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Geographica Helvetica 1987 - Nr. 2 Rene Hantke

Zur Tal- und Reliefgeschichte des -Alvier-Gebietes (Kanton St. Gallen)

Abstract: zer 1907K) haben die beiden (19I7K) auch das Al¬ vier-Gebiet geologisch aufgenommen. The valley and relief history of the Churfirsten-Alvier ränge In (Ct. St. Gallen): neuerer Zeit haben thierstein (1969). briegel Valley formation in the Churfirsten-Alvier ränge, between the (1972). diegel( 1973). jüngst ouwehand (in follmi and rivers. began at the end of the Miocene with & ouwehand. 1987) und greber(1987) die biostra- the tectonic history of the Helvetic nappes. In early stages. tigraphisch-faziellen Ergebnisse von ganz (1910). the Cretaceaous sequences became independent of their heim (1910-17) und heim & oberholzer (1907K. Jurassic subStratums and these from their Verrucano-Tnas- 1917K) mikropaläontologisch und sedimentolo- sic basement. The valley of Lake in the south was versuchte, initiated between this basement and north-moving younger gisch-bathymetrisch ergänzt, briegel sequences. The Thur valley, north of the Churfirsten ränge, eine Phasenfolge in der Bruchbildung aufzustellen. which follows a syncline in the highest Helvetic nappe. was Nachdem das Gebiet auch quartärgeologisch unter¬ filled with early Tertiary Sediments and Pennine Flysch. The sucht worden ist (gutzwiller 1873. frey 1916. Mau¬ Valleys in the Alvier area are formed along synclmes and rer 1952. hantke 1967. 1970. 1980). sei versucht, faults in the Cretaceous sequence; these structures dip to- tal- und zusammen wards the Rhme valley. reliefgeschichtliche Aspekte - mit aufzudecken. The Churfirsten ränge forms a limestone shield in the Helve¬ Abtragungsfragen - tic nappe. It broke up foUowing ±N/S-onented joints. There mbetween, excavation of kars (cirques) began already during pre-Ouaternary glaciation; they are still intact at the ends of 2. Die helvetischen Decken: Ausscherung, the ränge, but in the middle the kar-walls broke down along Vormarsch, Platznahme the steeper southern slope. During the Mindel and Riss glaciations. no Rhine ice flowed Mit der through the saddles between the Churfirsten peaks into the Ausscherung von Sedimentabfolgen vom N- Thur valley; however, this could have been possible in pre- Rand des Ur-Mittelmeers. ihrem Vorgleiten auf ge¬ Mindelian cold periods at high ice levels and still lower moun¬ neigter Oberfläche und der Platznahme als osthel¬ tain relief. vetische Decken beginnt in der Seez--Ta- lung und im Churfirsten-Alvier-Gebiet die Tal- und Reliefgeschichte. Schon in Frühphasen hat sich da¬ Key words: bei das Kreide-Stockwerk von seiner Jura-Unter¬ Pliocene, Pleistocene, Reliefgeschichte, cirques, Churfir¬ lage gelöst und ist auf den mergelig-schieferigen sten. Alvier, Ct. St. Gallen. Grenzschichten selbständig vorgefahren (helbling 1938). Für die Zeit des Abfahrens der Kreide-Hülle, die N derWildhauser Mulde zu den in sich verscher¬ ten Falten des Alpstein hochgestaut worden ist. er¬ 1. Zur Erforschungsgeschichte geben sich Hinweise aus den Molasse-Abfolgen. Diese reichen im Hörnli-Schuttfächer. den alpinen Das Gebiet der Churfirsten-Alvier-Kette war wie¬ Schuttmassen eines erstmals vereinigten Bündner derholt Gegenstand geologischer Untersuchungen. Rheins, bis ins jüngere Miozän. Im Napf-Gebiet, a. escher v. d. Linth erarbeitete von 1835 bis 1864 dem Schuttfächer einer Ur-. deren Einzugsge¬ die Grundlagen für eine erste geologische Karte biet aufgrund des Geröll-Inhaltes weit nach S zu- 1:25 000. 1869 zeichnete er eine Manuskript-Karte rückgriff. endete die Schüttung bereits im mittleren der St. Galler und Appenzeller Alpen, von der 1878 Miozän. Für das Vorgleiten, die Stauchung und die postum eine Säntis-Karte erschien. endgültige Platznahme der helvetischen Decken a. ludwig (1894, 1897) faßte in den Churfirsten und verbleiben somit nur wenige Jahrmillionen. Beim im Alvier-Gebiet gemachte Beobachtungen mit kri¬ Vorgleiten der Kreide wurde auch der von seiner tischen Angaben zur Literatur (ESCHERet al. 1875K. moesch 1881 und Alb. heim 1891) berichtmäßig zu¬ sammen. Im Anschluß an die Churfirsten-Matt- stock-Monographie (Arn. heim 1910-17) und die Rene Hantke. Prof., Dr. Geolog. Institut der ETH und der Aufnahmen zur Walensee-Karte (heim & oberhol- Universität . Sonneggstr. 5. CH-8092 Zürich

159 Hülle entblößte Jura-Unterbau zu verfalteten In der Alvier-Kreide und in den gestauchten Jura- Schuppen gestaucht. Kernen zeichnet sich ein markantes Achsengefälle Mit der Platznahme der helvetischen Decken waren gegen NE ab. so daß die Kreide zwischen die proximalen Schuttfächer-Stränge unterbrochen und , bei gar ihr jüngstes Schicht¬ worden. Die aus den Alpen austretenden Entwässe¬ glied, die Wang-Formation. unter die Rhein-Allu- rungssysteme fanden neue Abflußwege, dabei um¬ vionen abtaucht. Rechtsrheinisch folgen darüber: flossen sie die mit der veränderten Tektonik sich er¬ Liechtensteiner und Vorarlberger Flysch. die penni- gebenden Hindernisse. nische Falknis-Decke. die Aroser Zone und die ost¬ Die Geschwindigkeit, mit der Deckenbewegungen alpine Lechtal-Decke. Damit ist auch die Ost-Seite, erfolgt sind, läßt sich zwischen Val d'llliez und Gen- das Rheintal. analog begrenzt wie das . je¬ fersee abschätzen: für die dort schon im mittleren doch nicht durch einen südlichen, sondern durch Oligozän bewegten präalpinen Decken ergeben den westlichen Erosionsrand der penninischen und sich wenige Jahrmillionen oder 1 cm/a. Das letzte der ostalpinen Decken. Die penninischen Decken Vorgleiten der helvetischen Decken und der nach¬ haben - wie die Grabser Klippen und die Gipfelklip¬ folgende Hochstau des Aar-Massivs manifestieren pen von Fäneren- und Flügenspitz belegen - sich sich besonders W der Verrucano-Kuppel. W der weiter gegen Wfortgesetzt: von den ostalpinen Dek- Linth. S der Klausenpaß-Linie hat sich von der ken jedoch fehlt in der NE-Schweiz jede Spur. Ihr überfahrenen Unterlage, verkehrtliegendem Axen- Wiederauftreten über penninischen Elementen der Lochseitenkalk. noch etwa 1 km2 erhalten, während östlichen Zentralschweiz erfolgte schon nach dem sich vom Jura der darüber gefahrenen Axen-Decke Ausscheren aus dem Ablagerungsraum, wohl durch nichts und von ihrer Trias nur bescheidene Rauh- eine weiterWgelegene Depression. wacken-Reste erhalten haben. Analog ist weiter N, an der Pragelpaß-Linie. die Druesberg-Decke über Ursprünglich hingen die Churfirsten von der Amde- die verkehrtliegende, als «Mittelschenkel» extrem ner/Flügenspitz-Mulde über Leistchamm und die ausgewalzte Toralp-Serie gefahren. Auf der Silbe¬ Firste bis zur Sichelchamm-Mulde als pultartiger ren-Decke, einer frontalen Abspaltung der Axen- Gebirgsrücken zusammen. Dies läßt sich zwischen Decke, ist in einer Längsmulde gar ein Rest der und Chäserrugg noch erkennen. Beid¬ Druesberg-Decke zurückgeblieben. Von ihr wie von seits des Verbindungsgrates haben sich Kare ausge¬ der Axen-Decke sind an den südlichen Erosionsrän- bildet. Auf der Nord-Seite, in der Chammeren, hat dern nur wenige hundert Meter bis ein Kilometer sich ein bis 1840 m absteigender Kar-Firn erhalten abgetragen worden. Der Abtrag hat aber weder auf (Fig. 1). Im Valsloch bildete sich gar ein Zirkus auf dem Lochseitenkalk noch auf derToralp-Serie über der Süd-Seite: dagegen vermochte das W anschlie¬ größere Bereiche haltgemacht; vielmehr bekunden ßende Kar den Grat nicht mehr zu erreichen diese Oberflächen Bewegungsflächen. (Fig. 2). Die Ausräumung der Gesteinsfolgen scheint in der Churfirsten-Alvier-Kreide unterschiedlich tief er¬ 3. Zur Geomorphogenese des Churfirsten-Alvier- folgt zu sein. In der die beiden trennenden Mulde, Gebietes auf Galms NW des Sichelchamm. war sie beschei¬ den. Über dem Seewer Kalk sind noch 30 m Amde¬ Die Anlage der Churfirsten-Alvier-Täler ist durch ner Mergel erhalten. Die höheren Kreide- und Alt¬ den tektonischen Bau der Gebirge zwischen Walen¬ tertiär-Abfolgen sind kaum vollständig erosiv abge¬ see, Rheintal und vorgezeichnet: im S tragen worden. Entweder sind sie gar nicht abgela¬ durch die Südbegrenzung des Jura- und Kreide- gert worden, oder sie dürften auf Amdener Mergeln Stockwerkes, im E durch das Axialgefälle gegen das abgeglitten und schon bei der Bildung der Wildhau¬ Rheintal und im N und NW durch die Wildhauser ser Mulde in ihr verblieben sein. Mulde, die sich in Amdener und Flügenspitz-Mulde In der axial zum Voralpsee abtauchenden Sichel¬ aufspaltet. In den Churfirsten und im Alvier-Gebiet chamm-Mulde werden die Amdener Mergel mächti¬ wird sie durch den inneren Deckenbau und die ger. Der Nausbach hat sich schon als subglaziäre daran beteiligten Störungen bestimmt; die bedeu¬ Schmelzwasserrinne tief in sie eingeschnitten. Auf tendste, die Seez-Walensee-Talung, verdankt ihre der Nord-Abdachung der Churfirsten zwischen Se- Entstehung dem differentiellen Ab- und Vorgleiten lun und Hinterrugg/Oberruestel ist der Seewer Kalk des Malm/Kreide-Stockwerkes der Mürtschen- bis auf kleine Relikte-auf der Breitenalp, der west¬ Decke, den aufgefahrenen Jura-Schuppen der lichen Selamatt und der Selunalp - abgetragen wor¬ Axen- und der Churfirsten-Decke sowie der Chur- den oder bereits in einer Frühphase auf den firsten-Alvier-Kreide. Zwischen dem S- bis SE- Fluebrig-Schichten abgefahren. Dabei kam-neben Rand der vorgefahrenen Deckenteile und ihren zu¬ dem Zerbrechen der weitradig verbogenen Churfir¬ rückgebliebenen Trias/Lias-Kernen öffnete sich sten-Decke - ein hoher Anteil der Lösung der Kar¬ schon bei der Platznahme, im jüngsten Miozän, das bonate zu. Aufgrund vorhandener Mächtigkeiten Seez-Walensee-Tal. muß für den Seewer Kalk imWmit mindestens 80 m.

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Rg. 1 N-exponiertes Churfirsten-Kar zwischen Chäser- Fig. 2 S-exponiertes Churfirsten-Kar zwischen Chäser- rugg und Hmterrugg (rechts) im Schrattenkaik. in der Gar- rugg und Hmterrugg (vorn) in der Garschella-Formation schella-Formation Gault. über der Bildmitte) und Seewer Gault, untere rechte Bildecke) und Seewer Kalk. Kalk (oberes Viertel). Links eine letztspätglaziale Seitenmo¬ räne.

im E gar mit über 125 m gerechnet werden. Bei der die Karbonatlösung überdauert, so daß vor allem Annahme einer Abtragungsrate von 0,05 mm/a. was der Zerscherung durch die bei der weitradigen Auf¬ bei einer Höhenlage zwischen 1400 und 2300 m und wölbung erzeugten Spannungen im Gesteinsver¬ einem Schichtfallen zwischen 0 und 45° eher zu hoch band, derVergrößerung der Oberfläche und der län¬ sein dürfte, ergäbe sich ein Zeitraum zwischen 1,6 geren Einwirkung der Schmelzwässer Bedeutung und 2,5 M a. Da der Abtrag zudem nicht an der Ba¬ zukommt. Ferner dürfte besonders dort, wo Seewer sis des Seewer Kalkes endet, sondern noch tief in Kalk flach liegt - auf Hinterrugg und Chäserugg - die 6080 m mächtige Garschella-Formation der Lösungsabtrag, wie in den Schwyzer Alpen mit (Gault) und in den Karbecken gar bis 150 m in den 0.015 mm/a (hantke 1982). geringer gewesen sein. Schrattenkalk hinuntergreift, anderseits lokal noch Allenfalls kann gar eine geringe Bedeckung von Reste von Amdener Mergel auf dem Seewer Kalk nicht abgefahrenen Amdener Mergeln den Abtrag verblieben sind, ist dies als Minimal-Schätzung zu verzögert haben. Auf diese Möglichkeit deutet das betrachten. Zudem wurden - vorab in Kar-Wannen muldenförmige Umbiegen des Seewer Kalkes auf durch vorstoßendes Eis - ganze Felspartien aus der SE-Seite desTristelcholben hin. ihrem Verband ausgepreßt, am Eis festgefroren und Die innere Gliederung der Churfirsten-Alvier- talwärts verfrachtet. Von den Schrattenkalk-Errati- Kette in einzelne Gipfel und Grate und gegen N kern auf der Nord-Abdachung der Churfirsten bzw. NE abfallendeTäler ist damit tektonisch vorge¬ dürfte - trotz derTiefe der Kare - nur ein kleinerTeil zeichnet. Obwohl die Verstellungen bei den Bruch¬ auf diese Weise losgesprengt worden sein. Der Ab¬ störungen in den Churfirsten-Sätteln bescheiden trag ist lokal sicher höher gewesen, doch fällt dies sind (heim 1917), haben sie doch zur Bildung von gesamthaft kaum ins Gewicht. Anderseits hat am Kar-Nischen beigetragen, heim (1917: 662) hat die Hinterrugg, am Chäserrugg, auf dem Rosenboden halbrunden Felshohlformen noch nicht als echte und am Tristelcholben ein mächtiger Seewer Kalk Kare zu deuten gewagt, da an ihren Ausgängen die

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Den Herren Prof. E. Spiess, H. Stoll und A. Uhr sei für ihre Mithilfe bestens gedankt Reproduziert mit Bewilligung des Bundesamtes für Landestopographie vom 16. 12. 1986. l/ic iciuiutiiciicii ucaiciiioiuiycn uci Churfirsten-Alvier-Kette (Kt. St. Gallen) und ihre spät- und nacheiszeitliche Moränendecke \ von RENE HANTKE z.T nach ARN. HEIM u. J. OBERHOLZER U J Alluvialboden Nacken-Talchen v \ Ried, Sumpf _^ Sackungen * ' I 'Wj&? I' Bera_ und Felssturz | ._* ~| RutSchunqen CZKlirhuttkrgel'^'^^E 1 Bruche. Klufte i %/ Faltenstrukturen ^ H °o | Rundhocker Rhem-Erratiker GD Schieferkohle Lokal-Erratiker Spatwurmzeitltche u. holozane Stadien Fruhrezente Wälle Hinterrhein- Il-Stadium (- Egesen-Stadium) Hinterrhem-I-Stadium 1= Daun-Stadium) Suferser Stadium Steinach-Stadium) Andeer-Stadium Churer Stadium Sarganser Stadium Weesen/Koblach-Stadium Hurden/Konstanz-Stadium WXH ausgeräumte Schuttmasse fehle. Da Schuttgut auf ten bis in die wärmsten Abschnitte der nächsten der N-Abdachung jedoch nur bescheiden auftritt, Warmzeit gemittelte Lösungsrate von 0,05-0,06 verblieb den Gletschern nur wenig für den Aufbau mm/a. von Seiten- und Stirnmoränen, so daß dieWälle des Auf Garschella. zwischen Chäserrugg und Gamser mittleren und ausgehenden Spätwürms recht dürf¬ Rugg, ist der Seewer Kalk bis auf die Garschella-For¬ tig erscheinen. Offenbar haben aggressive Schmelz¬ mation Gault: follmi & ouwehand 1987) ero¬ wässer die klüftigen Kalke der Hohlformen subgla- diert worden. Eis floß bis ins Spätwürm vomTristel- ziär aufgelöst und den Schutt einerseits in gelöster cholben-Rosenboden-Chäserugg gegen N über die Form weggeführt; anderseits hat die Auskolkung Gamsalp ins Becken der Schwendiseen und gegen E weit länger gedauert, als allgemein angenommen über Schlawitz zur Voralp ab. Vom Sicherchamm, worden ist. vom Gamsberg und vom Sichli-Chli Fulfirst stießen Der steile Süd-Abfall der Churfirsten ist durch Zungen ins Becken der Voralp und formten Talfur¬ Frost-Einwirkung - mindestens von Vorder Säls bis chen und Kleinrelief (Karte). Schrina-Obersäß - um wenige hundert Meter zu¬ Die isolierte Kuppe des Gamser Rugg mit Gar¬ rückgewittert. Damit wäre die ehemalige Kar-Rück¬ schella-Formation und Seewer Kalk und die mit wand - ausgenommen zwischen Chäserrugg und Amdener Mergeln gefüllte Senke von Gamperfin- Hinterrugg, wo sie noch erhalten ist - gegen die Voralp sind auf Strukturen des Untergrundes zu¬ Walensee-Seite niedergebrochen. Auch weiter W, rückzuführen, der Gamser Rugg auf die nordöstli¬ zwischen Selun und Leistchamm, fehlt die Rück¬ che Fortsetzung der flachen Aufwölbung über dem wand bei N-orientierten Karen: nur zwischen Glatt- Jura-Gewölbe der Lüsis-Schuppe. die auf Paus kul¬ chamm und Leistchamm blieb sie intakt, so daß ein miniert. scharfer Grat die beiden verbindet (Karte). Wie im Alpstein im Sax-Schwende-Bruch und in der Aus Höhendifferenzen von Karböden gegenüber Gamplüt-Störung zeichnen sich auch im Churfir- schichtparalleler Abdachung der Gipfelfirste erge¬ sten-Alvier-Gebiet schon in den letzten Phasen der ben sich Hinweise über die Dauer der Karbonatlö¬ Platznahme entstandene Störungen ab. besonders sung. Die auf kaum geneigter Fläche in analoger in der verscherten Mulde des Sichelchamm. Diese Höhenlage in den Schwyzer Alpen ermittelten fällt axial gegen ENE ins Rheintal ab und ließ die 0,015 mm/a sind auf stärker geneigter Unterlage, Voralp-Walchenbach-Talung entstehen. Fast N-S wo nicht ein Teil des gelösten CaCOi auf flachen verlaufen markante Störungen E des Chäserrugg Karsttreppen durch Verdunstung gleich wieder aus¬ und E von Gamperfin; durch sie wird der Schenkel fällt, also vor allem an Karwänden, zu gering. Selbst der gegen E ausflachenden Wildhauser Mulde staf¬ bei Annahme von 0,1 mm/a Unterschied zwischen felartig gegen das Rheintal abgesenkt (Karte). Par¬ Karbonat-Lösung auf der Gipfel-Abdachung und in allel und senkrecht zum Rheintal verlaufende der Karwanne ergäben sich für die Bildung der Bruchsysteme stellen sich zwischen Wartau und 250-300 m tiefen Wannen 2,5-3 M a. Dabei dürfte Buchs ein. Durch sie wird das Achsengefälle der die Lösung in den Kaltzeiten, in denen dasTaleis bis Alvier-Kreide verringert. Die Störung im unteren zum Aufschwung der Firste reichte, infolge gerin¬ Seveler Bach hat die verscherte Platte des Gret- gen Schmelzwasser-Anfalles recht bescheiden gewe¬ schinser Holzes emporgestaucht. Sie paust in der sen sein. Zugleich war die kolkende, dynamisch Kreide-Abfolge die im Jura-Stockwerk erfolgte wirksame Ausräumung durch die gegenseitig sich Aufschiebung der Tschuggen- auf die Strahlegg- stauenden Eismassen reduziert. In den Warmzeiten Schuppe durch. Die Rinnen zwischen Chäserrugg dagegen waren die Zungenbecken der kaltzeitli¬ und Gamperfin - so die auf 1465 m einsetzende chen Churfirsten-Gletscher bewaldet und die Kar¬ Rossboden-Rinne - wurden vorab subglaziär ausge¬ bonatlösung durch Huminsäuren gesamthaft er¬ räumt. Die warmzeitliche Vertiefung dürfte - in¬ höht. Die Karbonatlösung der Pflanzendecke war folge der höher reichenden Bewaldung - beschei¬ eher bescheiden. Dies belegen unter Moosdecken den gewesen sein. erhaltene Felszeichnungen auf sandig-kalkigen Bündnerschiefer-Rundhöckern auf Carschenna oberhalb vonThusis GR. Für die Ausräumung der 4. Das Rhein-Eis in den riß- und würmzeitlichen Kare verblieben so nur die relativ kurzen Vorstoß- Maximalständen und Abschmelzphasen, die eher kühleren Ab¬ schnitte der Warmzeiten sowie ihre wärmsten Pha¬ In den größten Vereisungen stand der Rhein-Glet¬ sen. scher zwischen und Buchs - wie höchste Überprägungen auf Graten erkennen lassen - zwi¬ Die Anfänge der Karbildung würden so mindestens schen 1900 und 1750 m (hantke & seitter 1985). tief ins Pliozän zurückreichen; sie setzten wohl An der Diffluenzder Gauschla SE des Alvier reichte schon unmittelbar nach der Platznahme der Decke, er bis auf über 1850 m empor (hantke in seitter in Kühlphasen an der Miozän/Pliozän-Wende, vor 1988). Dabei scheint jedoch der Eisteiler dem an¬ rund 5 M a, ein. Dies ergäbe eine von den Kaltzei¬ brandenden Rhein-Gletscher nicht durch alle Kalt-

164 zeiten standgehalten zu haben. Er dürfte - teils die jüngsten Gesteine an (forrer 1948, herb 1962. schon beim Abschmelzen des riß-, vor allem aber 1967). Südlich von Alt St. Johann und Unterwasser des würmzeitlichen Eises - als Bergsturz von Ober¬ und im Becken der Schwendiseen haben die wieder¬ schan niedergebrochen sein. Der ESE vorgelagerte holt vorgestoßenen Churfirsten-Gletscher über Trunachopf ist an vorgezeichneter Bruchstaffel zer¬ 50 m tiefe Zungenbecken ausgekolkt (angehrn. brochen und zum Absturz bereit. sehr. Mitt.). Die glazigene Ausräumung dürfte weit Aus dem Alvier- und Voralp-Gebiet empfing der zurückreichen, da die Kolk-Raten in tiefer gelege¬ Rhein-Gletscher Zuschüsse. Über den Sattel von nen und flacheren Gebieten eher wieder geringer (1028 m) verlor er Eis ins oberste Toggen¬ werden. burg. Doch schon bei Unterwasser stauten Säntis- thur- und Churfirsten-Gletscher das eingedrungene Rhein-Eis zurück, so daß es kaum weiter thurab- wärts gelangen konnte (frey 1916, hantke 1967). 6. Die frühen spätwürmzeitlichen Gletscherstände Über dem Sattel von Wildhaus stand es zur Riß-Eis¬ zeit um 1700 m, zur Würm-Eiszeit um 1500 m Im Stadium von Konstanz Hurden-Rapperswil) (hantke 1970, 1980). reichte der Rhein-Gletscher über den Sattel von Da der rißzeitliche Rhein-Gletscher an der Gausch- Wildhaus, vereinigte sich mit Säntisthur- und Chur¬ la nur wenig über 1850 m Höhe emporreichte, firsten-Eis und endete als Thur-Gletscher bei Krum- konnte kein Eis aus der Seez-Walensee-Talung menau. Seitenmoränen mehrerer Staffeln sind W durch die 20501950 m hohen Churfirsten-Lücken und S von Nesslau angedeutet. Beim weiteren Ab¬ insToggenburg überfließen. Dagegen könnte dies in schmelzen riß die Verbindung von Rhein- undThur- früheren Kaltzeiten, in denen das Eis nur wenig hin¬ Eis ab. ter den mindel- und rißzeitlichen Höchstständen lag Im Stadium von Koblach Ziegelbrücke) lag der und der Hochstau der helvetischen Kalkalpen allen¬ Sattel vonWildhaus noch unterThur-Eis. Dieses en¬ falls noch geringer war, möglich gewesen sein. dete gegen E wenig unterhalb des Dorfes, gegen W Dann müßte sich die spätere En-bloc-Hebung-wie vor Starkenbach. Der Tesel-Gletscher von Altmann am Südalpen-Rand - um mindestens 250 300 m be¬ undWildhuser Schafberg stirnte im Vorfeld des auch wegt haben. Immerhin dürfte das Rhein-Eis in den gegen E abfließendenToggenburger Eises. Sein be¬ größten Kaltzeiten noch fast auf den 1836 m hohen deutendster Lieferant, der Säntisthur-Gletscher, Sattel NWdes Sichelchamm gereicht haben. wurde bis zum Rappen-Gletscher aus dem Kar zwi¬ Im Alvier-Gebiet floß in den Hochglazialen Sisitz- schen Frümsel und Selun von Churfirsten-Eis unter¬ Eis über den Sisitzgrat (2016 m) und den Sattel des stützt. Dieser letzte Churfirsten-Gletscher spaltete Margelchopf (P. 1994) ins Quellgebiet des Studner sich - durch SSW-NNE verlaufende Brüche etwas Bachs (Karte). In der Würm-Eiszeit dürfte es im kanalisiert - kurz vor Erreichen derTalsohle in zwei Ried und auf Sisitzsäß erneut auf 200 m angewach¬ Zungen auf. Von NE vermochte der Leist-Gletscher sen sein. - dank Zuschüssen zwischen Selun und Glatt- Der Margelchopf ist bis zum Felsaufschwung auf chamm - ebenfalls bis gegen Starkenbach vorzusto¬ 2100 m und der Chapf (2048 m) gar bis zur Gipfel¬ ßen. Von der Nord-Abdachung des Häderenberg kuppe eisüberprägt worden. hingen Firne in mehreren Zungen bis fast insThur- tal herab (Karte). Bis ins Stadium von Feldkirch Weesen) ist das Toggenburger Eis etwas zurückgeschmolzen, was in¬ 5. Das Relief im Sattel von Wildhaus im letzten terner gelegene Wälle bekunden. Deutlicher mani¬ Interglazial festiert sich das Zurückschmelzen bei den großen Talgletschern, die bei Feldkirch bzw. Weesen ende¬ Schon im letzten Interglazial zeigte der Paß von ten. Dies hängt wohl mit den aus dem Walgau und Wildhaus seine heutige Gestalt. Dies belegen früh- aus dem Linthtal austretenden Schmelzwässern zu¬ würmzeitliche Ablagerungen SE von Wildhaus sammen, deren Gletscher an den Ausgängen ende¬ (heim & gams 1918) und riß/würm-interglaziale Se¬ ten. dimente S vom Schönenboden (746712/229830/ Der Voralp-Gletscher erreichte noch den Rhein- 1080, welten 1987). Darnach erfolgte dort keine Gletscher, was eine Mittelmoräne SWvon Grabs be¬ Ausräumung, vielmehr wurde aufgeschüttet. Da legt. Zugehörige Seitenmoränen lassen sich bei Lit¬ auch in früheren Kaltzeiten ins oberste Toggenburg ten erkennen (hantke 1970). übergeflossenes Rhein-Eis durch Säntisthur- und Im Stadium von Sargans sind Säntisthur- und Chur¬ Churfirsten-Eis gestaut wurde, muß sich auch die firsten-Gletscher selbständig geworden, was zwei frühere glazigene Ausräumung in Grenzen gehalten schuttarme, rasch sich folgende Endmoränen be¬ haben. DieTiefe des von Eis ausgeräumten Beckens kunden. Entsprechende Stände sind beim Voralp- von Unterwasser dürfte sich zwischen 50 und 100 m Gletscher im vorderen Walchenbachtal durch stirn¬ bewegen. In der Wildhauser Mulde stehen zudem nahe Moränen angedeutet.

165 7. Der Bergsturz der Voralp ten. Sie bekunden, daß der Schnee an Steilflanken jeweils rasch abglitt, frostgesprengtes Gesteinsgut Die im NW-Abbruch des Chapf zwischen Schlöß- mitriß und in den Alpkesseln - wie heute weit be¬ lichopf und Spitzigi Chöpf fehlende Gesteinsmasse scheidener der Lawinenschnee - sich sammelte, um¬ - Druesberg-Schichten, Schrattenkalk und Gar¬ kristallisierte und als Eiszungen sich gegen das schella-Formation - liegen nur zum Teil im Trüm¬ Seeztal bewegte. merfeld des prähistorischen Voralp-Bergsturzes vor. Bis ins Stadium von Weesen lieferten Schneemassen Dieses bedeckt im Raum Chalchofen Unter Sta- von den Schären, vom Nägeliberg und vom Leist¬ fel-HöhiLidmäl-Guferen rund 0,7 km2 und chamm dem Walensee-Arm des Rhein-Gletschers staute Naus- und Langgner Bach zum 25 ha großen letzte Zuschüsse. Im Stadium von Sargans kalbte Voralpsee. Bei einer mittleren Mächtigkeit von die Zunge des Leistchamm-Gletschers bei Quinten 40 m ergäbe sich ein Volumen der Trümmermasse in den vor der Front des Rhein-Gletschers sich bil¬ von 2 500 000 m-'. Ihr Niederbrechen setzte späte¬ denden Walensee, der vermutlich bis gegen Sargans stens im Spätwürm ein, findet sich doch unter den reichte. Die vom Nägeliberg herabhängende Eis¬ Sturzmassen noch Moräne. Da diese noch nicht zunge schüttete einen Sanderkegel in den See. dem Fels aufliegt, dürfte der Sturz mehrphasig er¬ folgt sein: ein älterer mag bis ins Präwürm zurück¬ reichen; jedenfalls scheinen sich die Stürze in ver¬ schiedenen Abschnitten der Würm-Eiszeit ereignet 10. Jüngsttertiäre Florenrelikte zu haben. Der Blockschuttfächer von Inggarnascht mit Blök¬ Wie im Alpstein (hantke & seitter 1985, seitter ken von Kieselkalk, Druesberg-Schichten und 1988f.) hat sich auch in der Churfirsten-Alvier- Schrattenkalk ist in einer letzten spätwürmzeitli- Kette über den Rhein-Gletscherarmen und unter chen Abbruchphase niedergefahren. feuchtigkeitsspendenden Firnkappen an steilen S- Lagen eine die Eiszeiten überdauernde jüngstter¬ tiäre Reliktflora erhalten. Dabei dürfte die Arten¬ zahl - trotz der um 150 m höheren Reichweite des Rhein-Eises und der um 160 m niedrigeren Berge 8. Spätwürm-Moränen auf der NE-Seite - kaum bescheidener sein als im der Churfirsten-Alvier-Kette gewesen Alpstein. Während sich dort eine Reliktflora über nahezu 1000 m Höhendifferenz entfalten konnte, war diese Auffällige Moränen des Spätwürms liegen S derVor- in den Churfristen auf 600 m und am Alvier auf nur alp, auf Sisitz. In einem älteren Stand nahm der Si- 480 m beschränkt. Doch dürften der hohen sitz-Gletscher noch das Zungenbecken des Ried wegen sommerlichen Sonnenstände über den Kaltluftströ¬ ein. Ein innerer Stand wird amW-Hang des Sisitz- men des Rhein-Gletschers an den Churfirsten über Grates durch Seitenmoränen belegt. Weiter N um¬ 200 und im Alvier-Gebiet noch über 150 Arten die schließt eine hufeisenförmige Stirnmoräne ein klei¬ Eiszeiten überdauert haben (seitter 1988L). nes Zungenbecken. Dieses ist bis weit in den Som¬ mer hinein mit Schnee, später mit Schmelzwasser gefüllt. Bei Bisenlagen wird Schnee über den Sisitz- Grat geweht, was sich schon im Spätwürm ereignet haben dürfte. Zusammenfassung Auf Schlawitz liegen Pakete von vermergeltem Schrattenkalk; sie sind im Spätwürm auf Eis nieder¬ Im verkarsteten Churfirsten-Alvier-Gebiet zeigt gebrochen und abgeglitten. sich, daß tektonische Vorzeichnungen die Talbil¬ Höchste Moränen liegen in den Churfirsten vor N- dung bis in Einzelheiten bestimmen und glaziäre bis E-exponierten Karen. Einzugsgebiete und Zun¬ und subglaziäre Schmelzwässer das weitere erosive genenden unterscheiden sich etwas in ihrer Höhen¬ Geschehen gefördert haben. Zwischen den Churfir- lage, sind aber demselben Stadium zuzuordnen. sten-Gipfeln haben sich seit dem Pliozän Kare gebil¬ Differenzen bekunden Unterschiede in Schnee-Ak¬ det; bei vielen ist die Rückwand durchgebrochen. kumulation und Firn-Erhaltung. In den größten Kaltzeiten reichte der bei Sargans sich aufspaltende Rhein-Gletscher bis 150 m unter den niedrigsten Churfirsten-Sattel. Falls je Eis aus dem Walenseetal ins Toggenburg übergeflossen ist, 9. Spätwürm-Moränen auf der S- und SW-Seite von kann dies nur bei hohen Ständen und schon nieder¬ Churfirsten und Alvier gebrochenen Kar-Rückwänden im Jungpliozän bis Altpleistozän geschehen sein. Dies würde - wie am Markante Spätwürm-Moränen haben sich auf der S- Südalpen-Rand - eine spätere En-bloc-Hebung um und SW-Seite der Churfirsten-Alvier-Kette erhal¬ 300 m erfordern.

166 Der Abtrag ging differenziert vor sich. Wo Spannun¬ Literatur gen den Gesteinsverband gelockert haben, ist er, vorab zu Beginn der Kaltzeiten - und solche reichen BRIEGEL, U. (1972): Geologie der östlichen Alviergruppe (helvetische Decken der Ostschweiz) unter besonderer Be¬ vor das Pleistozan zurück bedeutend gewesen. In - rücksichtigung der Drusberg- und Schrattenkalkformation Warmzeiten mit dichter Bestockung und hoher (Unterkreide). Eclogae geol. Helv. 65/2: 425-483. Waldgrenze dagegen war selbst der Lösungsabtrag bescheiden. Wie im Alpstein haben in der Churfir¬ DIEGEL, F. (1973): Zur Korrelation der helvetischen Zement¬ steinschichten zwischen Glärnisch und Alvier. Diss. Phil. sten-Alvier-Kette in S- bisW-Lagen tertiäre Floren¬ Fak. II, Univ. Zürich. relikte die Eiszeiten überdauert. FÖLLMI, K. B., & OUWEHAND, R J. (1987): Garschella-For¬ mation und Götzis-Schichten (Aptian-Coniacian): Neue stra¬ Dank schulde ich lieben Kollegen, die mich bei der tigraphische Daten aus dem Helvetikum der Ostschweiz und und meine kri¬ Feldarbeit begleitet Gedankengänge des Vorarlbergs. Eclogae geol. Helv. 80/1. tisch nachvollzogen haben, vorab den Herren Proff. FORRER, M. (1948): Zur Geologie der östlichen Wildhauser Dr. w. stumm und h. Herrn Dr. p. heierli. angehrn, Mulde. Jb. st. gall. natw. Ges. 73: 1-97. Degersheim, verdanke ich Bohrtiefen aus dem Obertoggenburg. Die Durchsicht des Manuskriptes FREY, A. P. (1916): Die Vergletscherung des obern Thurgebie- tes. Jb. st. gall. natw. Ges. 54 (1914-16): 35-131. übernahmen die Herren Drs. k. bächtiger und a. egli, jene des Summary Herr Dr. j.p. Beckmann. FUNK, H., et al. (1987): Erläuterungen zu Blatt 1115 Säntis Geol. Atlas Schweiz 1:25 000. Geol. Landesaufn.

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