Wegebeschreibung Nordtour

Höhenprofil Nordtour 400 B 375 D 350 A E C 325 Kirchehrenbach Höhe in Metern 300 398m 335m 321m 354m 329m 278m 275 278m 2,5 5 7,5 10 12,5 15 17,5 20 Wegstrecke in Kilometern (ges. 21,7 km) Höhenmeter: 599 m

Vom Parkplatz am Bahnhof Kirchehrenbach R 22 laufen wir durch die Bahnhofstraße zur Ortsmitte (Fußgänger-Ampeln erleichtern die etwas gefährlichen Straßenquerungen). Um den Dorfplatz gruppieren sich Bartholomäus-Kirche, Gasthaus „Zur Sonne“ Nr. 1 und Altes Rathaus Nr. 2 . Von Letzterem gehen wir die Pfarrstraße aufwärts und finden mit dem Eckhaus Nr. 3 vor. Nach der 90°-Biegung nach links führt uns die Pfarrstraße immer geradeaus und mündet nach 550 m in einen befestigten Flurbereinigungsweg mit der Radweg-Markierung FO12. Dem Verlauf dieses Weges folgen wir ca. 2,8 km in Richtung Leutenbach, wenn wir auf der Hauptroute bleiben, bzw. 570 m, wenn wir für die folgende Variante abzweigen:

Alternativ, mit schönem Blick auf das Walberla, verläuft auf der gegenüberliegenden Talseite im Bereich des Mittelhangs ein unbefestigter Wanderweg mit den Markierungen , KFSK . Diese gegenüber der Hauptroute um ca. 1,3 km längere Variante erreichen wir, wenn wir nach ca. 570 m die Haupt- route bei der 1. Möglichkeit nach links auf einem rechtwinklig abzweigenden Flurbereinigungsweg verlassen und das Tal queren. An der Staatsstraße angekommen, gehen wir diese ca. 50 m entlang nach links zurück Richtung Kirchehrenbach und biegen dann rechts bergan in eine Zufahrtsstraße zu einem Bauernhof ein. An diesem laufen wir weiter geradeaus vorbei, 12 bis nach insgesamt ca. 720 m Aufstieg mit Markierung nach dem Wasserhochbehälter ein Wanderweg mit den Markierungen , KFSK quert. Auf dem mit diesen beiden Wanderzeichen markierten Weg wandern wir nach rechts bis Leutenbach. Nach den ersten Häusern mündet der Weg „Hoher Steg“ in eine Querstraße, der wir talabwärts folgen. An der Kreuzung überqueren wir schräg die Dorfstraße und biegen in die Ehrenbürgstraße ein, die wir bis fast zur Brücke hinunterlaufen. Vor der Informationstafel „Naturschutzgebiet Ehrenbürg“ biegen wir nach rechts ab. Das ist die Zufahrt zur alten Mühle und wir befinden uns wieder auf der Hauptroute.

Nach 3,4 km vom Dorfplatz in Kirchehrenbach aus gemessen, überqueren wir am Ortseingang von Leutenbach gegenüber dem Informationsgarten den Ehrenbach nach links in die Ehrenbürgstraße, Markierung FO12. Nach weniger als 20 m biegen wir hinter der Informationstafel „Naturschutzgebiet Ehrenbürg“ nach links in die Zufahrt zur ehemaligen Mühle mit Sägewerk (großes Gebäude mit Weiher und Gemälden) ein, laufen über den Hof, bis wir vor der Vorderseite der imposanten Fachwerkscheune stehen Nr. 4 . Von hier aus setzen wir die Wanderung geradeaus weiter fort, bis wir uns nach wenigen Schritten unterhalb der St.-Jakobus-Kirche befinden Nr. 5 . Von dort aus gehen wir aufwärts an der Kirche vorbei, bis wir beim Kirchenplatz die Dorfstraße erreichen. Hier wenden wir uns nach rechts und folgen von nun an der Dorfstraße mit der Markierung FO12 durch den Ort. Nach ca. 180 m gabelt sie sich. Dort halten wir uns halb links.

Nach weiteren 90 m verlassen wir die abknickende Vorfahrts- 13 Wegebeschreibung Nordtour

straße geradeaus weiterlaufend. Nach ca. 260 m ohne Richtungswechsel biegen wir rechts in die zweite Querstraße „Rosenau“ ein. Nach ca. 300 m nehmen wir den Weg „Am langen Bach“ nach links, weiterhin der Ausschilderung FO12 folgend. Vor Dietzhof in Höhe des Parkplatzes am Sportplatz geht es kurz nach links, dann gleich wieder rechts durch eine Neubausiedlung von Dietzhof. Bei der Straßenkreuzung am Ende der Bebauung von Dietzhof suchen wir nach dem mit markierten Wanderweg und folgen diesem Zeichen nach rechts, um einen Abstecher von ca. 200 m zur Nr. 6 , dem Gasthof Alt, zu machen. Um unseren Weg fortzusetzen, gehen wir zur Straßenkreuzung zurück und setzen diese auf dem mit FO12 markierten Radweg mit Kurs auf Mittelehrenbach fort. Nach einem kleinen Stück auf der Staatsstraße, bei der auch die Markierung FO5 hin- zukommt, erreichen wir Mittelehrenbach, wo sich in Höhe des Dorfplatzes in Sichtweite die Nummern 7 , 8 und 9 aneinanderreihen. Wir laufen weiterhin neben dem Ehrenbach bachaufwärts die Dorfstraße entlang, bis die Bebauung auf der linken Seite mit einem Bauernhof endet. Dort biegen wir nach rechts auf den mit FO12 und FO5 markierten Radweg ab und gelangen nach wenigen hundert Metern zu einem vor einem Anstieg durch den Wald gelegenen Wanderparkplatz am Ortsrand von Mittelehrenbach.

Lohnenswert ist ein Abstecher über Regensberg: Wanderer können am Scheitelpunkt des kommenden Anstieges im Wald

14 die mit FO5 markierte Hauptroute verlassen und sich von der Markierung linker Hand bergan nach Regensberg führen lassen. Der grandiose Blick weit nach Westen über das Kunreuther Tal und das Albvorland bis zum Steigerwald entschädigt für den insgesamt ca. 2,7 km langen Abstecher. Den Abstieg hinunter nach Weingarts finden wir in Regensberg nach dem Haus mit der Nr. 4, zunächst mit dem stets berg- ab, dann später mit dem an der Kirche St. Georg vorbei. Unten angekommen, laufen wir nach links bis zur Hauptstraße vor, womit wir uns wieder auf der Hauptroute befinden. Wenn wir als Radfahrer mit einem Trekking-Rad, MTB o. ä. unterwegs sind und eines schönen Ausblicks wegen bereit für einen Abstecher von ca. 5,2 km sind, folgen wir ab dem Wanderparkplatz dem Fahrradweg FO12, begleitet von weiter nach Oberehrenbach. Gleich am Ortseingang vor den ersten Häusern gelangen wir zu einer asphaltierten Querstraße, auf der wir nach rechts immer bergauf strampeln. An der T- Kreuzung halten wir uns rechts, fahren mit Markierung am Friedhof vorbei, der Teerstraße folgend, weiter bergauf. Die kleine Straße führt uns durch Obstgärten weiter bergan und stößt auf einen unbefestigten Feldweg. Wir folgen den Markierungen , und nach links. Vor dem Wald teilt sich der Weg und wir nehmen den mit dem Zeichen nach links. Oben angekommen, treffen wir auf eine Teer- straße, fahren von nun an mit Wanderzeichen nach rechts und erreichen den oberen Ortsrand von Regensberg. Wer einkehren möchte, macht einen Abstecher in den Ort hinunter (siehe Einkehrmöglichkeiten). Die Weiterfahrt führt geradeaus, an der nächsten Kreuzung, wo auch die Markierung des FO5 zu tritt, nach rechts hinunter, bis wir auf die Staatsstraße stoßen. An dieser Kreuzung geht es, auf FO5 bleibend, die Straße nach rechts hinunter nach Weingarts, wo wir an der Bushaltestelle in der Ortsmitte wieder auf die Hauptroute stoßen. Wer diesen Abstecher nicht machen möchte, orientiert sich ab dem Wanderparkplatz an FO5, läuft auf der Kuppe im Wald geradeaus weiter, außerhalb des Waldes am Sportplatz vorbei immer dem Verlauf des Weges nach bis zur Hauptstraße von Weingarts. An der Kreuzung mit der Bushaltestelle am Dorf- brunnen in Weingarts angekommen, folgen wir den Windungen 15 Wegebeschreibung Nordtour

der Hauptstraße in Richtung durch den Ort und erreichen nach ca. 180 m Nr. 10 auf der linken Straßenseite. Nr. 11 , das Dörrhäuschen, befindet sich am Ortsausgang Richtung Kunreuth auf der rechten Seite. Davor biegt ein Feld- weg nach rechts ab, dem wir ins Tal und dann gleich zweimal hintereinander nach links folgen. Nach ca. 1,7 km ohne Richtungswechsel stoßen wir am Ortseingang von Kunreuth auf die Verbindungsstraße Kunreuth – Weingarts. Von dieser biegen wir nach 180 m nach rechts in den Kirchhof ab und gelangen vorbei an der Lukaskirche zur Nr. 12 „Alte Schule“. Von da aus laufen wir am Pfarramt vorbei zur Hauptstraße und folgen dieser nach rechts hinunter in den Ortskern. Diejenigen, die das Fachwerkhaus Gasthaus „Zum Schloss“ Nr. 13 anschauen oder aufsuchen wollen, machen an der 1. Gabelung einen Abstecher nach links von ungefähr 250 m auf der Südtour. Die Hauptroute der Nordtour verläuft an der 1. Gabelung in Kunreuth nach rechts, an der 2. nach links und leitet uns in der Forchheimer Straße zu einem Fachwerkensem- ble Nr. 14 . Die Wanderung führt uns weiter die Forchheimer Straße entlang aus dem Ort hinaus und anschließend auf dem Radweg ca. 1,5 km parallel zur Staatsstraße nach Dobenreuth. Wir durchqueren die Ortschaft entlang der Hauptstraße. Müde Füße können am Ortsausgang weiter dem Radweg folgen und gelangen nach ca. 1 km in den Ort Gosberg. Hinter der Kirche weist uns die Bahnhofstraße zum Bahnhof. Weiterhin Wanderfreudige zweigen am Ortsausgang von Dobenreuth, dem Hinweisschild Flugplatz folgend, nach rechts ab. Vor dem Flugplatzgebäude teilt sich der Weg und wir richten uns ständig links haltend nach den Markierungen Reichswald – Fränkische Schweiz-Radweg und . Nach knapp 1,1 km kommen wir zu einer Wegkreuzung mit Kasta- nienbaum und Bank. Wir gehen den linken Weg leicht abwärts zunächst in Richtung Gosberg, nehmen dann aber nach ca. 680 m die erste erkennbar weiterführende Abzweigung nach rechts. An der Wegkreuzung mit dem Kruzifix bei den Birken wenden wir uns wiederum nach rechts und kommen nach . Nach 230 m erreichen wir durch das Wohngebiet über die Waldstraße abwärtslaufend die Hauptstraße von Wiesenthau. Dieser folgen wir nach links und gelangen kurz 16 darauf zum Gasthaus Egelseer Nr. 15 . Die Hauptstraße führt uns weiter zum Schloss. Um die Nr. 16 , das Pförtnerhäuschen, zu sehen, laufen wir noch vor dem Schloss nach links an der alten Befestigungsmauer entlang bis zur Ecke. Wer die Tour bis nach Kirchehrenbach nicht zu Fuß gehen möchte, kann vom Pförtnerhäuschen aus den Weg entlang der Schlossmauer die Treppen hinunter fortsetzen und an den Dorfweihern vorbei sich über die Weiherstraße abwärts ins begeben. Radfahrer, die die Treppen umgehen wollen, fahren in entgegengesetzter Richtung um die Schloss- mauer in die Weiherstraße. Nach insgesamt 550 m erreicht man den außerhalb von Wiesenthau im Tal gelegenen Bahn- hof R 21 . Zur Vollendung der Rundtour erwarten uns ab dem Schloss Wiesenthau noch ca. 3,4 km nach Kirchehrenbach. Dazu kehren wir zur Hauptstraße zurück und setzen die Wanderung entlang von Matthäuskirche und Rathaus Richtung Ortsende fort. Kurz vor dem Ortsende von Wiesenthau biegen wir gegenüber dem Friedhof nach rechts auf den mittleren der drei Wege, einen geschotterten Feldweg, ab. An einem Neubaugebiet vorbei, wandern wir auf einem teils geschotterten, teils unbefestigten Weg uns ständig links haltend durch die Feldflur und erreichen nach ca. 750 m den bei schönem Wetter bewirtschafteten Lin- denkeller. Von dort aus folgen wir dem befestigten Feldweg leicht bergan und spazieren am Hang des Walberla entlang Richtung Kirchehrenbach. Am Info-Pavillon und Wasserbe- hälter stoßen wir auf den Reichswald – Fränkische Schweiz- Radweg, der uns am Gasthaus Trautner vorbei die Straße „Zur Ehrenbürg“ hinunter bis zum Dorfplatz von Kirchehrenbach führt. Hier schließt sich der Kreis und wir gelangen über die Bahnhofstraße zurück zum BahnhofR 22 .

17 Kirchehrenbach, 1 Landgasthof „Zur Sonne“

Hauptstraße 25

Kirchehrenbachs Dorfkern bestand früher – nicht zuletzt wegen seiner Lage an wichtigen Verbindungswegen – aus einer Vielzahl von Gasthäusern. Bis heute führt diese lange Tradition der am Dorfplatz gelegene Landgasthof „Zur Sonne“ fort. Im Kern datiert das schmucke Fachwerkhaus auf das Jahr 1594. 1650 wurde die Dorfwirtschaft urkundlich erstmals erwähnt und befindet sich – rekordverdächtig – in der 11. Generation im Besitz der Familie Gebhard(t). Der Hausname ist „Dennerschwarz“, zurückzuführen auf die erste Wirtin: Barbara Dehnlein. Aus einem Teil ihres Nach- namens und dem Zusatz aufgrund ihrer Haarfarbe bildete sich der bis heute gebräuchliche Hausname. Von der zugehörigen Scheune, die zum Großteil noch mit der Ersteindeckung versehen ist, existieren Schmuckziegel mit der Jahreszahl 1694. Bis ca. 1925 gehörte zur Gastwirtschaft eine Brauerei. Das Brennrecht dagegen wird bis heute vom jetzigen Eigentümer unter Verwendung von eigenem Obst ausgeübt. Dieser war es auch, der das Fachwerk auf drei Seiten wieder freilegen ließ, nachdem es zuvor verputzt worden war. Bis ca. 1970 wurde in dem typischen Wohnstallhaus mit integriertem Kuhstall Landwirtschaft betrieben. Seit ca.1930 werden Gästezimmer zur Übernachtung angeboten, seit 1980 befinden sich diese im historischen Dachstuhl.

18 Kirchehrenbach, ehemaliges Rathaus 2

Pfarrstraße 1

Nach dem Abriss des alten Gemeindehauses im Zuge des Kirchenneubaues Mitte des 18. Jh. erwarb die Gemeinde 1769 hier ein kirchliches Lehen, das mit einem kleinen Wohnhaus bebaut war. Dieses wurde bis auf das Kellergewölbe abgerissen. Darauf wurde das heutige Gebäude errichtet. Im damaligen Gemeindehaus wohnten der Flur- und Waldaufseher, der Gemeindeknecht und später der Polizeidiener jeweils mit ihrer Familie. Auch ein kleiner Stall war vorhanden. 1920–57 diente der 1. Stock als Klassenzimmer, später als Sitzungssaal des Gemeinderates. Bereits 1954 wurde die verputzte Außenfassade freigelegt. Nachdem das Erdgeschoss 1960–78 Sitz der Gemeindekanzlei gewesen war, wurde es von 1978–96 als Poststelle genutzt. Obgleich bauphysikalische und denkmal- pflegerische Aspekte für einen Außenputz sprachen, entschied sich die Gemeinde Kirchehrenbach vor der grundlegenden Sanierung 2002/03 dafür, die Fassade des historischen Rathauses als Sichtfachwerk auszuführen, um es besser in den Dorfplatz einzufügen. Heute befindet sich die Gemeinde- bibliothek in dem denkmalgeschützten Gebäude. Auf dem Dorfplatz stand früher eine große Linde, wo auch bis 1802 das Kirchehrenbacher Ortsgericht unter Vorsitz der Herren von Wiesenthau tagte.

An welchem Tag am Wochenende ist die 11. Bibliothek geöffnet?

12. Wie heißt die Gemeindebibliothek? St. …

19 Kirchehrenbach, 3 Wohnhaus

Pfarrstraße 5

Das laut Denkmalliste aus dem 18. Jh. stammende Gebäude steht auf einem Eckgrundstück gegenüber der Pfarrkirche. Seitens der Erbauer wurde anscheinend Wert darauf gelegt, dass sich die dem Weg zugewandten Seiten besonders gut präsentieren. Der Giebel zum Alten Rathaus dagegen war nicht als Sichtseite geplant, da in der jetzigen Lücke bis 2008 ein weiteres Haus stand. Die Harmonie, die dieses Schmuckstück ausstrahlt, beruht im Wesentlichen auf den ausgewogenen Proportionen. Die symmetrische Fenstereinteilung folgt einer alten Tradition: eine ungerade Zahl von Fenstern im Obergeschoss reduziert sich im Giebel von 2 auf 1. Laut seinem jetzigen Eigentümer war auch das Erdgeschoss ursprünglich durchgehend in Fachwerkbauweise erstellt. Dessen Eltern legten das zwischenzeitlich verputzte Fachwerk Mitte der 1970er-Jahre wieder frei. Dank eines Drahtgeflechtes, welches dem Putz auf dem Holz Halt gab, sind die Fachwerk- balken von den sonst üblichen Einkerbungen verschont geblieben. Als Besonderheit weist das Giebeldreieck eine Schieferver- kleidung auf, die durch die weite Ausstellung auch das Ober- geschoss vor Nässe schützt. Das Gebäude diente früher als Gasthaus und war bis 1972 Wohnstallhaus. Das Anwesen verfügte einst über eigene Tanzstube, Brauerei, Backofen und Brunnen.

20 Leutenbach, Scheune der ehemaligen Mühle 4

Ehrenbürgstraße 4

Steht man vor der altehrwürdigen Scheune, kann man an den beiden nebeneinanderstehenden Säulen deutlich erkennen, dass es sich bei dem linken Teil mit eigenem Tor um einen Anbau handelt. Dieser wurde 1707 angefügt. Der ehemalige Eckständer des älteren Teils ist mit 1605 bezeichnet. Das Gebäude gehört zur Mühle, deren Müller auch Landwirt- schaft betrieben. Die Mühle bestand von 1607–2008. Hausname ist Müller. Gegen Mahllohn wurde hier das Getreide der Bauern aus den umliegenden Orten gemahlen. Seit 1929 betrieb man zusätzlich im Lohnschnitt ein Sägewerk. Waldbesitzer der Umgebung konnten hier ihr Holz anliefern und sich insbe- sondere Bauholz zuschneiden lassen. 1952 brannte die Mühle ab und wurde neu errichtet. Die Gefache der Scheune sind mit Tuff- und anderen Natur- steinen ausgemauert. Untersuchungen alter Farbreste ergaben, dass das Fachwerk früher in der Farbe „Ochsenblut“ gestrichen war. Deswegen wurde gemäß Auflagen des Denkmalschutzes eigens ein ähnlicher Farbton hergestellt und bei der Renovierung aufgetragen, auch der Kalk für den Außenputz musste extra gebrannt werden. Im letzten Jahrhundert wurde im Zuge der Renovierung das Dach mit Biberschwänzen teilweise neu eingedeckt. Im Innern der Scheune dient ein Flaschenzug dazu, Lasten aus dem mit vier Gefachen relativ hohen Erdgeschoss in den ersten Stock oder den Spitzboden zu ziehen. Dort lagerten bis zum Dreschen auf dem Hof die Strohgarben. Auch wurden Stroh, Heu und sonstiges Futter für die Tiere des Hofes (Schweine, Kühe und zeitweise ein Arbeitspferd) darin aufbewahrt. 21 Leutenbach, 5 Wohnhausneubau

Am Kirchplatz 5

Bei diesem Fachwerkhaus handelt es sich um einen Neubau. An dieser Stelle stand zuvor das Elternhaus des jetzigen Eigen- tümers, ein Bauernhaus, dessen Fachwerk allerdings überputzt war. Es wurde im Februar 1992 abgerissen. Am 30. April war Richtfest und im November 1992 konnte die Familie ihr neues Heim beziehen. Während der Bauphase wohnte sie mit drei Generationen im Nebengebäude, das zuvor entsprechend aus- gestattet worden war. Teile des Mobiliars und des Hausrats waren bei Familienangehörigen und Freunden zwischengelagert. Bis 2007 wurde weiter Landwirtschaft betrieben und das Ne- bengebäude diente als Schweinestall. Das Alter des Vorgänger- baus ist nicht bekannt. Immerhin kann die Familie den Haus- namen „Die Klausn“ ca. 400 Jahre zurückverfolgen. Das Fachwerk hat tragende Funktion und wurde ohne einen einzigen Stahlnagel konstruiert. Die Verbindungen sind verzapft und mit Holznägeln gesichert. Der Stern im Giebel, eigentlich ein geflammtes Kreuz, ist nach einem Ornament des alten Hauses gefertigt. Bei dem mit viel Eigenleistung erbauten Haus wurde Wert auf fränkischen Stil gelegt: zweiflügelige Fenster mit Läden, kein Sockel. Auch im Innern ist es mit Holzbalken- decke und Kachelofen traditionsbewusst ausgestattet. In welchem Verband ist die Gemeinde Leutenbach 13. (wie viele andere Betriebe und Kommunen auch) Mitglied? … rund ums Walberla Im Rathaus in Leutenbach ist ein kleines Museum, die Heimat- und Trachtenstube, angesiedelt. Es ist 14. an jedem 4. Sonntag geöffnet. Bis zu welchem Monat kann die Trachtenstube besucht werden? 22 Die Gemeindeverwaltung ist in der St.-Moritz-Str. 5 im weiteren Wegeverlauf untergebracht. Im Eingangsbereich finden Sie die Antworten auf die Fragen 3 und 4. Dietzhof, Brauerei-Gasthof Alt 6

Dietzhof 42

Teile des Anwesens stehen auf dem Grund eines ehemaligen mittelalterlichen Adelssitzes, um den sich der Ort Dietzhof bildete. Der traditionsbewusste Brauereigasthof befindet sich seit 1886 mittlerweile in der vierten Generation im Eigentum der Familie. Bis 1975 wurde noch Landwirtschaft betrieben. Die Gaststube ist als typisch fränkische Bauernwirtschaft mit Spunddecke und Kachelofen erhalten. In der Küche kann man die Mauern des mächtigen Ofens erkennen, der früher im darüberliegenden Speicher das Grünmalz darrte. Urgroßvater und Großvater des jetzigen Besitzers haben damit das Malz zur Bierbereitung selbst hergestellt. Die Mälzerei musste mindestens 14 Tage in Betrieb sein, um nach und nach so viel Malz zu erzeugen, dass davon ein Sud Bier hergestellt werden konnte. Gebraut wurde etwa einmal im Monat, jeweils 15–20 hl. Die Brauerei befindet sich im Nebengebäude und enthält Mauerreste des ehemaligen Wasserschlosses. Die selbst gebrannten Schnäpse im Ausschank stammen aus eigenem Obstbau. Am rückwärtigen Teil des Fachwerkgebäudes (Foto) lässt sich die Baugeschichte gut ablesen. Über der Eingangstür sind die Jahreszahl 1747 sowie die Anfangsbuchstaben des Erbauers J. H. Drummer und des Zimmermeisters E. Meixner zu lesen. Erkennbar an den jeweils stärkeren ehemaligen Eckständern lassen sich zwei Anbauten abgrenzen, die sich nach rechts anschließen. Der jüngste wurde seinerzeit für einen Stall mit darüberliegendem Tanzsaal in den 40er-Jahren des letzten Jahrhunderts errichtet.

23 Mittelehrenbach, 7 Frackdachhaus

Mittelehrenbach 100

Das Wohnstallhaus, Anfang 19. Jh. erbaut, weist als Besonder- heit ein Frackdach auf. Wie ein Frack hat es eine längere und eine kürzere Seite, die typischerweise zum Hof zeigt. Die nicht ausgebauten Dachstühle sind nahezu unverändert erhalten. Früher lagerte hier das Getreide. Bis 1998 wurde Landwirtschaft betrieben: Die Großfamilie besaß im Mittel 4 Kühe, 9 Schweine, 4 ha Land und gepachtete Flächen für Getreide-, Futter- und Obstbau. Neben der Haustür sind die ehemaligen Stalltüren zu erkennen. Im Gegensatz zum dahinter befindlichen Schweinestall konnte man den Kuhstall auch von innen durch die Futterkammer betreten. Durch die Außentür wurde der Mist auf den davor befindlichen Haufen befördert. Im Speicher darüber wird bis heute Brennholz gelagert. Als noch mehr als zwei Generationen im Haus wohnten, befanden sich die unbeheizten Eltern- und Kinderschlafzimmer über dem Kuhstall. Die Großeltern schliefen im Kafanedl, einem durch Holzwände abgeteilten Bereich der Wohnstube. Der Kuhstall wurde 1967 in den neuen Anbau der Scheune verlegt, sodass im Fachwerkhaus ein neues Bad und eine Waschküche eingerichtet werden konnten. An dem denkmalgeschützten Haus gibt es immer etwas zu tun. 1998 mussten die Dachziegel erneuert, im Bereich der ehemaligen Ställe Fachwerk und Sandsteine des Sockels und der Gefache wegen Salpeter- einwirkung ausgetauscht werden.

24 Mittelehrenbach, Schullasbauernscheune 8

Mittelehrenbach 19

An der rechten Ecksäule der giebelständigen Fachwerkscheune lassen sich das Christusmonogramm, Name des Bauherrn, Initialen des Baumeisters und die Jahreszahl 1851 ablesen. Ebenso wie die Frackdachhäuser dieses Ortes gehört sie zu einer Art Nachblüte des Fachwerkbaus, die von der Mitte des 18. bis ins 19. Jh. reichte. Dank des Mittelehrenbacher Zimmer- manns Johann Ochs (1770–1828) und seines gleichnamigen Sohnes (1805–1859) entstanden eng begrenzt auf das Gebiet ums Walberla die letzten Fachwerkhäuser, die sich durch eine hohe Spielfreude mit Ornamenten und Klebdächern aus- zeichnen. Die stattliche Scheune gehört zum Anwesen der heutigen Brennerei Singer, dessen sehr alter Hausname „Schullasbauern“ lautet. Der 1677 in Oberehrenbach geborene Johannes Hötzelein heiratete nach Mittelehrenbach und brachte den Namen in der 3. Generation aus Hetzelsdorf mit. In dem Hausnamen steckt die Amtsbezeichnung „Schultheiß“, im weitesten Sinne eine Art Ortsvorsteher. „Nomen est omen“: Tatsächlich war der Bauherr dieser Scheune 1842 Ortsvorsteher von Mittelehrenbach. Damals bestand das Anwesen im Wesentlichen aus heute abgerissenem Wohnhaus mit Ställen für Schweine und Schafe, Backofen und Scheune. Nach der Umstellung auf Obstbau wurde der zwischenzeitlich in den Fachwerkschuppen ausgelagerte Rinderstall 1995/96 zur Brennerei umgebaut.

Wie lautet der letzte Buchstabe in der vierten Zeile 15. der weißen Inschrift im Fachwerk, die man von der Straße aus sieht?

25 Mittelehrenbach, Wohnhaus 9

Mittelehrenbach 21

Nach umfangreicher Sanierung von Grund auf in der Zeit von 1991–94 ist das denkmalgeschützte Wohnhaus ein Schmuck- stück mit besonderem Flair. U. a. musste der vordere Giebel ausgebessert, der hintere komplett erneuert werden. Die Ge- fache sind aus Ziegelsteinen, zum Teil aus Tuffsteinen und Flechtwerk mit Lehmbewurf. Die Art des Fachwerks lässt eine Entstehung des Gebäudes Mitte/Ende des 18. Jahrhunderts vermuten. Beim Renovieren wurden auf dem Dach des Hauses und dem ehemaligen Schweinestall Feierabendziegel aus der Mitte des 18. Jahrhunderts gefunden. Sehr seltene, beschriftete, verzierte oder datierte Ziegel bezeichnet der Volksmund als Feierabendziegel. Bis Anfang der 1970er-Jahre bestand hier seit Generationen das Gasthaus „Zum Brunnen“ mit eigener Landwirtschaft. Der Grundriss im Erdgeschoss entspricht noch der ursprünglichen Raumaufteilung. Die Fensterreihe in der östlichen Dachfläche in der Art einer Fledermausgaube lässt vermuten, dass hier früher Hopfen getrocknet wurde. Brenn- oder Braurechte existierten nie. Das Bier bezog man vom Brauhaus . Der Maronenbaum stammt von einem fliegenden Händler, der 1949 seine Zeche nicht anders bezahlen konnte. Gastwirt Schorsch zeigte sich einverstanden und pflanzte das Bäumchen in seinem Vorgarten.

Was ist über dem Wappen auf dem Brunnen 16. abgebildet bzw. was haben die Löwen auf dem Kopf? (Einzahl)

Vor dem Gebäude steht ein Verkehrsschild. 17. Welche Ortschaft ist 3 km entfernt? 26 Weingarts, Wohnstallhaus 10

Weingarts 10

Das Wohnstallhaus fällt durch seine Größe und seine besondere Ausstattung mit Ornamenten auf. Unter den Fenstern sind sog. Vierpässe zu sehen, die aus jeweils vier Halbkreisen bestehen. Zu dem Anwesen gehören auch das Nachbarhaus zur Linken und die rückwärtig den Hof begrenzende Scheune. Alle drei Gebäude stammen aus dem 18. Jh. Das Haus mit den Andreas- kreuzen (= Schrägkreuze) ist mit 1745 bezeichnet und diente in der Vergangenheit als Wohnung für Mägde, Knechte und Tagelöhner, die bei der Bewirtschaftung der zum Hof gehörenden Äcker und Wiesen halfen. Die Scheune stammt aus dem Jahr 1768. Ihre Gefache sind noch in alter Tradition mit Holzflecht- werk und Lehmbewurf, die der Wohnhäuser mit Sandsteinen gefüllt. Das bäuerliche Anwesen war ehemals den protestan- tischen Herren von zugehörig. Der Bauernhof ist seit drei Generationen im Familieneigentum der jetzigen Besitzer. Sie haben es von ihrem Vorfahren, Johann Alt, dem damaligen Bürgermeister und Schwiegervater, übernommen. 1913 wurden größere Umbauten durchgeführt, 1956 der fachwerklose Anbau am Wohnhaus als neuer Stall errichtet. Hausname ist Ebalasbeckn, der Erinnerung nach, weil Verwandtschaft zu einem Bäcker in Kunreuth bestand.

Betrachten Sie das kleine Gebäude links 18. des Hofes. Wie viele Schrägkreuze sind im Fachwerk des Giebels? Wenn wir uns um eine viertel Umdrehung nach 19. links wenden, sehen wir auf einem Dach eine Jahreszahl. Wie lautet die erste Ziffer?

27 Weingarts, 11 Dörrhäuschen oder „die Dörr“

Weingarts 13

Dieses Dörrhäuschen oder einfach „die Dörr“, wie die Dorfbe- wohner sagen, wurde ca. 1972 vom damaligen Bürgermeister und Großvater des jetzigen Eigentümers letztmalig genutzt. Bis zum 2. Weltkrieg besaß in dieser Obstgegend nahezu jeder Bauer seine eigene „Dörr“. Als es noch keine chemischen Konservierungsverfahren gab, wurde darin Obst getrocknet. Hierzu eigneten sich wiederum nur besondere Obstsorten, wie Sußbirne, Gute Graue oder späte Zwetschgen. Die Birnen und Zwetschgen wurden als ganze Frucht, ungeschälte Äpfel geviertelt oder geachtelt als Schnitze auf einem Rahmen mit Weidengeflecht, dem sog. „Dörrzendla“, im vorderen Bereich des Dörrhäuschens getrocknet. Von hinten wurde der darunter befindliche Ofen mit langen Hölzern über mehrere Tage befeuert. Die Temperatur musste ständig überwacht werden. Die so gewonnenen Hutzeln wurden in einer Holztruhe aufbe- wahrt. Die Mutter des jetzigen Eigentümers erinnert sich daran, dass zur Zeit der Getreideernte mittags Butterbrot mit Rettich und nachmittags Butterbrot und ein Bogenhafen (Henkeltopf zum Transport von Lebensmitteln) mit Dörrobst zur Stärkung für die Arbeiter aufs Feld hinausgetragen wurde. Jeder konnte sich dann mit eigener Gabel an der intensiv schmeckenden Süßspeise bedienen.

Was wird an der Südwand des Dörrhauses 10.1 angebaut?

28 Kunreuth, Alte Schule 12

Kirchberg 15

Das zweistöckige Gebäude mit Walmdach wurde 1758 erbaut. Durch das Fehlen von Streben ergeben sich im Fachwerk nur rechteckige Formen, sodass es relativ streng wirkt. Das Haus war bis 1887 die Schule von Kunreuth. Die Schultradition lässt sich in dem ehemaligen Hauptort und Verwaltungssitz der Fränkischen Reichsritterschaft bis ins Jahr 1595 zurückver- folgen. Der Lehrer wurde von der Schlossherrschaft eingesetzt, also den Freiherren von und zu Egloffstein. Diese waren 1561 zum protestantischen Glauben übergetreten. Die Lage des Schulhauses in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche ist kein Zufall, da es zwischen Kirche, Schulwesen und Schulmeister in der Vergangenheit viele Verbindungen gab. Zudem befand sich bis 1840 in diesem Gebäude eine kleine Wohnung für die jeweilige Pfarrerswitwe. Neben der genau geregelten Besoldung durfte der Lehrer kostenfrei im Schulhaus wohnen, wobei in diesem Gebäude der Unterricht bis 1871 auch im Wohnzimmer des Lehrers stattfand. Zum Wohnrecht gehörten weitere Nutzungsrechte an Ställen und Land zur Versorgung des Lehrers. 1840 und ein weiteres Mal ab 1974 wurde das Gebäude durch viele ehrenamtlich Tätige aller Altersstufen umfassend renoviert, sonst wäre es wahrscheinlich abgerissen worden. Heute dient es als Jugend- und Gemeindehaus der Kirchen- gemeinde.

11.1 Ab welchem Tag ist die Kirche geöffnet?

Was steht links vor der Schule? 12.1 (Hinweis: Bitte eventuell auftauchende Frösche nicht küssen.) 29 Kunreuth, 13 Gasthof „Zum Schloss“

Schlossstraße 13

Ursprünglich stand hier außerhalb der Mauer der äußere Stadel des Wasserschlosses. Durch Kauf ging das Grundstück 1744 an Lorenz Brey über. Er erhielt die Konzession, daraus ein zweigädiges (zweistöckiges) Wirtshaus zu erbauen und hier Bier zu brauen. Bis heute existiert ein reales Brau- und Backrecht, bis in die 1970er-Jahre wurde die Brennerei betrieben. Die Brennerei belieferte auch das zwischenzeitlich abgebrannte Varieté „Apollo“ in Nürnberg. Als die Inhaber Anfang des 20. Jh. kein Geld hatten, um die Rechnungen zu begleichen, wanderten stattdessen die Holzvertäfelungen vom Varieté in die Alte Stube des Gasthauses. Seit 1879 heißen die Eigentümer nun schon in der 5. Generation Derbfuß. Das bereits 1781 überputzte Fachwerk wurde 1981/82 wieder freigelegt. Zum Teil sind die Innenwände noch mit dem ursprünglichen Weidengeflecht versehen, welches mit einem Gemisch aus Lehm und Stroh ausgekleidet wurde. Die Außengefache sind ausgemauert. Der Sockel und die Nordseite von Erd- und 1. OG bestehen aus Sandstein. Nur bei genauem Betrachten erkennt man, dass die hintere Seite des Fachwerkgiebels nachträglich erhöht wurde, um ein Zimmer im 1. Stock zu gewinnen. Eine große Veränderung erfuhr das Haus infolge des Straßenbaues, weswegen eine Ecke abgeschrägt werden musste.

Durch Kunreuth führt ein Kulturweg, der u. a. die Gebäude vorstellt. Gegenüber dem Gasthof stehen 13.1 vor dem Schloss zwei Tafeln. Welchen „Beruf“ hat der auf der linken Tafel abgebildete Mensch?

30 Kunreuth, Ensemble Forchheimer Straße 14

Forchheimer Straße 1-5

Die Häuser der Forchheimer Straße 1– 5 bilden eine zusammen- hängende Häuserzeile, wie man sie sonst eher in Städten findet. Dieses Ensemble stellt ein bedeutendes Zeugnis der Gasthauskultur Oberfrankens dar, dessen Ursprünge in die Entstehungszeit des Gasthaus- und Tavernengewerbes im späten Mittelalter zurückzuverfolgen sind. Durch die urkundliche Ersterwähnung einer Schenkstatt aus dem Jahre 1447 zählt sie zu den ältesten Gasthäusern Frankens. Sie gehörte zum Anwesen derer von Egloffstein und konnte sich durch die überregionale Bedeutung der ehemaligen Marktsiedlung Kunreuth an der Fernstraße von Regensburg nach Bamberg und Thüringen gut entwickeln. Der Gebäudekomplex hat vielfache Umnutzungen und Veränderungen erfahren. Nachdem im 2. Markgrafenkrieg Kunreuth total zerstört worden war, wurde auch die Scheune danach wieder aufgebaut. Eine dendrochronologische Untersuchung ergab, dass die Bäume für die Fachwerkbalken im Winter 1554/55 geschlagen worden sind. 1556 bestand das Anwesen aus Schenkstatt, Pferde- stallungen, Gasträumen und der bis heute erhaltenen 2009/10 renovierten Scheune, die damit eine der ältesten Großscheunen Oberfrankens ist. Das ehemalige Gasthaus „Zur Krone“ bot Gästebetten, Pferdeställe, Essen und Trinken für Durchreisende und Händler. Die Schlossherren hatten darin ein Kafanedl, ein abgetrenntes Kabinett mit eigenem Zugang. In dem Heustadel konnte ausreichend Futter für die Pferde gelagert werden. Den Pferdestall, der auch als Pferdewechselstelle der Königlich- Bayerischen Poststation von Bedeutung war, nimmt man als Vorgängergebäude der jetzigen Haus-Nr. 3 an. Besonders 31 Kunreuth, 14 Ensemble Forchheimer Straße

Forchheimer Straße 1-5

wichtig für Reisende war die Schmiede, die bis heute zentral im Ort zu finden ist. Im Wirtshaus wurde auch Wein aus dem eigenen Kunreuther Weinberg ausgeschenkt. Im frühen 17. Jh. kam der Bierausschank aus der Schlossbrauerei hinzu, in der der Wirt das Braurecht hatte. Im 19. Jh. gehörte ein großer Wirtsgarten in der hinter dem Gebäude liegenden Gemeindefläche, der Peunt, dazu, wo um 1920 ein heute nicht mehr erhaltener ebenerdiger Tanzsaal erbaut wurde. Kunreuther Bürger können sich daran erinnern, dass ein öffentlicher Weg von der Peunt durch das Gebäude zur Forchheimer Straße führte. Die Wände waren abgeschrägt, damit man mit der Schubkarre hindurchkam. Der original schmiedeeiserne Wirtshaus-Ausleger mit der Krone hat eine doppelte Bedeutung: Früher kennzeichnete er das Gasthaus für Fremde, die des Lesens unkundig waren. Heute verweist er auf das Angebot einer Werkstatt, wo Kronen, Hauben, Trachten und sogar Samba-Kostüme gefertigt und restauriert werden.

32 Wiesenthau, Wiesenthau, 15 Gasthof Egelseer Pförtnerhaus des Schlosses 16

Hauptstraße 38 Schlossplatz 1

Die Inhaber des Gasthofes mit dem massiven Sandsteinsockel Der Gebäudekomplex, zu dem auch die außerhalb der Schloss- und der schönen Linde haben im letzten Jahrhundert öfter mauer gelegene Matthäuskirche gehört, ist das Stammschloss ihren Namen gewechselt: Die Mutter der heutigen Eigentümerin der Freiherren von und zu Wiesenthau. Ursprünge der Familie ist eine geborene Heidner und heißt seit ihrer Heirat Erlwein. reichen bis 1128 zurück, 1814 erlosch das Geschlecht mit Hausname wiederum ist Gärtner. Weshalb ist ebenso wenig dem Tod von Karl Anton Freiherr von Wiesenthau. Von der bekannt wie das Baujahr des Hauses. Heute noch bezieht der im Mittelalter bestehenden Burg befinden sich noch wesent- seit 1875 bestehende Gasthof seine Produkte z. T. aus eigener liche Teile im Südflügel. Nach den Zerstörungen durch durch- Schlachtung und Brennerei. Das Brot wird aus selbst ziehende Hussiten (1430) und aufständische Bauern (1525) hergestelltem Sauerteig im Gemeindebackofen gebacken. wurde die einstige vierflügelige Wehrburg als dreiflügeliges Bevor das Fachwerkgebäude zum Gasthof wurde, lebten seine Renaissance-Schloss in zwei Abschnitten neu errichtet. Um Bewohner von Landwirtschaft, Obstbau und der Metzgerei. 1529 wurde der Haupttrakt im Süden wieder hergestellt, Die zugemauerte ehemalige Eingangstür der Metzgerei ist wobei sich das Aussehen des Vorgängerbaues heute nicht heute noch zwischen den Hof-Fenstern des Querbaues zu mehr rekonstruieren lässt. Auch der Westflügel mit zwei erkennen. Im Längsbau befand sich bis 1962 der Kuhstall. Die Türmen wurde in dieser Bauphase aufgebaut. In einer zweiten bis zu diesem Zeitpunkt darüber befindliche Wohnung wurde Bauperiode von 1560–66 erfolgte die Errichtung des Ost- als großer Saal zum Versammlungsort für Vereine umgebaut. flügels und des äußeren Mauerrings mit dem Tor. 1786 Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und musste deswegen, entstand das sog. Pförtnerhaus (Castellanhäuschen) in der als die Balken des Giebels ca. 1995 vom Holzbock befallen südwestlichen Ecke des Burghofes, mit dem der Schlusspunkt waren, wieder original aufgebaut werden. Als die neuen Ziegel der Bautätigkeit der Herren von Wiesenthau gesetzt wurde. geliefert wurden, erlaubte sich die Wirtin einen Scherz mit Es ist ein Satteldachbau, das Erdgeschoss aus unverputzten dem Fahrer: Da dieser nach Egelseer gefragt hatte und nicht Sandsteinquadern, Ober- und Dachgeschoss Fachwerk. Ende – wie die Leute sonst – nach dem Hausnamen Gärtner, schickte des letzten Jh. wurde das Gebäude renoviert und ist heute sie ihn zunächst weiter. wieder bewohnt. Neben der korbbogigen Eingangstür mit der Jahreszahl 1786 ist das Wiesenthauische Wappen zu sehen.

Auf der hellblauen Tafel bei den Fahnen steht die weitere Geschichte des Schlosses beschrieben. 14.1 An wen veräußerte 1819 der Staat das Schloss? An die Freiherren von Horneck zu … 34 Nord-Süd-Verbindung

Höhenprofil Nord-Süd Verbindung K 500

450 I B 400 L

A 350 Kirchehrenbach Höhe in Metern 300 398m 380m 278m 337m 436m 517m 335m 2 4 6 8 10 12 14 16 18 Wegstrecke in Kilometern (ges. 19,8 km) Höhenmeter: 768 m

Wenn wir die Nord-Süd-Verbindung von Kirchehrenbach R 22 nach Igensdorf wandern möchten, orientieren wir uns bis Weingarts an der Beschreibung der Nordroute. Es empfiehlt sich, einen kurzen Abstecher durch Weingarts zu laufen und die Häuser hier anzusehen. Anschließend laufen wir wieder zurück bis zum Buswartehäuschen am Brunnen. Dort folgen wir dem Wanderweg mit der Markierung bergan durch das Wohngebiet, laufen ca. 60 m an der Straße entlang bergauf und folgen am Waldrand rechts der Markierung. Am Wander- parkplatz angekommen, gehen wir ca. 100 m auf der Straße über den Sattel, biegen nach rechts ab und wandern parallel zur Südroute mit den Markierungen und FO12 nach Pommer. Der führt uns durch die Ortschaft, an den Häusern Nr. 29 und Nr. 30 vorbei und den Ausläufer des hinauf. Bei dem großen Holzkreuz verlassen wir den . Wir folgen dem wunderschönen Hohlweg mit der Markierung im spitzen Winkel nach links den Berg hinunter nach Ermreuth. Er verläuft im Ortsbereich auf der Herrngartenstraße. Im Orts- zentrum angekommen, halten wir uns rechts zum Marktplatz mit den Häusern Nr. 31 und Nr. 32 . Von dort folgen wir der Wegbeschreibung der Südtour nach Igensdorf R 21 . 63