Landwirtschaft – Ein Bedeutender Wirtschaftsfaktor Im Erzgebirgskreis
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AMTSBLATT DES ERZGEBIRGSKREISES AMTLICHE MITTEILUNGEN DES ERZGEBIRGSKREISES MITTWOCH, 15. JUNI 2011 I AUSGABE 5 I JAHRGANG 3 MITTEILUNGEN AUS DEM LANDRATSAMT AUS DEM INHALT Mitteilungen aus Landwirtschaft – ein bedeutender Wirtschaftsfaktor dem Landratsamt im Erzgebirgskreis Kommunaltag im Zeichen der Landwirtschaft Seite 2 Beschlüsse des Kreistag vom 10. Mai Seite 3 Die Wirtschaftsförderung infor- miert Seite 4 Ersthausbesuche mit positiver Resonanz Seite 5 Bodenschutzkalkung 2011 Seite 6 Homepage des Landratsamtes Landrat Frank Vogel zum Kommunaltag in der Erzgebirgischen Agrargenossenschaft Forchheim in Pockau: Betriebsleiter Gunar Lantzsch (rechts) führt seine überarbeitet Gäste durch den neu errichteten Boxenlaufstall: Landrat Frank Vogel; Christoph Stahl, Leiter des Referates Wirtschaftsförderung/Kreisplanung des Landrats- Seite 7 amtes und Uta Frei, Leiterin der Außenstelle Zwönitz des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (von links). Mitteilungen aus anderen Viele Landwirtschaftsbetriebe im Erzgebirgskreis Das sind nur einige Beispiele einer guten Entwicklung von Flächen im benachteiligten Gebiet. Die EU hat für öffentlichen Bereichen blicken in diesem Jahr auf 20 Jahre erfolgreiche der Landwirtschaft im Erzgebirgskreis. 90 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche eine Arbeit zurück. Benachteiligung in der Produktion zuerkannt. Fakto- Seite 8 Wer konnte 1991 voraussagen, wie sich der ländli- Welche Standortbedingungen sind typisch ren wie Bodenart und –güte sowie Höhenlagen sind che Raum in unserer vom Bergbau geprägten Region für die Landbewirtschaftung im Erzgebirgskreis? für diese Einstufung maßgebend. Darüber hinaus sind Vorgestellt: Kommunen entwickeln würde? Wer hätte damals gedacht, dass • Höhenlagen zwischen 315 bis über 1000 m viele durch Hecken getrennte, kleinstrukturierte Flä- des Erzgebirgskreises • die Landwirte im Erzgebirge im Schnitt fast über NN chen mit einem hohen Grünlandanteil charakteristisch 60 dt/ha Getreide ernten? • Niederschläge 740 bis 999 mm/m2 für die Region. Diese Flächen werden durch eine Viel- Stadt Elterlein Seite 9 • die Milchleistung je Kuh mit 8.380 kg um 50 % • Jahresdurchschnittstemperaturen von 4 bis 7,2 °C falt landwirtschaftlicher Betriebe bewirtschaftet. gesteigert wird (zum Vergleich Deutschland 8.093 • Ackerlandzahlen von 15 bis 45, Grünlandzah- Dabei haben die Nebenerwerbslandwirte und Land- Gemeinde Gornau Seite 10 kg)? len von 14 bis 49 schaftspflegeverbände beim Erhalt der Kulturlandschaft Gemeinde Zschorlau Seite 11 • im Gebiet über 300 Ställe neu bzw. umgebaut • Verwitterungsböden V 7 bis V 9. eine besondere Bedeutung. werden? Im Erzgebirgskreis wirtschaften vorwiegend Futter- Bei seiner Arbeit hat der Landwirt eine große Anzahl Amtliche Mitteilungen • 9 Biogasanlagen entstehen? baubetriebe mit einem hohen Anteil Tierproduktion. von rechtlichen Vorgaben zu beachten und ist in der Seite 12-19 • Landwirte ihre Produkte selbst veredeln und ver- Die Tierbestände liegen dabei aber unter dem Durch- Pflicht, sein Tun und Handeln exakt nachzuweisen. markten? schnitt vergleichbarer Gebiete in Deutschland. Der zusätzliche Rechtsrahmen umfasst dabei den Schutz • über 30 Kartoffelsorten jährlich in Spitzenqua- Im Erzgebirge spielt die Milchproduktion schon immer der Verbraucher,der Natur und Umwelt sowie der Tiere. lität in gesiebten und in vorgeformten Dämmen eine bedeutende Rolle und ist oft die Haupteinnah- Der Landwirt wirtschaftet zwar regional, ist aber durch im Erzgebirge für Kartoffelanbauer weit über Sach- mequelle der Betriebe. Über 200 landwirtschaftliche die Globalisierung den Weltmarktpreisen ausgesetzt. sen hinaus vermehrt werden? Betriebe in allen Rechtsformen liefern jährlich ca.180 Sein Wirtschaften muss dem gerecht werden. • Landwirte einen großen Beitrag zur Pflege und Millionen kg Milch an die Molkereien. Zunehmende Preisschwankungen und extreme Wit- Erhaltung unserer Kulturlandschaft erbringen? Eine Besonderheit im Erzgebirgskreis ist der hohe Anteil terungseinflüsse wirken auf die Betriebe. www.erzgebirgskreis.de SEITE 2 MITTEILUNGEN AUS DEM LANDRATSAMT LANDKREISKURIER 5 / 2011 Steckbrief Landwirtschaft Viehbestand lt. Agrarförderung 2011 sen. Von besonderer Bedeutung ist es daher, auch die Landwirte Art der Betriebe Anzahl der Anzahl der im Nebenerwerb zu erhalten. Durch dieses vielfältige Wirtschaf- im Erzgebirgskreis Betriebe Tiere gesamt ten wird die Identität der Dörfer geprägt. Maßgeblichen Einfluss Betriebe mit Rinderhaltung 636 60.066 auf die weitere Entwicklung der Landwirtschaft wird vor allem die Die 935 landwirtschaftlichen Betriebe (ohne Gartenbau) nutzen Betriebe mit Schweinehaltung 133 10.866 EU mit ihren agrarpolitischen Maßnahmen und Rahmenbedingun- mit 63.700 Hektar ein Drittel der Bodenfläche des Erzgebirgskrei- Betriebe mit Hühnerhaltung 354 14.708 gen nehmen“, so Landrat Vogel im Dialog mit den Milchbauern. ses (ca. 183.000 ha). Betriebe mit Pferdehaltung 252 1.613 Die Teilnehmer dieser Gesprächsrunde waren sehr erfreut, dass Betriebe mit Schaf- und Ziegenhaltung 263 8.227 Landrat Vogel ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Probleme hatte. Betriebsstruktur in der Landwirtschaft: Betriebe im Haupterwerb: 199 - Betriebe mit unbefristeter Anerkennung im jeweiligen Ausbildungs- Anlässlich des Weltbauerntages und des internationalen Tages Betriebe im Nebenerwerb: 632 beruf: 78 Landwirtschaftsbetriebe & 31 Tierwirtschaftsbetriebe der Milch am 1. Juni hat Landrat Vogel auch in diesem Jahr Personengesellschaften: 33 - In 32 Landwirtschaftsbetrieben werden aktuell 61 Landwirtelehr- landwirtschaftliche Betriebe im Erzgebirgskreis besucht. Juristische Personen: 68 linge und in 17 Tierwirtschaftsbetrieben 40 Tierwirtelehrlinge aus- Nachdem er 2010 im Stollberger Raum unterwegs war, freuten gebildet. Insgesamt befinden sich derzeit 215 Lehrlinge in 13 soge- sich diesmal die Landwirte in der Region des ehem. Mittleren Erz- - 2007 waren rund 3.700 Personen in den landwirtschaftlichen Betrie- nannten „grünen Berufen“ in Ausbildung (z. B.Tierwirt, Landwirt). gebirgskreises über das Kommen des Landrates. Er machte damit ben beschäftigt. Damit lag der Erzgebirgskreis im Sachsen-Ver- (Quelle: Agrarförferung 2011) auf die besondere Bedeutung der Landwirtschaft in der ländlich gleich im Mittelfeld. geprägten Erzgebirgsregion aufmerksam und stellte vor allem den - Auf 36.000 Hektar Ackerland werden vor allem Feldkulturen, wie Im Februar war Landrat Frank Vogel zur Diskussionsrunde der wirtschaftlichen Faktor in den Blickwinkel der Öffentlichkeit. So sind Getreide, Raps, Kartoffeln und Futterfrüchte einschl. Mais ange- Milchviehhalter in Geyer geladen. Einen Schwerpunkt setzten beispielsweise zwei Prozent aller Beschäftigten im Erzgebirgskreis baut. die Bauern mit dem Thema, wie der Landrat die zukünftigen Struk- in den mehr als 1000 Landwirtschafts- und Gartenbaubetrieben turen der Landwirtschaft im Erzgebirgskreis sieht. „Wir haben hier tätig. 215 Lehrlinge in 13 sogenannten „grünen Berufen“ werden - Der Anteil des Grünlandes an landwirtschaftlicher Nutzfläche beträgt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen kleinen landwirtschaftlichen in den Betrieben zum Tierwirt, Landwirt, Gärtner und in der Haus- ca. 27.700 Hektar. Betrieben und Großbetrieben. In Zukunft werden diese weiter wach- wirtschaft ausgebildet. Kommunaltag im Zeichen der Landwirtschaft Erzgebirgische Agrargenossenschaft nem Anbau versorgt. „Und mit der im Bau befindlichen Bio- Forchheim gasanlage schließt sich der Kreislauf. Alle abfallenden Stof- Landrat Frank Vogel begann den Kommunaltag in der Erz- fe, die sonst kompostiert werden, können so optimal genutzt gebirgischen Agrargenossenschaft Forchheim in Pockau. werden.“, erläutert Betriebsleiter Lantzsch. Betriebsleiter Gunar Lantzsch stellte seinen Gästen das land- wirtschaftliche Unternehmen vor und machte sie mit der Landwirtschaftsbetrieb Gerd Fritzsch täglichen Arbeit eines Landwirtes vertraut. Als zweite Station des Kommunaltages stand der Landwirt- Die Agrargenossenschaft betreibt auf den etwa 850 Hek- schaftsbetrieb von Gerd Fritzsch im Marienberger Ortsteil Gebir- tar landwirtschaftlich genutzter Fläche zu 59 % Ackerbau. ge auf dem Programm. Hauptsächlich Getreide, Silomais und Feldfutter werden hier Der Familienbetrieb bietet auf seiner etwa 180 Hektar großen angebaut. Die restliche Fläche ist Dauergrünland. Den größ- Fläche nicht nur ein breites Produktionsprofil. In zwei Ferien- Gerhard Aurich führt den Landrat durch die Stallungen seines ten Produktionssektor bildet jedoch, wie für die erzgebir- wohnungen kann man auch Urlaub auf dem Bauernhof erle- Betriebes. gische Landwirtschaft charakteristisch, die Milcherzeugung. Hier hat der moderne Betrieb in den vergangenen Jahren wird. Weiterhin zählen 41 Milchkühe und etwa 10 Mastschwei- viel investiert. Kontinuierlich wurden die vorhandenen Stall- ne zum Viehbestand. In der betriebseigenen Fleischerei stellt anlagen saniert, Technik erneuert sowie ein Boxenlaufstall der Familienbetrieb Wursterzeugnisse her. Diese regionalen neu gebaut. Damit konnte der Viehbestand auf nunmehr fast Köstlichkeiten werden direkt am Hof vermarktet und auch an 500 Milchkühe mit der entsprechenden Nachzucht erweitert Gaststätten in der Region geliefert. werden. Die landwirtschaftlichen Betriebe sind heute nicht nur tra- Landrat Frank Vogel zog zum Abschluss des Kommunaltages ditionelle Produzenten von Grundnahrungsmitteln, sie ein positives Resümee: erzeugen inzwischen auch Energie in Form von Wärme und „Die Landwirtschaft ist in unserer ländlich geprägten Erzgebirgs- Strom. Eine