Deutsche Rechtschreibung Regeln Und
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Deutsche Rechtschreibung Regeln und Wörterverzeichnis Amtliche Regelung Überarbeitete Fassung 2004 Vorbemerkung zur überarbeiteten Fassung 2004 Die Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung hat sich seit ihrer Konstituierung 1997 mit der Einführung und Umsetzung der neuen Rechtschreibung intensiv beschäftigt und ihre Stellungnah- men und Empfehlungen in zweijährlichen Berichten den zuständigen staatlichen Stellen zugeleitet. Der letzte, vierte Bericht und die dazuge- hörige Ergänzung enthielten eine Reihe von Änderungsvorschlägen, denen die Kultusministerkonferenz (KMK) auf ihrer Sitzung am 4. Juni 2004 zugestimmt hat und über die Einvernehmen mit den zuständigen staatlichen Stellen in Liechtenstein, Österreich und der Schweiz herge- stellt wurde. Auftragsgemäß hat nun die Zwischenstaatliche Kommission den amt- lichen Text „Deutsche Rechtschreibung. Regeln und Wörterverzeich- nis“ entsprechend diesen beschlossenen Änderungen modifiziert und die vorliegende Fassung erstellt. Die zuständigen Instanzen in den vier deutschsprachigen Staaten haben bestätigt, dass die 1996 beschlossene Übergangsfrist hinsichtlich der Neuregelung für Schulen und öffentliche Stellen, für die der Staat Re- gelungskompetenz hat, mit dem 31. Juli 2005 endet. In der hier vorliegenden Fassung des amtlichen Regelwerks sind alle Modifikationsbeschlüsse der zuständigen staatlichen Stellen umgesetzt; sie ist die Grundlage für die Arbeit an der Weiterentwicklung der deutschen Rechtschreibung. Die Zwischenstaatliche Kommission dankt allen, die sie in ihrer Arbeit unterstützt, konstruktive Kritik geübt und Verbesserungsvorschläge unterbreitet haben. Sie dankt insbesondere auch dem Institut für Deut- sche Sprache in Mannheim, das die Geschäftsstelle beherbergt hat. Mannheim, im November 2004 Die Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung: Österreich Dr. Karl Blüml (Vorsitz), Prof. Dr. Richard Schrodt, Mag. Ulrike Steiner Schweiz Prof. Dr. Peter Gallmann (stellvertr. Vorsitz), Dr. Werner Hauck, Prof. Dr. Horst Sitta (die Mitglieder vertreten auch Liechtenstein) Deutschland Prof. Dr. Gerhard Augst (stellvertr. Vorsitz), Prof. Dr. Mechthild Dehn, Dr. Klaus Heller (Geschäftsführer), Prof. Dr. Dieter Herberg, Prof. Dr. Rudolf Hoberg, Prof. Dr. Dieter Nerius [Vorbemerkung zur Ausgabe 1996] Mit dieser Textausgabe wird die neue amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung in ihrem authentischen Wortlaut der Öffentlichkeit als Buch verfügbar gemacht. Sie ersetzt die 1901 auf der 2. Orthographi- schen Konferenz beschlossene und 1902 als „Regeln für die deutsche Rechtschreibung nebst Wörterverzeichnis“ erschienene Regelung und alle anschließenden Ergänzungsverordnungen. Nach dem Artikel II der „Wiener Absichtserklärung“ vom 1. Juli 1996, die nachfolgend abgedruckt ist, soll die Neuregelung der Rechtschrei- bung „am 1. August 1998 wirksam werden“. Dies heißt nicht, dass sie nicht schon früher angewendet werden kann. So haben mehrere deut- sche Bundesländer beschlossen, dass bereits mit Beginn des Schuljah- res 1996/1997 in den ersten Schulklassen nach der neuen Regelung unterrichtet wird. Im Artikel III der Erklärung heißt es: „Die zuständigen Stellen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz werden Experten in eine Kommission für die deutsche Rechtschreibung entsenden, deren Ge- schäftsstelle beim Institut für deutsche Sprache in Mannheim einge- richtet wird.“ Aufgabe dieser Kommission wird es sein, auf die Wahrung einer ein- heitlichen Rechtschreibung im deutschen Sprachraum hinzuwirken, die Einführung der Neuregelung zu begleiten, die Sprachentwicklung zu beobachten, Zweifelsfälle zu klären und – soweit erforderlich – Vor- schläge zur Anpassung der Regelung an den allgemeinen Sprachwan- del zu erarbeiten. Mannheim, im August 1996 Institut für deutsche Sprache (IDS) Inhalt Vorwort 7 1 Geltungsbereich und Grundsätze der neuen Rechtschreib- regelung 7 2 Grundlagen der deutschen Rechtschreibung 7 2.1 Die Beziehung zwischen Schreibung und Lautung 7 2.2 Die Beziehung zwischen Schreibung und Bedeutung 8 3 Regelteil und Wörterverzeichnis 9 3.1 Zum Aufbau des Regelteils 10 3.2 Zum Aufbau des Wörterverzeichnisses 11 Teil I: Regeln 13 A Laut-Buchstaben-Zuordnungen 15 0 Vorbemerkungen 15 1 Vokale 16 1.1 Grundlegende Laut-Buchstaben-Zuordnungen 16 1.2 Besondere Kennzeichnung der kurzen Vokale 17 1.3 Besondere Kennzeichnung der langen Vokale 20 1.4 Umlautschreibung bei [E] 22 1.5 Umlautschreibung bei [çY] 23 1.6 Ausnahmen beim Diphthong [aI] 23 1.7 Besonderheiten beim e 24 1.8 Spezielle Laut-Buchstaben-Zuordnungen in Fremdwörtern 24 2 Konsonanten 26 2.1 Grundlegende Laut-Buchstaben-Zuordnungen 26 2.2 Auslautverhärtung und Wortausgang -ig 27 2.3 Besonderheiten bei [s] 28 2.4 Besonderheiten bei [S] 28 2.5 Besonderheiten bei [N] 29 2.6 Besonderheiten bei [f] und [v] 29 2.7 Besonderheiten bei [ks] 29 2.8 Spezielle Laut-Buchstaben-Zuordnungen in Fremdwörtern 30 B Getrennt- und Zusammenschreibung 33 0 Vorbemerkungen 33 1 Verb 33 2 Adjektiv und Partizip 37 3 Substantiv 40 4 Andere Wortarten 41 C Schreibung mit Bindestrich 45 0 Vorbemerkungen 45 1 Zusammensetzungen und Ableitungen, die keine Eigennamen als Bestandteile enthalten 45 2 Zusammensetzungen und Ableitungen, die Eigennamen als Bestandteile enthalten 48 D Groß- und Kleinschreibung 51 0 Vorbemerkungen 51 1 Kennzeichnung des Anfangs bestimmter Texteinheiten durch Großschreibung 52 2 Anwendung von Groß- oder Kleinschreibung bei bestimmten Wörtern und Wortgruppen 54 2.1 Substantive und Desubstantivierungen 54 2.2 Substantivierungen 58 2.3 Eigennamen mit ihren nichtsubstantivischen Bestandteilen sowie Ableitungen von Eigennamen 63 2.4 Feste Verbindungen aus Adjektiv und Substantiv 67 2.5 Anredepronomen und Anreden 67 E Zeichensetzung 70 0 Vorbemerkungen 70 1 Kennzeichnung des Schlusses von Ganzsätzen 70 2 Gliederung innerhalb von Ganzsätzen 72 2.1 Komma 73 2.2 Semikolon 83 2.3 Doppelpunkt 84 2.4 Gedankenstrich 85 2.5 Klammern 87 3 Anführung von Äußerungen oder Textstellen bzw. Hervorhebung von Wörtern oder Textstellen: Anführungszeichen 88 4 Markierung von Auslassungen 91 4.1 Apostroph 91 4.2 Ergänzungsstrich 92 4.3 Auslassungspunkte 93 5 Kennzeichnung der Wörter bestimmter Gruppen 93 5.1 Punkt 93 5.2 Schrägstrich 95 F Worttrennung am Zeilenende 97 Teil II: Wörterverzeichnis 99 7 Vorwort 1 Geltungsbereich und Grundsätze der neuen Rechtschreib- regelung Das folgende amtliche Regelwerk, mit einem Regelteil und einem Wörterverzeichnis, regelt die Rechtschreibung innerhalb derjenigen Institutionen (Schule, Verwaltung), für die der Staat Regelungskompetenz hinsichtlich der Rechtschreibung hat. Darüber hinaus hat es zur Sicherung einer einheitlichen Rechtschreibung Vorbildcharakter für alle, die sich an einer allgemein gültigen Rechtschreibung orientieren möchten (das heißt Firmen, speziell Druckereien, Verlage, Redaktionen – aber auch Privatpersonen). Diese Regelung ersetzt jene von 1902 und alle anschließenden Ergänzungsverordnungen. Die neue Regelung ist folgenden Grundsätzen verpflichtet: • Sie bemüht sich um eine behutsame inhaltliche Vereinfachung der Rechtschreibung mit dem Ziel, eine Reihe von Ausnahmen und Besonderheiten abzuschaffen, so dass der Geltungsbereich der Grundregeln ausgedehnt wird. • Sie verfolgt eine Neuformulierung der Regeln nach einem einheit- lichen Konzept. 2 Grundlagen der deutschen Rechtschreibung Die deutsche Rechtschreibung beruht auf einer Buchstabenschrift. Wie ein gesprochenes Wort aus Lauten besteht, so besteht ein geschriebenes Wort aus Buchstaben. Die (regelgeleitete) Zuordnung von Lauten und Buchstaben soll es ermöglichen, jedes geschriebene Wort zu lesen und jedes gehörte Wort zu schreiben. Die Schreibung der deutschen Sprache – worunter im Folgenden immer auch die Zeichensetzung mitverstanden wird – ist durch folgende grundlegende Beziehungen geprägt: • die Beziehung zwischen Schreibung und Lautung • die Beziehung zwischen Schreibung und Bedeutung 2.1 Die Beziehung zwischen Schreibung und Lautung Jedem Laut entspricht ein Buchstabe oder eine Buchstabenverbindung (zum Beispiel sch, ch). Gelegentlich werden auch zwei Laute durch einen Buchstaben bezeichnet (so durch x und z). Die Zuordnung von Lauten und Buchstaben orientiert sich an der deutschen Standardaussprache. Das hat den Vorteil, dass ein Wort immer in derselben Weise geschrieben wird, obwohl es regionale Varianten in der Aussprache geben kann. Wer schreiben lernt, muss daher manchmal mit der Schreibung auch die Standardaussprache kennen lernen. 8 Besondere Probleme bereitet die Schreibung der Fremdwörter, weil an- dere Sprachen über Laute verfügen, die im Deutschen nicht vorkom- men (zum Beispiel [T] im Englischen wie in Thriller und die französi- schen Nasalvokale wie in Teint). Darüber hinaus können fremde Spra- chen andere Laut-Buchstaben-Zuordnungen haben (zum Beispiel in Nightclub). Grundsätzlich kann man, was die Schreibung von Fremd- wörtern angeht, zwei Tendenzen unterscheiden: (1) Schreibung wie in der fremden Sprache: Diese Lösung hat Vorteile beim Erlernen fremder Sprachen, bei Mehrsprachigkeit, bei der inter- nationalen Verständigung, speziell bei den Internationalismen (zum Beispiel City, Taxi) oder in den Fachsprachen (zum Beispiel Calcium). Teilweise verbindet sich mit der fremden Schreibung auch das Flair von Weltläufigkeit, dies besonders bei Varianten (zum Beispiel Club neben Klub). (2) Lautliche und/oder orthografische Angleichung (zum Beispiel bei- des in englisch strike, gesprochen [straIk], zu deutsch Streik, gespro- chen [StraIk]): Diese Lösung hat Vorteile für den, der die fremde