Jahresbericht – Stiftung Schulheim Chur Impressionen Aus Unserem Schulheim
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
2012 2013 jahresbericht – stiftung schulheim chur Impressionen aus unserem Schulheim 2 | jahresbericht stiftung schulheim chur bericht des präsidenten Mit Stolz dürfen wir feststellen, dass das Schulheim Chur heute das Kompetenzzentrum für Son- derschulung mit der kantonsweit grössten Anzahl an Kindern und Jugendlichen in der Integration ist. Mittlerweile betreuen unsere Mitarbeiter mehr Schülerinnen und Schüler in der Integration als separativ in unserer eigenen Schule. Dies zeigt, dass das Integrationskonzept des Kantons Graubünden in der hochschwelligen Sonderschulung funktioniert und unsere Institution eine wesentliche Erfolgskomponente dafür ist. Interessant ist auch die Feststellung, dass über 90% unserer Mitarbeitenden in der Integration Frauen sind. Wir schätzen ihre Leistungen, die sie täglich zugunsten unserer Kinder und Jugend- lichen erbringen, sehr hoch ein und sind dankbar für ihre Freude am Beruf. Der hohe Frauenanteil ist aber auch ein Spiegel der Volksschule, und es stellt sich die Frage, ob die Absenz der Männer in der Grundschule langfristig gut für unsere Gesellschaft ist. Unseres Erachtens besteht im Kanton Graubünden ein Mangel an ausserschulischer Betreuung von schwerstbehinderten Kindern und Jugendlichen. Eines der wenigen Angebote wird vom Therapeion in Zizers zur Verfügung gestellt. Dieses war Ende des vorletzten Jahres an unsere Institution gelangt mit der Bitte um eine Übernahme, da die Finanzierung nicht mehr sicherge- stellt sei. Das Schulheim Chur hat der Übernahme mittels einer schriftlichen Absichtserklärung unter der Auflage zugestimmt, dass sich der Kanton entsprechend an der Finanzierung der Ver - bindung beteiligt. In einem Regierungsbeschluss lehnte der Kanton die Übernahme ab. Dies mit der Begründung, dass die Regierung keinen Bedarf dafür erkennt und dass bei Schliessung des Therapeions für alle schwerstbehinderten Kinder und Jugendlichen Plätze in den verschiedensten Institutionen unseres Kantons gefunden oder geschaffen werden können. Das Projekt ist damit gescheitert. Was offen bleibt, ist der Tatbeweis der Bündner Regierung, falls es zur Schliessung des Therapeions kommen sollte. Im Stiftungsrat kommt es in der nächsten Zeit zu personellen Veränderungen. Herr Pedro Lüt- scher hat mit seinem Rücktritt als Leiter der Pro Infirmis Graubünden sein Stiftungsratsmandat niedergelegt. Er hat über mehr als zehn Jahre unserer Stiftung gedient und das Vizepräsidium innegehabt. Wir danken Herrn Pedro Lütscher für seinen langjährigen Einsatz zugunsten unserer Institution und wünschen ihm viel Freude in seinem aktiven Ruhestand. Nicht vergessen möchte ich meine weiteren Kolleginnen und Kollegen im Stiftungsrat. Ich danke ihnen für die aktive und Stiftungsrat unterstützende Zusammenarbeit. Es mir zudem ein Anliegen, den Mitarbeiterinnen und den Präsident : Dr. sz. techn. Reto Loepfe, Rhäzüns Mitarbeitern des Schulheimes und insbesondere dem Leitungsteam für ihren stetigen und uner - Vizepräsident : müdlichen Einsatz herzlichst zu danken. Pedro Lütscher, Chur Weitere Mitglieder : Meinen tiefen und herzlichen Dank spreche ich auch allen Spenderinnen und Spendern für ihre Livio Andri, Bonaduz Zuwendungen aus. Mit diesen Spenden ist es uns möglich, mit unseren Kindern und Jugendlichen Dr. med. Bettina Bardill, Chur immer einen Schritt weiterzugehen, als es die reine Notwendigkeit erfordert. Ursina Caflisch Könz, Zernez Urs Poltéra, St. Moritz Reto Loepfe Dr. iur. Kristina Tenchio, Chur jahresbericht stiftung schulheim chur | 3 bericht des geschäftsleiters Wie in vielen Organisationen ist auch im Reflexion, für das Überprüfen und für Ent- Schul heim einiges im Fluss, einige Verände- scheide. Schlussendlich soll ein Konzept ent- rungen sind bereits erfolgt, andere in Pla- stehen, bei dem nicht alle bei jedem Satz nung. Der Prozess der Entstehung des neuen mitformulieren und trotzdem möglichst alle Leitbildes und das Leitbild selber werden dahinterstehen können. in diesem Jahresbericht vorgestellt. Das neue Die Umsetzung der Veränderungen, welche Logo und das neue Leitbild sind Zeichen durch das neue Schulgesetz zwingend gegen aussen für Anpassungen und Verän- sind, wird in erster Linie die Aufgabe der stra- derungen in der Institution. tegischen und operativen Leitung sein. Daneben beschäftigen wir uns mit verschie- Dafür bleibt weniger Zeit, die Termine und denen Projekten, welche noch nicht ab- der Rhythmus sind vorgegeben. Unter an- geschlossen oder erst in den Startlöchern derem gilt es neue Leistungsvereinbarungen sind. So wird in den nächsten Monaten mit dem Amt für Volksschule zu treffen, ein neues Gesamtkonzept entstehen, welches den Systemwechsel von der Defizitgarantie einerseits das Bewährte festigt und ander- zur Pauschalierung zu bewältigen und seits Neues und neue Erkenntnisse aufneh- dabei mit dem Kanton angepasste Tarife zu men wird. vereinbaren und sich gleichzeitig intern Es ist die Aufgabe der Leitungspersonen, sorg für das neue Finanzierungsmodell fit zu ma- sam zu beachten, dass Entwicklungspro - chen. Teilweise angepasst werden müssen zesse zwar wichtig sind, Veränderungen un- Anstel lungsbedingungen der Mitarbeitenden umgänglich, aber die Kernaufgaben wei- mit Lehrerbesoldung. Der diesbezügliche terhin den Alltag der Mitarbeitenden bestim- Handlungsspielraum ist klein. Aus nahe lie- men und prägen sollen. Jene Kernaufga - genden Gründen macht es absolut Sinn, ben vor allem, welche in einem der Sätze im dass das Schulheim die wesentlichen Grund- neuen Leitbild definiert sind: «Wir bieten lagen des Kantons übernimmt. integrativen und separativen Unterricht,Woh- Unabhängig von all diesen Veränderungen nen im Internat, Tagesstruktur und Therapien und Anpassungen vergessen wir nicht, an.» dass die weiterhin gute Arbeit mit den Kin- Wir werden uns für das Erarbeiten des neuen dern und Jugendlichen das Mass der Dinge Gesamtkonzepts genügend Zeit lassen und ist und bleiben muss. Ich bin froh, dass die zeitlichen Ressourcen der Mitarbeitenden wir dabei auf kompetente und einsatzfreu- möglichst alltagsverträglich beanspruchen. dige Mitarbeitende zählen dürfen. Wir gehen kleine Schritte, wohlüberlegt und Beat Zindel zielgerichtet. Und wir nehmen uns Zeit für 4 | jahresbericht stiftung schulheim chur spenden für das schulheim Die Verbundenheit vieler Menschen und Fir- Aktuell ist das Projekt Umgestaltung der Um- men mit dem Schulheim Chur zeigt sich gebung in Vorbereitung. Wir möchten immer wieder in eindrücklicher Weise. Sei es eine Umgebung gestalten und den Schülerin- in einem spontanen Gespräch, durch ein nen und Schülern Geräte zur Verfügung Geschenk für die Kinder und Jugendlichen, stellen, welche sicher und kinder- und jugend- Trauer- und andere Spenden oder auch gerecht sind und vielfältige, sinnvolle Einladungen – wir sind oft berührt und dank- Betätigungs möglichkeiten bieten. Wenn die bar über die vielen Zeichen dieser Art. Schritte wie Bewilligung des eingereichten Einzelne Zuwendungen herauszuheben ist Mitfinanzierungsgesuchs an den Kanton, Bau- heikel. Oft sind es ganz kleine Zeichen bewilligung und Detailplanung erfolgt oder Spenden, die uns besonders freuen, weil sind, kann mit der Umsetzung begonnen wer- wir zum Beispiel besondere Hintergründe den. Wir hoffen, dass dies spätestens im erfahren dürfen. Frühling 2014 der Fall sein wird. Dieses Pro- Ein Projekt sei hier dennoch speziell erwähnt: jekt ist ein sehr sinn volles, sicher auch im Sinne das Benefizkonzert Anfang April 2013 in der Spenderin nen und Spender. Es ist aber der Heiligkreuzkirche Chur und in der Kirche auch ein grosses und kostenintensives. Das Castiel. Es war eindrücklich, wie viele Schulheim ist in den letzten zwei, drei Jah- Menschen unter der Federführung der Lions ren aus diesem Grund sehr sparsam mit den Clubs Albis, Arosa, Chur und Chur Kora Spendengeldern umgegangen. Trotzdem Freizeit, Energie, Finanzen und Materielles ge- konnten besondere Wünsche erfüllt und Ideen schenkt haben und dies mit einer spürba - verwirklicht werden wie die Anschaffung ren Begeisterung. Dazu kommt die tolle musi- einer Schlitz trommel, verschiedenster Spiel- kalische Leistung des gemischten Chors sachen in die Pausenkisten, eines Boxsacks mit Lüen, Castiel, Calfreisen, welche zusammen Handschuhen, Durchführen eines speziellen mit dem Vokal-Ensemble Ermitage aus Theater projektes, Einladen einer Puppenspiele- St. Petersburg ganz viele Menschen an den rin, Mitfinanzieren von speziellen Ausflügen beiden Konzerten begeisterte. und als grösseres Projekt der Bau einer einfa- Das Schulheim kann mit Spendengeldern vor chen Kletterwand in der Turnhalle. allem Anschaffungen tätigen und Projekte Wichtig dabei ist uns immer die Kontrollfrage, verwirklichen, welche durch den Kanton und ob eine Auslage aus dem Spendentopf im die Gemeinden nicht oder nur teilweise finan- Sinne der Spenderin / des Spenders ist. Allen ziert werden. Zweckgebundene Spenden wer- Spenderinnen und Spendern und auch allen, den selbstverständlich entsprechend dem welche sich in irgendeiner Form für das Schul- Wunsch der Spenderin oder des Spenders heim einsetzen, sei an dieser Stelle einmal eingesetzt. mehr sehr herzlich gedankt. jahresbericht stiftung schulheim chur | 5 entwicklung neues leitbild Das «alte» Leitbild war noch gar nicht so in wochenende den Entwurf eines neuen Leit- die Jahre gekommen, doch die Zeit für bildes. An dieser Retraite schliffen die das Verfassen eines neuen war aus verschie- Teil nehmenden nicht nur an einzelnen Sätzen densten Gründen dennoch reif. Auslöser und Aussagen des zukünftigen Leitbilds. war der Entscheid, dass