Unterrichtung Durch Die Landesregierung
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THÜRINGER LANDTAG Drucksache 7/2366 7. Wahlperiode 18.12.2020 Unterrichtung durch die Landesregierung Bericht der Landesregierung zur Umsetzung des Thü- ringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit Anliegend übersende ich Ihnen zur Unterrichtung des Landtags den Zwei- ten Bericht der Landesregierung zur Umsetzung des Thüringer Landes- programms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit. Prof. Dr. Hoff Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei Anlage Hinweis der Landtagsverwaltung: Der Bericht wurde mit Schreiben des Ministers für Kultur, Bundes- und Europa- angelegenheiten und Chefs der Staatskanzlei vom 16. Dezember 2020 an die Präsidentin des Landtags zugeleitet. Druck: Thüringer Landtag, 22. Dezember 2020 www.tmbjs.de Zweiter Bericht zur Umsetzung des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit an den Thüringer Landtag mit Expertise „Gefährdungen der demokratischen Kultur in Thüringen“ des KomRex – Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration Berichtszeitraum 2018 und 2019 Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (Hrsg.): Zweiter Bericht zur Umsetzung des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit an den Thüringer Landtag mit Expertise „Gefährdungen der demokratischen Kul- tur in Thüringen Rechtsextremismus und politische Entfremdung“ Erfurt 2020 TEIL A Zweiter Bericht zur Umsetzung des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit an den Thüringer Landtag TEIL B Expertise „Gefährdungen der demokratischen Kultur in Thüringen“ des KomRex – Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Werner-Seelenbinder-Straße 7 99096 Erfurt Dezember 2020 TEIL A Zweiter Bericht zur Umsetzung des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit an den Thüringer Landtag … Inhalt 1 Einleitung.........................................................................................................................2 2 Programmstruktur ..........................................................................................................3 2.1 Organisationsstruktur 3 2.2 Leitziele 4 2.3 Finanzieller Rahmen 6 2.4 Zusammenarbeit mit Bundesprogrammen 7 3 Bericht zur Umsetzung der Strukturen und Projekte ...............................................16 3.1 Förderung und Unterstützung von lokalen Strategien, insbesondere lokaler Partnerschaften für Demokratie 16 3.2 Förderung der Mobilen Beratung 18 3.3 Förderung der Opferberatung 21 3.4 Förderung der Ausstiegsberatung 23 3.5 Förderung von Beratungsangeboten in den Bereichen Sport und Feuerwehr sowie sozialen Verbänden und Vereinen 25 3.6 Förderung von präventiven Angeboten an Schulen 28 3.7 Förderung von präventiven Angeboten der außerschulischen Kinder- und Jugendbildung 33 3.8 Umsetzung von Qualifizierungsangeboten für spezifische Zielgruppen 35 3.9 Förderung begleitender Dokumentation und Forschung 39 3.10 Förderung weiterer Maßnahmen einschließlich zivilgesellschaftlicher Projekte und Aktivitäten 45 4 Bericht zur Umsetzung in den verschiedenen Bereichen der Landespolitik und des Regierungshandelns .....................................................................................47 4.1 Sensibilisierung, Bildung und Qualifizierung 47 4.2 Inklusive Sozialpolitik und Integration 61 4.3 Verwaltung, Polizei und Justiz zu angemessenem Handeln befähigen 64 4.4 Wissenschaftliche Begleitforschung 67 5 Verschiedene Maßnahmen der Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit, wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation .......................................................69 5.1 Vernetzungsarbeit 69 5.2 Weitere Maßnahmen der Wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation 70 5.3 Homepage, Facebook und Materialien 72 5.4 Demokratiepreis 73 6 Fazit ................................................................................................................................75 7 Anhang...........................................................................................................................77 - 1 - 1 Einleitung Mit einer gemeinsamen Erklärung aller Fraktionen des Thüringer Landtags in der ersten Sit- zung der 5. Legislaturperiode am 29. September 2009 wurde die Landesregierung gebeten, „Maßnahmen für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit in einem Landesprogramm zu bün- deln.“ Diese Aufgabe wurde auch im Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD von 2009 festgelegt und die Einrichtung eines „Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Welt- offenheit“ vereinbart. In den Jahren 2011 bis 2014 nahm das Programm seine Arbeit auf und etablierte eine Förder- und Vernetzungsstruktur für die beschriebenen Maßnahmen und Pro- jekte. In den Koalitionsverträgen bekannten sich die regierungstragenden Fraktionen seither zur Fortführung und Weiterentwicklung des Landesprogramms. Bei der Überarbeitung des Landesprogramms im Jahr 2016 durch eine Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aller Ministerien der Thüringer Landesregierung und der Zivil- gesellschaft (Religionsgemeinschaften, Sportbund, Feuerwehrverband, Gewerkschaften, kommunale Spitzenverbände, Bürgerbündnisse, etc.) wurde der inhaltliche Schwerpunkt auf eine Strategie gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gelegt. Dabei wird in den Blick genommen, dass diskriminierende, menschenfeindliche und antidemokratische Einstellungen ein gesamtgesellschaftliches Problem sind. Die Handlungsfelder des Programms sind seither nach primärer, sekundärer und tertiärer Prävention sowie nach den verschiedenen Bereichen der Landespolitik und des Regierungs- handelns strukturiert. Damit ist das Programm einerseits klar definiert und gegliedert, ande- rerseits betont es auch die Freiheit der Projektträger, vor dem Hintergrund des Leitbildes des Landesprogramms und der Beschreibung der Gefährdungen der demokratischen Kultur in Thüringen, in Eigenverantwortung spezifische Konzepte und Maßnahmen umzusetzen. Mit der Neufassung des Programms wurde auch festgeschrieben, alle zwei Jahre zur Umset- zung des Programms an den Thüringer Landtag zu berichten. Der Bericht beschreibt die Programmstruktur, den Umsetzungsstand der verschiedenen Maßnahmen und Projekte im Bereich der Zivilgesellschaft und auch in den Bereichen der Landespolitik und des Regie- rungshandelns. Zudem stellt der Bericht die verschiedenen Maßnahmen der Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie der begleitenden Evaluation dar. In diesen zweiten „Bericht der Landesregierung an den Landtag zur Umsetzung des Thürin- ger Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit“ ist erstmals auch eine umfangreiche Analyse der Gefährdungen der demokratischen politischen Kultur in Thüringen integriert. Wie in den Vorjahren hat das Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokra- tiebildung und gesellschaftliche Integration (KomRex) der Friedrich-Schiller-Universität Jena die Erarbeitung des Gutachtens übernommen. Bislang wurden diese Gutachten jeweils zur Entwicklung bzw. Überarbeitung des Landesprogramms erstellt. Zukünftig sollen sie Be- standteil des Berichts sein und als Folie zur Beurteilung der Maßnahmen des Landespro- gramms dienen. - 2 - 2 Programmstruktur 2.1 Organisationsstruktur In Thüringen werden alle Maßnahmen, Strukturen und Projekte gegen Rechtsextremismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit gebündelt. Die Koordination des Programms wird im Rahmen des Landes- Demokratiezentrums beim Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) wahrgenommen. Kernaufgaben dieser Koordinierungsstelle sind die Vernetzung aller im Themenfeld aktiven Akteure sowie die strategische Weiterentwicklung des Programms. Regelmäßige Netzwerktreffen stellen den Informationsfluss und den Erfahrungsaustausch der Akteure unter Einbezug von Bundesprogrammen (beispielsweise „Demokratie leben!“, „Zusammenhalt durch Teilhabe“) sicher. Zudem obliegt dem Landes-Demokratiezentrum die Empfehlung zur Förderung von Strukturen und Projekten. Alle Ressorts informieren das Landes-Demokratiezentrum im TMBJS regelmäßig über ihre Aktivitäten im Bereich des Landesprogramms. Die Berichte für 2018 und 2019 sind im Kapitel 4 dargestellt. Als beratende Gremien des Landes-Demokratiezentrums gewährleisten ein Interministeriel- ler Arbeitskreis (IMAK) sowie der Programmbeirat einen engen Austausch mit politischen und zivilgesellschaftlichen Vertretern. Fachliche und ressortrelevante Entwicklungen inner- halb des Landesprogramms werden im IMAK diskutiert und grundsätzlich entschieden. Der Vorsitz des IMAK obliegt dem TMBJS. Die Landeskoordinierungsstelle im TMBJS1 unter- stützt diesen Arbeitskreis, indem alle erforderlichen Informationen gebündelt und zur Ent- scheidung vorbereitet werden. Im IMAK sind die Thüringer Staatskanzlei, alle Thüringer Mini- sterien sowie die Landeszentrale für politische Bildung vertreten. Er tagt mindestens zweimal jährlich und tauscht sich regelmäßig mit dem Programmbeirat aus. Er bezieht dessen Emp- fehlungen in seine Arbeit mit ein und berücksichtigt sie in seiner Entscheidungsfindung. In den Berichtsjahren 2018 und 2019 traf sich der IMAK insgesamt fünfmal. Neben aktuellen Förderanträgen wurden nachfolgende Schwerpunktthemen im IMAK behan- delt: ■ Konzeptauswahlverfahren für die Strukturprojekte des Landesprogramms im Bereich Schule, ■ Diskussion zum aktuellen Stand in der Ausstiegs- und Distanzierungsberatung, ■ Entscheidung