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Bundesfachplanung

A100-ARGESL-P6-V3-1094 A100

ANTRAG NACH § 6 NABEG V3: STECKBRIEF FÜR DAS TRASSENKORRIDORSEGMENT NR. 94

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INHALTSVERZEICHNIS

1 ALLGEMEINE ANGABEN 4 1.1 Administrative Informationen 4

1.2 Kurzbeschreibung/Charakteristik 5 1.2.1 Verlauf 5 1.2.2 Naturraum, Landschafts- und Siedlungsstruktur 5

2 HERLEITUNG UND BEGRÜNDUNG DER TRASSENKORRIDORE 6 2.1 Fachplanerische Trassenkorridorabgrenzung 6

3 ERGEBNIS DER TRASSENKORRIDORANALYSE 8

3.1 Konfliktpunkte 8 3.1.1 Riegel sehr hohen Raumwiderstands 8 3.1.2 Planerische Engstellen 10

3.1.3 Technische Engstellen 10 3.1.3.1 Typische Querungssituationen 10 3.1.3.2 Einzelfallbetrachtung von Querungs- und Engstellensituationen 11

3.2 Flächenanteile unterschiedlicher Raumwiderstandsklassen 13 3.2.1 Anteil an Flächen sehr hohen Raumwiderstands 13 3.2.2 Anteil an Flächen hohen Raumwiderstands 13

3.2.3 Anteil an Flächen mittleren Raumwiderstands 13 3.2.4 Anteil an Flächen mit sehr hohem bautechnischem Widerstand 14 3.2.5 Anteil an Flächen mit hohem bautechnischem Widerstand 14

3.2.6 Anteil an Flächen mit mittlerem bautechnischem Widerstand 14 3.3 Qualitative Merkmale des Trassenkorridor(segment)s 14 3.3.1 Qualitative Merkmale des TKS, Aspekt: Umwelt und Raumnutzung 14

3.3.2 Qualitative Merkmale des TKS, Aspekt: Bautechnik 16 3.4 Bündelung 17

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Lage des Trassenkorridorsegments im strukturierten Untersuchungsraum 4

Abbildung 2: Verlauf des Trassenkorridorsegments 5

Abbildung 3: Riegel mit sehr hohem Raumwiderstand Nr. 94-1 8

Abbildung 3: Technische Engstelle Nr. 94-1 11

AUFGABE/ZIELSTELLUNG DER STECKBRIEFE

Die Steckbriefe dienen der Dokumentation der planerischen Entscheidungen, die im Rahmen der Findung und Abgrenzung der Trassenkorridor(segment)e getroffen werden. Darüber hinaus enthalten sie die Grundlagen sowie die Ergebnisse der Trassenkorridor- analyse, die dem Vergleich der Trassenkorridor(segment)e zugrunde liegen.

Steckbriefe werden sowohl für einzelne Trassenkorridorsegmente erstellt, als auch für Trassenkorridore zwischen den Netzverknüpfungspunkten, die als Ergebnis der Seg- mentvergleiche abgeleitet werden.

Der vorliegende Steckbrief dient der Dokumentation der planerischen Entscheidungen und der Ergebnisse der Analyse für das Trassenkorridorsegment 94. Die kartografische Darstellung erfolgt in der Streifenkarte 2094.

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1 ALLGEMEINE ANGABEN

Laufende Nummer des Trassenkorridor(segment)s: 94

Länge des Trassenkorridor(segment)s: 6,4 km

Technologie: Erdkabelabschnitte: gesamte Länge mögliche Freileitungsabschnitte: keine

Stammstreckenabschnitt: ja

1.1 Administrative Informationen

Abbildung 1: Lage des Trassenkorridorsegments im strukturierten Untersuchungsraum

Bundesland: Hessen, Thüringen

Landkreise: Hessen: Hersfeld-Rotenburg Thüringen:

Kommunen: Hersfeld-Rotenburg: Stadt (Werra), (Werra) Wartburgkreis: Stadt Vacha

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1.2 Kurzbeschreibung/Charakteristik

1.2.1 Verlauf

- Lengers südöstlich umgehend vorbei an Philippsthal bis nördlich Oberzella

Abbildung 2: Verlauf des Trassenkorridorsegments

1.2.2 Naturraum, Landschafts- und Siedlungsstruktur

Angaben zu naturräumlichen Haupteinheiten und Naturraum-Einheiten1, Landschaftsräu- men und markanten Landschaftsbestandteilen sowie Siedlungsstrukturen im Trassenkor- ridor(segment)verlauf:

- Salzunger Werrabergland als Bestandteil des Osthessischen Berglandes (Vogelsberg und Rhön)

- Acker- und Grünlandnutzung sowie ein größerer Waldbereich nördlich von Philipps- thal

- kleinteilige Siedlungsstruktur  1 nach: BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (2008) nach SSYMANK (1994); MEYNEN & SCHMITHÜSEN (1953-1962)

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2 HERLEITUNG UND BEGRÜNDUNG DER TRASSENKORRIDORE

2.1 Fachplanerische Trassenkorridorabgrenzung

Lage im TK-Netz

Das TKS 94 bildet die Fortführung des aus Nordosten kommenden TKS 90, welches den Höhenzug des Seulingswaldes randlich umgeht und bis westlich von Lengers verläuft. Östlich von Oberzella läuft das TKS 94 auf das TKS 96 zu.

Großräumig ist das TKS 94 Bestandteil einer Querspangenverbindung (vgl. Kapitel 5.1.3.1) zwischen den im östlichen und westlichen Teil des strukturierten Untersuchungs- raums (sUR) liegenden Verbindungen zwischen den Netzverknüpfungspunkten.

Maßgebliche Widerstände für die TK-Abgrenzung

Im Verlauf des Trassenkorridorsegments (TKS) muss zunächst der langgezogene Sied- lungsbereich von Lengers (RWK I*), der zugleich als Vorranggebiet Siedlungsbezug (RWK I) ausgewiesen ist, umgangen werden.

Im weiteren Verlauf stellt nördlich von Philippsthal die Querung einer zusammenhängen- den Waldfläche, die zugleich ein Vorranggebiet Wald ist (beide RWK II), einen maßgebli- chen Raumwiderstand dar. Der Waldbereich grenzt direkt an die Siedlung und erstreckt sich weit nach Norden, sodass eine Umgehung nicht möglich ist.

Darüber hinaus stellt die Querung der Werra einen maßgeblichen Raumwiderstand dar. Das Gewässer bzw. das hier befindliche FFH-Gebiet DE 5125-350 „Werra zwischen Phil- lippsthal und “ (RWK I) stellt einen Riegel dar, der nicht umgangen werden kann (siehe Abb. 3).

Begründung der TKS-Abgrenzung

Siedlungsflächen (RWK I*) und Gebiete mit raumordnerischen Belangen befinden sich zwar im TKS, aufgrund ihrer Anordnung und Ausdehnung verbleibt jedoch ein ausrei- chend großer Passageraum. Aufgrund des langgezogenen Siedlungsbereichs von Len- gers muss das TKS kleinräumig nach Südwesten verschwenkt werden. Dadurch kann ggf. auf einem kurzen Abschnitt mit einer vorhandenen Gasleitung gebündelt werden (vgl. Ka- pitel 5.1.3.1.4).

Das großflächig vorhandene Waldgebiet (RWK II) und das langgestreckte FFH-Gebiet DE 5125-350 „Werra zwischen Philippsthal und Herleshausen“ (RWK I) an der Werra können nicht umgangen werden..

Das Segment verläuft in Teilbereichen über Flächen der RWK III (z. B. Landschafts- schutzgebiet „Auenverbund Werra“, Vorranggebiet Natur und Landschaft, Überschwem- mungsgebiet „Werra“, avifaunistisch bedeutsames Rastgebiet, feuchte verdichtungsemp- findliche und erosionsgefährdete Böden, Vorranggebiete Landwirtschaft, Vorranggebiet

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Freiraumsicherung ohne Funktion Wald). Die großräumigen Ausprägungen dieser Flä- chen lassen eine Umgehung nicht zu

Verfolgte spezifizierte vorhabenbezogene Planungsprämissen (SVP) für die Findung und Abgrenzung von Trassenkorridoren:

zu Beschreibung SVP

2 Das TKS ist für die Aufnahme eines Stammstreckenabschnitts geeignet.

3 Aufgrund der kleinteiligen Siedlungsstruktur ist eine komplette Umgehung von RWK I*-Flächen mit dem TKS nicht möglich. Durch Optimierung des Verlaufs liegen Flächen der RWK I* ausschließlich randlich im TKS. Es verbleibt ausrei- chend Passageraum.

4 RWK I-Flächen werden umgangen. Dies betrifft ein Vorranggebiet Siedlungsbe- zug bei Lengers. Das FFH-Gebiet DE 5125-350 „Werra zwischen Philippsthal und Herleshausen“ an der Werra stellt allerdings einen Riegel dar, der nicht um- gangen werden kann.

5 Gebiete, die bautechnisch sehr hoch anspruchsvoll sind, befinden sich nicht im TKS.

6 Zur Minimierung der RWK I*-Flächen im TKS wird ein höherer Anteil an Flächen der RWK II im TKS beansprucht. Querungen von Waldflächen nördlich von Phi- lippsthal (zugleich Vorranggebiet Wald) sind unvermeidbar.

7 Gebiete, die bautechnisch hoch anspruchsvoll sind, befinden sich nicht im TKS.

8 Das TKS verläuft bei Lengers und Oberzella durch Flächen der RWK III. Dabei handelt es sich neben Vorranggebieten Landwirtschaft sowie Natur und Land- schaft auch um erosionsgefährdete und feuchte, verdichtungsempfindliche Bö- den sowie das Landschaftsschutzgebiet „Auenverbund Werra“, das Über- schwemmungsgebiet und das avifaunistisch bedeutsame Rastgebiet an der Wer- ra sowie ein Vorranggebiet Freiraumsicherung ohne Wald. Eine Umgehung die- ser Bereiche ist wegen der großflächigen Ausprägung nicht möglich.

9 Die Querung eines Abschnitts mit starker Hangneigung ist aus bautechnischer Sicht anspruchsvoll, lässt sich aber nicht vermeiden.

10 Zwischen Lengers und Harnrode kann ggf. auf einer Strecke von ca. 600 m mit einer vorhandenen Gasleitung („Gascade Mannheim I“) gebündelt werden. Die- ser Aspekt wird im weiteren Planungsverlauf geprüft.

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3 ERGEBNIS DER TRASSENKORRIDORANALYSE

3.1 Konfliktpunkte2

3.1.1 Riegel sehr hohen Raumwiderstands

Riegel Nr. 94-1 Gesamtbewertung: Ampelfarbe gelb

Abbildung 3: Riegel mit sehr hohem Raumwiderstand Nr. 94-1 Legende siehe Streifenkarte

Nummer 94-1

Beschreibung des Riegels

Ortsangabe zwischen Harnrode und Lengers

 2 Die Erläuterung der Definition sowie der Bewertung der Konfliktpunkte einschließlich Vergabe der Ampelfarben erfolgt im Methodenansatz Trassenkorridoranalyse

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Ausdehnung im Trassenkorridor 50 – 60 m

RWK I* -

RWK I FFH-Gebiet DE 5125-350 „Werra zwischen Phillipps- thal und Herleshausen“

Flusslauf der Werra sowie des Stärkelsbaches als Zufluss der Werra bei Heimboldshausen einschließlich 10 m Uferrandstreifen mit Eschen-Erlen- und Weich- holzauenwäldern (FFH-Lebensraumtypen); da sich das FFH-Gebiet mit Ausnahme des Stärkelsbach aus- schließlich auf den Flusslauf der Werra beschränkt, sind Vorkommen von gehölzgeprägten FFH- Lebensraumtypen im TKS ausgeschlossen; Vorkom- men der Groppe als Art des Anhang II der FFH- Richtlinie.

Schmalste mögliche Querungs- ca. 50 m stelle (bei einer Mindestbreite von 100/150 m)

Bewertung des Riegels

Berücksichtigung von Möglichkeiten der Konfliktvermeidung

Bauweise (im Weiteren HDD < 400 m diskutierte technische Ausführungsoption)

Sonstige mögliche Maßnahmen z. B.: zur Vermeidung und  Errichtung temporärer Schutzzäune/Absperranlagen Verminderung  Ausweisung von Tabuflächen/Reduzierung des Ar- beitsstreifens

 Reduzierung von Schall- und Lichtemissionen zur Vermeidung/Verminderung der Beeinträchtigung der Aufenthaltsorte von Menschen

Vorbelastung erdverlegte Gascade-Leitung „Mannheim I“

Bewertung des Realisierungshemmnisses

FFH-Gebiet DE 5125-350 Ampelfarbe gelb „Werra zwischen Phillippsthal Aufgrund seiner geringen Breitenausdehung besteht und Herleshausen“ die Möglichkeit, das Schutzgebiet mittels einer Stan- dard-HDD-Bauweise (< 400 m) zu queren. Eine Be-

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einträchtigung von für die Erhaltungsziele maßgebli- chen Arten kann hierdurch sowie durch weitere gängi- ge Maßnahmen vorbehaltlich einer weiteren Prüfung ausgeschlossen werden.

Im Westen des TKS verläuft unmittelbar nördlich der Schutzgebietsgrenze die Bahnstrecke – Vacha. Bei Querung des Schutzgebietes in diesem Bereich kann sich die geschlossene Bauweise dem- entsprechend verlängern. Es besteht jedoch weiterhin die Möglichkeit, den gesamten Bereich mittels Stan- dard-HDD-Bauweise (< 400 m) zu unterqueren.

Gesamtbewertung Ampelfarbe gelb

Die Bahnstrecke Gerstungen – Vacha wird von einem schmalen Waldstreifen begleitet. Bei Querung des Schutzgebietes in diesem Bereich besteht die Mög- lichkeit, diese durch Verlängerung der HDD-Bauweise um die Ausdehnung der Waldfläche zu queren. Sollte nur eine Querung in offener Regelbauweise möglich sein, besteht die Möglichkeit, die Auswirkungen durch gängige Maßnahmen wie z. B. Reduzierung des Ar- beitsstreifens oder Gehölzschutzmaßnahmen zu min- dern.

Gesamtübersicht über die Riegel im Trassenkorridor(segment)

Ampelfarbe grün Ampelfarbe gelb Ampelfarbe orange Ampelfarbe rot

0 1 0 0

3.1.2 Planerische Engstellen

Es befinden sich keine planerischen Engstellen im TKS 94.

3.1.3 Technische Engstellen

3.1.3.1 Typische Querungssituationen

Die in diesem TKS auftretenden typischen Querungssituationen werden hier in der Rei- henfolge des Auftretens entlang des TKS-Verlaufs vom nördlichen zum südlichen NVP aufgelistet.

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Kat. Beschreibung Länge ca. Bewertung B2 Eingleisig, westlich Lengers 25 m G1 Werra, westlich Lengers 75 m S2 L 3172, westlich Lengers 25 m

Gesamtübersicht über die typischen technischen Engstellen (Querungssituationen) im TKS:

Ampelfarbe grün Ampelfarbe gelb Ampelfarbe orange Ampelfarbe rot

0 3 0 0

3.1.3.2 Einzelfallbetrachtung von Querungs- und Engstellensituationen

Technische Engstelle Nr. 94-1 Gesamtbewertung: Ampelfarbe gelb

Abbildung 4: Technische Engstelle Nr. 94-1 Legende siehe Streifenkarte

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Nummer 94-1

Beschreibung der technischen Engstelle

Ortsangabe südwestlich Lengers

Kriterium Starke Hangneigung: Es sind ca. 40 Höhenmeter im Neigungsbereich von 15 bis 30° zu überwinden (BTWK III) Bewertung der technischen Engstelle

Ausdehnung des verbleibenden hier kein relevantes Kriterium Passageraums

Bauweise (im Weiteren offene Regelbauweise diskutierte technische Ausführungsoption)

Sonstige mögliche Maßnahmen Erosionsschutzmaßnahmen wie z.B.: zur Überwindung der - Sandsackbarrieren im Kabelgraben technischen Engstelle - Querriegel aus Natur- oder Bodenmaterial

- Bepflanzungen mit Hilfe von Erosionsschutzmatten (keine tiefwurzelnden Gehölze)

Gesamtbewertung Ampelfarbe gelb

Die starke Hangneigung führt zu einem erschwerten Bau sowie zu erhöhtem Aufwand bei Bau und Betrieb durch nötige Erosionsschutzmaßnahmen. Hier verläuft zudem eine Gasleitung parallel, was den Bauablauf erschwert.

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3.2 Flächenanteile unterschiedlicher Raumwiderstandsklassen

Angegeben werden ganzzahlig gerundet (**) der prozentuale Anteil des Kriteriums am Trassenkorridor(segment) sowie die absolute Fläche im TK(S).

3.2.1 Anteil an Flächen sehr hohen Raumwiderstands

Anteil an Flächen sehr hohen Raumwiderstands 4 % / 26 ha**

die sich aus den nachfolgenden Kriterien (bzw - gruppen) zusammensetzen (ggf. einander über- lagernd):

Mensch / Siedlung und Erholung 2 % / 12 ha

Naturschutzfachlich bedeutsame Bereiche <1 % / <1 ha

EU-Vogelschutzgebiete <1 % / <1 ha

FFH-Gebiete 1 % / 8 ha

Wasser <1 % / 2 ha

Sonstige Sachgüter <1 % / 2 ha

Ziele der Raumordnung 2 % / 10 ha

3.2.2 Anteil an Flächen hohen Raumwiderstands

Anteil an Flächen hohen Raumwiderstands 59 % / 373 ha**

die sich aus den nachfolgenden Kriterien (bzw - gruppen) zusammensetzen (ggf. einander über- lagernd):

Mensch / Siedlung und Erholung <1 % / <1 ha

Naturschutzfachlich bedeutsame Bereiche 57 % / 358 ha

Wasser 1 % / 8 ha

Ziele der Raumordnung 48 % / 303 ha

3.2.3 Anteil an Flächen mittleren Raumwiderstands

Anteil an Flächen mittleren Raumwiderstands 81 % / 512 ha**

die sich aus den nachfolgenden Kriterien (bzw -

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gruppen) zusammensetzen (ggf. einander über- lagernd):

Naturschutzfachlich bedeutsame Bereiche 21 % / 133 ha

Wasser 10 % / 60 ha

Boden 67 % / 425 ha

Ziele der Raumordnung 28 % / 174 ha

3.2.4 Anteil an Flächen mit sehr hohem bautechnischem Widerstand

Anteil an Flächen mit sehr hohem bautechnischem 0 % / 0 ha** Widerstand

3.2.5 Anteil an Flächen mit hohem bautechnischem Widerstand

Anteil an Flächen mit hohem bautechnischem Wider- 0 % / 0 ha** stand

3.2.6 Anteil an Flächen mit mittlerem bautechnischem Widerstand

Anteil an Flächen mit mittlerem bautechnischem Wi- 14 % / 86 ha** derstand

die sich aus den nachfolgenden Kriterien zu- sammensetzen (ggf. einander überlagernd):

Hangneigung 15-30° 14 % / 86 ha

3.3 Qualitative Merkmale des Trassenkorridor(segment)s

3.3.1 Qualitative Merkmale des TKS, Aspekt: Umwelt und Raumnutzung

Qualitatives Merkmal Beschreibung

Verteilung und Lage des RWK I*/I: Die TKS-Führung orientiert sich maßgeblich an vorhande- Raumwiderstands im nen Siedlungsflächen und Vorranggebieten Siedlungsbezug, die an Trassenkorridor(segment) beiden Gelenkpunkten (bei Lengers und Oberzella) ausgebildet sind. Flächen der RWK I* und I befinden sich somit fast ausschließlich randlich oder sehr kleinflächig im TKS und weisen daher ein geringes Konfliktpotenzial auf.

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Qualitatives Merkmal Beschreibung

Ausnahme bildet das FFH-Gebiet DE 5125-350 „Werra zwischen Phillippsthal und Herleshausen“. Aufgrund seiner langgestreckten Ausdehnung ist eine Umgehung nicht möglich. Es bildet einen – wenn auch nur schmalen – Riegel sehr hohen Raumwiderstands (siehe Kap. 3.1.1).

RWK II: Bei den im TKS liegenden Flächen der RWK II handelt es sich vor allem um ein großflächiges Waldgebiet auf dem Trieschberg nördlich Philippsthal. Es füllt die gesamte Breite des TKS aus (Längsausdehnung ca. 2.700 m). Daneben treten weitere kleine Waldflächen auf. Diese sind zum Teil als Vorranggebiet Wald aus- gewiesen.

Südlich von Lengers erstreckt sich die Werra über die gesamte Breite des TKS mit einer Längsausdehnung von ca. 50 m.

Entlang des „Grünen Bandes“ an der Grenze zwischen Hessen und Thüringen füllt ein Vorranggebiet Freiraumsicherung mit Funktionsbe- reich Wald die gesamte Breite des TKS aus (Längsausdehnung ca. 100 m).

RWK III: Flächen der RWK III treten an beiden Gelenkpunkten des TKS auf. Dabei handelt es sich um das Überschwemmungsgebiet der Werra, erosionsgefährdete bzw. feuchte, verdichtungsempfindli- che Böden, Vorranggebiete Natur und Landschaft sowie Landwirt- schaft oder Freiraumsicherung ohne Wald, das avifaunistisch be- deutsame Rastgebiet „Werraaue Philippsthal-Heringen, sowie Senlingswald/Landecker Amt“ und das Landschaftsschutzgebiet „Au- enverbund Werra“.

Überlagerung von Im TKS überlagern sich Flächen gleicher Raumwiderstandsklassen Flächen einer Raum- und desselben schutzwürdigen Belangs. In Lengers liegen die Sied- widerstandsklasse lungsflächen (RWK I*) innerhalb eines Vorranggebietes Siedlungsbe- zug (RWK I). Die Waldflächen (RWK II) sind größtenteils als Vor- ranggebiet Wald (RWK II) ausgewiesen. Im Bereich der Werra über- lagert sich das Überschwemmungsgebiet (RWK III) mit feuchten, verdichtungsempfindlichen Böden (RWK III). Zusätzlich ist der Über- schwemmungsbereich (RWK III) als Vorranggebiet Natur und Land- schaft (RWK III) und Landschaftsschutzgebiet „Auenverbund Werra“ ausgewiesen und ist Bestandteil des avifaunistisch bedeutsamen Rastgebietes „Werraaue Philippsthal-Heringen, Ulster sowie Sen- lingswald/Landecker Amt“ (RWK III). Kleinteilig treten erosionsge- fährdete Böden (RWK III) innerhalb von Vorranggebieten Landwirt-

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Qualitatives Merkmal Beschreibung

schaft auf (RWK III).

Weiterhin überlagern sich im TKS Flächen gleicher Raumwider- standsklasse mit verschiedenen Aspekten oder Funktionsbereichen (Mehrfachbelegung von Flächen mit einer multisektoralen Bedeu- tung). Das Überschwemmungsgebiet der Werra (RWK III) wird von einem Vorranggebiet Landwirtschaft (RWK III) überlagert. Am Ge- lenkpunkt des TKS bei Oberzella wird ein Vorranggebiet Freiraumsi- cherung ohne Wald (RWK III) von einem Vorranggebiet Landwirt- schaft (RWK III) überlagert.

Besondere Ausprägun- Die Werra mit ihren Nebenflüssen bildet einen vielfältigen und wert- gen einzelner Kriterien vollen Fließgewässerkomplex und bietet Lebensraum für zahlreiche FFH-Arten und -Lebensraumtypen. Es besteht eine hohe Empfind- lichkeit gegenüber den Projektwirkungen.

Punktuell auftretende Punktuelle Kriterien lassen sich anhand der vorliegenden Daten nicht Kriterien feststellen.

Regionale, örtliche Das TKS quert Bereiche der hessischen Feldflurfunktionen mit Stufe Besonderheiten 1A. Diese sind im wesentlichen Umfang identisch mit den ausgewie- senen Vorranggebieten Landwirtschaft (RWK III).

Das TKS verläuft durch die Kulturlandschaft im Werratal und quert den geschlossen bewaldeten Trieschberg sowie westlich von Ober- zella das „Grüne Band“.

Das „Grüne Band“ ist ein 50 - 200 m breiter Streifen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze und bildet den größten Bio- topverbund Deutschlands. Es ist geplant, das „Grüne Band“ als nati- onales Naturmonument auszuweisen. Wenn es aus naturschutzfach- licher Sicht erforderlich erscheint, wird eine geschlossene Querung des Bereiches geprüft. Es besteht ggf. die Möglichkeit einer recht- winkligen Querung.

Textliche Ziele der keine Raumordnung

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3.3.2 Qualitative Merkmale des TKS, Aspekt: Bautechnik

Qualitatives Merkmal Beschreibung

Verteilung und Lage der Bautechnische Kriterien wie erosionsgefährdete Böden, Fließböden Kriterien im Trassenkorri- oder Fels sind im TKS nicht vorhanden. Georisiken wie Karstgebiete dor(segment) und großflächige Senkungsgebiete sind ebenfalls nicht vorhanden.

Hangneigungen treten verteilt im gesamten TKS auf.

Im Bereich der Werra sind feuchte, verdichtungsempfindliche Böden vorhanden. Diese Böden können im Zuge der Bauphase durch Was- serhaltung (Drainageeffekte, Mineralisierung) und Verdichtung vo- raussichtlich nachhaltig (dauerhaft) gestört werden.

Überlagerung von Im gesamten TKS finden sich keine Überlagerungen bautechnischer Flächen verschiedener Kriterien. Kriterien

Besondere technische Anhand der vorliegenden Daten lassen sich keine technischen Be- Anforderungen sonderheiten feststellen.

Regionale, örtliche Anhand der vorliegenden Daten lassen sich keine regionalen, örtli- Besonderheiten chen Besonderheiten feststellen.

3.4 Bündelung

 Anteil des ungebündelten Verlaufs: 5,8 km (rd. 90 %)

 Anteil des gebündelten Verlaufs: 0,6 km (rd. 10 %) mit der Gasleitung „Gascade Mannheim I“

Bündelungsoption Zu prüfende positive Effekte von Bündelungen

Erdverlegte Energieleitun- Parallel zur vorhandenen Gasfernleitung „Gascade Mannheim I“ gen/erdverlegte Produktfern- kann das Vorhaben ggf. in einem vorbelasteten Bereich mit ge- leitungen ringerer Empfindlichkeit gegenüber den baubedingten Auswir- kungen des Vorhabens realisiert werden. Im Bereich der Bünde- lungsoption befinden sich keine Waldflächen, die durch eine Neuzerschneidung beeinträchtigt werden könnten.

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