Bebauungsplan der Innenentwicklung

DER GEMEINDE MOCKREHNA

„Gassenteich-West“ Ortsteil Mockrehna

Stand: 25.10.2019 Satzungsexemplar

B-Plan „Am Gassenteich-West.“ OT Mockrehna Stand: 25.10.2019 Begründung

BEGRÜNDUNG zum Bebauungsplan der Innenentwicklung der Gemeinde Mockrehna „Am Gassenteich-West"“ im Ortsteil Mockrehna (gemäß § 9 Abs. 8 BauGB)

INHALT 1. Anlass der Planung 2. Allgemeines 2.1 Örtliche Situation 2.2 Schutzgebiete und Schutzobjekte 3. Erfordernis, Ziel und Zweck der Planung 4. Planungsgrundlagen 4.1 Raumordnung 4.2 Flächennutzungsplan 4.3 vorhandene Bebauungspläne 5. Räumlicher Geltungsbereich des Bebauungsplanes 6. Verfahren 7. Planungsrechtliche Festsetzungen 7.1 Art der baulichen Nutzung 7.2 Maß der baulichen Nutzung 7.3 Bauweise, überbaubare Grundstücksflächen 7.4 Stellplätze, Garagen und Nebenanlagen 7.5 Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser 7.6 Flächen und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft 7.7 Geh-, Fahr- und Leitungsrechte 7.8 Anpflanzungen von Bäumen und Sträuchern 7. Örtliche Bauvorschriften 8. Umweltprüfung - Umweltbericht 9. Immissionsschutz 9.1 Auswirkungen durch das Vorhaben 9.2 Einwirkungen auf den Vorhabenstandort - Lärmschutz 9.3 Luftreinhaltung 9.4 Feuerungsanlagen 9.5 Schutz gegen Lärm bei stationären Geräten 10. Bodenschutz/Abfallrecht 11. Verkehrserschließung 12. Technische Ver- und Entsorgung 13. Flächenangaben 14. Hinweise 14.1 Kampfmittel 14.2 Natürliche Radioaktivität: 14.3 Baugrund 14.4 Sonstiges 15. Rechtsgrundlagen 16. Anlagen 1

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1. Anlass der Planung

Für das Plangebiet existiert der rechtwirksame Bebauungsplan „Am Gassenteich“ Mockrehna, welcher am 07.07.1995 vom Regierungspräsidium Leipzig unter der Registrier- Nr. 05/15/94 genehmigt und am 19.07.1995 durch Aushang rechtswirksam wurde. Der östliche Teil dieses Plangebietes wurde zwischenzeitlich erschlossen und bebaut. Im westlichen Teil wurden die Erschließungsanlagen und der bauliche Rahmen so festgesetzt, dass sich bis in die Gegenwart dafür keine Bauinteressenten gefunden haben. Zwischenzeitlich hat die Gemeinde Zugriff auf die Grundstücke und möchte den unbebauten Bereich des B-Planes „Am Gassenteich“ neu ordnen und an den gegenwärtigen Bedarf anpassen. Die Nachfrage nach Baugrundstücken in Mockrehna ist stark angestiegen. Freie Bauplätze sind kaum noch vorhanden. Für das Verfahren musste sich die Gemeinde zwischen einer Änderung und Fortschreibung des vorhandenen Bebauungsplanes oder die Neuüberplanung mit einem B-Plan der Innenentwicklung nach § 13 a BauGB entscheiden. Die Gemeinde wählte die zweite Variante. Der westliche Teil des rechtswirksamen B-Planes „Am Gassenteich“ soll mit einem neuen Plan überplant werden.

2. Allgemeines

2.1 Örtliche Situation

Die Gemeinde Mockrehna mit 5.047 Einwohnern (Stand September 2017 - Statistik der Gemeinde) liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises zwischen Dahlener und Dübener Heide und hat eine Fläche von 115,2 km². Das Gemeindegebiet umfasst neun Ortsteile, das sind neben Mockrehna, Audenhain, Gräfendorf, Klitzschen, Langenreichenbach, Schöna, Strelln, Wildenhain mit Torfhaus und Wildschütz. Im Regionalplan Westsachsen ist Mockrehna als Versorgungs- und Siedlungskern ausgewiesen. Zur Kreisstadt beträgt die Entfernung ca. 14 km in nordöstlicher Richtung. Das Mittelzentrum liegt ca. 17 km südwestlich und das Oberzentrum Leipzig ca. 40 km südwestlich entfernt.

Das Plangebiet befindet sich am nordwestlichen Siedlungsrand von Mockrehna und überdeckt den westlichen Teil des B-Planes „Am Gassenteich“. Das Plangebiet ist derzeit unbebaut. Auf der Planfläche war teilweise Wildwuchs, welcher sich als Wald im Sinne des von § 2 Abs. 1 SächsWaldG entwickelt hatte. Lediglich die Erschließungsstraße Schmiedegasse in Nord-Süd-Richtung und in Ostrichtung bis zur Wendeanlage sind hergestellt. Östlich grenzen Wohnhäuser aus der Restfläche des B-Planes „Am Gassenteich“ und Garagenanlagen an. Südlich befinden sich Geschosswohnungsbauten. Westlich und nördlich befinden sich Brach- und Ackerflächen.

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2.2 Schutzgebiete und Schutzobjekte

Naturschutz: Nach derzeitigem Kenntnisstand liegt das Plangebiet außerhalb von Schutzgebieten und Schutzobjekten in Anwendung der §§ 23 bis 30 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung entsprechend § 32 BNatSchG, entsprechend den Zielstellungen im europäischen Netz Natura 2000 nach der Richtlinie 92/ 43/ EWG sowie Belange nach der EG- Vogelschutzrichtlinie 79/ 409/ EWG werden durch den Geltungsbereich des Bebauungsplanes nicht berührt.

Denkmalschutz: Das Plangebiet befindet sich in einem archäologischen Relevanzgebiet. Die archäologische Relevanz belegen archäologische Kulturdenkmale aus dem Umfeld, die nach § 2 SächsDSchG Gegenstand des Denkmalschutzes sind (vorgeschichtliche Bestattungsplätze, mittelalterlicher Ortskern 34550-07; 34550-08; 34650-01). Vor Beginn von Bodeneingriffen im Rahmen von Erschließungs- und Bauarbeiten müssen durch das Landesamt für Archäologie Sachsen im vom Bautätigkeit betroffenen Areal archäologische Grabungen durchgeführt werden. Auftretende Befunde und Funde sind sachgerecht auszugraben und zu dokumentieren. Das Landesamt für Archäologie ist rechtzeitig zu kontaktieren (Landesamt für Archäologie Sachsen, Zur Wetterwarte 7, 01109 Dresden, T. 0351 89 26 610). Der Bauherr wird im Rahmen des zumutbaren an den Kosten beteiligt (§ 14 Abs. 3 SächsDSchG). Der zeitliche und finanzielle Rahmen der Ausgrabung sowie das Vorgehen werden in einer zwischen Vorhabenträger und Landesamt für Archäologie abzuschließenden Vereinbarung verbindlich festgehalten. Für diesen Sachverhalt und für die allgemeine Melde- und Sicherungspflicht von Bodenfunden gemäß § 20 SächsDSchG ist unter dem Punkt 3 – Nachrichtliche Übernahme- in die Planzeichnung- ein Vermerk aufgenommen worden.

Wasserschutzgebiete - Gewässer: Das Plangebiet liegt außerhalb von Trinkwasserschutzgebieten. Gewässer im Sinne des Sächsischen Wassergesetzes (SächWG) sind nicht betroffen. Der Gassenteich als Gewässer 2. Ordnung liegt ca. 260 m in östlicher Richtung außerhalb des Plangebietes. Die Planfläche befindet sich außerhalb festgesetzter Überschwemmungsgebiete nach § 72 SächsWG.

Waldflächen: Durch die untere Forstbehörde wurde im und neben dem Plangebiet Wald im Sinne von § 2 Abs. 1 SächsWaldG festgestellt. Die Größe der Waldfläche betrug ca. 3.700 m².

Die Lage ist der Übersichtskarte (Auszug aus Waldumwandlungsgenehmigung v. 25.03.2019) entnehmbar:

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Die Gemeinde stellte aus diesem Grund einen Antrag auf Waldumwandlungsgenehmigung, welche mit Bescheid vom 25.03.2019 von der unteren Forstbehörde erteilt wurde. Für den Verlust an der Waldfläche wurden zwei Ersatzsatzmaßnahmen außerhalb des Geltungsbereiches 1 festgelegt, welche in den B-Plan mit übernommen wurden.

Geltungsbereich 2: In der Gemarkung Audenhain, Flur 1, Flurstück 1932 (alt Flst. 82/1, Flur 9, Gemarkung Audenhain) soll auf einer Fläche von 2000 m² eine Ersatzaufforstung ausgeführt werden. Die Aufforstung hat mit standortgerechten Baum- und Straucharten geeigneter Herkünfte unter Verwendung eines hinreichenden Anteils standortheimischer Forstpflanzen zu erfolgen. Einzelheiten der Ersatzaufforstung, wie die genaue Lage der Aufforstungsfläche auf dem Flurstück, Bodenvorbereitung, Pflanzverband, Schutz- und Kulturpflegemaßnahmen sind mit der unteren Forstbehörde des Landkreises Nordsachsen abzustimmen. Die angelegte Aufforstung ist rechtzeitig und sachgemäß nachzubessern, zu schützen und zu pflegen, bis die Kultur endgültig gesichert ist. Bei der zur Ersatzaufforstung vorgesehenen Fläche handelt es sich um eine Grünlandfläche zur landwirtschaftlichen Nutzung. Aus diesem Grund war eine Genehmigung des Sachgebietes Landwirtschaft des Landratsamt Nordsachsen zur Umwandlung der Grünlandfläche in eine Waldfläche erforderlich. Diese Genehmigung wurde mit Bescheid vom 05.06.2019 unter Auflagen erteilt. Nach Auskunft der MITNETZ Strom befinden sich in der Gemarkung Audenhain (Flurstück 82/1) keine Anlagen der envia M.

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Geltungsbereich 3: Entlang der Gemeindeverbindungsstraße S 16, Wildschütz in Richtung Schweinemastanlage, sind zusätzlich 20 Obstbäume zu pflanzen. Nach Auskunft der MITNETZ Strom befinden sich in der Gemarkung Wildschütz Flurstück 210/26 Anlagen der Mittelspannung der envia M. Diese haben einen Abstand von ca. 8 m vom Straßenflurstück. Der entsprechende Bestandsplanliegt den Stellungnahmen zum B- Plan bei. Die Vorschriften bei Vornahme von Bepflanzung im Bereich von Energieversorgungsanlagen ist in der technischen Mitteilung Hinweis GW 125 "Baumpflanzung im Bereich unterirdischer Versorgungsanlagen" nachlesbar. Die Regelbreite einer Kabeltrasse wird mit 0,30m bis 0,60m und mit einer Überdeckung von 0,60m bis 1,25m angegeben. Auf Grund von Oberflächenbearbeitungen können sich die angegebenen Überdeckungen verändern. Die Bepflanzung dieser Trassen mit Sträuchern ist grundsätzlich gestattet, jedoch unter der Beachtung, dass die Kabel nicht beschädigt werden und dass Versorgungsunternehmen zu jeder Zeit Arbeiten an den Kabeln, z.B.: in Havariefällen, ausführen können. Bäume dürfen auf Trassen nicht gepflanzt werden. Es ist ein Mindestabstand von 2,50m einzuhalten. Die ausführenden Firmen haben zu Beginn den Anlagenbestand für Strom-, TEL- und THERM-Anlagen über das Internet einzuholen.

Diese Festsetzungen sind in die Planzeichnung übernommen worden. Beide Maßnahmen müssen innerhalb von 2 Jahren nach Genehmigung der Waldumwandlung durchgeführt werden.

3. Erfordernis, Ziele und Zweck der Planung

Die Fläche, welche überplant werden soll, befindet sich im Geltungsbereich des rechtswirksamen Bebauungsplanes „Am Gassenteich“. Sie ist unbebaut. Ziel der Planung ist es, im bisher unbebauten Bereich westlich der Schmiedegasse durch eine relativ sparsame Erschließungsvariante Wohnhäuser errichten zu lassen. Im Vorfeld wurden durch die Gemeinde mehrere Erschließungs- und Bebauungsvarianten geprüft. Die Vorzugsvariante war Grundlage für diesen Bebauungsplan. Danach können im Plangebiet ca. 13 Wohngrundstücke entstehen. Der vorhandene Bebauungsplan mit den bisherigen Festsetzungen für Erschließungsstraßen und Baufeldern ließ sich bisher nicht mit den Wünschen der potentiellen Bauherren umsetzen. Die Nachfrage nach Baugrundstücken in Mockrehna ist stark angestiegen. Freie Bauplätze sind kaum noch vorhanden. Wie oben bereits beschrieben, hat die Gemeinde zwischenzeitlich Zugriff auf die Grundstücke und möchte den unbebauten Bereich des P-Planes „Am Gassenteich“ neu ordnen und an den gegenwärtigen Bedarf anpassen. Es stand die Frage nach einer Änderung und Fortschreibung des vorhandenen Bebauungsplanes oder die Neuüberplanung mit einem B-Plan der Innenentwicklung nach § 13 a BauGB. Die Gemeinde hat sich für die zweite Variante entschieden. Der westliche Teil des rechtswirksamen B-Planes „Am Gassenteich“ soll mit einem neuen Bebauungsplan überplant werden. Durch die Überplanung eines bereits rechtswirksamen Gebietes wird 5

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diese Fläche entsprechend nachverdichtet ohne weiteres Vordringen in den Außenbereich, womit dem Grundsatz zum sparsamen Umgang mit Grund und Boden entsprochen wird. Weiterhin will die Gemeinde mit der Bereitstellung von Flächen für den individuellen Wohnungsbau durch Schaffung von Eigentum für den Eigenbedarf der ortsansässigen Bevölkerung gezielt Abwanderungen entgegenwirken.

4. Planungsgrundlagen

4.1 Raumordnung

Im Landesentwicklungsplan Sachsen 2013 und im Regionalplan Westsachsen 2008 sind keine Aussagen enthalten, die gegen die Festsetzungen dieses Bebauungsplanes sprechen. Der Ortsteil Mockrehna stellt den Siedlungsschwerpunkt innerhalb des Gemeindegebietes dar. Wohnbauflächen sind danach entsprechend des Bedarfs, der sich aus der natürlichen Bevölkerungsentwicklung und den Ansprüchen der örtlichen Bevölkerung an zeitgemäße Wohnverhältnisse ergibt, zulässig (LEP 2013 Ziel 2.2.1.6 und LEP 2013 Ziel 2.2.1.3). Die Größe und Lage der geplanten Wohnbaufläche entsprechen den genannten landesplanerischen Zielen zur Wohnflächenausweisung. Mit der Überplanung einer vorhandenen Wohnbaufläche eines rechtwirksamen Bebauungsplanes werden keine zusätzlichen Bauflächen geschaffen, sondern nur vorhandenen Wohnbauflächen umgestaltet. Der Bedarf an Wohngrundstücken ist durch die verstärkte Nachfrage von potentiellen Bauherren vorhanden, welche die Gemeinde mit der zur Verfügungstellung von entsprechendem Bauland nachkommen will.

4.2 Flächennutzungsplan

Die Gemeinde Mockrehna verfügt über keinen genehmigten Flächennutzungsplan (FNP). Die Fläche wird bei der zukünftigen Planung berücksichtigt. Aus diesem Grund wird dieser B-Plan als vorzeitiger Bebauungsplan gemäß § 8 Abs. 4 BauGB aufgestellt. Dies ist möglich, wenn dringende Gründe es erfordern und wenn der Bebauungsplan der beabsichtigten Entwicklung des Gemeindegebietes nicht entgegenstehen. Als dringender Grund ist die verstärkte Nachfrage nach Wohnbauland zu nennen. Wobei dieser B-Plan keine Neuaufstellung im klassischen Sinne darstellt, sondern die Um- und Neuüberplanung einer Teilfläche des rechtswirksamen Bebauungsplanes „Am Gassenteich“ Mockrehna.

4.3 Vorhandene Bebauungspläne

Für das Plangebiet existiert der rechtswirksame Bebauungsplan „Am Gassenteich“ Mockrehna. Mit diesem Bebauungsplan der Innenentwicklung „Am Gassenteich-West" im Ortsteil Mockrehna soll der rechtswirksame B-Plan in der westlichen Teilfläche neu

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überplant werden. Mit diesem B-Plan wird der rechtswirksame Bebauungsplan „Am Gassenteich“ Mockrehna entsprechend geändert.

5. Räumlicher Geltungsbereich des Bebauungsplanes

Das zu überplanende Gelände liegt im westlichen Teil des Bebauungsplanes „Am Gassenteich“ Mockrehna und ist ca. 14.975 m² groß und wurde in der Planzeichnung mit Geltungsbereich 1 bezeichnet. Von der Planung betroffen sind die Flurstücke 9/38, 9/39, 9/40, 9/41, 9/42, 9/43, 9/44, 9/45, 9/46, 9/47, 19/19, 19/25, 19/26, 19/31, 19/32, 19/33, 19/34, 19/35, 19/36, 19/41, 19/45, 19/50, 19/51 und eine Teilfläche des Flurstücks 19/39 der Flur 1 in der Gemarkung Mockrehna. Im Norden grenzt das Plangebiet an die Alte Eilenburger Straße mit dem Flurstück 376/1, 376/2 und 376/3 an. Im Westen schließen sich die Flurstücke 9/7 ein Brachegrundstück und 19/10 ein Ackerflurstück an. Südlich mit etwas Abstand befinden sich Wohngebäude des Geschosswohnungsbaus mit den Flurstücken 19/13, 19/14, 19/15, 19/16, 22/20 und eine Wiesenfläche mit den Flurstücken 19/12, 20/1 und 20/2. Östlich grenzen an die Flächen des Bebauungsplanes mit den bereits bebauten Wohngrundstücken an. Nordöstlich befinden sich auf dem Flurstück 9/10 Reihengaragen. Alle benannten Flurstücke gehören zur Flur 1 der Gemarkung Mockrehna. Für die Waldersatzpflanzungen sind 2 Flächen außerhalb des Geltungsbereiches 1 erforderlich. Der Geltungsbereich 2 umfasst eine Grünlandfläche von ca. 2.000 m² und befindet sich in der Gemarkung Audenhain, Flur 1, Flurstück 1932 (alt Flst. 82/1, Flur 9, Gemarkung Audenhain). Der Geltungsbereich 3 beinhaltet eine Straßenrandbepflanzung entlang der Gemeindeverbindungsstraße S 16, Wildschütz in Richtung Schweinemastanlage. Die Geltungsbereiche 2 und 3 sind auf der Planzeichnung dargestellt.

6. Verfahren

Der Bebauungsplan der Gemeinde Mockrehna „Am Gassenteich-West" im Ortsteil Mockrehna soll nach § 13a BauGB als Bebauungsplan der Innenentwicklung aufgestellt werden, weil die entsprechenden Voraussetzungen dazu vorliegen. Wie bereits ausgeführt, wird mit der Planung entsprechend § 13a Abs. 1 BauGB eine planungsrechtlich rechtswirksame Baufläche umgestaltet und nachverdichtet. Des Weiteren liegt der Planbereich mit einer Gesamtgrundfläche von rund 15.000 m² unter dem Schwellenwert von 20.000m² zulässiger Grundfläche nach § 13a Abs. 1 Nr. 1 BauGB. Es können auch keine räumlichen, zeitlichen oder sachlichen Zusammenhänge vermutet werden, welche eine kumulierende Wirkung von weiteren Bebauungsplänen als eine städtebauliche Gesamtmaßnahme bewirken. Die geplanten Zulässigkeiten von Wohnbebauung lassen auch keine Vorhaben zu, die einer Pflicht zur Durchführung einer 7

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Umweltverträglichkeitsprüfung nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung oder nach Landesrecht unterliegen. Demnach kann das beschleunigte, vereinfachte Verfahren nach § 13 Abs. 2 und 3 BauGB angewendet werden. Der Bebauungsplan soll nach § 13a Abs. 2 BauGB Flächen bereitstellen, die der Versorgung der Bevölkerung mit Wohnraum dienen. Dies ist bei der Abwägung besonders zu berücksichtigen. Von einer Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB, vom Umweltbericht nach § 2a und von der Angabe, welche umweltbezogenen Informationen nach § 3 Abs. 2 BauGB verfügbar sind, wird abgesehen. Ebenfalls kann auf die zusammenfassende Erklärung nach § 10 Abs. 4 BauGB verzichtet werden.

7. Planungsrechtliche Festsetzungen

7.1 Art der baulichen Nutzung

Allgemeines Wohngebiet: Das Plangebiet wird als Allgemeines Wohngebiet (WA) nach § 4 Abs. 2 Nr. 1 und 2 BauNVO festgesetzt. Im WA sind allgemein zugelassen Wohngebäude und nicht störende Handwerksbetriebe. Nach § 13 BauNVO sind im Allgemeinen Wohngebiet auch freiberuflich Tätige und Gewerbetreibende, die ihren Beruf in ähnlicher Art ausüben, allerdings nur in Räumen und nicht in kompletten Gebäuden zulässig. Zu den freien Berufen zählen z.B. Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker, Psychotherapeuten, Hebammen, Heilpraktiker, Physiotherapeuten, Rechtsanwälte, Notare, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Architekten, Ingenieure, Schriftsteller, Fotografen, Wissenschaftler usw..

Gemäß § 4 Abs. 3 Nr. 1 BauNVO bleiben die Betriebe des Beherbergungswesens ausnahmsweise im Plangebiet zulässig. Damit soll die Einrichtung von Pensionszimmern im geringen Umfang möglich sein. Ausgeschlossen wurden auf der Rechtsgrundlage des § 1 Abs. 5 BauNVO die sonst allgemein zulässigen Nutzungen nach Nr. 2 - die der Versorgung dienende Läden, Schank- und Speisewirtschaften Nr. 3 - Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke. Laut Kommentierung zum Baugesetzbuch werden wegen des Strukturwandels im Einzelhandel zu den im allgemeinen Wohngebiet zulässigen „Läden“ grundsätzlich auch Verbrauchermärkte und Discountgeschäfte, insbesondere in dichter besiedelten Gebieten, gezählt. Für die Bestimmung der zulässigen Größenordnung ist maßgebend, ob der betreffende Laden noch der wohnungsnahen Versorgung dient („Nachbarschaftsladen“). Nach heutigen Maßstäben ist dies bei einer Verkaufsfläche von etwa 200 – 600 m² anzunehmen. Die Obergrenze liegt dort, wo die Untergrenze für einen großflächigen Einzelhandelsbetrieb i.S. des § 11 Abs. 3 BauNVO beginnt (derzeit 800 m²). Mockrehna ist derzeit ausreichend mit Discountgeschäften ausgestattet, welche sich ca. 500 m südlich vom Plangebietsrand befinden (NETTO und Penny). Weiter Ansiedlungen sollen auch aufgrund der fehlenden notwendigen Erschließung dazu im Plangebiet nicht zugelassen

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werden. Die Versorgung des Gebietes durch die relativ nah anliegenden Märkte ist gewährleistet. Das Plangebiet ist relativ klein und soll als ruhiger Wohnstandort entwickelt werden, aus diesem Grund wurden auch Schank- und Speisewirtschaften und Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke ausgeschlossen. Diese Nutzungen können problemlos auf anderen Flächen der Gemeinde angeordnet werden.

Weiterhin wurde auf der Grundlage des § 1 Abs. 6 BauNVO für das Plangebiet festgesetzt, dass die unter § 4 Abs. 3 Punkt 1 ausnahmsweise zulässigen Nutzungen wie sonstige nicht störende Gewerbebetriebe, Anlagen für Verwaltungen, Gartenbaubetriebe und Tankstellen, nicht zulässig sind. Ziel des B-Plans ist, wie bereits erwähnt, die Entstehung eines relativ ruhigen Wohngebietes in Ortsrandlage. Die ausgeschlossenen Nutzungen bedingen größere Verkehrsströme mit entsprechenden Erschließungsanlagen, welche in diesem Gebiet aus städtebaulichen Gründen nicht möglich sein sollen. Für die ausgeschlossenen Nutzungen gibt es im Gemeindegebiet von Mockrehna an anderen Stellen ausreichend Flächen und Gebäude.

Anlagen für erneuerbare Energien (z.B. Sonnenenergie und Geothermie) sollen innerhalb des Plangebietes überall zulässig sein, soweit keine genehmigungsrechtlichen Gründe entgegenstehen. Damit sollen die Bauwilligen angeregt werden, alternative Energiequellen zu erschließen. Das Plangebiet soll für Anlagen zur Erzeugung alternativer Energien offen sein. Es ist dabei zu berücksichtigen, dass Optimierungen wie beispielsweise eine kompakte Bauweise oder die Ausnutzung der natürlichen Belichtung und Erwärmung durch Sonnenenergie zur Verringerung des Energiebedarfs pro Quadratmeter bei gleicher Nutzung und gleichen Baustandards führen. Eine gegenseitige Verschattung der Gebäude sollte durch deren Stellung und Gebäudehöhen vermieden werden. Die Südausrichtung größerer Gebäudeflächen ermöglicht eine aktive und passive Solarenergienutzung.

Bei Einsatz von Photovoltaikanlagen können im Allgemeinen durch Reflexion der Sonnenstrahlung auf den PV-Modulen Blendwirkungen an den umliegenden schutzbedürftigen Nutzungen und Verkehrswegen entstehen. Folgende Minderungsmaßnahmen kommen in Betracht und sollten berücksichtigt werden: - matte Oberflächen der Module - veränderter Neigungswinkel der Module - Vergrößerung des Abstands der Solarmodule zur umliegenden Bebauung - Abschirmung der Module durch Wälle und blickdichten Bewuchs in Höhe der Moduloberkante

7.2 Maß der baulichen Nutzung

Als Maß der baulichen Nutzung wurden die Grundflächenzahl, die Zahl der Vollgeschosse und eine maximale Gebäudehöhe festgelegt. Bei der Festsetzung der Grundflächenzahl wurden für das Wohngebiet die Obergrenzen des § 17 Absatz 1 BauNVO aufgenommen. Die Obergrenze von 0,4 als Grundflächenzahl 9

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und damit die größtmögliche Bebauungsdichten wurden festgesetzt, um auch den Belangen des § 1 Abs. 5 BauGB gerecht zu werden, dem sparsamen Umgang mit Grund und Boden.

Die höhenmäßige Begrenzung erfolgte durch Festlegung der maximalen Zahl der Vollgeschosse und der maximalen Gebäudehöhe. Im Wohngebiet sind max. zwei Vollgeschosse zulässig. Die maximalen Gebäudehöhen beziehen sich auf das jeweils dargestellte Höhensystem DHHN92. Bei einer maximalen Höhe von 115,5 m sind Gebäudehöhen von max. 10 m im Norden und 10,75 m im Süden bezogen auf die anliegende Erschließungsstraße Schmiedegasse möglich. Die Festsetzungen orientieren sich an der vorhandenen Umgebungsbebauung. Damit sollen negative Auswirkungen auf das Orts- und Landschaftsbild am Ortsrand vermieden werden.

7.3 Bauweise, überbaubare Grundstücksflächen

Die überbaubaren Grundstücksflächen werden durch die Festsetzung von Baugrenzen mit entsprechendem Spielraum bestimmt. Eine Überschreitung der Baugrenzen nach § 23 Abs. 5 BauNVO (durch Garagen und Anlagen -soweit sie nach Landesrecht in den Abstandsfächen zulässig sind, Nebenanlagen im Sinne des § 14 BauNVO) soll zugelassen werden. Es wurde die offene Bauweise nach § 22 Abs. 2 BauNVO festgesetzt. Damit müssen die Gebäude mit seitlichem Grenzabstand errichtet werden. Es ist geplant, ein kleinteiliges Wohngebiet entstehen zu lassen, ohne Baukörper über 50 m Länge, welche bei keiner Festsetzung zur Bauweise möglich wären. Somit soll sich das neue Gebiet an das anliegend östliche Wohngebiet einfügen und einen harmonischen Übergang zur Landschaft schaffen.

7.4 Stellplätze, Garagen und Nebenanlagen

Es wurde unter Punkt 1.3 der textlichen Festsetzungen festgelegt, dass mindestens 2 Stellplätze pro Wohneinheit im allgemeinen Wohngebiet auf dem jeweiligen Grundstück zu schaffen sind. Damit soll dem vorhandenen hohen Motorisierungsgrad begegnet werden.

7.5 Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser

Das Niederschlagswasser soll nach § 9 Abs. 1 Nr. 14 BauGB auf dem jeweiligen Grundstück versickert werden, wobei eine vorherige Nutzung als Brauchwasser empfohlen wird und anzustreben ist (Punkt 1.4 Textfestsetzung). Dabei sind die Erlaubnisfreiheitsverordnung (ErlFrVO) und die Empfehlungen der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (Arbeitsblatt DWA-A 138, Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser) zu beachten. Zur Minimierung des Oberflächenabflusses sollten die befestigten Flächen innerhalb der privaten Grundstücke mit wasserdurchlässigen Belägen versehen werden.

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Allgemein ist sicherzustellen, dass eine schadlose Versickerung erfolgt bzw. Vernässungserscheinungen und/oder Bodenerosion auf den betroffenen Flächen bzw. eine Beeinträchtigung Dritter auszuschließen sind. Die örtlichen Baugrundverhältnisse sollten beachtet und im Vorfeld objektkonkrete Baugrunduntersuchungen durchgeführt werden.

7.6 Flächen und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft

Im Rahmen des Artenschutzrechtlichen Gutachtens nach § 44 BNatSchG (siehe Anlage) wurde das Plangebiet hinsichtlich verfügbarer Habitatqualitäten und -funktionen von durchschnittlicher bis untergeordneter Bedeutung für die artenschutzrechtlich prüfrelevanten Artengruppen Insekten, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere untersucht. Für potenziell im Plangebiet auftretende Amphibien- und Reptilienarten werden Vermeidungsmaßnahmen vorgeschlagen. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass streng geschützte Amphibienarten aus gutachterlicher Sicht nicht betroffen sind. Für potenziell vorkommende streng geschützte Reptilienarten besteht nur ein pessimales Habitatangebot; etwas besser geeignete Habitatstrukturen sind im Untersuchungsgebiet lediglich außerhalb des Geltungsbereichs des B-Plans vorhanden. Von den Vogelarten mit herausragender artenschutzrechtlicher Bedeutung kann die Eignung des Gebietes als Bruthabitat für Ortolan, Gelbspötter und Turteltaube nicht prinzipiell ausgeschlossen werden. Die Habitateignung wird jedoch als gering eingeschätzt. Eine Betroffenheit durch baubedingten Flächenentzug wird als nicht erheblich eingeschätzt. Für die genannten Arten können förderliche Maßnahmen auf der vorgesehenen Ausgleichsfläche realisiert werden. Das Vorkommen streng geschützter Säugetierarten wurde aus gutachterlicher Sicht ausgeschlossen. Für weitere potenziell betroffene besonders geschützte Arten (Igel, Feld- und Gartenspitzmaus) sind keine besonderen Vorkehrungen erforderlich. Es sind keine Maßnahmen des Individuenschutzes für potenziell betroffene Insektenarten möglich. Eine erhebliche Betroffenheit wird jedoch wegen der gegenüber Wirbeltieren deutlich anderen Vermehrungsstrategien der Insektenarten ausgeschlossen. Es wurden Maßnahmen zur Vermeidung des Tötungsverbotes (§ 44 (1) Nr. 1 BNatSchG) empfohlen, welche unter Punkt 4 – Hinweise- in die Planzeichnung übernommen wurde.

Unter Punkt 1.5 der textlichen Festsetzungen ist eine allgemeine Vermeidungsmaßnahme zum Schutz des Ober-(Mutter-)bodens festgeschrieben. Diese sind bei allen Baumaßnahmen zu beachten.

7.7 Geh-, Fahr- und Leitungsrechte nach § 9 (1) Nr. 21 BauGB

Die bereits ausgebaute in Nord-Südrichtung verlaufende Schmiedestraße wurde im Anschlussbereich zu den südlichen Wohnblöcken zugunsten der Wohnbaufläche verkleinert. Die vorhandenen unterirdischen Regen- und Schmutzwasserleitungen verlaufen somit über die Wohnbaufläche und sollen mit den erforderlichen Schutzstreifen über ein Geh-, Fahr- und Leitungsrecht (GFL-Recht) gesichert werden. Als Schutzstreifen wurden von der Rohrachse jeweils 1,5 m => gesamt 3,0 m vorgesehen. Das GFL-Recht wird zugunsten des Abwasserzweckverbandes Heidelbach mit Sitz in Mockrehna, OT Langenreichenbach, Am Heidelbach 99 eingetragen. Das GFL-Recht liegt auf Teilflächen 11

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der Flurstücke 19/7, 19/31, 19/32, 19/33, 19/34 und 19/39 der Flur 1 in der Gemarkung Mockrehna. Diese Fläche darf nicht überbaut oder mit großen Bäumen, Sträuchern o. Ä. bepflanzt werden. Auch müssen diese Flächen für evtl. Reparaturarbeiten freigehalten werden. Falls noch nicht geschehen, müssen diese Rechte über eine Grunddienstbarkeit oder eine Baulast noch zusätzlich gesichert werden.

7.8 Anpflanzungen von Bäumen und Sträuchern

Für die Waldersatzplanzungen wurde u. A. die Pflanzung von 20 Obstbäumen entlang der Gemeindeverbindungsstraße S 16, Wildschütz in Richtung Schweinemastanlage (Geltungsbereich 3) festgesetzt. Die ausführlichen Erläuterungen dazu sind unter 2.2 – Waldflächen beschrieben.

Alle nicht überbauten Flächen innerhalb des Plangebietes sollen nach § 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB als dauerhafte Grünanlagen mit standortgerechten einheimischen Baum- und Straucharten sowie mit Wiesen und Rasenflächen gärtnerisch gestaltet oder erhalten werden. Alle Gehölze sind dauerhaft zu erhalten. Ausfälle sind gleichwertig oder gleichartig zu ersetzen. Als einheimische Baum- und Straucharten sind die in der Pflanzliste aufgeführten Arten zu verwenden, welche als Anlage der Begründung beiliegt. Diese Arten wurden aus dem rechtwirksamen Bebauungsplan „Am Gassenteich“ übernommen und noch ergänzt. Mit diesen Festsetzungen soll sichergestellt werden, dass eine Durchgrünung im Plangebiet entwickelt wird.

7.9 Örtliche Bauvorschriften

Auf der Grundlage des § 9 Abs. 4 BauGB in Verbindung mit § 89 Sächsische Bauordnung (SächsBO) wurde für das gesamte Plangebiet festgesetzt, dass Einfriedungen von Grundstückseinfahrten, Garagen- und Carportzufahrten mindestens 5m von den öffentlichen Verkehrsflächen einzurücken sind. Hiermit soll sichergestellt werden, dass Fahrzeuge zum Einparken auf das jeweilige Grundstück fahren können und somit eine Behinderung des öffentlichen Verkehrs z. B. beim Öffnen von Toren vermieden wird. Des Weiteren sollen im Bereich von Einfahrten Einbauten bzw. Bepflanzungen, welche höher als 0,5 m sind bzw. sichtbehindernd wirken, nicht zulässig sein. Es soll damit ausgeschlossen werden, dass von den jeweiligen Anliegern von öffentlichen Straßeneinmündungen keine Hecken, Zäune oder Ähnliches hergestellt werden, die die Ausfahrtssicht behindern.

8. Umweltprüfung – Umweltbericht

Wie unter Punkt 6 bereits dargelegt, soll das Verfahren zu diesem Bebauungsplan nach § 13 BauGB im vereinfachten Verfahren durchgeführt werden. Nach § 13 Abs. 3 BauGB wird

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im vereinfachten Verfahren von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4, vom Umweltbericht nach § 2a, von der Angabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2, welche Arten umweltbezogener Informationen verfügbar sind, sowie von der zusammenfassenden Erklärung nach § 10 Abs. 4 BauGB abgesehen. Eine Umweltprüfung für diesen Bebauungsplan erfolgt somit nicht.

9. Immissionsschutz

9.1. Auswirkungen durch das Vorhaben

Aufgrund der Festsetzung als allgemeines Wohngebiet ist nicht davon auszugehen, dass durch das Vorhaben schädliche Umweltauswirkungen hervorgerufen werden.

9.2 Einwirkungen auf den Vorhabenstandort - Lärmschutz

Südwestlich des Plangebietes verläuft die Bundesstraße B 87 (Reichsstraße), welche durch Verkehrsgeräusche auf das Plangebiet einwirkt. Unmittelbar südlich befinden sich ein Quartier Geschosswohnbauten (4-geschossig), welches das Plangebiet von den Verkehrsgeräuschen der Bundesstraße abschirmt. Der Verkehrslärm kann aus südwestlicher Richtung frei auf das Plangebiet einwirken. Der kleinste Abstand ist dabei ca. 200 m. Zur Beurteilung von Geräuschen im Rahmen der Bauleitplanung dient die DIN 18005-1, Beiblatt 1 zur Orientierung. Nach DIN 18005-1, Beiblatt 1 sollen im allgemeinen Wohngebiet die schalltechnischen Orientierungswerte für Verkehrslärm tags von 55 dB(A) und nachts von 45 dB(A) nicht überschritten werden. Vom Umweltamt des Landratsamtes Nordsachsen, Sachgebiet Immissionsschutz erfolgte eine überschlägige Berechnung der auf den Vorhabenstandort einwirkenden Verkehrsgeräusche. Berücksichtigt wurde bei der Berechnung eine maßgebende stündliche Verkehrsstärke (DTV) von 9.198 und ein maßgebender Lkw-Anteil (p) von 16,35 %. Im Ergebnis werden Beurteilungspegel tags von ca. 55 dB(A) und nachts von ca. 46 dB(A) erreicht. Die schalltechnischen Orientierungswerte der DIN 18005-1, Beiblatt 1 für allgemeine Wohngebiete werden somit um ca. 1 dB im Nachtzeitraum überschritten. Gemäß Vorbemerkung der DIN 18005-1 können Abweichungen von den Orientierungswerten zulässig sein, wenn diese aufgrund örtlicher Gegebenheiten erforderlich sind. Die Werte für Mischgebiete (tags von ca. 60 dB(A) und nachts von ca. 50 dB(A)) dürfen dabei nicht überschritten werden. Im Urteil des 11. Senates des Bundesverwaltungsgerichtes, Az.: 11 A 17/96 vom 23.04.1997 wird in Übereinstimmung mit dem Protokoll der 22. Sitzung des Bundestags – Ausschusses für Verkehr am 17.01.1996 und der Wertung der Verkehrslärmschutzverordnung (16. BImSchV) sowie den Ergebnissen der gesundheitsorientierten Lärmwirkungsforschung festgestellt, dass „die Schwelle der Gesundheitsgefährdung bei Tag/Nachtwerten von etwa 70/60 dB(A) liege. Die Werte der Gesundheitsschwelle werden am geplanten Vorhabenstandort weit unterschritten.

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In diesem Fall ist die Abweichung mit 1 dB relativ gering. Innerhalb des Plangebietes besteht die Möglichkeit der "architektonischen Selbsthilfe". Es wird empfohlen, schutzbedürftige Räume (hier insbesondere Schlaf- und Wohnräume) auf die von der Bundesstraße abgewandte Seite anzuordnen. Ein entsprechender Hinweis ist auf der Planzeichnung unter Punkt 4 vermerkt.

9.3 Luftreinhaltung

In ca. 1.100 m Entfernung befindet sich die Geflügelmastanlage der SAFU Agrar Handelsgesellschaft Salzfurtkapelle mbH & Co. KG, welche u.a. mit Gerüchen auf den Vorhabenstandort einwirken könnte. Im Rahmen des Bebauungsplanes "Wohnbebauung Alte Eilenburger Straße" (Flur 1 der Gemarkung Mockrehna, Flurstück 7/6), welcher sich unmittelbar in der Nähe des hier zu betrachtenden Vorhabenstandortes befindet, wurde eine Ausbreitungsrechnung mit dem Rechenmodell AUSTAL 2000, aktuelle Version 2.6.11-WI-x erstellt. Die Prognose (Berichts- Nummer: 0577-S-01-20.11.2017/0) wurde vom Umweltamt des Landratsamtes Nordsachsen, Sachgebiet Immissionsschutz geprüft und hinsichtlich verwendeter Faktoren sowie Vorgehensweise gemäß Anhang 3 der TA Luft plausibel befunden. Diese Geruchsprognose wurde für die Beurteilung des B-Planes herangezogen. Darin ist im Ergebnis der Gesamtbelastung auf Seite 28 abzulesen, dass die Geruchsstundenhäufigkeiten für unseren Standort mit 11% (0,11) der Jahresstunden prognostiziert wurde. Der zulässige Wert von 10% (0,10) wird mit 1% überschritten. Das Plangebiet liegt im Übergangsbereich zwischen baurechtlichem Wohngebiet und dem Außenbereich. In der Genehmigungspraxis ist die Bildung von Zwischenwerten bei der Beurteilung von Geruchsimmissionen im Übergangsbereich unterschiedlicher Nutzungen ein probates und zuverlässiges Bewertungskriterium. Die GIRL erkennt die Anwendung von Zwischenwerten an, speziell für den vorliegenden Fall macht sie folgende Vorgabe: "Für den Fall, dass ein Wohngebiet direkt an den Außenbereich angrenzt, sollte der festgelegte Zwischenwert den Immissionswert für Dorfgebiete nicht überschreiten." Weiterhin wird die Aussage getroffen, dass "beim Übergang vom Außenbereich zur geschlossenen Bebauung ... können Zwischenwerte bis max. 0,15 zur Beurteilung herangezogen werden." Der damit anwendbare Bewertungsmaßstab für Wohnhäuser respektive Wohnbauflächen und Außenbereich in Höhe von 0,15 (15% Geruchsstundenhäufigkeiten) wird auf der Planfläche deutlich unterschritten. Das Ergebnis der Ausbreitungsrechnung für Geruch ergab, dass auf der Planfläche die Geruchsstundenhäufigkeiten unterhalb des Bewertungsmaßstabes der GIRL liegen. Eine erhebliche Belästigung durch Geruchsimmissionen auf dem Vorhabengebiet kann ausgeschlossen werden. Die Forderungen aus § 1 (6) Ziffer 1 BauGB an gesunde Wohnverhältnisse werden durch das Vorhaben berücksichtigt. Festsetzungen für den B-Plan sind nicht erforderlich. In den Hinweisen wurde der Sachverhalt zur Information in die Planzeichnung aufgenommen.

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9.4 Feuerungsanlagen

Im Jahr 2010 wurde die Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen - 1. BImSchV vom 26.01.2010) geändert. Gemäß § 19 Abs. 1 der 1. BImSchV müssen Austrittsöffnungen von Schornsteinen bei Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe, die ab dem 22.03.2010 errichtet oder wesentlich geändert werden, 1. bei Dachneigungen a) bis einschließlich 20° den First mindestens 40 cm überragen oder von der Dachfläche mindestens 1 m entfernt sein; b) von mehr als 20° den First mind. 40 cm überragen oder einen horizontalen Abstand von der Dachfläche von mindestens 2,3 m haben 2. bei Feuerungsanlagen mit einer Gesamtwärmeleistung bis 50 kW in einem Umkreis von 15 m die OK von Lüftungsöffnungen, Fenstern oder Türen um mindestens 1m überragen; der Umkreis vergrößert sich um 2 m je weitere angefangene 50 kW bis auf höchstens 40 m

Gemäß § 19 Abs. 2 der 1. BImSchV hat abweichend von Abs. 1 des § 19 der 1. BImSchV die Höhe der Austrittsöffnungen bei Gas- und Ölfeuerungsanlagen mit einer Feuerungswärmeleistung von 1 bis 10 Megawatt 1. die höchste Kante des Dachfirstes um mind. 3 m zu überragen und 2. mind. 10 m über Gelände zu liegen.

9.5 Schutz gegen Lärm bei stationären Geräten

Zur Vermeidung von schalltechnischem Konfliktpotential sollten bei Auswahl und Aufstellung von Luft-Wärmepumpen (und/oder Klima-, Kühl- oder Lüftungsgeräten) die in der Anlage des „LAI - Leitfadens für die Verbesserung des Schutzes gegen Lärm bei stationären Geräten", Stand: 28.08.2013 aufgeführten Hinweise beachtet werden. Fundstelle: http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/download/laerm_licht_mobilfunk/LAI_Leitfaden_201 30828_Laermschutz_stationaere_Geraete.pdf

Für die oben angeführten Sachverhalte wurde unter Punkt 4.2 ein entsprechender Hinweis in die Planzeichnung aufgenommen.

10. Bodenschutz/Abfallrecht

Bodenschutz Zum Schutz des Bodens wurden in den textlichen Festsetzungen unter Punkt 1.5 und 3.2 entsprechende Hinweise aufgenommen, die bei der weiteren Planung und Bauausführung zu beachten sind.

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11. Verkehrserschließung

Im Plangebiet ist die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Schmiedestraße, welche in Richtung Osten zur Wendeanlage weitergeführt wurde, baulich hergestellt worden. An diese Straße soll die U-förmige neue Erschließungsstraße angeschlossen werden. Die neue Erschließungsstraße ist als Mischverkehrsfläche mit 4,5 m Fahrbahn ohne separaten Fußweg analog der Schmiedegasse geplant. Rechtlich ist dafür eine Breite von 6 m vorgesehen. Des Weiteren soll eine fußläufige Verbindung zwischen der Schmiedestraße und den südlich liegenden Wohnblöcken geschaffen werden. Aus diesem Grund wurde eine Verkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung für einen Fußgängerbereich (Fußweg) mit einer rechtlichen Breite von 2,5 m festgesetzt. Die ursprünglich an dieser Stelle vorhandene Verkehrsfläche wird zugunsten von Wohnbaufläche bis auf den Fußwegbereich verkleinert.

Die nächstgelegene Bushaltestelle befindet sich vom Plangebietsrand in ca. 700 m in Dorfmitte an der Reichsstraße.

12. Technische Ver- und Entsorgung

T r i n k w a s s e r: Die Versorgung mit Trinkwasser ist nach Angaben des zuständigen Versorgungsverband (VEW) über die vorhandenen Anlagen der öffentlichen Wasserversorgung gesichert. Ausgehend von der Versorgungsleitung 90 PE im Verlauf der Schmiedestraße ist sowohl die Nutzung bestehender als auch die Herstellung von neuen Grundstücksanschlüssen möglich. In Abhängigkeit der künftigen Bebauung/Nutzung ist voraussichtlich die Errichtung von Erschließungsmaßnahmen zur Versorgung mit Trinkwasser, ausgehend von der vorhandenen Versorgungsleitung 110 PE (Schmiedestraße) erforderlich. Die Errichtung erfolgt entsprechend der Verkehrserschließung ausschließlich in öffentlich gewidmeten Grundstücken. Die Errichtung obliegt in der Regel einem Erschließungsträger. Einzelheiten der Erschließung sind mit dem VEW abzustimmen und vertraglich zu regeln. Der Versorgungsverband Eilenburg – Wurzen ist rechtzeitig in die weiteren Planungsschritte einzubeziehen.

L ö s c h w a s s e r: Für ein Baugebiet in dieser Größe mit maximal zwei Vollgeschossen und einer mittleren Gefahr der Brandausbreitung ist eine Löschwassermenge von 48 m³/h über zwei Stunden im Grundschutz erforderlich. Die Löschwasserentnahmestellen müssen im Umkreis von 300 m liegen. Nach Stellungnahme der Gemeindefeuerwehr ist die Löschwasserversorgung über vier Löschwasserentnahmestellen abgesichert. 1. offene Saugstelle Gassenteich ca. 150 m, 2. elektr. Tief- bzw. Saugbrunnen ca. 100 m entfernt, 16

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3. Saugbrunnen vor Reichsstraße 42a ca. 150 m entfernt, 4. Unterflurhydrant (H 100) ca. 100 m entfernt (Am Gassenteich - Schmiedestraße). Die geforderte Löschwassermenge von 48m³/h nach DVDW über zwei Stunden ist abgesichert. Baumbestände (Neupflanzung oder im Bestand) im Bereich von Feuerwehrzufahrten sind so zu gestalten, dass für Feuerwehrfahrzeuge jederzeit eine ungehinderte Durchfahrtshöhe von mind. 3,50 m gewährleistet wird.

S c h m u t z w a s s e r: Nach Stellungnahme des Abwasserzweckverbandes Heidelbach ist im mittelfristigen Investitionsplan die Erschließung des Plangebietes nicht vorgesehen. Für die Neuerschließung von Wohngebieten werden gegenwärtig auch keine Fördermittel durch den Freistaat Sachsen zur Verfügung gestellt. Die schmutzwassertechnische Erschließung kann daher zeitnah nur durch einen Erschließungsträger erfolgen. Nach § 38 der gültigen Abwassersatzung des AZV Heidelbach vom 10. April 2018 wird der nach § 25 Abs. 2 SächsKAG übernommene Erschließungsaufwand im nachgewiesenen Umfang auf die Beitragsschuld der erschlossenen Grundstücke angerechnet. Die Planung der abwassertechnischen Erschließung ist mit dem AZV abzustimmen. Die vorhandenen Anschlussleitungen für Schmutz- und Regenwasser sind dafür vorrangig zu nutzen. Die Einzelheiten zum Eigentumsübergang, zum Unterhaltungs- und Erneuerungsaufwand und zur Anrechnung des Schmutzwasserbeitrags sind in einem öffentlich-rechtlichen Vertrag zu regeln. Für die Schmutzwasserleitung, welche sich nach Verkleinerung der Verkehrsfläche auf der Wohnbaufläche befindet, wurde ein Geh-, Fahr- und Leitungsrecht (GFL-Recht) eingetragen (siehe auch Punkt 1.6 der textlichen Festsetzungen und Punkt 7.7 der Begründung).

R e g e n w a s s e r: In der Schmiedestraße ist ein Regenwasserkanal vorhanden. Nach Angabe des Abwasserzweckverbandes Heidelbach ist das Regenwasser auf den jeweiligen Baugrundstücken zurückzuhalten und / oder zu versickern. Dieser Forderung wurde mit der Festsetzung unter 1.4 entsprochen. Es wurde festgesetzt, dass das Regenwasser auf den jeweiligen Grundstücken verbleiben und versickert werden soll. Für die Bemessung der Versickerungsanlagen ist das Arbeitsblatt DWA-A 138 zugrunde zu legen. Allgemein ist sicherzustellen, dass eine schadlose Versickerung erfolgt bzw. Vernässungserscheinungen und/oder Bodenerosion auf den betroffenen Flächen bzw. eine Beeinträchtigung Dritter auszuschließen sind. Nach Hinweisen des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sollten zwingend die Baugrundverhältnisse beachtet werden und im Vorfeld objektkonkrete Baugrunduntersuchungen durchgeführt werden. Wie bereits beim Schmutzwasser beschrieben, befindet sich auch eine Regenwasserleitung im südlichen Teil auf der vergrößerten Wohnbaufläche. Auch diese wurde mit einem Geh-, Fahr- und Leitungsrecht (GFL-Recht) im Bestand und für die Unterhaltung gesichert (siehe auch hier Punkt 1.6 der textlichen Festsetzungen und Punkt 7.7 der Begründung).

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E l e k t r o: Laut Auskunft der MITNETZ Strom mbH sind im Plangebiet Verteilungsanlagen des Niederspannungsnetzes vorhanden. Von Seiten der MITNETZ Strom bestehen grundsätzlich keine Einwände. Werden durch die geplanten Baumaßnahmen Umverlegungen erforderlich, so sind die Kosten dafür vom Veranlasser zu übernehmen, soweit keine anderen Regelungen Anwendung finden. Ein entsprechender Antrag ist frühestmöglich an das Projektmanagement, Friedrich-Ebert-Straße 26, 04416 Markkleeberg (Herr Mildner T. 0341 120-7420) zu stellen. Die geplanten Trassen und Standorte mit den dazugehörigen Schutzstreifen sind in den B- Plan aufzunehmen und auszuweisen. Dabei sind für Kabeltrassen 2,0 m, Niederspannungsfreileitungen 6,0 m und Mittelspannungsfreileitungen 15,0 m Schutzstreifen in Ansatz zu bringen. Bei der Anpflanzung von von Großgrün ist zu den Kabeltrassen ein Abstand von mindestens 1,5 m einzuhalten und im Schutzstreifen der Freileitungen darf es nur eine max. Wuchshöhe von 4 m erreichen. Generell ist die Planung an die vorhandenen Anlagen der enviaM-Gruppe anzupassen, dass Umverlegungen entfallen. Der Erhalt der Anlagen ist vorrangig zu prüfen. Sollten Umverlegungen von Anlagen dennoch unumgänglich sein, sind Abstimmungen zur Erarbeitung einer technischen Lösung in der Planungsphase zu führen. Abschließend ist die bestätigte Ausführungsplanung zur Vorbereitung an die MITNETZ Strom zu übergeben.

T e l e k o m: Im Planbereich befinden sich TK-Linien der Telekom. Beschädigungen und Überbauungen sind bei der Bauausführung zu vermeiden. Die Kabelschutzanweisung der Telekom ist zu beachten. Zur Versorgung der neuen Gebäude ist die Verlegung neuer TK-Linien erforderlich. Für den rechtzeitigen Ausbau des Telekommunikationsnetzes sowie der Koordinierung mit dem Straßenbau und anderer Leistungsträger ist es notwendig, dass Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnamen im Bebauungsgebiet der Deutschen Telekom Technik GmbH so früh wie möglich, mind. 3 Monate vor Baubeginn, schriftlich angezeigt werden. Für den Ausbau ist die ungehinderte unentgeltliche Nutzung der Verkehrswege möglich. Sollte die Telekom Technik mit der Erschließung beauftragt werden, wird davon ausgegangen, dass der Graben im Zuge der Erschließung kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Im Gegenzug entstehen dem Erschließungsträger keine weiteren Kosten.

E r d g a s: Nach Stellungnahme der MITNETZ GAS befinden sich Anlagen im Plangebiet, welche informativ in der Planzeichnung dargestellt wurden. Im Gebiet ist eine Ortsnetzerweiterung geplant. Für Baufragen steht Herr Lange (Tel. 03435/6711-26) zur Verfügung. Sollten aus objektiven Gründen die geforderten Mindestabstände nicht eingehalten oder die Schutzstreifenbereiche nicht freigehalten werden können, muss eine Abstimmung zu den notwendigen Sicherungsmaßnahmen erfolgen. Die gastechnische Erschließung ist möglich. Dazu ist ein Erschließungsvertrag erforderlich. Der Erschließungsträger möchte sich zur gegebenen Zeit mit der MITNETZ GAS in Verbindung setzen. Versorgungsanlagen genießen Bestandsschutz. Werden Veränderungen am Leitungsnetz notwendig, trägt der Verursacher die dafür anfallenden Kosten, falls nichts anderes vertraglich geregelt ist.

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B-Plan „Am Gassenteich-West.“ OT Mockrehna Stand: 25.10.2019 Begründung

S o n s t i g e Me d i e n t r ä g e r: Im Plangebiet befinden sich keine Anlagen und keine zurzeit laufenden Planungen der - Ontras Gastransport GmbH - Ferngas Netzgesellschaft mbH - VNG Gasspeicher GmbH - Erdgasspeicher Peissen GmbH - GasLINE Telekommunikationsnetzgesellschaft

110 kV-Anlagen: Im Plangebiet befinden sich keine 110-kV-Anlagen der envia Mitteldeutsche Energie AG, keine Anlagen der envia TEL GmbH und keine Anlagen der THERM in Bestand und Planung.

13. Flächenangaben

Das gesamte Plangebiet umfasst eine Fläche von 14.975 m²

davon Wohnbauflächen 12.690 m² öffentliche Verkehrsfläche 2.285 m²

14. Hinweise

14.1 Kampfmittel

Nach Auskunft der Gemeindeverwaltung Mockrehna, als zuständige Ortspolizeibehörde für den Vollzug der Kampfmittelverordnung gemäß § 68 (2) SächsPolG, ist für das Plangebiet keine Belastung mit Kampfmitteln bekannt. Bei evtl. Kampfmittelfunden gilt die Anzeigepflicht bei der nächsten Polizeibehörde. Dieser Hinweis ist auch unter Punkt 3.4 in der Planzeichnung vermerkt.

14.2 Natürliche Radioaktivität: Für das Plangebiet liegen nach Auskunft des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie nach bisherigem Kenntnisstand keine Anhaltspunkte über radiologische Hinterlassenschaften vor. Das Plangebiet liegt in einem Gebiet, in dem erhöhte Radonkonzentrationen in der Bodenluft wahrscheinlich kaum auftreten. Es ist jedoch nicht mit Sicherheit auszuschließen, dass auf Grund lokaler Gegebenheiten und der Eigenschaften des Gebäudes hinsichtlich eines Radonzutritts dennoch erhöhte Werte der Radonkonzentration in der Raumluft auftreten können. Aufgrund der Verabschiedung des neuen Strahlenschutzgesetzes und der novellierten Strahlenschutzverordnung gelten seit 31.12.2018 erweiterte Regelungen zum Schutz vor Radon (§§121 – 132 StrlSchG und §§ 153 – 158 StrlSchVO). Erstmalig wurde zum Schutz vor Radon ein Referenzwert für die über das Jahr gemittelte Radon-222-Aktivitätskonzentration in der Luft von 300 Bq/m³ für Aufenthaltsräume und Arbeitsplätze in Innenräumen festgeschrieben. Wer ein Gebäude mit Aufenthaltsräumen oder Arbeitsplätzen errichtet, hat geeignete Maßnahmen zu treffen, um den Zutritt von Radon aus dem Baugrund zu verhindern oder 19

B-Plan „Am Gassenteich-West.“ OT Mockrehna Stand: 25.10.2019 Begründung

erheblich zu erschweren. Diese Pflicht gilt als erfüllt, wenn die nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik erforderlichen Maßnahmen zum Feuchteschutz eingehalten werden. Wer im Rahmen baulicher Veränderungen eines Gebäudes mit Aufenthaltsräumen oder Arbeitsplätzen Maßnahmen durchführt, die zu einer erheblichen Verminderung der Luftwechselrate führen, soll die Durchführung von Radonschutzmaßnahmen in Betracht ziehen. Voraussichtlich bis Ende 2020 werden spezielle Radonvorsorgegebiete ausgewiesen, für die erwartet wird, dass die über das Jahr gemittelte Radon-222-Aktivitätskonzentration in der Luft in einer beträchtlichen Zahl von Gebäuden mit Aufenthaltsräumen oder Arbeitsplätzen den Referenzwert von 300 Bq/m³ überschreitet. In diesen ausgewiesenen Radonvorsorgegebieten werden dann weitergehende Regelungen in Bezug auf den Neubau von Gebäuden, der Ermittlung der Radonsituation an Arbeitsplätzen in Kellern oder Erdgeschossräumen und zum Schutz vor Radon am Arbeitsplatz zu beachten sein (§§ 153 – 154 StrlSchV).

Dazu kann die Radonberatungsstelle des Freistaates Sachsen (T. 0371/46 124-221 e-mail: [email protected]) genutzt werden. Auch dieser Sachverhalt ist in den textlichen Festsetzungen unter Punkt 4 – Hinweise - als entsprechender Vermerk in die Planzeichnung aufgenommen.

14.3 Baugrund

Nach Stellungnahme des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LUGL) ist für das Plangebiet davon auszugehen, dass die natürliche geologische Schichtenfolge unter einem Mutterboden durch Geschiebelehm bis Geschiebemergel, Schmelzwassersande und -kiese sowie Tone der Saalekaltzeit fortgesetzt wird. Die Mächtigkeit der Schichten variiert kleinräumig im Dezimeter- bis mehrere Meter-Bereich. In tieferen Horizonten steht Braunkohle an (ca. 21,0 m bis 26,0 m unter Geländeoberkante. Geschiebelehme/-merkel und Tone sind als mäßig bis gut tragfähig, frost- und wasserempfindlich sowie gering bis sehr gering durchlässig zu klassifizieren. Schmelzwassersande und -kiese sind gut bis sehr gut tragfähig und gut wasserdurchlässig (Porengrundwasserleiter). Um grundsätzlich Planungs- und Kostensicherheit für angestrebte Bauvorhaben zu erlangen, wird dringend dazu geraten, projektbezogene und standortkonkrete Baugrunduntersuchungen nach DIN 4020 und DIN EN 1997-2 durchführen zu lassen.

Geothermie: Nach Angabe des LUGL befindet sich das Plangebiet im Verbreitungsgebiet der tertiären Glimmersand- und Glaukonitsandschichten (tieferer Abschnitt des sog. Grundwasserleiters 5). Im Bereich des Plangebietes ist ab einer Tiefe von ca. 55…60 m NHN mit dem Antreffen der Sande zu rechnen. Die Glimmersandschichten/Glaukonitsandschichten stellen aufgrund ihrer weitflächigen Verbreitung, der hohen Schutzfunktion ihrer Deckschichten sowie der guten Ergiebigkeit des Grundwasserleiters einen bedeutenden Grundwasserleiter im Bereich des Landkreises Nordsachsen dar, der langfristig vor Eingriffen geschützt werden soll. Es ist daher zu erwarten, dass mögliche Geothermiebohrungen seitens der zuständigen 20

B-Plan „Am Gassenteich-West.“ OT Mockrehna Stand: 25.10.2019 Begründung

Genehmigungsbehörde entsprechend so begrenzt werden, dass der genannte Grundwasserleiter nicht bohrtechnisch erschlossen wird und noch eine Überdeckung durch bindige Schichten von einigen Metern erhalten bleibt.

Im Geltungsbereich und Umgebung liegen Schichtenverzeichnisse vor, diese können unter der LfULG-Internetadresse www.geologie.sachsen.de (Link Geologie => Karten und GIS Daten => interaktive Karte Geologische Aufschlüsse in Sachsen“) recherchiert werden.

Werden im Rahmen der Planungen Erkundungen mit geologischem Belang (Bohrungen, Baugrundgutachten, hydrologische Gutachten) durchgeführt, wird um Zusendung der Ergebnisse gemäß Gesetz verwiesen. Hinweis: Bohranzeige- und Bohrergebnismitteilungspflicht, dies kann über das Portal ELBA.Sax elektronisch erfolgen.

14.4 Sonstiges

Nach Stellungnahme des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sind die Belange der Anlagensicherheit/Störfallvorsorge, der Vorsorge vor Fluglärm und des Fischartenschutzes einschließlich Fisch- und Teichwirtschaft vom Plangebiet nicht berührt.

15. Rechtsgrundlagen

Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03. November 2017 (BGBl. I, S. 3634) in der jeweils gültigen Fassung

Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.01.1990 (BGBl. I, S.132) in der jeweils gültigen Fassung

Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhaltes (Planzeichenverordnung - PlanzV) vom 18.12.1990 (BGBl. I v. 1991, S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie 2014/52/EU im Städtebaurecht und zur Stärkung des neuen Zusammenlebens in der Stadt vom 04.05.2017 (BGBl. I S. 1057)

Sächsische Bauordnung (SächsBO) vom 28.05.2004 (SächsGVBl. S. 200) in der jeweils gültigen Fassung

Sächsische Gemeindeordnung (SächsGemO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.03.2014 (SächsGVBl. S. 146) in der jeweils gültigen Fassung

Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) in der Neufassung vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542) in der jeweils gültigen Fassung

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B-Plan „Am Gassenteich-West.“ OT Mockrehna Stand: 25.10.2019 Begründung

Sächsisches Naturschutzgesetz (SächsNSchG) vom 06.06.2013 in der Fassung der Bekanntmachung vom 22.07.2013 (SächsGVBl. S. 451), in der jeweils gültigen Fassung

Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 24.02.10 (BGBl I10, 94), geändert durch Art. 2 des Gesetzes vom 08.09.2017 (BGBl I S. 3370) in der jeweils gültigen Fassung

Gesetz zur Raumordnung und Landesplanung des Freistaates Sachsen (Landesplanungsgesetz – SächsLPlG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 11.06.2010 (SächsGVBl. S. 174) in der jeweils gültigen Fassung

Gesetz zum Schutz und zur Pflege von Kulturdenkmalen im Freistaat Sachsen (SächsDSchG) vom 03.03.93 (SächsGVBl. S. 229) in der jeweils gültigen Fassung

Sächsisches Kreislaufwirtschafts- und Bodenschutzgesetz - (SächsKrWBodSchG) vom 22. Februar 2019 (SächsGVBl. S. 187)

Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (KrWG) vom 24.02.2012 (BGBl. I S 212), in der jeweils gültigen Fassung

Bundes-Bodenschutzgesetz BBodSchG vom 17.03.98 (BGBl. I S. 502), zuletzt geändert durch Artikel 3 der VO vom 27.09.2017 (BGBl. I S. 3465), in der jeweils gültigen Fassung

Bundes-Immissionsschutzgesetz BImSchG in der Fassung der Bekanntmachung vom 17.05.2013 (BGBl. S. 1274), in der jeweils gültigen Fassung

Wasserhaushaltsgesetz (WHG) vom 31.07.2009 (BGBl. l Seite 2585), in der jeweils gültigen Fassung

Sächsisches Wassergesetz (SächsWG) vom 12.07.2013, (SächsGVBl. S. 503), in der jeweils gültigen Fassung

Sächsisches Waldgesetz (SächsWaldG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21.04.1992 (SächsGVBl. S. 137), in der jeweils gültigen Fassung

Landesentwicklungsplan Sachsen 2013, verbindlich seit 31.08.2013

Regionalplan Westsachsen 2008, verbindlich seit 25.07.08, Teilfortschreibung B87n (verbindlich seit 26.01.2012)

16. Anlagen

Pflanzliste vom 24.10.2018 22

B-Plan „Am Gassenteich-West.“ OT Mockrehna Stand: 25.10.2019 Begründung

Artenschutzrechtliches Gutachten nach § 44 BNatSchG zum Bebauungsplan „Am Gassenteich-West“ Mockrehna – Abschlussbericht – vom Februar 2019 von Stegner Plan Bad Düben

erarbeitet: Frau Sawatzki IBS GmbH Pehritzsch, Mühlweg 12 04838

Anmerkung: Die „grau“-unterlegten Texte sind Änderungen gegenüber der Fassung vom 03.07.2019

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B-Plan Am Gassenteich-West"“ im Ortsteil Mockrehna Stand: 24.10.2018 Gemeinde Mockrehna Pflanzliste

Anlage zur Begründung

Pflanzliste

Im Plangebiet sind bodenständige einheimische Pflanzenarten der nachfolgenden Liste zu verwenden:

• Bäume 1. Ordnung Acer pseudoplatanus Bergahorn Acer platanoides Spitzahorn Fraxinus exelsior Gemeine Esche Prunus avium Vogelkirsche Querus robur Stieleiche Tilia cordata Winterlinde Ulmus Ulmen

• Bäume 2. Ordnung Acer campestre Feldahorn Carpinus betulus Hainbuche Sorbus aucuparia Eberesche

• Pioniergehölze Alnus glutinosa Schwarzerle Betula pendula Sandbirke Populus tremula Zitterpappel

• Sträucher Berberis Berberitzen Euoniyus Spindelstrauch Cornus mas Kornelkirsche Cornus sanguinea Hartriegel Corylus avellana Haselnuss Ligustrum vulgare Gewöhnlicher Liguster Prunus padus Traubenkirsche Prunus spinosa Schlehe Ribes nigrum Schwarze Johannisbeere Rosa Canina Hundsrose Salix Caprea Salweide Sambucus nigra Holunder Symphoricarpos Schneebeere Viburnum opulus Schneeball

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