöht (Er- höhung 2012 um 25 %). In den Revieren Lawena, Valüna, Ökologischer Leistungsnachweis Malbun und Balzers wurden insgesamt zwei Steinböcke In der Schweiz wurden aufgrund der Agrarpolitik 2014 – und zwei Steingeissen zum Abschuss freigegeben. Die 2017 die Rechtserlasse zur Landwirtschaft neu gefasst. Abschussvorgaben konnten beim Rothirsch zu 105 % So erfuhren auch die Bestimmungen zum ökologischen (entspricht 233 Stück), beim Reh zu 101 % (251 Stk) so- Leistungsnachweis (ÖLN) sowie deren technische Re- wie bei der Gämse zu 85 % (179 Stk) erfüllt werden. Im geln verschiedene Änderungen. Im gemeinsamen Wirt- Revier Lawena konnte eine Steingeiss erlegt werden. schaftsraum mit der Schweiz ist es wichtig, dass die Be- stimmungen zum ÖLN, welche einen Standard für die Projekt zur Besenderung und Markierung von Rotwild verkauften Produkte darstellen, einheitlich geregelt sind. Im Winter 2013 /2014 erfolgten im Rahmen des »Rot- Die entsprechenden Bestimmungen in der liechtenstei- wildbesenderungs- und Rotwildmarkierungsprojektes nischen Verordnung wurden deshalb jenen der Schweiz Liechtenstein- Graubünden-Vorarlberg » keine neuen Be- angepasst. Dasselbe gilt für die Faktoren zur Umrech- probungen mehr. Für den Projektabschluss im Sommer nung der Grossvieheinheiten, welche kleine Änderungen 2014 mussten die restlichen Halsbänder und Schlucksen- erfahren haben. der abgenommen werden, was mit Ausnahme von zwei defekten Sendern auch gelang. Der offizielle Schlussbe- Notenaustausch Landwirtschaft richt sollte im Frühjahr 2014 fertiggestellt und anschlies- Die Delegation Notenaustausch befasste sich mit der send der Öffentlichkeit vorgestellt werden können. Einführung des neuen Alpungsbeitrages in der Schweiz. infrastruktur und Umwelt sowie sport

Es war zu befürchten, dass durch diese neue Form der getreten. Alle Landwirte wurden aufgefordert ihre be- | 327 Direktzahlung an die Schweizer Landwirte die Alpung willigungspflichtigen paralandwirtschaftlichen Tätig- durch Schweizer Vieh in unserem Land ausbleiben keiten anzumelden. 13 Betriebe erhielten eine Verfü- könnte. Da diese heute etwa einen Viertel des Alpviehs gung in der die Tätigkeiten nach der ZLTV bewilligt stellen, wurde mit den Schweizer Behörden nach Mög- wurden. lichkeiten gesucht, das Problem zu entschärfen.

Projekte Landwirtschaft Agrarpolitische Massnahmen

Interessengemeinschaft Tierzucht (IG Tierzucht) Milchwirtschaft Die IG Tierzucht ist die Branchenorganisation, welche Der Milchmarkt in der Schweiz hat sich 2013 etwas be- die Interessen der Tiergattungen Rindvieh, Schweine, ruhigt. Der Milchhof will in die Käseproduktion einstei- Schafe, Ziegen, Equiden, Neuweltkameliden, Kanin- gen und plant dafür eine eigene Käserei am heutigen chen, Geflügel und Bienen wahrnimmt. Sie führt die Standort in Schaan zu erstellen. An der ausserordent- in der Tierzuchtverordnung festgehaltenen Aufgaben lichen Generalversammlung des Milchverbandes im durch. Im Zentrum der Tätigkeit standen wiederum die April genehmigten die Mitglieder die vorgeschlagene Prämienmärkte, welche durch die IG Tierzucht erfolg- Strategie und das damit verbundene Investitionsvolu- reich organisiert sowie durchgeführt wurden. Der Vor- men in der Höhe von CHF 23 Mio. stand behandelte auch 6 Förderprojekte, die im Bereich der Marktbearbeitung, Teilnahme an Ausstellungen und Milchmarktordnung Sichtbarmachung der tierzüchterischen Leistungen an- Die Mittel zur Umsetzung der Neuausrichtung der zusiedeln waren. Milchmarktordnung und der Vorwärtsintegration der Milchwirtschaft werden bis ins Jahr 2016 schrittweise Umsetzung der Verordnung über die Zulassung von reduziert. Im Berichtsjahr wurden von drei Milchverar- landwirtschaftsnahen Tätigkeiten (ZLTV) beitern 10 Förderungsgesuche eingereicht und dafür Am 1. Januar 2013 ist die neue Verordnung über die Zu- Fördermittel von rund CHF 880'000 zugesichert. Für lassung von landwirtschaftsnahen Tätigkeiten in Kraft Expertenarbeiten wurden CHF 20'000 aufgewendet.

Milchmarktordnung – geförderte Projekte im Jahr 2013

Beitragstyp eingereichte Projekte geförderte Projekte zugesicherte Mittel in %

Projektfinanzierung 6 6 72.4 Absatzförderung 5 5 27.6 Infrastrukturbeiträge 0 0 0.0 Verarbeitungsprämien 0 0 0.0 Investitionshilfen 0 0 0.0

Total 11 11 100

Milchmarktkommission Die Milchmarktkommission hielt im Berichtsjahr 2 Sit- zungen ab, wobei folgende Schwerpunkte die Arbeit der Kommission prägten: Behandlung der Gesuche für das laufende Jahr und die Berichterstattung und Emp- fehlungen an die Regierung im Kontext des aktuellen Spardrucks.

Milchmengenregelung Mit der Durchführung der Milchmengenregelung ist der Liechtensteiner Milchverband betraut. Die Regierung legte das Landeskontingent 2013, wie im Vorjahr, auf 14.6 Mio. kg Milch fest. Durch die Rückgabe von Liefermengen, sowie von frei werdenden Liefermengen auf Grund von Unterliefe- infrastruktur und Umwelt sowie sport

328 | rungen einzelner Milchproduzenten, konnte die Milch- entsprechen. Mit der gelieferten Gesamtmenge von mengenregelungskommission des Milchverbandes den 14'101'064 kg wurde das Landeskontingent mit 96.6 % angesuchten Erhöhungen im Rahmen von 141'000 kg ausgeschöpft.

Eckdaten zur Milchproduktion 2010 – 2013

Jahr 2013 2012 2011 2010

Betriebe mit aktivem Milchlieferungsrecht 62 62 67 72 Landeskontingent kg 14'600'000 14'600'000 14'600'000 14'600'000 Betriebe mit Milchablieferung 58 58 60 62 Verkehrsmilchproduktion (Milchhof) kg 13'306'816 13'646'256 13'653'807 13'184'546 Verkehrsmilchproduktion inkl. Alpen, Hofverarbeiter und Andere in kg 14'101'064 14'674'431 14'756'709 14'238'838

Milchproduktion, Inlandverbrauch und Milchkontingent

Milchmenge Liechtenstein 2013 inkl. Alpen Milchverarbeitung Liechtenstein 2013

Gemeinde Milchmenge in kg Verarbeitung Milchmenge in kg

Balzers /Mäls 1'633'661 Milchverarbeitung Milchhof 13'372'570 Eschen /Nendeln 1'313'348 Milchverarbeitung Alpen 296'835 Gamprin /Bendern 2'496'930 Milchverarbeitung Eigenverwerter 476'077 Mauren /Schaanwald 1'212'301 Milchlieferung in die Schweiz 21'336 Ruggell 2'594'356 Schaan 1'899'327 Total Milchverarbeitung 14'166'818

Schellenberg 829'710 Triesen 605'324 Triesenberg 08'055 Vaduz 608'052

TOTAL Milchproduktion FL 14'101'064

Milchhof Zukauf aus CH 65'754

Total Milchmenge FL 14'166'818 infrastruktur und Umwelt sowie sport

Milchverarbeitung der Milchhof AG 2013 | 329

Warengruppe Milchmenge in kg

Konsummilch 834'031 Joghurt 820'036 Rahm 2'217'027 Quark 1'330'862 Käse /Frischkäse 0 Industriehalbfabrikate 681'647 Butterungsrahm 1'839'280 TOTAL Verarbeitungsmenge 7'722'883

Milchhandel 5'649'687

Total Milchverarbeitung 13'372'570

Alpenmilchproduktion und verarbeitete Produkte 2013

Alpe Gesamtmilchmenge Käse fett Käse sauer Butter Konsummilch Abgelieferte in kg in kg in kg in kg auf der Alp in kg Milch an Milchhof

Guschg 23'817 2'319 0 279 60 - Pradamee 100'580 8'974 677 1'041 197 - Sücka 102'538 7'198 1'948 1'076 0 - Valüna 69'900 4'847 1'765 578 720 -

Total 2013 296'835 23'338 4'390 2'974 977 -

Total 2012 276'585 23'645 5'541 3'129 2'345 -

Pflanzenschutz

Feuerbrand Für Infektionen während der Blüte durch die Feuerbrand-Bakterien war es im Frühjahr 2013 grösstenteils zu kalt. Dies ist der Hauptgrund dafür, dass in Liechtenstein keine neuen Infektionen festgestellt werden mussten.

Feuerbrand: Gerodete Pflanzen 2012 und 2013 Jahr Gemeinde Apfel- Birn- Quitte Cotoneaster Weissdorn Cotoneaster bäume bäume salicifolius dammeri Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl m2

2013 0 0 0 - - -

Total 0 0 0 - - -

2012 Planken 1 18 1 - - -

Total 1 18 1 - - - infrastruktur und Umwelt sowie sport

330 | Erdmandelgras technischen Möglichkeiten nicht vorgeschrieben wer- In Liechtenstein breitet sich das Erdmandelgras zuneh- den. Landwirtschaftsbetriebe und Organisationen wur- mend aus. Dieses eingewanderte Sauergras lässt sich den auf die Möglichkeiten der Bekämpfung hingewiesen im Ackerbau nur schwer bekämpfen und wird weltweit und eine überbetriebliche Zusammenarbeit zur Reduk- zu den gefährlichsten Unkräutern gerechnet. Das Erd- tion der Bekämpfungskosten wurde empfohlen. mandelgras stellt derzeit eine potenzielle Bedrohung für den Anbau mehrerer Kulturpflanzen (insbesondere Einsatz von Pflanzenschutzmitteln Gemüse, Zuckerrüben und Kartoffeln) dar. Nach ersten Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Liechtenstein Kartierungen des Ungrases im Jahr 2012 wurde 2013 wurde stichprobenartig mittels der Analyse von Blatt- eindringlich auf das Gefährdungspotenzial hingewie- proben überprüft. Es konnten keine Verstösse gegen das sen. Die Bekämpfung des Erdmandelgrases kann der- geltende Recht bzw. die « Gute Landwirtschaftliche Pra- zeit auf Grund der geltenden Gesetzgebung sowie der xis » festgestellt werden.

Landwirtschaftsgesetz – Beitragszahlungen an Landwirte für das Jahr 2013

Förderungsleistungen zur Existenzsicherung 2013 Förderungsleistungen zur Existenzsicherung werden in Form von Einkommensbeiträgen ausgerichtet. Die verschie- denen Beiträge (Betriebsbeitrag mit Basis-, Tierhalter-, Pflanzenbau-, Flächenbeitrag; Zusatzbeitrag für Landwirt- schaftsbetriebe mit erschwerten Produktionsbedingungen; Zusatzbeitrag für ausgewählte Ackerkulturen und Zusatz- beitrag für ausgewählte Tierarten) können je nach betriebsspezifischer Ausrichtung von den Betrieben beansprucht werden. Mit dem Zusatzbeitrag für Raufutterverzehrende Nutztiere wird die flächendeckende Nutzung des Grün- landes mit Raufutterverzehrern gefördert. Falls die Tiere auf Alpen in liechtensteinischem Eigentum gealpt werden, wird ein Zusatzbeitrag für die Alpung generiert.

Einkommensbeiträge 2012 und 2013

Beitragsart /Beitragsjahr Beitragsberechtigte Durchschnittliche Beiträge Beiträge in % Landwirtschaftsbetriebe pro Betrieb in CHF 2013 2012 2013 2012 2013 2012

Betriebsbeitrag Basisbeitrag 113 117 13'292 13'095 25 25 Tierhalterbeitrag 99 104 6'001 5'970 11 11 Pflanzenbaubeitrag 112 116 6'610 6'522 12 12 Flächenbeitrag 113 117 4'010 3'933 7 8 Zusatzbeitrag Bergbetriebe 2424 3'520 3'414 7 7 Zusatzbeitrag für ausgewählte Tierarten Raufutterbeitrag 1) 96 102 20'124 19'205 37 36 Zusatzbeitrag Ackerkulturen für Raps, Soja, Zuckerrüben 12 10 554 490 1 1

Total 54'120 52'689 100 100

1) Im Jahr 2012 wurden Raufutterbeiträge für 4'120 Grossvieheinheiten (GVE) und im Jahr 2013 für 4'044 GVE aus- bezahlt. Die Zahlen für das Jahr 2012 sind gegenüber dem Rechenschaftsbericht 2012 korrigiert, da sie dort versehentlich nicht aktualisiert wurden.

Förderungsleistungen für ökologische und tiergerechte Leistungen 2013 Der Staat kann ökologische und tiergerechte Leistungen fördern, welche im öffentlichen Interesse erbracht werden, bei denen Mehraufwände entstehen, die nicht über den Markt abgegolten werden und bei denen Mindererträge re- sultieren. Diese Leistungen der Landwirtschaftsbetriebe sollen eine nachhaltige und flächendeckende Bewirtschaf- tung der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche sicherstellen. Für die Erfüllung dieser Massnahmen erhalten anerkannte Landwirtschaftsbetriebe und teilweise auch Privatpersonen Fördermittel. infrastruktur und Umwelt sowie sport

Abgeltungs- und Ethobeiträge 2012 und 2013 | 331

Beitragsart /Beitragsjahr Anzahl Beitragsempfänger Einheiten Beiträge in % 2013 2012 2013 2012 2013 2012

Gesamtbetriebliche Bewirtschaftungsarten Betriebsführung nach dem ÖLN 76 82 2'468 ha 2'491 ha 26 26 Betriebsführung nach BIO 33 31 1'077 ha 1'056 ha 17 17 Bio-Umstellung 4 0 54 ha 0 ha 1 0 Spezifische Bewirtschaftungsarten Bewirtschaftung naturnaher Lebensräume Extensiv genutzte Wiesen 114 119 527 ha 511 ha 26 26 Wenig intensiv genutzte Wiesen 25 27 35 ha 40 ha 1 1 Obstbäume einzeln 95 96 5'479 Stk 5'446 Stk 2 2 Obstbäume Gärten 36 35 1'662 Stk 1'796 Stk 1 1 Obstbäume auf extensiv genutzten Standorten 32 28 1'390 Stk 1'146 Stk 2 1 Bewirtschaftung von Buntbrachen 2 3 1 ha 2 ha 1 1 Bodenschonende Bewirtschaftung Begleitflora 37 36 142 ha 166 ha 1 1 Winterbegrünung 44 50 195 ha 231 ha 2 2 Dauerwiesen 59 62 448 ha 433 ha 4 4 Bewirtschaftung im Rahmen des extensiven Ackerbaus 31 35 137 ha 153 ha 11 Tiergerechte Betriebsführung Regelmässiger Auslauf (RAUS) 84 84 3'732 GVE 3'811 GVE 13 13 Besonders tierfreundliche Stallhaltung (BTS) 50 47 2'599 GVE 2'618 GVE 5 5

Total 100 100

Die Zahlen für das Jahr 2012 sind gegenüber dem Rechenschaftsbericht 2012 korrigiert, da sie dort versehentlich nicht aktualisiert wurden.

Kontrollen 2013 Die Etho-Beiträge mussten bei 12 Betrieben gekürzt wer- Die ökologisch und biologisch produzierenden Landwirt- den, da die Vorschriften für das RAUS- oder das BTS- schaftsbetriebe wurden von unabhängigen zertifizierten Programm nicht oder nur unvollständig eingehalten wur- Kontrollstellen aus der Schweiz überprüft. Es sind dies den. der Kontrolldienst für umweltschonende und tierfreund- Im Bereich der Bewirtschaftung naturnaher Lebens- liche Qualitätsproduktion (KUT) des Kantons St. Gallen, räume wurde bei 1 Betrieb eine Kürzung vorgenommen. welcher die nach dem ÖLN (ökologischer Leistungs- Weitere Kürzungsgründe waren: zu späte Abgabe nachweis) produzierenden Betriebe und die Kontrollor- von Unterlagen, Nichterfüllung der Buchhaltungsvor- ganisationen bio.inspecta AG und Bio Test Agro AG, die schriften oder Verstösse gegen Tierschutzvorschriften. die nach den biologischen Richtlinien produzierenden Die Summe aller Kürzungen betrug CHF 32'381. Betriebe kontrollieren. Die Gemeindekontrolleure be- treuen verschiedene Bereiche der Landwirtschafts-Be- Förderungsleistungen für landschaftspflegerische wirtschaftungs-Förderungs-Verordnung und der Land- Leistungen 2013 schaftspflege-Förderungs-Verordnung und erledigen für Anerkannte Landwirtschaftsbetriebe und Privatper- das Amt für Umwelt wichtige Kontrollaufgaben. sonen, welche Flächen in den Hanglagen oder Bergge- Bei 9 von 27 kontrollierten ÖLN-Betrieben wurden bieten bewirtschaften, erhalten Erschwernisbeiträge für Beanstandungen festgestellt. Es handelte sich vor allem die Bewirtschaftung des Berggebietes und der Hang- um Aufzeichnungsmängel bei der ÖLN-Betriebsführung lagen. Die ungünstigen topografischen Verhältnisse in und die Nichteinhaltung von Mindestmassen von Puffer- diesen Lagen führen zu Produktionsnachteilen und zu streifen. Die ÖLN-Förderbeiträge mussten bei 1 Betrieb höherem Aufwand bei der Bewirtschaftung. Die Förde- gekürzt werden. rungsleistungen sollen diese ausgleichen, wenn die Be- Mängel wurden bei 9 der total 33 Bio-Betriebe fest- wirtschaftung der Berggebiete und Hanglagen dem öf- gestellt, dies führte bei 3 Bio-Betrieben zu Kürzungen. fentlichen Interesse dient. infrastruktur und Umwelt sowie sport

332 | Erschwernisbeiträge für die Bewirtschaftung des Berggebietes und der Hanglagen im Jahre 2013

Gemeinde Fläche in ha Beiträge in CHF

Balzers 7.1 4'307 Triesen 120.6 87'610 Triesenberg 350.3 301'046 Vaduz 11.4 5'499 Schaan 0 0 Planken 36.0 26'086 Eschen 32.9 10'756 Mauren 22.0 8'123 Gamprin-Bendern 39.3 12'486 Ruggell 25.0 15'498 Schellenberg 83.4 28'686

TOTAL 728.0 500'097

Alpwirtschaft

Alpbestossung 2013 Auf den Inlandalpen betrug die Bestossung im Durchschnitt 88 % der festgesetzten Stösse gegenüber 87 % im Vor- jahr. Auf den Liechtensteiner Alpen in Vorarlberg betrug die Bestossung im Durchschnitt 98 % gegenüber 100 % im Vorjahr. Die durchschnittliche Bestossung aller Alpen blieb mit 89.2 % gegenüber dem Vorjahr unverändert. Alle Alpen erreichten die für die volle Auszahlung des Grundbeitrages geforderte Mindestbestossung von 75 % der fest- gesetzten Stösse.

Gealpte Tiere und Alpungskostenbeiträge 2013 (Inlandalpen und Eigenalpen in Vorarlberg) Stückzahlen korrigiert nach Sömmerungsdauer

Tierkategorie 2013 2012 Alpen in FL Alpen in Vlbg. Alpen in FL Alpen in Vlbg.

Kühe mit Milchverwertung 280 - 291 - Galtkühe 173 4 119 6 Mutterkühe 237 - 193 - Rinder /Ochsen über 2 Jahre 331 82 344 112 Rinder /Ochsen 1 – 2 Jahre 653 348 705 284 Kälber bis 1 Jahr 528 123 454 165 Pferde /Esel /Ponys 83 5 57 10 Schafe 73 - 71 - Ziegen 43 - 44 -

Gealpte GVE 1'294 236 1'284 242

Alpungskostenbeiträge in CHF 500'762 80'995 475'551 82'428

Alpverbesserungen 2013 Im Berichtsjahr wurden auf folgenden Alpen Sanierungsmassnahmen nach der Alpinfrastruktur-Förderungs-Verord- nung gefördert:

Tiefensee: Sanierung der Zufahrt zur Alphütte nach Schäden durch starke Niederschläge Fahren-Ziersch: Erweiterung der Solaranlage bei der Hirtenhütte im alten Stafel Rauz: Neubau des Alpstalles infrastruktur und Umwelt sowie sport

Unkrautbekämpfung Sömmerung auf CH-Alpen ausbezahlt wird. Dadurch | 333 Der Einsatz von Herbiziden ist im Alpengebiet nur nach sinkt die Attraktivität für die Bestossung der FL-Alpen Bewilligung und ausschliesslich zur Behandlung von durch CH-Alpvieh. Es besteht das Risiko einer nicht aus- Einzelpflanzen gestattet. Im Berichtsjahr wurde auf fünf reichenden Bestossung verschiedener Alpen, da traditi- Alpen im Inland sowie auf zwei Alpen im Vorarlberg der onell etwa ein Viertel des Viehs aus der Schweiz stammt. Einsatz von Herbiziden bewilligt. Bekämpft wurden die Damit verbunden sind eine ungenügende Pflege und das Alpenblacke, das Alpenkreuzkraut, der Weisse Germer übergeordnete Ziel «Offenhaltung der Alpflächen» und sowie die Acker-Kratzdistel. Es wurden relativ kleine die Erhaltung der traditionellen Kulturlandschaft wäre Flächen bei relativ geringer Wirkstoffmenge behandelt. damit gefährdet. Es wurde eine Arbeitsgruppe einge- Folgende Mittel wurden eingesetzt: Ally-Tabs (Metsulfu- setzt mit dem Ziel, mit dem Bundesamt für Landwirt- ron-methyl); Harmony SX (Thifensulfuron); Touchdown schaft eine gangbare Lösung zu finden und andererseits (Glyphosate); Asulox (Asulam); Plüvel (MCPA, Dicamba) mit eigenen Massnahmen die negativen Auswirkungen möglichst aufzufangen. Ziegenalpung Nach den positiven Ergebnissen aus den vergangenen Grundlagenverbesserung drei Jahren wurde die Fortsetzung des Projektes zur Be- kämpfung der Alpen-Erle mittels Ziegen auf Gapfahl von Förderung von Investitionen in der Landwirtschaft der Landesalpenkommission bewilligt. Zudem wurde ein Im Berichtsjahr war ein ausserordentlich geringer Ein- gleichgelagertes Projekt auf Valüna – Obersäss bewilligt. gang von Förderungsgesuchen zu verzeichnen. Ende des Grundvoraussetzungen für positive Resultate sind das Berichtsjahres konnten für weitere 2 Jahre günstige Fes- Einzäunen der Tiere auf einer angepassten Weidefläche thypothek-Konditionen für die meisten Hypotheken ver- sowie der Schutz aller Laubgehölze, die nicht geschädigt einbart werden. werden sollen. Kommission zur Förderung von Investitionen in der Landesalpenkommission Landwirtschaft Die Landesalpenkommission hat im Jahr 2013 Bege- Die Kommission zur Förderung von Investitionen in der hungen auf den Alpen Tiefensee, Gafadura und Bergle Landwirtschaft hielt im Berichtsjahr aufgrund der weni- durchgeführt. An diesen Begehungen standen die Infor- gen Förderungsgesuche lediglich zwei Arbeitssitzungen mation über geplante Investitionen, die Begutachtung ab. Der Schwerpunkt der Arbeit lag in der Behandlung von durchgeführten Projekten und die Beurteilung der der anstehenden Gesuche. Ende des Berichtsjahres Alpbewirtschaftung im Vordergrund. Ein Förderantrag wurde die Kommission neu bestellt. Für die wertvolle für einen Brunnenplatz musste abgelehnt werden. Kommissionsarbeit konnten für eine weitere Periode die- Ein wichtiges Thema der Landesalpenkommission selben, erfahrenen Mitglieder gewonnen werden. war die Bestossung unserer Alpen mit Vieh aus der Am alljährlich stattfindenden Weiterbildungskurs Schweiz. Im Rahmen der Agrarpolitik 2014-17 führt die landwirtschaftliches Bauen an der ART Posieux- Grange- Schweiz den neuen Alpungsbeitrag ein, der nur bei der neuve / Tänikon nahmen drei Kommissionsmitglieder teil.

Projektstatus 2013 2012 Davon im Jahr 2013 abgelehnt

Neue Betriebsstandorte (Regierung) - - Vorbescheid (Kommission) 1 7 - Vorbescheid (Regierung) 0 3 - Endgültige Zusicherung (Kommission) 1 7 - Endgültige Zusicherung (Regierung) 0 3 - Abrechnungen 5 11 - Betriebsübernahmen /-übergaben 6 3 - Verpachtung von Betrieben 3 - -

Bodenverbesserungen Die Verordnung über die Förderung von Bodenverbesserungen in der Landwirtschaft bietet die Möglichkeit der Förderung von Projekten zur Verbesserung von Böden. Beantragt wurde die Förderung zweier kleinerer Entwässe- rungsprojekte in der Landwirtschaftszone in Schaan. Für beide Projekte wurde die staatliche Förderung genehmigt. Bereits geplante Projekte konnten nicht umgesetzt werden. Die derzeitige Gesetzeslage erschwert die Durchfüh- rung von grösseren Projekten, wenn im Projektperimeter die Grundstücke mehrere Grundeigentümer involviert sind. infrastruktur und Umwelt sowie sport

334 | Soziale Begleitmassnahmen gungen (Transporte mit Übermassen und Bewilligungen Die Förderung des Einstiegs in die Landwirtschaft durch durch Fahrverbote), Administrativmassnahmen gegenüber eine einmalige Starthilfe ist in der Landwirtschafts-Be- Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführern sowie Fahr- gleitmassnahmen-Verordnung LBMV geregelt. Sie er- zeughalterinnen und Fahrzeughaltern, die Ausstellung von möglicht im Sinne einer sozialverträglichen Entwicklung Behinderten-Parkkarten, die Abnahme von Theorie- und die staatliche Förderung des Einstiegs in die Landwirt- Führerprüfungen sowie die technische Kontrolle von Mo- schaft sowie den Ausstieg aus der Landwirtschaft in so- torfahrzeugen und Anhängern. zialen und wirtschaftlichen Härtefällen. Im Berichtsjahr nahm ein Junglandwirt die Förderungsleistungen für Entwicklung des Fahrzeugbestandes den Einstieg in die Landwirtschaft gemäss LBMV in An- Im Jahr 2013 (2012) wurden total 2620 (2922) neue Fahr- spruch. zeuge immatrikuliert, davon waren 1920 (2108) Perso- nenwagen und 272 (290) Motorräder. Der Fahrzeugbe- stand nahm um 0,7 % (2,8 %) oder 290 (1121) Fahrzeuge Motorfahrzeugkontrolle zu und betrug am 1. Juli 2013 40901 Fahrzeuge. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 10,3 % weniger Neufahrzeuge Amtsleiter: Fidel Frick in Verkehr gesetzt, wovon der Rückgang bei neuen Per- Die Aufgaben der Motorfahrzeugkontrolle umfassen die sonenwagen 8,9 % betrug. Ausstellung von Fahrzeugzulassungen (Fahrzeugausweise und Kontrollschilder), die Erteilung von Lernfahrausweisen Die Entwicklung des Fahrzeugbestandes ist in der fol- und Führerscheinen, die Erteilung von Sonderbewilli- genden Tabelle ersichtlich.

Fahrzeugbestand per 1.7.2013:

FAZG Fahrzeuggruppen 2013 2012 Veränderung in %

1 Personenwagen 28102 28004 +98 +0.3 2 Personentransportfahrzeuge 341 310 +31 +10.0 3 Sachentransportfahrzeuge 3086 3022 +64 +2.1 4 Landwirtschaftliche Fahrzeuge 1043 1026 +17 +1.7 5 Gewerbliche Fahrzeuge 638 622 +16 +2.6 6 Motorräder 3999 3931 +68 +1.7

Total Motorfahrzeuge 37209 36915 +294 +0.8

7 Anhänger 3692 3696 -4 -0.1

Total Fahrzeuge 40901 40611 +290 +0.7

Bestand der Motorfahrzeuge

40000 36915 37209 5867 3 35291 4014 0 3 35000 10 33365 7 31785 31 3190 31220 30463 30746 11 29608 30000 5 28447 07 27 6 26494 25 24684 3174 23904 25000 2 22537

20000

15000

10000

5000

0

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 infrastruktur und Umwelt sowie sport

Abteilung Administration Gebühren-Einnahmen CHF | 335

In der Abteilung Administration wurden folgende Be- 1 Lernfahrausweise 62'580 träge erhoben: 2 Führerscheine 106'180 3 Fahrzeugausweise 581'810 Steuer-Einnahmen CHF 4 Kontrollschilder 152'030 5 Versteigerung und Verkauf Kontrollschilder 270'900 1 Personen-, Lieferwagen und Kleinbusse 10'360'970 6 Depotgebühren 102'030 2 Lastwagen, schwere Sattelschlepper 893'448 7 Allgemeine Gebühren 265'438 3 Gesellschaftswagen 84'271 8 Sonderbewilligungen 81'874 4 Anhänger 369'512 9 Fahrzeugprüfungen 903'805 5 Motorräder, Kleinmotorräder 376'528 10 Führerprüfungen 125'060 6 Landwirtschaftliche Fahrzeuge 61'348 11 Verkauf Handelswaren 16'679 7 Arbeitsfahrzeuge 72'321 12 Bussen im Bereich der 8 Kollektivschilder 91'609 Schwerverkehrsabgabe (LSVA) 1'940 9 Motorfahrräder 8'320 Bearbeitungsgebühren für: Total Steuern 12'318'327 13 Autobahnvignetten inklusive Poolgelder « asa » 54'594 14 Schwerverkehrsabgaben 160'384 15 Diverse Gebühren 24'936

Total Gebühren 2'910'240

Abteilung Technik

In der Abteilung Technik wurden folgende Führer- und Fahrzeugprüfungen durchgeführt:

Führerprüfungen Theorie Theorie Praktisch Praktisch Total negativ positiv negativ positiv

A1 Motorräder bis 125 ccm 109 159 29 75 372 A Motorräder über 125 ccm - - 52 63 115 B Leichte Motorwagen 225 322 158 421 1126 B1 Klein- und dreirädrige Motorfahrzeuge - - - - - BE Anhänger an leicht. Motorwagen - - 5 25 30 BPT Berufsmässiger Personentransport mit Kat. B - - 7 23 30 C Lastwagen 23 20 0 14 57 CE Anhänger an Lastwagen - - 1 8 9 C1 Lastwagen bis 7.5t + Feuerwehr 10 10 3 8 31 D Gesellschaftswagen 5 6 - 4 15 D1 Kleinbus - 3 - 3 6 G /F Motorfahrzeuge bis 45 km /h und landw. Fahrzeuge 23 24 - - 47 M Motorfahrräder 57 83 - - 140

Total 452 627 255 644 1978

negativ positiv Total

Kontrollfahrten 6 32 38 infrastruktur und Umwelt sowie sport

336 | Durchgeführte Fahrzeugprüfungen Fahrzeugprüfungen Übertretung Anzahl

Personenwagen 7261 Ablenkung (Essen, Telefonieren und dergleichen) 12 Motorräder 1048 Alkoholabhängigkeit /-missbrauch 4 Landwirtschaftliche Fahrzeuge 136 Andere Fahrfehler 89 Lieferwagen 408 Andere Gründe 37 Gesellschaftswagen 86 Angetrunkenheit 126 Lastwagen 443 Drogensucht 36 Arbeitsmotorfahrzeuge 14 Entwendung zum Gebrauch 1 Anhänger 864 Fahren ohne Ausweis 23 Übrige Fahrzeuge 44 Fahren trotz Entzug /Verbot 21 Technische Änderungen 557 Fahrunfähigkeit Drogeneinfluss 25 Import Personenwagen 563 Fahrunfähigkeit Medikamenteneinfluss 4 Import Motorrad 57 Geschwindigkeit 203 Import übrige Fahrzeugarten 187 Lernfahrt ohne Begleitperson 1 Missachten des Vortritts 46 Total 11668 Missachtung von Auflagen 3 Nichtbeachten von Signalen 14 Nichtbestehen der Prüfung (Kontrollfahrt) 5 Nichtbetriebssicheres Fahrzeug 19 Fachbereich Administrativmassnahmen (ADMAS) Nichteignung (Charakter) 2 Nichteignung (Krankheit /Gebrechen) 10 Die Auswertung zeigt die getroffenen Massnahmen im Nichteignung (psychisch /leistungsmässig) 7 Jahre 2013 sowie die Anzahl der Widerhandlungen pro Pflichtwidriges Verhalten bei Unfall Übertretung. Dabei gilt es zu beachten, dass einer ver- (inkl. Führerflucht) 29 fügten Massnahme mehrere Übertretungen zu Grunde Überholen 14 liegen können. Übermüdung, Sekundenschlaf 2 Unaufmerksamkeit 83 Massnahme Anzahl Unerlaubte Fahrzeugänderung 2 Ungenügender Abstand 17 Verwarnung 198 Vereitelung der Atemprobe 2 1 Monat Entzug 158 Vereitelung der Blutprobe 4 2 und mehr Monate Entzug 239 Vorsorglicher Entzug 24 Total 841 Medizinische Auflagen 10

Total 629 infrastruktur und Umwelt sowie sport

Stabsstelle für Sport 2013 2012 2011 | 337 Organisationen, Vereine und Verbände 48 48 46 Stabsstellenleiter: Stefano Näscher Sportarten 21 18 20 Angebote 104 83 77 Die Aufgaben der Stabsstelle für Sport umfassen die Kurse / Lager 409 361 308 Unterstützung der Regierung in sämtlichen Fragen be- Leitende 632 701 587 treffend den Sport, die Leitung der Geschäftsstelle der Knaben (Teilnahmen) 2'051 1'818 1'621 Sportkommission sowie die Durchführung von Jugend Mädchen (Teilnahmen) 1'382 1'150 1'094 und Sport in Liechtenstein. Im Berichtsjahr prägten die Total (Teilnahmen) 3'433 2'968 2'715 Sparmassnahmen die Arbeit der Stabsstelle für Sport. Der Personalbestand blieb mit 2.0 Stellen unverändert. Kindersportangebote sind Kurse für 5-10 jährige mit der Philosophie der kindergerechten und vielseitigen Gestal- Jugend+Sport (J+S) tung. Im Bereich Kindersport wurden 135 Kurse, 46 An- gebote und 1'129 Teilnahmen registriert. Jugend und Sport, bekannt als J+S, ist das staatliche Im Bereich J+S Nachwuchsförderung können Ver- Sportförderungsprogramm in Liechtenstein für den Brei- bände mit einem Nachwuchsförderkonzept und den ent- tensport. Es umfasst die Jugendausbildung für Kinder sprechenden Trainer- und Athletenqualifikationen unter- und Jugendliche im Alter von 5 bis 20 Jahren und die stützt werden. In der Nachwuchsförderung haben der Kaderbildung (Ausbildung- Weiterbildungsprogramm). liechtensteinische Fussball-, Ski-, Schwimm- und Volley- Das Sportförderprogramm J+S unterstützt ein regelmä- ballverband J+S Angebote abgerechnet. ssiges, nachhaltiges und qualitatives Angebot für Kinder und Jugendliche. Snow Camp – J+S Schneesportlager Das neue Sportfördergesetz in der Schweiz, vom 1. Ok- Das Snow-Camp in Damüls ist ein Schneesportangebot tober 2012, revidierte das J+S Programm. Organisati- für Jugendliche in den Sportferien, dass von der Stabs- onen, Vereine und Verbände konnten ihre J+S Angebote stelle für Sport organisiert wird. Ein kompetentes, von nach altem System bis 31. März 2013 abrechnen. Die Jugend und Sport ausgebildetes Leiterteam begleitete wesentlichen Änderungen sind die neuen Berechnungs- 2013 insgesamt 35 Jugendliche durch eine abwechs- grundlagen der J+S Beiträge, die gesetzliche Veranke- lungsreiche Lagerwoche. Die sportliche Aus- und Wei- rung der J+S Angebote für 5-10 jährige sowie inhaltliche terbildung sowie das Gemeinschaftserlebnis stehen bei und begriffliche Anpassungen im J+S Programm. diesem Lager im Vordergrund. Dank der Liechtenstei- nischen Sportförderung ist das Snow-Camp sehr preis- Jugendausbildung wert.

J+S Jugendausbildung (Kinder-, Jugendsport) Kaderbildung Die Statistik der Jugendausbildung inkl. Kindersport Die Kaderbildung umfasst die Aus- und Weiterbildung 2013 stellt sich zu den Vorjahren 2011 und 2012 wie von J+S-Leiterinnen und Leitern, J+S-Expertinnen und folgt dar. Die Anzahl Kurse, Angebote und Teilnahmen Experten sowie J+S-Coaches. Die Stabsstelle für Sport sind im Vergleich sowohl im Kinder- als auch im Jugend- organisierte im Berichtsjahr diverse J+S-Kaderbildungs- sport steigend und zeigen das positive Engagement der kurse, welche in der nachfolgenden Auflistung darge- J+S Anbieter. stellt sind:

Kursart Sportart Anzahl Kurse Anzahl Anzahl Total Frauen Männer

Grundausbildung Fussball 1 2 24 26 Weiterbildung 1 Lagersport /Trekking 1 6 5 11 Modul Fortbildung Skifahren 2 10 17 27 Coach /Coach NWF 3 7 13 20 Fussball 1 0 35 35 Kindersport 1 17 21 38 Einführungskurs J+S-Kids für anerkannte Leiter /Lehrpersonen Kindersport 1 14 13 27

Total 10 56 128 184 infrastruktur und Umwelt sowie sport

338 | Leiter- Aus- und Weiterbildung Jagdbeirat Im Jahr 2013 besuchten über 300 Leiterinnen und Lei- ter aus Liechtenstein ein Aus- oder Weiterbildungsange- bot in Liechtenstein, eines der Kantonalen Sportämter Vorsitz: Norman Nigsch, Amtsleiter-Stv., der Schweiz oder des Bundesamtes für Sport in Magg- Amt für Umwelt lingen. Die Ausbildung der J+S-Leiterinnen und Leiter erfolgt über eine sportartspezifische Grundausbildung. An den fünf Sitzungen des Jagdbeirates bildeten folgende An J+S-Leiterkursen werden pädagogische, methodische Themen die Schwerpunkte: Abschussplanung, Überprüfung und sportartspezifische Grundkenntnisse vermittelt. Die der Dauer der Jagdzeit und Einführung der Intervalljagd. anschliessende Weiterbildung ist modulartig aufgebaut.

Aus- und Weiterbildung der Coaches Der J+S-Coach ist die Verbindung zur Stabsstelle für Jagdprüfungskommission Sport. Vereine, die mit J+S zusammenarbeiten, benöti- gen einen J+S-Coach. Sie betreuen das eingesetzte Lei- terteam, sichern die Weiterbildung und den Leiternach- Vorsitz: Alex Ospelt, Vaduz wuchs, pflegen den Kontakt mit den Eltern und dem Vereinsvorstand und sorgen für Nachhaltigkeit und Qua- Im Frühjahr 2013 begannen die Vorbereitungskurse für die lität. In Liechtenstein sind insgesamt 66 Personen als Jagdeignungs- und Jagdaufseherprüfung 2014. Die Jagd- J+S-Coach anerkannt. prüfungskommission hat sich an neun Sitzungen mit der Organisation der Hegestunden, der Vorbereitung der The- Finanzielle Aufwendungen oriekurse sowie der Prüfungen im Frühjahr 2014 befasst. Für das Förderwerk « Jugend + Sport in Liechtenstein » wurde ein Betrag in Höhe von CHF 707'989 aufgewen- det. Darunter fallen der Grundbeitrag an das Bundes- amt für Sport, die Kaderbildung (Leiteraus- und Fort- Kommission für die Ausrichtung bildungskurse) und die Jugendausbildung (Trainings, von Bewirtschaftungsbeiträgen Lager etc.) sowie das J+S Skilager in Damüls. zur Erhaltung von Magerwiesen

Vorsitz: Oliver Müller, Amt für Umwelt Fischereibeirat Die Kommission für die Ausrichtung von Bewirtschaftungs- beiträgen zur Erhaltung von Magerwiesen traf sich im letz- Vorsitz: Dr. Helmut Kindle, Amtsleiter, ten Jahr insgesamt zu zwei Beurteilungen von Eingriffen Amt für Umwelt in Magerstandorte sowie zur Vorstellung der Publikation « Magerstandorte in Liechtenstein ». Der Fischereibeirat traf sich im Berichtsjahr zu drei Sit- zungen. Der Schwerpunkt der Arbeiten lag in der Suche nach Ersatz für die Mutterfischhaltung im Spörryweiher, welcher 2014 aufgelassen werden muss. Es wurde eine Vorstudie über die Machbarkeit einer Erweiterung der Kommission für Natur- und Land- Brutanlage Ruggell in Auftrag gegeben. Weitere The- schaftsschutz menschwerpunkte waren die im Berichtsjahr festgestell- ten Fischsterben und deren Schadensbemessung sowie die Überarbeitung der Unterlagen zur Fischereiprüfung. Vorsitz: Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer, Mi- Der Fischereibeirat führte wiederum die Fischereiprüfung nisterium für Infrastruktur und Umwelt sowie Sport durch. Zur Prüfungsvorbereitung wurden drei Kursabende und eine Führung im Landesmuseum (Fischpräparate) Die Kommission für Natur- und Landschaftsschutz hat im durchgeführt. Die schriftliche Prüfung wurde von insge- abgelaufenen Jahr nicht getagt. samt 25 Teilnehmern abgelegt. 20 Teilnehmer haben die Prüfung bestanden. infrastruktur und Umwelt sowie sport

Kommission für Unfallverhütung (Ausrüstung / Arbeitsmaterial). | 339 im Strassenverkehr – Subvention von diversen Fahrsicherheitskursen (Auto und Motorrad) in Veltheim, Betzholz, Driving Camp Vorarlberg und Driving Graubünden. Präsident: Büchel Mario – Unterstützung bei technischen Fahrradkontrollen in Zusammenarbeit mit den Primarschulen der Gemein- Im Berichtsjahr 2013 trafen sich die Mitglieder der Kom- den Balzers, Triesen, Vaduz, Schaan, Eschen/Nendeln, mission für Unfallverhütung im Strassenverkehr zu zwei Mauren/Schaanwald sowie Ruggell. Sitzungen. Die Schwerpunkte der Arbeit betrafen die Dis- kussion, Planung und Überprüfung der Unterstützungsan- träge an Institutionen und Organisationen, die sich für die Unfallverhütung im Strassenverkehr einsetzen. Prüfungskommission zur Akkredi- Folgende Aktionen und Kampagnen wurden im Be- tierung von Umweltgutachten richtsjahr von der Kommission für Unfallverhütung im Strassenverkehr unterstützt: – Schulung der 4. Primarschulklassen auf der Verkehrs- Vorsitz: Kein Vorsitzender schulungsanlage Säga in Schellenberg (inkl. Unterhalt und Reparatur der Verkehrsschulungsanlage/Contai- Die Prüfungskommission zur Akkreditierung von Umwelt- ner). gutachten hat im Berichtsjahr keine Prüfung abgenommen. – Kampagne « Love Velo » (Velo-Helm) mit Plakaten der Bfu sowie finanzieller Unterstützung des Liechtenstei- ner Radfahrerverbandes. – « Sicher im Sattel » des Verkehrs-Clubs Liechtenstein (VCL) in Balzers, Vaduz und Schaan. Sportkommission – « Sicher Rad fahren im Alter » plus 60 (VCL). – Eigene Kampagnen: - Kampagne « Schulanfang! Achtung Kinder! » im Au- Präsident: Peter Näff gust 2013, welche durch eine Pressemitteilung, Ra- diospots, Plakate, Diavorführungen im Schlosskino Sportkommission Balzers und im Takino Schaan medial verbreitet Die Sportkommission beschäftigt sich mit allen Belan- wurde. Weiters wurden « Glücksschächtelchen » von gen des Sports. Ihre Hauptaufgaben sind die Beratung Kindern an die Autofahrer abgegeben. der Regierung in allen grundsätzlichen oder bedeut- - Kampagne Sichtbarkeit « Eigenschutz – Durch Sicht- samen Fragen des Sports, die Entscheidung über die barkeit mehr Sicherheit! », auf welche mit Plakaten Ausrichtung von Förderbeiträgen, die Durchführung von und Postkarten aufmerksam gemacht wurde. «Jugend + Sport» sowie die Beschlussfassung über das - Kampagne Alkohol « Sei schlau – fahr nicht blau » jährliche Budget der Sportförderung zu Handen der Re- während der Fasnacht sowie in der Weihnachtszeit gierung. Ferner erfüllt die Sportkommission eine wich- im Dezember, welche ebenfalls durch Pressemit- tige Funktion in (sport-)politischer Hinsicht, da durch teilung, Radiospots, Plakate, Diavorführungen im die Zusammensetzung dieses Gremiums den Anliegen Schlosskino Balzers und im Takino Schaan publik der zentralen Sportinstitutionen im Bereich des privaten gemacht wurde. Diese Kampagne wurde durch ziel- Sports (Liechtensteinischer Olympischer Sportverband, gerichtete Schwerpunktkontrollen unterstützt. LOSV), von Jugend + Sport (J+S) und des Schulsports - Kampagne « Such Blickkontakt », welche durch Pla- (Schulsport-inspektor) Gehör verschafft werden kann. kate sowie Aufdrucke an ausgewählten Fussgänger- Die Sportkommission setzt sich wie folgt zusammen: streifen auf den Blickkontakt zwischen Fahrzeuglen- − Peter Näff, Präsident ker und Fussgänger aufmerksam machte. − Birgit Beck-Blum (LOSV) – Weitere Kampagnen: − Jürgen Kühnis - Kampagne « Fahrweise » (Motorrad) des Verkehrssi- − Leo Kranz (LOSV) cherheitsrates, welche im Mai / Juni mittels Plakaten − Zeno Marxer verbreitet wurde. − Barbara Miller - Kampagne « Lenken statt ablenken » des Ostschwei- − Ruben Saiz (LOSV) – bis Oktober 2013 zer Polizeikonkordates, welche im September / Okto- − Alex Hermann (LOSV), Ersatzbestellung durch die Re- ber mittels Plakaten medial verbreitet wurde. gierung – ab November 2013 – Jährliche Anschaffung von Leuchtgürteln für die Kin- Beat Wachter, Inspektor für Schulsport, und Stefano dergärten und 1. / 2. Primarschulklassen des Landes. Näscher, Leiter der Stabsstelle für Sport, nehmen von – Unterstützung der Verkehrskadetten Liechtenstein Amtes wegen Einsitz in die Sportkommission. infrastruktur und Umwelt sowie sport

340 | Projekt Sportentwicklung Liechtenstein (SEL) schen mit einer geistigen und /oder mehrfachen Behin- Mit dem Projekt SEL soll ein Werkzeug für die perio- derung gemäss Leistungsvereinbarung einen jährlichen dische Erhebung, Auswertung und Publikation von Da- Beitrag aus der Sportförderung. ten zum Stand der Entwicklung des Sportwesens in Im Auftrag der Sportkommission führt der Liech- Liechtenstein geschaffen werden. Es sollen positive und tensteiner Verein für Sport in der Schule (LVSS) seit 32 negative Entwicklungen frühzeitig erkannt werden, da- Jahren das beliebte und gut besuchte «LVSS Konditions- mit allfälligen Fehlentwicklungen und Missständen ent- training für jedermann /frau» durch. Was im Jahre 1982 gegengewirkt werden kann. Eine zuverlässige Grundlage mit einem saisonalen Wintertraining in Eschen begann, für die Beurteilung der sportpolitischen Zielsetzungen wurde über die Jahre zu einem Ganzjahresangebot mit wird angestrebt. zwei Trainings pro Woche ausgebaut. Die Sportkommission erteilte mit Beschluss im März Weiter unterstützt die Sportkommission folgende Brei- 2013 dem Liechtenstein-Institut den Auftrag, ein Indika- tensportorganisationen mit jährlichen Förderbeiträgen an: toren System zur langfristigen Beobachtung der Sport- − den Verein Valünalopp zur Präparierung und Unter- entwicklung in Liechtenstein zu erarbeiten. Als Schwer- halt der Langlauf-Loipen sowie als Infrastrukturbei- punktbereiche des Sports sind Volksgesundheit, Bildung, trag für die Unterhaltskosten des Spurgerätes; Integration sowie Wirtschaft /Image definiert. Nach Ab- − der Behindertenverband zur Förderung des Behinder- schluss der letzten Datenerhebungen, ist der Projektab- tensports; schluss im 2. Quartal 2014 geplant. − die Organisation slowUp Werdenberg-Liechtenstein für den gleichnamigen Bewegungs- und Breitensport- Breitensportförderung anlass im Rheintal; − die Gemeinde Schaan für den Unterhalt der Leicht- Jahresbeiträge an die Sportverbände athletikanlage. Die Förderung des Breitensports erfolgt unter ande- rem durch die Auszahlung von Jahresbeiträgen an die Spitzen- und Leistungsportförderung Sportverbände und Einzelvereine, die der Bevölkerung die Sportausübung im Sinne der Förderung der Volks- Internationale Wettkämpfe im Ausland gesundheit, der körperlichen Ertüchtigung und der sinn- 14 Sportverbände haben ihre Athletinnen und Athleten vollen Freizeitgestaltung ermöglichen. an Welt-, Europameisterschaft sowie an internationale Die Daten der Jahresbeiträge 2013 wurden neu er- Wettkämpfe im Ausland beschickt. Es werden nur För- mittelt und an die Verbände und Einzelvereine ausbe- derbeiträge an internationale Wettkämpfe im Ausland zahlt. Im Zuge der staatlichen Sparmassnahmen musste gesprochen, die in Elite-, Nachwuchs oder Jugendkate- eine Kürzung von 10 % für das Jahr 2013 vorgenommen gorien ausgetragen werden. Die Beschickungen der Ver- werden. Für die berechtigten 42 Verbände wurden Jah- bände konnten mit Förderbeiträgen von CHF 147'624 resbeiträge in einer Gesamthöhe von CHF 611'684 aus- unterstützt werden. geschüttet. Internationale Sportveranstaltung in Liechtenstein Verbandsbeiträge für FL-Sportschüler Insgesamt wurden sieben Verbände für die Durchfüh- Die Sportschule Liechtenstein bietet Sportschülern Rah- rung von internationalen Veranstaltungen in ihren Sport- menbedingungen für eine optimale Förderung an, welche arten unterstützt. die Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport sicher- – Tennisverband: ITF Vaduz Open Tennisturnier stellt. Zu Beginn des Schuljahres 2012 /2013 sind 74 Sport- – Skiverband: Internationale Skilandesmeisterschaften schülerinnen und Sportschüler an der Sportschule der Re- und weitere FIS-Rennen alschule Schaan und am Liechtensteinischen Gymnasium – Radfahrerverband: Int. Kriterium « Rund um den Wei- angetreten. Diese Zahl reduzierte sich bis zum Ende des herring » und Racer Bikes Cup Schuljahres um 2 Schülerinnen und Schüler auf 72. – Leichtathletikverband: LGT Alpin Marathon Folgende Verbände haben einen entsprechenden – Volleyballverband: CEV Beachvolleyball-Turnier in Förderbeitrag für das Schuljahr 2012 /2013 erhalten: Vaduz Schwimmverband, Tennisverband, Skiverband, Fussball- – Modellfluggruppe Liechtenstein: Internationales Freund- verband, Turn- und Leichtathletikverband, Radfahrerver- schaftsfliegen Motorkunstflug in Bendern band, Eis- und Inlinehockey-Verband, Volleyballverband – Schachverband: Int. Schach-OPEN und int. Jugend- und Squash-Rackets-Club Vaduz. Insgesamt haben diese turnier Verbände Beiträge von CHF 308'500 zur Förderung ihrer Die int. Veranstaltungen lösten 2013 einen Gesamtbei- Sportschüler erhalten. trag in Höhe von CHF 74'600.- aus.

Weitere Förderbereiche Spitzen- und Leistungssportförderung Die « Special Olympics Liechtenstein Stiftung » erhält zur Der Spitzensportausschuss ist ein Gremium der Sport- Förderung und Weiterentwicklung des Sports für Men- kommission aus sieben stimmberechtigten Mitgliedern infrastruktur und Umwelt sowie sport

aus Vertretern LOSV (Georges Lüchinger und Marcel liebtheit. Über den obligatorischen Sportunterricht und | 341 Heeb), Sportkommission (Vorsitzender Peter Näff und über die Förderung des Freiwilligen Schulsports werden Zeno Marxer), Privatwirtschaft (René B. Ott), Trainern Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Sportarten (Daniel Hasler) und Athleten (Julia Hassler). Der Spitzen- vertraut gemacht. Um Gelegenheit zu bieten, das Ge- sportausschuss gibt Empfehlungen zur Einstufung von lernte unter Wettkampfbedingungen anwenden zu kön- Spitzen- und Leistungssport Förderathleten ab. Insge- nen, werden jährlich Schulsportmeisterschaften durch- samt haben 20 Athleten und ein Team in den Sportarten geführt. An den Schulsportmeisterschaften 2013 haben Ski Alpin und Langlauf, Bob, Tennis, Kickboxen, Moun- insgesamt 1'090 Schülerinnen und Schüler der Primar- tainbike, Motorkunstflug und Schwimmen die Förderung und der Sekundarschulstufe teilgenommen. Dies sind 80 Spitzen- und Leistungssport erhalten. Schülerinnen und Schüler mehr wie im vorausgegan- genen Jahr. Die nachstehende Statistik zeigt einen Über- blick über die Teilnehmerzahlen. Wintersportarten Sommersportarten (ab 1. Juli 2013) (ab 1. Januar 2013)

Anzahl Gesuche / Leistungskontrollen 15 13 Geförderte Athleten /Teams 13 8 Abgelehnte Gesuche bzw. Rücktritte 2 5

Neben der Förderung an die Einzelsportler erhalten die Verbände, die staatlich geförderte Spitzen- und Leistungssportler in ihren Kadern haben, eine Unter- stützung. Im Berichtsjahr wurden sieben Verbände mit einem Verbandsbeitrag für Spitzen- und Leistungssport- ler in der Gesamthöhe von CHF 85'400.- gefördert.

Prämien und Auszeichnungen 15 Athleten und fünf Verbände haben eine Prämie für die Leistungen an den Kleinstaatenspielen in Luxemburg bekommen. Weiters wurden Jessica Hilzinger (2. Rang an den European SNOWstar Championship 2013), Tina Weirather (Sportlerin des Jahres), Walter Eberle (Sport- ler des Jahres) und das Tennis Damen Team (Mannschaft des Jahres) in Form einer Prämie ausgezeichnet.

Jahresbericht Schulsport

Schulsportinspektor: Beat Wachter

J+S Kindersport im Freiwilligen Schulsport Der freiwillige Schulsport bildet ein Angebot zwischen dem obligatorischen Schulsport und dem freiwilligen Vereinssport, das darauf abzielt, durch kindergerechte sportliche Aktivitäten die koordinativen und konditio- nellen Fähigkeiten zu fördern. Im Berichtsjahr haben 70 Schülerinnen und 94 Schüler an den insgesamt 21 an- gebotenen Kursen auf der Primarstufe teilgenommen. Es wurden 353 Aktivitäten durchgeführt. Das Durch- schnittsalter der teilnehmenden Kinder betrug 7,5 Jahre. Erfreulich ist die hohe Teilnahme-Quote von 84 %.

Schulsportwettkämpfe in Liechtenstein Der freiwillige Schulsport und die Liechtensteiner Schul- sportmeisterschaften erfreuen sich weiterhin grosser Be- infrastruktur und Umwelt sowie sport

342 | Schulsportmeisterschaften 2013 der Sekundarschulen

Mädchen Mädchen Knaben Knaben Total Total Teams Teilnehmende Teams Teilnehmende Teams Teilnehmende

1. Klasse Basketball 9 61 13 80 22 141 2. Klasse Unihockey 11 61 11 692 22 123 1. – 4. Klasse Showime 13 153 0 0 13 153 1.-4. Klasse CS Cup 23 209 32 284 55 493

Total 56 484 56 532 126 910

Schulsportmeisterschaften 2013 der Primarschulen

Mädchen Mädchen Knaben Knaben Total Total Teams Teilnehmende Teams Teilnehmende Teams Teilnehmende

4. Klasse Mattenhandball 4 31 10 67 14 98 4. /5. Klassen Leichtathletik 0 43 0 39 0 82

Total 4 47 10 106 14 180

Internationale Schulsportföderation ISF Die Vorbereitungen für die Kleinstaatenspiele 2013 in Die liechtensteinische Mitgliedschaft in der ISF ermög- Luxemburg, die Europäischen Jugendspiele in Brasov licht es sportlichen Schülerinnen und Schülern, interna- (Rumänien, Winterspiele) und Utrecht, (Holland, Som- tionale Vergleichswettkämpfe zu bestreiten. Da in vielen merspiele), die Vorbereitungen für die Olympischen Staaten die Leistungssportförderung in spezialisierten Winterspiele 2014 in Sotchi (RUS) sowie die Sommer- Schulen erfolgt, treten bei ISF Meisterschaften oft hoch- spiele in Rio de Janeiro (BRA) wurden mit CHF 177'585 talentierte Nachwuchsathletinnen und -athleten an, die aus der Sportförderung finanziert. das Potential für zukünftige Spitzenplatzierungen bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen haben. Medical Team Im Berichtsjahr wurde die ISF Schulweltmeisterschaften Athletinnen und Athleten aus diversen Verbandskadern im Beach-Volleyball besucht. haben sich bei den Ärzten des LOSV Medical-Teams untersuchen lassen. Bei den sportärztlichen Untersu- Liechtensteinischer chungen steht die Früherkennung von leistungsmin- Olympischer Sportverband (LOSV) dernden und allenfalls gesundheitsgefährdenden Fak- toren im Vordergrund. Jahresbeitrag an den LOSV Der Aufwand für die sportmedizinischen Tests und Der Liechtensteinische Olympische Sportverband erhielt Untersuchungen wurde aus der Sportförderung mit CHF gemäss Leistungsvereinbarung mit der Regierung einen 60'000 finanziert. Jahresbeitrag von CHF 820'000 aus der Sportförderung, welcher für Personalkosten, Dienstleistungen, Ausbil- European Youth Olympic Festivals 2013 dungen, Breitensportaktivitäten, Kommunikation, PR, Die Winterspiele der EYOF 2013 (European Youth Olym- Veranstaltungen und Repräsentationen eingesetzt wird. pic Festivals) fanden in Brasov, Rumänien statt. Liech- tenstein war bisher an allen EYOFs vertreten, erstmals Europäische Kleinstaatenspiele in Luxemburg war Liechtenstein dabei jedoch gleich in vier Sportarten Die Teilnahme der Delegationen, mit 56 Sportlerinnen vertreten, neben den traditionellen Sportarten Ski Alpin und Sportlern, Trainerinnen und Trainer sowie Funktio- und Langlauf erstmals auch in Biathlon und Eiskunstlau- nären aus Liechtenstein, an den Europäischen Kleinstaa- fen. Mit sieben Athletinnen und Athleten war das Team tenspiele in Luxemburg, wurde von der Sportkommis- so gross wie an den EYOFs in Andorra 1995 und Monthey sion mit CHF 147'947 finanziert. (Schweiz) 2005. An den Sommerjugendspielen 2013 in Utrecht, Hol- Wettkampfvorbereitungen land war Liechtenstein mit einer Sportlerin in der Sport- Die Sportkommission unterstützt diverse Wettkampfvor- arten Schwimmen und einem Sportler in der Sportart bereitungsprojekte des LOSV aus der Sportförderung. Judo vertreten. Die besten Sportler ihrer Jahrgänge aus infrastruktur und Umwelt sowie sport

den 49 europäischen Nationen nahmen an den Wett- Produzenten zu intensivieren, wurden zwei Produzen- | 343 kämpfen teil. tentreffen durchgeführt, welche auf grosse Resonanz Die EYOF-Delegationen aus Liechtenstein wurde von stiessen. Der Schwerpunkt beim ersten Treffen lag da- der Sportkommission mit CHF 59'531 finanziert. rin, dass sich die Partner untereinander besser vernet- zen und die Produkte der Mitbewerber kennen lernen. Dopingprävention /Dopingkontrollen Das zweite Treffen befasste sich schwerpunktmässig mit Im Berichtsjahr hat der LOSV gemäss Auftrag der Sport- den bevorstehenden Reglementsanpassungen, welche kommission verschiedene Trainingskontrollen durch- in Abstimmung mit Behörden und Regierung vorberei- geführt. Ein Vertrag zwischen Swiss Olympic und dem tet wurden. LOSV regelt die Durchführung von Dopingkontrollen Aufgrund des neuen Reglements soll eine weitere In- und die Sanktionierung von Dopingvergehen. Alle Do- tegration der Regionalmarke « natürlig vo do » in der Re- pingkontrollen haben einen negativen Befund ergeben. gion ermöglicht werden und der Weg für eine steigende Die anfallenden Kosten für die Dopingkontrollen 2013 Anzahl Produzenten und Händler geebnet sein. wurden aus der Sportförderung mit CHF 43'175 finan- Auch die Zusammenarbeit mit den Wochenmärkten ziert. Der Landesbeitrag an die WADA – World Anti-Do- wurde in bewährter Manier fortgesetzt. Die Regional- ping Agency – belief sich auf CHF 6'043. marke « natürlig vo do » war beim Jazz im Weinberg, dem Radio Liechtenstein Ländle Obet und dem Mundartkon- zert « Liader vo do » vertreten. Die « natürlig vo do » Familie ist weiter gewachsen und steht auch im Jahr 2014 vor grossen Herausforde- Stiftung Agrarmarketing rungen, welche der Wandel im Konsumverhalten der Liechtenstein Konsumenten und des Handels mit sich bringen.

Stiftungsratspräsident: Marcus Vogt, Triesenberg

Im Berichtsjahr 2013 lag der Fokus darauf, die Verbindung zwischen Regionalmarke « natürlig vo do » und den dahin- ter stehenden Produzenten stärker zu verknüpfen und die Regionalität in das Zentrum der Kommunikation zu stellen. Der Stiftungsrat der Stiftung Agrarmarketing Liechtenstein (AGMA) traf sich zu vier Arbeitssitzungen. Im Jahresverlauf wurde viel Effort in die Optimierung des « natürlig vo do » Reglements gesteckt, um ein weiteres Wachstum der Pro- duktfamilie zu ermöglichen. Bis Ende 2013 ist die « natürlig vo do » Familie auf 29 Partner angewachsen. Es ist ein interessanter Branchen- mix vorhanden, welcher von Landwirtschaftsbetrieben, über Verarbeiter bis zum Handel reicht. Bei den Ver- arbeitern reicht die Spanne von der Bäckerei über den Die Regionalmarke « natürlig vo do » setzt sich für ihr Milchverarbeiter bis zur Metzgerei, beim Handel vom Leitmotiv « Genuss aus der Region erleben » ein. Dabei Dorfladen bis zu den grossen Migros Partnern in Liech- werden folgende Werte vertreten: tenstein. Details zu den Partnern können unter www. vodo.li abgerufen werden. − Frische Produkte mit kurzen Transportwegen Ein Wermutstropfen bleibt die Umwandlung des − Erhöhung der regionalen Wertschöpfung Ländle Markts in Schaan in eine Filiale der Migros Ost- − Erhalt von regionalen Strukturen und Traditionen schweiz, weil damit ein aufgeschlossener Partner für − Sicherung des intakten Kultur- und Erholungsraums « natürlig vo do » Produkte wegefallen ist. Es bleibt die − Förderung der Biodiversität durch regionale Sorten- Zuversicht, dass andere Verkaufsstellen diesen Wegfall vielfalt kompensieren werden. Andererseits konnte die Positionierung von « natürlig vo do » Produkten in Zusammenarbeit mit der Philatelie Liechtenstein im Liechtenstein Center im Herbst erfolg- reich abgeschlossen werden. Eine laufende Anpassung des Sortiments verspricht gute Umsätze mit den kom- menden Sommertouristen. Um die Kommunikation zwischen AGMA und den infrastruktur und Umwelt sowie sport

344 | Umweltschutzkommission

Vorsitz: Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer, Ministerium für Infrastruktur und Umwelt sowie Sport

Die im Umweltschutzgesetz verankerte Umweltschutzkom- mission berät die Regierung in allen Belangen des Um- weltschutzes und insbesondere bei der Ausarbeitung von Verordnungen zum Gesetz. Die Kommission traf sich zu einer Sitzung, an welcher die aufgrund EWR-rechtlicher Vorgaben oder der Weiterentwicklung der schweizerischen Rezeptionsvorlagen die im Berichtsjahr zu bearbeitenden Verordnungsänderungen besprochen wurden. III. GERICHTE

GERICHTE

Verlassenschaftssachen (Va-Sachen) | 347 Landgericht Pendent vom Vorjahr 84 Landgerichtspräsident: Dr. Paul Meier Neuanfall 303 Total 387 Zivilstreitigkeiten (Cg-Sachen) Total Erledigungen 290 Pendent am 31.12.2013 97 Pendent vom Vorjahr 279 Neuanfall 553 Letztwillige Angelegenheiten (Erbverträge, -verzichte, Total 832 Testamentserrichtungen, -hinterlegungen und -kund- Streiturteile 115 machungen, Tr-Sachen) Verzichts-, Anerkenntnis- und Versäumnisurteile 39 Anderweitige Erledigungen 397 Pendent vom Vorjahr 0 Total Erledigungen 551 Neuanfall 215 Pendent am 31.12.2013 281 Total 215 Total Erledigungen 214 Ehestreitigkeiten (Eg-Sachen) Pendent am 31.12.2013 1

Pendent vom Vorjahr 29 Vormundschafts-, Beistands-, Beirats- und Pfleg- Neuanfall 92 schaftssachen einschl. Minderjährigenunterhalt (Pg- Total 121 Sachen) Urteile 3 Trennungsbeschlüsse 3 Pendent vom Vorjahr 91 Scheidungsbeschlüsse 80 Neuanfall 405 Andere Beschlüsse 5 Total 496 Rückzüge 4 Total Erledigungen 419 Anderweitige Erledigungen 3 Pendent am 31.12.2013 77 Total Erledigungen 98 Pendent am 31.12.2013 23 Übrige Pflegschaftssachen (Kuratelen, Adoptionen u.a., Np-Sachen) Ausserstreitige Handelsgerichtssachen (Hg-Sachen) Pendent vom Vorjahr 6 Pendent vom Vorjahr 67 Neuanfall 242 Neuanfall 257 Total 248 Total 324 Total Erledigungen 244 Total Erledigungen 261 Pendent am 31.12.2013 4 Pendent am 31.12.2013 63 Unterhaltsbevorschussungssachen (Uv-Sachen) Grundbuchbeschwerden (Gb-Sachen) Pendent vom Vorjahr 8 Pendent vom Vorjahr 0 Neuanfall 60 Neuanfall 0 Total 68 Total 0 Total Erledigungen 51 Total Erledigungen 0 Pendent am 31.12.2013 17 Pendet am 31.12.2013 0 Sozialhilfesachen (Sh-Sachen) Öffentlichkeitsregisterbeschwerden (Ör-Sachen) Pendent vom Vorjahr 1 Pendent vom Vorjahr 0 Neuanfall 43 Neuanfall 0 Total 44 Total 0 Total Erledigungen 41 Total Erledigungen 0 Pendent am 31.12.2013 3 Pendet am 31.12.2013 0 GERICHTE

348 | Übrige ausserstreitige Angelegenheiten (öffentliche Zwangsverwaltungen Beurkundungen, Kraftloserklärungen u.a., Nz-Sachen) Pendent vom Vorjahr 0 Pendent vom Vorjahr 16 Neuanfall 1 Neuanfall 116 Total 1 Total 132 Total Erledigungen 0 Total Erledigungen 117 Pendent am 31.12.2013 1 Pendent am 31.12.2013 15 Zwangsversteigerungen (einschliesslich Beitritte) Rechtshilfe in Zivilsachen (Rz-Sachen) Pendent vom Vorjahr 25 Pendent vom Vorjahr 26 Neuanfall 48 Neuanfall 1168 Total 73 Total 1194 Total Erledigungen 39 Total Erledigungen 1162 Pendent am 31.12.2013 34 Pendent am 31.12.2013 32 Fahrnisexekutionen Beurkundung, Errichtung und Registrierung von Vorsorgevollmachten und Sachwalterverfügungen Pendent vom Vorjahr 1682 (Vv-Sachen) Neuanfall 2940 Total 4622 Pendent vom Vorjahr 1 Total Erledigungen 3364 Neuanfall 10 Pendent am 31.12.2013 1258 Total 11 Total Erledigungen 11 Fahrnisexekutionen (Sitzgesellschaften) Pendent am 31.12.2013 0 Pendent vom Vorjahr 1348 Patientenverfügungen, Errichtung und Hinterlegung Neuanfall 1443 (Pv-Sachen) Total 2791 Total Erledigungen 2791 Pendent vom Vorjahr 1 Pendent am 31.12.2013 0 Neuanfall 4 Total 5 Exekutionen auf Geldforderungen Total Erledigungen 5 Pendent am 31.12.2013 0 Pendent vom Vorjahr 1 Neuanfall 631 Zahlbefehle und Exekutionen aller Art (Ex-Sachen) Total 632 Total Erledigungen 630 Zahlbefehle Pendent am 31.12.2013 2 Pendent vom Vorjahr 46 Neuanfall 2984 Räumungsexekutionen Total 3030 Total Erledigungen 2984 Pendent vom Vorjahr 0 Pendent am 31.12.2013 46 Neuanfall 9 Total 9 Zwangsweise Pfandrechtsbegründungen Total Erledigungen 9 Pendent am 31.12.2013 0 Pendent vom Vorjahr 0 Neuanfall 11 Aufhebung Miteigentum Total 11 Total Erledigungen 11 Pendent vom Vorjahr 1 Pendent am 31.12.2013 0 Neuanfall 1 Total 2 Total Erledigungen 1 Pendent am 31.12.2013 1 GERICHTE

Naturalexekutionen/Sonstige Exekutionen Konkurssachen (Ko-Sachen) | 349

Pendent vom Vorjahr 0 Pendent vom Vorjahr 190 Neuanfall 9 Neuanfall 1222 Total 9 Total 1412 Total Erledigungen 9 Total Erledigungen 1132 Pendent am 31.12.2013 0 Pendent am 31.12.2013 280

Sonstige Exekutionssachen Nachlassvertragsverfahren (Nv-Sachen)

Wechselproteste 0 Pendent vom Vorjahr 0 Pfändungsregisterauszüge 1635 Neuanfall 0 Total 0 Offenbarungseide Total Erledigungen 0 Pendent am 31.12.2013 0 Pendent vom Vorjahr 39 Neuanfall 474 Übrige Konkurs- und Nachlassvertragssachen Total 513 (Nk-Sachen) Total Erledigungen 447 Pendent am 31.12.2013 66 Pendent vom Vorjahr 0 Neuanfall 144 Retentionsweise Beschreibungen Total 144 Total Erledigungen 144 Pendent vom Vorjahr 0 Pendent am 31.12.2013 0 Neuanfall 5 Total 5 Rechtsauskünfte (Ra-Sachen) Total Erledigungen 5 Pendent am 31.12.2013 0 Pendent vom Vorjahr 0 Neuanfall 1 Übrige Exekutionssachen/vorläufige Anordnungen Total 1 gem. Art 272 EO (Ne-Sachen) Total Erledigungen 1 Pendent am 31.12.2013 0 Pendent vom Vorjahr 0 Neuanfall 6 Untersuchungsrichterliche Geschäfte (Ur-Sachen) Total 6 Total Erledigungen 6 Pendent vom Vorjahr 378 Pendent am 31.12.2013 0 Neuanfall Anträge Staatsanwaltschaft 530 Neuanfall Privat- und Subsidiaranklagen 7 Rechtsöffnungen (Rö-Sachen) Total 915 Total Erledigungen 506 Pendent vom Vorjahr 8 Pendent am 31.12.2013 409 Neuanfall 63 Total 71 Strafsachen im Wirkungsbereich des Rechtspflegers Total Erledigungen 67 nach Art 19 RPflG (Ru-Sachen) Pendent am 31.12.2013 4 Pendent vom Vorjahr 6 Gerichtliche Aufkündigungen (Kü-Sachen) Neuanfall Bestrafungsanträge Staatsanwaltschaft 717 Total 723 Pendent vom Vorjahr 0 Total Erledigungen 719 Neuanfall 33 Pendent am 31.12.2013 4 Total 33 Total Erledigungen 33 Pendent am 31.12.2013 0 GERICHTE

350 | Strafsachen im vereinfachten Verfahren nach § 317 Übrige Strafregistersachen (Nsr-Sachen) StPO (Eu-Sachen) Pendent vom Vorjahr 4 Pendent vom Vorjahr 43 Neuanfall 90 Neuanfall Bestrafungsanträge Staatsanwaltschaft 185 Total 94 Neuanfall Privat- und Subsidiaranträge 1 Total Erledigungen 94 Total 229 Pendent am 31.12.2013 0 Total Erledigungen 172 Pendent am 31.12.2013 57 Übrige Strafsachen (Ns-Sachen)

Strafsachen im Verfahren vor dem Einzelrichter Pendent vom Vorjahr 0 nach § 312 StPO (Es-Sachen) Neuanfall 1 Total 1 Pendent vom Vorjahr 31 Total Erledigungen 0 Neuanfall Strafanträge Staatsanwaltschaft 121 Pendent am 31.12.2013 1 Total 152 Total Erledigungen 112 Rechtshilfe in Strafsachen (Rs-Sachen) Pendent am 31.12.2013 40 Pendent vom Vorjahr 99 Jugendgericht (Jg-Sachen) Neuanfall 328 Vorsitzende: lic. iur. Nicole Netzer Total 427 Total Erledigungen 344 Pendent vom Vorjahr 9 Pendent am 31.12.2013 83 Neuanfall Anträge Staatsanwaltschaft 22 Neuanfall Privat- und Subsidiaranklagen 0 Gerichtsgebührenangelegenheiten (Gg-Sachen) Total 31 Total Erledigungen 28 Pendent vom Vorjahr 8 Pendent am 31.12.2013 3 Neuanfall 165 Total 173 Schöffengericht (Sg-Sachen) Total Erledigungen 165 Vorsitzender: Dr. Thomas Schmid Pendent am 31.12.2013 8

Pendent vom Vorjahr 1 Entscheidungen in dienstrechtlichen Angelegen- Neuanfall Anklagen 0 heiten nach Art 41 bis 45 GOG, Dienstaufsichts- Total 1 beschwerden nach Art 49 f GOG (Da-Sachen) Total Erledigungen 1 Landgerichtspräsident Dr. Paul Meier Pendent am 31.12.2013 0 Pendent vom Vorjahr 0 Kriminalgericht (Kg-Sachen) Neuanfall 11 Vorsitzender: Dr. Dietmar Baur Total 11 Total Erledigungen 8 Pendent vom Vorjahr 10 Pendent am 31.12.2013 3 Neuanfall Anklagen Staatsanwaltschaft 27 Total 37 Befangenheits- und Ausschlussanzeigen nach Total Erledigungen 24 Art 56 bis 61 GOG (Pr-Sachen) Pendent am 31.12.2013 13 Landgerichtspräsident Dr. Paul Meier

Strafregistersachen (Sr-Sachen) Pendent vom Vorjahr 1 Neuanfall 27 Insgesamt per 31.12.2013 im Strafregister Total 28 eingetragene Personen 707 Total Erledigungen 28 Eintragungen im Geschäftsjahr: Pendent am 31.12.2013 0 Erstmalige Eintragungen 125 Eintragungen bei bereits registrierten Personen 55 Allgemeine Justizverwaltung (Jv-Sachen) Total Eintragungen 180 Landgerichtspräsident Dr. Paul Meier

Neuanfall Justizverwaltungssachen 86 GERICHTE

Dienstaufsicht Vermittlerämter | 351

Zahl der Vermittlungen und Unterschriftsbeglaubigungen im Jahre 2013

Gemeinde bürgerliche vermittelt unver- ander- Ehrenbe- vermittelt unver- ander- Unter Beurkun- Rechtssachen mittelt weitig leidigungen mittelt weitig schrifts- kundungen erledigt und Körper- erledigt beglaubi- verletzungen gungen

Balzers 17 0 11 6 0 0 0 0 339 0 Triesen 55 11 38 6 3 0 2 1 26 0 Triesenberg 12 3 7 2 0 0 0 0 92 0 Vaduz 228 12 204 12 3 1 2 0 216 22 Schaan 113 10 92 11 0 0 0 0 168 1 Planken 205 0 205 0 0 0 0 0 5 0 Eschen 44 10 29 5 1 0 1 0 350 0 Mauren 41 5 31 5 0 0 0 0 193 0 Gamprin 27 2 24 1 0 0 0 0 235 0 Schellenberg 2 0 1 1 0 0 0 0 63 0 Ruggell 18 1 11 6 2 1 1 0 121 0

Total 762 54 653 55 9 2 6 1 1808 23

Fürstliches Obergericht Rekurse 2012 2013 vom Vorjahr übernommen 20 19 neu angefallen 74 97 Präsident und Vorsitzender des 2. Senates: total 94 116 lic. iur. et oec. Rudolf Fehr erledigt 75 98 2. Vizepräsident und Vorsitzender des 3. Senates: davon mit Beschluss 73 90 lic. iur. Uwe Oehri davon mit Urteil 0 7 Vorsitzender des 1. Senates ab 1. Oktober 2013: davon anderweitig 2 1 Dr. Dieter Santner, zuvor Dr. Lothar Hagen anhängig verblieben 19 18

Zivilsachen Ehesachen (EG) streitige Zivilsachen (CG) Berufungen 2012 2013 vom Vorjahr übernommen 0 0 Berufungen 2012 2013 neu angefallen 0 3 vom Vorjahr übernommen 33 25 total 0 3 neu angefallen 83 109 erledigt 0 2 total 116 134 davon mit Urteil 0 2 erledigt 91 98 davon mit Beschluss 0 0 davon mit Urteil 67 84 anhängig verblieben 0 1 davon mit Beschluss 24 14 davon anderweitig 0 0 Rekurse 2012 2013 anhängig verblieben 25 36 vom Vorjahr übernommen 0 2 neu angefallen 5 16 total 5 18 erledigt 3 18 davon mit Beschluss 3 17 davon anderweitig 0 1 anhängig verblieben 2 0 GERICHTE

352 | Ausserstreitige Arbeitsvertragssachen (AG) Gebührensachen (GG) 2012 2013 2012 2013 vom Vorjahr übernommen 1 1 vom Vorjahr übernommen 1 0 neu angefallen 1 5 neu angefallen 0 0 total 2 6 total 1 0 erledigt 1 3 erledigt 1 0 davon mit Beschluss 1 3 davon mit Beschluss 1 0 davon anderweitig 0 0 davon anderweitig 0 0 anhängig verblieben 1 3 anhängig verblieben 0 0 Öffentlichkeitsregistersachen (ÖR) 2012 2013 Amtshaftungsklagen (CO) 2012 2013 vom Vorjahr übernommen 0 0 vom Vorjahr übernommen 5 12 neu angefallen 0 0 neu angefallen 10 5 total 0 0 total 15 17 erledigt 0 0 erledigt 3 9 davon mit Beschluss 0 0 davon mit Urteil 1 5 davon anderweitig 0 0 davon mit Beschluss 2 4 anhängig verblieben 0 0 davon anderweitig 0 0 anhängig verblieben 12 8 Ausserstreitige Angelegenheiten nach PGR (HG) 2012 2013 Pflegschaftssachen (PG) 2012 2013 vom Vorjahr übernommen 3 7 vom Vorjahr übernommen 2 3 neu angefallen 24 33 neu angefallen 14 29 total 27 40 total 16 32 erledigt 20 31 erledigt 13 29 davon mit Beschluss 20 30 davon mit Beschluss 13 29 davon anderweitig 0 1 davon anderweitig 0 0 anhängig verblieben 7 9 anhängig verblieben 3 3 Rechtshilfesachen, ausser Strafsachen (RZ) Verschollenerklärungssachen usw (NP) 2012 2013 2012 2013 vom Vorjahr übernommen 1 2 vom Vorjahr übernommen 0 0 neu angefallen 7 10 neu angefallen 6 2 total 8 12 total 6 2 erledigt 6 10 erledigt 6 1 davon mit Beschluss 6 10 davon mit Beschluss 6 1 davon anderweitig 0 0 davon anderweitig 0 0 anhängig verblieben 2 2 anhängig verblieben 0 1 Andere Ausserstreitsachen (NZ) 2012 2013 Sozialhilfesachen (SH) 2012 2013 vom Vorjahr übernommen 4 4 vom Vorjahr übernommen 1 0 neu angefallen 13 4 neu angefallen 6 10 total 17 8 total 7 10 erledigt 13 7 erledigt 7 8 davon mit Beschluss 13 7 davon mit Beschluss 7 8 davon anderweitig 0 0 davon anderweitig 0 0 anhängig verblieben 4 1 anhängig verblieben 0 2 Exekutionssachen (EX) 2012 2013 Unterhaltsbevorschusssachen (UV) 2012 2013 vom Vorjahr übernommen 2 8 vom Vorjahr übernommen 0 0 neu angefallen 47 54 neu angefallen 7 6 total 49 62 total 7 6 erledigt 41 62 erledigt 7 6 davon mit Beschluss 41 62 davon mit Beschluss 7 6 davon anderweitig 0 0 davon anderweitig 0 0 anhängig verblieben 8 0 anhängig verblieben 0 0 GERICHTE

Konkurssachen (KO) 2012 2013 Strafsachen | 353 vom Vorjahr übernommen 0 2 neu angefallen 2 9 Erkenntnisverfahren total 2 11 erledigt 0 8 Berufungen davon mit Beschluss 0 8 davon anderweitig 0 0 Einzelrichter (ES) 2012 2013 anhängig verblieben 2 3 vom Vorjahr übernommen 1 2 neu angefallen 12 7 Rechtsöffnungssachen (RÖ) 2012 2013 total 13 9 vom Vorjahr übernommen 0 0 erledigt 11 6 neu angefallen 2 4 davon mit Urteil 7 6 total 2 4 davon mit Beschluss 4 0 erledigt 2 4 davon anderweitig 0 0 davon mit Beschluss 2 4 anhängig verblieben 2 3 anhängig verblieben 0 0 Einzelrichter (EU) 2012 2013 Verlassenschaftssachen (VA) 2012 2013 vom Vorjahr übernommen 1 0 vom Vorjahr übernommen 0 0 neu angefallen 7 13 neu angefallen 6 5 total 8 13 total 6 5 erledigt 8 12 erledigt 6 5 davon mit Urteil 8 10 davon mit Beschluss 6 5 davon mit Beschluss 0 2 anhängig verblieben 0 0 davon anderweitig 0 0 anhängig verblieben 0 1 Nachlassvertrags-, Kündigungs- und andere Sachen (KÜ, NV, NE) 2012 2013 Jugendgericht (JG) 2012 2013 vom Vorjahr übernommen 0 0 vom Vorjahr übernommen 0 0 neu angefallen 1 0 neu angefallen 1 3 total 1 0 total 1 3 erledigt 1 0 erledigt 1 3 mit Beschluss 1 0 davon mit Urteil 1 2 anhängig verblieben 0 0 davon mit Beschluss 0 1 davon anderweitig 0 0 Klagen in Patentsachen (PO) 2012 2013 anhängig verblieben 0 0 vom Vorjahr übernommen 0 1 neu angefallen 2 1 Kriminalgericht (KG) 2012 2013 total 2 2 vom Vorjahr übernommen 0 0 erledigt 1 0 neu angefallen 13 15 davon mit Urteil 1 0 total 13 15 davon mit Beschluss 0 0 erledigt 13 14 anhängig verblieben 1 2 davon mit Urteil 13 9 davon mit Beschluss 0 5 Subtotal Zivilsachen 2012 2013 davon anderweitig 0 0 vom Vorjahr übernommen 73 86 anhängig verblieben 0 1 neu angefallen 310 402 total 383 488 Beschwerden im Erkenntnisverfahren, Gnaden- erledigt 297 399 gesuch, Wiederaufnahmegesuch, Antrag auf Wieder- davon mit Urteil 68 98 einsetzung in den vorigen Stand, Kostenbeschwer- davon mit Beschluss 227 298 den (ES, EU, JG, KG) 2012 2013 davon anderweitig 2 3 vom Vorjahr übernommen 0 1 anhängig verblieben 86 89 neu angefallen 46 33 total 46 34 erledigt 45 33 davon mit Beschluss 44 32 davon anderweitig 1 0 anhängig verblieben 1 1 GERICHTE

354 | Vorverfahren Zusammenfassung aller Geschäfts, mit Ausnahme der Präsidialsachen, zu denen nach dem neuen GOG Beschwerden in Strafsachen, Subsidiäranträge, auch die Diziplinarsachen Richter (DAO) gehören Einsprüche, Wiederaufnahmeanträge usw. (UR) 2012 2013 2012 2013 vom Vorjahr übernommen 107 126 vom Vorjahr übernommen 5 5 neu angefallen 657 737 neu angefallen 98 132 total 764 863 total 103 137 erledigt 638 722 erledigt 98 124 davon mit Urteil 138 155 davon mit Beschluss 98 124 davon mit Beschluss 494 562 davon anderweitig 0 0 davon anderweitig 6 5 anhängig verblieben 5 13 anhängig verblieben 126 141

Strafrechtshilfesachen (RS) 2012 2013 Präsidialsachen vom Vorjahr übernommen 5 5 neu angefallen 95 69 Jusitzverwaltungssachen (JVO) 2012 2013 total 100 74 vom Vorjahr übernommen 0 0 erledigt 95 69 neu angefallen 25 26 davon mit Beschluss 92 67 total 25 26 davon anderweitig 3 2 erledigt 25 26 anhängig verblieben 5 5 davon mit Beschluss 6 5 davon anderweitig 19 21 Disziplinarsachen Rechtsanwälte usw. (DO) anhängig verblieben 0 0 2012 2013 vom Vorjahr übernommen 2 2 Aufsichtsbeschwerden, Ablehnungsanträge (JO) neu angefallen 12 9 2012 2013 total 14 11 vom Vorjahr übernommen 0 2 erledigt 12 5 neu angefallen 40 39 davon mit Urteil 11 4 total 40 41 davon mit Beschluss 1 1 erledigt 38 39 davon anderweitig 0 0 davon mit Beschluss 35 33 anhängig verblieben 2 6 davon anderweitig 3 4 anhängig verblieben 2 2 Subtotal Strafsachen 2012 2013 vom Vorjahr übernommen 14 15 Disziplinarsachen gegen Richter (DAO) neu angefallen 287 281 2012 2013 total 301 296 vom Vorjahr übernommen 0 0 erledigt 286 266 neu angefallen 0 0 davon mit Urteil 33 28 total 0 0 davon mit Beschluss 249 236 erledigt 0 0 davon anderweitig 4 2 davon mit Beschluss 0 0 anhängig verblieben 15 30 davon anderweitig 0 0 anhängig verblieben 0 0 Sozialversicherungssachen (SV) 2012 2013 vom Vorjahr übernommen 20 25 neu angefallen 60 54 total 80 79 erledigt 55 57 davon mit Urteil 37 29 davon mit Beschluss 18 28 davon anderweitig 0 0 anhängig verblieben 25 22 GERICHTE

| 355 Oberster Gerichtshof

Präsident: Dr. Gert Delle Karth

Zusammenfassung

2008 2009 2010 2011 2012 2013

Vom Vorjahr übernommen 55 57 74 69 42 41 Neu angefallen 210 241 291 263 230 271

Total 265 298 365 332 272 312

Erledigt 151 224 296 290 231 256 Am Jahresende offen 57 74 69 42 41 56 zu erledigende Geschäfte

300 291 263 271 250 241 210 230 200

150

100

50 55 57 74 69 42 41 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 neu angefallen vom Vorjahr übernommen

Erledigte Geschäfte

296 300 290 256 250 224 230 200 151 150

100

50

0 2008 2009 2010 2011 2012 2013

erledigte Geschäfte am Jahresende offene Geschäfte

80 74 69 70 60 57 56 50 42 42 40 30 20 10 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 am Jahresende offen GERICHTE

356 | Verwaltungsgerichtshof

Vorsitzender: lic. iur. Andreas Batliner

Im Jahr 2013 fielen 157 neue Beschwerde- und Antragsfälle an.

Unter dem Vorsitzenden des Verwaltungsgerichtshofes wurden folgende Fälle behandelt:

VGH-Akt Beschwerdesache Entscheidung/Verfahrensstand

2011/138 Bewilligung gem. WaffenG 12.06.2012: Beschwerde abgewiesen 04.02.2013: StGH hebt VGH-Urteil auf 25.04.2013: Verfahren zurückverwiesen 2011/150 Freistellung vom Unterricht 18.02.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2012/18 Arbeitslosenentschädigung 18.02.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2012/41 Ausweisung 07.03.2013: Beschwerde stattgegeben 2012/57 Verwaltungsstrafe 23.05.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2012/64 Mobilterminierung 08.11.2013: Beschwerde abgewiesen 2012/67 FMA-Gebühren 16.07.2013: Beschwerde verworfen 2012/81 FMA-Gebühren 23.05.2013: Beschwerde abgewiesen 2012/84 FMA-Gebühren 11.10.2012: Normenkontrollantrag an StGH 25.03.2013: StGH weist Antrag ab 25.04.2013: Beschwerde z.T. stattgegeben, z.T. abgewiesen 2012/90 Aufenthaltsbewilligung 11.10.2012: Normenkontrollantrag an StGH 04.02.2013: StGH weist Antrag ab 04.04.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2012/100 Familiennachzug 07.03.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2012/104 Arbeitslosenentschädigung 22.11.2012: Normenkontrollantrag an StGH 14.05.2013: StGH weist Antrag ab 27.06.2013: Beschwerde stattgegeben 2012/112 Steueramtshilfe 17.01.2013: Beschwerde stattgegeben 2012/115 Arbeitslosenentschädigung 27.06.2013: Beschwerde stattgegeben 2012/117 Freigabe Vermögenswerte 19.12.2013: Beschwerde z.T. zurückverwiesen, z.T. abgewiesen 2012/118 Sozialhilfe 11.09.2013: Beschwerde stattgegeben 2012/119 PVS-Rente 07.03.2013: Beschwerde abgewiesen 2012/125 Steueramtshilfe 13.12.2012: Beschwerde abgewiesen 02.07.2013: StGH hebt VGH-Urteil auf 20.08.2013: Beschwerde stattgegeben 2012/126 Steueramtshilfe 07.03.2013: Beschwerde abgewiesen 2012/127 Baubewilligung 18.02.2013: Beschwerde abgewiesen 2012/128 Aufsichtsbeschwerde 31.07.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2012/130 Steueramtshilfe 07.03.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2012/131 Steueramtshilfe 07.03.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2012/132 Steueramtshilfe 07.03.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen GERICHTE

2012/134 Steueramtshilfe 23.05.2013: Beschwerde abgewiesen | 357 2012/136 Steueramtshilfe 27.06.2013: Beschwerde stattgegeben 2012/137 Steueramtshilfe 27.06.2013: Beschwerde stattgegeben 2012/138 Sozialhilfe 23.05.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückgewiesen 2012/141 Steueramtshilfe 17.01.2013: Beschwerde abgewiesen 2012/142 Steueramtshilfe 17.01.2013: Beschwerde zurückgewiesen 2012/145 Jagdpachtvertrag noch nicht behandelt 2012/147 Steueramtshilfe 18.02.2013: Beschwerde abgewiesen 2012/148 Aufenthaltsbewilligung 23.05.2013: Beschwerde stattgegeben 2012/149 Medienförderung 31.07.2013: Beschwerde abgewiesen 2012/150 Steueramtshilfe 07.03.2013: Beschwerde stattgegeben 2012/151 Steueramtshilfe 29.11.2013: Beschwerde stattgegeben 2012/152 Förderleistungen Landwirtschaft 07.03.2013: Beschwerde stattgegeben 2012/153 Vereinbarung 25.04.2013: Beschwerde abgewiesen 2012/156 Verwaltungsstrafe 07.03.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2012/157 Asyl 03.12.2013: Beschwerde abgewiesen 2012/158 Asyl 19.12.2013: Verfahren als nichtig aufgehoben 2012/159 Asyl 25.04.2013: Beschwerde z.T. stattgegeben 2012/160 Asyl 25.04.2013: Beschwerde z.T. stattgegeben 2012/161 Aufenthaltsbewilligung 07.03.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2012/162 Baubewilligung 07.03.2013: Beschwerde stattgegeben 2012/163 Führerausweisentzug 18.02.2013: Beschwerde abgewiesen 2012/164 Baubewilligung 25.04.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/1 Publikation von Daten 18.02.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/2 Opferhilfe noch nicht behandelt 2013/3 Amtshilfe gem. FMAG 09.01.2013: Antrag i.W. genehmigt 2013/4 Führerausweisentzug 18.02.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/5 Führerausweisentzug 07.03.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/6 Amtshilfe gem. FMAG 22.01.2013: Antrag genehmigt 2013/7 Amtshilfe gem. FMAG 22.01.2013: Antrag genehmigt 2013/8 Amtshilfe gem. FMAG 22.01.2013: Antrag genehmigt 2013/9 Bewilligung gem. GesG 25.04.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/10 Asyl Verfahren sistiert 2013/11 Asyl Verfahren sistiert 2013/12 Asyl Verfahren sistiert 2013/13 Asyl Verfahren sistiert 2013/14 Asyl 25.04.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/15 Asyl 04.04.2013: Beschwerde i.W. abgewiesen 2013/16 Asyl 18.02.2013: Beschwerde z.T. stattgegeben 2013/17 Asyl 25.04.2013: Beschwerde z.T. stattgegeben 2013/18 Führerausweisentzug 07.03.2013: Beschwerde z.T. stattgegeben 2013/19 Steueramtshilfe 07.03.2013: Beschwerde zurückgewiesen 2013/20 Amtshilfe gem. FMAG 31.01.2013: Antrag bewilligt 2013/21 Eintragung im Familienregister 07.03.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/22 Amtshilfe gem. FMAG 06.02.2013: Antrag i.W. bewilligt 2013/23 Kapitalsteuer 29.11.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/24 Amtshilfe gem. FMAG 11.02.2013: Antrag bewilligt 2013/25 Arbeitslosenentschädigung 25.04.2013: Beschwerde stattgegeben 2013/26 Amtshilfe gem. FMAG 22.02.2013: Antrag bewilligt 2013/26a Führerausweisentzug 27.06.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/27 Ölfeuerungsanlage 23.05.2013: Beschwerde abgewiesen GERICHTE

358 | 2013/28 Lehrabschlussprüfung 04.04.2013: Beschwerde zurückgewiesen 2013/29 Verfahrenshilfe 25.04.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/30 Amtshilfe gem. FMAG 06.03.2013: Antrag bewilligt 2013/31 Amtshilfe gem. FMAG 06.03.2013: Antrag bewilligt 2013/32 Amtshilfe gem. FMAG 06.03.2013: Antrag i.W. bewilligt 2013/33 Rückerstattung von KK-Beiträgen Verfahren sistiert 2013/34 Rückerstattung von KK-Beiträgen Verfahren sistiert 2013/35 Rückerstattung von KK-Beiträgen Verfahren sistiert 2013/36 Rückerstattung von KK-Beiträgen Verfahren sistiert 2013/37 Rückerstattung von KK-Beiträgen 27.06.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/38 Amtshilfe gem. FMAG 12.03.2013: Antrag i.W. bewilligt 2013/39 Entschädigung wg. Entlassung 27.06.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/40 Verfahrenshilfe 23.05.2013: Beschwerde z.T. stattgegeben, z.T. abgewiesen 2013/41 Amtshilfe gem. FMAG 13.03.2013: Antrag i.W. genehmigt 2013/42 Familiennachzug 25.04.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/43 Asyl 25.04.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/44 Familiennachzug 25.04.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/45 Opferhilfe 20.06.2013: Beschwerde verworfen 2013/46 Amtshilfe gem. FMAG 04.04.2013: Antrag genehmigt 2013/47 Verfahrenshilfe 25.04.2013: Antrag genehmigt 2013/48 Aufsichtsbeschwerde 23.05.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/49 Herausgabe von Daten 20.08.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/50 Amtshilfe gem. FMAG 17.04.2013: Antrag genehmigt 2013/51 Amtshilfe gem. FMAG 17.04.2013: Antrag genehmigt 2013/52 Amtshilfe gem. FMAG 17.04.2013: Antrag genehmigt 2013/53 Amtshilfe gem. FMAG 02.05.2013: Antrag genehmigt 2013/54 Besteuerungsart 27.06.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/55 Ablehnung Präsident LSteK 23.05.2013: Antrag abgewiesen 2013/56 Gemeinderichtplan 23.05.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/57 Bewilligung gem. IUG 27.06.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/58 Amtshilfe gem. FMAG 17.05.2013: Antrag genehmigt 2013/59 Amtshilfe gem. FMAG 24.05.2013: Antrag genehmigt 2013/60 Baubewilligung 31.07.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/61 Asyl 27.06.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/62 Parteikosten Verfahren sistiert 2013/63 Schenkungssteuer noch nicht behandelt 2013/64 Familiennachzug 02.07.2013: Beschwerde verworfen 2013/65 Steueramtshilfe 27.06.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/66 Führerausweisentzug 29.11.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/67 Erwerbssteuer 27.06.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/68 Entscheidungsgebühr 31.07.2013: Normenkontrollantrag an StGH 2013/69 Steueramtshilfe 27.06.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/70 Führerausweisentzug 31.07.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/72 Amtshilfe gem. FMAG 24.06.2013: Antrag genehmigt 2013/73 Amtshilfe gem. FMAG 24.06.2013: Antrag genehmigt 2013/74 Amtshilfe gem. FMAG 24.06.2013: Antrag genehmigt GERICHTE

2013/75 Amtshilfe gem. FMAG Verfahren sistiert | 359 2013/76 Amtshilfe gem. FMAG 28.06.2013: Antrag genehmigt 2013/77 Amtshilfe gem. FMAG 25.06.2013: Antrag genehmigt 2013/78 Sachwalterkosten 11.09.2013: Beschwerde stattgegeben 2013/79 Amtshilfe gem. FMAG 03.07.2013: Antrag genehmigt 2013/80 Amtshilfe gem. FMAG 17.07.2013: Antrag verworfen 2013/81 Führerausweisentzug 31.07.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/82 Führerausweisentzug noch nicht behandelt 2013/83 Steueramtshilfe 20.08.2013: Beschwerde stattgegeben 2013/84 Steueramtshilfe 20.08.2013: Beschwerde stattgegeben 2013/85 Steueramtshilfe 20.08.2013: Beschwerde stattgegeben 2013/86 Führerausweisentzug 29.11.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/87 GVG-Genehmigung 11.09.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/88 Amtshilfe gem. FMAG 23.07.2013: Antrag genehmigt 2013/89 Busse gem. SteG 11.09.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/90 Busse gem. SteG 11.09.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/91 Mehrwertsteuer 11.09.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/92 Parteikosten Verfahren unterbrochen 2013/93 Staatliche Beihilfe 08.11.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/94 aufschiebende Wirkung/ Asyl 10.09.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/95 Asyl 18.09.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/96 Strassenreklame 10.10.2013: Beschwerde stattgegeben 2013/97 Betreuungs- und Pflegegeld 29.11.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/98 Gebühren des APA 10.10.2013: Normenkontrollantrag an StGH 2013/101 Asyl/Verfahrenshilfe 10.10.2013: Antrag abgewiesen 2013/102 FMA-Aufsichtsabgabe 29.11.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/103 Liquidatorkosten 10.10.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/104 Pensionskassen-Sperrkonto 10.10.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/105 Freistellung vom Unterricht noch nicht behandelt 2013/106 Kapital- und Ertragssteuer 29.10.2013: Beschwerde verworfen 2013/107 Pflegeurlaub noch nicht behandelt 2013/108 Kapital- und Ertragssteuer 19.12.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/109 Kapital- und Ertragssteuer 08.11.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/110 Asyl/Verfahrenshilfe 08.11.2013: Antrag stattgegeben 2013/111 Amtshilfe gem. FMAG 01.10.2013: Antrag genehmigt 2013/112 Verfahrenshilfe/Asyl 10.10.2013: Antrag abgewiesen 29.10.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/113 Steueramtshilfe 08.11.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/114 Führerausweisentzug 19.12.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/115 Entlassung aus Lehrerdienst 29.11.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/116 Führerausweisentzug 19.12.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/117 Amtshilfe gem. FMAG 21.10.2013: Antrag an EFTA-Gerichtshof 2013/118 Sozialhilfe 08.11.2013: Beschwerde i.W. abgewiesen 2013/119 Führerausweisentzug 19.12.2013: Verfahren unterbrochen 2013/120 Amtshilfe gem. FMAG 23.10.2013: Antrag genehmigt 2013/121 Steueramtshilfe 08.11.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/122 Amtshilfe gem. FMAG 05.11.2013: Antrag genehmigt 2013/123 Kapital-, Ertrags- und Couponsteuer 19.12.2013: Normenkontrollantrag an StGH 2013/124 Waffenverbot noch nicht behandelt GERICHTE

360 | 2013/125 Motorfahrzeugsteuer 29.11.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/126 Verzugszinsen MWSt. 19.12.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/127 Verzugszinsen MWSt. 19.12.2013: Beschwerde abgewiesen 2013/128 Arbeitszeugnis noch nicht behandelt 2013/129 Vermögens- und Erwerbssteuer 19.12.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/130 Bewilligung gem. GesG noch nicht behandelt 2013/131 Freistellung vom Unterricht noch nicht behandelt 2013/132 Amtshilfe gem. FMAG 19.11.2013: Antrag genehmigt 2013/133 Freistellung vom Unterricht noch nicht behandelt 2013/134 Freistellung vom Unterricht noch nicht behandelt 2013/135 Freistellung vom Unterricht noch nicht behandelt 2013/136 Zulassung gem. AIFMG 19.12.2013: Beschwerde i.W. zurückgewiesen 2013/137 Einbürgerung noch nicht behandelt 2013/138 Verfahrenshilfe Asyl 29.11.2013: Antrag stattgegeben 2013/139 Arbeitslosenentschädigung noch nicht behandelt 2013/140 Arbeitslosenentschädigung noch nicht behandelt 2013/141 Asyl 19.12.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/142 Ergänzungsleistungen noch nicht behandelt 2013/144 UVP Deponie noch nicht behandelt 2013/145 Prämienverbilligung noch nicht behandelt 2013/146 Gemeinderichtplan noch nicht behandelt 2013/147 Ergänzungsleistungen noch nicht behandelt 2013/148 Gewerbebewilligung noch nicht behandelt 2013/149 Amtshilfe gem. FMAG 17.12.2013: Antrag genehmigt 2013/150 Entlassung aus dem Lehrerdienst noch nicht behandelt 2013/151 Amtshilfe gem. FMAG 19.12.2013: Antrag genehmigt 2013/152 Asyl noch nicht behandelt 2013/153 Amtshilfe gem. FMAG 20.12.2013: Antrag i.W. genehmigt 2013/154 Arbeitslosenentschädigung noch nicht behandelt 2013/155 Datenschutz noch nicht behandelt 2013/156 Familiennachzug noch nicht behandelt

Die folgenden Fälle wurden wegen Ausstandes des Vorsitzenden an die Stellvertretende Vorsitzende des VGH zur Behandlung weitergeleitet:

VGH-Akt Beschwerdesache Entscheidung/Verfahrensstand

2006/27 Baubewilligung Verfahren sistiert 2012/54 Sozialhilfe 21.06.2012: Beschwerde abgewiesen 05.02.2013: StGH hebt VGH-Urteil auf 04.04.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2012/82 Kapital- und Ertragssteuern 19.12.2013: Beschwerde abgewiesen 2012/139 Parteikosten 07.03.2013: Beschwerde z.T. stattgegeben 2012/146 Verfahrenskosten 07.03.2013: Beschwerde z.T. stattgegeben 2012/154 Steueramtshilfe 08.11.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2012/155 Steueramtshilfe 08.11.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren zurückverwiesen 2013/71 Stiftungsaufsicht Verfahren sistiert 2013/99 Amtshilfe gem. FMAG 05.09.2013: Antrag genehmigt 2013/100 Amtshilfe gem. FMAG 10.09.2013: Antrag genehmigt 2013/143 Mehrwertsteuer noch nicht behandelt GERICHTE

Der folgende Fall wurde wegen Ausstand des Vorsitzenden und der Stellvertretenden Vorsitzenden an einen ad-hoc- | 361 Vorsitzenden des VGH zur Behandlung weitergeleitet:

VGH-Akt Beschwerdesache Entscheidung/Verfahrensstand

2012/30 Spielbankenkonzession 31.05.2012: Beschwerde stattgegeben, Verfahren aufgehoben 11.12.2012: StGH hebt VGH-Urteil auf 18.02.2013: Beschwerde stattgegeben, Verfahren aufgehoben

Gemäss Art. 96 Abs. 4 LVG werden Beschwerden verworfen, wenn der Beschwerdeführer deren Rücknahme erklärt hat.

Staatsgerichtshof

Präsident: lic.iur. Marzell Beck

Gegenüber dem Geschäftsjahr 2012 (209 Geschäftseingänge) ist ein Anstieg von einem Geschäftseingang zu ver- zeichnen.

Statistik für das Geschäftsjahr 2013

Anfall Erledigung Offen

Aus Vorjahr 121 Neu bis 31. Dezember 2013 210

Total 331 184 147

Aufteilung der erledigten Geschäftsfälle

Die erledigten Akten unterteilen sich wie folgt:

173 Beschwerden wegen Verletzung verfassungsmässig gewährleisteter Rechte 2010/163 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Dienstaufsicht keine Folge gegeben 2011/102 Beschluss des Obergerichtes w/Bestellung eines Kollisionskurators für eine Stiftung Folge gegeben 2011/129 Beschluss des Präsidenten des Landgerichtes w/Befangenheit eines Landrichters keine Folge gegeben 2011/158 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Disziplinarvergehen nach Art. 17 TrHG keine Folge gegeben 2011/161 Schreiben des Präsidenten des Landgerichtes w/Dienstaufsicht Zurückweisung 2011/193 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Bestellung eines Kollisionskurators für eine Stiftung Folge gegeben 2011/194 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Bestellung eines Kollisionskurators für eine Stiftung Folge gegeben 2011/205 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Dienstaufsicht Zurückweisung GERICHTE

362 | 2012/024 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes w/Rechtsverweigerung und Rechtsverzögerung keine Folge gegeben 2012/031 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes w/Rechtsverweigerung und Rechtsverzögerung keine Folge gegeben 2012/032 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes w/Dienstaufsicht keine Folge gegeben 2012/033 Beschluss des Präsidenten des Landgerichtes w/Befangenheit eines Landrichters keine Folge gegeben 2012/043 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Feststellung des Ruhens des Verfahrens keine Folge gegeben 2012/044 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/widerrechtlicher Verfügungen des Land- und Obergerichtes Zurückweisung 2012/057 Beschluss des Obergerichtes w/Bevorschussung der Reise- und Aufenthaltskosten nach §§ 42 und 64 ZPO keine Folge gegeben 2012/064 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Zurückweisung eines Revisionsrekurses keine Folge gegeben 2012/065 Beschluss des Obergerichtes w/Einstellung eines Strafverfahrens infolge Rückzug des Strafantrages keine Folge gegeben 2012/066 Urteil des Staatsgerichtshofes zu StGH 2011/097 w/Beschwerde an das Kollegium des Staatsgerichtshofes Zurückweisung 2012/072 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Verantwortlichkeitsansprüchen gegen ehemalige Stiftungsräte keine Folge gegeben 2012/078 Beschluss des Obergerichtes w/Zulassung als Nebenintervenient keine Folge gegeben 2012/079 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Provisionsansprüchen keine Folge gegeben 2012/080 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes w/Verbesserungsauftrag des Präsidenten des Landgerichtes Einstellung 2012/081 Beschluss des Präsidenten des Landgerichtes w/Ausschluss eines Landrichters nach § 56 GOG Zurückweisung und keine Folge gegeben 2012/082 Drei Beschlüsse des Präsidenten des Obergerichtes w/Ausschluss eines Senatsvorsitzenden Zurückweisung und keine Folge gegeben 2012/084 Beschlüsse des Präsidenten des Landgerichtes w/Befangenheit eines Landrichters keine Folge gegeben 2012/086 Beschuss des Präsidenten des Obergerichtes w/Befangenheit eines Oberrichters Zurückweisung 2012/087 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes w/Aufsichtsbeschwerde Zurückweisung 2012/092 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Übertretung nach Art. 99 Abs. 1 Bst. a und b BauG Zurückweisung 2012/094 Beschluss des Obergerichtes w/Auskunft und Information keine Folge gegeben 2012/096 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Eröffnung des Konkurses über das Vermögen von zwei Stiftungen keine Folge gegeben 2012/097 Beschluss des Obergerichtes w/Abweisung einer Klage mangels Vermittlung keine Folge gegeben 2012/099 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Aufhebung der Amtsverteidigung keine Folge gegeben 2012/100 Beschluss des Obergerichtes w/Verdachtes des Betruges, der Untreue und der falschen Beweisaussage vor Gericht keine Folge gegeben 2012/101 Beschluss des Präsidenten des Landgerichtes w/Ausgeschlossenheit eines Landrichters nach § 505 ZPO Zurückweisung GERICHTE

2012/103 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes | 363 w/Dienstaufsicht Zurückweisung 2012/104 Urteil des Obergerichtes w/Forderung Zurückweisung 2012/105 Beschluss des Obergerichtes w/Verfahrenshilfe keine Folge gegeben 2012/110 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Besitz einer Waffe Folge gegeben 2012/111 Beschluss des Obergerichtes w/Abberufung des Stiftungsrates keine Folge gegeben 2012/112 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Zwangsanschluss nach dem BPVG keine Folge gegeben 2012/113 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/einstweiliger Enthebung von Stiftungsräten und Bestellung eines Beistandes keine Folge gegeben 2012/116 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Übernahme der Wohn- und Fördertrainingskosten eines Hilfsbedürftigen Folge gegeben 2012/117 Beschluss des Obergerichtes w/Amtshaftungsanspruch keine Folge gegeben 2012/118 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes w/Ausschluss eines Landrichters nach § 505 ZPO keine Folge gegeben 2012/119 Beschluss des Präsidenten des Landgerichtes w/Zurückweisung eines Ablehnungsantrages keine Folge gegeben 2012/120 Vier Beschlüsse des Präsidenten des Obergerichtes w/Zurückweisung von Amtshaftungsklagen und Nachweis der Bevollmächtigung keine Folge gegeben 2012/121 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes w/Ablehnung des Vorsitzenden des 1. Senates des Obergerichtes und seines Stellvertreters keine Folge gegeben 2012/122 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes w/Dienstaufsicht Zurückweisung 2012/124 Beschluss des Obergerichtes w/Nachweis der Bevollmächtigung und Namhaftmachung eins Zustellbevollmächtigten Zurückweisung und keine Folge gegeben 2012/125 Beschluss des Obergerichtes w/Vermittlungsgesuch und Überprüfung des Leitscheines keine Folge gegeben 2012/126 Beschluss des Obergerichtes w/Gegendarstellung keine Folge gegeben 2012/127 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Forderung keine Folge gegeben 2012/128 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Anspruch auf Verfahrenshilfe eines Privatbeteiligten keine Folge gegeben 2012/131 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Verfahrenshilfe im Verfahren betreffend Ausrichtung einer Invalidenrente keine Folge gegeben 2012/132 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Haftungsansprüchen Folge gegeben 2012/133 Urteil des Obersten Gerichtshofes /Hinterlegung von Aktien beim Landgericht keine Folge gegeben 2012/136 Zwei Beschlüsse des Präsidenten des Obergerichtes w/Dienstaufsicht Zurückweisung 2012/137 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Zulassung zu einem Studiengang an der Universität Liechtenstein Zurückweisung 2012/144 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Wiedereinsetzung in den vorigen Stand Folge gegeben GERICHTE

364 | 2012/145 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Befangenheit und Dienstaufsicht keine Folge gegeben 2012/149 Urteil des Obergerichtes w/Bereicherungsabschöpfung im selbständigen Verfahren gemäss § 356 StPO keine Folge gegeben 2012/153 Beschluss des Obergerichtes w/Verfahrenshilfe und Verbesserungsauftrag keine Folge gegeben 2012/155 Beschluss des Obergerichtes w/Verfahrenshilfe für Verfahren der bedingten Entlassung aus dem Strafvollzug keine Folge gegeben 2012/156 Beschluss des Obergerichtes w/Abberufung von Stiftungsräten Einstellung 2012/157 Beschluss des Obergerichtes w/Hausdurchsuchung und Beschlagnahme von Unterlagen Folge gegeben 2012/158 Beschluss des Landgerichtes w/Bestellung eines Sachverständigen in einem Pflegschaftsverfahren keine Folge gegeben 2012/162 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Einstellung im Anspruch auf Leistungen der Arbeitslosenversicherung Folge gegeben 2012/165 Beschluss des Obergerichtes w/Gerichtsgebühren keine Folge gegeben 2012/168 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Eigentum an und Herausgabe einer in eine Stiftung eingebrachten Kunstsammlung keine Folge gegeben 2012/169 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Feststellung des Eigentums an einer Brücke keine Folge gegeben 2012/170 Beschluss des Obergerichtes w/Verfahrenshilfe keine Folge gegeben 2012/171 Urteil und Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Haftung für Vermögensschäden keine Folge gegeben 2012/172 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Verbrechen und Übertretungen nach dem Betäubungsmittelgesetz keine Folge gegeben 2012/173 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Abänderung eines Stiftungsratsbeschlusses keine Folge gegeben 2012/177 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Baubewilligung keine Folge gegeben 2012/178 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes w/Dienstaufsicht keine Folge gegeben 2012/181 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Amtshaftung keine Folge gegeben 2012/184 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Erlöschen einer Aufenthaltsbewilligung Zurückweisung 2012/185 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Forderung und Rechnungslegung bzw. Auskunftserteilung im Rahmender betrieblichen Personalvorsorge keine Folge gegeben 2012/186 Zwei Beschlüsse des Obergerichtes w/Subsidiarantrag sowie Pfändung und Überweisung der gepfändeten Forderung zur Einziehung keine Folge gegeben 2012/187 Beschluss des Obergerichtes w/Pfändung und Überweisung der gepfändeten Forderungen zur Einziehung keine Folge gegeben 2012/188 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Zustellung eines Zahlbefehls Folge gegeben 2012/189 Beschluss des Obergerichtes w/Rechtzeitigkeit des Widerspruches gegen einen Zahlbefehl keine Folge gegeben GERICHTE

2012/190 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes | 365 w/Familiennachzug keine Folge gegeben 2012/191 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Enthaftungsantrag keine Folge gegeben 2012/192 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Amtshilfeersuchen in Steuersachen (falsche Rechtsmittelbelehrung) keine Folge gegeben 2012/195 Diverse Schreiben des Landgerichtes w/Zustellersuchen an ein ausländisches Gericht sowie Verbesserungsauftrag Zurückweisung 2012/196 Beschluss des Präsidenten sowie zwei Beschlüsse des Obersten Gerichtshofes w/Disziplinarvergehen nach Art. 31 Abs. RAG und nach Art. 17 Abs. 1 TrHG keine Folge gegeben 2012/197 Schreiben des Landgerichtes w/Zustellung einer Ladung zum Verhandlungstermin im Post- und Rechtshilfeweg Zurückweisung 2012/199 Beschluss des Obergerichtes w/Verfahrenshilfe keine Folge gegeben 2012/200 Beschluss des Obergerichtes w/Verfahrenshilfe keine Folge gegeben 2012/201 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Einstellung des Aufsichtsverfahrens keine Folge gegeben 2012/202 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes w/Dienstaufsicht Zurückweisung 2012/203 Beschlüsse des Staatsgerichtshofes zu StGH 2012/58, StGH 2012/59, StGH 2012/60, StGH 2012/61 und StGH 2012/62 w/Beschwerde an den Senat des Staatsgerichtshofes Zurückweisung 2012/204 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes w/Unterbrechung des Verfahrens Zurückweisung 2012/205 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes w/Ablehnung des 1. Senates des Obergerichtes keine Folge gegeben 2012/207 Beschluss des Obergerichtes w/richterlicher Aufsicht über eine Stiftung und Nichtigkeit von Stiftungsratsbeschlüssen keine Folge gegeben 2013/001 Beschluss des Obergerichtes w/einstweiligem Ehegattenunterhalt Folge gegeben 2013/002 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Versiegelungsanspruch bei der Herausgabe von Unterlagen Folge gegeben 2013/004 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Verfahrenshilfe in einer Invalidenversicherungssache keine Folge gegeben 2013/005 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Verfahrenshilfe in Verfahren wegen Ausrichtung einer Invalidenrente keine Folge gegeben 2013/006 Beschluss des Obergerichtes w/Anspruch auf Beigabe eines Verteidigers (Verfahrenshilfe) keine Folge gegeben 2013/007 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes w/Wiederaufnahme des Ablehnungsverfahrens keine Folge gegeben 2013/011 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Amtshilfeersuchen in Steuersachen Folge gegeben 2013/012 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes w/Ablehnung des 1. Senates des Obergerichtes keine Folge gegeben 2013/013 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes w/Dienstaufsicht Zurückweisung 2013/014 Beschluss des Obergerichtes w/Nichtigkeits- und Wiederaufnahmeklage Zurückweisung und keine Folge gegeben GERICHTE

366 | 2012/015 Schreiben des Präsidenten des Landgerichtes w/Erledigung eines Antrags auf Erlass eines Sicherungsbotes Zurückweisung 2013/017 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Amtshilfeersuchen in Steuersachen Zurückweisung 2013/018 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Aufsichtsbeschwerde gegen einen Gemeinderatsbeschluss keine Folge gegeben 2013/019 Urteil des Obergerichtes w/Vergehens der Urkundenunterdrückung nach § 229 Abs. 1 StGB Folge gegeben 2013/020 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Schadenersatzforderung keine Folge gegeben 2013/021 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Ausfolgung von Bankunterlagen an rechtshilfeersuchende Behörde Einstellung 2013/022 Urteil und Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Rechtsöffnung und Aberkennungsklage keine Folge gegeben 2013/023 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Ausfolgung von Bankunterlagen an rechtshilfeersuchende Behörde Einstellung 2013/024 Beschluss des Obergerichtes w/Hafturlaub Folge gegeben 2013/026 Beschluss des Landgerichtes w/Verbesserungsauftrag Zurückweisung 2013/027 Beschluss des Obergerichtes w/Subsidiarantrag gemäss § 173 StPO keine Folge gegeben 2013/028 Beschluss des Obergerichtes w/Verfahrenshilfe Folge gegeben 2013/029 Beschluss des Obergerichtes w/Verfahrenshilfe Folge gegeben 2013/030 Beschluss des Landgerichtes w/Zurückstellung eines Rekurses und Einspruches zur Verbesserung Zurückweisung 2013/031 Beschluss des Obergerichtes w/Ausfolgung von Bankunterlagen an rechtshilfeersuchende Behörde Einstellung 2013/033 Beschluss des Obergerichtes w/Beigabe eines Verfahrenshelfers nach § 26 Abs. 2 StPO Folge gegeben 2013/036 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Publikation der Umsätze der Leistungserbringer gemäss Art. 4b KVG keine Folge gegeben 2013/037 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Forderung keine Folge gegeben 2013/039 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Invalidenrente keine Folge gegeben 2013/043 Beschluss des Obergerichtes w/Inländischer Gerichtsbarkeit Zurückweisung 2013/045 Beschluss des Obergerichtes w/Ausfolgung von beschlagnahmten Bankunterlagen keine Folge gegeben 2013/049 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Feststellung der Haftung keine Folge gegeben 2013/050 Verfügung der Finanzmarktaufsicht w/Bekanntgabe von Informationen Folge gegeben 2013/051 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Amtshilfe in Steuersachen Zurückweisung 2013/054 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Forderung und Feststellung der Haftung für zukünftigen Schaden Einstellung 2013/060 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Bestellung eines Beistandes für eine gelöschte Verbandsperson keine Folge gegeben 2013/063 Beschluss des Obergerichtes w/Unterbrechung eines Verfahrens Zurückweisung 2013/064 Beschluss des Obergerichtes w/Kündigung eines Arbeitsvertrages Zurückweisung GERICHTE

2013/066 Urteil des Obergerichtes sowie Beschluss und Urteil | 367 des Obersten Gerichtshofes w/Herstellung von Abschriften und Auszügen einer Beilage Zurückweisung und keine Folge gegeben 2013/067 Beschluss des Obergerichtes w/bedingter Entlassung aus der Freiheitsstrafe gemäss § 46 Abs. 1 StGB Einstellung 2013/069 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Geltendmachung von Ausgleichsansprüchen keine Folge gegeben 2013/070 Urteil des Obergerichtes w/Vergehen der falschen Verdächtigung nach § 297 Abs. 1 StGB keine Folge gegeben 2013/071 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Ausrichtung einer ganzen Invalidenrente keine Folge gegeben 2013/074 Beschluss des Obergerichtes w/Ausfolgung von Bankunterlagen an die rechtshilfeersuchende Behörde keine Folge gegeben 2013/075 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Verfahrenshilfe für Subsidiarankläger keine Folge gegeben 2013/076 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Ausrichtung einer Invalidenrente keine Folge gegeben 2013/077 Beschluss des Obergerichtes w/Kontensperre Folge gegeben 2013/078 Beschluss des Obergerichtes w/Kontensperre Folge gegeben 2013/079 Beschluss des Obergerichtes w/Kontensperre Folge gegeben 2013/080 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Amtshilfeersuchen in Steuersachen Folge gegeben 2013/081 Beschluss des Obergerichtes w/Rechtsöffnung keine Folge gegeben 2013/082 Beschluss des Obergerichtes w/Eingabe und Protokollgebühren keine Folge gegeben 2013/085 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Baubewilligung Einstellung 2013/089 Beschluss des Obergerichtes w/Wiederaufnahme eines Strafverfahrens keine Folge gegeben 2013/091 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Verlängerung der Kontensperre keine Folge gegeben 2013/092 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Forderung (Haftung als ungeteilter Mitschuldner) keine Folge gegeben 2013/093 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Verlängerung der Vermögenssperre keine Folge gegeben 2013/098 Beschluss des Präsidenten des Landgerichtes w/Befangenheit eines Landrichters Einstellung 2013/101 Beschluss des Präsidenten des Obergerichtes w/Befangenheit und Ausschluss des stellvertretenden Vorsitzenden des 3. Senates keine Folge gegeben 2013/102 Beschluss des Obergerichtes w/Wiedereinsetzung in den vorigen Stand Folge gegeben 2013/103 Beschluss des Obergerichtes w/Wiedereinsetzung in den vorigen Stand Folge gegeben 2013/104 Beschluss des Obergerichtes w/Kontosperre und Beschlagnahme von Bankunterlagen keine Folge gegeben 2013/105 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/nachträglicher Auslieferung zur Strafverfolgung Folge gegeben 2013/112 Beschluss des Obergerichtes w/Versiegelung beschlagnahmter Unterlagen Zurückweisung GERICHTE

368 | 2013/114 Urteil des Obergerichtes w/Vergehens der sexuellen Belästigung nach § 283 StGB keine Folge gegeben 2013/115 Beschluss des Obergerichtes w/Verlängerung der Vermögenssperre keine Folge gegeben 2013/117 Urteil des Verwaltungsgerichtshofes w/Führerausweisentzug keine Folge gegeben 2013/122 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Auskunftserteilung und Pflichtteilsergänzung keine Folge gegeben 2013/124 Beschluss des Landgerichtes w/Abklärung der Prozessfähigkeit des Klägers und seiner Vertreterin keine Folge gegeben 2013/144 Urteil des Obersten Gerichtshofes w/Verbrechen des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen und Vergehen des Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses und Vergehen der Pornografie keine Folge gegeben 2013/146 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Ausfolgung beschlagnahmter Unterlagen keine Folge gegeben 2013/148 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Rechtshilfe und Sicherstellung von Unterlagen keine Folge gegeben 2013/156 Beschluss des Obergerichtes w/Versiegelung beschlagnahmter Unterlagen Folge gegeben 2013/157 Beschluss des Obergerichtes w/Beschlagnahme und Ausfolgung von Unterlagen Folge gegeben 2013/160 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/Beschwerdelegitimation im Strafrechtshilfeverfahren Folge gegeben 2013/161 Beschluss des Obersten Gerichtshofes w/bedingter Entlassung nach Vollstreckung der Hälfte der Freiheitsstrafe Folge gegeben

11 Anträge 2012/163 «Normenkontrollantrag des Landgerichtes auf Aufhebung des § 166 erster Satz des Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches (ABGB) vom 1. Juni 1811, i. d. F. LGBl. 1993 Nr. 54; in eventu auf Aufhebung der Wortfolge «die Eltern mit dem Kind in dauernder häuslicher Gemeinschaft leben und» in § 167 ABGB wegen Verfas- sungswidrigkeit» teilweise Folge gegeben

2012/175 «Normenkontrollantrag des Verwaltungsgerichtshofes auf Aufhe- bung des Art. 30a Abs. 6 lit. i des Gesetzes über die Finanzmarkt- aufsicht (Finanzmarktaufsichtsgesetz; FMAG), LGBI. 2004 Nr. 175, i. d. F. LGBl. 2011 Nr. 44, und des Art. 16 Abs. 2 lit. a der Ver- ordnung über die Erhebung von Aufsichtsabgaben und Gebühren nach dem Finanzmarktaufsichtsgesetz (FMA-Abgaben- und Ge- bührenverordnung; FMA-AGV), LGBl. 2011 Nr. 54, wegen Verfas- sungs- und Gesetzeswidrigkeit» Folge gegeben

2012/176 Normenkontrollantrag des Verwaltungsgerichtshofes auf Aufhe- bung des Art. 48 Abs. 2 des Gesetzes vom 17. September 2008 über die Ausländer (Ausländergesetz [AuG], LGBl. 2008 Nr. 311), wegen Verfassungs- und EMRK-Widrigkeit keine Folge gegeben

2012/193 «Normenkontrollantrag des Landgerichtes auf Aufhebung des Art. 4 Abs. 1 Bst. c des Gesetzes vom 17. September 2008 über Waffen, Waffenzubehör und Munition (Waffengesetz; WaffG), LGBl. 2008 Nr. 275, wegen Verfassungswidrigkeit» keine Folge gegeben GERICHTE

2012/198 «Normenkontrollantrag des Verwaltungsgerichtshofes auf Aufhe- | 369 bung des Art. 88 Abs. 4 des Gesetzes vom 24. November 2010 über die Arbeitslosenversicherung und die Insolvenzentschädigung (Ar- beitslosenversicherungsgesetz; ALVG). LGBL. 2010 Nr. 452, we- gen EMRK-Widrigkeit» keine Folge gegeben

2012/209 Antrag von 127 Stimmbürgern vom 28. Dezember 2012 auf Aufhe- bung der Verordnung über den Wildtierschutz (WTSchV) vom 20. November 2012, LGBL. 2012 Nr. 131, wegen Verfassungs-, Staats- vertrags- und Gesetzwidrigkeit keine Folge gegeben

2013/009 «Normenkontrollantrag des Landgerichtes vom 11. Januar 2013 auf Aufhebung des Art. 12 Abs. 1 Bst. a bis k der Verordnung vom 16. Juni 2009 über Waffen, Waffenzubehör und Munition (Waffen- verordnung; WaffV), LGBl. 2009 Nr. 166, wegen Verfassungswid- rigkeit» Zurückweisung bzw. keine Folge 2013/016 Normenkontrollantrag des Obersten Gerichtshofes vom 10. Januar 2013, «auf Aufhebung des Art. 210 des Gesetzes vom 24. Novem- ber 1971 über das Exekutions- und Rechtssicherungsverfahren (Exekutionsordnung; EO), i. d. F. LGBl. 1998 Nr. 110 und LGBl. 2007 Nr. 152, sowie Art. 8 Abs. 3 des Sozialhilfegesetzes vom 15. November 1984 (SHG), LGBl. 1985 Nr. 17, wegen Verfassungswid- rigkeit» Zurückweisung

2013/042 Individualantrag gemäss Art. 15 Abs. 3 StGHG vom 18. März 2013 auf Aufhebung des Gesetzes vom 22. November 2012 über die Ab- änderung des Gesundheitsgesetzes, LGBl. 2013 Nr. 4, wegen Ver- fassungswidrigkeit Folge gegeben

2013/068 Normenkontrollantrag des Landgerichtes vom 24. April 2013, auf Aufhebung der Wortfolge „wenn von der Tilgungsfrist (Art. 10 und 11) bereits zwei Jahre verstrichen sind und“ in Art. 9 Abs. 3 des Ge- setzes vom 2. Juli 1974 über das Strafregister und die Tilgung ge- richtlicher Verurteilungen, LGBl. 1974 Nr. 46, wegen Verfassungs- widrigkeit keine Folge gegeben

2013/123 Normenkontrollantrag des Verwaltungsgerichtshofes vom 13. Au- gust 2013 auf Aufhebung der in Art. 54 Abs. 2 der Bauverordnung (BauV) vom 22. September 2009, LGBl. 2009 Nr. 240, enthaltenen Wortfolge « auf Kosten der Bauherrschaft » wegen Gesetzeswidrig- keit Folge gegeben

Kommentar zur Landesrechnung

Erfolgsrechnung

Investitionsrechnung

Bilanz

Mittelfluss- und Gesamtrechnung

Anhang

Stiftungsrechnungen

Jahresrechnungen der öffentlichen

Unternehmen

Konten der Erfolgsrechnung

Konten der Investitionsrechnung

IV. LANDESRECHNUNG 372 | Inhaltsverzeichnis Seite

KOMMENTAR ZUR LANDESRECHNUNG 374 ERFOLGSRECHNUNG 376 INVESTITIONSRECHNUNG 377 BILANZ 378 MITTELFLUSS- UND GESAMTRECHNUNG 380 ANHANG 381 1. Allgemeine Erläuterungen 381 1.1 Grundlagen der Rechnungslegung 381 1.2 Rechnungslegungsgrundsätze 381 1.3 Inhalt der Landesrechnung 381 1.4 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 381 2. Erläuterungen zu wesentlichen Positionen der Landesrechnung 384 2.1 Erfolgsrechnung 384 2.1.1 Steuern und Abgaben 384 2.1.2 Entgelte 386 2.1.3 Rückerstattungen 386 2.1.4 Sonstiger betrieblicher Ertrag 387 2.1.5 Personalaufwand 387 2.1.6 Sachaufwand 387 2.1.7 Finanzzuweisungen 388 2.1.8 Beitragsleistungen 388 2.1.9 Abschreibungen 390 2.1.10 Sonstiger betrieblicher Aufwand 390 2.1.11 Ergebnis aus extern verwalteten Vermögen 390 2.1.12 Sonstiger Finanzertrag / Sonstiger Finanzaufwand 391 2.1.13 Ausserordentlicher Aufwand 391 2.2 Investitionsrechnung 392 2.2.1 Bruttoinvestitionen 392 2.2.2 Investive Einnahmen 392 2.3 Bilanz 392 2.3.1 Flüssige Mittel 392 2.3.2 Forderungen 393 2.3.3 Deckungskapitalien der unselbständigen Anstalten und Stiftungen 393 2.3.4 Anlagespiegel der Sachanlagen und immateriellen Anlagen 395 2.3.5 Darlehen 395 2.3.6 Beteiligungsspiegel und Beteiligungsertrag 395 2.3.7 Spezialfinanzierungen 397 2.3.8 Rückstellungsspiegel 397 2.3.9 Eigenkapitalnachweis 398 3. Weitere Erläuterungen zur Landesrechnung 399 3.1 Gewährleistungsspiegel 399 3.2 Weitere Angaben zur Landesrechnung 400 | 373 3.3 Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen 400 3.4 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 400 3.5 Abrechnung Pauschalkredit Hochbauprojekte 400 3.6 Abgabenverwendung LSVA 401 3.7 Abgabenverwendung Umweltabgaben 401 3.8 Verpflichtungskredite 402 STIFTUNGSRECHNUNGEN 404 JAHRESRECHNUNGEN DER ÖFFENTLICHEN UNTERNEHMEN 405 Liechtensteinische Arbeitslosenversicherungskasse 405 Kulturstiftung Liechtenstein 406 Kunstmuseum Liechtenstein 407 Liechtensteinisches Landesmuseum 408 Liechtensteinische Musikschule 410 Kunstschule Liechtenstein 410 Liechtensteinische Landesbibliothek 411 Stiftung Erwachsenenbildung Liechtenstein 412 Agentur für Internationale Bildungsangelegenheiten (AIBA) 413 Universität Liechtenstein 414 Liechtenstein Marketing 415 Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe (LAK) 416 Liechtensteinischer Entwicklungsdienst 417 KONTEN DER ERFOLGSRECHNUNG (institutionell und nach Sachgruppen gegliedert) 418 KONTEN DER INVESTITIONSRECHNUNG (institutionell und nach Sachgruppen gegliedert) 442 374 | KOMMENTAR ZUR Stärke des Schweizer Frankens drücken, kombiniert LANDESRECHNUNG mit den Konsequenzen der im 2010 novellierten Steu- ergesetzgebung, erheblich auf die Einnahmenseite des Resultat der Landesrechnung Staates. Auf diese Entwicklung haben Landtag und Re- Nach wie vor wächst die Anzahl der Beschäftigten auf gierung mit der Umsetzung diverser Massnahmen rea- dem liechtensteinischen Arbeitsmarkt. Trotz einer sta- giert und in der Landesrechnung 2013 zeigen sich die gnierenden oder nur leicht negativen Entwicklung ein- entsprechenden Auswirkungen. Die Zielsetzung ist und zelner volkswirtschaftlicher Indikatoren weist der Staats- bleibt mittelfristig die Erreichung eines ausgeglichenen haushalt nach wie vor ein erhebliches strukturelles Staatshaushalts. Defizit auf. Der anhaltende Strukturwandel des Finanz- Zusammengefasst stellt sich das Resultat 2013 wie folgt dienstleistungssektors, Zinsen auf Tiefstniveau und die dar:

Beträge in CHF Mio.

Zusammenfassung der Landesrechnung Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit -220 -284 -13 Finanzergebnis 134 75 104 Ausserordentliches Ergebnis 0 0 -221

Ergebnis der Erfolgsrechnung -86 -209 -130

Abschreibungen/Wertberichtigungen Verwaltungsvermögen 43 40 45 Nettoinvestitionen -22 -34 -36

Total Mittelveränderung / Gesamtrechnung -65 -204 -120

Die wichtigsten Feststellungen im Überblick: Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit Die Steuern und Abgaben stellen 88% der gesamten be- • die Erfolgsrechnung schliesst mit einem Aufwandüber- trieblichen Erträge im Berichtsjahr dar. Mit CHF 572 Mio. schuss von CHF 86 Mio. ab fielen sie wesentlich tiefer aus als im Vorjahr. Es wurde • aus der betrieblichen Tätigkeit resultiert ein Verlust jedoch mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet, so von CHF -220 Mio. dass die Erträge den Voranschlagswert um CHF 19 Mio. • der Ertrag aus Steuern und Abgaben sinkt im Vorjah- oder 3.4 % übertrafen. Gegenüber dem Vorjahr fiel der resvergleich um CHF 234 Mio., wobei 2012 hohe Cou- betriebliche Ertrag um CHF 232 Mio. oder 26.2 % auf ponsteuererträge von rund CHF 198 Mio. zu verzeich- CHF 651 Mio. Die Hauptursache dieser deutlichen Ver- nen waren änderung liegt in hohen Einnahmen aus der Coupon- • das Finanzergebnis beläuft sich auf netto CHF 134 Mio. steuer im 2012, welche aufgrund einer Übergangsfrist und liegt CHF 30 Mio. über dem Vorjahreswert im revidierten Steuergesetz anfielen. • der betriebliche Aufwand sinkt um CHF 25 Mio. oder Der betriebliche Aufwand erreichte die Höhe von 2.8% im Vorjahresvergleich CHF 871 Mio., wovon rund 60 % auf Transferzah- • die Sachaufwendungen, die Beitragsleistungen und lungen an Gemeinden, Institutionen, Private, usw. ent- der Personalaufwand liegen deutlich unter den Voran- fielen. Das Aufwandvolumen reduzierte sich im Vorjah- schlagswerten und tragen damit wesentlich zu einem resvergleich um erfreuliche 2.8 %, was einer Abnahme verbesserten Gesamtresultat bei von CHF 25 Mio. entspricht. Der Rückgang ist auf die • die Nettoinvestitionen betragen CHF 22 Mio. und lie- von Landtag und Regierung getroffenen Massnahmen gen im langfristigen Vergleich erneut auf sehr tiefem zur Sanierung des Landeshaushalts zurückzuführen, Niveau was sich in erster Linie durch tieferen Sachaufwand • in der Gesamtrechnung resultiert eine Mittelabnahme (CHF -18 Mio.) und tieferen Personalaufwand (Landes- in Höhe von CHF 65 Mio. verwaltung CHF -3.3 Mio.) zeigt. Sämtliche Aufwand- kategorien lagen dabei unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Das Voranschlagsvolumen von CHF 908 Mio. wurde um rund CHF 37 Mio. oder 4.1 % unterschritten. Die nachfolgende Darstellung illustriert die Veränderung die Wertzunahme des über 51% liegenden Anteils der | 375 des Ergebnisses aus betrieblicher Tätigkeit von 2012 zu Beteiligung an der Liechtensteinischen Landesbank AG 2013. von CHF 15.8 Mio. überkompensiert werden.

Ausserordentliches Ergebnis Im Vorjahr wurde im ausserordentlichen Ergebnis eine Rückstellung im Umfang von CHF 221 Mio. aufgrund der Unterdeckung der Pensionsversicherung für das Staats- personal gebildet. Im Berichtsjahr fielen keine ausseror- dentlichen Aufwendungen oder Erträge an.

Ausblick Das betriebliche Ergebnis 2013 unterstreicht eindrück- lich die Notwendigkeit des von Landtag und Regierung Sonstiges

Sachaufwand eingeschlagenen Wegs zur Haushaltssanierung. Die Fi- Couponsteuer Ergebnis 2012 sonst. undSteuern Abgaben Ergebnis 2013 nanzplanung 2014 bis 2017 führt unter den getroffenen Annahmen am Ende des Planungszeitraums zu einer Finanzergebnis « schwarzen Null » im Landeshaushalt. Es ist und bleibt Mit CHF 134 Mio. konnte im Berichtsjahr ein erfreuliches essentiell, die Haushaltsentwicklung gut zu beobachten Finanzergebnis erzielt werden. Der Nettoertrag auf und die jährliche Finanzplanung den neuesten Erkennt- dem extern verwalteten Vermögen erreichte den Wert nissen und Begebenheiten anzupassen. Der Voranschlag von CHF 94.7 Mio. und übertraf den Voranschlagswert 2014 weist einen betrieblichen Verlust von CHF 186 Mio. damit um CHF 60 Mio. Wertkorrekturen in Höhe von auf, welcher deutlich unter dem Ergebnis 2013 liegt und CHF 7 Mio. des im Finanzvermögen bilanzierten Anteils damit die Umsetzung der von Landtag und Regierung der Landesbeteiligung an der Liechtensteinische Post verfolgten Zielsetzung untermauert. AG und der Telecom Liechtenstein AG konnten durch ERFOLGSRECHNUNG

Rechnung Voranschlag Rechnung Anhang Beträge in CHF 2013 2013 2012 Ziffer

376 | Betrieblicher Ertrag 651'245'386 624'077'000 882'833'232 Steuern und Abgaben 572'412'867 553'563'000 806'213'994 2.1.1 Mehrwertsteuer 191'768'525 207'000'000 206'783'017 Ertragssteuer 118'078'993 102'000'000 137'084'715 Besondere Gesellschaftssteuer 46'231'063 51'600'000 63'187'310 Vermögens- und Erwerbssteuer 58'100'595 52'400'000 61'208'969 Stempelabgaben 40'780'744 38'000'000 39'807'339 Zollerträge und Mineralölsteuer 36'087'639 35'230'000 36'240'032 Couponsteuern 36'590'552 1'000 170'144'804 Quellensteuer 26'390'512 21'100'000 23'715'924 Sonstige Erträge aus Steuern und Abgaben 18'384'244 46'232'000 68'041'884 Entgelte 41'408'907 38'670'000 41'324'395 2.1.2 Rückerstattungen 26'774'977 26'587'000 26'832'468 2.1.3 Sonstiger betrieblicher Ertrag 10'400'767 5'022'000 8'224'628 2.1.4 Entnahmen Spezialfinanzierungen 247'869 235'000 237'747

Betrieblicher Aufwand -870'941'984 -907'840'000 -895'888'525 Personalaufwand -223'878'626 -230'419'000 -224'297'782 2.1.5 Personalaufwand Verwaltung, Gerichte, Kommissionen -130'716'004 -138'927'000 -134'055'780 Personalaufwand Lehrkräfte -75'174'303 -77'758'000 -76'247'773 Sonstiger Personalaufwand -17'988'319 -13'734'000 -13'994'228 Sachaufwand -81'783'633 -97'312'000 -99'800'512 2.1.6 Finanzzuweisungen -125'677'643 -128'200'000 -125'971'818 2.1.7 Gesetzliche Steueranteile der Gemeinden -35'106'932 -24'700'000 -42'495'796 Finanzausgleich -90'570'711 -103'500'000 -83'476'022 Beitragsleistungen grösste Positionen -395'758'770 -411'099'000 -397'884'156 2.1.8 Allg. Verwaltung EWR, Politische Parteien, UNO -11'093'753 -12'131'000 -8'293'653 Öffentl. Sicherheit FMA, Verfahrenshilfe -11'254'216 -11'585'000 -10'310'307 Bildung Uni FL, Berufsbildung -61'045'931 -64'133'000 -62'276'094 Kultur, Freizeit Museen, Sportförderung, Kulturstiftung -21'120'856 -21'071'000 -21'400'996 Gesundheit Ausländische Spitäler, Landesspital -28'648'991 -28'038'000 -25'976'803 Soziale Wohlfahrt AHV/IV, Krankenkassen, Ergänzungsleist. -214'480'213 -222'024'000 -219'452'748 Verkehr Verkehrsbetrieb LIECHTENSTEINmobil -15'768'808 -15'788'000 -16'002'411

Umwelt, Raumordn. Rückvert. CO2-Abgabe -3'950'763 -4'142'000 -5'382'147 Volkswirtschaft Energieeffizienz, Verbess. landw. Einkommen -28'395'240 -32'187'000 -28'788'997 Abschreibungen -42'930'797 -40'015'000 -46'021'612 2.1.9 Sonstiger betrieblicher Aufwand -549'910 -500'000 -1'521'397 2.1.10 Einlagen in Spezialfinanzierungen -362'605 -295'000 -391'248

ERGEBNIS AUS BETRIEBLICHER TÄTIGKEIT -219'696'597 -283'763'000 -13'055'293

Finanzergebnis 134'100'095 74'829'000 104'314'864 Finanzertrag 141'390'359 75'172'000 130'046'456 Nettoertrag aus extern verwalteten Vermögen 94'688'032 34'960'000 121'060'921 2.1.11 Ertrag aus Beteiligungen 27'796'967 36'915'000 6'672'425 2.3.6 Wertzunahme von Beteiligungen des Finanzvermögens 15'836'400 0 898'000 2.3.6 Sonstiger Finanzertrag 3'068'960 3'297'000 1'415'110 2.1.12 Finanzaufwand -7'290'264 -343'000 -25'731'591 Nettoaufwand aus extern verwalteten Vermögen 0 0 0 2.1.11 Wertabnahme von Beteiligungen des Finanzvermögens -6'914'000 0 -24'800'400 2.3.6 Sonstiger Finanzaufwand -376'264 -343'000 -931'191 2.1.12

Ausserordentliches Ergebnis 0 0 -221'000'000 Ausserordentlicher Ertrag 0 0 0 Ausserordentlicher Aufwand 0 0 -221'000'000 2.1.13

AUFWANDÜBERSCHUSS -85'596'502 -208'934'000 -129'740'429 INVESTITIONSRECHNUNG

Rechnung Voranschlag Rechnung Anhang Beträge in CHF 2013 2013 2012 Ziffer

Investive Ausgaben Sachanlagen / Immaterielle Anlagen 17'294'295 24'190'000 23'637'142 2.2.1 | 377 Grundstücke 362'092 450'000 590'007 Tiefbauten 11'869'232 13'510'000 11'601'017 Hochbauten 120'179 3'600'000 5'050'875 Mobilien / Immaterielle Anlagegüter 4'942'792 6'630'000 6'395'244

Investive Ausgaben Finanzanlagen 12'902'948 18'050'000 19'753'007 2.2.1 Darlehen 12'902'948 18'050'000 16'723'436 Darlehen Wohnbauförderung 10'331'900 15'000'000 14'158'000 Studiendarlehen 2'421'048 2'750'000 2'265'436 Darlehen Landwirte 150'000 300'000 300'000 Beteiligungen 0 0 3'029'571

EIGENINVESTITIONEN 30'197'243 42'240'000 43'390'149

Investitionsbeiträge 9'095'913 9'703'000 11'781'164 2.2.1 Gemeinden 3'037'071 2'700'000 2'289'841 Öffentliche Unternehmen 0 0 0 Gemischtwirtschaftliche Unternehmen 3'295'962 3'878'000 7'244'897 Private 2'250'628 2'421'000 2'055'066 Ausland 512'252 704'000 191'360

BRUTTOINVESTITIONEN 39'293'157 51'943'000 55'171'313 2.2.1

Investive Einnahmen -17'756'732 -17'698'000 -19'242'730 2.2.2 Abgang oder Umwidmung Grundstücke -3 0 -3 Abgang oder Umwidmung Hochbauten 0 0 0 Abgang Mobilien 0 0 -3'666 Rückzahlung Darlehen -17'756'728 -17'698'000 -19'239'061 Darlehen Wohnbauförderung -14'623'794 -15'000'000 -16'074'386 Studiendarlehen -2'769'364 -2'448'000 -2'635'254 Darlehen Landwirte -254'100 -250'000 -235'700 Darlehen Landesspital -109'470 0 -293'722 Abgang oder Umwidmung Beteiligungen -1 0 0 Rückerstattung Investitionsbeiträge 0 0 0

NETTOINVESTITIONEN 21'536'424 34'245'000 35'928'583

Wovon Eigeninvestitionen netto 12'440'511 24'542'000 24'147'419 Grundstücke 362'089 450'000 590'004 Tiefbauten 11'869'232 13'510'000 11'601'017 Hochbauten 120'179 3'600'000 5'050'875 Mobilien / Immaterielle Anlagegüter 4'942'792 6'630'000 6'391'578 Darlehen -4'853'780 352'000 -2'515'625 Darlehen Wohnbauförderung -4'291'894 0 -1'916'386 Studiendarlehen -348'316 302'000 -369'818 Darlehen Landwirte -104'100 50'000 64'300 Darlehen Landesspital -109'470 0 -293'722 Beteiligungen -1 0 3'029'571

Wovon Investitionsbeiträge netto 9'095'913 9'703'000 11'781'164

NETTOINVESTITIONEN 21'536'424 34'245'000 35'928'583 BILANZ

Anhang Beträge in CHF 31.12.2013 31.12.2012 Ziffer

378 | AKTIVEN 3'058'547'682 2'925'892'939

Finanzvermögen 2'138'873'642 1'992'570'941 Flüssige Mittel 378'303'884 204'792'844 2.3.1 Kassa, Post, Banken 378'100'238 204'591'018 Kurzfristige Finanzanlagen 203'646 201'826

Forderungen 59'663'944 108'519'803 2.3.2 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14'449'149 15'887'563 Steuerforderungen 19'585'744 55'928'414 Übrige Forderungen 18'506'359 15'990'302 Kontokorrent Eidgenössische Finanzverwaltung 9'541'729 24'608'931 Kontokorrente Gemeindesteuerkassen 11'065'222 12'492'598 Unterhaltsvorschüsse 13'322'741 12'654'996 Delkredere -26'807'000 -29'043'000

Aktive Rechnungsabgrenzung 1'140'044 691'693

Anlagen des Finanzvermögens 1'699'765'770 1'678'566'600 Beteiligungen 94'391'000 85'468'600 2.3.6 Extern verwaltete Vermögen 1'512'483'400 1'497'795'368 2.1.11 Grundstücke 90'346'459 90'269'265 2.3.4 Gebäude 2'544'911 5'033'367 2.3.4

Deckungskapitalien der unselbständigen Anstalten und Stiftungen 36'281'637 28'926'654 2.3.3

Verwaltungsvermögen 883'392'403 904'395'344 Sachanlagen und immaterielle Anlagen 539'661'580 552'878'738 2.3.4 Grundstücke 97'164'798 96'807'458 Hochbauten 284'095'652 296'454'826 Tiefbauten 130'069'243 127'693'110 Mobilien 14'820'110 16'815'832 Immaterielle Anlagegüter 13'511'777 15'107'512

Darlehen 200'816'806 205'576'586 2.3.5 Wohnbaudarlehen 178'347'260 182'639'154 Studiendarlehen 18'721'638 18'975'954 Darlehen an Junglandwirte 1'151'100 1'255'200 Darlehen Landesspital Vaduz 2'596'808 2'706'279

Beteiligungen 142'914'017 145'940'019 2.3.6 Liechtensteinische Landesbank AG 78'540'000 78'540'000 Liechtensteinische Kraftwerke 7'000'000 7'000'000 Liechtensteinische Gasversorgung 34'900'000 34'900'000 Telecom Liechtenstein AG 20'627'000 22'950'000 Liechtensteinische Post AG 1'847'000 2'550'000 Sonstige Beteiligungen 17 19 BILANZ

Anhang Beträge in CHF 31.12.2013 31.12.2012 Ziffer

| 379 PASSIVEN 3'058'547'682 2'925'892'939

Fremdkapital 737'191'191 526'294'929 Kurzfristige Verbindlichkeiten 457'918'944 253'687'537 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 69'832'893 79'257'871 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 252'379'983 50'351'580 2.3.1 Kontokorrente Gemeindekassen 44'136'360 42'916'362 Lohnsteuer-Vorauszahlungen 91'569'708 81'161'725

Passive Rechnungsabgrenzung 1'657'810 1'216'691

Spezialfinanzierungen 1'568'437 1'453'701 2.3.7

Rückstellungen 276'046'000 269'937'000 2.3.8 Ferien- und Gleitzeitguthaben Mitarbeiter 6'122'000 6'259'000 Pensionen kurzfristig 10'080'000 8'627'000 Pensionen langfristig (> 1 Jahr) 38'844'000 34'051'000 Unterdeckung PVS 221'000'000 221'000'000 Übrige Rückstellungen 0 0

Übrige langfrisitige Verbindlichkeiten 0 0

Verpflichtungen gegenüber unselbständigen Anstalten und Stiftungen 36'281'637 28'926'654 2.3.3

Eigenkapital 2'285'074'853 2'370'671'355 2.3.9 Eigenkapital per 1. Januar 2'370'671'355 2'500'411'784 Eigenmittel 827'529'340 957'269'768 Reserven für Zukunftsausgaben (Zukunftsfonds) 965'866'000 965'866'000 Neubewertungsreserve 577'276'016 577'276'016

Ergebnis der Erfolgsrechnung -85'596'502 -129'740'429 MITTELFLUSS- UND GESAMTRECHNUNG

Rechnung Voranschlag Rechnung Beträge in CHF 2013 2013 2012

380 | MITTELFLUSSRECHNUNG

Mittelveränderung aus betrieblicher Tätigkeit -177'157'232 -244'263'000 32'415'412 Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit -219'696'597 -283'763'000 -13'055'293 Abschreibungen/Wertberichtigungen Verwaltungsvermögen 42'539'365 39'500'000 45'470'705

Mittelveränderung aus Investitionstätigkeit -21'536'424 -34'245'000 -35'928'583 Eigeninvestitionen brutto -30'197'243 -42'240'000 -43'390'149 Investitionsbeiträge brutto -9'095'913 -9'703'000 -11'781'164 Investive Einnahmen 17'756'732 17'698'000 19'242'730

MITTELVERÄNDERUNG BETRIEBLICH -198'693'656 -278'508'000 -3'513'171

Mittelveränderung aus Finanzergebnis 134'100'095 74'829'000 104'314'864 Finanzertrag 141'390'359 75'172'000 130'046'456 Finanzaufwand -7'290'264 -343'000 -25'731'591

Mittelveränderung aus Finanzierungstätigkeit 0 0 0 Veränderung langfristige Finanzverbindlichkeiten 0 0 0

Mittelveränderung aus ausserordentlichem Ergebnis 0 0 -221'000'000 Ausserordentlicher Ertrag 0 0 0 Ausserordentlicher Aufwand 0 0 -221'000'000

TOTAL MITTELVERÄNDERUNG -64'593'561 -203'679'000 -120'198'307

zuzüglich Mittelveränderung aus Investitionstätigkeit 21'536'424 34'245'000 35'928'583

Mittelveränderung der Erfolgsrechnung (Selbstfinanzierung) -43'057'137 -169'434'000 -84'269'724

Nachweis Veränderung des Fonds Deckungsüberschuss -64'593'561 -120'198'307 Fonds per 01.01. 1'466'276'012 1'586'474'318 Finanzvermögen 1'992'570'941 1'909'868'005 Fremde Mittel -526'294'929 -323'393'687 Fonds per 31.12. 1'401'682'451 1'466'276'012 Finanzvermögen 2'138'873'642 1'992'570'941 Fremde Mittel -737'191'191 -526'294'929

GESAMTRECHNUNG

Gesamtausgaben aus betrieblicher Tätigkeit -867'695'775 -920'283'000 -905'589'133 Ausgaben aus betrieblicher Tätigkeit -828'402'618 -868'340'000 -850'417'821 Bruttoinvestitionen -39'293'157 -51'943'000 -55'171'313

Gesamteinnahmen aus betrieblicher Tätigkeit 669'002'119 641'775'000 902'075'962 Einnahmen aus betrieblicher Tätigkeit 651'245'386 624'077'000 882'833'232 Investive Einnahmen 17'756'732 17'698'000 19'242'730

MITTELVERÄNDERUNG BETRIEBLICH -198'693'656 -278'508'000 -3'513'171

Mittelveränderung aus Finanzergebnis 134'100'095 74'829'000 104'314'864 Mittelveränderung aus Finanzierungstätigkeit 0 0 0 Mittelveränderung aus ausserordentlichem Ergebnis 0 0 -221'000'000

TOTAL MITTELVERÄNDERUNG -64'593'561 -203'679'000 -120'198'307 ANHANG lagungsrückständen kann es somit vor allem bei der Ertrags- | 381 steuer zu Verschiebungen von Steuererträgen ins Folgejahr kommen. Die Verbuchung von Zu- und Abgängen von Liegen- 1. Allgemeine Erläuterungen schaften wird in der Rechnungsperiode vorgenommen, in der der Grundbucheintrag erfolgt. Abgrenzungen von Ertrag oder 1.1 Grundlagen der Rechnungslegung Aufwand werden ab einem Betrag von 10'000 Franken vorge- nommen, sofern der abzugrenzende Betrag belegt ist oder sich Die vorliegende Landesrechnung beruht auf dem Gesetz über sicher und mit vertretbarem Aufwand schätzen lässt. Subven- den Finanzhaushalt des Staates (FHG) vom 20. Oktober 2010 tionen und Förderbeiträge, die im Rechnungsjahr zugesichert, (LGBl. 2010 Nr. 373) und der Finanzhaushaltsverordnung aber noch nicht definitiv abgerechnet wurden, werden nicht zu (FHV) vom 20. Dezember 2011 (LGBl. 2011 Nr. 589). Die Um- Lasten des Rechnungsjahres abgegrenzt. Ausnahmen sind in stellung auf die sich daraus ergebende neue Rechnungslegung sachlich begründeten Einzelfällen möglich. erfolgte mit der Landesrechnung 2011 und 2012. Bruttodarstellung 1.2 Rechnungslegungsgrundsätze Aufwände und Erträge sowie Investitionsausgaben und Inve- stitionseinnahmen werden getrennt voneinander ohne gegen- Gemäss Art. 21 Abs. 1 Bst. b FHG werden an dieser Stelle die seitige Verrechnung ausgewiesen. Ausnahmen sind in sachlich Rechnungslegungsgrundsätze einschliesslich der wesentlichen begründeten Einzelfällen möglich. Grundsätze zur Bilanzierung und Bewertung zusammenge- fasst. 1.3 Inhalt der Landesrechnung

True and fair view Erfolgsrechnung Die Landesrechnung vermittelt ein im Sinne des Finanzhaus- Die Erfolgsrechnung enthält den Aufwand und den Ertrag ei- haltsgesetzes den tatsächlichen Gegebenheiten entspre- ner Rechnungsperiode und ist nach Aufwand- und Ertragsarten chendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des gegliedert. Sie weist als Saldo den Ertrags- oder Aufwandüber- Landes. Sie folgt den Grundsätzen der Verständlichkeit, We- schuss aus, der in die Teilergebnisse Ergebnis aus betrieblicher sentlichkeit, Zuverlässigkeit, Vergleichbarkeit, Periodenge- Tätigkeit, Finanzergebnis und ausserordentliches Ergebnis un- rechtigkeit und Stetigkeit. terteilt wird. Zum Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit zählen alle Auf- Verständlichkeit, Wesentlichkeit, Zuverlässigkeit wände und Erträge einer Rechnungsperiode, die nicht dem Fi- Die für eine rasche und umfassende Beurteilung der Vermö- nanzergebnis oder dem ausserordentlichen Ergebnis zugeord- gens-, Finanz- und Ertragslage notwendigen Informationen net werden. werden klar, nachvollziehbar und richtig offengelegt. Zum Finanzergebnis gehören Aufwand und Ertrag aus der Bewirtschaftung und Bewertung der Flüssigen Mittel und der Vergleichbarkeit extern verwalteten Vermögen, Ertrag aus Darlehen und Beteili- Die Vergleichswerte des Voranschlages müssen mindestens für gungen, Bewertungsveränderungen von Beteiligungen des Fi- die Erfolgsrechnung, die Investitionsrechnung und die Mittel- nanzvermögens, Wertberichtigungen (Sonderabschreibungen) flussrechnung vorliegen. Vergleichswerte des Vorjahres müs- und Wertaufholungen auf Liegenschaften des Finanzvermö- sen für die Erfolgsrechnung, die Investitionsrechnung, die Bi- gens, Aufwand und Ertrag aus dem Verkauf von Beteiligungen lanz, die Mittelflussrechnung und den Anhang vorliegen. und Liegenschaften des Finanzvermögens, Ertrag aus dem Ver- kauf von Beteiligungen und Liegenschaften des Verwaltungs- Stetigkeit vermögens (diese werden vor einem Verkauf ins Finanzvermö- Änderungen der Buchführungs- und Rechnungslegungsgrund- gen umgewidmet und vorgängig auf einen allfälligen tieferen sätze erfolgen nur in begründeten Ausnahmefällen und wer- Verkaufswert abgeschrieben) und Zinsaufwand sowie sonsti- den, sofern sie wesentlich sind, im Anhang offengelegt. ger Zinsertrag. Zum ausserordentlichen Ergebnis der Erfolgsrechnung zählt Periodengerechtigkeit seltener und ungewöhnlicher Aufwand und Ertrag ab einem Be- Aufwand und Ertrag sowie investive Ausgaben und Einnahmen trag von 10 Millionen Franken pro Fall. werden in der Rechnungsperiode verbucht, die sie betreffen bzw. in der die Leistung oder Lieferung erfolgt. Ausgenom- Investitionsrechnung men sind Steuererträge. Mehrwertsteuererträge und frem- Die Investitionsrechnung enthält die investiven Ausgaben und derhobene Steuererträge werden gemäss einer für die Rech- Einnahmen einer Rechnungsperiode. Investive Ausgaben und nungsperiode vorliegenden behördlichen Abrechnung oder, Einnahmen sind jene Vorgänge, durch die Verwaltungsver- falls keine solche vorliegt, gemäss den in der Rechnungsperi- mögen geschaffen bzw. reduziert wird. Investive Ausgaben ode erfolgten Zahlungseingängen verbucht. Die übrigen Steu- für Sachanlagen und immaterielle Anlagen sind Ausgaben, ererträge werden in der Rechnungsperiode verbucht, in der die die dem Investitionsbegriff gemäss Definition in den Bilanzie- Rechnungsstellung erfolgt (Soll-Prinzip). Aufgrund von Veran- rungs- und Bewertungsgrundsätzen entsprechen. 382 | Bilanz Liechtensteinische Gasversorgung Die Bilanz weist die Vermögenswerte (Aktiven) sowie die Ver- Finanzmarktaufsicht Liechtenstein bindlichkeiten und das Eigenkapital (Passiven) aus. Innerhalb Liechtensteinischer Rundfunk der Aktiven wird zwischen Finanzvermögen, Deckungskapi- Liechtensteinisches Landesspital talien der unselbständigen Anstalten und Stiftungen sowie Verkehrsbetrieb LIECHTENSTEINmobil Verwaltungsvermögen unterschieden. Die Verbindlichkeiten AHV-IV-FAK-Anstalten gliedern sich in Fremde Mittel einschliesslich Spezialfinanzie- rungen und Verpflichtungen gegenüber unselbständigen An- 1.4 Bilanzierungs- und Bewertungs stalten und Stiftungen. Weitere Definitionen zur Bilanz sind un- grundsätze ter den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen ersichtlich. Fremdwährungsbewertung Mittelflussrechnung Flüssige Mittel, Finanzverbindlichkeiten sowie Eventualver- Die Mittelflussrechnung weist die Mittelveränderung aus be- bindlichkeiten in Fremdwährung werden zum Schlusskurs am trieblicher Tätigkeit, aus Investitionstätigkeit, aus dem Finanz- Bilanzstichtag umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen werden ergebnis sowie aus der Finanzierungstätigkeit aus. Als « Mittel » über die Erfolgsrechnung gebucht. bzw. Fonds wurde die Differenz zwischen Finanzvermögen und Fremden Mitteln (ohne langfristige Finanzverbindlichkeiten Finanz- und Verwaltungsvermögen wie Darlehen und Anleihen) definiert. Das Finanzvermögen besteht aus jenen Aktiven, die ohne Beein- trächtigung einer bestimmten öffentlich-rechtlichen Verpflich- Konten der Erfolgs- und Investitionsrechnung tung verwertet werden können. Das Verwaltungsvermögen be- Die Landesrechnung enthält auch analog dem Voranschlag die steht aus jenen Aktiven, die der Erfüllung öffentlich-rechtlicher institutionell und nach Sachgruppen gegliederten Hauptkonten, Aufgaben dienen oder dauernd an einen öffentlich-rechtlichen die der Erfolgsrechnung und der Investitionsrechnung zugrunde Zweck gebunden sind. liegen, sowie eine institutionell gegliederte Zusammenfassung. Flüssige Mittel Anhang Diese umfassen Barbestände und Bankguthaben sowie kurzfri- Der Anhang enthält einen Eigenkapitalnachweis sowie einen stige Finanzanlagen wie Call- und Festgelder mit einer Laufzeit Anlage-, Beteiligungs-, Rückstellungs- und Gewährleistungs- von weniger als 12 Monaten. Nicht eingeschlossen sind kurzfri- spiegel, welche jeweils im entsprechenden Abschnitt erläutert stige Finanzanlagen der extern verwalteten Vermögen, welche sind. Weiters nennt der Anhang das auf die Rechnungslegung in den Anlagen des Finanzvermögens enthalten sind. Fremd- anzuwendende Regelwerk und fasst die Rechnungslegungs- währungen werden zu Devisenmittelkursen per Bilanzstichtag grundsätze einschliesslich der wesentlichen Grundsätze zur (Abschlusskurse) bewertet. Bilanzierung und Bewertung zusammen. Er enthält auch die Verpflichtungskredite, allfällige Änderungen von Bilanzie- Forderungen rungs- und Bewertungsgrundsätzen und deren Auswirkungen, Alle hier ausgewiesenen Positionen sind kurzfristig (< 12 Mo- Erläuterungen zu wesentlichen Positionen der Erfolgsrech- nate). Dem Risiko des Forderungsverlustes wird durch eine nung und der Bilanz sowie bei Bedarf zusätzliche Angaben, die Wertberichtigung (Delkredere) Rechnung getragen. Konkret für die Beurteilung der Vermögens- und Ertragslage, der Ver- gefährdete Forderungen werden zu 100% wertberichtigt. Ge- pflichtungen und der finanziellen Risiken von Bedeutung sind. sicherte Forderungen sowie Forderungen gegenüber Gemein- den, öffentlich-rechtlichen Körperschaften, Staatsangestellten, Weitere Jahresrechnungen kommunalen Zweckverbänden und inländischen Banken wer- Die Landesrechnung enthält ebenfalls die Jahresrechnungen den nicht wertberichtigt. Alle übrigen Forderungen werden der öffentlichen Unternehmen gemäss Art. 2 des Gesetzes pauschal mit 2% wertberichtigt. über die Steuerung und Überwachung öffentlicher Unterneh- men, von Dritten gewidmeten Stiftungen oder von gesetzlich Aktive Rechnungsabgrenzung errichteten Fonds, sofern diese nicht aufgrund gesetzlicher Die aktive Rechnungsabgrenzung enthält geleistete Voraus- Bestimmungen vom Landtag genehmigt oder zur Kenntnis ge- zahlungen, also Zahlungsausgänge im Rechnungsjahr, die nommen werden. Die Jahresrechnungen der folgenden öffent- wirtschaftlich das Folgejahr betreffen. Übrige Abgrenzungen lichen Unternehmen sind in der vorliegenden Landesrechnung wie beispielsweise Einnahmen im Folgejahr, die jedoch wirt- nicht enthalten, da diese direkt vom Landtag genehmigt oder schaftlich das Rechnungsjahr betreffen, werden als übrige For- zur Kenntnis genommen werden: derungen ausgewiesen.

Liechtensteinische Landesbank AG Beteiligungen des Finanzvermögens Liechtensteinische Kraftwerke Beteiligungen des Finanzvermögens werden zu Kurswerten per Liechtensteinische Post AG Bilanzstichtag bewertet. Beteiligungen des Finanzvermögens Telecom Liechtenstein AG ohne Kurswert werden zum entsprechenden Beteiligungsanteil am Eigenkapital des Unternehmens per Bilanzstichtag gemäss - Nebenstrassen, Fuss- und Radwege 50 Jahre | 383 dessen Jahresrechnung bewertet (Equitymethode). Ist dieser - Naturstrassen und Kunstbauten 60 Jahre Equitywert mit wesentlichen Unsicherheiten behaftet, kann je- - Tunnels 70 Jahre doch zur Vermeidung einer Überbewertung eine andere Be- - Schutzbauten 50 Jahre wertungsart gewählt werden. • Hochbauten: - Gebäude 40 Jahre Finanzanlagen des Finanzvermögens - Klein- / Leichtbauten, Provisorien und (extern verwaltete Vermögen) Ausbauten in Fremdliegenschaften 10 Jahre Die extern verwalteten Vermögen werden zu Kurswerten per • Mobilien: Bilanzstichtag bewertet. Es gilt der Grundsatz der Einzelbewer- - Mobiliar, Kommunikations-Netzwerke tung. Marchzinsen werden periodengerecht abgegrenzt. Die und -Anlagen 10 Jahre extern verwalteten Vermögen enthalten auch die Bestände an - Nutzfahrzeuge, fest installierte Anlagen und flüssigen Mitteln und kurzfristigen Finanzanlagen der einzel- Ausstattungen, Kopier- und Multifunktionsgeräte 7 Jahre nen Portfolios. Gemäss den Richtlinien für die Vermögensver- - Personenfahrzeuge, Geräte, waltung des Fürstentums Liechtenstein vom 9. November 2010 Maschinen und Werkzeuge 5 Jahre dürfen derivative Finanzinstrumente nur zur Absicherung der - IT-Hardware (inkl. Server, Speicher extern verwalteten Vermögen eingesetzt werden und keinerlei und Aktivkomponenten) 3 Jahre Hebelwirkung enthalten. • Software 5 Jahre • Hochbauten im Ausland und Stockwerkeigentum, die zusam- Sachanlagen und immaterielle Anlagen men mit dem jeweiligen Grundstück aktiviert wurden, werden des Finanz- und Verwaltungsvermögens über 40 Jahre vom halben Anschaffungswert abgeschrieben. Aktiviert werden Ausgaben für Wirtschaftsgüter, die während • Die Nutzungsdauern bzw. Abschreibungssätze von sonstigen mehr als einer Rechnungsperiode einen wirtschaftlichen Nut- immateriellen Anlagegütern (Rechte, Patente, Lizenzen) wer- zen hervorbringen, deren Werte pro Einzelobjekt zuverlässig er- den individuell durch die Landeskasse festgelegt. mittelt werden können und die folgenden Aktivierungsgrenzen • Bei Bedarf kann die Landeskasse für einzelne Anlagegüter erreichen: eine kürzere Nutzungsdauer festlegen, insbesondere bei Sa- nierungen von Hoch- und Tiefbauten sowie bei gebraucht er- • Grundstücke keine Aktivierungsgrenze worbenen Anlagegütern. • Strassen und Kunstbauten (Tiefbauten) CHF 100'000 • Schutzbauten (Tiefbauten) keine Aktivierungsgrenze Sonderabschreibungen • Hochbauten CHF 100'000 Bestehen Anzeichen einer ausserordentlichen, wesentlichen • Mobilien CHF 10'000 und dauerhaften Verminderung der Nutzbarkeit, der Nut- • Immaterielle Anlagen inkl. Software CHF 50'000 zungsdauer oder des Buchwertes, erfolgt eine entsprechende Sonderabschreibung oder eine Verkürzung der Nutzungs- Leasing dauer. Liegen die Voraussetzungen für eine Sonderabschrei- Sachanlagen, die über ein Finanzierungs-Leasing beschafft bung nicht mehr vor, so wird diese durch eine Zuschreibung werden, stellen grundsätzlich Investitionen dar. Um ein Fi- in höchstens gleichem Umfang wieder rückgängig gemacht. nanzierungs-Leasing handelt es sich, wenn der Leasingvertrag Kann die Wertminderung nicht ausreichend sicher beurteilt über eine feste und unkündbare Laufzeit abgeschlossen wird, werden, wird insbesondere bei Liegenschaften ein externer die mindestens 75% der Nutzungsdauer des Leasinggutes ent- Fachexperte mit einer Schätzung beauftragt, sofern die vermu- spricht, oder wenn das Leasinggut nach Ablauf des Vertrages tete Wertkorrektur mindestens CHF 1 Mio. beträgt. Sonderab- für weniger als 10% des Anschaffungswertes gekauft werden schreibungen auf Liegenschaften des Finanzvermögens wer- kann. Solche Sachanlagen werden bei Leasingbeginn zum An- den grundsätzlich unter sonstigem Finanzaufwand und nicht schaffungswert (ohne Leasingzins) aktiviert und die Leasing- unter Abschreibungen ausgewiesen. verbindlichkeit wird passiviert. Liegt der Anschaffungswert der Sachanlage unter 50'000 Franken, erfolgt keine Aktivierung Deckungskapitalien der unselbständigen Anstalten und das Leasing wird als Aufwand verbucht. und Stiftungen Unselbständige Anstalten und Stiftungen sind öffentliche Un- Abschreibungen ternehmen ohne eigene Rechtspersönlichkeit. Deren Aktiven Sachanlagen und immaterielle Anlagen werden über die fol- und Passiven sind deshalb in der Landesbilanz als Deckungska- genden angenommenen betriebswirtschaftlichen Nutzungs- pitalien der bzw. Verpflichtungen gegenüber unselbständigen dauern linear zu Lasten der Erfolgsrechnung abgeschrieben: Anstalten und Stiftungen auszuweisen.

• Grundstücke, Anlagen im Bau und Kulturgüter keine Warenvorräte • Tiefbauten: Zum Verbrauch oder Verkauf bestimmte Warenvorräte werden - Hauptverkehrsachsen 30 Jahre nicht aktiviert. Sie werden zu Lasten der Erfolgsrechnung be- - Hauptstrassen 40 Jahre schafft. 384 | Darlehen stellung die Kriterien eines ausserordentlichen Aufwandes Darlehen werden im Verwaltungsvermögen bilanziert, wenn sie oder Ertrages, erfolgt eine Zuordnung zum ausserordentlichen zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben gewährt wurden. Fällige Ergebnis. Darlehen werden zu 100% wertberichtigt, wenn sie konkret gefährdet sind. Nicht fällige, ungesicherte Darlehen werden Langfristige Verbindlichkeiten zu 100% wertberichtigt, wenn eine andere Forderung gegen Verbindlichkeiten sind langfristig, wenn der Zeitraum bis zur denselben Schuldner wertberichtigt oder abgeschrieben wird. Fälligkeit mehr als 1 Jahr beträgt. Langfristige Verbindlich- keiten werden im Fremdkapital separat ausgewiesen. Beteiligungen des Verwaltungsvermögens Beteiligungen des Verwaltungsvermögens werden zum An- Zweckgebundene Mittel im Eigenkapital schaffungswert bewertet. Ist für eine Beteiligung ein Kurs- oder Bei gesetzlich errichteten Fonds bestimmt das Gesetz die Art Equitywert per Bilanzstichtag vorhanden und liegt dieser un- und den Zeitpunkt der Verwendung dieser Reserven. Gesetz- ter dem Anschaffungswert, so wird der Anschaffungswert auf lich errichtete Fonds werden im Eigenkapital separat ausge- diesen tieferen Verkehrswert wertberichtigt. Liegt der Grund wiesen. Deren Veränderung erfolgt im Rahmen der Verwen- für eine Wertberichtigung nicht mehr vor, so wird diese durch dung des Jahresergebnisses. eine Wertaufholung in höchstens gleichem Umfang rückgän- gig gemacht. Kleinere oder ausländische Beteiligungen können Neubewertungsreserve im Eigenkapital auf den Erinnerungswert abgeschrieben werden, insbesondere Aus der Anwendung des neuen Finanzhaushaltsgesetzes re- wenn langfristig kein Ertrag oder Kapitalrückfluss absehbar ist. sultierten Neubewertungen von Aktiven und Passiven. Die Ge- winne oder Verluste, die sich aus dieser Neubewertung erga- Investitionsbeiträge ben, wurden erfolgsneutral über das Eigenkapital verbucht und Investitionsbeiträge werden im Jahr der Verbuchung vollstän- dort als Neubewertungsreserve ausgewiesen. Die Neubewer- dig abgeschrieben und erscheinen nicht in der Bilanz. tungsreserve wird nach Ende der Übergangsfrist gemäss Art. 50 FHV im Rechnungsjahr 2014 in die Eigenmittel umgebucht. Passive Rechnungsabgrenzung Die passive Rechnungsabgrenzung enthält erhaltene Voraus- zahlungen, also Zahlungseingänge im Rechnungsjahr, die wirt- 2. Erläuterungen zu wesentlichen schaftlich das Folgejahr betreffen. Übrige Abgrenzungen bzw. Positionen der Landesrechnung Ausgaben im Folgejahr, die jedoch wirtschaftlich das Rech- nungsjahr betreffen, werden als übrige kurzfristige Verbind- 2.1 Erfolgsrechnung lichkeiten ausgewiesen. 2.1.1 Steuern und Abgaben Spezialfinanzierungen Nicht verwendete, gänzlich oder teilweise von Dritten stam- Wie die nachstehende Grafik aufzeigt, wurde im Berichtsjahr mende zweckgebundene Mittel, für die durch Gesetz eine mehr als die Hälfte aller Steuern und Abgaben durch die Mehr- Spezialfinanzierung errichtet wurde, werden als Spezialfinan- wertsteuer und die Ertragssteuer der juristischen Personen ge- zierungen in der Bilanz ausgewiesen. Veränderungen von Spe- neriert. zialfinanzierungen werden in der Erfolgsrechnung als Einlagen Vermögens Couponsteuer oder Entnahmen ausgewiesen. Erwerbssteuer 1% 10% Gesellscha ssteuer Stempelabgaben Rückstellungen 7% 7% Rückstellungen werden gebildet für bestehende Verpflich- Zollerträge tungen, bei denen der Zeitpunkt der Erfüllung oder die Höhe 6% des künftigen Mittelabflusses mit Unsicherheiten behaftet sind Quellensteuer und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Blosse Ri- Ertragssteuer 5% siken (ohne per Bilanzstichtag bestehende Verpflichtungen) 21% werden nicht zurückgestellt. Rückstellungen für Ferien- und Gleitzeitguthaben des Personals sowie definitiv feststehende Abgaben Pensionsverpflichtungen werden unabhängig von ihrer Höhe 9% zurückgestellt. Übrige Rückstellungen werden für bestehende

Verpflichtungen ab einem Betrag von CHF 1 Mio. gebildet. Für Mehrwertsteuer anwartschaftliche, also noch nicht definitiv feststehende Per- 34% sonalverpflichtungen werden gemäss Art. 22 Abs. 4 FHG keine Rückstellungen gebildet. Diese werden als Eventualverbind- Mehrwertsteuer lichkeit im Anhang ausgewiesen. Bildung und Auflösung von Die Mehrwertsteuer erfasst die Lieferung von Gegenständen Rückstellungen werden auf dem selben Konto der Erfolgsrech- und Dienstleistungen, die ein Unternehmen im Inland gegen nung verbucht. Erfüllt die Bildung oder Auflösung einer Rück- Entgelt erbringt (einschliesslich Eigenverbrauch) sowie die Einfuhr von Gütern und den Bezug von Dienstleistungen aus ser Steuerart in Höhe von CHF 58.1 Mio. reduzierten sich im | 385 dem Ausland. Der Staatsvertrag mit der Schweiz sieht vor, Vergleich zum Berichtsjahr 2012 um CHF 3.1 Mio. (-5.1%). dass beide Vertragsparteien die aus dem Dienstleistungssek- Aufgrund der vom Landtag geschaffenen Möglichkeit einer tor erzielten Mehrwertsteuererträge direkt erhalten, während befristeten Selbstanzeige enthielt das Rechnungsjahr 2012 ein- die übrigen Einnahmen gepoolt und auf Basis eines definierten malige Steuereinnahmen in Höhe von CHF 5.0 Mio. Für den Schlüssels aufgeteilt werden, welcher die unterschiedliche Voranschlag ging die Regierung von einem stärkeren Rück- Pro-Kopf-Nachfrage beider Parteien berücksichtigt. Der liech- gang aus, so dass die Planzahlen um CHF 5.7 Mio. (+10.9%) tensteinische Anteilsschlüssel 2013 liegt mit 0.63% unter der übertroffen wurden. Höhe des Vorjahres (-6.7%). Das Gesamtpoolvolumen erhöhte sich zwar um 2.4% auf CHF 22.5 Mia. Dies konnte jedoch den Stempelabgaben schlüsselbedingten Ertragsrückgang nicht wettmachen. Die Die Stempelabgaben setzen sich aus den Emissionsabgaben, Mehrwertsteuererträge 2013 belaufen sich auf CHF 191.8 den Effektenumsatzabgaben sowie den Einnahmen aus Prä- Mio., was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 7.3% mienquittungen zusammen. Die Effektenumsatzabgaben stel- bedeutet. Die darin enthaltenen Erträge aus den separierten len den mit Abstand grössten Anteil der Stempelabgaben dar, Branchengruppen belaufen sich für Liechtenstein auf CHF wobei diese Steuerkategorie stark von der Börsenentwicklung 79.6 Mio. und liegen damit um 0.7% über dem Vorjahreswert. abhängig ist. Die Entwicklung an den Finanzmärkten im Be- Zudem enthielt das Jahr 2012 einen positiven Sondereffekt richtsjahr wirkte sich positiv auf die Erträge aus Stempelabga- durch die Umstellung der Abrechnungsmethodik von verein- ben aus, welche CHF 40.8 Mio. ausmachen. Die Prämienquit- nahmt auf vereinbart in Höhe von CHF 9.4 Mio. Für den Vor- tungen stiegen mit 18.7 % (CHF + 1.3 Mio.) relativ stark, gefolgt anschlag 2013 wurde aufgrund der Vorjahreswerte von einem von der Effektenumsatzabgabe mit 6.5% (CHF + 1.9 Mio.). Hin- deutlich höheren Anteilsschlüssel Liechtensteins ausgegan- gegen fielen im 2013 die Emissionsabgaben um 65.7% (CHF gen. Darin liegt auch der Hauptgrund für die deutliche Unter- - 2.3 Mio.) tiefer aus als im Vorjahr, so dass der Netto-Zugewinn schreitung des Voranschlags um rund CHF 15 Mio. (-7.4%). der Gesamtposition mit knapp CHF 1 Mio. (+2.4%) moderat ausfällt. Dennoch liegen die Einnahmen CHF 2.8 Mio. über dem Ertragssteuer Voranschlag (+7.3%). Die Ertragssteuer wird von den in Liechtenstein steuerpflich- tigen juristischen Personen erhoben. Im Bereich der Ertrags- Zölle steuer wird ein Ertragssteuersatz von nominell 12.5% mit ei- Auf Basis von Schätzungen des Eidg. Finanzdepartements ner umfassenden Freistellung von Beteiligungserträgen und wurde der Anteil des Landes an den von der Eidg. Zollverwal- Beteiligungsgewinnen sowie einem Eigenkapitalzinsabzug tung vereinnahmten Einfuhrzöllen und steuerähnlichen Ab- kombiniert. Mit Erträgen von CHF 118.1 Mio. ist der Rück- gaben für das Jahr 2013 mit CHF 35.2 Mio. veranschlagt. Mit gang gegenüber dem Vorjahresergebnis um 13.9% oder CHF einem Ertragsvolumen von CHF 36.1 Mio. wurde dieser Wert 19.0 Mio. erneut einschneidend. Allerdings hatte die Regie- um 2.4% übertroffen. Im Vorjahresvergleich zeigt sich jedoch rung mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet, so dass eine Reduktion um 0.4% oder CHF 0.2 Mio. Hauptkomponen- im Vergleich zum Voranschlag 2013 das Ergebnis der Ertrags- ten der Zolleinnahmen bilden nach wie vor die Mineralölsteu- steuer mit CHF + 16.1 Mio. (+15.8%) sogar wesentlich besser ern auf Treibstoffe sowie die Tabaksteuer. ausfällt. Couponsteuer Besondere Gesellschaftssteuer Die Couponsteuer erfasst die Gewinnausschüttungen von Ver- Die Besondere Gesellschaftssteuer beträgt für die Sitzunter- bandspersonen mit aufgeteiltem Kapital sowie die Zinsen auf nehmen und Holdinggesellschaften 1‰ des Eigenkapitals, langfristigen Schuldverpflichtungen (Obligationen, Anleihen) mindestens aber CHF 1'200 pro Jahr. Die negative Entwicklung mit einem fixen Satz von 4%, welcher auf den Empfänger der in Bezug auf die Anzahl steuerpflichtiger Sitzgesellschaften hat Leistung zu überwälzen ist. Mit der Neufassung des Steuer- sich auch im Berichtsjahr fortgesetzt. Entsprechend liegen die gesetzes im Jahr 2010 wurde diese Steuerart abgeschafft, al- Erträge aus dieser Steuerart mit CHF 46.2 Mio. fast CHF 17 lerdings werden die per Ende 2010 bestehenden Altreserven Mio. (-26.8%) unter dem Vorjahreswert, und auch CHF 5.4 der Unternehmen auch weiterhin nach bisherigem Recht be- Mio. unter dem Voranschlag 2013. Aufgrund der neuen Steuer- steuert. In einer zweijährigen Übergangsfrist (2011 und 2012) gesetzgebung endete Ende 2013 die dreijährige Übergangszeit konnten die Altreserven mit einem privilegierten Satz von 2% zur Abschaffung der besonderen Gesellschaftssteuer. Ab 2014 anstatt 4% abgesteuert werden, wovon die meisten Unterneh- werden die Gesellschaften ordentlich veranlagt und unterste- men Gebrauch gemacht haben. Eine erneute Gesetzesvorlage hen der ordentlichen Ertragsbesteuerung. In 2013 kommt es der Regierung sieht die Verpflichtung zur Absteuerung von Alt- aufgrund dieser Umstellung zu einer einmaligen Abgrenzung reserven bis Ende 2015 vor. Im 2013 fielen noch Couponsteu- in Höhe von CHF 7.8 Mio. ererträge in Höhe von CHF 6.1 Mio. an. Die ausgewiesenen Ein- nahmen beliefen sich auf CHF 36.6 Mio., davon wurden jedoch Vermögens- und Erwerbssteuer CHF 30.5 Mio. bereits im Vorjahr erfolgswirksam abgerechnet Die Vermögens- und Erwerbssteuer wird von den natürlichen (siehe Gegenposition Kto. 900.408.00 / Veränderung Steuer- Personen in Liechtenstein entrichtet. Die Erträge aus die- guthaben sowie Rechenschaftsbericht der Steuerverwaltung). 386 | Sonstige Erträge aus Steuern und Abgaben Beträge in CHF Mio. Die sonstigen Erträge aus Steuern und Abgaben beinhalten in erster Linie die Einnahmen aus der Grundstückgewinnsteuer Rechnung Voranschlag Rechnung (CHF 18.8 Mio.), der Motorfahrzeugsteuer (CHF 12.3 Mio.), 2013 2013 2012 den Ertragsanteil Liechtensteins aus der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (CHF 10.8 Mio.) sowie die Einnahmen Öffentlichkeitsregistergebühren 5.7 5.5 5.7 aus der CO2-Abgabe (CHF 3 Mio.). Im Berichtsjahr fällt zudem IV-Beiträge Sonderschulung / die Veränderung der Steuerguthaben mit CHF -34.7 Mio. aus- Integrative Schulung 4.2 4.3 4.5 serordentlich hoch aus, was in erster Linie auf in 2013 verein- Einbehalt Zinsbesteuerungs- nahmte Couponsteuererträge (CHF -30.5 Mio.) und Besondere anteil 4.0 3.3 3.3 Gesellschaftssteuern (CHF -4.7 Mio.) zurückzuführen ist, wel- Grundbuchgebühren 3.6 3.2 4.0 che das Vorjahr betreffen. Motorfahrzeuggebühren 2.6 2.7 2.5 Verwaltungsgebühren Ausländer- 2.1.2 Entgelte und Passamt 2.5 2.1 2.3 Gerichtsgebühren 2.3 2.2 2.5 Diese Kategorie beinhaltet die Einnahmen des Landes aus Verwaltungskostenbeitrag Gebühren, Kostenweiterverrechnungen, Bussen, usw. Mit Arbeitslosenversicherung 2.3 2.4 2.4 CHF 41.4 Mio. wurde der Planwert von CHF 38.7 Mio. über- Verwaltungsgebühren und schritten (+7.1 %). Grund hierfür sind stark gestiegene Verwal- Ordnungsbussen Steuerverw. 2.1 0.5 0.7 tungsgebühren und Ordnungsbussen der Steuerverwaltung, höhere Grundbuch- und Öffentlichkeitsregistergebühren, ge- Zwischentotal 29.3 26.2 27.9 stiegene Verwaltungsgebühren des Ausländer- und Passamtes übrige Positionen 12.1 12.5 13.4 sowie höher als budgetierte Gebühren für Geistiges Eigen- tum. Gegenüber dem Vorjahr resultiert eine Zunahme um Total 41.4 38.7 41.3 CHF 0.1 Mio. (+0.2 %). Hierbei werden die höheren Verwal- tungsgebühren und ein höherer Zinsbesteuerungsanteil vor allem durch geringere Gemeindebeiträge für die Mitbenützung 2.1.3 Rückerstattungen des Hallenbades Schulzentrum Unterland (Kostenbeiträge 2012 der Unterländer Gemeinden für die Sanierung des Hal- Verschiedene Aufgabenbereiche werden von beiden Staats- lenbades) kompensiert. ebenen - Land und Gemeinden - gemeinsam finanziert. Es Die folgenden neun Positionen stellen die grössten Einzelbe- handelt sich dabei in erster Linie um die Personal- und Son- träge der Kategorie Entgelte dar und umfassen damit 70% der derschulungsaufwendungen im Primarschul- und Kindergar- Gesamtposition. tenbereich sowie um die Ergänzungsleistungen zur AHV-IV. An diesen vom Land vorfinanzierten Aufwendungen tragen die Gemeinden einen Finanzierungsanteil von 50%. Die Höhe der durch die Gemeinden erbrachten Rückerstattungen ist dem- entsprechend von den Bruttoaufwendungen in den einzelnen Aufgabenbereichen abhängig. In Summe blieben die Rücker- stattungen praktisch unverändert. Die höheren Ergänzungslei- stungen wurden durch die niedrigeren Rückerstattungen an die Schulen und Kindergärten ausgeglichen. Beträge in CHF Mio.

Rechnung Voranschlag Rechnung 2013 2013 2012

Rückerstattungen der Gemeinden - für Primarlehrerbesoldungen 13.6 14.4 14.1 - für Ergänzungsleistungen 8.8 8.4 8.4 - für Kindergärtnerinnen 3.6 3.2 3.4 - für Sonderschulung 0.7 0.5 0.8

Zwischentotal 26.7 26.6 26.6 Rückerstattungen aus dem Ausland 0.1 0.0 0.2

Total 26.8 26.6 26.8 2.1.4 Sonstiger betrieblicher Ertrag deutlich um 2.5% oder CHF 3.3 Mio. Dabei konnten u.a. die | 387 Rückstellungen für Gleitzeit- und Ferienguthaben gegenüber Beträge in CHF Mio. dem Vorjahr v.a. aufgrund neuer Regelungen um CHF 137'000 reduziert werden. Der durchschnittliche (monatsgewichtete) Sonstiger Rechnung Voranschlag Rechnung Personalbestand lag im Berichtsjahr bei 849 Stellen gegenüber betrieblicher Ertrag 2013 2013 2012 862 Stellen im Jahr 2012, was zu einer entsprechenden Entla- stung des Personalaufwands führte. Abnahme Delkredere auf Forderungen 2.9 0.0 0.0 Beträge in CHF Mio. Gewinnanteil Schweizerische Landeslotterie 1.9 1.9 1.9 Rechnung Voranschlag Rechnung Miet- und Pachterträge 1.7 1.8 1.8 2013 2013 2012 Abgeltung Staatsgarantie LLB 1.5 1.4 0.4 Vermögensverfall Personalaufwand Verwaltung, zu Gunsten des Landes 1.3 0.0 0.6 Gerichte, Kommissionen 130.7 138.9 134.1 Rückerstattung Personalaufwand Lehrpersonen 75.2 77.8 76.2 Prämienverbilligungen 0.3 0.0 0.0 Pensionen (Magistraten, Rückerstattung Liquidationskosten 0.3 0.0 0.0 Frühzeitige Pensionierungen, Rückerstattung Ordenslehrer) 15.8 11.2 11.8 zuviel bezahlte Miete 0.2 0.0 0.0 Sonstiger Personalaufwand 2.2 2.5 2.2 Verlassenschaft zu Gunsten des Landes 0.1 0.0 0.0 Total 223.9 230.4 224.3 Eigenkapital Liechtenstein Bus Anstalt 0.0 0.0 3.0 Ausschüttung Bussenertrag Von den zur Verfügung stehenden Voranschlagsmitteln in der EFTA Überwachungsbehörde 0.0 0.0 0.5 Höhe von CHF 230.4 Mio. für den gesamten Personalaufwand Übriger sonstiger wurden 2.8 % oder CHF 6.5 Mio. nicht beansprucht. Dabei betrieblicher Ertrag 0.1 0.0 0.0 blieb der Personalaufwand der Landesverwaltung, Gerichte und Kommissionen sogar CHF 8.2 Mio. unter Budget. Der Total 10.4 5.0 8.2 Hauptgrund lag dabei beim Abbau von Stellen sowie der Nicht- oder nicht ganzjährigen Besetzung von Stellen. Die Aufwendungen (Gehälter, Sozialleistungen) für die Das Delkredere auf Forderungen hat im Rechnungsjahr um Lehrpersonen lagen in 2013 CHF 1 Mio. unter dem Vorjahr CHF 2.9 Mio. abgenommen (Vorjahr Zunahme um CHF 1.2 und CHF 2.6 Mio. unter dem Voranschlag. Dies ist zum einen Mio., siehe auch 2.1.10 Sonstiger betrieblicher Aufwand und auf eine Änderung der Regelung für Dienstjubiläen, zum an- 2.3.2 Forderungen). Da es sich bei der Abgeltung der Staats- deren darauf zurückzuführen, dass weniger Mittel für Aushil- garantie durch die Liechtensteinische Landesbank nicht um fen und Sonderschulung aufgewendet wurden. Zudem wurden einen Beteiligungsertrag (wie beispielsweise Dividenden oder in den Realschulen weniger Stellen, als für die Budgetierung Wertveränderungen von Beteiligungen) handelt, wurde dieser angenommen wurde, besetzt. Mit CHF 5.7 Mio. deutlich über Ertrag im Rechnungsjahr vom Beteiligungsertrag in den Son- Budget lagen die Aufwendungen für Pensionen (Magistrats- stigen betrieblichen Ertrag umgruppiert. Bei den aufgeführten personen), was auf den hohen Rückstellungsbedarf aufgrund Rückerstattungen handelt es sich um periodenfremde Erträge. des Regierungswechsels im Frühjahr 2013 zurückzuführen ist. Hingegen fielen dieAufwendungen für Frühpensionierungen 2.1.5 Personalaufwand (Landesverwaltung und Lehrpersonen) um CHF 1.1 Mio. tiefer aus als budgetiert. Im Personalaufwand werden in erster Linie die Gehälter und Lohnnebenkosten des Personals der Landesverwaltung sowie 2.1.6 Sachaufwand der Lehrpersonen zusammengefasst. Des Weiteren enthält er die Entschädigungen für Gerichts- und Kommissionsmitglieder, Der Sachaufwand umfasst die laufenden Verwaltungs-, Be- die vom Land ausgerichteten Pensionen (Frühpensionierungen, triebs- und Unterhaltsausgaben sowie den Konsum des Lan- Magistratspersonen, usw.) sowie übrige Personalaufwen- des für Dienstleistungen von Dritten. Mit Aufwendungen von dungen wie z.B. die Aus- und Weiterbildung des Staatsperso- knapp CHF 82 Mio. lagen die Sachaufwendungen um 18.1% nals. oder CHF 18.0 Mio. unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Der ordentliche Personalaufwand fiel im Vergleich zum Höhere Aufwendungen entstanden u.a. für Unterbringung von Rechnungsjahr 2012 um CHF 0.4 Mio. oder 0.2% tiefer aus. Häftlingen im Ausland (CHF +0.2 Mio.) und Amtshaftungen Der Personalaufwand der Landesverwaltung, der Gerichte und (CHF +0.2 Mio.). Die grössten Reduktionen ergaben sich bei Kommissionen (ohne Pensionsaufwendungen) reduzierte sich den Aufwendungen für Experten, Gutachten, Öffentlichkeitsar- 388 | beit (CHF -4.3 Mio.), bei der Instandsetzung von Schulgebäu- Die Finanzzuweisungen als Summe von Steuerantei- den (CHF -2.2 Mio.) und Verfahrenskosten des Amts für Justiz len und Finanzausgleich lagen im Berichtsjahr ledig- (CHF -1.0 Mio.). CHF 2.9 Mio. des Rückgangs sind auf Umglie- lich CHF 0.3 Mio. unter dem Vorjahreswert, jedoch derungen der entsprechenden Positionen vom Sachaufwand zu CHF -2.5 Mio. unter dem Voranschlag 2013. Der Ertrags- den laufenden Beiträgen zurückzuführen (Kinder- und Jugend- steueranteil ist einnahmenbedingt CHF 10.4 Mio. höher zahnpflege CHF 1 Mio., Verfahrenshilfe in Zivil-, Straf- und ausgefallen als prognostiziert. Andererseits führte die Verwaltungssachen CHF 1.9 Mio.). höhere Steuerkraft der Gemeinden systembedingt zu ge- ringeren Finanzausgleichszahlungen an die Gemeinden Beträge in CHF Mio. als budgetiert.

Sachaufwand Rechnung Voranschlag Rechnung Beträge in CHF Mio. 2013 2013 2012 Finanzzuweisungen Rechnung Voranschlag Rechnung Büro- / Schulmaterial, Drucksachen 6.7 7.9 8.2 2013 2013 2012 Nicht aktivierbare Sachgüter 5.3 5.2 5.4 Wasser, Energie, Heizung 8.3 9.2 8.4 Ertragssteuer (35%) 35.1 24.7 42.5 Verbrauchsmaterialien 1.8 2.0 2.2 Finanzausgleich 90.6 103.5 83.5 Baulicher Unterhalt durch Dritte 14.9 22.6 18.7 Übriger Unterhalt durch Dritte 5.9 6.2 6.0 Total 125.7 128.2 126.0 Mieten, Pachten, Benützungskosten 10.6 11.2 10.9 Reisespesen, Repräsentationen 4.2 5.0 4.4 2.1.8 Beitragsleistungen Dienstleistungen, Honorare 23.0 27.2 34.6 Übriger Sachaufwand 1.0 0.9 1.1 Die laufenden Beitragsleistungen stellen mit einem Anteil von 45% die bedeutendste Kategorie des betrieblichen Aufwands Total 81.8 97.3 99.8 dar. Durch verschiedene Massnahmen ist es der Regierung gelungen, das Beitragsvolumen gegenüber dem Vorjahr um CHF 2.1 Mio. oder 0.5% zu senken. Am stärksten wirkt sich da- Auch die budgetierten Mittel wurden im Berichtsjahr deutlich bei der geringer ausgefallene IV-Staatsbeitrag aus, der die Auf- unterschritten. Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, wandseite im Vorjahresvergleich um CHF 2.6 Mio. (-25.5%) dass diverse Gebäudeinstandsetzungsprojekte nicht oder nicht entlastete. im geplanten Ausmass realisiert wurden. Die Abweichungen Nach Empfängerkategorie gruppiert stellen sich die Bei- entstanden in erster Linie bei Schul- (CHF -5 Mio.), Verwal- tragsleistungen für das Berichtsjahr wie folgt dar: tungs- (CHF -1 Mio.) und Kulturbauten (CHF -0.9 Mio.), wäh- rend die Aufwendungen für den Unterhalt von Brücken und Beträge in CHF Mio. Stützbauten um CHF -0.7 Mio. unter Budget lagen. Auf der anderen Seite übertrafen die Aufwendungen der Beitragsleistungen an Rechnung Voranschlag Rechnung Regierung für Experten und Öffentlichkeitsarbeit im Bereich 2013 2013 2012 der Finanzplatzentwicklung sowie die nicht aktivierbaren Infor- matikanschaffungen den Voranschlag um CHF 0.5 Mio. resp. Gemeinden 5.9 6.3 6.9 CHF 0.4 Mio. Eigene Anstalten / Stiftungen 116.4 121.1 115.4 2.1.7 Finanzzuweisungen Gemischtwirtschaftliche Unternehmen 23.7 24.2 23.5 Die Finanzausgleichssystematik sieht einen ausgabenorien- Private Institutionen 92.0 94.9 96.4 tierten Mechanismus vor, welcher den Gemeinden – ausge- Private Haushalte 81.4 86.8 79.2 hend von der eigenen Steuerkraft – einen Mindestfinanzbedarf Ausland 76.3 77.9 76.4 pro Kopf der Gemeindebevölkerung garantiert. Dieser Min- destfinanzbedarf wird für eine Periode von vier Jahren vom Total 395.8 411.1 397.9 Landtag festgelegt. In einer ersten von zwei Stufen sind alle Gemeinden teilnahmeberechtigt, deren standardisierte Steu- erkraft (einheitlicher Gemeindesteuerzuschlag von 200%) pro 96% des im Voranschlag 2013 vorgesehenen Beitragsvo- Kopf unter dem definierten Mindestfinanzbedarf liegt. In einer lumens wurde im Berichtsjahr ausgeschöpft. Deutlich un- zweiten Stufe nehmen nur noch Gemeinden mit einer Einwoh- ter dem Planwert blieben dabei der Staatsbeitrag an die In- nerzahl von unter 3'300 Personen teil. Eine Sonderzuteilung validenversicherung (CHF -4.1 Mio.), die Förderungen nach erfährt die Gemeinde Triesenberg für die Deckung der Kosten dem Energieeffizienzgesetz (CHF -2.4 Mio.), die Wohnbauför- des Naherholungsgebietes Steg-Malbun. derungssubventionen (CHF -2 Mio.), der Staatsbeitrag an die Krankenkassen (CHF -1.2 Mio.) sowie die Beiträge gemäss in- lungszusammenarbeit (IHZE), die Beiträge an ausländische | 389 terkantonaler Universitätsvereinbarung (CHF -1.1 Mio.). Über Spitäler und diejenigen im Bereich der Bildung (Universitäten, dem Voranschlagswert lagen die Aufwendungen für Ergän- Fachhochschulen, Lehrlingsausbildung) dar. Mit CHF 76.3 zungsleistungen zur AHV-IV (CHF +1.7 Mio.) und die Beiträge Mio. liegen die Beiträge auf dem Niveau des Vorjahres. Die hö- an ausländische Spitäler (CHF +1.5 Mio.). heren EWR- und Schengen-Mitgliedsbeiträge (CHF +2.5 Mio.) standen Reduktionen bei den Projekten gemäss Kyoto-Proto- Gemeinden koll (CHF -1.2 Mio.) und tieferen Beiträgen an ausländischen Von den Beiträgen an die Gemeinden entfielen CHF 4.9 Mio. Spitälern (CHF -0.9 Mio.) gegenüber. oder 83% auf Leistungen für Alters- und Pflegeheime, an wel- Der Staat leistet eine Vielzahl von Beitragsleistungen in den chen sich das Land mit einem Anteil von 50% beteiligt. Mittel verschiedensten Gebieten. Dennoch wird diese Aufwandkatego- im Umfang von CHF 0.4 Mio. flossen in die Schutzwaldpflege rie von einigen hohen Einzelpositionen dominiert. Wie die nach- und CHF 0.3 Mio. in Steinschlag- und Lawinenverbauungen. stehende Aufstellung zeigt, machen alleine die neun Beitrags- positionen mit einem Volumen von mindestens CHF 10 Mio. im Eigene Anstalten und Stiftungen Berichtsjahr deutlich mehr als die Hälfte der gesamten Beitrags- Die Beitragsleistungen an eigene Anstalten und Stiftungen be- aufwendungen aus. inhalten gewichtige Positionen wie die Staatsbeiträge an die AHV, an den Verkehrsbetrieb LIECHTENSTEINmobil sowie an Beträge in CHF Mio. die Liechtensteinische Invalidenversicherung. Dem deutlichen Rückgang des IV-Staatsbeitrages um CHF -2.6 Mio. und der Beitragsleistungen an Rechnung Voranschlag Rechnung Senkung des Staatbeitrags an die Finanzmarktaufsicht Liech- 2013 2013 2012 tenstein um CHF -1.0 Mio. standen höhere Staatsbeiträge an das Liechtensteinische Landesspital (CHF +2.6 Mio.) und an Krankenkassen 59.3 60.5 61.4 die AHV (CHF +1.8 Mio.) gegenüber, so dass sich das Total die- Alters- und ser Beitragskategorie im Vergleich zum Vorjahr um 0.9% oder Hinterlassenenversicherung (AHV) 58.2 58.8 56.4 CHF 1.0 Mio. erhöhte. Ergänzungsleistungen zur AHV-IV 25.0 23.4 23.6 Bilaterale Entwicklungs- Private Institutionen zusammenarbeit (LED) 16.9 16.9 17.3 Die Beitragsleistungen an Privatinstitutionen beinhalten zu Ausländische Spitäler 16.4 14.8 17.3 knapp 2 / 3 die Subventionen der in Liechtenstein tätigen Kran- Verkehrsbetrieb kenkassen. Diese reduzierten sich im Vorjahresvergleich um LIECHTENSTEINmobil 15.8 15.8 16.0 CHF 2.0 Mio. auf ein Beitragsvolumen von CHF 59.3 Mio. Eine Universität Liechtenstein 13.8 13.8 13.8 weitere Reduktion erfolgte durch den Wegfall der im Vor- Berufsbildung 12.5 12.8 12.2 jahr geleisteten letzten Zahlung für die mittlerweile aufgeho- Liechtensteinisches Landesspital 10.3 11.1 7.6 bene Subventionierung der Nichtberufsunfallversicherung (CHF -1.7 Mio.). Zwischentotal 228.1 227.8 225.6 übrige Positionen 167.6 183.3 172.3 Private Haushalte Die privaten Haushalte stellen mit CHF 81.4 Mio. ebenfalls eine Total 395.8 411.1 397.9 bedeutende Empfängerkategorie dar. Im Vorjahresvergleich erhöhten sich die Transferleistungen an private Haushalte um CHF 2.3 Mio. (+2.9%), wobei ein Anteil von CHF 2.9 Mio. auf eine Verschiebung von Aufwendungen vom Sachaufwand zu den Beitragsleistungen zurückzuführen ist (Kinder- und Jugend- zahnpflege, Verfahrenshilfe in Zivil-, Straf- und Verwaltungssa- chen). Unter Berücksichtigung dieses Effekts reduzierten sich diese Beitragsleistungen um CHF -0.7 Mio. im Vergleich zum Vorjahr. Zu einem echten Anstieg kam es hingegen bei den Er- gänzungsleistungen zur AHV-IV (CHF +1.4 Mio.) und bei der wirtschaftlichen Sozialhilfe (CHF +0.7 Mio.). Dem gegenüber standen tiefere Aufwendungen für Wohnbauförderungssub- ventionen (CHF -1.7 Mio.) und für Förderleistungen nach dem Energieeffizienzgesetz (CHF -0.6 Mio.).

Ausland Die Hauptpositionen der in das Ausland fliessenden Beiträge stellen die Leistungen im Bereich der humanitären Entwick- 390 | 2.1.9 Abschreibungen CHF 0.4 Mio. der Abschreibungen entfallen auf Hochbauten des Finanzvermögens. Die restlichen CHF 42.5 Mio. betreffen Beträge in CHF Mio. Positionen des Verwaltungsvermögens. Die Beteiligung an der Telecom Liechtenstein AG musste um CHF 2.3 Mio. und die- Abschreibungen Rechnung Voranschlag Rechnung jenige an der Liechtensteinischen Post AG um CHF 0.7 Mio. 2013 2013 2012 wertberichtigt werden (siehe auch 2.3.6 Beteiligungsspiegel und Beteiligungsertrag). Diese Unternehmen haben im Rech- Standardabschreibungen nungsjahr deren Anteil an der Deckungslücke der Pensionsver- Hochbauten 12.9 12.4 12.8 sicherung für das Staatspersonal (PVS) vollständig zurückge- Standardabschreibungen stellt. Dadurch unterschritt deren Eigenkapital das gezeichnete Tiefbauten 9.5 9.9 9.4 Kapital per 31.12.2013. Auch die Liechtensteinischen Kraft- Standardabschreibungen werke und die Liechtensteinische Gasversorgung stellten im Mobilien / immat. Anlagegüter 8.5 8.1 8.9 Rechnungsjahr ihre anteilige Deckungslücke vollständig zu- Sonderabschreibungen Sach- rück. In diesen Fällen war jedoch keine Wertberichtigung der und immaterielle Anlagen 0.0 0.0 0.0 Beteiligung nötig. Abschreibungen Investitionsbeiträge 9.1 9.7 11.8 2.1.10 Sonstiger betrieblicher Aufwand Abschreibungen und Wertberichtigungen Darlehen -0.1 0.0 0.1 Diese Position beinhaltet die Debitorenverluste von CHF 0.5 Abschreibungen und Mio. (Vorjahr CHF 0.3 Mio.). Das Vorjahr enthielt zudem eine Wertberichtigungen Beteiligungen 3.0 0.0 3.0 Zunahme des Delkrederes auf Forderungen um CHF 1.2 Mio. Im Rechnungsjahr hat das Delkredere jedoch abgenommen, Total Abschreibungen was als Ertrag im Sonstigen betrieblichen Ertrag abgebildet gemäss Erfolgsrechnung 42.9 40.0 46.0 wird (siehe auch 2.1.4 Sonstiger betrieblicher Ertrag und 2.3.2 Forderungen).

2.1.11 Ergebnis aus extern verwalteten Vermögen

Extern verwaltete Vermögen zu Marktwerten 2013 2012 2011 CHF Perf. Anteil CHF Perf. Anteil CHF Perf. Anteil Mio. % % Mio. % % Mio. % %

Extern verwaltete Vermögen per 01.01. 1'497.8 1'456.7 1'478.8

Kapitalerträge (Zinsen, Dividenden) 25.5 30.4 33.7 Kursgewinne (realsiert und nicht realisiert) 165.4 167.5 208.6 Kursverluste (realsiert und nicht realisiert) -92.2 -72.4 -258.6 Vermögensverwaltungskosten -4.0 -0.3% -4.5 -0.3% -5.8 -0.4%

Nettoergebnis aus extern verwalteten Vermögen (Performance) 94.7 6.5% 121.1 8.7% -22.1 -1.5%

Kapitaleinlagen / -entnahmen -80.0 -80.0 0.0

Extern verwaltete Vermögen per 31.12. 1'512.5 1'497.8 1'456.7

wovon Liquidität und Währungsabsicherung 217.2 14.4% 119.1 8.0% 104.2 7.2% Obligationen CHF 413.9 0.2% 27.4% 471.1 5.3% 31.5% 593.2 3.2% 40.7% Obligationen FW 374.7 -2.1% 24.8% 382.6 5.7% 25.5% 248.5 5.2% 17.1% Aktien CH / FL 166.3 24.1% 11.0% 165.2 16.7% 11.0% 161.9 -8.4% 11.1% Aktien Ausland 337.5 19.3% 22.3% 313.6 14.0% 20.9% 303.2 -9.4% 20.8% Alternative Anlagen 3.0 3.5% 0.2% 46.2 5.6% 3.1% 45.7 -9.8% 3.1% Die flüssigen Mittel des Finanzvermögens, welche nicht für die Anlagestrategie 2014 | 391 kurzfristige operative Tätigkeit benötigt werden, werden von Die Anlagestrategie für das Jahr 2014 wird risikomässig ge- Dritten im Auftrag der Regierung und auf der Basis der Richt- ringfügig verändert. Das Fremdwährungsrisiko wird von 20% linien für die Vermögensverwaltung des Fürstentums Liech- auf 15% reduziert. Die Resultate der Jahre 2012 und 2013 ha- tenstein vom 9. November 2010 verwaltet. Die Anlagestrate- ben gezeigt, dass diese Anlagestrategie die Ziele erreicht hat. gie teilt das zu verwaltende Vermögen unter Berücksichtigung Es wird weiterhin rund ein Drittel in Aktien investiert, der Rest von Rendite- und Risikoeigenschaften auf Anlagekategorien in festverzinsliche Werte. Die Liquiditätsquote von 10% wird auf und definiert Benchmarks (Ziel- / Vergleichsgrössen) sowie beibehalten, dies auch aufgrund der Liquiditätsbedürfnisse des taktische Schwankungsbandbreiten. Die Anlagestrategie wird Staatshaushalts und der anstehenden Ausfinanzierung der Pen- jährlich überprüft, bei Bedarf angepasst und jeweils durch die sionsversicherung. Regierung beschlossen. Die Anlagestrategie 2013 wurde ge- genüber dem Vorjahr nicht verändert. Das Vermögen wurde 2.1.12 Sonstiger Finanzertrag / per Ende 2013 in 16 Portfolios durch 4 Liechtensteiner Ban- Sonstiger Finanzaufwand ken (Total CHF 714 Mio.), 2 Schweizer Banken (Total CHF 497 Mio.) sowie 3 angelsächsische Institute (Total CHF 94 Mio.) Beträge in CHF Mio. verwaltet. Aufgrund des defizitären Staatshaushaltes musste im Rechnungsjahr CHF 80 Mio. Kapital aus den verwalteten Ver- Sonstiger Finanz- Rechnung Voranschlag Rechnung mögen abgezogen werden. Die in der obigen Tabelle ausgewie- ertrag / -aufwand 2013 2013 2012 sene Position Liquidität und Währungsabsicherung enthält per Ende 2013 Liquidität von CHF 207 Mio. Diese Liquidität dient Ertrag aus Flüssigen Mitteln der Finanzierung von Kapitalabzügen 2014 sowie der Reduk- und Forderungen 1.4 1.6 1.4 tion des Zinsrisikos des Gesamtportfolios. Ertrag aus Fremdwährungsdifferenzen 0.1 0.2 0.0 Ergebnis der Vermögensverwaltung Buchgewinn aus Das ganze Jahr 2013 war geprägt von der Hoffnung auf real- Liegenschaftsverkäufen 1.6 1.6 0.0 wirtschaftlich messbare Erfolge der gewaltigen geldpolitischen Massnahmen der Zentralbanken und von der Angst vor weiter- Total Sonstiger Finanzertrag 3.1 3.3 1.4 hin steigenden Staatsschulden. Dies hatte insbesondere seine Auswirkungen auf die Zinsen. Die 10-jährigen Obligationen der Eidgenossenschaft stiegen mit der Ankündigung der US-No- Zinsaufwand Fremdkapital 0.0 0.0 0.0 tenbank, die geldpolitischen Zügel zu straffen, von einem histo- Bankspesen 0.2 0.2 0.2 rischen Tief Ende 2012 auf ein Niveau von 1% an. Dies führte Aufwand aus zum ersten Mal seit über 10 Jahren dazu, dass mit Obligationen Fremdwährungsdifferenzen 0.2 0.2 0.1 auch Geld verloren wurde. Das Umfeld für die Aktienmärkte Sonderabschreibungen blieb 2013 äusserst günstig. Im Gegensatz zu den eher teuren Liegenschaften im Finanzvermögen 0.0 0.0 0.7 Obligationen lockten die Aktien weiterhin mit attraktiven Divi- dendenrenditen und vernünftigen Bewertungen. Dies führte zu Total Sonstiger Finanzaufwand 0.4 0.3 0.9 einem ausserordentlich guten Aktienjahr in der Schweiz, Eu­ ropa, USA und Japan. Die Schwellenländer aber enttäuschten. Mit +6.45% liegt die Performance der extern verwalteten Der Buchgewinn aus Liegenschaftsverkäufen stammt aus dem Vermögen 0.20% über dem mit der Anlagestrategie 2013 de- Verkauf des Postgebäudes Nendeln an die Gemeinde Eschen finierten Vergleichsmassstab von +6.25%. Die Resultate der (siehe auch 2.3.4 Anlagespiegel der Sachanlagen und immate- einzelnen Vermögensverwalter waren sehr gemischt. Während riellen Anlagen). Die Bankspesen wurden gegenüber Vorjahr einige Aktien-Portfolios den Benchmark übertreffen konnten, umgruppiert vom Sachaufwand in den Sonstigen Finanzauf- verfehlten die meisten Obligationen-Portfolios diesen knapp, wand. diejenigen von Schwellenländern sogar deutlich. Das im Ver- gleich zur Strategie leichte Übergewicht in den Aktien trug 2.1.13 Ausserordentlicher Aufwand auch im Rechnungsjahr wieder zur erfreulichen Performance des Gesamtvermögens bei. Die Kosten der Vermögensverwal- Da sich der Anteil des Landes an der Unterdeckung der Pensi- tung (Transaktionskosten, Verwaltungsgebühren sowie Kosten onsversicherung für das Staatspersonal gegenüber Vorjahr um für Wertschriftenbuchhaltung, Investmentcontrolling, Compli- weniger als CHF 10 Mio. veränderte, wurde die Rückstellung ance und Consulting) sanken gegenüber Vorjahr um CHF 0.5 über CHF 221 Mio. aus dem Vorjahr per 31.12.2013 nicht an- Mio. Dies hauptsächlich deshalb, weil die Transaktionskosten gepasst (siehe 2.3.8 Rückstellungsspiegel). für Strategieanpassung, Rebalancing und Bereitstellung von Li- quidität für das Folgejahr im Rechnungsjahr tiefer als im Vor- jahr ausfielen. 392 | 2.2 Investitionsrechnung Mobilien, Immaterielle Anlagegüter Diese Kategorie beinhaltet die Investitionen in Mobiliar, Fahr- 2.2.1 Bruttoinvestitionen zeuge, Maschinen sowie in IT-Systeme. Die Investitionen von CHF 4.9 Mio. im Berichtsjahr fl ossen zu rund 60% in den IT- Die Bruttoinvestitionen beliefen sich im vergangenen Jahr auf Bereich. Aufgrund der Nichtrealisierung von Projekten, Pro- CHF 39.3 Mio. Rund drei Viertel davon entfi elen auf Eigenin- jektverzögerungen oder -änderungen wurde ein bedeutender vestitionen in Sachanlagen, immaterielle Anlagegüter und Fi- Teil der Voranschlagsmittel nicht beansprucht, so vor allem im nanzanlagen (Darlehen), während rund ein Viertel als Investi- Bereich des E-Governments und des ECM (Enterprise Content tionsbeiträge an Gemeinden, Unternehmen, Private Haushalte Management). und ins Ausland fl ossen. Darlehen Entwicklung Bruttoinvestition Das Land gewährt aufgrund spezialgesetzlicher Bestimmungen zinslose Darlehen im Bereich der Wohnbauförderung, als Aus- bildungsbeihilfen sowie im Landwirtschaftsbereich. Vom Dar- lehensvolumen von CHF 12.9 Mio. entfi elen CHF 10.3 Mio. auf den Wohnbauförderungs- und CHF 2.4 Mio. auf den Ausbil- dungsbereich. Aufgrund der Abschaffung der Subvention für verdichtetes Bauen per 01.01.2013 sind deutlich weniger An- träge auf Wohnbauförderung eingegangen, was auch zu tief- eren Darlehensgewährungen geführt hat. Die Summe der aus- stehenden Wohnbauförderungsdarlehen belief sich per Ende 2013 auf CHF 178.3 Mio.

Investitionsbeiträge Knapp ein Viertel der Bruttoinvestitionen fl oss 2013 in Form von Investitionsbeiträgen an Gemeinden, Privatpersonen, pri- vate Institutionen sowie ins Ausland. Der grösste Beitrag mit CHF 2.4 Mio. wurde in Rüfeschutzbauten investiert. CHF 1.3 Mio. betrafen den 50%igen Landesanteil für Hochbauten von Im langfristigen Vergleich befi nden sich die Bruttoinvestitionen Alters- und Pfl egeheimen der Liechtensteinischen Alters- und 2013 auf sehr tiefem Niveau. Dies liegt einerseits an deutlich Krankenhilfe. Weitere CHF 1.3 Mio. wurden zur Förderung von geringeren Hochbauinvestitionen und andererseits an stark re- landwirtschaftlichen Infrastrukturen verwendet. duzierten Investitionsbeiträgen. Letzteres ist u.a. auf die 2008 implementierten Neuregelungen im Zusammenhang mit den 2.2.2 Investive Einnahmen Finanzzuweisungen an die Gemeinden zurückzuführen. 2013 fl ossen dem Land CHF 17.8 Mio. aus der Rückzahlung von Tiefbauten Darlehen, vor allem von Wohnbauförderungs- und Studiendar- Im Tiefbaubereich werden die Investitionen in die Strassenin- lehen, zu. In allen Kategorien überstiegen die Darlehensrück- frastruktur, den Gewässerbau sowie die Rheinwuhr abgebil- zahlungen die im gleichen Zeitraum gewährten Mittel, sodass det. Die Investitionen in die Strasseninfrastruktur beanspruch- sich die Darlehensbestände per Ende 2013 gegenüber dem ten im Berichtsjahr CHF 11.2 Mio. Davon wiederum betreffen Vorjahr um Total CHF 4.8 Mio. reduzierten. CHF 5 Mio. den Bau des Industriezubringers in Schaan, welcher im November 2013 fertig gestellt werden konnte. CHF 1.6 Mio. 2.3 Bilanz entfi elen auf den Ausbau der Landstrasse Vaduz (Fürst-Franz- Josef-Strasse bis Lochgasse) sowie CHF 1 Mio. auf Rotenboden 2.3.1 Flüssige Mittel Triesenberg. Von den zur Verfügung gestellten Voranschlags- mitteln im Umfang von CHF 13.5 Mio. wurden somit 12.1% Die Flüssigen Mittel enthalten CHF 210.6 Mio. an beschlag- oder CHF 1.6 Mio. nicht ausgeschöpft. nahmten Geldern (Vorjahr CHF 9.3 Mio.). Eine entsprechende Gegenposition ist in den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten Hochbauten auf der Passivseite der Bilanz enthalten. Bereinigt um diese Po- Für den Hochbaubereich sah der Landesvoranschlag 2013 In- sition haben die Flüssigen Mittel für operative Zwecke gegen- vestitionen in der Höhe von CHF 3.6 Mio. vor, wovon ledig- über Vorjahr um CHF 27.8 Mio. abgenommen. Da die grössten lich CHF 0.1 Mio. verwendet wurden. Hauptgrund für die Bud- Mittelabfl üsse erfahrungsgemäss in den ersten sechs Monaten getunterschreitung ist, dass fast alle budgetierten Projekte von des Folgejahres erfolgen, weisen die Flüssigen Mittel per Ende der Regierung zurück gestellt wurden. Die investierten Mittel Dezember in der Regel einen Höchststand auf. Aufgrund des fl ossen ausschliesslich in das Projekt zur Sanierung der Real- historisch tiefen Zinsniveaus ist es derzeit vorteilhafter, die fl üs- schule Balzers. sigen Mittel nicht in kurzfristigen Finanzanlagen anzulegen. 2.3.2 Forderungen 2.3.3 Deckungskapitalien der unselbstän- | 393 digen Anstalten und Stiftungen Die deutliche Abnahme der Forderungen um CHF 48.9 Mio. stammt hauptsächlich aus tieferen Steuerforderungen (Cou- Diese Position enthält das Deckungskapital bzw. Nettovermö- ponsteuer CHF -30.5 Mio., Besonderen Gesellschaftssteuer gen der Arbeitslosenversicherungskasse von CHF 36.3 Mio. CHF -4.7 Mio. und Mehrwertsteuer CHF -15.1 Mio.). Das Del- (Vorjahr CHF 28.9 Mio.). Die Zunahme von CHF 7.4 Mio. ent- kredere von CHF 26.8 Mio. zur Abdeckung möglicher For- spricht dem Jahresergebnis 2013 der Arbeitslosenversiche- derungsverluste betrifft die folgenden Forderungen: Un- rungskasse. Diese Erläuterungen gelten sinngemäss auch für terhaltsvorschüsse CHF 13.3 Mio. (Vorjahr CHF 12.7 Mio.), die bilanzielle Gegenposition « Verpflichtungen gegenüber un- Steuerforderungen CHF 10.5 Mio. (Vorjahr CHF 13.5 Mio.) selbständigen Anstalten und Stiftungen » . Durch die Regierung und sonstige Forderungen CHF 3.0 Mio. (Vorjahr CHF 2.8 verwaltete selbständige Stiftungen sind an dieser Stelle nicht Mio.). Das Delkredere auf Steuerforderungen hat primär auf- bilanziert und werden separat im Anhang ausgewiesen. grund tieferer Einzelwertberichtigungen in den Bereichen Er- tragssteuer und Besondere Gesellschaftssteuer abgenommen. Das Delkredere auf sonstigen Forderungen enthält nach wie vor eine Einzelwertberichtigung von CHF 1.5 Mio. auf der For- derung betreffend Pensionsversicherung Ferdinand Frick AG. 394 | 2.3.4 Anlagespiegel der Sachanlagen und immateriellen Anlagen Beträge in CHF Mio.

Total Grund- Hoch- Total Grund- Hoch- Tief- Mobi- Imma- Anlagespiegel Total Finanz- stücke bauten Verwalt.- stücke bauten bauten lien terielle vermögen vermögen Anlagen

Anschaffungswerte Stand 31.12.2011 1'117.0 114.1 87.8 26.3 1'002.9 96.2 502.3 351.2 32.3 20.9 wovon Anlagen im Bau 5.7 - - - 5.7 - 2.0 3.7 - -

Zugänge 26.2 2.6 2.6 - 23.6 0.6 5.1 11.6 2.4 4.0 Abgänge -0.3 - - - -0.3 - - - -0.3 - Umwidmung ------

Stand 31.12.2012 1'142.9 116.6 90.4 26.3 1'026.3 96.8 507.3 362.8 34.5 24.9 wovon Anlagen im Bau 10.2 - - - 10.2 - - 9.1 0.3 0.8

Zugänge 17.5 0.2 0.2 - 17.3 0.4 0.1 11.9 2.1 2.9 Abgänge -5.6 -5.1 -0.2 -4.9 -0.5 -0.0 - - -0.3 -0.2 Umwidmung ------

Stand 31.12.2013 1'154.9 111.8 90.4 21.3 1'043.1 97.2 507.4 374.7 36.2 27.5 wovon Anlagen im Bau 5.8 - - - 5.8 - - 5.4 0.3 0.0

Kumulierte Abschreibungen Stand 31.12.2011 463.2 20.1 0.1 20.0 443.1 - 198.6 225.7 13.9 4.8

Abschreibungen 31.1 0.6 - 0.6 30.6 - 12.3 9.4 4.0 5.0 Sonderabschreibungen / WB 0.7 0.7 - 0.7 0.0 0.0 - - - - Wertaufholungen ------Abgänge -0.3 - - - -0.3 - - - -0.3 - Umwidmung ------

Stand 31.12.2012 494.7 21.3 0.1 21.2 473.4 0.0 210.9 235.2 17.6 9.8

Abschreibungen 30.9 0.4 - 0.4 30.5 - 12.5 9.5 4.1 4.4 Sonderabschreibungen / WB 0.0 - - - 0.0 0.0 - - - - Wertaufholungen ------Abgänge -3.3 -2.8 - -2.8 -0.5 0.0 - - -0.3 -0.2 Umwidmung ------

Stand 31.12.2013 522.3 18.9 0.1 18.8 503.4 0.0 223.3 244.6 21.4 14.0

Buchwert Stand 31.12.2011 653.8 94.0 87.7 6.2 559.8 96.2 303.7 125.5 18.4 16.1

Veränderung Anschaffungswerte 25.9 2.6 2.6 - 23.4 0.6 5.1 11.6 2.2 4.0 Veränderung kum. Abschreib. -31.6 -1.2 - -1.2 -30.3 0.0 -12.3 -9.4 -3.7 -5.0

Stand 31.12.2012 648.2 95.3 90.3 5.0 552.9 96.8 296.5 127.7 16.8 15.1

Veränderung Anschaffungswerte 11.9 -4.9 0.1 -4.9 16.8 0.4 0.1 11.9 1.8 2.7 Veränderung kum. Abschreib. -27.6 2.5 - 2.5 -30.0 - -12.5 -9.5 -3.8 -4.3

Stand 31.12.2013 632.6 92.9 90.3 2.5 539.7 97.2 284.1 130.1 14.8 13.5 Der Anlagespiegel gibt Auskunft über die Veränderung der Aus Gründen der Klarheit und Übersichtlichkeit werden An- | 395 Sachanlagen und immateriellen Anlagen. Nicht im Anlagespie- lagen im Bau im Vergleich zum Vorjahr sowohl in der Bilanz gel enthalten sind investive Einnahmen und Ausgaben sowie wie auch im Anlagespiegel nicht mehr als separate Kategorie Abschreibungen betreffend Darlehen, Beteiligungen und Inve- ausgewiesen. Stattdessen wird deren Anteil an den Anschaf- stitionsbeiträgen. fungswerten der jeweiligen Anlagekategorie im Anlagespiegel Der Zugang von CHF 0.2 Mio. bei den Grundstücken des Fi- aufgeführt. nanzvermögens beinhaltet den vorsorglichen Kauf von 5 Grund- stücken sowie den Zugang eines Grundstücks in der Schweiz 2.3.5 Darlehen aus einer Verlassenschaft. Die Abgänge bei den Grundstücken und Hochbauten des Finanzvermögens betreffen die Verkäufe Die Wohnbaudarlehen sind durch Grundpfandverschreibungen der Postgebäude Eschen und Nendeln an die Gemeinde Eschen. im 2. Rang gesichert. Die übrigen Darlehen sind nicht gesi- Zu- und Abgänge von Positionen des Verwaltungsvermö- chert. Die Studiendarlehen von CHF 18.7 Mio. enthalten eine gens sind im Abschnitt 2.2 Investitionsrechnung und Abschrei- Wertberichtigung für konkret gefährdete Forderungen von bungen auf Verwaltungsvermögen im Abschnitt 2.1.9 Ab- CHF 0.3 Mio. (Bruttobestand Studiendarlehen CHF 19.0 Mio.). schreibungen kommentiert.

2.3.6 Beteiligungsspiegel und Beteiligungsertrag Beträge in CHF Mio.

Beteiligungsspiegel Total LLB Post Telecom LKW LGV Sonstige

Finanzvermögen

Buchwert (Markt- bzw. Equitywert) per 31.12.2011 109.4 82.7 4.3 22.4 Beteiligungsanteil in % 6.5% 24.0% 49.0%

Zugang, Abgang, Umwidmung - - - - Wertveränderung -23.9 -24.8 0.3 0.6 Bewertungskorrektur aus Umwidmung - - - - Veränderung Markt- / Equitywert -23.9 -24.8 0.3 0.6

Buchwert (Markt- bzw. Equitywert) per 31.12.2012 85.5 57.9 4.6 23.0 Beteiligungsanteil in % 6.5% 24.0% 49.0%

Zugang, Abgang, Umwidmung - - - - Wertveränderung 8.9 15.8 -3.8 -3.2 Bewertungskorrektur aus Umwidmung - - - - Veränderung Markt- / Equitywert 8.9 15.8 -3.8 -3.2

Buchwert (Markt- bzw. Equitywert) per 31.12.2013 94.4 73.7 0.9 19.8 Beteiligungsanteil in % 6.5% 24.0% 49.0%

Verwaltungsvermögen

Anschaffungswert per 31.12.2011 157.7 78.5 2.6 23.0 7.0 34.9 11.8 Wertberichtigung per 31.12.2011 -11.8 ------11.8 Buchwert per 31.12.2011 145.9 78.5 2.6 23.0 7.0 34.9 0.0 Beteiligungsanteil in % 51.0% 51.0% 51.0% 100.0% 100.0% Div.

Zugang, Abgang, Umwidmung Anschaffungswert 3.0 - - - - - 3.0 Zugang, Abgang, Umwidmung Wertberichtigung ------Wertberichtigung / -aufholung -3.0 ------3.0

Anschaffungswert per 31.12.2012 160.8 78.5 2.6 23.0 7.0 34.9 14.8 Wertberichtigung per 31.12.2012 -14.8 ------14.8 Buchwert per 31.12.2012 145.9 78.5 2.6 23.0 7.0 34.9 0.0 Beteiligungsanteil in % 51.0% 51.0% 51.0% 100.0% 100.0% Div.

Zugang, Abgang, Umwidmung Anschaffungswert -2.0 ------2.0 Zugang, Abgang, Umwidmung Wertberichtigung 1.9 - - - - - 2.0 Wertberichtigung / -aufholung -3.0 - -0.7 -2.3 - - -

396 | Beteiligungsspiegel Total LLB Post Telecom LKW LGV Sonstige

Anschaffungswert per 31.12.2013 158.8 78.5 2.6 23.0 7.0 34.9 12.9 Wertberichtigung per 31.12.2013 -15.9 - -0.7 -2.3 - - -12.9 Buchwert per 31.12.2013 142.9 78.5 1.8 20.6 7.0 34.9 0.0 Beteiligungsanteil in % 51.0% 51.0% 51.0% 100.0% 100.0% Div.

Total Buchwert Beteiligungen 31.12.2011 255.3 161.2 6.8 45.3 7.0 34.9 0.0 31.12.2012 231.4 136.4 7.2 45.9 7.0 34.9 0.0 31.12.2013 237.3 152.2 2.7 40.4 7.0 34.9 0.0

Total Beteiligungsanteil 31.12.2011 57.5% 75.0% 100.0% 100.0% 100.0% Div. 31.12.2012 57.5% 75.0% 100.0% 100.0% 100.0% Div. 31.12.2013 57.5% 75.0% 100.0% 100.0% 100.0% Div.

Beteiligungsertrag 2011 60.2 59.0 - - 1.1 - 0.1 2012 6.7 5.3 0.2 - 1.1 - 0.1 2013 27.8 26.6 - - 1.1 - 0.1

2013 Voranschlag 36.9 35.4 0.3 - 1.1 - 0.1

Ertrag aus Beteiligungen Wertveränderung von Beteiligungen des Verwal- Dividenden werden in dem Rechnungsjahr verbucht, in wel- tungsvermögens chem sie ausgeschüttet werden. Nebst Dividenden enthält der Aufgrund der Rückstellung PVS lag das Eigenkapital der Te- Beteiligungsertrag auch die Verzinsung des Anstaltskapitals der lecom Liechtenstein AG und der Liechtensteinischen Post LKW. Die Abgeltung der Staatsgarantie durch die LLB wurde AG per 31.12.2013 unter dem gezeichneten Kapital. Entspre- umgruppiert vom Beteiligungsertrag in den Sonstigen betrieb- chend musste auf dem Anteil dieser beiden Beteiligungen im lichen Ertrag (siehe 2.1.4 Sonstiger betrieblicher Ertrag). Verwaltungsvermögen eine Wertberichtigung über CHF 0.7 Mio. (Liechtensteinische Post AG) und CHF 2.3 Mio. (Telecom Rückstellung Unterdeckung PVS bei den Beteiligungen Liechtenstein AG) vorgenommen werden. Der Anschaffungs- Die Beteiligungen Liechtensteinische Post AG, Telecom Liech- bzw. Nennwert der Aktien der Liechtensteinischen Landesbank tenstein AG, Liechtensteinische Kraftwerke und Liechtenstei- AG beträgt CHF 5.00 pro Aktie. nische Gasversorgung haben deren Anteil an der Unterde- ckung der Pensionsversicherung für das Staatspersonal (PVS) Sonstige Beteiligungen im Rechnungsjahr vollständig zurückgestellt. Sonstige Beteiligungen werden aus Gründen der Werthaltig- keit und der Praktikabilität auf den Erinnerungswert abge- Wertveränderung von Beteiligungen des Finanzver- schrieben, insbesondere wenn es sich dabei um öffentliche Un- mögens ternehmen handelt, deren Erträge überwiegend Staatsbeiträge Beteiligungsanteile, die den gesetzlich vorgeschriebenen Betei- enthalten. Nebst kleinen in- und ausländischen Beteiligungen ligungsanteil übersteigen, werden als Beteiligungen des Finanz- beinhalten die sonstigen Beteiligungen die folgenden Positi- vermögens ausgewiesen. Deren Wertveränderung aufgrund onen mit einem Anschaffungswert von über CHF 1 Mio.: eines veränderten Aktienkurses oder Eigenkapitalanteils (Equi- tymethode) wird als Finanzertrag oder -aufwand ausgewiesen. Verkehrsbetrieb LIECHTENSTEINmobil CHF 3.0 Mio. Der Aktienkurs der Liechtensteinischen Landesbank AG verän- Interstaatliche Hochschule derte sich im Rechnungsjahr von CHF 29.05 per 31.12.2012 auf für Technik Buchs NTB CHF 2.5 Mio. CHF 37.00 per 31.12.2013, woraus eine Wertzunahme von CHF Liechtensteinischer Rundfunk CHF 2.5 Mio. 15.8 Mio. resultierte. Aufgrund der Rückstellung PVS bzw. des Finanzmarktaufsicht CHF 2.0 Mio. dadurch gesunkenen Eigenkapitals reduzierte sich im Rech- Europäische Bank für Wiederaufbau nungsjahr der Wert des freien Beteiligungsanteils an der Liech- u. Entwicklung CHF 1.7 Mio. tensteinischen Post AG um CHF 3.8 Mio. und derjenige an der Telecom Liechtenstein AG um CHF 3.2 Mio. Abgegangen sind im Rechnungsjahr die beiden Beteiligungen | 397 Genossenschaft für Heizöllagerhaltung und Stiftung Image Liechtenstein, die beide liquidiert wurden.

2.3.7 Spezialfinanzierungen

Beträge in CHF

Spezialfinanzierungen Vermögen Einnahmen Ausgaben Vermögen 31.12.2012 2013 2013 31.12.2013

Tierseuchenfonds 1'262'277 Beiträge Gemeinden & Tierbesitzer 57'167 Landesbeitrag 75'586 Viehhandelspatenttaxen 1'265 Sömmerungsgebühren 3'636 Beitrag Rinderhalter an die BVD 0 Wertschriftenerfolg 81'417 Entnahme für Tierseuchenbekämpfung 146'199 1'335'149

Fonds zur Unfallverhütung im Strassenverkehr 191'423 Prämieneingänge 131'187 Wertschriftenerfolg 12'347 Unfallverhütungsmassnahmen 101'670 233'288

Total 1'453'701 362'605 247'869 1'568'437

2.3.8 Rückstellungsspiegel Beträge in CHF Mio.

Rückstellungsspiegel Total Rück- Ferien- und Frühpension Pensionen Ruhegehälter Unterdeckung Übrige stellungen Gleitzeit- Staats- Magistraten Ordenslehrer PVS Rück- guthaben personal stellungen

Stand 31.12.2011 44.7 5.8 21.8 12.7 4.4 - - davon kurzfristig 13.9 5.8 6.4 1.3 0.5 - -

Bildung (inkl. Erhöhung) 233.9 0.6 12.2 0.0 0.1 221.0 - Verwendung -8.0 -0.1 -6.3 -1.2 -0.5 - - Auflösung -0.6 - -0.5 -0.1 - - -

Stand 31.12.2012 269.9 6.3 27.2 11.4 4.0 221.0 - davon kurzfristig 14.9 6.3 6.9 1.2 0.5 - -

Bildung (inkl. Erhöhung) 16.2 0.2 10.3 5.6 0.1 - - Verwendung -8.8 -0.4 -6.8 -1.2 -0.5 - - Auflösung -1.3 - -0.5 -0.8 - - -

Stand 31.12.2013 276.0 6.1 30.3 15.0 3.7 221.0 - davon kurzfristig 237.2 6.1 7.7 2.0 0.5 221.0 - 398 | Ferien- und Gleitzeitguthaben Regierungsmitglieder stellen überwiegend Anwartschaften dar Zurückgestellt werden die Zeitguthaben aller Staatsangestell- und werden daher nicht zurückgestellt, sondern als Eventual- ten per 31. Dezember (inkl. Lektionenguthaben der Lehrper- verbindlichkeit im Anhang ausgewiesen. Die Veränderung der sonen). Gleitzeitguthaben, die per 1. Januar des Folgejahres Rückstellung im Rechnungsjahr ist hauptsächlich auf den Aus- verfallen, sind in der Rückstellung nicht enthalten. Auszah- tritt von vier Regierungsmitgliedern zurückzuführen. lungen von Überstunden im Folgejahr sind per 31. Dezember bereits verbucht und in der Rückstellung ebenfalls nicht ent- Ruhegehälter Ordensleute halten. Aufgrund einer Vereinbarung erhalten ehemalige Ordensleh- rer des Ordens der Anbeterinnen des Blutes Christi (Realschule Frühpensionen Staatsangestellte Kloster St. Elisabeth, Schaan) und des Ordens der Maristenbrü- Zurückgestellt werden die künftigen Kosten aus der Frühpensi- der (Gymnasium Vaduz) lebenslange Ruhegehälter. Die Ver- onierung von Staatsangestellten (gem. Art. 39a ff. BesG), sofern pflichtung besteht nur für die bereits bestehenden Pensions- deren Inanspruchnahme per Bilanzstichtag feststeht. Keine empfänger. Neue Pensionsempfänger kommen keine hinzu. Rückstellung wird gebildet für anwartschaftliche Leistungen, deren Inanspruchnahme noch nicht definitiv ist. Die Kosten an- Unterdeckung PVS wartschaftlicher Leistungen werden als Eventualverbindlich- Mit dem Gesetz über die betriebliche Personalvorsorge des keit im Gewährleistungsspiegel ausgewiesen. Der Anstieg der Staates (SBPVG) vom 6. September 2013 (LGBl. 2013 Nr. 329) Rückstellung ist wie im Vorjahr hauptsächlich auf die Änderung wurde die Ausfinanzierung der Deckungslücke der Pensions- des Besoldungsgesetzes (Anhebung des Frühpensionierungs- versicherung für das Staatspersonal (PVS) beschlossen. Die im alters von 60 auf 62 Jahre) bzw. die per Ende des Rechnungs­ Vorjahr gebildete Rückstellung über CHF 221 Mio. wird per jahres auslaufende Übergangsfrist zurückzuführen. 31.12.2013 unverändert so belassen, da der auf das Land ent- fallende Anteil (Anschlüsse gemäss Art. 14 Abs. 1 Bst. a SBPVG) Pensionen Magistraten an der Deckungslücke der PVS per 31.12.2013 voraussichtlich Zurückgestellt werden künftige Leistungen an ehemalige Re- um weniger als CHF 10 Mio. (Grenze für ausserordentlichen gierungsmitglieder (gem. Art. 49d ff. PVG). Die Rückstellung Aufwand und Ertrag) davon abweicht. Im Gegensatz zum Vor- wird erstmalig gebildet im Jahr des Austritts und enthält Über- jahr handelt es sich nun jedoch um eine kurzfristige Rückstel- brückungsgelder (inkl. Arbeitgeberbeitrag AHV) sowie Pen- lung, da die Ausfinanzierung mit Inkrafttreten des Gesetzes am sionsversicherungsbeiträge (Arbeitnehmerbeiträge bis zur 1. Juli 2014 erfolgen soll. ordentlichen Pensionierung, sofern eine entsprechende Ver- einbarung zum Verbleib in der Pensionsversicherung für das Übrige Rückstellungen Staatspersonal abgeschlossen wurde). Ansprüche noch aktiver Es bestehen keine übrigen Rückstellungen per 31.12.2013.

2.3.9 Eigenkapitalnachweis Beträge in CHF Mio.

Eigenkapitalnachweis Total Eigenmittel Reserven Neube- Ergebnis Eigenkapital für Zukunfts- wertungs- Erfolgs- ausgaben reserve rechnung

Stand 31.12.2011 2'500.4 1'112.6 965.9 577.3 -155.3

Restatement - - - - - Verbuchung Vorjahresergebnis - -155.3 - - 155.3 Jahresergebnis -129.7 - - - -129.7 Sonstige Transaktionen - - - - -

Stand 31.12.2012 2'370.7 957.3 965.9 577.3 -129.7

Restatement - - - - - Verbuchung Vorjahresergebnis - -129.7 - - 129.7 Jahresergebnis -85.6 - - - -85.6 Sonstige Transaktionen - - - - -

Stand 31.12.2013 2'285.1 827.5 965.9 577.3 -85.6

Der Eigenkapitalnachweis zeigt auf, wie sich die einzelnen Rubriken des Eigenkapitals im Berichtsjahr verändert haben. Gesetzliche Fonds im Eigenkapital derselben gemäss Jahresrechnung der Liechtensteinischen | 399 Der Zukunftsfonds (Reserven für Zukunftsausgaben) ist per Landesbank AG. Gemäss Entscheid der EFTA-Überwachungs- 31.12.2013 der einzige gesetzlich errichtete Fonds im Eigen- behörde vom Juli 2005 darf die der LLB gewährte Staatsgaran- kapital. Spezialfinanzierungen oder von Dritten mit bestimmten tie bis mindestens 2020 bestehen bleiben. Auflagen zugewendete Vermögen werden nicht im Eigenkapi- tal geführt. Defizitgarantie EEG Fonds für Einspeisevergütung Gem. Art. 18 EEG wird der Fonds im Jahr 2023 aufgelöst. Ein Neubewertungsreserve negativer Endsaldo wird dann den Liechtensteinischen Kraft- Die Umstellung der Rechnungslegung bzw. die Neubewertung werken durch das Land vergütet und ein positiver Endsaldo von Aktiven und Passiven, die sich aus dem neuen Finanzhaus- wird an das Land abgeführt. Als Eventualverbindlichkeit ab- haltsgesetz ergab, wurde im Vorjahr abgeschlossen. Im Rech- gebildet wird der jeweilige Defizitstand des Fonds per Bilanz- nungsjahr wurde kein Restatement mehr vorgenommen. Die stichtag. Neubewertungsreserve wird nach Ende der Übergangsfrist ge- mäss Art. 50 FHV im Rechnungsjahr 2014 in die Eigenmittel Zusicherungen Energieförderung umgebucht (siehe auch 1.4 Bilanzierungs- und Bewertungs- und Wohnbauförderung grundsätze). Dies sind Förderbeiträge, die den Antragstellern bis 31.12.2013 zugesichert wurden. Wie viel davon letztlich ausbezahlt wird, kann erst nach Abschluss bzw. Abnahme der geförderten Pro- 3. Weitere Erläuterungen jekte festgestellt werden und hängt davon ab, ob die Bedin- zur Landesrechnung gungen für eine Projektförderung eingehalten wurden. Es kann vorkommen, dass zugesicherte Förderbeiträge nie ausbezahlt 3.1 Gewährleistungsspiegel werden, da das entsprechende Projekt nicht realisiert wird. Entsprechend werden solche Zusicherungen als Eventualver- Beträge in CHF Mio. bindlichkeit ausgewiesen und nicht erfolgswirksam zurückge- stellt. Eventualverbindlichkeiten 2013 2012 Anwartschaftliche Frühpensionen Staatsangestellte Staatsgarantie der Künftige Kosten aus der Frühpensionierung von Staatsange- Liechtensteinischen Landesbank AG 3'890.3 4'045.8 stellten werden erfolgswirksam zurückgestellt, sofern deren Liecht. Landesspital Bürgschaftsverpflichtung 1.5 1.5 Inanspruchnahme per Bilanzstichtag feststeht. Die anwart- Nicht liberiertes Kapital Entwicklungsbank schaftlichen, also noch nicht definitiv feststehenden Pensi- des Europarates 2.9 2.9 onsverpflichtungen stellen gemäss Art. 22 Abs. 4 FHG jedoch Nicht liberiertes Kapital Europäische Bank eine Eventualverbindlichkeit dar. Deren Berechnung beinhal- für Wiederaufbau und Entwicklung 5.8 5.7 tet verschiedene Annahmen (durchschnittliche Lohnentwick- Defizitgarantie EEG Fonds für Einspeisevergütung 5.8 2.4 lung, technischer Zinssatz für die Diskontierung) und umfasst Zusicherungen Energieförderung 4.7 6.2 den folgenden Personenkreis: Regierung, Angestellte der Lan- Zusicherungen Wohnbauförderung 21.6 26.5 desverwaltung, Lehrpersonen, richterliches Personal und An- Anwartschaftliche Frühpensionierungen gestellte öffentlicher Unternehmen mit öffentlich-rechtlichen des Staatspersonals 32.9 32.3 Anstellungsverträgen. Die Berechnung wird mit einer Eintre- Anwartschaftliche Magistratenpensionen 6.1 7.0 tenswahrscheinlichkeit gewichtet, die wiederum auf statisti- Anwartschaftliche Sonderzulagen schen BVG-Daten und Beobachtungen des Pensionierungsver- des Staatspersonals 16.5 16.5 haltens der Staatsangestellten über mehrere Jahre basiert. Sanierung Parzellen Schaan Nr. 3531, 3536 und 4591 (Landesforstbetrieb Unterau) 3.0 3.0 Anwartschaftliche Pensionen Magistraten Amtshaftungsklagen 79.6 249.2 Diese Eventualverbindlichkeit wurde für das Rechnungsjahr (und zu Vergleichszwecken auch für das Vorjahr) erstmalig Der Gewährleistungsspiegel enthält insbesondere wesentliche berechnet. Künftige Leistungen gem. Art. 49d ff. PVG an ak- und begründete Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften, tive Regierungsmitglieder stellen überwiegend Anwartschaften Garantien, Kapitalliberierungspflichten, Amtshaftungsklagen dar und werden deshalb vollständig als Eventualverbindlichkeit und anwartschaftlichen Personalansprüchen. Dies sind mögliche ausgewiesen. Diese enthält Überbrückungsgelder (inkl. Arbeit- künftige Verbindlichkeiten, bei denen unsicher ist, ob, wann und geberbeitrag AHV) sowie Pensionsversicherungsbeiträge (Ar- in welchem Umfang sie tatsächlich zu Verbindlichkeiten werden. beitnehmerbeiträge bis zur ordentlichen Pensionierung). Die Es bestehen keine wesentlichen Eventualforderungen. Berechnung der Eventualverbindlichkeit basiert auf angenom- menen Amtszeiten bis zum Ende der laufenden Legislaturperi- Staatsgarantie Liechtensteinische Landesbank ode. Rückstellungen werden erst gebildet im Jahr des Austritts Das Land Liechtenstein garantiert für Sparguthaben und Kas- eines Regierungsmitgliedes. senobligationen. Der ausgewiesene Wert zeigt den Bestand 400 | Anwartschaftliche Sonderzulagen des Staatspersonals 3.3 Änderungen von Bilanzierungs- Gemäss Besoldungsgesetz haben Staatsangestellte Anspruch und Bewertungsgrundsätzen auf Sonderzulagen bei Dienstjubiläen, Eheschliessung und Al- tersrücktritt. Dies sind ebenfalls anwartschaftliche Leistungen Im Rechnungsjahr wurden keine Änderungen von Bilanzie- gem. Art. 22 Abs. 4 FHG. Die Eventualverbindlichkeit wurde mit rungs- und Bewertungsgrundsätzen vorgenommen. demselben Rechenmodell wie die anwartschaftlichen Frühpen- sionierungen und aufgrund derselben Annahmen und Wahr- 3.4 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag scheinlichkeiten berechnet. Sie beinhaltet sämtliche Sonderzu- lagen aufgrund von Dienstjubiläen oder Altersrücktritt, die die Bis Anfang April 2014 sind keine wesentlichen Ereignisse ein- Staatsangestellten bis zum Altersrücktritt noch erhalten kön- getreten, die eine Anpassung der im Abschluss erfassten Be- nen. Gegenüber den anwartschaftlichen Frühpensionierungen träge oder eine Offenlegung erforderlich machen würden. unterscheidet sich diese Berechnung dadurch, dass Personen ohne Anspruch auf Sonderzulagen (Austritte Folgejahr, Stun- 3.5 Abrechnung Pauschalkredit denlöhner, etc.) ausgeklammert wurden und bei Primarleh- Hochbauprojekte rern und Kindergärtnerinnen nur 50% berechnet wurde, da die Hälfte dieses Aufwandes durch die Gemeinden getragen Mit dem Finanzgesetz wird für den Bereich der investiven wird. Öffentliche Unternehmen mit öffentlich-rechtlichen Ar- Hochbauprojekte ein Pauschalkredit gewährt. Die Verwendung beitsverträgen tragen die Kosten der Sonderzulagen selbst. Da dieser Mittel wird im Anhang der Landesrechnung ausgewie- diese Unternehmen jedoch überwiegend durch Staatsbeiträge sen. finanziert werden, sind die entsprechenden Kosten in dieser Berechnung enthalten. Beträge in CHF

Sanierung Parzellen Schaan Nr. 3531, 3536 und 4591 Konto Nr. Abrechnung Pauschal- Rechnung Voranschlag Diese drei Parzellen wurden von der Gemeinde Schaan über- kredit Hochbauprojekte 2013 2013 nommen, da deren Boden durch die Holzbearbeitung im Lan- desforstbetrieb Unterau kontaminiert wurde. Der Boden wird 208.503.01 Realschule Balzers Sanierung 119'275 durch regelmässige Kontrollen überwacht. Eine Sanierung ist 950.503.00 Zollamt Schaanwald - Umbau 904 derzeit nicht nötig, kann aber nicht ausgeschlossen werden. 930.503.00 Voranschlag Sammelkonto 2013 3'600'000 Amtshaftungsklagen Diese umfassen 10 Fälle. Die im Vorjahr noch enthaltene Klage Total 120'179 3'600'000 von Jürgen Hermann über CHF 200 Mio. ist im Rechnungsjahr entfallen.

3.2 Weitere Angaben zur Landesrechnung

Beträge in CHF Mio.

Treuhänderisch verwaltete Vermögen 31.12.2013 31.12.2012

Kautionen Landgericht 24.4 20.7

Total 24.4 20.7

Beträge in CHF Mio.

Sachversicherungswerte 2013 2012

Gebäude zum Neuwert 678.7 669.5 Vorsorgeversicherung (für Neubauten, Anschaffungen, etc. im Rechnungsjahr) 50.0 50.0 Waren und Einrichtungen zum Neuwert 133.0 133.0 Motorfahrzeuge zum Zeitwert 3.0 3.0

Total 864.7 855.5 3.6 Abgabenverwendung LSVA | 401

Der Nettoertrag aus der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe unterliegt gemäss Art. 28 SVAG einer Zweckbindung. Die Verwendung dieser Mittel muss im Anhang der Landesrechnung ausgewiesen werden.

Beträge in CHF

Konto Nr. Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe 2013

650.407.00 Ertragsanteil LSVA (7.11 ‰ von CHF 1'515'394'570) 10'774'455 500.363.00 Staatsbeitrag AHV (LSVA-Anteil für Rentenvorbezug): 2 / 3 -7'182'970 = LSVA-Anteil für umwelt- / gesundheitspolit. Massnahmen: 1 / 3 3'591'485

Verwendung: 600.314.02.13 Verkehrszählungen -48'962 650.318.04 Experten / Gutachten Verkehrsbereich -317'317 650.318.05 Planungsleistungen S-Bahn FL.A.CH -388'412 650.363.00 Beitrag Liechtenstein-Takt -218'848 650.363.00 Beitrag grenzüberschreitende Linienbusse -231'579 650.314.01 Bauliche Massnahmen für den öffentlichen Verkehr -247'650 702.318.00 Untersuchungen und Kontrollen im Bereich Lärmschutz -21'134 710.318.04 Umweltdaten, Umweltberichterstattung -218'294 Total Verwendung -1'692'196

Saldo 2013 1'899'289

Übertrag aus Vorjahr 10'658'776

Vortrag auf neue Rechnung 2014 12'558'065

3.7 Abgabenverwendung Umweltabgaben

Die Erträge aus Umweltabgaben unterliegen gemäss Art. 10 VOCG, Art. 10 HELG, Art. 10 BDSG und Art. 16 CO2-Gesetz einer Zweckbindung. Die Verwendung dieser Mittel muss im Anhang der Landesrechnung ausgewiesen werden.

Beträge in CHF

Umweltabgaben 2013

Ertragsanteil VOC 502'972 Ertragsanteil HEL 0 Ertragsanteil BDS 0 Ertragsanteil Bevölkerung CO2-Abgabe 1'698'261 Total Lenkungsabgaben 2'201'233

Verwendung: Beitrag an Klimastiftung LIFE -149'143 Projekte gemäss Kyoto-Protokoll -204'652 Förderbeiträge gem. Energieeffizienzgesetz (EEG) -7'566'825 Total Verwendung -7'920'619

Saldo 2013 -5'719'386

Übertrag aus Vorjahr 0

Vortrag auf neue Rechnung 2014 0 3.8 Verpflichtungskredite Beträge in CHF

Nr. Projekt / Kreditbewilligung Genehmigte Zahlungen bis Verfügbarer Kredite 31.12.2013 Restkredit 2014 2015 ff.

402 | 01 EU-Programm für Forschung u. techn. Entwicklung Verpflichtungskredit vom 22.11.2002 / Euro 2.8 Mio. 3'431'000 Ergänzungskredit vom 23.05.2007 / Euro 845'000 1'036'000 Totalkredit 4'467'000 5'170'418 -703'418 4'000 1) 02 Liechtensteinisches Urkundenbuch Verpflichtungskredit vom 27.11.2003 560'000 Ergänzungskredit vom 21.10.2009 600'000 Totalkredit 1'160'000 824'664 335'336 100'000 160'000 03 EWR-Finanzmechanismus 2004 – 2009 Verpflichtungskredit vom 11.03.04 / Euro 4.5 Mio. 5'515'000 Ergänzungskredit vom 23.05.2007 / Euro 368'000 451'000 Ergänzungskredit vom 24.10.2007 / Euro 730'000 895'000 Totalkredit 6'861'000 6'373'362 487'638 04 Drucklegung des Historischen Lexikons Verpflichtungskredit vom 20.09.2006 750'000 716'949 33'051 05 3. Generation der Europäischen Bildungsprogramme « Programm zum lebenslangen Lernen 2007-2013 » Verpflichtungskredit vom 13.12.2006 / Euro 1'097'000 1'344'000 Ergänzungskredit vom 23.05.2007 / Euro 750'000 919'000 Totalkredit 2'263'000 2'321'325 -58'325 159'000 257'0001) 3) 06 7. Rahmenprogramm der EU für Forschung, technolog. Entwicklung und Demonstration 2007-2013 Verpflichtungskredit vom 14.12.2006 / Euro 7.4 Mio. 9'069'000 Ergänzungskredit vom 23.05.2007 / Euro 5'057'000 6'197'000 Totalkredit 15'266'000 12'165'952 3'100'048 2'105'000 1'529'000 1) 07 Beteiligung am Rahmenprogramm der EU für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation 2007 – 2013 Verpflichtungskredit vom 23.05.2007 Euro 834'000 1'022'000 550'410 471'590 119'000 368'000 1) 08 Erwerb von Emissionsgutschriften zur Erfüllung des Kyoto-Protokolls 2008 – 2013 Verpflichtungskredit vom 23.04.2008 Euro 4'950'000 6'066'000 5'778'345 287'655 09 Ersatzbau sonderpädagogische Tagesschule, Therapiezentrum und Verwaltung Verpflichtungskredit vom 29.05.2008 12'900'000 + Aufwertung um Baukostenteuerung 1'138'000 + Baukostenteuerung 2013 4'000 Totalkredit 14'042'000 13'761'039 280'961 140'000 10 Neubau Schulzentrum Unterland in Ruggell (SZU II) Verpflichtungskredit vom 16.08.2008 55'600'000 + Aufwertung um Baukostenteuerung -45'000 + Baukostenteuerung 2013 772'000 Totalkredit 56'327'000 14'531 56'312'469 2) 11 S-Bahn FL-A-CH Verpflichtungskredit vom 22.10.2008 Euro 2'925'000 3'585'000 Ergänzungskredit vom 22.10.2008 650'000 + Aufwertung um Baukostenteuerung 140'000 + Baukostenteuerung 2013 8'000 Totalkredit 4'383'000 3'144'190 1'238'810 450'000 803'000 1) 12 Errichtung Pflegeheim und Sozialzentrum « St. Mamertus », Triesen Verpflichtungskredit vom 10.12.2008 11'452'000 + Aufwertung um Baukostenteuerung 248'000 + Aufwertung um Baukostenteuerung 2013 2'000 Totalkredit 11'702'000 11'579'525 122'475 13 Europ. Aktionsprogramm Erasmus Mundus Verpflichtungskredit vom 24.6.2009 Euro 140'000 172'000 164'109 7'891 1'000 14 Industriezubringer Schaan Verpflichtungskredit vom 18.11.2009 15'000'000 + Aufwertung um Baukostenteuerung 584'000 + Baukostenteuerung 2013 7'000 Totalkredit 15'591'000 14'483'135 1'107'865 1'000'000

Übertrag 140'072'000 77'047'955 63'024'045 4'078'000 3'117'000 3.8 Verpflichtungskredite Beträge in CHF

Nr. Projekt / Kreditbewilligung Genehmigte Zahlungen bis Verfügbarer Kredite 31.12.2013 Restkredit 2014 2015 ff.

Hertrag 140'072'000 77'047'955 63'024'045 4'078'000 3'117'000 | 403

15 Aufgabenbereiche Landwirtschaftsgesetz 2010 – 2013 Verpflichtungskredit vom 18.11.2009 63'606'000 56'947'383 6'658'617 16 Europ. Olympisches Winter-Jugendfestival 2015 Verpflichtungskredit vom 16.3.2010 Euro 707'000 866'000 270'307 595'693 520'000 77'000 1) 17 Aussengrenzfonds der EU für 2007 - 2013 Verpflichtungskredit vom 26.5.2010 Euro 387'000 474'000 286'526 187'474 18 Beteiligung am EWR Finanzierungsmechanismus 2009 – 2014 Verpflichtungskredit vom 22.09.2010 Euro 10'000'000 12'255'000 2'142'357 10'112'643 3'677'000 6'373'000 19 Liechtensteinisch-tschechische Historikerkommission Verpflichtungskredit vom 20.10.2011 750'000 474'522 275'478 65'000 20 Klimaanschubfinanzierung « Copenhagen Accord » 2013 – 2015 Verpflichtungskredit vom 21.11.2012 600'000 197'736 402'264 203'000 188'000 21 EU-Programm « Erasmus+ » Verpflichtungskredit vom 05.12.2013 6'148'000 6'148'000 408'000 5'740'000

Gesamttotal 224'771'000 137'366'786 87'404'214 8'951'000 15'495'000

1) Verpflichtungskredit in Fremdwährung eingehalten 2) Landtagsbeschluss vom 21.3.2012: Auf der Basis des bereits bewilligten Verpflichtungskredits (BuA 106/2008) soll ein SZU II realisiert werden. Der Bau eines SZU II soll für die Führung von 3 Parallelklassen konzipiert werden. Eine Reduzierung des Verpflichtungskredits hat im Rahmen der Projekterarbeitung zu erfolgen. 3) Ergänzungskredit wird beantragt Stiftungsrechnungen per 31. Dezember 2013

Beträge in CHF

404 | Bezeichnung der Stiftung Vermögensstand Einnahmen Ausgaben Vermögensstand 01.01.2013 31.12.2013

Fürstlicher Landes-Wohltätigkeitsfonds (Stiftung) 688'361 Zinsertrag 1'025 Realisierter Wertschriftengewinn 27'934 Nicht realisierter Wertschriftengewinn 42'169 Realisierter Wertschriftenverlust 13'385 Nicht realisierter Wertschriftenverlust 25'069 Vermögensverwaltungsaufwand 6'958 714'076

Franz und Elsa Stiftung für die Jugend Liechtensteins 279'869 Zinsertrag 39 Nicht realisierter Wertschriftengewinn 12'662 Unterstützungsbeiträge 30'000 262'570

Stiftung Andreas Marxer zur Ausbildung 35'922 röm.-kath. Priester Pachtzinsertrag 185 Zinsertrag 20 Nicht realisierter Wertschriftengewinn 902 37'027

Johann Schädler AGRA-Stiftung (aufgelöst) 2'204 Zinsertrag 5 Unterstützungsbeiträge 1'532 Verwaltungsaufwand 678 0

Hermine Kindle de Contreras Torres 544'415 und Miguel Contreras Torres-Stiftung Zinsertrag 704 Realisierter Wertschriftengewinn 20'908 Nicht realisierter Wertschriftengewinn 32'376 Unterstützungsbeiträge 10'000 Verwaltungsaufwand 2'660 Realisierter Wertschriftenverlust 10'437 Nicht realisierter Wertschriftenverlust 20'234 Vermögensverwaltungsaufwand 6'250 548'823

Stiftung für den Brandschutz und das Löschwesen 281'352 Beitrag der Schweizer Privatversicherer 75'000 Zinsertrag 408 Nicht realisierter Wertschriftengewinn 2'817 Kleinlöscher-Schulungen 9'885 Subventionsbeiträge Anschaffungen 71'107 Verwaltungsaufwand 252 278'333

Fürst Franz Josef von Liechtenstein Stiftung 9'315'654 Zins- und Wertschriftenertrag 138'955 Realisierter Wertschriftengewinn 516'029 Nicht realisierter Wertschriftengewinn 717'082 Preise, Beiträge, Stipendien 46'000 Verwaltungsaufwand 25'385 Realisierter Wertschriftenverlust 236'989 Nicht realisierter Wertschriftenverlust 497'752 Bankspesen, Courtage, Stempel 14'925 Wertschriftenverwaltung 63'257 9'803'412

Total 11'147'777 1'589'219 1'092'754 11'644'242 Liechtensteinische Arbeitslosenversicherungskasse (Unselbständige öffentlich-rechtliche Anstalt) Beträge in CHF

Bilanz 31.12.2013 31.12.2012 | 405 Aktiven 45'441'420 35'881'404 Liquide Mittel 10'430'857 4'928'422 Finanzanlagen 28'946'146 22'752'753 Forderungen aus Versicherungsbeiträgen 4'097 21'433 Rückforderung von Arbeitslosenentschädigungen 0 1'096 Rückforderung von Insolvenzentschädigungen 19'385 168'746 Rückforderung von Kurzarbeitsentschädigungen 0 0 Delkredere auf Rückforderungen -19'385 -169'842 Guthaben gegenüber Sozialversicherungen 89'124 14'938 Aktive Rechnungsabgrenzung 5'971'195 8'163'858

Passiven 45'441'420 35'881'404 Verbindlichkeiten geg. Sozialvers. / Lohnsteuer aus Arbeitslosenentsch. 531'928 374'967 Verbindlichkeiten geg. Sozialvers. / Lohnsteuer aus Insolvenzentsch. 18'337 29'521 Sonstige Verbindlichkeiten 0 Passive Rechnungsabgrenzung 8'609'517 6'550'262 Eigenkapital: Gewinnvortrag 28'926'654 22'867'371 Jahresergebnis 7'354'983 6'059'283 36'281'637 28'926'654

Erfolgsrechnung 2013 Budget 2013 2012

Ertrag 29'758'412 26'597'500 26'016'239 Versicherungsbeiträge 23'399'789 22'600'000 23'268'207 Beitragsausfälle -8'292 -20'000 -24'551 Versicherungsbeiträge Grenzgänger von Oesterreich 984'529 0 -2'879'420 Versicherungsbeiträge Grenzgänger nach Oesterreich -13'932 50'000 60'014 Ertrag Rückforderung Arbeitslosenentschädigung 16'376 80'000 27'694 Ertrag Rückforderung Kurzarbeitsentschädigung 0 0 0 Ertrag Rückforderung Insolvenzentschädigung 10'583 150'000 122'669 Staatsbeitrag 3'940'000 3'180'000 3'260'000 Übrige Erträge 8'249 2'500 30'245 Ertrag aus Finanzanlagen 1'415'033 550'000 2'142'305 Bankzinsen 6'078 5'000 9'076

Aufwand 22'403'429 20'933'000 19'956'956 Arbeitslosenentschädigungen Inland 12'486'701 12'000'000 12'112'391 Arbeitslosenentschädigungen Grenzgänger EWR 3'763'171 2'050'000 0 Abschreibung Arbeitslosenentschädigungen 0 -20'000 -151 Sozialversicherungsbeiträge Arbeitslosenentschädigungen 1'656'067 1'900'000 1'637'928 Kurzarbeitsentschädigungen 1'668'586 1'000'000 2'372'579 Insolvenzentschädigungen 112'360 500'000 175'851 Abschreibung Insolvenzentschädigungen 9'487 450'000 35'577 Sozialversicherungsbeiträge Insolvenzentschädigungen 14'448 71'000 104'671 Beratungs- und Verwaltungskosten 2'470'626 2'630'000 2'575'902 Übriger Aufwand 0 0 -4'646 Aufwand aus Finanzanlagen 221'640 350'000 946'427 Bankspesen 344 2'000 427

Jahresergebnis 7'354'983 5'664'500 6'059'283 Kulturstiftung Liechtenstein (Selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung) Beträge in CHF

Bilanz 31.12.2013 31.12.2012 406 | Aktiven 1'574'287 1'823'194 Liquide Mittel 1'574'286 1'823'193 Anlagevermögen 1 1

Passiven 1'574'287 1'823'194 Kreditor Landeskasse 283'552 252'391 Passive Rechnungsabgrenzung 271'262 286'512 Eigenkapital: Stiftungskapital 30'000 30'000 Gewinnvortrag 1'254'291 1'455'399 Jahresergebnis -264'817 -201'108 1'019'474 1'284'291

Erfolgsrechnung 2013 Budget 2013 2012

Ertrag 2'658'709 2'647'000 2'767'180 Staatsbeitrag 1'402'000 1'402'000 1'502'000 Ertrag Interkantonale Landeslotterie / Schweizer Zahlenlotto 1'253'672 1'240'000 1'256'734 Zinserträge 3'037 5'000 8'446

Aufwand 2'923'527 2'980'000 2'968'287 Gehälter und Sozialbeiträge 232'594 250'000 229'823 Stiftungsrat 76'894 90'000 70'162 Projektbeiträge Inland 309'237 440'000 445'341 Projektbeiträge Ausland 149'663 85'000 218'831 Leistungsvereinbarungen 1'494'592 1'485'000 1'467'000 Fortbildungsbeiträge 0 10'000 0 Werkjahre / Werkbeiträge 173'000 80'000 78'000 Ankäufe und Aufträge 50'835 60'000 52'187 Eigene Projekte 384'661 430'000 365'159 Büro- und Druckmaterial 13'162 13'000 15'611 Reisespesen 2'084 4'000 896 Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen, Repräsentationen 24'225 25'000 22'516 Experten 12'581 8'000 2'697 Bankspesen 0 0 63

Jahresergebnis -264'817 -333'000 -201'108 Kunstmuseum Liechtenstein (Selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung) Beträge in CHF

Bilanz 31.12.2013 31.12.2012 | 407 Aktiven 765'464 487'849 Liquide Mittel 617'053 391'715 Debitoren 148'409 91'337 Debitor Landeskasse 0 4'796 Kunstgüter 2 2

Passiven 765'464 487'849 Kreditoren 375'306 116'451 Kreditor Landeskasse 20'089 0 Zweckgebundene Spenden- und Sponsoringfonds 42'855 71'855 Eigenkapital: Gewinnvortrag 299'543 387'135 Jahresergebnis 27'669 -87'591 327'213 299'543

Erfolgsrechnung 2013 Budget 2013 2012

Ertrag 4'719'218 4'148'000 5'002'732 Staatsbeitrag 3'593'000 3'593'000 3'668'000 Spendenertrag 522'953 250'000 823'271 Sponsoringertrag 100'997 0 34'703 Ertrag aus Museumsbetrieb 283'608 246'000 316'979 Sonstige Erträge 189'659 59'000 159'780 Entnahme zweckgebundene Spenden- und Sponsoringfonds 29'000 0 0

Aufwand 4'691'548 4'192'000 5'090'324 Gehälter und Sozialbeiträge 1'705'130 1'708'000 1'657'883 Stiftungsrat, Beirat und Ankaufskommission 21'289 16'000 9'364 Kunstankäufe aus Landesbeitrag 441'257 500'000 628'223 Kunstankäufe aus Stiftungsvermögen 0 0 122'279 Kunstankäufe aus Spenden und Sponsoring 382'908 0 752'750 Ausstellungen 1'217'912 1'150'000 932'810 Museumspädagogik 105'678 70'000 75'489 Veranstaltungen 11'677 10'000 35'006 Öffentlichkeitsarbeit 203'804 200'000 200'822 Betreuung Sammlung 262'580 270'000 251'215 Shopartikel 44'570 60'000 46'336 Allgemeine Spesen 52'888 50'000 50'118 Informatik und Telefon 38'742 40'000 54'424 Ausstattung 37'050 25'000 74'383 Übriger Verwaltungsaufwand 166'065 93'000 127'366 Einlage zweckgebundene Spenden- und Sponsoringfonds 0 0 71'855

Jahresergebnis 27'669 -44'000 -87'591 Liechtensteinisches Landesmuseum (Selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung) Beträge in CHF

Bilanz 31.12.2013 31.12.2012 408 | Aktiven 111'276 1'782'875 Liquide Mittel 108'784 327'075 Debitoren 2'261 1'597 Aktive Rechnungsabgrenzung 228 0 Anlagevermögen Sammlung Mineralien und Fossilien 0 1'454'201 Anlagevermögen Sammlungen 1 1 Anlagevermögen Mobilien 1 1

Passiven 111'276 1'782'875 Bankverbindlichkeit 0 1'454'201 Kreditor Landeskasse 8'907 470'158 Passive Rechnungsabgrenzung 53 0 Zweckgebundene Spendenfonds 63'453 42'827 Eigenkapital: Gewinnvortrag -184'311 165'216 Jahresergebnis 223'174 -349'527 38'863 -184'311

Erfolgsrechnung 2013 Budget 2013 2012

Ertrag 2'957'384 2'562'000 3'212'225 Staatsbeitrag 2'472'000 2'472'000 2'522'000 Eintritte, Kartenverkauf, Spenden, Zinsen 442'557 90'000 653'944 Entnahme Spendenfonds 42'827 0 36'282

Aufwand 2'734'209 2'349'500 3'561'752 Gehälter und Sozialbeiträge 1'727'049 1'800'000 1'922'314 Stiftungsrat, Museumskommission 14'641 15'000 27'334 Sonstiger Personalaufwand 19'502 15'000 18'399 Wechselausstellungen 440'665 206'000 830'754 Sonderausstellungen, Diaschau, Medien, Publikationen 7'440 20'000 83'256 Foto, Film, Bilddokumentationen 15'329 20'000 9'037 Depot, Studiensammlungen, Restaurierungen 14'131 23'000 34'250 Museumspädagogik, Sachaufwand 33'653 40'000 60'548 Multimedia, Ausstellungen (Unterhalt) 14'938 30'000 24'470 Ankäufe, Restaurationen 1'655 4'000 665 Wohnmuseum Schellenberg 1'139 3'000 2'111 Museumsrelevante Verbrauchsmaterialien 5'863 20'000 9'062 Mobiliar, Ausstattungen 35'034 30'000 152'731 Marketing, Public Relations 74'647 45'000 162'438 Bürobedarf, Kanzleiauslagen 97'442 35'000 72'186 Verschiedene Aufwendungen 167'628 43'500 109'371 Einlage Spendenfonds 63'453 0 42'827

Jahresergebnis 223'174 212'500 -349'527

Anmerkung zur Bilanz Der Ankauf der Sammlung Mineralien und Fossilien aus dem Vorjahr wurde rückgängig gemacht. Liechtensteinische Musikschule (Selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung) Beträge in CHF

Bilanz 31.12.2013 31.12.2012 | 409 Aktiven 1'732'508 1'640'652 Liquide Mittel 1'101'750 992'351 Debitoren 380'755 443'414 Guthaben bei der Landeskasse 250'000 204'886 Anlagevermögen (Lehrmittel und Mobiliar) 2 2

Passiven 1'732'508 1'640'652 Passive Rechnungsabgrenzung Landeskasse 648'616 620'589 Zweckgebundener Fonds Meisterkurse 198'867 152'653 Zweckgebundener Spendenfonds Musikwettbewerb 100'811 105'530 Zweckgebundener Spendenfonds Instrumente 327'197 323'032 Zweckgebundener Spendenfonds Begabtenförderung 8'415 14'994 Zweckgebundener Spendenfonds Projekte 198'600 218'967 Eigenkapital: Stiftungskapital 2 2 Gewinnvortrag 204'886 193'971 Jahresergebnis 45'114 10'915 250'002 204'888

Erfolgsrechnung 2013 Budget 2013 2012

Ertrag 8'697'959 8'985'300 9'057'723

Ertrag Schulbetrieb 8'419'838 8'985'300 8'679'345 Staatsbeitrag 6'234'360 6'729'000 6'501'323 Schulgelder (mind. 25% der Aufwendungen) 2'185'463 2'256'300 2'177'992 Zinserträge 15 0 30

Ertrag zweckgebundene Fonds 278'122 0 378'378 Staatsbeitrag und sonstige Erträge Meisterkurse 184'086 0 170'961 Spenden und sonstige Erträge Musikwettbewerb 562 0 18'542 Spenden und sonstige Erträge Instrumente 4'201 0 3'873 Spenden und sonstige Erträge Begabtenförderung 1'008 0 15'002 Spenden und sonstige Erträge Projekte 56'600 0 170'000 Entnahme zweckgebundene Fonds 31'665 0 0

Aufwand 8'652'845 9'025'300 9'046'809

Aufwand Schulbetrieb 8'374'724 9'025'300 8'668'430 Gehälter und Sozialbeiträge 8'209'233 8'802'300 8'510'813 Rückerstattung Personalaufwand Weiterführende Schulen -322'057 -289'000 -282'745 Stiftungsrat 19'535 20'000 22'859 Unterrichtskommission 12'675 15'000 13'788 Dienstjubiläen 1'570 7'500 8'965 Fahrspesen 39'155 38'000 37'739 Schulgeldermässigungen 20'074 20'000 23'108 Veranstaltungen 213'157 185'000 140'316 Instrumentenpflege 45'633 37'000 33'891 Lehrmittel 2'576 8'500 2'270 Schulzeitung 21'710 20'000 26'050 Mobiliar, EDV, Ausstattungen 25'863 68'000 55'655 Übriger Betriebsaufwand 85'601 93'000 75'721

Aufwand zweckgebundene Fonds 278'122 0 378'378 Aufwand Meisterkurse 137'871 0 153'918 Aufwand Musikwettbewerb 5'282 0 5'974 Aufwand Instrumente 36 0 36 Aufwand Begabtenförderung 7'587 0 8 Aufwand Projekte 76'966 0 4'412 Einlage zweckgebundene Fonds 50'379 0 214'030

Jahresergebnis 45'114 -40'000 10'915 Kunstschule Liechtenstein (Selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung) Beträge in CHF

Bilanz 31.12.2013 31.12.2012 410 | Aktiven 236'530 304'494 Liquide Mittel 211'195 275'263 Debitoren 25'333 29'229 Anlagevermögen (Unterrichtsmaterial und Mobiliar) 2 2

Passiven 236'530 304'494 Verbindlichkeit Landeskasse 77'951 101'441 Passive Rechnungsabgrenzung 67'896 81'000 Zweckgebundene Spendenfonds 19'234 33'032 Eigenkapital: Gewinnvortrag 89'020 14'032 Jahresergebnis -17'571 74'988 71'449 89'020

Erfolgsrechnung 2013 Budget 2013 2012

Ertrag 949'233 943'500 998'639

Ertrag Schulbetrieb 900'864 895'500 905'644 Staatsbeitrag 571'000 571'000 571'000 Schulgelder 235'796 274'500 265'204 Materialbeitrag 73'163 30'000 37'843 Allgemeine Spenden 0 0 1'500 Sonstige Erträge 20'905 20'000 30'097

Ertrag zweckgebundene Spendenfonds 48'369 48'000 92'995 Spendenerträge 34'571 48'000 92'995 Entnahme zweckgebundene Fonds 13'798 0 0

Aufwand 966'804 943'500 923'651

Aufwand Schulbetrieb 918'435 943'500 830'656 Gehälter und Sozialbeiträge 529'688 687'500 532'147 Stiftungsrat 30'476 38'000 30'957 Honorare Selbständige 20'249 5'000 0 Übriger Personalaufwand 1'479 3'000 440 Lehrmittel, Schulmaterial 49'544 50'000 39'917 Externe Aufträge 12'946 10'000 30'364 Veranstaltungen 67'738 32'000 21'997 Öffentlichkeitsarbeit und Werbung 99'624 40'000 89'438 Ausstattungen, Anschaffungen 39'346 43'000 49'865 Allgemeiner Verwaltungsaufwand 18'436 19'000 20'210 Unterhalt 36'258 4'000 8'641 Übriger Betriebsaufwand 12'651 12'000 6'682

Aufwand zweckgebundene Spendenfonds 48'369 0 92'995 Aufwand Grundkurs Gestalten 17'959 0 8'193 Aufwand Website 0 0 51'770 Aufwand Abschlussprojekt « Nahsicht – Fernsicht » 28'410 0 0 Aufwand Art Design 2'000 0 0 Einlage zweckgebundene Fonds 0 0 33'032

Jahresergebnis -17'571 0 74'988 Liechtensteinische Landesbibliothek (Selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung) Beträge in CHF

Bilanz 31.12.2013 31.12.2012 | 411 Aktiven 633'799 666'520 Liquide Mittel 631'126 665'047 Debitoren 2'671 1'471 Bücherbestand 1 1 Mobiliar 1 1

Passiven 633'799 666'520 Kreditor Landeskasse 110'639 92'521 Sonstige Kreditoren 0 0 Kautionen 2'200 2'900 Eigenkapital: Gewinnvortrag 571'099 604'905 Jahresergebnis -50'139 -33'807 520'960 571'099

Erfolgsrechnung 2013 Budget 2013 2012

Ertrag 1'742'315 1'739'000 1'804'802 Staatsbeitrag 1'670'000 1'670'000 1'740'000 Gemeindebeiträge 13'400 11'000 5'900 Spenden 11'995 12'000 13'787 Betriebserträge 46'838 45'500 45'034 Zinsertrag 82 500 82

Aufwand 1'792'454 1'914'000 1'838'609 Gehälter und Sozialbeiträge 1'403'579 1'408'000 1'398'516 Stiftungsrat, Bibliothekskommission 12'328 14'000 14'700 Aus- und Weiterbildung 6'798 8'000 2'221 Sonstiger Personalaufwand 3'666 26'000 4'852 Anschaffungen von Medien 205'239 210'000 203'931 Buchbindearbeiten 11'093 18'000 16'751 Büchereimaterialien 18'917 11'000 15'418 Informatik Betrieb 57'171 95'000 64'741 Informatik Anschaffungen 13'176 25'000 6'360 Informatik Projekte 7'015 20'000 12'998 Projekte 0 0 38'318 Mobiliar, Anschaffungen, Einrichtungen 5'067 5'000 7'404 Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen 3'151 15'000 8'004 Tagungen, Spesen 3'957 9'000 3'575 Mitgliedschaftsbeiträge 9'722 10'000 9'657 Büroaufwand, Druckkosten 30'108 40'000 31'163 Sonstiger Betriebsaufwand 1'466 0 0

Jahresergebnis -50'139 -175'000 -33'807 Stiftung Erwachsenenbildung Liechtenstein (Selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung) Beträge in CHF

Bilanz 31.12.2013 31.12.2012 412 | Aktiven 464'034 485'181 Liquide Mittel 420'443 477'786 Debitor Landeskasse 36'896 0 Aktive Rechnungsabgrenzung EU-Projekte 6'696 7'395

Passiven 464'034 485'181 Kreditor Landeskasse 0 57'981 Passive Rechnungsabgrenzung Fördergelder 227'450 227'200 Eigenkapital: Stiftungskapital 100'000 100'000 Gewinnvortrag 100'000 148'369 Jahresergebnis 36'584 -48'369 236'584 200'000

Erfolgsrechnung 2013 Budget 2013 2012

Ertrag 1'364'220 1'324'000 1'362'813 Staatsbeitrag 1'324'000 1'324'000 1'354'256 Spenden 0 0 0 Ertrag EU-Projekte 39'582 0 7'395 Zinsertrag 637 0 1'162

Aufwand 1'327'636 1'347'300 1'411'182 Geschäftsführung 96'195 85'000 110'635 Stiftungsrat 13'999 15'000 16'971 Weiterbildung 1'620 3'000 3'000 Förderbeiträge Erwachsenenbildung Stein-Egerta 812'400 812'400 819'500 Förderbeiträge Haus Gutenberg Balzers 210'750 210'700 218'000 Förderbeiträge Gemeinschaftszentrum Resch 58'000 58'000 60'000 Förderbeiträge Liecht. Arbeitnehmerverband 5'800 5'800 6'000 Förderbeiträge Eltern-Kind-Forum 19'350 19'400 19'000 Förderbeiträge Schwestern A.S.C. St. Elisabeth 11'600 11'600 12'000 Förderbeiträge Verein für interkulturelle Bildung 0 0 22'980 Förderbeiträge Seniorenkolleg 19'350 19'400 20'000 Projekte 21'317 80'000 81'082 Aufwand EU-Projekte 33'170 0 1'477 Bürokosten 17'906 20'000 14'654 Sachbearbeitung, Studien, Tagungen 6'178 7'000 5'883 Bankspesen 0 0 0

Jahresergebnis 36'584 -23'300 -48'369

Anmerkung zur Bilanz Durch die Stiftung verwaltete EU-Mittel Projekt GRUNDTVIG 2'842 42'241 Agentur für Internationale Bildungsangelegenheiten (AIBA) (Selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt) Beträge in CHF

Bilanz 31.12.2013 31.12.2012 | 413 Aktiven 452'723 633'585 Guthaben bei der Landeskasse 422'723 623'585 Aktive Rechnungsabgrenzung 30'000 10'000

Passiven 452'723 633'585 Passive Rechnungsabgrenzung 6'000 15'000 Eigenkapital: Gewinnvortrag 618'585 677'456 Jahresergebnis -171'862 -58'871 446'723 618'585

Erfolgsrechnung 2013 Budget 2013 2012

Ertrag 902'577 907'000 936'591 Staatsbeitrag 615'000 615'000 617'000 Erträge Lebenslanges Lernen 287'577 282'000 271'657 Erträge Worldskills 0 10'000 47'934

Aufwand 1'074'439 1'167'000 995'463

Lebenslanges Lernen 659'111 711'000 745'184 Gehälter und Sozialbeiträge 418'357 380'000 360'850 Verwaltungsrat und Beirat 14'778 22'000 16'171 Übriger Personalaufwand 1'824 19'000 2'528 Administration, PR, Mieten und Revision 64'658 95'000 71'263 Reisespesen 33'860 30'000 18'295 Experten, Gutachten 27'992 20'000 23'317 Programmbeteiligungen 97'642 145'000 252'761

Worldskills 415'328 456'000 250'279 Gehälter und Sozialbeiträge 94'386 101'000 92'602 Administration, PR, Beiträge 33'365 45'000 41'322 Aufwand Wettbewerbe 287'576 310'000 116'355

Jahresergebnis -171'862 -260'000 -58'871

Anmerkung zur Bilanz Durch die AIBA verwaltete EU-Konti LLP Dezentrale Aktionen 524'465 703'441 Betriebskostenbeitrag 7'254 6'081 Bologna-Promotoren 6'304 9'328 NQFL-NCP 19'604 0 Universität Liechtenstein (Selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung) Beträge in CHF

Bilanz 31.08.2013 31.08.2012 414 | Aktiven 5'410'896 6'841'493 Liquide Mittel 1'945'023 3'070'591 Debitoren 1'132'406 976'793 Sonstige Forderungen 205'897 178'923 Aktive Rechnungsabgrenzung 38'431 60'906 Anlagevermögen 2'089'139 2'554'281

Passiven 5'410'896 6'841'493 Bankverbindlichkeiten 1'000'000 1'000'000 Kreditor Landeskasse 769'637 896'971 Kreditoren 521'547 919'414 Sonstige Verbindlichkeiten 276'639 247'974 Kautionen und Sonstige Sicherheiten 211'930 177'440 Passive Rechnungsabgrenzung 770'911 1'191'792 Fondskapital Forschungsförderungsfonds 1'499'858 1'586'703 Eigenkapital: Kapital 718'299 773'757 Offene Kapitalrücklage 102'204 102'899 Jahresergebnis -460'130 -55'459 360'373 821'198

Erfolgsrechnung 2012 / 2013 Budget 12 / 13 2011 / 2012

Ertrag 23'849'615 26'602'752 23'579'166 Einnahmen aus dem Lehrbetrieb 2'211'517 2'649'975 2'507'709 Einnahmen aus der Forschung und Entwicklung 1'759'254 3'103'794 1'196'159 Einnahmen aus der Weiterbildung 2'927'221 4'171'050 2'969'385 Einnahmen aus Technologie- und Wissenstransfer 603'111 640'210 744'820 Staatsbeitrag Lehre 10'800'000 10'800'000 10'800'000 Staatsbeitrag Basisfinanzierung Forschungsschwerpunkte 2'000'000 2'000'000 2'000'000 Staatsbeitrag Betrieb, Unterhalt, Miete 1'000'000 1'000'000 666'600 Einnahmen aus Vermietung 329'300 330'000 344'220 Sonstige Erlöse 548'398 151'852 296'048 Lehrstuhlfinanzierung 850'000 850'000 850'000 Allgemeine Projektförderung 768'389 886'620 1'117'572 Bankzinsen und Kursdifferenzen 52'425 19'251 86'653

Aufwand 24'309'745 27'002'200 23'634'625 Gehälter 12'759'293 13'674'552 12'551'051 Honorare 1'497'338 2'532'481 1'629'879 Sozialleistungen 2'649'080 2'876'847 2'702'806 Sonstiger Personalaufwand 33'925 70'880 48'468 Materialaufwand 367'947 515'864 429'384 Bezogene Leistungen für Lehre und F&E 681'279 641'980 749'423 Stipendien 222'944 228'250 174'891 Abschreibungen linear 497'195 472'637 494'388 Abschreibungen im Jahr der Anschaffung 442'848 658'505 327'588 Beratungs- und Rechtsaufwand 70'351 73'000 64'937 Aufwandsentschädigungen (Spesen) 838'233 1'043'290 976'291 Weiterbildung 88'678 200'760 77'400 Informationsaufwand (Literatur) 442'652 412'200 273'580 Marketing 1'185'961 1'013'585 1'090'248 Raumkosten 1'170'282 1'293'865 798'369 Wartung / Instandhaltung 604'075 560'510 501'585 Mehrwertsteuer 60'690 87'000 77'788 Abschreibungen von Forderungen 7'200 0 180 Übriger Verwaltungsaufwand 673'305 608'244 640'390 Bankspesen und Kursdifferenzen 10'064 25'000 11'366 Zinsaufwand 6'405 12'750 14'614

Jahresergebnis -460'130 -399'448 -55'459 Liechtenstein Marketing (Selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt) Beträge in CHF

Bilanz 31.12.2013 31.12.2012 | 415 Aktiven 730'382 732'804 Liquide Mittel 340'421 436'158 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 81'597 45'024 Forderungen Landeskasse 132'589 0 Sonstige Forderungen 0 8'327 Beteiligung Bergbahnen Malbun AG 1 1 Mobile Sachanlagen 131'654 177'111 Immobilie Liechtenstein Center 44'120 66'183

Passiven 730'382 732'804 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 278'423 222'122 Verbindlichkeiten Landeskasse 0 147'357 Verbindlichkeiten Gemeinde Vaduz 24'738 35'790 Sonstige Verbindlichkeiten 142'507 195'750 Passive Rechnungsabgrenzung 16'469 9'000 Rückstellungen 226'000 122'000 Eigenkapital: Gewinnvortrag 785 0 Jahresergebnis 41'460 785 42'245 785

Erfolgsrechnung 2013 Budget 2013 2012

Ertrag 4'948'461 3'963'000 3'759'443 Staatsbeitrag 2'400'000 2'400'000 2'000'000 Projektaufträge Regierung 1'445'501 700'000 610'000 Gemeindebeiträge 130'000 100'000 100'000 Nächtigungstaxen 402'593 438'000 375'722 Ertrag Projekte und Produkte 393'894 160'000 343'227 Ertrag sonstige Tätigkeit 160'237 165'000 327'582 Übrige Erträge 506 0 2'458 Ausserordentlicher Ertrag 15'730 0 454

Aufwand 4'907'001 3'965'000 3'758'658 Gehälter und Sozialbeiträge 1'664'525 1'870'000 1'090'611 Sonstiger Personalaufwand 119'149 40'000 80'971 Aufwendungen Projekte und Produkte 2'304'255 1'345'000 879'098 Aufwendungen sonstige Tätigkeit 114'500 190'000 338'766 Verwaltungsaufwand 65'016 95'000 473'458 Raumaufwand 173'413 150'000 123'427 IT und Unterhalt 187'833 130'000 151'105 Versicherungen und Gebühren 7'564 5'000 8'119 Medien, Marketing und Spesen 52'397 50'000 262'691 Mehrwertsteuer 123'273 40'000 101'863 Abschreibungen und Wertberichtigungen 67'520 50'000 73'411 Übriger Aufwand 11'279 0 2'640 Ausserordentlicher Aufwand 16'277 0 172'498

Jahresergebnis 41'460 -2'000 785 Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe (LAK) (Selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung) Beträge in CHF

Bilanz 31.12.2013 31.12.2012 416 | Aktiven 14'094'489 16'601'381 Liquide Mittel 1'722'757 1'547'869 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3'290'207 2'853'611 Forderungen Land und Gemeinden 140'535 867'415 Übrige Forderungen 0 2'500 Vorräte 88'619 73'414 Aktive Rechnungsabgrenzung 13'152 2'149'497 Sachanlagen (Fahrzeuge, Mobilien, Ausstattung) 14 14 Immobilien im Baurecht, selbstgenutzt 4 4 Immobilien im Baurecht, vermietet 8'839'202 9'107'057

Passiven 14'094'489 16'601'381 Verbindlichkeiten gegenüber Banken 22'897 1'291'886 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1'260'937 1'640'357 Verbindlichkeiten gegenüber Land und Gemeinden 83'535 26'129 Mietzinsdepot Gemeinde Vaduz 8'839'202 9'107'057 Sonstige Verbindlichkeiten 1'931'906 1'109'880 Passive Rechnungsabgrenzung 107'872 965'372 Rückstellungen Pensionen, Überzeit und Ferien 34'000 49'000 Sonstige Rückstellungen 169'202 719'705 Zweckgebundene Fonds 1'594'938 1'641'996 Eigenkapital: Stiftungskapital 50'000 50'000 Ergebnisvortrag 0 0 Jahresergebnis 0 0 50'000 50'000

Erfolgsrechnung 2013 Budget 2013 2012

Ertrag 24'460'578 24'269'233 22'739'324 Betriebsertrag 17'066'036 17'106'700 15'780'577 Betriebsbeitrag Land und Gemeinden 5'429'806 5'205'035 4'879'622 Dienstleistungsertrag 1'462'565 1'468'298 1'502'066 Mehrwertsteuer und Debitorenverluste -14'929 -12'900 -11'664 Mietzinsertrag 299'571 320'000 324'731 Übriger Ertrag 217'529 182'100 129'361 Ausserordentlicher Ertrag 0 0 134'632

Aufwand 27'066'578 27'368'792 25'685'739 Personalaufwand 21'369'647 21'875'671 19'759'251 Pflegematerial, Medikamente, Therapien 73'280 50'500 74'174 Mahlzeiteneinkauf, Lebensmittel, Getränke 1'782'165 1'706'060 1'667'117 Materialeinkauf Werkstatt 15'014 12'300 12'606 Mahlzeitentransport 304'450 283'948 293'017 Dienstleistungsaufwand, Projekte 113'582 66'052 263'368 Abschreibungen 267'855 268'000 267'855 Mieten und Leasing 135'204 137'000 149'504 Raumaufwand 307'710 355'000 351'846 Unterhalt und Reparaturen 1'779'688 1'679'050 1'762'962 Fahrzeugaufwand 27'039 0 29'074 Energie- und Entsorgungsaufwand 378'686 331'000 276'311 Versicherungen, Abgaben, Gebühren und Bewilligungen 163'326 167'000 152'060 Büro- und Verwaltungsaufwand 214'859 314'711 430'693 Übriger Betriebsaufwand 51'669 49'500 109'577 Baurechts- und Kapitalzinsen 82'405 73'000 76'418 Ausserordentlicher Aufwand 0 0 9'905

Jahresergebnis vor Defizitbeitrag -2'606'000 -3'099'559 -2'946'415

Defizitbeitrag Land und Gemeinden 2'606'000 3'099'559 2'946'415

Jahresergebnis 0 0 0 Liechtensteinischer Entwicklungsdienst (Privatrechtliche Stiftung) Beträge in CHF

Bilanz 31.12.2013 31.12.2012 | 417 Aktiven 4'684'505 5'000'444 Flüssige Mittel 4'660'186 4'973'910 Debitoren 16'198 6'480 Mobilien 8'122 20'055

Passiven 4'684'505 5'000'444 Kreditoren «Projektfinanzierungen» 4'441'167 4'791'220 Sonstige Kreditoren 79'477 63'949 Zweckgebundener Spendenfonds 25'000 0 Eigenkapital: Stiftungskapital 50'000 50'000 Gewinnvortrag 95'275 113'611 Jahresergebnis -6'414 -18'336 138'861 145'275

Erfolgsrechnung 2013 Budget 2013 2012

Ertrag 17'977'593 17'698'000 18'581'480 Staatsbeitrag 16'850'000 16'850'000 17'250'000 Private Beiträge Grossprojekte 625'000 820'000 1'059'000 Private Beiträge 287'462 25'000 98'698 Rückzahlungen Projekte 0 0 53'884 Abgerechnete Projekte 212'328 0 114'130 Bankzinsen 2'804 3'000 5'768

Aufwand 17'984'007 17'758'200 18'599'816

Projekte 16'782'762 16'535'000 17'525'716 Projektfinanzierungen (Grossprojekte) 16'031'829 15'700'000 16'613'457 Diverse Projektbeiträge (bis CHF 25'000) 215'299 400'000 359'918 Weitergeleitete private Beiträge 261'522 25'000 102'750 Entwicklungsmitarbeitende 274'112 410'000 449'591

Öffentlichkeitsarbeit 143'171 110'000 58'735

Verwaltung 1'033'073 1'113'200 1'015'365 Lohn- und Sozialkosten 636'151 630'000 633'559 Projektabklärungen 36'527 65'000 36'426 Raumkosten 26'160 26'200 26'160 Büroaufwand 15'257 25'000 13'923 Weiterbildung / Organisation 14'962 25'000 4'895 Abschreibungen 14'592 15'000 14'134 Sitzungsgelder 33'700 40'000 38'900 Diverser Aufwand 19'318 20'000 20'721 Aufwand Büro Harare 122'185 150'000 116'413 Aufwand Büro Cochabamba 75'604 82'000 75'129 Aufwand Büro Chisinau 38'618 35'000 35'106

Einlage zweckgebundener Spendenfonds 25'000 0 0

Jahresergebnis -6'414 -60'200 -18'336 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

418 | 0 Allgemeine Verwaltung 117'578'972 7'654'815 124'598'000 5'604'000 342'568'928 5'783'941

011 Landtag 4'075'127 2'431 4'527'000 4'467'206 011.300.00 Taggelder...... 1'382'375 1'500'000 1'540'622 011.301.00 Gehälter...... 697'530 651'000 666'566 011.303.01 Sozialbeiträge Taggelder...... 73'370 140'000 211'718 011.303.02 Sozialbeiträge Parlamentsdienst...... 136'702 145'000 011.309.00 Aus- und Weiterbildung...... 1'700 10'000 3'397 011.309.01 Sonstiger Personalaufwand...... 1'684 32'000 9'741 011.310.00 Kanzleiauslagen...... 36'494 74'000 69'759 011.311.00 Nicht aktivierbare Sachgüter...... 35'595 76'000 56'453 011.315.00 Betriebskosten Informatik Landtag...... 115'435 180'000 71'385 011.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 101'829 200'000 193'607 011.318.00 Öffentlichkeitsarbeit...... 169'727 172'000 162'525 011.318.01 Sonderaufgaben, Experten und Gutachten...... 30'219 110'000 259'289 011.318.02 Ombudsstelle...... 59'000 59'000 59'000 011.365.00 Beiträge an politische Parteien...... 1'215'000 1'145'000 1'145'000 011.367.01 Beiträge an internationale Organisationen...... 18'469 33'000 18'144 011.435.00 Verkauf Publikationen...... 2'431

012 Regierung 14'029'971 14'721'000 19'541'983 012.300.01 Gehälter Regierungsmitglieder...... 1'479'151 1'494'000 1'482'384 012.300.02 Kommissionen...... 463'109 520'000 310'886 012.300.03 Beschwerdekommission...... 163'546 221'000 244'195 012.301.00 Gehälter Regierungsmitarbeiter...... 4'374'332 4'213'000 012.301.01 Gehälter Regierungssekretariate/-mitarbeiter...... 5'386'329 012.303.00 Sozialbeiträge Regierungsmitarbeiter...... 851'313 823'000 012.303.01 Sozialbeiträge...... 1'465'549 012.303.02 Sozialbeiträge Regierungsmitglieder...... 407'958 417'000 012.310.01 Kanzleiauslagen...... 144'510 153'000 186'629 012.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 633'416 720'000 652'079 012.318.03 Experten, Gutachten, Öffentlichkeitsarbeit...... 3'482'631 4'000'000 6'843'074 012.318.04 Experten, Öffentlichkeitsarbeit Finanzplatzent...... 1'482'314 1'000'000 2'415'145 012.318.05 Experten Sanierungsprojekt Finanzhaushalt...... 138'971 500'000 241'151 012.318.06 Historikerkommission FL - Tschechien...... 208'247 435'000 208'096 012.318.07 Agenda 2020...... 78'343 225'000 106'467 012.318.09 Prüfungsausschuss AHG-UK...... 122'127

015 Stabsstelle EWR 1'106'512 5'732 1'102'000 3'000 1'154'151 3'991 015.301.00 Gehälter...... 845'314 832'000 873'130 015.303.01 Sozialbeiträge...... 166'037 164'000 171'396 015.310.00 Kanzleiauslagen...... 27'775 29'000 31'360 015.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 67'387 77'000 78'264 015.431.00 Verwaltungsgebühren...... 5'732 3'000 3'991

019 Stabsstelle Regierungssekretär 5'565'931 647'003 6'455'000 787'000 6'147'039 693'887 019.301.00 Gehälter...... 3'274'207 3'261'000 2'941'792 019.303.01 Sozialbeiträge...... 640'917 640'000 576'039 019.310.00 Kanzleiauslagen...... 93'448 186'000 101'430 019.310.01 Wahlen- und Abstimmungen...... 26'560 90'000 46'672 019.313.00 Betrieb und Unterhalt Regierungswagen...... 24'709 30'000 29'071 019.317.01 Reisespesen, Repräsentationen...... 53'952 89'000 71'288 019.317.03 Ankauf von Geschenken, Fahnen...... 26'863 43'000 24'157 019.318.00 Information und Kommunikation...... 1'166'246 1'777'000 2'110'980 019.365.00 Interregprojekte/Bodenseekonferenz...... 259'030 339'000 245'610 019.431.01 Stempel- und Verwaltungsgebühren...... 639'222 707'000 588'522 019.435.00 Verkauf von Gesetzblättern und Drucksachen...... 7'781 80'000 105'365

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

011.301.00 FHG Art. 11 CHF 47'000 011.365.00 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. f CHF 70'000 012.318.04 NK V CHF 700'000 012.318.09 FHG Art. 11 CHF 123'000 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag | 419 020 Allgemeine Verwaltung 5'761'991 6'827 8'499'000 5'000 229'535'538 6'468 020.301.01 Gehälter...... 2'283'949 4'473'000 4'350'132 020.303.01 Sozialbeiträge...... 448'365 852'000 605'075 020.303.04 Rückstellung Deckungslücke PVS...... 221'000'000 020.309.00 Betrieb Kindertagesstätte Landesverwaltung...... 156'565 165'000 191'792 020.310.01 Telekommunikationsaufwendungen...... 1'041'051 1'188'000 1'058'028 020.310.02 Literatur, Informationsmaterial, Inserate, usw...... 181'040 201'000 341'494 020.311.00 Nicht aktivierbare Sachgüter...... 353'508 400'000 383'968 020.317.02 Veranstaltungen und Repräsentationen...... 657'467 660'000 651'282 020.317.06 Liechtenstein-Dialogue...... 152'260 300'000 204'737 020.318.04 Verfahrenshilfe in Verwaltungssachen...... 103'084 020.319.01 Amtshaftungen...... 331'278 136'584 020.319.02 Vertretungskosten zu Lasten des Landes...... 3'886 10'000 726 020.362.01 Landesbeitrag "300 Jahre Oberland"...... 423'500 020.366.00 Verfahrenshilfe in Verwaltungssachen...... 74'152 135'000 020.367.00 Beiträge an Vereinigungen...... 78'470 115'000 85'135 020.436.01 Provisionen Flug- und Bahnreisen...... 6'827 5'000 6'468

022 Landeskasse 841'871 854'000 837'262 022.301.00 Gehälter...... 696'730 705'000 694'130 022.303.01 Sozialbeiträge...... 137'502 139'000 136'385 022.310.00 Kanzleiauslagen...... 7'640 10'000 6'748

023 Steuerverwaltung 7'144'608 6'241'940 7'531'000 4'000'000 7'457'737 4'216'733 023.301.00 Gehälter...... 5'382'745 5'706'000 5'641'307 023.303.01 Sozialbeiträge...... 1'056'872 1'124'000 1'107'738 023.310.00 Kanzleiauslagen...... 159'491 168'000 171'760 023.310.01 Aufwendungen für Amtshilfe...... 18'553 30'000 12'397 023.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 87'429 81'000 96'257 023.318.00 Eidg. Steuerverwaltung/Mitwirkung Stempelabgaben 439'517 410'000 428'277 023.319.01 Kostenvorschuss bei Konkursverfahren...... 12'000 023.430.00 Gründungsabgabe...... 142'400 200'000 182'055 023.431.00 Inventarisationsgebühren...... 2'257 023.431.01 Verwaltungsgebühren und Ordnungsbussen...... 2'077'328 500'000 707'283 023.436.00 Einbehalt Zinsbesteuerungsanteil...... 4'022'212 3'300'000 3'325'139

024 Amt für Personal- und Organisation 3'908'249 4'867'000 3'979'723 024.301.00 Gehälter...... 1'761'426 2'086'000 1'692'792 024.301.01 Gehälter Lehrlinge...... 296'179 338'000 302'003 024.303.01 Sozialbeiträge...... 339'937 410'000 369'038 024.303.02 Sozialbeiträge Lehrlinge...... 44'117 64'000 024.309.01 Weiterbildung...... 817'643 1'030'000 754'756 024.309.02 Rekrutierungskosten...... 122'292 126'000 142'771 024.309.03 Sonstiger Personalaufwand...... 230'354 231'000 218'269 024.310.01 Kanzleiauslagen...... 33'715 39'000 25'148 024.315.00 Unterhalt Büromobiliar...... 8'263 024.315.01 Betrieb Zeit- und Zutrittssysteme...... 13'918 50'000 28'160 024.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 4'964 12'000 5'932 024.317.02 Veranstaltungen Gesamtverwaltung...... 118'232 181'000 139'626 024.318.00 Organisation...... 125'470 300'000 292'966

025 Amt für Informatik 11'391'297 11'698'000 11'667'929 025.301.00 Gehälter...... 2'808'990 3'296'000 3'027'972 025.303.01 Sozialbeiträge...... 547'866 648'000 593'561 025.310.00 Materialaufwand...... 188'823 200'000 195'139 025.310.01 Kanzleiauslagen...... 16'297 22'000 16'960 025.311.00 Nicht aktivierbare Informatikanschaffungen...... 3'935'429 3'580'000 3'842'142 025.315.00 Betriebskosten Informatik...... 3'880'043 3'930'000 3'965'599 025.317.00 Reisespesen/Repräsentationen...... 13'848 22'000 26'556

026 Bauadministration 549'080 026.301.00 Gehälter...... 412'035 026.303.01 Sozialbeiträge...... 83'648 026.310.00 Kanzleiauslagen...... 7'735 026.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 1'390 026.318.00 Gutachten und Expertisen...... 44'272

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

020.319.01 FHG Art. 11 CHF 332'000 023.318.00 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. g CHF 30'000 025.311.00 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. h CHF 356'000 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

420 | 027 Tiefbauamt 1'306'563 5'854 027.301.00 Gehälter...... 1'010'030 027.303.01 Sozialbeiträge...... 193'382 027.310.00 Kanzleiauslagen...... 28'043 027.317.00 Reiseauslagen, Fahrzeug- und Verpflegungsspesen.. 60'109 027.367.00 Beiträge an Vereinigungen...... 15'000 027.435.00 Verkauf Wanderkarten...... 5'854

028 Amt für Bau und Infrastruktur 4'019'725 380'455 4'961'000 465'000 2'036'282 520'489 028.301.00 Gehälter...... 2'996'261 3'444'000 1'426'823 028.303.01 Sozialbeiträge...... 588'065 638'000 277'888 028.310.00 Kanzleiauslagen...... 68'527 69'000 37'102 028.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 70'202 100'000 16'302 028.318.02 Baurecht, Baupolizei, Brandschutz...... 98'263 120'000 71'522 028.318.03 Genereller Hochbauplanungskredit...... 17'875 300'000 175'255 028.318.04 Liegenschaftsschätzungen...... 7'887 40'000 028.318.05 Wander- und Radkarte...... 71'078 120'000 028.318.06 Untersuchungen/Strategien zur Landesentwicklung.. 11'758 40'000 028.367.00 Beiträge an Vereinigungen...... 89'807 90'000 31'390 028.431.00 Verwaltungsgebühren...... 342'697 420'000 507'439 028.435.00 Verkauf Drucksachen...... 3'448 10'000 919 028.436.00 Energiekontrollen und -gebühren...... 34'310 35'000 12'131

029 Stabsstelle für Chancengleichheit 342'432 543'000 412'475 029.300.01 Gleichberechtigungskommission...... 7'889 15'000 10'155 029.301.00 Gehälter...... 159'274 249'000 187'352 029.303.01 Sozialbeiträge...... 31'450 49'000 34'371 029.310.00 Kanzleiauslagen...... 897 8'000 1'157 029.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 891 2'000 1'284 029.318.00 Projekte, Öffentlichkeitsarbeit...... 130'983 200'000 167'890 029.365.00 Finanzhilfen GLG...... 11'049 20'000 10'265

030 Leistungen an Pensionierte 15'678'365 11'117'000 11'710'396 030.307.01 Pensionen Magistraten...... -113'176 030.307.02 Pensionen Magistraten...... 5'763'278 92'000 030.307.03 Frühzeitige Pensionierung...... 11'823'571 030.307.04 Frühzeitige Pensionierung...... 9'915'086 11'025'000

041 Stabsstelle Rechtsdienst 2'166'513 2'347'000 2'691'514 800 041.301.00 Gehälter...... 1'306'811 1'321'000 1'216'747 041.303.01 Sozialbeiträge...... 255'141 259'000 236'547 041.310.00 Kanzleiauslagen...... 26'744 27'000 27'565 041.310.01 Gesetzblätter, Nachdrucke, Textausgaben...... 62'021 120'000 175'618 041.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 4'048 8'000 6'903 041.318.00 Syst. Gesetzessammlung (LR), Rechtsdatenbanken... 511'749 612'000 1'028'134 041.435.00 Abgabe Rechtsvorschriften auf Datenträger...... 800

043 Finanzkontrolle/Finanzaufsicht 1'191'610 20'750 1'229'000 20'000 1'198'543 20'750 043.301.01 Gehälter...... 591'826 602'000 589'920 043.303.01 Sozialbeiträge...... 115'795 120'000 114'062 043.309.00 Aus- und Weiterbildung...... 5'392 9'000 3'364 043.309.01 Sonstiger Personalaufwand...... 864 5'000 4'480 043.310.00 Kanzleiauslagen...... 4'825 7'000 7'090 043.311.00 Nicht aktivierbare Sachgüter...... 2'713 10'000 4'105 043.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 3'755 8'000 3'953 043.318.00 Beizug von Sachverständigen und Revisionsges...... 464'877 465'000 470'000 043.367.00 Beiträge an internationale Organisationen...... 1'563 3'000 1'569 043.434.00 Verrechnete Revisionsdienstleistungen...... 20'750 20'000 20'750

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

030.307.02 FHG Art. 11 CHF 5'671'000 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

045 Stabsstelle Finanzen 637'816 639'000 641'057 | 421 045.301.00 Gehälter...... 529'336 529'000 532'915 045.303.01 Sozialbeiträge...... 103'775 104'000 103'911 045.310.00 Kanzleiauslagen...... 3'658 5'000 3'737 045.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 1'048 1'000 494

046 Amt für Statistik 1'310'342 10'729 1'385'000 9'000 1'373'011 8'834 046.301.00 Gehälter...... 1'038'291 1'015'000 1'011'286 046.303.01 Sozialbeiträge...... 205'963 200'000 199'169 046.310.00 Kanzleiauslagen...... 14'380 17'000 6'013 046.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 23'419 19'000 33'332 046.318.00 Statistische Arbeiten...... 28'289 134'000 123'211 046.435.00 Verkauf Publikationen...... 10'729 9'000 8'834

047 Stabsstelle für Internationale Finanzplatzagenden 878'848 829'000 590'156 047.301.00 Gehälter...... 630'816 579'000 413'761 047.303.01 Sozialbeiträge...... 123'363 113'000 79'960 047.310.00 Kanzleiauslagen...... 15'814 16'000 13'706 047.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 108'854 121'000 82'729

050 Amt für Auswärtige Angelegenheiten 2'819'480 3'071'000 3'001'068 050.301.00 Gehälter...... 1'537'209 1'582'000 1'682'469 050.303.01 Sozialbeiträge...... 305'852 307'000 322'244 050.310.00 Kanzleiauslagen...... 27'531 32'000 27'832 050.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 105'882 108'000 116'375 050.317.01 Honorarkonsulate...... 61'741 120'000 66'420 050.317.02 Umsetzung von Abkommen...... 58'716 115'000 42'892 050.367.00 Beiträge an Vereinigungen/Intern. Organisationen.... 605'134 682'000 611'889 050.367.01 Auslandkulturpolitik...... 117'414 125'000 130'947

051 Ständige Vertretung beim Europarat in Strassburg 1'006'174 1'139'000 971'780 051.301.00 Gehälter...... 307'038 324'000 305'969 051.303.01 Sozialbeiträge...... 67'068 69'000 64'686 051.310.00 Kanzleiauslagen...... 18'290 18'000 17'363 051.315.00 Raumkosten Residenz...... 74'630 117'000 73'940 051.316.01 Raumkosten Ständige Vertretung...... 43'126 61'000 38'979 051.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 77'904 85'000 76'439 051.367.00 Mitgliedsbeiträge...... 418'119 465'000 394'403

052 Mission bei den Vereinten Nationen in New York 2'442'881 2'376'000 2'145'178 052.301.00 Gehälter...... 784'220 776'000 861'853 052.303.01 Sozialbeiträge...... 102'332 104'000 153'383 052.310.00 Kanzleiauslagen...... 51'453 52'000 49'195 052.315.00 Raumkosten Residenz...... 135'242 120'000 179'868 052.316.00 Raumkosten Ständige Mission...... 76'126 91'000 88'292 052.316.01 Diplomatenwohnungen...... 80'556 81'000 87'416 052.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 150'695 152'000 152'624 052.367.00 Mitgliedsbeiträge...... 1'062'256 1'000'000 572'547

053 Botschaft in Washington 795'014 868'000 799'133 053.301.00 Gehälter...... 416'672 432'000 417'416 053.303.01 Sozialbeiträge...... 63'775 63'000 59'899 053.310.00 Kanzleiauslagen...... 37'614 41'000 38'446 053.316.00 Raumkosten Botschaft...... 41'187 50'000 35'586 053.316.01 Raumkosten Residenz...... 137'428 172'000 140'086 053.316.02 Diplomatenwohnungen...... 4'000 6'000 053.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 98'338 106'000 101'700

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

052.367.00 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. g CHF 63'000 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

422 | 054 Mission bei den Europäischen Gemeinschaften 8'091'461 8'990'000 5'577'011 054.301.00 Gehälter...... 883'171 890'000 896'927 054.303.01 Sozialbeiträge...... 160'400 161'000 145'411 054.310.00 Kanzleiauslagen...... 22'366 33'000 25'075 054.315.00 Raumkosten Residenz...... 95'563 110'000 95'654 054.316.00 Raumkosten Mission...... 108'912 139'000 107'130 054.316.01 Diplomatenwohnungen...... 102'535 136'000 106'027 054.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 57'460 96'000 62'501 054.367.00 Mitgliedsbeiträge EWR/Schengen...... 6'661'054 7'425'000 4'138'287

055 Mission bei EFTA/Intern. Organisationen, Genf 1'377'422 1'543'000 1'328'687 055.301.00 Gehälter...... 552'433 551'000 537'056 055.303.01 Sozialbeiträge...... 54'724 95'000 51'216 055.310.00 Kanzleiauslagen...... 16'014 21'000 18'439 055.316.01 Raumkosten Ständige Mission...... 80'129 90'000 76'862 055.316.02 Raumkosten Residenz...... 231'920 246'000 236'040 055.316.03 Diplomatenwohnungen...... 50'371 74'000 57'603 055.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 130'892 157'000 104'272 055.367.00 Mitgliedsbeiträge...... 260'940 309'000 247'199

056 Ständige Vertretung bei OSZE/UNO/Botschaft in Wien 1'329'176 1'452'000 1'290'845 056.301.00 Gehälter...... 593'234 632'000 535'077 056.303.01 Sozialbeiträge...... 119'399 107'000 108'696 056.310.00 Kanzleiauslagen...... 24'287 34'000 25'750 056.316.01 Raumkosten Ständige Vertretung/Botschaft...... 81'411 86'000 95'315 056.316.02 Raumkosten Residenz...... 133'702 172'000 178'649 056.316.03 Diplomatenwohnungen...... 35'094 35'000 26'625 056.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 120'754 141'000 97'967 056.367.00 Mitgliedsbeiträge...... 221'296 245'000 222'766

057 Botschaft in Bern 864'376 872'000 897'780 057.301.00 Gehälter...... 514'075 527'000 582'211 057.303.01 Sozialbeiträge...... 87'589 92'000 98'570 057.310.00 Kanzleiauslagen...... 25'440 27'000 24'903 057.315.00 Raumkosten Botschaft und Residenz...... 133'841 133'000 117'900 057.316.01 Diplomatenwohnungen...... 46'074 35'000 33'696 057.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 57'358 58'000 40'499

058 Botschaft in Berlin 750'548 985'000 781'995 058.301.00 Gehälter...... 420'136 492'000 458'330 058.303.01 Sozialbeiträge...... 63'383 93'000 57'843 058.310.00 Kanzleiauslagen...... 8'676 14'000 12'446 058.316.00 Raumkosten Botschaft...... 77'425 129'000 70'382 058.316.01 Raumkosten Residenz...... 117'932 197'000 116'475 058.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 62'996 60'000 66'518

090 Nicht aufteilbare Aufgaben 2'177'195 26'197 2'290'000 2'134'548 38'195 090.318.03 Versicherungen...... 641'695 690'000 571'602 090.318.04 Postalische Leistungen...... 1'535'500 1'600'000 1'562'946 090.435.00 Verkauf von Mobilien, Maschinen und Geräte...... 26'197 38'195

091 Liegenschaftsverwaltung Verwaltungsbereich 15'543'895 1 17'392'000 15'000 16'053'856 8'586 091.301.00 Gehälter Verwaltung, Hauswarte...... 2'355'449 2'477'000 2'285'719 091.303.01 Sozialbeiträge...... 470'666 495'000 460'832 091.312.00 Betriebskosten Verwaltungsgebäude...... 4'329'725 4'715'000 4'376'958 091.314.00 Instandsetzung Verwaltungsgebäude...... 1'073'220 2'100'000 1'325'413 091.316.00 Mieten Verwaltungsbereich...... 7'314'835 7'605'000 7'604'933 091.434.00 Stromverkäufe Verwaltungsgebäude...... 1 15'000 8'586

092 Betriebliches Mobilitätsmanagement 330'141 312'751 316'000 300'000 289'403 259'354 092.309.00 Mobilitätsbeiträge und Förderaktionen...... 312'751 300'000 259'354 092.314.00 Betrieb und Unterhalt BMM...... 17'390 16'000 30'049 092.434.01 Erträge betriebliches Mobilitätsmanagement...... 312'751 300'000 259'354 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

1 Öffentliche Sicherheit 65'339'561 20'792'164 68'613'000 19'583'000 67'399'665 20'990'637 | 423

100 Amt für Justiz 4'823'415 9'325'388 5'416'000 8'685'000 5'632'723 9'657'654 100.301.00 Gehälter...... 3'886'411 4'190'000 3'347'531 100.303.01 Sozialbeiträge...... 768'827 813'000 661'179 100.310.00 Kanzleiauslagen...... 87'689 92'000 35'718 100.310.01 Publikationskosten...... 525'008 100.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 20'152 30'000 18'461 100.318.00 Schätzwesen...... 23'360 25'000 100.318.03 Belegdigitalisierung...... 11'293 40'000 29'166 100.318.04 Verfahrenskosten...... 22'823 220'000 1'012'637 100.367.00 Beiträge an Vereinigungen...... 2'860 6'000 3'024 100.431.01 Grundbuchgebühren...... 3'606'158 3'200'000 3'997'311 100.431.02 Schätzungsgebühren...... 1'147 5'000 -18'982 100.431.03 Öffentlichkeitsregistergebühren...... 5'718'083 5'480'000 5'679'325

101 Zivilstandsamt 495'457 89'449 497'000 92'000 520'358 98'582 101.301.00 Gehälter...... 398'841 399'000 420'899 101.303.01 Sozialbeiträge...... 79'231 79'000 80'934 101.310.00 Kanzleiauslagen...... 17'385 18'000 18'525 101.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 1'000 101.431.00 Verwaltungsgebühren...... 89'449 92'000 98'582

103 Ausländer- und Passamt 3'492'151 2'483'332 3'646'000 2'100'000 3'939'079 2'279'497 103.301.00 Gehälter...... 2'394'176 2'466'000 2'446'745 103.303.01 Sozialbeiträge...... 471'265 489'000 497'897 103.310.00 Kanzleiauslagen...... 17'254 20'000 15'879 103.313.01 Heimatschriften/Aufenthaltsausweise...... 344'594 350'000 651'300 103.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 66'934 71'000 68'247 103.365.00 Integrationsmassnahmen...... 197'927 250'000 259'011 103.431.00 Verwaltungsgebühren...... 2'483'332 2'100'000 2'279'497

104 Landesvermessung 1'479'735 70'159 1'503'000 70'000 1'466'233 60'339 104.301.00 Gehälter...... 362'111 362'000 362'111 104.303.01 Sozialbeiträge...... 71'267 71'000 70'915 104.318.01 Landesvermessung...... 870'518 875'000 914'908 104.318.02 Nachführung Vermessungsoperate...... 102'032 115'000 76'284 104.318.03 GDI-Koordination...... 73'807 80'000 42'015 104.434.01 Ertrag Landesinformationssystem...... 70'159 70'000 60'339 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

424 | 110 Landespolizei 19'024'909 1'590'608 19'979'000 1'560'000 19'437'883 1'601'200 110.301.01 Gehälter...... 13'885'201 14'492'000 14'176'696 110.303.01 Sozialbeiträge...... 2'601'614 2'757'000 2'637'994 110.309.01 Ausbildung Polizeiaspirantinnen und -aspiranten...... 80'910 90'000 115'100 110.310.00 Kanzleiauslagen...... 204'492 210'000 202'285 110.311.00 Nicht aktivierbare Güter...... 185'563 195'000 270'299 110.313.01 Ausrüstung...... 288'464 311'000 300'083 110.313.02 Treibstoff...... 85'849 90'000 70'989 110.315.00 Fahrzeugunterhalt...... 95'678 110'000 98'476 110.315.02 Betriebskosten Informatik Landespolizei...... 489'350 510'000 462'094 110.315.03 Unterhalt Polycom...... 189'888 220'000 216'962 110.315.09 Unterhalt Polizeiequipment...... 75'565 78'000 68'385 110.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 192'163 204'000 192'175 110.318.00 Haftpflichtversicherung Fahrzeuge...... 15'170 15'000 14'825 110.318.02 Analysen, Gutachten...... 179'924 180'000 176'359 110.318.03 Externe polizeiliche Dienstleistungen...... 26'344 27'000 25'112 110.318.09 Öffentlichkeitsarbeit, Dienstleistungen, Honorare...... 90'183 90'000 69'447 110.319.00 Verschiedenes...... 154'256 160'000 145'505 110.319.10 Aktivitäten Gewaltschutzkommission...... 3'123 10'000 8'357 110.365.00 Unfallverhütung...... 101'670 150'000 114'736 110.367.00 Jahresbeiträge...... 79'502 80'000 72'004 110.431.00 Verwaltungsgebühren...... 82'255 140'000 125'194 110.434.00 Ertrag für polizeiliche Leistungen...... 69'553 100'000 62'381 110.436.00 Unfallverhütungsbeiträge...... 131'187 120'000 136'620 110.437.01 Bussen...... 1'307'613 1'200'000 1'277'004

111 Motorfahrzeugkontrolle 1'747'358 3'011'441 1'791'000 2'900'000 1'854'005 2'613'247 111.301.00 Gehälter...... 1'335'668 1'378'000 1'313'638 111.303.01 Sozialbeiträge...... 267'416 265'000 253'854 111.310.00 Kanzleiauslagen...... 33'175 31'000 34'386 111.313.00 Schilder, Ausweise...... 106'863 110'000 126'048 111.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 4'237 7'000 6'078 111.318.00 Digitaler Fahrtschreiber...... 120'000 111.431.00 Motorfahrzeuggebühren...... 2'639'341 2'650'000 2'492'897 111.431.01 Altfahrzeug Entsorgungsgebühren...... 101'200 100'000 112'350 111.435.00 Erlös aus Versteigerung von Fahrzeugschildern...... 270'900 150'000 8'000

112 Finanzmarktaufsicht 8'000'000 8'050'000 9'000'000 112.318.02 FMA-Untersuchungskosten zulasten des Landes...... 50'000 112.363.00 Staatsbeitrag Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA).... 8'000'000 8'000'000 9'000'000

113 Financial Intelligence Unit 1'770'096 1'922'000 1'794'769 113.301.00 Gehälter...... 1'327'099 1'358'000 1'286'817 113.303.01 Sozialbeiträge...... 259'232 264'000 244'845 113.310.00 Kanzleiauslagen...... 83'030 197'000 144'438 113.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 86'682 88'000 107'558 113.367.00 Beiträge an Vereinigungen...... 14'053 15'000 11'111

118 Datenschutzstelle 696'286 1'500 733'000 669'715 1'200 118.301.00 Gehälter...... 516'789 524'000 495'223 118.303.01 Sozialbeiträge...... 101'502 111'000 95'783 118.309.00 Aus- und Weiterbildung...... 9'642 10'000 5'993 118.309.01 Sonstiger Personalaufwand...... 2'064 5'000 2'748 118.310.00 Kanzleiauslagen...... 7'130 10'000 6'989 118.311.00 Nicht aktivierbare Sachgüter...... 4'592 7'000 1'348 118.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 22'561 31'000 26'244 118.318.00 Experten, Gutachten...... 29'674 32'000 32'795 118.367.00 Beiträge an internationale Organisationen...... 2'332 3'000 2'594 118.431.00 Verwaltungsgebühren...... 1'500 1'200 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

120 Gerichtswesen 16'812'800 3'929'874 17'733'000 3'939'000 16'605'624 4'415'823 | 425 120.301.00 Gehälter richterliches Personal...... 3'487'172 3'416'000 3'412'336 120.301.02 Gehälter nicht richterliches Personal...... 3'342'941 3'438'000 3'492'954 120.303.01 Sozialbeiträge richterliches Personal...... 661'778 646'000 645'175 120.303.02 Sozialbeiträge nicht richterliches Personal...... 655'271 684'000 682'012 120.308.00 Kollegialgerichte...... 4'948'348 5'452'000 4'743'299 120.309.00 Weiterbildung...... 19'813 45'000 18'088 120.310.01 Kanzleibedarf Gerichte...... 195'671 212'000 190'743 120.310.02 Inseratekosten...... 58'657 45'000 47'907 120.310.03 Gerichtsbibliothek...... 77'047 100'000 84'404 120.315.00 Betriebskosten Informatik Landgericht...... 223'429 250'000 255'857 120.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 16'266 29'000 18'801 120.318.01 Zeugengebühren...... 14'808 20'000 13'663 120.318.02 Experten, Gutachten...... 950'203 946'000 1'005'100 120.318.06 Verfahrenshilfe in Zivil- und Strafsachen...... 1'643'008 120.319.01 Vertretungskosten zu Lasten des Landes...... 348'716 450'000 352'279 120.366.00 Verfahrenshilfe in Zivil- und Strafsachen...... 1'812'679 2'000'000 120.431.00 Gerichtsgebühren...... 2'279'391 2'227'000 2'514'367 120.431.01 Entscheidungsgebühren Kollegialgerichte...... 741'726 750'000 1'041'213 120.435.00 Verkäufe beschlagnahmter Güter...... 2'000 120.436.00 Auslagen-Rückersatz...... 51'880 60'000 73'855 120.437.00 Geldstrafen...... 856'876 900'000 786'388

121 Staatsanwaltschaft 2'552'385 112'938 2'669'000 91'000 2'526'749 96'868 121.301.00 Gehälter Staatsanwälte...... 1'707'823 1'747'000 1'655'135 121.301.02 Gehälter Sekretariate...... 361'769 352'000 395'820 121.303.01 Sozialbeiträge Staatsanwälte...... 322'973 330'000 309'785 121.303.02 Sozialbeiträge Sekretariate...... 72'890 70'000 78'992 121.310.00 Kanzleiauslagen...... 31'018 38'000 29'455 121.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 54'638 52'000 52'191 121.318.01 Übersetzungskosten...... 1'274 80'000 5'371 121.431.00 Verwaltungsgebühren...... 4'599 2'000 3'244 121.437.00 Erträge aus Diversionsverfahren...... 108'339 89'000 93'624

125 Opferhilfe 49'160 1'500 60'000 15'952 125.310.00 Opferhilfestelle...... 1'845 125.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 400 125.366.00 Leistungen und Schadenersatz gem. Opferhilfegesetz 49'160 60'000 13'707 125.436.00 Rückerstattungen Schadenersatz...... 1'500

130 Landesgefängnis 1'946'235 18'115 2'049'000 10'000 1'796'096 4'499 130.301.01 Gehälter...... 668'360 728'000 687'614 130.303.01 Sozialbeiträge...... 124'809 139'000 126'096 130.313.00 Häftlingskosten...... 207'688 230'000 238'863 130.318.00 Unterbringung im Ausland...... 945'378 952'000 743'524 130.436.00 Kostenrückerstattungen Landesgefängnis...... 18'115 10'000 4'499

160 Amt für Bevölkerungsschutz 2'449'574 157'860 2'565'000 136'000 2'140'478 161'727 160.301.00 Gehälter...... 742'225 742'000 574'493 160.303.01 Sozialbeiträge...... 145'876 144'000 112'263 160.310.00 Kanzleiauslagen...... 16'748 27'000 15'222 160.313.00 Betrieb Fahrzeuge, Geräte und Anlagen...... 67'807 73'000 70'705 160.315.02 Schutzraumbauten...... 37'904 40'000 50'464 160.315.03 Alarmierung, Funkbetrieb...... 154'945 149'000 171'406 160.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 38'853 40'000 36'816 160.318.01 Landesversorgung...... 15'364 17'000 15'000 160.318.05 Rettungs- und Hilfseinsätze...... 160'819 237'000 184'988 160.319.01 Zuweisung Stiftung für Brandschutz und Löschwesen 75'000 75'000 75'000 160.365.01 Beiträge an Rettungs- und Hilfsdienste...... 255'028 256'000 228'508 160.365.02 Aus- und Weiterbildung Rettungs- und Hilfsdienste.. 739'006 765'000 605'614 160.434.00 Benützungsgebühren, Weiterverrechnung...... 82'860 61'000 86'727 160.439.00 Beitrag Schweiz. Sachversicherungsverband...... 75'000 75'000 75'000

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

120.301.00 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. e CHF 72'000 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

426 | 2 Bildungswesen 163'624'328 25'213'461 175'307'000 26'163'000 168'358'006 26'536'636

200 Kindergärten 7'250'055 3'620'702 6'484'000 3'242'000 6'760'991 3'370'832 200.302.00 Gehälter Lehrpersonen...... 6'074'817 5'422'000 5'654'046 200.303.01 Sozialbeiträge...... 1'175'238 1'062'000 1'106'945 200.462.00 50% Gemeindeanteil an Personalaufwand KG...... 3'620'702 3'242'000 3'370'832

205 Primarschulen 27'172'073 13'582'979 28'911'000 14'428'000 28'080'071 14'052'493 205.302.00 Gehälter Lehrpersonen...... 22'726'316 24'180'000 23'540'112 205.303.01 Sozialbeiträge...... 4'445'757 4'731'000 4'539'958 205.462.00 50% Gemeindeanteil an Personalaufwand PS...... 13'582'979 14'428'000 14'052'493

208 Sekundarschulen 42'360'637 44'037'000 43'356'992 208.301.00 Gehälter Verwaltung...... 585'998 572'000 572'227 208.302.00 Gehälter Lehrpersonen...... 32'494'711 33'619'000 33'190'619 208.303.00 Sozialbeiträge Verwaltung...... 116'030 115'000 114'109 208.303.01 Sozialbeiträge Lehrpersonen...... 6'240'331 6'535'000 6'310'682 208.310.00 Schulmaterial und Beiträge...... 1'891'673 2'008'000 1'980'885 208.310.01 Beiträge Sprachaufenthalte/wiederk. Schulveranst.... 445'994 502'000 455'961 208.311.00 Nicht aktivierbare Sachgüter...... 585'900 686'000 732'508

213 Hallenbad Schulzentrum Unterland 773'404 1'324'404 907'000 1'845'000 436'609 2'112'023 213.301.00 Gehälter...... 328'614 349'000 299'082 213.303.01 Sozialbeiträge...... 65'562 67'000 59'124 213.311.00 Nicht aktivierbare Sachgüter...... 97'125 108'000 410 213.312.00 Wasser, Energie, Heizung...... 176'602 240'000 56'912 213.313.00 Reinigungsmaterialien, Fremdreinigung...... 43'740 44'000 2'701 213.315.01 Betriebskosten...... 35'326 34'000 13'133 213.315.02 Unterhaltskosten...... 26'436 65'000 5'247 213.434.01 Eintritte...... 213'794 230'000 14'863 213.434.02 Gemeindebeiträge für Mitbenützung...... 1'098'613 1'595'000 2'097'160 213.434.03 Stromverkäufe BHKW...... 11'997 20'000

218 Schulamt 5'626'804 5'647'000 5'629'734 218.301.00 Gehälter...... 4'580'555 4'584'000 4'596'354 218.303.01 Sozialbeiträge...... 900'806 897'000 900'418 218.310.00 Kanzleiauslagen...... 66'508 94'000 56'185 218.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 78'935 72'000 76'777

219 Allgemeine Ausgaben 3'716'703 66'414 4'082'000 44'000 3'667'054 93'850 219.300.01 Kommissionen...... 115'382 140'000 113'972 219.302.00 Systemanpassungen Lehrergehälter...... 156'000 219.303.01 Sozialbeiträge...... 31'000 219.307.00 Ruhegehälter Ordenslehrer...... 78'818 79'000 73'818 219.309.01 Lehrerweiterbildung...... 469'460 480'000 480'162 219.310.00 Drucksachen Schulen...... 3'178 25'000 219.311.00 Nicht aktivierbare Informatikanschaffungen...... 99'829 90'000 121'140 219.315.00 Unterhalt Schulmobiliar...... 19'425 20'000 18'563 219.317.02 Reisespesen, Repräsentationen Schulen...... 24'744 26'000 219.318.01 Diverse Schulprojekte...... 459'804 480'000 317'691 219.318.02 EDV-Support weiterführende Schulen...... 147'363 200'000 163'331 219.318.06 Qualitätssicherung und Evaluation...... 157'867 160'000 149'725 219.319.00 Verschiedenes...... 272'796 219.366.01 Zubringerdienst...... 1'560'180 1'570'000 1'488'532 219.366.02 Subvention für Mittagsverpflegung von Schülern...... 267'583 282'000 269'506 219.366.05 Skikurse...... 90'511 97'000 86'292 219.366.06 Unfallversicherung...... 107'768 112'000 111'527 219.367.00 Beiträge an Vereinigungen...... 114'792 134'000 219.433.00 Schulgelder ausländischer Schüler und Schülerinnen 65'664 44'000 92'900 219.437.00 Bussen für Schulpflichtverletzungen...... 750 950

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

200.302.00 FHG Art. 11 CHF 653'000 200.303.01 FHG Art. 11 CHF 114'000 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

220 Sonderschulung 6'499'140 4'955'329 6'649'000 4'828'000 6'873'087 5'266'521 | 427 220.365.01 Sonderpädagogische Tagesschule (SiS)...... 2'831'835 3'247'000 2'763'084 220.366.00 PTM im Regelschulbereich/Ambulatorium...... 2'289'623 2'330'000 2'676'545 220.367.00 Sonderschulung (SiS)...... 1'377'682 1'072'000 1'433'458 220.436.00 IV-Beiträge an Sonderschulung (SiR/SiS, PTM)...... 4'242'867 4'305'000 4'494'435 220.462.00 Gemeindeanteile an Sonderschulung (SiR/SiS, PTM). 712'461 523'000 772'086

225 Diverse Schulen 958'099 1'535'000 1'330'986 225.365.00 Subventionen an Privatschulen...... 489'216 638'000 618'304 225.367.01 Schulabkommen, Beiträge...... 388'883 786'000 576'082 225.367.02 Interstaatliche Maturitätsschule für Erwachsene...... 80'000 111'000 136'600

250 Berufsmittelschule 2'095'395 937'742 2'140'000 996'000 1'968'902 779'462 250.302.00 Gehälter...... 1'619'757 250.302.01 Gehälter Lehrpersonen...... 1'706'953 1'715'000 250.303.01 Sozialbeiträge...... 310'179 338'000 285'653 250.310.00 Schulmaterial und Beiträge...... 78'263 87'000 63'491 250.433.00 Schulgelder...... 937'742 996'000 779'462

260 Hochschulwesen 23'921'529 25'050'000 24'669'391 260.364.01 Universität Liechtenstein...... 13'800'000 13'800'000 13'800'000 260.365.00 Liechtenstein Institut...... 1'000'000 1'000'000 1'000'000 260.367.00 Beiträge gem. interkant. Universitätsvereinbarung.... 3'924'988 5'028'000 4'472'375 260.367.01 Beiträge gem. interkant. Fachhochschulvereinbarung 3'967'444 3'917'000 4'046'517 260.367.02 Trägerbeitrag an Hochschule für Technik Buchs NTB 921'898 994'000 1'075'539 260.367.04 Trägerbeiträge an Schweizer Fachhochschulen...... 210'428 211'000 173'846 260.367.05 Projektbeiträge im Hochschulwesen...... 96'772 100'000 101'114

272 Grundlagenforschung 1'700'000 1'715'000 1'450'000 272.365.00 Forschungsförderung Liechtenstein...... 1'000'000 1'000'000 1'000'000 272.367.01 Beitrag an Schweiz. Nationalfonds...... 250'000 250'000 250'000 272.367.02 Beitrag an österr. Fonds für wissensch. Forschung... 250'000 250'000 250'000 272.367.03 Beitrag an Forschungszentrum für Nanomedizin...... -50'000 272.367.05 Beitrag an RhySearch...... 200'000 215'000

273 Internationale Programme 733'811 736'000 736'632 273.363.00 Staatsbeitrag AIBA...... 615'000 615'000 617'000 273.366.03 EU-Programm "Jugend"...... 118'811 121'000 119'632

280 Stipendien, Ausbildungsbeihilfen 4'331'682 4'710'000 4'551'561 280.366.01 Stipendien...... 4'331'682 4'710'000 4'551'561

281 Liechtensteinische Musikschule 6'324'360 6'819'000 6'591'323 281.364.00 Staatsbeitrag Musikschule...... 6'234'360 6'729'000 6'501'323 281.365.00 Staatsbeitrag Internationale Meisterkurse...... 90'000 90'000 90'000

282 Erwachsenenbildung 1'324'000 1'324'000 1'354'256 282.366.02 Staatsbeitrag Stiftung Erwachsenenbildung...... 1'324'000 1'324'000 1'354'256

290 Amt für Berufsbildung und Berufsberatung 14'206'020 120'800 14'480'000 85'000 13'822'786 108'800 290.300.01 Kommissionen...... 1'585 3'000 1'216 290.301.00 Gehälter...... 1'309'916 1'297'000 1'281'222 290.303.01 Sozialbeiträge...... 257'560 254'000 251'957 290.310.00 Kanzleiauslagen...... 76'938 76'000 78'410 290.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 18'545 21'000 17'979 290.367.00 Berufsbildung...... 12'541'476 12'829'000 12'192'002 290.436.00 Rückerstattung für IV-Beratungsleistungen...... 120'800 85'000 108'800

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

220.367.00 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. f CHF 306'000 260.367.01 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. f CHF 51'000 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

428 | 292 Kunstschule 571'000 571'000 571'000 292.364.00 Staatsbeitrag Kunstschule...... 571'000 571'000 571'000

293 Amtlicher Lehrmittelverlag/Didaktische Medienstelle 537'237 514'586 735'000 605'000 587'005 578'457 293.310.05 Ankäufe Lehrmittel...... 503'111 700'000 552'359 293.310.09 Ankäufe Didaktische Medienstelle...... 34'126 35'000 34'646 293.434.00 Benutzungsgebühren...... 50 50 293.435.05 Verkäufe Lehrmittel...... 514'536 605'000 578'407

294 Jugendhaus Malbun 287'768 90'505 322'000 90'000 328'246 174'197 294.301.00 Gehälter...... 191'950 205'000 202'233 294.303.01 Sozialbeiträge...... 39'725 41'000 40'611 294.310.00 Verwaltungskosten...... 3'387 5'000 5'907 294.311.00 Nicht aktivierbare Sachgüter...... 20'905 28'000 3'618 294.313.00 Verpflegungskosten...... 29'164 40'000 68'037 294.315.00 Unterhalt Einrichtung...... 2'637 3'000 4'199 294.319.00 Verschiedenes...... 3'642 294.432.00 Verpflegungstaxen...... 90'505 90'000 174'197

295 Liegenschaftsverwaltung Bildungsbereich 13'234'608 18'453'000 15'591'380 295.301.00 Gehälter Hauswarte...... 1'731'104 1'739'000 1'831'777 295.303.01 Sozialbeiträge...... 347'694 354'000 383'515 295.312.00 Betriebskosten Schulgebäude...... 2'362'949 2'600'000 2'406'877 295.314.00 Instandsetzung Schulgebäude...... 7'794'921 12'800'000 10'004'997 295.316.00 Mieten Bildungsbereich...... 997'940 960'000 964'214

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

295.316.00 NK III CHF 53'000 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

3 Kultur, Freizeit 27'051'731 133'272 28'263'000 12'000 27'711'200 25'292 | 429

300 Landesbibliothek 1'670'000 1'670'000 1'740'000 300.363.00 Staatsbeitrag Landesbibliothek...... 1'670'000 1'670'000 1'740'000

301 Landesmuseum 2'472'000 2'472'000 2'522'000 301.363.00 Staatsbeitrag Landesmuseum...... 2'472'000 2'472'000 2'522'000

302 Theater, Konzerte 2'375'000 2'375'000 2'375'000 302.365.00 Staatsbeitrag Theater am Kirchplatz...... 2'375'000 2'375'000 2'375'000

303 Kunstmuseum 3'593'000 3'593'000 3'668'000 303.363.01 Staatsbeitrag Kunstmuseum...... 3'593'000 3'593'000 3'668'000

304 Amt für Kultur 2'695'312 118'777 2'830'000 1'075'080 304.301.00 Gehälter...... 1'591'891 1'693'000 606'971 304.303.01 Sozialbeiträge...... 312'816 313'000 119'978 304.310.00 Verfilmung, Restauration, Sammlung von Archivalien 294'376 304.310.01 Kanzleiauslagen...... 48'854 60'000 304.313.00 Verbrauchsmaterialien...... 52'102 64'000 304.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 19'497 25'000 304.318.00 Filmdokumentation Liechtenstein...... 43'200 304.318.01 Archivierung, Archäologie, Kulturgüter...... 559'047 536'000 304.366.00 Kulturprojekte...... 93'815 120'000 304.367.00 Beiträge an Vereinigungen...... 17'290 19'000 10'556 304.434.00 Ertrag aus Dienstleistungen...... 4'544 304.435.00 Verkauf Publikationen...... 114'233

305 Historische Projekte 155'738 140'000 454'998 305.318.00 Quellenband 30/40-Jahre/Projekte FL-2. Weltkrieg.... 100'000 305.365.01 Liechtensteinisches Urkundenbuch...... 90'000 90'000 100'000 305.365.04 Historisches Lexikon...... 65'738 50'000 169'998 305.365.07 Quellenband 1900-1930...... 85'000

306 Stabsstelle für Kulturfragen 118'852 507 306.310.00 Kanzleiauslagen...... 3'301 306.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 4'346 306.318.00 Öffentlichkeitsarbeit...... 30'269 306.366.00 Kulturprojekte...... 80'935 306.435.00 Verkaufserlöse...... 507

309 Kulturstiftung 2'655'672 2'642'000 2'758'734 309.363.00 Staatsbeitrag Kulturstiftung...... 1'402'000 1'402'000 1'502'000 309.363.01 Gewinnanteil Landeslotterie für Kulturstiftung...... 1'253'672 1'240'000 1'256'734

311 Denkmalpflege/Archäologie 1'314'246 7'800 311.301.00 Gehälter...... 861'349 311.303.01 Sozialbeiträge...... 168'945 311.310.00 Kanzleiauslagen...... 23'579 311.313.00 Verbrauchsmaterial...... 8'195 311.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 9'409 311.318.00 Dienstleistungen, Honorare...... 242'769 311.434.00 Restaurierung/Konservierung archäol. Fundobjekte.. 7'800

321 Medien 3'414'999 3'345'000 3'308'610 321.363.00 Landesbeitrag Liecht. Rundfunkanstalt...... 1'580'000 1'500'000 1'500'000 321.365.05 Weitere Veranstaltungen und Massnahmen...... 2'358 5'000 3'668 321.365.06 Direkte Medienförderung...... 1'300'000 1'300'000 1'300'000 321.365.07 Indirekte Medienförderung/Verbreitung...... 480'001 480'000 469'253 321.365.08 Indirekte Medienförderung/Aus- und Weiterbildung. 52'640 60'000 35'689

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

304.318.01 FHG Art. 11 CHF 23'000 321.363.00 NK II CHF 80'000 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

430 | 330 Parkanlagen, Wanderwege 198'273 220'000 190'736 330.314.00 Unterhalt von Berg- und Wanderwegen...... 98'273 120'000 90'736 330.365.00 Alpenverein...... 100'000 100'000 100'000

340 Sport 4'543'403 14'495 4'549'000 12'000 4'447'249 16'985 340.300.01 Sportkommission...... 32'911 40'000 32'327 340.301.00 Gehälter...... 238'525 239'000 235'874 340.303.01 Sozialbeiträge...... 47'329 47'000 46'219 340.310.00 Kanzleiauslagen...... 2'835 4'000 2'660 340.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 1'460 2'000 1'005 340.365.05 Sportförderung...... 3'959'035 3'947'000 4'120'141 340.365.08 Beitrag für die Durchführung des EYOF 2015...... 261'307 270'000 9'023 340.434.00 Teilnehmergebühren...... 14'495 12'000 16'985

390 Kirche 353'000 378'000 353'000 390.365.01 Beitrag an römisch-katholische Landeskirche...... 300'000 300'000 300'000 390.365.02 Konfessionsbeiträge...... 53'000 78'000 53'000

391 Liegenschaftsverwaltung Kulturbereich 2'925'335 4'049'000 3'384'695 391.301.00 Gehälter Hauswarte...... 268'167 266'000 235'296 391.303.01 Sozialbeiträge...... 53'341 53'000 47'049 391.312.00 Betriebskosten Kulturgebäude...... 1'364'177 1'600'000 1'448'674 391.314.00 Instandsetzung Kulturgebäude...... 433'634 1'300'000 847'660 391.316.00 Mieten Kulturgebäude...... 806'016 830'000 806'016 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

4 Gesundheit 33'653'688 307'831 33'201'000 343'000 32'129'808 356'480 | 431

400 Spitäler 26'657'676 25'889'000 24'935'814 400.363.00 Staatsbeitrag an Liechtensteinisches Landesspital..... 10'282'016 11'058'000 7'639'314 400.367.01 Beitrag an ausländische Spitäler...... 16'375'661 14'831'000 17'296'500

450 Amt für Gesundheit 3'708'559 122'329 3'889'000 166'000 3'655'828 173'144 450.301.00 Gehälter...... 1'878'069 1'849'000 1'808'018 450.303.01 Sozialbeiträge...... 356'743 361'000 344'480 450.310.00 Kanzleiauslagen...... 44'746 57'000 52'583 450.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 48'905 54'000 47'196 450.318.00 Drittleistungen...... 636'698 665'000 633'492 450.318.02 Gesundheitsvorsorge und -förderung...... 314'497 320'000 236'373 450.318.05 Umgebungs- und Reihenuntersuchungen...... 35'568 36'000 35'639 450.318.06 Elektronisches Gesundheitsnetz...... 35'602 160'000 78'344 450.365.00 Beiträge an Vereinigungen...... 357'731 387'000 419'704 450.431.00 Verkehrsmedizinische Untersuchungen...... 120 450.431.01 Gebühren im Gesundheitswesen...... 122'329 166'000 173'024

460 Schulgesundheitsdienst 1'023'844 1'123'000 1'269'856 460.318.02 Schulzahnärztlicher Dienst...... 1'269'856 460.366.00 Kinder- und Jugendzahnpflege...... 1'023'844 1'123'000

465 Suchtprävention 157'373 167'000 134'123 465.318.01 Informationsmaterial der Landespolizei...... 6'954 8'000 7'547 465.318.02 Suchtprävention in Schulen...... 57'478 59'000 23'975 465.318.05 Organisation und allgemeine Projekte...... 92'942 100'000 102'601

470 Amt für Lebensmittelkontrolle und Veterinärwesen 1'509'950 185'501 1'530'000 177'000 1'540'790 183'336 470.301.00 Gehälter...... 918'053 935'000 911'817 470.303.01 Sozialbeiträge...... 180'076 183'000 177'972 470.310.00 Kanzleiauslagen...... 20'084 28'000 43'867 470.313.00 Eichmaterial...... 84 2'000 1'930 470.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 18'219 22'000 22'457 470.318.03 Lebensmitteluntersuchungen, Qualitätsverbesserung 37'553 35'000 26'547 470.318.04 Seuchenbekämpfung...... 269'720 216'000 255'163 470.318.05 Drittleistungen, Kontrollen...... 52'706 73'000 73'151 470.367.00 Beiträge an Vereinigungen...... 13'455 36'000 27'888 470.431.00 Gebühren und Kostenrückerstattungen...... 120'013 111'000 115'361 470.431.01 Beiträge und Gebühren (Viehhandel, Sömmerung).... 62'068 63'000 64'812 470.431.02 Eichgebührenanteil...... 3'421 3'000 3'163

490 Übriges Gesundheitswesen 596'285 603'000 593'397 490.365.01 Landesweite Notrufnummer (144)...... 376'285 383'000 373'397 490.365.02 Rettungsdienst (Subv. Rotes Kreuz)...... 220'000 220'000 220'000

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

400.367.01 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. f CHF 1'545'000 470.318.04 FHG Art. 11 CHF 54'000 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

432 | 5 Soziale Wohlfahrt 220'577'046 9'171'438 228'342'000 8'404'000 226'085'702 8'879'022

500 Altersversicherung 58'206'795 58'814'000 56'424'572 500.363.00 Staatsbeitrag AHV...... 58'206'795 58'814'000 56'424'572

510 Invalidenversicherung 7'676'688 11'794'000 10'305'161 510.363.01 Staatsbeitrag IV...... 7'676'688 11'794'000 10'305'161

520 Krankenversicherung 66'051'209 312'603 67'700'000 67'936'628 520.365.00 Staatsbeitrag Krankenkassen...... 59'308'696 60'500'000 61'353'155 520.366.00 Prämienverbilligung für Einkommensschwache...... 6'742'513 7'200'000 6'583'473 520.436.01 Rückerstattungen Prämienverbilligungen...... 312'603

530 Sonstige Sozialversicherungen 28'961'238 8'802'892 26'548'000 8'394'000 26'883'880 8'438'969 530.363.00 Staatsbeitrag ALV...... 3'940'000 3'180'000 3'260'000 530.366.00 Ergänzungsleistungen zur AHV-IV...... 25'021'238 23'368'000 23'623'880 530.450.00 50%-Anteil der Gemeinden an Ergänzungsleistungen 8'802'892 8'394'000 8'438'969

534 Unfallversicherung 1'688'354 534.365.00 Staatsbeitrag Nichtberufsunfallversicherung...... 1'688'354

540 Beihilfen gemäss Jugendgesetz 6'501'301 7'111'000 6'921'440 540.318.00 Kinder- und Jugendschutz...... 22'931 42'000 39'814 540.365.00 Kinder- und Jugendförderung...... 940'931 1'024'000 952'651 540.366.00 Kinder- und Jugendhilfe...... 5'537'439 6'045'000 5'928'974

550 Invalidität 1'516'863 1'532'000 1'516'499 550.365.00 Heilpäd.Verein (Beschützende Werkstätte)...... 1'312'000 1'312'000 1'312'000 550.366.00 Blindenbeihilfe...... 204'863 220'000 204'499

560 Wohnungswesen 4'330'620 6'600'000 6'373'680 560.301.00 Gehälter...... 221'586 560.303.01 Sozialbeiträge...... 43'581 560.310.00 Kanzleiauslagen...... 5'424 560.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 555 560.366.00 Bausubventionen...... 2'455'850 4'500'000 4'162'300 560.366.01 Mietbeiträge für Familien...... 1'874'770 2'100'000 1'940'235

580 Amt für Soziale Dienste 3'427'576 3'592'000 3'557'954 580.301.00 Gehälter...... 2'801'765 2'935'000 2'915'284 580.303.01 Sozialbeiträge...... 555'636 578'000 575'662 580.310.00 Kanzleiauslagen...... 52'035 59'000 40'978 580.310.01 Öffentlichkeitsarbeit/Informationsmaterialien...... 6'544 580.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 18'140 20'000 19'486

581 Allgemeine Fürsorge 11'697'552 11'680'000 11'157'230 581.362.00 Landesbeiträge Alters- und Pflegeheime...... 4'928'709 5'097'000 4'799'297 581.365.00 Bewährungshilfe...... 364'000 364'000 364'000 581.365.01 Förderung nach Artikel 24 SHG...... 2'590'619 2'939'000 2'880'958 581.366.01 Wirtschaftliche Hilfe...... 3'791'548 3'250'000 3'090'543 581.366.02 Persönliche Hilfe...... 22'676 30'000 22'432

583 Familienhilfe 2'307'904 2'400'000 2'337'489 583.365.00 Subventionen an Familienhilfen der Gemeinden...... 2'307'904 2'400'000 2'337'489

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

530.363.00 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. f CHF 760'000 530.366.00 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. f CHF 1'654'000 581.366.01 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. f CHF 542'000 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

589 Sonstige Beiträge 3'856'484 55'943 3'921'000 3'927'967 198'087 | 433 589.318.00 Verwaltungskosten für übertragene Aufgaben...... 2'121'217 2'124'000 2'237'517 589.365.01 Caritasverein...... 40'000 40'000 40'000 589.365.02 Liechtensteinisches Rotes Kreuz...... 110'000 110'000 110'000 589.365.03 Arbeitnehmerverband...... 240'000 240'000 240'000 589.365.05 Sachwalterschaft...... 377'800 430'000 370'000 589.366.02 Mutterschaftszulagen...... 191'597 220'000 124'746 589.366.04 Unterhaltsvorschüsse...... 770'958 750'000 642'426 589.366.05 Kranken- und Unfallversicherungkosten im EWR...... 159'227 589.367.02 Mitgliedschaftsbeiträge...... 4'912 7'000 4'050 589.467.05 Kranken- und Unfallversicherungserträge im EWR.... 55'943 198'087

590 Flüchtlingswesen 768'881 1'050'000 10'000 876'192 241'965 590.318.01 Betreuung Aufnahmezentrum...... 420'000 410'000 427'000 590.318.03 Verfahrenskosten...... 40'379 40'000 32'232 590.318.04 Rechtsberatungen, Verwaltungskosten der Hilfswerke 24'942 50'000 23'667 590.366.00 Sozialhilfe für Asylsuchende/Rückkehrhilfe...... 283'560 550'000 393'293 590.436.00 Rückerstattungen Lohnverwaltung Asylsuchende...... 10'000 241'965

591 Hilfsaktionen im Ausland 25'273'937 25'600'000 26'178'656 591.300.00 Kommission für Entwicklungspolitik...... 268 10'000 9'767 591.318.00 Öffentlichkeitsarbeit...... 39'522 50'000 33'857 591.367.01 Not- und Wiederaufbauhilfe...... 2'685'214 2'690'000 2'724'826 591.367.02 Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit (LED)...... 16'850'000 16'850'000 17'250'000 591.367.05 Multilaterale Entwicklungszusammenarbeit...... 2'756'909 2'890'000 3'074'565 591.367.07 Secondments bei internat. Organisationen...... 256'609 420'000 360'353 591.367.09 Internationale Flüchtlings- und Migrationshilfe...... 2'685'415 2'690'000 2'725'288

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

589.366.04 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. k CHF 21'000 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

434 | 6 Verkehr 27'154'288 11'321'184 28'481'000 11'685'000 29'385'300 11'597'146

600 Landstrassen, Brücken 8'514'991 123'326 9'259'000 141'000 9'349'797 124'654 600.301.00 Löhne Betriebspersonal...... 2'598'214 2'674'000 2'612'671 600.303.01 Sozialbeiträge...... 525'827 537'000 536'969 600.313.01 Material, Transporte, etc...... 169'970 160'000 190'460 600.314.02 Technischer Dienst...... 328'464 400'000 384'690 600.314.03 Fahrzeuge, Maschinen und Werkzeuge...... 376'661 380'000 400'969 600.314.04 Unterhalt von Strassen...... 2'397'493 2'400'000 2'390'771 600.314.05 Unterhalt von Brücken und Stützbauten...... 266'849 1'000'000 998'857 600.314.06 Winterdienst...... 1'032'707 850'000 986'407 600.314.07 Fremdleistungen...... 287'484 278'000 247'102 600.314.08 Verbrauchsmaterial Magazine...... 219'971 225'000 230'841 600.314.09 Unterhalt Werkleitungsstollen...... 14'586 15'000 17'623 600.318.01 Diverse Strassenprojektierungen...... 285'358 325'000 339'356 600.318.03 Unfall- und Haftpflichtversicherung...... 11'407 15'000 13'082 600.431.00 Gebühren für Strassensignalisationen und -reklamen 55'125 66'000 40'375 600.434.00 Externe Weiterverrechnung Arbeiten Regiepersonal. 19'977 10'000 26'500 600.435.02 Materialverkauf, Vermietung, Signalisationen...... 12'504 20'000 30'651 600.436.02 Kostenverrechnung Unfallschäden...... 35'719 45'000 27'127

650 Öffentlicher Verkehr, verkehrspol. Massnahmen 17'004'259 10'774'455 17'173'000 11'120'000 18'319'393 10'856'728 650.314.00 Bauliche Massnahmen zur Behindertengleichstellung 249'381 250'000 300'267 650.314.01 Bauliche Massnahmen für den öffentlichen Verkehr.. 247'650 250'000 300'250 650.318.02 Werbung öffentlicher Verkehr...... 48'499 45'000 48'078 650.318.04 Experten, Gutachten Verkehrsbereich...... 317'317 350'000 394'162 650.318.05 Planungsleistungen S-Bahn FL.A.CH...... 388'412 525'000 1'290'637 650.363.00 Staatsbeitrag LIECHTENSTEINmobil...... 15'753'000 15'753'000 15'986'000 650.407.00 Ertragsanteil LSVA...... 10'774'455 11'120'000 10'856'728

684 Amt für Kommunikation 1'635'037 423'403 2'049'000 424'000 1'716'110 615'765 684.301.00 Gehälter...... 1'019'551 1'083'000 958'854 684.303.01 Sozialbeiträge...... 197'231 213'000 188'363 684.310.01 Kanzleiauslagen...... 10'689 12'000 12'247 684.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 79'421 76'000 95'337 684.318.03 Gutachten, Experten, Drittleistungen...... 312'338 630'000 444'898 684.367.00 Beiträge an Vereinigungen und Intern. Organisationen 15'808 35'000 16'411 684.431.00 Verwaltungsgebühren...... 423'403 424'000 615'765

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

600.314.06 NK VI CHF 250'000 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

7 Umwelt, Raumordnung 10'866'589 3'613'540 12'365'000 5'076'000 10'659'038 4'687'884 | 435

700 Wasserwirtschaft 189'047 37'299 260'000 39'000 253'912 36'947 700.318.01 Untersuchungen, Kontrollen Wasser...... 189'047 260'000 253'912 700.434.00 Wasserzinsen...... 23'167 27'000 24'698 700.436.00 Kostenweiterverrechnung...... 14'132 12'000 12'249

701 Luftreinhaltung/Klima 2'410'598 3'220'087 2'824'000 4'665'000 3'653'526 4'227'934 701.313.00 Untersuchungen, Kontrollen Luft...... 348'481 432'000 384'572 701.318.00 Vollzug CO2-Gesetz...... 3'477 12'000 7'995 701.318.02 Vollzug Emissionshandelsgesetz...... 6'669 120'000 66'248 701.318.03 Tiefengeothermie...... 17'400 80'000 16'656 701.365.00 Rückverteilung CO2-Abgabe...... 1'829'919 1'930'000 1'816'117 701.367.00 Projekte gemäss Kyoto-Protokoll...... 204'652 250'000 1'361'938 701.407.00 Ertragsanteil Klimarappen...... 460'000 303'942 701.407.01 CO2-Abgabe...... 2'979'405 3'950'000 3'683'373 701.434.00 Gebühren Emissionshandel...... 420 10'000 5'520 701.436.00 Kostenweiterverrechnung...... 45'611 50'000 42'558 701.436.01 Kostenrückerstattung VOC...... 45'000 45'000 45'000 701.436.02 Rückerstattung CO2-Anteil Land...... 149'651 150'000 147'541

702 Lärmschutz 21'134 80'000 48'006 702.318.00 Untersuchungen, Kontrollen Lärm...... 21'134 80'000 48'006

703 Bodenschutz 41'000 23'397 703.318.00 Untersuchungen Boden...... 41'000 23'397

704 Abfall und Verdachtsflächen 141'790 162'000 442'098 704.318.00 Untersuchungen Abfall, Verdachtsflächen...... 113'386 142'000 244'116 704.318.01 Entsorgungsbeiträge Altfahrzeuge...... 28'404 10'000 6'156 704.362.00 Kostenbeiträge Altlastensanierung...... 10'000 191'825

705 Störfallvorsorge, umweltgefährdende Stoffe 122'580 140'000 2'000 117'471 705.318.00 Risikoanalysen, Untersuchungen Störfälle...... 122'580 140'000 117'471 705.436.00 Kostenweiterverrechnung...... 2'000

706 Nichtionisierende Strahlung 522 50'000 16'451 706.318.00 Untersuchungen, Kontrollen NIS...... 522 50'000 16'451

710 Amt für Umwelt 4'828'037 30'355 5'494'000 45'000 2'822'226 67'950 710.300.01 Kommissionen, Arbeitsgruppen...... 19'035 34'000 11'708 710.301.00 Gehälter...... 3'583'502 4'074'000 2'052'117 710.303.01 Sozialbeiträge...... 700'333 759'000 399'674 710.310.00 Kanzleiauslagen...... 37'257 52'000 19'138 710.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 125'454 130'000 61'952 710.318.01 Öffentlichkeitsarbeit...... 40'510 55'000 36'690 710.318.02 Umweltverträglichkeits-Prüfungen...... 25'000 710.318.03 Aktionsprogramm Alpenrhein 2000plus...... 62'654 80'000 36'466 710.318.04 Umweltdaten, Berichterstattung...... 218'294 240'000 195'596 710.367.00 Beiträge an Vereinigungen...... 40'999 45'000 8'886 710.431.02 Verwaltungsgebühren...... 30'355 45'000 67'950 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

436 | 750 Schutz vor Naturgefahren 1'431'476 325'800 1'517'000 325'000 1'503'244 325'000 750.301.00 Gehälter...... 756'892 755'000 744'899 750.303.01 Sozialbeiträge...... 149'556 150'000 153'038 750.312.00 Maschinen, Fahrzeuge und Magazine...... 76'193 92'000 81'902 750.314.01 Unterhalt Rheinwuhr...... 58'759 100'000 64'642 750.315.00 Unterhalt Kraftwerk Mühleholz...... 19'951 20'000 750.318.00 Geologie...... 10'000 10'000 726 750.362.00 Gewässerunterhalt...... 92'863 90'000 458'037 750.362.01 Steinschlag- und Lawinenverbauungen...... 267'261 300'000 750.423.00 Pachterträge Kraftwerk Mühleholz...... 160'000 160'000 160'000 750.434.00 Weiterverrechnung Dienstleistungen an Dritte...... 800 750.439.00 Konzessionsgebühren Rüfematerial...... 165'000 165'000 165'000

770 Natur- und Landschaftsschutz 1'721'406 1'797'000 1'707'181 54 770.310.01 Beratung, Naturerziehung...... 42'433 55'000 25'319 770.314.01 Geschützte Gebiete und Objekte...... 33'976 70'000 35'926 770.315.03 Betrieb der naturkundlichen Sammlung...... 57'881 60'000 51'527 770.318.01 Naturkundliche Erforschung...... 49'462 50'000 43'427 770.318.03 Konzepte und Planungen...... 22'585 45'000 54'674 770.365.00 Zusammenarbeit mit privaten Naturschutzorganisationen 187'000 187'000 187'000 770.365.01 Beitrag CIPRA Geschäftsstelle...... 500'000 500'000 500'000 770.365.02 Beiträge an Projekte...... 100'000 100'000 100'000 770.366.00 Bewirtschaftungsprämien/Pacht für Magerstandorte. 728'069 730'000 709'308 770.434.00 Ertrag aus Dienstleistungen...... 54

791 Landesplanung 71'527 30'000 791.300.00 Kommission für Bau- und Planungsmassnahmen...... 13'917 791.310.00 Kanzleiauslagen...... 1'107 791.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 2'467 791.318.00 Untersuchungen/Strategien zur Landesentwicklung.. 5'000 791.367.00 Beiträge an Vereinigungen...... 49'036 791.431.00 Gebühren für Überbauungspläne...... 30'000 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

8 Volkswirtschaft 35'574'825 4'202'643 39'660'000 4'077'000 38'684'803 4'303'868 | 437

800 Landwirtschaft 244'991 282'000 1'059'944 800.300.01 Kommissionen...... 17'084 800.301.00 Gehälter...... 598'652 800.303.01 Sozialbeiträge...... 117'869 800.310.00 Kanzleiauslagen...... 9'597 800.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 14'192 800.318.00 Drittleistungen...... 136'697 167'000 175'086 800.318.02 Untersuchungen, Kontrollen...... 35'594 40'000 40'280 800.365.02 Beiträge an Organisationen...... 72'700 75'000 87'185

801 Förderung der Rahmenbedingungen 53'753 94'000 65'062 801.366.00 Förderung der Tierzucht...... 53'608 64'000 57'332 801.366.01 Pflanzenschutz...... 145 30'000 7'730

803 Wirtschaftlichkeitsförderungen 6'198'284 6'489'000 5'922'445 803.366.00 Verbesserung des landwirtschaftlichen Einkommens 6'198'284 6'489'000 5'922'445

804 Ökologische Förderungen 6'286'432 6'415'000 5'950'597 804.365.03 Pflege der Alpen...... 589'277 590'000 562'724 804.366.01 Abgeltung ökologischer Leistungen...... 5'197'058 5'325'000 4'890'525 804.366.02 Pflege von Berggebiet und Hanglagen...... 500'097 500'000 497'348

805 Marktfördermassnahmen 1'223'873 1'450'000 1'136'912 805.365.01 Vorwärtsintegration der Milchwirtschaft...... 898'533 900'000 905'641 805.365.02 Beitrag Stiftung Agrarmarketing...... 150'000 150'000 150'000 805.367.00 Entschädigung gemeinsamer Agrarmarkt mit Schweiz 175'340 400'000 81'271

806 Dienstleistungen von Dritten 183'402 183'000 178'303 806.318.00 Landwirt. Beratung, Forschung und Selbsthilfe...... 183'402 183'000 178'303

810 Amt für Wald, Natur und Landschaft 1'633'616 810.301.00 Gehälter...... 1'264'626 810.303.01 Sozialbeiträge...... 245'348 810.310.00 Kanzleiauslagen...... 20'739 810.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 87'328 810.367.00 Beiträge an Vereinigungen und Intern. Organisationen 15'577

811 Waldwirtschaft 545'919 745'000 1'056'889 811.310.00 Information und Beratung...... 4'500 811.318.00 Forschungen und Erhebungen...... 39'733 60'000 103'406 811.362.04 Schutzwaldpflege/Sicherung vor Naturereignissen.... 898'201 811.362.05 Schutzwaldpflege...... 436'564 600'000 811.362.08 Beiträge zur Förderung der Naturschutzfunktion...... 69'621 85'000 50'782

812 Landesforstbetrieb Unterau 706'553 206'395 684'000 139'000 708'436 199'254 812.301.00 Löhne Betriebspersonal...... 460'978 450'000 459'961 812.303.01 Sozialbeiträge...... 91'895 88'000 91'635 812.313.02 Rohstoffe und Verbrauchsmaterialien...... 44'987 45'000 42'323 812.315.01 Betriebs- und Unterhaltskosten...... 12'320 13'000 19'550 812.318.01 Drittleistungen...... 96'373 88'000 94'967 812.435.00 Verkauf Holz, Materialien...... 206'395 139'000 199'254 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

438 | 820 Jagd 177'942 307'407 195'000 305'000 184'777 294'046 820.319.00 Lebensraumverbesserungen...... 47'408 75'000 66'653 820.362.00 Beiträge für Massnahmen der Wildschadenverhütung 130'534 120'000 118'124 820.439.01 Jagdabgabe...... 96'625 97'000 96'625 820.439.02 Jagdkarten...... 16'519 15'000 17'421 820.439.03 Rückbehalt Jagdpachtschilling...... 180'000 180'000 180'000 820.439.04 Jagdprüfungen...... 14'262 13'000

825 Fischerei 54'186 15'500 60'000 16'000 52'835 16'610 825.319.00 Fischereiwesen...... 54'186 60'000 52'835 825.439.01 Fischereipachtzinsen...... 12'500 13'000 12'500 825.439.02 Fischereiprüfungen...... 3'000 3'000 4'110

830 Standortförderung 3'100'000 3'100'000 2'610'000 830.364.00 Staatsbeitrag Liechtenstein Marketing...... 3'100'000 3'100'000 2'610'000

840 Amt für Volkswirtschaft 8'743'903 3'673'342 9'393'000 3'617'000 9'238'560 3'793'958 840.301.00 Gehälter...... 4'622'357 4'760'000 4'730'946 840.303.01 Sozialbeiträge...... 910'256 926'000 927'919 840.310.01 Kanzleiauslagen...... 86'325 106'000 99'215 840.310.02 Inserate Geistiges Eigentum...... 98'650 840.317.00 Reisespesen, Repräsentationen...... 161'649 172'000 165'029 840.318.01 Experten Akkreditierung und Geistiges Eigentum..... 2'157 10'000 5'560 840.318.02 Gebühren für intern. Markeneintragungen...... 110'929 100'000 43'862 840.318.03 Nationale Prüfung Gefahrgutbeauftragte...... 30'000 20'000 840.365.00 Beiträge für Wirtschaftsförderung...... 1'452'943 1'650'000 1'648'376 840.366.00 Arbeitsmarktliche Massnahmen...... 1'160'254 1'400'000 1'296'030 840.367.00 Beiträge an Vereinigungen...... 237'032 239'000 202'972 840.431.01 Verwaltungsgebühren...... 390'440 426'000 399'530 840.431.02 Gebühren Geistiges Eigentum...... 1'007'286 785'000 965'180 840.431.03 Urheberrechte Verwertungsgesellschaften...... 13'950 6'000 9'832 840.436.00 Verwaltungskostenbeitrag ALV...... 2'261'666 2'400'000 2'419'416

842 Gewerbe 406'425 470'000 611'152 842.365.00 Leistungsvereinbarungen mit Wirtschaftsverbänden. 406'425 470'000 480'000 842.365.01 Abgeltung Kosten für Gesamtarbeitsverträge...... 131'152

860 Energie 7'649'165 10'100'000 8'275'275 860.318.00 Energiefachstelle...... 82'340 100'000 99'693 860.366.00 Förderbeiträge gem. Energieeffizienzgesetz (EEG).... 7'566'825 10'000'000 8'175'582 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

9 Finanzen, Steuern 176'811'219 710'225'398 169'353'000 618'302'000 276'501'812 1'006'582'928 | 439

900 Landessteuern 481'790'623 464'803'000 715'322'580 900.400.01 Vermögens- und Erwerbssteuer (Landesanteil)...... 58'100'595 52'400'000 61'208'969 900.400.02 Aufwandbesteuerung...... 7'867'700 2'600'000 2'094'710 900.400.03 Quellensteuer...... 26'390'512 21'100'000 23'715'924 900.401.01 Ertragssteuer...... 118'078'993 102'000'000 137'084'715 900.401.02 Besondere Gesellschaftssteuer...... 46'231'063 51'600'000 63'187'310 900.401.03 Steuer von ausl. Versicherungsgesellschaften...... 26'798 900.403.00 Grundstückgewinnsteuer...... 18'778'982 16'000'000 14'854'600 900.404.00 Couponsteuer...... 36'590'552 1'000 170'144'804 900.405.00 Erbschafts- und Schenkungssteuer...... 304'442 694'223 900.406.00 Motorfahrzeugsteuer...... 12'318'327 12'100'000 12'145'761 900.407.00 Mehrwertsteuer...... 191'768'525 207'000'000 206'783'017 900.408.00 Veränderung Steuerguthaben...... -34'668'865 23'405'548 900.409.00 Einbürgerungssteuer...... 3'000 2'000 3'000

905 Eidgenössische Abgaben 40'780'744 38'000'000 39'807'339 905.404.00 Stempelabgaben...... 40'780'744 38'000'000 39'807'339

920 Zuweisungen an Gemeinden 125'677'643 128'200'000 125'971'818 920.352.02 Anteil an Ertragssteuer...... 35'106'932 24'700'000 42'495'796 920.352.09 Finanzausgleich...... 90'570'711 103'500'000 83'476'022

940 Vermögens- und Schuldenverwaltung 376'264 36'333'048 343'000 43'432'000 267'040 14'522'492 940.318.00 Bankspesen...... 175'346 190'000 182'920 940.321.00 Fremdkapitalzinsen...... 132 3'000 2'464 940.329.00 Aufwand Fremdwährungsdifferenzen...... 200'787 150'000 81'657 940.420.00 Kontokorrentzinsen...... 1'413'900 1'580'000 1'379'241 940.426.01 Zinsen vom Anstaltskapital der LKW...... 1'125'000 1'125'000 1'125'000 940.426.02 Dividende LLB AG...... 26'550'000 35'400'000 5'310'000 940.426.04 Dividende Post AG...... 300'000 150'000 940.426.05 Abgeltung Staatsgarantie LLB...... 1'468'223 1'350'000 433'367 940.426.08 Sonstige Beteiligungserträge...... 121'967 90'000 87'425 940.429.01 Gewinnanteil Landeslotterie...... 1'892'261 1'870'000 1'896'688 940.429.03 Vermögensverfall aus Straftatbeständen...... 1'278'093 169'204 940.429.05 Ertrag Fremdwährungsdifferenzen...... 88'842 150'000 35'869 940.429.08 Sonstige betriebliche Erträge...... 828'544 3'935'698 940.429.20 Verkauf Postgebäude...... 1'566'218 1'567'000

941 Poolanlagen - extern verwaltetes Vermögen 94'688'032 34'960'000 76'864'146 197'925'067 941.323.00 Realisierte Kursverluste...... 46'051'681 941.323.01 Verwaltungskosten Poolanlagen...... 4'468'884 941.330.01 Abschreibungen Poolanlagen...... 26'343'581 941.422.00 Erträge aus Poolanlagen...... 25'456'830 24'000'000 30'405'948 941.422.01 Realisierte Kursgewinne...... 61'682'585 15'000'000 45'384'872 941.422.02 Zuschreibungen Poolanlagen...... 103'693'050 122'134'247 941.422.10 Verwaltungskosten Poolanlagen...... -3'959'244 -4'040'000 941.422.11 Realisierte Kursverluste...... -28'047'532 941.422.12 Abschreibungen Poolanlagen...... -64'137'657

942 Liegenschaftserträge 1'557'297 1'642'000 1'629'670 942.423.00 Miet- und Pachtzinsen...... 1'557'297 1'642'000 1'629'670

950 Zölle 36'087'639 35'230'000 36'240'032 950.407.00 Zollerträge, Mineralölsteuer...... 36'087'639 35'230'000 36'240'032

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

920.352.02 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. g CHF 10'407'000 940.329.00 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. k CHF 51'000 Konten der Erfolgsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

440 | 990 Wertveränderungen Finanzvermögen 7'463'910 18'740'146 500'000 26'985'948 898'000 990.330.01 Debitorenverluste...... 549'910 500'000 355'058 990.330.02 Veränderung Delkredere...... 1'166'339 990.330.07 Sonderabschreibung Liegenschaften Finanzvermögen 664'151 990.330.10 Wertabnahme Beteiligungen Finanzvermögen...... 6'914'000 24'800'400 990.422.00 Wertzunahme Beteiligungen Finanzvermögen...... 15'836'400 898'000 990.429.02 Abnahme Delkredere...... 2'903'746

991 Abschreibungen Finanzvermögen 391'432 515'000 550'907 991.330.00 Hochbauten...... 391'432 515'000 550'907

992 Abschreibungen Verwaltungsvermögen 42'539'365 39'500'000 45'470'705 992.331.01 Grundstücke...... 4'749 1'541 992.331.02 Tiefbauten...... 9'493'099 9'885'000 9'404'185 992.331.03 Hochbauten...... 12'479'353 11'924'000 12'253'663 992.331.05 Mobilien/Immaterielle Anlagegüter...... 8'534'250 7'988'000 8'933'582 992.331.12 Beteiligungen...... 3'026'001 3'029'570 992.331.13 Studiendarlehen...... -94'000 67'000 992.331.21 Investitionsbeiträge...... 9'095'913 9'703'000 11'781'164

997 Einlagen in Spezialfinanzierungen 362'605 295'000 391'248 997.380.03 Einlagen zur Bekämpfung von Tierseuchen...... 219'071 171'000 241'116 997.380.07 Einlagen für Unfallverhütung im Strassenverkehr...... 143'534 124'000 150'132

998 Entnahmen aus Spezialfinanzierungen 247'869 235'000 237'747 998.480.03 Entnahmen zur Bekämpfung von Tierseuchen...... 146'199 85'000 123'012 998.480.07 Entnahmen für Unfallverhütung im Strassenverkehr. 101'670 150'000 114'736

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

990.330.01 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. k CHF 50'000 990.330.10 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. k CHF 6'914'000 992.331.03 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. k CHF 556'000 992.331.05 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. k CHF 547'000 992.331.12 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. k CHF 3'027'000 997.380.03 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. b CHF 49'000 Zusammenfassung der Konten der Erfolgsrechnung nach institutioneller Gliederung

Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012 | 441 Konto Segment Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

0 Allgemeine Verwaltung...... 117'578'972 7'654'815 124'598'000 5'604'000 342'568'928 5'783'941

1 Öffentliche Sicherheit...... 65'339'561 20'792'164 68'613'000 19'583'000 67'399'665 20'990'637

2 Bildung...... 163'624'328 25'213'461 175'307'000 26'163'000 168'358'006 26'536'636

3 Kultur, Freizeit...... 27'051'731 133'272 28'263'000 12'000 27'711'200 25'292

4 Gesundheit...... 33'653'688 307'831 33'201'000 343'000 32'129'808 356'480

5 Soziale Wohlfahrt...... 220'577'046 9'171'438 228'342'000 8'404'000 226'085'702 8'879'022

6 Verkehr...... 27'154'288 11'321'184 28'481'000 11'685'000 29'385'300 11'597'146

7 Umwelt, Raumordnung...... 10'866'589 3'613'540 12'365'000 5'076'000 10'659'038 4'687'884

8 Volkswirtschaft...... 35'574'825 4'202'643 39'660'000 4'077'000 38'684'803 4'303'868

9 Finanzen, Steuern...... 176'811'219 710'225'398 169'353'000 618'302'000 276'501'812 1'006'582'928

Total ...... 878'232'248 792'635'746 908'183'000 699'249'000 1'219'484'263 1'089'743'834

Aufwandüberschuss ...... 85'596'502 208'934'000 129'740'429

Ertragsüberschuss ...... 0 0 0 Konten der Investitionsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen 442 | 0 Allgemeine Verwaltung 2'418'554 4'051'000 4'036'356

011 Landtag 16'900 20'000 011.506.02 Büromobiliar, -maschinen, Fahrzeuge...... 16'900 20'000

090 Nicht aufteilbare Aufgaben 2'401'655 4'031'000 4'036'356 090.506.00 Kommunikation/Telefonie...... 293'280 720'000 333'575 090.506.01 Büromobiliar, -maschinen, Fahrzeuge...... 453'279 311'000 132'334 090.506.02 Informationstechnologie (IT)...... 1'655'096 3'000'000 3'570'446

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

090.506.01 NK IV CHF 140'000 Konten der Investitionsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen | 443 1 Öffentliche Sicherheit 2'416'665 2'506'000 2'210'055

110 Landespolizei 1'629'455 1'705'000 1'722'090 110.506.01 Informatik Landespolizei...... 1'183'767 1'205'000 1'169'847 110.506.02 Fahrzeuge und übrige Anschaffungen Landespolizei. 445'688 500'000 552'243

120 Gerichtswesen 94'798 70'000 100'555 120.506.00 Informatik Gerichtswesen/Staatsanwaltschaft...... 94'798 70'000 100'555

160 Amt für Bevölkerungsschutz 692'412 731'000 387'410 160.506.02 Landesweite Alarmierungsanlage (Helferalarmierung) 56'619 60'000 37'368 160.506.03 Feuerwehr-Übungsanlage...... 450'000 450'000 250'000 160.506.06 Stützpunktanschaffungen...... 149'940 150'000 160.565.00 Subventionen für Schutzräume in Privatbauten...... 19'000 160.565.01 Subvention Anschaffungen Rettungsorganisationen.. 35'853 52'000 100'042

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

120.506.00 FHG Art. 11 CHF 25'000 Konten der Investitionsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen 444 | 2 Bildungswesen 3'196'002 2'769'364 6'898'000 2'448'000 7'555'297 2'635'254

208 Sekundarschulen 119'275 3'300'000 4'966'209 208.503.00 Schulzentrum Unterland II...... 300'000 208.503.01 Realschule Balzers Sanierung...... 119'275 1'500'000 4'966'209 208.503.02 Schulzentrum Mühleholz I...... 1'500'000

213 Hallenbad Schulzentrum Unterland 15'449 23'000 77'786 213.506.02 Ausstattungen/Einrichtungen Hallenbad SZU...... 15'449 23'000 77'786

219 Allgemeine Ausgaben 127'978 121'000 54'505 219.506.01 Sekundarschulen...... 44'511 16'000 15'937 219.506.08 EDV Weiterführende Schulen (IKT)...... 83'467 105'000 38'568

260 Hochschulwesen 478'400 670'000 191'360 260.567.00 Baukostenbeiträge an Schweizer Fachhochschulen... 478'400 670'000 191'360

280 Stipendien, Ausbildungsbeihilfen 2'421'048 2'769'364 2'750'000 2'448'000 2'265'436 2'635'254 280.520.00 Studiendarlehen...... 2'421'048 2'750'000 2'265'436 280.620.00 Rückzahlung von Studiendarlehen...... 2'769'364 2'448'000 2'635'254

290 Amt für Berufsbildung und Berufsberatung 33'852 34'000 290.567.02 Baukostenbeiträge Interk. Försterschule Maienfeld... 33'852 34'000

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

219.506.01 FHG Art. 10 Abs. 2 Bst. h CHF 29'000 Konten der Investitionsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen

| 445 3 Kultur, Freizeit 898'129 900'000 899'903

304 Amt für Kultur 898'129 900'000 304.565.00 Denkmalschutzsubventionen...... 898'129 900'000

311 Denkmalpflege/Archäologie 899'903 311.565.00 Denkmalschutz-Subventionen...... 899'903 Konten der Investitionsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen 446 | 4 Gesundheit 109'470 293'722

400 Spitäler 109'470 293'722 400.620.00 Rückzahlung Darlehen Liecht. Landesspital...... 109'470 293'722 Konten der Investitionsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen | 447 5 Soziale Wohlfahrt 12'749'619 14'623'794 17'878'000 15'000'000 20'303'407 16'074'386

550 Invalidität 597'000 597'000 2'054'829 550.564.01 Heilpädagogischer Verein...... 597'000 597'000 2'054'829

560 Wohnungswesen 10'331'900 14'623'794 15'000'000 15'000'000 14'158'000 16'074'386 560.520.01 Darlehen Wohnbau-Förderung...... 10'331'900 15'000'000 14'158'000 560.620.00 Rückzahlung von Wohnbaudarlehen...... 14'623'794 15'000'000 16'074'386

570 Altersheime 1'820'719 2'281'000 4'090'578 570.564.00 Investitionsbeiträge Alters- und Pflegeheime...... 481'905 506'000 873'019 570.564.01 Hochbausubventionen Alters- und Pflegeheime...... 1'338'815 1'775'000 3'217'559 Konten der Investitionsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen 448 | 6 Verkehr 11'885'687 13'250'000 14'483'337

600 Landstrassen, Brücken 11'885'687 13'150'000 11'439'311 600.500.00 Bodenerwerb für Tiefbauten...... 282'800 350'000 450'083 600.500.03 Bodenerwerb Industriezubringer Schaan...... 139'924 600.501.01 Strassenverbesserungen und -neubauten...... 6'195'983 7'600'000 5'869'290 600.501.04 Industriezubringer Schaan...... 4'978'217 5'000'000 4'843'054 600.503.02 Werkhof Unterland, Bendern...... 200'000 600.506.00 Maschinen/Fahrzeuge Strassenunterhalt...... 116'585 600.562.00 Investitionskostenbeiträge Verkehrsinfrastruktur...... 428'687 20'376

650 Öffentlicher Verkehr, verkehrspol. Massnahmen 3'044'026 650.503.00 Busbahnhof/Tiefgarage Post Schaan...... 14'456 650.520.01 Dotationskapital LIECHTENSTEINmobil...... 3'029'571

680 Post 100'000 680.503.03 Postgebäude Bendern Sanierung...... 100'000

Nachtragskredite und Kreditüberschreitungen 2013

600.562.00 FHG Art. 11 CHF 429'000 Konten der Investitionsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen | 449 7 Umwelt, Raumordnung 4'260'950 4'710'000 3'158'138

710 Amt für Umwelt 878'243 1'000'000 710.564.01 Integralmelioration im Alpengebiet...... 878'243 1'000'000

750 Schutz vor Naturgefahren 3'303'416 3'610'000 3'158'138 750.501.02 Gewässerbau...... 416'782 510'000 466'667 750.501.03 Investitionen Rheinwuhr...... 278'250 400'000 422'006 750.562.02 Rüfeschutzbauten...... 2'432'307 2'500'000 2'121'296 750.562.04 Rutschsanierungen...... 176'076 200'000 148'169

770 Natur- und Landschaftsschutz 79'292 100'000 770.500.01 Bodenerwerb Naturschutzflächen...... 79'292 100'000 Konten der Investitionsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen 450 | 8 Volkswirtschaft 1'466'646 254'100 1'750'000 250'000 2'454'611 235'700

802 Strukturfördermassnahmen 1'316'646 1'450'000 1'055'121 802.565.02 Förderung von landwirtschaftlichen Infrastrukturen.. 1'316'646 1'450'000 1'055'121

803 Wirtschaftlichkeitsförderungen 150'000 254'100 300'000 250'000 300'000 235'700 803.520.00 Darlehen an Ein- und Ausstieg Landwirtschaft...... 150'000 300'000 300'000 803.620.00 Darlehensrückzahlungen an Ein- und Ausstieg...... 254'100 250'000 235'700

810 Amt für Wald, Natur und Landschaft 1'099'490 810.564.01 Integralmelioration im Alpengebiet...... 1'099'490 Konten der Investitionsrechnung Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012

Konto Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen | 451 9 Finanzen, Steuern 904 4 70'210 3'669

940 Vermögens- und Schuldenverwaltung 4 3'669 940.600.00 Verkauf Grundstücke Verw.-vermögen (Restbuchwerte) 3 3 940.606.00 Verkauf Mobilien Verw.-vermögen (Restbuchwerte). 3'666 940.620.00 Desinvestition Beteiligungen (Restbuchwerte)...... 1

950 Zölle 904 70'210 950.503.00 Zollamt Schaanwald - Umbau...... 904 70'210 Zusammenfassung der Konten der Investitionsrechnung nach institutioneller Gliederung

Beträge in CHF

Rechnung 2013 Voranschlag 2013 Rechnung 2012 452 | Konto Segment Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen Ausgaben Einnahmen

0 Allgemeine Verwaltung...... 2'418'554 4'051'000 4'036'356

1 Öffentliche Sicherheit...... 2'416'665 2'506'000 2'210'055

2 Bildung...... 3'196'002 2'769'364 6'898'000 2'448'000 7'555'297 2'635'254

3 Kultur, Freizeit...... 898'129 900'000 899'903

4 Gesundheit...... 109'470 293'722

5 Soziale Wohlfahrt...... 12'749'619 14'623'794 17'878'000 15'000'000 20'303'407 16'074'386

6 Verkehr...... 11'885'687 13'250'000 14'483'337

7 Umwelt, Raumordnung...... 4'260'950 4'710'000 3'158'138

8 Volkswirtschaft...... 1'466'646 254'100 1'750'000 250'000 2'454'611 235'700

9 Finanzen, Steuern...... 904 4 70'210 3'669

Total ...... 39'293'157 17'756'732 51'943'000 17'698'000 55'171'313 19'242'730

Nettoinvestitionen ...... 21'536'424 34'245'000 35'928'583

V. ANTRAG DER REGIERUNG

V. ANTRAG DER REGIERUNG

Aufgrund der vorstehenden Ausführungen stellt die Regierung dem Hohen Landtag den

Antrag, der Hohe Landtag wolle

1. den Rechenschaftsbericht für das Jahr 2013 genehmigen;

2. die Landesrechnung für das Jahr 2013 genehmigen;

3. zustimmen, dass der Aufwandüberschuss mit den Eigenmitteln verrechnet wird.

Genehmigen Sie, sehr geehrter Herr Landtagspräsident, sehr geehrte Frauen und Herren Abgeordnete, den Ausdruck der vorzüglichen Hochachtung.

REGIERUNG DES FÜRSTENTUMS LIECHTENSTEIN