Entwurf Des Innenstadtkonzeptes Frankfurt Am Main Erläuterungen
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Entwurf des Innenstadtkonzeptes Frankfurt am Main Erläuterungen Stadt Frankfurt am Main Stand: Oktober 2009 1 Allgemeine städtebauliche Ziele 3 Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum verbessern 3 Baustruktur behutsam umbauen 3 Nutzungsvielfalt auf Grundlage des Leitbilds „europäische Stadt“ ausbauen 4 Wohnen in der Innenstadt stärken und ergänzen 4 Einzelhandel in der Innenstadt fördern 5 Arbeitsort Innenstadt entwickeln 6 Erreichbarkeit verbessern und Verkehrsnetz punktuell umbauen 6 Sicherheit im öffentlichen Raum erhöhen 8 Stadtklima stärken 8 Innenstadtkonzept und andere Themenfelder 8 Entwicklungsbereiche und Projekte 9 Bankenviertel - Weiterentwicklung zum ‚central business district’ 9 Neues Stadtquartier auf dem Degussa-Gelände 10 Altstadt West – Stadtreparatur zwischen Römer und Karmeliterkloster 11 Ehemaliger Bundesrechnungshof / Karmeliterkloster - Stadtreparatur an der Berliner Straße 13 Dom -Römerberg – Stadtreparatur im Herzen Frankfurts 14 Altstadt Ost - Sicherung und Weiterentwicklung des Wohnquartiers zw. Dom und Main 17 Zwischen Zeil und Berliner Straße - Aufwertung und bessere Verknüpfung 19 Zwischen Hasengasse und Kurt-Schumacher-Straße 20 Hauptwache / Zeil / Konstablerwache 21 Rathenauplatz / Goetheplatz / Roßmarkt – räumliche Fassung der Plätze im Zentrum 22 Quartier an der Freßgass’ 23 Quartier zwischen Große Eschenheimer Straße und Stiftstraße 24 Zwischen Eschenheimer Tor und Friedberger Tor 26 Schäfergasse / Zeil - Sicherung der Wohnfunktion und behutsame Stadtreparatur 27 Gerichtsviertel – Sicherung und Entwicklung des Standorts für die Justiz 28 Allerheiligenviertel - Lebendiges Stadtquartier 30 Fischerfeldviertel - Rückbesinnung auf histor. Bebauung; Stärkung als Wohnquartier 31 Stadteingänge / Stadttore – Neuinterpretation historischer Vorbilder 33 Wallanlagen 35 Mainufer 36 Bestandsanalyse zur Erläuterung und Herleitung der Ziele 38 Die Innenstadt heute – Chancen und Konflikte 38 2 Allgemeine städtebauliche Ziele Die folgenden städtebaulichen Ziele dienen als Diskussionsgrundlage für den beschrie- benen Planungsprozess und sind insofern vorläufig. Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum verbessern Wirtschaftliche Umstrukturierungsprozesse und gesellschaftliche Veränderungen wirken sich auch auf die Frankfurter Innenstadt aus und bieten Chancen, sie aufzuwerten. Die Stadtbildqualität und der öffentliche Raum gewinnen im Wettbewerb mit anderen Zent- ren immer mehr an Bedeutung. Es ist Ziel des Innenstadtkonzeptes, die Aufenthaltsqua- lität und damit die Gestaltung des öffentlichen Stadtraums zu verbessern. Ein abge- stimmtes Netz von Straßen, Plätzen und Gassen soll die Attraktivität der Innenstadt steigern und zum Verweilen einladen. In diesem Sinn bearbeitet der Magistrat bereits für die Innenstadt zahlreiche Planungen und Einzelmaßnahmen wie die Umgestaltung von Plätzen und Straßen im Rahmen des Programms „Schöneres Frankfurt“. Diese Maßnahmen sind in das Innenstadtkonzept in- tegriert. Die in diesem Programm bereits entwickelten Grundsätze zur Gestaltung der Oberflächen, zu Materialien und Ausstattung des öffentlichen Raums sollen bei allen zu- künftigen Planungen berücksichtigt werden. Auch wenn sich viele der aktuell geplanten Maßnahmen im öffentlichen Raum auf die Kernbereiche um die Zeil konzentrieren, soll gerade die attraktive Verknüpfung ver- schiedener Bereiche und die bislang vernachlässigten „Randlagen“ nicht aus den Augen verloren werden. Schwerpunkte des Innenstadtkonzeptes liegen hier beispielsweise auf den verbesserten Nord-Süd-Verbindungen oder den öffentlichen Räumen der Altstadt. Gerade hier kann eine ansprechendere Gestaltung die „Wiederentdeckung“ vorhande- ner Potenziale fördern. Baustruktur behutsam umbauen Das Innenstadtkonzept macht Aussagen über den Umgang mit der vorhandenen Bau- struktur der Innenstadt, die in weiten Teilen aus der Nachkriegszeit stammt. Das Erbe der 50er und 60er Jahre soll hinsichtlich heutiger Anforderungen an die Stadtgestalt thematisiert werden. Wo immer es möglich ist, will das Konzept eindeutig geformte Stadträume, wie sie im Stadtgrundriss der Vorkriegszeit bestanden hatten, zurückge- winnen. Dabei sollen jedoch die besonders typischen Strukturen der Innenstadt auch weiterhin ablesbar sein. Für die in Teilen aufgelockert bebaute Innenstadt wird eine dem Ort angemessene, großstädtische Dichte durch ergänzende Bauten angestrebt. Dabei sollen gleichzeitig urbane, öffentliche Räume und wohnungsnahe Grünflächen erhalten werden bzw. neu entstehen. Zu ansprechenden Stadträumen gehört die Maßstäblichkeit der angrenzen- den, sie formenden Gebäude. Hier geht es vor allem in der Altstadt darum, die für die historischen Innenstädte typische Kleinteiligkeit der Bebauung zu sichern bzw. wieder herzustellen. Im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung zeigt das Innenstadtkonzept Baupotenzia- le in der Innenstadt auf. Für diese Potenziale muss kein neues Bauland in Anspruch ge- nommen werden und keine neue Erschließung hergestellt werden. Zudem kann auf die 3 vorhandene Infrastruktur zurückgegriffen werden. Weitere Nutzfläche lassen sich durch Aufstockungen und Dachgeschossausbauten gewinnen. Nutzungsvielfalt auf Grundlage des Leitbilds „europäische Stadt“ ausbauen Das Leitbild der „europäischen Stadt“ ist Grundlage der weiteren Entwicklung der Innen- stadt. Die typische Nutzungsvielfalt aus Arbeiten, Wohnen, Einkaufen, Freizeit, Gastro- nomie und Kultur ist zu sichern und auszubauen. Eine lebendige Innenstadt stellt einen Standortvorteil dar. Der besondere Reiz der Innenstadt liegt in den vielfältigen Angeboten für unterschiedli- che Nutzergruppen und den damit verbundenen Erlebnismöglichkeiten. Das Innenstadt- konzept verfolgt deshalb das Ziel, die Nutzungsvielfalt zu bewahren und weiter zu entwi- ckeln. Dabei sollen ganz unterschiedliche Funktionsbereiche, sofern sie untereinander verträglich sind, möglichst eng verknüpft werden, um auch eine zufällige Begegnung der verschiedenen Nutzer zu ermöglichen. Diese urbane Komplexität macht die besondere Atmosphäre aus und ist damit ein Standortvorteil der Innenstadt, den auch eine noch so sorgfältig konzipierte, künstliche Einkaufswelt kaum erreichen kann. Die lange Zeit prak- tizierte Nutzungstrennung, wie sie insbesondere im Bankenviertel manifestiert ist, soll zugunsten einer Funktionsmischung aufgegeben werden. Wohnen in der Innenstadt stärken und ergänzen Die Attraktivität der Innenstadt hängt nicht zuletzt davon ab, wie weit es gelingt, ein le- bendiges Zentrum mit einer Nutzungsvielfalt zu schaffen. Es wird davon ausgegangen, dass das Wohnen Voraussetzung für das Funktionieren einer lebendigen Innenstadt ist. Ein vorrangiges Ziel soll daher sein, die Innenstadt als Wohnstandort aufzuwerten, für viele Bevölkerungsschichten wieder attraktiv zu machen und ein vielfältiges Wohnungs- angebot zu schaffen. Mit der urbanen, vielfältigen Mischung, der Konzentration zentraler und kultureller Ein- richtungen sowie den zahlreichen Angeboten für Freizeit, Gastronomie und Einkaufen bietet die Innenstadt im Vergleich zum Wohnen an der Peripherie gute Standortvorteile für attraktives Wohnen mit kurzen Wegen. Das vorhandene, einseitige Wohnungsange- bot erfüllt jedoch nicht die Voraussetzungen, breite Bevölkerungsschichten in die Innen- stadt zurückzuholen. Die Innenstadt bietet ausreichendes Potential, zusätzliche und hö- herwertige Wohnflächen zu schaffen. Hierzu wird ein Bündel von Maßnahmen zur Auf- wertung des Wohnens vorgeschlagen. Um das Wohnen in der Innenstadt zu stärken, sollen zunächst die vorhandenen Wohn- quartiere durch Maßnahmen der Wohnumfeldverbesserung in ihrer städtebaulichen Qualität verbessert werden. Dazu gehören die Verbesserung des öffentlichen Raumes, die benutzerfreundliche Gestaltung der Höfe und Freiflächen. Bei allen Umgestaltungen soll nach Wegen gesucht werden, die Belastungen der Wohnungen aus dem Kraftfahr- zeugverkehr zu reduzieren. Die Innenstadt bietet in vielen Teilen ausreichendes Potential für neue Bauflächen, die vorwiegend für Projekte mit einem überwiegenden Wohnanteil genutzt werden sollen. Mit einer maßvollen und städtebaulich gewünschten Verdichtung kann neuer Wohnraum geschaffen und die Chance eröffnet werden, im Sinne einer Stadtreparatur neue urbane Stadträume zu bilden und die stadträumlichen Defizite der Nachkriegsstruktur vorsichtig zu korrigieren. 4 Dem heute vorhandenen einseitigen Wohnungsangebot aus der Nachkriegszeit soll durch die Schaffung neuer, attraktiver Wohnformen entgegengewirkt werden. Durch ein breites Angebot unterschiedlicher Wohnformen ist eine sozial ausgeglichene Bevölke- rungsmischung anzustreben. Dabei sind gezielt vielfältige Wohn- und Eigentumsformen zu suchen. In Abweichung von den in der Innenstadt heute vorherrschenden Wohnzei- len der Nachkriegszeit wird die Wiedererstehung des vor dem Krieg typischen kleinpar- zelligen Stadthauses angestrebt. Mit einer Mischung aus Wohnen in den Obergeschos- sen und einer gewerblichen Nutzung im Erdgeschoss soll eine innenstadttypische, viel- fältige Nutzungsmischung ermöglicht werden. Teile der Innenstadt entsprechen mit ihrer lockeren Bebauung aus der Nachkriegszeit nicht den Zielen einer urbanen, verdichteten Innenstadt und bieten ein Potential für zu- sätzliche Wohnbauflächen. Durch eine maßvolle Nachverdichtung in Form von zusätzli- chen Dachgeschossausbauten und Aufstockungen kann weiterer Wohnraum geschaffen werden. Da es sich bei diesen Flächen größtenteils gleichzeitig um die monostrukturier- ten Areale der Siedlungsgesellschaften handelt, kann damit auch zu einer besserer Durchmischung der