Raumordnungsverfahren „Umfahrung Gotha Im Zuge Der B 247 [VKE
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Thüringer Landesverwaltungsamt - Obere Landesplanungsbehörde - Raumordnungsverfahren „Umfahrung Gotha im Zuge der B 247 [VKE 5562]“ Landesplanerische Beurteilung vom 30.09.2009 2 Inhaltsverzeichnis A ERGEBNIS DES RAUMORDNUNGSVERFAHRENS................................................3 I. Gesamtergebnis .........................................................................................................3 II. Maßgaben ..................................................................................................................3 III. Hinweise für das nachfolgende Verfahren ..................................................................5 B UNTERSUCHTES VORHABEN.................................................................................7 C ANGEWANDTES VERFAHREN ..............................................................................10 D BETEILIGTE ............................................................................................................13 E RAUMORDNERISCHE ABWÄGUNG......................................................................15 I. Überfachliche Erfordernisse...................................................................................... 15 II. Fachliche Erfordernisse............................................................................................ 18 1. Wirtschaft ......................................................................................................... 18 2. Land- und Forstwirtschaft ................................................................................. 21 3. Natur und Landschaft ....................................................................................... 25 4. Fremdenverkehr und Erholung ......................................................................... 35 5. Rohstoffsicherung und Rohstoffgewinnung....................................................... 37 6. Verkehr............................................................................................................. 41 7. Technische Infrastruktur und technischer Umweltschutz................................... 46 8. Siedlung, Immissionsschutz und Denkmalschutz.............................................. 49 F RAUMORDNERISCHE GESAMTABWÄGUNG.......................................................53 G ABSCHLIEßENDE HINWEISE ZUM RAUMORDNUNGSVERFAHREN..................58 ANHANG I. Wesentliche Ergebnisse der Anhörung II. Raumordnerische Umweltverträglichkeitsprüfung 3 A Ergebnis des Raumordnungsverfahrens I. Gesamtergebnis Das vom Landesamt für Straßenbau (jetzt Landesamt für Bau und Verkehr) entsprechend den Unterlagen beantragte Vorhaben "Umfahrung Gotha im Zuge der B 247 [VKE 5562]" entspricht in der Kombination der Variante F3 und der Variante F unter Beachtung der in Punkt A.II aufgeführten Maßgaben den Erfordernissen der Raumord- nung (siehe beiliegende Karte, Seite 4a). Im innerörtlichen Bereich wird auf die Ausweisung einer raumverträglichen Linienführung verzichtet. Die in diesem Abschnitt modifizierte Variante F kann als mögliche Orientierung für die weite- re Bearbeitung herangezogen werden. Die Varianten B, C und H sowie im nördlichen Abschnitt bis südlich des Bahnhofes Bufleben die Variante F stehen nicht in Übereinstimmung mit den Erfordernissen der Raumordnung. II. Maßgaben 1. Zwischen den Gemeinden Warza und Remstädt ist neben der Wegebeziehung über den Grenzberg eine direkte Verbindung für den Fahrzeugverkehr im Bereich der B 247alt zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang ist die Notwendigkeit eines weite- ren Knotenpunktes an der Kreuzung der Umgehungstrasse mit der B 247alt südlich Warza zu prüfen. 2. Die Trassierung im östlichen Randbereich der nördlich Gotha im RROP-MT ausgewie- senen planfestgestellten Kiesabbaufelder sowie entlang der DB-Strecke Gotha- Leinefelde soll so erfolgen, dass unter Einhaltung der Sicherheitsabstände zum Gleis- körper sowie zu den Gewinnungsflächen ein geringstmöglicher Verlust an Rohstoffen entsteht. Aufgrund des geringen Abstandes von der Oberkante des Kiesabbaues zur geplanten Trasse sind abschließende Standsicherheitsberechnungen durchzuführen. Gegebenenfalls erforderliche Änderungen der bergrechtlichen Genehmigungen, even- tuelle Ausgleichsflächen oder Entschädigungen sind frühzeitig mit dem Thüringer Lan- desbergamt und den betroffenen Kiesabbaufirmen abzustimmen. 3. Der Seebergtunnel ist so in westliche Richtung zu verschieben, dass eine Beeinträchti- gung des Naturschutzgebietes "Seeberg" ausgeschlossen und eine Überbauung der kleingärtnerisch bzw. zu Wohnzwecken genutzten Flächen weitestgehend vermieden wird. Die Tunnelportale sind nördlich der Bahnstrecke Erfurt-Gotha bzw. am südlichen Waldrand des Kleinen Seeberges vorzusehen. Die baulichen Einrichtungen der südlich des Kleinen Seeberges gelegenen Baumschule sind östlich zu umfahren (siehe beilie- gende Karte, Seite 4a). 4. In Vorbereitung der Detailplanung sowie durch frühzeitige Abstimmungen mit den je- weils Betroffenen ist zu sichern, - dass der geplante Knotenpunkt mit der Kreisstraße K 7 sowie die dortige Linienfüh- rung der Umfahrung Westhausen so ausgestaltet werden, dass die im Kreuzungs- bereich angrenzenden landwirtschaftlichen Objekte möglichst nicht beeinträchtigt und - dass die Zu- und Abfahrt "Friedenstein-Kaserne" sowie die Zufahrt zum Standort- übungsplatz "Seeberg" der Bundeswehr über die Schlegelstraße gewährleistet wer- den. 4 5. Mit der Erarbeitung der Feinplanung sind Möglichkeiten zu prüfen, - die nicht mehr benötigten Streckenabschnitte der B 247 nur soweit zurückzubauen, dass eine Nutzung als Wirtschaftsweg weiterhin möglich ist, - im Zusammenhang mit der Anbindung von Warza an die B 247n den Durchgangs- verkehr in der Ortslage Warza im Zuge der L 2123 zu optimieren, - im innerörtlichen Bereich von Gotha vorhandene Straßen mit zu nutzen, - den Durchgangsverkehr im Zuge der L 1027 (Stadt Gotha, Kindleber Straße) im Be- reich des jetzigen niveaugleichen Bahnüberganges weiterhin zu gewährleisten, - nördlich von Gotha eine vorwiegend für den Landwirtschaftsverkehr und die Er- schließung der vorhandenen und geplanten Gewerbeflächen geeignete Querungs- möglichkeit über die Straßen- und Bahntrasse zu errichten und - die Anbindungen der Umgehungsstraße an die Weimarer bzw. die Salzgitterstraße u.a. zur Aufrechterhaltung des ÖPNV zu optimieren. 6. Zum Schutz des Überschwemmungsgebietes südwestlich von Westhausen und zum Erhalt des Biotopverbundes ist ein zusammenhängendes ausreichend dimensioniertes Brückenbauwerk über die Nesse und deren Zuflüsse vorzusehen. Im Bereich südlich des Kleinen Seeberges bis zur B 247alt sind die geplanten Retenti- onsräume des Fließgewässers Flachsröste zu beachten und die sich daraus ergeben- den Restriktionen mit der zuständigen Wasserwirtschaftsbehörde abzustimmen. 7. Zur Vorbereitung der Untertunnelung des Seeberges sind im notwendigen Umfang hydro- und ingenieurgeologische Untersuchungen zur Berücksichtigung der Subrosi- onsproblematik, zur Feststellung der Boden-, Fels- und Grundwasserverhältnisse so- wie zur Ermittlung der Standfestigkeit der Hohlräume durchzuführen. Es ist zudem ein Konzept zu erstellen, welches den Umgang mit dem beim Tunnelbau anfallenden Aushub regelt. 8. Vor Baubeginn ist unter besonderer Berücksichtigung der Ergebnisse der Untersu- chungen aus Maßgabe 7 das Arteninventar der Höhlungen im Kleinen Seeberg zu er- fassen und nachzuweisen. Der Zeitraum des Tunnelvortriebs und die Vortriebsart sind so zu wählen, dass Beein- trächtigungen der Lebensräume für Fledermäuse (Winterquartiere) in den Höhlungen des Kleinen Seeberges weitgehend ausgeschlossen werden können. In Abstimmung mit der zuständigen Naturschutzbehörde sind die für den Fledermaus- schutz erforderlichen Maßnahmen (Durchgänge, Querungshilfen usw.) unter Berück- sichtigung der Wanderungen zwischen mehreren Lebensräumen vorzusehen und ge- gebenenfalls ein jedoch nicht nur vortriebsbegleitendes Monitoring am Kleinen See- berg anzuwenden. 9. Durch eine Trassenoptimierung sowie sonstige Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen (z.B. in Form von Leiteinrichtungen und Durchlässen) ist sicherzustellen, dass die vor- habensbedingten Beeinträchtigungen der Feldhamsterpopulation so gering wie möglich ausfallen. Im Vorfeld des nachfolgenden Genehmigungsverfahrens ist die genaue Ab- grenzung des Feldhamsterlebensraumes zu erfassen. Unvermeidbare Störungen sind durch vorgezogene Maßnahmen auszugleichen (z.B. Aufwertung suboptimaler Teille- bensräume des Feldhamsters durch Bewirtschaftungsanpassungen). Über ein mit der zuständigen Naturschutzbehörde abzustimmendes Monitoring ist die Wirksamkeit dieser Kompensationsmaßnahmen zu überprüfen und nachzuweisen. 10. Bei der Festlegung von Kompensationsmaßnahmen sollen insbesondere folgende As- pekte Beachtung finden: - vorrangige Nutzung der Rückbaumaßnahmen an nicht mehr benötigten Straßenver- bindungen - gebietstypische Eingrünung der neuen Trasse der B 247 - Erhalt des Windschutzstreifens an der Bahnlinie Gotha – Leinefelde - Keine Kompensationsmaßnahmen im unmittelbaren Umfeld des Sonderlandeplat- zes Raumordnungsverfahren "Umfahrung Gotha im Zuge der B 247 [VKE 5562]" Legende: raumgeordnete Trasse raumgeordnete Trasse als Orientierung Bereich ohne flächige raumordnerische Festsetzungen gemäß Karte Raumnutzung/Landschaftsrahmenplan des RROP-MT nachrichtliche Übernahme, nicht Gegenstand des ROV 4 a 5 - Nutzung unwirtschaftlicher Rest- und Splitterflächen für Kompensationsmaßnahmen - Maßnahmen an Gewässerabschnitten - Aufnahme solcher Maßnahmen, die sich langfristig selbst tragen und keinen weite- ren