Maximilianeum Das Online-Magazin des Bayerischen Jahrgang 3 I Ausgabe Nr. 3 I Mai 2009 Themen Das Grundgesetz feiert Geburtstag 60 Jahre Grundgesetz Festakt und Symposium Festakt im Plenarsaal des Bayerischen Landtags Seite 3 Mit einem gemeinsamen Festakt im Maximiliane- Historische Abstimmung um haben der Bayerische Dröhnendes „Nein“ - Gefl üstertes „Ja“ und die Bayeri- sche Staatsregierung an Seite 6 60 Jahre Grundgesetz und 60 Jahre Bundesrepublik Versammlungsrecht Deutschland erinnert. Neue Gesetzentwürfe

Seite 11 Festredner Dr. Hans-Jochen Vogel, Bundes- minister a.D., betonte, dass sich das Grundge- setz als ein besonderer Glücksfall für die jün- gere Geschichte Deutschlands erwiesen habe. Schwarz-Rot-Gold: Die gehisste Deutschlandfahne auf dem Dach des Maximilianeums. Foto: Poss In den Fängen der DDR-Hydra Ministerpräsident würdigte die Vortrag über System der Stasi Werteordnung des Grundgesetzes als aktueller ser Jahrestag eine ganz besondere Bedeutung. blik Deutschland“ gesagt und die Rechtsver- denn je. Im Mai 1949 habe es „eine der denkwürdigs- bindlichkeit der Verfassung anerkannt. Dies ten Sitzungen“ des Landtags gegeben, bei der sei historisch gesehen die „weitaus wichtigere Seite 15 Zum Auftakt des Festakts sagte Landtagsprä- das Grundgesetz abgelehnt wurde. Zugleich Entscheidung“ gewesen. sidentin Barbara Stamm, für Bayern habe die- habe das Parlament aber „Ja zur Bundesrepu- Lesen Sie mehr ab Seite 3 Maximilianeum Editorial I Mai 2009

Liebe Leserin, lieber Leser, Inhalt

es war eine lange und tumultartige Sitzung, Die freiheitlichste Verfassung in der deutschen die der Bayerische Landtag vor 60 Jahren Geschichte habe sich seitdem bewährt – darin Editorial 2 am 19. und 20. Mai absolvierte: 17 Stunden stimmen alle fünf im Landtag vertretenen Frak- lang wurde heiß debattiert, dann folgte die tionen heute überein. Titelthema Abstimmung: Die Mehrheit der bayerischen Das Grundgesetz feiert Geburtstag 3 Experten beleuchten Volksvertreter lehnte das Grundgesetz ab. Bei Mit einem gemeinsamen Festakt begingen „Streitfall Föderalismus“ 5 allem Brüllen des bayerischen Löwen war dieses Parlament und Staatsregierung den Dröhnendes Nein, geflüstertes Ja 6 „Nein“ jedoch kein grundsätzliches: Die Ableh- 60. Geburtstag. Wir berichten über die Feierlich- Standpunkte der Fraktionen: nung richtete sich nicht gegen den „Geist“ der keiten im Maximilianeum ebenso wie über das Brauchen wir eine neue Verfassung? 9 neuen Verfassung, sondern gegen die Ausgestal- Symposium „Streitfall Föderalismus: 60 Jahre tung des Föderalismus. Grundgesetz“, bei dem namhafte Wissenschaft- Parlament ler und Experten in Vorträgen ihre Sicht zur Novellierung des Versammlungsrechts 11 Unmittelbar im Anschluss führte der Landtag Aufgabenverteilung zwischen Bund, Ländern Serie: Ausschuss für Kommunale Fragen und Innere Sicherheit 12 eine zweite Abstimmung durch, in der dieselbe und Europa diskutierten. MEHR Mehrheit bekräftigte, dass das Grundgesetz Foto: ddp Parlamentsleben auch für Bayern rechtsverbindlich sei, wenn es Weitere Themen dieser Ausgabe: Die Novellie- In den Fängen der DDR-Hydra von zwei Drittel aller Länder ratifiziert werde. rung des bayerischen Versammlungsgesetzes, Vortrag von Stasi-Experte Dr. Helmut Daran bestand kein Zweifel. „Dröhnendes Nein, die Ausschreibung des Bürgerkulturpreises und Müller-Enbergs 15 Geflüstertes „Ja“ – so betitelt Dr. Peter Jakob die bevorstehende Wahl zum Europaparlament Bürgerkulturpreis 16 Kock seinen Beitrag in dieser Ausgabe über die am 7. Juni. Internationale Gäste 17 damalige Haltung des bayerischen Parlaments . Vor der Europawahl: Jede Stimme zählt 19

MEHR Wir wünschen Ihnen wieder Notizen eine interessante Lektüre! Tag der Pressefreiheit 20 DIE REDAKTION Landeswettbewerb „Jugend debattiert 2009“ 21 Wanderausstellung des Bayerischen Landtags wieder auf Tour 22

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60 Jahre Grundgesetz „Ein besonderer Glücksfall unserer Geschichte“

Mit einer Feierstunde hielt das bayerische Parlament Rückschau auf eine seiner denkwürdigsten Sitzungen vor 60 Jahren: Damals hatte der Landtag sein „Nein“ zum Grundgesetz und zugleich sein „Ja“ zur Bun- desrepublik Deutschland erklärt. Der Jahrestag bot auch Anlass, Bilanz zu ziehen: „Die freiheitlichste Verfassung in der deutschen Geschich- te hat sich bewährt. Sie war und ist der Garant für Frieden, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Wohlstand“, sagte Landtagspräsidentin Barbara Stamm.

Erinnern an die Entstehung und Bedeutung des Grundgesetzes, sich besinnen auf dessen Folgen, und Mut schöpfen für die aktuellen Herausforderungen – das war der Bogen, den Hans-Jochen Vogel, der frühere SPD-Bundes- vorsitzende, in seiner mit großem Applaus be- dachten Festrede spannte. Repräsentanten aus Redner des Festakts (von links): Bundesminister a.D. Dr. Hans-Jochen Vogel, Ministerpräsident Politik und Staatsverwaltung, aus Wissenschaft, Horst Seehofer, Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Dr. Karl Huber, Präsident des Bayerischen Kirchen, Schulen, Medien sowie dem konsu- Verfassungsgerichtshofs. Foto: Poss larischen Korps waren zur Feierstunde in das Maximilianeum gekommen. habe die substantielle Voraussetzung für die Mitbürger, das Grundgesetz und seine Wert- Entwicklung der Bundesrepublik geschaffen ordnung weiterhin ernst zu nehmen und diese Vogel bezeichnete das Grundgesetz, das zu- und ihre bisherige Geschichte geprägt – eine Ordnung immer wieder mit Leben zu erfüllen. nächst mit Blick auf die deutsche Teilung als „Erfolgsgeschichte, für die es in unserer Historie Denn, so Vogel, „ein Gemeinwesen zerbricht, Eindrucksvoller Rückblick, ermutigender Aus- Provisorium gedacht war, als einen besonderen kaum eine Parallele gibt“, wie Vogel hervor- wenn es der Verlässlichkeit ermangelt und blick: Festredner Dr. Hans-Jochen Vogel. Foto: Poss „Glücksfall unserer jüngeren Geschichte“. Es hob. Er appellierte an die Mitbürgerinnen und jeder nur noch dem eigenen Egoismus folgt“.

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Festakt 60 Jahre Grundgesetz

Gaben eine rhetorische Kostprobe am Rednerpult: die Landesfinalisten von „Jugend debattiert“ (links). Zeitzeuge Bernhard Ücker, langjähriger Landtagskorrespondent des BR, mit der Landtagspräsidentin (Mitte). Rechts: Das Bläserensemble esBRASSivo umrahmte den Festakt musikalisch. Fotos: Poss

dieser schon damals absehbaren Gewichts- für die Bewältigung der aktuellen Krise. Be- verlagerungen „hat sich die freiheitlichste gleitet vom Bläser-Ensemble esBRASSivo san- Verfassung in der deutschen Geschichte be- gen die Festgäste zum Abschluss gemeinsam währt“, betonte Barbara Stamm. „Bayern ist in das Deutschlandlied und die Bayernhymne. den letzten 60 Jahren auf den Fundamenten Zuvor waren Tanja Mascha aus Nittenau und des Grundgesetzes einen erfolgreichen und Christian Dürschmied aus Poing, die beiden glücklichen Weg gegangen“, resümierte Dr. Landesfinalisten des Jahres 2007 von „Jugend Seltene Einmütigkeit im Plenum: Applaus von allen Seiten für das Grundgesetz. Foto: Poss Karl Huber, Präsident des Bayerischen Verfas- debattiert“, ans Rednerpult getreten und hat- sungsgerichtshofs. Ministerpräsident Horst ten zur Frage „Soll die Kultur als Staatsziel- Zum Auftakt hatte Landtagspräsidentin Demonstration, sozusagen einer zu Protokoll Seehofer würdigte die Werteordnung des bestimmung ins Grundgesetz aufgenommen Barbara Stamm an die mit großer Emotio- gegebenen Sorge“, sagte Barbara Stamm und Grundgesetzes: „Wir müssen die Werte, von werden?“ ihre Argumente ausgetauscht – eine nalität und Leidenschaft geführte Debatte zitierte damit Bernhard Ücker, den langjähri- denen unser Grundgesetz geprägt ist, wieder Kostprobe meisterhafter Debattenkultur. Eine zum Grundgesetz vom 19. auf den 20. Mai gen Landtagskorrespondenten des Bayerischen stärker in den Mittelpunkt stellen“, so der solche Kultur ist wichtig, denn: Gute Debatten 1949 erinnert. Damals hatte der Landtag das Rundfunks, der als Zeitzeuge die damalige Ministerpräsident und führte das christliche sind eine Voraussetzung lebendiger parlamen- Grundgesetz in einer 17-stündigen Marathon- Debatte miterlebt hatte und nun, 60 Jahre Menschenbild, die Freiheit und Verantwortung tarischer Demokratie. /kh sitzung mit 40 Redebeiträgen mehrheitlich später, wieder Zuhörer im Plenarsaal war. des Einzelnen für sich selbst, aber auch für die Hinweis: Alle Redemanuskripte des Festakts abgelehnt, zugleich aber seine Rechtsver- Diese Befürchtung Bayerns, so die Landtags- Gesellschaft insgesamt sowie die Solidarität sowie ein Video von der Veranstaltung fin- bindlichkeit anerkannt. „Bayerns Ablehnung präsidentin, galt der Tendenz zu immer mehr mit den Schwachen auf. Diese Werte seien den Sie im Internetangebot des Bayerischen des Grundgesetzes hatte nur den Wert einer Zentralismus und weniger Föderalismus. Trotz aktueller denn je und bildeten das Fundament Landtags. MEHR

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Symposium 60 Jahre Grundgesetz Experten beleuchten „Streitfall Föderalismus“

Bayern hat das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland wird, damit sich die gewiss im Augenblick Teilnehmer im Überblick entscheidend beeinflusst. Daran erinnerte ein Symposium, das der immer noch föderalistische Verfassung nicht • Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Oberreuter, unter der Hand plötzlich in eine zentralisti- Direktor der Akademie für Politische Bildung Bayerische Landtag und die Akademie für Politische Bildung Tutzing sche Verfassung verwandelt“, zitierte Barbara und Universität Passau (Einführung); anlässlich des 60. Geburtstags des Grundgesetzes gemeinsam im Ma- Stamm aus der Rede Ehards vor 60 Jahren. • Prof. Dr. Udo Wengst, Institut für Zeitge- ximilianeum veranstaltet haben. schichte, München (Der Verfassungskonvent „Dr. Hans Ehard hat vieles von dem vorausge- von Herrenchiemsee); sagt, was wir heute als Aushöhlung des Födera- • Dr. Karl-Ulrich Gelberg, Bayerische Aka- Der Bayerische Landtag hat in einer dramati- die großen Bedenken des damaligen Minis- lismus erleben. Man hätte besser auf ihn hören demie der Wissenschaften, München (Baye- schen Marathonsitzung vom 19. auf den 20. terpräsidenten Dr. Hans Ehard. Dieser hatte sollen“, würdigte Professor Heinrich Oberreuter, rische Positionen in Bonn und München); Mai 1949 das Grundgesetz für die Bundesre- befürchtet, das Grundgesetz stelle der Entwick- der Direktor der Akademie für Politische Bil- • Prof. Dr. Rudolf Morsey, Deutsche Hoch- publik Deutschland abgelehnt – aus der Sorge lung zu einem erneuten zentralistischen Staat dung Tutzing, im Nachhinein die Bedenken des schule für Verwaltungswissenschaften, heraus, der Föderalismus komme in der Ver- zu wenig entgegen. „Diese Möglichkeiten sind ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten. Speyer (Die Rolle der Bayerischen Minister- fassung zu kurz. Landtagspräsidentin Barbara so vielfacher Art, dass es einer sehr großen Oberreuter bezeichnete Ehard als „Erfinder des präsidenten); Stamm erinnerte in ihrer Begrüßungsrede an Wachsamkeit im zukünftigen Bunde bedürfen Bundesrats“. Seinem Einfluss und dem seiner • Roland Tichy, Wirtschaftswoche, Düs- Mitstreiter sei das Mitbestimmungsrecht der seldorf (Föderalismus - Behinderung wirt- Länder wesentlich zu verdanken. „Darin liegen schaftlicher Dynamik?); auch die Wurzeln dafür, dass Bayern in Berlin • Prof. Dr. Dres. h.c. Hans-Peter Schneider, etwas zu sagen hat“, betonte Oberreuter. Deutsches Institut für Föderalismusfor- schung, Hannover (Föderalismus: Aushöh- Das Föderalismusproblem ist nach 60 Jahren so lung oder Reform? Verfassungsrechtliche aktuell wie eh und je, das belegten verschie- Überlegungen); dene Redner in ihren Referaten. Der Bogen • Reinhold Bocklet, Erster Vizepräsident des spannte sich vom Verfassungskonvent auf Her- Bayerischen Landtags, Staatsminister a.D. renchiemsee bis zur Rolle der Bundesländer in (Die Bundesländer in der EU). Zwei Kommissionen haben sich im Vorfeld des 60. Grundgesetzjubiläums um die Revitalisierung der Europäischen Union, die Reinhold Bocklet, Ausführlicher Bericht des Föderalismus bemüht. Landtagsvizepräsident Reinhold Bocklet während seines Vortrags. Erster Vizepräsident des Bayerischen Landtags, zu den einzelnen Redebeiträgen MEHR Fotos: dpa/Helmö: darlegte. /hw

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60 Jahre Grundgesetz Dröhnendes „Nein“ - Geflüstertes „Ja“

Nur mit Mühe konnte Landtagspräsident Michael Horlacher in der Unter Blitz und Donner eines starken Gewit- (davon lediglich einer ersten Morgenstunde des 20. Mai 1949 die Emotionen zügeln, als er ters über der Landeshauptstadt hatten zuvor in den Reihen der CSU) 101 Abgeordnete den Bonner Entwurf des akzeptierte der Landtag nach 17-stündiger Parlamentsdebatte bekanntgab: „Das Grundgesetz Grundgesetzes abgelehnt, 63 votierten dafür, das Ergebnis der Ver- in der vorliegenden Form hat nicht die Zustimmung des Bayerischen neun enthielten sich der Stimme. handlungen des Bonner Landtags gefunden.“ Nach Verlesung des Abstimmungsergebnisses Parlamentarischen

„Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind.“ Michael Horlacher, Landtagspräsident 1946 bis 1950

kamen aus den SPD-Reihen laute Pfui-Rufe, Rates für den Fall, dass die vorgeschriebene und Jean Stock reagierte empört auf besänf- Zweidrittel-Mehrheit in den Ländern erreicht tigende Worte des Präsidenten: „Aber der würde. Und daran war überhaupt nicht zu Bayerische Landtag ist der einzige, in dem zweifeln. das Grundgesetz keine Zustimmung gefun- den hat!“ Hinter den Kulissen, sprich hinter den Türen der CSU-Fraktion, war vorher die Situation Die Aufregung der Sozialdemokraten war glasklar nüchtern erörtert worden. Staatsmi- eher taktisch, denn die CSU-Landtagsmehr- nister Anton Pfeiffer, im Parlamentarischen heit flüsterte wenig später ihr „Ja“ zum Rat Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion, klei- Grundgesetz für die künftige Bundesrepu- dete das Problem in die Frage: „Wie würden blik Deutschland: Mit 97 Stimmen bei 70 wir uns entscheiden, wenn wir sicher wüss- Abstimmung in den Morgenstunden des 20. Mai: 63 Abgeordnete stimmten für das Grundgesetz, Enthaltungen (vorwiegend in den Reihen ten, dass von unseren bayerischen Stimmen 101 dagegen. Damit lehnte die Mehrheit des Landesparlaments die Verfassung der Bundesrepublik ab. der SPD) und nur sechs Totalverweigerern das Zustandekommen der westdeutschen

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Dröhnendes „Nein“ - Geflüstertes „Ja“

deralismus hochhalte. „Unsere Erfolge sind an Zwickmühle für die CSU, in die sie durch die Grundgesetz hatte demnach eine Reihe gra- sich schon unerhört. Dass das Grundgesetz radikal-föderalistische Bayernpartei geraten vierender Mängel in der Steuer- und Finanz- überhaupt sehr viele Mängel hat, rührt daher, war. Zu ihr, die Bonn bekämpfte wie bei der gesetzgebung und im Zuständigkeitskatalog dass die zurückliegende Zeit in Deutschland Reichsgründung die bayerischen Patrioten die des Bundesrats. So gut wie unerwähnt blieb, eine Zeit des Chaos war, in der alle möglichen Preußen, liefen landauf landab scharenweise dass Bayern mit der Etablierung einer zweiten Kräfte an die Oberfläche gespült wurden.“ CSU-Anhänger über, vor allem im ländlich- Kammer, zusammengesetzt aus Regierungs- Franz Josef Strauß, CSU-Abgeordneter im katholischen Altbayern. Im Landtag war die vertretern der Länder, einen fundamentalen Frankfurter Wirtschaftsrat und in München Bayernpartei nur indirekt durch ihren Vorsit- Erfolg gegenüber der norddeutschen CDU Gast der Fraktion, stellte klar: „Unser Nein zu zenden Josef Baumgartner vertreten, der als verbuchen konnte. Diese Etablierung eines Bonn berechtigt uns genauso zur Mitarbeit CSU-Dissident fraktionslos war. In der Manier Bundesrats hatte die Staatsregierung im Al- in Bonn. Wenn aber nein gesagt wird, dann eines Volkstribuns blies er demagogisch zum leingang in einem Zusammenspiel mit den muss damit aber auch ein grundsätzliches Kreuzzug gegen einen neuen unheilvollen Sozialdemokraten im Parlamentarischen Rat Bekenntnis zu Gesamtdeutschland verbunden Zentralismus Bonner Spielart. durchgeboxt, sehr zum Missfallen von Konrad werden.“ Adenauer, der einen Senat favorisierte. Jenseits plakativer Argumente in der nächtli- Das von Hans Ehard ausgegebene Motto chen Redeschlacht ging es der CSU aber auch Doch zurück zur Landtagssitzung am 19. und „Nein zum Grundgesetz, Ja zu Deutschland“ darum, den „bayerischen Standpunkt“ in der 20. Mai vor 60 Jahren. Dort forderte öffent- wies den einzig möglichen Ausweg aus einer Verfassungsdebatte zu dokumentieren: Das lichkeitswirksam – die Debatte wurde im

19. und 20. Mai 1949: Historische Debatte im Landtag. Fotos: Bildarchiv Bayerischer Landtag

Republik abhängen würde?“ Und Minister- präsident Hans Ehard, der mit der Frage der Rechtsverbindlichkeit des Grundgesetzes sein Verbleiben im Amt verband, sagte: „Der An- schein des Abseitsstehens wäre das Ende jedes bayerischen Einflusses auf Bundesebene.“ Pfeiffer besänftigte die Bonn-Kritiker in seiner Partei mit dem Hinweis auf das bayerische Verhandlungsergebnis, das die Fahne des Fö- Dr. Hans Ehard (CSU) Dr. Anton Pfeiffer (CSU) Prof. Dr. (SPD) Dr. Thomas Dehler (FDP) Prof. Dr. Josef Baumgartner (BP)

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Dröhnendes „Nein“ - Geflüstertes „Ja“

Bayerischen Rundfunk übertragen – Bayern- parteichef Josef Baumgartner „alle Hoheits- rechte zurück, die uns seit 1871 Stück für Stück geraubt und gestohlen wurden“. Seine Alternative lautete: „Ein Staaten- bund aus selbständigen freien Staaten“, freiwillig mit Staatsverträgen zusammen- geschlossen. Ministerpräsident Hans Ehard beklagte vor allem, dass der Bundesrat nicht gleichberechtigt sei und deshalb das Grundgesetz Schritt um Schritt das bundes- staatliche Zusammenleben hemmen werde. Wilhelm Hoegner, der als einer der wenigen Sozialdemokraten dem Grundgesetzentwurf ebenfalls mit Argwohn begegnete, beteiligte sich demonstrativ nicht an der Diskussion. In einer „persönlichen Erklärung“ zum Schluss sagte er: „Die Zwangslage, in der sich Deutschland befindet, veranlasst mich, die Wahlplakat der Bayernpartei nach 1949. staatsrechtlichen Bedenken gegen das Bon- ner Grundgesetz zurückzustellen. Ich werde der frei nach dem englischen Waterloo-Feld- deshalb in dieser für die nächste deutsche herrn Wellington telegrafierte: „Ich wollte, Zukunft so bedeutsamen Frage mit meinen es wäre Abend und die Preußen kämen.“ alten politischen Freunden stimmen.“ Gleich zu Beginn der Sitzung hatte Horla- Auch in Briefen und Telegrammen an den cher, um die Emotionen zu dämpfen, das Landtag nahmen Bayerns Bürger regen An- Motto ausgegeben: „Man soll die Dinge nicht teil an der Grundgesetzdebatte. „Damit der so tragisch nehmen, wie sie sind.“ Seine wei- Humor nicht zu kurz kommt“, verlas Präsi- tere Lebensweisheit behielt er für sich: „Man Karikatur aus dem Simplizissimus (1949) zur Verabschiedung des Grundgesetzes : dent Michael Horlacher einige Kostproben. muss die Grundsätze so hoch hängen, dass „Zum Andenken an die tugendhafte Jungfrau , die hier von dem Räuberhauptmann Carlo „Schallende Heiterkeit und Beifall“ – so ver- man bei entscheidenden Momenten unten und seinen Spießgesellen vergewaltigt wurde.“ Fotos: Bildarchiv Bayerischer Landtag merkt das Protokoll – erntete ein Scherzbold, durchkommt.“ /Peter Jakob Kock

Maximilianeum I Das Online-Magazin des Bayerischen Landtags I Nr. 03/09 8 Maximilianeum Titelthema I Mai 2009 60 Jahre Grundgesetz Braucht Deutschland eine neue Verfassung?

Petra Guttenberger, MdL (CSU) Franz Schindler, MdL (SPD) Die Bundesrepublik Deutschland feiert ihren 60. Geburts- Nein! 60 Jahre Grundgesetz sind eine Erfolgsgeschichte. Was Der Vorsitzende der Bundes-SPD, tag. Die 60-jährige Erfolgsgeschichte von Frieden, Freiheit als Provisorium gedacht war, hat sich über die Jahrzehnte be- Franz Müntefering, fordert eine neue und Wohlstand ist eng mit unserem Grundgesetz verknüpft. währt und als die beste Verfassung erwiesen, die Deutschland Ich stimme dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts je hatte. gesamtdeutsche Verfassung. Viele Ostdeutsche Hans-Jürgen Papier uneingeschränkt zu, dass es „die beste fühlten sich unwohl mit dem „übergestülpten“ Verfassung ist, die Deutschland je hatte“. Unser Grundgesetz Das Grundgesetz ist einerseits offen für den notwendigen Grundgesetz, so der Politiker. In Bayern teilt ist zu Recht über die Jahrzehnte zu einer Modellverfassung für Wandel, andererseits aber auch rigide, wenn es um die Grund- andere Länder geworden. rechte geht. Die Kernbestandteile des Grundgesetzes, die keine der fünf Landtagsfraktionen diese Auf- Grundrechte als unmittelbar geltendes Recht, die Demokratie, fassung. Die darin garantierten Grundrechte verkörpern in ihrer Ge- die Rechtsstaatlichkeit, die Sozialstaatlichkeit und die Glie- samtheit eine Wertordnung, die als verfassungsrechtliche derung des Bundes in Länder waren und sind unabänderlich Basis für ein gedeihliches Zusammenle- die Voraussetzung dafür, dass sich in der Neue Verfassung statt Grundgesetz? ben gilt. Das Grundgesetz garantiert und Bundesrepublik eine offene Gesellschaft vermittelt unserer Gesellschaft Werte und eine stabile Demokratie entwickeln und Orientierung. Aufklärung, Men- konnten. schenrechte, Emanzipation und vor allem unsere christliche Prägung haben diese Einen Mangel freilich hat das Grundge- menschliche und moderne Verfassung setz: Es ist anders als zum Beispiel die genauso hervorgebracht wie die bitteren Bayerische Verfassung nie, weder 1949 Erfahrungen aus der finstersten Zeit, in der gerade unsere noch nach der Wiedervereinigung, vom christlichen Werte und Früchte der Aufklärung mit Füßen Volk in freier Selbstbestimmung beschlossen worden. Leider getreten wurden. sind damals Initiativen, eine breite Verfassungsdiskussion zu führen und eine neue gesamtdeutsche Verfassung zu schaf- Unverständlich bleibt, warum der SPD-Vorsitzende Müntefering fen, gescheitert. Jetzt ist aber nicht die Zeit für eine neue durch die von ihm angestoßene Debatte über eine neue Verfas- Verfassungsgebung. Vielmehr geht es darum, das Grundge- sung das Misstrauen gegenüber unserer freiheitlich-demokra- setz unter strikter Beachtung seines Kernbestands behutsam Das Grundgesetz - Basis für die Entwicklung tischen Grundordnung nährt. Für Konservative gilt immer, dass zu modernisieren. Die nächsten Bewährungsproben für das einer stabilen Demokratie. Foto: ddp das Bessere der Feind des Guten ist. Aber da braucht sich unser Grundgesetz, nämlich die Globalisierung in allen Bereichen Grundgesetz nicht zu verstecken. und die europäische Integration, stehen unmittelbar bevor.

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Braucht Deutschland eine neue Verfassung?

Florian Streibl, MdL (Freie Wähler) Susanna Tausendfreund, MdL (Grüne) Dr. Andreas Fischer, MdL (FDP) Unser Grundgesetz wird 60 Jahre alt. In dieser Zeit ohne kriegeri- Das Grundgesetz hat sich bewährt: Unsere Verfassung ist ein er- Pünktlich zum 60. Geburtstag des Grundgesetzes wird nun sche Auseinandersetzungen in Mitteleuropa hat sich die rechts- folgreiches Beispiel für die nachhaltige Redemokratisierung eines wieder über eine neue Verfassung diskutiert. Nach der Wie- staatliche Kultur Deutschlands nachhaltig vertieft und verbrei- Landes. Sie ist weltweit zum Vorbild geworden. Auch wenn wir dervereinigung kam diese Frage letztmalig auf, als darüber tert. Das Grundgesetz wurde zu einem stabilen und dauerhaften Grünen die politische Praxis immer wieder kritisieren, ist das Grund- nachgedacht wurde, für die Bundesrepublik eine gemein- Fundament des demokratischen Rechtsstaats und bildet es noch gesetz die Basis für eine funktionierende Gewaltenteilung und eine same Verfassung zu schaffen. Damals einigte man sich auf immer. Debatten über die Weiterentwicklung des Grundgesetzes gesunde Demokratie in unserem Land. ein „Provisorium“, das sich im Laufe der Jahre aufgrund sind angesichts Globalisierung und EU-Gesetzgebung selbstver- Auch die künftigen Herausforderungen können wir auf der Grund- seiner Qualität doch zur gesamtdeutschen Verfassung ver- ständlich. Eine grundsätzliche Neudefinition einzelner Begriffe lage des Grundgesetzes meistern. Dabei bedarf es immer wieder festigte. oder die Formulierung neuer Staatsziele ist jedoch nicht not- zeitgemäßer Anpassungen. Hier plädieren wir für mehr Demokratie: wendig, die im Grundgesetz formulierten Wertvorstellungen sind Wir fordern den bundesweiten Volksentscheid, denn eine breitere Das Grundgesetz war und ist eine Anleitung, die weltweit heute gültiger denn je. Das Grundgesetz war und ist Garant für Basis politischen Handelns tut Not. Einerseits steigt die Anzahl der ihresgleichen sucht. Wir Deutschen haben damit schließlich die friedliche, freiheitliche, rechtsstaatliche und demokratische Nichtwähler, andererseits dürfen Millionen ausländischer Bürger, das Laufen in der Demokratie gelernt. Das Grundgesetz er- Verfassung Deutschlands und hat die hier leben und arbeiten, nicht füllt nicht nur alle Funktionen sich in Realität und Praxis bewährt. wählen. Wir wollen das Wahl- einer Verfassung, sondern wird Eine strukturelle Veränderung oder recht erweitern und das Wahl- auch den Legitimitätsanfor- Neufassung in Form einer Verfassung alter auf 16 senken, um junge derungen an eine Verfassung birgt die Gefahr, die noch immer Menschen, um deren Zukunft es gerecht. aktuellen Intentionen der Väter und schließlich geht, einzubeziehen. Mütter des Grundgesetzes zu verfäl- Eine Änderung des Grundgesetzes Wenn auf der einen Seite an- schen, nicht zuletzt zu Ungunsten des föderativen Systems. schmerzt uns noch heute: Das Recht auf Asyl wurde aufgrund der klingt, etwas könnte zu alt sein, so wird auf der anderen Gerade die Grundrechte und die Präambel des Grundgesetzes Erfahrung von Verfolgung und Vernichtung im Grundgesetz ver- Seite schnell befürchtet, etwas könnte nicht zukunftsfähig werden durch eine verantwortungsvolle Rechtsprechung immer ankert. Die Einschränkung des Asylrechts von 1993 kann unseren sein. Doch mit dem deutschen Grundgesetz ist es gerade wieder neu ausgelegt und aktualisiert und bilden einen allzeit menschenrechtlichen Ansprüchen nicht genügen. Bedenklich ist anders. Typisch für freiheitliche Verfassungen ist es, Verän- gültigen Leitfaden an Wertvorstellungen. Was wir heute be- auch die zunehmende Missachtung des Grundgesetzes im Bürger- derungen zuzulassen und zukunftsfähig zu sein. nötigen, ist keine neue Verfassung, sondern die konsequente rechtsbereich. Hier musste das Bundesverfassungsgericht viel zu Verwirklichung und Bewusstmachung des existierenden Grund- häufig eingreifen: In den letzten vier Jahren wurde jedes neue Si- Deshalb ein ganz klares „Nein“! Wir brauchen keine neue gesetzes. Es hat der Bundesrepublik 60 Jahre als höchstrangige cherheitsgesetz für verfassungswidrig erklärt. Deshalb mein Aufruf: Verfassung, wir müssen uns vielmehr an den liberalen Kern Rechtsquelle Halt gegeben. Es ist nicht ersichtlich, warum man Statt einer neuen Verfassung brauchen wir Politiker, die im Sinne unseres Grundgesetzes erinnern und können stolz auf unsere den bewährten Halt heute aufgeben sollte. des Grundgesetzes handeln und es positiv fortentwickeln. Verfassung sein!

Maximilianeum I Das Online-Magazin des Bayerischen Landtags I Nr. 03/09 10 Maximilianeum Parlament I Mai 2009 Novellierung des Versammlungsrechts Regierungsfraktion sowie Bündnis 90/Die Grünen reichen neue Gesetzentwürfe ein

Demonstrieren in Bayern soll bislang 72 Stunden auf zwei Werktage ver- lich auf Video filmen, sondern nur noch offen. Aus Sicht der SPD werden mit dem Gesetzent- wieder einfacher werden: Auf kürzt werden. Die Befugnisse der Sicherheits- Bilder, Filme und Tonaufnahmen müssen kurz- wurf wichtige Kritikpunkte der SPD aufgegrif- behörden werden eingeschränkt: Die Polizei fristiger gelöscht werden. Auch die Androhung fen und teilweise entschärft. „Wenn jemand die Intervention des Bundesverfas- darf Demonstranten künftig nicht mehr heim- von Bußgeldern bei Regelverstößen, die das von der CSU weggenommenen Bürgerrechte sungsgerichts und des Koalitions- Bundesverfassungsgericht in einer zurückgibt, dann ist es aber weder die Koalition partners FDP hat die CSU einer einstweiligen Anordnung Anfang noch die FDP, sondern sind es die Beschwer- des Jahres bereits außer Kraft deführer in Karlsruhe und das Bundesverfas- Lockerung des im vergangenen gesetzt hatte, ist in dem neuen sungsgericht“, erklärte Franz Schindler (SPD). Jahr verabschiedeten Versamm- Entwurf nicht mehr zu finden. Die Entschärfungen des Versammlungsgesetzes reichten nach seiner Ansicht nicht aus, um die lungsrechts zugestimmt. Die Koa- Insgesamt 14 Regelungen wur- Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe für erle- litionäre reichten Mitte Mai einen den aus dem Gesetz gestrichen digt erklären zu können. Mit Blick auf den ei- entsprechenden neuen Gesetzent- und 23 so umgeschrieben, dass genen Gesetzentwurf der Fraktion Bündnis 90/ Dr. Andreas Fischer (FDP) „nicht Die Grünen sagte Florian Streibl (Freie Wähler): wurf ein. Die Fraktion Bündnis 90/ von kosmetischen Korrekturen“ „Wir haben zwei Ansätze vorliegen, doch wo Die Grünen legte ebenfalls einen sprechen wollte, „sondern von der eine zu weit springt, springt der andere einer Generalüberholung“. Er nach unserer Meinung zu kurz.“ Bei dem einen, Gesetzentwurf vor. sprach anlässlich der Ersten Le- so Streibl, schimmere ein leichtes Misstrauen Bayern hatte 2008 als erstes Bundesland ein sung des neuen Gesetzentwurfs gegen die Staatsgewalt durch, bei dem anderen eigenes Versammlungsgesetz beschlossen. im Plenum von einem „Tag der ein leichtes Misstrauen gegen diejenigen, die Die Föderalismusreform von 2006 verlieh Freude für die Bürgerrechte“. sich versammeln wollen. Die Wahrheit liege dem Freistaat die dazu notwendige Gesetz- Die CSU räumte ein, dass ihr die in der Mitte. Die Grünen werteten den neuen gebungskompetenz. In ihrem neuen Entwurf Nachbesserung des Gesetzes Anlauf als deutlichen Erfolg für den anhalten- haben die Regierungsfraktionen das bayeri- schwerfalle. In einer Koalition den Protest von Opposition und Verbänden: sche Gesetz nun in mehreren zentralen Punk- müsse man Kompromisse schlie- „Endlich hat die CSU einsehen müssen, dass ten gelockert. ßen, „die einem nicht immer ihr umstrittenes Gesetz elementare Rechte So soll die Anmeldung einer Kundgebung Beim Versammlungsgesetz gilt es, die richtige Balance gefallen“, so Petra Guttenberger einer demokratischen Gesellschaft verletzt“, so künftig erleichtert und die Anmeldefrist von zwischen Freiheit und innerer Sicherheit zu finden. Foto: dpa (CSU). Christine Stahl (Bündnis 90/Die Grünen). /kh

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Serie - Teil 3: Der Ausschuss für Kommunale Fragen und Innere Sicherheit Parlamentarische Schnittstelle für Sicherheit

Sie sind die „Werkstätten“ des Parlamentsbetriebs: die Ausschüsse. J eder der zwölf ständigen Ausschüsse des Landtags ist für ein bestimm- tes Politikfeld zuständig. Hier beraten die Experten der Fraktio nen Gesetzentwürfe und Anträge, zu denen sie Beschlussempfehlungen abgeben. Dadurch werden inhaltlich die Sitzungen und Entscheidungen der Vollversammlung vorbereitet. „Maximilianeum“ stellt die Ausschüs- se der Reihe nach vor - in dieser Ausgabe die Aufgaben des Ausschusses für Kommunale Fragen und Innere Sicherheit.

20 Parlamentarierinnen und Parlamentarier gehören dem sogenannten „Innenausschuss“ an. Foto: Poss

Traditionell in der Mitte der Legislaturperiode einer Verwaltungsgemeinschaft auszuschei- sowie je zwei von Freien Wählern (FW), Grü- als Mitgliedern. ist in dieser Wahlperiode ge- müssen sich die Mitglieder des Ausschusses den. Bei diesem oft jahrelangen „Freiheits- nen und FDP, geht es also um die inneren An- ballter kommunalpolitischer Sachverstand im für Kommunale Fragen und Innere Sicherheit kampf“, den die Abgeordneten nach streng gelegenheiten des Freistaats: um alle Ange- Ausschuss vertreten. mit einem Thema befassen, das vielerorts in objektiven Kriterien wie Steuerkraft oder legenheiten der Kommunen im Staatsgefüge, Bayern die Emotionen hochkochen lässt. Das Einwohnerentwicklung entscheiden sollten, um Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Wer, wenn nicht erfahrene Kommunalpoli- Innenministerium legt dann einen Gesetzent- muss es nicht immer so weit gehen wie einst Rettungsdienst, staatlichen Hoch- und Stra- tiker, kennt sich schon aus in den Untiefen wurf zur Beratung vor, mit dem in Einzelfällen zwischen den unterfränkischen Gemeinden ßenbau. Juristen sind hier in erster Linie ge- der kommunalen Abwasserentsorgung, mit die „kommunale Gliederung des Staatsgebie- Ermershausen und Maroldsweisach, die ihren fragt – und erfahrene Kommunalpolitiker. Fragen der Einsatzfähigkeit der örtlichen tes“ geändert werden soll. Dahinter verbirgt Trennungszwist mit Straßenblockaden und Feuerwehren oder den Nöten der Kommu- sich der Wunsch zahlreicher Ortschaften, die diversen Handgreiflichkeiten austrugen, aber Geballte kommunalpolitische Kompetenz nen bei ihrer Finanzausstattung. So hatte ungeliebte Eingemeindung in die Nachbarge- Herzblut ist in fast jedem Fall dabei. Mit einer früheren Landrätin als Vorsitzende zum Beispiel die bei Studenten und fern der meinde im Zuge der Gebietsreform vor über Im „Innenausschuss“ mit seinen 20 Mitglie- sowie ehemaligen Oberbürgermeistern und Heimat eingesetzten Polizisten unbeliebte 30 Jahren rückgängig zu machen oder aus dern, zehn von der CSU, vier von der SPD zahlreichen Stadt-, Gemeinde- und Kreisräten Zweitwohnungssteuer ihre Geburtsstunde im

Maximilianeum I Das Online-Magazin des Bayerischen Landtags I Nr. 03/09 12 Maximilianeum Parlament I Mai 2009

Ausschuss für Kommunale Fragen und Innere Sicherheit

„Innenausschuss“, indem man den Wunsch bemerkbar wurden, kam die Initiative zur Ausschusses gehört aber das weite Feld der von Fremdenverkehrsgemeinden aufgriff, Entschärfung der Regelung für diesen Per- Inneren Sicherheit. Regelmäßig befassen sich die die Besitzer von Ferienwohnungen an sonenkreis auch aus den Reihen der Innen- die Abgeordneten mit Maßnahmen zur Kri- den laufenden Kosten für die allgemeine politiker. Bei der jährlichen Ausgestaltung minalitätsbekämpfung oder der Verhinderung Daseinsvorsorge beteiligen wollten. Als die des kommunalen Finanzausgleichs ist der von Straftaten. Die Bandbreite reicht von unbeabsichtigten Nebenwirkungen für Stu- „Innenausschuss“ ohnehin beratend tätig. Zu der Diebstahlsprävention über verbesserte dierende und Geringverdiener in Großstädten den nach außen sichtbarsten Aufgaben des Fahndungsstrategien bis hin zum Umgang mit den Gefährdungen durch den interna- tionalen Terrorismus. Im Mittelpunkt steht dabei häufig das Polizeiaufgabengesetz, des- sen Veränderungen wie bei der präventiven Wohnraumüberwachung oder bei der Online- Durchsuchung von Computern meist strittig Fußballspielen. Fachlich begleitet hat der „In- debattiert werden. nenausschuss“ auch die von der Staatsregie- rung vorgelegte Organisationsreform bei der Randale bei Fußballspielen bayerischen Polizei und die Neuordnung des Es gilt, stets die möglichst beste Lösung im Rettungswesens im Freistaat. Spannungsfeld zwischen der Wahrung der bürgerlichen Freiheitsrechte und dem Schutz Zu den regelmäßigen Aufgaben des Gremiums der Bürger vor Straftaten zu finden. Ein klas- gehört zudem die Beratung des jährlich vom sisches Beispiel dafür war in der vergangenen Innenministerium verfassten Verfassungs- Legislaturperiode die Neufassung des bayeri- schutzberichts und der amtlichen Krimina- schen Versammlungsrechts, in dem Zulassung litätsstatistik. Auch versucht der Ausschuss, und Ablauf von Demonstrationen geregelt Einfluss auf die Planungen zum Um- und Aus- sind. Hier prallten die unterschiedlichen bau des bayerischen Straßennetzes und auf Denkansätze von Regierung und Opposition die staatliche Wohnungsbauförderung zu neh- besonders hart aufeinander, am Ende musste men. Das Tätigkeitsspektrum des Ausschusses das Bundesverfassungsgericht klärend ein- für Kommunale Fragen und Innere Sicherheit greifen. Aktuell befasst sich der Ausschuss ist also groß, betroffen von seinen Entschei- Regelmäßig als Thema auf der Tagesordnung des „Innenausschusses“: die Personal- und Sachaus- zum Beispiel intensiv mit Maßnahmen gegen dungen sind die Bürger oft unmittelbar. stattung der Polizei in Bayern. Foto: GdV die zunehmende Randale im Umfeld von /Jürgen Umlauft

Maximilianeum I Das Online-Magazin des Bayerischen Landtags I Nr. 03/09 13 Maximilianeum Parlament I Mai 2009

Porträts der beiden Vorsitzenden

Gabriele Pauli (Freie Wähler) Christian Meißner (CSU) Als die Vorsitze der Ausschüsse vergeben wur- Pauli drückt ihr politisches Selbstverständnis in Erst vor Kurzem hat Christian Meißner eine man von der Ausschussarbeit trennen“, findet den, war für Gabriele Pauli klar, dass sie sich um einer Schrift mit dem Titel „Von Menschen für Premiere gefeiert: Zum ersten Mal leitete der er. Auch käme ihm niemals in den Sinn, als den des „Innenausschusses“ bewerben würde. Menschen – Beginn der ganzheitlichen Politik“ stellvertretende Vorsitzende des Innenaus- Sitzungsleiter einen Parteikollegen bevorzugt „Weil mir viele kommunale Fragen aus meinem aus. Da wundert es kaum, dass sie sich auch schusses die Sitzung des Gremiums. Die Vorsit- zu behandeln: „Da hat man zwei unterschied- früheren Amt vertraut sind. Ich kann die Sicht als Ausschussvorsitzende trotz aller politischer zende Gabriele Pauli war nämlich verhindert. liche Hüte zu tragen.“ Gabriele Pauli kannte er der Kommunen sehr gut nachvollziehen“, sagt Kontroversen um ein Miteinander im Gremium Ruhig und sachlich arbeitete er mit seinen Kol- vor der gemeinsamen Zeit im Innenausschuss Pauli, die 18 Jahre lang Landrätin im Landkreis bemüht. „Es ist eine Zusammenarbeit über legen die Tagesordnung ab. „In unserem Gre- nicht persönlich. Jetzt lobt er die „freundliche Fürth war. Insofern habe sie nun einen Wunsch- Parteigrenzen hin- mium gibt es kaum Schaufensterreden“, sagt und professionelle posten inne. Neu ist für sie indes eines: Anders weg möglich“, sagt der 39-Jährige. Er schätzt die stringenten und Zusammenarbeit“ als im Kreistag, wo Themen meist nur einmal auf die Fränkin. Ins- sachlichen Diskussionen im Ausschuss. „Man mit der Vorsitzen- der Tagesordnung stehen, werde im Ausschuss gesamt beschreibt kann von einer richtigen Arbeitsatmosphäre den. Die macht er ein und derselbe Antrag bei Bedarf öfter bear- die 51-Jährige sprechen“, sagt er. auch daran fest, beitet. Neun von zehn Themen, die Pauli und ihr das Klima im Aus- Seit 1998 Landtagsabgeordneter, hat der Lich- dass Kollegin Pauli Stellvertreter Christian Meißner auf die Tages- schuss jedenfalls tenfelser mit den im Innenausschuss behandel- ihn etwa in die ordnung setzen, kommen über Petitionen und als „konstruktiv ten Belangen „ein Themengebiet gefunden, mit Zusammenstellung Anträge von Abgeordneten. Hin und wieder or- und offen“. Selbst- dem ich mich identifizieren kann“. Da gebe es der Tagesordnung ganisiert sie jedoch auch eigene Tagesordnungs- verständlich gebe viele Felder, die seine Interessen berühren. Dass miteinbezieht. punkte wie jüngst einen Informationsbesuch bei es unter den Mit- ihm die Innenpolitik besonders liegt, stellte Gemeinsam der Nürnberger Polizei. gliedern auch un- der Vater eines Sohnes vor einem Jahr fest: entscheiden sie Wer die promovierte Betriebswirtschaftlerin terschiedliche Auf- Damals startete er erfolgreich eine Kampagne beispielsweise, Foto: Poss Foto: Poss die Sitzungen des Ausschusses ruhig und ob- fassungen. Doch zur Abschaffung der Zweitwohnungssteuer für welche Petitionen jektiv leiten sieht, mag kaum glauben, dass würden diese stets sachorientiert diskutiert. Studenten. Meißner: „Da habe ich Blut geleckt öffentlich und welche nichtöffentlich behan- Pauli 2007 für großen Wirbel auf der Polit- „An der Stimmung gibt es also kaum etwas zu für innenpolitische Themen.“ Die Situation bei delt werden. Meißner behält im Auge, welche bühne Bayerns gesorgt hat: Viele in ihrer ehe- verbessern“, sagt Pauli. Dazu trage ihr Stellver- Polizei und Feuerwehr interessieren den Stadt- Abgeordneten sich zu Wort melden und zählt bei maligen Partei, der CSU, rechnen ihr den Sturz treter Meißner, mit dem die Vorsitzende seit und Kreisrat ebenso wie die Winterdienstpau- Abstimmungen die Stimmen. Der wichtige Sitz von zu. In der Folge wurden Kurzem sogar per Du ist, maßgeblich bei: „Die schale - zumal es sich um Angelegenheiten an der Kopfseite des Konferenztisches hat den innerparteiliche Anfeindungen zum Anlass für Zusammenarbeit mit ihm ist sehr angenehm handelt, mit denen er auch als Lokalpolitiker Franken aber nicht überheblich gemacht: Auch Paulis Wechsel zu den FW, für die sie im ver- und kollegial.“ MEHR konfrontiert wird. Eines ist Meißner dabei al- von vorne sieht die Lage nicht anders aus. MEHR gangenen September in den Landtag einzog. /Alexandra Kournioti lerdings wichtig: „Die Stimmkreisarbeit muss /Alexandra Kournioti

Maximilianeum I Das Online-Magazin des Bayerischen Landtags I Nr. 03/09 14 Maximilianeum Parlamentsleben I Mai 2009 In den Fängen der DDR-Hydra Experte Müller-Enbergs gibt Einblicke in die Arbeit der Stasi

Nach drei Wochen im Maximi- onen an das Ministerium weitergaben. Rund tätig gewesen sein, verteilt auf das Kanzleramt, periode 1969 bis 1972 Stasi-Kontakte auf- lianeum ist die viel beachtete 189.000 Spitzel, so das Ergebnis einer Studie die Ministerien und andere Regierungsstellen. deckte, produzierte der Historiker Schlagzeilen. Müller-Enbergs´, waren zum Zeitpunkt des In Bayern spionierten IM vor allem in München Wanderausstellung „Feind ist, Mauerfalls 1989 noch für die Stasi tätig. Das und Würzburg. Nach Müller-Enbergs waren die Stasi-IM in wer anders denkt“ nach Bremen entspricht jedem 55. erwachsenen Bürger in der Mit solch brisanten Fakten stieß Müller-Enbergs, einer komplexen, hierarchischen Struktur orga- weitergezogen. Zum Abschluss der ehemaligen DDR. Eine erschreckend hohe Zahl, der 2008 Band drei seines Werkes „Inoffizielle nisiert. Das Durchschnittsalter lag zwischen 40 die zudem in klarer Diskrepanz zu den bisher Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicher- und 50 Jahren. Der Frauenanteil war mit Ausstellung über die menschen- bekannten Daten steht. Die letzte offizielle Zahl heit“ veröffentlichte, in der Vergangenheit nicht 17 Prozent im Vergleich zu anderen historisch verachtenden Machenschaften der IM lag um 15.000 Personen niedriger. immer auf ein positives Echo. Als Leiter der verwandten Geheimdiensten recht hoch. Im „Rosenholz“-Forschergruppe, die bei über Schnitt dienten die Spitzel zehn bis 14 Jahre. der Stasi begrüßte Landtagsvize- Spitzel aus ideeller Überzeugung 40 Bundestagsabgeordneten in der Legislatur- Erstaunlich sei es, dass drei Viertel der Agenten präsidentin Christine Stahl (Bünd- Zwei Stunden lang referierte Müller-Enbergs aus ideeller Überzeugung in die nis 90/ Die Grünen) einen hochka- über die Arbeitsweise der IM und deren Tar- Dienste der Stasi traten. Nur bei 25 nung. Auch zwei Jahrzehnte nach der Auflö- Prozent waren finanzielle Entloh- rätigen Gastredner. sung des DDR-Überwachungsapparats sind nungen entscheidend. Ein Prozent noch längst nicht die Identitäten aller Spitzel der IM wurde durch Erpressung – Dr. Helmut Müller-Enbergs von der Behörde aufgedeckt. Es wird vermutet, dass darunter etwa durch Haftandrohung für ver- „Bundesbeauftragte für die Unterlagen des auch der Öffentlichkeit bekannte Personen gangene Straftaten – zum Eintritt Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR“ sind. Die jüngsten Forschungen zeigen, dass die gezwungen. (BStU) hielt im Filmsaal des Landtags einen Stasi gerade über die umtriebigen IM Zugriff Durch die gewonnenen Daten kurzweiligen Vortrag über einige äußerst bri- auf den engsten Regierungskreis der Bundesre- konnte die DDR laut Müller-Enbergs sante Personalien des DDR-Geheimdienstes. publik hatte. im wirtschaftlichen und technolo- Denn neben den hauptamtlichen Mitarbeitern Beim Mauerfall waren noch über 1550 Agenten gischen Bereich ihren Rückstand unterhielt das Ministerium für Staatssicherheit im Westdeutschland aktiv – die Ermittlungs- auf Westdeutschland verringern. (Stasi) – im weitaus größeren Umfang als bisher verfahren liefen bislang weitgehend ins Leere. Genutzt hat es wenig: 1989 haben angenommen – ein Netzwerk an inoffiziellen In der Bundesrepublik wurden die IM primär in sich die Bürgerinnen und Bürger der Mitarbeitern (IM), die als Spitzel in Ost- und Wirtschaft und Forschung eingesetzt. Im ehe- Landtagsvizepräsidentin Christine Stahl im Gespräch mit DDR eindeutig für die Freiheit ent- Westdeutschland Jahrzehnte lang Informati- maligen Regierungssitz Bonn sollen 112 Spitzel dem Stasi-Experten Dr. Helmut Müller-Enbergs. Foto: Poss schieden. /Christof Nikolai

Maximilianeum I Das Online-Magazin des Bayerischen Landtags I Nr. 03/09 15 Maximilianeum Parlamentsleben I Mai 2009 Einsatz für Demokratie Bürgerkulturpreis 2009 des Bayerischen Landtags

Menschen und Projekte, die sich Diese Summe kann auch auf mehrere Preisträ- für demokratische Strukturen ger aufgeteilt werden und ist für die prämier- Integrationspreis Bayern ten Projekte zu verwenden. Verbände, Vereine, JobErfolg 2009 in Staat und Gesellschaft enga- Initiativen und ähnliche Organisationen, die in gieren, stehen in diesem Jahr im diesem Bereich aktiv sind, können sich nicht Zum fünften Mal wird im Rahmen Fokus des Bürgerkulturpreises. nur selbst bewerben – sie können auch von des Welttages für Menschen mit Be- Dritten für die Auszeichnung vorgeschlagen hinderung am 3. Dezember der Inte- Die Bewerbungsfrist des Wettbe- werden. Voraussetzung ist, dass das Projekt grationspreis „JobErfolg – Menschen werbs zum Thema „Demokratie seit mindestens einem Jahr läuft. mit Behinderung am Arbeitsplatz“ verliehen. leben und stärken“ läuft noch bis Wer den Preis erhalten soll, darüber entschei- Ausgezeichnet werden private und zum 31. Juli. det ein Beirat unter dem Vorsitz der Landtags- öffentliche Arbeitgeber, die besondere präsidentin. Der Beirat setzt sich aus Vertre- Anstrengungen unternommen haben, Die Demokratie lebt von der Beteiligung der ge- tern der Landtagsfraktionen, der bayerischen um Menschen mit Behinderung in das samten Gesellschaft. Sie muss auf allen Ebenen Landtagspresse sowie von Gemeinde- und Arbeitsleben zu integrieren. - nicht nur von der Politik - praktiziert werden. Städtetag zusammen. Die Verleihung findet Mit dem diesjährigen Preis sollen Initiativen am 7. Dezember statt. Damit wird einerseits die Leistungs- ausgezeichnet werden, die aktive Mitsprache fähigkeit von Menschen mit Behin- und verantwortungsvolle Teilhabe an demokra- Bewerbungsformulare und Informationen unter: derung hervorgehoben, andererseits tischen Prozessen fördern. www.bayern.landtag.de, werden Arbeitgeber ermutigt, Men- „Demokratie leben und stärken“ heißt das „Bürgerkulturpreis“ auf der Startseite schen mit Behinderung in das Er- Menschen motivieren, Demokratie zu leben Leitthema des Bürgerkulturpreises 2009. oder unter Telefon 089/4126 2731 bzw. werbsleben aufzunehmen. Dabei ist vor allem an beispielhafte Projekte Karikatur: Gabriele Dietz per E-Mail: [email protected]. Die Ausschreibungsbedingungen gedacht, die außerhalb der institutionalisier- sowie Informationen über die An- ten demokratischen Gremien und Parteien Wegschauen ist der falsche Weg“, betont Land- Bitte richten Sie Ihre Bewerbung an: Bayeri- sprechpartner gibt es auf der Inter- Menschen motivieren, Demokratie zu leben: tagspräsidentin Barbara Stamm. scher Landtag, Maximilianeum, 81627 Mün- netseite des Zentrums Bayern Familie „Wir brauchen verstärkt eine Kultur des Hin- Der Preis, der ehrenamtliche Bürgerbeteiligung chen, Stichwort: Bürgerkulturpreis. Bewer- und Soziales. MEHR schauens, um die Demokratie zu festigen. Das belohnen soll, ist mit 26 000 Euro dotiert. bungsschluss ist Freitag, 31. Juli 2009.

Maximilianeum I Das Online-Magazin des Bayerischen Landtags I Nr. 03/09 16 Maximilianeum Parlamentsleben I Mai 2009 Internationale Gäste im Maximilianeum Landtagspräsidentin Barbara Stamm empfing Delegationen aus Kroatien und der Türkei

Bayern bleibt für Kroatien ein verlässlicher Begleiter auf dem Weg in die Europäische Union. Das versicherte Landtagspräsidentin Barbara Stamm dem kroatischen Parlamentspräsidenten Luka Bebić, der Anfang Mai an der Spitze einer hochrangigen Delegation Gast im Maximiliane- um war. Einen Tag vorher hatte die Landtagspräsidentin ein Gespräch mit dem türkischen Botschafter Ahmet Acet geführt.

In ihrer Rede beim Besuch der kroatischen heit. Unter der Leitung von Sepp Daxenberger Delegation verwies Barbara Stamm auf die (Bündnis 90/Die Grünen) diskutierten auf langen und freundschaftlichen Beziehungen bayerischer Seite Otto Hünnerkopf und Albert zwischen Kroatien und Bayern. Die wirtschaft- Füracker (beide CSU), Ludwig Wörner von der liche Zusammenarbeit belegte die Präsidentin SPD und Adi Sprinkart (Bündnis 90/Die Grü- mit eindrucksvollen Zahlen: 1300 bayerische nen). Ein wichtiges Thema war die Gentechnik. Firmen unterhalten inzwischen Geschäftsbe- ziehungen zu Kroatien; der Handel erreichte Luka Bebić: Kroatien ist bereit im Jahre 2008 ein Volumen von 770 Millionen für die Europäische Union Euro. Seit dem Ende des Krieges im früheren „Es gab in vielen Punkten große Überein- Jugoslawien sei Kroatien auch wieder ein be- stimmungen“, berichtete der kroatische liebtes Reiseziel für Touristen aus Bayern. Parlamentspräsident Luka Bebić nach den intensiven Gesprächen mit den Abgeord- Die Delegation aus Kroatien hatte kurz an der neten. Am Abend gab Landtagspräsidentin Plenarsitzung des Bayerischen Landtags teil- Barbara Stamm ein Essen für die Gäste, an genommen. Die Gäste führten dann intensive dem auch die Vizepräsidenten Peter Meyer, Gespräche mit Mitgliedern des Ausschusses Christine Stahl und Jörg Rhode teilnahmen. für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Der kroatische Parlamentspräsident Luka Bebić Feierlicher Augenblick: Eintrag des kroatischen Parlamentspräsidenten Bebić und seiner Delegation und des Ausschusses für Umwelt und Gesund- schilderte dabei die Anstrengungen Kroatiens in das Ehrenbuch des Bayerischen Landtags. Fotos: Poss

Maximilianeum I Das Online-Magazin des Bayerischen Landtags I Nr. 03/09 17 Maximilianeum Parlamentsleben I Mai 2009

Internationale Gäste im Maximilianeum

Deutsche Sprache entscheidend Für Migranten in Deutschland spiele dabei die deutsche Sprache eine entscheidende Rolle. „Ohne die Sprache des Gastlandes beziehungs- weise des neuen Heimatlandes gibt es keine Integration“, betonte die Landtagspräsidentin. /hw Rückkehr nach Sarajewo

Satko Bitanga, Generalkonsul von Bos- nien und Herzegowina, besuchte am 13. Mai den Bayerischen Landtag, um sich von Landtagspräsidentin Barbara Stamm zu verabschieden und ihr für die gute Zusammenarbeit in den letz- ten Jahren zu danken. Nach mehr als Zeichen der Verbundenheit: Ein Geschenk für die kroatischen Parlamentarier, überreicht von Land- Antrittsbesuch bei der Landtagspräsidentin: drei Jahren Dienst in München kehrt er tagspräsidentin Barbara Stamm. Fotos: Poss der türkische Botschafter Ahmet Acet. zurück nach Sarajewo. MEHR

für die geplante Aufnahme in die Europäische Union. „Bis auf einige Ergänzungen sind wir bereit für die EU“, ist der Parlamentspräsident überzeugt.

Bildung als wichtigstes Zukunftsthema Einen Tag vorher führte Landtagspräsidentin Barbara Stamm ein Gespräch mit dem türki- schen Botschafter Ahmet Acet. Beide waren Die kroatische Delegation im Gespräch mit den Begrüßung von Luka Bebić (v.l.): Sepp Daxen- sich einig, dass das Thema Bildung für beide Abschiedsbesuch bei der Landtagspräsidentin Mitgliedern des Landwirtschaftsausschusses. berger, Albert Füracker und Adi Sprinkart. Länder das wichtigste Zukunftstthema ist.

Maximilianeum I Das Online-Magazin des Bayerischen Landtags I Nr. 03/09 18 Maximilianeum Parlamentsleben I Mai 2009 Jede Stimme zählt Deutschland wählt am 7. Juni seine Vertreter für das Europaparlament

375 Millionen Wahlberechtigte in 27 EU-Staaten sind vom 4. bis 7. Juni aufgerufen, die 736 Abgeordneten des Europäischen Parlaments für 5 Jahre neu zu wählen. In Deutschland werden 99 Mandate vergeben. Die Wahllokale sind hier am Sonntag, 7. Juni, von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Der Wahltag liegt in Bayern mitten in den Pfingstferien. Deshalb der Hinweis: Auch Briefwahl ist möglich!

Der Wahlvorgang ist denkbar einfach: Es ste- Wer in einem anderen EU-Staat als seinem hen nur Listen zur Wahl, es gibt keine Wahl- Heimatstaat lebt, kann wie bei Kommunalwah- kreise und Direktmandate. Eine Veränderung len entscheiden, ob er in seinem Herkunftsland der Reihenfolge der auf der Liste stehenden oder in dem Land, in dem er wohnt, wählen Kandidaten ist nicht möglich. möchte.

Es gibt keine europaweiten Listen, sondern Europäische Gesetzgebung: die Listen werden für jeden Mitgliedstaat ge- Bedeutung wird unterschätzt sondert aufgestellt. In Deutschland stehen 30 Das EU-Parlament entscheidet über zahlreiche Regeln, die direkte Auswirkungen auf unser bundesweite Listen zur Wahl. Mit Landeslisten Das Europäische Parlament repräsentiert die zweitgrößte Demokratie der Welt: Nur in Indien gibt tägliches Leben haben: Umwelt- und Verbrau- werden lediglich CDU und CSU (nur in Bayern) es mehr Wahlberechtigte, die nach demokratischen Grundsätzen wählen. Foto: ddp antreten. cherschutz, Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz und die für das exportorientierte Deutschland be- ungelöst bleiben, weil man sich nicht auf gemein- auf diese Herausforderungen oft sehr unter- same Regeln einigen konnte. Ein aktuelles Beispiel schiedliche Antworten. Welche Regeln für das Zu- Es gilt aber bundesweit die Fünf-Prozent- sonders wichtigen Regeln für den gemeinsamen dafür war das Fehlen eines Rechtsrahmens und sammenleben der 27 Staaten in Zukunft gelten, Klausel: Um Abgeordnete ins Parlament zu ent- Binnenmarkt. von Überwachungsmechanismen für die Finanz- hängt deswegen entscheidend von der Zusam- senden, muss eine Partei bundesweit auf fünf märkte. mensetzung des Europäischen Parlaments, also Prozent kommen, auch wenn sie nur in einem Wie wichtig europäische Gesetzgebung ist, be- Die Parteien im Europäischen Parlament geben vom Wahlergebnis ab. Land antritt. merken viele aber oft erst dann, wenn Probleme MEHR /Jochen Kubosch

Maximilianeum I Das Online-Magazin des Bayerischen Landtags I Nr. 03/09 19 Maximilianeum Notizen I Mai 2009

Malerei und Glasgestaltung von Rike Scholle Helfer für junge Demokratien In Zusammenarbeit mit dem Berufsver- Scholle, geboren in Hamm, Westfalen, hat band Bildender Künstler (BBK) setzt die ihre Ausbildung zur Glasmacherin im nie- Im besten Fall sind bunt gemischtes Publikum aus jungen, aber SPD-Landtagsfraktion ihre Ausstellungs- derbayerischen Zwiesel absolviert und 2005 Journalisten Ent- auch arrivierten Medienvertretern. reihe mit Arbeiten bayerischer Künstlerin- in Niederbayern ihre eigene Atelierwerkstatt wicklungshelfer der nen und Künstler fort: Bis zum eröffnet. Demokratie. Wenn Die Organisatoren – Macromedia Hochschule 30. September zeigt Rike Scholle aus Der SPD-Fraktionsvorsitzende Franz Maget sie ihre Haltung für Medien und Kommunikation, Bayerischer Haardorf (Landkreis Deggendorf) in den eröffnete die Ausstellung. „Kunst und Kunst- bewahren. Wenn Journalistenverband und Medien Campus Geschäftsräumen der Fraktion Malerei förderung soll im Landtag nicht nur Thema sie unabhängig Bayern – hatten das Thema Pressefreiheit

Vermischtes und Glaskunst – einen Kronleuchter in- kulturpolitischer Debatten sein“, begründete bleiben. Wenn sie aus verschiedenen Blickwinkeln zur Diskus- klusive . die stellvertretende Vorsitzende der SPD- kritisch sind. Wenn sion gestellt. Herausragend war dabei das Landtagsfraktion Johanna Werner-Mug- sie Nachrichten als historisch-kritische Referat Prantls, in dem er Bei der Vernissage am 13. Mai stellten gendorfer die Initiative, die 2004 begonnen Hauptredner des Abends: das begreifen, was auch hart mit der Judikative ins Gericht ging. Klaus von Gaffron, Vorsitzender des Be- wurde. Heribert Prantl, mehrfach sie dem Wortlaut Die Pressefreiheit müsse immer dann beiseite rufsverbands Bildender Künstler in Bayern, Geöffnet ist die Ausstellung jeweils von preisgekrönter Journa- nach sein sollten: springen, wenn der Staat mit Blaulicht daher- und der niederbayerische BBK-Vorsitzende Montag bis Donnerstag, 10 bis 16 Uhr in der list der Süddeutschen Informationen, nach komme. Vorratsdatenspeicherung und Online- Hubert Huber die Künstlerin vor. Rike Geschäftsstelle der SPD-Landtagsfraktion, Zeitung. Foto: ddp denen sich die Leser Durchsuchungen führten das Zeugnisverwei- Bayerischer Landtag, richten können. So gerungsrecht – und damit eine wesentliche Maximilianeum, München. lautete das Fazit von Heribert Prantl, Leiter Säule der Pressefreiheit – ad absurdum. /aki des Ressorts Innen- Informationen politik bei der Süd- zur Künstlerin: deutschen Zeitung. www.scholle-deubzer.de Prantl referierte im Rahmen der Veran- Bei der Vernissage (von staltung zum Inter- links): BBK-Landesvorsit- nationalen Tag der zender Klaus von Gaffron, Pressefreiheit, der Franz Maget, Rike Scholle, erstmals im Maxi- Johanna Werner-Muggen- milianeum gefeiert Gedanken zur Pressefreiheit (v.l.): Gabriele Goderbauer-Marchner (Macromedia dorfer und Niederbayerns wurde. Als Schirm- Hochschule für Medien und Kommunikation, MHMK), Wolfram Eberhardt (Fo- BBK-Vorsitzender Hubert herrin begrüßte cus), Thomas Morawski (BJV), Assaf Uni, Europa-Korrespondent der israelischen Huber. Foto: Bernd Eichhorn Landtagspräsidentin Zeitung Haaretz, Gemma Pörzgen (Reporter ohne Grenzen), Christiane Schlöt- Barbara Stamm ein zer (Journalisten helfen Journalisten), Prof. Dr. Martin Welker (MHMK) . Foto: aki

Maximilianeum I Das Online-Magazin des Bayerischen Landtags I Nr. 03/09 20 Maximilianeum Notizen I Mai 2009

Landeswettbewerb „Jugend debattiert 2009“ KZ-Überlebende im Landtag „Wir haben keinen Groll“ Für Zoe Seiferlein (3. v.l.) war der Fall klar: im Maximilianeum in der Kategorie der „Schulen dürfen keine Festungen werden“, Klassen 8 bis 10. In den Jahrgangsstufen 11 „Wir haben keinen Groll, keine negativen schloss sie ihr leidenschaftliches Plädoyer. bis 13 hatte Evelyn Fischer von der Staatli- Gefühle gegenüber den Deutschen. Wir Am Ende überzeugte die Vertreterin des chen Fachoberschule und Berufsoberschule slawischen Völker können verzeihen“, Nürnberger Melanchthon-Gymnasiums mit in Augsburg die besten Argumente. Sie sagen Aleksandr T. Marinitschenko (links) ihrer Argumentation zum Thema „Soll das bejahte die Fragestellung „Soll der Einsatz und Wassilij Wolodko. Die beiden gehören Betreten und Verlassen des Schulgebäu- der Grünen Gentechnik in Bayern verboten einer Delegation aus sieben Überlebenden

Vermischtes des generell kontrolliert werden?“ die Jury werden?“ des Konzentrationslagers Dachau an. Zehn und siegte so beim bayerischen Finale des Tage lang reisten sie durch die Orte, in Wettbewerbs „Jugend debattiert“. Seiferlein Die beiden Landessiegerinnen sowie die „Engagieren Sie sich“, appellierte Landtags- denen sie einst unter dem Nazi-Regime vertrat ihre Schule bei der Endausscheidung zweitplatzierten Jacob Hetzel vom Chris- vizepräsident Prof. Dr. Peter Paul Gantzer. schier unglaubliche psychische und phy- sische Misshandlungen erlitten. Bewegt toph-Jacob-Treu-Gymnasium aus Lauf und hörte sich Landtagspräsidentin Barbara Tobias Heinl vom Balthasar-Neumann-Gym- Stamm diese grausamen Erinnerungen der nasium aus Marktheidenfeld werden Bayern sechs Männer und der einen Frau aus der beim Bundeswettbewerb in Berlin vertreten. Ukraine, aus Weißrussland und aus der Die Finalisten mussten sich in der Vorrunde Slowakei an: Anschließend sagte sie ge- gegen rund 10 000 Schüler aus dem gesam- rührt: „Eine solche Stunde habe ich nicht ten Freistaat durchsetzen. „Jugend debat- immer. Das ist für mich etwas ganz Beson- tiert“ ist ein Projekt der Hertie-Stiftung in deres.“ hw, aki/ Foto: Poss Kooperation mit den Kultusministerien der Länder. Im Finale hat jeder Debattierende zu Beginn zwei Minuten Redezeit. Nach einem zwölfminütigen Meinungsaustausch folgen die Schlussworte. Bewertet werden Sach- kenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfä- higkeit und Überzeugungskraft. Landtags- vizepräsident Prof. Dr. Peter Paul Gantzer wünschte sich in seiner Begrüßungsrede Die Finalisten des Landeswettbewerbs präsentierten ihre Urkunden: Zoe Seiferlein (3.v.l.) „möglichst viele der Teilnehmer irgendwann gewann in der Jahrgangsstufe der Klassen 8 bis 10. Sie vertritt Bayern in Berlin. Fotos: Helmö in der Politik wiederzusehen“. MEHR bia/aki

Maximilianeum I Das Online-Magazin des Bayerischen Landtags I Nr. 03/09 21 Maximilianeum Notizen I Mai 2009

Wanderausstellung „tourt“ wieder Anwenderforum eGovernment Zwei Tage lang fungierte der Steinerne Saal Wer ist Mitglied des Bayerischen Landtags? und Besucher das Internetange- im Maximilianeum als Messehalle: 18 Unter- Welche Fraktionen sind dort vertreten? bot des bayerischen Parlaments nehmen der IT-Branche nutzten Mitte Mai die Wie viele Ausschüsse gibt es und welche aufrufen, Wissenswertes über Gelegenheit, um beim ersten Bayerischen An- Themen werden dort behandelt? Fundiert seine Geschichte seit 1819 nach- wenderforum neueste Entwicklungen rund um und kompakt informiert die für die 16. lesen und einen 25-minütigen eGovernment-Strategien aufzuzeigen. Wahlperiode neu überarbeitete Ausstellung Film anschauen. 40 praxisbezogene Vorträge, vor allem Berichte „Der Bayerische Landtag“ über Arbeit und von Erfahrungs- und Kompetenzträgern aus

Vermischtes Struktur des Parlaments. Seit 27. April ist Nach der Aktualisierung der In- der öffentlichen Verwaltung, standen dazu die beliebte Ausstellung im Freistaat wieder halte in der neuen Wahlperiode auf der Agenda. Diskutiert wurde etwa über „auf Tour“. startete die Wanderausstellung IT-Sicherheit, IT-Lösungen für eine bürgernahe Ende April neuerlich ihre Tour Verwaltung, Erfolgsmodelle für eine verbes- Viele Informationen, kurze Texte, eine mo- durch Bayern. In den nächsten serte Zusammenarbeit von Wirtschaft und derne optische Aufbereitung – basierend Wochen und Monaten wird die Verwaltung, E-Akten und E-Archivierung. Die auf diesen Vorgaben wurde eine Ausstel- Dokumentation wieder in vielen Resonanz war groß: Rund 400 Teilnehmer hat- lung entwickelt, die auf 22 Bildtafeln und Heilsbronn war die erste Station der neu überarbeite- Städten und Landkreisen des Frei- ten sich zu dem Forum angemeldet. Repräsen- mithilfe einer Power-Point-Präsentation ten Wanderausstellung „Der Bayerische Landtag“. Im staats Station machen. Termine tanten aus allen Ebenen der Verwaltung kamen die Zusammensetzung des Bayerischen Gespräch (von rechts): die Abgeordneten Klaus Dieter und weitere Informationen finden ins Maximilianeum – nicht nur aus Bayern, Landtags, seine Aufgaben und die Abläufe Breitschwert (CSU) und Christa Naaß (SPD), Heilsbronns Sie unter: www.bayern.landtag. sondern auch aus im Parlament anschaulich darstellt. Über ein Bürgermeister Dr. Jürgen Pfeiffer und Sparkassen-Vor- de, Aktuelles/Veranstaltungen/ anderen Bundes- Computerterminal können Besucherinnen standsmitglied Werner Frieß. Foto: Photoatelier im Platenhaus Ansbach Ausstellungen. /kh MEHR ländern. /kh

Unter dem kriti- Impressum Anschrift: schen Blick König Redaktion Maximilianeum Online Max II. (Gemälde) Herausgeber: Bayerischer Landtag, Landtagsamt Maximilianeum, 81627 München Bayerischer Landtag, Landtagsamt, Maximilianeum, 81627 München Telefon: 089/41 26-0, E-Mail: [email protected] tauschten rund Der Bayerische Landtag bringt das Online-Magazin „Maximilianeum“ Grafi k/Design: 400 Teilnehmer in Kooperation mit der Bayerischen Staatszeitung, Creation Club (CC) GmbH, Medienallee 19, 85774 Unterföhring Herzog-Rudolf-Straße 1, 80539 München, Tel: 089/290142-11, heraus. ihre Erfahrun- Alle veröff entlichten Bilder und Texte unterliegen dem Urheberrecht des Bayerischen Land- gen zum Thema Redaktion: tags bzw. der angegebenen Personen. Ein Download oder Ausdruck ist ausschließlich für den Katja Helmö (V.i.S.d.P., Landtagsamt) persönlichen Gebrauch gestattet. Alle darüber hinausgehenden Verwendungen, insbesondere eGovernment aus. Tobias Lill (Bayerische Staatszeitung) die kommerzielle Nutzung und Verbreitung, sind grundsätzlich nicht gestattet und bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Bayerischen Landtags. Foto: Helmö

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