Die Küste, 40 (1984), 107-138

Untersuchung uber geomorphologische Verlinderungen in der Dithmarscher Bucht

On PETER IELAND

Zusammenfassung

Anhand hisrorischer Karten, uberlieferter Berichre und jungerer Watthahenkarien von insgesamt sechs zeirverschiedenen topografischen Aufnahmen seit 1934 sind die Entwicklung der Kastenlinie sowie der Warten und Priele in der Dithmarscher Bucht flichig, r*umlich, lage- und hbhenmbbig untersucht worden. Die Methode wird aufgezeigt und die gefundenen Ver nderun- gen, auch im EinfluB technischer Eingriffe in das Tideregime durch eine Vordeichung, werden im einzelnen dargestellt. Aus erkennbaren Tendenzen zu erwartende kunfrige Entwicklungen werden gedeutet.

Summary

The weal, wiumetrk and topographkal evotwtion of the coastline, the intertidal zone and cbannels of Dithmmt, Bay weR investigated based on historicil m*ps, reports and recent topographical charts for a total six different time periods since 1934. Tbe analysis ted,niqwe is described and a detailed discussion given of the changes which reere determined to have occwrred botb naturally and due to constn.ction associated with initial diking measures in the tidal zone. Further developments are induced from deorty apporent trends.

Inhalt

1. Anlafi und Aufgabe 107 2. Historische des Kastenraumes Entwicklung . 109 2.1 Geologischer Einblick . .. . . 109 2.2 im Warrenmeer .. Entwicklungen . 110 2.3 Landgewinn seit Beginn des Deichbaus 114 3. Jungere morphologische Verdnderungen . 115

3.1 und Methode . .... - Grundlagen . . 115 3.2 der Entwicklung Tidescheirelwasserst:inde . 119 3.3 der Verdnderungen Wattwasserldufe . 123 3.4 Flachen- und Volumenbilanz 126 4. SchluBanmerkungen 133 5. Schriftenverzeichnis 137

1. AntaBund Aufgabe

Im Zuge der Ausfuhrung des Generalplanes Deichverstarkung, Deicliverkitrzung und Kustenschutz in Schleswig-Holstein wurde in den Jahren 1970 bis 1978 im Wattenmeergebiet der Dithmarscher Bucht durch das Land im Abstand von 2 bis 4 km vor der alten Kustenlinie zwischen im Norden und Kaiserin-Auguste-Viktoria- im Siiden ein neuer Seedeich errichtet (Abb. 1). Dadurch wurde der naturliche Uberflutungsraum der Dithmar- scher Bucht um insgesamt 31 kini verringert. Dieser Eingriff in das Tideregime des Wattstro- Die Küste, 40 (1984), 107-138 108

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Abb. 1. f}bersichtskarte sudliche Nordseekuste Schleswig-Hoistein Die Küste, 40 (1984), 107-138 109

Auhenmiele sowie mes Piep mit seinen Quellprielen Wdhrdener Loch, Kronenloch mit Sommerkoog-Steertloch kann hydrologische, sedimentologische und morphologische Verdn- derungen insbesondere im landnahen Bereich zur Folge haben. Un, etwaigen nachteiligen Entwicklungen rechtzeitig begegnen zu kannen, die den Kastenschutz, die Wasserwirtschaft, Schiffahrt, Fischerei, die Erholungswirtschaft und das 6kologische Gleicligewicht in irgendei-

ner Weise beruhren, werden als Grundlage die Naturzust*nde und -vorg inge seit 1970, uninittelbar vor Beginn des Seedeichbaues, nach einem spezielien Programm (ALW Heide, 1981) kontinuierlich beobachter, fesrgelialten und beurreilt. Das Kurator*un far Forschung im Kusteningenieurwesen (KFKI) liar Ende 1977 in der inneren Deutschen Bucht das Forschungsvorhaben „Schlicksedimentation Watten" begon- nen. Bis Anfang 1982 sind in einer ersten Stufein zwei Testfeldei-n, ndmlich Sahlen- burger Watt und Dithmars cher Bucht, vor allem sedimentologische, geologi- sche und biologische Untersuchungen zunichst zur Standortcharakterisierung, Begriffsbe- stimmung und Methodik durchgefuhrt worden (FIGGE er al., 1980). Dafur srellte das Bundes- ministerium far Forschung und Technologie zusatzliche Mirrel zur Verfugung. Im Rahmen dieser Untersuchungen sind als Basis zum Erfassen vorausgegangener naturlicher Umformungen und etwaiger Auswirkungen des technischen Eingriffs der Bedei- die chung sowie zurn Einordnen sedimentologischer Veranderungen an der Wartoberflache geomorphologischen Ver derungen im gesamten EinfluBraum bis zum Beginn der Vordei- chung sowie wdhrend der acht Jahre dauernden Baumatinahme zu ermitteln. Dazu ist zundchst die historische Entwicklung des Kiistenraumes erwa westlich der Linie Marne-Mel- dorf- anhand geologischer Untersuchungsergebnisse und diterer archivalischer Quellen, insbesondere Karren und Segelanweisungen etwa vom 16. Jahrhundert bis heure, zusammenfassend nachzuzeichnen. Dann sind die morphologischen Ver nderungen des Kustenvorfeldes seit Beginn der topografischen Wattvermessungen im Jahre 1936 flichig und dumlich zu bilanzieren und die Tendenzen aufzuzeigen.

2. Historische Entwicklung des Kustenraumes

2.1 Geologischer Einblick

Der Dithmarscher Kustenraum ist geprigt durch die pleistoz nen Mordnenwulle etwa in der Linie Burg--Heide, mit den Nehrungshaken vor allem siidlich Meldorf bei St. Michaelisdonn und nurdlich Heide bis , sowie durch den westlich davorgelegenen holoz nen Ablagerungsraum (Abb. 1, 2). Der Geestrand wurde vor rd. 200 000 Jahren wdhrend der Saale-Vereisung aufgebaur (WoHLENBERG, 1968). Vor knapp 8000 Jahren, nachdem w hrend der Flandrischen Transgression, beginnend im fruhen Atlantikum ca. 6000 reichte Jahre v. d. Z., der Meeresspiegel von rd. -25mNN auf -2mNN angestiegen war, des das die Nordsee bis an die Geest heran (DITTMER, 1937). Von da an tritt an die Stelle Eises Meer als landschaftsgestaltende Kraft. Das Mittelalluvium ist die Zeit der Kliff- und Neh- nach rungsbildungen mit Materialabbruch vom Geestrand und kastenparalleler Versetzung bestanden. Norden und Suden. Malgebend waren Brandungskrtfte, da die Wairen noch nicht Sedimentation fand bis dahin kium statt. Erst an der Wende von der Jungsteinzeit zur mit der Bronzezeit, ca. 1600 v. d. Z., beginnt in eine starke Sedimentation, schlie£lich der Meeresspiegelanstieg nichr mehr Schritt htlr, so daB die Brandungskr fte Niveau abnehmen. In der Folge klingt die Geestrandabrasion aus, und uber dem eiszeittichen des Nordseebeckens bilden sich Watten und SAnde mit einer Mtchtigkeit von heute bis zu Die Küste, 40 (1984), 107-138 110

36 m (Insel ). Schlie£lich entstanden von etwa 800 v. d. Z. bis 1000 n. d. Z. aus feinsten marinen und brackischen Sedimenten landnah neben vereinzelten Torfen und Mooren die

„Alte Marsch", und, in einem ProzeE fortgesetzten AnhDufens von Sedimenten bis zur daruber die Marsch" Gegenwart, „Junge (DITTMER, 1937 u. 1960). Das so bereits in Zeit in frahgeschichtlicher Dithmarschen entstandene feste Land war im Westen begrenzt enve durch die Linie Brunsbuttel-Marne·-Meldorf-W6hrden-Wesselburen- ein- schlieElich der Insel Biisum. Es ist gleichzeitig der Gurtel der altesten Gemeinschaftswarften

die etwa ab n. d. Z. (Abb. 3), 300 errichtet wurden und von wo die Besiedlung der Marsch ausging (FISCHER, 1955).

2.2 Entwicklungen im Wattenmeer

Das allein sclion durch die erhebliche Verinderung der Kustenlinie gewandeke Bild des Wattenmeeres ist mangels genauer Karren und Aufzeichnungen aus friiherer Zeit bis hinein ins 18. Jahrhundert nur luckenhaft und grob nachzuzeichnen. Immerhin ergeben sich wertvolle Anhalte zum besseren Versttndnis der Entwicklung des Raumes insgesamt. Die bedeutenden, heute bekannten Wartstr6me waren bereits Anfang des 16. Jahrhun- derts nachweisbar vorhanden. Weil sie seit jeher den wechselnden Kr ftewirkungen unterla- ver nderten gen, sie sich jedoch in Lage und Form zum Teil erheblich. Zu diesen dominieren- den Fahrwassern geh6ren die Piep mir Norderpiep und Suderpiep, die Miele und der Flackstrom (Abb. 1). Nach den Segelanweisungen, den bltesten uberlieferten Dokumenten uber das Kusten- vorfeld, mir Beschreibungen vor allem von WAGHENAER (1592, 1596, 1600), HAEYEN (1585) und BLAEu waren Norder- und (1608), Suderpiep wechselnd weit voneinander getrennt, teils parallel West-Ost verlaufend, aber zunichst bis zum Ende des 16. Jahrhunderts sich unmittel- bar westlich der damaligen Insel Busum, etwa in nlrdlicher Verldngerung des damals Sud- Nord vereinend. Sie gerichteten Flackstromes, gabelten sid am seeseitigen Kopf des sich von Busum westwirts erstreckenden Sandes De Hondt, spbter Hodemer Sandt und danach Blauort-Sand, mit den hochwasserfreien Sinden Blauort und zeirweise, nach ZARTMANN (1846), Koegs-Hinnerk-Sand und Busum-Hinnerk (LANG, 1975, Abb. 2). Die 6stliclze Verlin- der in die gerung Norderpiep heutige Dithmarscher Bucht hinein bis nahe an den Ort W6hrden war der die ehemalige Insel Biisum n6rdlich vom Festland trennende Wart-Strom. Unmittelbar parallel zum Festland vor Meldorf lag bis ins 19. Jahrhunderc hinein das Kronenloch. Verbindungsrinne vom BinnenfluB,Miele zum Wattstrom Piep war seit jeher die Autienmiele.

Um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert lagen die beiden Mundungsarme der Piep km etwa 7 weit auseinander. Bis etwa zum Ende des 18. Jahrhunderts bestand auch eine Nord-Sud bedeutende, gerichtete Falirwasserverbindung von der Eider zur Norderpiep. Das Wesselburener Loch, heute nach Ausweitung der Warren als Tiderinne zwischen Eider und Piep gelegen, war bis dahin noch nicht vorhanden. Mit der Landfestmachung der Insel Busum durch den Bau des Wardammes um 1600, auch infolge erheblicher Landverluste der Insel im Saden und insbesondere durch die im gesamten Kustenvorfeld andauernde starke natiirliche Dynamik, kam es zu s*:ndigen Umformungen und Verlagerungen der Wattstrdme und Rinnen, zur Vertiefung und Verbreiterung der Piep als dem jetzI mit Abstand dominierenden Fahrwasser. Die meistens Nord-Sud gerichteten Priele orientieren sich nach West-Ost,

zeirweise z. T. entstandene, bewachsene halligartige Inseln westlich und sudlich von Busum verschwanden gr8Etenteils wieder (Koegs-Hinnerk-Sand, Busum-Hinnerk, Bielshaft, Tdtel). Die Küste, 40 (1984), 107-138 111

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Sdnde Am Westrand der nun geschlosseneren Watten wurden hochwasserfreie aufgeworfen (Blauort, Tertius, Trischen), und durch Vorlandbedeichungen entstand die Dithmarscher Bucht und der im Sudteil dominierende Wattstrom Sommerkoog-Sreertloch. Durch den Bau des Speicherkooges Dithmarschen von 1970 bis 1978 wurde der Tideraurn Dithmarscher blieb bis heute Bucht in der Fliche um etwa'/3 reduziert. Als einzige Hallig vor Dithmarschen Helmsand in der Dithmarscher Bucht erhaken. Der hochwasserfreie Teil des AuBensandes Tertius bestand nach kontinuierlicher, flichiger Schrumpfung bis 1975. Die Aulienstnde Blauort und Trisclien wandern im Mittel der letzten 90 Jahre in der Mittelachse, bezogen auf

die Thw-Linie, um rd. 30 bis 40 m/Jahr ostwirts (WIELAND, 1972).

2.3 Landgewinn sek Beginndes Deichbaus

Die zunehmende Besiedlung und Landnutzung der Marsch sowie der anhaltende Meeres- einem besseren Schutz Sturmfluten. So setzte spiegelanstieg zwangen die Bewohner zu vor

etwa 1000 n. d. Z. der Deichbau ein. Der ersre Seedeich entstand nach und nach am Westrand des alten Marschgurtels, worauf einige Ortsnamen noch heute hinweisen, wie z. B. Dieksh8rn

nordwestlich von Brunsbuttel, Diekhusen saddstlich von Marne, Krumwehl ndrdlich von Marne, Barlter Altendeich sudlich und Barsfletherdeich nordwestlich von Meldorf, Wesselbu- Wesselburen rener Deichhausen, Suderdeich sudlich und Schulper Altensiel n6rdlich von sowie Nesserdeich sudwestlich von Lunden (Abb. 3). Vor dieser Kustenlinie entstanden, dem 6rtlichen naturlichen Krifte- und Stoffhaushalt entsprechend, in unterschiedlicher Intensitht aus schlickigen Absdtzen Vorlinder und schlieil- lich nach deren Bedeichung neue K6ge. Im Elbemundungsgebier erfolgte der naturliche Landzuwachs erheblich rascher als im ndrdlichen Dithmarschen um Wesselburen oder gar im ist in der Elbemun- extrem anlandungsschwachen Bereich westlich Meldorf. Offensichtlich dung das Zusammentreffen der zwei gegensitzlichen Biotope FluE (SuBwasser) und Meer (Salzwasser) mit resultierendem Ausfdllen absterbender Organismen an der uberdurcbschnitt- lichen Verlandungsintensit entscheidend beteiligt (WIELAND, 1973). rd. Neuland Bis zum Jahre 1720 waren vor Dithmarsclien insgesamt 12 320 ha liinzuge- die der bis dahin durch wonnen worden. In diese Zeit fdllt um 1600 sog. Landfestmachung hohe Landverluste infolge stdndiger Abbriiche am Sudwestrand und technisch unterstutztem Landgewinn im Not·den geformten Insel Busum mit dem Bau des Wardammes. Von 1770 bis 1820 wurden im sudlichen Kastenabschnitt vor Marne und an der Eider rd. 3400 ha Neuland Vorlandes und im gewonnen. Der gr6Bte Landzuwachs durch Bedeichung nutzreifen einiger Siiden entstandener Halligen war zwischen 1854 und 1925; er berrug rd. 6500 ha. Diese von Naturkr*ften geprigte und technisch unterstutzte Entwicklung fuhrre schlieElich zur For- mung der heutigen Dithmarscher Bucht (Abb. 1). Vom Anbeginn der Bedeichungen bis 1970, also unmittelbar vor Beginn der Vordeichung in der Dithmarscher Bucht, wurden zwischen Eider und insgesamt rd. 25 150 ha sturmflutgeschutztes Nuzzland hinzugewonnen. Davon entfallen auf den sudlichen Kiistenab- schnitt zwischen Brunsbuttel und 12 270 ha und mit 9420 ha reichlich dreiviertel davon auf den zwischen Ketelsbuttel und Lunden gelegenen n6rdlichen Dithmarscher Kastenab- schnitt. Nur reichlich der siebente Teil des gesamten Neulandgewinns, ndmlich bis 1970 rd. 3460 ha, sind im mittleren, etwa 15 km langen Kustenabschnitt im Innern der heutigen Dithmarscher Buchr naturlich angewachsen und eingedeicht worden (Abb. 3). Diese fiir eine

Bucht auffallend schwache Schlicksedimentarion war entscheidend far die Auswah! als Testgebiet im KFKI-Forschungsvorhaben neben dem vor Sahlenburg mir rel. hoher Sedimen- Die Küste, 40 (1984), 107-138 115

rationsrate. Zum anderen steht hier zu erwarten, da£ die Aufschlickung auch jetzt vor dem im Watt errichteren neuen Seedeich begrenzt bleibt, wenn sich nicht zugleich die Tide-Sinkstoff- Fracht erhaht und/oder Krafteverhaltnisse in den Tidestramungen sich sedimentationsfar- dernd dndern.

3. Jungeremorphologische Veranderungen

3.1 Grundlagen und Methode

Das jeweilige Formeninventar als morphologischer Zustand sowie die Umformungen und Materialbilanzen im hydrodynamisch-morphologischen System Tidebecken sind das Produkt der naturlich oder/und anthropogen beeinfluBI in diesem Raum wirkenden passiven Krafte des Wattk6rpers und der aktiven Krafte aus Tidegang und Wind mit entsprechend wechselnden, reils sich uberlagernden periodischen und aperiodischen hydraulischen Einwir- kungen von Tidestrom, Seegang und Triftstrom. In der nachfolgenden Untersuchung wird allein das aus Erosion und Sedimentation resultierende morphologische Folgebild dieses Wirkungsmechanismus aufgezeigt, ohne auf die verursachenden Krifte ndlier einzugehen. Als Anhalt fur etwaige ubergeordnete hydrogra- fische Veranderungen wird hier lediglich die Entwicklung der Tidescheirel-Wasserstande mitgeteilt. Grundlage fur die Ermittlung der morphologischen Veranderungen bilden die in Hahen- linienkarten im MaBstab 1 : 10 000 mit Stufungen von 10 cm (Watten) bis 1,0 m (Priele)

aufbereiteten Ergebnisse der topografischen Warrvermessung (WIELAND u. THIES, 1975). Die morphologischen Zustinde im Gesamtgebiet sind entsprechend den 6rdich in Art und Intensitiit unterschiedlichen Gestaltungsvorgtngen, technischen Aktivitbten und den kapazitiven Zwingen in wechseinden Zeitabstdnden und Fl chengr61ien erfaBr worden. Das Gebiet der Dithmarscher Bucht ist seit 1969 alle drei Jahre zusammenhingend topografisch vermessen worden. Aus der Zeit davor, seit Beginn der Wattvermessung im Jahre 1934, liegen Zwei Gesamtaufnahmen aus zeitlich je uber mindestens sieben Jahre gestreuten, verschieden groBen Einzelfldchenaufnahmen vor. Somit stehen insgesamt sechs zeitverschiedene morpho- logische Zustiinde fur die weitere Auswertung zur Verfiigung, und zwar 1944 (1936 bis 1951), 1956 (1953 bis 1959), 1969 (1969 bis 1970) sowie 1973, 1976 und 1979 (Abb. 4). Die zeitliche Streckung der Erstaufnahme ist insgesamt erheblich, und in Anbetracht der zwischenzeirli

chen morphologischen Vertnderungen, selbst wenn diese im hier betrachteten Gebier relativ gering sind, nur bedingt als Vergleichsgrundlage brauchbar. Da aber reichlich 80 % der Fltche dieser ersten Aufnahme zeitlich eng aneinander liegen (1936/39), wird auch diese hier einbezogen. Die Naturvorgiinge sind gebietsspezifisch. Sie vollziehen sid innerhalb unterschiedlich geformter physiografischer Einheiten, wobei eine enge Beziehung zwischen dem jeweiligen DurchfluBquerschnitt des Watrwasserlaufs und dem dorthin orientierten, durch die Watth6- henscheiden begrenzten Watteinzugsgebiet besteht (LANG, 1975; RENGER, 1974; RoHDE, 1977). Dies bedicksichtigend, wurde das Wattenmeergebiet in der Dithmarscher Bucht als Haupteinzugsgebiet untergliedert in die drei Teileinzugsgebiere Sommerkoog-Steertioch, Kronenloch/AuBenmiele und Wi hrdener Loch (Abb. 5). Auf dieser Grundlage werden die morphologischen Veranderungen und die Gesamrentwicklung durch vergleichende Betrach- rungen ermitrelt. Das geschieht flachig anhand aneinandergereihter, zeitverschiedener Linien Hahen mit gleicher der Hahenlinien-Differenzenkarte als Ergebnisbild insbesondere zur Prielverlagerung. AuBerdem wird eine riumliche Bilanzierung der Watt- und Wasserrhume Die Küste, 40 (1984), 107-138 116

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Aufnahmen 1936 - 1951 (1944 ) Aufnahmen 1953 4959 (19 56)

152 553 52 153

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172 173 172 << 173

Aufnahmen 1969 -1970 (1969) Aufnahmen 1973,1976,1979 03 m mAm

Abb. 4. Karte uber Termine und Umfang topografischer Vermessungen in der Dithmarscher Bucht

jedes Einzugsgebiers auf planimerrischem Wege vorgenommen. Dabei wird die Prieluferlinie (-0,5 m NN) als Bezugsniveau angeserzt, weil die Priele z. T. auch ihre Sohlenhahe vet*n- dern und das nach der gr6Bten Tiefe auszurichtende Niveau nichtfiber einen groBen Zeitraum festlegbar isr. Andererseits wurde hierbei oder bei sicherem, ausreichend tieferem Ansatz im Verhbknis zur Aussagekraft mit zu groBen Raummengen operiert warden miiSSen ( IELAND, 1973). Der Vertikalbereich wird jeweils flkhig und rdumlich in der Weise bilanziert, dail oberhalb der Prieluferlinie die Wattvolumina und darunrer die Prielvolumina (Wasserriume) erfalit werden (Abb. 6). Die Küste, 40 (1984), 107-138 119

r7-j e Dithmotscher Gesomieinzugsgebiet Bucht Heide 5742 ® E,hzugsgebiet .. Sommerkoog -Steertloch"

93 Kronenloch/Auf}enmieEe" ® Ehzugsgeb*t ,,

KED E,hzugsgebret „Wahrdener Loch" - 34 86004 • Sommerschreibpeget © Dauerschreibpeget

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Abb. 5. Karte der Watteinzugsgebiete in der Dithmarscher Bucht

3.2 Entwicklung der Tidescheitelwasserstinde

Zur Ermittlung langfristiger Tidewasserstands nderungen hat sich inzwischen die Ver- wendung der 19jlihrigen iii)ergreifenden Mirrel als zweckmt:Big erwiesen (RoHDE, 1977). Untersuchungen von SIEFERT (1973) ergaben far Cuxhaven vom Beginn der Beobaclitun- gen uberhaupt bis 1973 einen stkularen MThw-Anstieg von 24 cm. ROH:DE (1977) ermittelte fur Cuxhaven insgesamt eine schwankende Entwicklung mit zuntchst lange Zeir sreilerem bis Anstieg 1920 von 28,9 cm und danach bis 1973 von nur noch 12 cm. Uber die gesamte Beobachtungszeit von 1784/1810 bis 1965/74 wurden 23 cm errechnet. Die Küste, 40 (1984), 107-138 120

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Fur Busum ermittelte RoHDE vom Beobachtungsbeginn im Jahre 1880 bis 1973 durch- schnittlich 20 cm sikularen Meeresspiegelanstieg. Aber auch hier war dieser bis etwa 1922 mit 33,6 cm sebr viel steiler als danach mir nur 7 cm. Die Abflachung wurde entlang der gesamren deutschen Nordseekiiste beobachtet. Um die Entwicklung in Hingster Zeit einzubeziehen und dabei fiir die morphologische Untersuchung die wesentlichen Wasserstknde des gesamten Vertikalbereichs zu berucksichti- gen, wurde hier erginzend anhand der Aufzeichnungen des Landespegels Busum-Schleuse das 19jihrige libergreifende Mittel von 1901 bis 1979 des MThw, MHThw und MNThw sowie von 1931 bis 1979 des MTnw, MHTnw und MNTnw errechnet (Abb. 7). Beim MThw zeigt sich danach ein schwach wellenftirmiger, aber relativ gleichmiltiger

Anstieg von 643 cm PN im Mittel um 7 cm auf 650 cm PN. In den erwa letzten 30 Jahren war der Anstieg wieder erwas sdrker und erreichte 2 mm/Jahr. Das MHThw fiel im Gesamtmittel um 11 cm, weist aber erhebliche Schwankungen auf, in den zuruckliegenden 20 Jahren nach einem Tiefstand bei etwa 830 cm PN mit extrem steilem Anstieg um 62 cm auf 892 cm PN (1961/79). Hierin spiegelr sich die Zunahme der Sturmfluthdufigkeiten wieder. Das MNThw stieg unter weniger groBen Schwankungen im Mittel um 25 cm. £Ii 55E Iii 5EE

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Abb. 7. der Entwicklung Tidescheitelwasserst nde im 19jthrigen ubergreifenden Mittel am Landespegel Busum-Schleuse Die Küste, 40 (1984), 107-138

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Fur die Niedrigwasserbetrachrung konnte nur der kiirzere Zeitraum ab 1931 berucksich- tigr werden, der den Untersuchungszeitraum dieser Arbeit aber volt uberspannt. Die Entwick- lung verlief zum Hochwasser entgegengeserzt. Das MTnw fiel fast gleichmiBig um im Mittel 2 cm von 329 cm PN auf 327 cm PN. Erheblich angestiegen, unter groBen Schwankungen, ist

das MHTnw von 579 cm PN auf 598 cm PN um im Mittel 19 cm. In den letzten 20 Jahren fiel

es aber um rd. 15 cm steil ab. Noch gr8Ber war die Absenkung beim MNTnw mit 29 cm von 207 cm PN (1931/49) auf 178 cm PN (1961/79). In dem der nachfolgenden morphologischen Untersuchung zugrunde liegenden Zeitraum von knapp 50 Jahren ist der 19jahrige ubergreifende Mittelwert des MThw um 3,5 cm gestiegen und des MTnw um 2 cm gefallen. Somit hat der Tidehub im Mittel um 5,5 cm zugenommen. Die getrennt auch fur Sommer- und Winterhalbjahr durchgefuhrte Berechnung erbrachte fur das MTnw den gleichen Betrag wie das Jahresmittel, fur das MThw im Sommer mit + 4 cm einen um 3 cm kleineren Betrag, im Winter mit + 10 cm einen gegenuber dem MThw um 3 cm groBeren.

3.3 Veranderungender Wattwasserlaufe

Wesentliche morphologische Umformungen in den Watteinzugsgebieten lassen sich zumindest qualitativ rasch und umfassend anhand optischer Hi henlinienvergleiclie eingren- zen. Dazu besonders geeignet sind fur die Priele wegen der unterhalb des t glichen Tidewech- sets auch trageren und geringeren morphologischen Reaktionen die graheren Tiefen unterhalb

Tideniedrigwasser, im landnahen Gebiet hier z. B. - 1,5 m NN, -3,0 m NN und -6,0 m

NN. Tendenzen in der Entwicklung der Watten werden am besten durch Vergleiche der Prieluferlinie ( - 0,5 m NN) und der + 0,5-m-NAT-H6henlinie erkennbar (Abb. 8, 9, 11). Niedrigwasser-Luftbilder Jiefern wesentliche ergdnzende Informationen, insbesondere in den Feinheiten verzweigrer Priele. In der Dithmarscher Bucht sind die drei charakreristischen, vom Watistrom Piep bei Busum landwirts abzweigenden Pride Sommerkoog-Steerdoch im Suden, Kronenloch/ AuGenmiele in der Mitte und Wfihrdener Loch im Norden von Anbeginn der Warrvermes- sung im Jahre 1934 bis heute die dominierenden Tiderinnen, jede mit der typischen Mun- dungsbarre. Das Sommerkoog-Steerdoch hat sich kontinuierlich, offensichtlich ohne anthropogenen EinfluE, auf dem etwa 4 km langen Mundungsabschnitr von der Piep sudlich Biisum begin- nend, von einem NW-SO-Verlauf in einen fast N-S-Verlauf umorientiert durch Verlagerung sowohl an der Mundung nach Osten als auch im Suden nach Westen. Zugieich gabelte sich diese Strecke, beginnend etwa 1970, in eine dstliche Flut- und eine westliche Ebberinne. Die

gr6Bten Tiefen im sadlichen Knie lagen immer um -14,0 bis -16,0 m NN. Der Ebbestrom trifft nun direkt auf das rechte Ufer der Piep entlang der Busumer Warren (Abb. 8, 10, 11). Im oberen Abschnitt verlagerte sich das Sommerkoog-Steertloch kontinuierlich etwa 300 m nach Suden. Etwa ab 1970, mit Beginn der Vordeichung in der Dithmarscher Bucht, setzte eine leichte Maandrierung ein. Als naturliche Folge bildeten sich die Prielenden im Quellbereich entsprechend der Reduzierung des zugeh6rigen Tide-Uberflutungsraumes durch die Vordeichung um 1600 ha zun chst abrupt, dann ab 1972 vertangsamt zuruck. Dieser Vorgang htlt an. Nur der nach Suden gerichtete Prielzweig blieb in der Funktion als SielauBentief erhalten, zusbtzlich gespeist vom deichnah unmitrelbar seitlich davon durch Bodenentnahme fur den Deichbau entstandenen und bis 1980 noch nicht wieder versandeten Baggerloch. Der nach Nordosten abzweigende, in einem Baggerloch unmittelbar ndrdlich der Die Küste, 40 (1984), 107-138 124

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Abb. 8. Morphologische Entwicklungskarre Dithmarscher Bucht 1936-1979 des Hdhenniveaus + 0,5 m

und - 6,0 m NN

Hallig Helmsand mundende, 1973 kunstlich enistandene Priel ist bis 1980 knum verindert erhalten (Abb. 8, 10, 11). Der urspriingliche, nahe der Mundung des Kronenloches miindende und parallel zwi- schen diesem und dem S.-Steertloch verlaufende Helmsander Priel ist nach anfinglich zunehmendem M andrieren und Schrumpfen bis heute vi;llig zugesandet. Die zwei danach quer dazu enistandenen Nebenpriele des S.-Steertloches bilden sich ebenfalls wieder kontinu- ierlich zuruck (Abb. 8). Die Küste, 40 (1984), 107-138 125

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Abb. 9. Morphologische Entwicklungskarte Dithmarscher Bucht 1936-1979 des H6henniveaus -0,5 mm NN (Prieluferlinie)

Das Kronenloch wurde seit 1936 im Laufe der Jahre geringfugig ausgerdumr, bei Tiefen um -12mbis -13 mNN auf zunehmender LAnge, und nach Norden einschwingend nach die und nach um etwa maximal 200 m verlagert. Unmittelbar s'idlich der Miindung denver sich Entwicklung einer Flutrinne und damir eine Rinnengabelung an, unabhingig vom technischen Eingriff durch die Vordeichung. Die Abtrennung von rd. 1500 ha Oberflutungsraum und die des und Verlegung der Auftenmiele durch die um rd. 400 m sudlichere Anordnung Schleusen- Silbauwerks mit gebundelier Binnenwasserabfuhrung von insgesamt 37 km2 Binnenland sowie Die Küste, 40 (1984), 107-138 126

durch das Baggerloch nordwestlich davon verSnderten die verbleibende kurze Strecke der Au£enmiele und den Ubergang zum Kronenloch ab 1977 deutlich. Die Auttenmiele schwenkt

rd. m jetzt 650 seew rts vor dem Sielbauwerk von einer westsudwestlichen Richtung hart urn in eine nordwestlichere, so dah iberwiegend der Ebbestrom gebiindelt und entsprechend erodierend zuntchst im Rinnenubergang mit z. Z. -8,0 m NN Tiefe auf das linke Ufer rrifft, dann auf das rechte Ufer des Kronenloclies, bevor es dort wiederum hart nach Westen

umschwenkt, wo es Tiefen bis - 14,0 m NN erreicht. Somit steht dieses gesamte Auilentief des neuen Helmsander Kooges morphologisch eine Zeitlang in erh6htem Ungleicligewicht. Das Watteinzugsgebiet des 1979 bis zu -8,0 m NN tiefen W8hrdener Loches wurde um rd. 1700 ha verringert, und es fehlen hier seit DeichschluE im Sommer 1978 die Binnenwasser-

mengen von etwa 11 700 ha Nutzland. Unmittelbar seew rts vor dem neuen Seedeich blieb nach Sandentnahme fur den Deichbau ein 1979 bis zu -28 m NN tiefes Baggerloch zuruck (Abb. 8, 10, 11). Bis dahin war das W6hrdener Loch mit den Zweigen Warwerorter Priel und W6hrdener Priel als AuBentief im morphologischen Gleicligewicht, mir Tiefen zwischen

- m und - 8,0 9,0 m NN, bei relativ geringer Dynamik. Hier wird es zu einer erheblichen

Wasserraumschrumpfung kommen, zun chst - so lange das Baggerloch noch als eine Art

Wattspeicherbecken wirkt - zzigernd, dann aber verstarkt, bis das der verringerten Tidewas- sermenge entsprechende Prietvolumen sich eingestellt haben wird. Die Wattrucken zwischen den jeweils benachbarten Prielen wurden seit Beginn der nach und nach Beobachtungen geschlossener und geringfugig h6her. Die iii,er to,5 m und

+ m NN hohen 1,0 Wattflichen nahmen insgesamt etwas zu. Geringe flachige Erosionen sich zeigen nur vereinzelt, vor allem unmittelbar siidlich Deichhausen als Folge der 1967 ei:folgten und naturlich noch nicht wieder ausgeglichenen Materialentnalime fur den Deich- bau, und um den Westkopf der Hallig Helmsand (Abb. 8,9). Die beginnende Reaktion auf die landnahe kiinstliche Abtrennung naturlichen Uberflutungsraumes spiegelt sich besonders an den Enden des Sommerkoog-Steertloches und des Wahrdener Loches durch seew rrige der Ruckverlagerung Prieluferlinie (-0,5 m NN) nach Abschnitt durch den neuen Seedeich

um je reichlich 500 m wider.

3.4 Flachen- und Volumenbilanz

Das Wattenmeer der Dithmarscher Bucht als Haupteinzugsgebiet wurde zur Bilanzie- rung gegliedert in die Teileinzugsgebiete Sommerkoog-Steertloch, Kronenloch/Auttenmiele und W6hrdener Loch (Abb. 5). Bis zur topografischen Aufnahme im Jahre 1969, also ein Jahr vor Beginn der Vordeichung, verlief die morphologische Entwicklung in der Dithmarscher Bucht ohne bedeursamen anthropogenen Einfluit. Von da ab fiihrte die schritrweise Bedei- der Vort*nder und und chung Watten damit die Aussperrung des Tidemeeres zu beginnenden Reaktionen im verbleibenden Tideregime und entsprechenden Einschnitten in der morpholo- Weil gischen Entwicklung. die topografischen ZusIDnde von insgesamt drei Aufnahmen vor Beginn des technischen Eingriffs zur Verfugung standen (1936-1969), zwei wihrend dieses

Eingriffs (1973, 1976), aber erst einer unmittelbar danach (1979), ist es bis zum Einschnirr mtiglich, der Frage nach einer Entwicklungstendenz im Gesamtgebier nachzugehen. Danach dies fur gelingt jedoch nur Teilgebiete, solange sie von der Vordeichung noch unberuhrt waren oder diese bereits wieder itnger zurucklag, so daB inzwischen mindestens drei neue Zusttnde erfalt werden konnten. Ausgewertet wurden stets die kartierten Ergebnisse des Gesamrge- bis biers jeweils an den Seedeich heran, wobei die + 1,0-m-NN-Hdhenlinie als landseitig begrenzende Watthiihenscheide festgelegr wurde. Indem jeweils das Gesamtgebiet erfaEt Die Küste, 40 (1984), 107-138

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nicht immer wurde, von Anbeginn nur das Wattgebiet seewarts der neuen, heutigen Seedeich- tinie, konnte zugleich der Umfang jedes Eingriffs wiedergegeben werden. Die morphologi- schen Auswirkungen zeigen sich jedoch erst entsprechend spa:ter.

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Abb. 11. Watth6henkarte Dithmarscher Buchr 1979

In der F11:che Knderte sich das urspriinglich (1944) 9771 ha grofie Watteinzugsgebiet Dithmarscher Bucht, devon 6088 ha Wartflache und 3683 ha Wasserflache (bezogen auf das Hdhenniveau bis kurz -0,5 m NN), vor Beginn des Eingriffs im Jahre 1970 naturbedingt nur geringfugig. Zuntchst wurde es bis 1956 um rd. 7 % kleiner, danach aber wieder um 5 % grdher. Der als Bilanz 1969 verbliebene Anteil der Wasserfltche war entgegengesetzt zur Wattflache (-3,6 %) positiv mit rd. + 1,3 %. In der Tendenz ahnlich, mit allerdings 1969 geringer negativer Bilanz, war die Einzugsgebiets-Gr enanderung des Sommerkoog-Steert- und loches des Wdhrdener Loches, nur dati bei letzterem, etwa von 1969 an, naliezu Die Küste, 40 (1984), 107-138 128

Gleichgewiclit herrschte. Dies war ebenso im Watteinzugsgebiet Kronenloch/Auhenmiele, nur hier nahm abweichend zu den anderen Teilgebieren die Gesamrflache von 1944 bis 1969 gleichmihig um 701 ha zu, das sind knapp 42 % (Abb. 12). Die Volumenentwicklung der Warren oberhalb der Bezugsbasis -0,5 m NN (Prieluferlinie) und der Priele unterhalb dieses Niveaus (s. dazu Absch. 3.1) verlief im

Gesamteinzugsgebiet Dithmarscher Bucht entgegengeserzt zueinander. Das Wartvolumen

Beginn Vordeichung |4 Ende

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e - WE ="Dithmarsche Bucht" \ &455 (5067) 8000

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6000 %99, 4. 5858 (3.329J (3.45LJ % WE ='.Sommerkoog Steertloch" (2.7833 ¥-05.216 ® 5000 1 5 OLO \ ...(2.572) Anmerkung. Die Klammerwerte 1 geben den Anteil der Watt - (2.591) flachen wieder 11 4000 11 II

3000 11 (1545) 4.508) 2358 % WE..Kronenloch# 2334 2000 /15/,8 1 -*.2016 (1404J 1! * 1678/1242 II (896j 408(993) e 1244 f 8783 1293 1 1.289.- ® 14-1 I (8723 1328 LII.1040 1-000 f 1- ® WE = „W6hrdener Loch" (928) f404} 11 VJV 648.5- 1 1 1 135'/M)

0 T 1, 1 (1938) (1944) (1950) (1956) 1969 1973 1976 1979 1936-1939 1936-7951 1949-7951 1953-1959 Jahre der Aufnahme

Abb. 12. Flkhenentwicklung der Watteinzugsgebiete in der Dithmarscher Bucht Die Küste, 40 (1984), 107-138 129

vergr6Eerte sich von 1944 bis 1969 nach zwischenzeitlicher Abnahme um rd. 5 % insgesamt zunb:chst um 2,23 Mio. m3, das sind rd. 5,4 %. In der gleichen Zeir nahm der Wasserraum ab rd. %. Nach dem gering um 2,1 % zu (1944-1956), danach aber bis 1969 stark um 12 ersren Eingriff (AbschluB der Eindeichung Speicherkoog-Sud, 1972) bis kurz vor DeichschluE im Speicherkoog-Nord beschleunigte sich die Wasserraumschrumpfung nach vorubergehender Volumenvergi-6Berung insbesondere durch Sandentnahmen im Watt fur den Deichbau gegen- uber dem Zustand 1969. Sie erreichte in 7 Jahren knapp 8%. Das Wattvolumen nahm in gleicher Zeit um fast 2 % zu. auf den Die Sedimentationsrate betrug damit bis zum Beginn der Vordeichung (1970) Watten rd. 89 120 mi/Jahr und in den Prielen rd. 365 500 m /Jahr. Bereits im kurzen Zeitraum nach Bedeichung des Sudteils (1973) bis kurz vor DeichschluE im Nordreil (1978) wurde im EinfluE dieses Eingriffs die Sedimentationsrate auf den Warren urn etwa das Dreifache auf 256 000 m /Jahr und in den Prielen um etwa das Achtfache auf 2 936 000 m'/ Jahr erhtiht (Abb. 13). Umgerechnet auf die relativen vertikalen Verinderungen, als Anhalt vereinfachend dargestellt durch die mirtlere Hdhe h als Quotient aus Volumen V und Flache F und und Priel ungeachtet der von einem Quader abweichenden, aber im Prinzip beim Watt je gleichbleibenden Form des K6rpers, zeigt das Watt im Gesamreinzugsgebier von 1944 bis einem 1969 eine kontinuierliche Aufhahung um 6 cm von 74 cm auf 80 cm. Das entspricht durchschnitdichen Jahresbetrag von 2,4 mm. Von 1973 bis 1976 beschleunigte sid die Aufhehung der Watten mit 7 cm auf 23,3 mm/Jahr. In den Prielen der Dithmarscher Bucht insgesamt verlief die Vertikalver*nderung in zwei gegensitzlichen Phasen, zuntchst (1944 bis 1956) mit einer Zunahme der relativen Wassertiefe (Ausriumung) um 18 cm, danach bis 1969 mir einer versrdrkren Abnahme (Sohlenauflandung) durch- um 46 cm, mit einer Bilanz von -28 cm. Das entspricht einer Sohlenaufh6hung von schnittlich 11 mm/Jahr. Von 1973 bis 1976 intensivierte sich die Aufh6hung auf 20 mm/Jahr (Abb. 14, 15). Naturlich reagiert das Tideregime unmittelbar nach einem technischen Eingriff besonders stark und pendelt sich mit fortschreitender Zeir zu einem den verinderten Kr frebedingungen schlechthin wird aber entsprechenden neuen dynamischen Gleichgewicht ein. Die Reaktion frah deutlich sichtbar. Das morphologische AusmaE wird jedoch frahestens nach Vorliegen einer dritten Zustandsaufnahme nach dem im Jahre 1978 erfolgten DeichschluE eingrenzbar sein. Daruber wird zu gegebener Zeit erneut berichtet werden. In der Tendenz wird mit der aufgezeigten Entwicklung die bereits fraher in verschiede- den nen Untersuchungen u. a. von BAHR (1963), THIES (1964) und HIGELKE (1975) fur gleichen Raum festgestellte positive Materialbilanz bei wellenfdrmiger Entwicklung bestdtigr. BAHR (1963) ermittelte im Vertikalbereich von SKN bis -7,7 m SKN fur den Zeitraum von 1840 bis 1900 einen erheblichen Materialzuwachs, der danach bis 1954 wieder erwas abgebaut wurde, maximal um 50 %. Zum Teil begann der Zuwachs bereits wieder 1936. Nach HIGEIXE bis rd. Mio m' und (1975) sind z. B. unterhalb SKN bis -6 m SKN von 1936 1954 2,8 von 1954 bis 1969 weitere 3,2 Mio m Sand in die Dithmarscher Buchr eingewandert.

THIES (1964) fand unterhalb SKN (etwa - 1,9 m NN) eine Wassermumschrumpfung von

absolut rd. 13 Mio m' im Zeitraum von 1927 bis 1958, wobei bis 1939 eine Materialausriu-

mung vorausging, bei der die fast gleiche Menge bis 1948 wieder eingewandert war und bis 1958 die doppelte. Offensichtlich lagert sicli ein Teil des von Nordfriesland her sudwirts und in weit Sandes im grolierer Menge von den Ostfriesischen Inseln her westwdrts transportierten Miindungsgebiet der Piep ab (BAHR, 1963). Die Küste, 40 (1984), 107-138 130

Beginn Vordeichung 4 Ende Sild 2 Nord Volumen in Mic m) 1970 1972 1978 100 1 1 94.912 95 1 .92 969 ------. +04 ; 90 ..& ... 11 .0 6.292 85 - +0 \ \ Al 1 1 -,7 63 .=E_ \.- 11_1 ---- II 77.485 - 75 ..-_ 07 06 11 \ 70 \ 11 1 . 1 65 \ Legende: \ 1,130 ®-Volumen Watt Ober -0.5m NN \ 60 \ E-- voiumen Priele unter -Q5m NN '.Al 1 \ Mi 55 - 1 II \Ar 3496 50 51.864 4'%475 I- 45.247 1 45 . 42936 =* 40

35 - 1 1

30 II

R\ 25.732 25272 e e

-----.-*$----*- ,= 4..22089 20 22.511 * 9195 8252 15955It.=62 17330 i 12797 17690 - 16.737 15 ® 1363 il----: 10+- . 10913 Ii*1 2 4-*'3 I@ 12.857 10 8.898 :0- -i 7557 75 2 8661 &492-.. 61- /2337 4 0---. 5 6775------=7566 1 7.377 7369 6632 II 12.60 -0 2662® (1938) (1944) (1950) (1956) 1969 1973 1976 1979 1936-7939 1936 1951 7949-1551 1953- 1959 Jahre der Aufnahme

Abb. 13. Volumenentwicklung der Warren oberhalb und unrerhalb der Priele der H6henbezugsbasis -0,5 mm NN in der Dithmarscher Bucht

Der far das Gesamreinzugsgebier Dithmarscher Bucht aufgezeigten morphologischen Entwicklung thnlich waren die Verbnderungen in dem mit rd. 65 kmz gr8Bten Teileinzugsge- biet Sommerkoog-Steerdoch (Abb. 5, 12, 13, 14). Nach 1973 erfolgte hier ein erneuter Eingriff. Das Wattvolumen nahm von da ab bis 1979 geringfugig ab, jedoch wurde die Flkhe des verbliebenen Watteinzugsgebiets ebenfalls kleiner, so daB die Bilanz in diesen sechs Die Küste, 40 (1984), 107-138 131

Volumen in Mio. m) Ende 66180 Beginn \ordeichung \;4 55187 1 -. 65 .- Sud |4 Nord | 1970 1972 1978 QJ WE .Dithmarscher Eucht" 60 1 5&09.1

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- 5. jj ----0----- 53376 == e .I.'52510 50 „WE...... rk....Ste \

45 43724 . ------.<407 ..t42411 \ 41.035 4.t 40 \ \ 39271" ' "" I. --0--- -I.. 36.370 \ ..=- . \ -L-5415 0 35 \ \.313 ® \ 'I 1 34378 \ \ 1 32086 \ .Ar 09 ID 30 \ 30887 \ ./ 27.260 0.-IA-.\ 25 Legende: 26390 \ Wasserruum unterholb -1. 5 m NN \ - 0 - Wasserraum unterhalb -3. Om NN .a*. 20 21057

m WE .Kronenloch/Aunenmiele" 5 Wohrdener Loch" WE 122= ® 0 .12490 10 .======11258 -1- gl 7088 -4-. 8.019 -5 4 ® 0- --- fer 5 '* 5.454 ----1'. .. *- 05.042 --0-4-* 4425 445 •1-'30;0 -3034 1622 4.449 ., +4.--,1 11 Wl 11.967 1 - 0 75--I,= 1.9161 1 1991 1 1; (1538) (1944/ (1950) (1956) 1969 1973 1976 1979 1936-1939 7936- 195 7 1949-1951 1953- 1959 Jahre der Aufnahme

Abb. 14. Volumenentwicklung der Priele (Wasserriume) in den Watteinzugsgebieten der Dithmarscher Bucht unterhalb -1,5 m und -3,0 m NN

Nachfolgejahren zunb:chst ausgeglichen blieb. DaB nicht anfangs eine sttrkere Reaktion eintrat, kann auf das auch aus diesem Gebiet fiir den weiteren Deichbau entnommene Sandmaterial zuruckzufuhren sein. Der Wasserraum jedoch verringerte sich wohl unterhalb der Bezugsbasis -0,5 m NN als auch - 1,5 m NN und -3,0 m NN noch etwas stirker als im Gesamtgebiet (Abb. 12 bis 15). Die Küste, 40 (1984), 107-138 132

Begim Vordeichung Ende Mittlere Hdhen in cm RM Nord . (h=V :F ) 1970 1972 1978 300 1 -020. WE ...Sommerkoog- 1 - 42] 90 - Steertioch It .1. 288 44/ Al - 11 Il 80 IP \ 270 70 -.0, .\\ 60 - . . \\ . 5.herat , 251 ; \ Fl li.L.- 250 2J2 \ \ \

- 6: f 40 \ 23504 \23.-1-4. 02321 - 30 - /.2 4 :10 222 WE=,.Kronenbch/ 7/7 ...... 9 217 20 - * 22= 1 14. * 00--Afemiete" .IM 10 - * .-. * *- e * N2: 200 * 198 +f.

90 - 787 1 6/ ---/0. 1 80 - 17 :/ 1 04 1

- =„Wohrdener Loch" 70 WE . 60 - 159 150' -C- Ii 40 - Legende : 1l

--- Wassertie 30 - 03 Mittlere re \I - Mittlere Watthjhe 20 - ® /1

10 - 10, 100 9 , 1 19571 m 9, -,.0+. - 90 - Liti--r-----0-- 1 I-!. 86 80 - 86/ -87. L_LY,+E (D -. - 74© --80. 1 80 74 70- = 0 „ "A.-I. 66 --f--- r 68 R 65 60- ® 1 1 61 ® 1 50 - 1

40 - ---30- 1 1 (15383 (1944) (1950) (1956) 1969 19731976 1979 1936- 1939 1936-1951 1949 1951 1953-1959 Jahre der Aufnahme

Abb. 15. Entwicklung der relativen mittleren Watthahen und Wassertiefen in den Watteinzugsgebieten der Dithmarscher Bucht, bezogen auf die H6henbasis - 0,5 m >IN (Prieluferlinie)

Im zweitgr6Bten, mittleren Teileinzugsgebiet Kronenloch/Autienmiele (rd. 2 kmz) verlief die fl chige und rdumliche Entwicklung von 1944 bis 1976 gleichmt:Big positiv, d. h., daE

Watt- und Wasserraum insgesamt kontinuierlich zunahmen, von 1973 bis 1976 noch versttrkt, Die Küste, 40 (1984), 107-138 133

woraus auch die kunsdiche Verdnderung durch die umfangreiche, seeseitige Materialentnahme far den Deichbau besonders deudich wird (Abb. 5 und 12 bis 15).

Das mit rd. 1,3 kinz kieinste Teileinzugsgebier Wahrdener Loch befand sich von Anbe- ginn der Beobachrungen im Jahre 1949 bis 1973 hinsichtlich des Wattk6rpers oberhalb der Prieluferlinie nahezu im Gleichgewicht mit nur geringer positiver Tendenz. Das fand 1971 auch GARTNER (1971) beim Vergleich der Zustinde 1949, 1959 und 1970. Der Wasserraum nahm in der gleichen Zeit mit unterschiedlicher Intensirdr zu. Von 1973 bis 1976 vergrdBerte sich das Wattvolumen, das Prietvolumen dagegen nahm geringfugig ab (Abb. 5 und 12 bis 15). Als Anhalt fur bisherige morphologische Verinderungen auf den Watten ist hier zusatz- lich der Waudicken vor dem Christianskoog zwischen Kronenloch und W8hrdener Loch niher betrachtet worden. Die Watthahenscheide hat sich bis herab auf -2,0 m NN (am westlichen Ende) bis etwa 1976 zunehmend im Verlauf gestreckt und dabei nach Nordwesten verlagert. Im ubrigen ist sie, mit begrenztem Ausschlag von maximal 500 m um eine Achse im An H6he hat sie 1949 bis durchschnittlich pendelnd, Gleichgewicht. von 1979 um

insgesamt 13 cm zugenommen, das entsprichr einer jthrlichen Sedimentationsrate von 4,5 mm (Abb. 16). Im Querschnirt hat sich der Wattrucken in den zwei dargestellten Profilen

(Abb. 17) reils verlagert, teils umgeformt mit positiver Bilanz von + 11,5 mz (Querschnitt I) und +85 m2 (Querschnitt II). Eine abschlieBende vergleichende Betrachtung der mittleren vertikalen Wattverlinderun- gen ,h' in den einzelnen Watteinzugsgebieten ergibt folgende Tendenz (Abb. 15):

A. Zeitraum bis 1969 (ungestdrt):

WE (1) = 60 mm in 25 Jahren = 2,5 mm/a

WE (2) = 70 mm in 31 Jahren = 2,3 mrn/a

WE (3) = 78 mm in 25 Jahren = 2,8 mm/a

WE (4) = 10 mm in 19 Jahren - 0,5 mm/a

B. Zeitraum von 1973 bis 1976 (gestdrt):

WE (1) = 30 mm in 3 Jahren = 10 rrlrn/a

WE (2) = 0 mm in 3 Jahren - 0 mm/a

WE (3) = 60 mm in 3 Jahren = 20 mm/a WE (4) = 70 mm in 3 Jahren = 23,3 mm/a

Die Sedimentation auf den Watten hik folglich im ungest6rten kustennahen Gebiet durchschnittlich etwa Schritt mit dem stkularen Meeresspiegelanstieg. Kunstliche Eingriffe in

Form von Vordeichungen f6rdern die Sedimentation dort anfangs um das Mehrfache.

4. SchluBanmerkungen

Die im Watt zur Entnahme von Sandmaterial fur den Seedeichbau entstandenen sog.

Baggerldcher versanden in der Dithmarscher Bucht nur langsam; sie haben mehr als 10 Jahre

Bestand. Rinnen dorthin, von einem Priel aus zuvor gebaggert, bleiben ebenso lange erhalten.

Deshalb sollten solche Entnahmen in einem flir den Bestand des Seedeichfultes auch unrer Beachrung einer etwa nachteiligen Verlagerung der Rinne unprobtematischen Abstand erfok Die Küste, 40 (1984), 107-138 R 134 e % (D CD 0. MThw 11966/75) -37 +1.55 m NN

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97

I-II. Querschnitte des Wattrucken C Darstelu 94 95 96 Die Küste, 40 (1984), 107-138 -' *9*-aq, ... 135

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55 98

97 Abb. 16. Ver nderung der Watthdhenscheide Abb.: 17) vor dem Christianskoog 1949-1979 34 97 98 99 Die Küste, 40 (1984), 107-138 136

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A 9

Abb. 17. Verdnderung der Wattrucken vor dem Christianskoog in zwei Querschnitten 1949-1979 Die Küste, 40 (1984), 107-138 137

gen. Baggerlacher sind kleinen, naturlichen Speicherpoldern Whnlich. Werden sie unmittelbar an einem Au£entief angeordnet, mit nur kurzer Verbindungsrinne, so wirken sie eine Zeitiang

als Spulpolder. Als erweitertes AuBentief gefihrden sie in dieser Verbindung auch nahe am Siel den in diesem Bereich ohnehin sdrker gesicherten Seedeich nicht, und sie helfen die unmittel- bar nach Deichschluti zunachst besonders intensive Versandungsreaktion im deichnahen Auttentief streckend zu uberbrucken bis etwa zum neuen dynamischen Gleichgewichtszu- stand. Dieser ist dann erst zu einem entsprechend sp reren Zeitpunkt nach erfolgtem bautechnischem Eingriff in das Tideregime erfatibar. Die Mundungsstrecken der drei Hauptpriele und insbesondere das Au£enrief des neuent- srandenen Helmsander Kooges (Kronenloch/Auilenmiele) unterliegen auf mehreren Kilome- tern L nge mit der beobachteten Nordschwenkung und Rinnengabelung vorerst einem Ungleichgewicht, so daB die Zustinde uberwachend morphologisch und begleitend hydrolo- gisch (Tidestr6me, Wassers[D:nde) wenigstens dreijthrlich weiterhin erfabt und bilanziert werden sollten. Das gleiche gilt fur das vom Ebbestrom zunehmend stirker beanspruchte rechte Ufer der Piep vor Basum und den dortigen Warren. Die festgestelite, in den einzelnen Warreinzugsgebieren schlechthin sowie zwischen 1 Kiistentinie und Prielmundung selir unterschiedliche morphologische Entwicklung sowohl dumlich als auch lagemliBig best tigt die Unerlittilichkeit der hier angewendeten naturrtumli- chen Bilanzierungsmethode (im Gegensatz zur morphologischen Analyse rein geometrisch begrenzter Gebiete). Dieses manuell durchgefuhrte Verfahren ist ledoch sehr zei - und personalaufwendig. Deshalb wird angestrebt, hierfar in absehbarer Zeit als Hilfsinstrument die ADV anzuwenden. Dazu werden entscheidende Grundlagen aus dem derzeitigen KFKI- Forschungsprojekt „MORAN" (Morphologische Analysen) erwarret.

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