Ergebnisse Impulsforum Mobilität
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Bericht zum Impulsforum MOBILITÄT FrankfurtRheinMain Ein erster Schritt zum Masterplan Inhalt Vorwort Fünf Forderungen für die Mobilitätsregion FrankfurtRheinMain Mehrgleisig fahren! Ein erster Fahrplan Schlaglichter Impulsforum Mobilitätstrends in Deutschland Mobilität in FrankfurtRheinMain Masterplan Mobilität Weichenstellung für die Region 1 2 Vorwort Attraktive Arbeitsplätze und eine hohe Lebensqualität wirken wie ein Magnet. Die Metropolregion FrankfurtRheinMain wächst und boomt. Das ist gut so! Doch steigende Bevölkerungszahlen und wachsende Wirtschaftskraft führen auch zu mehr Verkehr in der Region. So sind unsere Straßen und Schienen bereits vielfach überlastet, Staus und Verspätungen gehören längst zum Alltag. Zudem beschäf- tigen uns die ökonomischen, ökologischen und gesundheitlichen Kosten unserer Mobilität mehr denn je. Wie wollen wir also unsere Mobilität künftig gestalten? Und wie schaffen wir hierfür eine passende zukunfts- und tragfähige Verkehrsinfrastruktur? Es ist essenziell, auf diese Fragen schnelle und vor allem die richtigen Antworten zu finden, denn es geht um die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität unserer Region. Gemeinsam mit Verantwortlichen aus Politik und den Verkehrsgesell- schaften haben wir beim Impulsforum Mobilität FrankfurtRheinMain, das am 22. August 2018 in Frankfurt stattfand, über diese Themen diskutiert. Unser Dank gilt allen Teilnehmenden für ihre wertvollen Impulse. Die vorliegende Publikation fasst die Schlaglichter und wichtigsten Ergebnisse zusammen. Unser Fazit: Wir wollen die Straßen- und Schieneninfrastruktur optimieren und ausbauen. Wir setzen auf einen starken öffentlichen Personennahverkehr, för- dern neue Mobilitätsarten und machen uns für eine kluge Vernetzung der Ver- kehrsträger stark. Darüber hinaus sorgen wir für eine bessere Verzahnung von Flächennutzungs- und Verkehrsplanung und sprechen uns in unseren Gremien für die Erarbeitung eines Masterplans Mobilität aus. Wir brauchen einen gemeinsamen und integrierten Ansatz für eine ganzheitliche Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung in FrankfurtRheinMain. Im Lateinischen be- deutet „impulsus“ Antrieb. Nehmen wir also das Impulsforum und seine Ergeb- nisse wörtlich: Damit die Region auch in Zukunft mobil bleibt, müssen wir jetzt gemeinsam die Weichen stellen. Thomas Horn Rouven Kötter Verbandsdirektor Erster Beigeordneter 3 Fünf Forderungen für die Mobilitätsregion FrankfurtRheinMain Unnötigen Verkehr reduzieren Wir müssen uns den Herausforderungen stellen keine Abhilfe schaffen. Für ein leistungsfähiges, und den Status quo ehrlich bewerten. Ob auf effizientes und nachhaltiges Mobilitätssystem der Straße oder der Schiene: Unsere Verkehrs- führt an einer generellen Reduzierung des mo- infrastrukturen sind überlastet. Staus und Ver- torisierten Individualverkehrs, dem mutigen spätungen sind besonders zu Stoßzeiten längst Ausbau von Infrastruktur und Verbindungen Alltag in der Region. Während in den Städten des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), die Lärm- und Schadstoffbelastung zusätzlich sowie der grundsätzlichen Verkehrsvermeidung zum Problem wird, hängt die Mobilität in der durch eine robuste Flächennutzungsplanung Fläche der Region noch immer vom Besitz eines mit einer engen Verzahnung von Siedlungs- PKW ab. und Verkehrsentwicklung kein Weg vorbei. Um diesen strukturellen Herausforderungen besser Die lokale und punktuelle Zunahme des Rad- gerecht zu werden, müssen wir auf kommu- verkehrs, die neue Sharing-Kultur und der naler und regionaler Ebene eine gemeinsame technologische Fortschritt bei alternativen An- Strategie mit konkreten kurz- wie langfristigen triebstechniken oder im automatisierten Ver- Maßnahmen entwickeln. kehr allein werden bei diesen Problemstellungen 4 ÖPNV stärken Nur durch ein engmaschiges und leistungsfähi- Es ist bekannt, dass die Struktur des Verkehrs- ges Nahverkehrsnetz können wir den Umstieg netzes mit überwiegend sternförmig auf den vom motorisierten Individualverkehr hin zum Verkehrsknoten Frankfurt-Hauptbahnhof zu- ÖPNV erreichen. Doch die Schieneninfrastruk- laufenden Verbindungen nicht zum polyzen- tur in FrankfurtRheinMain ist bereits heute an trischen Charakter der Metropolregion passt. ihre Kapazitätsgrenze gelangt. Es ist daher not- Viele Pendler müssen die Frankfurter Innenstadt wendig, verstärkt in die Takterhöhung sowie nur deshalb durchfahren, weil es kaum direk- die Infrastruktur des ÖPNV zu investieren. te Tangentialverbindungen in der Region gibt. Deshalb gilt es, über die in der Planung befind- Gerade bei hochfrequentierten, zentralen Stre- liche Regionaltangente West hinaus durch die cken bietet die Entflechtung von Fern- und Ergänzung einer Regionaltangente Ost und Süd Nahverkehr durch getrennte Schienen Poten- einen kompletten Schienenring um Frankfurt zial. Das Projektbündel FrankfurtRheinMain zu schaffen. Dieses zentrale Schlüsselprojekt Plus definiert die wesentlichen kurz- und mit- für das Verkehrssystem der Zukunft muss jetzt telfristigen Maßnahmen. Die weitere Optimie- konkret angegangen werden. Ein Kernpro blem rung, der Ausbau oder die Reaktivierung von sind Planungs- und Umsetzungszeiträume, die Verbindungen ins Umland sind ein zusätzlicher bis zu mehreren Jahrzehnten dauern können. Baustein, um den ÖPNV in der Fläche attraktiver Maßnahmen zur Beschleunigung von Planungs- zu machen und damit den Verkehrsdruck auf und Genehmigungsprozessen sind daher drin- den Straßen zu mindern. gend geboten. 5 Gemeinsam und strukturiert vorgehen Die Frage nach der Mobilität der Zukunft kann nicht gesondert für jede Kommune oder über die jeweils zuständigen regionalen Gesellschaf- ten beantwortet werden, sondern erfordert Neue Mobilitäts - ein gemeinsames Vorgehen. Das individuelle Mobilitätsverhalten ist größtenteils struktur- art en fördern und abhängig. Um bei den anstehenden verkehr- lichen Herausforderungen keinen Dualismus vernetzen Stadt gegen Land zu schaffen, ist daher ein ge- meinsamer Blick auf das regionale Verkehrssys- tem als Ganzes gefragt. Der Impulskongress hat Die Mobilität in der Metropolregion ist im Wan- gezeigt, wie wichtig ein gutes Zusammenspiel del: Neue Mobilitätsformen entwickeln sich und aus Flächen- und Verkehrsplanung ist und dass gewinnen an Popularität, das individuelle Nut- es auch hier noch Verbesserungspotenzial gibt. zungsverhalten wird immer differenzierter. Die- Genau das kann ein Masterplan Mobilität für sen Kultur- und Bewusstseinswandel wollen wir die gesamte Region leisten. Es ist Zeit für ein aktiv unterstützen. integriertes Planwerk, welches alle Mobilitäts- arten und Verkehrsträger sowie deren sinnvolle Kluge Mobilitätsketten mit gut verknüpften Verknüpfung umfasst. Verkehrsträgern werden dabei immer wichti- Das Rad muss hierbei nicht komplett neu er- ger. Eine bessere Vernetzung der Mobilitäts- funden werden. Vielmehr könnten wir bereits arten nicht nur mittels digitaler Auskunfts-, zahlreich vorhandene sektorale Verkehrsplan- Buchungs-, oder Leitsysteme, sondern auch werke und kommunale Konzepte zusammen- durch den Aufbau integrierter „Umstiegszen- führen, aufeinander abstimmen und ergänzen. tren“ ermöglicht ein effizienteres und nutzer- Der Prozess hin zum Masterplan Mobilität sollte orientierteres Verkehrssystem. Die Planung und jedoch nicht nur der Abstimmung über gemein- Schaffung eines regionalen Netzes aus multi- same Ziele und der Verzahnung kommunalen modalen, barrierefreien Mobilitätszentren ist Handelns mit dem der Verkehrsträger dienen. ein zentraler Schlüssel auf diesem Weg. Solche Es gilt auch, einen konkreten Aktionsplan für Park-and-Ride-Stationen ermöglichen nicht nur die nachhaltige Mobilität der Zukunft in der ein Umsteigen zwischen Fahrrad, PKW und Region aufzustellen. ÖPNV, sondern integrieren auch Ausleih- oder Ladeangebote. Die Planung und Umsetzung Nur eine gemeinsame Vision, abgestimmte Ziele von Radschnellwegen sowie die fortschreiten- und passende Maßnahmen werden im Respekt de Einrichtung von klassischen Radwegen sind für die jeweiligen individuellen Entwicklungs- weitere wichtige Bausteine eines multimoda- interessen und Kompetenzen den komplexen len Verkehrssystems. Auch die Verbesserung Zusammenhängen eines funktionalen Raums fußläufiger Verbindungen in den Zentren kann gerecht und am Ende zum gewünschten Ergeb- einen Beitrag zur Verkehrsreduktion leisten. nis führen. 6 Bürgerbeteiligung leben Mobilität ist nicht nur eine elementare Notwen- Erst, wenn die Region Frankfurt- digkeit, sondern auch ein individuelles Bedürf- nis und ein Ausdruck der persönlichen Freiheit. RheinMain eine gemeinsame Daher besitzt die gute und schnelle Erreichbar- keit von Schulen, Ausbildungsstätten oder des Vision für die Mobilität von Arbeitsplatzes, aber auch von Einkaufsmög- lichkeiten und Behörden für die meisten Men- morgen besitzt und die einzel- schen Vorrang. Das gilt ebenso für Sport- und Freizeitstätten, kulturelle Einrichtungen sowie nen Schlüsselprojekte in einen den Freundeskreis und die Familie. Damit die Masterplan Mobilität ein- gemeinsame Vision eines nachhaltigen Master- plans Mobilität Realität werden kann, sollten gebunden sind, wird es leichter die unterschiedlichen Mobilitätsangebote im- mer passgenau auf die Menschen zugeschnit- sein, die Menschen von dessen ten sein. Ein Plan, der an ihren Bedürfnissen vorbeigeht, kann nicht funktionieren. Deshalb Notwendigkeit und Nutzen zu sollte die Bevölkerung unbedingt in die Pla- nung eingebunden werden. überzeugen. 7 Mehrgleisig fahren! Ein erster Fahrplan Auf Grundlage der Diskussionsergebnisse des Impulsforums ent- wickelten der Verbandsdirektor und