Markt Nassenfels Nformationsbroschüre I Inhaltsverzeichnis
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MARKT NASSENFELS NFORMATIONSBROSCHÜRE I INHALTSVERZEICHNIS Grußwort 1 Ein Blick in die Geschichte 2 Die Verwaltung als Dienstleister 10 Betreuung und Bildung 13 Bauen und Wohnen in Nassenfels 15 Plan 16 Einkaufen in Nassenfels 21 Medizinische Versorgung 25 Freizeit und Kultur 27 Gastwirtschaften/Übernachtungsmöglichkeiten 28 Vereine in Nassenfels 29 Branchenverzeichnis U3 Impressum U3 U = Umschlagseite Wo Hunde hingeh‘n würden... HUNDESCHULE NASSENFELS NATALIE BASCHE Tel. 08424/209300 Mobil 0151/17825672 www.hundeschule-nassenfels.de GRUSSWORT Liebe Bürgerinnen und Bürger unserer Marktgemeinde, liebe Neubürger, Gäste oder Besucher von Nassenfels! Der Markt Nassenfels mit seinen Gemeindeteilen Nassenfels, Wol- kertshofen und Meilenhofen/Zell a.d. Speck liegt im Grenzbereich von Schwaben – Franken und Altbayern und gehört mit dem Land- kreis Eichstätt seit der Gebietsreform (1972) zu Oberbayern. In landschaftlich reizvoller Lage zwischen Flachmoor, Urdonautal (dem heutigen Schuttertal) und Jurahängen mit Wacholder und Steppenheide erwartet den Besucher allerlei Sehens- und Ent- deckenswertes. Es ist nicht nur ein Paradies für Wanderer und Rad- fahrer sondern bietet allen Besuchern reichlich Naturbegegnung und als einer der ältesten Siedlungsräume Bayerns auch Einblicke in die Menschheitsgeschichte. Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten zählen die mittelalterliche Wasserburg, die um 1150 n. Chr. vom Eichstätter Fürstbischof auf dem „nassen Felsen“ erbaut wurde, die Mühlen an der Schutter, der Speckberg auf dem vor ca. 60.000 Jahren die Steinzeitmenschen eine Jagdstation unterhielten und die einzigartigen ca. 7 m tiefen Karstwasserquellen – auch „Gleßbrunnen“ genannt – im Schuttertal bei Wolkertshofen. Der Markt Nassenfels ist heute ein Kleinzentrum im Naturpark Altmühltal mit ca. 2 000 Einwohnern, das gleichzeitig auch den Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Nassenfels mit den Mit- gliedsgemeinden Adelschlag, Egweil und Nassenfels beherbergt. Das Rathaus befindet sich direkt neben der Pfarrkirche und bietet allen Besuchern reichlich Informationsmöglichkeiten, wie Sie aus den folgenden Ausführungen dieser Broschüre sicher entnehmen können. Ich hoffe mit diesen kurzen Einleitungsworten Ihr Interesse geweckt zu haben und wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und Entnehmen interessanter Informationen, die Ihnen helfen können Wissenswer- tes über Nassenfels neu zu entdecken. Mit freundlichen Grüßen Andreas Husterer 1. Bürgermeister 1 EIN BLICK IN DIE GESCHICHTE Nassenfels in der Steinzeit und unter römischer Herrschaft Nassenfels liegt im Grenz- bereich der drei Volks- stämme Schwaben, Fran- ken und Altbayern nörd- lich der Donau. Der Ort gilt als einer der ältesten Siedlungsräume im heuti- gen Bayern, was die Fun- de zahlreicher Hornstein- werkzeuge vom Speckberg aus der Steinzeit (ca. 60.000 Jahre v. Ch.) in den Jahren 1960 und 1968 be- legen. Die Region ist auch aus einem anderen Grund von überregionaler histo- rischer Bedeutung: es fin- den sich zahlreiche jung- tertiäre Kieselhölzer, die als Fossilien einen Einblick Genius Locci (römischer Schutzgott) in längst vergangene Zei- ten gewähren. Auch die Römer besiedel- ten das heutige Nassen- fels. Aus einem Erd-Kas- tell, das wahrscheinlich im Jahre 80 n. Chr. angelegt wurde, entwickelte sich ein römisches Handels- und Bürgerstädtchen mit Einkaufszentrum und Töp- ferwerkstatt. Unter Exper- ten gilt Nassenfels (vicus Scuttarensis) heute als eine der reichsten Fund- stellen römischer Weihe- Speckberg steine im rätischen Raum. 2 Das römische Nassenfels erstreckte sich etwa im Geviert Eichstätter-, Neuburger- und Römerstraße, am Südhang des Bonabergs. Um 260 n. Chr. war die römische Herrschaft in Nassenfels zu Ende. Die historischen Kirchen Nikolauskapelle Foto: Konrad Kulke Am östlichen Ortseingang steht die barocke Nikolauska- pelle auf römischen, später merowingischen und alaman- nischen Gräbern. Auch die erste frühchristliche Steinkirche aus dem 11./12. Jahrhundert lässt sich dort lokalisieren, die später wiederholt vergrößert und überbaut wurde. Be- sonders beeindruckend ist die Nikolauskapelle. Die barocke Pfarrkirche, ein Bauwerk des bischöflichen Hofbaumeisters Gabriel de Gabrieli. 3 Die Pfarrkirche in Nassenfels Pfarrkirche in Nassenfels Foto: Konrad Kulke Der Eichstätter Hofbaudirektor Gabriel de Gabrieli hat 1738 die Kirche auf einer Felsbank am jetzigen Ort errichten las- sen. Nur der Turm, ursprünglich südlich des Chorraums, be- gann sich bald zu senken, so dass man ihn 1763 unter Moritz Pedetti bis auf die heutige Sakristei abtrug und, nur wenige Meter verschoben, über dem Westprotal neu hochzog. Das Deckenfresko über der Orgelzeigt noch die ursprüngliche Außenansicht, samt der Wasserburg! Es zeigt die Burg Nas- senfels vollständig in ihrer Ansicht von Norden her um 1741, also bevor die großen Abbrüche stattgefunden haben. An der inneren Kirchen-Rückwand weisen zwei gotische Wappensteine von 1536 und 1594 auf die Bischöfe namens von Pappenheim und Seckendorff hin. Glanzstück der Kir- che ist ein Hochaltar von 1743, versehen mit dem Wappen des Eichstätter Fürstbischofs Johann Anton von Freyberg. Das Altarblatt zeigt St. Nikolaus, in der Glorie von der von der Dreifaltigkeit für Kranke bittend. Im Eingangsbereich zur Kirche befinden sich zwei römische 4 Inschriftsteine, die hier eingemauert sind. Zum einen ist es ein kleiner Altar, auf dem die Jahreszahl 1558, wahrschein- lich die Zeit der Auffindung, eingraviert ist. Darunter be- findet sich die Inschrift IOM (Juppiter Optimus Maximus), eine Weihestein, der dem obersten Gott der Römer geweiht wurde. Auf der anderen Seite befindet sich ein weiterer Weihestein, der dem Mars und der Victoria geweiht ist. Der Hinweis hierfür ist in der ersten Zeile. In der nächsten Zeile wird der römische Ort Nassenfels bezeichnet, denn die Stifter dieses Altars waren die Vikani Scuttarenses. Der Stein war häufig in der Diskussion und wurde erst Ende des vorletzten Jahr- hunderts endgültig entziffert. Die Kirche von Wolkertshofen Patron ist der heilige Quirinus, der ebenso Patron des Klos- ters Tegernsee ist. Wolkertshofen besaß schon eine Kirche, als es zum Besitz des Klosters Tegernsee gehörte. Die Un- tergeschosse des Turmes der heutigen Kirche sind roma- nisch, an der Ostseite ist ein kleines romanisches Rundbo- genfenster zu sehen. Kirche in Wolkertshofen Foto: Andreas Husterer 5 1687 wurde der Turm von dem berühmten Eichstätter Bau- meister Jakob Engel erhöht. 1713-15 wurde das Langhaus neu erbaut und das Innere der Kirche im damaligen Barock- stil gestaltet. Rings um die Kirche liegt der Friedhof. Umgeben von einer Schutzmauer (ursprünglich höher) mit Tor und Wehrturm bil- det er mit der Kirche eine ehemalige Wehranlage. Kapelle St. Johannes Aller und Gründungsgeschichte der Kapelle sind nicht ge- klärt. Es ist auch interessant, dass das Kirchweihfest im Dorf nicht am Tag des Kirchenpatrons St. Quirinus gefeiert wird, sondern am Johannestag im Juni, und dass seit alters her zum besonders feierlich gestalteten Gottesdienst auf dem Platz vor der Kapelle neben den Dorfbewohnern die Verwandten aus nah und fern und Wallfahrer sich einfinden. Schon immer wurde der Johanneskapelle eine besondere Verehrung zuteil; das hat sich auch in unserer Zeit nicht ge- ändert. Kapelle St. Johannes Foto: Andreas Husterer 6 Einer Legende nach sollen drei Brüder gelobt haben, eine Kapelle zu errichten an dem Orte, wo sie sich nach dem Krieg gesund wieder trafen. Und das sei in dieser Gegend gewesen, wo jetzt die Kapelle steht. Die Nassenfelser Burg Ein Ministerialengeschlecht der Eichstätter Bischöfe auf der Wasserburg Nassenfels tritt ab 1189 urkundlich auf. Adelige Pfleger waren die Vertreter des Bischofs vor Ort. Die noch heute erhaltenen Reste der Burg stammen aus der Zeit um 1300. Auch das große, barocke Kastenhaus der Vor- burg war lange Zeit erhalten geblieben, bis es 1932 bei ei- nem Blitzeinschlag zerstört wurde. Heute leben im Bereich der ehemaligen Hauptburg eine alteingesessene Familie. In der Burgruine lebt eine Familie mit Verständnis für die be- sondere geschichtliche Aura. Schloss Nassenfels Foto: Konrad Kulke Leben in Nassenfels heute Der Markt Nassenfels mit den Dörfern östlich und west- lich der Schutter zählt derzeit rund 2.000 Einwohner. Außer den wenigen verbliebenen Bauern arbeiten einige Bewoh- ner noch immer in traditionellen Handwerksberufen. Viele Menschen pendeln nach Ingolstadt in die dortigen Betriebe. Aber unter anderem auch das neue Gewerbegebiet bietet Arbeitsplätze und Einkaufsmöglichkeiten für nahezu alle Grundbedürfnisse des täglichen Lebens. 7 St. Vitus in Zell an der Speck St. Michael in Meilenhofen Foto: Konrad Kulke Geschichte des Gemeindeteils Meilenhofen/Zell Die beiden Dörfer Meilenhofen und Zell an der Speck bildeten zusammen mit der Sechenfahrtmühle bis 1971 die politische Gemeinde Meilenhofen. Zwischen den beiden Orten besteht eine enge Verbindung, die sich in historischen, kirchlichen und verwandtschaftlichen Beziehungen äußert. Sie reicht wohl bis in die Zeiten der Ortsgründungen zurück. Die Entstehung der Orte, die auf die Endung -hofen enden, ist auf die späte Mero- wingerzeit anzusetzen. Schriftlich taucht der Ort Meilenhofen erstmals in einer Urkunde des Jahres 1194 auf. Zell an der Speck dagegen ist jünger als Meilenhofen. Es wurde im 11. Jahrhundert gegründet. Die Geschichte der beiden Ortschaften ist von häufig wechselnden Besitzern ge- prägt, zu denen auch der Bischof von Eichstätt gehörte. Seit dem Jahr 1972, nach dem freiwilligen Zusammenschluss mit Nassenfels, sind die beiden Dörfer oberbayerisch.