Im Diesem Schutzraum Wären Die Bewohner Im Notfall Erstickt Editorial
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Ausgabe Juni 2013 Themen Seite 2: Einsatz am Adventsmarkt Seite 3: Bevölkerungs- und Zivilschutzkommission Seite 4: Einsatz am Handballevent Seite 5: Zivilschutz-Entlassungsfeier Seite 6: Medienarbeit der Kapo Solothurn Regionale Zivilschutzorganisation Olten · Dulliken · Starrkirch-Wil · Olten · Wangen b.O. · Rickenbach · Hägendorf · Kappel · Gunzgen · Boningen Editorial Franco Giori Kommandant der RZSO Olten Es soll weniger Einsätze für die Gemeinschaft geben Zu viele Einsätze zugunsten der Gemein- schaft leistet unsere Zivilschutzorganisa- tion Jahr für Jahr! Diese Erkenntnis habe ich als Kommandant nicht zum ersten Mal gewonnen und kommuniziert. Mein Ziel ist, dass der Zivilschutz künftig we- niger solcher Einsätze leistet. Eine erste Reduktion war für dieses Jahr vorgese- hen. Dies durchzuziehen war allerdings schwieriger als vermutet. Es sind nämlich Betreuer Michael Kamber kontrolliert, ob die Panzertüre im Notfall geschlossen werden kann. eher mehr als weniger Anfragen einge- gangen. Doch habe ich für dieses Jahr auch erst- Im diesem Schutzraum wären die mals ein paar solcher Anfragen abgelehnt oder nicht weiter bearbeitet. Künftig be- Bewohner im Notfall erstickt absichtige ich noch zurückhaltender zu sein. Ich rechne damit, dass, die Kernauf- gaben des Zivilschutzes künftig vermehrt Bei der periodischen Schutzraumkon- Luftschutzkeller genannt, sollen der Zivil- gefragt sein werden und unsere Partner trolle kontrollieren die Zivilschützer bevölkerung im Ernstfall Schutz bieten, vor im Bevölkerungsschutz künftig vermehrt private Luftschutzkeller auf ihre Taug- radioaktiver Strahlung beispielsweise oder mit unserer Unterstützung rechnen. Das lichkeit. Dabei begegnen Ihnen auch vor Trümmerbelastung im Kriegsfall. Es ist sonderbare Einrichtungen. Unterwegs eine der Aufgaben des Zivilschutzes, in re- bedeutet, dass wir die von Polizei, Feu- mit einer Gruppe von drei Zivilschüt- gelmässigen Abständen die Schutzräume erwehr, Rettungsdienst und regionalem zern, die Mitte März in Wangen bei der Zivilbevölkerung auf ihre Tauglichkeit zu Führungsstab bestellten Leistungen Olten auf Kontroll-Tour waren. prüfen. Mitte März war auch die Gemein- ausbilden, schulen und testen müssen. de Wangen bei Olten an der Reihe. Eine Darum ist es nötig, unsere Einsatztage «Wieso kontrollieren Sie gerade unseren Woche dauert der Einsatz, gesamthaft sind vermehrt dafür zu verwenden. Schutzraum?», fragt der ältere Herr skep- fünf Gruppen à je drei bis vier Zivilschützer tisch. Drei uniformierte Zivilschützer neh- unterwegs, von Haus zu Haus, von Schutz- Ich bin überzeugt, dass der Zivilschutz men sich gerade seinen Luftschutzkeller raum zu Schutzraum, täglich unterzieht jede je länger desto wichtiger wird. Wir müs- vor an diesem Freitagmorgen in Wangen Gruppe bis zu zwölf Schutzräume einer sen nur dafür sorgen, uns ernsthaft auf bei Olten. «Wir kontrollieren nicht nur ihren detaillierten Kontrolle: In welchem Zustand effektive Unterstützungsleistungen bei Schutzraum», antwortet Tobias Bleuer, ein ist der Raum allgemein? Ist der Notausstieg Zivilschutz-Pionier aus Hägendorf, «wir kon- frei zugänglich? Sind die Panzertüren ver- Notlagen und Katastrophen gemeinsam trollieren alle». schliessbar? Funktioniert das Belüftungssys- mit und für unsere Partner und die Be- tem? Grundsätzlich muss ein Schutzraum so völkerung einzusetzen. n dieser Stelle Sie stammen aus der Zeit der grossen Krie- gehalten werden, dass er innerhalb von 24 danke ich allen Kaderangehörigen und ge des letzten Jahrhunderts und viele Leute Stunden voll einsatzbereit ist. Zivilschützern für ihre Mitarbeit respekti- wissen heute nicht mehr so recht, wozu sie ve Diensterfüllung. eigentlich gut sind: Die Schutzräume, auch Fortsetzung auf Seite 2 Im diesem Schutzraum wären die Bewohner im Notfall erstickt 2 Fortsetzung von Seite 1 ke man, dass viele Leute das Bewusstsein deckel schliessen, wozu als Erstes ein fein- für die Funktion des Schutzraumes verloren maschiges Netz, dass die Hausbesitzer als Zurück im Schutzraum des älteren Herrn in hätten, so Bleuer. In der Tat hat der priva- Spinnenschutz beim Fluchtfenster montiert Wangen. Bei der Kontrolle muss Gruppen- te Luftschutzkeller an Bedeutung verloren; hatten, entfernt werden muss. Nachdem alle chef Jürg Allemann aus Dulliken auf seinem bei Neubauten ist dieser nicht mehr obliga- Öffnungen verschlossen wurden, nimmt sich Kontrollblatt im Bereich Belüftung ein «K» no- torisch. Trotzdem macht die Kontrolle des Bleuer das Frischluft-Aggregat vor. Davon tieren – K für kritisch. Wo liegt das Problem? Zivilschutzes Sinn. Es geht um eine Bestan- gibt es elektronische oder solche, die man Die drei Zivilschützer – neben Allemann und desaufnahme: Wieviele der existierenden Hand ankurbeln muss – dieser hier muss von Bleuer gehört auch Betreuer Michael Kam- Räume sind noch intakt und nutzbar? Es ist Hand angetrieben werden, es ist schliesslich ber aus Kappel zur Gruppe – fanden auf den denn auch nicht so, dass die Mängel, die bei auch ein ziemlich altes Modell. Wie vom ersten Blick einen intakten Raum vor, der der Kontrolle entdeckt wurden, alle beho- Hausbesitzer zu erfahren ist, wurde die gan- von den Bewohnern auch als Lagerraum ge- ben würden. ze Anlage 1968 gebaut. Und so verwundert braucht wird, aber so, dass sich Panzertüren es auch nicht, dass alles Kurbeln nichts nützt, und Fenster noch schliessen lassen. Es gibt keine Frischluft dass keine Frischluft hineingepumpt werden Wenig Sinn würde das wahrscheinlich in kann, dass kein Überdruck entsteht – das «Da haben wir auch schon ganz anderes unserem Wangner Schutzraum machen, Aggregat ist defekt. Gruppenchef Allemann gesehen», sagt Tobias Bleuer. «Jemand wo das Problem erst auf den zweiten Blick notiert den Mangel in seiner Checkliste, «ob baute zum Beispiel einen Schrank um die zum Vorschein kommt. Die Zivilschützer es aber ersetzt wird, ist eine andere Frage», geöffnete Panzertüre, damit es schöner wollen die Belüftungsfunktion des Raumes sagt er. Die Kontrolle wird abgeschlossen, aussieht.» Die lässt sich dann natürlich nicht testen. Dazu müssen sie den Raum zuerst die Gruppe verabschiedet sich und macht mehr schliessen. An solchen Beispielen mer- dichtmachen. Heisst: Panzertüre und Panzer- sich auf – zum nächsten Schutzraum. Bei Schneefall bauen Zivilschützer Adventsmarkts im Oltner Klostergarten auf Bänke aufgebaut, Lichterketten montiert und der ganze Klostergarten weihnächt- lich hergerichtet. Eine knappe Woche spä- ter wiederum waren die Zivilschützer für den Abbau und Abtransport des Markts zur Stelle. Für Oberleutnant Thomas Lüt- hy stellten sich während des Aufbaus ein paar logistische Hürden, da das Baumate- rial für die Chalets nicht immer in der rich- tigen Abfolge angeliefert werden konnte. «Diese Herausforderung nahmen wir aber sportlich und es gelang uns, dass zum Schluss alles pünktlich bereit war.» Für die Verpflegung der Truppe war der klostereigene Koch zuständig, der neben den Zivilschützern auch alle anderen Hel- fer kulinarisch verwöhnte. Über die war- me Stube vor Ort war man dieses Jahr be- Zivilschützer bringen das Material für die Chalets per Gabelstapler in den Klostergarten. sonders froh, weil es praktisch während Foto: Bruder Josef Bründler der gesamten Aufbauphase geschneit hatte. Dennoch waren zum Schluss nur zufriedene Gesichter auszumachen im Unter der Leitung von Kommandant Für den erneut sehr stimmungsvollen Ad- Klostergarten. Bruder Josef Bründler, OK- Franco Giori und Oberleutnant Thomas ventsmarkt wurden zusammen mit dem Präsident des Adventsmarktes, war mit Lüthy waren vor Weihnachten insge- OK, Stadtarbeitern und Freiwilligen ins- dem Einsatz der Zivilschützer wie in den samt 14 Zivilschützer für den Auf- und gesamt 38 sogenannte Huttwiler-Chalets Vorjahren sehr zufrieden und bedankte Abbau des vierten Adventsmarkts im aufgebaut, eine Kaffee- und eine Restau- sich, dass alles so zeitnah umgesetzt wer- Klostergarten Olten zuständig. rationsstube hergerichtet, Stühle platziert, den konnte. Hier kommt der Griff eines Rechnungs- führers in die Zivilschutzkasse zur Sprache 3 Die Gemeinde-Delegierten der Bevölkerungs- und Zivilschutzkommission mit Präsidentin Iris Schelbert (Mitte) und Kommandant Franco Giori (ganz rechts). Was macht eigentlich die Bevölke- Franco Giori versichert. Präsidentin der von Kommandant Giori bei wichtigen rungsschutz- und Zivilschutzkommis- Kommission ist Iris Schelbert, Oltner Stadt- Geschäften auf dem Laufenden gehalten. sion? Sie haben verschiedene Auf- rätin und als Sicherheitsdirektorin zuständig So zum Beispiel bei der angestrebten Fu- gaben, wie ein Besuch einer Sitzung für die regionale Zivilschutzorganisation. sion per 2014 zwischen der regionalen zeigt. Zivilschutzorganisation Olten und Unterer Gibt es in der Zivilschutzorganisation Pro- Hauenstein mit den Gemeinden Trim- Die regionale Bevölkerungsschutz- und Zi- bleme, werden diese in der Kommission bach, Hauenstein-Ifenthal und Wisen. Giori vilschutzkommission ist so etwas wie das diskutiert. Kommandant Franco Giori infor- machte klar, dass die Oltner Organisation Parlament der regionalen Zivilschutzorga- mierte etwa an einer der letzten Sitzungen, davon profitieren wird: Erstens, weil sich nisation Olten und des Regionalen Füh- dass ein Rechnungsführer mehrere Tausend der Ist-Bestand erhöht; zweitens, weil sich rungsstabes Olten mit ihren neun Partner- Franken zuviel aus der Zivilschutzkasse ab- die Kosten auf mehr Einwohner verteilen gemeinden. Die einzelnen Delegierten aus geholt hatte. Der betreffende Zivilschützer lassen. den neun Gemeinden kommen jährlich