Einwohnergemeinde Starrkirch-Wil

Räumliches Leitbild 2016

Erläuterungsbericht (orientierend)

www.bsb-partner.ch 31.10.2016 Räumliches Leitbild Starrkirch-Wil Erläuterungsbericht 2

Auftraggeber Gemeinde Starrkirch-Wil Untere Schulstrasse 28 4656 Starrkirch-Wil

Verfasser/-in Selina Bleuel, Thomas Ledermann BSB + Partner, Ingenieure und Planer von Roll-Strasse 29, 4702 Oensingen Tel. 062 388 38 38 Fax 062 388 38 00 E-Mail: [email protected], [email protected]

Dokumentinfo Dokument Datum genehmigt von Räumliches Leitbild - Erläuterungsbericht 20.05.2015 sbl Koreferat Datum Kürzel Thomas Ledermann 21.12.2015 tle Ablageort Objektnummer Anzahl Seiten K:\Umweltplanung\Starrkirch-Wil\21538 Ortsplanungresvision 21538 49 Starrkirch-Wil\26 Berichte\RLB\Vernehmlassung\Erlaeuterungsbericht_rLB_Sta- Wi_100516_zuHd_Kanton.docx Gedruckt 31.10.2016 13:16:00

Änderungsverzeichnis Version Status, Änderung Autor Datum 001 Entwurf zu Handen GRK sbl 21.12.2015 002 Definitive Version zu Handen GRK vom 25.02.16 sbl 10.02.2016 003 Zu Handen GR sbl 07.04.2016 004 Kantonale Vernehmlassung sbl 10.05.2016 005 Öffentliche Mitwirkung sbl 26.08.2016 006 Version nach öffentlicher Mitwirkung sbl 31.10.2016

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 5

2 Vorgehen 6

3 Partizipation der Bevölkerung 7 3.1 Resultate der Zukunftskonferenz: Handlungsfelder 8

4 Planerische Rahmenbedingungen 12 4.1 Übergeordnete Konzepte und Gesetze 12 4.2 Kantonaler Richtplan 12 4.3 Kantonales Raumkonzept und Siedlungsstrategie 13 4.4 Regionale Planungsgrundlagen 15 4.5 Kommunale Planungsgrundlagen 16

5 Analyse Bevölkerung 20 5.1 Bevölkerungsentwicklung 20 5.2 Bevölkerungsprognose 21 5.3 Bevölkerungsstruktur / Altersstruktur 22

6 Analyse Siedlung 23 6.1 Siedlungsgebiet 23 6.2 Bauzone 23 6.3 Siedlungsqualität und Ortsbild 24 6.4 Grünflächen, Siedlungsbegrenzung und Trenngürtel 27

7 Analyse Wirtschaft und Standort 28 7.1 Arbeitsplätze / Arbeitsstätten 28

8 Analyse Verkehr 30 8.1 Motorisierter Individualverkehr (MIV) 30 8.2 Öffentlicher Verkehr (ÖV) 32 8.3 Langsamverkehr (LV) 33

9 Analyse Infrastruktur und Dienstleistungen 35 9.1 Öffentliche Infrastruktur 35 9.2 Dienstleistungsangebot 35

10 Analyse Umwelt 36 10.1 Gewässer, Grundwasser 36 10.2 Naturgefahren 38 10.3 Lärm 39 10.4 Belastete Standorte 40

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10.5 Störfall 41 10.6 Archäologie 41

11 Analyse Nichtsiedlungsgebiet 42 11.1 Landwirtschaft 42 11.2 Natur und Landschaft 42 11.3 Wald, Hecken, Einzelbäume 43 11.4 Freizeit und Erholung 44

12 Regionale Zusammenarbeit 45

Anhang Anhang I: Fotoprotokoll Zukunftskonferenz 15./16. Januar 2016 Anhang II: Rückmeldungen aus der öffentlichen Mitwirkung

Beilage Räumliches Leitbild 2016 der Gemeinde Starrkirch-Wil mit Leitbildplänen BSB + Partner, 31. Oktober 2016 (Version 003)

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1 Einleitung

Rechtsgültige Ortsplanung Die heute rechtsgültige Ortsplanung der Gemeinde Starrkirch-Wil stammt Starrkirch-Wil aus dem Jahr 2005 (RRB Nr. 1065 vom 10. Mai 2005) und ist somit in den Grundzügen 15 Jahre alt. Nach § 10 Abs. 2 des kantonalen Planungs- und Baugesetzes (PBG) müssen die Einwohnergemeinden ihre Ortsplanungen in der Regel alle 10 Jahre einer Überprüfung unterziehen.

Das räumliche Leitbild 2016 Als erster Arbeitsschritt einer Gesamtrevision der Ortsplanung muss ein räumliches Leitbild erarbeitet werden. Dieses ist für die anschliessende Ortsplanungsrevision eine wesentliche Grundlage, da es die Zielvorstellun- gen der räumlichen Entwicklung in groben Zügen festlegt: Im räumlichen Leitbild 2016 entscheidet die Gemeinde Starrkirch-Wil, wo sie den Boden in den nächsten 20 Jahren wie nutzen will.

Erläuterungsbericht Der vorliegende Erläuterungsbericht zum räumlichen Leitbild 2016 be- schreibt die Gemeindeentwicklung der letzten Jahre und darauf aufbau- end die heutige Situation. Er beantwortet aus der Sicht der Bevölkerung sowie der Gemeinde die Frage, wie die Gemeinde Starrkirch-Wil heute aussieht. Dadurch wird der Blick geöffnet auf zu erhaltende Qualitäten, aber auch der Handlungsbedarf aufgedeckt.

Wichtige Grundlagen Bei der Erarbeitung des räumlichen Leitbilds sind sowohl die kommunalen Grundlagen als auch die übergeordneten Planungen wie beispielsweise der kantonale Richtplan zu berücksichtigen.

Der Erläuterungsbericht ist ein orientierender Bestandteil des räumlichen Leitbildes (ohne Verbindlichkeit). Das eigentliche räumliche Leitbild 2016 mit behördenverbindlichem Charakter liegt als separater Bericht vor.

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2 Vorgehen

Auftrag Im Mai 2015 hat das Planerteam BSB + Partner, werk1 architekten und grünwerk1 landschaftsarchitekten von der Gemeinde Starrkirch-Wil den Auftrag erhalten, die Ortsplanungsrevision zu erarbeiten. Als erster Schritt wurde das räumliche Leitbild erarbeitet.

Kantonale Vorgaben Das räumliche Leitbild inkl. Erläuterungsbericht richtet sich nach den ak- tuellen Vorgaben des Kantons Solothurn (Arbeitshilfe Ortsplanung: Mo- dul 1, 2009 und Ergänzung zu Modul 1, 2012) und wurde nach folgen- dem Vorgehen erarbeitet:

Abbildung 1 Vorgehenskonzept zur Erarbeitung des räumlichen Leitbildes (eigene Darstellung)

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Form und Inhalt Das Räumliche Leitbild besteht aus - dem Erläuterungsbericht (vorliegend), der die Ausgangslage be- schreibt, - dem eigentlichen Räumlichen Leitbild, welches die Leitideen / Ziele und Massnahmen für die schrittweise Umsetzung des Leitbildes festhält und - den Leitbildplänen, die schematisch die räumliche Entwicklung dar- stellen.

Gemeinderatskommission Die Arbeiten zum Räumlichen Leitbild wurden eng von der Gemeinderats- kommission begleitet. Namentlich haben mitgewirkt: - Daniel Thommen Gemeindepräsident - Felix Hug Gemeinde-Vizepräsident - Bernadette Rickenbacher Gemeinderätin (Mitglieder GRK bis 31.12.2015) - Bruno Gervasi Gemeinderat, Mitglied GRK ab 01.01.2016 - Beat Gradwohl Gemeindeverwalter

Fachliche Unterstützung Die Arbeiten am räumlichen Leitbild wurden fachlich unterstützt vom Pla- nungsteam der Ortsplanungsrevision: Thomas Ledermann BSB + Partner Selina Bleuel BSB + Partner Martin Huber BSB + Partner Thomas Schwab werk1 architekten und planer Angelo Hug grünwerk1 landschaftsarchitekten

3 Partizipation der Bevölkerung

Grosse Bedeutung der Die Erarbeitung des Leitbildes ist grundsätzlich Aufgabe der Gemeinden. Mitwirkung Nach § 9 Abs. 3 PBG gibt die Gemeinde ihrer Bevölkerung jedoch Gele- genheit, sich über die Grundzüge der anzustrebenden räumlichen Ord- nung der Gemeinde zu äussern. Der Gemeinderat Starrkirch-Wil hat von Anfang an grosses Gewicht auf den Einbezug der Bevölkerung gelegt und der Bevölkerung im Erarbeitungsprozess die Möglichkeit der Partizipation gegeben.

Zukunftskonferenz Die Bevölkerung von Starrkirch-Wil wurde eingeladen, im Rahmen einer Zukunftskonferenz aktiv an der räumlichen Entwicklung ihrer Gemeinde mitzuwirken. Die Zukunftskonferenz fand am 15. und 16. Januar 2016 in Starrkirch-Wil statt. Es nahmen rund 80 Personen daran teil. Die Teilneh- menden – Vertreterinnen und Vertreter von repräsentativen Akteursgrup-

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pen des Dorfes – haben dabei in Gruppenarbeiten die wesentlichen Stär- ken und Schwächen der Gemeinde festgehalten, die Hoffnungen und Vi- sionen für die Zukunft von Starrkirch-Wil entwickelt sowie Ziele und Mas- snahmen zu den wichtigsten Themenbereichen definiert.

Resultate der Zukunfts-konfe- Diese Inputs wurden im Anschluss von der Gemeinderatskommission aus- renz gewertet und weiterbearbeitet. Sie sind in die Erarbeitung der eigentli- chen Leitsätze des Räumlichen Leitbildes sowie die formulierten Massnah- men eingeflossen.

3.1 Resultate der Zukunftskonferenz: Handlungsfelder

Im Wesentlichen haben die Teilnehmenden der Zukunftskonferenz für fol- gende Handlungsfelder Ziele und Massnahmenideen gesammelt:

Handlungsfeld 1 Wachstum

Ziele - Nachhaltig und qualitativ - Mit bestehender Infrastruktur (Austausch mit anderen Gemeinden) - Optimaler Altersmix - Gute Steuerzahler halten (Generationenwechsel)

- Hohe Attraktivität für alle Sozialstrukturen Massnahmen - Attraktivität für überdurchschnittliche Steuerkraft - Ansiedlung Fachwissen-Pool (Angebot von Dienst- und Management- leistungen) - Schaffung Ausnutzungszuschlag - Gespräch suchen

Handlungsfeld 2 Dorfzentrum (Funktion und Ort) - Begegnungszone Ziele - Einkaufsmöglichkeiten/Post - ÖV - Identifikation - „Piazza“ - Kultur - Ort: auch dezentral

- Standorte definieren (Gemeindezentrum, Postplatz, temporäre Orte / Massnahmen Plätze definieren) - Infrastruktur vorbereiten (Strom, Wasser) - Neugestaltung Postplatz

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Handlungsfeld 3 Eigenständigkeit, regionales Bewusstsein, Finanzen - Genügend politisches Personal (ehrenamtlich, mit Fachwissen) Ziele - Strategische Kompetenz vor Ort - Einnahmen steigern - Juristische Personen ansiedeln - Regionale Zusammenarbeit weiterentwickeln - Vernetzung Politik und Wirtschaft - Gute Steuerzahler anziehen

- Private Baulandreserven aktivieren Massnahmen - Kooperationen organisatorische Zusammenarbeit - Mittagstisch (Doppelverdiener) - Wieder mehr Freiwilligenarbeit (Projekte) - Infrastruktur für Dienstleister (Plattform) - Kontakt zu umliegenden Gemeinden suchen - Standortmarketing - Pensionierte mehr einbinden (Zeit, Knowhow) - Plattform zum Austausch bieten (Beizlifest, 1. August)

Handlungsfeld 4 Verdichtung

Ziele - Flexibilität erhöhen („temporäres Stöckli“) - Restparzellen mit Bauzwang oder Vorkaufsrecht der Gemeinde bele- gen (Bauland knapp halten)

Massnahmen - Ausnützungsziffer in Zonenplan flexibel öffnen - Anreize für Grundeigentümer schaffen - Individuelle Lösungen ermöglichen - Alternativen für alleinstehende Senioren mit EFH schaffen (Ziel: tau- schen)

Handlungsfeld 5 Generationen-Wohnen - Betreute Tagesstrukturen für jung und alt Ziele - Preiswerte Wohnungen für jung und alt - Möglichkeit, bestehende EFH in Generationenhäuser umzubauen

Massnahmen - Vorhandene Ressourcen (Räumlichkeiten) nutzen - Gesetzliche Grundlagen ändern

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Handlungsfeld 6 Verkehr - Sicherheit Kinder Ziele - Verkehrsberuhigung / 30er-Zonen - Schleichverkehr - Anbindung Niederamt und für Individualverkehr

Massnahmen - Fahrverbot (Aufnahme Anstösser und Zubringer): Kreuzung Nigglis- berg / Unt. Schulstr. bis Kreuzung Dullikerstr. / Unt. Schulstr. - Sensibilisierung Bevölkerung - Freiwillig 30km/h im Quartier/Schulweg (Tafeln: „Freiwillig 30km/h“) - Velofahrverbot Kreuzweg aufheben

Handlungsfeld 7 Grünes Starrkirch-Wil

Ziele - Wald: Umgang - Natur / Biodiversität im Siedlungsraum - Kulturland erhalten - Naturinventar

- Wald: Runder Tisch Massnahmen - Natur / Biodiversität: Beratung und Vernetzung / Information Vorbild der Gemeinde - Kulturland: Keine Aus-/ Umzonung - Naturinventar aktualisieren und aktiv bewirtschaften

Handlungsfeld 8 Energie

Ziele - Eigendeckungsgrad - Energieeffizienz - Gemeindeeigener Energiespeicher

Massnahmen - „Genossenschaft“: Koordinierte Planung und Einkauf - Gemeinde ist Energiespar-Vorbild - Gestaltungsplan an energieeffiziente Lösungen koppeln - Ist-Situation erfassen - Einstieg über Web-Seite Starrkirch-Wil - LED-Strassenbeleuchtung

Die Zusammenstellung der Resultate der Zukunftskonferenz finden sich im Anhang I.

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Ergebniskonferenz Die Ergebnisse des Erarbeitungsprozesses wurden am 29. September 2016 erneut der interessierten Bevölkerung vorgestellt. An dieser Ergeb- niskonferenz nahmen rund 40 Einwohnerinnen und Einwohner der Ge- meinde teil und liessen sich über die Inhalte des räumlichen Leitbilds sowie die Leitbildpläne informieren.

Öffentliche Mitwirkung Zeitgleich fand eine öffentliche Mitwirkung statt, während derer sich die Bevölkerung sowohl zu den behördenverbindlichen wie auch zu den ori- entierenden Inhalten äussern konnten. Es sind insgesamt sechs schriftliche Rückmeldungen eingegangen. Diese wurden anschliessend im Gemein- derat diskutiert und in einer Stellungnahme beantwortet. Diese Stellung- nahme liegt als Anhang II dem Erläuterungsbericht bei und kann im Detail studiert werden. Im Grossen und Ganzen ist das räumliche Leitbild auf positives Echo gestossen. Insbesondere wurde ihm ein grosser Bezug zu den Inhalten der Zukunftskonferenz attestiert. Etliche Rückmeldungen aus der öffentlichen Mitwirkung werden in die nachfolgenden Arbeiten der Ortsplanungsrevision einfliessen.

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4 Planerische Rahmenbedingungen

In diesem Kapitel wird die raumplanerische Ausgangslage für die Ge- meinde Starrkirch-Wil kurz umschrieben.

4.1 Übergeordnete Konzepte und Gesetze

Raumplanungsgesetz, Abgestützt auf dem Raumkonzept Schweiz wurde das Raum-planungs- Revision 1. Etappe gesetz teilrevidiert und vom Volk am 3. März 2013 angenommen. Mit der Annahme des revidierten Raumplanungsgesetzes (revRPG) erhalten der Bund und die Kantone künftig eine grössere Entscheidungsgewalt über raumplanerische Entscheide, insbesondere hinsichtlich der Handhabung von bestehenden Baulandreserven und Einzonungen. Das revidierte RPG ist am 1. Mai 2014 in Kraft getreten.

Raumkonzept Schweiz Das Raumkonzept Schweiz sowie die darin aufgeführten Strategien zur zukünftigen räumlichen Entwicklung ist als Grundlage in die Überarbei- tung des kantonalen Richtplans eingeflossen (siehe Kap. 4.2).

Bundesinventare Von Seiten der Bundesinventare (ISOS, IVS, BLN) ergibt sich für die Arbei- ten am räumlichen Leitbild Starrkirch-Wil kein Handlungsbedarf.

4.2 Kantonaler Richtplan

Umsetzung des revRPG Die Umsetzung der Gesetzesbestimmungen liegt bei den Kantonen. Diese legen in ihren Richtplänen nach den Vorschriften des Bundesrechtes und des kantonalen Planungs- und Baugesetzes die künftige Besiedlung und Nutzung des Kantons in den Grundzügen fest. Das heisst, sie zeigen auf, wie die Entwicklung nach innen erfolgen soll und wie die Bauzonengrösse entsprechend dem Bedarf für die nächsten 15 Jahre sichergestellt werden kann. Ausserdem haben die Kantone bei neuen und dauerhaften Einzo- nungen einen Mehrwert von mindestens 20% abzuschöpfen.

Gesamtüberprüfung Der kantonale Richtplan 2000 des Kantons Solothurn wurde überarbeitet kantonaler Richtplan und vom Regierungsrat im Dezember 2012 zur Anhörung freigegeben. Im Sommer 2015 (August – Oktober 2015) befand er sich in der öffentli- chen Anhörung. Die Arbeiten zum Räumlichen Leitbild Starrkirch-Wil fal- len in die Übergangsphase zum neuen Richtplan. In diesem Sinne sind die Inhalte des neuen Richtplans 06/2015 sowie das Raumkonzept Kanton Solothurn (RRB Nr. 1522 vom 3. Juli 2012) mit zu berücksichtigen.

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Richtplaninhalte für Starr- Im Richtplan sind folgende Inhalte auf Gemeindegebiet verzeichnet: kirch-Wil - Siedlungsgebiet für Wohnen, Mischnutzungen, öffentliche Bauten und Anlagen sowie Übergangszonen - Juraschutzzone - Landwirtschaftsgebiet - Erdgastransportleitung (> 5 bar) - Nördlich, ausserhalb der Gemeindegrenze, wird der 4-Spur-Ausbau der Strecke Aarau-Olten als Bahnvorhaben ausgeschieden.

Abbildung 2 Richtplanausschnitt für die Gemeinde Starrkirch-Wil (Entwurf für die öffentliche Auflage Richtplan 06/2015)

4.3 Kantonales Raumkonzept und Siedlungsstrategie

Grundlagen für Richtplan Als Grundlage in die Überarbeitung des kantonalen Richtplans eingeflos- Kanton Solothurn sen sind auf kantonaler Ebene das Raumkonzept sowie die Siedlungs- strategie.

Kantonales Raumkonzept Im „Raumkonzept Kanton Solothurn 2010 (RK-SO 2010)“ (RRB Nr. 1522 2010 vom 3. Juli 2012) wurden drei verschiedene Handlungsräume definiert: ländlicher, agglomerationsgeprägter und urbaner Raum.

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Starrkirch-Wil – Gemeinde des urbanen Raumes Die Gemeinde Starrkirch-Wil wird im Raumkonzept als Gemeinde des ur- banen Raums bezeichnet. Der urbane Raum ist geprägt durch attraktive Zentrumsfunktionen, gut erschlossene Arbeitsplatzgebiete und Wohn- standorte von hoher Qualität. Die Nutzungen sind stark durchmischt und die Verkehrserschliessung ist sehr gut. Dies sowohl im öffentlichen Fern-, Regional- und Ortsverkehr als auch im Langsamverkehr. Die weitere Sied- lungsentwicklung des Kantons und verkehrsintensive Einrichtungen sind auf diesen Raum zu konzentrieren. Der urbane Raum ist der eigentliche Wirtschaftsmotor des Kantons.

Neben den Leitsätzen und Grundsätzen werden im Konzept zehn Hand- lungsstrategien ausgewiesen: - HS1: Siedlungsentwicklung nach innen lenken - HS2: Siedlungsqualität erhöhen - HS3: Siedlung und Verkehr konsequent abstimmen - HS4: Wirtschaftliche Entwicklungsgebiete festlegen - HS5: Bestehende Verkehrsinfrastruktur optimal nutzen - HS6: Kulturland erhalten - HS7: Unverbaute Landschaften erhalten und naturnahe Lebensräume schützen - HS8: Ressourcen nachhaltig nutzen / Naturgefahren berücksichtigen - HS9: Energie effizient nutzen und erneuerbare Energien fördern - HS10: Funktionale Teilräume stärken Diese Handlungsstrategien wurden im kantonalen Richtplan konkretisiert und als behördenverbindliche Beschlüsse (Planungsgrundsätze und Pla- nungsaufträge) wiedergegeben.

Siedlungsstrategie Die kantonale Siedlungsstrategie verfolgt folgende Ziele: Kanton Solothurn - Das Siedlungsgebiet des Kantons soll insgesamt nicht vergrössert werden - Die Innenentwicklung soll vor der Aussenentwicklung gefördert wer- den - Die Bauzonen sollen bedarfsgerecht festgelegt werden - Überdimensionierte Bauzonen sollen mittelfristig reduziert werden, allerdings sollen notwendige Handlungsspielräume für die kantonale Siedlungsentwicklung geschaffen werden

Berechnung auf Zur Umsetzung der Siedlungsstrategie hat der Kanton die Bauzonen- Gemeindeebene grösse resp. die Grösse der unbebauten Bauzonen auf der Ebene der ein- zelnen Gemeinden des Kantons berechnet. Diese Berechnungen sind Ein- schätzungen hinsichtlich des potentiellen Bauzonenbedarfs der Gemein- den sowie des Verdichtungspotentials. Sie sind nicht Bestandteil des Richt- planes und dadurch nicht behördenverbindlich.

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Kantonale Einschätzung Die Siedlungsstrategie Kanton Solothurn weist folgende Analyse für die Gemeinde Starrkirch-Wil Gemeinde Starrkirch-Wil aus:

Tabelle 1: Einschätzung der Bauzonengrösse Wohn-, Misch- und Zent- rumszone (WMZ) gemäss Siedlungsstrategie Kanton Solothurn (Amt für Raumplanung, 24.09.2014)

WMZ un- WMZ Dichte Bauzonen-be- Gemeinde Handlungsraum bebaut/ bebaut darf

Starrkirch-Wil urban

- Mittlerer Anteil an unbebauten Bauzonen in den Wohn-, Misch- und Zentrumszonen (Anteil in Prozent :12) - Dichte in den Wohn-, Misch- und Zentrumszonen tiefer als der Medi- anwert (Medianwert urbaner Raum: 150 m2 / (Einwohner + Beschäf- tigte) - Bauzonengrösse ist für die nächsten 15 Jahre ausreichend - Bevölkerungsentwicklung liegt im Bereich des mittleren Szenarios - Die Gemeinde hat aufzuzeigen, wie die Siedlung nach innen verdich- tet werden kann.

Kritisch zu prüfen Diese Beurteilung ist im Rahmen der Ortsplanungsrevision zu überprüfen und anzupassen.

4.4 Regionale Planungsgrundlagen

Grundlagen für kantonaler Auch regionale Planungsgrundlagen wurden in die Überarbeitung des Richtplan kantonalen Richtplans aufgenommen und abgebildet. Die Gemeinde Starrkirch-Wil ist Teil von zwei regionalen Planungsinstrumenten: dem Ag- glomerationsprogramm AareLand und dem REK Niederamt.

Agglomerationsprogramm Die Gemeinde Starrkirch-Wil gehört in den Perimeter der Agglomeration AareLand Olten-Zofingen. Gemeinsam mit der Agglomeration Aarau wurde das Ag- glomerationsprogramm AareLand erarbeitet.

Die 1. Generation des Agglomerationsprogramms AareLand war geprägt durch das dringlich eingestufte Projekt „Entlastung Region Olten“. An diesem Projekt war auch die Gemeinde Starrkirch-Wil beteiligt. Die 2. Ge- neration des Agglomerationsprogramms AareLand sieht für die Ge-

meinde Starrkirch-Wil keine Beteiligung an den geplanten Massnahmen vor. Im Sommer 2015 wurden die Arbeiten zur 3. Generation der Agglo- merationsprogramme aufgenommen.

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REK Niederamt Starrkirch-Wil gehört zusammen mit 14 weiteren Gemeinden des Nieder- amts zum Perimeter des Regionalentwicklungskonzepts REK Niederamt. In der Strategie der räumlichen Entwicklung des REK Niederamts gehört Starrkirch-Wil zu der Kategorie „urbanes Leben südlich der und in Niedergösgen“. Das Wachstum soll primär konzentriert entlang der Ver- kehrsachsen in Ost-Westrichtung erfolgen. Verdichtetes Wohnen und at-

traktives Arbeitsplatz- und Dienstleistungsangebot in bahnhofnahen Ge- bieten soll in hoher Qualität angeboten werden. Dazu soll ein Konzept zur Verdichtung nach innen resp. zur Entwicklung von Dorfkernen erstellt werden. In den Tälern und entlang der Hanglagen soll eine massvolle Wei- terentwicklung erfolgen. Konkret wurden bis jetzt keine Arbeiten auf der Grundlage des REK ausgelöst. Für Starrkirch-Wil spielt das REK denn auch eine eher marginale Rolle. Die unmittelbare Nähe zur Stadt Olten ist aus überkommunaler Sicht entscheidender.

4.5 Kommunale Planungsgrundlagen

Leitbild 1999 Vorbereitend für die letzte Ortsplanungsrevision hat die Gemeinde Starr- kirch-Wil ein „planerisches Leitbild 1999“ erarbeitet. Dieses wurde am 30. August 1999 von der Gemeindeversammlung verabschiedet.

Das planerische Leitbild 1999 ist ein sehr umfassendes und detailliert aus- gearbeitetes Dokument, in welchem für zahlreiche raumrelevante Berei- che Ziele formuliert wurden. Bereits vor 17 Jahren hat die Gemeinde Starr- kirch-Wil wichtige Vorstellungen über die zukünftige Entwicklung der Ge- meinde formuliert, die für die anstehenden Arbeiten am Räumlichen Leit- bild eine solide Basis bieten.

Einschätzung der Ziele 1999 Die Gemeinderatskommission hat mit dem gesamten Gemeinderat die Ziele diskutiert und deren Erreichung beurteilt. Im Folgenden ist diese Ein- schätzung zu den einzelnen Themen aufgeführt. Die Ziele fliessen – wo dies sinnvoll ist – in angepasster Form in die neuen Leitsätze des räumli- chen Leitbildes 2016 ein.

Ziele Lebensqualität - Die Einwohnerinnen und Einwohner von Starrkirch-Wil wollen, dass ihre Kinder in einer intakten Umwelt leben können. Deshalb wird Sorge zum Ortsbild, zur Landschaft und zur Natur in- und ausserhalb des Siedlungsgebietes getragen. - Das Angebot von Güter und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs sollen möglichst erhalten bleiben. - Öffentliche Einrichtungen sollen im Rahmen der finanziellen Möglich- keiten so erhalten und ausgebaut werden, dass Starrkirch-Wil im Quervergleich mit den Nachbargemeinden eine attraktive Wohnge- meinde bleibt.

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Beurteilung durch GR Die Ziele des Themenbereichs Lebensqualität wurden erreicht, sollen je- doch weiterhin Bestandteil des räumlichen Leitbilds sein.

Ziel Bevölkerungsentwicklung - Die Gemeinde strebt in den nächsten Jahren ein massvolles und sich verlangsamendes Bevölkerungswachstum an. Starrkirch-Wil soll eine Wohngemeinde in intakter Umgebung bleiben (Bevölkerung 2015: ca. 1‘600 Einwohner) Beurteilung durch GR Das Ziel der Bevölkerungsentwicklung wurde nicht erreicht: Die Gemeinde wuchs stärker als prognostiziert. Dies ist unter anderem der grossen und ungestaffelten Bautätigkeit zuzuschreiben. Die Frage nach dem „richti- gen“ zukünftigen Wachstum wird im räumlichen Leitbild 2016 behandelt.

Ziele Bevölkerungsstruktur - Der bestehende hohe Anteil an Eigentümerwohnungen soll beibehal- ten werden. - Um auch jungen Familien und älteren Menschen das Wohnen in der Gemeinde zu ermöglichen, wird der Bau von Wohnungen, die dazu geeignet sind, gefördert.

Beurteilung durch GR Die Ziele wurden erreicht, sollen aber beibehalten, resp. den neuen Ge- gebenheiten angepasst werden.

Ziele Landwirtschaft - Die Bedeutung der Landwirtschaft für die Versorgung in Notzeiten und für die Pflege der Landschaft wird anerkannt. - Die Landwirte werden bei der Anpassung an die neue Agrarpolitik unterstützt. - Existenzfähige Betriebe sollen an geeigneten Standorten weiterbeste- hen und erneuert werden können. Beurteilung durch GR Die Ziele wurden erreicht, sollen aber beibehalten, resp. den neuen Ge- gebenheiten angepasst werden.

Ziele Ortsbild - Die Gemeinde ist sich des Werts und der Erhaltenswürdigkeit des his- torisch gewachsenen Dorfkerns in Starrkirch, des Wilerhofs, der Wart- burghöfe und des Sälischlössli bewusst. - Die zurückhaltende Überbauung der empfindlichen und gut einseh- baren Hanggebiete und die Erhaltung und Förderung ihrer Grünstruk- turen ist der Gemeinde wichtig. - Die Struktur der gewachsenen Quartiere soll bei der Festlegung der Bau- und Zonenvorschriften eine wichtige Grundlage sein. - Eine zeitgemässe Bauweise ist der Gemeinde wichtig. Beurteilung durch GR Die Ziele wurden nicht alle erreicht. Insbesondere die „zurückhaltende Überbauung der empfindlich und gut einsehbaren Hanggebiete“ sowie die „zeitgemässe Bauweise“ wurden nur teilweise erreicht. Diese Ziele fliessen in die vertieften Arbeiten der Quartieranalyse, resp., der daraus

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abgeleiteten Qualitätsvorgaben im Baureglement der Gemeinde ein. Die beiden anderen sollen beibehalten, resp. den neuen Gegebenheiten an- gepasst werden.

Ziele Landschaft und Erho- - Die prägenden Landschaftselemente (Gehölze, Bachläufe und topo- lungsräume graphische Merkmale) sollen erhalten und aufgewertet werden. Die Abgrenzung der Baugebiete nimmt Rücksicht auf das Landschafts- bild. - Der Grünstreifen zwischen Starrkirch und Wil, sowie das siedlungs- trennende Grün zu den anderen angrenzenden Gemeinden wird von einer Überbauung freigehalten. - Die Landschaft als Naherholungsgebiet und als Bestandteil der hohen Wohn- und Lebensqualität wird gepflegt. Einander störende Land- schaftsnutzungen werden bei Bedarf entflechtet. Beurteilung durch GR Die beiden ersten Ziele konnten erreicht werden. Sie sollen beibehalten, resp. den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Das letzte Ziel wurde nur teilweise erreicht und steht nicht mehr im Fokus der Gemeinde. teil- weise.

Ziele Natur und Ökologie - Planung und Handlung soll so erfolgen, dass die Natur, die Umwelt und unsere Nachkommen nicht mit den Folgen belastet werden. - Bestehende, für Pflanzen und Tiere wichtige Lebensräume sind zu er- halten und wo nötig wiederherzustellen oder zu ergänzen. - Ökologische Ausgleichsflächen sollen hauptsächlich im Bereich der intensiv bewirtschafteten Landwirtschaftsgebiete gefördert werden. - Die Versiegelung der Böden soll in Grenzen gehalten werden. Weiter wird die Versickerung von Niederschlagswasser und Reinabwasser ge- fördert. Beurteilung durch GR Die Ziele konnten erreicht werden. Sie sollen beibehalten, resp. den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Der Umgang mit Versickerung resp. der Versiegelung ist abhängig von der Geologie, deshalb wird dieses Ziel als nur teilweise erreicht eingeschätzt.

Ziele Verkehr im Dorf - Ortsfremder Verkehr wird vom Dorf und von den Quartieren fernge- halten, soweit dies ohne unfaire Mehrbelastung der Nachbargemein- den durchgeführt werden kann. - Um Immissionen und Gefahren möglichst gering zu halten, wird der Motorfahrzeugverkehr in Wohnquartieren verlangsamt und in häufig begangenen Wegen sicherer gestaltet werden. - Das bestehende Fusswegnetz wird erhalten und ausgebaut. - Die Gemeinde setzt sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten für die Er- schliessung des Ortsteils Wil durch öffentliche Verkehrsmittel ein.

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Beurteilung durch GR Die Ziele konnten erreicht werden. Das Ziel des Fernhaltens des ortsfrem- den Verkehrs sowie der Erschliessung des Ortsteils Will durch ÖV sollen nicht mehr Bestandteil des räumlichen Leitbilds 2016 sein. Die beiden an- deren Ziele sollen beibehalten, resp. den neuen Gegebenheiten angepasst werden

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5 Analyse Bevölkerung

5.1 Bevölkerungsentwicklung

Historische Entwicklung Zwischen dem ersten und dem aktuellsten Eintrag der kantonalen Bevöl- kerungsstatistik (1962 bis 2015) ist die Gemeinde Starrkirch-Wil insge- samt um 767 Personen gewachsen: von 942 auf 1‘709 Personen. Dies entspricht einer durchschnittlichen Zunahme pro Jahr um knapp 15 Per- sonen in 52 Jahren.

Abbildung 3 Bevölkerungsentwicklung historisch (Quelle: Amt für Finanzen, Kanton Solothurn, Bevölkerungs- statistik, Stand 07.09.2015)

Prognose Leitbild 1999 Im Leitbild 1999 wurde das Ziel festgehalten, dass die Bevölkerung aus- gehend von ca. 1‘250 Einwohner/innen im Jahr 1998 bis ins Jahr 2015 auf ca. 1‘600 Einwohner/innen wachsen soll. Die darauffolgende Ortspla- nung hat sich an dieser Prognose orientiert und ist von einer Zielgrösse der Bevölkerung im Jahr 2015 von 1‘700 ausgegangen (RRB Nr. 1065 vom 10. Mai 2005), was einer Zunahme von jährlich 25 Personen entspricht.

Entwicklung seit letzter Tatsächlich wurde die Zielgrösse der letzten Ortsplanung von 1‘700 Ein- Ortsplanung wohner/innen im Jahr 2015 erreicht und die Bevölkerung von Starrkirch- Wil ist seit der letzten Ortsplanung um 301 Personen gewachsen: von 1408 auf 1709. Dies entspricht im Zeitraum 2005 - 2015 einer Zunahme von knapp 30 Personen pro Jahr.

Entwicklung in den Betrachtet man die zur Baulandberechnung relevante Periode von 15 Jah- letzten 15 Jahren ren, so hat die Gemeinde Starrkirch-Wil um 414 Personen zugenommen, gut 27 pro Jahr (von 1295 auf 1709).

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Abbildung 4 Bevölkerungsentwicklung seit letztem Leitbild (Quelle: Einwohnergemeinde Starrkirch-Wil)

5.2 Bevölkerungsprognose

Kantonale Prognose Basierend auf den Einwohnerzahlen des Jahres 2009 berechnete der Kan- ton Solothurn für alle Gemeinden Bevölkerungsprognosen für das Jahr 2035 in drei Szenarien (tief, mittel und hoch). Für Starrkirch-Wil bedeuten diese drei Szenarien folgende Bevölkerungsentwicklung:

Szenario tief Szenario mittel Szenario hoch 2015 1'722 1'743 1'764 2035 2'018 2'004 2'123

Abbildung 5 Kantonale Bevölkerungsprognose 2035 (Quelle: Bevölkerungsprognosen Kanton, Amt für Finanzen, Bevölkerungsstatstik, Stand 07.09.2015)

Prognosen und Realität Die durch den Kanton prognostizierte Einwohnerzahl trifft ziemlich gut die tatsächliche Entwicklung bis ins Jahr 2015. Allerdings ist es fragwür- dig, dass das kantonale „Szenario tief“ im Jahr 2035 höher liegt als das „Szenario mittel“. Insbesondere, da laut Siedlungsstrategie des Kantons für Starrkirch-Wil schlussendlich das mittlere Szenario für die Berechnung des Baulandbedarfs massgebend ist.

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5.3 Bevölkerungsstruktur / Altersstruktur

Grösste Abnahme der 20- Die Abbildung der Altersstruktur von Starrkirch-Wil zeigt, dass zwischen 39jährigen 2000 und 2014 der Anteil der 20-39jährigen sowie der 80jährigen und älter gesunken ist. Grund für diese relativ starke Abnahme der 20-39jäh- rigen könnte die verhältnismässig kleine Anzahl Mietwohnungen in der Gemeinde sein, die teilweise von älteren Personen bewohnt werden oder auch die Nähe zur Stadt Olten. Prozentual gestiegen sind die restlichen Altersgruppen. Die Zu- und Abnahmen in den jeweiligen Altersklassen sind vergleichbar mit denjenigen der Nachbarsgemeinde Winznau, des Bezirks Olten und des Kantons Solothurn. Die grösste Altersklasse in Starr- kirch-Wil ist die der 40-64-jährigen.

Abbildung 6 Entwicklung Altersstruktur der Bevölkerung Starrkirch-Wils zwischen 2000-2014 (Quelle: Eckdaten der Gemeinde Starrkirch-Wil, Amt für Finan- zen, Kanton Solothurn, Stand 07.09.2015)

Wohnraum Der Wohnungsbestand in Starrkirch-Wil betrug am 31.12.2013 gemäss Bundesamt für Statistik 728 Wohnungen. Davon standen 13 leer. In den letzten 10 Jahren hat sich der Leerwohnungsbestand zwischen 7 und 22 Wohnungen bewegt (1.0 – 3.1%). Insbesondere im Quartier Eich ist bei den Mietwohnungen eine relativ hohe Fluktuationsrate festzustellen.

In der Nachbarsgemeinde betrug der Leerwohnungsbestand im gleichen Zeitraum fast 6.5% und ist damit um einiges höher als in Starr- kirch-Wil. Verglichen mit Dulliken, wo sich der Leerwohnungsbestand in den letzten 10 Jahren zwischen 4.48% und 6.68% bewegt, ist derjenige der Gemeinde Starrkirch-Wil gering. Vergleichbar ist die Zahl jedoch mit den Daten des gesamten Bezirks Olten. In den letzten 10 Jahren betrug der Leerwohnungsbestand des gesamten Bezirks nämlich 1.35 – 2.29%

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6 Analyse Siedlung

6.1 Siedlungsgebiet

Geographie und Struktur Eingebettet zwischen Säli-Schlössli und der Aare, am östlichen Stadtrand von Olten, liegt die Gemeinde Starrkirch-Wil in der solothurnischen Amtei Olten-Gösgen. Die Gemeinde Starrkirch-Wil grenzt an die Gemeinden Ol- ten und Dulliken im Kanton Solothurn sowie Oftringen und Aarburg im Kanton Aargau. Die Doppelgemeinde erstreckt sich südlich der Aare, am Fuss der Engelbergkette sowie am Jurasüdfuss im Niederamt.

Arealstatistik Die Gemeinde Starrkirch-Wil umfasst eine Fläche von 184 ha. Davon sind laut Arealstatistik des Bundes (BFS 2004/09, Auswertungsstand 2014):

Siedlungsfläche 53 ha (ca. 29%)

Landwirtschaftsfläche 42 ha (ca. 23%)

Bestockte Fläche 89 ha (ca. 48%) (Wald, mit Bäumen/Sträuchern bedeckt)

6.2 Bauzone

Bestehende Bauzonen Gemäss der kantonalen Statistik hat die Gemeinde Starrkirch-Wil aktuell 45.51 ha Bauzonen (Bauzonenstatistik Kanton Solothurn, 31.3.2012), die sich auf folgende Zonen aufteilen:

Wohn- und Mischzone: 39.8ha Zone für öffentliche Bauten und Anlagen: 3.5ha Weitere Zonen: 2.1ha

Eine reine Arbeitszone gibt es nicht.

Bauzonenreserven Von den insgesamt 45.51 ha Bauzonen sind total 3.7 ha nicht bebaut (eigene Berechnungen, Stand Oktober 2015, vor der Digitalisierung der Pläne resp. der Bereinigung). Die unbebauten Bauzonen gehören zu fol- genden Zonen:

Wohn- und Mischzone: 3.54 ha Zone für öffentliche Bauten und Anlagen: 0.17 ha

Baulandverfügbarkeit Gemäss Angaben der Gemeinde ist von den insgesamt 3.7 ha der unüber- bauten Bauzonen nur rund die Hälfte unmittelbar verfügbar.

Bauverpflichtungen Als Massnahme zur Verflüssigung des Baulands wurde bisher in einem Fall eine Bauverpflichtung abgeschlossen (Überbauung Büntenacker). Diese

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Überbauung ist fristgemäss realisiert worden. Eine weitere Bauverpflich- tung zeichnet sich beim Gestaltungsplan Eichfeld-Schäferrain ab, der mo- mentan (Dezember 2015) beim Kanton in der Vorprüfung ist.

Der Umgang mit „gehortetem Bauland“ ist im Rahmen der Arbeiten an der Ortsplanung vertieft zu prüfen.

6.3 Siedlungsqualität und Ortsbild

Die Siedlung von Starrkirch-Wil hat sich seit 1950 wie folgt entwickelt:

1950 1970

1990 2013 Abbildung 7 Topografische Karten für das Gebiet Starrkrich-Wil (swisstopo 2015)

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Das Zusammenwachsen der beiden Dorfteile Starrkirch und Wil ist auf der Karte deutlich ersichtlich. Ebenso sieht man das Siedlungswachstum im Süden auf Kosten der Landschaft. Das „grüne Band“ als zusammenhän- gendes unverbautes Element ist ebenfalls aus den Karten ersichtlich.

Siedlungsqualität Die bewegte Topographie des Gemeindegebiets am Nordhang des Säli- Engelberg-Ausläufers liegt am Übergang der nach Westen ausgerichteten Geländekammer der Stadt Olten und dem Niederamt. Die Hauptorientie- rung bildet die Nordwest-Richtung. Daraus ergeben sich unterschiedliche Lagequalitäten für die Hauptnutzung Wohnen.

Die Siedlungsstruktur der Gemeinde Starrkirch-Wil ist grossmehrheitlich kleinteilig und feinkörnig. Insbesondere die Wohnquartiere im südlichen Gemeindeteil Oberwil zeichnen sich aus durch eine relativ geringe Dichte an ruhiger Lage mit entsprechendem Flächenanteil für grossflächige, oft üppig durchgrünte Gartenanlagen. Im Dorfteil Starrkirch liegen überwie- gend Wohnquartiere in Mehrfamilienhaus-Typologie mit höherer Dichte. Die Kantonsstrasse H5 durchschneidet den unteren Dorfteil und beein- trächtigt die Wohnqualität teilweise durch Lärmimmissionen. Die typolo- gische Durchmischung ist hier höher als im Dorfteil Oberwil. Das gewach- sene Zentrum liegt um die Christkatholische Kirche mit Pfarrhaus. Der Grossteil der öffentlichen Infrastruktur liegt mittig zwischen den beiden Dorfteilen. Ein grüner Siedlungstrenngürtel grenzt das Gemeindegebiet zum Siedlungsrand der Stadt Olten ab und akzentuiert die Trennung in zwei Dorfteile. Die Mehrheit der Bebauung dient der Wohnnutzung an hauptsächlich ruhigen Hanglagen mit guter Besonnung und Aussichts- qualitäten. Einheitliche Strukturen sind kaum anzutreffen und beschrän- ken sich auf einzelne zeitgleich erstellt Strassenzüge.

Ortsbildschutzzone Der rechtsgültige Zonenplan (RRB 2005/1065 vom 10. Mai 2005) weist im alten Zentrum der Gemeinde eine Ortsbildschutzzone auf. Starrkirch- Wil ist jedoch nicht in der Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (ISOS) eingetragen. Im kantonalen Schutzverzeichnis sind gewisse Objekte eingetragen.

Kulturobjekte kantonal Folgende Gebäude sind als Kulturobjekt kantonal geschützt im Zonenplan geschützt aufgeführt: - Die Christkatholische Kirche St. Peter und Paul - Das Pfarrhaus neben der Kirche - Die Kapelle St. Anna (Wartburghöfe) - Gasthaus Wilerhof

Als schützenswertes Kulturobjekt im Zonenplan festgehalten ist das Wohnhaus Süess am Engelbergerweg. Zudem sind diverse Gebäude als „Kulturobjekt erhaltenswert“ taxiert.

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Kantonales Schutzverzeichnis Weiter sind folgende Objekte Bestandteil des kantonalen Denkmalver- zeichnisses, allerdings im Zonenplan nicht speziell erwähnt: - Wegkreuz sowie Brunnen beim Gasthaus Wilerhof - Sälischlössli (im Besitz der Bürgergemeinde Olten, auf Starrkirch-Wiler Boden) - Wohnhaus Süess - 4 Wappen am Gasthof Wilerhof

Bauliche Dichte Gemäss Einschätzung des Kantons liegt die Dichte in den Wohn-, Misch- und Zentrumszonen tiefer als der Medianwert. Die folgende Karte der Be- völkerungsdichte zeigt jedoch eine sehr geringe Dichte insbesondere in den Einfamilienhausquartieren im Süden der Gemeinde. Höhere Dichten finden sich eher im Norden, entlang der Aarauerstrasse.

Abbildung 8 Bevölkerungsdichte (eigene Darstellung)

Hinweis: Quartieranalyse Die Analyse der baulichen Dichte floss – neben weiteren Indikatoren – in die Quartieranalyse ein. Die Quartieranalyse dient als Grundlage für die Erarbeitung des räumlichen Leitbilds und des Leitbildplanes Siedlungsent- wicklung. Sie wird zudem den weiteren Arbeiten der Ortsplanungsrevi- sion, insbes. der Überarbeitung des Zonenreglements als Grundlage die- nen.

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6.4 Grünflächen, Siedlungsbegrenzung und Trenngürtel

Siedlungsbegrenzung und Das langgezogene Siedlungsgebiet von Starrkirch-Wil ist begrenzt durch Trenngürtel den Wald im Osten und durch einen markanten Grüngürtel im Westen. Dieser siedlungstrennende Grüngürtel zwischen den Gemeinden Olten und Starrkirch-Wil führt von den Familiengärten im Gebiet Choliweid im Süden, über das Chrüzwägli, bis an die Dorf- bzw. Bumelochstrasse im Norden. Vereinzelte Landschaftselemente wie Feldgehölze, Hecken, Bach und Hochstamm-Obstbaumkulturen werten diesen Landschaftsraum auf. Die Grünflächen werden landwirtschaftlich mehrheitlich intensiv genutzt. Nebst der trennenden Funktion zwischen dem Siedlungsgebiet von Olten und Starrkirch-Wil dient dieser Grüngürtel als wichtiger Naherholungs- raum für die Bevölkerung von Starrkirch-Wil und Olten. Weitere kleinere siedlungstrennende Grüngürtel finden sich im Gebiet Knoblauch/Rüteli- acker, sowie im Gebiet Bumeloch.

Grünbereich im Siedlungs- Innerhalb des Siedlungsgebietes sind nur noch wenige zusammenhän- gebiet gende Grünflächen übriggeblieben. Nebst der Reservezone zwischen Kohliweidstrasse und Waldrand (Choliweid) ist die extensiv genutzte Wiese im Gebiet des Schnäpperewegs (Cholimatt) sowie das Gebiet um die Gärtnereizone (Eichfeld) heute noch als offene Grünfläche erhalten. Die teilweise parkartigen Grünbereiche um das Gemeindezentrum mit den eingestreuten öffentlichen Bauten wie das Gemeindehaus, die Schule, die Dorfhalle und die Badi mit Spiel- und Sportanlagen dienen als attraktive Aufenthalts- und Begegnungsorte für die Bevölkerung von Starrkirch-Wil.

Grünbereich Wartburghöfe Die Wartburghöfe liegen südlich des Tierparks Mühlitäli, zwischen Sä- lischlössli und Engelberg in einer grossen, muldenförmigen Lichtung. Diese sehr attraktive Landschaftskammer ist geprägt durch einen Wiesen- bach, sowie durch Hochstamm-Obstbaumkulturen im Umfeld der Wart- burghöfe mit der dazugehörigen Kapelle. Zusammen mit den nahegele- genen Wäldern und dem Mühlitäli (Tierpark) stellen die Wartburghöfe ein sehr reizvolles Naherholungsbiet für die Bevölkerung von Starrkirch-Wil und den umliegenden Gemeinden dar. Insbesondere die Frage mit dem Umgang der bestehenden Bebauung muss geklärt werden. Aktuell lassen die Bestimmungen der Juraschutzzone, die darüber liegt, keine baulichen Änderungen vor und die Wartburghöfe zerfallen.

Bisher nicht angemessen ge- Im Rahmen der letzten Ortsplanungsrevision wurden insbesondere die würdigt Stärken im Landschaftsbereich zu wenig gewürdigt, resp. nur teilweise im Raumplanungsbericht und in der Nutzungsplanung berücksichtigt.

Hinweis: Natur- und Grün- Im Rahmen der bevorstehenden Ortsplanungsrevision wird nun ein Natur- raumkonzept und Grünraumkonzept erarbeitet, das auch bereits in das vorliegende räumliche Leitbild eingeflossen ist.

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7 Analyse Wirtschaft und Standort

7.1 Arbeitsplätze / Arbeitsstätten

Die Entwicklung im Bereich Wirtschaft und Standort wird nachfolgend anhand der Anzahl Arbeitsplätze und Arbeitsstätten beurteilt. Dabei gel- ten folgende Definitionen für die Wirtschaftssektoren (aus NOGA 2008, Eidgenössische Betriebszählung):

- Sektor 1 (primärer Sektor): Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei - Sektor 2 (sekundärer Sektor): Industrie, verarbeitendes Gewerbe, (z. B. Schreinerei, Sägewerk, Bildhauerei), Wasser- und Energieversor- gung, Hoch- und Tiefbau, Bergbau etc. - Sektor 3 (tertiärer Sektor): Dienstleistungsbranche wie Detailhandel, Gastgewerbe, Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleis- tungen, Gesundheitswesen, Schulunterricht, öffentliche Verwaltung, Post, Coiffure, Architekturbüro etc.

Bemerkung zur Erhebungs- Zwischen 2008 und 2011 wechselte das Bundesamt für Statistik (BFS) die methodik des BFS Datenerhebungsmethodik von Erhebungs- zu Registerdaten. Seit 2011 basieren die Daten auf Registerdaten der Ausgleichskassen AHV/IV/EO und der Unternehmens- und Betriebsregister des BFS. Dadurch sind die Daten zwischen 2008 und 2011 nicht vergleichbar.

Abbildung 9 Entwicklung der Anzahl Arbeitsstätten und der Arbeitsplätze in Starrkirch-Wil (BFS, STATENT 2015)

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Abbildung 10 Entwicklung der Anzahl Arbeitsplätze nach Sektor (BFS, STA- TENT 2015)

Arbeitsplätze in Starrkirch-Wil Die Grafiken zeigen eine massive Zunahme der Beschäftigten zwischen 2001 und 2005, bzw. 2008: Die Zahl hat sich in dieser Periode fast ver- doppelt. Auch die Anzahl der Arbeitsstätten nimmt in diesem Verlauf we- sentlich zu: um 9 Betriebe.

Grosse Auswirkungen von Da die Gemeinde Starrkirch-Wil keine grosse Anzahl Arbeitsplätze vor- kleinen Zunahmen weist, wirkt sich oft schon eine relativ kleine Zunahme prozentual sehr hoch aus. Im Jahr 2004 ist eine Firma (Eiholzer Gebäude-Management) zugezogen, die wahrscheinlich den Anstieg zwischen 2001 – 2005 erklärt.

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8 Analyse Verkehr

8.1 Motorisierter Individualverkehr (MIV)

Hauptverkehrsachsen Starrkirch-Wil wird von zwei Hauptverkehrsachsen in Richtung West-Ost durchquert. Beide Strassen verbinden die Gemeinde Starrkirch-Wil mit den Nachbargemeinden Olten und Dulliken. Durch den Dorfteil Starrkirch führt die Hauptverkehrsachse Aarauerstrasse und durch den Dorfteil Wil führt die Hauptverkehrsachse Dullikerstrasse.

Verkehrszählung Die Verkehrszählungen aus den Jahren 2000, 2005 und 2010 (vgl. Abbil- dung 11) zeigen, dass der durchschnittliche Verkehr (DTV) in den vergan- genen Jahren auf der Aarauerstrasse stetig zugenommen hat. Der Schwerverkehrsanteil (SV) blieb relativ stabil bei rund 5%. Der DTV sowie der Anteil des SV auf der Dullikerstrasse sind deutlich tiefer als auf der Aarauerstrasse. Für diese Verkehrsachse werden erst seit 2010 Verkehrs- zahlen erhoben. Eine Beurteilung der Entwicklung ist dementsprechend noch nicht möglich. Gemäss Verkehrszählung vom 10.Juni 2015 ist der Verkehr an der Aarauerstrasse auf 16910 (-320) Fahrzeuge gesunken und auch an der Dullikerstrasse ist eine Abnahme auf 1090 (-60) 7 Fahrzeuge feststellbar (Strassenverkehrserhebung Kt. SO 2015).

Zunehmende Belastungen Besonders stark belastet ist die Aarauerstrasse. Im Zusammenhang mit der Entlastung Region Olten (ERO) wurden bereits Umgestaltungsmassnah- men realisiert, die sich aber nicht auf das Verkehrsaufkommen ausgewirkt haben, sondern eher zu einer zusätzlichen Belastung geworden sind (Rückstau vom Knoten Knoblauch Richtung Olten, Rückstau wegen Bus- haltestelle auf Fahrbahn).

Prognosen 2020 Die Verkehrsprognosen sagen für das Jahr 2020 eine weitere Zunahme des Verkehrs um rund 4.8% auf der Aarauerstrasse und rund 7% auf der Dullikerstrasse voraus.

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Aarauerstrasse Jahr 2000 2005 2010 2020 DTV 16‘917 18‘150 19‘162 20‘099 SV 4.9% 4.8% 5.2% -

Dullikerstrasse Jahr 2010 2020 DTV 1‘188 1‘272 SV 3.0% -

Abbildung 11 Verkehrszahlen sowie –prognosen für die Gemeinde Starrkirch- Wil (Amt für Geoinformation, Interaktive Karten, Stand 07.09.2015)

Gemäss Verkehrsunfallstatistik der Kantonspolizei Solothurn hat die An- zahl an Verkehrsunfällen (inner- und ausserorts) zwischen 2011 und 2014 leicht zugenommen (siehe Tabelle 2).

Tabelle 2 Verkehrsunfallstatistik 2011-2014 für Starrkirch-Wil (Kantonspolizei So- lothurn, 2011-2014)

Unfälle total mit Verletzten mit Sachschaden

Jahr 2011 2012 2013 2014 2011 2012 2013 2014 2011 2012 2013 2014

An- 4 5 6 6 2 4 3 3 2 1 3 3 zahl

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Verkehrssicherheit Entlang der Aarauerstrasse und der Dullikerstrasse liegen die problemati- schen Knoten. Bei der Dullikerstrasse wurden Sicherungsmassnahmen (Poller) für den Wartebereich erstellt, bei der Aarauerstrasse gibt es seit den Umgestaltungsmassnahmen auch Mittelinseln für die Fussgänger. Flächendeckende Massnahmen wie beispielsweise eine generelle Tempo- 30-Zone wurden bisher im Gemeinderat nicht als zielführend erachtet und abgelehnt. Allerdings wurde durch die Sicherung der Fussgängerüber- gänge ein Beitrag zur Sicherung des Schulweges geleistet.

8.2 Öffentlicher Verkehr (ÖV)

Bus Starrkirch-Wil ist gut mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen: Das Gemeindegebiet Starrkirch-Wil verfügt über fünf Bushaltestellen1: - Starrkirch-Wil, Gemeindezentrum - Starrkirch-Wil, Landhaus (doppelseitig, beide Richtungen) - Starrkirch-Wil, Rütli (doppelseitig, beide Richtungen)

Mit diesen Bushaltestellen werden Linien des Busbetriebs Olten Gösgen Gäu AG (BOGG) bedient: - Nr. 50.501 Dulliken-Olten-Hägendorf-Härkingen - Nr. 50.503 Olten Meierhof-Bahnhof-Kunsteisbahn - Nr. 50.505 Dulliken-Olten-Hägendorf-Oensingen - Nr. 50.511 Dulliken-Olten-Hägendorf- / Dulliken-Olten- Kleinwangen-Härkingen-Egerkingen

Die Bushaltestelle Rütli (an der Aarauerstrasse) wird von der Nachtwelle (Nachtbus-Angebot) bedient: - Nr. 57 Olten-Niedergösgen-Erlinsbach-Lostorf-Olten - N 23 Olten-Däniken-Aarau

1 Stand vor Fahrplanwechsel vom 13.12.15

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Abbildung 12 Öffentlicher Verkehr (Amt für Abbildung 13 Erschliessungsgüte öffentlicher Ver- Geoinformation, Interaktive Karten, kehr (Amt für Geoinformation, In- Stand 07.09.2015) teraktive Karten, Stand 07.09.2015)

Die Erschliessungsgüte ist insbesondere im Dorfteil Starrkirch (Haltestelle Starrkirch-Wil, Rütli) mit der ÖV-Güteklasse C hoch, diese entspricht ei- nem Takt zwischen 10-19 min. Der Dorfteil Wil weist im Umkreis von 300 m zu den entsprechenden Bushaltestellen eine ÖV-Güteklasse D1 bzw. im Umkreis von 300-500 m eine ÖV-Güteklasse von D2 auf. Dies entspricht einem Takt zwischen 20-39 min.Ein Ausbau des ÖV-Angebots ist aus Sicht der Gemeinde nicht notwendig. Einzig der südlichste Teil der Gemeinde ist keiner ÖV-Güteklasse zugeordnet.

8.3 Langsamverkehr (LV)

Infrastruktur Gemeinde Die Infrastruktur für Fussgänger und Langsamverkehr innerhalb der Ge- meinde ist vorhanden und ausreichend (Fussgängerstreifen, Trottoir, Rad- streifen etc.). Auch das bestehende regionale Angebot an Radwegen ist attraktiv und ausreichend. Eine Nachfrage nach mehr Veloabstellplätzen in der Nähe von ÖV-Halte- stellen gibt es nicht. Einerseits, da die Haltestellen in Fusswegdistanz zu den Wohnquartieren liegen, andererseits ist der Bahnhof Olten mit dem Velo sehr gut erreichbar.

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Freizeit und Erholung Durch das Gemeindegebiet Starrkirch-Wil führen mehrere Wanderwege (von lokaler Bedeutung, resp. im kantonalen Wanderweginventar aufge- führt). Südlich der Gemeinde führt die nationale Route „Via Gottardo“ beim Wartburghof vorbei. Nördlich des Gemeindegebiets verläuft auf Dul- liker und Oltner Boden die nationale Skatingstrecke „Mittelland Skate“.

Abbildung 14 Ausschnitt SchweizMobil, grün: Wanderwege, violett: Inline- skaterouten, Stand 07.09.2015

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9 Analyse Infrastruktur und Dienstleis- tungen

9.1 Öffentliche Infrastruktur

Die Gemeinde verfügt über eine zeitgemässe bis moderne Infrastruktur. Das Schulhaus (Primarschule) und die Gemeindeverwaltung wurden im Jahre 2007 bezogen. Im 1922 erbauten, alten Schulhaus, befindet sich heute der . Ergänzt werden diese Bauten durch eine Mehr- zweckhalle, einen grossen Spielplatz und ein Schwimmbad. Alle diese Ge- bäude befinden sich im Zentrum der Gemeinde (Gemeindezentrum ge- nannt). An der Aarauerstrasse 23 betreibt die Gemeinde zusammen mit der Sozi- alregion Niederamt eine Asylbewerberunterkunft für max. 18 Asylbewer- ber. Eine Vielzahl von Spazier- und Wanderwegen lädt zum Spazieren, Joggen oder Biken ein. Der Wildpark Mühletäli, die Wartburghöfe, das „Säli- Schlössli“ oder die Dorfkirche - übrigens die erste christkatholische Kirche der Schweiz - sind gern besuchte Ziele.

9.2 Dienstleistungsangebot

In der Gemeinde gibt es vier Restaurants (wobei aktuell (Feb. 2016) nur zwei geöffnet sind), eine Bäckerei mit Postagentur und eine Metzgerei. Die Zukunft der Bäckerei ist jedoch aktuell nicht gesichert und auch die Situation der Restaurants wird eher als kritisch beurteilt. Ein Coop-Laden befindet sich direkt an der Gemeindegrenze Olten. Die angrenzende Stadt Olten bietet eine Vielzahl von Einkaufsmöglichkeiten. und an der Grenze zu Dulliken gibt es zwei Tankstellenshops sowie einen Voi-Markt. Das Haus Dorfstrasse 1 wird seit Jahrzehnten vom „Rotlichtmilieu“ als Bordell betrieben.

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10 Analyse Umwelt

10.1 Gewässer, Grundwasser

Gewässer Starrkirch-Wil weist zwei Fliessgewässer auf. Diese treten nur ausserhalb des Siedlungsgebietes in Erscheinung. Der Mülitälibach fliesst aus dem südlichen Gemeindegebiet Richtung Norden und fliesst dort eingedolt, Richtung Westen nach Olten. Entlang der Gemeindegrenze zu Dulliken fliesst das Büchsackerbächli; nach dem Zusammenschluss mit dem Jun- kerenbrunnen führt der Bachlauf in östlicher Richtung nach Dulliken.

Abbildung 15 Ökomorphologie der Fliessgewässer in Starrkirch-Wil (Amt für Geoinformation, Interaktive Karten, Stand 07.09.2015

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Grundwasser Der Grossteil des Gemeindegebiets liegt im Gewässerschutzbereich Au. Es bestehen keine Schutzzonen und -areale auf dem Gemeindegebiet von Starrkirch-Wil.

Abbildung 16 Gewässerschutz- und Grundwasserkarte (Amt für Geoinforma- tion, Interaktive Karten, Stand 07.09.2015)

Gewässerraum Im Rahmen der Ortsplanungsrevision ist der erforderliche Gewässerraum für alle Fliessgewässer gemäss eidg. Gewässerschutzverordnung (GschV) auszuweisen. Der Gewässerraum hat neben der Sicherung der natürlichen Funktionen der Gewässer insbesondere auch den Hochwasserschutz zu gewährleisten.

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10.2 Naturgefahren

Kantonale Gefahrenhinweis- Für Starrkirch-Wil muss keine kommunale Gefahrenkarte erarbeitet wer- karte den, es gilt die Gefahrenhinweiskarte des Kantons Solothurn. Eine Aus- nahme ist das Mühlitäli, wo für Starrkirch-Wil und Olten eine kommunale Gefahrenkarte Wasser erarbeitet wurde.

Abbildung 17 Gefahrenhinweiskarte des Kantons (Zugriff SOGIS 07.12.2015)

Rutschgefahren Für die Rutschgefahren liegt gemäss Aussage des Amts für Umwelt ein Gutachten vor, das drei Baugebiete als rutschgefährdet klassiert und un- tersucht hat. Der Bericht kommt jedoch zum Schluss, dass sich der Hin- weis auf mögliche Naturgefahren nicht konkretisieren lässt. Nach dem heutigen Kenntnisstand bestehe in allen drei beurteilenden Baugebieten kein oder höchstens eine vernachlässigbare Gefährdung durch Rutschun- gen. Das Amt für Umwelt teilt im Schreiben vom 6. September 2002 an die Bau- und Planungskommission der Einwohnergemeinde Starrkirch-Wil deshalb mit, dass die Gemeinde keine GK Rutschgefahren erstellen muss.

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10.3 Lärm

ES II und ES III Das Siedlungsgebiet von Starrkirch-Wil ist in den Gebieten der Wohn-, Kern und Grünzone der Lärm-Empfindlichkeitsstufe ES II und in den Ge- bieten der Gewerbezone mit zugelassener Wohnnutzung, der OeBA so- wie weiterer Zonen der ES III zugeordnet.

Strassenlärm Das Gemeindegebiet von Starrkirch-Wil ist unterschiedlich stark durch den Strassenverkehrslärm betroffen. Kritische Gebiete liegen dabei insbeson- dere an den Hauptverkehrsachsen (Aarauerstrasse, Wilerweg bzw. Dulli- kerstrasse sowie der Nigglisbergstrasse und der unteren Schulstrasse). Für künftige Bauvorhaben ist daher der Strassenlärmkataster für Starrkirch- Wil (Amt für Verkehr und Tiefbau des Kantons Solothurn, 2008) sowie das Merkblatt „Baubewilligungen in lärmbelasteten Gebieten“ (Amt für Verkehr und Tiefbau / Amt für Umwelt des Kantons Solothurn, 2003) zu berücksichtigen. An der Aarauerstrasse wurden die Lärmschutzmassnah- men des Kantons bereits umgesetzt.

Abbildung 18 Strassenverkehrslärm am Tag Abbildung 19 Strassenverkehrslärm während der (map.bafu.admin.ch). Kritischer Im- Nacht (map.bafu.admin.ch). Kriti- missionsgrenzwert für bestehende, scher Immissionsgrenzwert für be- erschlossene Bauzone: Lärm-Emp- stehende, erschlossene Bauzone: ES findlichkeitsstufe ES II = 60 dB(A), II = 50 dB(A), ES II I= 55 dB(A); für ES III = 65 dB(A); für Neueinzonun- Neueinzonungen Planungswert ES II gen Planungswert ES II = 55 dB(A), = 45 dB(A), ES III = 50 dB(A) ES II I= 60 dB(A)

Der Eisenbahnlärm ist für das Siedlungsgebiet der Gemeinde vernachläs- sigbar.

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10.4 Belastete Standorte

Auf dem Gemeindegebiet von Starrkirch-Wil sind insgesamt 6 belastete Standorte im Kataster der belasteten Standorte des Kantons aufgenom- men. Es handelt sich bei den Standorten um drei Betriebsstandorte (Nr. 1- 3), einen Ablagerungsstandort (Nr. 4) sowie zwei Schiessanlagen (Nr. 5 und 6). Alle Standorte sind im Kataster der belasteten Standorte (KbS) eingetragen.

1

2 3

4

5

6

Abbildung 20 Ausschnitt aus dem Kataster der belasteten Standorte (Amt für Geoinformation, Interaktive Karten, Stand 07.09.2015)

Bei Bauvorhaben auf belasteten Standorten oder bei Standorten, wo ein Verdacht auf Verunreinigung des Bodens oder des mineralischen Unter- grundes vorliegt, ist der Standort auf Schadstoffe zu untersuchen und dem Amt für Umwelt vorgängig das Untersuchungsprogramm zur Stel- lungnahme vorzulegen.

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10.5 Störfall

Drei störfallrelevante Auf dem Gemeindegebiet von Starrkirch-Wil liegen zwei der Störfallver- Anlagen ordnung unterstehende Anlagen, die für die Raumplanung relevant sind. Es sind dies von Nord nach Süd:

- Jurasüdfusslinie der SBB - Erdgas-Hochdruckleitungen der Gasverbund Mitteland AG

Die SBB-Linie verläuft zwar nicht über das Gemeindegebiet von Starrkirch- Wil, aber der Konsultationsbereich überlagert den nördlichsten Zipfel der Gemeinde. Alle drei Anlagen haben einen Konsultationsbereich von beid- seits 100 Meter. Insbesondere im Bereich von Gasleitungen und Eisen- bahnlinien ist eine Ausdehnung oder Verdichtung des Siedlungsgebietes aus der Sicht der Störfallverordnung zu vermeiden. Bei Durchgangsstras- sen sind einerseits die Wirkradien bei Störfällen kleiner und zudem ist es schwieriger, Massnahmen zu treffen oder Distanz zum potenziellen Stör- fallverursacher zu wahren.

KKW Gösgen Zudem grenzt Starrkirch-Wil an die Gefahrenzone 1 des KKW Gösgen. Die Distanz zum Kernreaktor beträgt im Mittel 3.5 km. Die Gemeinde Starrkirch-Wil ist den Gefahrensektoren S2, S3, S4 und S5 der Zone 2 zu- gewiesen (siehe Notfallplanung Zone 2 KKG Gösgen, BFS 2008).

10.6 Archäologie

Im Inventar der geschützten archäologischen Fundstellen der Kantonsar- chäologie sind insgesamt vier Objekte eingetragen. Neben dem Säli- Schlössli und der Christkatholischen Kirche sind dies ein altsteinzeitlicher sowie ein jungsteinzeitlicher Siedlungsplatz im Süden der Gemeinde, beim Müliloch (ein Abri und ein Refugium).

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11 Analyse Nichtsiedlungsgebiet

11.1 Landwirtschaft

Gemäss Arealstatistik liegen 23% der gesamten Fläche der Gemeinde im Landwirtschaftsgebiet (42ha). Innerhalb des Siedlungsgebiets gibt es drei Reservezonen, die in der Landwirtschaftszone liegen.

Aktive Betriebe Eine aktuelle Zusammenstellung der Landwirtschaftsbetriebe des kanto- nalen Amtes für Landwirtschaft (AWL) zeigt, dass in Starrkirch-Wil noch 2 Landwirtschaftsbetriebe existieren, welche die Vorgaben der Verordnung über die Direktzahlungen an die Landwirtschaft (DZV) erfüllen. Beide Be- triebe liegen ausserhalb der Bauzone: einer in der Landschaftskammer der Wartburghöfe, der andere an der Dorfstrasse.

Landwirtschaftsbetrieb im Der Landwirtschaftsbetrieb an der Dorfstrasse ist seit jeher bestehend und Siedlungsgebiet in der Nachbarschaft akzeptiert. Es gibt keine Konflikte. Im Rahmen der letzten Ortsplanungsrevision wurde der überbaute Teil des Landwirt- schaftsbetriebes aus Gründen der Betriebsübernahme sowie erbrechtli- chen Fragen ausgezont. Der jetztige Betreiber hat jedoch keine Nachkom- men, welche den Betrieb übernehmen werden. Er hat deshalb gegenüber der Gemeinde bereits den Wunsch geäussert, das Grundstück mittelfristig wieder in die Bauzone einzuzonen. Langfristig ist es denkbar, dass der Landwirtschaftsbetrieb wegfällt und die Gebäude z.B. noch als Pferde- pension etc. Verwendung finden.

11.2 Natur und Landschaft

Gesamtplan Der Gesamtplan der Gemeinde Starrkirch-Wil beinhaltet neben den be- reits erwähnten Landschaftsräumen und -elementen folgende Planin- halte: - Naturschutzzone - Vorranggebiet Natur und Landschaft

Vernetzungsprojekt Das Gemeindegebiet von Starrkirch-Wil liegt im Perimeter des Vernet- zungsprojektes „Gösgen Süd“, das vom Regionalverein Olten-Gösgen- Gäu als Trägerschaft seit 2014 umgesetzt wird. Damit bestehen die Vo- raussetzungen, dass Bewirtschafter in den Genuss von Vernetzungsbei- trägen gelangen, sofern sie ihre Biodiversitäts-Förderflächen am richtigen Ort anlegen und die entsprechenden Bewirtschaftungsauflagen einhal- ten. Die beiden ortsansässigen Landwirte nehmen am Vernetzungsprojekt teil, erste Ergebnisse bezüglich der Erfolgskontrollen liegen 2016 mit dem Zwischenbericht vor.

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Naturinventar 1994 Es existiert ein Naturinventar der Gemeinde Starrkirch-Wil aus dem Jahr 1994. Dieses zeigt den damaligen Ist-Zustand der Natur in der Gemeinde auf. Im Rahmen der laufenden Ortsplanungsrevision wird dieses Naturin- ventar überarbeitet und ein Naturkonzept erstellt.

Geotope Im Süden des Gemeindegebietes befindet sich ein geowissenschaftlich schützenswertes Objekt von nationaler Bedeutung: Ruttiger / Wiggerklus / Heidenlich Windgap. Die ehemalige Schlucht erstreckt sich über die ge- samte Landschaftskammer der Wartburghöfe.

11.3 Wald, Hecken, Einzelbäume

Waldfläche Gemäss Arealstatistik (BFS 2004/09, Auswertungsstand 2014) gehört fast die Hälfte der Fläche Starrkirch-Wils zu Wald und Gehölzflächen (Sträu- cher und Bäume): 48% (89 ha).

Funktion des Waldes Der Wald wird heute vielseitig genutzt. Neben der Wirtschaftsfunktion übernimmt der Wald ökologische Funktionen und Schutzfunktionen und dient der Bevölkerung als Naherholungsraum.

Abbildung 21 Schutzwald Quelle: SoGIS vom 01.12.2015

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Die beiden Schutzwaldgebiete STWI-01 und OLTE-11 schützen die Ge- meinden Starrkirch-Wil und Olten hauptsächlich vor gerinnerelevanten Prozessen im Bereich des Mülibaches.

Besitzverhältnisse Wald Der Wald auf dem Gemeindegebiet vom Starrkirch-Wil ist zum grössten Teil im Eigentum der Bürgergemeinde.

Einzelbäume / Hostetten Das aktualisierte Naturinventar weist verschiedene Naturobjekte aus. Obschon die Anzahl der Hostetten in den letzten 20 Jahren markant ab- genommen hat, existieren immer noch einige bedeutende Bestände mit Hochstammbäumen und sieben markante Einzelbäume, die für das Dorfbild wie auch für das Landschaftsbild von Bedeutung sind. Im Inventar von 1994 wurden 25 Hostetten mit rund 500 Hochstammbäumen regis- triert. Aktuell bestehen 11 Hostetten mit 140 Bäumen. Insbesondere in der Bauzone geriet dieser Lebensraum aufgrund der Siedlungsentwick- lung stark unter Druck. Umso wichtiger sind die künftigen Massnahmen im Rahmen der Ortsplanungsrevision. Die Gemeinde kann im Rahmen die- ser Arbeiten sowohl raumplanerisch wie auch bezüglich Vermarktung des Obstes und Pflege der Bäume Voraussetzungen zur Erhaltung der Hostet- ten schaffen.

Hecken Insgesamt wurden fünf Objekte im Naturinventar erhoben – drei mehr als 1994. Erwähnenswert sind die Hecken, die auf öffentlichem Areal bei der Schule oder als Abschluss des Siedlungsraumes in der Sigristenmatt ge- pflanzt wurden. Das Eichenwäldchen Chlifeld ist sehr wertvoll, sowohl ökologisch wie auch landschaftlich, und wird vom Chrüzweg aus markant wahrgenommen.

11.4 Freizeit und Erholung

Naherholung vor der Starrkirch-Wil bietet den Erholungssuchenden zahlreiche Möglichkeiten. Haustüre Insbesondere die im Süden der Gemeinde liegende Geländekammer der Wartburghöfe wird denn auch gerne für Spaziergänge genutzt. Auch das Mühletäli mit dem Tierpark auf Starrkirch-Wiler und Oltner Boden ist ein beliebtes Naherholungsgebiet.

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12 Regionale Zusammenarbeit

Enge Zusammenarbeit mit Die Gemeinde Starrkirch-Wil gilt in der Region als bevorzugte Wohnge- Nachbarsgemeinden meinde, die trotz der direkten und engen Anbindung an die Stadt Olten ihrem Slogan „Gemeinde im Grünen“ gerecht wird. Starrkirch-Wil arbei- tet in vielen Bereichen eng mit den Nachbarsgemeinden Olten und Dulli- ken zusammen und ist Teil von regionalen Vereinbarungen.

Stadt Olten Zusammenarbeit mit der Stadt Olten findet in folgenden Bereichen statt: - Besuch Oberstufenschulen (Sek I) - Besuch Musikschule (nur teilweise) - Nutzung und Betrieb Tierkadaver-Sammelstelle erzo - diverse Vereinbarungen betreffs Kanalisationsleitungen - Gaslieferung (via Städtische Betriebe Olten) - Wasserlieferung (via Städtische Betriebe Olten) - Anbindung obere Zone Gebiet Fustlig Olten an das Wasserleitungs- netz Starrkirch-Wil (via Städtische Betriebe Olten) - Erweiterung Friedhofareal Meisenhard (Olten) - Abfallbewirtschaftung - Strassen- und Trottoirreinigung - Realisierung Hochwasserschutz Mühletäli

Gemeinde Dulliken Mit Dulliken besteht eine Zusammenarbeit in folgenden Bereichen: - diverse Vereinbarungen betreffs Kanalisationsleitungen - Strassenbeleuchtung Wilerwald - Anschluss ans Schützenhaus Dulliken - enge Zusammenarbeit der Feuerwehr Starrkirch-Wil mit der Feuer- wehr Dulliken; insbesondere um gegenseitig genügend Atemschutz- geräteträger während den Arbeitszeiten stellen zu können

Aktuelle Projekte Gemäss dem neuen Wasserversorgungsplan Olten Gösgen ist ein Zusam- menschluss der Wasserversorgungen von Dulliken und Starrkirch-Wil im Reservoir Steinbruch (Starrkirch-Wil) geplant. Aus diesem Reservoir soll auch die Hochzone von Dulliken mit Wasser versorgt werden. Zudem ist eine Versorgung des Fustlig-Quartiers der Stadt Olten ab dem Reservoir Steinbruch geplant.

Keine Fusionsabsichten Trotz dieser engen Zusammenarbeit ist eine Gemeindefusion kein Thema in Starrkirch-Wil. Die Gemeinde hat sich bereits klar gegen eine Fusion ausgesprochen, als die Absichten der Fusion Olten / Trimbach / Hauen- stein-Ifenthal / Wisen bekannt wurden.

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Regionale Vereinbarungen Regionale Vereinbarungen mit Beteiligung von Starrkirch-Wil: - Organisation Spezielle Förderung im Bereich Logopädie (mit Dulliken, Lostorf, Obergösgen, Stüsslingen, Rohr) - Regionaler Gemeindeführungsstab (mit Dulliken, Olten, , Rickenbach, Hägendorf, Kappel, , , Trim- bach, Hauenstein-Ifenthal und Wisen) - Regionalverein OGG - Gemeindepräsidentenkonfenez Niederamt GPN - Regionale Zivilschutzorganisation Olten (mit Dulliken, Lostorf, Ober- gösgen, Stüsslingen, Rohr) - Regionaler Gemeindeführungsstab (mit Dulliken, Olten, Wangen bei Olten, Rickenbach, Hägendorf, Kappel, Gunzgen, Boningen, Trim- bach, Hauenstein-Ifenthal und Wisen) - Sozialregion Oberes Niederamt (mit Dulliken, Lostorf, Obergösgen und Stüsslingen)  Bereich Sozialhilfe und Asyl - Mit Dulliken und Obergösgen: Spitex - Nachtbus - Plattform Jura-Südfuss (Mitwirkung radioaktive Endlager)

Konkrete regionale Projekte Mit nicht ortsansässigen Vereinen besteht seitens der Gemeinde keine di- rekte Zusammenarbeit. Starrkirch-Wil ist aber Mitglied im Spitexverein Dulliken-Obergösgen-Starrkirch-Wil. Gegenüber einer regionalen Zusam- menarbeit in neuen Themenbereichen ist die Gemeinde nicht abgeneigt. Natürlich müssen potenzielle Projekte aus der Sicht von Starrkirch-Wil sinnvoll und zielführend sein.

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BSB + Partner, Ingenieure und Planer

Selina Bleuel Thomas Ledermann

Oensingen, 31.10.2016

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Anhang I Fotoprotokoll Zukunftskonferenz 15./16. Januar 2016

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 005

Gemeinde Starrkirch-Wil

Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035

Fotoprotokoll

www.bsb-partner.ch 18.01.2016 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 2

Starrkirch-Wil 2035

Die Bevölkerung gestaltet die zukünftige Entwicklung der Gemeinde Starrkirch-Wil aktiv mit.

Zum Auftakt der Arbeiten am räumlichen Leitbild der Gemeinde Starrkirch-Wil fand am 15./16. Januar 2016 – Freitagabend und Samstagmorgen – die Zukunftskonferenz statt. Alle Einwohnerinnen und Einwohner Starrkirch-Wils waren eingeladen, sich aktiv an der Diskus- sion über die Zukunft der Gemeinde zu beteiligten, sich auszutauschen und gemeinsam die Weichen zu stellen für die zukünftige räumliche Entwicklung ihrer Gemeinde.

Bis am 19. Februar 2016 besteht weiter die Möglichkeit, sich schriftlich zur zukünftigen Entwicklung zu äussern: per Brief an Gemeindeverwaltung Starrkirch-Wil, Räumliches Leit- bild, untere Schulstrasse 28, 4656 Starrkirch-Wil oder per Mail an [email protected].

Das vorliegende Fotoprotokoll enthält die im Rahmen der Zukunftskonferenz in den Grup- pen erarbeiteten Ergebnisse. Die Auswertung dieser Ergebnisse erfolgt durch die Gemeinde- ratskommission im Rahmen der Arbeiten am räumlichen Leitbild.

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 3

Phase A: Worauf sind wir stolz? Was bedauern wir? Diskussion in Gruppen zu den heutigen Stärken und Schwächen der Gemeinde.

Stärken

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 4

Schwächen

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 5

Phase B: Wo soll Starrkirch-Wil hinsteuern?

Hoffnungen und Erwartungen für die Zukunft der Gemeinde, inkl. Priorisierung

Hoffnungen / Erwartungen

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BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 7

Phase C: Vision Starrkirch-Wil 2035

Gemeinsame Konstruktion einer Vision fürs Jahr 2035

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BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 9

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BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 15

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 16

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 17

Phase D: Die wichtigsten Themen für Starrkirch-Wil 2035

Festhalten der wichtigsten Handlungsfelder

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 18

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 19

Phase E: Und wie setzen wir die Ziele nun um?

Erarbeiten von konkreten Zielen und Massnahmen.

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 20

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 21

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 22

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 23

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 24

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 25

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 26

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Zukunftskonferenz Starrkirch-Wil 2035 Fotoprotokoll 27

BSB + Partner, Ingenieure und Planer

Selina Bleuel Thomas Ledermann

Oensingen, 18. Januar 2016

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 001 Räumliches Leitbild Starrkirch-Wil Erläuterungsbericht 49

Anhang II Rückmeldungen aus der öffentlichen Mitwirkung

BSB + Partner, Ingenieure und Planer AG Version 005 Räumliches Leitbild Starrkirch-Wil 2016: Zusammenstellung der Eingaben der öffentlichen Mitwirkung

Name Anliegen Stellungnahme Gemeinde

Was spricht Sie am räumlichen Leitbild 2016 besonders an? Was fehlt Ihnen? A Sehr ansprechende Leitbildpläne (Grünzonen, Verdichtung, Erholungsräume) Wird erfreut zur Kenntnis genommen. Viele Anliegen der Zukunftskonferenz wurden berücksichtigt. Wird erfreut zur Kenntnis genommen. Es fehlt Kreativität (konkrete Projekte wie Generationenhaus, ausserschulische Konkrete Projekte sind nicht Gegenstand des räumlichen Leitbildes (andere Betreuung, Dorftreffpunkt, Piazza etc.). Flughöhe, andere Zielsetzung der vorliegenden Arbeiten). Die aufgeworfenen Themen werden jedoch teilweise im Rahmen der Ortsplanungsrevision wieder aufgegriffen resp. vertieft diskutiert. "Dorftreffpunkt" resp."Piazza" wurden in der Gemeinderatskommission intensiv diskutiert und sind als "Schlüsselelement Dorfzentrum bei Gemeindeverwaltung" in das räumliche Leitbild eingeflossen. B Leitbild sehr gelungen, wesentliche Stossrichtungen für nachhaltige Zukunft sind Wird erfreut zur Kenntnis genommen. enthalten. Es fehlen klare Aussagen, welches Wachstum notwendig ist, um eine finanzielle An der Zukunftskonferenz wurde klar ein moderates Wachstum gewünscht. Sicherheit in Zukunft gewährleisten zu können. Ein Wachstum von 300 Personen Dies wurde in der Diskussion im Gemeinderat resp. der über die nächsten 20 Jahren zu gering. Massnahmen definieren. Gemeinderatskommission bestätigt und floss dementsprechend ins räumliche Leitbild ein. Wichtig ist für den Gemeinderat, dass die bestehende Infrastruktur auch in Zukunft funktioniert. Zudem weist der Gemeinderat darauf hin, dass "mehr Einwohner/innen" nicht automatisch "mehr Steuereinnahmen" bedeuten muss. C Es fehlen die klar definierten Gebiete, in denen die Gemeinde wachsen will. Es wurden im Rahmen des Leitsatzes "3. Priorität: Neue Entwicklungsgebiete" wurden mögliche Erweiterungen des heutigen Siedlungsgebiets festgelegt. Eine Einzonung dieser Gebiete steht allerdings klar unter der Voraussetzung, dass sowohl die unbebauten Bauzonen überbaut als auch das (Nach- )Verdichtungspotenzial ausgeschöpft wurde. Das Wachstum von 300 Personen bis 2035 ist zu klein. An der Zukunftskonferenz wurde deutlich ein moderates Wachstum gewünscht. Dies wurde in der Diskussion im Gemeinderat resp. der Gemeinderatskommission bestätigt und floss dementsprechend ins räumliche Leitbild ein. Noch bebaubare Flächen "lose" über das ganze Dorf verteilt, Neubaugebiet fehlt Die "lose" über das ganze Dorf verteilte noch bebaubare Fläche stellt die rechtsgültig eingezonte, aber noch nicht bebaute Bauzone dar. Erste Priorität der zukünftigen Entwicklung Starrkirch-Wils ist deren Mobilisierung und Überbauung. Zu Neubaugebiet siehe Antwort vorher. Wünscht klare Aussage zum Villenquartier, anstatt dieses "mit Verdichtung zu Es ist nicht die Absicht, Quartiere zu verdichten, wo dies keinen Sinn macht, zerstören" resp., sich negativ auf die vorhandenen Qualitäten des Quartiers auswirken würde. Dem wird durch die Erarbeitung einer Quartieranalyse mit Aussagen u.a. zum Thema Verträglichkeit der Verdichtung entgegengewirkt. Verdichtung wird aber auch dann nicht erzwungen werden können. Vielmehr werden im Rahmen der Ortsplanungsrevision die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sie dort, wo das Interesse besteht und es Sinn macht, auch passieren kann.

Seite 1 Sind Sie mit den Leitsätzen und den dazugehörenden Massnahmen einverstanden? Welche zusätzlichen Leitsätze oder Massnahmen wären aus Ihrer Sicht wünschenswert? A Entschleunigung im Verkehr muss unbedingt durchgesetzt werden Diese Aussage erschien der Gemeinderatskommission etwas wenig konkret. Generelle Anliegen bezüglich Verkehr werden im Rahmen der Ortsplanungsrevision geprüft. Die Gemeinderatskommission weist darauf hin, dass die beiden Hauptstrassen auf dem Gemeindegebiet Kantonsstrassen sind.

Ökologische Aspekte beim Bauen stärker berücksichtigen (Energie, Minergie, Dieses Thema ist Gegenstand der Ortsplanungsrevision und wird im Rahmen Solar, Fotovoltaik etc) der Diskussion des Baureglements aufgegriffen. Es stellt sich die Frage, durch wen die ökologischen Aspekte stärker berücksichtigt werden sollen. Durch private? Durch die öffentliche Hand? B Leitthemen sinnvoll und prüfenswert, es fehlt eine Gewichtung über Wichtigkeit Abgesehen von den Aufgaben, die im Rahmen der Ortsplanungsrevision und Dringlichkeit der Massnahmen der nächsten 5 Jahren, um Verzettelung zu sowieso angepackt werden müssen, ist dies eine politische Aufgabe des vermeiden. Gemeinderates. Die Massnahmen zu den Leitsätzen haben orientierenden C Finanzierbarkeit der Massnahmen durch Gemeinde? DieCharakter Massnahmen und sind haben nicht orientierendenverbindlich. Charakter und werden nicht gesamthaft umgesetzt werden können. Sie dienen zur Verdeutlichung der Leitsätze, stellen teilweise obligatorische Inhalte der Ortsplanungsrevision dar und dienen dem Gemeinderat für die Priorisierung zukünftiger Aufgaben.

Reduktion auf das Machbare und nur solche Leitsätze weiterverfolgen Das räumliche Leitbild stellt die Weichen für die gesamthafte räumliche Entwicklung der Gemeinde und ist ein "Gesamtwerk", das mit den Leitsätzen die ganze Palette der zu berücksichtigenden Themen anspricht. Es können nicht einzelne Leitsätze gestrichen werden, ohne, dass der rote Faden verloren geht. Realistische Entwicklungsgebiete definieren die von der Gemeinde aktiv Potenzielle Entwicklungsgebiete wurden definiert. Möglichkeiten der aktiven bewirtschaftet werden können Bodenbewirtschaftung nicht Gegenstand eines räumlichen Leitbildes, sondern politische (und finanzielle) Entscheidung des GR

Seite 2 Allgemeine Bemerkungen / Feststellungen A Wachstum im Auge behalten (soweit beeinflussbar) Wird zur Kenntnis genommen B Gratuliert zur tollen Leitbilderstellung und hofft, dass dieses eine Leitwirkung für Wird erfreut zur Kenntnis genommen die Zukunft erzeugt und Leben und Aktivität in die Gemeinde bringt C Siedlungsgrenzen sind zu überprüfen Siedlungsgrenzen bleiben wie vorgesehen. Sie wurden intensiv diskutiert und aus unterschiedlichen Blickwinkeln so für richtig befunden. Entwicklung der jetzigen Zone für öffentliche Bauten und Anlagen wäre Die aktuell vorhandene Zone für öffentliche Bauten und Anlagen ist verunmöglicht und widerspricht der Bildung eines Dorfzentrums ausreichend für den Bedarf der nächsten 15-20 Jahre. Verdichtung nach innen kann mit vorgeschlagenen Siedlungsgrenzen nicht Potenzielle Entwicklungsgebiete werden erst in 3. Priorität entwickelt, unter erreicht werden, da alle potenziellen Entwicklungsgebiete an den äussersten der Voraussetzung, dass die Innenentwicklung und Verdichtung soweit Dorfrändern angesiedelt sind möglich umgesetzt wurde. Besten Verdichtungsmöglichkeiten liegen ausserhalb der Siedlungsgrenze Die Verdichtungsmöglichkeiten liegen im bereits bebauten Siedlungsgebiet. Potenzielle Entwicklungsgebiete müssen per Definition ebenfalls innerhalb der langfristigen Siedlungsgrenze liegen. Sollten diese realisiert werden, ist dies nur in einer verdichteten Bauweise möglich. Möchte ausserordentliche Gemeindeversammlung, damit auch der jüngeren Auch die "jüngere Bevölkerung" hatte die Gelegenheit, sich im Rahmen der Bevölkerung klargemacht werden kann, wie wichtig die Planungsphase für das Zukunftskonferenz, der Ergebniskonferenz und der öffentlichen Mitwirkung zu Dorf ist. Nicht im Rahmen der Beudgetgemeinde verabschieden informieren und einzubringen. Eine ausserordentliche Gemeindeversammlung garantiert noch keine grosse Teilnahme der jüngeren Generation.

D Befürchtung eines noch grösseren Verkehrsaufkommens auf der Mattenstrasse Es ist nicht vorgesehen, die Wartburghöfe im Sinne eines "Erlebnisparks" zu (durch unbebaute Bauzonen und weitere Förderung der Wartburghöfe als vermarkten. Der Leitsatz "Schlüsselelement Gebiet Wartburghöfe" zieht keinen Naherholungsgebiet: "Naherholer" fahren durch Quartier zu Parkplätzen bei den zusätzlichen Verkehr nach sich (abgesehen von der allgemeinen Zunahme an Schrebergärten) Verkehr, auf den das rLB Sta-Wi keinen Einfluss hat). Zudem verläuft die offizielle Zufahrt zu den Wartburghöfen über die Sälistrasse auf Gebiet der Gemeinde Olten. Flankierende Massnahmen zur Verkehrsberuhigung wie z.B. Tempo 30 oder An neuralgischen Punkten auf dem Gemeindegebiet wurden bereits Fahrverbot für nicht Zubringer einführen verkehrsberuhigende Massnahmen umgesetzt. So beispielsweise auch entlang der angesprochenen Mattenstrasse. Das Prüfen der Einführung von Tempo-30 ist ein separates Verfahren und stellt nicht Gegenstand der Ortsplanungsrevision dar. Der Gemeinderat beschäftigt sich jedoch aktuell mit diesem Thema. E Antrag: "Die langfristige Siedlungsgrenze ist entsprechend dem beigelegten Plan Die Gemeinderatskommission hat den Antrag geprüft und lehnt ihn ab. im Gebiet Friedhof Meisenhard anzupassen." Begründung: Die langfristige Siedlungsgrenze wurde intensiv und mehrfach diskutiert und im Sinne der Interessen der Gemeinde in der vorliegenden Form festgelegt. Eingeflossen in diese Diskussion sind neben der Meinung der Gemeindratskommission auch die EInschätzungen der Fachplaner/innen des Planungsteams (Ökologie, Landschaftsarchitektur, Architektur, Raumplanung). Die gewünschte Änderung der langfristigen Siedlungsgrenze im Gebiet Friedhof Meisenhard steht aus diesem Grund nicht im Interesse der Gemeinde, da sich dieses Gebiet auch langfristig nicht für eine Einzonung eignen würde: Es liegt direkt an der A5, ist deren Lärm ausgesetzt und die Erschliessung wäre schwierig. Die langfristige Siedlungsgrenze wird wie vorliegend belassen. F Einführung Tempo 30 in die aktuelle Ortsplanungsrevision einfliessen lassen Tempo-30 stellt nicht Gegenstand der Ortsplanungsrevision dar. Die Thematik wird jedoch aktuell im Gemeinderat diskutiert.

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