Gemeinde Obergurig

Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“

Planteil A – Zeichnerischer Planteil des Bebauungsplanes Planteil B – Textliche Festsetzungen des Bebauungsplanes

Änderungen gegenüber dem 1. Entwurf vom 18.04.2017 sind blau gedruckt.

Planungsstand: 2. Entwurf

Planfassung: 04.09.2017

Gemeinde Obergurig Hauptstraße 24 02692 Obergurig

Gemarkung: Singwitz

Gemeinde Obergurig

Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“

Planteil C – Begründung des Bebauungsplanes einschließlich Grünordnung

Änderungen gegenüber dem 1. Entwurf vom 18.04.2017 sind blau gedruckt.

Planungsstand: 2. Entwurf

Planfassung: 04.09.2017

Gemeinde Obergurig Hauptstraße 24 02692 Obergurig

Gemarkung: Singwitz

Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

Inhaltsverzeichnis

1 Einführung ...... 3 1.1 Ziele, Anlass und Erforderlichkeit ...... 3

1.2 Entwicklung von Wohnbauflächen in der Gemeinde Obergurig ...... 4

2 Ausgangssituation ...... 5 2.1 Räumliche Lage in der Gemeinde ...... 5

2.2 Geltungsbereich und Eigentumsverhältnisse ...... 6

2.3 Bestandsbeschreibung des Plangebietes...... 7

2.4 Erschließung...... 7

3. Übergeordnete planerische Vorgaben ...... 7 3.1 Landesentwicklungsplan ...... 7

3.2 Regionalplan...... 8

3.3 Flächennutzungsplan ...... 9

4. Schutzgebiete und –bestimmungen ...... 10 4.1 Natur- und Landschaftsschutz ...... 10

4.2 Denkmalschutz ...... 10

4.3 Bodenschutz / Abfall / Altlasten ...... 10

4.4 Boden/Baugrund...... 11

5. Planungskonzept – Grundzüge der Planung (§ 9 (1) BauGB; BauNVO)...... 11 6. Planinhalte ...... 12 6.1 Nutzung der Baugrundstücke ...... 12

6.2 Verkehrsflächen...... 13

6.3 Ver- und Entsorgung ...... 15

6.4 Löschwasserversorgung/Brandschutz ...... 19 6.5 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen, Gestaltungsregeln ...... 20 7 Bodenordnung ...... 20 8 Flächenbilanz ...... 21 9 Grünordnung ...... 21 9.1 Methodik ...... 21

9.2 Bestandserfassung und Bewertung ...... 21

9.3 Auswirkungen der Planung ...... 22

1 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

9.4 Gesetzlich geschützte Biotope/Artenschutz ...... 24

10. Quellen ...... 25 Anlage 1: Baugrunduntersuchung ......

Anlage 2: Vorplanung: Erschließung Wohngebiet Bahnhofstraße in Singwitz ......

Anlage 3: Gesamtbetrachtung des Wohnflächenbedarfs für die Gemeinde Obergurig ......

Anlage 4: Kurzgutachten ......

2 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

1. Einführung

1.1 Ziele, Anlass und Erforderlichkeit

Die Gemeinde Obergurig beabsichtigt, auf ehemalig bebauten Flächen innerhalb der Ortslage Singwitz eine Wohnnutzung zu etablieren (s. Abb. 3). Mit der Bauleitplanung erfolgt die Wiedernutzbarmachung und Nachverdichtung innerhalb der Ortslage von Singwitz. Die Gebäude auf dem Flurstück 14 sowie die Hofgebäude auf dem Flurstück 7/8 der Gemarkung Singwitz sind wegen des starken Zerfalls bereits im Jahr 2012 abgerissen worden. Die Flächen liegen gegenwärtig brach.

Aufgrund der unmittelbar angrenzenden Lage zu Siedlungs- und Funktionsbereichen und der verkehrsgünstigen Anbindung an die „Bahnhofstraße“ soll innerhalb des Geltungsbereiches, auf den Flurstücken 7/7, 7/8, 7/9, 14 und 20 der Gemarkung Singwitz, innerörtliches Wohnen für Jung und Alt ermöglicht werden. Ziel ist es, die städtebauliche Ordnung für die beräumten, vormals bebauten Bereiche herzustellen. Unter der Prämisse des sparsamen Umgangs mit Grund und Boden werden die verkehrsgünstig gelegenen und in ausreichendem Maße erschlossenen Flächen an der „Bahnhofstraße“ neu strukturiert.

Mit Hilfe des Bebauungsplanes „Singwitz Bahnhofstraße“ sollen ca. 10 Wohnbaugrundstücke in der Ortschaft Singwitz planungsrechtlich gesichert werden.

Der Bebauungsplan (B-Plan) setzt innerhalb des Geltungsbereiches bauplanungs- und bauordnungsrechtlich verbindliche Regeln zur Bebauung und Erschließung fest und trägt somit zu einer geordneten städtebaulichen Entwicklung in der Gemeinde Obergurig bei.

Die Lage angrenzend an bestehende Siedlungseinheiten und die „Bahnhofstraße“ einschließlich der dort vorhandenen Medien bieten gute Voraussetzungen für die Festsetzung eines Allgemeinen Wohngebietes.

Das Aufstellungsverfahren für den Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“ erfolgt gemäß § 13a BauGB im beschleunigten Verfahren. Auf die frühzeitige Unterrichtung und Erörterung gemäß §§ 3 (1), 4 (1) BauGB und die Umweltprüfung nach § 2 (4) BauGB einschließlich Umweltbericht nach § 2a BauGB sowie zusammenfassender Erklärung nach § 10 (4) BauGB wird auf Grundlage des § 13 (2) BauGB verzichtet.

Die zulässige Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 2 Baunutzungsverordnung (BauNVO) bzw. der zukünftig festgesetzten Grundfläche beträgt insgesamt 8.875 m² und damit weniger als der Schwellenwert gemäß § 13a (1) Satz 2 Nr. 1 BauGB von 20.000 m². Die Anwendung des beschleunigten Verfahrens für den B-Plan „Singwitz Bahnhofstraße“ ist somit möglich.

Der B-Plan bereitet keine UVP-pflichtigen Vorhaben bzw. Vorhaben vor, die einer allgemeinen Vorprüfung des Einzelfalls unterliegen (nach Anlage I Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz (UVP-Gesetz)). Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b) BauGB genannten Schutzgüter (Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete) bestehen nicht.

Gemäß § 13a (2) Nr. 4 BauGB gelten bei einem Bebauungsplan der Innenentwicklung mit einer Grundfläche unter 20.000 m² Eingriffe, die aufgrund der Aufstellung des B-Plans zu erwarten sind, als vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig. Insofern ist diesbezüglich kein naturschutzfachlicher Ausgleich erforderlich.

3 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

Eingriffe in gesetzlich geschützte Biotope (§ 30 BNatSchG bzw. § 21 SächsNatSchG) und artenschutzrechtliche Verbotstatbestände (§ 44 BNatSchG) werden gesondert geprüft und entsprechende Ausgleichsmaßnahmen festgesetzt.

1.2 Entwicklung von Wohnbauflächen in der Gemeinde Obergurig

Ein wesentlicher Faktor für den Wohnraumbedarf ist der Wohnflächenverbrauch pro Kopf. In den vergangenen Jahrzehnten ist die Wohnfläche pro Person in Obergurig erheblich gestiegen und liegt im Jahr 2011 bei 42,7 m² gegenüber 32,9 m² im Jahre 1995. In der Gemeinde Obergurig überwiegt der Wohnraum in Einzelhäusern gegenüber dem Geschosswohnungsbau1.

Die Gemeinde Obergurig hat sich für ihre Siedlungsentwicklung zum Ziel gesetzt, mit der Schaffung neuer Wohnbauflächen auf die bestehende Nachfrage Bauwilliger zu reagieren und somit die eingetretene Stabilisierung der Einwohnerzahl zu sichern (2.079 Einwohner am 30.12.20112, 2.115 Einwohner am 31.08.2017)3.

Gegenwärtig liegen der Gemeinde 7 Anfragen für Einfamilienhausgrundstücke vor. Die gestiegenen Anfragen nach Bauplätzen für Eigenheime kann die Gemeindeverwaltung Obergurig derzeit nicht mehr erfüllen. Die Gemeinde Obergurig hat den Bestand an Baulandflächen, die sofort oder in absehbarer Zeit bebaubarer sind, ausgewertet und in einer Gesamtbetrachtung des Wohnflächenbedarfs für die Gemeinde Obergurig zusammengefasst. Diese ist als Anlage 3 dem Bebauungsplan beigefügt. Als Ergebnis wird folgendes festgehalten:

In genehmigten Bauflächen und im unbeplanten Innenbereich stehen der Gemeinde Obergurig gegenwärtig nicht genügend Wohnbauflächen zur Verfügung. Größere bebaubare Grundstücksflächen, deren Erschließung im ausreichenden Maß gesichert ist, stehen derzeit nur innerhalb der bebauten Ortslage Singwitz zur Verfügung. Am Standort „Singwitz Bahnhofstraße“ können kurzfristig die bestehenden Nachfragen nach Baugrundstücken realisiert werden. Die dargestellten Bauflächen im Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“ beruhen auf dem real vorhandenen Bedarf. Sie dienen der Eigenentwicklung in der Gemeinde Obergurig. Ein über den Eigenbedarf hinausgehender Bauflächenzuwachs findet nicht statt.

Die Gemeinde Obergurig richtet ihre städtebauliche Entwicklung nach dem Eigenbedarf. Das Wohngebiet entsteht innerhalb des besiedelten Bereichs des Ortsteils Singwitz, der durch die umliegenden Flächen geprägt wird. Dem Ziel der Bodenschutzklausel des § 1a Abs. 2 Satz 1 BauGB, wonach mit Grund und Boden sparsam und schonend umgegangen werden soll, wird entsprochen. Eine Beanspruchung von außerhalb der Ortschaft liegenden, landwirtschaftlich genutzten Flächen und eine damit einhergehende Zersiedelung der Landschaft werden mit Überplanung einer innerörtlichen Fläche vermieden. Aufgrund der Lage an der „Bahnhofstraße“ und der Anbindung an die bestehende Bebauung gilt die Erschließung als gesichert.

1 Statistisches Landesamt Sachsen: Sonderbericht Zensus 2011, Gebäude und Wohnungszählung im Freistaat Sachsen am 9. Mai 2011, Teil 1 Gebäude und Wohnungen, Gebietsstand 1. Januar 2014. 2 https://www.statistik.sachsen.de/appsl1/Gemeindetabelle/jsp/GMDAGS.jsp?Jahr=2016&Ags=14625390Stand: 31. Dezember 2015. 3 Angaben der Gemeinde Obergurig, Einwohnerzahl, Stand 31.08.2017. 4 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

2. Ausgangssituation

2.1 Räumliche Lage in der Gemeinde

Obergurig liegt etwa 4 km südlich der Großen Kreisstadt , am nördlichen Abhang des Lausitzer Berglandes. Die Gemeinde wird begrenzt durch die Nachbargemeinde Bautzen im Norden, Großpostwitz im Osten, im Süden und Doberschau-Gaußig im Westen.

Bautzen

Abbildung 1: Topographische Karte (Quelle: basiskarte Sachsen, bearbeitet durch LA Panse)

Die Gemeinde besteht aus den 7 Ortsteilen: Großdöbschütz, Kleindöbschütz, Lehn, Mönchswalde, Obergurig, Schwarznaußlitz, Singwitz und der Ortslage Blumental.

Das Plangebiet befindet sich in der Ortsmitte des Ortsteils Singwitz, an der „Bahnhofstraße“.

5 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan

Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

Bahnhofstraße

Abbildung 2: Luftbild mit ehemaliger Bebauung (Quelle: basiskarte Sachsen, bearbeitet durch LA Panse, Aufnahmezeitpunkt: vor 2017), Plangebiet: pink umrandet

2.2 Geltungsbereich und Eigentumsverhältnisse

Folgende Flurstücke der Gemarkung Singwitz sind durch den Geltungsbereich des Bebauungsplanes berührt: 7/7, 7/8, 7/9, 14 und 20 der Gemarkung Singwitz mit einer Flächengröße von ca. 13 ha. Das Flurstück 20 befindet sich in Gemeindeeigentum, die anderen im Privateigentum.

Der Geltungsbereich wird im Süden und Westen durch die „Bahnhofstraße“ mit ihren anliegenden Bebauungen

begrenzt. Nördlich und östlich schließen sich Grünflächen an.

Bahnhofstraße

Abbildung 3: Auszug ALK mit Geltungsbereich und ehemaliger Bebauung

6 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

2.3 Bestandsbeschreibung des Plangebietes

Gegenwärtig unterliegen die Flächen innerhalb des Geltungsbereiches keiner Nutzung. Es handelt sich um eine städtebauliche Brachfläche. Ursprünglich war der Großteil des Plangebiets mit Hofstellen bebaut und erschlossen (s. Abb.3). Der Abriss der Hofstelle auf dem Flurstück 7/8 der Gemarkung Singwitz erfolgte im Jahr 2012. Der Boden ist jetzt mit artenarmer Grasvegetation bedeckt. Teilflächen in den westlichen und östlichen Randbereichen sind vereinzelt mit Großgehölzen bewachsen. Die hoch- und halbstämmigen Obstbäume der rechtsverbindlich vorhandenen Streuobstwiese sind teilweise bereits im Absterben begriffen. Das Grünland unter bzw. zwischen den Obstbäumen wird überwiegend mit Pferden beweidet und ist artenarm.4

Der über die Flächen verlaufende Weg verbindet die „Bahnhofstraße“ mit der nordöstlich liegenden „Mittelstraße“.

Das Gelände steigt von der Nordwestecke des Plangebiets zur Südostecke um ca. 8 m an.

2.4 Erschließung

Öffentlicher Nahverkehr

Das Plangebiet ist gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Die Bushaltestelle „Singwitz Kaufhalle“ befindet sich etwa 50 m südlich vom Plangebiet, an der „Bahnhofstraße“.

Verkehrserschließung

Die weiträumigere verkehrliche Anbindung des Plangebiets erfolgt über die Hauptverkehrsstraße K 7240. An diese ist die an das Plangebiet angrenzende „Bahnhofstraße“ direkt angebunden. Somit ist die Erschließung des Plangebietes gesichert.

3. Übergeordnete planerische Vorgaben

3.1 Landesentwicklungsplan5

Der Landesentwicklungsplan Sachsen (LEP 2013) als landesplanerisches Gesamtkonzept für die räumliche Ordnung und langfristige Entwicklung Sachsens und seiner Teilräume setzt den Rahmen für fachliche Planungen. Der Landesentwicklungsplan 2013 wurde am 30. August 2013 im Sächsischen Gesetz- und Verordnungsblatt 11/2013 öffentlich bekannt gemacht und trat am Tag nach seiner Verkündung in Kraft.

Entsprechend LEP 2013 gehört die Gemeinde Obergurig zu den verdichteten Bereichen im ländlichen Raum.

Folgende Ziele des LEP 2013 sind für den Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“ von Relevanz:

Z 2.2.1.3 Die Festsetzung neuer Wohnbaugebiete soll in zumutbarer Entfernung zu den Versorgungs- und Siedlungskernen erfolgen.

4 Planungsbüro KRÜGER & JEDZIG Partnerschaft: Kurzgutachten. Neusalza-Spremberg: 31.08.2017. 5 Verordnung der Sächsischen Staatsregierung über den Landesentwicklungsplan (Landesentwicklungsplan 2013 - LEP 2013) vom 14. August 2013. 7 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

Z 2.2.1.4 Die Festsetzung neuer Baugebiete außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile ist nur in Ausnahmefällen zulässig, wenn innerhalb dieser Ortsteile nicht ausreichend Flächen in geeigneter Form zur Verfügung stehen. Solche neuen Baugebiete sollen in städtebaulicher Anbindung an vorhandene im Zusammenhang bebaute Ortsteile festgesetzt werden.

Z 2.2.1.6 Eine Siedlungsentwicklung, die über den aus der natürlichen Bevölkerungsentwicklung, aus den Ansprüchen der örtlichen Bevölkerung an zeitgemäße Wohnverhältnisse sowie den Ansprüchen ortsangemessener Gewerbebetriebe und Dienstleistungseinrichtungen entstehenden Bedarf (Eigenentwicklung) hinausgeht, ist nur in den Zentralen Orten gemäß ihrer Einstufung und in den Gemeinden mit besonderer Gemeindefunktion zulässig.

Z 2.2.1.7 Brachliegende und brachfallende Bauflächen, insbesondere Gewerbe-, Industrie-, Militär- und Verkehrsbrachen sowie nicht mehr nutzbare Anlagen der Landwirtschaft, sind zu beplanen und die Flächen wieder einer baulichen Nutzung zuzuführen, wenn die Marktfähigkeit des Standortes gege- ben ist und den Flächen keine siedlungsklimatische Funktion zukommt. Durch eine vorrangige Altlastenbehandlung auf Industriebrachen ist deren Wiedernutzbarmachung zu beschleunigen. Nicht revitalisierbare Brachen sollen rekultiviert oder renaturiert werden.

Z 2.2.1.9 Eine Zersiedelung der Landschaft ist zu vermeiden.

Z 2.2.1.10 Die Siedlungsentwicklung ist auf die Verknüpfungspunkte des ÖPNV zu konzentrieren.

Die Ziele des LEP 2013 werden beachtet. Das Plangebiet wird an die bestehenden Siedlungseinheiten entlang der „Bahnhofstraße“ angegliedert. Es werden Flächen innerhalb der Ortschaft Singwitz in Anspruch genommen. Die vormals baulich genutzte Fläche wird einer mit der Umgebung verträglichen Nachnutzung zugeführt. Mit Hilfe des Bebauungsplanes erfolgt eine Nachverdichtung des Wohnbaugebietes an der „Bahnhofstraße“. Es wird mit dem Bebauungsplan eine Wiedernutzbarmachung innerörtlicher, städtebaulicher Brachflächen angestrebt.

Die Ausweisung der Wohnbauflächen in der aktuellen Planung basiert auf dem Bedarf der bestehenden, ortsansässigen Bevölkerung zur Bauflächenentwicklung. Der Bedarf wurde in einer Gesamtbetrachtung des Wohnflächenbedarfes für die Gemeinde Obergurig ermittelt. Die Gesamtbetrachtung des Wohnflächenbedarfs ist als Anlage 3 dem Bebauungsplan beigefügt.

3.2 Regionalplan

Die 1. Gesamtfortschreibung des Regionalplanes Oberlausitz Niederschlesien (in Kraft getreten am 04.02.2010) trifft für den Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Singwitz Bahnhofstraße“ in der Raumnutzungskarte keine Ausweisungen.

Der Bebauungsplan entspricht dem Ziel des Regionalplans, mit Bodenversiegelung sparsam umzugehen und Brachflächen nachzunutzen.

B9 Der Wiedernutzbarmachung von Brachflächen ist im Rahmen der Fachplanungen und der kommunalen Planungen der Vorrang vor der Inanspruchnahme bisher nicht versiegelter Böden einzuräumen.

Im Integrierten Entwicklungskonzept zum Landschaftsrahmenplan sind die Flächen um den Ortsteil Singwitz als „Flächen für die Erhaltung der hohen Grundwasserneubildungsrate“ und zur „Sicherung von Böden mit einer 8 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“ hohen natürlichen Bodenfruchtbarkeit“ gekennzeichnet. Mit der Überplanung und Bebauung innerörtlicher Flächen die z.T. einer baulichen Nutzung unterlagen, sind keine nachteiligen Auswirkungen für die landwirtschaftliche Nutzung zu erwarten. Es wird davon ausgegangen, dass die Grundwasserneubildungsrate aufgrund der vorangegangenen Nutzung bereits gestört ist. Zusätzliche Beeinträchtigungen werden durch die Beschränkung der Versiegelung auf das geringstmögliche Maß, z.B. durch die Beschränkung der Grundflächenzahl und damit der zu versiegelnden Fläche minimiert.

3.3 Flächennutzungsplan

Abbildung 4: Auszug dem Vorentwurf zum Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Großpostwitz/O.L. - Obergurig6

Der Gemeinderat Großpostwitz und der Gemeinschaftsausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Großpostwitz O.L. beschlossen in den Sitzungen am 23.11.2006 bzw. 09.01.2007 die Aufstellung eines gemeinsamen Flächennutzungsplanes (FNP) für die Gemeinden Großpostwitz O.L. und Obergurig. Die frühzeitige Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung gemäß § 4 (1) und § 3 (1) BauGB sind für den Vorentwurf des FNP durchgeführt worden. Die Erstellung eines Entwurfes zum FNP steht noch aus. Das Verfahren zur Aufstellung des FNP ist noch nicht abgeschlossen.

Die Aufstellung des B-Plans „Singwitz Bahnhofstraße“ erfolgt vorgezogen, entsprechend § 8 (4) BauGB. Im Vorentwurf des gemeinsamen Flächennutzungsplans der Gemeinden Großpostwitz O.L. und Obergurig sind Teile des Geltungsbereichs des Bebauungsplanes als gemischte Baufläche, Teile als Grünfläche dargestellt. Die sich aus dem B-Plan-Aufstellungsverfahren ergebende Darstellung als Wohnbaufläche wird in den künftigen FNP einfließen.

6 Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Großpostwitz/O.L. – Obergurig, Vorentwurf, Fassung 14.10.2010 9 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

4. Schutzgebiete und –bestimmungen

4.1 Natur- und Landschaftsschutz

Innerhalb des B-Plan-Geltungsbereiches sind keine Naturschutzobjekte und -gebiete im Sinne von §§ 13 bis 19 SächsNatSchG vorhanden oder werden durch die Planung beeinflusst.

Im mittleren Teil des Plangebietes besteht gemäß Auszug aus dem Biotopkataster des Landkreises Bautzen von 1999 sowie einer aktuellen biotopschutzrechtlichen Statusprüfung vom August 2017 ein nach § 21 SächsNatSchG i.V.m. § 30 BNatSchG besonders geschütztes Biotop „Streuobstwiese“. Die als gesetzlich geschützt festgestellte Fläche wird nachrichtlich in die Planzeichnung übernommen.

Durch die Wohnbebauung wird die Streuobstwiese überplant. In Kapitel 9.4 werden die Eingriffe und die Ausgleichsmaßnahmen dargestellt.

Zum Ausschluss einer Verletzung der Zugriffs- und Störungsverbote (§ 44 BNatSchG) geschützter Tierarten, wurden zu fällende Bäume auf vorhandene Baumhöhlen und deren Nutzung durch geschützte Tierarten (insbesondere Fledermäuse) untersucht. In Kapitel 9.4 werden die Ergebnisse und die Ausgleichsmaßnahmen dargestellt.

Im Bereich des Flurstückes 14 der Gemarkung Singwitz, an der Ausfahrt auf die Bahnhofstraße, steht eine ortsbildprägende, erhaltungswürdige Linde.

Die im FNP von 19997 dargestellte Trockenmauer ist größtenteils nur noch als Relikt vorhanden. Sie wurde ursprünglich als freistehende Abgrenzung der Flurstücken 14, 15 und 16, entlang deren Ostseite errichtet.

Schutzgebiete gemeinschaftlicher Bedeutung und Europäische Vogelschutzgebiete sind von der Planung nicht betroffen.

4.2 Denkmalschutz

Die Gemeinde Obergurig liegt in einem ur- und frühgeschichtlichen Siedelland8. Es ist deshalb möglich, dass vor Beginn von Bodeneingriffen im Rahmen von Erschließungs- und Bauarbeiten durch das Landesamt für Archäologie (LfA) im von Bautätigkeiten betroffenen Areal archäologische Grabungen durchgeführt werden. Nach § 14 SächsDSchG bedarf der Genehmigung der Denkmalschutzbehörde, wer Erdarbeiten etc. an einer Stelle ausführen will, von der bekannt oder den Umständen nach zu vermuten ist, dass sich dort Kulturdenkmale befinden.

4.3 Bodenschutz / Abfall / Altlasten

Im Gebiet sind keine Altlastenverdachtsflächen bekannt, sodass keine Immissionen diesbezüglich zu erwarten sind. Ergeben sich im weiteren Planungsverlauf Hinweise auf das Vorliegen bislang nicht bekannter Bereiche mit schädlichen Boden- oder Bauwerksverunreinigungen oder werden solche verursacht, ist gemäß § 10 Abs. 2 des Sächsischen Abfallwirtschafts- und Bodenschutzgesetzes (SächsABG) vom 20.5.1999 eine umgehende

7 Flächennutzungsplan der Gemeinde Obergurig, Stand: 28.09.1998, Genehmigung vom Juli 1999. 8 Flächennutzungsplan der Gemeinde Obergurig, Stand: 28.09.1998, Genehmigung vom Juli 1999. 10 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

Information des Landratsamtes Bautzen, Umweltamt, erforderlich. Ggf. anfallender kontaminierter Boden bzw. Bauschutt ist/sind durch den/die Verpflichteten gemäß BBodSchG bzw. SächsABG nachweislich (§ 41 ff KrW-/ AbfG i.V.m. § 3ff NachwV) und fachgerecht zu entsorgen.

4.4 Boden/Baugrund

Aufgrund der vorangegangenen Bebauung ist der Boden/Untergrund anthropogen überprägt. In den Bereichen abgerissener Bebauung sind Verfüllungen mit Bauschutt vorhanden. Ungestörter natürlicher Baugrund wurde nur im westlichen Bereich des Plangebietes angetroffen. Die Baugrundverhältnisse im Satzungsgebiet sind insgesamt uneinheitlich. Vermutlich ist dies auf die Lage im eiszeitlichen Stauchungsgebiet zurückzuführen. Für nähere Erläuterungen wird auf die Anlage 1 „Baugrunduntersuchung“ verwiesen.

Zuoberst liegt eine ca. 20 cm dicke Mutterbodenschicht. Darunter folgt bis 1,50 m unter Geländeoberkante feinsandiger Schluff, halbfester, feuchter Gehängelehm. Die Schicht bis 3,50 m unter Geländeoberkante besteht aus stark feinsandig bis sehr stark feinsandigem Schluff. Mit der Tiefe nimmt der Sandanteil zu. Schmelzwassersande treten erst in einer Tiefe ab 4,50 m auf. Der Baugrund steht unter dem Einfluss von gespanntem Grundwasser z. T. bis 0,50 m unter Geländeoberkante. Der Boden wird hinsichtlich einer Versickerung als ungeeignet eingeschätzt.9

Für die sich anschließenden Planungsphasen sind zur Erhöhung des Kenntnisstandes zum geologischen Schichtenaufbau, in unmittelbarem Zusammenhang mit den hydrogeologischen Verhältnissen und zur Beurteilung der Bebaubarkeit des Standortes aus Sicht der Tragfähigkeit des Untergrundes Baugrunduntersuchungen für die geplanten Neubauten durchzuführen.

Für die Bauvorhaben wird eine geotechnische Bauüberwachung empfohlen, die sicherstellt, dass die geotechnischen Erfordernisse während der Baudurchführung eingehalten werden. Im Zuge der Bauüberwachung sollen die angetroffenen Baugrundverhältnisse auf Übereinstimmung mit den Ergebnissen der planungsrelevanten Geotechnischen Berichte überprüft und dies dokumentiert werden. Gesetzgrundlage hierzu: EC 7 - Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik, Teil 1: Allgemeine Regeln; mit DIN EN 1997- 1:2009-09, Kapitel 4 - Bauüberwachung, Kontrollmessungen und Instandhaltung, Absatz 4.1 - 4.6, Bauaufsichtliche Einführung in Sachsen mit Verwaltungsvorschrift des SMI über die Liste der eingeführten Technischen Baubestimmungen (VwVLTB) vom 02.03.2015, öffentliche Bekanntmachung im Sächsischen Amtsblatt. Sonderdruck - Nr. 312015, S. 166.

5. Planungskonzept – Grundzüge der Planung (§ 9 (1) BauGB; BauNVO)

Das städtebauliche Planungskonzept sieht die Errichtung von Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern innerhalb des Bebauungsplanes vor. Sowohl das vorhandene Ortsbild als auch die örtliche topografische Hangsituation fließen in die planungsrechtlichen Festsetzungen ein (s. Abb. 4). Ziel ist die Schaffung eines Baugebietes in ländlicher Bauweise mit hohem Durchgrünungsanteil (GRZ 0,4), welches sich optimal in die bestehende Siedlungslage einfügt. Dabei orientiert sich die Gebäudestellung sowie Gestaltung der geplanten Wohnhäuser an der bereits vorhandenen ländlichen Wohnbebauung (Ortsbild). Die Umgebung westlich, südlich und östlich des Plangebietes ist geprägt von größtenteils zweigeschossigen Hauptgebäuden mit Sattel-, Walm- oder

9 IFG Ingenieurbüro für Geotechnik GmbH, Purschwitzer Str. 13, 02627 Bautzen: Baugrunduntersuchung, Stand 17.03.2017. 11 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

Krüppelwalmdach, einschließlich rückwärtigen Ställen und Nebengebäuden. Vereinzelt finden sich Pultdächer auf den Nebengebäuden. Die Grundstücke sind locker bebaut. Die Gebäudestellung ist unterschiedlich. Die nicht überbauten Flächen werden als Gärten genutzt.

Im Geltungsbereich des B-Planes sind drei Baufelder vorgesehen. Die Errichtung von Einzel- und/oder Doppelhäusern mit maximal zwei Vollgeschossen ist innerhalb der Baugrenze, entlang der Erschließungsstraße, möglich. Ebenso sind Nebengebäude wie Garagen, Carports, Gerätehäuschen, etc. zulässig.

Die nicht überbauten Flächen sind als Gärten zu gestalten. Die Gestaltung der Freiflächen mit Strauch- und Baumpflanzungen soll die Bebauung in die Umgebung einpassen. Als Anpflanzungen sind standorttypische Kleinbäume und Obstgehölze sowie Sträucher denkbar.

Abbildung 5 Perspektivische Ansicht des städtebaulichen Entwurfs für das Plangebiet

6. Planinhalte

6.1 Nutzung der Baugrundstücke

Art der baulichen Nutzung

Das Plangebiet ist als Allgemeines Wohngebiet nach § 4 BauNVO festgesetzt.

Im Bebauungsplangebiet sollen Eigenheime errichtet werden. Durch die Festsetzungen des Bebauungsplans wird diese wohngebietstypische Nutzung ermöglicht. Auf diese Weise gliedert sich die geplante Bebauung an die östlich, südlich und westlich vorhandene Bebauung an. Infolge der Festsetzungen des B-Planes wird die Nutzung der Bauflächen entsprechend § 4 BauNVO eingeschränkt; die ausnahmsweise Errichtung von Betrieben des Beherbergungsgewerbes, sonstige nicht störende Gewerbebetriebe sowie Anlagen für Verwaltung, Gartenbaubetriebe und Tankstellen sind nicht zulässig.

12 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

Maß der baulichen Nutzung

Das Gelände der geplanten Wohnbebauung fällt von der südlich liegenden Bahnhofstraße in Richtung Norden um ca. 8 m ab.

Die maximale Anzahl der zu errichtenden Vollgeschosse wird auf 2 beschränkt. Die maximale Traufhöhe (Traufe = Schnittkante Außenfläche aufgehendes Mauerwerk mit der Außenfläche der Dachhaut = Wandhöhe), darf talseits 6,50 m das natürlich vorhandene Gelände nicht überschreiten, um bei der vorhandenen Hangsituation überhöhte Gebäude zu vermeiden. Mit Hilfe dieser Festsetzungen wird sichergestellt, dass sich die geplante Bebauung optimal in die Umgebung einfügt. Einer ortsuntypisch hohen Bebauung wird entgegengewirkt.

Die Grundflächenzahl (GRZ) für das gesamte Plangebiet beträgt 0,4 und liegt gemäß § 17 (1) BauNVO innerhalb der Obergrenzen für allgemeine Wohngebiete. Damit wird einem übermäßigen Flächenverbrauch entgegengewirkt.

Mit Hilfe dieser Festsetzungen soll die Entstehung eines Wohngebietes mit hohem Anteil unversiegelter Flächen, großzügigen Garten- und Grünflächen, gefördert werden, welches sich in das umgebene Ortsbild einpasst.

Bauweise, Baugrenze

Mit Hilfe der festgesetzten Baugrenze wird die Lage der künftigen Baukörper bestimmt. Die Stellung der Baukörper erfolgt so, dass die Besonnung gesichert und eine Verschattung vermieden wird. Die Baugrenze parallel zur inneren Erschließungsstraße liegt in einer Entfernung von 5 m, gemessen vom äußeren Rand der befestigten Fahrbahn.

Die offene Bauweise entspricht der umgebenden, dörflichen Bebauung. Innerhalb der Baugrenzen sind Einzel- und Doppelhäuser zulässig, um die bestmögliche Ausnutzung der Grundstücksflächen zu gewährleisten.

Die Natursteinmauer entlang der Bahnhofstraße (Flurstück 7/8) bleibt erhalten.

6.2 Verkehrsflächen

Äußere Erschließung

Die äußere Erschließung des Plangebietes wird durch die öffentlich gewidmete „Bahnhofstraße“ gewährleistet. Die innere Erschließungsstraße wird an die „Bahnhofstraße“ angebunden. Es ist ein Einbahnsystem vorgesehen. Für die Errichtung von Zufahrten sind entsprechend § 18 Abs. 4 Satz 2 SächsStrG i. V. m. § 22 Abs. 3 SächsStrG die Zustimmungen bei der Straßenbaubehörde, hier der Gemeinde Obergurig, zu beantragen.

Die Anbindung der Planstraße an die Bahnhofstraße einschließlich freizuhaltender Sichtfelder erfolgte mit dem Ziel, die ortsbildprägende Linde zu erhalten. Um ein gefahrloses Ein- und Ausfahren auf die „Bahnhofstraße“ nachzuweisen, werden die Anfahrtssichten gemäß RASt10 für das Ausfahren aus dem Plangebiet ermittelt. Die Sichtfelder nach RASt sind ausschließlich für das Auffahren von einer untergeordneten auf eine übergeordnete

Straße zu ermitteln. Die Sichtfelder gem. RASt wurden für eine Annäherungsgeschwindigkeit Vzul 40 km/h konstruiert und sind im Planteil A eingetragen. Mit Hilfe der Festsetzung: „Sichtfelder sind auf Dauer von

10 RASt - Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen, Ausgabe 2006, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV), Arbeitsgruppe Straßenentwurf. 13 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

Sichthindernissen jeder Art über 0,70 m Höhe über Fahrbahnoberkante freizuhalten.“ wird im Rahmen des B- Plans das gefahrlose Ein- und Ausfahren auf die „Bahnhofstraße“ gesichert. Das Anpflanzen von sichtverschattenden Hecken und Zaunanlagen im Sichtbereich der Ein- und Ausfahrt wird ebenfalls ausgeschlossen. Das natürliche Wachstum der Bepflanzung an den Grundstücksgrenzen entlang der öffentlichen Verkehrsflächen ist von vornherein zu beachten. Die Pflanzen dürfen auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht in den Straßenraum hineinwachsen und die Sicht auf Verkehrszeichen und -einrichtungen einschränken.

Innere Erschließung

Die innere Erschließung des Wohngebietes erfolgt nach dem Mischprinzip. Dafür wird die Verkehrsgeschwindigkeit auf 30 km/h innerhalb des Wohngebietes gedrosselt. Die Straße wird als öffentlich gewidmete Wohnstraße für das Befahren mit PKW und Rettungsfahrzeugen ausgebildet. Im Bebauungsplan erfolgt die Festsetzung als öffentliche Verkehrsfläche nach folgenden Maßgaben.

Die verkehrstechnische Erschließung des Wohngebietes erfolgt von der Bahnhofstraße aus über eine neu zu bauende Planstraße mit ca. 170 m Länge. Die Straße wird als Einbahnstraße ohne separate Gehwege vorgesehen. Für die Einfahrt ins Wohngebiet wird die bereits bestehende Grundstückszufahrt von der Bahnhofstraße zum Flurstück 2/5 der Gemarkung Singwitz an der Südgrenze des Satzungsgebietes ausgebaut. Die Ausfahrt erfolgt über einen neuen Straßenabzweig innerhalb des unbebauten Flurstückes Nr. 14 wieder auf die Bahnhofstraße unter Berücksichtigung wertvollen alten Baumbestandes an der Westgrenze des Plangebietes. Die Straße berührt hier auch das Flurstück Nr. 13 der Gemarkung Singwitz, der hier vorhandene Brunnen ist zu schützen. Erforderlich wird die teilweise Erneuerung einer Stützwand an der Grundstücksgrenze. Von der Planstraße zweigt eine ca. 45 m lange Stichstraße nach Norden ab. In Verlängerung dieser Straße wird ein Fußweg in nördliche Richtung angelegt, der die vorhandene fußläufige Verbindung zur Mittelstraße wieder herstellt. Die Fahrbahnbreite beträgt 3,50 m mit Aufweitung auf max. 4,50 m im Bereich von Kurven und Einmündungen. Die Bordausrundungen wurden für eine Befahrung mit einem großen 3-achsigen LKW (Müllfahrzeug) bemessen und lassen auch eine Einzelbefahrung mit einem Lastzug zu.

Die Befestigung erfolgt als Wohnstraße bituminös in Belastungsklasse Bk0,3. Die Fahrbahn wird einseitig mit Rundbordsteinen eingefasst. Bei einem Bordanschlag von 5 cm sind damit flexible Grundstückszufahrten möglich.

Die Fahrbahn erhält ein Quergefälle von 2,5 %, die Entwässerung erfolgt über Straßenabläufe mit Anschluss an den neu zu verlegenden Regenwasserkanal. Das Längsgefälle liegt in Fahrtrichtung zwischen 1,0 und 9,0 %. Die Zufahrten zu den Grundstücken erfolgen ausschließlich von der Planstraße. Die Stichstraße erhält keine gesonderte Wendeanlage, da sie nur drei Grundstücke erschließt.

Der öffentliche Fußweg erhält eine ungebundene Decke in einer Breite von 2,0 m.

14 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

Abbildung 6 Regelschnitt Planstraße, AIB, Stand 18.04.2017

Stellplätze sind gemäß der Richtlinie über den ruhenden Verkehr (EAR) entsprechend der vorgesehenen baulichen Nutzung innerhalb der Baugrundstücke vorzusehen. Gemäß Sächsischer Bauordnung sind die erforderlichen Stellplätze in den nachfolgenden Gestattungsverfahren nachzuweisen.

Zwischen der öffentlichen Straße und Garagen oder Carports wird ein Stauraum mit einer Mindesttiefe von 5 m festgelegt, um das Abfahren von der öffentlichen Straße ohne Einschränkungen zu ermöglichen.

Um die Versiegelung, einschließlich Oberflächenabfluss, innerhalb der Wohngebietsflächen so gering wie möglich zu halten, sind private Fahr- und Gehwege oder Pkw-Stellflächen mit teilweisen oder vollständig wasserdurchlässigen Materialien auszubilden.

6.3 Ver- und Entsorgung

Für die medienseitige Erschließung des Plangebietes ist eine Koordinierung zwischen den einzelnen Medienträgern notwendig. Die erforderlichen Versorgungsleitungen werden in der geplanten Verkehrsfläche parallel zu den Entwässerungsleitungen verlegt. Die Anschlüsse an das öffentliche Netz erfolgen in der Bahnhofstraße in Abstimmung mit den jeweiligen Versorgungsträgern.

15 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

Abbildung 7 Auszug Erschließungsplanung, AIB, Arbeitsstand 10.04.2017 (s. Anlage 2)

Abwasserentsorgung

Die Entwässerung erfolgt im Trennsystem mit Anschluss an die vorhandenen Kanäle am Rand des Baugebietes. Die erforderlichen Kanäle werden in den Verkehrsflächen verlegt, jedes Baugrundstück erhält einen Schmutzwasser- und Regenwasseranschluss DN 150.

Für die Schmutzwasserentsorgung wird ein Kanal DN 150 vorgesehen, der an den vorhandenen Kanal DN 250 in der Bahnhofstraße an der Ausfahrt der Planstraße angeschlossen wird. Der öffentliche Kanal hat nach Aussage der Gemeinde und des Abwasserzweckverband Bautzen als Betreiber der Überleitung eine ausreichende Kapazität für diese zusätzliche Einleitung.

Für die Regenwasserableitung wird in der Planstraße ein Regenwasserkanal DN 250 bis DN 300 verlegt. Er wird an den unterhalb des Baugebietes die Bahnhofstraße querenden Kanal 1000/1200 angeschlossen. Dieser Kanal mündet nach ca. 110 m Länge direkt in die Spree. Der Anschlusspunkt liegt neben der Bahnhofstraße am Rand des Flurstückes 31, nördlich der Ausfahrt aus dem Wohngebiet. Die maximale Einleitmenge beträgt an der Einleitstelle 87 l/s, gerechnet mit einem maximalen Versiegelungsgrad von 60 %. Der den nördlichen Rand des Baugebietes querende Regenwasserkanal DN 400 / 500 kann für zusätzliche Einleitungen nicht genutzt werden.

Für die Einleitung in die Spree existiert eine wasserrechtliche Erlaubnis (G 126/96 vom 27.09.1996). Sofern Einleitungen in die bestehende Regenwasserkanalisation geplant sind, deren Umfang über das gestattete Maß hinausgeht, ist eine neue wasserrechtliche Erlaubnis zu beantragen.

Bei Hochbauten und Baumpflanzungen im Bereich der im Plangebiet befindlichen RW-Leitung ist ein Mindestabstand von 2,50 m zur Trassenachse einzuhalten.

16 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

Stromversorgung

Die Stromversorgung erfolgt durch die ENSO Netz GmbH über ein im Bereich der Planstraße/im Fußweg mit einer Legetiefe von 0,8 m zu verlegendes Niederspannungskabel.

Südlich des Baugebietes verläuft an der Bahnhofstraße eine Niederspannung-Freileitung der ENSO Netz GmbH, die den östlichen Teil des Baugebietes in Richtung Mittelstraße quert. Zur Baufeldfreimachung ist der Rückbau eines Teils der Freileitung erforderlich. Für die Baufeldfreimachung (Umverlegung der Freileitung beginnend ab dem Mast 57 bis zu dem Mast 61) ist die Neuverlegung eines Niederspannungskabels, die Neuerrichtung von Mast 61 sowie die Neubeseilung der Freileitung zwischen Mast 54 und Mast 57 einschließlich erforderlicher Demontagearbeiten erforderlich. Der Freileitungsbereich zwischen Mast 54 und 57 bleibt bestehen. Für die benannte Umverlegung sind die Kosten durch den Verursacher zu tragen und eine entsprechende Vereinbarung abzuschließen.

Des Weiteren wird die zu verändernde Freileitungsanlage von der Gemeinde Obergurig für die Straßenbeleuchtung genutzt. Diese ist bei Anlagenänderung ebenfalls zwingen zu ändern bzw. abzubauen. Der erforderliche Leistungsumfang sowie die Kostentragung ist durch den Erschließungsträger mit der Gemeinde zu vereinbaren und der ENSO NETZ GmbH, Regionalbereich Bautzen schriftlich mitzuteilen.

Die Beantragung der auszuführenden Arbeiten muss spätestens 12 Wochen vor Baubeginn erfolgen, um Details zur Umverlegung (Umfang usw.) und Erschließung sowie die Kostenübernahme abzustimmen. Für die Erschließung des Wohngebietes mit Elektroenergie ist zwischen dem Erschließungsträger und der ENSO Netz GmbH eine Erschließungsvereinbarung abzuschließen.

Allgemeine Hinweise zur Bauausführung

 Im Kreuzungs- und Näherungsbereich von Leitungen ist nur Handschachtung gestattet.  Außer Betrieb (a. B.) befindliche Kabel sind als unter Spannung stehend zu betrachten und dürfen nicht beschädigt werden. Diese werden bei Bedarf nach Freilegen durch den Baubetrieb von der ENSO NETZ GmbH, Regionalbereich Bautzen geborgen und entsorgt.

Entsprechend der DIN VDE 0101 sind folgende Abstände zu den Energiekabeln einzuhalten: Parallelführung > 0,4 m, Kreuzungen und Engstellen (nach Abstimmung) > 0,2 m.

Vor Baubeginn ist durch den Bauausführenden eine Auskunftserteilung bei der ENSO NETZ GmbH einzuholen.

Gasversorgung

Entlang der „Bahnhofstraße“ befinden sich Leitungen zur Gasversorgung. Ein Anschluss an die MD-Leitung 150 PE der ENSO Netz GmbH in der Bahnhofstraße, an der Ausfahrt der Planstraße, ist bei Bedarf nach Antragstellung möglich und wenn konkrete Anschlussverträge oder eine mit dem Erschließungsträger abgeschlossene Erschließungsvereinbarung vorliegen.

In der Nähe der Versorgungsanlagen darf nur von Hand gearbeitet werden. Dabei müssen die anerkannten Regeln der Technik (wie z. B. DVGW-Arbeitsblätter, DIN-Vorschriften, VDE- Richtlinien, BG-Vorschriften usw.) beachtet werden. Es muss mit geringeren Tiefenlagen als angegeben gerechnet werden. Zur genaueren Feststellung des Leitungsverlaufes sind Quergräben von Hand zu ziehen, Kabel sind zu orten.

17 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

Während der Baumaßnahme müssen die Versorgungsanlagen so gesichert werden, dass seitliche und höhenmäßige Lageveränderungen ausgeschlossen sind. Leitungen mit einer Überdeckung von 0,20 m dürfen nicht ohne Schutzmaßnahmen, die mit dem zuständigen Meisterbezirk abgestimmt sind, befahren werden. Freigelegte Rohrleitungen sind vor mechanischen Beschädigungen durch geeignete Mittel (z. B. Schutzmatten) zu schützen.

Beschädigungen, die durch Nichtbeachtung der erforderlichen Schutzvorkehrungen entstehen, werden dem Verursacher in Rechnung gestellt.

Vor Baubeginn muss die beauftragte Firma einen Termin für die Ortsbegehung vereinbaren.

Trinkwasser

Für die Versorgung mit Trinkwasser ist die Kreiswerke Bautzen Wasserversorgung GmbH zuständig. Für die trinkwasserseitige Erschließung der Baugrundstücke wird die Neuverlegung einer Versorgungsleitung mit Anschlusspunkt an der TW-Versorgungsleitung PVC DN 200 westlich des Wohnbau-Standortes im Bereich Bahnhofstraße erforderlich. In Vorbereitung der Erschließungsmaßnahme ist zwischen der Kreiswerke Bautzen Wasserversorgung GmbH und der Gemeinde oder einem Bauträger eine Erschließungsvereinbarung abzuschließen. Die Herstellung der Trinkwasserhausanschlüsse ist von den Bauherren über Formblatt zu beantragen.

Die Finanzierung von Erschließungsmaßnahmen ist in der Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Wasser (AVE Wasser V) vom 20.Juni 1980 und Ergänzender Bedingungen der Kreiswerke Bautzen Wasserversorgung GmbH zur AVB Wasser V geregelt. Danach sind Aufwendungen für die Erstellung oder Verstärkung von Versorgungsleitungen zu 70 % als Baukostenzuschuss durch den bzw. die Antragsteller und zu 30 % durch das Versorgungsunternehmen zu finanzieren. Die Kosten für die Herstellung eines Trinkwasserhausanschlusses sind vollständig vom Antragsteller zu tragen.

Leitungsabschnitte, die außerhalb öffentlicher Verkehrswege verlegt werden müssen, sind zugunsten der Kreiswerke Bautzen Wasserversorgung GmbH dinglich zu sichern.

Vor Beginn der Bauarbeiten ist durch den/die Bauherrn oder die ausführende Firma eine Schachterlaubnis einzuholen.

Im südlichen Bereich des Planungsgebietes, im Flurstück 7/9 ist der Trinkwasserhausanschluss für die Altbebauung, Haus-Nr. 40a, zu beachten. Diese Anschlussleitung wurde durch den Meisterbereich KWBZ vorübergehend stillgelegt und ist im Zuge der Erschließungsmaßnahme vom Versorgungsnetz zu trennen.

Fernmeldekabel

In der Bahnhofstraße verläuft ein Telekommunikationskabel der Telekom Deutschland GmbH, ein Anschluss wird im Bereich der Ausfahrt Planstraße vorgesehen.

Zur telekommunikationstechnischen Versorgung des Planbereichs durch die Telekom Deutschland GmbH ist die Verlegung neuer Telekommunikationslinien erforderlich. Die Neuverlegung der Telekommunikationslinien erfolgt innerhalb der festgesetzten öffentlichen Verkehrsfläche, nicht auf Privatwegen. Ein Leitungsrecht zugunsten der Telekom Deutschland GmbH ist nicht erforderlich. 18 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

Für den rechtzeitigen Ausbau des Telekommunikationsnetzes sowie die Koordinierung mit dem Straßenbau und den Baumaßnahmen der anderen Leitungsträger ist es notwendig, dass Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnahmen im Bebauungsplangebiet der Telekom Deutschland GmbH so früh wie möglich, mindestens 3 Monate vor Baubeginn, schriftlich angezeigt werden. Aus wirtschaftlichen Gründen ist eine unterirdische Versorgung des Neubaugebietes durch die Telekom Deutschland GmbH nur bei Ausnutzung aller Vorteile einer koordinierten Erschließung möglich.

Abfallentsorgung

Das Gebiet im Geltungsbereich des Bebauungsplanes wird entsprechend der gültigen „Satzung über die Vermeidung, Verwertung und Entsorgung von Abfällen im Landkreis Bautzen“ entsorgt.

6.4 Löschwasserversorgung/Brandschutz

Löschwasser

Bei der Nutzung handelt es sich um ein Allgemeines Wohngebiet gemäß § 4 Abs. 1 und 2 BauNVO. Als überwiegende Bauart wird eine feuerbeständige oder feuerhemmende Umfassung und harte Bedachung vorausgesetzt. Dem entsprechend kann für die Ermittlung des Löschwasserbedarfs nach dem DVGW-Regelwerk Arbeitsblatt W 405, Tabelle 1, von einer geringen Gefahr der Brandausbreitung ausgegangen werden. Der Löschwasserbedarf ist daher mit 48 m³/h anzusetzen und für die Dauer von 2 Stunden sicher zu stellen.

An der „Bahnhofstraße“ sowie an der Kreuzung „Bautzener Straße“/„Am Wiesenhang“ befindet sich je ein Löschwasserhydrant (Unterflurhydrant), der im Brandfall zur Entnahme von Löschwasser genutzt werden kann. Der Löschbereich von 300 m gem. DVGW Regelwerk Arbeitsblatt W 405 Nr.7 wird eingehalten.

Das Löschwasser aus den Hydranten wird nur für die Erstbrandbekämpfung benötigt, nach ca. 30 Minuten ist ein ausreichender Wasserdruck von der Spree aufgebaut, so dass das Wasser der Spree als Löschwasser genutzt werden kann. Die Wasserentnahmestelle der Spree befindet sich ca. 150 m südwestlich des Plangebietes.

Für den Löscheinsatz stehen der Gemeindefeuerwehr Obergurig die notwendigen B-Druckschläuche zur Verfügung.

Entnahme von Löschwasser aus dem öffentlichen Trinkwassernetz ist mit dem örtlichen Versorger zu erörtern.

Bauliche Anlagen

Bauliche Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand zu halten, dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere Leben, Gesundheit und die natürlichen Lebensgrundlagen, nicht gefährdet werden und der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch vorgebeugt werden. Die Rettung von Menschen und Tieren bei einem Brand und wirksame Löscharbeiten sind zu gewährleisten. (§ 3 (1), § 14 SächsBO).

19 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

Flächen für die Feuerwehr

Die öffentliche Verkehrsfläche innerhalb des Geltungsbereichs dient neben der Erschließung als Feuerwehrzufahrt im Brandfall (gemäß § 14 SächsBO). Die Kriterien für die Planung und Ausführung dieser Voraussetzungen sind in der SächsBO § 5, der VwVSächsBO Nr. 5, der DIN 14090, sowie der Muster Richtlinie über Flächen für die Feuerwehr und den Erläuterungen dazu festgelegt.

Zufahrten sind mit einer Mindestbreite von 3,50 m und entsprechend den Vorgaben des § 5 SächsBO, der VwVSächsBO Nr. 5, der DIN 14090 sowie der Muster-Richtlinie über Flächen für die Feuerwehr und der Erläuterungen auszubilden. Feuerwehr-Zufahrten nach § 5 SächsBO zu den hinterliegenden Grundstücksteilen sind nicht erforderlich, da die Gebäude weniger als 50 m von der öffentlichen Straße entfernt liegen. Wendeanlagen müssen aufgrund der Lage an der öffentlichen Straße nicht geschaffen werden.

Zur unfallschutzgerechten Entfaltung der Kräfte der Feuerwehr und der Entnahme der Geräte von den Fahrzeugen sind ausreichend Flächen (Bewegungsflächen – 7 m x 12 m) vorzuhalten. Als Bewegungsflächen für die Feuerwehr gem. § 5 SächsBO i. V. m. VwVSächsBO Nr. 5 und DIN 14090 (7 x 12 m) dient die innere öffentliche Verkehrsfläche im Bereich des Abzweigs der Stichstraße sowie im Bereich der Einmündung der Planstraße auf die Bahnhofsstraße, an der Westgrenze des Satzungsgebietes, genutzt werden.

Zu- oder Durchfahrten für die Feuerwehr, Aufstellflächen und Bewegungsflächen sind so zu befestigen, dass sie von Feuerwehrfahrzeugen mit einem Gesamtgewicht bis zu 16 Tonnen befahren werden können.

6.5 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen, Gestaltungsregeln

Die Festsetzungen zur Dachgestaltung orientieren sich an der umgebenen dörflich geprägten Bebauung. Als Dachform ist für Hauptgebäude das geneigte Dach, z. B. in Form des Sattel-, Walm- oder Krüppelwalmdachs mit einer Neigung von mindestens 22° zulässig. Garagen sowie bauliche Nebenanlagen im Sinne des § 14 Abs. 1 BauNVO können mit einem flach geneigtem Dach versehen oder als geneigtes Dach in Verbindung mit dem Hauptdach ausgeführt werden. Dachaufbauten in Form von Solaranlagen sind zulässig. Aufgeständerte Solaranlagen sind unzulässig.

Die maximale Traufhöhe baulicher Anlagen und die maximal Anzahl an Vollgeschossen sichern die Einordnung geplanter Einfamilienhäuser in die ländliche Umgebung von Singwitz. Die Unzulässigkeit grellfarbiger Fassadenfarben trägt ebenso zur Einpassung der geplanten Wohngebäude in das Ortsbild bei.

Die Begründung weiterer grünordnerischer Festsetzungen erfolgt im Kapitel 9 „Grünordnung“.

7 Bodenordnung

Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Singwitz Bahnhofstraße“ bezieht sich auf Teile des Flurstückes 7/7, 7/8, 7/9,14 und 20 der Gemarkung Singwitz.

20 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

8 Flächenbilanz

Flächennutzung Fläche in m² Allgemeines Wohngebiet 9.136 WA 1 4.105 GRZ: 0,4 (überbaubare Fläche) 1.642 WA 2 2.325 GRZ: 0,4 (überbaubare Fläche) 930 WA 3 2.706 GRZ: 0,4 (überbaubare Fläche) 1.082 Verkehrsfläche 1.095 Planstraße 1.053 Fußweg 42 Grünfläche 702 G1 215 G2 487 G3 1.100 Geltungsbereich Gesamt 12.933

9 Grünordnung

9.1 Methodik

Gemäß § 13a (2) Nr. 4 BauGB gelten bei einem Bebauungsplan der Innenentwicklung mit einer Grundfläche unter 20.000 m² Eingriffe die aufgrund der Aufstellung des B-Plans zu erwarten sind, als vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig. Demnach besteht keine Ausgleichsverpflichtung für zu erwartenden Eingriffe.

In den nachfolgenden Abschnitten werden die ermittelten Umweltbelange und deren Berücksichtigung im B-Plan- Verfahren beschrieben.

9.2 Bestandserfassung und Bewertung

Boden/Wasserhaushalt

Aus dem Baugrundgutachten lässt sich entnehmen, dass die natürlichen vorkommenden Böden um Singwitz aus Gehängelehm bestehen. Für weitere Erläuterungen wird auf das Baugrundgutachten (Anlage 1) verwiesen.

Das B-Plan-Gebiet befindet sich auf einer innerörtlichen Fläche, die aufgrund der vergangenen Nutzung teilweise überbaut war. Die Hofgebäude auf den Flurstücken 14 und 7/8 der Gemarkung Singwitz wurden abgetragen. Demzufolge handelt es sich um eine anthropogen überprägte Fläche. Die natürlichen Bodenfunktionen sind bereits gestört. Nach Abriss der baulichen Anlagen, liegen die Flächen brach.

Am nordwestlichen Rand des B-Plan-Geltungsbereiches befindet sich ein temporär Wasser führender Graben.

21 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

Klima

Auf den brachliegenden Flächen hat sich, aufgrund der ausgebliebenen Nutzung eine Ruderalflur sowie Rasenbewuchs entwickelt. Eine Kaltluftproduktion kann auf der Fläche nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Unter Berücksichtigung der geringen Flächengröße ist die Kaltluftproduktionsfunktion für die Ortslage Singwitz als untergeordnet zu betrachten.

Arten und Biotope

Bis zum Jahr 2012 wurde der Geltungsbereich baulich genutzt. Die baulichen Anlagen der Hofstelle auf den Flurstücken 14 sowie 7/8 der Gemarkung Singwitz wurden zurückgebaut. Gegenwärtig stellt sich das Plangebiet als intensiv genutztes Grünland, zu einem geringen Teil als Gartenland (auf Flurstück 14 der Gemarkung Singwitz) dar. In den östlichen und nordwestlichen Randbereichen des Plangebietes treten Verbuschungen auf. Auf dem Flurstück 14 der Gemarkung Singwitz befindet sich z. T. wertvoller Altbaumbestand, hervorzuheben ist die erhaltenswürdige, ortsbildprägende Linde.

Das im Jahr 1999 kartierte, gesetzlich geschützte Biotop Streuobstwiese existiert noch rechtsverbindlich. Die hoch- und halbstämmigen Obstbäume sind teilweise bereits im Absterben begriffen. Das Grünland unter bzw. zwischen den Obstbäumen wird überwiegend mit Pferden beweidet und ist artenarm. Kleinflächig ist es auch ausgekoppelt und deshalb brachgefallen. Drei Apfelbäumen weisen je einer Baumhöhle auf. Zwei der Baumhöhlen sind potentiell als Fledermausquartier geeignet aber aktuell unbesetzt.11

Die Trockenmauer entlang der Flurstücksgrenzen 14, 15, 16 der Gemarkung Singwitz ist teilweise verfallen, mit Mörtel verfugt und durch Gehölze fast vollständig verschattet.

Landschaftsbild/Erholung

Durch die Grünlandnutzung stellt sich das Plangebiet als Offenland dar. Der vorhandene Weg ist ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer nutzbar. Für die Erholungsfunktion besitzt das Plangebiet im gegenwärtigen Zustand kein Potenzial.

9.3 Auswirkungen der Planung

Mit dem Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“ soll die Errichtung von 10 Ein- und Mehrfamilienhäusern planungsrechtlich gesichert werden. Die momentan bestehende Grünlandnutzung wird zugunsten eines Wohngebietes aufgeben. Entsprechend der festgesetzten Grundflächenzahl können bis 40 % des Baugebiets überbaut und versiegelt werden. Die nicht überbauten und versiegelten Flächen sind als Garten zu begrünen und zu nutzen. Baumfällungen im Zuge der Baufeldfreimachung sind durch einheimische, standortgerechte Baumarten im Plangebiet zu ersetzen. Quantitativ bleibt der Gehölzbestand erhalten und wird außerdem ergänzt. Je sind je 500 m² Grundstücksfläche ein einheimischer und standortgerechter Laubbaum zu pflanzen. In der Ortschaft Singwitz soll ein Wohngebiet mit hohem Durchgrünungsanteil, das sich in die vorhandene Wohnbebauung des Ortsteiles einfügt, entstehen. Dieser Bebauungsplan schafft die Voraussetzung, dass sich die Neubauten in den Nordhang städtebaulich harmonisch einordnen.

11 Planungsbüro KRÜGER & JEDZIG Partnerschaft: Kurzgutachten. Neusalza-Spremberg: 31.08.2017. Anlage 4 zum Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“. 22 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

Erheblich nachteilige Auswirkungen der Planung auf Natur und Landschaft sind bei Umsetzung der festgesetzten Begrünungsmaßnahmen nicht erkennbar.

Das natürliche Bodengefüge ist bereits gestört. Der Verbleib von Fundamentresten und Aufschüttungen im Boden kann nicht ausgeschlossen werden. Unter Berücksichtigung dieser Tatbestände ist bei Umsetzung der Wohnbauten von einer geringen Neubeeinträchtigung auszugehen. Mit Hilfe der festgesetzten Grundflächenzahl sowie der Verwendung versickerungsaktiver Bodenbeläge auf untergeordneten Platz und Wegeflächen wird der Versiegelungsgrad innerhalb des Plangebietes so gering wie möglich gehalten.

Beeinträchtigungen für die klimatische Ausgleichsfunktion oder die Luftqualität aufgrund der Planung sind, bedingt durch die geringe Flächengröße und den Biotoptyp, nicht erkennbar.

Die geplanten Gärten um die Wohngebäude, schaffen vielfältige und kleinteilige Grünstrukturen. Die Anpflanzung von Bäumen einheimischer und standortgerechter Arten sichert den erforderlichen Anteil an Großgehölzen innerhalb des Baugebiets.

Naturschutzfachlich wertvolle Bereiche werden erhalten (Grabenbereich am Nordrand des Plangebietes (Fläche G1), Trockenmauer entlang Flurstück 16 sowie wertvoller Altbaumbestand, insbesondere die ortsbildprägende Linde an der Bahnhofstraße (Fläche G2)). Zur Förderung seltener Biotopstrukturen werden auf der am Westrand des Plangebietes befindlichen Grünfläche Lesesteinhaufen aus den innerhalb des Plangebiets abzubrechenden Mauerresten eingebracht (Fläche G2).

Bei der Umsetzung des städtebaulichen Konzepts können nicht alle Bäume im Plangebiet erhalten werden, insbesondere im Bereich der Planstraße. Auf den Baugrundstücken vorhandene Bäume werden, wenn möglich, durch Optimieren der Gebäudeanordnung erhalten. Für den Verlust des gesetzlich geschützten Biotops Streuobstwiese sowie wertvoller Höhlenbäume werden entsprechende Ausgleichsmaßnahmen festgesetzt (s. Kap. 9.4).

Zum Schutz des zu erhaltenden Baumbestandes während der Bauphase werden beispielhaft Maßnahmen zum Schutz der Stämme, Kronen und Traufbereiche empfohlen. Stämme sind mit einem lückenlosen Stammschutz zu verschalen. Gegen Verdichtung im Wurzelbereich beim Überfahren mit Baufahrzeugen sollten druckverteilende Matten gelegt werden. Die Baufahrzeuge störende Äste sollten nur im unbedingt notwendigen Umfang entfernt werden. Abgrabungen im Wurzelbereich sollten nur in Handarbeit erfolgen. Freigelegte Wurzeln sind vor Austrocknung und Frost zu schützen, mit Jute oder Frostschutzmatte abzudecken, bei trockener Witterung zu bewässern. Ablagerungen von Erdaushub, Baukränen, Baucontainer und sonstige Baustelleneinrichtungen sind abgerückt vom Wurzelbereich anzuordnen.

Die vorhandene Siedlungsstruktur zwischen „Bahnhofstraße“ und „Mittelstraße“ wird auf der Fläche fortgeführt. Es entsteht eine lockere Wohnbebauung, die sich optimal in die Umgebung eingliedert. Nachteilige Wirkungen sind nicht zu erwarten.

23 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

9.4 Gesetzlich geschützte Biotope/Artenschutz

Im mittleren Teil des Plangebietes besteht gemäß dem Biotopkataster des Landkreises Bautzen von 1999 sowie einer aktuellen biotopschutzrechtlichen Statusprüfung vom August 2017 ein nach § 21 SächsNatSchG i.V.m. § 30 BNatSchG besonders geschütztes Biotop „Streuobstwiese“. Das Biotop ist allerdings nicht mehr in der Ausprägung vorhanden wie zum Zeitpunkt der Kartierung im Jahr 1999. Die Abgrenzung des rechtsverbindlich geschützten Biotops Streuobstwiese wird nachrichtlich in die Planzeichnung als Bestand aufgenommen.

Die Erhaltung der Streuobstwiese kann durch die geplante Wohnbebauung nicht gewährleistet werden. Gemäß § 30 Absatz 4 BNatSchG kann unter bestimmten Bedingungen eine Ausnahme von dem Verbot der Zerstörung des Biotops auf Antrag erteilt werden. Deshalb wird hier im Rahmen des Aufstellungsverfahrens zum Bebauungsplan der erforderliche Ausnahmeantrag gestellt. Die Untere Naturschutzbehörde stellt dazu ihre Zustimmung in Aussicht, wenn für den Verlust eine neue Streuobstwiese mit alten Obstsorten angelegt wird. Festgelegt wurde, die Ersatzfläche unmittelbar an die nördliche Grenze des Geltungsbereichs des Bebauungsplans anzuschließen. Es sind mindestens 10 Stück regionaltypischer Obstbaumsorten der Pflanzqualität H 8/10 cm im Abstand von 8 m bis 10 m zu pflanzen. Daraus ergibt sich eine Biotopersatzfläche von ca. 1.100 m². Die Artenliste lässt zu den regionaltypischen Obstsorten Auswahlmöglichkeiten zu. Die Artenauswahl basiert auf der Vorschlagsliste des Biosphärenreservats „Oberlausitzer Teich- und Heidelandschaft". Die Ausgleichsmaßnahme „Neuanlage einer Streuobstwiese“ wird textlich und zeichnerisch im Bebauungsplan festgesetzt.

Zum Ausschluss einer Verletzung der Zugriffs- und Störungsverbote (§ 44 BNatSchG) geschützter Tierarten, wurden zu fällende Bäume auf vorhandene Baumhöhlen und deren Nutzung durch geschützte Tierarten (insbesondere Fledermäuse) untersucht. In drei Apfelbäumen wurde je eine Baumhöhle gefunden. Zwei der Baumhöhlen sind potenziell als Fledermausquartier geeignet, aber aktuell unbesetzt. Die dritte Höhle ist nicht als Fledermausquartier geeignet. Falls bautechnisch bedingt die Fällarbeiten zwischen Anfang März und Ende Oktober notwendig sind, ist eine Kontrolle der Baumhöhlen auf Besatz mit Fledermäusen durch einen Fledermausspezialisten erforderlich. Als Ausgleich für den Verlust der zwei potenziellen Brutstätten sind zwei Fledermauskästen im näheren Umfeld für die zu fällenden Höhlenbäume aufzuhängen. Die Ausgleichsmaßnahme „Aufhängen von Fledermausnistkästen“ sowie die Kontrolle der Baumhöhlen werden textlich im Bebauungsplan festgesetzt.

24 Gemeinde Obergurig Bebauungsplan Planteil C - Begründung „Singwitz Bahnhofstraße“

10. Quellen

Rechtsgrundlagen

BauGB - Baugesetzbuches in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), das zuletzt durch Artikel 2 Absatz 3 des Gesetzes vom 20. Juli 2017 (BGBl. I S. 2808) geändert worden ist.

BauNVO - Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung) vom 23. Januar 1990 (BGBl. I S. 132), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 4. Mai 2017 (BGBl. I S. 1057) geändert worden ist.

BNatSchG - Bundesnaturschutzgesetz vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 7 des Gesetzes vom 17. August 2017 (BGBl. I S. 3202) geändert worden ist.

PlanZV - Planzeichenverordnung vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I S. 58), die durch Artikel 3 des Gesetzes vom 4. Mai 2017 (BGBl. I S. 1057) geändert worden ist.

SächsBO - Sächsische Bauordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. Mai 2016 (SächsGVBl. S. 186), die durch Artikel 3 des Gesetzes vom 10. Februar 2017 (SächsGVBl. S. 50) geändert worden ist.

SächsNatSchG - Sächsisches Naturschutzgesetz vom 6. Juni 2013 (SächsGVBl. S. 451), das zuletzt durch Artikel 25 des Gesetzes vom 29. April 2015 (SächsGVBl. S. 349) geändert worden ist.

SächsWaldG - Waldgesetz für den Freistaat Sachsen vom 10. April 1992 (SächsGVBl. S. 137), das zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 29. April 2015 (SächsGVBl. S. 349) geändert worden ist.

SächsWG - Sächsisches Wassergesetz vom 12. Juli 2013 (SächsGVBl. S. 503), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 8. Juli 2016 (SächsGVBl. S. 287) geändert worden ist.

WHG - Wasserhaushaltsgesetz vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2771) geändert worden ist.

Übergeordnete Planungen

Flächennutzungsplan der Gemeinde Obergurig, Stand: 28.09.1998, Genehmigung vom Juli 1999.

Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Großpostwitz/O.L. – Obergurig, Vorentwurf, Fassung 14.10.2010.

Regionalplan Oberlausitz-Niederschlesien in der Fassung zur 1. Gesamtfortschreibung, erstellt durch Regionalen Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien; Satzungsbeschluss: 09.04.2009 (öffentliche Bekanntmachung im Amtlichen Anzeiger des Sächs.ABl., Jg. 2010, Bl.Nr. 5, S. A49).

Sonstige Quellen

Landkreis Bautzen, Umweltamt, Sachgebiet Naturschutz / Landschaftspflege: Artenliste für Pflanzung von Bäumen und Sträuchern im Landkreis Bautzen, Stand: 29.04.2002.

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie: Interaktive Karten.

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Gemeinde Obergurig

Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“

Anlage 1: Baugrunduntersuchung

Planungsstand: 2. Entwurf

Planfassung: 04.09.2017

Gemeinde Obergurig Hauptstraße 24 02692 Obergurig

Gemarkung: Singwitz

Baugrunduntersuchung

Bebauungsplan Singwitz „Bahnhofstraße “ 02692 Obergurig

Landkreis Bautzen

Projekt-Nr.: IFG-004-01-17

Auftraggeber: Weidig-Schweickert GbR Mittelstraße 3, OT Singwitz 02692 Obergurig Telefon: 0172 / 7974321

Planung: Landschaftsarchitekturbüro Panse GbR Martin-Hoop-Straße 12 02625 Bautzen Telefon: 03591 / 5293-0 Fax: 03591 / 5293-29

Auftragnehmer: IFG Ingenieurbüro für Geotechnik GmbH Purschwitzer Straße 13 02625 Bautzen Telefon: 03591 / 6771-30 Fax: 03591 / 6771-40

Bautzen, 17.03.2017

...... Dipl.-Ing. Kathrin Eisold Dipl.-Ing. Arnd Böhmer Bearbeiterin Geschäftsführer

IFG Ingenieurbüro für Geotechnik GmbH Sitz: Bautzen Büro Stolpen Büro Freiberg 02625 Bautzen 01833 Stolpen 09627 Hilbersdorf Handelsregister Dresden Geschäftsführer: Purschwitzer Str. 13 Bischofswerdaer Str. 14a Bahnhofstr. 2 HRB 10480 Dipl.-Ing. Arnd Böhmer Tel.: 03591 / 677130 Tel.: 035973 / 29621 Tel.: 03731 / 68542 Dipl.-Ing. Stefan Thiem Fax: 03591 / 677140 Fax: 035973 / 29626 Fax: 03731 / 68544 e-mail: [email protected] Internet: http://www.ifg-direkt.de 2

INHALTSVERZEICHNIS Seite

1. Zielstellung...... 4 2. Unterlagen...... 4 3. Baugrunduntersuchung...... 5 3.1 Untersuchungsumfang...... 5 3.2 Allgemeine Angaben zum Standort...... 6 3.3 Allgemeine geologische und hydrogeologische Verhältnisse...... 6 3.4 Erkundete Baugrundverhältnisse...... 7 3.5 Grund- und Schichtwasser...... 10 4. Laboruntersuchungen...... 10 4.1 Bodenmechanische Laboruntersuchungen...... 10 4.2 Schadstoffuntersuchung Boden (LAGA)...... 11 4.3 Betonaggressivität des Grundwassers...... 13 5. Bodenmechanische Kennwerte...... 14 6. Bodenklassen und Homogenbereiche...... 15 6.1 Bodenklassen nach VOB-C 2012 (alt)...... 15 6.2 Homogenbereiche nach VOB-C 2015 (neu)...... 15 7. Beurteilung der Baugrundverhältnisse...... 18 7.1 Straßenbau...... 18 7.1.1 Frostschutz...... 18 7.1.2 Tragfähigkeit des Planums...... 18 7.1.3 Planumsentwässerung...... 18 7.2 Kanalbau...... 19 7.2.1 Aushub...... 19 7.2.2 Rohrauflager...... 20 7.2.3 Grabenverfüllung...... 20 7.3 Hochbau...... 21 7.3.1 Tragfähigkeit des Baugrunds...... 21 7.3.2 Feuchtigkeitsschutz von Gebäuden...... 22 7.4 Versickerung...... 22 8. Schlussbemerkungen...... 23

Baugrunduntersuchung Bebauungsplan Singwitz „Bahnhofstraße “ 02692 Obergurig, Landkreis Bautzen IFG-Projekt-Nr.: IFG-004-01-17 Bautzen, 17.03.2017 Seite 3

TABELLENVERZEICHNIS Seite

Tabelle 1. Übersicht Aufschlusspunkte...... 6 Tabelle 2. Baugrundschichten im Untersuchungsgebiet...... 7 Tabelle 3. Grundwasser am 01.03.2017...... 10 Tabelle 4. Korngrößenverteilung...... 10 Tabelle 5. Grundwasser am 01.03.2017...... 11 Tabelle 6. Schadstoffuntersuchung anstehender Boden nach LAGA TR Boden (Feststoff)...... 12 Tabelle 7. Schadstoffuntersuchung anstehender Boden nach LAGA TR Boden (Eluat)...... 12 Tabelle 8. Ergebnisse Wasseranalyse auf Betonaggressivität...... 13 Tabelle 9. Bodenmechanische Kennwerte...... 14 Tabelle 10. Bodenklassen und Frostempfindlichkeit...... 15 Tabelle 11. Festlegung der Homogenbereiche...... 16 Tabelle 12. Kennwerte für die Homogenbereiche E 1, RV 1 – RV 3 (Lockergestein) 1) ...... 17

ANLAGENVEREZEICHNIS Blattzahl

Anlage 1 Übersichtskarte, M 1:10.000...... 1 Anlage 2 Lageplan mit Aufschlusspunkten, M 1:500...... 1 Anlage 3 Schichtenverzeichnisse und Bohrprofile...... 8 Anlage 4 Baugrundprofilschnitt...... 1 Anlage 5 Laborprotokolle Anlage 5.1 Bodenmechanische Laboruntersuchungen...... 1 Anlage 5.2 Chemische Laboruntersuchungen Boden...... 5 Anlage 5.3 Chemische Laboruntersuchung Grundwasser...... 2

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1. Zielstellung

Die IFG Ingenieurbüro für Geotechnik GmbH in Bautzen erhielt mit Schreiben vom 09.01.2017 von der Weidig-Schweickert GbR den Auftrag zur Durchführung einer Baugrunduntersuchung für den Bebauungsplan „Bahnhofstraße“ in 02692 Obergurig, OT Singwitz auf den Flurstücken 7/8 und 7/9.

Am Untersuchungsstandort soll zwischen der Bahnhofstraße, dem östlichen Damm (Mittelstraße) sowie der westlich angrenzenden Wohnbebauung ein Wohngebiet für 10 Einfamilienhäuser entstehen (Anlage 1 und Anlage 2). Für die weitere Planung sind Aussagen zur generellen Bebaubarkeit und Erschließungsplanung sowie zur Versickerungsfähigkeit des Baugrunds erforderlich. Außerdem ist eine Untersuchung des Bodens auf eventuelle Schadstoffe vorzunehmen.

2. Unterlagen

Folgende Unterlagen fanden bei der Bearbeitung Verwendung:

/1/ Angebotsabfrage mit Aufgabenstellung und Darstellungen (Ideenskizze, Geltungsbereich, Terminplan), Landschaftsarchitektur Panse GbR, per E-Mail am 03.01.2017. /2/ Lageplan mit geplanter Bebauung: Bebauungsplan Singwitz, Bahnhofstraße, Geltungsbereich Variante 1, M 1:1.000, Stand: 17.08.2016. /3/ Auszug aus der Liegenschaftskarte: Bebauungsplan Singwitz, Bahnhofstraße, Geltungsbereich, M 1:1.000, Stand: 01.12.2016. /4/ Angebot Nr. AN/2017/011-0: BPL Singwitz Bahnhofstraße, 02692 Obergurig OT Singwitz, Erschließung - Baugrunduntersuchung, IFG Ingenieurbüro für Geotechnik GmbH, Bautzen, 04.01.2017. /5/ Auftrag zur Durchführung der Baugrunduntersuchung, Weidig-Schweickert GbR, 09.01.2017. /6/ Lage- und Höhenplan Bebauungsgebiet Singwitz Bahnhofstraße, M 1:250, Vermessungsbüro Lothar Kurtze, 09.02.2017. /7/ Bestandspläne der Medienträger, Stand 01/2017. /8/ Geologische Karte der eiszeitlich bedeckten Gebiete, M 1:50.000 Blatt Bautzen, Landesamt für Umwelt und Geologie Sachsen, 1996. /9/ Lithofazieskarte Quartär, M 1:50.000, Blatt Bautzen, Zentrales Geologisches Institut Berlin, 1983. /10/ Hydrogeologischen Kartenwerk der DDR, M 1:50.000, Blatt 1210-3/4 – - Neukirch, Zentrales Geologisches Institut Berlin, 1983. /11/ Arbeitsblatt DWA – A 138: Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser, April 2005.

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/12/ Arbeitsblatt DWA – A 139. Einbau und Prüfung von Abwasserleitungen und –kanälen, Dezember 2009. /13/ Anforderungen an die stoffliche Verwertung von mineralischen Abfällen: Teil II: Technische Regeln für die Verwertung, TR Boden, Länderarbeitsgemeinschaft Abfall, 05.11.2004. /14/ Grundbautaschenbuch, Teil 2, 6. Auflage, Ernst- und Sohn Verlag Berlin, 2001, S. 657, Tabelle 11. /15/ Verordnung über das Europäische Abfallverzeichnis (Abfallverzeichnisverordnung – AVV), Ausfertigungsdatum 10.12.2001, zuletzt geändert 04.03.2016.

3. Baugrunduntersuchung

3.1 Untersuchungsumfang

Die Baugrunderkundung erfolgte am 01.03.2017. Dazu war das Abteufen von 3 Klein- rammbohrungen bis in 5 m Tiefe vorgesehen. Die Lage der Baugrundaufschlüsse im Bereich der geplanten Verkehrswege wurde im Vorfeld mit dem Landschaftsarchitekturbüro Panse abgestimmt und wurde im Gelände mit Hilfe der Bestandsvermessung /6/ und eines Hand-GPS- Gerätes mit einer Genauigkeit von ca. 3 – 5 m bestimmt. Nach Bohrende wurden die Aufschlusspunkte auf der Grundlage von /6/ höhenmäßig eingemessen. Als Höhenbezugspunkt wurde eine Schachtdeckelhöhe (225,19 m NHN) der das Grundstück querenden Abwasserleitung verwendet.

Am Aufschlusspunkt BP 03 konnte die geplante Endteufe auf Grund eines Bohrhindernisses (Beton) in 2,5 m Tiefe nicht erreicht werden. Daher wurde die Bohrung ca. 8,5 m nordwestlich erneut angesetzt.

Aus dem gewonnenen Bohrgut wurden gestörte Bodenproben als Rückstellproben bzw. zur Durchführung bodenmechanischer und chemischer Laboruntersuchungen entnommen.

In nachfolgender Tabelle sind die abgeteuften Baugrundaufschlüsse zusammengestellt. In Anlage 2 ist die Lage der Bohrungen eingetragen, Anlage 3 enthält die Schichtenverzeichnisse (Anlage 3.1) und Bohrprofile (Anlage 3.2).

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Tabelle 1. Übersicht Aufschlusspunkte Ansatzhöhe Endteufe [m] Bohrung Rechtswert Hochwert Hinweis [m NHN] geplant erreicht Lage: Geplante Fahrbahn im BP 01 5458329,90 5667544,40 223,95 5,00 5,00 westlichen Grundstücksbereich Lage: Geplante Fahrbahn im BP 02 5458372,40 5667540,30 226,19 5,00 5,00 südlichen Grundstücksbereich nicht mehr rammbar / BP 03 5458415,00 5667532,00 225,92 5,00 2,50 Bohrhindernis (Beton) Lage: Geplante Fahrbahn im BP 03a 5458412,00 5667540,00 225,89 5,00 5,00 östlichen Grundstücksbereich

3.2 Allgemeine Angaben zum Standort

Das geplante Wohngebiet befindet sich etwa in der Ortsmitte von Singwitz. Es wird im Norden, Süden und Westen durch die vorhandene Wohnbebauung und im Osten durch einen Damm mit der Mittelstraße und dem dahinter liegenden Bahnhofsgelände begrenzt. Die zu beplanende Fläche wird derzeit als Wiesen- bzw. Weidefläche genutzt. Nach /3/ war ein Teil der zu untersuchenden Fläche mit einem großen Dreiseitenhof sowie weiteren baulichen Nebenanlagen bebaut. Nach Anwohnerangaben sollen die Gebäude 2015 durch die Firma Klixer Recycling und Service GmbH im Auftrag der Gemeinde Obergurig abgerissen worden sein. Bebauungsreste sind noch in der östlichen Gebüschfläche vorhanden.

Das Untersuchungsgebiet stellt sich als Tallage dar. Das Gelände fällt ausgehend von der Bahnhofstraße (~ 227 … 230 m NHN) nach Norden auf ca. 224 m NHN ab, bevor es wieder auf ein ähnliches Niveau ansteigt. Das Gefälle am Talgrund ist nach Westen gerichtet und erreicht seinen Tiefpunkt bei ca. 222 m NHN.

3.3 Allgemeine geologische und hydrogeologische Verhältnisse

Nach dem Lithofazieskartenwerk /9/ wird die Quartärbasis im Untersuchungsgebiet durch den Lausitzer Granodiorit gebildet.

Für die hangenden Sedimente ist eine Lage im Grenzbereich zwischen elsterkaltzeitlichen Schmelzwassersanden und –kiesen und einem Stauchungsgebiet des Elster-2-Vorstoßes dargestellt. Hier können Ablagerungen der Elster-1-Grundmoräne sowie glazifluviatile und glazilimnische Bildungen in gestörten Lagerungsverhältnissen anstehen.

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Darüber können außerdem Sedimente der Elster-2-Grundmoräne sowie glazifluviatile Nachschüttbildungen der Elster-2-Kaltzeit auftreten, wobei deren Verbreitung bis in das Untersuchungsgebiet hinein ungewiss ist.

Den oberen Abschluss der geologischen Schichtenfolge bildet weichselkaltzeitlich abgelagerter Löss- oder Gehängelehm.

Im Hydrogeologischen Kartenwerk /10/ wird am Standort der Grundwasserleiter GWL 3 (E1n- E2v) mit einer Mächtigkeit von > 10 … 20 m (Stauchungszone) sowie der jüngere Grundwasser- leiter GWL 2 (E2n-S1v) mit stark wechselnden Mächtigkeiten von 2 … 10 m und einem hangenden Stauer ausgewiesen. Demnach sind am Standort > 10 m mächtige Locker- gesteinsschichten zu erwarten.

3.4 Erkundete Baugrundverhältnisse

In den Bohrungen im Untersuchungsgebiet wurde folgende Baugrundschichtung festgestellt:

Tabelle 2. Baugrundschichten im Untersuchungsgebiet Schicht Bezeichnung Merkmale

1 Oberboden lokal aufgefüllt, OH, [OH]

Schluff und Sand, kiesig, teils mit Bauschuttresten, (Anteil < 10%), [UL], 2a Auffüllungen Boden [SU*], steif / mitteldicht gelagert

Auffüllungen 2b Bauschutt (Anteil > 10%), vermengt mit Boden, A Bauschutt

Schluff, feinsandig (UL) 3 Gehängelehm weich, steif, halbfest, schwach durchlässig

Beckenbildungen Schluff, feinsandig – stark feinsandig – Sand / Feinsand, stark schluffig 4 (glazilimnisch) (UL, SU*), mitteldicht gelagert, weich, steif, schwach durchlässig

Schmelzwassersande Feinsand-Mittelsand, teils schluffig, lokal stark schluffig (SU, SE, SU*) 5 (glazifluviatil) mitteldicht gelagert, durchlässig

Die örtliche Verbreitung der angetroffenen Baugrundschichten ist in Anlage 4 (Baugrund- profilschnitt) dargestellt. Es ist ersichtlich, dass nur an der westlichen Bohrung BP 01 der ungestörte natürliche Baugrund angetroffen wurde. In den östlichen Aufschlüssen ist der Baugrund oberflächennah durch Auffüllungen geprägt. Insgesamt stellen sich die Baugrundverhältnisse uneinheitlich dar, was vermutlich auf die Lage im eiszeitlichen Stauchungsgebiet zurückzuführen ist.

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Schicht 1 (Mutterboden) ist vollflächig an der Geländeoberfläche vorhanden. Die unterlagernden Auffüllungen (Schicht 2) reichen bis in durchschnittlich 1,8 m Tiefe (1,3 … 2,5 m) und bestehen aus aufgefülltem Boden (Schicht 2a) unterschiedlicher Zusammensetzung oder aus Bauschutt (Schicht 2b). Die Bohrung BP 03 wurde nach Angaben eines Anwohners wahrscheinlich innerhalb einer verfüllten Grube/Silo abgeteuft. Hier wurde unter einer 0,5 m mächtigen lehmigen Überdeckung durchgängig die Bauschuttverfüllung erbohrt, bevor in 2,5 m Tiefe der Grubenboden aus Beton (Bohrhindernis) erreicht wurde.

Der Mutterboden bzw. die Auffüllungen werden in BP 01 und BP 03a von Gehängelehm (Schicht 3) in Form von feinsandigem Schluff in weicher, steifer oder halbfester Konsistenz und unterschiedlicher Mächtigkeit (0,4 … 1,3 m) unterlagert. Darunter folgen ebenfalls feinkörnige, glazilimnische Bildungen (Schicht 4), wobei eine klare Abgrenzung zum Hangenden nicht immer möglich ist. Sie bestehen aus einem steifen, weichen, lokal auch halbfesten Feinsand – Schluff - Gemisch, in welchem sandige Einlagerungen auftreten können. Diese Bildungen reichen bis zur Endteufe bzw. in 4,5 m Tiefe.

In BP 03a werden die glazilimnischen Bildungen ab ~ 4,5 m Tiefe durch Grundwasser führenden schluffigen Feinsand unterlagert (Schicht 5), welcher als Schmelzwassersand interpretiert wurde. Im südlichen Aufschluss BP 02 folgen direkt unter den Auffüllungen bis zur Endteufe sandige Ablagerungen, welche Schicht 5 zugeordnet wurden.

Festgestein wurde nicht angetroffen.

Baugrundschicht 1: Oberboden Die Schicht 1 charakterisiert den oberflächennahen Baugrund. Die durchschnittliche Mächtigkeit des Oberbodens beträgt ~ 20 cm (0,05 … 0,45 m).

Baugrundschicht 2: Auffüllungen Die Auffüllungen wurden in den östlichen Aufschlüssen angetroffen und sind im gesamten, vom Gebäudeabriss betroffenen Bereich, zu erwarten, wo sie im Rahmen der Profilierung des Geländes eingebaut wurden. Sie weisen eine inhomogene Zusammensetzung auf. Daher ist mit aufgefüllten Böden in lockerer – mitteldichter Lagerung, mit aufgefülltem Bauschutt sowie mit Gemischen beider Fraktionen in unterschiedlicher Mächtigkeit und Abfolge zu rechnen. Erbohrt wurden die Auffüllungen in einer durchschnittlichen Mächtigkeit von 1,6 m.

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Baugrundschicht 3: Gehängelehm Der Gehängelehm wurde in den tiefer liegenden Aufschlüssen in unterschiedlicher Mächtigkeit von 1,3 bzw. 0,5 m angetroffen. Im Bereich früherer Gebäudestandorte wurde er vermutlich teilweise oder vollständig abgetragen.

Schicht 3 ist gemäß DIN 18196 als leichtplastischer Schluff (UL) mit feinsandigen Beimengungen zu klassifizieren. Er steht in sehr wechselhafter Konsistenz an. Schicht 3 gilt als stark wasser- und frostempfindlicher, zu Verformungen neigender Boden. Der Gehängelehm gilt als schwach durchlässig und ist für Versickerungszwecke ungeeignet.

Baugrundschicht 4: Beckenbildungen Die Schicht 4 besteht aus Schluff und Feinsand in steifer-halbfester, bei stärkerer Durchfeuchtung auch weicher Konsistenz. Die Abgrenzung zur Hangenden Schicht 3 bzw. zu den Schmelzwassersanden ist nicht immer zweifelsfrei möglich. Schicht 4 wurde in Mächtigkeiten von ~ 2,6 / 3,5 m erkundet. Lokal sind sandige Einlagerungen möglich, welche Schichtenwasser führen können.

Schicht 3 ist gemäß DIN 18196 als leichtplastischer Schluff (UL) mit feinsandigen Beimengungen oder sehr stark schluffiger Feinsand (SU*-UL) zu klassifizieren. Die Beckenbildungen gelten als schwach durchlässig und sind für Versickerungszwecke ungeeignet. Sie sind ebenfalls als stark wasser- und frost- sowie verformungsempfindlich zu bewerten.

Baugrundschicht 5: Schmelzwassersande Schicht 5 wurde im nördlichen Aufschluss BP 03a erst ab 4,5 m Tiefe erbohrt. Im südlichen Aufschluss BP 02 steht diese Schicht bereits ab 1,3 m u GOK bis zur Endteufe an, so dass die erkundeten Mächtigkeiten stark variieren (0,5 m / 3,7 m). Schicht 5 besteht meist aus Fein- und Mittelsanden mit unterschiedlichem Feinkoranteil und ist den Bodengruppen SE, SU und SU* gemäß DIN 18196 zuzuordnen. Die Lagerungsdichte von Schicht 5 ist in Abschätzung aus dem Eindringwiderstand der Rammkernsonde mit überwiegend „mitteldicht gelagert“ anzugeben. Schicht 5 wird als durchlässig – schwach durchlässig eingeschätzt (siehe Kap. 7.4) und führt Grundwasser.

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3.5 Grund- und Schichtwasser

Grundwasser wurde in allen Aufschlüssen wie folgt angetroffen:

Tabelle 3. Grundwasser am 01.03.2017 Auf- GOK Grundwasser- Grundwasser nach Hinweis schluss [m NHN] anschnitt Bohrende 4,8 m 1,58 m BP 01 223,95 Gespanntes Grundwasser 219,15 m NHN 222,37 m NHN 2,2 m 2,0 m BP 02 226,19 Gespanntes Grundwasser 223,99 m NHN 224,19 m NHN 0,5 m 0,5 m Vermutlich innerhalb der verfüllten BP 03 225,92 225,42 m NHN 225,42 m NHN Grube aufgestautes Wasser 3,5 m 0,98 m Gespanntes Grundwasser / BP 03a 225,89 222,39 m NHN 224,91 m NHN Sickerwasser

In BP 01 und BP 03a wurde relativ stark gespanntes Grundwasser festgestellt. Die hangenden feinkörnigen, bindigen Böden wirken als Grundwasserstauer, die rolligen Böden als Grundwasserleiter.

Saisonbedingt ist das Auftreten von Sicker- oder Schichtenwasser innerhalb von sandigen Einlagerungen in Schicht 4 nicht auszuschließen.

4. Laboruntersuchungen

4.1 Bodenmechanische Laboruntersuchungen

Zur genaueren Einschätzung der bodenmechanischen Kennwerte des anstehenden Bodens wurden folgende Untersuchungen durchgeführt:

§ 4x Bestimmung des natürlichen Wassergehaltes nach DIN 18 121-1

Das Laborprotokoll ist in Anlage 5.1 einsehbar.

Tabelle 4. Korngrößenverteilung Natürlicher Boden- Entnahmestelle / Kornanteil Kornanteil k -Wert Schicht Nr. Wassergeahlt wn f gruppe Probe / Tiefe > 2,0 mm [%] < 0,063 mm [%] [m/s] [Ma%] DIN 18196 BP 01, P 1, 0,5 – 1,0 m 3 20,9 n.u. n.u. n.u. UL

BP 03a, P 1, 1,5 -1,9 m 3 26,3 n.u. n.u. n.u. UL

BP 01, P 2, 2,0 - 2,5 m 4 19,5 n.u. n.u. n.u. UL-SU*

BP 02, P 2, 1,5 – 2,0 m 5 14,1 n.u. n.u. n.u. SU*

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Die ermittelten natürlichen Wassergehalte liegen mit durchschnittlich 22,2 Ma-% in dem für fein- und gemischtkörnige Böden charakteristischem Bereich.

Hinsichtlich der Tragfähigkeit für den Straßenbau gilt nach /14/ für derartige Böden folgender Zusammenhang:

Tabelle 5. Grundwasser am 01.03.2017

Porenanteil n [%] Wassergehalt w [Gew.-%] EV2-Modul [MN/m²]

n < 30 7 < w < 15 > 45

30 < n < 36 10 < w < 20 20 … 45

n > 36 w > 15 < 20

Demnach ist für die oberflächennah anstehenden frostempfindlichen Böden mit den ermittelten Wassergehalten das Erreichen der nach ZTVE-StB 09 auf dem Erdplanum geforderten

Tragfähigkeit von EV2 = 45 MN/m² nicht möglich. Zusatzmaßnahmen zur Erhöhung der Tragfähigkeit sind erforderlich.

4.2 Schadstoffuntersuchung Boden (LAGA)

Zur Bewertung einer Wiederverwendung bzw. Entsorgung anfallender Aushubmassen ist eine Beurteilung der Schadstoffsituation erforderlich. Grundlage dazu bilden die Grenzwerte (“Zuordnungswerte”) der LAGA-TR Boden (Ausg. 2004), welche in nachfolgenden Tabellen den Analysenwerten gegenübergestellt sind.

Es wurde die Bodenmischprobe MP 1 dem chemischen Labor Eurofins Umwelt Ost, NL Freiberg zur Analyse übergeben. Die Mischprobe MP 1 repräsentiert den oberflächennahen, natürlich anstehenden Boden bis ca. 2,7 m Tiefe, welcher bei potentiellen Erschließungsarbeiten überwiegend als Bodenaushub anfallen würde.

MP 1 wurde aus folgenden Einzelproben hergestellt:

· BP 01, P 1, 0,5 – 1,0 m (Schicht 3) · BP 01, P 2, 2,0 – 2,5 m (Schicht 4) · BP 02, P 2, 1,5 – 2,0 m (Schicht 5) · BP 03a, P 1, 1,5 – 1,9 m (Schicht 3) · BP 03a, P 2, 2,0 – 2,7 m (Schicht 4) Die durchgeführten Analysen liefern folgende Ergebnisse, wobei für die Bewertung die Bodenart „Lehm“ herangezogen wurde:

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Tabelle 6. Schadstoffuntersuchung anstehender Boden nach LAGA TR Boden (Feststoff) Zuordnungswerte nach LAGA TR Boden Ein- Parameter MP 1 Z 0 heit Z 0* Z 1 Z 2 (Lehm) MKW mg/kg < 40 100 200 (400)7) 300 (600)7) 1000 (2000)7) EOX mg/kg < 1 1 16) 36) 10 Σ PAK mg/kg n.b. 3 3 3 (9)8) 30 Benzo(a)pyren mg/kg < 0,05 0,3 0,6 0,9 3,0 TOC Ma.-% 0,2 0,5 (1,0)5) 0,5 (1,0)5) 1,5 5 Arsen mg/kg 1,8 15 152) 45 150 Blei mg/kg 3 70 140 210 700 Cadmium mg/kg < 0,2 1 13) 3 10 Chrom (ges.) mg/kg 6 60 120 180 600 Kupfer mg/kg 4 40 80 120 400 Nickel mg/kg 4 50 100 150 500 Quecksilber mg/kg < 0,07 0,5 1,0 1,5 5 Zink mg/kg 13 150 300 450 1500 Wertung Z0 2) bis 8) Erklärung siehe Prüfberichte (Anlage 5.2) n.b. … nicht berechenbar, da Einzelparameter unter der Nachweisgrenze liegen

Tabelle 7. Schadstoffuntersuchung anstehender Boden nach LAGA TR Boden (Eluat) Ein- Zuordnungswerte nach LAGA TR Boden Parameter MP 1 heit Z 0/Z 0*1) Z 1.12) Z 1.22) Z 22) pH-Wert - 7,5 6,5-9,5 6,5-9,5 6-12 5,5-12 elektr. LF µS/cm 73 250 250 1500 2000 Chlorid mg/l 1,5 30 30 50 100 Sulfat mg/l 11 20 20 50 200 Arsen µg/l 3 14 14 20 60 Blei µg/l 5 40 40 80 200 Cadmium µg/l < 0,3 1,5 1,5 3 6 Chrom µg/l 2 12,5 12,5 25 60 Kupfer µg/l < 5 20 20 60 100 Nickel µg/l 2 15 15 20 70 Quecksilber µg/l < 0,2 < 0,5 < 0,5 1 2 Zink µg/l 16 150 150 200 600 Wertung Z 0 1) Zuordnungswerte für die Verwendung in bodenähnlichen Anwendungen nach Tab II.1.2-3 LAGA TR Boden 2) Zuordnungswerte für den eingeschränkten Einbau in technischen Bauwerken nach Tab. II.1.2-5 LAGA TR Boden

Der im Planungsgebiet anstehende natürliche Boden weist keine Schadstoffbelastung auf und entspricht Z 0 gemäß LAGA. Er kann ohne Einschränkungen verwertet werden.

Nach Rücksprache mit dem Auftraggeber wurde für den aufgefüllten Bauschutt der Schicht 2b im Rahmen der Baugrunderkundung keine Schadstoffuntersuchung durchgeführt. Möglicherweise liegen Analysenergebnisse beim Auftraggeber der Rückbauarbeiten bzw. der Rückbaufirma vor. Eine diesbezügliche Recherche wird empfohlen.

Ein Altlasten- oder Schadstoffverdacht besteht nach organoleptischer Ansprache des Bohrgutes nicht.

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4.3 Betonaggressivität des Grundwassers

Die aus der Bohrung BP 03a entnommene Grundwasserprobe WP 1 wurde auf ihre Betonaggressivität nach DIN 4030, Teil 2 im akkreditierten Labor Eurofins Umwelt Ost GmbH NL Freiberg untersucht. Die Ergebnisse sind in nachfolgender Tabelle zusammengefasst (Prüfbericht in Anlage 5.3).

Tabelle 8. Ergebnisse Wasseranalyse auf Betonaggressivität Betonangriffsgrad nach DIN 4030 Teil 1 / Bestimmungs- Expositionsklasse nach DIN 206-1 WP 1 parameter schwach angreifend mäßig angreifend stark angreifend XA1 XA2 XA3 pH-Wert 7,2 6,5 - 5,5 < 5,5 - 4,5 < 4,5 Magnesium (Mg2+) 140 300 - 1000 mg/l > 1000 - 3000 mg/l > 3000 mg/l

Ammonium (NH4+) 0,15 15 - 30 mg/l > 30 - 60 mg/l > 60 mg/l

2- Sulfat (SO4 ) 950 200 - 600 mg/l > 600 - 3000 mg/l > 3000 mg/l

CO2 (kalklösend) < 5,0 15 - 40 mg/l > 40 - 100 mg/l > 100 mg/l

Für das Grundwasser gilt auf Grund des erhöhten Sulfatgehaltes die Expositionsklasse XA2. Es ist als mäßig angreifend einzustufen.

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5. Bodenmechanische Kennwerte

Die bodenmechanischen Kennwerte wurden aufgrund der ingenieurgeologischen Feldansprache, in Auswertung der Laborergebnisse sowie nach tabellierten und regionalen Erfahrungswerten festgelegt (DIN 1055, EAU).

Tabelle 9. Bodenmechanische Kennwerte

Schi Kurz- cal. g cal. g' cal. f' cal. c' cal. kf cal. ES Bodenart 2 2 cht zeichen [kN/m3] [kN/m3] [Grad] [kN/m ] [m/s] [MN/m ]

1 Oberboden OH, [OH] 17 7 - - - -

Auffüllungen - Boden: Schluff und Sand, 10-6 … 2a [UL], [SU*] 20 10 27 3…5 -8 5...8 kiesig, steif / 10 mitteldicht

Auffüllungen - -4 10 … 2b Bauschutt: Bauschutt, A 20 11 30 0 -6 15 10 vermengt mit Boden

Gehängelehm: -7 10 … 3 Schluff, feinsandig, UL 20 10 27,5 3…10 -8 4…10 10 weich, steif, halbfest Beckenbildungen: Schluff, feinsandig – stark feinsandig – -6 10 … 4 Sand / Feinsand, UL, SU* 21 11 27,5 1…8 -8 4…10 10 stark schluffig, mitteldicht, weich, steif Schmelzwasser- sande: Feinsand- SU, SE, 10-4 … 5 20 11 32,5 0...3 -6 10…40 Mittelsand, teils SU* 10 schluffig, mitteldicht Legende: cal. g cal. Bodenwichte, erdfeucht [kN/m3] cal. c ' cal. Kohäsion [kN/m2] 3 cal. g ' cal. Bodenwichte unter Auftrieb [kN/m ] cal. kf cal. Durchlässigkeit [m/s] O 2 cal f ' cal. Reibungswinkel [ ] cal. ES cal. Steifemodul [MN/m ]

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6. Bodenklassen und Homogenbereiche

6.1 Bodenklassen nach VOB-C 2012 (alt)

Zur Ausschreibung von Tiefbauleistungen sind dem Baugrund im Untersuchungsbereich folgende Bodenklassen (BK) zuzuordnen. Diese Norm ist jedoch nicht mehr Stand der Technik. Die Angaben erfolgen somit nur informativ.

Tabelle 10. Bodenklassen und Frostempfindlichkeit Kurz- BK BK Frostempfind- Schicht Bodenart zeichen DIN 18300 DIN 18319 lichkeit OH, 1 Oberboden 1 - F3 [OH] Auffüllungen - Boden: LN1-LN2, [UL], 2a Schluff und Sand, kiesig, 4-5 LBM1-LBM2, F3 [SU*] steif / mitteldicht P1, S1-S3 Auffüllungen - Bauschutt: 2b Bauschutt, vermengt mit A - - - Boden Gehängelehm: Schluff, LBM1-LBM2, 3 feinsandig, weich, steif, UL 4 F3 P1 halbfest Beckenbildungen: Schluff, feinsandig – stark LN1-LN2, 4 4 feinsandig – Sand / UL, SU* LBM1-LBM2, F3 (2) Feinsand, stark schluffig, P1 mitteldicht, weich, steif Schmelzwassersande: SU, SE, 3 - 4 5 Feinsand-Mittelsand, teils LNE2-LN2 F2-F3 SU* (2) schluffig, mitteldicht Legende: BK DIN 18300 Bodenklasse gemäß DIN 18300-2012 (Erdarbeiten) - alt BK DIN 18319 Bodenklassen gemäß DIN 18319-2012 (Rohrvortriebsarbeiten) - alt

6.2 Homogenbereiche nach VOB-C 2015 (neu)

Im September 2015 wurde die im vorhergehenden Kapitel angegebene VOB-Norm DIN 18300 überarbeitet, so dass es keine Boden- und Felsklassen mehr gibt, sondern Homogenbereiche. Dabei werden Böden mit vergleichbaren bodenmechanischen Eigenschaften zu Homogenbereichen zusammengefasst. Zur Ausschreibung von Tiefbauleistungen (Erdarbeiten) und Rohrvortriebsarbeiten nach aktueller Norm sind dem Baugrund am Untersuchungsstandort folgende Homogenbereiche zuzuordnen:

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Tabelle 11. Festlegung der Homogenbereiche Kurz- DIN 18300 DIN 18319 Nr. Bodenart zeichen Erdarbeiten Rohrvortriebsarbeiten

1 Oberboden OH, [OH] - -

Auffüllungen - Boden: Schluff und 2a [UL], [SU*] E 1 RV 1 Sand, kiesig, steif / mitteldicht

Auffüllungen - Bauschutt: Bauschutt, 2b A nicht klassifizierbar vermengt mit Boden

Gehängelehm: Schluff, feinsandig, 3 UL weich, steif, halbfest RV 2 Beckenbildungen: Schluff, feinsandig 4 – stark feinsandig – Sand / Feinsand, UL, SU* E 1 stark schluffig, mitteldicht, weich, steif

Schmelzwassersande: Feinsand- SU, SE, 5 RV 3 Mittelsand, teils schluffig, mitteldicht SU*

Die in nachfolgender Tabelle anzugebenden Kennwerte für den festgelegten Homogenbereich richten sich nach der Zuordnung der geplanten Bauarbeiten zur geotechnischen Kategorie GK 2 gemäß DIN 4020.

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Tabelle 12. Kennwerte für die Homogenbereiche E 1, RV 1 – RV 3 (Lockergestein) 1)

Homogenbereich E 1 RV 1 RV 2 RV 3

dazugehörige Schichten 2a; 3; 4; 5 2a 3; 4 5 Bodengruppe [UL], [SU*] / UL, SU* / [UL], [SU*] UL, SU* SU, SE, SU* DIN 18 196 SU, SE, SU* Auffüllungen-Boden Gehängelehm Auffüllungen- Gehängelehm ortsübliche Bezeichnung Schmelzwassersande Beckenbildungen Boden Beckenbildungen Schmelzwassersande Massenanteil Ton [%] 0…10 0…10 0…10 0…5 Massenanteil Schluff [%] 5…90 5…80 15…90 0…25 Massenanteil Sand [%] 5…90 5…80 10…85 75…95 Massenanteil Kies [%] 0…15 0…15 0…5 0…15 Massenanteil Steine [%] 0…30 0…30 0…1 0…5 Massenanteil Blöcke [%] 0…10 0…10 0 0…1 Dichte [g/cm³] 1,8…2,1 1,8…2,1 1,9…2,1 1,8…2,0 undrainierte Scherfestigkeit cu 0…300 0…300 0…300 0…5 [kN/m²] Kohäsion c’ [kN/m²] 0…10 0…10 1…10 0…3 Wassergehalt [%] 5…30 5…30 15…30 5…15 weich, steif, Konsistenz weich, steif, halbfest steif, halbfest - halbfest

Konsistenzzahl IC 0,5…1,1 0,75…1,1 0,5…1,1 -

Plastizitätszahl IP [%] 4…30 4…30 4…30 - locker, Lagerung locker, mitteldicht mitteldicht mitteldicht mitteldicht Lagerungsdichte D 0,0… 0,60 0,0… 0,60 0,3…0,65 0,3…0,65 organischer Anteil [%] 0…3 0…3 0…2 0…2 schwach abrasiv- Abrasivität - schwach abrasiv abrasiv abrasiv 1) an Hand von Erfahrungswerten und der ingenieurgeologischen Feldansprache geschätzt n.b. nicht bestimmbar

Die enggestuften, feinkörnigen Böden der Schichten 4 und 5 können unter Wassereinfluss zum Fließen neigen.

In allen Auffüllungen ist mit einem erhöhten Steinanteil zu rechnen. Für die Auffüllungen der Schicht 2b-Bauschutt können mit den derzeit vorliegenden Daten keine Bodenklassen oder Homogenbereiche angegeben werden. Auf Grund von möglicherweise groben bis blockartigen Bestandteilen kann diese Schicht schwer lösbar sein. Für Rohrvortriebsarbeiten ist diese Schicht nicht geeignet.

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7. Beurteilung der Baugrundverhältnisse

7.1 Straßenbau

7.1.1 Frostschutz

Für die Ermittlung des frostsicheren Oberbaues gelten nach RStO 12:

- Frosteinwirkungszone III

- Frostempfindlichkeitsklasse F 3

- ungünstige Grundwasserverhältnisse

7.1.2 Tragfähigkeit des Planums

Bei annähernd geländegleichem Verlauf der neuen Erschließungsstraßen wird sich das Planum teilweise auf den inhomogenen Auffüllmassen (Schicht 2) und dem natürlich anstehenden feinkörnigen Boden (Schicht 3) befinden.

Auf den feinkörnigen Böden der Schichten 3 und 4 ist die erforderliche Tragfähigkeit des

Erdplanums (Ev2 ≥ 45 MN/m²) ohne Zusatzmaßnahmen nicht erreichbar. Zur Erhöhung der Tragfähigkeit empfiehlt sich ein Bodenaustausch mit d = 30 … 40 cm gegen gut verdichtbares Material (z. B. Mineralgemisch 0/45 o. Z. oder RC-Material).

Im Bereich von Auffüllungen ist mit einem inhomogenen Aufbau des Erdplanums zu rechnen, welches außerdem große Unterschiede in der Mächtigkeit der Auffüllungen sowie deren Lagerungsdichte bzw. Festigkeit aufweisen kann. Nach einer Nachverdichtung der Aushubsohle ist hier die gleiche Vorgehensweise wie auf den natürlich anstehenden bindigen Böden zu empfehlen. Werden Areale mit besonders geringer Tragfähigkeit angetroffen, ist ggf. ein tieferer Bodenaustausch oder der Einbau eines Geogitters zu empfehlen.

7.1.3 Planumsentwässerung

Die natürliche Entwässerung des Planums und die Untergrundversickerung des Regenwassers sind bei den vorliegenden Gefälleverhältnissen sowie den begrenzt durchlässigen Lehmdeck- schichten nicht ausreichend gegeben. Das Oberflächenwasser sollte deshalb über Oberflächeneinläufe abgeführt werden.

Im Planumsbereich kann bei bindigem Untergrund (Schicht 2 - 4) Stauwasser vorkommen. Daher ist das Planum nach ZTVE-StB 09 durchgängig mit 4 % Querneigung auszubilden. Werden die bindigen Schichten im Falle eines Bodenaustausches durch wasserdurchlässiges Material ersetzt, kann das Planum mit ³ 2,5 % Querneigung ausgebildet werden.

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Um seitlich eindringendes Stau- und Schichtwasser abzuführen, sollte eine mindestens 0,30 m unter dem Planum, hangseitig zu verlegende Längssickerleitung vorgesehen werden.

7.2 Kanalbau

7.2.1 Aushub

Die anstehenden Böden sind bei ungünstigen Witterungsbedingungen mit erdbautypischen Fahrzeugen nicht befahrbar. Das Anlegen von Baustraßen ist daher einzuplanen. Hierfür sollte von einer Befestigung mit 30…50 cm Mineralgemisch oder Beton-RC auf Geotextil ausgegangen werden.

Beim Grabenaushub sind Böden der Bodenklassen 3 bis 5 zu lösen, welche mittels Bagger ohne besonderen Aufwand lösbar sind.

Innerhalb der Schicht 2 kann ein erhöhter Stein- und Blockanteil auftreten, auch wenn dies bei der Erkundung nicht festgestellt wurde. Ggf. ist kein profilgerechtes Lösen möglich. Außerdem ist mit im Untergrund verbliebenen Mauerwerks- und Fundamentresten der früheren Bebauung zu rechnen.

Je nach Lage und Sohltiefe des Grabens ist mit dem Antreffen von Stau- und Schichtenwasser oder auch Grundwasser zu rechnen. Innerhalb der Baugrundschichten 2 – 4 wird das Vorhalten einer offenen Wasserhaltung als ausreichend erachtet. Wird in Schicht 5 eingegriffen, kann eine geschlossene Wasserhaltung notwendig werden. Innerhalb der feinkörnigen / enggestuften Böden (Schicht 4 und 5) ist auf einen eventuellen Feinkornaustrag zu achten bzw. ist dieser durch geeignete Maßnahmen zu unterbinden.

Gemäß DIN 4124 sind oberhalb des Grundwasserspiegels folgende Böschungswinkel einzuhalten:

- bis 1,25 m Tiefe: senkrecht geschachtet

- 1,25 m bis 1,75 m: bis 1,25 m senkrecht und danach geböscht

mit Böschungswinkel β ≤ 45° (sandige Böden (Schicht 5) oder weiche

bindige Böden (z. T. Schichten 3 und 4) bzw.

β ≤ 60° bei mindestens steifen bindigen Böden (Schichten 2, 3, 4)

- ab 1,75 m – 5,0 m: geböscht bzw. verbaut auf kompletter Tiefe.

Baugruben unterhalb des Grundwasserspiegels sind generell zu verbauen.

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Übersteigt die Baugrubentiefe 3,0 m, so sind Bermen mit einer Mindestbreite von 1,5 m anzu- ordnen. Bei fehlender Baufreiheit ist die Baugrube nach DIN 4124 auszusteifen bzw. zu verbauen.

7.2.2 Rohrauflager

Bei einer angenommenen Verlegtiefe von ca. 2 m wird die Verlegung der Rohrleitungen meist in den Schichten 3 - 5 erfolgen. Entsprechend der durchgeführten Baugrunderkundung ist in den Rohrgrabensohlen meist ausreichend tragfähiger Untergrund für die geplante Rohrverlegung zu erwarten. Wird wenig tragfähiger, weicher Boden angetroffen ist ein Bodenaustausch gegen tragfähige Massen oder Magerbeton auszuführen.

Die genannten Böden sind als Rohrauflager i.d.R. nicht geeignet, so dass Liefermassen zur Herstellung der Bettungsschicht einzuplanen sind.

Zur Vermeidung von Punktlagerungen sind grobe Bestandteile (z. B. Bauschutt) aus der Grabensohle zu entfernen.

Auf Grund der uneinheitlichen Verhältnisse ist eine gezielte Baugrunderkundung für den Kanalbau nach fortgeschrittener Leitungsplanung zu empfehlen.

7.2.3 Grabenverfüllung

Beim Aushub fallen überwiegend bindige und gemischtkörnige Massen an, welche als schlecht – mäßig verdichtbar gelten. Diese können außerhalb von Verkehrsflächen zur Grabenverfüllung verwendet werden. Innerhalb von Verkehrswegen sind diese Böden bei günstigen Witterungsbedingungen als Hauptverfüllung bis 0,5 m unter Planum einsetzbar. Dadurch würde die Gefahr einer Sickerwasserströmung im Rohrgraben gemindert. Aushubmassen der Schicht 2b können in der Hauptverfüllung verwendet werden, sofern diese umweltchemisch unbedenklich sind und keine zu groben Bestandteile (Kantenlänge > 20 cm) enthält. Diese wären zu separieren und abzutransportieren.

Bei ungünstigen äußeren Bedingungen ist mit einem Abtransport von ~ 50 % der Aushubmassen (Schichten 2 - 4) zu rechnen, da im Bereich der Verkehrswege die erforderlichen Tragfähigkeiten nicht erreicht werden können. In diesem Falle sind gut verdichtbare Liefermassen (Kiessand) einzuplanen. Beim Einsatz von Liefermassen ist der Einbau von Lehmriegeln (a = 10...15 m) zur Verhinderung einer Drainagewirkung des verfüllten Grabens auf den umgebenden Boden unerlässlich. Genauere Angaben sind erst nach dem Vorliegen der Kanalplanung möglich.

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7.3 Hochbau

7.3.1 Tragfähigkeit des Baugrunds

Der angetroffene Untergrund ist im gesamten Plangebiet für Gründungszwecke geeignet, wobei für aufgefüllte Areale oder bei weichen Böden zusätzliche Maßnahmen erforderlich werden. Die Errichtung von Wohngebäuden wird als möglich erachtet. Es können sowohl Einzel- bzw. Streifenfundamente als auch Plattengründungen empfohlen werden.

Die zulässigen Sohldrücke und zu erwartenden Setzungen können aufgrund der Hanglage und Baugrundschichtung im Plangebiet standortspezifisch variieren. Exakte Angaben dazu sind daher erst nach Kenntnis des konkreten Standortes sowie des geplanten Gründungsniveaus möglich. Es kann zunächst nur eine allgemeine Einschätzung der Tragfähigkeit des Baugrunds erfolgen.

Auffüllungen (Schicht 2) sind für Gründungszwecke unbrauchbar und müssen vollständig ausgetauscht werden.

Der oberflächennah lagernde Gehängelehm (Schicht 3) sowie die Beckenbildungen (Schicht 4) sind als Gründungssohle bei mindestens steifer Konsistenz für geringe bis mittlere Lasten (<150...200 kN/m²) brauchbar. Dieses Material ist jedoch sehr witterungsempfindlich, so dass bei Niederschlagseinwirkung die Gefahr eines Aufweichens der Gründungssohle besteht. An derartigen Standorten ist durch entsprechende Maßnahmen (Abdecken der Aushubsohle, Bauzeitwahl) zu sichern, dass die steife Konsistenz des Gehängelehms während der Bauausführung nicht umschlägt. Zudem sollte bei Gründung von Gebäuden auf dem Gehängelehm / den Beckenbildungen ein Gründungspolster aus mindestens 50 cm Mineral- gemisch 0/45 (besonders unter Bodenplatten) vorgesehen werden. Bei weichem Boden in der Gründungsebene sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich (z.B. schwimmendes Gründungs- polster d = 1 m mit Geogitter).

Die Sande der Schicht 5 sind zur Aufnahme von Gründungen mit durchschnittlicher Belastung (150...250 kN/m²) geeignet. Bei sehr verformungsempfindlichen Konstruktionen sind entsprechende Gründungspolster aus Mineralgemisch vorzusehen.

Auf Grund der wechselhaften Baugrund- und Grundwasserverhältnisse sowie der unbekannten Verbreitung der Auffüllmassen im ehemaligen Rückbaugebiet ist eine separate Baugrund- untersuchung für die geplante Bebauung am konkreten Standort erforderlich, um speziell angepasste Maßnahmen ableiten zu können.

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7.3.2 Feuchtigkeitsschutz von Gebäuden

Grundwasser wurde in allen Aufschlüssen angetroffen. Bei BP 01 und BP 02 wurde in 3,5 m bzw. 4,8 m Tiefe relativ stark gespanntes Grundwasser angetroffen, welches bis ca. 1,0 / 1,6 m u GOK aufstieg.

Im Bereich von BP 02 ist ab 2 m Tiefe mit Grundwasser zu rechnen. Maßnahmen gegen drückendes Grundwasser können - insbesondere bei unterkellerter Bauweise - erforderlich sein.

Aufgrund der Hanglage des Geländes muss in den wenig durchlässigen, bindigen und gemischtkörnigen Erdstoffen der Schichten 3 und 4 sowie den Auffüllungen (Schicht 2) nach längeren Niederschlagsperioden mit einem verstärkten Auftreten von Sicker- oder Staunässe gerechnet werden. Zum Feuchtigkeitsschutz von erdberührenden Wänden und Bodenplatten sind deshalb die folgenden Varianten einer Bauwerksabdichtung möglich:

· mit Dränung gem. DIN 4095: Abdichtung gegen Bodenfeuchte und nicht stauendes Sickerwasser gemäß DIN 18 195-4

· ohne Dränung: Abdichtung gegen zeitweise aufstauendes Sickerwasser gemäß DIN 18 195-6.

Detaillierte Angaben können erst nach einer entsprechenden Erkundung standortspezifisch abgeleitet werden.

7.4 Versickerung

ATV-A 138 /11/ setzt für den Bau von Versickerungsanlagen für Niederschlagswasser eine -3 ausreichende hydraulische Leitfähigkeit (Durchlässigkeit) des Baugrundes (1*10 m/s < kf < 1*10-6 m/s) und einen ausreichenden Abstand vom mittleren höchsten Grundwasserstand (Grundwasserflurabstand > 1,0 m) voraus.

Generell werden die Baugrundverhältnisse im Untersuchungsgebiet hinsichtlich einer Versickerung als ungünstig eingeschätzt. In den Aufschlüssen BP 01 und BP 03 stehen oberflächennah nur gering durchlässige Böden (Schichten 3 und 4) mit einer unzureichenden -6 hydraulischen Leitfähigkeit (kf < 1*10 m/s) an. Die eventuell geeignete Schicht 5 ist hier erst in größerer Tiefe (> 4,5 m u GOK) anzutreffen. Zudem wirkt sich das gespannte Grundwasser ungünstig aus.

Im südlichen Bereich bei BP 02 stehen die als geeignet eingeschätzten Sande der Schicht 5 bereits ab ca. 2,2 m u GOK an. Jedoch erfolgte in diesem Bereich auch der Grundwasser- anschnitt. Zudem liegt dieser Aufschluss am höchsten.

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Es wird daher empfohlen, für die weiteren Planungen nicht von einer Versickerung von Niederschlagswasser im Untersuchungsgebiet auszugehen.

8. Schlussbemerkungen

Ergeben sich während der Planung bzw. Bauausführung Abweichungen, welche die Grundlagen für diese Baugrundaussage beeinflussen oder ändern, so ist das unterzeichnende Ingenieurbüro darüber zu informieren. In Auswertung dieser Informationen können die Aussagen dieses Gutachtens präzisiert und der neuen Situation angeglichen werden.

Bebauungsplan Singwitz „Bahnhofstraße “ 02692 Obergurig, Landkreis Bautzen Baugrunduntersuchung Projekt-Nr.: IFG-004-01-17 Bautzen, 17.03.2017

Darstellung auf der Grundlage der Topographischen Karten 1:10.000 mit Genehmigung des Landesvermessungsamtes Sachsen; Genehmigungsnummer 10975/2012. Änderungen und thematische Ergänzungen durch den Herausgeber. Jede Vervielfältigung bedarf der Erlaubnis des Landesvermessungsamtes Sachsen. Auftraggeber Weidig-Schweickert GbR Mittelstraße 3, OT Singwitz 02692 Obergurig

Auftragnehmer

Datum Name Unterschrift Bebauungsplan Singwitz „Bahnhofstraße “ Gezei 15.03.17 Steglich 02692 Obergurig, Landkreis Bautzen Bearb. 15.03.17 Eisold Gepr. 15.03.17 Böhmer Übersichtskarte Auftragsnr.: IFG-004-01-17 Plan-Nr.: Anlage 1 Maßstab(m, cm) Blatt 1 Phase: Baugrunduntersuchung Ers. f.: 1 : 10.000 1 Bl. 7

7

14

42

7 7 7

24

Auftraggeber Weidig-Schweickert GbR

1 Mittelstraße 3, OT Singwitz 02692 Obergurig

Auftragnehmer IFG Ingenieurbüro für Geotechnik GmbH Sitz: Bautzen Büro Freiberg Büro Stolpen Purschwitzer Straße 13 Bahnhofstraße 2 Bischofswerdaer Straße 14a 02625 Bautzen 09627 Hilbersdorf 01833 Stolpen Tel: (03591) 6771-30 Tel: (03731) 66542 Tel: (035973) 29621 [email protected] 2 Fax: (03591) 6771-40 Fax: (03731) 68544 Fax: (035973) 29626 www.ifg-direkt.de Datum Name Unterschrift Bebauungsplan Singwitz „Bahnhofstraße “ 21 Gezei 15.03.17 Steglich 02692 Obergurig, Landkreis Bautzen Bearb. 15.03.17 Eisold

2 Gepr. 15.03.17 Böhmer 4 Lageplan mit Aufschlusspunkten Auftragsnr.: IFG-004-01-17 Plan-Nr.: Anlage 2 Maßstab(m, cm) Blatt 1 Phase: Baugrunduntersuchung Ers. f.: 1 : 500 1 Bl. IFG Ingenieurbüro für Geotechnik Schichtenverzeichnis nach ISO 14688-1 Anlage: 3.1.1 Purschwitzer Str. 13, und ISO 14689-1 Seite: 1 02625 Bautzen Bohrfirma: IFG Bautzen GmbH Aufschluss-Nr.: BP01 Auftraggeber: Weidig-Schweickert GbR, Obergurig Datum: 01.03.2017 Projekt: BPL Singwitz Bahnhofstraße Projekt-Nr.: IFG-004-01-17

Bohrverfahren: Kleinrammbohrung Rechtswert: 5458329,9 Höhe: 223,95 NHN Bearbeiter: Eisold Durchmesser: 60 mm Hochwert: 5667544,4 Neigung: Techniker: S. Hahn 1 2 3 4 5 6 7 Tiefe Bezeichnung der Boden- bzw. Farbe Beschreibung d. Probe Beschreibung des Proben Bemerkungen: bis Felsart Bohrfortschritts Versuche - Konsistenz, Plastizität, Härte, Kalk- einachsige Festigkeit - Bohrbarkeit/Kernform - Typ - Wasserführung m Ergänzende Bemerkungen gehalt - Meißeleinsatz - Bohrwerkzeuge/ - Kornform, Matrix - Beobachtungen usw. - Nr. Verrohrung - Kernverlust - Verwitterung - Bodengruppe - Tiefe - Kernlänge

0,20 Mutterboden dunkelbraun feucht

OH (Grob-/gemischtkörnige Böden, humos)

1,50 Schluff, feinsandig braun, halbfest, feucht P1 hellbraun, (0,50-1,00) - Gehängelehm fleckig UL (Schluff, leicht - Weichsel-Kaltzeit plastisch)

4,80 Schluff, stark feinsandig-sehr braun steif, feucht stark feinsandig glimmerhaltig, mit der Tiefe UL (Schluff, leicht zunehmender Sandanteil plastisch), UL - glazilimnisch (Schluff, leicht - Elster-Kaltzeit plastisch) bis SU* (Sand, stark schluffig) 4,00m - 4,30m Lage von Sand, schluffig

3,50m - 4,80m , sehr feucht

5,00 Sand, stark schluffig-sehr stark ocker steif bis mitteldicht schluffig gelagert, sehr feucht glimmerhaltig bis nass SU* (Sand, stark - glazilimnisch?, glazifluviatil? schluffig) bis UL - Elster-Kaltzeit (Schluff, leicht plastisch) IFG Ingenieurbüro für Geotechnik Schichtenverzeichnis nach ISO 14688-1 Anlage: 3.1.2 Purschwitzer Str. 13, und ISO 14689-1 Seite: 1 02625 Bautzen Bohrfirma: IFG Bautzen GmbH Aufschluss-Nr.: BP02 Auftraggeber: Weidig-Schweickert GbR, Obergurig Datum: 01.03.2017 Projekt: BPL Singwitz Bahnhofstraße Projekt-Nr.: IFG-004-01-17

Bohrverfahren: Kleinrammbohrung Rechtswert: 5458372,4 Höhe: 226,19 NHN Bearbeiter: Eisold Durchmesser: 60 mm Hochwert: 5667510,3 Neigung: Techniker: S. Hahn 1 2 3 4 5 6 7 Tiefe Bezeichnung der Boden- bzw. Farbe Beschreibung d. Probe Beschreibung des Proben Bemerkungen: bis Felsart Bohrfortschritts Versuche - Konsistenz, Plastizität, Härte, Kalk- einachsige Festigkeit - Bohrbarkeit/Kernform - Typ - Wasserführung m Ergänzende Bemerkungen gehalt - Meißeleinsatz - Bohrwerkzeuge/ - Kornform, Matrix - Beobachtungen usw. - Nr. Verrohrung - Kernverlust - Verwitterung - Bodengruppe - Tiefe - Kernlänge

0,10 Mutterboden, stark humos - sehr dunkelbraun stark humos bis schwarz [OH] - Auffüllung

0,90 Auffüllung, Bauschutt, z.T. mit braun, rot, mitteldicht gelagert, P1 Boden vermengt schwarz feucht (0,20-0,90) A (Auffüllung) - Auffüllung

1,30 Schluff, sandig, kiesig braun steif, feucht vermengt mit granitischem Material, Ziegelreste [UL] - Auffüllung

2,20 Sand, stark schluffig, schwach ocker, steif bis mitteldicht P2 kiesig braun, grau gelagert, feucht (1,50-2,00) SU* (Sand, stark - glazilimnisch?, glazifluviatil? schluffig) - Elster-Kaltzeit

5,00 Feinsand bis Mittelsand ocker, nass, mitteldicht P3 Schluffschmitzen hellbraun, gelagert (2,50-3,00) - glazifluviatil rostfarben geschichtet SE (Sand, - Elster-Kaltzeit enggestuft) bis SU (Sand, schluffig) IFG Ingenieurbüro für Geotechnik Schichtenverzeichnis nach ISO 14688-1 Anlage: 3.1.3 Purschwitzer Str. 13, und ISO 14689-1 Seite: 1 02625 Bautzen Bohrfirma: IFG Bautzen GmbH Aufschluss-Nr.: BP03 Auftraggeber: Weidig-Schweickert GbR, Obergurig Datum: 01.03.2017 Projekt: BPL Singwitz Bahnhofstraße Projekt-Nr.: IFG-004-01-17

Bohrverfahren: Kleinrammbohrung Rechtswert: 5458415,0 Höhe: 225,92 NHN Bearbeiter: Eisold Durchmesser: 60 mm Hochwert: 5667532,0 Neigung: Techniker: S. Hahn 1 2 3 4 5 6 7 Tiefe Bezeichnung der Boden- bzw. Farbe Beschreibung d. Probe Beschreibung des Proben Bemerkungen: bis Felsart Bohrfortschritts Versuche - Konsistenz, Plastizität, Härte, Kalk- einachsige Festigkeit - Bohrbarkeit/Kernform - Typ - Wasserführung m Ergänzende Bemerkungen gehalt - Meißeleinsatz - Bohrwerkzeuge/ - Kornform, Matrix - Beobachtungen usw. - Nr. Verrohrung - Kernverlust - Verwitterung - Bodengruppe - Tiefe - Kernlänge

0,05 Mutterboden dunkelbraun feucht

- Auffüllung [OH]

0,50 Schluff, sandig, kiesig braun steif, feucht Mineralgemisch- und Ziegelreste - Auffüllung [UL]

2,20 Auffüllung, Bauschutt, sandig, rot, mitteldicht gelagert, P1 kiesig rotbraun nass (0,50-1,00) A (Auffüllung) - Auffüllung

2,50 Sand und Kies, schluffig dunkelgrau, mitteldicht gelagert, P2 schlammige Schichten, schwarz nass Bohrhindernis bei (1,00-2,00) Bohrhindernis (Beton)-vermutlich 2,50 m Grubenboden [GU*] - Auffüllung IFG Ingenieurbüro für Geotechnik Schichtenverzeichnis nach ISO 14688-1 Anlage: 3.1.4 Purschwitzer Str. 13, und ISO 14689-1 Seite: 1 02625 Bautzen Bohrfirma: IFG Bautzen GmbH Aufschluss-Nr.: BP03a Auftraggeber: Weidig-Schweickert GbR, Obergurig Datum: 01.03.2017 Projekt: BPL Singwitz Bahnhofstraße Projekt-Nr.: IFG-004-01-17

Bohrverfahren: Kleinrammbohrung Rechtswert: 5458412,0 Höhe: 225,89 NHN Bearbeiter: Eisold Durchmesser: 60 mm Hochwert: 5667540,0 Neigung: Techniker: S. Hahn 1 2 3 4 5 6 7 Tiefe Bezeichnung der Boden- bzw. Farbe Beschreibung d. Probe Beschreibung des Proben Bemerkungen: bis Felsart Bohrfortschritts Versuche - Konsistenz, Plastizität, Härte, Kalk- einachsige Festigkeit - Bohrbarkeit/Kernform - Typ - Wasserführung m Ergänzende Bemerkungen gehalt - Meißeleinsatz - Bohrwerkzeuge/ - Kornform, Matrix - Beobachtungen usw. - Nr. Verrohrung - Kernverlust - Verwitterung - Bodengruppe - Tiefe - Kernlänge

0,45 Mutterboden, stark humos schwarz bis feucht dunkelbraun - Auffüllung [OH]

0,60 Schluff, sandig braun halbfest bis fest, feucht aufgefüllter Gehängelehm - Auffüllung [UL]

0,80 Auffüllung, Bauschutt, sandig, rotbraun, feucht schluffig braun A (Auffüllung) - Auffüllung

1,50 Sand, stark schluffig, kiesig ocker bis steif, mitteldicht Sickerwasser braun gelagert, feucht aus A? bei - Auffüllung? [SU*] 0,98 m

1,90 Schluff, feinsandig braun steif bis weich, feucht P1 angeschwemmter Boden? (1,50-1,90) - Gehängelehm?, UL (Schluff, leicht angeschwemmter Boden? plastisch) - Weichsel-Kaltzeit?

2,70 Schluff, feinsandig graugrün steif bis halbfest, P2 bis feucht (2,00-2,70) - glazilimnisch graubraun, UL (Schluff, leicht - Elster-Kaltzeit fleckig plastisch)

3,50 Feinsand, stark schluffig-sehr grau mitteldicht gelagert stark schluffig kleine organische Einlagerungen SU* (Sand, stark - glazifluviatil?, glazilimnisch? schluffig) bis UL - Elster-Kaltzeit (Schluff, leicht plastisch)

3,00m - 3,50m , weich

4,50 Sand bis Schluff, schwach kiesig grau, weich, sehr feucht bis P3 graubraun, nass (3,50-4,00) - glazifluviatil?, glazilimnisch? ocker SU* (Sand, stark - Elster-Kaltzeit schluffig) bis UL (Schluff, leicht plastisch) IFG Ingenieurbüro für Geotechnik Schichtenverzeichnis nach ISO 14688-1 Anlage: 3.1.4 Purschwitzer Str. 13, und ISO 14689-1 Seite: 2 02625 Bautzen Bohrfirma: IFG Bautzen GmbH Aufschluss-Nr.: BP03a Auftraggeber: Weidig-Schweickert GbR, Obergurig Datum: 01.03.2017 Projekt: BPL Singwitz Bahnhofstraße Projekt-Nr.: IFG-004-01-17

Bohrverfahren: Kleinrammbohrung Rechtswert: 5458412,0 Höhe: 225,89 NHN Bearbeiter: Eisold Durchmesser: 60 mm Hochwert: 5667540,0 Neigung: Techniker: S. Hahn 1 2 3 4 5 6 7 Tiefe Bezeichnung der Boden- bzw. Farbe Beschreibung d. Probe Beschreibung des Proben Bemerkungen: bis Felsart Bohrfortschritts Versuche - Konsistenz, Plastizität, Härte, Kalk- einachsige Festigkeit - Bohrbarkeit/Kernform - Typ - Wasserführung m Ergänzende Bemerkungen gehalt - Meißeleinsatz - Bohrwerkzeuge/ - Kornform, Matrix - Beobachtungen usw. - Nr. Verrohrung - Kernverlust - Verwitterung - Bodengruppe - Tiefe - Kernlänge

5,00 Feinsand, schluffig nass, mitteldicht gelagert - glazifluviatil SU (Sand, - Elster-Kaltzeit schluffig) bis SU* (Sand, stark schluffig) BP01 m u. GOK (223,95 m NHN) 0,0 0,00 Mutterboden, dunkelbraun, feucht, OH

0,20 Schluff, feinsandig, braun, hellbraun, fleckig, halbfest, feucht, Gehängelehm,

UL 223,0 1,0 P1; 0,50-1,00

1,58 1,50 Schluff, stark feinsandig-sehr stark feinsandig, braun, glimmerhaltig, mit der Tiefe zunehmender Sandanteil, 01.03.2017 steif, feucht, glazilimnisch,

222,0 2,0

P2; 2,00-2,50

221,0 3,0

UL, UL-SU*

220,0 4,0

3,50m - 4,80m sehr feucht, 4,00m - 4,30m Lage von Sand, schluffig,

4,80 4,80 Sand, stark schluffig-sehr stark schluffig, ocker, 219,0 glimmerhaltig, steif bis mitteldicht gelagert, sehr feucht SU*-UL 5,0 bis nass, glazilimnisch?, glazifluviatil?, 5,00

Höhenmaßstab: 1:25 Blatt 1

Projekt: BPL Singwitz Bahnhofstraße

Bohrung: BP01 Ort d. Bohrung: siehe Lageplan Auftraggeber: Weidig-Schweickert GbR, Obergurig Rechtswert: 5458329,9 Bohrfirma: IFG Bautzen GmbH Hochwert: 5667544,4 Bearbeiter: Eisold Ansatzhöhe: 223,95 m NHN Datum: 01.03.2017 Endtiefe: 5,00m Anlage 3.2.1 BP02 m u. GOK (226,19 m NHN) 0,0 0,00 Mutterboden, stark humos - sehr stark humos, [OH] dunkelbraun bis schwarz, Auffüllung, 226,0 0,10 Auffüllung, Bauschutt, z.T. mit Boden vermengt, braun, rot, schwarz, mitteldicht gelagert, feucht, Auffüllung,

A

P1; 0,20-0,90 0,90 Schluff, sandig, kiesig, braun, vermengt mit 1,0 granitischem Material, Ziegelreste, steif, feucht, Auffüllung, [UL] 225,0

1,30 Sand, stark schluffig, schwach kiesig, ocker, braun, grau, steif bis mitteldicht gelagert, feucht, glazilimnisch?, glazifluviatil?,

SU*

2,0 P2; 1,50-2,00 2,00 01.03.2017 224,0 2,20 2,20 Feinsand bis Mittelsand, ocker, hellbraun, rostfarben, Schluffschmitzen, nass, mitteldicht gelagert, geschichtet, glazifluviatil,

3,0 P3; 2,50-3,00

223,0

SE-SU

4,0

222,0

5,0 5,00

Höhenmaßstab: 1:25 Blatt 1

Projekt: BPL Singwitz Bahnhofstraße

Bohrung: BP02 Ort d. Bohrung: siehe Lageplan Auftraggeber: Weidig-Schweickert GbR, Obergurig Rechtswert: 5458372,4 Bohrfirma: IFG Bautzen GmbH Hochwert: 5667510,3 Bearbeiter: Eisold Ansatzhöhe: 226,19 m NHN Datum: 01.03.2017 Endtiefe: 5,00m Anlage 3.2.2 BP03 m u. GOK (225,92 m NHN) 0,0 0,00 Mutterboden, dunkelbraun, feucht, Auffüllung, [OH] 0,05 Schluff, sandig, kiesig, braun, Mineralgemisch- und Ziegelreste, steif, feucht, Auffüllung, [UL]

0,50 01.03.20170,50 Auffüllung, Bauschutt, sandig, kiesig, rot, rotbraun, mitteldicht gelagert, nass, Auffüllung,

225,0 1,0 P1; 0,50-1,00

A

224,0 2,0 P2; 1,00-2,00

2,20 Sand und Kies, schluffig, dunkelgrau, schwarz, schlammige Schichten, Bohrhindernis (Beton)-vermutlich Grubenboden, mitteldicht gelagert, [GU*] nass, Auffüllung, 2,50

Höhenmaßstab: 1:25 Blatt 1

Projekt: BPL Singwitz Bahnhofstraße

Bohrung: BP03 Ort d. Bohrung: siehe Lageplan Auftraggeber: Weidig-Schweickert GbR, Obergurig Rechtswert: 5458415,0 Bohrfirma: IFG Bautzen GmbH Hochwert: 5667532,0 Bearbeiter: Eisold Ansatzhöhe: 225,92 m NHN Datum: 01.03.2017 Endtiefe: 2,50m Anlage 3.2.3 BP03a m u. GOK (225,89 m NHN) 0,0 0,00 Mutterboden, stark humos, schwarz bis dunkelbraun, feucht, Auffüllung, [OH]

0,45 Schluff, sandig, braun, aufgefüllter Gehängelehm, halbfest bis fest, feucht, Auffüllung, [UL] 0,60 Auffüllung, Bauschutt, sandig, schluffig, rotbraun, braun, feucht, Auffüllung, A

225,0 0,80 Sand, stark schluffig, kiesig, ocker bis braun, steif, mitteldicht gelagert, feucht, Auffüllung?, 1,0 0,98 01.03.2017 [SU*]

1,50 Schluff, feinsandig, braun, angeschwemmter Boden?, steif bis weich, feucht, Gehängelehm?, angeschwemmter Boden?, UL

224,0 P1; 1,50-1,90 1,90 Schluff, feinsandig, graugrün bis graubraun, fleckig, 2,0 steif bis halbfest, feucht, glazilimnisch,

UL

P2; 2,00-2,70 2,70 Feinsand, stark schluffig-sehr stark schluffig, grau, kleine organische Einlagerungen, mitteldicht gelagert, 223,0 glazifluviatil?, glazilimnisch?, 3,0 SU*-UL

3,00m - 3,50m weich,

3,50 3,50 Sand bis Schluff, schwach kiesig, grau, graubraun, ocker, weich, sehr feucht bis nass, glazifluviatil?, glazilimnisch?,

222,0

4,0 P3; 3,50-4,00 SU*-UL

4,50 Feinsand, schluffig, nass, mitteldicht gelagert, glazifluviatil,

SU-SU* 221,0 5,0 5,00

Höhenmaßstab: 1:25 Blatt 1

Projekt: BPL Singwitz Bahnhofstraße

Bohrung: BP03a Ort d. Bohrung: siehe Lageplan Auftraggeber: Weidig-Schweickert GbR, Obergurig Rechtswert: 5458412,0 Bohrfirma: IFG Bautzen GmbH Hochwert: 5667540,0 Bearbeiter: Eisold Ansatzhöhe: 225,89 m NHN Datum: 01.03.2017 Endtiefe: 5,00m Anlage 3.2.4 Baugrundprofilschnitt

m NHN m NHN 227,0 227,0 BP02 226,19 m BP03a 226,0 0,10 225,89 m 226,0 1 2b 2b 0,45 0,90 0,60 2a 2b 0,80 225,0 2a 225,0 1,30 0,98 1 01.03.2017 BP01 1,50 223,95 m 2,00 3 steif-weich 224,0 01.03.20172,20 1,90 224,0 0,20 2,20

3 2,70 223,0 4 223,0

1,50 weich 1,58 5 3,50 3,50 01.03.2017 5 222,0 222,0 weich

4,50 5,00 221,0 221,0 5,00 4 Endteufe: 5,00 Endteufe: 5,00 Legende 220,0 220,0 Oberboden 1 Bodengruppe: OH, [OH]

4,80 4,80 219,0 5,00 219,0 Auffüllungen Boden 2a Endteufe: 5,00 Schluff und Sand, kiesig, teils mit Bauschuttresten, (Anteil < 10%), steif / mitteldicht gelagert Bodengruppe: [UL], [SU*] 218,0 218,0 Lageskizze, Maßstab 1: 2.500 Auffüllungen Bauschutt Auftraggeber 5458300 5458350 5458400 5458450 2b Bauschutt, vermengt mit Boden Weidig-Schweickert GbR Mittelstraße 3, OT Singwitz 5667600 5667600 Bodengruppe: A 02692 Obergurig

Gehängelehm IFG Ingenieurbüro für Geotechnik GmbH 3 Schluff, feinsandig Verfasser BP01 Sitz: Bautzen Büro Freiberg Büro Stolpen BP03a weich, steif, halbfest, schwach durchlässig www.ifg-direkt.de 5667550 BP03 5667550 Purschwitzer Straße 13 Bahnhofstraße 2 Bischofswerdaer Straße 14a Bodengruppe: (UL) 02625 Bautzen 09627 Hilbersdorf 01833 Stolpen [email protected] Tel.: 03591/6771-30 Tel: (03731) 68542 Tel: (035973) 29621 Fax: 03591/6771-40 Fax: (03731) 68544 Fax: (035973) 29626 BP02 Beckenbildungen (glazilimnisch) 4 Schluff, feinsandig – stark feinsandig – Sand / Feinsand, stark schluffig Datum Zeichen BPL Singwitz Bahnhofstraße, 5667500 5667500 mitteldicht gelagert, weich, steif, schwach durchlässig bearbeitet: 02692 Obergurig OT Singwitz, Erschließung Bodengruppe: (UL, SU*) 16.03.2017 Eisold

gezeichnet: 16.03.2017 Steglich Baugrunduntersuchung Schmelzwassersande (glazifluviatil) 5667450 5667450 5 Feinsand-Mittelsand, teils schluffig geprüft: 16.03.2017 Böhmer 5458300 5458350 5458400 5458450 mitteldicht gelagert, durchlässig Bodengruppe: (SU, SE, SU*) Projekt-Nr.: IFG-004-01-17 Anlage: 4 Blatt: 1 Maßstab:h: 1:250 / v.: 1:50 IFG Ingenieurbüro für Geotechnik Bestimmung des natürlichen Bautzen/Niederkaina - Freiberg Wassergehalt Wassergehaltes (DIN 18 121-1) Tel: (03591) 677130 Fax: (03591) 677140

Projekt: Singwitz BPL Bahnhofstraße Projektnummer: 004-01-17

Probenehmer: Eisold Entnahmedatum: 01.03.2017

Laborant: Genzel Labordatum: 06.03.2017

Labornummer 142 143 Bezeichnung der Probe BP 01 / P 1 BP 01 / P 2 Entnahmetiefe 0,5 - 1,0 m 2,0 - 2,5 m Bodengruppe (DIN 18 196) UL UL-SU*

Behälternummer 103 113 101 110 98 126

Masse Behälter mB [g] 61,22 23,25 23,17 23,21 23,05 23,07 feuchte Probe + Behälter (m+mB) [g] 93,87 53,69 50,62 50,85 46,86 68,49 trockene Probe + Behälter (md+mB) [g] 88,21 48,55 45,80 46,35 42,91 61,21

Masse Porenwasser (m+mB)-(md+mB)=mW [g] 5,66 5,14 4,82 4,50 3,95 7,28

Trockenmasse (md+mB)-mB=md [g] 26,99 25,30 22,63 23,14 19,86 38,14

Wassergehalt wn=mW/md [M%] 20,97 20,32 21,30 19,45 19,89 19,09 mittlerer Wassergehalt [M%] 20,9 19,5

Bemerkungen: Schicht 3 Schicht 4

Labornummer 144 145 Bezeichnung der Probe BP 02 / P 2 BP 03a / P 1 Entnahmetiefe 1,5 - 2,0 m 1,5 - 1,9 m Bodengruppe (DIN 18 196) SU* UL

Behälternummer 114 111 97 127 116 130

Masse Behälter mB [g] 24,02 23,21 33,06 23,09 61,60 23,25 feuchte Probe + Behälter (m+mB) [g] 50,47 47,45 58,05 56,58 88,50 52,46 trockene Probe + Behälter (md+mB) [g] 47,37 44,33 54,96 49,64 82,94 46,28

Masse Porenwasser (m+mB)-(md+mB)=mW [g] 3,10 3,12 3,09 6,94 5,56 6,18

Trockenmasse (md+mB)-mB=md [g] 23,35 21,12 21,90 26,55 21,34 23,03

Wassergehalt wn=mW/md [M%] 13,28 14,77 14,11 26,14 26,05 26,83 mittlerer Wassergehalt [M%] 14,1 26,3

Bemerkungen: Schicht 5 Schicht 3

Anlage 5.1, Seite 1 Prüfberichtsnummer: AR-17-FR-002505-01 Seite 1 von 5

Eurofins Umwelt Ost GmbH - Lindenstraße 11 Gewerbegebiet Freiberg Ost - D-09627 - Bobritzsch-Hilbersdorf

IFG Ingenieurbüro für Geotechnik GmbH Purschwitzer Straße 13 02625 Niederkaina / Stadt Bautzen

Titel: Prüfbericht zu Auftrag 11704399 Prüfberichtsnummer: AR-17-FR-002505-01

Auftragsbezeichnung: IFG 004-01-17, Singwitz, BPL Bahnhofstraße Anzahl Proben: 1 Probenart: Boden Probenahmedatum: 01.03.2017 Probenehmer: Auftraggeber Probeneingangsdatum: 06.03.2017 Prüfzeitraum: 06.03.2017 - 10.03.2017

Die Prüfergebnisse beziehen sich ausschließlich auf die untersuchten Prüfgegenstände. Sofern die Proben nicht durch unser Labor oder in unserem Auftrag genommen wurden, wird die Verantwortung für die Richtigkeit der Probenahme abgelehnt. Dieser Prüfbericht ist nur mit Unterschrift gültig und darf nur vollständig und unverändert weiterverbreitet werden. Auszüge oder Änderungen bedürfen in jedem Einzelfall der Genehmigung der EUROFINS UMWELT.

Es gelten die Allgemeinen Verkaufsbedingungen (AVB), sofern nicht andere Regelungen vereinbart sind. Die aktuellen AVB können Sie jederzeit unter http://www.eurofins.de/umwelt/avb.aspx einsehen.

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflaboratorium. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage (D-PL-14081-01-00) aufgeführten Akkreditierungsumfang.

Dr. Ulrich Erler Digital signiert, 10.03.2017{{SIGNATURE_DATE}} Prüfleiter Dr.{{SIGNATURE_BY}} Ulrich Erler Tel. +49 3731 2076 510 Prüfleitung{{SIGNATURE_TITLE}}

Eurofins Umwelt Ost GmbH Tel. +49 3641 4649 0 GF: Dr. Benno Schneider Bankverbindung: NORD LB Löbstedter Strasse 78 Fax +49 3641 4649 19 Axel Ulbricht, Dr. Heinrich Ruholl BLZ 250 500 00 D-07749 Jena [email protected] Amtsgericht Jena HRB 202596 Kto 150 334 779 www.eurofins.de/umwelt USt.-ID.Nr. DE 151 28 1997 IBAN DE91 250 500 00 0150 334 779 BIC/SWIFT NOLA DE 2HXXX Prüfberichtsnummer: AR-17-FR-002505-01 Seite 2 von 5

Probenbezeichnung MP 1 Probenahmedatum/ -zeit 01.03.2017 Vergleichswerte Probennummer 117015938 Z0 Lehm/ Parameter Lab. Akkr. Methode Z0 Sand Z0 Ton Z0* Z1.1 Z1.2 Z2 BG Einheit Schluff Probenvorbereitung Probenmenge inkl. FR DIN 19747:2009-07 kg 1,2 Verpackung Fremdstoffe (Art) FR JE02 DIN 19747:2009-07 nein Fremdstoffe (Menge) FR JE02 DIN 19747:2009-07 g 0,0 Siebrückstand > 10mm FR JE02 DIN 19747:2009-07 ja

Physikalisch-chemische Kenngrößen aus der Originalsubstanz Trockenmasse FR JE02 DIN EN 14346 0,1 Ma.-% 84,0 Boden ohne mineralische Aussehen FR JE02 DIN EN ISO 14688-1 Fremdbe- standteile Farbe FR JE02 DIN EN ISO 14688-1 braun Geruch FR JE02 DIN EN ISO 14688-1 leicht erdig

Elemente aus dem Königswasseraufschluss nach DIN EN 13657 2) Arsen (As) FR JE02 DIN EN ISO 17294-2 10 15 20 15 45 45 150 0,8 mg/kg TS 1,8 Blei (Pb) FR JE02 DIN EN ISO 17294-2 40 70 100 140 210 210 700 2 mg/kg TS 3 3) Cadmium (Cd) FR JE02 DIN EN ISO 17294-2 0,4 1 1,5 1 3 3 10 0,2 mg/kg TS < 0,2 Chrom (Cr) FR JE02 DIN EN ISO 17294-2 30 60 100 120 180 180 600 1 mg/kg TS 6 Kupfer (Cu) FR JE02 DIN EN ISO 17294-2 20 40 60 80 120 120 400 1 mg/kg TS 4 Nickel (Ni) FR JE02 DIN EN ISO 17294-2 15 50 70 100 150 150 500 1 mg/kg TS 4 Quecksilber (Hg) FR JE02 DIN EN ISO 12846 0,1 0,5 1 1 1,5 1,5 5 0,07 mg/kg TS < 0,07 Zink (Zn) FR JE02 DIN EN ISO 17294-2 60 150 200 300 450 450 1500 1 mg/kg TS 13

Organische Summenparameter aus der Originalsubstanz 4) 4) 4) 4) TOC FR JE02 DIN EN 13137 0,5 0,5 0,5 0,5 1,5 1,5 5 0,1 Ma.-% TS 0,2 5) 5) 5) EOX FR JE02 DIN 38414-S17 1 1 1 1 3 3 10 1,0 mg/kg TS < 1,0 Kohlenwasserstoffe C10-C22 FR JE02 DIN EN 14039 100 100 100 200 300 300 1000 40 mg/kg TS < 40 Kohlenwasserstoffe C10-C40 FR JE02 DIN EN 14039 400 600 600 2000 40 mg/kg TS < 40 Prüfberichtsnummer: AR-17-FR-002505-01 Seite 3 von 5

Probenbezeichnung MP 1 Probenahmedatum/ -zeit 01.03.2017 Vergleichswerte Probennummer 117015938 Z0 Lehm/ Parameter Lab. Akkr. Methode Z0 Sand Z0 Ton Z0* Z1.1 Z1.2 Z2 BG Einheit Schluff PAK aus der Originalsubstanz Naphthalin FR JE02 DIN ISO 18287 0,05 mg/kg TS < 0,05 Acenaphthylen FR JE02 DIN ISO 18287 0,05 mg/kg TS < 0,05 Acenaphthen FR JE02 DIN ISO 18287 0,05 mg/kg TS < 0,05 Fluoren FR JE02 DIN ISO 18287 0,05 mg/kg TS < 0,05 Phenanthren FR JE02 DIN ISO 18287 0,05 mg/kg TS < 0,05 Anthracen FR JE02 DIN ISO 18287 0,05 mg/kg TS < 0,05 Fluoranthen FR JE02 DIN ISO 18287 0,05 mg/kg TS < 0,05 Pyren FR JE02 DIN ISO 18287 0,05 mg/kg TS < 0,05 Benzo[a]anthracen FR JE02 DIN ISO 18287 0,05 mg/kg TS < 0,05 Chrysen FR JE02 DIN ISO 18287 0,05 mg/kg TS < 0,05 Benzo[b]fluoranthen FR JE02 DIN ISO 18287 0,05 mg/kg TS < 0,05 Benzo[k]fluoranthen FR JE02 DIN ISO 18287 0,05 mg/kg TS < 0,05 Benzo[a]pyren FR JE02 DIN ISO 18287 0,3 0,3 0,3 0,6 0,9 0,9 3 0,05 mg/kg TS < 0,05 Indeno[1,2,3-cd]pyren FR JE02 DIN ISO 18287 0,05 mg/kg TS < 0,05 Dibenzo[a,h]anthracen FR JE02 DIN ISO 18287 0,05 mg/kg TS < 0,05 Benzo[ghi]perylen FR JE02 DIN ISO 18287 0,05 mg/kg TS < 0,05

Summe 16 EPA-PAK 6) 6) 1) FR JE02 DIN ISO 18287 3 3 3 3 3 3 30 mg/kg TS (n. b.) exkl.BG

Summe 15 PAK ohne 1) FR JE02 DIN ISO 18287 mg/kg TS (n. b.) Naphthalin exkl.BG

Physikalisch-chemische Kenngrößen aus dem 10:1-Schütteleluat nach DIN EN 12457-4 pH-Wert FR JE02 DIN 38404-C5 6,5 - 9,5 6,5 - 9,5 6,5 - 9,5 6,5 - 9,5 6,5 - 9,5 6 - 12 5,5 - 12 7,5 Leitfähigkeit bei 25°C FR JE02 DIN EN 27888 250 250 250 250 250 1500 2000 5 µS/cm 73

Anionen aus dem 10:1-Schütteleluat nach DIN EN 12457-4 7) Chlorid (Cl) FR JE02 DIN EN ISO 10304-1 30 30 30 30 30 50 100 1,0 mg/l 1,5 Sulfat (SO4) FR JE02 DIN EN ISO 10304-1 20 20 20 20 20 50 200 1,0 mg/l 11 Prüfberichtsnummer: AR-17-FR-002505-01 Seite 4 von 5

Probenbezeichnung MP 1 Probenahmedatum/ -zeit 01.03.2017 Vergleichswerte Probennummer 117015938 Z0 Lehm/ Parameter Lab. Akkr. Methode Z0 Sand Z0 Ton Z0* Z1.1 Z1.2 Z2 BG Einheit Schluff Elemente aus dem 10:1-Schütteleluat nach DIN EN 12457-4 8) Arsen (As) FR JE02 DIN EN ISO 17294-2 14 14 14 14 14 20 60 1 µg/l 3 Blei (Pb) FR JE02 DIN EN ISO 17294-2 40 40 40 40 40 80 200 1 µg/l 5 Cadmium (Cd) FR JE02 DIN EN ISO 17294-2 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 3 6 0,3 µg/l < 0,3 Chrom (Cr) FR JE02 DIN EN ISO 17294-2 12,5 12,5 12,5 12,5 12,5 25 60 1 µg/l 2 Kupfer (Cu) FR JE02 DIN EN ISO 17294-2 20 20 20 20 20 60 100 5 µg/l < 5 Nickel (Ni) FR JE02 DIN EN ISO 17294-2 15 15 15 15 15 20 70 1 µg/l 2 Quecksilber (Hg) FR JE02 DIN EN ISO 12846 < 0,5 < 0,5 < 0,5 < 0,5 < 0,5 1 2 0,2 µg/l < 0,2 Zink (Zn) FR JE02 DIN EN ISO 17294-2 150 150 150 150 150 200 600 10 µg/l 16

Erläuterungen BG: Bestimmungsgrenze Lab.: Kürzel des durchführenden Labors Akkr.: Akkreditierungskürzel des Prüflabors

Kommentare zu Ergebnissen 1) nicht berechenbar

Die mit FR gekennzeichneten Parameter wurden von Eurofins Umwelt Ost GmbH (Bobritzsch-Hilbersdorf) analysiert. Die mit JE02 gekennzeichneten Parameter sind nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005 D-PL-14081-01-00 akkreditiert. Prüfberichtsnummer: AR-17-FR-002505-01 Seite 5 von 5

Erläuterungen zu Vergleichswerten

Untersuchung nach LAGA TR Boden (2004) Tabelle II.1.2-2/-4 + -3/ -5. Zuordnungswerte für Grenzwerte Z0*: Maximale Feststoffgehalte für die Verfüllung von Abgrabungen unter Einhaltung bestimmter Randbedingungen (siehe "Ausnahmen von der Regel" für die Verfüllung von Abgrabungen in Nr. II.1.2.3.2).

2) Der Wert 15 mg/kg gilt für Bodenmaterial der Bodenarten Sand und Lehm/Schluff. Für Bodenmaterial der Bodenart Ton gilt der Wert 20 mg/kg. 3) Der Wert 1 mg/kg gilt für Bodenmaterial der Bodenarten Sand und Lehm/Schluff. Für Bodenmaterial der Bodenart Ton gilt der Wert 1,5 mg/kg. 4) Bei einem C:N-Verhältnis > 25 beträgt der Zuordnungswert 1 Masse-%. 5) Bei Überschreitung ist die Ursache zu prüfen. 6) Bodenmaterial mit Zuordnungswerten > 3 mg/kg und ≤ 9 mg/kg darf nur in Gebieten mit hydrogeologisch günstigen Deckschichten eingebaut werden. 7) Bei natürlichen Böden in Ausnahmefällen bis 300 mg/l. 8) Bei natürlichen Böden in Ausnahmefällen bis 120 μg/l.

Im Prüfbericht aufgeführte Grenz- bzw. Richtwerte sind ausschließlich eine Serviceleistung der EUROFINS UMWELT, eine rechtsverbindliche Zuordnung der Prüfberichtsergebnisse im Sinne der zitierten Regularien wird ausdrücklich ausgeschlossen. Diese liegt alleinig im Verantwortungsbereich des Auftraggebers. Die zitierten Grenz- und Richtwerte sind teilweise vereinfacht dargestellt und berücksichtigen nicht alle Kommentare, Nebenbestimmungen und/oder Ausnahmeregelungen des entsprechenden Regelwerkes. Prüfberichtsnummer: AR-17-FR-002378-01 Seite 1 von 2

Eurofins Umwelt Ost GmbH - Lindenstraße 11 Gewerbegebiet Freiberg Ost - D-09627 - Bobritzsch-Hilbersdorf

IFG Ingenieurbüro für Geotechnik GmbH Purschwitzer Straße 13 02625 Niederkaina / Stadt Bautzen

Titel: Prüfbericht zu Auftrag 11704312 Prüfberichtsnummer: AR-17-FR-002378-01

Auftragsbezeichnung: IFG 004-01-17 Singwitz, BPL Bahnhofstraße Anzahl Proben: 1 Probenart: Grundwasser Probenahmedatum: 01.03.2017 Probenehmer: Auftraggeber Probeneingangsdatum: 03.03.2017 Prüfzeitraum: 03.03.2017 - 08.03.2017

Die Prüfergebnisse beziehen sich ausschließlich auf die untersuchten Prüfgegenstände. Sofern die Proben nicht durch unser Labor oder in unserem Auftrag genommen wurden, wird die Verantwortung für die Richtigkeit der Probenahme abgelehnt. Dieser Prüfbericht ist nur mit Unterschrift gültig und darf nur vollständig und unverändert weiterverbreitet werden. Auszüge oder Änderungen bedürfen in jedem Einzelfall der Genehmigung der EUROFINS UMWELT.

Es gelten die Allgemeinen Verkaufsbedingungen (AVB), sofern nicht andere Regelungen vereinbart sind. Die aktuellen AVB können Sie jederzeit unter http://www.eurofins.de/umwelt/avb.aspx einsehen.

Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Prüflaboratorium. Die Akkreditierung gilt nur für den in der Urkundenanlage (D-PL-14081-01-00) aufgeführten Akkreditierungsumfang.

Dr. Ulrich Erler Digital signiert, 09.03.2017{{SIGNATURE_DATE}} Prüfleiter Dr.{{SIGNATURE_BY}} Ulrich Erler Tel. +49 3731 2076 510 Prüfleitung{{SIGNATURE_TITLE}}

Eurofins Umwelt Ost GmbH Tel. +49 3641 4649 0 GF: Dr. Benno Schneider Bankverbindung: NORD LB Löbstedter Strasse 78 Fax +49 3641 4649 19 Axel Ulbricht, Dr. Heinrich Ruholl BLZ 250 500 00 D-07749 Jena [email protected] Amtsgericht Jena HRB 202596 Kto 150 334 779 www.eurofins.de/umwelt USt.-ID.Nr. DE 151 28 1997 IBAN DE91 250 500 00 0150 334 779 BIC/SWIFT NOLA DE 2HXXX Prüfberichtsnummer: AR-17-FR-002378-01 Seite 2 von 2

Probenbezeichnung WP 1 Probenahmedatum/ -zeit 01.03.2017 Probennummer 117015655 Parameter Lab. Akkr. Methode BG Einheit Prüfungen auf Betonaggressivität von Wässern Färbung, qualitativ FR JE02 DIN EN ISO 7887 leicht gelb Trübung qualitativ FR JE02 qualitativ ohne Geruch FR JE02 DEV B 1/2 ohne Geruch, angesäuert FR JE02 DEV B 1/2 ohne DIN 38404-C5/DIN EN pH-Wert FR JE02 7,2 ISO 10523 Temperatur pH-Wert FR JE02 DIN 38404-C4 °C 23,0 Ammonium FR JE02 DIN ISO 15923-1 0,06 mg/l 0,15 Ammonium-Stickstoff FR JE02 DIN ISO 15923-1 0,05 mg/l 0,11 Sulfat (SO4) FR JE02 DIN EN ISO 10304-1 1,0 mg/l 950 Magnesium (Mg) FR JE02 DIN EN ISO 17294-2 0,02 mg/l 140 Kalkaggressives FR JE02 DIN 38404 C10-M4 5,0 mg/l < 5,0 Kohlendioxid

Prüfungen auf Stahlaggressivität von Wässern Säurekapazität pH 4,3 FR JE02 DIN 38409-H7 0,1 mmol/l 9,9 (m-Wert) Temperatur Säurekapazität FR JE02 DIN 38404-C4 °C 23,0 pH 4,3

Anorganische Summenparameter Säurekapazität nach FR JE02 DIN 38404 C10-M4 0,1 mmol/l 10 CaCO3-Zugabe

Erläuterungen BG: Bestimmungsgrenze Lab.: Kürzel des durchführenden Labors Akkr.: Akkreditierungskürzel des Prüflabors

Die mit FR gekennzeichneten Parameter wurden von Eurofins Umwelt Ost GmbH (Bobritzsch-Hilbersdorf) analysiert. Die mit JE02 gekennzeichneten Parameter sind nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005 D-PL-14081-01-00 akkreditiert.

Gemeinde Obergurig

Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“

Anlage 2: Vorplanung: Erschließung Wohngebiet Bahnhofstraße in Singwitz

Planungsstand: 2. Entwurf

Planfassung: 04.09.2017

Gemeinde Obergurig Hauptstraße 24 02692 Obergurig

Gemarkung: Singwitz

R6 R4 OF ca.221,50 Anschluss RS ca.220,00 Gas L e g e n d e : R4 R5 0 S4 5 ,

5 Anschluss TW Linde schützen

R3 4 9 OF ca.224,00 RS ca.222,70 0 ,0 5 R3 S3 gepl. Fahrbahn

vorh. RW-Kanal mit Kontrollschacht R1 OF ca.225,80 RS ca.224,40 vorh. SW-Kanal mit Kontrollschacht R1 S1 4 ,50 gepl. RW-Kanal mit Kontrollschacht

4 2 0 5 , gepl. SW-Kanal mit Kontrollschacht 4

gepl. Trinkwasserleitung

gepl. Gasleitung

Kabeltrasse (Elt-, Beleuchtungs-, Fernmeldekabel) R2

S2 R2 OF ca.226,25 RS ca.224,25

Datum ÄNDERUNG NAME

R 5,0 ück 0 bau Elt-F reile itung 10.04.17 R C H I T E K T NE GN E N I E U RA E U T Z E N INGENIEURBÜRO JÄGER VERKEHRS - UND TIEFBAU

AUFTRAGSNR. V o r p l a n u n g 073- 16 35

MITARBEITER achs01VP2 BAUHERR P. Mutscher ENTWURFSVERFASSER Dipl.-Ing. (FH) D.Mättig BÜROLEITER

OBJEKT achs01VP2.PLT Dipl.-Ing. (FH) K.-H. Jäger Erschließung Wohngebiet Bahnhofstraße in Singwitz

DATUM ZEICHNUNG 10.04.2017 MASSSTAB Lageplan 1 : 500

ADRESSE INTERNET TELEFON FAX FORMAT BL.-NR. GmbH Liselotte-Herrmann-Straße 4 02625 Bautzen www.aib-bautzen.de 03591 / 364 0 03591 / 364 400

Diese Zeichnung darf nicht ohne Zustimmung des Urhe bers vervielfältigt, nachgenutzt oder an Unbeteilig te weitergereicht werden ! Singwitz NeuBahnhofstraße

Gemeinde Obergurig

Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“

Anlage 3: Gesamtbetrachtung des Wohnflächenbedarfs für die Gemeinde Obergurig

Planungsstand: 2. Entwurf

Planfassung: 04.09.2017

Gemeinde Obergurig Hauptstraße 24 02692 Obergurig

Gemarkung: Singwitz

„Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“ Gemeinde Obergurig Anlage - Bauflächenbilanz

1. Bauflächenpotentiale

Die Gemeinde Obergurig ist laut Landesentwicklungsplan 2013 (LEP) als Gemeinde ohne zentralörtliche Funktion eingestuft. Eine Siedlungsentwicklung ist nur im Rahmen der Eigenentwicklung zulässig. „Die Planungshoheit der Gemeinden schließt ein, dass jeder Gemeinde eine bauliche Eigenentwicklung zugestanden wird. Das bedeutet, dass der Bedarf unter anderem an Wohnungen, der sich aus der natürlichen Zunahme der Bevölkerung oder auch bei rückläufiger Bevölkerungsentwicklung aus Veränderungen der Haushaltsstruktur, aus dem Überalterungsgrad und dem schlechten Bauzustand vorhandener Wohnungen ergibt, für die örtliche Bevölkerung auf Wunsch in der eigenen Gemeinde gesichert werden kann.“1 Die Wohnraumversorgung der einheimischen Bevölkerung muss gewährleistet werden. In der vorliegenden Bauflächenbilanz erfolgt für die Gemeinde Obergurig eine Gesamtbetrachtung der bestehenden Wohnflächenpotentiale im Vergleich mit dem Bedarf an Siedlungsflächen unter Berücksichtigung vergangener und künftiger Einwohnerentwicklungen sowie dem Zustand vorhandener Wohnungen. Es wird nachgewiesen, dass die dargestellten Bauflächen im Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“ der Eigenentwicklung in der Gemeinde dienen. Ein über den Eigenbedarf hinausgehender Bauflächenzuwachs findet nicht statt. Zur Erfassung der Wohnflächenpotentiale wurden bestehende rechtskräftige Satzungen und Bebauungspläne, die Wohnen ermöglichen, ausgewertet und hinsichtlich ihrer Auslastung geprüft. Nach Ermitteln der unbebauten Flächen im Innenbereich anhand von Luftbildern, Vor-Ort-Begehungen und Gesprächen mit Gemeindevertretern ist festzustellen, dass diese Baulücken im Innenbereich durch die Gemeinden nur unzureichend für eine Bebauung mobilisiert werden können. Oftmals befinden sich die Baugrundstücke im privaten Eigentum. Stellen die Flächenbesitzer diese nicht für eine Bebauung oder zum Verkauf zur Verfügung, erschwert dies die städtebauliche Entwicklung im Innenbereich erheblich. Die Gemeinde Obergurig umfasst Ortsteile mit überwiegend landwirtschaftlichen Gebäudebestand. Typische, kulturhistorisch wertvolle Siedlungsformen, wie z.B. die prägenden Drei- und Vierseithöfen und anschließenden Obstwiesen im Ortsinneren, gilt es zu erhalten. Aus diesem Grund eignet sich nicht jede Lücke zwischen den Bebauungsstrukturen für eine intensive Nachverdichtung. Dies wurde bei der Betrachtung der Bauflächenpotenziale im Innenbereich berücksichtigt. Unberücksichtigt blieben dabei die Eigentumsverhältnisse sowie die Bereitschaft der Eigentümer zum Verkauf und zur Bebauung der Grundstücke.

1 Verordnung der Sächsischen Staatsregierung über den Landesentwicklungsplan (Landesentwicklungsplan 2013 - LEP 2013) vom 14. August 2013. LEP 2013 Begründung zu Ziel 2.2.1.6

1 „Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“ Gemeinde Obergurig Anlage - Bauflächenbilanz 1.1 Wohnbauflächen und gemischte Bauflächen2

Gemeinde Obergurig

Tabelle 1 Ermittlung des Wohnflächenbestandes in der Gemeinde Obergurig

Ges.-Fläche Anzahl Anzahl tatsächliche Auslastung Nr. Bezeichnung Baugebiet in m² WE3 gesamt freie WE in % Juli 2017 Gemeinde Obergurig B-Plan 1 „Alte Brauerei Mönchswalde“ 5.829 5 0 100 Abrundungssatzung „Arnsdorfer Straße“, 2 Schwarznaußlitz 7.226 8 0 100 Ergänzungssatzung 3 „Schwarznaußlitz – Arnsdorfer Straße“ 2.486 2 0 100 Ergänzungssatzung 4 „Großdöbschütz – Siedlungsweg Süd“ 2.236 2 0 100 5 B-Plan „Ortserweiterung Kleindöbschütz“ 23.000 28 1 95 6 B-Plan „Singwitz Mittelstraße“ 4.065 4 0 100 B-Plan 7 „Siedlungserweiterung Bautzener Straße“ 18.000 20 4 80 Ergänzungssatzung 8 „Singwitz – Am Wiesenhang“ 3.350 3 0 100 Ergänzungssatzung 9 „Großdöbschütz – Am Spreeweg“ 1.500 1 0 100 10 Abrundungssatzung „Großdöbschütz“ 1.700 1 0 100 11 B-Plan „Am Bärwald – Schwarznaußlitz“ 21.050 3 0 100 Abrundungssatzung 12 „Schlungwitzer Straße“ 3.950 5 0 100 Ergänzungssatzung 13 „Schwarznaußlitz – Steinbruchweg“ 5.600 3 0 100 Ergänzungssatzung 14 „Großpostwitzer Straße“ 3.156 2 1 50 B-Plan 15 „Bergstraße“ Obergurig 3.170 10 0 100 Ergänzungssatzung 16 „Schwarznaußlitz – West“ 1.818 1 0 100 Ergänzungssatzung 17 „Singwitz – Bahnhofstraße“ 1.400 1 0 100 Ergänzungssatzung 18 „Großdöbschütz – Siedlungsweg Süd“ 2.336 1 0 100 Gesamt 100 5

Die Gemeinde Obergurig verfügt in ihrem gesamten Gemeindegebiet mit einer Größe von 981,27 ha4 über ca. 5 potenziell freie Wohneinheiten in rechtskräftigen Bebauungsplänen bzw. Satzungen. Auf diese noch unbebauten Baugrundstücke hat die Gemeinde Obergurig keinen Zugriff. Die Flächen befinden sich in privatem Eigentum. Aufgrund von Erbschaftsangelegenheiten und verkaufsunwilligen Eigentümern, ist eine kurzfristige Bereitstellung des Baulandes nicht zu erwarten.

2 grau hinterlegt: Bauflächen in Satzungen oder B-Plänen mit eingeschränktem Zugriff (durch Eigentümer blockiert und für den Eigenbedarf vorgehalten)

3 Der Wohnbauflächenbedarf wird in der Bezugsgröße Wohneinheiten dargestellt. Verfügbare Flächenpotenziale werden anhand ortsüblicher Bebauungs- und Grundstückstypen in Wohneinheiten umgerechnet. 4 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 2017 (Stand: 16.08.2017), Gebietsfläche Gemeinden (Gebietsstand am 01.01.2017)

2 „Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“ Gemeinde Obergurig Anlage - Bauflächenbilanz

Die Prüfung der vorhandenen Baulandreserven im Innenbereich ergab, die vorhandenen Wohn- und gemischt genutzten Bauflächen innerhalb der Ortsteile sind weitgehend bebaut. In der Gemeinde Obergurig konnten, unter Berücksichtigung einer dörflichen Bebauungsdichte und –struktur sowie sensibler Bereiche, die keiner Bebauung zugeführt werden können (z. B. Denkmal- und Naturschutz) in den bebauten Ortslagen max. 5 freie Wohneinheiten dem Innenbereich zugeordnet werden. Die bestehenden Baulücken befinden sich innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortslage Kleindöbschütz. Diese Baugrundstücke werden für den Eigenbedarf der jeweiligen Eigentümer vorgehalten. Der Ortsteil Blumenthal und der Standort Neuboblitz sind sowohl laut wirksamen Flächennutzungsplan (FNP)5 der Gemeinde Obergurig als auch dem Vorentwurf des FNP der Verwaltungsgemeinschaft Obergurig- Großpostwitz6 als Außenbereich dargestellt und stehen für eine Erweiterung der Siedlungsfläche nicht zur Verfügung.

1.2 Gebäudeleerstand7

Der Leerstand von Gebäuden in der Gemeinde Obergurig beträgt 6,1 %. Die Gemeinde Obergurig ist die einzige Gemeinde im Bautzener Oberland, in der der Gebäudeleerstand nicht angestiegen ist.8 Die Leerstandsquote sank vom Jahr 1995 bis zum Jahr 2011 um 0,7 %. Sie liegt unter dem Durchschnitt der Region des Bautzener Oberlandes (7,3 %) und des Landkreises Bautzen (7,1 %). Die leerstehenden Gebäude wurden größtenteils vor 1918 erbaut, verfügen über Wohnungsgrößen von 40 m² bis 100 m² und eine nicht mehr zeitgemäße Ausstattung. Insgesamt verfügt die Gemeinde Obergurig über 678 Wohngebäude. Bei einem Leerstandspotenzial von 6,1 % ist von 41 leerstehenden Gebäuden auszugehen.

2. Bevölkerungsentwicklung

Die Gemeinde Obergurig zählt zum verdichteten Bereich im ländlichen Raum. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 214 EW/km² sowohl über dem Durchschnitt des Landkreises Bautzen mit 124 EW/km² aber auch der Region Bautzener Oberland mit durchschnittlich 162 EW/km² 9. Das Statistische Landesamt des Freistaates Sachsen geht bei der 5. regionalisierten Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2011 von einer rückläufigen Bevölkerungsentwicklung um 12 % im Bautzener Oberland aus.10 Dennoch stieg seit 2011 die Einwohnerzahl in der Gemeinde Obergurig an. Es leben gegenwärtig 2.115 Einwohner (Stand 31.08.2017) in der Gemeinde.11 Die Zunahme liegt bei ca. 1 % jährlich. Obergurig ist nicht vom Einwohnerrückgang betroffen wie der Durchschnitt des Landkreises Bautzen. Die Einwohnerentwicklung in der Gemeinde Obergurig entspricht der Entwicklung in den Gemeinden des sorbischen Siedlungsgebietes. Der Trend zur Rückkehr junger Familien, auch aus den alten Bundesländern (nach Studium, Ausbildung), die in ihrer Heimat möchten, ist in den letzten Jahren festzustellen. Dies spiegelt sich im Anteil der Altersgruppen der 25 bis 35jährigen und 35 bis 45jährigen wieder, der im Zeitraum von 2011 bis 2015 konstant blieb12. Durch das Angebot

5 Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Gemeinde Obergurig, genehmigt 28.05.1999, bekanntgemacht 05.11.1999. 6 Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Großpostwitz/O.L. – Obergurig, Vorentwurf, Fassung 14.10.2010. 7 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 2017 (Stand: 16.08.2017), Zensus 2011, Gebäude- und Wohnungszählung (GWZ) 2011, die nächste GWZ erfolgt erst wieder 2021. 8 LEADER-Entwicklungsstrategie Bautzener Oberland, Fassung 15.03.2016 9 LEADER-Entwicklungsstrategie Bautzener Oberland, Fassung 15.03.2016. 10 LEADER-Entwicklungsstrategie Bautzener Oberland, Fassung 15.03.2016. 11 Gemeinde Obergurig, Einwohnerzahl Stand 31.08.2017. 12 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 2017 (Stand: 16.08.2017), Gemeindestatistik 2016 für Obergurig (Gebietsstand am 01.01.2016). 3 „Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“ Gemeinde Obergurig Anlage - Bauflächenbilanz an Erwerbsmöglichkeiten am Wohnort, die gute Infrastrukturausstattung (z. B. Kindergarten, Schule), Möglichkeiten der Beteiligung am dörflichen Leben (z. B. Heimatverein) sowie eine kontinuierliche, vorsorgliche Bereitstellung von Bauland in der Gemeinde, konnte die Stabilisierung der Einwohnerzahlen erreicht werden. In der 6. regionalisierten Bevölkerungsprognose des Freistaates Sachsen werden keine Aussagen zur voraussichtlichen Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2030 getroffen, da diese nur für Gemeinden mit > 5.000 Einwohnern erstellt wurden (Stichtag 31.12.2014). Für die Zukunft geht die Gemeinde davon aus, dass sich die Stabilisierung bzw. Tendenz zur Zunahme der Einwohnerzahl fortsetzen wird (s. Abbildung 1).

Einwohnerzahl

2.400 2.335 2.345 2.330 2.328 2.318 2.350 2.293 2.300 2.241 2.235 2.250 2.197 2.200 2.158 2.128 2.115 2.150 2.096 2.082 2.087 2.079 2.100 2.056 2.050 2.000 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2017

Abbildung 1 Einwohnerentwicklung in der Gemeinde Obergurig von 2000 bis 2017 (Quellen: Statistisches Landesamt Sachsen und Angaben Gemeinde Obergurig)

3. Bauflächenbedarf a) Auflockerungsbedarf und Nachholbedarf

Auflockerungsbedarf entsteht bei der Beseitigung städtebaulicher Missstände und durch den gestiegenen Flächenanspruch der Bevölkerung. Für die Gemeinde Obergurig ist zur Ermittlung des Auflockerungsbedarfes von dem Ansatz auszugehen, dass aufgrund sinkender Belegungszahlen für die Unterbringung der Bevölkerung mehr Wohnungen erforderlich sind. Dieser Ansatz verdeutlicht, dass die Ursachen eines erhöhten Wohnbauflächenbedarfes nicht nur in steigenden Komfort-, Wohnraum- und Freiraumansprüchen zu suchen sind, sondern ebenso in den demographischen Entwicklungen. Zu diesen zählen eine sinkende Anzahl der Kinder je Haushalt, eine steigende Anzahl Alleinerziehender, das frühere Verlassen des elterlichen Haushaltes sowie die immer älter werdende Bevölkerung. Auch die Pluralisierung der Lebensstile und die damit verbundenen Wohnansprüche, z.B. Singlehaushalte, Paare mit zwei Wohnungen, Wohngemeinschaften und die zunehmende Zahl von Rentnersinglehaushalten aufgrund gestiegener Lebenserwartung etc., lassen den Wohnflächenbedarf pro Einwohner steigen. Der Anteil der Einpersonenhaushalte an den Haushalten (HH) in Sachsen stieg von 29,1 % im Jahr 1991 auf 43,3 % im Jahr 2015. Wodurch die durchschnittliche Haushaltsgröße in Sachsen im Zeitraum von 1991 bis 2015 von 2,3 EW/HH auf 1,9 EW/HH zurückging.13 Bis zum Jahr 2035 wird für die ostdeutschen Bundesländer ein Absinken der Haushaltsgröße auf 1,8 EW/HH bei gleichzeitiger Erhöhung des Anteils der Einpersonenhaushalte prognostiziert.14

13 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Statistischer Bericht Haushalte und Lebensformen im Freistaat Sachsen, Ergebnisse des Mikrozensus 2015, Dezember 2016. 14 Statistisches Bundesamt: Entwicklung der Privathaushalte bis 2035, Ergebnisse der Haushaltsvorausberechnung 2017, erschienen am 28.02.2017.

4 „Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“ Gemeinde Obergurig Anlage - Bauflächenbilanz

Der Anteil der Einpersonenhaushalte in der Gemeinde Obergurig liegt bei insgesamt 22,7 % der Gesamthaushalte. Dabei befinden sich 81,4 % der Haushalte in Ein- und Zweifamilienhäusern15. Im Jahr 2016 lag die durchschnittliche Wohnfläche der Wohnungen in der Bundesrepublik Deutschland bei 91,7 m² und im früheren Bundesgebiet bei 95,3 m².16 Die durchschnittliche Wohnfläche beträgt entsprechend dem Zensus 2011 für den Landkreis Bautzen 82,3 m², für die Gemeinde Obergurig 93,9 m².17 Die mittlere Wohnfläche pro Einwohner im früheren Bundesgebiet stieg im Jahr 2016 auf 46,5 m²/EW. In den neuen Bundesländern und Berlin-Ost hat sich die durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner bis 2016 auf 43,4 m² erhöht.18 Auf Grundlage der Gesamtwohnfläche (Zensus 2011) in der Gemeinde Obergurig und der Einwohnerzahl für den 31.08.2017 konnte die durchschnittliche Wohnfläche pro Einwohner mit 43,1 m² berechnet werden. Hierbei wird deutlich, dass die Gemeinde Obergurig bei gleichbleibender Einwohnerzahl nur einen geringen Auflockerungs- und Nachholbedarf hinsichtlich der verfügbaren Wohnfläche pro Einwohner und der durchschnittlichen Wohnfläche je Wohneinheit gegenüber dem Bundesgebiet besitzt. Ziel ist es, die Wohnflächenversorgung und die Erhaltung der Wohnattraktivität in der Gemeinde Obergurig zu gewährleisten. b) Ersatzbedarf

Ersatzbedarf an Gebäuden entsteht durch Abgang von Bausubstanz, wenn die Modernisierung technisch oder wirtschaftlich, auch unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes, nicht vertretbar ist. Dieser Bedarf kann nur zum Teil an Ort und Stelle ersetzt werden. Ersatzbedarf an Bauflächen entsteht außerdem durch Umnutzung sowie Zusammenlegung von Wohnungen. Der Ersatzbedarf wird mit 1 % der Wohnungen angesetzt. c) Mobilitäts-/Fluktuationsreserve

Für die Funktionsfähigkeit des Wohnungsmarktes sollte aufgrund von Wohnungswechseln und Modernisierung ein Mindestbestand an leerstehenden Wohnungen (Wohnungsüberhang) zur Verfügung stehen. Für die Gemeinde Obergurig sollte eine Mobilitätsreserve von 0,5 % des derzeitigen Wohnungsbestandes angesetzt werden. Die Gemeinde Obergurig will sicherstellen, dass ein Zurückkehren junger Erwachsener nach Ausbildung, Studium und Familiengründung in ihre Heimat möglich ist. Dafür muss Bauland bereitgestellt werden. d) Besondere Bedarfe (Sorbisches Siedlungsgebiet)

Die Gemeinde Obergurig zählt zum sorbischen Siedlungsgebiet. Im Altagsleben spielt die sorbische Kultur eine untergeordnete Rolle. Die Zweisprachigkeit wird aber auch in der Gemeinde Obergurig unterstützt.19

15 Statistisches Landesamt Freistaat Sachsen, Gemeindeblatt Zensus 2011, Haushalte, Familien und deren Wohnsituation am 9. Mai 2011 Landkreis Bautzen, Gebietsstand 1. Januar 2014. 16 DESTATIS Statistisches Bundesamt: Gebäude und Wohnungen, Bestand an Wohnungen und Wohngebäuden, Bauabgang von Wohnungen und Wohngebäuden, Lange Reihen ab 1969 – 2016. Erschienen 27.07.2017. 17 Statistisches Landesamt Freistaat Sachsen, Gemeindeblatt Zensus 2011, Haushalte, Familien und deren Wohnsituation am 9. Mai 2011 Landkreis Bautzen, Gebietsstand 1. Januar 2014. 18 DESTATIS Statistisches Bundesamt: Gebäude und Wohnungen, Bestand an Wohnungen und Wohngebäuden, Bauabgang von Wohnungen und Wohngebäuden, Lange Reihen ab 1969 – 2016. Erschienen 27.07.2017. 19 LEADER-Entwicklungsstrategie Bautzener Oberland, Fassung 15.03.2016.

5 „Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“ Gemeinde Obergurig Anlage - Bauflächenbilanz

Gesamter Wohnflächenbedarf20

Berechnung Wohnflächenbedarf bis 2020 WE Bestand Prognose 2020 Einwohner 2.11521 vorhandene Wohnungen (WE) 98422 Prognose Einwohner 2.11523 Wohnfläche 91.10024 98.348 je Einwohner in m² 43,1 46,525 Wohnfläche je WE in m² 93,926 95,327 Auflockerungs- und Nachholbedarf bis 2020 in m² 7.248 76 Ersatzbedarf28 10

Mobilitäts- und Fluktuationsreserve29 5

91 abzgl. offene Bauflächen (Wohnbau- und gemischte Bauflächen: B-Pläne, Satzungen) 5 abzgl. leere Gebäude 41 abzgl. Baulücken nach § 34 BauGB 5 40 Für die Gemeinde Obergurig ergibt sich ein Bedarf an Bauflächen für 40 WE .

Rein statistisch ist in den ländlichen Regionen für die Zukunft davon auszugehen, dass die Bevölkerungszahl weiter zurückgehen wird. Im Vergleich zum Durchschnitt des Landkreises Bautzen ist jedoch eine positivere Entwicklung aufgrund der besonderen Lage im sorbischen Siedlungsgebiet, der vorhandenen Infrastrukturausstattung sowie der

20 Bezugszeitraum bis 2020: Entspricht der Restlaufzeit des Regionalplans, der die Ziele und Grundsätze der Landesplanung Sachsen auf die Planungsregion Oberlausitz-Niederschlesien konkretisiert. Der Regionalplan des Planungsverbands Oberlausitz-Niederschlesien ist im Jahr 2010 in Kraft getreten und auf einen Planungszeitraum von ca. 10 Jahren ausgerichtet. Der Wohnbauflächenbedarf sollte mit der Fortschreibung des Regionalplans bzw. dem Vorliegen neuer Daten aus dem nächsten Zensus 2021 fortgeschrieben werden. 21 Angabe der Gemeinde, Stand 31.08.2017. 22 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 2017 (Stand: 16.08.2017), Gemeindestatistik 2016 für Obergurig (Gebietsstand am 01.01.2016). 23 Es wird von einer konstanten Einwohnerzahl ausgegangen. 24 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 2017 (Stand: 16.08.2017), Gemeindestatistik 2016 für Obergurig (Gebietsstand am 01.01.2016). 25 DESTATIS Statistisches Bundesamt: Gebäude und Wohnungen, Bestand an Wohnungen und Wohngebäuden, Bauabgang von Wohnungen und Wohngebäuden, Lange Reihen ab 1969 – 2016. Erschienen 27.07.2017. 26 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 2017 (Stand: 16.08.2017), Gemeindestatistik 2016 für Obergurig (Gebietsstand am 01.01.2016). 27 DESTATIS Statistisches Bundesamt: Gebäude und Wohnungen, Bestand an Wohnungen und Wohngebäuden, Bauabgang von Wohnungen und Wohngebäuden, Lange Reihen ab 1969 – 2016. Erschienen 27.07.2017. 28 1 % der Wohnungen auf Basis der Gebäude- und Wohnraumzählung Zensus 2011. 29 0,5 % des gesamten Wohnungsbestandes auf Basis der Gebäude- und Wohnraumzählung Zensus 2011.

6 „Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“ Gemeinde Obergurig Anlage - Bauflächenbilanz vorhandenen, einheimischen, örtlichen Arbeitsmöglichkeiten wahrscheinlich. Aus diesem Grund ist davon auszugehen, dass die Bevölkerungszahl stabil bleibt. Insbesondere den Bedarfen durch die Mobilitäts- und Fluktuationsreserve ist Rechnung zu tragen. Neben der Sicherung der angestrebten Bevölkerungsstabilisierung werden aus Sicht der Gemeinden die ausgewiesenen Bauflächen zur Absicherung des Auflockerungsbedarfes (Beseitigung städtebaulicher Missstände wie: zu hohe Belegungszahlen, fehlende sanitärtechnische Ausstattung) und des Ersatzbedarfes (Abgang von Bausubstanz aus technischen, wirtschaftlichen und funktionellen Gründen) benötigt. Zusätzliches Ziel der Gemeinde Obergurig ist es, die Wohnungsversorgung (Wohnfläche je Einwohner) gegenüber dem zu erwartenden bundesweiten Durchschnitt anzugleichen, um die Wohnattraktivität in der Gemeinde zu erhalten und zu erhöhen (Nachholbedarf). Bei allgemein zurückgehenden Bevölkerungszahlen wird den Gemeinden auch im ländlichen Raum die Siedlungsentwicklung entsprechend dem Eigenbedarf zugeschrieben (lt. LEP 2013 Ziel 2.2.1.6)30. Die dargestellten Bauflächen innerhalb der Gemeinde Obergurig dienen ausschließlich der Eigenentwicklung.

4. Geplante Wohnbauflächen

Grundsätzliches Ziel der Gemeinde Obergurig ist es, mit der Neudarstellung von Wohnbauflächen die Bevölkerungsentwicklung im Gemeindegebiet stabil zu halten. Die bestehenden rechtskräftigen Satzungen und Bebauungspläne, die Wohnen ermöglichen sind als ausgelastet einzustufen. Auf noch freie Baugrundstücke kann die Gemeinde wegen den Eigentumsverhältnissen und fehlender Verkaufsbereitschaft nicht zugreifen. Kurzfristig steht kein Bauland zur Verfügung. Größere bebaubare Grundstücksflächen, deren Erschließung im ausreichenden Maß gesichert ist, stehen derzeit nur innerhalb der bebauten Ortslage Singwitz zur Verfügung. Am Standort „Singwitz Bahnhofstraße“ können kurzfristig die bestehenden Nachfragen nach Baugrundstücken realisiert werden. Die potenziell mit dem Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“ zu entwickelnden Baugrundstücke dienen dem Eigenbedarf der Gemeinde. Im Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“ geplanten Wohnbauflächen werden im Innenbereich ausgewiesen. Für das noch rechtsverbindlich vorhandene Streuobstwiesen-Biotop im Westen des Plangebiets wird eine Ausgleichspflanzung durchgeführt. Der Bebauungsplan dient der Wiedernutzbarmachung brach gefallener Flächen. Die aufgegebene Hofstelle wurde abgebrochen. Die bisher ungenutzten Flächen sollen für eine Wohnnutzung bereitgestellt werden. Aufgrund der Vornutzung ist der Erschließungsaufwand am gewählten Standort gering. Die bestehenden Siedlungsflächen werden ergänzt. Mit den geplanten Wohnbauflächen sollen neue Möglichkeiten für Einfamilien- und Zweifamilienhauser geschaffen werden, die vorrangig den Bedürfnissen junger Familien an modernes Wohnen im Dorf gerecht werden.

5. Fazit

Bei einem ermittelten Wohnbauflächenbedarf von 40 WE in der Gemeinde Obergurig ist die Neudarstellung von ca. 10 WE im Rahmen des Bebauungsplans „Singwitz Bahnhofstraße“ als angemessen einzustufen. Die Flächenausweisung dient der maßvollen Eigenentwicklung in der Gemeinde. Sie beruht auf dem real vorhandenen Bedarf, sodass davon auszugehen ist, dass die Flächen zeitnah bebaut werden. Der Gemeinde Obergurig liegen derzeit 7 Anfragen von Bauwilligen für den Wohnstandort „Singwitz Bahnhofstraße“ vor. Insgesamt sind die Auswirkungen der Bauflächenausweisung räumlich begrenzt und entsprechen sowohl dem beabsichtigtem städtebaulichen Planungskonzept der Gemeinde als auch der nach dem Baugesetzbuch verpflichtenden Umsetzung der Strategie der Innenentwicklung. Die aktuelle Planung basiert in der Gemeinde Obergurig entsprechend dem Eigenbedarf der Bevölkerung zur Bauflächenentwicklung.

30 vgl. Ziel 2.2.1.6 LEP 2013.

7

Gemeinde Obergurig

Bebauungsplan „Singwitz Bahnhofstraße“

Anlage 4: Kurzgutachten

Planungsstand: 2. Entwurf

Planfassung: 04.09.2017

Gemeinde Obergurig Hauptstraße 24 02692 Obergurig

Gemarkung: Singwitz

Planungsbüro Ing. KRÜGER & JEDZIG Partnerschaft Waldstr. 9, 02742 Neusalza-Spremberg / Umweltplanung • Naturschutz-Objektplanung • GIS • Computer- OT Friedersdorf; Tel.: 035872 / 39240; Visualisierung • Schulung • Beratung E-Mail: [email protected]; Homepage: www.krueger-jedzig.de

Untersuchung in der Gemeinde Obergurig, OT Singwitz Baumfällungen und Wohnbebauung auf dem Grundstück 7/8 der Gemarkung Singwitz

31. August 2017

- Kurzgutachten -

IMPRESSUM

AUFTRAGGEBER: Weidig & Schweickert Mittelstraße 3 GbR 02692 Singwitz

AUFTRAGNEHMER: Planungsbüro Ing. KRÜGER & JEDZIG Partnerschaft Waldstr. 9 02742 Neusalza-Spremberg / OT Friedersdorf Tel.: 035872 / 39240 Fax: 035872 / 41512 Mobil: 0177 / 48 203 48 E-Mail: [email protected] Homepage: www.krueger-jedzig.de

BEARBEITUNG : A NDREAS JEDZIG , Dipl.-Ing. Ökologie und Umweltschutz (FH) ANDREAS NATUSCHKE , S ÄCHSISCHER VERBAND FÜR FLEDERMAUSFORSCHUNG UND - SCHUTZ E .V.

Unterschrift

STAND : 31.08.2017 1 Vorbemerkung

1.1 Anlass Im Zusammenhang mit einer geplanten Wohnbebauung sind auf dem Flurstück 7/8 der Gemarkung Singwitz Baumfällungen erforderlich. In diesem Zusammenhang wurden seitens der Unteren Naturschutzbehörde gemäß § 44 Abs. 1, Nr. 1 und 3, BNatSchG zum Ausschluss einer Verletzung der Zugriffs- und Störungsverbote geschützter Tierarten eine Untersuchung der zu fällende Bäume auf vorhandene Baumhöhlen u. deren Nutzung durch geschützte Tierarten (insbesondere Fledermäuse) gefordert.

2 Ergebnisse inkl. Bewertung

2.1 Ergebnisse Der Umfang der Fällarbeiten wurde am 10.07.2017 im Rahmen einer Begehung mit Frau Menzel, Planungsbüro Panse, Herrn Bürgermeister Polpitz, Herrn Jedzig, Planungsbüro Ingenieure Krüger & Jedzig Partnerschaft abgestimmt. Der Baumbestand wurde nach Höhlenbäumen abgesucht. Endoskopiert wurden drei Apfelbäume im nordwestlichen Plangebiet. Davon wies ein Baum eine große Höhlung vom Stammfuß bis mittlere Stammhöhe auf. Die Höhlung ist unbesetzt und als Quartiermöglichkeit für Fledermäuse ungeeignet. Zwei weitere, zur Fällung vorgesehene Apfelbäume weisen potentiell als Fledermausquartier geeignete, unbesetzte Höhlungen auf. Für den Verlust der Baumhöhlen sollten als Ausgleichsmaßnahme zwei Fledermauskästen im näheren Umfeld aufgehängt werden. Bei Fällarbeiten zwischen Anfang März und Ende Oktober sollte eine erneute Kontrolle der Höhlenbäume unmittelbar vor der Fällung durchgeführt werden.

Die hoch- und halbstämmigen Obstbäume sind teilweise bereits im Absterben begriffen. Das Grünland unter bzw. zwischen den Obstbäumen wird überwiegend mit Pferden beweidet und ist artenarm. Kleinflächig ist es auch ausgekoppelt und deshalb brachgefallen. Die Obstwiese erfüllt gemäß der Unteren Naturschutzbehörde (s. Beratung mit der Gemeinde am 29.08.2017) noch den Tatbestand für ein besonders geschütztes Biotop Streuobstwiese. Ihre Beseitigung bedarf daher der Zustimmung der Unteren Naturschutzbehörde und einer entsprechenden Ersatzpflanzung. Für diese sollten hochstämmige Obstbäume vorzugsweise von älteren Sorten verwendet werden.

Kurzgutachten Grundstück 7/8 der Gemarkung Singwitz Erstelldatum: Letzte Änderung: - 2 - 26.07.2017 31.08.2017

Foto 1: Gesamtansicht der Obstwiese von Süden aus

Foto 2: Detailansicht mit einem ausgekoppelten, brachgefallenen Bereich im nördlichen Teil der Streuobstwiese

Kurzgutachten Grundstück 7/8 der Gemarkung Singwitz Erstelldatum: Letzte Änderung: - 3 - 26.07.2017 31.08.2017

Foto 3: Trockenmauer am westlichen Rand der Streuobstwiese

2.2 Fazit Bei der Kontrolle wurden in drei Apfelbäumen je einer Baumhöhle gefunden. Zwei der Baumhöhlen sind potentiell als Fledermausquartier geeignet aber aktuell unbesetzt. Die dritte Höhle ist nicht als Fledermausquartier geeignet. Es sind daher die Aufhängung von zwei Fledermauskästen im näheren Umfeld für die zu fällenden Höhlenbäume und bei Fällarbeiten zwischen Anfang März und Ende Oktober auch eine Kontrolle der Baumhöhlen unmittelbar vor der Fällung erforderlich. Für die zu fällenden Obstbäume ist nach Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde eine entsprechende Ersatzpflanzung vorzunehmen.

Kurzgutachten Grundstück 7/8 der Gemarkung Singwitz Erstelldatum: Letzte Änderung: - 4 - 26.07.2017 31.08.2017