10 Jahre Matterhorn Gotthard Bahn
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10 Jahre Matterhorn Gotthard Bahn EIN JUNGES JUBILÄUM WIRD GEFEIERT GB Die Matterhorn Gotthard Bahn, eine Bahn mit einer über 100-jährigen Ge- schichte, wird 10 Jahre alt. Am 1. Januar 2003 wurden die beiden Meterspurbah- nen, die Furka Oberalp Bahn und die BVZ Zermatt-Bahn, offiziell zusammengeführt und daraus ist die Matterhorn Gotthard Bahn entstanden. Dieses junge Jubiläum wird nun gefeiert. Mit der Fusion der FO und der BVZ Zer- matt-Bahn am 1. Januar 2003 begann die Geschichte der Matterhorn Gotthard Bahn. Das heutige Streckennetz umfasst 144 km, führt durch 29 Tunnels, 20 Galerien und über 60 Brücken (>10 m) und besteht aus drei zentralen Abschnitten: Zermatt–Visp–Brig, Brig–Andermatt–Disentis und Andermatt– Göschenen. Und jeder dieser Abschnitte ist jeweils mit einer eigenständigen Geschichte verbunden. Zermatt–Visp–Brig (42 km) Am 10. Oktober 1888 wurde die Bahnge- sellschaft «Compagnie du Chemin de Fer 10 Jahre Matterhorn Gotthard Bahn. de Viège à Zermatt SA» gegründet und im Sommer 1891 konnte die Strecke Visp–Zer- im Jahr 1982 ermöglichte die Aufnahme des Unterhalt von Infrastruktur, Maschinen matt eröffnet werden. Bevor im Jahre 1929 wintersicheren Bahnbetriebes. und Wagen, beim Einkauf von Wagenmate- die Elektrifizierung der Strecke und damit rial und bei der Führung des Glacier Express. der Ganzjahresbetrieb erfolgte, schaufelte Andermatt–Göschenen (3,5 km) Die beiden Bahnen kamen sich somit immer ein Heizer auf der Fahrt der Dampfbahn Die Schöllenenbahn von Andermatt nach näher und der Zusammenschluss war die na- von Visp nach Zermatt jeweils rund 1100 Göschenen, die durch die historische Schöl- türliche Folge. kg Kohle in die Feuerbüchse. Die Reisezeit lenenschlucht führt, wurde in den Jahren Fortsetzung Seite 2 hat sich von anfänglich 2½ Stunden auf die 1913 bis 1917 gebaut und war von Beginn heutigen 63 Minuten verkürzt. Im Juni 1930 an elektrifiziert. Im Jahr 1961 ging sie in den wurde die Schmalspurstrecke von Visp nach Besitz der damaligen FO über. Brig gebaut und schloss damit eine Lücke im Schmalspurnetz der Alpen. Dies war die Ge- Bahnen, die sich immer schon burtsstunde des Glacier Express. nahestanden Die Bahnen (B)VZ, FO und Schöllenenbahn Brig–Andermatt–Disentis (98,5 km) standen sich als Meterspurbahnen im Alpen- Die «Compagnie du Chemin de Fer de la raum immer schon nahe und bildeten 1926 Furka Brig-Disentis BFD» sah ihre Grün- sogar eine Betriebsgemeinschaft mit einem dung im Jahr 1910. Vier Jahre später konnte Gemeinschaftsvertrag. Zusammen mit der die Teilstrecke Brig–Gletsch eröffnet werden. Rhätischen Bahn lancierten sie im Jahre Die Bauarbeiten an der weiteren Strecke wur- 1930 erstmals einen Zug von Zermatt nach den jedoch während des Ersten Weltkrieges St. Moritz, den Glacier Express. 1960 wur- eingestellt und erst 1926 konnte der Betrieb de der Gemeinschaftsvertrag aufgelöst, da zwischen Brig und Disentis aufgenommen sich die vielen Schnittstellen als hinderlich werden. 1942 wurde die Bahn elektrifiziert erwiesen. Die Zusammenarbeit blieb aber Seit dem 1. Januar 2003 bilden die FO und und die Eröffnung des Furka-Basistunnels bestehen, bspw. beim Bahnhof Brig, beim die BVZ Zermatt-Bahn eine Einheit. Die Vorgeschichte zur Fusion chen Beiträge neu definieren. Die Erarbeitung der Fusions- Die zwei Bahnen finden zusammen Bereits im Jahr 1998 wurden Verhandlungen über das Zu- grundlagen wurde durch das Bundesamt für Verkehr eng Das Zusammengehen von zwei Unternehmen bedeutete sammenlegen einzelner Bereiche der beiden Meterspurbah- begleitet, und es hatte diese, als Eignervertreter des Bundes, mehr als das blosse Zusammenführen von zwei Bilanzen. nen aufgenommen. Am 7. Juni 2001 gaben die Verwaltungs- bereits genehmigt. Eine neue Unternehmenskultur wollte geschaffen werden räte der FO und BVZ die Bereitschaft zu Fusionsgesprächen und alle Mitarbeitenden waren gefordert. Sämtliche Kern- offiziell bekannt. Die anschliessend aufgenommenen Ge- Die Fusion wird Tatsache prozesse wurden neu gestaltet und die Standorte und Auf- spräche hatten zum Ziel, die betriebswirtschaftlichen, or- Der endgültige Entscheid zur Fusion lag jedoch bei den gaben der Mitarbeitenden festgelegt. Gleichzeitig musste ganisatorischen und rechtlichen Fragen für eine Fusion der Aktionären. Bereits im Juni 2002 übergaben die Aktionäre auch die einheitliche Führung sichergestellt werden: Fra- beiden Gesellschaften abzuklären. Beide Verwaltungsräte der BVZ Holding AG an ihrer ordentlichen Generalver- gen der Arbeitsverträge, des Lohnsystems oder des Perso- waren sich einig, dass ein möglicher Zusammenschluss der sammlung dem Verwaltungsrat die Kompetenz, die Fusion nalreglements standen dabei ebenso im Vordergrund wie mittel- und langfristigen Zukunftssicherung der Bahnun- abzuschliessen. Am 12. September 2002 kam es zu dem der künftige gemeinsame Auftritt nach aussen – ein neues ternehmen dienen würde und dass daraus Kunden- und historischen Entscheid. Die FO-Aktionäre trafen sich im Erscheinungsbild musste geschaffen werden. Dazu gehörten Aktionärsnutzen generiert würde. Ziel war es, die Bahn, Rittersaal in Brig und die BVZ-Eigner am Sitz der Direktion die Kreation des neuen Namens und des Logos sowie deren welche die Ost-West-Verbindung in den Alpen sicherstellt, in Brig. Der Verwaltungsrat der BVZ Holding AG stimmte konsequente Umsetzung. Die Gebäude und Bahnhöfe wur- erfolgreich in die Zukunft zu führen. der Fusion zu und auch die FO-Aktionäre entschlossen sich den neu beschriftet, das Rollmaterial neu bemalt, die Mit- mit einer einzigen Gegenstimme zum Zusammenschluss. arbeitenden wurden mit neuen Dienstkleidern ausgerüstet Entscheid der Verwaltungsräte als erste Hürde Die Fusion war somit beschlossene Sache und sollte auf den und sämt-liches Druckmaterial erforderte eine Anpassung. Die erste Hürde Richtung Fusion wurde am 12. Juni 2002 1. Januar 2003 durchgeführt werden. Im Anschluss wurde All dies konnte nur durch das grosse Engagement und die genommen, als die beiden Verwaltungsräte die erarbeiteten eine Gründungsversammlung durchgeführt, an der durch hohe Flexibilität der Mitarbeitenden erreicht werden. Als Grundlagen eines Zusammenschlusses in parallel durch- die Aktionäre eine neue Management AG ins Leben gerufen Erfolg konnte auch gewertet werden, das die Matterhorn geführten Sitzungen genehmigten und die jeweils not- und der Verwaltungsrat konstituiert wurde. Die gemeinsa- Gotthard Bahn trotz der Umstrukturierung und dem damit wendigen ausserordentlichen Generalversammlungen auf den me Management AG bekam ab sofort die strategische und verbundenen Stellenabbau keine Kündigungen aussprechen 12. September 2002 terminierten. Bis zu diesem Zeitpunkt operative Verantwortung für die formelle Umsetzung des musste. Das «Projekt» zur Optimierung und Neugestaltung sollten die Kantone Uri, Graubünden und Wallis die Auftei- Zusammengehens. des Unternehmens konnte Ende 2003 erfolgreich abge- lung ihrer Beteiligung und den Kostenschlüssel der öffentli- schlossen werden. Die neue Struktur Die damals neu gebildete Unternehmungsstruktur der Mat- Rückblick auf einige Meilensteine terhorn Gotthard Bahngruppe umfasst drei eigenständige Nun kann die Matterhorn Gotthard Bahn, eine Meterspur- juristische Gesellschaften: bahn mit einer über 100-jährigen Geschichte, auf ihre ersten • Die Aktiengesellschaft Matterhorn Gotthard Bahn ist die zehn erfolgreichen Jahre zurückblicken. Einige Meilensteine Managementgesellschaft, welche die einheitliche Führung in der Übersicht: der Bahngruppe sicherstellt. (Eigentümer: 50 % BVZ Hol- 2003 Fusion. ding AG, 50 % Bund und Kantone Graubünden, Uri und 2004 Spatenstich für den Matterhorn Terminal in Täsch Wallis) und den neuen Bahnhof in Visp. • Die Matterhorn Gotthard Verkehrs AG übernimmt den 2005 Feier zum 75-Jahr-Jubiläum des Glacier Express gesamten Bahnbetrieb. Dieser umfasst das Rollmaterial, und Einführung des neuen Rollmaterials für den die Depots und die Werkstätte. (Eigentümer: 75 % BVZ Glacier Express. Spatenstich bei dem Projekt Ost- Holding AG, 22 % Bund und Kantone Graubünden, Uri ausfahrt in Brig. und Wallis, 3 % Privataktionäre) 2006 Eröffnung Matterhorn Terminal Täsch. • Die Matterhorn Gotthard Infrastruktur AG umfasst die 2007 25-Jahr-Jubiläum des Furkatunnels. Einführung Fahrbahn und Fahrleitungen, Betriebsleitstellen und der neuen KOMET-Triebzüge und Einweihung Bahnhofsgebäude. (Eigentümer: 100 % Bund und Kan- der Ostausfahrt. Inbetriebnahme des neuen Bahn- 18. Juli 1891: Eröffnungszug in Zermatt angekommen. tone Graubünden, Uri und Wallis) hofs in Visp. 2008 Spatenstich für das neue Verwaltungsgebäude in Brig. 2009 Betriebsaufnahme in der neuen Betriebsleitzent- rale in Brig und Gründung der eigenen Pensions- kasse. 2010 Beim Unfall des Glacier-Express-Zuges erlebte die MGBahn die schwerste Zeit ihrer Geschichte. Be- zug des neuen Verwaltungsgebäudes. 2011 Umsetzung des neuen Betreibermodells im Gü- terverkehr – in Kooperation mit der Alpin Cargo AG. Die grösste Bestellung für neues Rollmaterial in der Geschichte des Unternehmens im Wert von 106 Mio. Franken wurde ausgelöst. 2012 Eröffnung der neuen Galerie Zen Hohen Flühen. Einweihung der neuen Lösch- und Rettungsfahr- zeuge für den Furkatunnel und Abschluss der Er- weiterung der Depots und Werkstätten im Gliser- grund. Das Jubiläumsjahr Nun soll der zehnte Geburtstag auch gefeiert werden. Die Matterhorn Gotthard Bahn will das Jubiläum zum Anlass nehmen, um sich bei Kunden, Mitarbeitenden, Partnern, Aktionären und der Öffentlichkeit zu bedanken. Die Kun- den werden im Verlauf des Jahres mit speziellen Aktionen 3. Juli 1926: