Ist es immer Schnee von gestern,

was der sächsische Ministerpräsident Kret- schmer sagte? Im Sachsenspiegel, der täg- lichen Fernsehnachrichtensendung im MDR, meinte er irgendwann in der vergangenen Woche, der Verursacher von Gesetzen und Verordnungen ist auch für deren Durchset- zung und Vollstreckung zuständig. Die ge- nauere Wortwahl ist mir leider entfallen. Wenn er nur Recht hätte! Dabei ging es um Kontrollen im Zusammen- hang mit den Corona-Bestimmungen an den deutschen Außengrenzen zur tschechischen Republik. Nein, nicht am Bärensteiner Grenzübergang wegen Zigaretten- reichungen. Mir fallen da noch mehrere Ge- setzlichkeiten und Bestimmungen ein. Ja aber warum den nur jetzt dieses Durch- setzen? Ständig und jeden Tag können un- sere Mitmenschen erleben, wie sträflich im Straßenverkehr damit umgegangen wird. Jeden Tag bin ich froh, wenn mir kein ande- rer Verkehrsteilnehmer die Vorfahrt genom- men hat und ich bei Grün ordnungsgemäß über die Kreuzung gekommen bin. Man hat es in der heutigen Zeit nicht ein- fach. Als MP, Virologe, Richter oder Ver- kehrsteilnehmer – immer sind irgendwelche Querulanten unterwegs. Und zu wenig Ge- setzeshüter in Sicht. Ich bin gespannt, wo das hinführt. In Johanngeorgenstadt an der Grenze Wolfram Dittmann

2 März 2021

Bericht aus der Kreisvorstandsarbeit

Unsere nächste Kreisvorstandssitzung findet am 03.03.21 statt, der Bericht kommt im nächsten Heft, Redaktionsschluss war der 27.02.21. Am 10.02.21 fand eine Beratung mit den Ortsvorsitzenden insbesondere zur Vorbereitung der Gesamt- mitgliederversammlung vom 20.02.21 statt. Wieder per Videokonferenz hat Rico die zugeschalteten Ortsvorsitzenden begrüßt. Gegenstand der Beratung war insbesondere die Vorbereitung unserer Versammlung am 20.02.21. Nochmals ausführlich wurden die Modalitäten (rechtliche Grundlage, Zeitplan, Hygienekonzept) disku- tiert, damit wir unsere Versammlung durchführen konnten. Natürlich hatte sich auch Clara Bünger (als unsere einzige Kandidatin) zugeschaltet. Clara berichtete, dass sie bereits mit mehreren Ortsvorsitzenden per Telefon Meinungen ausgetauscht hat. Verschont blieben alle zugeschalteten nicht bezüglich der obligatorischen Gremienbesetzung und Kandi- dat*innengewinnung für die Vertreter*innenversammlung zur Aufstellung der Landesliste. Es wurde sich verständigt keine zusätzliche AG-Wahlen zu bilden, sondern über Beratungen der Orts- vorsitzenden die Aufgaben des Bundestagswahlkampfes abzusichern Im Wahlplenum des Landesverbandes haben wir 3 Mitglieder (Andrea, Rico, Frankdi) Mit dem Wegfall der Landeszeitung wird es notwendig, dass alle Mitglieder des Kreisverbandes unsere Kreiszeitung erhalten, entweder online (Homepage des Kreisverbandes) oder als gedruckte Ausgabe.

Barbara Drechsel

Investitionen in die Kultur des Erzgebirgskreises

Der Erzgebirgskreis setzt ein Zeichen für Kultur und gibt damit den Kulturschaffenden in der aktuellen Corona-Pandemie Zuversicht. Ingolf Huhn der scheidende Intendant am Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg hofft, dass es Ende März wieder losgehen kann. Dies wird seine letzte Sommerspielzeit in Annaberg bevor er zukünftig neue Wege geht. Ihm folgt Moritz Gogg. Der 46-jährige gebürtige Grazer wird ab 1. September 2021 neuer geschäftsführender Intendant der Theater und Orchester GmbH des Erzgebirgskreises sein, zu der das Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz und die Erzgebirgische Philharmonie Aue mit ihren jeweiligen Spielstätten gehören.

Auch bei der Erzgebirgische Philharmonie Aue mit Sitz im Kulturhaus in Aue ruht aktuell der Spielbetrieb. Personell wird aber dennoch gearbeitet. Die Neueinstellung eines neuen Chefdirigenten für die Erzgebir- gische Philharmonie ist unter Dach und Fach. Der Vorgänger Naoshi Takahashi hat seinen letzten Ar- beitstag am 22. Februar 2021. Nach 14 Jahren künstlerischen Wirkens im Erzgebirge geht er zurück in seine japanische Heimat. Dass es auf die Ausschreibung der Stelle 93 Bewerbungen gegeben hat, ist ein außerordentlich gutes Zeugnis für den Klangkörper, was auch ein Verdienst von Naoshi Takahashi ist. Die Entscheidung ist auf Jens Georg Bachmann gefallen. Er wird ab der Spielzeit 2021/22 Chefdirigent der Erzgebirgischen Philharmonie Aue und Generalmusikdirektor des Eduard-von-Winterstein-Theaters Annaberg-Buchholz sein. Sein bisheriger beruflicher Wertegang beeindruckt außerordentlich. Jens Georg Bachmann absolvierte sein Studium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ und an der Juilliard School in New York. Seine Laufbahn begann bei den Münchner Philharmonikern und spä- ter beim Verbier Festival Orchestra in der Schweiz. Weitere Stationen seines bisherigen Wirkens brach- ten ihn zu namhaften Spielstätten und Orchestern auf der ganzen Welt. So zum Beispiel war er stellver- tretender Chefdirigent des Fort Worth Symphony Orchestra, Principal Conductor des Texas Chamber Orchestra und ab 2004 Assistant Conductor beim Boston Symphony Orchestra. 2007 dirigierte Bach- mann sein Debüt an der Metropolitan Opera in New York mit dem Stück „Die Zauberflöte“ von W. A. Mo- zart. Ab 2007 holte ihn Christoph von Dohnányi nach zum NDR Sinfonieorchester und 10 Jahre darauf wurde er künstlerischer Direktor und Chefdirigenten des Cyprus Symphony Orchestra, dem

März 2021 3

Nationalen Sinfonieorches- ter der Republik Zypern. Nun kommt Jens Georg Bachmann ins Erzgebirge und wird hier künstlerische Zeichen setzten. Jens Georg Bachmann und Moritz Gogg stehen beide für einen hohen künstleri- schen Anspruch. Man darf gespannt sein. Bleibt nur zu hoffen, dass es bald losge- hen kann. Auf Grund der Corona- Pandemie ist derzeit ja noch nicht abzuschätzen wann die ersten Veranstal- tungen stattfinden können. Viele Aufführungen und Konzerte mussten seit März 2020 ausfallen. Schauspie- ler und Musiker kämpfen mit einer gedrückten Stimmung. Noch sind die Türen zum Kulturhaus in Aue geschlossen. Nicht zu unterschätzen ist auch der finanzielle Aspekt. Die fehlenden Einnahmen reißen ein großes Loch bei der Theater- und Orchester GmbH, die ja auch unter normalen Umständen schon vor großen finanziellen Herausforderungen stand. Hier wird der Erzgebirgskreis als Gesellschafter mit Hilfen zum Erhalt der Gesellschaft genauso wie bei den Personalentscheidungen, welche ja hochkarätig sind, auch entsprechende hochkarätige Lösungen finden müssen. Die Bundesregierung unterstützt mit einem umfangreichen Rettungs- und Zukunftsprogramm das kultu- relle Leben in Deutschland. Für das Programm "Neustart Kultur" ist rund eine Milliarde Euro eingeplant. Im Fokus stehen dabei vor allem Kultureinrichtungen, die überwiegend privat finanziert werden. Andreas Rössel, Mitglied der Kreistagsfraktion DIE LINKE

Zu "Atom-Endlager in der Region bleibt möglich"

Am 01. Februar 2021 erschien in der Freien Presse ein Artikel über die mögliche Suche eines Atom- Endlagers im Erzgebirgskreis. Daraufhin schrieb ich folgenden Leserbrief, der am 10. Februar in Teilen abgedruckt wurde: Ich bin sauer. Sauer auf die Generationen vor meiner, die dieses ökologische und ethische Problem geschaffen haben. Der Begriff "Endlager" impliziert, dass sich das Problem aus der Welt schaffen ließe. Doch bleibt der Atommüll auch bei unterirdirischer Lagerung eine potenzielle Gefahr für Lebewesen und Natur. Eine mit den wenigstens Risiken behaftete Verwahrungsstätte zu finden steht auf dem Programm und zwar schon sehr lange. Natürlich möchte kein Mensch ein Endlager vor der Haustür haben, aber das Problem vor dem wir stehen ist da und muss so gut es geht gelöst werden. Was unglaublicher ist an diesem Thema: Es gibt gegenwärtig politische Kräfte, die sich für die Nutzung von Atomenergie einsetzen. Und das nach den Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima, die der Welt die unbeherrschbaren Gefahren der Atomkraft vor Augen geführt haben. Als hätten sie nichts daraus gelernt. Nun dachte ich, dass das nur rechts der Mitte gefordert wird. Jüngst zu lesen aber, dass auch die CDU die behutsame Rückkehr zur Atomkraft prüfen will à la "Nach mir die Sintflut" - die kommenden Generationen baden es schon aus. Ich koche vor Wut und fühle mich so hilflos und klein. Was bleibt mir also zu sagen? Atomkraft? Nein danke! Karoline Loth 4 März 2021

Auf, auf zum Wahlkampf! Mit Clara Anne Bünger der Sonne entgegen!

Am Samstag, dem 20. Februar hat Die LINKE. Erzgebirge ihre Direktkandidatin für die im September anstehende Bun- destagswahl nominiert. Unser Ass ist Clara Anne Bünger: 34 Jahre alt, ausgebildete Juristin und ur- sprünglich aus Freiberg. Sie arbeitet als Mitarbeiterin für die Abgeordnete Gökay Akbulut im Deutschen und lebt mit ihrer Familie in Berlin, neben ihrer Arbeit engagiert sie sich insbeson- dere für die Initiative „Seebrücke“. Mit ihr haben wir uns für eine tolle junge Frau entschieden, deren Ziel es ist, Bil- dungschancen und Perspektiven auch jenseits der sächsischen Großstädte mehr und innovativ zu fördern. Sie zieht mit der Vision in den Wahlkampf, dass allen Menschen gleiche Rechte & Teilhabe zustehen und das so- ziale Miteinander kein Wettlauf sein darf. Wir sind sehr glücklich, dass sie für uns ihre Erfahrung und ihre fachliche Stärke einsetzt, um an den richtigen Stellen Druck zu ma- chen und gegen CDU & Co. antreten möch- te, um die blühenden Versprechen, die sich für das Erzgebirge nach 30 Jahren noch immer nicht erfüllt haben, endlich mit Kraft anzugehen! Wir freuen uns nach diesem sonnigen Wo- chenende auf mindestens genau so sonnige Aussichten und einen erfolgreichen Wahl- kampf bei dem wir als Partei und unsere Kandidatin Clara erreichen wollen, dass niemand mehr im Regen stehen bleibt! Anna Wetzel

Liebe Genossinnen und Genossen, den widrigen Umständen zum Trotz konnten wir am Samstag, den 20.02. 2021 unsere Direktkandidatin für die kommende Bundestagswahl, Clara Bünger, sowie unsere Vertreter*innen zur Landesvertre- ter*innenversammlung wählen.

Aus unseren Reihen werden uns Heide-Marie Bamler, Mirjam Dittrich, Barbara Drechsel, Antje Feiks, Andrea Schrutek, Gudrun Schumann, Frank Dittrich, Rico Gebhardt, Gerd Glöckner, Andreas Heilsberg, Hubert Protzel und Herbert Schönherr vertreten.

Nicht nur die reibungslose und schnelle Durchführung ist in diesen Zeiten als Erfolg zu verbuchen. Auch konnten wir die Veranstaltung für unsere Mitglieder*innen online live übertragen und sind damit unseren politischen Mitkonkurrenten in der notwendigen Digitalisierung einen großen Schritt voraus. Die notwen- digerweise auseinander gestellten Stühle und fehlenden Tische konnten die gute Stimmung nicht trüben. März 2021 5

Danke an alle die am Samstag dabei waren und denen die diese Veranstaltung möglich gemacht haben.

Damit ist der Startschuss für den Bundestagswahlkampf gefallen. Wir konnten am Samstag, teilweise noch vor Ort, in kleineren und der Coronaverordnung entsprechenden Runden einen groben Fahrplan für die nächsten Monate finden. Im Zuge dessen und dem Willen, den Wahlkampf so basisnah wie möglich zu gestalten, bitten wir euch um eure Mithilfe und Ideen. Welche Themen sind euch wichtig? Welche Orte, Betriebe und Einrichtungen sollten wir mit Clara besuchen? Worauf sollten wir unser Hauptaugenmerk richten? Was hat nie gebührende Aufmerk- samkeit erfahren? Was liegt euch auf dem Herzen?

Wir sind ganz gespannt auf eure Anregungen und Hinweise. Bitte meldet euch auch bei uns oder eurem Ortsverband, wenn ihr schon wisst wie ihr euch im Wahl- kampf engagieren wollt und könnt. Vom Plakat aufhängen und Flyer verteilen bis zum Betreuen von Info- ständen (wenn es die Lage denn zulässt) gibt es eine Menge zu tun. Ihr wisst ja, viele Hände machen der Arbeit ein schnelles Ende.

Im diesen Sinne, solidarische Grüße Frank Dittrich AG Medien DIE LINKE. Erzgebirge

Lesermeinung

Der Beitrag des Bundes der Steuerzahler bezüglich der anstehenden Diätenerhöhung in der Freien Presse vom 9.02.21 sollte eher eine Forderung an alle Abgeordneten sowohl in den Landtagen als auch im Bundestag gelten. Das gilt ganz besonders appelierend an die Christsozialen wie auch an die Christ- demokraten, die grundsätzlich jegliche Änderungen bzw. Anträge insbesondere die der Linken, die dem Wohle unserer Menschen und Gleichstellung gegenüber den Abgeordneten dienen sollen, ablehnen. Wo ist denn ihr christliches Bewusstsein und ihr Leitmotiv „vor Gott sind alle gleich „ hin gerutscht ? Haben sich nicht alle Abgeordneten bei ihrer Wahl verpflichtet sich für das Wohl und Besserung des Lebens- standards des „gemeinen“ Volkes einzusetzen, anstelle sorgen sie sich in erster Linie um das eigene Wohl. Ich hätte gern mal Einblick auf ihre Konten gehabt bevor sie ihr Amt antraten und jetzt gegenwärtig zur Gegenüberstellung. Wie lange geht schon der Kampf um den Ausgleich des Rentenniveaus West zu Ost. Die % tuale langsame Anpassung ist auch nur eine Augenwäscherei. Während es bei den Ärmsten nur Cent sind, die nächste Gruppe aber schon zur Abgabe von Steuerklärungen verpflichtet ist, aber überall die Preise zum Lebensunterhalt angehoben werden. Und eine weitere Gruppe, die der Besser- verdienenden, ihr finanzielles Potenzial ( dazu gehören auch die Pensionen ) noch weiter aufbessern können. Sie tragen zwar eine hohe Verantwortung, die sie sich selber auferlegt haben. Aber wo bleibt ihre ehrenamtliche Tätigkeit, die von tausenden Bürgern der mittleren und unteren Schichten ( auch die der ärmsten ) sogar kostenlos erbracht werden? Sie nutzen die Möglichkeit der Gesetzesverabschiedung zur Aufstockung ihres eigenen Budgets. Ist das nicht auch Vertrauensmissbrauch und Betrug am eige- nen Volk? Sie profitieren doch schon von Vergünstigungen bei Versicherungen, Krankenkassen, viel- leicht noch anderen und erhalten am Ende noch hohe Pensionen. Dann ist es kein Wunder, wenn andere Institutionen wie Versicherungen, Krankenkassen, Sparkassen, Banken und andere Versorgungsträger durch Lobbygruppen Einfluss auf mögliche Gesetzgebungen nehmen, trotz teilweise hohe Gewinne, die sogenannten Anpassungen oder andere Beweggründe anführen, um auch ihre Gehälter und Pensionen zu sichern. Alles zu Lasten des Steuerzahlers, dem kein Veto zusteht, eher mitunter steuerrechtlich dop- pelt belastet wird. Sicherlich sehe so manches Gesetz anders aus, wenn der normale Bürger die Mög- lichkeit hätte, per Volksentscheid (siehe Schweiz) sich dazu zu äußern.

Peter Kotschik Mitglied des Landessprecherrates der Seniorinnen und Senioren 6 März 2021

Macht das Land gerecht!

Der Parteitag der LINKEN hat seine zweitägige Arbeit abgeschlossen. Nach der Beschlussfassung über den Leitan- trag "Wie wir gerecht aus der Krise kommen – Mit einem sozialen, friedlichen und ökologischen Systemwechsel" stand die Wahl des neuen Parteivorstandes im Mittelpunkt. Susanne Hennig-Wellsow und wurden als neue Parteivorsitzende gewählt. DIE LINKE ist damit die erste Partei in Deutschland, die eine rein weibliche Doppelspitze hat. Susanne Hennig-Wellsow Sie wurde 1977 in Demmin in Mecklenburg-Vorpommern geboren. Die ehemalige Eisschnellläuferin kam nach ihrem Studium der Pädagogik als Referentin zur damaligen PDS. Seit 2013 führt sie den Thüringer Landesverband der Linken. Seit 2014 ist sie auch Fraktionschefin im Landtag in Erfurt. Zusammen mit Grünen und SPD bildet die Linke hier – mit kurzer Unterbrechung – die Regie- rung unter dem linken Ministerpräsidenten Bodo Ramelow.

Janine Wissler Sie wurde 1981 in Langen in Hessen geboren. Als Jugendliche war sie aktiv in außerparlamentarischen Bewegungen, Anfang der 2000er etwa bei Attac Frankfurt. 2005 gründete sie die WASG mit, seit der Fusion mit der PDS 2007 ist sie Mitglied im Parteivorstand der Linken. Sie gehörte bis vor Kurzem der trotzkistischen Strömung Marx21 an und gilt deshalb als Parteilinke. Wissler studierte Politikwissen- schaften in Frankfurt am Main. Seit 2009 führt sie die Linksfraktion im Hessischen Landtag.

Das Bildungsticket in Sachsen – Stümperei im Hause Dulig

Das Bildungsticket in Sachsen ist wie ein altes russisches Märchen. …… und wenn es nicht gestorben ist, dann lebt es in der nächsten Legislatur wieder auf. Im Koalitionsvertrag der letzten Legislatur von 2014-2019 war das Bil- dungsticket schon festgeschrieben. Im aktuellen Koalitionsvertrag ist es das auch wieder. Das liest sich dann so: „In Kooperation mit der kommunalen Ebene wollen wir möglichst kostengünstige und universelle ÖPNV-Angebote für alle Schülerinnen und Schüler initiieren und dauerhaft etablieren. Die hierfür erforderlichen Finanzmittel wollen wir dauerhaft zur Verfügung stellen. Wir setzen auf die Zusage der Landräte, zum kommenden Schuljahr ein mindestens verbundweites, einheitliches und ganzjährig gültiges Bildungsticket einzufüh- ren.“ (Quelle: Koalitionsvertrag 2019-2024 CDU, SPD, Grüne) Was wurde bis jetzt erreicht? Kurz und knapp gesagt, wenig bis gar nichts. Das Thema Bildungsticket geisterte durch die sächsische Landespolitik und wurde selbst im Technischen Ausschuss des Kreistages vorgestellt. Er- reicht wurde eine Einigung zwischen dem zuständigen Ministerium von Herrn Dulig und den Landräten über einen Teil der Finanzierung. So soll das Bildungsticket 15 EUR pro Monat innerhalb eines Verkehrsverbundes kosten. Der Vorteil ist, dass es jetzt 12 Monate Gültigkeit besitzen soll, statt bisher nur für die Schulzeit. Für einige Landkreise bedeutet der Preis eine Erhöhung, für andere Landkreise wird es preisgünstiger. Für das Erzgebirge würde es eine leichte Erhöhung bedeuten. Nicht zu akzeptieren ist, dass das Ticket nur wieder in einem Ver- bundraum gelten soll. Für Schüler, die die Grenzen eines Verbund- raumes überschreiten, soll es nicht näher beschriebene Sonderlö- sungen geben. Warum kann das Ticket nicht sachsenweit gelten? Am 18.01.2021 hat Herr Dulig vollmundig verkündet, dass es zum Bildungsticket eine Einigung mit den Landkreisen gibt und damit suggeriert, dass die Einführung zum Schuljahr 2021/2022 kurz vor der Tür steht. Dieses Ergebnis wurde über die Freie Presse veröffentlicht und hatte genau eine Woche Bestand, denn Finanzminister Vorjohann hat nach der Ver- öffentlichung Zweifel gestreut, ob das Ticket über den Landeshaushalt überhaupt finanzierbar sein wird. Wir sehen hier wieder einmal, wie unsere regierenden Landespolitiker arbeiten. Es geht ihnen nicht um die Kinder und Jugendlichen und deren Familien, es geht einzig und allein ums Geld. Wir haben jetzt März, der Doppelhaus- halt 2021/2022 ist im Landtag eingebracht, aber noch nicht beschlossen und der 1. August als Termin für die Ein- führung des Bildungstickets ist nicht mehr weit. Sollten also in diesem Haushalt keine Mittel bereitgestellt werden, dann steht das Thema zum Doppelhaushalt 2023/2024 wieder an. Zum Glück wird dann bald wieder gewählt und die CDU kann das Thema als Gefälligkeit für die SPD auch in den nächsten Koalitionsvertrag schreiben. Holger Zimmer März 2021 7

Nachdenkliches Herausgeber: DIE LINKE. Kreisverband Erzgebirge Vi.S.d.P.: Wolfram Dittmann Zwei Beiträge in der Freien Presse der letzten Spenden für DIE LINKE.Erzgebirge oder für die Zei- tung "DIE LINKE im Erzgebirgskreis" Tage konnten nicht gegensätzlicher sein. (Spendenempfehlung 10 Euro Jahresbeitrag) Am Samstag, dem 06.02.21, wird auf Seite B3 Konto: DIE LINKE, Erzgebirge den Leser*innen das Buch "Gespaltene Nation? IBAN: DE 56 870 54 000 33 29 000 456 Einspruch!" von Karl-Heinz Paque' und Richard Sitz des Kreisvorstandes: Schröder mittels eines Autoreninterview vorge- Wettinerstraße 2 stellt. 08280 Aue Am Donnerstag, dem 25.02.21, wird auf Seite A4 Tel: 03771 / 2 22 19 (Nachrichten für Kinder) den Leser*innen das Le- Internet: www.dielinke-erzgebirge.de ben von Rosa Luxemburg aufgezeigt. Meinungen und Post an uns unter Gegensätzlicher, als diese beiden Beiträge, kann [email protected] Veröffentlichte Beiträge müssen nicht in jedem Fall mit die Vermittlung von Wissen nicht sein. der Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Le- serbriefe und Zuschriften sind ausdrücklich erwünscht. Wenn ich jetzt ein Kind wäre, welche Fragen hät- Redaktionsschluss der kommenden Ausgabe ist der te ich denn zu Rosa Luxemburg an meine Eltern 24. März 2021 und Großeltern? Vielleicht: - Für wen habt ihr in der DDR geschuftet? Neues zur Rente - Wer wurde denn immer reicher und wie war Spätestens dann, wenn das Flaschenpfand ein- das damals mit der Armut? mal höher steigt als die Rente, wird der Pfandfla- - Wie ist das heute, gehören wir zu den armen schenautomat zur obersten Rentenauszahlungs- oder reichen Familien? stelle. - Was ist Demokratie? Für mich ist der Beitrag zu Rosa Luxemburg sehr warmherzig geschrieben und er regt an wieder ihre Schriften zu lesen.

Aber will ich auch das Buch über die gespaltene Nation lesen? 289 Seiten Argumente erhalten, warum der "Kapitalismus Normalzustand" ist. Mit diesem Wissen ausgerüstet dann unseren Bun- destagwahlkampf mit bestreiten? Ja, ich werde es lesen. Und das Manifest von Marx und Engels um wieder aufzufrischen, wie das gemeint ist mit " sie haben Nichts zu verlieren, als ihre Ketten". Barbara Drechsel

8 März 2021

Gegen die »Zwei-Masken-Gesellschaft«!

Seit Ende Januar ist es in Sachsen Pflicht eine medizinische Maske im ÖPNV und beim Einkaufen zu tragen. Zur Bekämpfung der Pandemie ist diese Maßnahme auch vollkommen richtig und wichtig. Leider wurde dabei nicht bedacht, dass viele Menschen sich insbesondere die teureren FFP2-Masken gar nicht leisten können. Deshalb hat die linksjugend [’solid] Sachsen über 2000 Masken gekauft, die nun sach- senweit an Menschen mit kleinen oder ohne Einkommen verteilt werden. Finanziert wird das Ganze durch einen Spendentopf, der von Bundes- und Landtagsabgeordneten der LINKEN getragen wird. Im Erzgebirge hat unser Kreisverband diese Masken nun verteilt:

Die erste Station war dabei die Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende in Jahnsdorf bei der die Vor- sitzenden des Ortsverbandes Stollberg und Umbegung – Mirko Hohenhausen und Karoline Loth – die Masken an den Leiter Ronny Krause übergaben. Zudem war Mirjam Dittrich vom Ortsverband Lößnitz in der Jugendbegegnungstätte OASE und hat dem Leiter Matthias Förster das Material für die Jugendarbeit zur Verfügung gestellt. Auch die Tafel e.V. durfte nicht leer ausgehen, denn genau dort versorgen sich sozialbedürftige Menschen mit Dingen des alltäglichen Lebens, zu denen momentan auch die Masken gehören. So haben wir Halt in Johanngeorgenstadt bei der Leiterin Frau Kliemt und in Schwarzenberg bei Herrn Draht und deren Mitarbeiter*innen gemacht, wo Anna Wetzel und Hubert Protzel die medizini- schen Güter überbracht haben.

Masken dürfen in solchen schweren Zeiten kein zusätzliches Mittel der sozialen Spaltung sein. Wir dan- ken der Linksjugend deshalb für diese prima Aktion und fordern, dass der Geldbeutel nicht darüber ent- scheiden darf, ob man sich und andere an der Gesundheit schützen kann!