Lapidarium Des Friedhofs Der Stadt Biesenthal Inhalt
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Heimatverein Biesenthal e.V. Mitglied im Tourismusverein Naturpark Barnim e.V. Friedhofsweg, 16359 Biesenthal Friedhof der Stadt Biesenthal, Lapidarium des Friedhofs der Stadt Biesenthal Inhalt - Vorbemerkung 01 Lina Bauermeister 02 Erich und Martha Blüthgen 03 Karl und Elise Ebert 04 Otto und Anna Ehrike 05 Maria und Karl Gehrmann 06 Irma Hecht 07 Familie Haucke 08 Superintendent Erich Jaeger und Elly Jaeger 09 Joachim Friedrich und Mathilde Rosalie Jaeger 10 Karl und Marie Jurk 11 Hermann und Frida Kolasius 12 Otto Krause 13 Prof. Walter Laas 14 Familie Lange 15 Johann Fr. Niephagen; das Niephagen-Denkmal 16 Familie Nitsch 17 Friedrich und Elisabeth Nürnberg 18 Heinrich und Gustav Nürnberg 19 Willi Prillwitz 20 Ackerbürger Franz Puttlitz 21 Wilhelm, Elisabeth und Auguste Ringer 22 Richard Ruthe, Gedenkstein 23 Hegemeister Paul Schulze 24 Paul und Martha Seefeld 25 Ella Timm und Hedwig Lender 26 Hermann und Helene Tiebeke 27 Die Schauspielerin Gertrude Viehweg- Langfelder 28 Alexander Walter 29 Friedrich Wegener 30 Adolf Winkelmann 31 Fritz und Maria Woderski - Schlusswort Vorbemerkung Lapidarium des Friedhofs der Stadt Biesenthal Biesenthaler Friedhofsgärtner bewahrten über Jahrzehnte künstlerisch wertvolle oder Grabsteine bedeutender Persönlichkeiten auf. Die Stadt Biesenthal und der Heimatverein sorgten nunmehr für die Aufstellung dieser unbefestigten, historisch wertvollen Grabsteine an einer zentralen Sammelstelle. Insgesamt 25 als historisch wertvoll anerkannte Grabsteine (1), von denen 14 unbefestigt oder nicht mehr standsicher waren, wurden ausgewählt und in der Abteilung VII aufrecht in einer Linie aufgestellt. Derzeit standsichere Grabsteine verbleiben zunächst an ihrem derzeitigen Standort und werden bei Nichtbestehen der jährlichen Standsicherheitsprüfung auf die Sammelstelle umgesetzt. (2) Naturgemäß gibt es, wie auf nahezu jedem Friedhof, weitere seltene und historische wertvolle Grabsteine, so die Porzellanbibeln, im Friedhofsplan als Bibelstelle markiert, die Mausoleen, die Grabkreuze aus Gusseisen oder die Grabsteine des Jüdischen Friedhofs mit ihrer wechselvollen Geschichte. All das lädt dazu ein, die heutige Beschaulichkeit des Ortes mit seiner Geschichte zu erkunden und zu erleben. (1) Zwischenzeitlich sind weitere Grabsteine mit dem Status 'historisch wertvoll' hinzugekommen. (2) Auszug aus der Stadtverordneten-Beschlussvorlage vom 18.10.2018 zur Begründung der Errichtung eines Lapidariums 3 01 Lina Bauermeister * 02.12.1879 † 07.05.1930 Text linke Tafel: Hier ruht in Gott · meine liebe Frau · unsere liebe Mutter · Lina Bauermeister geb. Gauer · *2.12.1879 † 7.5.1930 · Ruhe sanft; rechte Tafel ist leer geblieben 02 Erich und Martha Blüthgen Erich Blüthgen bewarb sich in einem Schreiben an die Biesenthaler Stadtverwaltung um die Anstellung als Stadtförster für Biesenthal und wurde am 01.Oktober 1923 als solcher angestellt. Bereits ein Jahr später beförderte man ihn zum Oberförster und Stadtförster der Stadt Biesenthal auf Lebenszeit. Mit seiner Familie zog er im Juli 1925 in das Biesenthaler Forsthaus in der Ruhlsdorfer Straße. Erich und Martha Blüthgen hatten eine Tochter, 4 welche schon als Kleinkind an Diabetes erkrankte. Auch sie fand auf der Grabstelle der Eltern ihre letzte Ruhe. Herr Blüthgen war bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Stadtförster und Angestellter der Blindenführhundschule am großen Wukensee. Wahrscheinlich aufgrund dessen wurde er nach dem Krieg nicht mehr als Stadtförster beschäftigt. Der beliebte und angesehene Bürger der Stadt verbrachte seine letzten Lebensjahre im Altersheim in der Bahnhofstraße. Der Wald war sein Leben und ihm ist es zu verdanken, dass noch heute die Stadt von unserem schönen Wald profitiert. Aus eigenen Erfahrungen kann ich darüber berichten, da meine Großeltern, Karl und Anna Frank, bis kurz vor Kriegsende für mehr als 30 Jahre im Wald unter seiner Leitung gearbeitet haben. 03 Karl und Elise Ebert Die Firma der Malermeister Ebert war ein alteingesessenes Malereihandwerk in Biesenthal. Der Malermeister Edmund Ebert, * 1854 und am 24. April 1906 in Biesenthal verstorben, wurde schon im Biesenthaler Kirchenbuch erwähnt. Ihm folgten seine Söhne, Karl Ebert, *18.12.1880, verst. 01.01.1928 sowie sein 2. Sohn Otto Ebert, * 21.04.1886, verst. 24.03.1963, 76-jährig in Biesenthal. Otto Ebert führte das Handwerk bis ca. 1953/55 aus, so dass der Handwerksbetrieb der Familie insgesamt fast 100 Jahre Bestand hatte. 5 Frau Elise Ebert, geborene Splettstößer. Auch sie kam aus einer Handwerkerfamilie mit mehreren Berufen, so wie Maurermeister, Drechslermeister, Schuhmachermeister, Tischlermeister. Sie alle wohnten einst in der Schützen- und Bahnhofstraße. Bahnhofstraße 95, ehemals Ebert-Villa, Foto von 2019 04 Otto und Anna Ehrike Otto Ehrike war Chef der Firma Wäscher und Ehrike für Projektierung und Ausführung von Gas- Wasser- und Kanalisationsanlagen in Berlin. Seine Firma installierte im Jahre 1911 auch in Biesenthal einige Wasseranschlüsse. Im Jahr 1902 erwarb er 6 das Anwesen in der Bahnhofstraße 115 mit einem 1899 erbauten Einfamilienhaus, welches er in den Folgejahren mehrfach erweitere. Frau Anna Ehrike betrieb bis 1918 in dieser Villa eine Pension. Im Keller des Hauses befanden sich die traditions- mäßig eingerichteten Räume, eine Weinstube und ein Billardzimmer. Herr Ehrike verstarb bereits im Juni 1915 und 1918 verkaufte Frau Ehrike das Anwesen an den Rittergutspächter Heydemann. 05 Maria und Karl Gehrmann Herr Gehrmann führte bis zur Schließung durch die Wehrmacht im Jahre 1943 die „Gaststätte am Samith-See“. Nach Kriegsende übernahm Herr Gehrmann das Restaurant „Hotel am Markt“, welches bis dahin von der Sowjetarmee besetzt wurde. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten führte er erfolgreich sein stets volles Haus. Fast an jedem Wochenende fand eine Tanzveranstaltung statt. Das Gasthaus erfreute sich bei den Biesenthalern und ihren Gästen stets großer Beliebtheit. Gehrmanns Tochter unterstützte den Vater in der Gaststätte. Des Öfteren fuhr sie für Besorgungen nach West-Berlin und wurde dabei eines Tages verhaftet, verurteilt und in der DDR inhaftiert. Einige Zeit später gab Herr Gehrmann die Gaststätte auf. 7 Der Sohn von Maria und Karl Gehrmann, Kurt, fiel im II. Weltkrieg. Zum Gedenken steht auch sein Name auf dem Grabstein der Familie. 06 Grabstelle Irma Hecht Irma Hecht geboren am 28.06.1904 in Berlin Wilmersdorf. Verstorben am 28.12.1994 in Biesenthal. Sie wohnte in der Schubertstraße und betrieb im selben Haus über viele Jahre ein Kolonial- warengeschäft. Gemeinsam mit Frau Hecht wohnte Frau Helene Ringeisen in ihrem Haus, die ebenfalls auf dieser Grabstelle begraben ist. Helene Ringeisen *1880, † am 04.02.1957. 8 Zwei weitere beschriftete Platten befinden sich am unteren Teil des Denkmals. Links Amalie Rusch, geborene Bleier * 30.12.1868 † 04.02.1928 und rechts Joseph Rusch * 20.12.1868, † 12.10.1937. Beide waren ebenfalls Verwandte von Frau Hecht. Das Grabmal ist ein anerkanntes Denkmal und steht unter Denkmalschutz. 2015 wurde es im Auftrag der Stadt Biesenthal durch eine Baufirma vollständig restauriert. 07 Familie Haucke Die Familie Haucke ist eine seit 1861 in Biesenthal ansässige Handwerkerfamilie und bewohnte das Haus Breite Straße 9. An der Ruhestätte sind beigesetzt: - Paul Haucke Klempnermeister * 1886, † 11.04.1927 (41 Jahre), - Anna Haucke, Witwe von Paul Haucke *08.04.1885 in Grunow, † 23.05.1934 (49 Jahre), - Dorothea Haucke, geborene Schulz * 20.07.1887, † unbekannt, - Erwin Friedrich Wilhelm Haucke * 23.04.1913 in Biesenthal, 1942 im II. Weltkrieg gefallen. Sohn von Friedrich Hermann Haucke, - Werner Friedrich Wilhelm Haucke, * 20.12.1921 in Biesenthal, † 26.09.1980 in Biesenthal. Ebenfalls Sohn von Friedrich Hermann Haucke. - Anni Haucke * 05.01.1912, † 13.01.1990. Anni Haucke war nacheinander mit beiden Brüdern 9 verheiratet. Auf dem 1872 errichteten Kriegerdenkmal ist der Name Haucke ebenfalls verzeichnet. Musketier Emil Haucke, gefallen am 18.08.1870 bei Gravelotte (Frankreich). 08 Superintendent Erich Jaeger und Elly Jaeger Herr Jaeger war langjähriger Superintendent der evangelischen Kirche in Biesenthal. Nach Erhalt seiner Ordination am 27.09.1908 amtierte er in Beeskow als Diakon. 1932 verlegte er seinen Wohnsitz nach Biesenthal. Die feierliche Einführung in sein Amt als Superintendent, fand am 17.04.1932 in der evangelischen Kirche statt. Er übte das Amt für 30 Jahre in Biesenthal aus. Am 01.10.1962 trat er nach 54 jähriger Amtszeit als Pfarrer in den Ruhestand, nachdem er zuvor im gleichen Jahr am 25. Februar seinen 80. Geburtstag begehen konnte. Einige Jahre darauf verstarb er am 15.09.1967 an Herzversagen im Alter 10 von 85 Jahren. Erich Jaeger hat in seinem Leben viel Gutes getan. Während der NS-Zeit klopfte so mancher Hilfesuchende an seine Tür. Des Nachts begleitete er diese Menschen oft zu Fuß nach Lobetal, um sie dort vor der Verhaftung durch die Gestapo in Sicherheit zu bringen. 09 Joachim Friedrich und Mathilde Rosalie Jaeger .. waren die Eltern von Superintendent Erich Jaeger. Nachdem Erich Jaeger seinen Wohnsitz von Beeskow nach Biesenthal verlegt hatte, holte er seine Eltern, die in Berlin wohnten, zu sich nach Biesenthal. Joachim Friedrich Jaeger war in Berlin Schulrektor und Organist an einer evangelischen Kirche. 10 Karl und Marie Jurk Karl Jurk * 7. September 1900 † 21. August 1970. Marie Jurk * 17. Dezember 1901 † 11. Januar 1965. Karl Jurk war in den 1930er Jahren selbständiger Unternehmer. Gemeinsam mit August Franz betrieb er eine Meliorationsfirma. Karl Jurk war Mitglied der KPD. Im Jahre 1947 gründete