Presseberichte (regional) vom 01.07.2012 bis 31.12.2012 der Prüfung einer Bewerbung für die Durchführung der IGA 2027 in der Region Weißwasser

14. November 2012 Kurz Notiert

Gablenz unterstützt IGA Der Gemeinderat Gablenz beschließt, eine Bewerbung von Weißwasser für die Durchführung einer Internationalen Gartenausstellung (IGA) im Jahr 2027 zu unterstützen. Dieser Beschluss ist am Montag einstimmig gefasst worden. Sollte es künftig in diesem Zusammenhang um finanzielle Mittel gehen, so bedarf dies eines Extra-Beschlusses des Gemeinderates.

8. November 2012

Schöne Mitgift für die Gartenschau

Mehrheit des Stadtrates befürwortet IGA-Bewerbung von Weißwasser für 2027

BAD MUSKAU Die Region hat eine ordentliche Mitgift, um die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 in Angriff zu nehmen. Mit grenzübergreifenden Aspekten würde sie hier ihrem Namen auch wirklich gerecht werden. Die Chance will sich auch Bad Muskau nicht entgehen lassen. Nach Weißwasser, Rietschen, und Weißkeißel sieht auch die Parkstadt in einer Internationalen Gartenausstellung eine Chance für die Region. Mehrheitlich hat der Stadtrat in seiner Oktobersitzung deshalb beschlossen, die mögliche Bewerbung der Stadt Weißwasser für eine Durchführung der IGA 2027 zu unterstützen. "Es ist vielleicht mutig, weil bis dahin noch 15 Jahre ins Land gehen. Aber das Ganze muss sich ja auch entwickeln", so Bürgermeister Andreas Bänder (CDU). Für die Idee der IGA warben im Stadtrat gleich drei Personen: Weißwassers Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext), IBA-Chef Rolf Kuhn und Parkleiter Cord Panning. Letztgenannter hatte erste Ideen zusammentragen. Eine ordentliche Mitgift für die Ausstellung sind die kulturhistorisch wichtigen Parks und Anlagen (Muskauer Park, Kromlauer Park, Keulaer Tiergarten, Jagdschlossgebiet). Wichtig aus Sicht von Panning ist auch der Muskauer Faltenbogen, der für Anbindungen nach Brandenburg und Polen sorgt. Weiteres Thema sind die Braunkohlefolgelandschaft am Schweren Berg sowie Flächen in der Stadt Weißwasser, die im Zuge der IGA entwickelt werden könnten. Dabei fiel Panning die Waldeisenbahn ein. "Eine Anbindung Waldeisenbahn und Bahnhof muss uns gelingen", so Panning. Denn dann seien Muskauer und Kromlauer Park sowie Schwerer Berg noch besser erreichbar. Eine weitere wichtige Rolle spielen die Radwege, um das IGA-Gebiet zu erschließen.

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"Für mich ist dass alles nicht fassbar. Es ist wie eine Black Box", benannte Stadtrat Wilfried Bartholomäus (die Linke) seine Vorbehalte. Fraktionskollegin Heidi Knoop gab zu, sich damit schwer zu tun, über eine IGA nachzudenken, wenn es nicht mal für eine öffentliche Toilette auf dem Markt in Bad Muskau reicht. Michael Lang (Bürgerverein) war dagegen beruhigt, dass das finanzielle Risiko vorerst allein bei Weißwasser liegt. Denn die Stadt hat mit Beschluss sichergestellt, dass die Machbarkeitsstudie abgesichert ist. 150 000 Euro werden laut OB dafür bereitgestellt. Nun können acht bis zehn Büros angeschrieben werden, damit sie bis zum 4. Januar ihre Angebote abgeben. "Eine Matrix für die Bewertung liegt vor. Der Inhalt soll das Entscheidende sein", so Torsten Pötzsch. Wichtig ist, dass das entsprechende Büro mit einem polnischen Partner zusammenarbeiten soll. Die Ergebnisse werden bis Oktober 2013 vorliegen und sollen dann in der Region diskutiert werden, kündigt Pötzsch an. Einig sind sich Pötzsch, Kuhn und Panning, dass die IGA für die Region ein Katalysator sein kann. "Es geht um die Bündelung der Kräfte. Die Region hat eine andere Ausstrahlung", so Rolf Kuhn. Sie könnte dann von einer größeren Investitionsbereitschaft profitieren. "Freistaat, Bund und Land wollen sich ja auch sonnen", so Kuhn. Regina Weiß

7. November 2012

Zeit für Visionäre

IGA 2027 in der Region rings um Weißwasser - die meisten, die jetzt dieses Projekt unterstützen und befürworten, werden zu diesem Zeitpunkt längst keine Verantwortung mehr tragen. Sie gehören dann vielleicht zu den Tausenden Besuchern und können sich beim Anblick umgestalteter Flächen oder neuer Angebote erfreuen und sich daran erinnern, was sie einst vor 15 Jahren beschlossen haben. Und dass es gut war, so visionär zu handeln. Diese gemeinsame Vision sollte aber auch dann nicht aus den Augen verloren werden, wenn es wieder mal ums Geld geht für die IGA. Denn finanzielles Rumgeeiere hat schon der BUGA-Bewerbung nicht gut getan. [email protected]

1. November 2012

Weißkeißel unterstützt Weißwasser bei IGA

Die Weißkeißeler haben sich entschieden, Weißwassers Ansinnen, im Jahr 2027 die Internationale Gartenschau (IGA) in die Region zu holen, zu unterstützen. Dazu fasste der Gemeinderat am Dienstag einen einstimmigen Beschluss. Bürgermeister Andreas Lysk sprach sich vor der Abstimmung im Gemeinderat für die Willensbekundung aus, "um in der Region mit einer Sprache zu sprechen", begründet er.

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27. Oktober 2012

Mit dem Elektro-Fahrrad von Weißwasser zum Findlingspark

Ausleihstation am Schweren Berg im Gespräch

Die Arbeitsgemeinschaft Vattenfall mit Vertretern der Stadt Weißwasser und des Energiekonzerns diskutiert über ein neues touristisches Angebot: Touren mit dem Elektro-Fahrrad vom Aussichtsturm am Schweren Berg in Weißwasser durch das Tagebau-Rekultivierungsgebiet zum Findlingspark in Nochten. Wie Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext) am Mittwoch im Stadtrat weiter informierte, soll das Thema bei einer Planungswerkstatt im Frühjahr nächsten Jahres in Weißwasser vertieft werden.

Elektro-Radler könnten bald auch am Schweren Berg starten. Foto: ZB Foto: ZB

Die Tour hin und zurück wäre 26 Kilometer lang. Die Arbeitsgemeinschaft, so Pötzsch, habe bereits Kontakt zu einem Fahrradhändler in Weißwasser aufgenommen. Mit den Ausleihgebühren für die Räder könnte ihr Kauf refinanziert werden. Die Gefährte mit Elektromotor und Akku sind deutlich teurerer als normale Räder und unter 600 Euro nicht zu haben. Außerdem, so Pötzsch, wolle er mit Vattenfall über ein Elektro-Auto für Weißwasser verhandeln. Andere Tagebaurandstädte wie etwa Welzow hätten sogar mehrere zur Verfügung gestellt bekommen.

In Weißwasser gebe es zudem seit einigen Wochen eine Elektro-Tankstelle von Vattenfall. Schließlich soll Elektromobilität auch bei der geplanten Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) 2027 in der Region Weißwasser ein Thema sein. Die IGA-Vorbereitung liege derweil gut im Zeitplan, wie FDP-Stadtrat Jörg-Manfred Schönsee, Mitglied im Vorbereitungskuratorium, ebenfalls im Stadtrat informierte. So würden "zeitnah" Angebote für eine IGA-Machbarkeitsstudie eingeholt.

27. Oktober 2012

Der IGA ein Stück näher

Weißwasser und die Region sind der Internationalen Gartenbauausstellung IGA ein Stück näher gerückt. Wie Initiator Jörg-Manfred Schönsee bekanntgab, ist die Finanzierung der Machbarkeitsstudie gesichert. Der Bergbaukonzern Vattenfall übernimmt die Kosten im Rahmen des mit Weißwasser 2011 geschlossenen Vertrages zur Kompensierung der Belastung durch den Tagebau Nochten („Vattenfall-Vertrag“). Das Geld sei in den Jahresarbeitsplan 2013 eingestellt, so Schönsee. Die Studie soll demnächst in Auftrag gegeben werden und Ende 2013 abgeschlossen sein. Anfang 2014 wird sich entscheiden, ob die Region Austragungskulisse für die IGA 2027 wird. (sdt)

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17. Oktober 2012

Trebendorf unterstützt Weißwasser

Gemeinde sieht in seinem dendrologischen Dorf Potenzial für die IGA 2027

MÜHLROSE Die Trebendorfer haben sich entschieden, Weißwassers Ansinnen, im Jahr 2027 die Internationale Gartenschau (IGA) in die Region zu holen, zu unterstützen. Dazu fasste der Gemeinderat jüngst einen entsprechenden Beschluss, und das einstimmig.

Waldemar Locke. Archivfoto: ni

Wenn ein finanzieller Beitrag notwendig würde, dann könne dieser nur auf der Grundlage eines ausgewogenen Konzeptes und eines separaten Gemeinderatsbeschlusses erfolgen, einigten sich die Räte. Bürgermeisterin Kerstin Antonius hatte den Rat zuvor darüber informiert, inzwischen stehe die Finanzierung für die Machbarkeitsstudie. Des Weiteren liege eine Übersicht der Gemeinden vor, mit welchen Projekten sich diese in eine IGA einbringen wollen. Bei Trebendorf liegen die Potenziale unter anderem in den bergbaubedingten Umgestaltungen der Landschaften.

Dazu würden vor allem das Vorhaben "Erstes dendrologisches Dorf" und die geplante Öko- Wasserdurchleitung gehören. Gemeinderat Waldemar Locke sieht noch einen weiteren "Schatz", mit dem Trebendorf für die Gartenausstellung punkten könnte: Jagdschloss mit Tiergarten. Ginge es nach ihm, sollte beides auf rekultivierter Fläche des Tagebaus Nochten nachgestaltet werden. "Die Nachgestaltung vom Tiergarten ist ja von Mühlrose gefordert worden", reagierte die Bürgermeisterin auf den Vorschlag des Mühlrosers. Der wiederum ergänzte: "Aber nur im Kleinformat . . ."

Kerstin Antonius. Archivfoto: privat Ni

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5. Oktober 2012

Wie kommt die IGA in die Region?

Ohne Machbarkeitsstudie keine Gartenbauausstellung – jetzt werden die Weichen dafür gestellt, damit die wichtigen Infos alle da sind.

Wenn sich die Region die Chance auf die Austragung der Internationalen Gartenbauausstellung IGA 2027 wahren will, muss sie Gas geben. Der nächste wichtige Schritt ist die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie. Jörg-Manfred Schönsee, Urvater der Idee, Unternehmer und Stadtrat, hat mit dem Verein Lerda, deren Vorsitzender er ist, nun die Voraussetzung dafür geschaffen und eine fünfseitige Aufgabenbeschreibung für die Studie erarbeitet. Das Papier ist mit der Bundesgartenschaugesellschaft, die 2014 über die Vergabe des Events befindet, abgestimmt. Inzwischen liegt es auch der Stadt Weißwasser und den Umlandgemeinden vor. Wer die Machbarkeitsstudie letztlich erarbeitet, soll über eine beschränkte Ausschreibung ermittelt werden. Nur wenige Büros bundesweit kommen dafür infrage. Bis 4. Januar müssen die Angebote vorliegen. Der Startschuss soll im April 2013 fallen, der Schlusspunkt im November gesetzt werden. Rund 100 bis 150000 Euro wird die Studie kosten. Von der Festsetzung einer Obergrenze riet die Buga- Gesellschaft ab, um den Spielraum bei der konzeptionellen Gestaltung möglichst groß zu halten. Bis Dezember dieses Jahres muss die Stadt die Finanzierung dicht bekommen. Vorsorglich seien 150000 Euro bereits im Haushalt eingestellt, so Oberbürgermeister Torsten Pötzsch. Er lobte die Vorleistung des Vereins Lerda, der die Aufgabenbeschreibung ohne finanziellen Mehraufwand zu Papier gebracht hatte. Ende März 2014 soll sich dann entscheiden, ob die IGA 2027 tatsächlich in die Oberlausitz kommt–vorausgesetzt, die Machbarkeitsstudie fällt zugunsten der Region aus. Von Thomas Staudt

28. September 2012

Zeitplan für Vergabe von IGA-Machbarkeitsstudie steht

Auftrag soll im März 2013 erteilt werden

Mit erfreulichen Nachrichten zur geplanten Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) 2027 in der Region konnte Jörg-Manfred Schönsee (FDP) am Mittwoch im Stadtrat von Weißwasser aufwarten. Zum einen sei die Finanzierung der Machbarkeitsstudie gesichert, hieß es. Zum anderen habe die Gartenbau-Gesellschaft in Berlin die Aufgabenbeschreibung für die Studie bestätigt. Die Beschreibung, so Schönsee weiter, sei zuvor im IGA-Kuratorium, dem neben Schönsee selbst unter anderem auch Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext) und Muskaus Parkdirektor Cord Panning angehören, erarbeitet worden. Der weitere Ablauf sehe vor, nun auch in den Umlandgemeinden und dann im Stadtrat von Weißwasser grünes Licht dafür einzuholen. Anschließend könne ausgeschrieben, bis Januar 2013 Angebote gesichtet und im März der Auftrag erteilt werden. Damit liege man in dem Zeit-Limit, das die Gartenbau-Gesellschaft vorgegeben hat, so das Kuratoriumsmitglied.

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27. September 2012

Bundestagsabgeordneter will sich für Muskauer Geopark einsetzen

Neskovic kündigt nach Rundreise Unterstützung an

FORST Der Geopark Muskauer Faltenbogen hat einen weiteren Unterstützer gefunden. Nach einer Rundreise und Gesprächen mit Lokalpolitikern in der vergangenen Woche zeigt sich der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Neskovic (Linke) sehr interessiert an der weiteren Entwicklung. "Der Geopark Muskauer Faltenbogen ist mit seinem grenzübergreifenden Charakter eine kluge Perspektive für die Region. Das brandenburgisch-sächsisch-polnische Projekt verdient die Unterstützung der Landes- und Bundespolitik", lässt Neskovic in einer Mitteilung wissen. Auch im Hinblick auf eine schrittweise auslaufende Braunkohlenutzung könne der Geopark ein Schritt zur Entwicklung neuer Perspektiven für den Raum um Döbern und Weißwasser sein. Teil der Rundreise war auch ein Treffen mit dem Oberbürgermeister der Stadt Weißwasser, Torsten Pötzsch, der den Muskauer Faltenbogen zu einem Teil der geplanten Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) im Jahr 2027 machen will. Auch dafür gab es Zustimmung von Neskovic. Der allerdings auch einen Rat gab: "Die IGA sollte allerdings Bezüge zum geplanten Braunkohlentagebau Nochten 2 vermeiden. Mit Braunkohleverstromung kann man kein positives Image für die Region aufbauen, erst recht nicht mehr in fünfzehn Jahren."

27. September 2012

EU-Abgeordnete Ernst warnt vor schrumpfenden Fördermitteln

Keine guten Nachrichten brachte die Europaabgeordnete Cornelia Ernst (Die Linke) zu ihrem Besuch in Weißwasser und Bad Muskau am Montag aus Brüssel mit. Sachsen werde bei den in der Oberlausitz häufig beanspruchten Fördermitteln der EU-Fonds ESF und Efre zur sozialen und regionalen Entwicklung letztmals in den Genuss einer höheren Übergangförderung kommen. Ernst empfahl allen, die mit den Fördermitteln rechnen, sich gut auf die neue Förderperiode bis 2020 vorzubereiten. In der Vergangenheit wurden zahlreiche Projekte in der Region aus den beiden Fördertöpfen unterstützt. Dazu gehören Existenzgründerseminare in und Bad Muskau oder der Offene Treff im Alternativen Jugendzentrum Garage AJZ in Weißwasser. Die Beanspruchung von Efre-Mitteln für die Sanierung des Bahnhofs in Weißwasser war 2010 an fehlenden Eigenmitteln der Stadt gescheitert. Im Anschluss an ihren Besuch in Weißwasser informierte sich Ernst in Bad Muskau über die Möglichkeiten deutsch-polnischer Zusammenarbeit bei der Austragung der IGA 2027. (sdt)

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27. September 2012

Bürgermeister stehen hinter einer IGA 2027 in der Region

TREBENDORF In ihrer jüngsten Konferenz haben sich die Bürgermeister im Norden des Landkreises Görlitz für eine Internationale Gartenbauausstellung im Jahr 2027 im Raum Weißwasser ausgesprochen. Das sagte die gastgebende Bürgermeisterin Kerstin Antonius (Freie Wähler) auf RUNDSCHAU-Nachfrage.

Die Naturwunder des Muskauer Faltenbogens sollen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Archivfoto: Muscheid

Die Gemeinden Rietschen und Krauschwitz haben dazu bereits eine Willensbekundung beschlossen. In Trebendorf stünde dieser Beschluss im Oktober an. Bei dem Treffen sprach Nancy Sauer vom Geopark-Team in Döbern über die Vermarktung des Muskauer Faltenbogens, der auch bei der IGA eine zentrale Rolle spielen soll. Weiteres Thema war die mögliche Kooperation der Feuerwehren. Dazu habe Gerd Preußing, Chef der Weißwasseraner Berufsfeuerwehr, Grundgedanken vorgetragen. Beim Treffen der Bürgermeister in Weißkeißel soll das Thema erneut auf die Tagesordnung. Kerstin Antonius zeigte ihren Amtskollegen in Trebendorf alle Baugebiete, die infolge der Tagebauerweiterung entstanden sind.

Unter anderem wurde auch am neuen Vereinshaus und an der bereits eingeweihten Kita haltgemacht. Reihum und im Abstand von etwa zwei Monaten besucht die Bürgermeisterkonferenz jede Gemeinde einmal, um Fragen von allgemeinem Interesse zu diskutieren.

26. September 2012

Eissport-Arena, Jahndamm und Winterdienst Themen im Stadtrat

Erste Sitzung in Weißwasser nach der Sommerpause

... Interessant für Besucher der Stadtrat-Sitzung dürften auch die neuen Informationen zum geplanten Großprojekt einer Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) 2027 im Raum Weißwasser und zum Bau der Eissport-Arena in der Stadt sein. Dabei wird vermutlich auch das Richtfest auf der Baustelle am vergangenen Freitag Thema sein. Für die IGA haben mehrere Umlandgemeinden bereits ihre Unterstützung zugesichert.

Die Sitzung beginnt wie gewohnt um 16 Uhr in der Bibliothek in der Straße des Friedens. Die Einwohnerfragestunde ist für 18 Uhr eingeplant.

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24. September 2012

Bürgermeister stehen hinter einer IGA 2027 in der Region

Großprojekt war Thema bei Konferenz in Trebendorf

Trebendorf In ihrer jüngsten Konferenz haben sich die Bürgermeister im Norden des Landkreises Görlitz für eine Internationale Gartenbauausstellung im Jahr 2027 im Raum Weißwasser ausgesprochen. Das sagte die gastgebende Bürgermeisterin Kerstin Antonius (Freie Wähler) auf RUNDSCHAU-Nachfrage.

Die Gemeinden Rietschen und Krauschwitz haben dazu bereits eine Willensbekundung beschlossen. In Trebendorf stünde dieser Beschluss im Oktober an.

Bei dem Treffen sprach Nancy Sauer vom Geopark-Team in Döbern über die Vermarktung des Muskauer Faltenbogens, der auch bei der IGA eine zentrale Rolle spielen soll. Weiteres Thema war die mögliche Kooperation der Feuerwehren. Dazu habe Gerd Preußing, Chef der Weißwasseraner Berufsfeuerwehr, Grundgedanken vorgetragen. Beim Treffen der Bürgermeister in Weißkeißel soll das Thema erneut auf die Tagesordnung.

Kerstin Antonius zeigte ihren Amtskollegen in Trebendorf alle Baugebiete, die infolge der Tagebauerweiterung entstanden sind. Unter auch am neuen Vereinshaus und an der bereits eingeweihten Kita haltgemacht.

Reihum und im Abstand von etwa zwei Monaten besucht die Bürgermeisterkonferenz jede Gemeinde einmal, um Fragen von allgemeinem Interesse zu diskutieren. dpr

20. September 2012

Schützenhilfe aus Brandenburg

Geplantes IGA-Projekt in der Region Weißwasser wird grenzübergreifend unterstützt

WEIßWASSER Bei der Vorbereitung einer Gartenbauausstellung (IGA) 2027 bekommt die Region Weißwasser Unterstützung aus Brandenburg. Der Döberner Amtsdirektor Günter Quander steht hinter dem Projekt. Der Linke-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Neskovic mit Wahlkreis in Cottbus/Spree-Neiße bietet ebenfalls seine Hilfe an.

Wolfgang Neskovic war am gestrigen Mittwoch im Ratssaal von Weißwasser voll des Lobes. Von einer "klugen Idee" sprach er, von einem "Projekt mit Charme", das die lokalen Akteure mit "viel Mut" vorantreiben. Und: Er erwarte jetzt Vorschläge, wie er auf Bundesebene etwas für die gute Sache tun könne. Weißwassers Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext) und der Döberner Amtsdirektor Günter Quander (parteilos) wollen ihn darauf nicht lange warten lassen, wie sie versicherten.

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Was dem Bundestagsabgeordneten so gefiel, war der zuvor von Pötzsch vorgestellte Plan für eine IGA 2027 in der Region. Dies vor allem deshalb, weil der Muskauer Faltenbogen eine tragende Rolle spielen soll. Eine geologische Formation, die Brandenburg und Sachsen mit Polen verbindet, habe an sich schon internationalen Charakter. Auch für die Industriegeschichte sei der Faltenbogen grenzübergreifend von enormer Bedeutung gewesen.

Dass Wolfgang Neskovic mit guten Kenntnissen und frischen Eindrücken vom Faltenbogen ins Rathaus von Weißwasser kam, war wiederum Günter Quander zu verdanken. Mit Thomas Worms vom Förderverein Geopark Muskauer Faltenbogen hatte man mit dem Gast den Felixsee bei Spremberg und die ehemalige Ziegelei in Klein Kölzig besucht sowie, auf polnischer Seite, die Grube Babina.

Konstruktive Gespräche

Quander selbst hatte zuvor interessiert die Bemühungen um die IGA im Raum Weißwasser verfolgt. Ist doch das Amt Döbern-Land bemüht, den Muskauer Faltenbogen touristisch zu vermarkten. Zu diesem Zweck wurden Fördermittel beantragt und kürzlich in der Stadt ein Geopark-Büro eingerichtet. Als der Amtsdirektor sah, wie konstruktiv Pötzsch gemeinsam mit den Umland- Bürgermeistern am Thema dran war, habe er ihn aufgesucht und Hilfe im eigenen Interesse angeboten. "Im Spree-Neiße-Kreis", sagte Quander, "ist es ja eher so, dass alle im eigenen Saft schmoren." Der Amtsdirektor war es dann auch, der Pötzsch vorschlug, Wolfgang Neskovic für die IGA-Idee zu erwärmen.

Obwohl er "grundsätzlich aufgeschlossen" sei, hakte der Bundestagsabgeordnete aber doch an einigen Punkten bei Pötzsch nach. So musste der Oberbürgermeister einräumen, dass die Gespräche mit der polnischen Seite noch ausstünden. Zunächst sei in der Region selbst viel zu tun gewesen. Und nein, einen Konkurrenten für die IGA 2027, erklärte Pötzsch auf Nachfrage von Neskovic weiter, gebe es nicht. Der Termin sei bis Ende 2014 bei der Bundesgartenschau Gesellschaft für die Oberlausitzer besetzt. Bis dahin liege eine Machbarkeitsstudie vor, die aufzeigen soll, ob die IGA im Raum Weißwasser realisierbar ist. Das Vorbereitungs-Kuratorium um Pötzsch und Muskaus Parkleiter Cord Panning habe die Ausschreibung für einen Planungsbüro-Wettbewerb soweit schon vorbereitet.

Vattenfall-Werbeschaufenster

Am Ende hatte Neskovic, der ein scharfer Kritiker der Braunkohlenutzung ist, nur noch einen Einwand vorzubringen: "Die IGA sollte nicht zum Werbe-Schaufenster für Vattenfall werden." Zumal im Jahr 2027 seiner Überzeugung nach die Braunkohle politisch und wirtschaftlich keine Rolle mehr spielen werde – weder in Brandenburg und Sachsen noch in Polen.

Zum Thema: Der Muskauer Faltenbogen wurde vor einem Jahr in das europäische Netzwerk der Geoparks aufgenommen. Vor allem bei der touristischen Vermarktung soll dieses Label genutzt werden. Die Landkreise Spree-Neiße und Görlitz haben sich in einem Kooperationsvertrag verpflichtet die vor rund 450 000 Jahren entstandene Stauchendmoräne, die sich hufeisenförmig von Döbern über Weißwasser bis Tuplice erstreckt, gemeinsam zu entwickeln. Daniel Preikschat

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27. August 2012

Freitag öffnet Spielplatz der Waldeisenbahn

WEIßWASSER Am kommenden Freitag, 31. August, eröffnet die Waldeisenbahn in Weißwasser um 14. 30 Uhr mit einem Festakt ihren neuen Kinder-Spielplatz. Darüber informiert Frank Schwarzkopf, Vorsitzender des Stadtvereins Weißwasser und des Vereins Pro Auxilio Hilfe zur Hilfe, der den Antrag auf Fördermittel für den Spielplatz bei der Sparkassenstiftung gestellt hatte. Aus Sicht Schwarzkopfs darf die Einweihung als kleiner Pflasterstein auf dem Weg zur Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) im Jahr 2027 verstanden werden und erhöhe bereits heute die Attraktivität der Waldeisenbahn. Wie der Spielplatz ausgestattet sein wird, will Schwarzkopf noch nicht verraten. Waldeisenbahn-Chef Heiko Lichnock sagt nur so viel: Die Spielgeräte werden einen Bezug zur Waldeisenbahn haben.

27. August 2012

Stadtverein-Chef unterstreicht Bedeutung der Tourismus-Info

Weißwasser Auf die Bedeutung der Tourismus-Information für die Stadt Weißwasser weist Stadtverein-Chef Frank Schwarzkopf mit Blick auf die geplante Internationale Gartenbauausstellung (IGA) im Jahr 2027 in der Region hin. Aktueller Anlass dafür ist für ihn die Dankes-E-Mail eines Ehepaares aus Dresden.

Dabei loben die Pruggmayers die aufmerksame Betreuung und gute Beratung. In der E-mail heißt es: "So konnten wir noch gezielt so manches Interessante in Weißwasser entdecken und sogar den Turm am Schweren Berg besteigen." Bedauerlich für die Dresdner sei nur gewesen, dass in der Stadt kein Info-Touri-Hinweisschild zu entdecken war. "Erst im Bürgerbüro konnte man uns sagen, wie wir zu Ihnen kommen können."

Auch so, merkt Frank Schwarzkopf an, funktioniere mit vergleichsweise geringem Finanzaufwand der Stadt konkrete Image- und Wirtschaftsförderung. Dabei reiche die jetzige Höhe der Förderung durch die Stadt Weißwasser in den nächsten Jahren nicht mehr aus. Nur aufgrund der Unterstützung Dritter und vor allem aufgrund der uneigennützigen ehrenamtlichen Hilfe der Stadtvereinsmitglieder könne auf diese Weise von außen zusätzliches Geld in den Wirtschaftskreislauf der Stadt gespeist werden.

Wegfall wäre Todesstoß

Schwarzkopf: "Im Gegensatz zu imaginären, für das nächste oder übernächste Jahrzehnt viel zu früh und inflationsartig herbeigeredeten angeblichen Job-Motoren leistet die identitätsstiftende Einrichtung etwas für die reale Stadt- und Regionalentwicklung." Weiter zitiert Schwarzkopf die Mahnung Christina Piches, für ihn eine der profiliertesten Fachfrauen in Weißwasser auf touristischem Gebiet, aus dem Jahr 2004: "Der Wegfall der Tourismusinformation in Weißwasser wäre der Todesstoß für den zu erwartenden Tourismus." Auch durch die gute Zusammenarbeit der Touri zum Beispiel mit dem Hotel Kristall, dem Glasmuseum, der Waldeisenbahn, dem Tierpark oder

Seite 10 von 21 dem Kommunikations- und Naturschutzzentrum "Turm am Schweren Berg" profitierten hunderte Firmen vom Tourismus in Weißwasser, so der Stadtverein-Chef weiter.

Schon die Laga vorgeschlagen

Statt einer Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) habe Schwarzkopfs Kollegin im Stadtverein, Monika Kirchhoff, schon vor mehr als einem Jahrzehnt die Chancen für eine Landesgartenschau (Laga) in Weißwasser und Umgebung ausloten wollen. Sie sei dafür noch von einigen verlacht worden, erinnert der Weißwasseraner. Inzwischen hätten aber Reichenbach und die Landesgartenschau durchgeführt. Schwarzkopf macht in diesem Zusammenhang auf die Erfahrungen bei der EXPO 2000 in der damals einzigen Korrespontenz-Region Dessau- Bitterfeld/Wolfen/Wittenberg, auf den Tag der Sachsen 2005 in Weißwasser und auf die IGA 2007 in Rostock hin. Die dort gemachten Erfahrungen lehrten, dass für ein Projekt solcher Größenordnung infrastrukturelle Voraussetzungen unabdingbar sind und über Erfolg oder Misserfolg aus betriebswirtschaftlicher sowie volkswirtschaftlicher Sicht entscheiden. Teil dieses Ganzen sei zweifellos auch eine Tourismusinformation. pm/dpr

25. August 2012

Ja zur IGA

Der Gemeinderat hat sich für eine Bewerbung der Region um die Internationale Gartenbauausstellung 2027 ausgesprochen. Was die Veranstaltung tatsächlich bringe, sei ungewiss, so der amtierende Bürgermeister Mönch. Aber man sehe im Neiße-Radweg und dem Geopark großes Potenzial. (sdt)

21. August 2012

Was hat Rietschen von einer Gartenschau?

Noch gibt es viel Arbeit, bis die Internationale Gartenbauausstellung IGA 2027eröffnet wird. Die Rietschener unterstützen das Projekt. Aber nicht bedingungslos. Von Carla Mattern

Auch Rietschen wird die Stadt Weißwasser beim Vorbereiten der Bewerbung um die Internationale Gartenbauausstellung IGA unterstützen. Als das jetzt Thema im Gemeinderat war, ging es aber ganz und gar nicht diskussionslos über die Bühne. Warum Rietschen das Projekt mitgestalten will, mit welchen Pfunden der Ort dabei wuchern will und warum Rietschen nicht bedingungslos hinter Weißwasser hermarschieren wird: ein Überblick.

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Weißwasser: Vom Aussichtsturm am Schweren Berg und anderen Orten ist Vattenfall- Tagebau-Gucken möglich.

Boxberg/Rietschen: Der neue Flusslauf des Schöps ist ein deutschlandweit einzigartiges Landschaftsbauprojekt.

Rietschen: Die Schrotholzsiedlung ist Freiluftmuseum und Handwerkerstraße in einem. Fotos: André Schulze (2)

Bad Muskau: Eine Attraktion ist die Fahrt mit Dampflok Diana der Waldeisenbahn Muskau. Fotos: SZ/Archiv ru,as

Nicht Weißwasser in der Oberlausitz, sondern Hansestadt Hamburg: So wird die Internationale Gartenschau 2013 in Hamburg aussehen: Die Computeranimation zeigt einen Teil des Geländes der Gartenschau 2013 in Hamburg-Wilhelmsburg. Vom 26. April bis 13. Oktober 2013 soll die Gartenschau Millionen Besucher auf die Elbinsel locken. Solche Bilder gibt es für die Internationale Gartenbauausstellung in und um Weißwasser im Jahr 2027 noch nicht. Was dann gezeigt werden kann: Bilder unten. Computeranimation: igs 2013 gmbh/Gärtner und Christ, dpa/lno

Warum kümmert sich Weißwasser nicht allein?

Eigentlich wollte Weißwasser im Jahr 2023 die Bundesgartenschau ausrichten. Doch die Stadt Mannheim war den Weißwasseranern in der Vorbereitung um einiges voraus. Deshalb empfahl die Gartenbaugesellschaft, sich um die Internationale Gartenbauausstellung im Jahr 2027 zu bewerben. Das wird Weißwasser tun. Als Areal wird das Gebiet des Geoparks Muskauer Faltenbogen, also Gebiete in Sachsen, Brandenburg und Polen, in die Gartenbauausstellung einbezogen. Deshalb ist das kein Projekt der Stadt Weißwasser, sondern eins, in das viele Partner in der Region unter Federführung von Weißwasser einbezogen werden.

Was haben Rietschen und die anderen Orte von der IGA?

Es spricht vieles dafür, diese Gartenbauausstellung gemeinsam auszurichten. Wohl am wichtigsten: Die Region um Weißwasser wird bekannter. Besucher bringen Geld in die Region, beispielsweise wenn sie hier übernachten, Veranstaltungen besuchen und möglicherweise noch weitere Touristenattraktionen in der Lausitz besuchen, beispielsweise Abstecher ins Zittauer Gebirge oder ins Lausitzer Seenland machen.

Warum ist Rietschen nicht vorbehaltlos dabei?

Vor allem die Finanzen spielen dabei eine Rolle. Da das Projekt unter Hoheit der Stadt Weißwasser läuft, muss die Glasmacher- und Sportstadt auch das Gros der Kosten tragen, so die Meinung im Gemeinderat. Außerdem sehen sich die Rietschener nicht als Anhängsel, das bedingungslos macht, was Weißwasser in Sachen IGA sagt. „Ein finanzieller Beitrag der Gemeinde Rietschen kann nur auf der Grundlage eines ausgewogenen Konzeptes durch Beschluss des Gemeinderates erfolgen“, heißt

Seite 12 von 21 es ausdrücklich. Soll heißen: Rietschen (und die anderen IGA-Orte) sollen in die Planungen einbezogen werden.

Wird Rietschen Geld für die IGA-Bewerbung beisteuern?

Ja. Als nächstes muss eine Machbarkeitsstudie angefertigt werden, die gibt es nicht zum Nulltarif. „Ich will niemandem die Augen verkleistern, und sagen, es kostet nichts“, hatte Bürgermeister Ralf Brehmer gesagt. Rietschen wird sich finanziell beteiligen, so die mehrheitliche Meinung unter den Räten.

Warum sind die Rietschener etwas misstrauisch?

Rietschen muss auch von der IGA profitieren und nicht nur quasi als Mitläufer Geld in das Projekt stecken. Bisher werde Rietschen kaum genannt, hat Gemeinderat Udo Zange festgestellt. Der Ort Rietschen mit dem Erlichthof als Beispiel fürs Wohnen früher und heute, die Landschaftsbaustellen Umverlegung, Neubau Schöps und Tagebau gehören ins IGA-Konzept.

15. August 2012

IGA in der Region - Rietschen zieht bei der Vorbereitung mit

Gemeinderat begreift Internationale Gartenbauausstellung als eine große Chance / Finanzielle Beteiligung wird nicht ausgeschlossen

WEIßWASSER/RIETSCHEN Im Rietschener Gemeinderat war man sich am Montagabend einig: Eine Internationale Gartenbauaustellung (IGA) ist auch für die Gemeinde Rietschen eine Riesen-Chance. Nur zwei Gemeinderäte enthielten sich bei der Abstimmung. Vattenfall-Projektleiterin Corinna Fiskal zeigt die Schöpsbaustelle. Der umverlegte Fluss könnte Teil des IGA-Angebotes sein. Archivfoto: Weiß Alle anderen stimmten der Beschlussvorlage zu. Sie besagt, dass die Gemeinde die Vorbereitung einer IGA 2027 in der Region unterstützen wird. Die federführende Rolle soll die Stadt Weißwasser spielen. Einen finanziellen Beitrag zu leisten, könne sich die Gemeinde vorstellen. Aber nur "auf Grundlage eines ausgewogenen Konzeptes". Bürgermeister Ralf Brehmer (Freie Wähler) gab sich in der Diskussion keinen Illusionen hin: "Irgendwann werden wir uns beteiligen müssen." Auch wenn, soweit er wisse, die Finanzierung der Machbarkeitsstudie schon geklärt ist. Aus Sicht Brehmers lohne die Investition in die IGA. Mit ihr würden Region und Gemeinde ein "positives Zeichen setzen". Rietschen habe die Chance, seine einmaligen Landschaftsbaustellen samt Schöpsverlegung international zu vermarkten. Eine IGA-Region habe zudem gute Aussichten, Fördermittel zu bekommen. Auch Gemeinderat Helmut Perk (Freie Wähler) betonte die Chancen für Rietschen. Erst habe er Bedenken gehabt wegen des Eigenanteils für die IGA, den auch Rietschen leisten muss. Mittlerweile aber sei er überzeugt: Man müsse auch einmal

Seite 13 von 21 etwas außer der Reihe machen und damit deutlich signalisieren, dass sich die Region nicht aufgeben wird. Ebenfalls zustimmend äußerte sich Tilmann Havenstein (CDU). Allerdings zeigte er sich überzeugt, dass der Freistaat erst dann finanziell einsteigt, wenn die IGA-Machbarkeitsstudie vorliegt und die Großveranstaltung auch als realisierbar betrachtet werden kann. Fest stehe für ihn außerdem, dass unter den beteiligten Kommunen die Stadt Weißwasser den Löwenanteil an den Kosten tragen müsse. "Große Bedenken" äußerte nur der stellvertretende Bürgermeister Udo Zange (Freie Wähler). Grundsätzlich sei die IGA zwar eine Riesenchance. Doch könne er bisher nicht erkennen, dass Rietschen in die Planung dafür mit einbezogen wird und wie die Gemeinde profitieren kann. Dabei sieht Zange das Verhältnis zu Weißwasser kritisch. Teile das Stadtrats dort würden Rietschen nicht einmal den Status Grundzentrum zubilligen. Das zeuge von einer erschreckenden Unkenntnis. Daniel Preikschat

7. August 2012

Kritisieren ist kein Madigmachen

Meinungsäußerungen wie die von Frank Schwarzkopf zur geplanten Internationalen Gartenbauausstellung in der Region können allen Beteiligten nur willkommen sein. Ein Projekt dieser Dimension und Tragweite betrifft am Ende alle Einwohner der Region. Einzelne Fachleute-Gremien können dabei nicht sämtliche Einflussgrößen und Befindlichkeiten bedenken. Sie können auch nicht alle Kontakte kennen, die wichtig sein können, um eine politische Lobby für die IGA zu schaffen. Wer Kritik konstruktiv übt, dabei seine Erfahrung einbringt und nachvollziehbare Gegenvorschläge macht, torpediert das Projekt nicht, er macht es auch nicht madig. Er befördert es. Ein offenes Diskussionsklima ist gerade in der Startphase einer IGA die Grundlage des Erfolgs.

7. August 2012

Rundschau Interview mit Stadtverein-Chef Frank Schwarzkopf

Stadtverein-Chef Frank Schwarzkopf sieht die Vorbereitung einer Internationalen Gartenbauausstellung kritisch

In den nächsten Wochen beschließen die Umlandgemeinden Weißwassers, ob sie eine Internationale Gartenbauausstellung (IGA) im Jahr 2027 mit vorbereiten wollen. Frank Schwarzkopf, Chef des Stadtvereins, der in Weißwasser die Tourismus-Info betreibt, erklärt, worauf es aus seiner Sicht beim Werben um Akzeptanz für das Großprojekt ankommt.

Frank Schwarzkopf Foto: Preikschat

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Herr Schwarzkopf, im Buga-Vorbereitungskuratorium und bei der Deutschen Bundesgartenschau Gesellschaft schätzt man ein, dass die Region genug zu bieten hat für eine IGA. Nun wird am Konzept gearbeitet, Umlandgemeinden sollen eingebunden, eine Machbarkeitsstudie erstellt werden, dann kommt die Bewerbung. Wo sehen Sie mit Blick auf diesen Fahrplan die größten Hürden?

Bei der realistischen Darstellung der Finanzierbarkeit und der glaubwürdigen Nachnutzungskonzeption. Die Idee einer IGA ist so legitim wie jede andere Aktivität von Menschen, die in unserer Region etwas bewegen wollen. Sie könnte Motor der Stadt- und Regionalentwicklung sein. Nichts und niemand aber sind unumstritten. Schon als die BUGA Thema war, baten mich Gemeinderäte um meine Meinung. Damals wie heute sage ich: Eine Willensbekundung allein ist risikolos. Zur Ehrlichkeit gehört aber, dass die Gemeinden darin auch aufzeigen, wie sie sich an der Umsetzung praktisch und finanziell beteiligen können.

Gerade über Geld wird derzeit nur ungern gesprochen. Wäre mehr Transparenz wünschenswert?

Es sollte jedenfalls nicht, wie anfangs bei der BUGA geschehen, öffentlich im Stadtrat verkündet werden "die Finanzen besorgen wir" und dann eine finanzielle Beteiligung der Stadt und der Umlandgemeinden für selbstverständlich gehalten werden. Ohne konkret aufzuzeigen, woher wie viel Geld kommen soll oder kommen könnte, wird das Vorhaben nicht gelingen. Dabei können wir sowohl unsere Nachbarn als auch politische Entscheidungsträger auf Kreis-, Landes- und Bundesebene für eine Unterstützung des IGA-Gedankens am besten mit Fakten gewinnen. Immerhin lösten die im Stadtumbau eingesetzten Förder- und Eigenmittel für Weißwasser Investitionen von mehr als einer Viertelmilliarde Euro aus. Wir können also etwas, trotz mancher Rückschläge.

Könnten derzeit erfolgreich laufende Projekte und positive Entwicklungen zu kurz kommen, wenn alle Kräfte auf die IGA-Vorbereitung konzentriert werden?

Der Spatz in der Hand darf nicht verhungern, wirkt die Taube auf dem Dach auch noch so verführerisch. In der Tat sind zuerst aktuelle Herausforderungen zu bewältigen. So steht neben der Streckenverlegung der Waldeisenbahn zum Turm am Schweren Berg auch die künftige Finanzierung der Waldeisenbahn auf der Tagesordnung. Auch wundern sich Bürger und Besucher unserer Stadt sowie Fachleute, dass unklar ist, wie unsere Tourismusinformation in den nächsten Jahren angemessen finanziert wird. Andererseits soll eine IGA vorbereitet werden. Dabei könnte nur mit einem Bruchteil der sechsstelligen Beträge, die Vattenfall Weißwasser für die Machbarkeitsstudie oder für die bislang unbekannten Studienergebnisse von Professor Rolf Sommer zum Stadtentwicklungsmodell zur Verfügung stellt, die Touri über mehrere Jahre voll gesichert werden. Das sind zwei Seiten einer Medaille. Zweitens sollte endlich die viel beschworene Bündelung von Fach-, Politik- und Bürgerschaftskompetenz praktiziert werden. Wir brauchen keine öffentlichkeitsscheuen Lenkungs- oder Arbeitsgruppen, sondern ein kontinuierlich arbeitendes Gremium, wie das seit fast zwei Jahren immer wieder angekündigte Stadtmodellprojektbüro als Anlauf- und Informationspunkt für engagierte Bürger.

Die IGA soll der Strukturschwäche einer Region nachhaltig entgegenwirken. Andererseits müssen einmal geschaffene IGA-Landschaften und -einrichtungen auch unterhalten werden. Steht am Ende einer solchen Kosten-Nutzen-Rechnung ein Plus für die Region?

Die IGA macht nur Sinn, wenn Betreiber für die geschaffenen Landschaften oder -einrichtungen nicht nur auf dem Papier stehen, sondern tatsächlich während und nach deren Beendigung gewonnen werden können. Gera und Ronneburg sind ein gutes Beispiel dafür. Bei der BUGA- Eröffnung dort 2007 referierte der Stadtbaudezernent, wie Gera die BUGA zum integralen

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Bestandteil der Stadtentwicklungsstrategie qualifiziert hat. Trotz Rückbau von 30 Prozent des dortigen Wohnungsbestandes bis 2020 wird stetig Neues geschaffen. Für jedes Objekt gibt es ein stichhaltiges Nutzungs- und Betreibungskonzept – für die BUGA, aber auch für die Zeit danach.

Die ganze Region müsse hinter dem Großprojekt stehen, mahnte der Buga- Kuratoriumsvorsitzende Rolf Kuhn bereits mehrfach. Ist solches Einschwören auf das Ziel hilfreich oder verhindert es konstruktiv-begleitende Kritik?

Zustimmung kann man nicht fordern, man muss um sie werben. Wir Lausitzer wären es, die vor, während und nach einer IGA mit möglichen Belastungen und Vorteilen zu leben haben. Eine Region steht nicht hinter einem Großprojekt, wenn sie dafür nicht begeistert werden kann. Sonst kann jede Vision ähnlich dem IBA- Beispiel "Wüste-Oase Welzow" im Fiasko enden. Die Erfahrungen meines Engagements für das Dessau-Wörlitzer Gartenreich sagen mir, dass nie alle möglichen Unterstützer für ein Vorhaben gewonnen werden können. Aber Viele und die Richtigen sollten es sein. Kritik, Fragen und Vorschläge sollten als hilfreiche Begleitung des Findungsprozesses geschätzt werden. Mit Frank Schwarzkopf sprach Daniel Preikschat

6. August 2012

Stadtverein-Chef sieht IGA in der Region kritisch

WEIßWASSER Frank Schwarzkopf, Chef des Stadtvereins in Weißwasser und Quartiermanager, begrüßt grundsätzlich eine Internationale Gartenschau (IGA) in der Region Weißwasser im Jahr 2027. Die IGA könne ein Motor der Stadt- und Regionalentwicklung sein. Allerdings sollten bei Vorbereitung und Realisierung derzeit laufende touristische Projekte nicht vernachlässigt werden. Außerdem sollte den Umlandgemeinden aufgezeigt werden, in welchem Umfang sie praktisch und finanziell daran beteiligt werden, so Schwarzkopf weiter. In den kommenden Wochen beschließen die Gemeinden, ob sie die IGA-Bewerbung mit vorbereiten wollen. In der kommenden Woche steht dieser Beschluss in der Gemeinde Rietschen auf der Tagesordnung.

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1. August 2012

Weißwasser hat echte Chancen auf eine internationale Gartenschau

Studenten der Uni Cottbus präsentieren ihre Ideenfür die Ausstellung. Muskaus Parkchef und Weißwassers OB sind begeistert - bis 2013 entsteht eine Studie.

Von Beowulf Kayser In Löbau läuft gerade Sachsens Landesgartenschau. So schön soll 2027 auch Weißwasser blühen. Foto: dpa/Hiekel

Nach der rund dreistündigen Präsentation klopften alle Beteiligten begeistert auf die Tische im Seminarraum 1 des zentralen Hörsaalgebäudes der Uni Cottbus. „Das sind wirklich gute Ideen und eine prima Grundlage für unsere weitere Arbeit für die IGA 2027 in Weißwasser“, sagte Muskaus Parkleiter und Mitglied des Vorbereitungs-Kuratoriums, Cord Panning, der SZ. „Die Projektvorschläge von 15 Master-Studenten des Uni-Lehrstuhls für Stadt- und Regionalplanung haben eingeschlagen“, schwärmte auch der Weißwasseraner Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext). Das Stadtoberhaupt kündigte an, dass die studentischen Ideen in die Machbarkeitsstudie für das Großereignis in 15 Jahren einfließen werden. Die Studie soll bis Ende 2013 vorliegen und rund 150000 Euro kosten. Wesentliche Geldgeber werden die Stadt Weißwasser und der Energiekonzern Vattenfall sein. „Auch vom sächsischen Umweltministerium erwarten wir noch eine Finanzspritze“, erklärte Pötzsch. Bis zur endgültigen Entscheidung der Bundesgartenschau-Gesellschaft für eine Internationale Gartenbauausstellung (IGA) in Weißwasser bleibt also noch ein bisschen Zeit. „Bis dahin können sich die Organisatoren intensiv mit den Ideen der Uni-Studenten beschäftigen“, sagte Projektleiterin Brigitte Scholz der SZ. Bereits heute beschäftigt sich das Vorbereitungs-Kuratorium mit den Vorschlägen. Die angehenden Städte- und Regionalplaner haben in Weißwasser und in dem rund 1200 Quadratkilometer großen künftigen IGA-Gebiet sechs verschiedene Bereiche analysiert. Untersucht wurden die Stadt Weißwasser als künftiges IGA-Zentrum, die Pücklersche Kulturlandschaft, der Tagebau Nochten sowie die bereits kultivierten Flächen mit dem Findlingspark Nochten bis zum Bärwalder See. Auch der Muskauer Faltenbogen vom Brandenburgischen Döbern bis ins polnische Trzebiel waren Ziel der Cottbuser Studenten. Kromlauer Park einbezogen In Weißwasser soll sich die IGA vor allem rund um den Jahnteich, den Tierpark sowie die Südstadt abspielen. Radwege sollen die Landmarken Nochten und Bärwalder See verbinden. Einer der Schwerpunkte für Kultur und Landschaft ist der „Schwere Berg“ mit seinem Aussichtsturm. Alle Formen der Energiegewinnung, unter anderem Kohle, Wind, Solar und nachwachsende Rohstoffe, sollen in Projekten gezeigt werden.

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Für den Muskauer Faltenbogen gibt es drei Aktionsräume, außerdem eine Geologie- und eine Altbergbau-Tour rund um den Felixsee bei Döbern. Auch das Reuthener Moor soll wieder für touristische Zwecke erschlossen werden. Der Kromlauer Park spielt bei den Projektideen eine besondere Rolle. „Wir wollen mit unserer Waldeisenbahn punkten“, sagte Panning- Sie ist gegenüber allen IGA- und BUGA-Vorgängern etwas Besonderes, das uns zudem nichts kostet und schon da ist“, erklärte Oberbürgermeister Torsten Pötzsch. „Die IGA in Weißwasser wird eine BUGA-Plus auf dem Territorium von Sachsen, Brandenburg und Polen“, schwärmte der ehemalige Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung IBA, Rolf Kuhn. An dem Großprojekt sind außer Weißwasser noch zehn Kommunen aus Sachsen mit den Landkreisen Görlitz und Bautzen, der Brandenburger Spree-Neiße-Kreis mit Döbern und Spremberg sowie die polnische Wojewodschaft Lebus mit der Provinz Zary beteiligt.

26. Juli 2012

Neuer Spielplatz auf dem Betriebsgelände der Waldeisenbahn Weißwasser

Baustart für behindertengerechte Anlage noch im August geplant

WEIßWASSER Die Waldeisenbahn lässt auf dem Betriebsgelände in Weißwasser einen Spielplatz bauen. Die Anlage soll einen Bezug zum Thema Eisenbahn haben, ihr Bau noch im August beginnen, so Waldeisenbahn-Chef Heiko Lichnok. Wo jetzt noch Ausstellungsstücke der Waldeisenbahn stehen, soll der neue Spielplatz gebaut werden. Foto: Preikschat

Für Heiko Lichnok und seine Mitstreiter in Verein und Betreibergesellschaft der Waldeisenbahn geht ein "lang gehegter Wunsch" in Erfüllung. Seit etwa zehn Jahren schon denken die Eisenbahner über den Bau eines Spielplatzes nach. Damals musste eine ausrangierte Lok, die Kindern als Spielgerät zur Verfügung gestellt wurde, aus Sicherheitsgründen eingezäunt werden, erinnert sich Lichnok. Jetzt endlich kann der Spielplatz tatsächlich gebaut werden, weil mehrere Partner an einem Strang ziehen. So hat der noch junge Weißwasseraner Verein Pro Auxilio Hilfe zur Selbsthilfe bei der Sparkassen-Stiftung einen Antrag auf Fördergeld gestellt, das der Integration behinderter Menschen zugute kommen soll. Pro Auxilio hat dieses Ziel in seiner Vereinssatzung verankert und konnte deshalb als Antragsteller auftreten, erklärt Lichnok: "Wir selbst hätten das aufgrund der Förderrichtlinien gar nicht machen können." Eine mündliche Zusage habe es schon gegeben. Der Bewilligungsbescheid soll in den nächsten Tagen kommen. Finanziell beteiligt sind auch die Stadt und die Waldeisenbahn selbst mit einem Eigenanteil. Eine Holzdesign-Firma aus soll die Spielgeräte fertigen. Aufgestellt werden sollen sie nahe des Bahnhofs in Weißwasser, wo jetzt noch Ausstellungsobjekte der Waldeisenbahner stehen. Die genauen Kosten und den Termin der Einweihung verrät Lichnok noch nicht.

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Dem Eisenbahn-Chef ist wichtig, dass auch der Landkreis Görlitz als einer der Hauptgesellschafter und Eigentümer hinter dem Projekt steht. Der Spielplatz sei ein weiterer Baustein, um die Waldeisenbahn weiter zu entwickeln und werte den gesamten Stadtteil auf. "Er kann ja von allen Kindern genutzt werden. Nicht nur von denen, die mit unserer Bahn fahren." Spielerisch würden die Kleinen so an das Thema Waldeisenbahn, das für die Region eine große Rolle spielt, herangeführt. Auch mit Blick auf eine Internationale Gartenausstellung (IGA), die im Jahr 2027 möglicherweise in der Region Weißwasser sein wird, macht der Spielplatzbau aus Sicht Lichnoks Sinn.

25. Juli 2012

Glas lockt Touristen nach Weißwasser

Ein neues Pauschalangebot der Marketinggesellschaft Oberlausitz für Busreisende verbindet die Industriegeschichte der Stadt und das Einkaufen im Werksverkauf von Stölzle-Glas.

Von Thomas Staudt

Vermitteln Weißwasseraner Glasgeschichte von den Anfängen bis in die Gegenwart: Glasgraveur Georg Werlich, „Glaskalfaktor“ Verona Gröschner und Klaus Völkner, Deutschland-Vertriebsleiter von Stölzle-Glas (von links).Foto: André Schulze

Die Stadt Weißwasser taucht in dem neuesten Angebotskatalog für Reiseveranstalter, Busunternehmen und Vereine der Marketinggesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien MGO auf. Die Tagesreise umfasst einen Eintritt ins Glasmuseum, ein Glasmacheressen im Hotel Prenzel, den Besuch des Werksverkaufs des Glasherstellers Stölzle und eine Fahrt mit der Waldeisenbahn Muskau in den Kromlauer Park. Auch wenn das Pauschalangebot von der in Bautzen beheimateten MGO kommt, in der die Kreise Görlitz und Bautzen gemeinsam mit der Stadt Hoyerswerda werben, stammt der Anstoß aus der Glasstadt. Dahinter stecken Weißwassers Tourismuswerbe-Ikone Verona Gröschner und der Vertriebsleiter von Stölzle-Glas, Klaus Völkner. Gröschner wird die Tour als „Glaskalfaktor“ in historischer Kostümierung begleiten. „Über die kurze Geschichte von Weißwasser lassen sich so lange und schöne Episoden erzählen“, nennt sie nur einen Grund für die Initiative. Zum Beispiel die vom Dachhasen, den sich die Glasmacher in Notzeiten über den Feuern der Fabriken brieten. Mit einem Hasen hatten die erlegten Tiere aber wenig gemein, aber dafür ihr siebtes Leben definitiv ausgehaucht. Eine der zahlreichen Geschichten rankt sich um eine Neuentwicklung von Glasgraveur Georg Werlich. Er designte sechs Motive für eine Glasserie. Sie zeigen Gravuren des „Teufels Alkohol“ mit sich veränderndem Gesichtsausdruck von verärgert bis gelöst. Verona Gröschner hat die Geschichten dazu frei erfunden, erzählt sie aber so lebendig, als gehörten sie immer schon zum Volksgut.

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Der Titel des Busangebots „Feuer, Sand und Fantasie“ ist nicht zufällig an den Slogan „born in fire“ (im Feuer geboren) des eigentlich in Österreich beheimateten Glasproduzenten Stölzle angelehnt. Stölzle finanziert den Eintrag im MGO-Katalog „Gruppenreisen in der Oberlausitz 2013/ 2014“. Im Gegenzug hofft Klaus Völkner auf neue Marketingimpulse für den Werksverkauf. Der Absatz des im Herbst 2009 eröffneten Ladens läuft konstant und mit den im Einzelhandel üblichen Aufs und Abs. Momentan ist Sommerloch. Die verkaufsstarken Zeiten liegen vor Weihnachten und Ostern, aber auch vor Pfingsten und Wochenenden mit Brückentag, wenn Einheimische oder Exil- Weißwasseraner auf Heimatbesuch nach Geschenken oder Mitbringseln suchen. „Der Werksverkauf funktioniert gut. Aber etwas mehr Kontinuität kann nicht schaden“, sagt Klaus Völkner.

Wenn es in der Diskussion um Zukunftsbranchen für die Region ausnahmsweise nicht um Braunkohle oder Kupfer geht, werden dem Tourismus die größten wirtschaftlichen Potenziale eingeräumt. Aber diese Vision hat einen Haken. Außer Plänen oder Absichten gibt es kein Gesamt- und nur einige Detailkonzepte. In die Zukunftsvisionen um die Gartenträume zur Internationalen Gartenbauausstellung IGA 2027 oder das etwas konkretere Projekt „Eiszeitdorf Krauschwitz“ platzt jetzt dieses ganz reale Tourismusangebot.

Ob das Busangebot ankommt? Ein Indikator könnte die erste Buchung sein. Sie erfolgte sozusagen postwendend. Kaum war der Katalog pünktlich zum RDA Workshop, der größten Leitmesse für Gruppenreisen in Europa in der vergangenen Woche in Köln draußen, ging auch schon die erste Buchung ein. Wenn es nach Georg Werlich, Verona Gröschner und Klaus Völkner geht, der Anfang einer langen Erfolgsgeschichte.

24. Juli 2012

Experten-Team schmiedet Zeitplan für IGA 2027

Bis Anfang 2013 soll Finanzierung stehen / Wettbewerb für Planungsbüros wird ausgeschrieben

WEIßWASSER Kulturlandschaft, neue Landschaft, Energielandschaft – diese Dreiteilung schlagen Studenten der Stadt- und Regionalplanung an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus für eine Internationale Gartenausstellung (IGA) im Jahr 2027 in der Region Weißwasser vor. Bei der Sitzung des Vorbereitungs-Kuratoriums um Oberbürgermeister Torsten Pötzsch und Muskaus Parkleiter Cord Panning in Weißwasser ging diese Studenten-Idee mit in die Planung für das Großprojekt ein. Kulturlandschaften wie der Kromlauer Park sollen Teil des IGA-Angebotes in der Region Weißwasser sein. Archivfoto: Erich Schutt

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Der BTU-Vorschlag, IGA-Besucher mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen zu transportieren, werde wahrscheinlich ebenfalls berücksichtigt. Wie Pötzsch auf Nachfrage weiter informiert, fehlen aber noch eine Reihe von Informationen, um den Machern einer IGA-Machbarkeitsstudie zu vermitteln, worauf es ankommt. Derzeit verschaffe sich Jörg-Manfred Schönsee von der Arbeitsgemeinschaft für ingenieurtechnische Forschung und Entwicklung (Lerda) in Weißwasser im Gespräch mit den Verwaltungen der Umlandgemeinden einen Überblick über dort geplante Projekte. Es gelte zu prüfen, inwieweit sie in ein IGA-Konzept passen, erklärt Pötzsch. Sobald man sich im Kuratorium auf ein Grobkonzept geeinigt habe, würden zum einen auch Gemeinden in Polen und Brandenburg darüber informiert, die bis zu 70 Kilometer von Weißwasser entfernt liegen. Geplant sei das im November, sagt Pötzsch. Zum anderen werde ein Wettbewerb für Planungsbüros ausgeschrieben, die am Erstellen einer IGA-Machbarkeitsstudie für die Region interessiert sind. Gemeinsam mit der Bundesgartenschau Gesellschaft werde eines der Büros, die in die engere Wahl kommen, ausgewählt. Bis Anfang 2013 soll außerdem die Finanzierung der Machbarkeitsstudie geklärt sein, so Torsten Pötzsch weiter. Dabei gelte es, um Fördermittel unter anderem des Freistaats Sachsen zu werben. Weitere Unterstützung dürfte über die Vereinbarung mit dem Energiekonzern Vattenfall, die eine alljährliche Förderung der Tagebaurand-Stadt vorsieht, möglich sein. "Natürlich werden wir außerdem einen Eigenanteil leisten müssen", sagt Pötzsch zu den Kosten für die Kommunen. Nächstes Treffen des Kuratoriums mit insgesamt sieben Mitgliedern, zu denen auch Landrat Bernd Lange und IBA-Chef Rolf Kuhn zählen, ist am Freitag, 14. September, im Lerda-Büro bei den Stadtwerken Weißwasser.

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