Die Donaueschinger Musikfeste 1921 Bis 1926 Regensburger Studien Zur Musikgeschichte Musikgeschichte Zur Studien Regensburger
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12 Michael Wackerbauer Die Donaueschinger Musikfeste 1921 bis 1926 Regensburger Studien zur Musikgeschichte Musikgeschichte zur Studien Regensburger Regesten zu den Briefen und Dokumenten im Fürstlich Fürstenbergischen Archiv mit einer historischen Einführung ConBrio Die Donaueschinger Musikfeste 1921 bis 1926 Regesten zu den Briefen und Dokumenten im Fürstlich Fürstenbergischen Archiv mit einer historischen Einführung REGENSBURGER STUDIEN ZUR MUSIKGESCHICHTE HEraUSGEGEBEN VON WOLFGANG HORN, DAVID HILEY UND KaTELIJNE SCHILTZ BAND 12 Gefördert mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Das Umschlagbild ist der launigen FestschriftDie Schlapperklange. Ein Buch rund um die Donauquelle aus dem Jahr 1925 entnommen, wo es mit der Bildunterschrift» Kammermusikfest Donaueschingen« und folgender Bildlegende versehen ist: »Von links: unten städt. Mülleimer Victor, Paul Hindemith (Südwestansicht des Komponisten), seine Gattin, die Tänzerin Yvonne Georgi.« Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unterhttp://dnb.dnb.de/ abrufbar. © 2017 by ConBrio Verlagsgesellschaft, Regensburg. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der Genehmigung des Verlages. Printed in Germany Gestaltung und Umbruch: Fabian Weber M. A., Regensburg Herstellung: druckhaus köthen GmbH & Co. KG, Friedrichstraße 11/12, 06366 Köthen (Anhalt) Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. CB 1273 · ISBN 978-3-940768-73-5 · www. conbrio.de Michael Wackerbauer Die Donaueschinger Musikfeste 1921 bis 1926 Regesten zu den Briefen und Dokumenten im Fürstlich Fürstenbergischen Archiv mit einer historischen Einführung unter Mitarbeit von Heike Nasritdinova und Fabian Weber ConBrio Verlagsgesellschaft 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Zu den Donaueschinger Kammermusik-Aufführungen 1921–1926. 7 1.1 Voraussetzungen – die Besinnung auf das musikalische Erbe ..................... 8 1.2 Die Entwicklung des Konzepts ................................................ 11 1.3 Formung eines »Arbeitsausschusses« .......................................... 13 1.4 Wege der Programmfindung .................................................. 18 1.5 Der »Ehrenausschuss« – nöte des Ausgleichs und das Streben nach Unabhängigkeit 20 1.6 Die »Vertrauensmänner« ..................................................... 26 1.7 Das Auswahlverfahren im »Arbeitsausschuss« .................................. 30 1.8 Kulturpolitische Implikationen – die Nationalitätenproblematik .................. 38 1.9 Die Bilanz des Findungsprozesses .............................................. 43 1.10 Junge Musik und altes Ambiente – der fürstliche Rahmen der Veranstaltungen ..... 45 1.11 Avantgarde oder Spiegel der Schulen? .......................................... 49 1.12 Hindemith, der neue Weg und die lineare Polyphonie ........................... 51 1.13 Die Donaueschinger Idee im Wandel von Festspielkonzeptionen ................. 62 2 Die Programme der Donaueschinger Kammermusik-Aufführungen 1921–1926 .. 72 3 Zum Briefbestand im Fürstlich Fürstenbergischen Archiv ...................... 80 4 Editionsbericht ............................................................. 83 Beschreibung der Regesten ................................................... 83 Zur Genese des Buches und Danksagungen ......................................... 85 Literaturverzeichnis ............................................................... 86 Abbildungen ...................................................................... 89 Regesten ......................................................................... 115 1919 / 1920 ................................................................... 116 1921 ........................................................................ 118 1922 ........................................................................ 195 1923 ........................................................................ 260 1924 ........................................................................ 298 1925 ........................................................................ 356 1926 ........................................................................ 439 Register .......................................................................... 541 Namen ..................................................................... 542 Werke auf den Programmen der Kammermusik-Aufführungen 1921–1926 .......... 560 Institutionen ................................................................ 563 5 5 1 Zu den Donau eschinger Kammermusik-Aufführungen 1921–1926 Noch mehr wie bisher sollen im beginnenden Konzertjahr die in der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek schlummernden Denkmäler der Tonkunst früherer Zeiten zum Leben erweckt werden. Daneben hat sich die »Gesell- schaft der Musikfreunde«, die in dem Fürsten zu Fürstenberg einen verständnis- vollen Förderer besitzt, zur besonderen Aufgabe gestellt, sich für die lebenden deutschen Komponisten kräftig einzusetzen. Für nächsten Sommer ist eine Reihe von Konzerten geplant, die ausschließlich Kammermusik noch nicht an- erkannter oder noch umstrittener neuzeitlicher Tonsetzer zur Aufführung bringen sollen.1 Der knapp formulierte Hinweis, mit dem die »Musikfreunde« eines abgelegenen Provinzstädt- chens Mitte November 1920 in deutschen Musikzeitschriften auf ihre Aktivitäten aufmerksam machten, dürfte – so er zwischen den übrigen Konzert-Meldungen wahrgenommen wurde – für einiges Erstaunen gesorgt haben. Selbstbewusst propagierte man zum einen die bewusste Rück- besinnung auf eine historisch gewachsene Musikkultur repräsentativen Charakters und deren Pflege, zum anderen kündigte man weit ab von den großen Musikzentren Veranstaltungen zur Gegenwartskunst an, deren klar artikulierte Programmatik richtungweisend für eine radikal aus- gerichtete Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Neuer Musik erscheinen musste. Und all dies sollte durch ein mäzenatisches Konzept verwirklicht werden, das nach den jüngsten politischen Um- brüchen einer eigentlich eben überwundenen Gesellschaftsform angehörte. Was hier noch in einer Planungsphase steckte, sollte sich zur langlebigsten Institution zur Förderung neuer bzw. zeitgenössischer Musik entwickeln. Die Protektion durch das Fürsten- haus fand allerdings bereits nach sechs Jahren ihr Ende, als die alljährliche Veranstaltung aus konzeptionellen, finanziellen und personellen Gründen2 nach Baden-Baden verlagert wurde und damit in ihrer Geschichte den ersten von mehreren Ortswechseln vollzog, die erst 1934 wie- der nach Donau eschingen zurückführten. Der zunächst sehr engen organisatorischen Verknüpfung mit dem Fürstenhaus ist es zu verdanken, dass im Fürstenbergarchiv die Unterlagen der Donau eschinger Kammermusikauf- führungen der frühen Jahre von der Gründung 1921 bis 1926 als geschlossener Bestand überlie- fert sind.3 im Rahmen des von der DFG geförderten Forschungsprojektes »Bruchlinien und 1 Allgemeine Musikzeitung 47 (1920), s. 702; Signale für die musikalische Welt 78 (1920), nr. 38, S. 1144; mit Nennung von Interpreten auch in Konstanzer Zeitung, Nr. 294 vom 5. 11. 1920. 2 Vgl. hierzu Andreas Wilts, Am Anfang war Heinrich Burkard, S. 25–29. 3 Verweise auf Archivalien aus dem Fürstlich Fürstenbergischen Archiv werden im Folgenden nach RISM mit dem Bibliothekssigel D-DO bezeichnet. Die RISM-Bibliothekssigel finden auch bei anderen Beständen Anwen- dung. 7 7 Kontinuitäten. Die Donau eschinger Musikfeste 1921–1950« wurde diese musikgeschichtlich be- sonders wertvolle Quelle zusammen mit Beständen aus weiteren einschlägigen Archiven am In- stitut für Musikwissenschaft der Universität Regensburg für Untersuchungen in einem zeitlich weit gefassten Ansatz erschlossen und nutzbar gemacht. Denn als Untersuchungsgegenstand bietet Donaueschingen eine einzigartige Chance: In keiner anderen Institution, die sich der Förderung neuer Musik verschrieb, lassen sich perso- nelle und ideelle Spuren über einen so langen Zeitraum durch verschiedenste politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen von der Weimarer Republik über die NS-Diktatur und die unmittelbare Nachkriegszeit bis in das aufblühende und wiederum demokratisch verankerte Deutschland verfolgen, in dem 1950 die äußerst fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Südwest- funk Baden-Baden (heute Südwestrundfunk) begann. 2011 konnte man das 90-jährige Bestehen mit 20 uraufführungen von Komponistinnen und Komponisten aus 16 nationen feiern. Donau eschingen durchlief gerade in den ersten drei Jahrzehnten extreme konzeptionelle Wandlungen, die bereits in den frühen Jahren unter fürstlicher Patronage ihren Anfang nahmen und für diesen Zeitraum durch Archivalien im Fürstlich Fürstenbergischen Archiv auch sehr gut dokumentiert sind. Die inhaltlichen Neujustierungen wurden von den Verantwortlichen stets sehr bewusst vollzogen, ausführlich kommentiert und in Programmschriften wie auch in der Presse dargelegt. Ein genauerer Blick auf die organisatorischen Abläufe, die programmatischen Entwicklungen und Leitideen der frühen Veranstaltungen in Donau eschingen mag helfen, die im vorliegenden Band mit Regesten erschlossenen Briefe und Dokumente aus dem Fürstlich Fürstenbergischen Archiv inhaltlich zu bewerten und in ihre Kontexte zu stellen. Wofür stand »Donau eschingen« zu dieser Zeit, wie wurde die Institution wahrgenommen und worauf konnten sich die zahl- reichen Bewerber, deren Anfragen in dem umfangreichen Briefbestand dokumentiert sind,