Amtsentwicklungskonzept Amt Büsum- – SWOT Analyse

STÄRKEN SCHWÄCHEN CHANCEN RISIKEN

Ehrenamt und Freizeit

Brandschutz

+ Neun freiwillige Feuerwehren (Büsum, − Struktur der Feuerwehr in seiner jetzi- + Zusammenarbeit der Wehren fördern − Tageseinsatzbereitschaft der Feu- , Hellschen- gen Form ist im Unterhalt kosteninten- und stärken (vorhandene Kooperationen erwehren ist aufgrund der steigen- Heringsand-Unterschaar, Reinsbüttel, siv funktionieren gut) den Anzahl an Berufspendlern ver- Schülp, Süderdeich, Warwerort, Wes- kleinert selburen, ) mit ins- − bevorstehende Anschaffungen u.a. in + Ausbildung von eigenem Nachwuchs in gesamt knapp 350 Aktiven Warwerort, Schülp und Hedwigenkoog den Jugendfeuerwehren − jede Gemeinde möchte ihre eigene Feuerwehr behalten + drei Jugendfeuerwehren (Büsum, − Feuerwehren sind teilweise unterbe- + Optimierung von Ausrüstung und Wesselburen, Westerdeichstrich) mit setzt (insbesondere bei der Tagesver- Einsätzen − Neuanschaffungen von Fahrzeugen insgesamt 77 Aktiven fügbarkeit) bedingt häufig auch Neubau von Feuerwehrgerätehäusern + Löschverbände Büsum und Wesselbu- − Büsum und Warwerort haben Nach- ren (Feuerwehren Büsum, Wesselbu- wuchsprobleme in der Feuerwehr − Anzahl Fahrer für Feuerwehrwagen ren und Hedwigenkoog haben eigenen sinkt (Führerscheinklasse B reicht Träger) − hohe bürokratische Belastung (z.B. für für Fahrzeug nicht aus) Dokumentationen) schreckt Nach-

wuchs ab

Freizeitangebote, Vereinsleben

+ über 60 Vereine im Amt1 − starke Belastung einzelner Personen + Haus der Jugend auch über Facebook − kaum Freizeitangebote, die speziell (häufig in Verantwortungspositionen) aktiv (zusätzliche Ansprache) auf Kinder und Jugendliche ausgerich- + Haus der Jugend in Wesselburen tet sind − ehrenamtliche Arbeit wird zu wenig + neues Jugendzentrum in Büsum im Auf- + fünf Museen in Büsum und Wesselburen anerkannt bau

+ Büchereien in Büsum und Wesselburen − Homepage des Jugendzentrums ist + Museen auf den neuesten Stand bringen nicht aktuell und so ansprechend für die Besucher + Freibad in Wesselburen und Erlebnis- gestalten (miterleben, Multimedia, …) bad in Büsum − Unterstützungsstrukturen für Vereine sind nur in Vereinsverbänden + alte Strukturen aufbrechen und Arbeit

1 Quelle: Amtsbroschüre S. 50ff

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vorhanden; für kleinere Vereine ist die- sowie Verantwortung auf mehrere Schul- ses aber nicht möglich tern verteilen

− keine ausreichende Anzahl an Übungs- + Unterstützungsstrukturen des Amtes leitern bilden zur Förderung kleinerer Vereine.

− fehlende Treffpunkte und Gemeinde- räume

STÄRKEN SCHWÄCHEN CHANCEN RISIKEN

Bevölkerungsentwicklung

− negative Bevölkerungsentwicklung2 + Anstieg der über 65-Jährigen (15,7 %) − Bevölkerungszusammensetzung wird unter dem des Landes (23 %)5 sich stark verändern − höchstes Geburtendefizit im Kreis 3 + Teilräumiger Bevölkerungsanstieg, − Bevölkerungsentwicklung variiert deut- auch von Jüngeren: Büsumer Deich- lich in den einzelnen Gemeinden hause +31 % an 0-18-Jährige6 − überdurchschnittlich viele 1- und 2- − Personenhaushalte im Amt (51,4%) (im Heterogener Bevölkerungsrückgang: Küstengebiete weniger stark betroffen Vergleich: Kreis Dithmarschen 46,5%)4 − Abnahme der unter 18-Jährigen (-12.2

%) wesentlich höher als im restlichen Land (-5,6 %)7

2 Quelle: Sozialatlas 2014 S. 28 3 Quelle: Sozialatlas 2014 S. 28 4 Quelle: Zensus 2011 5 Quelle: kleinräumige Bevölkerungsprognose 2017 6 Quelle: kleinräumige Bevölkerungsprognose 2017 7 Quelle: kleinräumige Bevölkerungsprognose 2017

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STÄRKEN SCHWÄCHEN CHANCEN RISIKEN

Siedlungsstruktur und Wohnen

+ Wohnfläche pro Einwohner (67,4m²) − Leerstandsquote im Kreis Dithmar- + Entwicklung eines Innenentwicklungskata- − Flächenversiegelung durch Zunahme deutlich über dem Kreisdurchschnitt schen (3,4%), Landesdurchschnitt sters zur Identifizierung von Potentialen der Neubaugebiete (Hoffnung auf Zu- (53,7 m²)8 (2,8%)9 innerhalb der Ortsstrukturen zug junger Familien)

+ erschwingliche Miet- und Eigentums- − Zunahme der Anzahl von Zweitwoh- + Zuzug von jungen Familien in Neubauge- − Zunahme an Ferienwohnungen ge- preise und einige freie Flächen zur nungen biete des Amtes; Verjüngung der Alters- fährdet Gemeinschaftslebens in den Bebauung; attraktiv für junge exis- struktur Orten tenzaufbauende Familien − fehlendes Leerstands- und Innenent- wicklungskataster + generationsgerechter Umbau von Be- − Preissteigerung durch Investitions- + erfolgreiches Vorzeigeprojekt für al- standsgebäuden druck von außerhalb: Gefahr der sozi- tersgerechtes Wohnen in Wesselbu- − aufgegebene Hofstellen und einzelne alräumlichen Verdrängung ren Leerstände in ländlichen Gebieten + Erhalt des ortsprägenden Charakters − erhöhter Flächenbedarf aufgrund + Erhebung der Innenentwicklungspo- + Gestaltung von Ortsmittelpunkten (z. B. in kleiner Haushaltsgrößen, trotz sinken- tenziale teilweise vorhanden Hedwigenkoog) der Einwohnerzahlen

− polarisierende Wertentwicklungen von Immobilien: In touristischen Gebieten steigt der Preis stark an, in weniger touristisch geprägten Gebieten stag- niert der Preis bzw. nimmt ab

8 Quelle: Statistikamt Nord 9 Quelle: Zensus 2011

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Ärztliche Versorgung und Gesundheitsvorsorge

+ ärztliche Versorgung über Ärzte in den − höchster Anteil an Ü65 und Ü85- + Ärztezentrum als Chance, Ärzte auf dem − Überalterung von Ärzten und fehlen- Zentralorten weitestgehend gesichert Jährigen im ganzen Kreis  Hoher Land zu halten und somit auch auf die der Nachwuchs (unklar ob das Ärzte- 10 (potentieller) Pflegebedarf 12 demographische Entwicklung vorbereitet zentrum den Bedarf an Ärzten zukünf- zu sein tig abdecken kann) - Ärztezentrum Büsum mit sechs − Pflegestation mit Auslastung von 100 % Ärzten, davon vier Allgemeinme- + Gesundheitstourismus rückt stärker in den − Anteil der alten Menschen nimmt diziner (Trägerschaft: Gemeinde) − Ambulante Pflegedienste gut ausge- Vordergrund: Privatwirtschaftliche Ent- deutlich zu  erhöhter Pflegebedarf lastet wicklung einer kurähnlichen Einrichtung. (in den Altersgruppen Ü65 und Ü85 - sieben Zahnärzte bereits deutliche Zunahme von 2008 + Schulungsraum im Ärztehaus geplant bis 2013) - nächste Krankenhäuser in , Brunsbüttel, Itzehoe, Tönning + Ärzte direkt bei der Gemeinde angestellt

- Wesselburen: 1 Internist, 4 All- + flexible Arbeitsmodelle gemeinmediziner

+ nächste Krankenhäuser in Heide, Brunsbüttel, Itzehoe, Tönning 11

+ fünf Apotheken im Amt

+ Pflegeheime/Betreutes Wohnen und neues Seniorenzentrum in Wesselburen

10 Quelle: amt-buesum-wesselburen.de 11 Quelle: amt-buesum-wesselburen.de 12 Quelle: Sozialatlas 2014 S. 36f

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STÄRKEN SCHWÄCHEN CHANCEN RISIKEN

Bildung und Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche

Kinder- und Jugendbetreuung

+ fünf Kindergärten /-tagesstätten im − Zahl der 0-3-Jährigen je 1000 EW + Jugendzentrum in Büsum im Aufbau − geringe Auslastung der Angebote durch Amt – davon zwei in Büsum und je- und Zahl der 0-27-Jährigen je 1000 (dieses wurde 2016 aufgrund fehlen- rückläufige Zahl der Kinder und Jugendli- weils einer in Wesselburen, Hedwi- EW sind im Amt die geringsten im der Mitarbeiter geschlossen) chen im Amt genkoog und Süderdeich 13 ganzen Kreis Dithmarschen 16 + Verbesserung des ÖPNV zur Auslas- + zwei der Kindergärten, in Büsum und − Versorgungsgrad der 1-2-Jährigen im tung der vorhandenen Angebote (Ab- Hedwigenkoog, bieten einen Fahr- Amt ist eher mittelmäßig bis schlecht stimmung erforderlich) dienst für Kinder aus Nachbarge- im Vergleich zum Kreis Dithmarschen meinden an 14 17

+ höchster Versorgungsgrad für 3-6- − Erreichbarkeit des Jugendzentrums Jährige im Kreis Dithmarschen – 98,9 Wesselburen ist durch fehlenden Prozent 15 ÖPNV nur bedingt gegeben

Bildung

+ Gymnasium in Büsum (Schule am − Konflikt mit der Gemeinde Büsum und + Erweiterung des Ganztagesangebots − Nachmittagsangebot an Schulen oder Meer) mit Grund- und Gemein- den anderen Amtsgemeinden durch zur Entlastung der Eltern Ganztagesschule als Konkurrenz zu Ver- schaftsschulanteil (insgesamt ca. 700 Missachtung der Schulentwicklungs- einsangeboten, werden weniger wahrge- Schülerinnen und Schüler) 18 planung + Ausweitung des an den Schulbetrieb nommen angepassten ÖPNV, sodass man ande- + Grundschule in Wesselburen (ca. re Gemeinden auch nachmittags errei- 220 Schülerinnen und Schüler) 19 chen kann (vor allem für Freizeitgestal- tung) + Gemeinschaftsschule in Wesselburen (ca. 312 Schülerinnen und Schülern)20

13 Quelle: amt-buesum-wesselburen.de 14 Quelle: amt-buesum-wesselburen.de 15 Quelle: Sozialatlas 2014 S. 95 16 Quelle: Sozialatlas 2014 S. 33 17 Quelle: Sozialatlas 2014 S. 94 18 Quelle: gymnasium-buesum.de 19 Quelle: grundschule-wesselburen.de

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+ Förderzentrum Wesselburen (Au- ßenstelle des Förderzentrums Heide)

STÄRKEN SCHWÄCHEN CHANCEN RISIKEN

Seniorinnen und Senioren

+ aktiver Seniorenbeirat in Büsum und − höchster Altersquotient (66,6 %) im + „Fitte Ältere“ in freie Ehrenämter, Senio- − Zunahme der Altersarmut zu erwar- Wesselburen Kreis (Menschen über 65 je 100 EW renpflege und Nachbarschaftshilfe einbin- ten 23 zwischen 15-65)21 den + Seniorenwohnheime und betreutes − Vereinsamung älterer Menschen, da Wohnen in Büsum und Wesselburen − höchster Anteil an über 85-Jährigen + Mobilität für Senioren verbessern, um Besuche aufgrund fehlender ÖPNV- vorhanden und die schlechteste Versorgung an Versorgungsangebote gemeindeübergrei- Angebote nicht mehr möglich sind Pflegeheimplätzen für Ü65 Jährige im fend zu vernetzen + ambulanter Pflegedienst im Amt Kreis – nur 25,8 Plätze je 1000 EW − Fachkräftemangel wird im Gesund- Ü65 22 + Wohnangebote für ältere Menschen ge- heitssektor immer größer zielt konzipieren und Angebote auf örtliche − fehlende Barrierefreiheit in Büsum Gegebenheiten abstimmen (Konzentration auf zentrale Orte bzw. Versorgungszen- tren)

20 Quelle: friedrich-hebbel-schule.de 21 Quelle: Sozialatlas 2014 S.31 22 Quelle: Sozialatlas 2014 S. 37 + 98 23 Quelle: sovd.de Stand 2016

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STÄRKEN SCHWÄCHEN CHANCEN RISIKEN

Mobilität in der Region

ÖPNV

+ Büsum, Reinsbüttel, Süderdeich und − lückenhaftes, heterogenes ÖPNV- + Krabben-Express ist gleichzeitig auch − fehlende Busanbindungen zu Nach- Wesselburen mit Bahnhöfen mit Angebot, in unterschiedlicher Qualität: touristische Attraktion bargemeinden verhindern die Nut- stündlichem Anschluss mit dem NOB zung vorhandener Vereinsangebote nach Heide; zusätzlich Buslinie nach − Hedwigenkoog und Hellschen- + Ausweitung des ÖPNV auch auf die Zei- 24 Heide (fährt nicht Reinsbüttel an) Heringsand-Unterschaar werden von ten nach der Schule, sodass auch das − schwache Nutzung des ÖPNVs be- keinem Bus angefahren, in Büsum und Freizeitangebot in anderen Orten besser dingt eine weitere Rücknahme des + sieben Buslinien verbinden einige der Wesselburen regelhafte Anbindung 27 wahrgenommen werden kann Angebots Gemeinden im Amt 25 − Busse verkehren nur an Schultagen und + Einbindung in das Projekt „JuMo West- + Büsumer Kleinbahn „Krabben- zu Schulzeiten küste“ (Kommunen innovativ) Express“ (fährt in der Sommersaison 8-mal täglich in Büsum und auch nach − Anbindung an Büsum von umliegenden + Mitfahrzentrale oder Taxifahrtenunter- Büsumer Deichhausen; keine Verbin- Gemeinden ist abgestimmt auf das tou- stützung als Möglichkeit für Zielgruppen 26 dung im Winter) ristische Angebot U18, Ü65 und Touristen

+ kreisweites Anruf-Linien-Taxi-System RuDi

24 Quelle: bahn.de / dithmarschenbus 25 Quelle: dithmarschenbus.de 26 Quelle: krabben-express.de 27 Quelle: dithmarschenbus.de

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Motorisierter Individual Verkehr

+ Lage einiger Gemeinden an B 203 − starke Fokussierung auf den motorisier- + Nähe zur A 23 als guter Standortfaktor für − Mobilität mit dem Auto im ländlichen (Büsum-Kappeln) und Anschluss an ten Individualverkehr Gewerbeansiedelung Raum besonders hoch, daher wer- Autobahn A 23 (Husum-Heide) in Hei- den ÖPNV-Angebote nicht ange- de − hohe Mobilitätskosten und großer + E-Mobilität kann im ländlichen Raum als nommen Schadstoffausstoß Zukunftsweiser gesehen werden + Entfernung nach Heide: zwischen 10 und 20 km (15-25 Minuten) + Nachbarschaftshilfe im Rahmen von Mobilitätsangeboten v.a. in Gemeinden + Erreichbarkeit weiterer Standorte mit mit starken Zusammenhalt vorhanden dem Auto: Husum (40 km – ca. 40 min), Itzehoe (64 km – ca. 40 min) Hamburg (120 km – ca. 90 min)

STÄRKEN SCHWÄCHEN CHANCEN RISIKEN

Klimaschutz und Energie

+ Erstellung eines Amtswindkonzepts im − Potentialflächen für Windkraftanla- + finanzieller Raum für Investitionen in die − Erträge der Gemeinden durch die April 2016 mit Ausweisung möglicher gen bald ausgeschöpft Infrastruktur Windkraftanlagen senken die Fusi- Vorranggebiete (Bundesweit einziges onsbereitschaft Amt) − Rückhalt für mehr Windkraftanlagen sinkt + hohe Erträge durch Windkraftanlagen für die entsprechenden Gemeinden − Ungleichgewicht zwischen Gemein- den mit und ohne Windkraftanlagen + Bürgerwindparks im Amtsgebiet (hohe Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung; teilweise erhöhte Spendenbereitschaft für kommunale Projekte)

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STÄRKEN SCHWÄCHEN CHANCEN RISIKEN

Tourismus

+ gut ausgebauter, historisch entwickel- − teilweise starke und monostrukturelle + Bündelung von Marketingaktivitäten sowie ter Tourismussektor durch Lage an Fokussierung auf den Tourismussek- eine Koordination der Zusammenarbeit der Nordsee tor (amtsweite Abstimmung / gemeinsame Erstellung eines Tourismuskonzepts) + breites Spektrum an Übernach- tungsmöglichkeiten im Amtsgebiet + Spezialisierung der touristischen Infra- struktur auf zielgruppenspezifische Anfor- + von Büsum aus Schiffsverbindung derungen nach Helgoland (zwei Schiffe fahren je einmal täglich hin und zurück)

+ starke Präsenz im Netz und den sozialen Medien (insbesondere Büsum)

Wedel, 12.12.2017

ES, TS

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