90 Jahre Nassauische Heimstätte 90 Jahre Nassauische
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Wohnungswirtschaftliche und stadtentwicklungspolitische Aspekte von Integration und Segregation Handlungsrahmen und Beispiele 90 JAHRE NASSAUISCHE HEIMSTÄTTE 90 JAHRE NASSAUISCHE Wohnen bedeutet ... ... ein Dach über dem Kopf ... Heimat ... Privatheit ... Familie ... Freunde ... Entspannung ... Repräsentation ... eigene vier Wände ... Obdach ... eine Adresse haben ... Individualität ... Nachbarschaft ... Identifi kation ... Schutz ... Einrichten ... soziale Geborgenheit ... Heimstätte Impressum: Herausgeber: 1969 – 1981 Unternehmensgruppe Weiter wohnen wie gewohnt? Nassauische Heimstätte / Wohnstadt Heike Drummer Nassauische Heimstätte 1982 – 1997 Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH Auf dem Weg zum modernen Dienstleistungsunternehmen Schaumainkai 47 Heike Drummer 60596 Frankfurt www.naheimst.de 1998 – 2012 Stadtrendite versus Kapitalrendite Konzept und Texte: Jutta Zwilling Heike Drummer, Drummer und Arns, Historiker GbR, Frankfurt Jutta Zwilling, zeitsprung. Kontor für Geschichte, Frankfurt Druck: Görres-Druckerei und Verlag GmbH, Neuwied Einleitung Heike Drummer / Jutta Zwilling Gestaltung und Satz: feedback werbeagentur GmbH, Darmstadt 1922 – 1932 Rationalisiertes Bauen – Rationalisiertes Wohnen Redaktion und Koordination: Jutta Zwilling Unternehmenskommunikation Nassauische Heimstätte 1933 – 1945 Das Werk in allen seinen Teilen ist urheberrechtlich geschützt. Jede „Gesundes Heim – gesundes Volk“ Verwertung ist ohne Zustimmung des Herausgebers und der Autorinnen Heike Drummer unzulässig. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Speicherung und elektronische Verarbeitung. 1945 – 1956 Neuer Anfang mit alten Konzepten 2., überarbeitete und erweiterte Aufl age Jutta Zwilling Frankfurt am Main 2012 1957 – 1968 Satellitenstädte auf der „grünen Wiese“ Jutta Zwilling 90 Jahre Heike Drummer | Jutta Zwilling WIR GEBEN IHNEN RAUM Frankfurt am Main 2012 Grußworte Dieter Posch Minister und damit Aufsichtsratsvorsitzender (Februar 2009 bis Mai 2012) Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Die Nassauische Heimstätte kann auf 90 erfolgreiche Jah- re zurückblicken. Als größte Wohnungs- und Entwick- lungsgesellschaft in Hessen hat sie erheblich dazu bei- getragen, die Wohnungsversorgung zu verbessern und die Landesentwicklung zu fördern. Als Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft war und ist die Nassauische Heimstätte dem Land und den Kommunen ein verläss- licher Partner und wichtiger Ratgeber in Fragen des Woh- Ebenso bieten sie große Chancen. Unternehmen wie die Nas- nungsbaus sowie der Regional- und Stadtentwicklung. sauische Heimstätte, die sich nicht auf dem Erreichten ausru- Im Namen der Hessischen Landesregierung bedanke ich hen, sondern sich konsequent an die Erfordernisse der Märkte mich für die geleistete Arbeit und für das gute Zusam- anpassen, die durch Bündelung und Entwicklung von Kompe- menwirken. tenz und Know-how Synergien nutzen und innovative Lösun- gen fördern, haben beste Voraussetzungen, diese Chancen zu Auch Bürgerinnen und Bürgern mit geringem Einkommen ergreifen und den Weg in eine erfolgreiche Zukunft zu gehen. muss bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung stehen. Heute konzentriert sich dieser Bedarf jedoch auf die Ballungsräume, Ich gratuliere der Nassauischen Heimstätte ganz herzlich zu während in anderen Regionen die Anpassung des Bestands ihrem Jubiläum und wünsche ihr weiterhin die Kraft und das an veränderte Lebensweisen in den Vordergrund rückt. Der Engagement, ihren verantwortungsvollen Aufgaben im demografi sche Wandel und seine Auswirkungen auf die Interesse der Menschen gerecht zu werden. Wohnbedürfnisse, die Anforderungen des Klimaschutzes an die Energieeffi zienz von Wohngebäuden und die regional sehr unterschiedliche Entwicklung der Wohnungsmärkte stellen Bau- und Wohnungswirtschaft vor große Heraus- forderungen. Dieter Posch Bernhard Spiller Leitender Geschäftsführer (bis Juni 2012) Unternehmen wie die Nassauische Heimstätte, die auf 90 Jahre zurückblicken, stehen vor der Frage, wie sie mit ihrer Geschichte umgehen sollen. Zumal, wenn diese Zeit so eng mit der gesellschafts- und sozialpolitischen Entwicklung un- seres Landes verknüpft ist. Man sucht den „roten Faden“, der sich durch fast ein Jahrhundert Unternehmensgeschichte zieht. Gibt es historische Wurzeln, die einen auch heute noch nähren? schen Heimstätte, unterschiedliche soziale und ethnische Gruppen integrieren zu können – von den Kriegs- und Wir haben uns beim Rückblick nicht für die Selbstinszenie- Armutsfl üchtlingen über die Gastarbeiter bis hin zu den rung und Selbstdeutung entschieden. Wir haben das Auf- Menschen, die in unsrem Land Asyl gefunden haben. Heute spüren und Interpretieren unserer bewegten Unternehmens- geht unser Auftrag über den Ursprung hinaus, wenn wir geschichte stattdessen zwei professionellen Historikerinnen aktiv Stadteilreparatur und -entwicklung und Sozialmanage- anvertraut. Heike Drummer und Jutta Zwilling haben in ment in unseren Quartieren betreiben. Die demografi sche mühevoller Arbeit aus den zusammengetragenen Akten Entwicklung und die Anforderungen des Klimaschutzes an eines im Krieg zerstörten Unternehmens die 90 Jahre un- unseren Wohnungsbestand stellen uns vor neue Heraus- seres Hauses lebendig werden lassen. Sie haben sie einge- forderungen. bettet in die Zeitgeschichte, die Geschichte der gesetzlichen Rahmenbedingungen des Wohnungs- und Städtebaus sowie Unser Wissen und unsere Erfahrung haben uns zu einem die Sozialgeschichte unseres Landes. gesuchten Gesprächspartner unserer kommunalen Partner gemacht. Heute sind wir mit Abstand das erfolgreichste Sie haben dabei eine, für uns nicht überraschende, Kontinu- Stadtentwicklungsunternehmen in Hessen und profi tieren ität freigelegt. Der 1922 erteilte Gründungsauftrag „breite dabei von unserer interdisziplinären Kompetenz als größtes Schichten der Bevölkerung mit preiswertem Wohnraum zu hessisches Wohnungsunternehmen. versorgen“ gilt uns auch heute noch als Leitfaden, ist nieder- gelegt in unserem Gesellschaftervertrag. Begonnen hat es Die Aufgaben, die wir uns stellen und die an uns gestellt mit der Linderung armseliger Wohnverhältnisse und der Be- werden, reichen also noch für viele weitere Jahrzehnte und friedigung großer Wohnungsnot in Zeiten der Kriegszerstö- mindestens für ein weiteres Buch zur Unternehmensge- rung und des Wiederaufbaus. Aber auch unsere heutige schichte. Für diese Ausgabe wünsche ich Ihnen erst einmal Wohlstandsgesellschaft kennt Gruppen, die sich nicht oder eine spannende Lektüre. nur schwer am freien Markt mit Wohnraum versorgen können. Unsere Mieterschaft ist älter, ärmer und weist mehr Ethnien auf als der bundesdeutsche Durchschnitt. Es war immer eine Kompetenz von Wohnungsunternehmen wie der Nassaui- Bernhard Spiller Inhalt | 7 Einleitung 8 1982 – 1997 Auf dem Weg zum modernen 1922 – 1932 Dienstleistungsunternehmen 172 Rationalisiertes Bauen – Rationalisiertes Wohnen 12 1998 – 2012 1933 – 1945 Stadtrendite versus Kapitalrendite 202 „Gesundes Heim – gesundes Volk“ 44 Zeittafel 238 1945 – 1956 Neuer Anfang mit alten Konzepten 70 Geschäftsführung 1922 – 2012 245 Glossar zu Begriffen des Wohnungswesens 110 Quellen- und Literaturverzeichnis 1. Aufl age 1997 246 1957 – 1968 Ergänzungen zum Quellen- und Literaturverzeichnis Satellitenstädte auf der „grünen Wiese“ 118 für die 2. überarbeitete und erweiterte Aufl age 2012 254 1969 – 1981 Abbildungsnachweis 257 Weiter wohnen wie gewohnt? 144 Index 259 Grafi ken Entwicklung der Mitarbeiterzahl 169 Entwicklung der Bilanzsummen 170 8 | Das Tätigkeitsgebiet der Nassauischen Heimstätte 1922 – 2012 Wolfhagen Kassel Lohfelden Kaufungen Bad Sooden- Helsa Allendorf Korbach Baunatal Eschwege Hessisch Lichtenau Bad Wildungen Melsungen Sontra Frankenberg Homberg Efze Rotenburg Wetter Schwalmstadt Bad Hersfeld Stadtallendorf Marburg Kirchhain Dillenburg Hünfeld Wetzlar Heuchelheim Fulda Weilburg Butzbach Limburg Oberursel Steinbach Bad Homburg Schwalbach Bad Soden Eschborn Maintal Frankfurt am Main Hanau Wiesbaden Offenbach Hattersheim Neu-Isenburg Rüdesheim Dreieich Kelsterbach Langen Seligenstadt Rüsselsheim Mörfelden-Walldorf Darmstadt Ober-Ramstadt Pfungstadt Michelstadt Standorte der Nassauischen Heimstätte mit mehr als 150 Wohneinheiten Standorte der Wohnstadt mit mehr als 150 Wohneinheiten Einleitung „Eine Wohnung ist die Summe der Räume, welche die Füh- Kaiserreich die während der Weimarer Republik deutsch- | 9 rung eines Haushaltes ermöglichen, darunter stets eine landweit einsetzende Intervention des Staates auf das Woh- Küche oder ein Raum mit Kochgelegenheit. Zu einer Woh- nungswesen nach. Im folgenden Kapitel 1933 – 1945 „Ge- nung gehören außerdem Wasserversorgung, Ausguss und sundes Heim – gesundes Volk“ geht es um die in den Abort. ... Abgeschlossene Wohnungen sind solche Woh- Dienst des NS-Staates gestellte Wohnungspolitik. Das Kapi- nungen, die baulich vollkommen von fremden Wohnun- tel 1945 – 1956 Neuer Anfang mit alten Konzepten schlägt gen und Räumen abgeschlossen sind, z. B. durch Wände den Bogen von den Trümmerfeldern des Weltkrieges über und Decken, die den Anforderungen der Bauaufsichtsbe- den Wiederaufbau zum Zweiten Wohnungsbaugesetz. Die hörden (Baupolizei) an Wohnungstrennwände und Woh- Entwicklung zum Städtebau steht im Zentrum des Kapitels nungstrenndecken entsprechen und einen eigenen ab- 1957 – 1968 Satellitenstädte auf der „grünen Wiese“, das schließbaren Zugang unmittelbar vom Freien, von einem mit den Studentenprotesten endet. Der Abschnitt Treppenhaus oder einem Vorraum haben.“1 1969 – 1981 Weiter wohnen wie gewohnt? beschreibt