Landkreis Hildburghausen/Thüringen) (Insecta: Coleoptera)
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Zur Käferfauna Bedheims und seiner Umgebung (Landkreis Hildburghausen/Thüringen) (Insecta: Coleoptera) Klaus Graser, Magdeburg Zusammenfassung Die vorliegende Arbeit enthält eine Liste von 822 Käferarten, welche der Autor in dem noch schlecht durchforschten Gebieten um Bedheim bei Hildburghausen in Südthüringen nachweisen konnte. Beigegeben ist eine kurze Beschreibung des Gebietes und eine Liste hilfreicher Literatur. Summary The present paper contents a list of 822 beetles species, collected from the author in the little known area around Bedheim near Hildburghausen in Southern Thuringia/Germany. Also contents are a short description of the area and a list of helpfull other papers. 1. Einleitung Thüringen gilt im allgemeinen als eines der käferkundlich gut bekannten Länder Deutschlands. Dies ist besonders der Arbeit Otto Rapp’s zu verdanken, der mit großer Gewissenhaftigkeit die bis in die dreißiger Jahre bekannt gewordenen Käferfunde mit allen bekannt gewordenen Daten zusammengetragen und in seinem Werk „Die Käfer Thüringens“ veröffentlicht hat (R app 1933-35). Der Süden Thüringens kommt dabei allerdings sehr schlecht weg, da aus diesem Raum bis dahin nur wenige Funde veröffentlicht waren. Dies hat sich, trotz einzelner Meldungen, kaum verändert. Auch die vorliegende Arbeit kann keineswegs als „Käferfauna von Bedheim“ betrachtet wer den. Dies zeigt schon der Umstand, daß ganze Familien, besonders die sogenannten „Kleinkäfer“, vollständig fehlen und in anderen Familien mehr oder weniger große Lücken klaffen, obwohl die nicht genannten Käferarten dort sicher Vorkommen werden. Erklärt wird dieser Umstand dadurch, daß der Autor aus verschiedenen Gründen meist auf Zufallsfunde angewiesen war. Da aber aus dem Gebiet bisher kaum Fundmeldungen vorliegen, hält der Verfasser es für richtig, auch die häufigsten Arten und, bis auf wenige Ausnahmen mit sehr vielen Nachweisen bzw. Beobachtungen, alle Funde aufzulisten. Die Belege befinden sich in der Sammlung des Verfassers, die in das Eigentum des Museums der Natur Gotha übergegangen ist. 113 2. Zur geographischen Lage Bedheims und der einzelnen Fundplätze Bedheim liegt im südthüringischen Landkreis Hildburghausen. Kennzeichnend sind die Gleichberge, die nur wenige Kilometer südwestlich des Dorfes aufragen. Die Gemarkung Bedheim liegt an der Wasserscheide von Weser und Rhein, an dem Fluß Milz (Einzugsgebiet des Rhein), zugleich etwa an der Trennlinie des Oberen zum Unteren Grabfeld und nahe an der Grenze zum fränkischen Raum. Das Hauptsammelgebiet ist bestimmt durch die Lage des Pfarrhauses neben der St. Kilians- Kirche. Von hier aus gelangt man mit wenigen Schritten in den großen Pfarrgarten mit etli chen alten Obstbäumen, Gebüsch aus verwilderten Hauspflaumen, einer nur extensiv genutz ten Blumenwiese mit einem Feuchtbereich. Oberhalb dieses Gartens befindet sich eine Streuobstwiese mit teilweise verlandetem Teich (ehemalige Schloßmühle), darüber liegt ein durch einen angelegten Fischteich teilweise zerstörtes Feuchtbiotop mit Erlen und einer klei nen feuchten Streuobstwiese, die unmittelbar in das Brunnenholz übergeht. Dieses Waldstück ist eigentlich ein Wirtschaftswald, war aber lange Zeit nur schlecht gepflegt und mit einem hohen Anteil Totholz versehen. Die Bestockung ist naturnah mit Buchen, Eichen, Linden, Hainbuchen und Birken, eine kleines Stück ist mit Fichten bepflanzt worden. Im öst lichen Teil liegt eine z.T. mehrere Meter tiefe und schmale Schlucht, die je nach Jahreszeit auch Wasser führt, besonders im oberen und mittleren Teil aber im Sommer trockenfällt. Eine kleine, von östlicher Richtung kommende und dahin ansteigende Schlucht ist der „feuchte Graben“ genannte Sammelort. Nahe des Ostrandes führt die Straße von Hildburghausen entlang, dahinter liegen Felder und weiter östlich der Südabfall des Hahnritzes, auf dessen Höhe die Wasserscheide zwischen Werra und Milz liegt. Die Kuppe des Hahnritzes ist mit Fichten und einzelnen Kiefern bestockt, der Südabfall mit Laubgehölzen. Dort findet man auch den genannten „Hüpfsteig“ und den in diesem Zusammenhang genannten „Teich“, der durch Einbruch eines Wasserdurchlasses unter dem ehemaligen Bahndamm entstand. Es ist ein Gewässer mit stark wechselndem Wasserstand, zur Zeit der Aufsammlungen bestimmt durch abgestorbene Bäume (teils Fichten) und mit verrottendem Laub bedeckten Grund. Die Drachenschlucht liegt östlich des Ortes und ist ein in Nord-Süd-Richtung schluchtartiger Einschnitt, mit verschiedenem Gehölz und Bäumen bestanden und von Streuobstwiesen umgrenzt. Der „Stausee Roth“ ist ein künstlicher See am Fuße der Gleichberge am Zusammenfluß zweier Quellbäche der Milz in unmittelbarer Nähe des Dorfes Roth. Hier sind einige Halbtrockenrasen entstanden und an den beiden Zuflüssen liegen noch Reste von Feuchtgebieten. Die Bezeichnung „Stausee“ meint die unmittelbare Umgebung, Stauseeufer den unmittelbaren Uferbereich. Das gesamte Sammelgebiet befindet sich im Bereich der Topographischen Karte 1:50000 Hildburghausen (M-32-58-C). Bedheims Umgebung ist im gleichnamigen Meßtischblatt M- 32-58-C-d-l zu finden. 114 3. Artenliste (Die Nomenklatur und Systematik folgt den Freude -H arde -Lohse Bänden 1-14) Cicindela sylvicola DEJEAN: 18.V.1990 Roth, Stausee, am Hang, in Anzahl Carabus violaceus (L.): 3.X.1988 Bedheim, in morschem Holz; .VII. 1987 dto., am Waldrand am Hüpfsteig Carabus pwblematicus HERBST: 25.VII. 1987 Bedheim, Hahnritz, Südhang Carabus granulatus L.: 1985-1994 Bedheim, häufig, im Oktober mehrfach in morschem Holz, besonders Birke Carabus ulrichii GERMAR: 4.X.1984 Bedheim, Pfarrgarten, Kompostgesiebe, frisch ent wickeltes Tier; 13.- 24.VIII.1992 Brunnenholz, aus morschem, feuchten Birken holz, in der Puppenwiege Carabus nemoralis O.F.MÜLLER: VII. 1987 Bedheim, Waldrand am Hüpfsteig; 2./3.X.1988 Hahnritz, in Birkenstumpf. 13./24.VIII.1992 Bedheim, Brunnenholz, aus morschem, feuchtem Birkenholz, in der Puppenwiege. Leistus ferrugineus (L.:) 26.VI.1987, Gleichamberg, Weißkohlfeld, leg. Altenfelder Notiophilus biguttatus F: 30.IV. 1985 Bedheim, Brunnenholz, Buchenstumpf; 23.V.1988 Roth, Stausee, Fichtenzapfengesiebe ; 1988-1991 an vielen Stellen Elaphrus cupreus DUFTSCHMID: 1984-1989 an vielen feuchten Stellen divina fossor (L.): 26.VI. 1987, Gleichamberg, Weißkohlfeld, leg. Altenfelder Clivina collaris HERBST: 7.V.1986 Bedheim, am Wald Trechus obtusus ERICHSON: 26.VI.1987, Gleichamberg, Weißkohlfeld, leg Altenfelder Trechus quadristriatus (SCHRANK): 26.VI.1987, Gleichamberg, Weißkohlfeld, 17.- 24.VIII.1982 Bedheim, Kirche, am Licht; 13.-24.VIII. 1992 Bedheim, Brunnenholz Trechus rubens (F): 27.V.1985 Bedheim, Brunnenholz, abends an Erlenholz Bembidion lampros (HERBST): 15.V.1984 Bedheim, Pfarrgarten, an Rinde von Fraxinus Bembidion deletum AUD.-SERV: 25.V.1984/9.V.1986 Bedheim, Brunnenholz, Teichufer Bembidion tetragrammum ssp. illigeri NETOLITZKY: 24.V. 1984 Bedheim, Teichufer; 6.VI.1987 dto., Strohgesiebe Bembidion articulatum (PANZER): 24.V. 1984 Bedheim, Teichufer; 19.IV. 1985 Bedheim, unter Eichenrinde Bembidion obtusum AUD.-SERV: 24.X.1985 Bedheim, Kompostgesiebe Bembidion biguttatum (F): 26.IV. 1984 Bedheim, am Seegraben; 24.V. 1984 dto. Teichufer; 19.IV.1985 dto., Kompostgesiebe; 24.V.1988 dto. Hahnritz, Südhang, Teichufer Bembidion guttula (F): 24.X.1985 Bedheim, Kompostgesiebe Bembidion lunulatum (FOURCROY): 24.V.1984 Bedheim, Teichufer Trichotichnus laevicollis (DUFTSCHMID): 18.V.1990 Bedheim, Brunnenholz; dto. 22.V.1991 und 3.-8.1994 Pseudoophonus rufipes (DEGEER): 10.VI.1993 Bedheim, Kirche, am Licht Ophonus rufibarbis (F): 3.VIII. 1990 Bedheim, Brunnenholz Harpalus affinis (SCHARNK): 23.IV/18.V 1984 Bedheim, Pfarrgarten und -hof Acupalpus meridianus (L.): 24.V.1984 Bedheim, Teichufer Acupalpus parvulus (STURM): 26.V. 1985 Bedheim, Brunnenholz, Ostrand Poecilus cupreus (L.): 1984-1989 an mehreren Orten Pterostichus strenuus (PANZER): 15.V.1984 Bedheim, Pfarrgarten, gestreift; 24.X.1985 dto., Kompostgesiebe; 24.V.1988 Bedheim, Hahnritz, Südhang, Teich Pterostichus ovoideus (STURM): 19.IV. 1985 Bedheim, Kompostgesiebe Pterostichus oblongopunctatus (F): 1985-1992 an mehreren Orten, häufig Pterostichus quadrifoveolatus LETZNER: 18.V.1991 Bedheim, Brunnenholz, Warmes Tal 115 Pterostichus niger (SCHALLER): 21.VIII. 1986 Bedheim, Straße nach Roth; 14.V.1989 Bedheim, Hahnritz Pterostichus melanarius (ILLIGER): 11.26.VI. 1987, Gleichamberg, Weißkohlfeld; 17.-24.VIII. 1992 Bedheim, Brunnenholz, Bodenfalle Pterostichus burmeisteri HEER: 30.IV. 1985 Bedheim, Brunnenholz, in Buchenstumpf; 29./31.VIII. 1986 dto., Laubgesiebe an feuchtem Graben; 3.X.1988 Bedheim, aus morschem Holz Molops piceus (PANZER): 7.X. 1986 Bedheim, an Aas Abax parallelepipedus (PILLER & MITT.): 1986-1992 Bedheim, Brunnenholz, mehrfach Agonum sexpunctatum (L.): 16.-21.VII. 1987 Bedheim, Hahnritz Agonum marginatum (L.): 22.V. 1988 Roth, Stauseeufer Platynus assimilis (PAYKULL): 1984-1988 an mehreren Orten, häufig Amara montivaga STURM: 4.V. 1984 Bedheim, auf Kiesweg; 11.V.1985 Bedheim Amara convexior STEPHENS: 25.IV.-1.V.1984 Bedheim, Kompostgesiebe Amara aenea (DEGEER): 25.IV. 1984 Bedheim, Brunnenholz, unter Buchenrinde; 26.V.1986 Roth, Stauseeufer Amara familiaris (DUFTSCHMID): 1984-1990 Bedheim, an mehreren Orten Baclister bullatus (SCHRANK): 19.V.1984 Bedheim, Pfarrgarten, gestreift; 15.III.1986 dto.; 18.V. 1984 Bedheim, in Taubenkot Dromius agilis (F.): 25.VII.1987 Bedheim, Hahnritz, Südhang Calodromius spilotus (ILLIGER): 15.V.1989 Roth, Stauseeufer Haliplus lineatocollis (MARSHAM): 25.VIII.1986 Bedheim, im Löschteich; 7.X. 1986 dto,