Kommunaler Gesamtplan Verkehr; Planungsbericht
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Kanton Aargau Stand öffentliche Mitwirkung Gemeinde Oberentfelden Kommunaler Gesamtplan Verkehr Planungsbericht 14. September 2020 Bearbeitung PLANAR AG für Raumentwicklung Gutstrasse 73, 8055 Zürich Tel 044 421 38 38 www.planar.ch, [email protected] Nora Farrag, BSc ZHAW in Umweltingenieurwesen, CAS Raumplanung HSR, CAS Gemeinde- und Stadtentwicklung HSLU Manuel Peer, Landschaftsarchitekt HTL BSLA, MAS Public Management ZHAW, Raumplaner Quelle Titelbild: Aargauer Zeitung Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 4 1.1 Der Kommunale Gesamtplan Verkehr 4 1.2 Anlass 4 1.3 Prozess und Beteiligte 4 1.4 Aufbau 5 2 Übergeordnete Grundlagen, Rahmenbedingungen 6 2.1 Konzepte und Sachpläne des Bundes 6 2.2 Interkantonale und kantonale Planungen 6 2.3 Planungen von Region und Nachbargemeinden 10 2.4 Kommunale Planungen 13 3 Abstimmung Siedlung und Verkehr 16 4 Analyse 17 4.1 Ortsentwicklung 17 4.2 Motorisierter Individualverkehr 17 4.3 Parkierung 24 4.4 Öffentlicher Verkehr 25 4.5 Kombinierte Mobilität 27 4.6 Radverkehr 27 4.7 Fussverkehr 29 4.8 Mobilitätsmanagement 30 4.9 Unfälle / Sicherheitsdefizite 30 4.10 Lärm 32 4.11 Güterverkehr auf der Strasse 34 4.12 Gesamtfazit aus der Analyse 35 5 Leitsätze und Ziele 36 5.1 Leitsätze 36 5.2 Konkrete Ziele 37 6 Massnahmen / Umsetzung 38 6.1 A: Öffentlicher Verkehr 38 6.2 B: MIV und Parkierung 41 6.3 C: Radverkehr 44 6.4 D: Fussverkehr 47 6.5 E: Mobilitätsmanagement 49 7 Controlling 51 8 Mitwirkung und Genehmigung 52 Genehmigungsblatt 53 Anhänge 54 A Strassentypisierung 55 B Übersichtstabelle 56 C Defizitplan 57 D Teilplan öffentlicher Verkehr 58 E Teilplan motorisierter Individualverkehr MIV 59 F Teilplan Radverkehr 60 G Teilplan Fussverkehr 61 Kommunaler Gesamtplan Verkehr | Planungsbericht 1 Einleitung 1.1 Der Kommunale Gesamtplan Verkehr Behördenverbindliches Pla- Der Kommunale Gesamtplan Verkehr (KGV) gemäss § 54a BauG ist ein behör- nungsinstrument denverbindliches Planungsinstrument, in dem eine Gemeinde die Ziele der Ver- kehrsentwicklung für die nächsten 10 bis 15 Jahre festlegt. Im Gegensatz zu den bisher erarbeiteten Verkehrsrichtplänen werden neu alle Aspekte der Mobilität und des Verkehrs miteinbezogen. Der KGV wird vom Gemeinderat beschlossen und vom Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) genehmigt. Der Genehmi- gungsinhalt besteht nur aus den Zielen und umfasst weder die Massnahmen noch die einzelnen Teilpläne. Die Ziele sind jedoch sowohl für die Gemeinde als auch den Kanton verbindlich. 1.2 Anlass Abstimmung auf Siedlungs- Anlass für die Erarbeitung des KGVs ist die Revision der Nutzungsplanung. Damit entwicklung die Grundzüge der Verkehrs- und Siedlungsplanung aufeinander abgestimmt sind, wird der KGV parallel zum räumlichen Entwicklungsleitbild REL erarbeitet. Gemein- sam fungieren diese beiden Instrumente als konzeptionelle Basis für die Überar- beitung der Nutzungsplanung und der Bau- und Nutzungsordnung (BNO). 1.3 Prozess und Beteiligte Die Federführung für den KGV erfolgt durch die Abteilung Verkehr des Kantons Aargau. Der Gemeinderat beschliesst den KGV, anschliessend erfolgt die Geneh- migung dessen Ziele durch den Kanton. Im Rahmen der Erarbeitung sind gemäss § 2 BauV die Regionalplanungsverbände in geeigneter Weise miteinzubeziehen. Bevor die Bevölkerung zur Mitwirkung eingeladen wird, erfolgt eine vorläufige Be- urteilung durch die kantonale Fachstelle. Projektorganisation Zur effizienten Bearbeitung und zur Abstimmung des KGV auf die parallellaufende Nutzungsplanungsrevision, wird die Projektorganisation der Nutzungsplanungsrevi- sion für den KGV übernommen und mit der Sachbearbeiterin KGV ergänzt. Abb. 1: Organigramm Erarbeitung KGV WWW.PLANAR.CH 4 / 61 Kommunaler Gesamtplan Verkehr | Planungsbericht 1.4 Aufbau Der KGV setzt sich im Wesentlichen aus einem planerischen und einem operativen Teil zusammen: planerischer Teil des KGV Im Rahmen des planerischen Teils werden die übergeordneten Ziele des Kantons, der Region und der Gemeinde zusammengetragen, die Randbedingungen und Spielräume definiert sowie die IST-Situation in der Gemeinde bezüglich Verkehrs- angebot, Verkehrsnachfrage, Mobilitäts- und Verkehrsverhalten, Konflikte und wei- teren Werten und Defiziten analysiert. Basierend auf dieser Analyse werden Ziele definiert und auf die spezifischen Bedürfnisse der Gemeinde zugeschnittene Hand- lungsfelder festgelegt. operativer Teil des KGV Im operativen Teil werden die in den Handlungsfeldern skizzierten Stossrichtungen mit Massnahmen konkretisiert. In Massnahmenblättern wird zu den einzelnen Mas- snahmen festgehalten, was das Ziel der Massnahme ist, welche Abhängigkeiten zu anderen Massnahmen bestehen, wer für die Umsetzung und Koordination zu- ständig ist und wie der Stand der Planung aktuell ist. Die Wirkung des KGV sollte periodisch überprüft und wenn nötig an die veränder- ten Bedürfnisse angepasst werden. Ein Konzept zur Wirkungskontrolle ist deshalb Bestandteil des KGV. Das Controlling umfasst eine Vollzugskontrolle ("Werden die Massnahmen gemäss KGV umgesetzt?"), eine Wirkungskontrolle ("Zeigen die Massnahmen die erwartete Wirkung?") und eine Zielüberprüfung ("Sind die gesetz- ten Ziele weiterhin richtig?"). Abb. 2: Aufbau KGV Bestandteile KGV Der KGV setzt sich aus folgenden Unterlagen zusammen: – vorliegender Planungsbericht mit Zielen und Massnahmen – Plan Werte und Defizite – Plan Massnahmen – Massnahmenblätter – Teilpläne Öffentlicher Verkehr, Motorisierter Individualverkehr, Fussverkehr und Radverkehr – Übersichtstabelle (Werte, Defizite, Ziele und Massnahmen) WWW.PLANAR.CH 5 / 61 Kommunaler Gesamtplan Verkehr | Planungsbericht 2 Übergeordnete Grundlagen, Rahmenbedingun- gen Bei der Erarbeitung des kommunalen Gesamtplans Verkehr (KGV) sind die gesetz- lichen Bestimmungen des Bundes und des Kanton Aargau sowie die übergeordne- ten Planungen zu berücksichtigen. Nachfolgend sind die verkehrsrelevanten Planungsabsichten von Bund, Kanton, Region und Agglomeration - nach aktuellem Projekt- und Wissensstand - zusam- menfassend aufgeführt. Für weitere Grundlagen wird auf den Planungsbericht zur Gesamtrevision der Nutzungsplanung verwiesen. 2.1 Konzepte und Sachpläne des Bundes Bahninfrastruktur Auf Bundesebene sind verschiedene Massnahmen für die Verbesserung der Ausbauprogramme Bahninfrastruktur geplant. Im Rahmen des Ausbauschritts 2035 sind Investitionen im Umfang von 11,9 Milliarden Franken vorgesehen. So kann das Angebot sowohl im Fern- wie auch im S-Bahn-Verkehr weiter verdichtet und an die stark steigende Nachfrage angepasst werden. Oberentfelden ist im «Angebotsausbau Zofingen– Suhr–Lenzburg (Güterverkehr)», für den 300 Millionen Franken eingeplant sind. In diesem Zusammenhang stehen die Pläne für ein Tunnelprojekt, wonach die WSB in Oberentfelden künftig unterirdisch unter der Nationalbahn hindurch geführt wer- den soll (vergleiche Kapitel 2.2.3). 2.2 Interkantonale und kantonale Planungen 2.2.1 Agglomerationsprogramm Aare Land Unter der Dachorganisation "AareLand" sind die Kantone Aargau, Solothurn und Luzern mit ihren Regionalorganisationen (Regionalverband aarau regio, Regional- verein Olten-Gösgen-Gäu und Regionalverband zofingenregio) vereint. Die Agglo- meration AareLand hat im November 2016 die 3. Generation des Agglomerations- programms beim Bund eingereicht. In jeder Generation wurde das Agglomerati- onsprogramm weiterentwickelt. Zukunftsbild 2030 Mit seiner Lage am Rande des Agglomerationskernraums und seiner Nähe zu den Ost-West Hauptverkehrsachsen der Nationalstrasse und der Bahn ist in Oberent- felden weiterhin mit einer Zunahme der Bevölkerung, der Arbeitsplätze und somit auch der Verkehrsbelastung zu rechnen. Das Industriegebiet im Nordosten des Siedlungsgebiets ist als «Schwerpunktgebiet Arbeiten1» definiert. Der grösste Handlungsbedarf liegt denn auch in der Abstimmung der Strategien im Bereich Verkehr / Mobilität mit den Vorgaben der Siedlungsentwicklung. 1 Das Agglomerationsprogramm AareLand definiert die Ziele für Schwerpunktgebiete Arbei- ten wie folgt: Die kantonalen und regionalen Schwerpunktgebiete Arbeiten liegen an Standorten mit besonders hoher Erschliessungsgunst und nahen Siedlungsschwerpunk- ten. Ihre grossflächige Nutzung als reine Arbeitsgebiete ist grundsätzlich gesichert. Ent- sprechend der Erschliessungsvoraussetzung sind die Schwerpunktgebiete Arbeiten in ihrer angestrebten Nutzung differenziert. WWW.PLANAR.CH 6 / 61 Kommunaler Gesamtplan Verkehr | Planungsbericht Das Agglomerationsprogramms AareLand 3. Generation definiert jedoch keine Massnahmen, welche den KGV Oberentfelden betreffen. 2.2.2 Raumkonzept Kanton Aargau Oberentfelden im urbanen Die Gemeinde Oberentfelden liegt gemäss Raumkonzept Aargau im urbanen Ent- Entwicklungsraum wicklungsraum und damit im Kerngebiet der Agglomeration Aarau. Zudem wird Oberentfelden als wirtschaftlicher Entwicklungsschwerpunkt Nr. 6 von kantonaler Bedeutung definiert. Dies aufgrund der verkehrstechnisch guten Lage an der Auto- bahnachse A1 und dem Autobahnzubringer Aarau-West. Die Funktionsfähigkeit dieses Raumes ist zu erhalten und auf die angestrebte regi- onale Gesamtentwicklung abzustimmen. Die Erreichbarkeit und der Anschluss an das übergeordnete Verkehrsnetz sind zu gewährleisten und Lebensqualität sowie Standortattraktivität für urbanes Wohnen und Arbeiten zu steigern. Die Vorausset- zungen für wettbewerbsfähige Arbeitsplätze sind durch eine aktive Bewirtschaftung flexibel zu gestalten und zu verbessern. 2.2.3 Richtplan Kanton Aargau Wirtschaftlicher Entwick- Der kantonale Richtplan legt in Oberentfelden die Gebiete Chilefeld und Ausser- lungsschwerpunkt von kan- feld/Oberentfelden-Süd