Stadt Römhild
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STADT RÖMHILD © Barfuß Verlag GmbH · 2. Auflage Bürgerinformation STADT RÖMHILD 3 Grußwort Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Gleichberge zu einem der bedeutendsten verehrte Leserinnen und Leser, Bodendenkmäler in Mitteleuropa. Aber auch die Keramik und das nicht nur in Form von Ge- ich begrüße Sie recht herzlich in unserer brauchskeramik, sondern auch insbesondere die schönen Stadt Römhild mit ihren 14 Ortsteilen. künstlerische Keramik, haben Römhild weit über die Ortsgrenzen bekannt und erlebnisreich ge- Es freut mich, dass Sie den Weg in unsere lebens- macht. Die international hoch geschätzten Kera- und liebenswerte Region im thüringischen Grab- miksymposien sowie Thüringer Keramikmärkte, feld gefunden haben. Unser ländlich geprägter die in regelmäßigen Abständen in Römhild auf Ort, ringsum am Fuße der Gleichberge, hat viel Schloss „Glücksburg“ stattfinden und Künstlern zu bieten. Geschichtlich, kulturell, naturhisto- aus aller Welt eine 4-wöchige Arbeitsplattform risch oder einfach nur zum Entspannen oder Ent- bieten, sind Zeichen der vielschichtigen Entwick- schleunigen vom allseits stressigen Alltag bietet lungen in unserer Stadt. unsere Stadt mit ihren Ortsteilen allerlei. Ich wünsche Ihnen viel Die folgenden Seiten sollen Sie mitnehmen auf Spaß beim Lesen und eine kleine Reise durch unsere Ortsteile und Ihnen natürlich noch mehr Anregungen geben, Ihre Zeit bei uns zu ver- Erlebnisse beim Besuch bringen. Sie werden interessante Entdeckungen unserer Stadt Römhild machen, von der Stiftskirche in der Stadt Röm- mit ihren Ortsteilen. hild mit dem imposanten Hochaltar oder den Grabdenkmälern der Henneberger Grafen aus Es grüßt Sie herzlichst, der Nürnberger Erzgießerei Peter Vischer und Söhne über die berühmte Schwalbennestorgel in der Kilian-Kirche im Ortsteil Bedheim. Die vorge- schichtlichen Befestigungsanlagen sowie Funde aus Ihr Heiko Bartholomäus der Jungsteinzeit und Frühbronzezeit machen Bürgermeister Römhild als Sitz der Verwaltung Vor der malerischen Kulisse der Gleichberge In ihr befinden sich als besondere Sehenswür- liegt inmitten des Grabfeldes unweit der Landes- digkeiten aus der Werkstatt des Nürnberger grenze zwischen Thüringen und Bayern die Stadt Erzgießers Peter Vischer eine Tumba und ein Rit- Römhild. terstandbild aus Bronze. Der 15 m hohe Altar, gefertigt vom Holzbildhauer Lux aus Neustadt / Von Römhilds bewegter Geschichte zeugen Saale, fasziniert den Betrachter. Umrundet wird heute noch erhaltungswürdige Bauwerke im das Ensemble durch die gut erhaltene Stadtmauer. Altstadtbereich. Genannt sei u. a. das Schloss Die Siedlung (locus) Rotmulte, deren Erster- „Glücksburg”, zumeist spätgotischer Bau um wähnung in der Schenkungsurkunde der Milzer zwei Höfe gruppiert, der im Laufe der fünf Jahr- Äbtissin Emhild an das Kloster Fulda vom hunderte verschiedenen Zwecken gedient hat. 03.02.800 beurkundet ist, lag 1000 m nord- In unmittelbarer Nähe des Schlosses erhebt sich östlich des heutigen Stadtkerns. Die Verleihung der gotische Bau der Stiftskirche. der Stadtrechte ist uns urkundlich nicht überliefert. 4 Der erste Nachweis eines (Stadt-) Bürgers (civis) Eine Sammlung der griechischen Familie Mavro- stammt aus dem Jahre 1317. Etwa 200 Jahre gordato beinhaltet Stücke der römischen und später wurden die Stadtmauer (bis 1488) und griechischen Antike sowie beeindruckende das Stadtschloss (1465 – 1491) erbaut. Künstler- und Charakterpuppen aus der 1. Hälfte des 20. Jh. Die Geschichte des Schlosses und der Im 500-jährigen Schloss „Glücksburg“, einer Stadt gehören ebenso zum Ausstellungsangebot ehemaligen Residenz der Henneberger Grafen wie eine imposante Spielzeugausstellung aus Ur- der Römhilder Linie und des Herzogs Heinrich großmutters Zeiten. Eindrucksvoll ist auch die von Sachsen-Römhild (1676 - 1710), befindet sich „Hönn’sche Sammlung“ mit Werkzeugen zum seit 1979 das Museum. Der Schlossgarten mit ländlichen Handwerk und der Landwirtschaft seinen Keramikskulpturen und die Ausstellung der Region. Seit 2013 befindet sich die Ausstel- „Keramik International“ sind der zeitgenössi- lung „Feuerwehrhistorik der Stadt Römhild“ im schen Keramik gewidmet. Etwa 1000 Exponate Schloss. Die Besucher können Uniformen, Helme, belegen die Vielfalt der Formen, Glasuren, Brenn- Pokale und Fotos besichtigen. techniken und unterschiedlichen Handschriften Jeweils am vorletzten Augustwochenende bieten der Künstler aus der ganzen Welt. Die Objekte die Schlosshöfe eine beeindruckende Kulisse für entstanden während Internationaler Keramik- den Keramikmarkt Römhild. symposien, die von 1975 bis 1993 im Turnus von drei Jahren in Römhild veranstaltet wurden. Die Marienkirche wurde urkundliche im Jahre Nach einer 15-jährigen Pause wurde diese große 1341 erstmalig erwähnt und ca. 60 Jahre später Tradition gemeinsam von der Stadt Römhild und unter der in Römhild residierenden Linie der dem Förderverein des Internationalen Keramik- Grafen von Henneberg zu einer selbständigen symposiums Römhild e.V. wieder belebt und ab Pfarrkirche erhoben. Als das Henneberger Grafen- 2008 das VIII. bis XI. Internationale Keramik- paar Georg I. und Johannetta zusammen mit symposium erfolgreich veranstaltet. Erstmals anderen vermögenden Familien ihrer Grafschaft fand im Schloss „Glücksburg” 2015 das X. Inter- ein Kollegialstift gründeten, erfolgte in der Zeit nationale Keramiksymposium statt. von 1450 - 1470 ein Um- und Neubau der Kirche in ihrer heutigen Gestalt. Seitdem ist Der restaurierte Festsaal im Schloss „Glücksburg” auch der Name Stiftskirche gebräuchlich. mit seinen Kerbschnitzereien wird als Galerie, für Sonderausstellungen, Konzerte, Lesungen Die Kirche im spätgotischen Baustil hat die und Eheschließungen genutzt. Jahrhunderte relativ unbeschadet überstanden. Blick auf Römhild STADT RÖMHILD 5 Römhild Stiftskirche Grabplatte Steinsburgmuseum Schloss Glücksburg Waldbad Römhild Der verheerende Stadtbrand 1609 vernichtete markt ausgewiesen, hat sich gerade dieser, trotz Turmhelm, Uhr und Glocken sowie Teile des der kalten Jahreszeit in seiner Tradition bis in Kirchendaches, ließ jedoch das Kirchenschiff un- unsere Gegenwart erhalten. versehrt. Der Wiederaufbau ab 1610 brachte der Kirche eine andere, zeitgenössische Turmhaube. Im Sattel der Gleichberge gelegen bietet das Der Anbau an der Südseite der Kirche, den Herzog Steinsburgmuseum, Spezialmuseum für Ur- Johann Casimir von Coburg im Jahr 1585 er- und Frühgeschichte Südthüringens, anschauliche richten ließ, ist über 100 Jahre jünger als der Einblicke in das wirtschaftliche und kulturelle Leben Kirchenbau, passt sich aber dem spätgotischen von der Mittelsteinzeit um 8000 v. Chr. bis zum Stil der Kirche an. Das Innere der Kirche, die seit Hochmittelalter. Museum und nahegelegene 1465 auch Grabstätte der Grafen von Henne- Steinsburg, die Burg der Kelten vom 5. - 1. Jh. berg - Römhild ist, ist in seiner baulichen Aus- v. Chr. bilden ein einmaliges Ensemble. Den führung wie das Äußere in spätgotischem Stil vorgeschichtlichen Reichtum der Gleichbergland- erhalten und als dreischiffige Stufenhalle ausge- schaft erschließen der Archäologische Wander- führt. Netz-, Stern- und Kreuzgewölbe zieren die weg und der Kelten-Erlebnisweg. Decke des Gotteshauses. Römhild wurde 1991 in die Städtebauförderung - Viele Veränderungen beeinflussten das Stadtbild das Bund-Länder-Programm für städtebauliche von Römhild. Handwerk, Gewerbe und Landwirt- Entwicklung (BLSE) - aufgenommen. Öffentliche schaft prägten zu allen Zeiten das Wirtschafts- Gebäude wie z. B. Rathaus und Marktplatz, Kin- geschehen der Stadt. Besondere Tradition hat dergarten, Teile des Schloss „Glücksburg“, das dabei das Töpferhandwerk. In der Schautöpferei ehemalige Volksbad, das Pfarrhaus, das Dach der Weingarten kann der Besucher die Herstellung Stiftskirche, die Regelschule und nicht zu verges- von Töpferwaren beobachten. Die Töpferhof sen die Friedhofskirche, welche im Jahr 2008 mit Gramann GmbH, die Töpferei GestaltungsART dem Thüringer Denkmalschutzpreis ausgezeich- Sülzdorf und auch die seit 2008 wieder stattfin- net wurde, konnten mit Zuschüssen aus diesem denden Internationalen Keramiksymposien bele- Förderprogramm grundhaft und nach denkmal- ben die Tradition der Keramik in Römhild. pflegerischen Gesichtspunkten aufwendig sa- niert und damit erhalten werden. 2010 weihte Eine weitere erhaltene Tradition in Römhild ist die Stadt Römhild das neu errichtete Feuerwehr- der „Kalte Markt”. Jeweils am letzten Donners- gerätehaus ein. Seit 01.01.2013 ist Römhild tag im Januar treffen sich seit über 200 Jahren Sitz der Stadtverwaltung der Einheitsgemeinde die Händler und Käufer. Als Kram- und Tauben- „Stadt Römhild“ mit 14 Ortsteilen. 6 Wappen der Grafen von Henneberg-Römhild Römhilder Gesangbuch 1680 - Ausschnitt Zeittafel 800 Erste urkundliche Erwähnung als „Rote- 1539 Brand im Residenzschloss und an- multe“ in einer Schenkungsurkunde der schließender Wiederaufbau Äbtissin Emhild aus dem Nonnenkloster 1546 Einführung der Reformation Milz an das Kloster Fulda 1549 - 1555 Regierung durch die Grafen Gründung der Stadt Römhild durch um 1300 von Mansfeld Graf Heinrich IV. von Henneberg-Harten- berg zur Schaffung eines Wirtschafts- 1554 Bau einer ersten hölzernen Wasserleitung und Handelszentrum 1555 - 1920 Zeit der wettinisch-ernestinischen 1317 Erste Erwähnung Römhilder Bürger Herrschaft in Römhild 1274 - 1549 Zeit der Henneberger Grafen 1609 Großer Stadtbrand in Römhild 1676 - 1710 Herzogtum Sachsen-Römhild unter 1405 Kirchrecht und Erhebung zur selbstän- Herzog Heinrich; Um- und Anbauten im digen Pfarrkirche durch Graf Friedrich I. Schloss, Namensgebung