lichtblick

SEITE 4 Was ich in Krisen für mich tun kann ...

SEITE 6 - 9 Brennpunkte: Rückblick - Vorschau

SEITE 10 Leserbriefe - kontrovers

SEITE 14 Wir gehören dazu! Atelier Lichtblick

SEITE 32 Kompetenznetzwerke Schizophrenie - Depression

Lichtblick 4/1998 • 1/1999

http://home.t-online.de/home/lichtblick-m-v (T-Online) http://www.svz.de/schule/lichtblick (Schweriner Volkszeitung) AKTUELL

Erstmals in der deutschen Psychiatriegeschichte ... werden die Krankheitsbilder SCHIZOPHRENIE und DEPRESSION / SUIZIDALITÄT bundesweit im Rahmen von Netzwerken untersucht. Das entschied eine internationale Jury am 14. Januar 1999 beim Wettbewerb „Kompetenznetzwerke für die Medizin“ in Bonn. Die Ausstellung besuchten Linde Schmitz-Moormann, Vorsitzende BApK, Ursula Brand (Fachbeirat BApK) und Ulrike Schob, Vorsitzende LAPK M-V. Prof. Dr. Gaebel erklärte gegenüber den Vertretern der Verbände: „Ein neues Jahrhundert hat begonnen! Lassen Sie es uns gemeinsam betreten!“ Ausführliche Informationen auf den Seiten 31 bis 32, Foto: Lichtblick Prof. Dr. W. Gaebel, einer der Initiatoren des Diskussion um Versorgungsqualität auf dem Schiff „Likedeeler“ «Kompetenznetzwerkes Schizophrenie», konnte auf der sehr gut besuchten Präsentation „Können wir uns das nicht mehr leisten?“, die Frage mögen viele Beteiligte verschieden auch die Vorsitzende des LApK M-V. Ulrike beantworten: verantwortliche Ärzte, zuständige Politiker, Verantwortliche in den Schob begrüßen. Krankenkassen. Besonders prekär wird die Situation in der Versorgung psychisch Insgesamt werden 21 Psychiatrische Univer- Kranker, wenn daran Beteiligte handeln, ohne die Zwänge und Argumente ande- sitätskliniken, 6 Kinder- und Jugendpsy- rer in diesem Prozess Beteiligter ausreichend zu kennen. Die Kosten, die Folgen chiatrische Universitätskliniken, 17 Kranken- eines Handelns, das aktuell ein Loch stopft und langfristig neue aufreißt, sind nur häuser sowie 7 nervenärztliche und allge- zu beherrschen, wenn eine gemeinsame Diskussion begonnen und fortgesetzt meinärztliche Praxenverbünde mitarbeiten. wird. Aus diesen Überlegungen heraus haben der Vorstand der Kassenärztlichen Weitere Kooperationspartner sind u.a. Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern und Landesverband der Angehörigen Fachgesellschaften, Patienten- und Angehöri- genorganisationen sowie die Forschungs- und Freunde psychisch Kranker M-V zur 1. Diskussionsrunde „Versorgungsqualität abteilungen der pharmazeutischen Industrie. psychisch Kranker in Mecklenburg-Vorpommern“ eingeladen. Teilnehmen werden Weitere Interessenten für eine Mitarbeit im Vertreter aller Beteiligten in Psychiatrie und Psychotherapie. Moderator der Kompetenznetzwerk können sich z.B. über Veranstaltung wird Bernd Seguin vom NDR Hamburg sein. die Homepage http://www.mednet-schi- 18106 Rostock Schiff „Likedeeler“ Fähranleger Schmarl, 9.4.99, 10-16 Uhr zophrenie.de umfassend informieren. Im LApK M-V zum Ehrenvorsitzenden gewählt Auf der Mitgliederversammlung 1998 Landes und im Länderrat des Bundesver- und seinen öffentlich ausgesprochenen wurde Helmut Hartig, einer der Mitbegrün- bandes der Angehörigen psychisch Erfahrungen verbunden. Das war sicher- der des Landesverbandes M-V der Ange- Kranker e.V. „Wie die Betroffenen mit den lich ein Grund, weshalb Helmut Hartig hörigen psychisch Kranker e.V., zum Auswirkungen einer psychischen Erkran- beim Neujahrsempfang des Minister- Ehrenvorsitzenden gewählt. kung im Alltag besser zurechtkommen präsidenten auf der Einladungsliste stand, und was Angehörige selbst für ihr gesund- zusammen mit zahlreichen ehrenamt- heitliches Wohlbefinden und für ihre be- lich tätigen Menschen unseres Landes. rufliche Absicherung und Entwicklung Heute, nach einer erfolgreich über- tun können“, zieht sich wie ein roter standenen Operation, wünschen wir Faden durch seine ehrenamtliche Arbeit. ihm, daß er sich seiner Familie, seiner Aufklärungsaktionen, wie der Workshop Gesundheit und seinen Interessen stär- „Schizophrenie - die Krankheit verstehen“ ker widmen kann. mit Prof. Asmus Finzen aus Basel, das Wochenendseminar „Rückfallrisiko bei Deine Arbeit, lieber Helmut, wird weiter Helmut Hartig schizophrenen Erkrankungen“ mit Ober- Früchte tragen. Wie Du uns versichert hast, Alle seine Aktivitäten als Vorsitzender in ärztin Dr. Ruth Andes aus Ueckermünde, geht uns Dein erfahrener Rat dabei nicht den ersten fünf Verbandsjahren aufzuführen, die Gründung von Angehörigengruppen, verloren. hieße viele Seiten zu füllen. der Lichtblick und die Ausgabe im Internet Tatsache ist, er gilt als kompromißlos, tragen seine Handschrift. Im Namen der Mitglieder wenn es um die Rechte der Familien psy- Daß heute Fachleute auf Psychiatrie- chisch erkrankter Menschen geht. Dafür erfahrene und Angehörige in M-V zuge- stritt er auch im Psychiatriebeirat des hen, ist auch mit seinem aktiven Wirken Ulrike Schob, Vorsitzende

2 Lichtblick 4/1998 • 1/1999 EDITORIAL

ir haben versucht, den Bogen weit zu Hoffentlich haben wir den Bogen nicht W spannen: Fakten und Gedanken zur überspannt, da seit der letzten Ausgabe Rehabilitation (von Berichten auf dem einige Monate ins Land gegangen sind. Weltkongreß bis zu Arbeitstherapie in In dieser Zeit haben sich von neuem Stralsund), vom einzelnen Schicksal bis zum Menschen gefunden, die an unserer Arbeit Blick auf eine Versorgungsregion im Nord- teilnehmen. Uns gibt diese Hilfe die Gewiß- osten unseres Landes. heit, daß nun die Leser im Jahr 1999 Vom modernen Beratungsnetz im Internet regelmäßig einen neuen LICHTBLICK in der bis zu den Briefen eines Mannes, der sein Hand halten werden. Leben selbst beendete, bedrängt durch eine ihm fremd gegenüberstehende Welt. Wir Wie sind wir immer gespannt auf Ihre Reak- weisen auf Bemühungen psychiatrischer tionen! Schön wäre es, wenn die Erinnerung Forschung hin, versehen mit Für und Wider. an den Maler und Briefeschreiber Vincent Neben Porträts von Menschen, die uns nahe van Gogh hier am rechten Platz ist, gera- sind, stellen wir Bilder, die den Blick auf de weil dieser Mann in seiner Not zu vie- unsere Wirklichkeit verstellen und böswil- len sprechen wollte und, solange er konn- lig Menschen abstempeln ... te, von neuem begann. W. Mundt

Aus dem Inhalt Was ich in Krisen für mich tun kann... 4 Lady Diana als Beispiel 19 BRENNPUNKTE: Rückblick Vorschau Kommentar 6-9 Hilfen aus dem Netz 20 Leserbriefe kontrovers 10 Leseproben („Die Ver-rückten“) und Kritik 24 Lichttherapie 12 Neuerscheinungen 26 Wir gehören dazu! Atelier Lichtblick 14 Arbeitstherapie/Versorgungsregion Stralsund 28 Die Wissenschaft ist noch nicht erwachsen... 18 Netzwerke: Schizophrenie - Depression 32

ir hatten im letzten Jahr drei Psychosen“, sagte der „Sie hatten drei Psychosen? Waren die denn ihr Eigentum (das W Arzt, um die Medikamentengabe zu rechtfertigen, die Ihnen Angst einflößte)?“ - Oft ist darüber gespottet worden, wie unser Sohn erhalten sollte, da er sich weigerte, mit der Gruppe auf Krankenstationen gesprochen wird. Daß der Name der ins Kino zu fahren. Weitere Gründe wurden genannt. Wir Krankheit („Ein Infarkt ist gekommen!“) für einen Menschen waren in Sorge und stimmten dem Einsatz des Medikaments zu. steht. - Alte Übung, durch Namen sein Eigentum zu bezeich- Während der gesamten Therapie blieb für uns Eltern seine nen! Und alltäglich ist es, sich mit Fremdworten wieder und Anwendung der kritische Punkt. Fortschritte in der Therapie wieder gegenüber den Patienten abzugrenzen. Der soll seinem wurden von den Behandelnden dem Medikament zugeschrieben. Namen „geduldiger, duldender Mensch“ bitteschön gerecht Über die eigentliche Therapie wurde kaum gesprochen. werden! Der Krug geht so lange zu Brunnen, bis er bricht. Die Rechtfertigung des Medikaments schien die „Verteidigungs- Das heißt: der Geduldige wird schließlich ein Rechtloser. linie“ gegenüber den Eltern mit ihren wiederholten Fragen zu Der die Welt nicht mehr versteht, weil in dieser allzuviel sein. Als die Dosis ohne Wissen unseres Sohnes und ohne Fachchinesisch gesprochen wird. - Nun, diejenigen, die auf ihrem Nachricht an uns erhöht wurde - obwohl bekannt war, wie Eigentum (und seien es Psychosen) beharren, verlieren auch. sehr er hoffte, sie würde herabgesetzt (das war sein erstes Wissen sie, wovon sie sprechen? Zitat Lehrbuch 1999: Bitten und Flehen an den Wochenenden zuhause), entschlos- „Insbesondere die variablen Zusammenhänge zwischen kon- sen wir uns, die Therapie gegen ärztlichen Rat zu beenden. stitutionellen Faktoren und Ausdrucksformen seelischer Störungen Heute (und schon einen Monat nach der Therapie) lebt er ohne finden sich in der Tendenz von psychiatrischen Klassifikationen, Medikament. Es geht ihm nicht sehr gut, doch besser als vor die Art der Störung auf mehreren Achsen zu definieren. ... dem Klinikaufenthalt. - Wir wissen nicht, und jetzt zu Rate Zum Teil fehlen auch noch genauere Manuale ...“ - Es gibt gezogene Ärzte ebenfalls nicht, in welcher Weise die abge- Unverständlicheres zu lesen. Aber allzuviel ist ungesund. brochene Therapie geholfen hat. Uns hat sich dieser erste Satz Deshalb nur noch ein Zitat: Ziel eines auf S. 33 vorgestellten und der Ton, mit dem er gesagt wurde, eingeprägt. „Kompetenznetzwerks“ ist die „Verbesserung des Forschungs- Heute können wir darüber auch lachen und wir denken dabei: defizits“! - Na, dann: Vorwärts zu besseren Defiziten! L. O.

Lichtblick 4/1998 • 1/1999 3 ERFAHRUNGSBERICHT Was ich in Krisen für mich tun kann ...

Ich sage einer Vertrau- und kann feststellen, mit was ich mich ja haben. Über die Entstehung seelischer ensperson oder einem belasten kann. Erkrankungen bzw. geistiger Schwierig- Helfer, was mit mir los keiten läßt sich lange streiten. Mir ist es ist. Trotzdem bin ich bei :-) Ich sorge für mich und beachte mei- viel wichtiger herauszufinden, was ich der Wahl vorsichtig. ne Grundbedürfnisse. Ausreichend Schlaf, dagegen tun kann. gesunde Ernährung, Entspannung und In Frage kommen für mich Ehepartner, Bewegung stabilisieren. Ich habe mit der :-) Mein Seelisches Leiden ist meine Art Eltern, Großeltern, Geschwister, Freunde, Zeit gelernt, daß diese Dinge viel aus- der Arbeit an mir selbst und an meinen Hausarzt, Psychiater oder Arbeitskollegen. machen, man kann sie nicht hoch genug Beziehungen. Die Arbeit beginnt da, wo einschätzen. Wenn ich mich selbst gut ich das erste Mal auf Schwierigkeiten :-) In Krisen fällt es mir oft schwer, anzu- behandele und auf meine Bedürfnisse stoße. Ich glaube, ich habe durch das erkennen, daß ich wirklich Hilfe brau- achte, werde ich mit Krisen und Schwierig- Leiden von Anfang an versucht, anders zu che. Tatsächlich kann ja auch das Helfen keiten besser fertig. werden, damit ich weniger leiden muß. und Sich-Helfen-Lassen ein Teil des Ich konnte einfach nicht so bleiben. Jetzt :-) Meiner Erfahrung nach können Psycho- Problems sein. Aber das Anerkennen mei- habe ich mich verändert und sehe die pharmaka in Notlagen helfen und die ner Hilflosigkeit und das Annehmen ernst- Probleme und das Leid als Teil meines größten Schmerzen zeitweilig lindern. gemeinter Hilfe ist ein Schritt zu mehr Weges. Wie bei anderer Arbeit muß es Insofern sind sie notwendig. Aber es gibt Gesundheit und Wohlbefinden. Helfen auch dabei Pausen und Urlaub geben. mitunter schwer erträgliche, unerwünschte kann ein Gespräch, ein Arzneimittel oder [email protected] Nebenwirkungen. Verantwortungsvoller ein Kinobesuch, vielleicht auch ein Tag Umgang mit den Medikamenten ist daher Bettruhe oder ein Waldspaziergang, auch wichtig. Die „Happy-Pille“ gibt es nicht. ein Aufenthalt im Krankenhaus. :-) Daß mir Psychotherapie geholfen E-Mail :-) Ich brauche ein Netzwerk von guten hat, kann ich wirklich sagen. Es war für Euch! Personen um mich herum. Damit meine ich aber nicht einfach, den für mich pas- familiäre, freundschaftliche, betreuende Herzlichen Dank für senden Arzt zu finden. Auch in einer und liebevolle Beziehungen. Manchmal Eure Lichtblick-Mail. akuten Krise hilft Psychotherapie, nur ist erweist sich die Pflege von Kontakten als Darüber habe ich es dann günstiger, wenn diese stützend schwierig. Es gibt Situationen, in denen ich mich sehr gefreut. und weniger aufdeckend ist. Selten gibt lieber alleine bin. Trotzdem bleibt bei mir Kaum zu glauben, es schnelle Lösungen. Es ist harte Arbeit, die Sehnsucht nach Freundschaft und Liebe daß sogar in Mecklenburg-Vorpommern sich ins Auge zu sehen und zu versu- bestehen. MEHRERE können mehr (er)tragen etwas über unsere Selbsthilfegruppe gele- chen, sich zu ändern. als ein EINZELNER. Im Austausch mit ver- sen wird. Das Internet macht´s möglich. schieden Menschen kann ich mehr über :-) Daß Heilung möglich ist, davon bin ich Da mir auch sehr daran liegt, daß end- mich und die Welt erfahren. Kann auch überzeugt. Das mag sich für jemanden, lich mit dem Vorurteil, das viele Menschen so anderen etwas von meiner Erfahrung, der akut von einer schweren Krise betrof- - sogar die engsten Freunde und Bekannte Kraft und Liebe weitergeben. Auch fen ist, wie ein Witz anhören. Oft, und oder Kollegen gegen Depressive haben - Schmerz und Freude können wir teilen. manchmal für lange Zeit, scheint die Lage „Schluß“ gemacht wird, bin ich damit ausweglos und die Zukunft versperrt. Es :-) Ich brauche für meinen Tagesablauf ein einverstanden, daß meine E-Mail vom 3. geht aber immer weiter, und ich weiß, Gerüst. Es kann aus wiederkehrenden März an das [email protected] daß es sich wirklich lohnt, weiter zu gehen. Mahlzeiten, nützlichen Gewohnheiten, auch im „Lichtblick“ veröffentlicht wird. Arbeitsabläufen, regelmäßigen Spazier- :-) Die Diagnose meines seelischen Leidens Auch hoffe ich, dadurch Kontakte zu gängen, Fernsehsendungen oder Treffen ist eine Zustandsbeschreibung und keine anderen Menschen zu bekommen, die bestehen. Mitten in der Krise ist es sinn- endgültige Verurteilung zum Kranksein. unter Depressionen leiden. voll, das Gerüst so einfach wie möglich zu Eine biologisch-psychiatrische Diagnose halten. Nach dem Abklingen kann ich ist eher als Handwerkszeug der Ärzte Eva Bednarzig, Nürnberg, wieder mehr in mein Gerüst einbauen, anzusehen. Irgendeinen Namen muß es [email protected]

4 Lichtblick 4/1998 • 1/1999 ERFAHRUNGSBERICHT

Fortsetzung „E-Mail für Euch!“ Im Moment ist mein einziger Ansprech- An: [email protected] partner unsere Gruppe. Ich freue mich Hallo, Ihr Lieben, Ihre Zeitschrift Lichtblick stellt einen sehr immer sehr, wenn ich Antwort auf meine auch ich hatte das Problem, mit der wertvollen Beitrag für an Schizophrenie Mails bekomme, oder wenn mal jemand Depression als Krankheit nicht ernstge- Erkrankte und deren Angehörige dar. abends zwischen 19 und 20 Uhr im nommen zu werden. Wir haben von unserer Homepage Chatraum ist. „Leider“ bin ich sehr abhän- Angefangen hat es im Beruf im Jahre bereits einen Link zu Ihrer Web-Seite gig vom Computer, von E-Mails und vom 1974. Ich war Angestellte im öffentlichen gelegt; dies hat leider etwas länger ge- Chatten! Dienst. Wenn man mir anmerkte, daß dauert, wofür wir Sie um Ihr Verständnis Seit ca. 4 Wochen mal „wieder was nicht mit mir stimmte“ bitten möchten. befinde ich mich in und ich darauf sagte, ich kann heute nicht einer manischen Pha- Mag. Heinrich Wechdorn klar denken, hätte „ein Brett vor dem se, was zur Folge hat, University of Innsbruck, Austria Kopf“, hieß es gewöhnlich: „Reiß Dich http://info.uibk.ac.at/sci-org/oesg daß ich früh bereits zusammen, das schaffst Du schon!“. um 4.30 Uhr aufste- Insgesamt war ich dort 22 Jahre tätig. Die he und den ganzen Probeexemplar ersten zehn Jahre beim Personalrat, aber Tag übertrieben aktiv bin. nach zwei längeren Aufenthalten in einer Danke für das prompte Zusenden! Heute Ich möchte jetzt alles nachholen, was ich psychosomatischen Klinik „steckte“ man morgen hatte ich die Lichtblick-Exemplare in der depressiven Phase (da lag ich oft mich in den Schreibdienst. bereits in der Post. Ich habe sie auch wochenlang nur im Bett und war zu rein Meine Depressionen wurden immer weiter verbreitet. Eine Kollegin, die hier gar nichts fähig) „versäumte“. Ich habe schlimmer - obwohl ich damals schon die in Würzburg Angehörigenarbeit macht, deswegen schon wieder Angst davor, Selbsthilfegruppe EA (Emotions Anony- ist begeistert. daß ich, wenn ich mich überfordere, bald mous, Gruppe für emotionale Gesundheit) Mein Hauptthema sind neurologisch wieder „abstürze“! regelmäßig besuchte. Nach den vielen Erkrankte, die natürlich auch häufig psy- Antidepressiva, die ich „ausprobiert“ hat- Ich würde mich freuen, wenn jemand mit chiatrische „Karrieren“ hinter sich haben te, jedoch keines half, schickte man mich mir in Kontakt kommen will - ich bin für oder die ihnen bevorstehen. im Februar 1996 mit 50 in Rente. jede neue Bekanntschaft bereit. Gerne werde ich Euer Heft durch einen Aufgrund von Depressionen (u.a. auch [email protected]. Artikel bereichern. Momentan bin ich Asthma, Bandscheibenvorfällen usw.) PS: Seid mir nicht böse, wenn ich nicht mit meiner Diplomarbeit in Psychologie wurde ich erwerbsunfähig. gleich allen antworten kann, denn wenn beschäftigt. Danach werde ich auf Euch Was mich am meisten schmerzte war, ich schreibe, tue ich das sehr gern und zurückkommen! daß mein damaliger langjähriger Freund, ausführlich. René Thyrian den ich im Büro 1976 kennenlernte, zu mir [email protected] sagte: „Laß Dir von den Ärzten helfen. Hallo, Ich brauche meine Kraft für mich und Hallo René! meinen Beruf.“ - Gerade dieser Mann, ich bin 34 Jahre alt und suche Email- der anfangs sagte, er würde mich „immer Kontakte zu Leuten mit Magersucht. Wir wüßten gern, warum die Kollegin lieben“, hat mich verlassen. Bisher habe ich mich noch nicht getraut, begeistert war und aus welchen Gründen Inzwischen habe ich hier kaum noch mich bei Euch vorzustellen. Es würde ein „neurologischer“ Patient zu einem Bekannte - geschweige eine Freundin. mich aber freuen, wenn sich Betroffene „psychiatrischen“ werden kann. Schön, Anscheinend versteht niemand etwas von bei mir melden. daß Sie das Wort KARRIERE in Anführungs- „Depressionen“! Gruß Mareike, aus Köln strichen gesetzt haben. Meine Tochter, die 1991 zu ihrem Freund [email protected] Diese beiden Fragen für unseren näch- gezogen ist, besucht mich etwa zweimal sten Lichtblick beantwortet - das wäre im Monat. Wenn die beiden bei mir zu schon eine Hilfe für unsere Arbeit als Besuch sind, darf ich nicht mal das Thema http://www.depressionsforum.de ehrenamtliche Redaktion. „Krankheit“ anschneiden. Natürlich bin ich für Patienten mit Depressionen und Wir freuen uns weiterhin über Lob und Einspruch per Email, natürlich auch über den beiden jungen Menschen nicht böse, deren Angehörige mit Selbsthilfeforum, sie haben glücklicherweise noch nie etwas einen Brief mit der „Schneckenpost“. Chatraum und eigener Mailingliste. damit zu tun gehabt. Redaktion Lichtblick

Lichtblick 4/1998 • 1/1999 5 BRENNPUNKTE

GESELLSCHAFT GIBT PSYCHISCH Deutschland noch nicht so anerkannt wie ANGEHÖRIGE KÖNNEN den Verlauf von DIE KRANKEN nach Darstellung körperliche. Dies treffe auch für die Schizophrenie beeinflussen. Eltern und von Prof. Markus Gastpar oft nicht die Krankenkassen zu. „Sie zahlen längst Geschwister von Erkrankten empfinden Zeit, die sie zur Heilung brauchen. Zeit sei nicht alle Behandlungen.“ oft Scham oder Schuldgefühle - „ein nor- jedoch die wichtigste Grundlage einer maler Umgang mit dem Betroffenen ist PSYCHISCH KRANKE BEKOMMEN ZU SCHNELL erfolgreichen Therapie, sagte der Präsident dadurch schwierig“, sagte Heinrich starke Medikamente. Wie Hans-Jürgen der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Schulze-Mönking, leitender Arzt der Claußen vom Bundesverband der Psychia- Psychotherapie und Nervenkrankheiten. Psychiatrischen Klinik Teltge. trie-Erfahrenen sagte, legen die Psycho- Dies müsse der schnellebigen Gesellschaft pharmaka die geistigen Fähigkeiten der „Es ist wichtig, daß die Angehörigen über deutlich gemacht werden. Patienten lahm. Intensive Therapiege- die Krankheit aufgeklärt werden und in ÜBER DEN BETROFFENEN liege „immer noch spräche würden unmöglich, der Kranke Gruppentherapien mit der Situation umge- ein Mantel des Schweigens“, so Hamburgs bleibe allein mit seinen Gefühlen. Er for- hen lernen.“ - Viele Angehörige wollten zweite Bürgermeisterin Krista Sager. Der derte dazu auf, das Gespräch mit den zwar mit dem Arzt über ihre Probleme Präsident des Weltverbandes für Psycho- Kranken und ihren Angehörigen zu suchen. reden, „jedoch nur unter vier Augen“. soziale Rehabilitation, Professor Paramesh- „Nur so kann man den Kranken die Angst vara Deva, ergänzte: „Aidskranke werden vor dem Zombie-Dasein unter starken Das Angebot zur Gruppentherapie haben heutzutage umarmt, psychisch Kranke Medikamenten nehmen. Zudem sollten in seiner Klinik weniger als fünf Prozent ausgesperrt.“ Nach Darstellung des die Patienten in Wohngemeinschaften oder angenommen. Dagegen werde für man- Kongreßvorsitzenden, Professor Michael zu Hause betreut werden. „Sie dürfen nicht gelnde Fortschritte in der Heilung oft der Stark, sind psychische Krankheiten in mehr hin und her geschoben werden.“ Arzt verantwortlich gemacht. ➟

Zum 6. Weltkongreß 1998 der World Association of Psychosocial Rehabilitation in Hamburg kamen über 2000 Ärzte, psychia- trisch Tätige, Erkrankte und deren Angehörige aus 61 Ländern.

Der LICHTBLICK zitiert aus einigen wichtigen Beiträgen und gibt auf diesen Seiten unten zugleich eine Vorschau auf interessante Themen des Kongresses „Brennpunkte in der Psychiatrie“ vom 6. bis 8. Mai 1999 in Hamburg.

Brennpunkte in der Psychiatrie um und wie? Und wer will was nicht?‘‘ „Atypische Neuroleptika ‘‘ D. Naber, sind Fragen, mit deren Bearbeitung man Hamburg; M. Lambert, Hamburg, 6. Mai Aus dem Programm vom 6. - 8. Mai 1999 sich manche therapeutische Sackgasse von 16.30 - 18.30 Uhr ersparen kann. „Systemische Klärungshilfen für den In dem Seminar werden die erwünsch- psychiatrischen Alltag‘‘ K. Groth, „Psychoedukative Angehörigenarbeit‘‘ P. ten und unerwünschten Wirkungen der Hamburg, 6.Mai von 14.00-18.30 Uhr Hornung, Münster; H. Schulze-Mönking, neuen atypischen Neuroleptika referiert Es ist eine Illusion zu glauben, wir hätten Telgte, 6. Mai von 14.00-16.00 Uhr und mit den typischen Neuroleptika ver- es als Behandler in psychiatrischen Institu- In dieser Fortbildungsveranstaltung wird glichen. Aspekte der Langzeitbehandlung tionen mit einzelnen Menschen zu tun, umfassend über die Grundlagen und die und subjektiven Befindlichkeit werden die sich gerade jetzt wünschen, die ent- Möglichkeiten psychoedukativer Ange- besonders berücksichtigt. scheidende Hilfe für ihreSchwierigkeiten hörigenarbeit bei der Behandlung schi- „Aufbau und (An)leitung von Gruppen zu erhalten. Meist gab es schon vorher zophrener Patienten informiert. Es wird für Angehörige psychisch Kranker‘‘ andere Lösungsversuche, andere Helfer dabei auf die theoretischen Grundlagen H. Pries, Hamburg; Mitglieder des Forum (mit eigenen Therapiezielen?). und die wissenschaftlichen Befunde zur Angehörigenarbeit, Hamburg, 6. Mai Enge Angehörige mit ihren Wünschen, Wirksamkeit von Familienarbeit einge- von 14.00 - 18.30 Uhr Erwartungen, Hoffnungen und Befürchtun- gangen. Diese Fortbildung richtet sich an Die vierstündige Fortbildung richtet sich gen stehen mit im Behandlungszimmer. Ärzte, Fachärzte, Psychologen, Ange- an Kolleginnen aus dem psychosozia- „Wer will eigentlich was, von wem, war- hörige und Psychiatrie-Erfahrene. len/psychiatrischen Bereich, die eine ➟

6 Lichtblick 4/1998 • 1/1999 BRENNPUNKTE

IN DER PFLEGE PARTNER SEIN noch die falsche Annahme, Familien soll- „Amend“, von der Dr. Nirmala Srinivasan Forschungsergebnisse stützen die For- ten nicht das Problem lösen wollen, sie berichtete, die selbst Mutter eines psy- derung der „Welt Schizophrenie Vereini- selbst seien das Problem“, sagte Dr. Judit chisch Kranken ist. Obwohl die Haupt- gung“: Viele Familien könnten in der Harangozo von der Universitätsklinik aufgabe bei den Familien liegt, gibt es Behandlung helfen und professionellen Budapest. auch hier Schwierigkeiten: Hierarchie ist Betreuern einiges beibringen. Auch im internationalen Vergleich zeigte eine anerkannte soziale Norm. Wenden Aber es gibt in den Kliniken Widerstand: sich, daß auf Familien als Partner in der sich Angehörige als Partner an die weni- Die nötige Ausbildung der Familienmit- Pflege nicht verzichtet werden darf. gen Ärzte, werden deren Grenzen ver- glieder wird als Belastung und nicht als In Indien zum Beispiel geht ohne die letzt. Menschen aus verschiedenen Kasten Chance aufgefaßt. Angehörigen gar nichts: 90 Prozent der haben zwar die gleiche Krankheit, doch Immer wieder wird Familien die Verant- Behandlung von psychisch Kranken muß wollen nicht miteinander reden. Dazu wortung für Mißerfolge und sogar für die wegen fehlender Ärzte von den Familien kommt der Glaube an das „Karma“: Viele Krankheit selbst zugeschoben: „Bei den getragen werden. Seit 1992 unterstützen halten die Krankheit für ein Schicksal, an professionellen Betreuern gibt es immer sie sich in der Familien-Selbsthilfegruppe dem nicht gerüttelt werden kann. ➟

ch versichere Dir, es will schon etwas I heißen, wenn man es hinnimmt, unter ständiger Überwachung zu leben, selbst wenn sie wohlwollend ist; seine Freiheit zu opfern, außerhalb der Gesellschaft zu bleiben und keine andere Zerstreuung zu haben als seine Arbeit. Wenn man mit anderen zusammenlebt und durch ein Gefühl der Zuneigung ver- bunden ist, dann ist man sich bewußt, daß man eine Daseinsberechtigung hat, daß man vielleicht nicht ganz und gar wertlos und überflüssig ist, sondern viel- leicht zu diesem oder jenem taugt, da man ja einander nötig hat, und ... dieselbe Reise macht... Aus: Vincent van Gogh - Briefe in 6 Bänden, Henschel Verlag Berlin

Fortsetzung Brennpunkte in der Psychiatrie Angehörigen in die Planung und Verwirk- ge her, da waren Wahninhalte im Ge- Gruppe für Angehörige psychisch kranker lichung von Versorgungsstrukturen ein- spräch tabu. Über Inhalte psychotischen Menschen planen, ihre derzeitige Arbeit beziehen. Dies gehört zur nachdrücklich Erlebens redet man nicht, es sei denn, man reflektieren wollen oder einfach neugie- geforderten Qualitätssicherung. will riskieren, den Wahn zu verstärken. rig sind. Die Informationsvermittlung, von Diskutiert wird hier auch die Kränkung in Mittlerweile setzt sich die Überzeugung der Förderung der Gruppenkohäsion bis Krisensituationen: Wie erleben die Betei- durch, daß jeder Mensch sein Gebilde an zur Überleitung in eine Selbsthilfegruppe ligten in der Krise ausgesprochene „Wahr- Eingebungen, Stimmen und Visionen hat. wird dargestellt. Hinterfragt werden auch heiten‘‘? Wie verarbeiten sie diese Ausein- Jeder Inhalt psychotischen Erlebens hat die möglichen Rollen der Professionellen. andersetzungen? Welche Wirkungen auf mit der Biographie des Einzelnen zu tun. die Beziehung können sie haben? Der Inhalt psychotischen Erlebens ist somit Symposium und Podiumsdiskussion ein Schlüssel zum Verstehen der Seele. 7. Mai von 13.30 - 17.00 Uhr, „Psychotisches und religiöses Erleben‘‘ „Wer und was hilft den Angehörigen psy- E. Drews, Bargfeld-Stegen; D. Buck, Diskussion „Psychiatrie und Medien“ 7. chisch Kranker? - Wie und wem helfen die Hamburg, 7. Mai von 11.00 - 12.30 Uhr Mai, 11.00 - 12.30 Uhr, B.Seguin, NDR; Angehörigen?‘‘ Moderation: H. Pries Wo sind die Gemeinsamkeiten, wo die P. Sandmeyer, STERN; J.D.Schulz, Ein psychosoziales Angebot für psychisch Grenzen zwischen Glaubenserfahrungen Bayrischer Rundfunk; B. Raming, LILLY u.a. kranke Menschen, das sich inhaltlich und und psychotischen Erleben? Welches ist Die Reaktion auf Medienberichte über psy- ethisch am tatsächlichen Bedarf der gesund, welches krank - und vor allem: chiatrische Themen. Eingeladen sind Redak- Betroffenen orientiert, muß auch die Wer entscheidet das? Es ist gar nicht lan- teure von Print- und TV-Medien. ➟

Lichtblick 4/1998 • 1/1999 7 BRENNPUNKTE

Ein menschenwürdiges Modell seit 1981 neue Wege. Ziel sollte es sein, vor allem wenig angepaßte Patienten Eine kleine Psychiatrie hat mit unge- nicht den Kranken, sondern sein Umfeld mit besonders hoher Destruktivität. wöhnlichen Methoden großen Erfolg: zu verändern. Mit seiner Idee stieß er Auf den Punkt bringt es Referentin Elisa- Innerhalb von fünfzehn Jahren hat die zunächst auf erheblichen Widerstand. beth Hopfmüller: „An einem harten Kern Westfälische Klinik Gütersloh alle 435 beißt man sich die Zähne aus, wirft ihn Anschließende Interviews mit den Entlas- Langzeitpatienten entlassen, um sie in einfach weg oder spuckt ihn aus. Doch senen ergaben, daß sie entweder in die Gesellschaft einzugliedern. gerade diese Patienten sind besonders Kleinstheimen, privaten oder betreuten bedürftig und für Psychotherapeuten eine Fast drei Viertel der Patienten können Wohnungen leben; die Hälfte hat in Herausforderung.“ Für diese Patienten seitdem wieder ein normales Leben Werkstätten, Wäschereien, Gärtnereien gibt es oft nur den üblichen Weg aus führen, wie der ehemalige Leiter der oder Industriebetrieben eine Arbeit gefun- der Langzeittherapie ins Heim. Klinik, Professor Klaus Dörner berichtete. den. Diese Wiedereingliederung ist nicht Für viele war vorher das Leben in der nur menschenwürdiger, sondern sie ist Anstalt die einzige Perspektive. auch eine kostensparende Maßnahme. „Solche Superchaoten sind Systemspren- Nach der Entlassung folgte allenfalls die Während eine Person im Pflegebereich ger“, sagt Dörner. „Sie passen nicht in Verlegung in ein Heim. Depressionen, der Klinik im Monat rund 8.600 Mark unser Gesellschaftsbild, und allein unser Apathien oder Gewalttätigkeiten waren kostet, sind es im sogenannten „Betreuten Problem, diesen Menschen auf der sprach- bei den Betroffenen die Folge. Wohnen“ etwa 3.700 Mark. lichen Ebene gerecht zu werden und In Gütersloh beschritt der ehemalige Problematisch ist die Entlassung beim ihnen einen korrekten Namen zu geben, Leiter Klaus Dörner mit seinem Projekt sogenannten „harten Kern“. Das sind zeugt von unserer Hilflosigkeit.“ ➟

paß beiseite, die Furcht vor dem Ich beobachte bei den anderen, daß früher vor so einem Anfall hatte, wie S Wahnsinn vergeht mir beträchtlich, auch sie in ihren Anfällen wie ich selt- ich ihn gehabt habe; wenn einen so wenn ich die aus der Nähe sehe, die same Laute und Stimmen gehört haben etwas unversehens überfällt, ist man damit behaftet sind, wie ich es in Zukunft natürlich maßlos entsetzt. leicht sein kann. ... Weiß man aber erst mal mit der Krank- Und unter uns verstehen wir uns sehr heit Bescheid, so nimmt man es hin wie gut; mit einem, der nur in unzusam- anderes auch. Wenn ich nicht andere menhängenden Lauten antwortet, kann Geisteskranke aus der Nähe gesehen ich zum Beispiel manchmal plaudern, hätte, käme ich nicht davon los, dau- weil er keine Angst vor mir hat. Wenn und daß auch vor ihren Augen die Dinge ernd daran zu denken. Denn die Todes- einer einen Anfall kriegt, geben die ande- sich zu verwandeln schienen. Und das angst, die man bei einem Anfall aus- ren auf ihn acht, damit er sich nichts tut. mildert für mich das Grauen, das ich steht, die ist nicht zum Lachen ...

Fortsetzung „Brennpunkte in der Psychiatrie“ dende Rolle. Und zumindest im Rückblick kleinen Begegnung wollen wir berichten. „Psychoseseminare - Hilfe zum Dialog zwi- läßt sich die Frage nach Sinn und Funktion Ausblick geben auf die Entwicklung einer schen Psychoseerfahrenen, Angehörigen der konkreten Psychoseerfahrung kaum „dialogischen Psychiatrie“. und professionellen Therapeuten‘‘ vermeiden. Es berichten und diskutieren: Verschiedene Konzepte und ihre Konse- Psychoseseminare sind Orte des wech- M. Amring, Oberärztin Universitätsklinik quenzen, 8. Mai 11.00 - 15.00 Uhr selseitigen Lernens, des Geschichten- Wien, M. Ziskoven, Psychiatriereferentin Moderation: D. Buck; I. Esterer; T. Bock erzählens und sich neu Entwerfens. Hier des Diakonischen Werkes Deutschland, Psychoseseminare haben in den zehn ist die gleichberechtigte Begegnung zu Vertreterinnen der Psychoseseminare in Jahren ihres Bestehens eine Erfolgsge- üben, die in der alltäglichen Psychiatrie Dresden und Hamburg. schichte zurückgelegt, die die psychiatri- schwer zu verwirklichen ist. Weiterhin im Programm sche Arbeit geradezu revolutionieren. Hier gilt es, eine gemeinsame Sprache Eine allgemeine Erklärung für Psychosen zu entwickeln und die Barriere der Ver- „Der Umgang des psychiatrischen Pflege- gibt es genau so wenig wie ein für alle ver- ständigung zwischen „Experten aus Er- personals mit Borderline-Patienten“ I. bindliches Behandlungskonzept. fahrung‘‘ und „Experten durch Beruf“ zu Bruhn, R.Meyer, A. Nadolny, Hamburg Immer geht es um die individuelle Ver- überwinden. Wir arbeiten auf einer Station, die handlung von Möglichkeiten und Grenzen. Inzwischen gibt es im deutschsprachigen Borderline-Patienten behandelt. Immer spielen subjektive Erfahrungen und Raum über hundert Psychoseseminare. Wir möchten von unseren Erfahrungen soziale Zusammenhänge eine entschei- Von den Erfahrungen und Erfolgen dieser berichten und Mut machen: ➟

8 Lichtblick 4/1998 • 1/1999 BRENNPUNKTE

PSYCHISCH KRANKE HABEN SELTEN eine ➟ DER PSYCHIATER ERSETZT HEUTE Familie, drängt und daher schlechter ertragen. Lobby. In Ulm ist das anders: „Wenn Sie Freunde und den Pfarrer, sagte der Pariser „Statt sofort zum Arzt zu gehen, sollten die sich aufgrund ihrer psychischen Erkran- Psychiatrieprofessor Pierre Bailly-Salin Menschen erst alleine die unvermeidliche kung ungerecht behandelt fühlen, wenden auf dem Weltkongreß. Die Menschen Trauerarbeit leisten.“ Sie sich an die Beschwerdestelle“, steht auf suchten beim Arzt zunehmend morali- dem Faltblatt der „Beschwerde- und Aus- schen und sozialen Halt. „Wir müssen Zumal oft diejenigen zum Psychiater gin- sprachestelle Psychiatrie“. - „Unsere zunehmend die Leere füllen, die in der gen, die nicht wirklich Hilfe brauchten. Aufgabe ist es, alle Beschwerden ernstzu- Gesellschaft entstanden ist.“ - „Die Wem es tatsächlich schlecht gehe, der nehmen“, berichtete Karl Heinz Eßer. Menschen leiden heute schneller“, erklär- verkrieche sich eher. In der Beschwerdestelle wird zwischen te er. Tod, Kummer, Verlust würden ver- ❒ den Anliegen der Psychiatrie-Erfahrenen, der Angehörigen und der Kliniken ver- ei alledem habe ich Lust und mittelt. Die Aufgaben ähneln denen der B Liebe zur Arbeit. Aber natür- Patientenfürsprecher in den Kliniken. lich, wenn ich Tag für Tag in mei- Mit einem Unterschied: Auch die Fürspre- ner Arbeit und in meinem Leben cher selbst können Gegenstand der Be- von Gendarmen belästigt werde schwerde sein. Zehn Mitarbeiter, Anwälte, und von den städtischen Wählern, Ärzte, Seelsorger und Angehörige, arbei- die an den Bürgermeister, der ten ehrenamtlich, sind unabhängig und natürlich ihre Stimmen nicht ver- gehören keiner psychiatrischen Institution lieren will, Eingaben machen, so an. Eßer selbst ist im Bundesverband wäre es nur menschlich, wenn ich Psychiatrie-Erfahrener aktiv. Ziel des von neuem unterläge ... Verbands ist es, solche Beschwerde und Aussprachestellen in ganz Deutschland Herr Rey behauptet, statt genü- zu etablieren. Bis jetzt gibt es sie zum gend zu essen, hätte ich mich Beispiel in Stuttgart, Solingen, Köln oder durch Kaffee und Alkohol auf- Berlin. In Ulm wird einmal in der Woche rechterhalten. Das gebe ich alles eine Sprechstunde abgehalten, in Räumen, zu, aber um den hohen gelben die die Stadt zur Verfügung stellt. Nicht Ton zu erreichen, den ich diesen jeder Patient kommt selbst, viele rufen an, Sommer erreicht habe, hab ich viele anonym. „Bei diesen Anrufen erfährt mich eben ziemlich aufpulvern man am meisten“, sagte Eßer. müssen.

Fortsetzung Brennpunkte in der Psychiatrie „Ende der Veranstaltung. Anfänge der „Stimmenhören“ - H. Klafki, Seminar, Diese Arbeit ist zwar belastend, fördert Chronisch-Kranken-Psychiatrie“, Katam- 7.5.1999 (13.30 - 15.00 Uhr) nesegruppe Gütersloh, mit Beiträgen von aber die eigene Weiterentwicklung und „Psychosomatische Rehabilitation“, Dörner, Charlin, Heißler, Hördermann, - kann viel Spaß machen! Symposion und Podiumsdiskussion, Hopfmüller, 7.5.1999 (13.30 - 17.00 Uhr) „Posttraumatische Belastungsstörungen“, 8.5.1999 (11.00 - 12.30 Uhr) These: Wenn möglicherweise die lebens- C. Wiesemann, München, 6.5.1999 Die Druckerei und der Paranus-Verlag längliche Begleitung eines Menschen und (11.00 - 13.00 Uhr) der „Brücke“ Neumünster - Vorstellung das Erfinden der jeweiligen Hilfen das eines besonderen Beschäftigungsprojektes „Über Sexualität sprechen lernen“, H. große ungelöste Problem in der Psychiatrie für psychisch kranke Menschen, F. Bremer, Richter-Appelt, Hamburg, 6.5.1999 sind, müßte man dann nicht die chro- H. Poersel, 8.5.1999 (9.45 - 10.30 Uhr) (14.00 - 16.00 Uhr) nisch Kranken statt der akut Kranken zum „Die Bielefelder Behandlungsverein- Basis-Denkmodell einer wirklich wissen- schaftlichen Psychiatrie machen und somit barung“, N. Pörksen, A. Dietz (Bethel), Brennpunkte 7.5.1999 (9.45 - 10.30 Uhr) die Psychiatrie auf den Kopf stellen? in der Psychiatrie „Rehabilitation psychisch Kranker. Kon- In Einzelbeiträgen werden zentrale Themen zepte und Erfahrungen aus der Praxis“, wie Arbeit, Wohnen mit und ohne Heime, R. Bangen, Oldenburg, M.Sielaff, der Zeitfaktor, die Kosten, Älterwerden im CCH-Congress Centrum Hamburg vom 6. bis 8. Mai 1999 Hamburg, 7.5.1999 (9.45 - 10.30 Uhr) und Mortalität vorgestellt.

Lichtblick 4/1998 • 1/1999 9 LESERBRIEFE

An der ersten Stelle ... Diese Stämme vertreten die Ansicht, daß 3. Kosteneinsparung

# unserer LESERBRIEF-Seiten soll heute ein der Mensch nicht nur ein Leben hat und Es ist berechtigt, daß Krankenkassen stän- Dank an unsere Leserin Joana über- zuvor schon einmal gelebt haben kann. dig anstreben, Wirtschaftsreserven zu mittelt werden! Sie hat uns viele, sehr Dieser Glaube kann bei uns keinen Fuß erschließen. Vorausgesetzt, sie beachten persönliche Briefe geschrieben, den fassen, da wir nur an das glauben, was dabei, daß es nicht zu Qualitätsverlusten wissenschaftlich abgesichert ist. Es wäre LICHTBLICK auch zu sehr gelobt und dut- kommt. Jedermann bekommt auch nur zende von Exemplaren der Zeitschrift aber schön, da ich darin eine bessere eine begrenzte Geldsumme zugeteilt, und verkauft. Gesundung für psychisch Kranke im Sinne es ist auch vernünftig, wenn wir uns vor Wir danken Dir! der Rechtssprechung sehe. dem Kauf eines Produktes fragen, ob der Preis angemessen ist. * Sehr geehrte Redaktion, Ich möchte mal den Patienten der ich habe Ihre Adresse von der Organi- Krankenkasse gegenüber als «Produkt» sation „Forum“ erhalten. Ich leide unter bezeichnen. Die Verantwortung richtet Depressionen und suche Briefpartner, sich nach der Formel: „So viel wie nötig, denen es auch so ergeht, da ich zur Zeit so wenig wie möglich“. Die Kasse fragt nicht die nötige Kraft habe, zu einer sich auch, ob es angemessen ist, eine Selbsthilfeorganisation zu gehen, aber gewisse Geldsumme für den Versicherten trotzdem gern mit Betroffenen reden bzw. auszugeben. Die Kunst der Ärzte ist dann schreiben würde! Vielleicht können Sie mir gefragt, um den Patienten möglichst wie- weiterhelfen? der arbeitsfähig zu machen. Auch ein Meine Anzeige: Käufer überlegt sich, ob die Bezahlung Wer leidet wie ich, unter Depres- der Arbeit, die im Produkt steckt, ange- sionen oder depressiven Verstim- messen ist. Anders als bei einem Produkt mungen und möchte mit mir Erfah- geht es aber um den ganzen Menschen. rungen austauschen? Bin 22 Jahre! Er hat doch noch Gefühle. Infolge der Materialisierung in unserer Christine Dörr, Heilbronner Str. 51 2. Die Rechtssprechung 74363 Güglingen Gesellschaft werden nur medizinische Die Rechtssprechung sollte so gestaltet Maßnahmen eingeleitet, die wissen- * Bernd Hüttner schrieb sein, daß der psychisch Kranke gegenü- schaftlich abgesichert sind. Der Mensch uns viele anregende Texte! ber den körperlich Kranken die gleichen besitzt jedoch weiterhin etwas, was nicht Chancen hat, für eine zumutbare Arbeit Herzlichen Dank nach Greifswald! gewogen und gemessen werden kann - rehabilitiert zu werden. nämlich die Seele. 1. Die Ursache der Krankheit In der Praxis ist es leider schwer durch- Die Bibel setzt sich mit dieser Thematik Es gibt einige Stämme in entlegenen führbar. Meistens lassen sich die Arbeit- Seele auseinander: „Selig sind, die nicht Kolonien auf unserer Erde, die die geber nicht darauf ein. Zudem hat es sehen und dennoch glauben.“ Ursache aller Krankheiten in der Seele der psychisch Kranke in der Tat schwer, Ich meine, daß die Heilmaßnahmen am begründet sehen. Daher werden zunächst ein Kollektiv zu finden, um sich verstan- ganzen Menschen und die Fertigstellung die Geister beschwört, daß sie aus der den zu fühlen. Der Betroffene leidet qua- eines Produktes nur unterschiedlich vor- Seele ausfahren, bevor der kranke Körper si unter Menschen. Dieses Leiden hemmt genommen werden können. versorgt wird. die Freude am Leben. Der psychisch Wir können nun behaupten, daß es min- Kranke hat noch einen weiteren Nachteil. * Gerd Hamann aus STRALSUND derwertige Stämme sind, denen das ent- Körperlich Kranke können ohne Schuld- bedankt sich im Namen der Selbsthilfe- sprechende Fachwissen fehlt. Ganz so gefühle leben. Das Umfeld sagt ihm, daß gruppe „Seelische Gesundheit“ bei den leicht können wir es uns nicht machen. Die er nichts dafür kann. Das Umfeld sagt Krankenkassen seiner Stadt für die Stämme haben zwar nicht das Wissen aber dem psychisch Kranken, daß er Spenden, für die Arbeit und den Austausch über die Krankheitserreger; wir aber selbst schuldig ist. Er hat nur beim in der Gruppe - und wünscht den Mitar- haben auch nicht das Wissen darüber, Versorgungsamt eine Chance, wo er eine beitern der Kassen alles Gute. worin die tieferen Wurzeln in der Seele Bescheinigung über den Grad der Ansprechpartner SHG „Seelische Gesund- begründet liegen. Behinderung ausgestellt erhält. heit“, Gerd: Tel. 03831 - 29 13 17

10 Lichtblick 4/1998 • 1/1999 LESERBRIEFE

* Kreative Defekte? Welche Folgen das hatte, muß ich hier nicht beschreiben. Die Fixierung auf die Gene als Ursache für eine Reihe von seelischen Störungen scheint Meine Gene haben übrigens zugelassen, mir primär ein Problem bestimmter Fach- daß ich einen „manisch-depressiven Kon- wissenschaftler zu sein, die seit Jahren flikt“ erlebt habe. Und sie haben zugelas- erfolgreich den Forschungsetat im Bereich sen, daß ich in einem Prozeß geduldigen psychiatrischer Forschung „abräumen“ zu Lernens diesen für mich lösen konnte. Lasten der sozialpsychiatrischen Forschung, die dagegen, ökonomisch gesehen, nur Nimmt man solche Biographien zur Kennt- eine Randexistenz führen kann. nis, zerfallen die Theorien von einer plum- Im Zusammenhang mit seelischen Störun- pen genetischen Determination menschli- gen pauschal von genetischen „Defekten“ chen Verhaltens zu Staub. zu sprechen, erscheint mir zudem Aus- Was zunächst wie ein „Defekt“ aussah, druck einer Ideologie der „Erfolgreichen“ hat sich als kreativer Umbruch einer zu sein, die damit der Ausgrenzung und Persönlichkeit entpuppt. Bevormundung bestimmter Menschen eine wissenschaftliche Reputation verleihen. Könnte es nicht sein, daß hier eine ver- Kalle Pehe aus Krefeld haben wir schon hängnisvolle Tradition ideologischen Den- in unserer letzten Ausgabe mit Auszügen kens fortgesetzt wird, die früher bestimm- aus Briefen das Wort gegeben. Unsere te Völker als „primitiv“ oder schlimmer Leserbrief-Seiten werden sozusagen zu noch als „Untermenschen“ stigmatisierte. Seiten „auswärtiger“ Mitarbeiter.

* Zum Beitrag „Schizophrenie - Depression“, Heft 2 - 3/98 Wir, die Redaktion, können aber nicht eine Krankheit als «Phantom» bezeich- „Zur genetischen Verursachung ist fest- einen Zusammenhang zu einem Phantom nen, und Medikamente benötigen viele, zuhalten, daß z. Zt. etwa drei Mrd. herzustellen, also einer undefinierbaren die wir kennen und die in diesem Heft zu Faktoren auf dem menschlichen Genom Krankheit (Feststellung der WHO), ist Wort kommen. Sie werden von ihnen in angenommen werden mit praktisch unend- kaum möglich“, schreibt uns Dr. Vogelsang der Not und in einer Therapie gebraucht.

lichen Kombinationsmöglichkeiten. Daraus aus Krefeld in seiner Kritik. LICHTBLICK

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um Ausbruch oder Wiederaufleben dd dd dd

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dd der Erkrankung kann es kommen, dd

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wenn eine besondere Form der Verletz- dd

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lichkeit - medizinisch: Vulnerabilität - dd dd dd

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vorliegt und zusätzlich belastende dd dd dd

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dd Ereignisse eintreten. dd

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dd Diese Vulnerabilität hat unter anderem dd

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ihre Ursache in der leichten Störbarkeit dd

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des Gleichgewichts von Neuroboten- dd dd dd

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stoffen bei den Erkrankten. dd dd dd

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Das Geschehen kann sich so leicht zu dd

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dd einem Teufelskreis entwickeln, den man dd

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allerdings durchbrechen kann. Wenn dd

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ein bereits einmal Erkrankter Frühwarn- dd

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dd zeichen wie innere Unruhe, Schlaf- dd

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dd störungen und Rückzug von Freunden dd

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feststellt, kann er Hilfe mobilisieren. dd

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Ein erneuter Ausbruch kann dadurch dd dd dd

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verhindert oder zumindest stark abge- dd

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Lichtblick 4/1998 • 1/1999 11 FORUM Lichttherapie in der Psychiatrie M. Lucht, F. Michels, S. Barnow, H. J. Freyberger

Lichttherapie zur Behandlung seelischer Störungen, das hört sich im wahrsten Sinne des Wortes „einleuchtend“ an. So schildern beispielsweise depressive Menschen ihr Erleben als „dunkel“, „verdüstert“ und „grau“. Schlechtes Wetter und Dunkelheit schlagen vielen Menschen „aufs Gemüt“. Die griechischen und römischen Ärzte der Antike empfahlen für Depressive den Aufenthalt in hel- len Räumen. In der modernen Psychiatrie werden Patienten hauptsächlich soziotherapeutisch, psychotherapeutisch und medikamentös behandelt.

Neu entdeckt wurde die Lichttherapie tritt oft ein Rückfall der Winterdepression von der Psychiatrie zur Behandlung wieder nach derselben Zeit ein. Es ist von sogenannten Winterdepressionen also notwendig, die Lichttherapie über („Saisonal abhängige Depressionen, die dunkle Jahreszeit hinweg auf- SAD“). Sie bezeichnet jährlich wie- rechtzuerhalten. Es ist durchaus mög- derkehrende Episoden von Antriebs- lich, neben einem Lichtgerät Schreib- losigkeit, Müdigkeit, vermehrtem Schlaf, arbeit oder ähnliches zu erledigen, gesteigertem Appetit, Hunger auf Süs- oder einfach zu lesen. Wer an nicht jahreszeitlich auftreten- sigkeiten mit nicht selten folgender Nebenwirkungen sind selten. Beschrie- den depressiven Störungen leidet, wird Gewichtszunahme. ben wurden Reizbarkeit und Blendungs- fragen, ob sich die gute Wirkung der Viele Menschen klagen über solche gefühl in den Augen. Therapie auf die Behandlung anderer jahreszeitlichen Veränderungen von Abhilfe schafft hier z. B. die Verkürzung Depressionsformen übertragen läßt. Wohlbefinden. Von Winterdepression der Bestrahlungsdauer oder ein grös- Hier waren die Ergebnisse weniger wird gesprochen, wenn die Beschwer- serer Abstand vom Lichtgerät. Patienten, ermutigend. Es gibt jedoch Hinweise, den Leiden verursachen oder die die Medikamente mit Steigerung der daß sie in Verbindung mit Schlafent- Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen. Lichtempfindlichkeit einnehmen wird zugstherapie gut wirksam ist. empfohlen, vor Behandlungsbeginn Wirkt nach ein bis einen Augenarzt aufzusuchen. Besserung nach zwei Wochen durchwachter Nacht Lichttherapie wirkt nicht bei jedem. SAD als eigenständiges Krankheitsbild Vor Anschaffung eines Gerätes bei Viele Depressive berichten über eine wurde erstmals von dem amerikani- jahreszeitlichen Befindensstörungen Besserung nach einer durchwachten schen Psychiater Norman E. Rosenthal ist es - neben einer ärztlichen Unter- Nacht. Dieser Effekt verschwindet wie- 1984 beschrieben. In Untersuchungen suchung - sinnvoll, das eigene An- der nach der nächsten (in der der konnte als Krankheitsursache der Einfluß sprechen auf Licht zu überprüfen. Das jeweilige Patient natürlich wieder schla- der Jahreszeit auf das Befinden nach- kann in einer Praxis oder Ambulanz fen muß). Es hat sich gezeigt, daß die gewiesen werden. Es lag nahe, dem geschehen, die Lichttherapie anbietet. günstige Wirkung des Schlafentzugs Lichtmangel durch Bestrahlung der Eine einfache Möglichkeit bietet der durch Lichttherapie aufrechterhalten Winterdepressiven mit Licht abzuhelfen. Aufenthalt unter freiem Himmel. Selbst werden kann. Patienten, die von Als wirksam erwies sich hierbei das an grauen Wintertagen ist die Licht- Schlafentzug und Lichttherapie profi- gesamte Spektrum des sichtbaren ausbeute draußen bis zu viermal so tieren, haben hier ein nebenwirkungs- Lichtes. Die Wirkung der Lichttherapie hoch wie in geschlossenen Räumen. armes und vor allen Dingen rasch wirk- tritt nach etwa ein bis zwei Wochen Leichtes Ausdauertraining (Joggen, sames Therapieverfahren. Dennoch ein, notwendig sind mindestens zwei Fahrradfahren) unter freien Himmel sind die Lichttherapie und der Schlaf- Stunden Bestrahlungszeit pro Tag bei kann die antidepressive Wirkung entzug keine Wundertherapien. 2500 lux. Nach Ende der Behandlung zusätzlich verstärken. ➟

12 Lichtblick 4/1998 • 1/1999 FORUM

Lichttherapie, Fortsetzung Unser Arzt ... Vormittag noch gemeinsam spazie- ren. So war es im Winter 1996/97. Dies kann nur durch die Anwendung sagte schon vor zwei Jahren dasselbe Vor einem Jahr war es anders: Der selbst herausgefunden werden. Dazu wie jetzt. „Schalten Sie im Winter die Horizont war am frühen Morgen mei- ist eine vorherige psychiatrische Unter- Lampen ein! Sparen Sie nicht. Was stens ganz grau. Nur selten war ein suchung notwendig. Schließlich sind Sie an Strom verbrauchen, geben Sie bißchen Morgenröte zu sehen. Aber depressive Verstimmungen bei zahl- nicht für Medizin aus.“ wenn ich im Laufe des Tages den reichen psychiatrischen Krankheiten Er sprach von der „dunklen Jahres- Himmel betrachtete, schimmerte für vorhanden, und zwar auch solchen, zeit“, aber nicht von der Wirkung der einen Augenblick meist die Sonne als die günstiger mit anderen Therapie- Wintersonne. weiße Scheibe durch die auf- gelockerten Wolken. formen als Lichttherapie und Schlaf- entzug behandelt werden. Mir wurde bewußt, daß auch gewöhn- liches Tageslicht ohne Sonnenschein Einfluß auf das etwas herrliches ist. In diesem Winter Wohlbefinden sind die Wolken besonders schön. Rosa, Blaue und Graue schimmerten Die Lichttherapie hat das therapeuti- Das erregte meinen Widerspruch. Der heute durcheinander. sche Repertoire des Psychiaters bei Winter hat auch helle Stunden und Vielleicht bin ich darum so froh, weil der Behandlung von Winterdepres- Tage, wußte ich. Ich wollte es bewei- ich so viel in den Himmel schaue?“, sionen erweitert. Inwieweit andere sen. Da begann ich den Winterhimmel schrieb uns Ingrid Kliß aus Neubukow Depressionsformen ebenfalls von der zu beobachten. Oft war der Sonnen- und legte ein Gedicht bei: aufgang zu sehen. Ich erlebte ihn im Lichttherapie profitieren, muß noch Freien und war den ganzen Tag über nachgewiesen werden. freudig gestimmt. Ich hatte mir ja die Langsam, langsam, nimm Dir Zeit, Darüber hinaus gibt es jedoch Befunde Sonne und das Bild des wunderschö- ist das Ziel auch noch so weit. nen geröteten Morgenhimmels für lan- für eine Wirksamkeit bei bestimmten ge eingeprägt! Langsam, langsam und in Ruh Schlafstörungen, Störungen durch Es störte mich nicht, daß im Laufe des geht es bei mir zu. Schichtarbeit und „jet-lag“. Vor einer Vormittag Wolken aufzogen. Ich blieb Therapie sollten sich Betroffene unter- heiter und schrieb Wintermorgen- Langsam, langsam und verschnauf, suchen lassen, um nicht im schlimmsten gedichte, denn es gibt zu wenig davon. aber gib Dein Ziel nicht auf! Fall aus Unkenntnis eine für sie bessere Mein Mann druckte sie mir über sei- Therapie zu versäumen. nen Computer aus und wurde dabei Langsam, langsam und bedacht. auch froh. Meistens gingen wir am Wird das meiste gut gemacht. Dies entspricht auch der Erfahrung der Mitarbeiter der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der ine Umfrage bei allen psychiatrischen Krankenhäusern in den alten und neuen Bundesländern ergab, daß die Lichttherapie von etwa 15 Universität Greifswald im Klinikum der E Prozent der psychiatrischen Krankenhäuser insgesamt und von etwa 60 Hansestadt Stralsund. Nur eine be- Prozent der psychiatrischen Universitätskliniken durchgeführt wird. stimmte, diagnostisch abgrenzbare Nach neuesten Untersuchungen übt der Spektralbereich des sichtbaren Gruppe von Patienten hat überhaupt Sonnenlichts großen Einfluß auf die circadiane und neuroendokrine Regulation die Chance, von der im Hause ange- des menschlichen Organismus aus. Das Sonnenlicht wird von der Retina botenen Lichttherapie bzw. dem Schlaf- (Netzhaut) aufgenommen, als energetischer Nervenimpuls an den entzug zu profitieren. Hypothalamus (Wandteil des Zwischenhirns) weitergeleitet und beeinflußt Schlafdauer und Schlafrhythmus, den Hormonhaushalt sowie andere vege- Unabhängig von diagnostischen und tative Funktionen und übt darüber hinaus großen Einfluß auf das Immunsystem therapeutischen Erwägungen: Sport aus. Selbst Patienten, die jahreszeitlich bedingt lediglich über ein reduzier- in Kombination mit Lichtbädern in der tes allgemeines Wohlbefinden und/oder eine reduzierte Leistungsbereitschaft freien Natur gibt es auch ohne Rezept klagen, können ebenfalls von der Lichttherapie in hohem Maße profitieren. und es profitiert jeder davon. ❒

Lichtblick 4/1998 • 1/1999 13 EINE INITIATIVE: atelier lichtblick

WIR GEHÖREN DAZU!

Im Januar wurde das „atelier lichtblick“ in Rostock im „Gemeinsamen Haus“ eröffnet, getragen vom Landesverband der Angehörigen und Freunde psychisch Kranker e.V. und den Vereinen „Kontakt halten“ und „Hilfe bei Mobbing“. Ulrike Schob, Vorsitzende des LApK und Roland Hartig haben mit ihren Helfern alte Schreibtische aufgebessert, Drucker, Rechner und Scanner installiert. Wir stellen vier Helfer vor: Alona, Thomas, Undine und Sebastian. Sie arbeiten mit, um die Öffentlichkeits- arbeit der Vereine zu fördern. Hier kön- nen sie eigene Texte schreiben und sich „Hallo, Alona!“ möchte ich auch Thomas ist 1970 geboren und als er Kenntnisse der Drucktechnik aneignen. an dieser Stelle sagen, wenn ich sie auf zwanzig wurde, gab es für ihn vieles, mit Und: „Wir entwerfen Faltblätter, Hand- dem Bild vor mir sehe. Das kommt von der dem er aufgewachsen war, nicht mehr, die zettel, kleine Zeitungen, Poster und Gewohnheit, sie fast jeden Tag im Büro DDR war innerhalb eines Lebensjahres ver- Webseiten.“ des LApK oder im „atelier lichtblick“ zu schwunden. Schon in der sechsten Klasse Besonders chronisch psychisch Erkrankten sehen, aber auch als Frage, ob es ihr gut der „Polytechnischen Oberschule“ hatte wird hier die Möglichkeit gegeben, sich geht. „Hallo, Alona“ - steht auch manch- Thomas erste „Neuerervorschläge“ gemacht so zu erleben und zu verhalten wie es mal am Beginn einer Email, und Alona und zum Ende der Schulzeit hatte er das andere Menschen auch tun.„Schließlich hofft, auf dem Weg der elektronischen Post Glück, sich in einer AG an einen der sind Austausch und Beschäftigung wich- einen Menschen zu finden, der sich ihr damals noch sehr seltenen Computer set- tig für Gesundheit und Integration. Und mehr zuwendet, als wir es hier können. zen zu können. wir haben ein Argument, für die För- Hier kümmert sich Alona um unsere Arbeit, Thomas erinnert sich noch genau an die derung psychisch erkrankter und gefähr- schreibt Manuskripte oder ihre Gedichte ab, „PC-Revolution“ made in DDR: „Alle deter Menschen Forderungen zu stel- oder bringt einen schmackhaften Kartoffel- Programme wurden noch mittels eines nor- len“, sagt Roland Hartig. Dieses „Bündnis oder Gemüseauflauf ins Büro. Dann ver- malen Kassettenrecorders geladen und für Beschäftigung“ wurde auch gestar- zichten wir auf das Fast-Food-Angebot gespeichert. Als Monitor wurde ein einfa- tet, um durch Arbeit für „Dritte“ kleine der Kaufhalle. cher TV eingesetzt.“ Thomas schrieb seine Zuverdienstmöglichkeiten zu erschließen. Alona hatte den Landesverband der Psych- Programme selbst, und die Computertechnik Und: „Wir zeigen, daß wir mit Spenden iatrie-Erfahrenen mitgegründet. Die Sorge wurde sein Begleiter, auch als er seinen was Vernünftiges anfangen“. Erinnert darum, ob alles ordentlich läuft und eine Beruf eines Instandhaltungsmechanikers im sei an den Spendenaufruf des LICHTBLICK zu große Einsamkeit hatte sie wieder krank Wohnungsbau nicht mehr ausüben konn- vom vergangenen Herbst: „Das «ate- werden lassen. Als sie aus der Klinik kam, te. Den Betrieb, der wie am Fließband lier» ist unser Dank an die Spender!“ haben Roland Hartig und die Betreuung in Plattensiedlungen produzierte, gab es nicht Was steht weiter auf dem Programm? der Tagesklinik ihr sehr geholfen. mehr. Dann kamen „Arbeitsbeschaffungs- Die Vorbereitung kleiner Ausstellungen Alona ist immer freundlich und ihr feiner maßnahmen“. Thomas arbeitete damals oder Workshops, die gezielte Erprobung Gerechtigkeitssinn hilft uns in der Arbeit und Tag und Nacht, auch weil seine ehren- sozialer und technischer Fähigkeiten von im Miteinander. amtliche Tätigkeit mit Jugendlichen ihm Jugendlichen oder Erwachsenen, die Gestern bekam Alona eine Email aus der zeitweise nur drei Stunden Schlaf ließ. Gestaltung und ständige Erneuerung Prignitz. „Weißt du wo das ist?“ stand da Den Anstrengungen, der zu großen einer Internetseite als Spiegel der gesam- drin - na, wer weiß das schon? Es ist nicht Belastung folgte eine bittere Zeit. melten Erfahrungen ... weit weg von Rostock, der Brief macht ein Natürlich sind Spenden weiter erwünscht! wenig Hoffnung. Jetzt kommt Thomas fast jeden Tag ins Denn es fehlen noch manche Dinge, Alona hat eine Katze zuhause. Als sie „Gemeinsame Haus“ zum „online-treff“ z.B. ein Schneide- und Heftgerät, oder schwere Wochen durchlebte, nahm die und widmet sich der Internetpräsentation eine kleine Siebdruckanlage ... Leiterin der Tagesstätte das Tier zu sich. ❒ der hier wirkenden Vereine. ❒

14 Lichtblick 4/1998 • 1/1999 EINE INITIATIVE: atelier lichtblick

WAS WÄRE WENN ... in Fernsehfilmen andere Menschen in ihrer Krankheit als Ungeheuer dar- gestellt würden? ... Programmverantwortliche, Schauspie- ler, Regisseure, Mitwirkende in solchen Filmen, Menschen kennenlernten, die erkrankt sind und sich trotz ihrer Ab- stempelung als potentielle Verbrecher sich nicht beiseite drängen lassen? ... Politiker, die von Menschenrechten und christlichen Werten sprechen, Maß- nahmen beschließen, die die Diskriminie- rung eines Teiles unserer Bevölkerung verhindern?

Undine erzählt: „In H. gab es keine Sebastian hat im Herbst unsere Landes- ... wenigstens die Verpflichtung bestün- geschlossenen Stationen. In der Klinik wur- fachtagung betreut, stand an der Theke mit de, vor derartigen Filmen eine Information de eine Zeitung herausgegeben. In der den Erfrischungsgetränken, den Faltblättern über psychische Erkrankungen und die Redaktion machte ich aktiv mit. Außerdem und Zeitschriften. Einen Monat vorher hat- Möglichkeiten der Hilfe zu senden? gab es einmal wöchentlich eine Veran- te er hunderte von Umschlägen beschriftet staltung, die sich «Atelier» nannte.“ und den Lichtblick für den Versand fertig Undine kam im Spätherbst in unsere gemacht. Und es gab allerhand Möbel zu Redaktion. Die Weihnachtsgeschichte, die bewegen, sowohl für unser „atelier lichtblick“ sie damals für uns geschrieben hat, wol- wie als Hilfe für andere. len wir jetzt vor Ostern nicht drucken, wir Mehrmals in der Woche kommt er ins „Ge- bewahren sie auf. Undine hat sich viele meinsame Haus“, trifft hier seine neuen Gedanken um Friedfertigkeit in unserer Freunde. Nicht immer haben wir Zeit für ihn Welt gemacht, angeregt auch durch einen - so auch als wir dabei sind, dem LICHTBLICK Vortrag C.F. von Weizsäckers „Friedlosigkeit die endgültige Form zu geben. als seelische Krankheit“. Undine gab uns „Was da mit der Zeit anfangen?“ Wir sind das Buch mit diesem Vortrag, der beein- beeindruckt: Sebastian malt ein Bild für druckend Pastor Fritz v. Bodelschwingh in uns. Wir nehmen das Blatt, scannen es ein Bethel vorstellt: „Ja, wenn ich so aus Berlin und drucken es in dieser Ausgabe in ver- zurückkomme und mich meine lieben kran- schiedenen Varianten. Eine A3 Kopie ken Freunde in ihren sonderbaren Weisen schmückt jetzt das Arbeitszimmer in der begrüßen, dann bin ich wieder zu Hause. Wohnung von Ulrike Schob. Da muß ich oft denken: die hier sind doch „Was mit der Zeit anfangen“ - die Frage nur im Kopf verrückt, die in Berlin (die zu beantworten, ist nicht leicht. Bloß raus Nazis mit ihrer Euthanasie und ihrem Krieg) aus der Schule und weg von Zuhause? sind im Herzen verrückt.“ Wie dann aber weiter, ohne Pflichten? Undine spricht leise und konzentriert, so als Sebastian ist 17. Zum Glück hat er es ob sie gleichzeitig auf ein Geräusch oder geschafft, über sein Asthma hinwegzu- eine Mitteilung warte. Sie erzählt von sich, kommen, obwohl er vor Jahren während dem Physikstudium vor 30 Jahren und daß einer Kur von anderen Jugendlichen miß- sie stolz ist, trotz „Gefangenschaft“ in der handelt und gedemütigt wurde. Klinik ihr Diplom geschafft zu haben, daß „Mit siebzehn hat man noch Träume“, aber sie in den Westen heiratete und mit ihrem auch Alpträume... Eine Ausbildung als Mann vor zwei Jahren nach Rostock zurück- Bürofachmann kann er im kehrte. Sie hört wieder Vorlesungen und Herbst beginnen. Alles Gute gibt Nachhilfe in Mathematik. ❒ für Dich, Sebastian!

Lichtblick 4/1998 • 1/1999 15 STANDPUNKTE

STELLUNGNAHME SIND SCHIZOPHRENE WIRKLICH nen Formenkreis leiden, sind tief in den GEFÄHRLICH? Köpfen vieler verwurzelt. Sie gehen auf Bundesdirektorenkonferenz Die Leidtragenden der Schizophrenie in jahrhundertelangen Aberglauben und Psychiatrischer Krankenhäuser der Bundesrepublik sind vor allem die darauf basierende Mißverständnisse gegen die Diskriminierung etwa 800.000 Kranken selbst und ihre zurück. Zumal wird in einer arbeitsteili- psychisch Kranker in Fernsehfilmen Familien. Sie leiden auch unter dem Stig- gen Gesellschaft von allen Menschen ma und den Vorurteilen, mit denen die absolute Verläßlichkeit erwartet. Das Mitglied im Landesverband Bayern Erkrankung belegt ist. Entgegen den land- Die Kranken gelten daher zu Unrecht der Angehörigen psychisch Kranker, läufigen Vorurteilen sind diese Kranken als unberechenbar, unzuverlässig und Frau Eva Straub, hat in einem Artikel in nicht gefährlicher als der Durchschnitt sogar gefährlich. Hinzu kommt, daß in der Zeitschrift „Psychiatrische Praxis“ der Bevölkerung. früheren Zeiten sehr viele Patienten auf- (1997, auf den Seiten 213 bis 214) Wohl keine andere Krankheit wird in grund mangelnder Behandlungsmög- unter Nennung konkreter Beispiele die der Bevölkerung derart dämonisiert. Der lichkeiten viele Jahre in psychiatrischen Diskriminierung psychisch kranker Men- Schizophrene ist geradezu ein Sinnbild Einrichtungen untergebracht und dem schen in Fernsehfilmen kritisiert und auch für den unberechenbaren, irrationalen, Blick der Öffentlichkeit entzogen waren. die daraus sich ergebenden negativen aggressiven und doch irgendwie genia- Die Angst vor den Anstalten wurde auf Konsequenzen für die öffentliche Akzep- len Irren. die Patienten übertragen. tanz psychisch Kranker hingewiesen. Wie eine repräsentative Befragung des Auch psychoanalytische Thesen trugen renommierten Mannheimer Zentralinstituts zur Stigmatisierung von Familien mit Die Bundesdirektorenkonferenz hat auf für Seelische Gesundheit belegt, ist es einem schizophren Erkrankten bei. Die ihrer Herbsttagung im November 1997 im Gefolge der vor Jahren aufsehener- ohnehin schwer belasteten Eltern wur- in Bernburg ihre Zustimmung zu dem regenden Attentate auf Oskar Lafontaine den nun auch noch als Auslöser der Artikel erklärt. Sie unterstützt die darin und Wolfgang Schäuble zu drastischen Krankheit verdächtigt. erhobenen Forderungen an das Bundes- Einstellungsveränderungen gekommen. Um die Rückfallraten möglichst niedrig ministerium für Familie, Senioren, Frauen 38 Prozent der Befragten lehnen diese zu halten, wurde an der Psychiatrischen und Jugend sich einzusetzen für: Kranken als Arbeitskollegen ab, vor den Klinik der TU München von Dr. Bäuml und Attentaten waren es 20 Prozent - 63 von Kollegen ein psychoedukatives Konzept - die Durchsetzung einer Eigenverpflich- 100 wollen nicht mit einem Schizophre- entwickelt, das sich sowohl an Patienten tung des Rundfunkrates und der freiwil- nen bekannt sein, vorher: 45! als auch an Angehörige wendet. ligen Filmselbstkontrolle zur Reinhaltung „Psychoedukation bedeutet, den Patienten der visuellen Medien von Diskriminierung Tatsächlich sind Schizophrene nicht ge- das nötige Know-how zu vermitteln, um psychisch Kranker, fährlicher als der Durchschnitt der Bevöl- mit ihrer Krankheit besser zurechtzukom- kerung. „In vielen Untersuchungen wur- men. Es geht nicht darum, Menschen - eine Gesellschaft, in der angstfreies und den Tausende von Prozeßakten ausge- umzuerziehen, es geht darum, ihnen die vorurteilsloses Begegnen von psychisch wertet. Dabei konnte eindeutig belegt Grundlagen der Erkrankung nahezu- Erkrankten und Gesunden möglich ist, werden, daß die Rate an kriminellen bringen, so daß sie sich ihrem Sosein Straftaten im Vergleich zu der Durch- selbstbewußter stellen können.“ Die - objektive Aufklärung der Öffentlichkeit schnittsbevölkerung nicht erhöht ist“, Ergebnisse der Studie sind beeindruk- über Ursache, Verlauf, Therapie und sagte Dr. Josef Bäuml von der Psychia- kend: Wenn die Patienten und Ange- Heilungsmöglichkeiten der psychischen trischen Klinik der Technischen Universität hörigen regelmäßig an den Gruppen Erkrankungen, über Zusammenhänge in München. Schizophrene Patienten sei- teilgenommen hatten, wurden nur 14 zwischen Sensibilität der psychisch Er- en in aller Regel auch nicht aggressiv Prozent der Patienten innerhalb von 12 krankten und ihrer gestörten Kontakt- oder gewalttätig. Im Gegenteil, sie suchen Monaten wieder in ein Krankenhaus ein- fähigkeit, über die Wirkungen von Psy- Schutz vor ihren vermeintlichen „Verfol- gewiesen. In der Kontrollgruppe, in der chopharmaka auf die Patienten und über gern“, von denen sie sich bedroht fühlen. keine Gruppensitzungen angeboten wur- die Rolle menschlicher Akzeptanz für Jedoch könne es in Ausnahmefällen vor- den, lag die Rückfallquote innerhalb einen günstigem Krankheitsverlauf. kommen, daß sich Patienten derartig eines Jahres bei 38 Prozent. (!) bedroht fühlten, daß sie sich, in ver- meintlichem Selbstschutz, ihren Wider- Die Münchner Studie wurde als vorbild- Wie wirksame Aufklärung sachern gegenüber verzweifelt zur Wehr liches Projekt für die Reintegration psy- möglich werden kann, diese setzten. chisch Kranker mit dem internationalen Frage steht allerdings allzuoft Die Vorurteile gegenüber Patienten, die Lilly-Schizophrenie-Reintegrations-Preis unbeantwortet im Raum ! an einer Psychose aus dem schizophre- ausgezeichnet.

16 Lichtblick 4/1998 • 1/1999 FORUM

Die „Zeitschrift im Gesundheitswesen“ den sollen, daß wir ebenso wie die erlebte Diskrepanz zwischen einerseits (sie erscheint im Mabuse-Verlag GmbH, Fernsehhelden täglich in brutalen hohen pflegerischen/psychosozialen Frankfurt/M. und ist im Internet unter: Hierarchien aufgerieben und verschlis- Idealen im Umgang mit Patienten und http://www.oeko-net.de/mabuse/ sen werden. Siehe da, den Göttern in andererseits der Realität auf den kennenzulernen) enthält in Nr. 1/1999 Weiß geht es auch nicht besser als Otto Stationen schon nach wenigen Wochen neben einer Reihe interessanter Beiträge und Erna Normal. Und das, obgleich in der Praxis bereits massivste (u.a. auch zum Psychotherapeutengesetz) diese doch täglich so kuschelig auf der Frustrationen bewirkt hat. In diesem zwei Beiträge aus denen wir kurze Aus- Station beieinander sind. Zusammenhang werden oftmals deut- züge wiedergeben möchten. In Ärzte-Serien kommen zwei völlig unter- lich Verzweiflung, Unerträglichkeit der Gitta Düperthal schreibt in ARZT- UND schiedliche Typen vor. Die einen: Wollen Situation, Gereiztheit, Aggressionen, KRANKENHAUSSERIEN IM FERNSEHEN: gar nicht weg - logisch, sie sind ange- Enttäuschung etc. zum Ausdruck Schon im Vorabendprogramm geht es stellt. Die anderen können nicht , sie gebracht. Stimmungstiefs und Motivations- öffentlich-rechtlich los: "St. Angela" sind ausgeliefert, krank. Kurz, allen losigkeit sind nur zwei von den ersten (ARD), "Am liebsten Marlene" (ZDF). Beteiligten fehlt es am Willen oder an der Anzeichen eines Ausgebranntseins, das Danach geht es bei Sat. 1 weiter: „Für Kraft - an der Willenskraft eben - etwas sich häufig anschließt. So entsteht die alle Fälle Stefanie“, um uns anschließend an ihrem Schicksal zu verändern. Ja, frappierende Situation, daß viele Pflege- schonungslos den Rest zu geben: "alpha- da drängt sich doch glatt die kräfte schon keine rechte Lust mehr auf team". Wer sieht also nicht gern vor ein- Grundsatzfrage auf: Geht es uns letzt- ihren Beruf haben, wenn sie gerade ein samen Feiertagen geballten Liebeskitsch lich nicht allen so? paar Wochen auf Station eingesetzt mit einer Überdosis Krankheit und Elend? Zum Thema GESPRÄCHSFÜHRUNG MIT waren. Die hervorragende Bedeutung ... Vielleicht ist es auch ganz anders. PATIENTEN schreibt Agnes Koß: einer kompetenten Begleitung der Auszu- Das Angebot an Fernseh-Weißkitteln ist „In vielen Einzelgesprächen mit Auszubil- bildenden in ihrer beruflichen Entwick- deshalb so unerschöpflich, weil wir denden habe ich die erschreckende lung, verstanden als Hilfe zur "Selbst- Zuschauer darüber hinweggetröstet wer- Erfahrung gemacht, daß die oft massiv Pflege", ist somit eindrücklich belegt.

SCHLECHTES BETRIEBSKLIMA nicht länger unterschätzt werden darf. ihren Vorgesetzten am schlechtesten MITVERANTWORTLICH Badura zufolge sind vor allem Personal- behandelt. Karriereehrgeiz und Konkur- FÜR HOHEN KRANKENSTAND führung und Management gefordert, renzverhalten würden immer noch als Für den im internationalen Vergleich wenn es um die Erschließung der Fähig- Ausdruck gesunden Leistungswillens ange- immer noch zu hohen Krankenstand in keiten der Beschäftigten geht. sehen. Zahlreiche Untersuchungen stell- deutschen Unternehmen ist in vielen Fäl- Unzufriedenheit am Arbeitsplatz ent- ten diese Ansicht inzwischen jedoch in len das Betriebsklima verantwortlich. stünden vor allem, wenn Vorgesetzte Frage. - Vertrauensvolle Kooperation im Autoritäres Führungsverhalten oder demo- nicht über ausreichende Führungsquali- Team, offene Kommunikations- und Infor- tivierende Arbeitsbedingungen tragen fikationen verfügten, die Leistungen der mationspolitik seien wichtig für wirt- dazu bei, daß enorme Kosten durch Mitarbeiter nicht anerkannt würden und schaftlichen Erfolg. - Badura empfiehlt, krankheitsbedingte Fehltage entstehen. keine Möglichkeit zur Mitsprache am die Mitarbeiter in die Ausgestaltung einer Diesen Zusammenhang belegen Recher- Arbeitsplatz bestehe. modernen betrieblichen Gesundheitspolitik chen des Bielefelder Gesundheitswissen- Besonders negativ wirke sich fehlendes einzubinden. Wichtig dafür seien Gesund- schaftlers Prof. Dr. B. Badura im Auftrag oder zu geringes Vertrauen aus. Professor heitszirkel, in denen die Probleme mit der Bertelsmann Stiftung. Badura verwies in diesem Zusammen- allen Beteiligten definiert werden sollten, Die Ergebnisse der Studie „Fehlzeiten hang auf einen internationalen Vergleich um ein gesundheitsförderliches Betriebs- durch Motivationsverlust“ verweisen dar- deutscher Arbeitnehmer mit US-ameri- klima zu erreichen. auf, daß Gesundheit im Unternehmen kanischen und schwedischen Kollegen. Rückfragen: 05241/819513 als ernstzunehmender Wettbewerbsfaktor Danach fühlten sich die deutschen von bei der Bertelsmann Stiftung

Lichtblick 4/1998 • 1/1999 17 NEU GELESEN

Die Wissenschaft ist noch nicht erwachsen Aus: „Der bedrohte Friede heute“ Carl Hanser Verlag München, Seite 226 ff.

ie Folgen der reinen Erkenntnis zerstört auch Gewachsenes. Keine Ope- D verändern unaufhaltsam die Welt. ration ohne Schnitt. Kein Medikament Die pragmatische Überlegenheit, wel- ohne Nebenwirkungen. Kein Erwachsen- che die Menschen über alle Tiere und werden ohne Identitätskrise. Die Wissen- welche die Hochkulturen über die Primi- schaft ist noch nicht erwachsen. tiven gewonnen haben, beruht auf der Mit der aufdämmernden Einsicht in die weltverwandelnden Kraft des hand- durch die Wissenschaft ermöglichte lungsentlasteten Denkens. - Im tierischen Menschheitskrise tritt die Wissenschaft Verhaltensschema folgt auf den Reiz die selbst in ihre Identitätskrise ein. Wie angeborene oder erlernte Reaktion; die- meist in einer beginnenden Identitätskrise ser Ablauf ist ein Ganzes. neigt sie, die Schuld zunächst bei ande- Der Mensch hat in der Sprache ein sym- ren zu finden. Man spricht von Miß- bolisches Handeln entwickelt. Reden ist brauch der Wissenschaft. ... Carl Friedrich v. Weizsäcker ein Handeln, das anderes Handeln dar- Die Wissenschaft ist verpflichtet, auch zu erkennen, wie die gesellschaftlichen Aus: „Friedlosigkeit als seelische Krankheit“ stellt oder vertritt. Das symbolische Handeln des sprachlichen Denkens Verhältnisse verändert werden müssen, „Die Welt jener Berliner Befehlsträger gestattet, den direkten Zusammenhang wenn die Gesellschaft die durch die war eine Welt nicht ohne einsatzberei- zwischen Reiz und Reaktion zu unter- Wissenschaft ermöglichte Weltverände- ten Idealismus und nicht ohne scharfe brechen. Erst durch diese Unterbrechung rung überleben soll. Dieser Erkenntnis ent- Intelligenz, aber sie war eine Welt furcht- tritt an die Stelle der automatischen ziehen wir uns, weil ihr Weg uns zu barer Friedlosigkeit. Bodelschwingh nahm Reaktion eine Aktion, ein gewolltes, als nächst in die Verzweiflung führt. Eine auch diese Menschen ganz und gar frei erlebtes Handeln. andere Weltordnung als diese ist nicht ernst, aber er nahm sie ernst als unwis- Urteil und Handeln, Verstand und Wille, in Sicht. Ob sie jenseits der jetzt begin- sentlich kranke Menschen, als im Herzen ermöglichen einander, indem sie aus- nenden Krise auf uns wartet, ist unserem Verrückte. ... Er verstand die Friedlosigkeit einandertreten. Deshalb erweitert eine heutigen Blick verborgen. Diese Lage ist als seelische Krankheit. Erweiterung des Denkbereiches den zum Verzweifeln, seit Jahrzehnten. Eine Anekdote wie die, die ich erzählt Bereich erfolgversprechenden Handelns. Aber es nützt uns nichts, all dies nicht zu habe (über die Begrüßung Pastor Es gehört zur Verantwortung der Wissen- denken. Gewußte Verantwortung darf Bodelschwighs durch „seine“ Kranken), schaft, diesen Zusammenhang von Erken- sich nicht durch die Leichtfertigkeiten mag als Blickfang geeignet sein... nen und Weltveränderung zu erkennen. des Optimismus oder Pessimismus läh- Die Nazis zu verdammen ist heute leicht, Dies nicht sehen zu wollen ist die große men lassen: „es wird schon gutgehen“ und indem Friedlosigkeit an den Nazis Versuchung der Wissenschaft. Daran ist oder „man kann ja nichts machen“. demonstriert wird, sind wir alle getrost, auch etwas Wahres. Das neugierige daß von den Bösen und nicht von uns die Kind ist zugleich spielendes Kind. Der Frosch, der ins Milchfaß fiel und Rede ist. Von einem Bodelschwingh läßt Technik und Wissenschaft verbinden sich strampelte, machte Butter und kam so man sich gern erzählen, wie er auch leicht und natürlich in einem Gemüt: ein heraus; sein nicht strampelnder Bruder seine Feinde liebt, denn unsere Gesell- Verstand kann denken, was ein Wille erstickte. Frösche strampeln, Wissen- schaft kann froh sein, wenn es in ihr wollen kann. Und der Wissenschaftler, der schaftler denken. Deshalb ist es die erste Menschen gibt, die so etwas leisten, was um sein soziales Privileg der Wahrheits- Verantwortung des Wissenschaftlers, man von uns normalen Menschen nicht suche bangt, wird dem Geldgeber klar- die Verflechtung von Erkenntnis und verlangen darf. Mit diesen zwei nahe- machen, daß seine Erkenntnis die Welt Weltveränderung zu erkennen. Auch liegenden Fehlern ist dann der Sinn der verwandelt. An den optimistischen Aspekt der Ausweg in Radikalismus kann hier Geschichte ins Gegenteil verkehrt; denn dieser Weltverwandlung wird er auch eine Drückebergerei sein, denn der nicht vom Außergewöhnlichen, sondern selbst gerne glauben. Aber wer gewach- Radikale weiß ja meist die „Wahrheit“ vom Alltag soll die Rede sein.“ sene Lebenszusammenhänge verändert, schon, er sucht sie nicht mehr.

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Lady Diana als Beispiel Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Eine symbolische Umbenennung Berlin-Brandenburg e.V. Scharnweberstr. 29 Am 9. 12. 1998 gab der Landesverband 10247 Berlin

Psychiatrie-Erfahrener Berlin-Brandenburg E-Mail: e.V. in einer Presseerklärung bekannt: [email protected]

Internet: „Seit heute morgen 4.20 Uhr heißt die www.userpage.fu-berlin.de/~psyerfah frühere Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik bei Nacht während Lady-Diana-Clinic. Anläßlich des 50. der Umbenennung

Jahrestages der Erklärung der Der TAGESSPIEGEL berichtete: „Die Leitung dies auch weiterhin tun zu wollen. Es Menschenrechte wurde die Namens- der Klinik sieht keinen Anlaß, den Namen gebe etwa eine Dauerausstellung ‘Tot- änderung vorgenommen. der Heilstätte zu ändern. Mitglieder des geschwiegen’.“ Mit der Umbenennung erhofft sich Landesverbandes Psychiatrie-Erfahrener Und die Berliner Zeitung schrieb:„Die der Landesverband auch eine Ände- hatten eine Namensänderung gefordert, Psychiatriegegner wollten die Umbenen- weil Bonhoeffer als Gutachter für den rung der dort in Zukunft praktizier- nung, weil Diana Selbsttötungsversuche Erbgesundheitsgerichtshof in der Nazizeit ten Behandlungsmethoden. Insbeson- und Abmagerungskuren bewältigt habe, tätig war und Zwangssterilisationen zu dere sollen in der „Lady-Diana-Clinic“ ohne als Psychiatrie-Fall abgestempelt verantworten habe. psychiatrische Zwangseinweisung und worden zu sein.“ Zwangsbehandlung als grobe Miß- Die Klinikleitung betonte auf Nachfrage, Eine Umbenennung aus gutem Grund? achtung der Menschenrechte der sich intensiv mit medizinischen Verbre- Die Ausstellung in der Klinik hebt das Vergangenheit angehören.“ chen der NS-Zeit befaßt zu haben und Schild draußen nicht auf...

den in der Nachkriegszeit übernom- Erbkrank, minderwertig ... men. Und noch heute muß sie mit die- Im Alter verlangt eine Frau ihre Menschenwürde zurück sem Etikett leben. Nach der Wende hat sie begonnen, Ihr langes Kleid hat viele Knöpfe: Sie strierten Familie war sie der Mutter nachzuforschen, was ihr eigentlich in öffnet einen nach dem anderen und weggenommen und in Heime gesteckt der Nazi-Zeit widerfahren war. Immer wirft das Kleid auf den großen Haufen worden. Jahrelang wanderte sie von noch ist es für sie aber unglaublich inmitten des kalten Raumes. Jetzt steht einem Heim ins andere. schwierig, vollständigen Einblick in alle sie völlig nackt da. Alle anderen Kinder Bitterkeit liegt in ihrer Stimme: „Jeder Tag Unterlagen zu bekommen, sagt sie. sind schon durch die Stahltür gestoßen war die Hölle, meine ganze Kindheit worden. Dahinter wartet die Gaskam- zerstört.“ Die NS-Bürokratie verpaßte Ohne Unterstützung vom Staat konn- mer auf sie. ihr den Stempel „asozial und angebo- te sie ihre verpaßte Schulbildung nie ren schwachsinnig“. Daß sie ihr Bett nachholen; bis heute kann sie nicht Wie sie 1940 als Achtjährige im letz- näßte, war für die Heimleiter der richtig schreiben. Elvira Manthey ist ten Moment vor dem Gastod gerettet Beweis: „Erbkrank, minderwertig“. wütend. Sie will vor Ihren Enkeln nicht wurde, schilderte Elvira Manthey als als schwachsinnig gelten. Zeitzeugin auf dem Weltkongreß für Daß sie dennoch nicht vergast wurde, Psychosoziale Rehabilitation 1998. verdankt sie der Tatsache, daß sie aus Mit Hilfe ihres Mannes hat sie jetzt ihr Die Tränen kann die heute 67jährige Angst stundenlang die Dielen in der Schicksal in einem Buch festgehalten. nicht unterdrücken, als sie erzählt, daß Anstalt gebohnert hatte. Ihr Fleiß wur- Und sie will so lange weiter kämpfen, auch ihre kleine Schwester vergast wur- de positiv mit einem Kreuzchen hinter bis sie offiziell und schriftlich von einem de. Sie selbst blieb nur durch einen ihrem Namen vermerkt. Gericht bewiesen bekommt, daß die Glücksfall verschont. Ihre Akten aus der Nazi-Zeit wurden Diagnose der Nazibürokraten falsch Als Kind aus einer bettelarmen, von offenbar wie in vielen anderen Fällen war. „Ich will meine Menschenwürde den Nazis als „minderwertig“ regi- aus Gedankenlosigkeit von den Behör- zurück!“ Hamburger Journalistenschule, ps, jm

Lichtblick 4/1998 • 1/1999 19 NEUE MEDIEN

Hilfen aus dem Netz Chancen und Risiken

nja S. ist verzweifelt. Seit nunmehr les Netzwerk für psychisch Kranke, Jahren aus der privaten Initiative einer A sechs Monaten quälen sie schwer- Menschen in Lebenskrisen und deren Betroffenen heraus entstandenen Web- ste Depressionen. Antriebslos, grübelnd Angehörige gebildet hat. Und dieses Netz Angebot, das mittlerweile zur beliebte- und hoffnungslos verbringt sie ihre Tage wächst weiter mit denen, die es nutzen. sten Anlaufstelle für Betroffene, Angehörige in einem Kreislauf von Resignation und aber auch Psychologen und Fachärzte Selbsthaß. Das Antidepressivum, das sie Information und Interaktion geworden ist. von Ihrem Arzt erhalten hat, scheint kei- Auf der Informationsebene bietet das ne Wirkung zu zeigen. Immer häufiger und Dabei geht es in fast allen Fällen zunächst „Kuckucksnest“ ausführliche Erläuterungen immer konkreter werden die Gedanken, um Orientierung. Wie und wo finde ich einzelner Krankheitsbilder in allgemein ihrem Leben ein Ende zu setzen. überhaupt seriöse Informationen, die mich verständlicher Sprache. Daneben findet der Der Ehemann, Jürgen S., ist hilf- und rat- weiterbringen? Eine berechtigte Frage, Ratsuchende dort unter anderem Hinweise los. So sehr er sich auch bemüht, er kann insofern, als die Fülle der im WWW auf soziale Hilfeangebote, Psychotherapie, seine Frau nicht mehr verstehen, kann angebotenen Informationsquellen auch Psychopharmaka und anderes sowie eine ihre dunklen Gedanken und Gefühle nicht unseriöse Scharlatane beherbergt. Liste weiterführender Links im Internet, nachvollziehen. Die Beziehung hat einen Grundsätzlich ist vor solchen Angeboten Literaturempfehlungen und eine Adressen- Riß bekommen. zu warnen, die gleich auf der Eingangseite liste von Anlaufstellen.

Einen Kontakt nach außen Auf der interaktiven Ebene gibt es, bis auf die wöchent- hat der Besucher, neben lichen Arztbesuche, für Anja Anfragen per E-Mail, die nicht mehr. Dabei hat sie Möglichkeit, in einem so viele Fragen und den Diskussionsforum (BBS = Wunsch, besser zu verste- Schwarzes Brett) Fragen hen, was mit ihr los ist. oder Kommentare loszu- Ist sie die Einzige? Gibt es werden und auf diese Wei- nicht noch andere, wirksa- se mit anderen Besuchern mere Medikamente? in Kontakt zu treten. Wo kann sie Hilfe und Kommunikationsfreudigere Unterstützung finden? haben Gelegenheit, regel- Und wem soll sie alle die- mäßig an einem Chat teil- se Fragen stellen? zunehmen, einem Treff- punkt, an dem sich Betrof- Diese Situation ist tragi- fene und Angehörige onli- scherweise bei weitem kein http://kuckuck.solution.de ne und in Echtzeit „unter- Einzelfall. Viele Betroffene halten“ können. und auch Angehörige wis- sen oft nicht, wie und wo sie sich Unter- eine Online-Therapie anbieten und nach Als Bestandteil der Selbsthilfeinitiative stützung holen - und vor allem: wie und der Kreditkartennummer fragen! Um wirk- „Team.Solution“(http://team.solution.de) wo sie sich überhaupt über bestehende lich weiterzukommen, empfiehlt es sich, betonen die Betreiber, daß der Besuch Möglichkeiten von Hilfsangeboten infor- Seiten aufzusuchen, in denen zunächst und der Austausch im „Kuckucksnest“ in mieren können. Daß an dieser Stelle aus- einmal ausführlich und verständlich infor- keinem Fall ggf. notwendige fachärztli- gerechnet das Internet, und insbesonde- miert wird, und zwar sowohl über die che oder psychologische Hilfe ersetzt. re das WWW, über das Unterhaltungs- Erkrankungen selbst als auch über Hand- angebot hinaus eine wichtige Brücke zu lungsmöglichkeiten, in denen auch auf Anja S. ist erleichtert. In einer E-Mail an Hilfe und Selbsthilfe gerade im Bereich psy- weiterführende Adressen und/oder Links das Kuckucksnest erzählt sie von ihren chischer Erkrankungen und Nöte schlagen verwiesen wird und die gleichzeitig Depressionen. „Genug über mich, ich kann, mag zunächst paradox klingen. Möglichkeiten der Interaktion anbieten. wollte mich einfach für diese Seite bedan- Fakt ist, daß sich im Netz der Netze - ken, dadurch merkt man erst, daß es und besonders auch im deutschsprachigen Anja S. hat gefunden, was sie sucht. Sie einem nicht alleine so geht, denn mein Raum - seit etwas über einem Jahr ein ist im „Kuckucksnest“ (http://kuckuck.solu- Mann und auch meine Familie sind manch- breites Informationsangebot und ein sozia- tion.de) gelandet, einem vor eineinhalb mal überfordert“, schließt sie ihre E-Mail.

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Betroffene und Angehörige mittlerweile ein reger privater E-Mail- zur Vernachlässigung bestehender realer Austausch entstanden ist. Kontakte oder alltäglicher Aufgaben Auch Jürgen S. ist fündig geworden. Im führen. „Es gab schon Tage, an denen ich Psychiatrienetz (http://www.psychia- Anja S. hat mittlerweile den Arzt gewech- den Verlockungen der virtuellen Welt trie.de), das von diversen psychiatrischen selt und eine Psychotherapie angefan- regelrecht erlegen war“, erzählt Anja. Verbänden und dem Psychiatrie-Verlag gen. Ratschläge und die Motivation dazu „Besonders, als es mir etwas besser ging in Bonn ins Leben gerufen wurde, gibt es bekam sie aus der Mailingliste Depression. und ich anfing, mir diese bunte und fas- eine Fülle von professionell aufgearbeiteten Im Unterschied zu Newsgroups und Diskus- zinierende Welt neugierig zu erschließen. Informationen über z.B. juristische Fragen, sionsforen bilden die Teilnehmer an einer Da habe ich schon mal das Essen anbren- Therapien und Diagnosen, aber auch zu Mailingliste einen geschlossenen Benutzer- nen lassen oder bis zum Morgengrauen spezifisch psychiatrischen Themen, wie kreis von Menschen, die über E-Mail mit- vor dem PC gesessen. Psychose-Seminare oder die Struktur der einander kommunizieren. Diese Form des Die Telefonrechnung hat mich aber schnell psychiatrischen Versorgung in Deutschland. Austausches bietet den Benutzern einen wieder runtergeholt!“ In einer Rubrik werden die in Deutschland mehr oder weniger geschützten Raum mit tätigen Angehörigen- und Betroffenenver- einer überschaubaren Gruppe von Macht das Internet süchtig? Sicherlich bände mit Adressen, Niederlassungen Menschen, unter welchen oft private und verlockt dieses neue Medium ebenso zur und Telefonnummern vorgestellt. intime Dinge ausgetauscht werden. Maßlosigkeit wie der Fernsehkonsum oder Schokolade. Sehr umfangreich ist auch Für Menschen, die auf- die „Bibliothek“ mit zahl- grund ihrer körperlichen reichen Buch-, Film-, und oder seelischen Erkrankung Zeitschriftenempfehlungen zeitweise oder gar nicht zum Thema. Auch das in der Lage sind, das Haus Psychiatrienetz richtet sich zu verlassen, kann das sowohl an Betroffene und Internet aber eine Brücke Angehörige als auch an nach außen werden, eine professionelle Helfer. Türschwelle zur Selbsthilfe.

Jürgen S. atmet auf. Hier Autorin ist er auf den Bundesver- band der Angehörigen psy- chisch Kranker e.V. (BApK) gestoßen und hat sich sofort Exklusiv an den zuständigen Landes- für Lichtblick verband gewandt, wo er Marianne Kestler jetzt Unterstützung und Grafik aus TOMORROW 3/99 (geändert, d.R.) [email protected] Beratung bekommt im Um- gang mit der Depression seiner Frau. Häufig entstehen daraus auch private Kontakte per E-Mail, die in einigen Fällen SURFTIP Austausch in Gruppen auch zum persönlichen Kennenlernen HOMEPAGE Das Kuckucksnest: http://kuckuck.solution.de Beide nutzen inzwischen das Internet auf führen können. Auch Anja hat über die- Das Psychiatrienetz: http://www.psychiatrie.de Medizin/Gesundheit: http://www.medizinfo.de vielen Ebenen, nicht nur, um sich zu infor- sen Weg eine ebenfalls von Depressionen betroffene Freundin kennengelernt, mit Psychologie: http://www.psychologie-online.ch mieren, sondern auch, um sich mit ande- PSYCHIATRISCHE VERBÄNDE ren Betroffenen auszutauschen. Jürgen S. der sie nun am Telefon oder bei gele- http://www.psychiatrie.de/verband/bapk01.htm gentlichen Treffs über ihre Probleme reden http://home.t-online.de/home/lichtblick-m-v beteiligt sich aktiv an Diskussionen in den http://www.psychiatrie.de/verband/bpe.htm kann, ohne viel erklären zu müssen. deutschsprachigen Newsgroups FORSCHUNG http://www.mednet-schizophrenie.de und , in denen Themen wie NEWSGROUPS de.sci.psychologie • de.sci.medizin.psychiatrie Depression, Psychosen, Borderline-Störung, Anja und Jürgen S. führen inzwischen de.soc.handicap Suizid, Psychopharmaka, Therapie, Dia- wieder eine harmonische Ehe. Sie haben MAILINGLISTEN gnosen usw. unter Betroffenen, Angehöri- die Möglichkeiten des Internets genutzt, Angst: [email protected] Depression: [email protected] gen und Fachkräften diskutiert werden. um sich Unterstützung von außen zu holen Betreuung: [email protected] Hier hat er bereits viel über die Krankheit und dabei viele neue Kontakte geknüpft. LITERATUR seiner Frau erfahren und konnte sich auch Nicht allen gelingt das. Die Leichtigkeit, „Auf der virtuellen Couch. Selbsthilfe, Beratung und Therapie im Internet.“ Hg. Ludwig Janssen, weitere Ratschläge zu Anlaufstellen und mit der Kontakt und Interaktion über das Psychiatrie-Verlag, Bonn, 1998 Hilfsorganisationen holen. Daneben hat Internet möglich wird, ohne sich in der „Selbsthilfe, Beratung und Therapie im Internet.“ Wirklichkeit aus der Wohnung, ja vom Nicola Döring, in: „Internet für Psychologen“, Hg. er auch interessante Kontakte mit anderen Bernhard Batinic, Hogrefe-Verlag, Göttingen, 1997 Angehörigen knüpfen können, aus denen Schreibtisch wegzubewegen, kann auch

Lichtblick 4/1998 • 1/1999 21 FORUM „Zwischen Trauma und Sprung ist eine Handvoll Leben“ von Marianne, Holger, Wolfgang, Roland und vielen anderen Nach einer Studie des Erlanger Privatdozenten Dr. Jürgen Demling zufolge hegen Die Entscheidung liegt letztendlich bei 20 bis 50 Prozent der Bevölkerung „gelegentliche Todesgedanken“. Vollendete dem, der es vor hat. Das zu akzeptieren Suizide erleiden 0,18 Prozent. Was Suizidversuche angeht, unterscheidet Demling fällt schwer, heißt aber nicht, daß nicht gemeldete Fälle (zwei Prozent der Bevölkerung) von einer Dunkelziffer. Diese alles Menschenmögliche getan werden Dunkelziffer sei „vier- bis zehnmal höher als die Zahl bekannter Suizidversuche“. Rund sollte, um einen drohenden Suizid zu ver- 13.000 Deutsche sterben jährlich durch Suizid - alle 40 Minuten ein Mensch. Die hindern. Ich finde, daß Ihr da beim Zahl der insgesamt an Suizid Verstorbenen übersteigt in Deutschland jedes Jahr Lichtblick als „Außenarm“ des BApK eine deutlich die der Verkehrstoten. In der Altersgruppe der 15 - 35jährigen steht der Suizid ganze Menge in Bewegung setzt und nach Unfällen an zweiter Stelle aller Todesursachen. möchte Eure Arbeit mit diesem Posting Gemessen an der Häufigkeit von Suiziden „Auf eigenen Wunsch“ entlassen. unterstützen. Es ist ein Aufruf an ALLE, und Suizidversuchen ist die Auseinander- Rainer sprang zwischen Weihnachten auch mal denen zuzuhören, die vielleicht setzung mit dieser Thematik eher gering. und Neujahr aus dem 6. Stock ... wirklich etwas zu sagen haben und ein Für uns ist das Anlaß genug, es wenig- Aufruf an diejenigen, die in der „Klemme“ stens zu versuchen. Meinungen und Denk- Wir nehmen Abschied von sitzen, sich nicht zu scheuen, Hilfe und anstöße erreichten uns dazu aus dem Angela und Rainer Unterstützung zu suchen, bevor es zu spät Forum «de.sci.medizin.psychiatrie», die Redaktion Lichtblick, im Januar 1999 ist! Betroffene und Angehörige gleicher- wir hier auszugsweise und gekürzt wie- maßen - und oft auch Ärzte und Fachleute. dergeben möchten. Nur so können ALLE in dieser Welt leben. Redaktion Lichtblick Marianne Kestler

Rainer aus Rostock, der seine Verlobte Ist die Selbsttötung der letzte Ausweg, Angela durch Suizid verloren hat, ist selbst wenn einem der LEBENSMUT fehlt? Eine gefährdet. Er sagte uns, daß sie heira- zu akzeptierende Möglichkeit? Etwas ten wollten. Eine Wohnung hatten sie sich NORMALES? Warum nehmen psychisch schon ausgesucht. Daß sie böse Stimmen kranke und gesunde Menschen sich das hörte und unreale Bilder sehen konnte, Leben? Ist es heute möglich, die MOTIVE darüber sprach Angela nur mit ihm. für einen Suizid durch Aufklärung, Ausein- Dreimal wollte sie schon springen. Er andersetzung, Therapie und andere Hilfen konnte sie immer wieder zurückhalten. zu nehmen? Roland Hartig Angela war schwer krank, litt unter Bulimie Ich weiß nicht, ob das die passende und schweren Depressionen. Nur spora- Foto: W. Mundt disch ließ sich ambulant behandeln. Die Fragestellung ist! In dieser Auswegslosig- Fürsorge kam zum Kaffeetrinken, echte keit der psychischen Qualen, gebeutelt anchmal fällt es wirklich schwer, Hilfe blieb aber aus, erzählte der Freund. von Verzweiflung und den Stimmen, die die eigenen Grenzen des Mach- Beide lehnten diese „Betreuung“ ab. M sie verfolgen, hat Angela doch immer baren zu akzeptieren und sich auch mit Wenn die „Stimmen“ besonders laut weiter auf ein „Leben“ gehofft, eine Heirat der Hilflosigkeit auseinanderzusetzen. waren, trank sie Wein. Mit Faustan und geplant - alles in der Hoffnung, daß ihr Es ist immer wieder tragisch, wenn so Gladem versuchte sie sich in den Griff geholfen wird. Eine Hilfe, die der Partner etwas passiert und man hat hinterher zu bekommen. Im Abschiedsbrief schrieb allein nicht leisten kann. Ich begreife dieses flaue Gefühl, nicht alles getan, sie: „fühle mich wertlos, möchte nieman- weder das Verhalten der offenbar behan- etwas versäumt zu haben. Auch wir hier dem mehr zur Last fallen ...“ delnden Ärzte noch die Reaktion der im Team kennen das sehr gut. Auch wir Fürsorge. Wir haben Rainer besucht, zu den Ämtern haben in Nacht- und Nebelaktionen oft begleitet und ihn gebeten, einen Arzt auf- schon alles Mögliche in Bewegung Ich verstehe aber auch die Trauer und - zusuchen... Es half nichts! Auch nicht der gesetzt, um einen Suizid zu verhindern. - vielleicht - Wut des Partners (zu diesem kurze Aufenthalt in der Psychiatrie. Nicht immer gelingt das. Zeitpunkt lebte Rainer noch, d.R.).

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Er war hilflos, hat mit ihr gelitten, mit ihr Hier ist die Rede von Menschen, die als Seit wann sind Shakespeare und Schiller, gehofft, wußte aber offenbar nicht, wohin einzigen und letzten Ausweg nur noch die gegen die Grenzen ihrer Zeit anrann- er sich hätte wenden können. Offenbar den Sprung in den Tod sehen, als letzte ten und zum Schluß verstummten, Propa- ist da ein Riesenloch zwischen psychia- Lösung. Sie haben vorher sicherlich vie- gandisten „alter Denkmuster“? trischer und psychosozialer Versorgung, les andere ausprobiert, um sich Erleich- Wolfgang bestehend aus Tabus, Ängsten und terung zu verschaffen, wie jeder von uns. Schweigen. Marianne Es ist ihnen nicht gelungen - sei es, weil Das wichtigste ist meiner Meinung nach nicht genügend ausgestreckte Hände da das Eingebundensein in eine Gemein- Ich bin ein psychiatrisch Tätiger und von waren, oder weil sie die Hilfe aufgrund von schaft und daß man mit seinen Problemen der üblichen Reaktion von Marianne Mißtrauen gar nicht mehr annehmen konn- ernst genommen wird. Extrem wichtig betroffen. Schuldzuweisung an psychia- ten oder wollten. Dabei ist es egal, ob finde ich, offen über Suizidgedanken trisch Tätige, in dem Fall müssen die Ärz- der Mensch „krank“ ist oder nicht! reden zu können, ohne gleich in der te herhalten. Offensichtlich hatte die Ich selbst bin mehrmals „gesprungen“, Geschlossenen zu landen. Wenn bei dem Betroffene eine ganze Reihe von psychi- habe huntertprozentig sichere Methoden Tabu erstmal die Luft raus ist, dann kön- schen Problemen. Das ist für alle Thera- angewandt und wurde immer wie durch nen wir auch klarer über unsere eige- peuten nicht einfach zu handhaben und ein Wunder in letzter Sekunde gerettet. nen Entscheidungen urteilen und sie wer- oftmals sind uns die Hände vom Gesetz- den vielleicht anders ausfallen. geber gebunden. Holger Thiel Heute ist etwas da: das Gefühl, nichts mehr verlieren zu müssen, der Wunsch zu Die Angehörigen leiden unter Selbstvor- Ich beschuldige hier keinesfalls die Profis. leben und das Bestreben, für Menschen würfen und Schuldgefühlen („hätte ich Sie haben auch ihre Grenzen. Zwischen dazusein, die kurz vor dem Springen nur“, „warum habe ich nicht“...). So unge- dem, was die Psychiatrie tun kann und sind. Denn zwischen Trauma und Sprung rechtfertigt diese auch sind; es sind dem konkreten Umfeld der Betroffenen, ist eine Handvoll Leben. Gefühle, die einfach da sind. An der Stelle ist einfach ein Loch! Trotz bestehender Die kannst Du annehmen oder ablehnen. könnte ein Austausch in der Gruppe ganz Organisationen und sonstiger Hilfen, das Ich habe sie angenommen und möchte sinnvoll sein. „Loch“ sind die Mitmenschen; der Nachbar, sie weitergeben. An alle die, die vor dem Marianne der Kaufmann an der Ecke (den es heu- Abgrund stehen und zögern. Die schön- te kaum noch gibt), das sind WIR! ste Belohnung dafür ist dann manchmal Weder die Psychiatrie noch andere Insti- Wochen später ein ehrliches «Danke!». tutionen können dieses abdecken. Wir Marianne leben in Häusern zusammen, ohne über- haupt eine Ahnung zu haben, was hin- Danke Marianne, ich werde Deinen Text, Karl Jaspers ter den Kulissen passiert. wenn ich Gelegenheit dazu habe, an Ich finde, daß sich viel tut in der psy- Menschen weitergeben, die in einer ähn- In gänzlicher Verlassenheit, im chiatrischen Hilfeleistung. Das habe ich lichen Situation sind. Es kann gut sein, Bewußtsein des Nichts, ist dem auch konkret erfahren können. Aber nur daß diese Worte sie erreichen und etwas Einsamen der freiwillige Untergang dann, wenn ich mich aktiv selbst in die- bewirken. Hans Eberding wie eine Heimkehr zu sich selbst. sen Schutzraum begeben habe. Was ist Gepeinigt in der Welt, ohnmächtig, mit denen, die das nicht (mehr) schaffen? Hier in Europa werden immer noch die den Kampf mit sich und der Welt Marianne alten Denkmuster über den Suizid von fortzuführen, in Krankheit oder Alter Generation zu Generation weitergege- dem Versinken in Kümmerlichkeit ben. Die Ankündigung und Ausführung Verantwortliche, die psychosoziale Hilfen ausgesetzt, von dem Herabgleiten planen, genehmigen, finanzieren und einer Selbsttötung wird als „abscheulich- unter das Niveau des eigenen anbieten, sollten folgender Auffassung ste Sünde“ (Schiller, Kabale und Liebe), Wesens bedroht, wird es ein trö- mehr Gewicht geben: „Jede Krise, wenn „größtes Verbrechen“ (Napoleon), „feig stender Gedanke, sich das Leben man noch gar nicht weiß, ob sie psy- und niederträchtig“ (Shakespeare, Othello) chosozial oder psychiatrisch ist, sollte am bezeichnet. Diese Art von Auseinander- nehmen zu können, weil der Tod Ort ihrer Entstehung aufgesucht und setzung, da bin ich mir sicher, hilft den wie eine Rettung erscheint. genutzt werden.“ (Dörner/Plog) Betroffenen nicht aus seiner Notlage. (Philosophie, Band 2, 1932) Roland Hartig Roland

Lichtblick 4/1998 • 1/1999 23 VORGESTELLT

Das ist mein Leben le Gründe, aber der Auslöser war ein gang starrte, war ich in einer anderen Suizidversuch auf der Klassenfahrt. Welt. Ich lebte weder, noch war ich schon Vielleicht soll es so sein Ich kam mit meinen Mitschülern schon seit tot. Meine Augen starrten in die Sonne eine Reise durch den Wahnsinn unserem Umzug kaum aus, vielleicht, weil und von weit her nahm ich die Stimmen durch Licht und Dunkelheit. ich unbewußt ziemlich arrogant aufge- meiner Klassenkameraden und meiner Man muß wohl erst ganz unten sein treten bin. - Da es auch zu Hause nicht Lehrerin wahr. In diesem einen Moment bis zum Hals in Scheiße stehen immer alles glatt ging und ich außer einem völliger Ruhe wollte ich fallen, ich ruckte um wieder Land zu sehen, Kumpel keinen Ansprechpartner hatte, mit nach vorn, und in letzter Sekunde umfas- um Land zu sehen. Böhse Onkelz dem ich über meine Probleme reden konn- ste jemand meine Taille und ein anderer te, fraß ich alles in mich hinein. Es kam ergriff meinen Arm. Schwarze Leere. ch weiß nicht, ob dieses Zitat es hin- zwar zu ein paar Ausbrüchen, die sich in Auf einmal kamen die Stimmen wieder reichend umreißt, aber ich denke, es I halben Selbstmordversuchen oder Attacken näher und ich merkte, daß ich auf meinem spiegelt ganz gut meine jetzige Sicht der gegen meinen Vater entluden, aber im Bett saß... Nachdem die erste Aufregung vergangenen Ereignisse. Inneren trieben die Wut, der Haß und der vorbei war, ging der gewohnte Ablauf Ich bin jetzt seit 9 1/2 Wochen in Gehls- Schmerz weiter ihr Unwesen. Drei sehr weiter, man hatte aber immer ein Auge heim und werde morgen entlassen. Ich verhängnisvolle Gefühlszustände, da sie auf mich. Als wir wieder nach Hause bin ebenfalls ein „Opfer“ eines Zustandes, sich, wenn sie nicht ausgelebt werden, kamen, erzählte ich meiner Mutter, was den ich auch bei anderen beobachtet gegen einen selbst wenden. passiert war. Daraufhin ging sie mit mir habe: Ich bin zeitlos. Man verliert hier zum Psychologen - bereits eine Woche jegliches Zeitgefühl. Am ersten Abend unserer Klassenfahrt später war ich dann hier auf der K 1. Vielleicht ist das auch ganz gut so, denn wurde ich schon ausgeschlossen. Ich war zumindest ich habe festgestellt, daß ich dadurch total deprimiert. Dann faßte ich Zum Schluß wollte ich euch da draußen ohne Zeitdruck anfange, viel mehr über den Entschluß zu springen und damit alles noch sagen: Wenn ihr ein Problem habt, meine Probleme nachzudenken. Warum hinter mich zu lassen. Als ich da auf dem freßt es nicht in euch hinein, denn irgend- ich hier bin? Nun, ich glaube, es gibt vie- Fensterbrett saß und in den Sonnenunter- wann ist das Faß voll. Niels, 16

Müllschau Modelle aus Plastik - und Kunststoffmüll. ein langes schwarzes Folienkleid mit modi- Bald starteten wir unseren ersten Versuch. schen, blauen Fransen hervorschaute, Was wir am 7. Oktober hier vorführten, Julia, die auf ihrem Hut sämtliche Ein- machte das grosse Finale mit ihrem auf- war mehr als nur eine Modenschau, es drücke dieser Welt trug, zauberte sich wendig gestalteten Gesicht. Wir mach- waren kreative Kunstwerke, an deren einen Traum aus „shine-through“-Stoff, ten Überstunden, hatten Lampenfieber, Herstellung fast die ganze Klasse beteiligt kombiniert mit allerlei Kosmetika. Der aber trotz alledem eine Menge Spaß. In war. Der Auftritt beim Herbstfest war ein letzte Schliff waren dann die Hosenträger, den letzten Stunden vor dem großen totaler Erfolg, was sogar die Medien mit die Julia um den Hals trug. Moment stieg die Hektik mächtig. Es wur- Super-Kritiken bestätigten. de geschminkt, frisiert, gemalt und geklebt. Die Idee dafür entstand im Englischunter- Nadine, die das zweite Kostüm trug, ver- Und dann endlich, begleitet von Musik richt, als wir versuchen sollten, verschie- einte Tiger und Nixe zu einem kaum über- und originellen Modekommentaren, hat- dene Modelle zu beschreiben. Durch die treffbaren Flair und Sunnyboy Stefan prä- ten die Models ihren Auftritt. tollen Einfälle und Wörter (z.B. Flowers On sentierte eine Seemann-Ausstrahlung vom Das Zittern, teils vor Kälte, teils vor Auf- Your Body, Moonlight Mood, Black Beauty, Feinsten. Dann war da noch Nicole, eine regung, verschwand bald unter tosendem For The Overshocking Party), die wir fan- absolut „spacige“ Angelegenheit, Lydia als Applaus. den, bekamen wir Lust eigene Kleider zu kunterbunte Dschungellady, Julia B. erin- Zum Schluss dieses Ereignisses wurde ein kreieren. nerte an die Siebziger mit den Blumen großes Finale mit allen Models gefeiert. Der Auslöser waren die Plaste-Abfälle im auf dem Kopf und Plüsch und Ketten über- Unsere „Müllschau“ war wirklich ein vol- Flur, als neue Computersoftware geliefert all. Steffie, die „zum Anbeißen“ mit ler Erfolg! wurde. Schon hatten wir ein Thema: Süßigkeiten beladen wurde, unter denen Julia M. (14), Cathrin (16)

24 Lichtblick 4/1998 • 1/1999 VORGESTELLT

eit einigen Jahren erscheint an der Glücksgefühle muß man sich verdienen, WAS ist unsere Zielstellung? S Schule der Kinder- und Neuropsy- indem man das Leben meistert.“ • Haltung des Schulanschlusses chiatrie der Universitätsnervenklinik Rostock Ergreifend die Tagebuch-Auszüge der • Stärkung der sozialen Kompetenz eine besondere „Schülerzeitschrift“. 13jährigen «Ulli», die mit Eßstörungen • Diagnostik und Therapie Die jugendlichen Autoren haben es sich in die Klinik kam: „Kurz vor meiner An- von Lernstörungen zum Ziel gesetzt, Vorurteile und veraltete kunft hier hatte ich mich drei Wochen nur Ansichten über eine Nervenklinik (muß von Apfelsaft ernährt und konnte kaum diese heute noch so heißen?) zu revidieren. mehr gehen. Mein Gesicht war blaß, mei- WER wird unterrichtet? So heißt es in jedem Heft als Vorwort: ne Lippen waren vom ständigen Frieren • Kinder und Jugendliche, „Glaubt Ihr denn irgend jemand blau geworden.“ die zeitweilig stationär von uns hat nicht alle Tassen im Es stimmt sehr nachdenklich, daß der behandlungsbedürftig sind Schrank?!?! Es fehlt bei keinem größte Teil der Berichte sich mit dem Thema auch nur eine Tasse, doch trotz- Magersucht und Eßstörungen beschäftigt. • Kinder und Jugendliche, dem stimmt der Titel. Doch die Zeitschrift enthält nicht nur die nicht schulbesuchsfähig, Verrücken bedeutet: etwas von Krankengeschichten. Wie es sich für eine aber lernfähig sind und seinem Platz nehmen, etwas Schülerzeitung gehört, spiegelt sie vieles, speziellster Förderung bedürfen woanders hinstellen. was das Leben von Teenagern ausmacht: Ja, so stimmt es: Etwas steht nicht Kinobesuche, Reisen, Disko und natürlich WIE helfen wir? mehr an seinem alten Platz - es Probleme der Partnerschaft, Liebe und ist ver - rückt. Freundschaft. • Allgemeine Beschulung Beeindruckend an dieser Publikation ist, Es wäre zu wünschen, daß noch mehr Deutsch wie unverfälscht und freimütig Jugendliche Kunstwerke, die im Mal- und Zeichen- Mathematik über ihr Leben erzählen und Einblick in unterricht oder im Keramik-Kurs entstan- Fremdsprachen ihre Gedankenwelt geben. Viele der den sind, in den Heften abgebildet würden. • Spezifische Beschulung Verfasser haben in ihrer Kindheit seeli- Der Förderverein „5 vor 12“ hat schon Kunst und Gestalten sche Brüche erlitten, die nur sehr lang- einen sehr schönen Kalender mit Zeich- Sensomotorik sam heilen. nungen und Gedichten „Verrückte Seelen“ Visuelle Wahrnehmungsschulung So schildert der 17jährige Stefan sein all- herausgegeben, der für 10 DM erwor- Konzentrationstraining mähliches Abgleiten in die Drogenszene. ben werden kann. Nach einem Zusammenbruch kam er in Unbedingt soll erwähnt werden, daß die Denktraining das Gehlsdorfer Klinikum. Zeitschrift 1998 beim Wettbewerb der Förderung bei schwerer LRS „Die Realität zu ertragen“ - so schreibt Schülerzeitungen des Landes M-V einen Förderung bei Rechenstörung er, „ist manchmal schwer, aber Drogen Sonderpreis der Kultusministerin gewann. Entwicklung von Handlungsstrategien werde ich wohl nie wieder nehmen. ❒ Sprachtherapie

Der erste Eindruck Was können die Eltern nach der Therapie tun, wenn sie Die Zeitung „Der Ver-rückten“ ist fesselnd und unmittelbar. vorher ausgeschlossen sind? Schließlich scheint mir in Ohne dies zu leugnen oder einen Satz der Tagebücher der breiten Darstellung von Versagen und Unglück ein und Berichte in Abrede zu stellen, frage ich: Wo sind Zynismus zu liegen, der sich auch in Worten wie die Eltern oder Geschwister? (Einigemale dachte ich, die „Beschulung“ und der kleinen bösen Zeichnung aus Eltern würden für Feinde ihrer Kinder gehalten.) dem Titel der Zeitschrift ausspricht. L.O.

Lichtblick 4/1998 • 1/1999 25 BUCHBESPRECHUNG

Matthias Bettina Kroll Die Auseinandersetzung bringt eine Erwei- Rosemann Mit Soteria auf Reformkurs terung des eigenen Horizonts und ermög- licht den „Blick über den Tellerrand“. Sie Zimmer Ein Alternativprojekt bewegt ermutigt zum Nachdenken und zu huma- die Akutpsychiatrie mit Aussicht nerem Umgang mit Patienten und deren Betreutes Jakob van Hoddis Verlag, Gütersloh Angehörigen sowie den Kollegen. Wohnen bei 176 Seiten / 25,- DM, ISBN 3-926278-38-2 psychischer Und die Bedeutung für die Betroffenen? Krankheit Mediziner sind es gewohnt, Statistiken zu Medikamente sind auch in der Akutphase interpretieren, die auf Zählen und Messen machmal gar nicht und häufig lediglich in Rat!schlag basieren. Das soeben erschienene Buch geringer Dosierung notwendig. Dies macht ISBN von Bettina Kroll zum psychiatrischen „Handarbeit“ erforderlich mit körperlicher 3-88414-232-1 Alternativprojekt Soteria setzt andere Anwesenheit sowie eine überschaubare Akzente. Über die Pilotprojekte in den USA und vertrauenserweckende Umgebungs- 160 Seiten und der Schweiz führt uns die Autorin nach gestaltung statt Ruhigstellung durch Medi- 24,80 DM Gütersloh, wo eine Soteria-ähnliche Ein- kamente und/oder Fixierung! richtung mit hierzulande zur Verfügung Wer wird angesprochen? Klinikleiter, Ärz- Viele psychisch Kranke und ihre Angehö- stehenden Mitteln erfolgreich arbeitet: eine te aller Richtungen, pflegende und helfen- rigen wissen nicht, welche betreuten allgemeinpsychiatrische Akutstation mit de Berufe, im Sozialwesen Tätige, Betrof- Wohnformen existieren. Dieser Rat!schlag Soteria-Elementen. fene, Angehörige, Laienhelfer. beschreibt die gängigsten Formen des Soteria - was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Ein nicht-kontrollierendes System mit Betreuten Wohnens und informiert über die „Wir, das heißt viele Mitglieder des Bundes- minimaler Hierarchie. Patienten wollen eine gesetzlichen Grundlagen. verbandes Psychiatrie-Erfahrener, begrüßen menschliche Behandlung in einem Rahmen, Aus dem Inhalt: das Erscheinen des Bändchens von Bettina der ihnen erträglich ist und keine noch so Die Vermengung von Hilfe und Wohnen Kroll, was auch Dorothea Buck in ihrem gut gemeinte „Ordnung“, in der sie die Das Betreute Wohnen Vorwort zum Ausdruck bringt. Uns erscheint Letzten sind. Sie wünschen sich das Dabei- Finanzierung und rechtliche Grundlagen die Soteria in der Westfälischen Klinik in sein, Mit-Erleben, Mit-Aushalten und Sich- Warum und wann Betreutes Wohnen? Güterslob beachtlich, und wir könnten uns Auseinandersetzen - in den schwersten Das Betreute Einzel- oder Paarwohnen denken, daß in anderen Kliniken die Stunden inneren Ringens und möchten nicht Die Wohngemeinschaften Möglichkeit gegeben ist, eine ähnliche noch weiter erniedrigt werden. Die Heime - Die Übergangsheime Station einzurichten.“ Dominanz der Heime Sie möchten Gefährten erleben und nicht Die Suche nach einem Platz Bekämpfer einer Krankheit. Welchen Wert Landesarbeitsgemeinschaft Neuregelungen des Finanzierungssystems hat es für Professionelle, etwas über Soteria Baden-Württemberg, Kartl-Heinz Eßer durch den Gesetzgeber zu erfahren? an die Redaktion LICHTBLICK

Lilla Sachse Zuflucht findet, ist gefährdet in doppelter sten. Das Biotop schafft den äußeren Heilsame Erfahrungen Weise: Durch ein inneres Geschehen, das Rahmen für die inneren Vorgänge des wir im Begriff Psychose zu erfassen ver- therapeutischen Geschehens. Es gibt ein Biotop Mosbach (Nachwort Ursula Plog) suchen und durch äußere Gewalt, die ausgewogenes Verhältnis zwischen Reiz- Paranus Verlag, Die Brücke Neumünster Menschen in solcher Not allzuoft wider- schutz und Anregung. ISBN 3-926200-26-X fährt: Polizei, Psychiatrie, Zwang, Entmün- Das Konzept ist Idee und Lebenswerk der Ein Biotop ist ein Platz, wo man das Wachs- digung, Kränkung. Psychiaterin Lilla Sachse. Sie geht auf die tum der Lebewesen sich selbst überläßt, Das Biotop Mosbach ist ein Notfallhaus für Abfolge von Ereignissen in einer thera- so daß natürliches Wachstum wieder ein- Menschen in psychotischen Krisen, in dem peutischen Situation (nach Winnicott) ein setzen kann, es ist ein geschützter Lebens- vor allem „Laien“ Dienst tun, die Experten und erläutert einige Grundsätze dieser. raum. Das Biotop Mosbach ist ein Platz für aus eigener Erfahrung sind. Hier leisten Den Hauptteil des Buches machen Porträts besonders bedrohte Menschen. Wer dort sie einen unbezahlbaren Dienst am Näch- der Beteiligten aus.

Auf weitere Publikationen des Paranus Verlages gehen wir in unserer nächsten Die Brücke Ausgabe ein. Dann soll auch das Beschäftigungsprojekt „Die Brücke Neumünster“ Neumünster vorgestellt werden, dessen Beteiligte auf dem Kongreß in Hamburg (siehe unse- e.V. re Hinweise auf der Seite 9 unten) zu Gast sein werden.

26 Lichtblick 4/1998 • 1/1999 BUCHBESPRECHUNG

LESEPROBE aus DER PRAKTIKANT, DIE WÖLFFIN UND DAS AMT Frau Raschke blickt Karsten mit großen Augen erwartungsvoll an: „Na, wie ist es Ihnen ergangen ? Sie mussten ja ganz schön ins kal- te Wasser springen! Tut mir leid!“ Karsten zuckt ganz lässig mit der Schulter, völlig abgeklärt: „Ach, war weiter kein Problem. Wie sagt die Wölffin immer? Wer weiß, wozu’s gut ist. Sie hätten die Hauspflege für Herrn Grünthal vermutlich in zehn Minuten organisiert, ich Edda Hattebier Ilse Eichenbrenner hab dazu drei Tage gebraucht, Reifeprüfung Der Praktikant, die Wölffin und aber jetzt kann ich Hauspflege- Eine Familie lebt mit psychischer das Amt module auswendig rauf und Erkrankung Edition Balance ISBN 3-88414-228-3 runter singen. Sie werden Herausgegeben von 170 Seiten, 24.80 DM sich wundern.“ Heinz Deger-Erlenmaier Edition Balance ISBN 3-88414-230-5 Die Autorin Ilse Eichenbrenner arbeitet Karsten präsentiert stolz seine ca. 220 Seiten, 24.80 DM im Sozialpsychiatrischen Dienst in Berlin Akten und seine schönen Ver- Charlottenburg. merke. Schizophrenie! Angehörige, besonders Sie schrieb diverse satirische und ernst- Er fühlt sich gehärtet, er hat ein Eltern, kennen diesen einen Moment im hafte Beiträge zur sozialen Arbeit; den Fegefeuer überstanden und Leben, in der eine Diagnose alles verän- LeserInnen der „Sozialen Psychiatrie“ als keiner sieht es ihm an. dert. Eine Mutter erzählt die Geschichte Kolumnistin des »Filmknäcke« bekannt. Als Friedhelm der „Grapscher“ ihrer Familie, sie erzählt von den Tiefs Karsten Schäfer, Student der Sozialpä- ins Zimmer kommt, übernimmt und von der anhaltenden Hoffnung, daß dagogik, ein bißchen zu groß, zu weich eines Tages die Heilung doch eintritt. und zu ungelenk, hat Angst, als „Teddy Karsten das Kommando: Sie berichtet aber auch, wie sie und ihr auf dem Dachboden“ seiner Eltern zu „Dreimal, dann ist Schluss!“ Mann allmählich lernen, mit der Erkran- enden und will endlich raus aus der Dreimal vor und zurück, vor und kung des Sohnes umzugehen, diese als schwäbischen Provinz, rein ins wirkliche zurück, vor und zurück streicht Teil des eigenen Lebens zu akzeptieren Leben, beruflich und privat. ihm Friedhelm verzückt über die und über die eigene Betroffenheit als Eltern Das Angebot, sein Berufspraktikum in Haare und zieht dann wieder ab. eines chronisch kranken Sohnes zur Selbst- einem Sozialpsychiatrischen Dienst Berlins Raschke staunt und Karsten hilfe zu finden: Herr und Frau Arnold sind zu machen, kommt ihm da gerade recht. wächst. Er hat jetzt alles im Griff. Gründungsmitglieder der „Hilfe für Ange- Doch der feste Vorsatz, die mühsam Er ist stark und großzügig, hörige psychisch Erkrankter“ in Wien. erworbenen Kenntnisse über Gesprächs- führung, Angehörigenarbeit und Verwal- vielleicht sogar souverän. Edda Hattebier schrieb zusammen mit der tung endlich anzuwenden, kommt im Familie Arnold und dem Herausgeber Alltag des Amtes schnell ins Wanken. Die Bücher, die wir auf diesen Seiten dieses Buch. Heinz Deger-Erlenmaier war Ein „Lesepraktikum“ für Studentinnen und mit ihren Titelblättern vorstellen, Gründungsmitglied und viele Jahre stell- Studenten der Sozialarbeit und der erscheinen in diesem Frühjahr im vertr. Vorsitzender des BApK e. V., z. Z. Sozialpädagogik, die schon immer wis- Psychiatrie-Verlag, Bonn ist er tätig in der psychiatrischen Ambulanz sen wollten, wie der Alltag im Arbeitsfeld http://www.psychiatrie.de/verlag des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren. Psychiatrie wirklich aussieht.

Lichtblick 4/1998 • 1/1999 27 VORGESTELLT

Kooperationsprojekt Teilstationäre Arbeitstherapie

uch heute, in einer Zeit hoher Dauer- erwachsene psychisch kranke Patienten, Fähigkeit und Bereitschaft zur A arbeitslosigkeit, bleibt für den Einzel- die nicht ohne weiteres an ihren vorher- Kommunikation stellen. Neben dem Trai- nen der existentielle Wert der Arbeit weit- gehenden Arbeitsplatz zurückkehren kön- ning finden auch Belastungserprobungen gehend bestehen. Dennoch kann es zu nen, aber dieses anstreben. statt, die für die Entwicklung einer kon- einer schleichenden sozialen „Entwertung“ kreten beruflichen Perspektive notwendig kommen. Von dieser sind in besonderem sind. Dieser Schritt ist mit einigen Schwie- Maße psychisch erkrankte Menschen rigkeiten verbunden, da die Erreichung betroffen. Häufig fällt es ihnen schwer, des Zieles, einen Arbeitsplatz zu finden, die Folgen ihrer Arbeitslosigkeit in ande- von vielen regionalen und wirtschaftlichen ren Lebensbereichen (Familie, Freund- Faktoren abhängt. Angestrebt werden aber schaften) auszugleichen. Dazu kommt, keineswegs ausschließlich Arbeitsplätze daß die subjektive Bedeutung von des regulären Arbeitsmarktes. Berufstätigkeit im Leben psychisch Kranker Psychisch Kranke sind in hohem Maße in der ambulanten und stationären auf Tätigkeiten im Rahmen eines geschütz- Behandlung unterschätzt wird. ten Arbeitsverhältnisses, einer Zuverdienst- In einer eigenen Untersuchung konnte tätigkeit oder auch einer Werkstatt für psy- gezeigt werden, daß sich die meisten chisch Behinderte angewiesen. arbeitslosen Patienten eine Beteiligung Bei Arbeitsaufnahme erfolgt die Betreuung am Arbeitsmarkt wünschen. Diesen hal- am Arbeitsplatz. Mit diesem Angebot soll ten aber die meisten der Befragten ange- der frühzeitigen Berentung junger psy- sichts hoher Arbeitslosigkeit, verschärf- chisch kranker Menschen entgegenge- ter Konkurrenz und massiven Leistungs- Second-Hand-Shop wirkt werden. drucks für nicht erreichbar. Die teilstationäre Arbeitstherapie, ein Ko- Vorrangiges Ziel ist die Stabilisierung durch Seit Juli 1998 besteht die Arbeitstherapie operationsprojekt des psychosozialen Trä- Arbeit, wobei eine enge Verbindung von auf dem Gelände des Klinikums Stralsund. gervereins Gartenhaus e.V. und der Klinik pharmako-therapeutischer, psychothera- Zur Zeit werden folgende Bereiche ange- für Psychiatrie und Psychotherapie der peutischer und soziotherapeutischer boten: Gartengestaltung, Aktenvernich- Ernst-Moritz-Arnd Universität Greifswald Behandlung erfolgt. tung, Gravierwerkstatt, Nähwerkstatt mit am Klinikum Stralsund, richtet sich an Ein wichtiger Schritt ist die Motivation. Reparaturservice. ➟ Hierbei werden dem Patienten Arbeits- bereiche und Tätigkeiten vorgestellt. Diese werden mit den Vorkenntnissen, Wünschen und Fertigkeiten abgestimmt. Im gemein- samen Tun ergeben sich erste Erfolge, wie z.B. soziale Kontakte und ein geregelter Tagesablauf. Im folgenden steht der Erwerb bzw. die Wiedererlangung von Grundfertigkeiten. Leistungen wie Pünktlichkeit oder auch Verläßlichkeit bei der Erfüllung der gestell- ten Aufgaben gehen bei chronisch psy- chisch Erkrankten teilweise an die Grenzen der Möglichkeiten. Eine ebenfalls wichtige zu erlangende Fertigkeit ist die Arbeit im Gravierwerkstatt Team, die gewisse Anforderungen an die Nähen und Bügeln

28 Lichtblick 4/1998 • 1/1999 VORGESTELLT

Fortsetzung Arbeitstherapie Psychose-Seminare in Stralsund

Patienten aus der ambulanten, tageskli- In Stralsund finden seit April 1998 statt - außer im Juli, August und Dezember. nischen oder auch vollstationären Versor- regelmäßig Psychose-Seminare statt. Für die einzelnen Veranstaltungen wird gung können an der Arbeitstherapie teil- Dabei erzählen gleichberechtigte Partner, regelmäßig über einzelne Krankheitsbilder, nehmen. Eine Ergotherapeutin, eine wie sie Psychosen wahrnehmen, wie sie ihre Ursachen, Verläufe und Behandlungs- Gärtnerin und eine Köchin erstellen andere Beteiligte erleben, was sie stört, möglichkeiten informiert. gemeinsam mit einer Ärztin für Psychiatrie aber auch was in einer Phase der akuten Aktuelle Hinweise für die Veranstaltungen und Psychotherapie die Therapiepläne Erkrankung hilfreich ist. So sind Psychose- können Interessenten über die an ver- und Behandlungsziele. Seminare Orte der Begegnung, des schiedenen Stellen ausgehängten Plakate Durch die Einbindung der Arbeitstherapie Erzählens von Geschichten und auch des bzw. die lokale Presse erhalten, allge- konnte das Versorgungssystem der Region Streitens. Alle werden an diesem Tisch meine Angaben sind auch im Internet Stralsund erweitert werden. Die psy- zu Lernenden, da sie hier die Möglichkeit unter www.psychiatrie.de nachzulesen. chiatrische Klinik hat sich verkleinert und haben, ihr Bild von Psychosen zu ver- stellt neben der vollstationären Akutversor- vollständigen und eigene Kräfte entdecken Haben sie darüber hinaus Fragen oder gung ein teilstationäres Angebot durch können. Die Stralsunder Psychose- Anmerkungen, wenden sie sich bitte an: die Tagesklinik bereit. Seminare finden jeden dritten Mittwoch im ,,Gartenhaus“ Psychosozialer Trägerverein Es sind weitere komplementäre Einrichtun- Monat um18.00 Uhr in der Volkshoch- Stralsund e.V., Kati Hunger gen entstanden, wie Übergangswohn- schule, Th.-Kantzow-Str. (Knieper West) Tel/Fax: 03831/29 89 91 heime, betreute Wohngemeinschaften, Einzelwohnen, eine Tagesstätte und eine Neue Angehörigengruppe in Neustadt Begegnungsstätte. Wir berichteten im vorigen LICHTBLICK von Durch die Zweigleisigkeit der Angebote Speziell zum Thema Arbeit gibt es noch der Angehörigengruppe in Neustadt/ soll gewährleistet werden, daß sowohl weitere Angebote: u.a. eine Werkstatt für Holstein. Jetzt gibt es parallele Angebote Angehörige als auch die Erkrankten psychisch behinderte Menschen, das für Angehörige und Betroffene. Gelegenheit finden, sich jeweils in der Berufsförderungswerk, eine Agentur, in Im März startet eine neue Angehörigen- Gruppe auszutauschen, in der sie sich am der verschiedenartige, z.T. kurzfristige gruppe im Ostseezentrum für seelische ehesten verstanden wissen. Anschließend Auftragsarbeiten von psychisch Kranken Gesundheit. Sie soll an acht Abenden könnten sich dann wiederum fruchtba- übernommen werden. stattfinden. Zeitgleich zu dieser Gruppe re Gespräche zwischen beiden Gruppen Innerhalb dieser Hilfen fehlte bislang die Möglichkeit, sehr flexibel psychisch wird in einem anderen Raum eine ergeben, teilt die Klinik mit. Kranke entsprechend ihrer Möglichkeiten Gruppe für Personen mit Psychoseerfah- und Einschränkungen zu fördern. rung angeboten. „Neuere Untersuchungen weisen dar- Besonders berufliche Rehabilitations- Die Klinik lädt alle aktuellen und ehe- auf hin, daß gerade diese Form paral- maßnahmen setzen eine hohe Motivation maligen Patienten der Fachklinik, aber lel durchgeführter Gruppen zur Vermei- und Belastungsfähigkeit voraus. Es auch solche Betroffenen, die nicht in dung von Rückfällen und einer Verbesse- bestand also eine Versorgungslücke. Neustadt behandelt werden, zu Diskus- rung des Umgangs mit Krisen beitragen Diese konnte mit der teilstationären sion und Erfahrungsaustausch ein. kann.“ Arbeitstherapie geschlossen werden. Sie fängt praktisch die Patienten auf, die Bewegung in M-V noch nicht belastbar sind. Auf diesen und folgenden Seiten infor- Rahmen eingebettet, der sich an der mieren wir über die „Versorgungsregion Interpersonellen Psychotherapie orien- Die von den Kooperationspartnern - Stralsund“. - Bemerkenswertes wird auch tiert. Weiterhin werden bisher beste- Psychosozialer Trägerverein „Gartenhaus (im nächsten LICHTBLICK) aus Schwerin zu hende Stationen zu einer offenen Station e.V.“ und Klinik für Psychiatrie und Psycho- berichten sein. In der seit 1830 beste- zusammengelegt. Am 30. Juni wird eine therapie der Ernst-Moritz-Arnd Universität henden Nervenklinik, dem heutigen Weiterbildungsveranstaltung über das Greifswald am Klinikum Stralsund - eröff- „Klinikum für Neurologie und Psychiatrie“ Konzept der Depressionsstation mit Ober- nete teilstationäre Arbeitstherapie ver- werden weiter wichtige Veränderungen arzt Dr. med. Grüttner, der nach lang- deutlicht, wie medizinische und rehabili- eingeleitet. So ist z.B. der neue Behand- jähriger Tätigkeit in Heidelberg und am tative Ressourcen im Interesse der Betrof- lungsbereich für depressive Patienten Zentralinstitut für Seelische Gesundheit fenen besser genutzt werden können. mit unterschiedlichen, sich ergänzenden Mannheim Anfang dieses Jahres nach Ute Siebel und Katrin Hunger therapeutischen Maßnahmen in einen Schwerin kam, stattfinden.

Lichtblick 4/1998 • 1/1999 29 VERSORGUNSREGION Hansestadt Stralsund - Landkreis Nordvorpommern - Landkreis Rügen

AKTUELLES ¥ Neue Adresse: Der „Gartenhaus“ kranke Erwachsene: Fährstr. 6, 18439 Stralsund, Tel 03831 Psychosozialer Trägerverein Stralsund e. V. informiert, da§ - 28 06 18. Die Begegnungsstätte des „Gartenhaus“ e.V. für die KONTAKT- UND BEGEGNUNGSSTÄTTE FÜR PSYCHISCH KRANKE Menschen mit psychischen Problemen, sowie deren ERWACHSENE von der Schillstr. 26 in die Fährstr. 6 zieht. Angehörige stellt einen zentralen Treffpunkt innerhalb der Wiedereröffnung der Einrichtung in den neuen Räumen ist gemeindenahen psychiatrischen Versorgung dar. am 1. März 1999. Verbunden mit dem Umzug ist auch eine Das Angebot der Begegnungsstätte umfaßt im wesentlichen Veränderung der Öffnungszeiten. Das Angebot der Kontakt den offenen Kommunikationsbereich, Gruppenbetreuung und Begegnungsstätte wird Montag - Donnerstag von 12.00 sowie Beratung/Einzelbetreuung. Öffnungszeiten: Mo - Do bis 18.00 Uhr, Freitag von 12. 00 bis 20. 00 Uhr, Samstag 12.00 - 18.00 Uhr, Fr 12.00 - 20.00 Uhr, Sa 14.00 - 18.00 Uhr von 14. 00 bis 18. 00 Uhr Menschen mit psychischen Gesundheit“, Ansprechpartner: KISS - Stralsund, Mönchstraße Problemen und ihren Angehörigen zur Verfügung stehen. Stralsund, Gerontopsychiatrische Tagespflegeeinrichtung: 53, 18439 Stralsund, 03831 - 29 26 45 Die Einrichtung stellt einen offenen Treff dar, der es ermög- Heilgeistkloster 9, 18439 Stralsund, Tel./Fax 03831 - 29 49 Frauentreff „Sundine“, Ansprechpartner: KISS - Stralsund, licht, Kontakte aufzubauen, Interessengemeinschaften zu 03. In der Gerontopsychiatrischen Tagespflegeeinrichtung Mönchstraße 53, 18439 Stralsund, 03831 - 29 26 45 bilden und Gespräche in gemütlicher Atmosphäre zu führen. werden Menschen, die dementiell erkrankt, depressiv und BARTH: Selbsthilfegruppe der Angehörigen und Freunde psy- Kontakt- und Begegnungsstätte des „Gartenhaus“ e. V., anderweitig psychisch beeinträchtigt bzw. altersgebrechlich, chisch Kranker, Ansprechpartner: Sozialpsychiatrischer Dienst Fährstraße 6, 18439 Stralsund, Tel. 03831 - 28 06 18 pflege- und behandlungsbedürftig sind, betreut. Mit einem geregelten Tagesablauf sollten Orientierung gegeben, Mobilität Barth, Teergang 2, 18356 Barth, Tel 038231 -3 71 70 Psychiatriekoordination: Psychiatriekoordinator der und Kontakte gefördert sowie eine sinnvolle Beschäftigung Landkreis Nordvorpommern Versorgungsregion Stralsund (LK NVP, LK Rügen, HST), ermöglicht werden. Besucher werden durch unseren Fahrdienst Tageseinrichtungen, „Gartenhaus“ Psychosozialer Herr W. Obliers, Klinikum der Hansestadt Stralsund GmbH, morgens in die Einrichtung gebracht und am Nachmittag wie- Trägerverein Stralsund e.V.: TAGESSTÄTTE ãUFER“ für psy- Rostocker Chaussee 70, Haus 30, 1. Etage, 18435 Stralsund, der nach Hause gefahren. Öffnungszeiten: Mo - Do 7.30 - 16.30 chisch kranke Erwachsene, Lange Stra§e 27, 18356 Barth, Postanschrift: Postfach 2341, 18410 Stralsund, Email: Uhr, Fr 7.30 - 16.00 Uhr Tel./Fax 038231 - 83 600 ¥ TAGESSTÄTTE FÜR PSYCHISCH KRAN- [email protected], Tel./Fax 03831 - 45 38 23 Stralsund, Arbeit und Beschäftigung: Agentur Gartenhaus KE ERWACHSENE, Erich-Weinert-Stra§e 34, Innenring Nr. 2, „Gartenhaus“ Psychosozialer Trägerverein Stralsund D.I.E.N.S.T: Fährstraße 6, Eingang Bechermacherstraße, 18507 Grimmen Tel./Fax 038326 - 8 65 35 Stralsund: Bereich Wohnen 18439 Stralsund, Tel./Fax: 03831 - 29 84 35. Die Agentur Das Tagesstättenangebot richtet sich an Personen, für die ein ÜBERGANGS- UND WOHNHEIM für psychisch kranke Erwachsene, vermittelt Zuverdienstmöglichkeiten im Bereich der fester Tages- bzw. Wochenablauf wichtig ist und/oder die Fährstraße 6, 18439 Stralsund, Tel./Fax: 03831 - 29 71 23 Durchführung von Dienstleistungen aller Art für psychisch Unterstützung in persönlichen Krisen, beruflicher, sozialer ÜBERGANGS- UND WOHNHEIM für psychisch kranke Erwachsene, Kranke. Neben der blo§en Vermittlung von Arbeitskräften in oder familiärer Art benötigen. Die Einrichtungen stehen jeweils Grünhufe 5f, 18437 Stralsund, Tel./Fax: 03831 - 49 40 81 Zuverdienstmög-lichkeiten verschiedenen Umfangs über- für 15 Besucher aus Barth bzw. Grimmen und deren nähe- Insgesamt stehen in den Übergangs- und Wohnheimen 23 nimmt die Agentur auch Aufträge jeder Art, egal ob privat rer Umgebung zur Verfügung. Jeder Aufnahme in den genann- Plätze zur Verfügung. Im Übergangs- und Wohnheim leben oder gewerblich. Öffnungszeiten: Mo - Fr 8.00 - 12.00 Uhr ten Tagesstätten geht zunächst ein Besuch der Tagesstätte, psychisch kranke Erwachsene, die ähnlich einer häuslichen sowie ein Beratungsgespräch voraus. Öffnungszeiten: Mo - Umgebung begleitende Betreuung erfahren. Ziel ist die Stralsund, lntegrationswerkstatt: in Kooperation zwischen Fr 7.30 - 16.00 Uhr Entwicklung einer Perspektive selbständigen Lebens. „Gartenhaus“ e.V. u. der Werkstatt für Behinderte gGmbH Stralsund, Hafenstr. 19, 18437 Stralsund, 03831 - 29 26 90 Wohnen in der eigenen Häuslichkeit, Betreutes Wohnen Aufgenommen werden psychisch kranke Menschen im Alter Nordvorpommern: Lange Str. 27, 18356 Barth, Tel. 038231 von ca. 18 bis 60 Jahren mit entsprechender amtsärztlich Stralsund, Geschützte Betriebsabteilung: Bei der Stadt- - 81772, oder über Tagesstätte für psychisch Kranke, Tel bestätigter Betreuungsnotwendigkeit. Die Wohnheime kön- verwaltung der Hansestadt Stralsund, Amt für Umwelt und 038231 - 83 600, oder direkt über das o.a. Betreute Wohnen nen nach Absprache jederzeit besichtigt werden. Stadtgrün, werden fünf psychisch kranke mit anerkannter in Stralsund Betreuungszeit: täglich von 6.30 Uhr bis 22.00 Uhr. Ab 22.00 Schwerbehinderung beschäftigt. Geschäftsstelle. Tel 03831 Uhr ist eine Rufbereitschaft eingerichtet. - 29 89 91 Psychiatrische Pflegeheime: Dr. Gerhard Haus ist ein psy- chiatrisches Pflegeheim mit 60 Plätzen in 18510 Groß- Stralsund, Betreutes Wohnen für psychisch kranke Stralsund, Teilstationäre Arbeitstherapie (TAT): Psychia- Lehmhagen/Grimmen, Dorfstra§e 29, Tel 038326 - 6 8 70, Erwachsene: Wasserstra§e 26, 18439 Stralsund, Tel 03831 trische Universitätsklinik/West, Haus 11, Rostocker Chaussee Fax: 038326 - 6 87 22. Eine offene und geschlossene - 29 89 92, Fax 03831 - 29 89 91. Das Betreute Wohnen ist 70, 18437 Stralsund, Tel 03831 - 45 21 82. In Kooperation Unterbringung ist möglich, Träger: Pommerscher Diakonie- ein ambulantes Dienstleistungsangebot mit dem Ziel, psy- zwischen „Gartenhaus“ e.V. mit der Psychiatrischen Univer- Verein Züssow e.V. Psychosoziales Wohnheim chisch kranken Erwachsenen in ihrer eigenen Häuslichkeit Hilfe sitätsklinik wird die teilstationäre Arbeitstherapie als medizi- (Fertigstellung Mitte 2000) zum Leben zuteil werden zu lassen. Die zu Betreuenden nische Rehabilitationsma§nahme angeboten. In verschie- sollten im Alter zwischen 18 und 60 Jahren sein. Hinsichtlich denen arbeitstherapeutischen Bereichen sollen Prozesse Behindertenwerkstätten: (kein spezielles Angebot für psy- der Wohnform gibt es keine Einschränkung: Es kann in einer der psychischen Stabilisierung bei gleichzeitiger Förderung chisch Kranke), An der Mühle 24, 18311 Ribnitz-Damgarten, eigenen Einzel- oder Paarwohnung, in einer Familie oder in von Arbeitsfertigkeiten angeregt werden. Flankiert wird die Tel 03821-72 18 98, Fax: 03821 - 72 18 97 ¥ Dr. Kurt Fischer einer Wohngemeinschaft stattfinden. Ein Beratungsgespräch ãTAT“ durch ärztliche, psychologische und sozialpädagogi- Stra§e 19, 18507 Grimmen, Tel/Fax 038326 - 31 17 kann jeden Mittwoch von 8.00 - 9.00 Uhr oder nach sche Hilfen. Ziel ist es, einen beruflichen Rehabilitationsweg Praktizierende Nervenärzte und Psychiater Vereinbarung in der Wasserstraße 26 geführt werden. gemeindenah und realitätsgerecht vorzubereiten. Prof. Dr. med. habil. Rainer Camman, Büttelstraße 3, 18311 Stralsund, Therapeutische Wohngemeinschaft: Gro§ Stralsund, Sozialpsychiatrischer Dienst: Gesundheitsamt Ribnitz-Damgarten, Tel 03821 - 43 59 ¥ Dipl. med. Elke Lüdershäger Weg 2, 18437 Stralsund, Tel./Fax: 03831 - 49 der Hansestadt Stralsund, Knieperdamm 3a, 18435 Glawe, Friedrichstra§e 28, 18517 Grimmen, Tel 038326 - 8 85 11. Die Einrichtung bietet Platz für 6 Personen, denen Stralsund, Tel/Fax 03831 - 37 94 34 02 16 • Dipl. med. Frank Neumann, Louis-Fürnberg-Straße neben ihren Einzelzimmern gemeinsam zu nutzende Räume 3, 18456 Barth, Tel 038231 - 8 27 27 ¥ Dr. med. Bärbel zur Verfügung stehen. Eine Betreuung findet werktags statt, Stralsund, Praktizierende Nervenärzte und Psychiater: Rosch, Gutshof, 18469 Velgast, Tel 038324 -3 22 während der übrigen Zeiten besteht eine Rufbereitschaft. Dr. med. Margarete Adler, Tribseer Damm 11, 18437 Stralsund, Für Gespräche vereinbaren Sie bitte einen Termin. Tel 03831 - 29 76 68 ¥ Dr. med. Bengt Jeschke, Bleistra§e 13, Sozialpsychiatrischer Dienst, 18439 Stralsund, Tel 03831 - 25 82 32 ¥ Dr. med. Marion Gesundheitsamt LK Nordvorpommern: Stralsund, Tagesstätte „Regenbogen“ für psychisch Röhrich, Bleistraße 13, 18439 Stralsund, Tel 03831 - 25 82 GRIMMEN - Sozialpsychiatrischer Dienst, Bahnhofstra§e 12 - kranke Erwachsene: Lion-Feuchtwanger-Str. 34, 18435 32 ¥ Dr. med. Barbara-Christa Treichel, Philipp-Julius-Weg 34, 13, 18507 Grimmen, Frau Groth, Tel 038326 - 5 93 67, Fax Stralsund Tel./Fax: 03831 - 38 00 74. Die Tagesstätte bietet 18437 Stralsund, Tel 03831 - 49 49 59 038326 -5 91 30 ein verbindliches Programm innerhalb eines strukturierten AU§ENSTELLE BARTH - Sozialpsychiatrischer Dienst, Teergang Tagesablaufes. Insgesamt stehen 20 Plätze für Psychiatrieerfahrene- und Angehörigeninitiativen: 2, 18356 Barth, Frau Schröder, Tel 038231 - 3 71 70, Fax Besucher/innen zur Verfügung. Öffnungszeiten: Mo - Do STRALSUND: - Angehörigengruppe chronisch psych. Kranker, 038231 - 3 71 54 8.00 - 16.00 Uhr, Fr 8.00 - 14.00 Uhr Ansprechpartner: KISS - Stralsund, Mönchstraße 53, 18439 AU§ENSTELLE MARLOW - Sozialpsychiatrischer Dienst, Ernst- Stralsund, Kontakt- und Begegnungsstätte für psychisch Stralsund, Tel 03831 - 29 26 45, Selbsthilfegruppe ãSeelische Thälmann-Str. 20, 18337 Marlow, Frau Fentzahn, Tel 038221-

30 Lichtblick 4/1998 • 1/1999 VERSORGUNGSREGION

8 09 98, Fax 038221 - 8 09 98 ¥ AU§ENSTELLE RIBNITZ- Haus 11 des Klinikums etabliert. Hier wird ein ebenfalls im Fort- und Weiterbildung: Im Rahmen des Fort- und DAMGARTEN - Sozialpsychiatrischer Dienst, Damgartener Schwerpunkt gruppenpsychotherapeutisches Therapiekonzept Weiterbildungsverbundes Nord-Ost, an dem alle psychiatri- Chaussee 40, 18311 Ribnitz-Damgarten, Frau Dr. Kuhrts, für Patienten angeboten, die nicht mehr ausreichend ambu- schen Kliniken im Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns Frau Thoms, Tel 03821 - 883825 - 6, Fax 03821 - 88 38 12 lant zu behandeln sind, bei denen sich aber nicht die Indikation beteiligt sind, finden regelmäßige Vortragsveranstaltungen NEBENSTELLE STRALSUND -Sozialpsychiatrischer Dienst, Tribseer für eine stationäre Behandlung stellt. Im Rahmen einer tages- einmal wöchentlich im sog. Mittwochskolloquium statt. Darüber Damm 1 a, 18437 Stralsund, Frau Kunstein, Tel 03831 - 700 klinischen Arbeitstherapie, die gemeinsam mit dem hinaus werden Workshops und Seminare zu aktuellen psy- 67 32, Fax: 03831 - 700 67 33 „Gartenhaus“ Psychosozialer Trägerverein Stralsund e.V. chiatrisch-psychotherapeutischen Fragestellungen durchge- erfolgt, können chronisch psychisch Erkrankte in einen arbeits- führt. Das aktuelle Programm kann über das Sekretariat der Landkreis Rügen therapeutischen Rehabilitationsproze§ integriert werden. Klinik angefordert werden. Praktizierende Nervenärzte und Psychiater: SR Dip.- Poliklinisches Behandlungsangebot: Haus 30 des Klinikums Forschungsaktivitäten: Schwerpunkt der Forschungsakti- Med. Wolfgang Glaeser, Stralsunder Stra§e 16, 18528 Bergen West. Seit dem 0 1. 11. 1997 wird auf dem Gelände eine vitäten an der Klinik ist die Diagnostik- und Therapieevalua- auf Rügen Poliklinik betrieben, deren zukünftige Aufgabe einerseits dar- tionsforschung, die im Rahmen mehrerer drittmittelgeför- in bestehen wird, psychiatrische oder psychotherapeutische derter Projekte durchgeführt werden. An dem Forschungs- Gesundheitsamt/Sozialpsychiatrischer Dienst: Sozial- Behandlungsindikationen zu prüfen und die Patienten dann verbund Community Medicine der Universität Greifswald psychiatrischer Dienst, Gartenstra§e 1, 18528 Bergen auf gezielt in den niedergelassenen Bereich weiterzuvermitteln. ist die Klinik beteiligt. Doktoranden und Diplomanden steht Rügen, Tel 03838 - 81 34 16 Eine Anmeldung von Patienten ist hier jederzeit möglich. eine Mitarbeit in den Forschungsprojekten offen. Andererseits sollen in Abstimmung mit den niedergelasse- Tagesstätte ãNordlicht“ für Menschen mit einer psychi- Verein Freunde und Förderer der Psychosozialen Medizin nen psychiatrischen Kolleginnen und Kollegen besondere schen Erkrankung, Mukraner Stra§e 1, 18546 Sa§nitz Tel. e.V.: An der Klinik wurde ein Verein gemeinnütziger Verein Behandlungsprogramme für sog. schwierig zu behandelnde 038392 - 5 78 50 oder 5 78 51, Träger: Diakonisches Werk gegründet, dessen Ziele u.a. die Förderung des Fort- und Patienten aufgebaut werden. In einem ersten Schritt wurde in der Pommerschen Evangelischen Kirche e.V., Greifswald Weiterbildungsangebots, von Forschungsprojekten, Öffent- hierzu ein Gruppenpsychotherapieprogramm für Pa-tienten mit lichkeitsarbeit und die Unterstützung der Zusammenarbeit mit Psychosoziales Wohnheim für 24 Personen, Kosmonau-ten- Borderline Störungen realisiert. Eine Instituts-ambulanz für anderen Einrichtungen in Stralsund betreffen. Spenden sind weg 5, 18528 Bergen, Tel. 03838 - 20 97 56, Träger: DRK- diesen Indikationsbereich existiert seit dem 1.1.1999. GEPLANT willkommen (Bankverbindung: Dresdner Band Stralsund, Kreisverband Rügen e.V. ist, da§ die Poliklinik auch Anlaufstelle für die Zuweisung von Konto-Nr. 42 634 776 00, BLZ 150 800 00). stationär zu behandelnden Patienten der Klinik wird. Hier wird Institutionen für den Bereich Hansestadt Stralsund, die Zuordnung zu den zuständigen Stationen und der Kinder- und Jugendpsychiatrie: Klinikum der Hansestadt LK Nordvorpommern und Rügen Tagesklinik koordiniert und - falls notwendig eine vor- und Stralsund GmbH, Klinik f. Kinder- u. Jugendpsych., Rostocker nachstationäre Behandlung durchgeführt. Chaussee 70, 18437 Stralsund, Tel. 03831 - 45 26 00 Berufliche Rehabilitation: Berufsförderungswerk Stralsund GmbH, Gro§e Parower Stra§e 133, 18435 Stralsund, Tel Notfallambulanz: Zur Behandlung psychiatrischer Notfälle Forensische Psychiatrie: Klinikum der Hansestadt Stralsund 03831 -230 steht von 08.00 - 16.00 Uhr ein Mitarbeiter der Poliklinik (Tel. GmbH, Klinik für Forensische Psychiatrie, Rostocker Chaussee 03831 - 452 100) und von 16.00 - 08.00 Uhr der psychiatri- 70, 18437 Stralsund, Tel. 03831 - 45 22 00 Krankenhausbehandlung: Klinik und Poliklinik für Psychiatrie sche Vorder- und Hintergrunddienst des Klinikums Stralsund und Psychotherapie der Ernst-Moritz-Arndt Universität (Tel. 03831 - 450) zur Verfügung. Zuarbeit von ãGartenhaus“ e.V., G. Krüssel, Geschäftsführer Greifswald im Klinikum der Hansestadt Stralsund GmbH, Rostocker Chaussee 70, 18437 Stralsund, Versorgungsklinik für die Hansestadt Stralsund, den Landkreis Rügen und den Gerontopsychiatrischer Kongreß in der Hansestadt Stralsund Landkreis Nordvorpommern. Sie hat Aufnahmeverpflichtung nach PsychKG M-V Psychisch kranke alte Menschen Stationäres Behandlungsangebot, HAUS 3 des Klinikums West: Für die stationäre Behandlung stehen in der Klinik auf Gefangene oder Partner im Versorgungsnetz? vier Stationen 70 Betten zur Verfügung, die in einem im STRATEGIEN ZUR UMSETZUNG VON LEITBILDERN Oktober 1996 übergebenen Neubau untergebracht sind. Die Stationen mit 1 bis 4-Bett-Zimmern verfügen über inhaltliche Rathaus der Hansestadt Stralsund Therapieschwerpunkte und sind entsprechend unterschied- licher Erkrankungsbilder spezialisiert worden. 2. Juli 1999 von 10.00 Uhr bis 3. Juli 1999 14.00 Uhr Haus 3: Akutpsychiatrie Tel. 03831 - 45 21 10, Psychotherapiestation 03831 - 45 21 20, Rehabilitationsstation 03831 - 45 21 30, Gerontopsychiatrie 03831 - 45 21 60 Gerontopsychiatrie findet zur Zeit fast ausschließlich hinter Mauern in Heimen und Wesentlicher Bestandteil des Gesamtbehandlungskonzepts Kliniken statt. Im öffentlichen Meinungsbild überwiegen dabei die Negativbeispiele. Das in der Klinik ist das gruppenpsychotherapeutische Angebot, in das möglichst alle Patienten integriert werden. Abhängig fachliche Wissen über Konzepte und Strategien liegt brach. Eine Kurskorrektur ist drin- vom jeweiligen Stationskonzept sind die Gruppen verhal- gend notwendig. Hierzu soll der Kongreß verhelfen, indem Probleme und Barrieren tenstherapeutisch oder tiefenpsychologisch orientiert. Darüber kenntlich gemacht, aber auch Wege zur Versorgungsverbesserung Vorort aufgezeigt wer- hinaus werden komplementäre Therapien - schwerpunktmäßig den. Die Anstrengungen lohnen sich, denn viele können gewinnen: auch als Gruppenangebot - wie Musiktherapie, Physiotherapie, Entspannungstherapie und Ergotherapie durchgeführt. Eine • Die Angehörigen und Betroffenen: eine bessere Versorgung psychopharmakologische Therapie ist bei vorliegender Indikation wichtiges Element der Behandlung, ebenso wie • Die Pflegenden: mehr Professionalität Lichttherapie bei depressiven Störungen. AMBULANTE ERGROTHERAPIE: Tel. 03831 - 45 38 63 • Das Versorgungssystem: bessere Verknüpfung von Qualität und Ökonomie HAUS 8: SOZIALDIENST: Tel. 03831 - 45 30 76 u. 45 30 79, Bereichspflegedienstleitung 03831 - 45 30 34 • Die Kliniken: verbesserte Kooperation mit den ambulanten Bereichen TEILSTATIONÄRES BEHANDLUNGSANGEBOT: Haus 11 des Klinikums West. Im Rahmen eines integrierten tagesklinischen Behand- lungsansatzes können Patienten auf den Stationen zur Veranstalter und Initiatoren Informationen und Anmeldung Erleichterung ihres Überganges in den ambulanten Bereich Hansestadt Stralsund, Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern, Klinikum der Hansestadt Stralsund GmbH, Rostocker Chaussee auch tages- oder nachtklinisch behandelt werden. Sie neh- Bundesministerium für Gesundheit, Gerontopsychiatrische 70, Haus 30, 1. Etage, 18435 Stralsund, Postanschrift: Postfach men als Tagesklinikpatienten an den therapeutischen Verbundmodelle Berlin-Charlottenburg, Dresden und Stralsund, 2341, D-18410 Stralsund, Email: [email protected], Angeboten der einzelnen Stationen teil. Uniklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Stralsund, IES Hannover, Tel./Fax 03831 - 45 38 23 Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und EINE EIGENSTÄNDIGE TAGESKLINIK, in der auch unter Umgebung Gerontopsychotherapie e.V. Gefördert von Janssen-Cilag / Zukunftsarbeit der Klinik Patienten aufgenommen werden können, wurde im

Lichtblick 4/1998 • 1/1999 31 NETZWERKE

Kompetenznetzwerk Schizophrenie

«KOMPETENZNETZWERK SCHIZOPHRENIE», Antragsteller: Prof. Dr. W. Gaebel, Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) Psychiatrische Klinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Prof. Dr. H.-J. Möller, Psychiatrische Klinik der Ludwig-Maximilian-Universität München Projektverbund- und Teilverbundkoordinatoren (soweit nicht zugleich Antragsteller): Prof. veröffentlichte am 15.09.1997 eine Ausschreibung zur Einrichtung von Kompetenznetz- Dr. B. Bogerts, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin der Otto-von- Guericke-Universität Magdeburg, Prof. Dr. G. Buchkremer, Universitätsklinik für Psychiatrie und werken für die Medizin (MedNet). Aus der Psychiatrischen Klinik der Heinrich-Heine- Psychotherapie der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Prof. Dr. Dr. Dres. h.c. H. Häfner, Arbeitsgruppe Schizophrenieforschung am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim, Prof. Dr. J. Klosterkötter, Klinik und Poliklinik für Neurologie und Psychiatrie der Universität zu Köln, Prof. Dr. W. Maier, Universität Düsseldorf wurde von Prof. Dr. med. Wolfgang Gaebel unter Mitarbeit von Psychiatrische Klinik und Poliklinik, Rheinische Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn Antragsteller von (Teil-)Projekten (soweit nicht zugleich Verbundkoordinatoren): Prof. Dr. H.-H. Dr. phil. Wolfgang Wölwer und PD Dr. med. Ansgar Klimke gemeinsam mit Prof. Dr. Abholz, Lehrstuhl für Allgemeinmedizin Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Prof. Dr. M. Ackenheil, Psychiatrische Klinik der Ludwig-Maximilian-Universität München, Prof. Dr. M.C. Angermeyer, PD Dr. T. Becker, Klinik für Psychiatrie, Universität Leipzig, Prof. Dr. Dr. hc. H. Beckmann, PD Dr. E. med. Hans-Jürgen Möller (Psychiatrische Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität Franzek, Prof. Dr. P. Riederer, Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Universität Würzburg, Prof. Dr. H.-G. Bernstein, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin der Otto- München) ein Projektantrag für ein bundesweites KOMPETENZNETZWERK SCHIZO- von-Guericke-Universität Magdeburg, Prof. Dr. M. Berger, PD Dr. R.-D. Stieglitz, Dr. R. Vauth, PD Dr. F. Hohagen, Dr. M. Härter Abt. für Psychiatrie und Psychotherapie mit Poliklinik, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychosomatik, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Prof. Dr. H.H. Coenen, PHRENIE vorgelegt und im Begutachtungsverfahren gemeinsam mit 13 weiteren Institut für Nuklearchemie, Forschungszentrum Jülich, Prof. Dr. R. Cohen, Prof. Dr. B. Rockstroh, Prof. Dr. T. Elbert, Fachgruppe Psychologie, Universität Konstanz, Prof. Dr. P. Falkai, PD Dr. M. Wagner, PD Anträgen zur Hauptantragstellung zugelassen. Dr. R. Heun, Dr. M. Rietschel, Psychiatrische Klinik und Poliklinik, Rheinische Friedrich-Wilhelm- Universität Bonn, Dr. K.-M. Flechtner, Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Freien Universität Berlin, PD Dr. Dr. M. Hambrecht, Medizinische Einrichtungen der Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Neurologie und Psychiatrie, Prof. Dr. Dr. F. A. Henn, Dr. H. J. Salize, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim, Dr. W. Kissling, Psychiatrische Klinik der Technischen Universität, Die vom Bundesministerium für Bildung Dabei geht es u.a. um die Umsetzung neu- Klinikum rechts der Isar München, Dr. G. Längle, Dr. S. Klingberg, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Prof. Dr. E. Rüther, Psychiatrische Klinik der Georg-August-Universität Göttingen, und Forschung (BMBF) geförderten Kompe- er Forschungsergebnisse in die Praxis, die Dr. M. Sauer, PD Dr. H.-P. Volz, Psychiatrische Klinik der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Dr. G. Schleuning, Atriumhaus, Psychiatrisches Krisenzentrum München, Prof. Dr. Dr. F. Schneider, PD Dr. A. Klimke, Dr. W. Wölwer, PD Dr. Dr. U. Sprick, Dr. M. Streit, Dipl. Psych. W. Höhl, Psychiatrische Klinik tenznetzwerke sollen Brücken zwischen Erprobung neuer Therapiemöglichkeiten der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Prof. Dr. K. Zilles, Institut für Neuroanatomie der Universität Düsseldorf und Institut für Medizin des Forschungszentrums Jülich (Teil-)Projektleiter (soweit nicht zugleich Antragsteller der (Teil-)Projekte): Dr. J. Bailer, Dr. D. F. der Versorgung und dem medizinischen (bei Ersterkrankten) und um die Erforschung Braus, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim Prof. Dr. H. Herzog, Dr. C. Boy, Forschungszentrum Jülich, Institut für Medizin, Prof. Dr. Hiemke, Dr. R. Schlößer, Psychiatrische Alltag herstellen. Im Mittelpunkt steht die der biologischen und psychosozialen Klinik und Poliklinik der Universität Mainz, Dr. M. Jänner, Dipl.-Psych. B. Conradt, Dr. B. Janssen, Psychiatrische Klinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Prof. Dr. F. Poustka, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität Frankfurt, Prof. Dr. M. Verbesserung der Versorgung von Patienten Bedingungen. Kochen, Abteilung Allgemeinmedizin der Georg-August-Universität Göttingen, Prof. Dr. W. Machleidt, Abteilung Sozialpsychiatrie der Medizinischen Hochschule Hannover, Dr. K. Maurer, Dr. W. Löffler, mit Krankheitsbildern, die durch eine hohe Vor dem Hintergrund, daß die Schizo- Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim, Dr. E. Meisenzahl, Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilian-Universität München, Prof. Dr. M. L. Rao, Psychiatrische Klinik und Poliklinik, Rheinische Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn, Dr. S. Ruhrmann, Prof. Dr. E. M. Mortalität oder Morbidität ausgezeichnet phrenie in der Bevölkerung die am stärk- Steinmeyer, Dr. A. Brockhaus, Medizinische Einrichtungen der Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Neurologie und Psychiatrie, Dr. A. Schaub, Psychiatrische Klinik der Ludwig-Maximilian-Universität sind. Beide Merkmale treffen bei schizo- sten mit Unkenntnis und Vorurteilen bela- München, Prof. Dr. K.-H. Wiedl, Uni Osnabrück, Fachbereich Psychologie, Abt. Klinische Psychologie Kooperationspartner: Prof. Dr. O. Benkert, PD Dr. Dr. J. Röschke, Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Universität Mainz, Dr. Berger, Fr. Dr. I. Theisohn, Gesundheitsamt Köln, PD Dr. Dr. J. phrenen Psychosen besonders zu. stete psychische Erkrankung ist (die Kranken Brockmöller, Prof. I. Roots, Inst.f. Klinische Pharmakologie der Humboldt-Universität Berlin, Dr. J. Bullenkamp, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim, PD Dr. R. Clemens, Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie Köln, Dr. P. Danos, Dr. S. Diekmann, Dr. B. Baumann, Schizophrene Psychosen neigen zur Chroni- werden nicht nur diskriminiert und benach- Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin, Otto-v.-Guericke-Universität Magdeburg, PD Dr. I. Gärtner, Dr. G. Wiedemann, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie fizierung. Etwa ein Prozent der Bevölkerung teiligt, sondern auch in ihrer Integration Tübingen, Prof. Dr. M. Gastpar, Dr. Dr. U. Schall, Rheinische Kliniken Essen, Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Prof. Dr. U. Hegerl, Dr. Juckel, Psychiatrische Klinik der Ludwig-Maximilian-Universität München, PD Dr. T. Held, Rheinische Kliniken Bonn, Prof. Dr. H. Helmchen, Prof. Dr. M.Linden, Prof. ist davon betroffen. Schizophrenie zählt behindert), wurde die Aufklärungsarbeit B. Müller-Oerlinghausen, Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Freien Universität Berlin, Dr. U. Henning, Psychiatrische Klinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Prof. Dr. K. Herholz, Klinik und zu den zehn häufigsten zu Behinderung als wesentlicher Bestandteil in das Konzept Poliklinik für Neurologie und Psychiatrie der Universität zu Köln, Dr. B. Jabs, Psychiatrische Universitätsklinik Würzburg, PD Dr. G. Jungkunz, Bezirkskrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie Unterfranken, Dr. C. Cording, Dr. U. Frick, Dr. H. Spießl, Psychiatrische Universitätsklinik führenden Erkrankungen und ist die teuerste aufgenommen. Regensburg, PD Dr. M.V. Knopp, Prof. Dr. L. R. Schad, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Prof. Dr. Kornhuber, Psychiatrische Klinik der Georg-August-Universität Göttingen, Prof. Dr. G. Laux, überhaupt. Die Kosten sind denen soma- Bezirkskrankenhaus Gabersee, Prof. Dr. G. Lehmkuhl, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität zu Köln, Dr. M. Leweke, Psychiatrische Klinik der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf, Prof. Dr. Markowitsch, Universität Bielefeld, Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft, Prof. Dr. tischer Volkskrankheiten (Diabetes, Herz- Informationen über die Ziele und Ergebnisse A. Marneros, Dr. B. Brieger, Klinik für Psychiatrie der Universität Halle-Wittenberg, Dr. J. Matschinger, Klinik für Psychiatrie, Universität Leipzig, Dr. I. Michels, K. Martens, Fa. Janssen-Cilag Neuss, Dr. M. Müller, Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Universität Mainz, Prof. Dr. D. Naber, Psychiatrische erkrankungen) vergleichbar. des Projektes werden der Öffentlichkeit Klinik der Universität Hamburg, Prof. Dr. M. Nöthen; Prof. Dr. P. Propping, Institut für Humangenetik der Uni Bonn, Prof. Dr. R. Oades, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Die Forschungsschwerpunkte konzentrie- über Medien, Internet, eigenes Publikations- Jugendalters Essen, Prof. Dr. Ohmann, Chirurgische Klinik und Poliklinik der Universität Düsseldorf, Dr. B. Pfuhlmann, PD Dr. G. Stöber, Dr. D. Senitz, Dr. P. Kalus, Dr. M. Lauer, PD Dr. K.-P. Lesch, Dr. P. San, Dr. R. Mössner, Dr. N. Durany, Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Universität Würzburg, ren sich auf Früherkennung, Prävention organ und „Schizophrenietag“ zugäng- Dr. Dr. K. Piwernetz, Fa. MediNet München, Dr. S. Posse, Forschungszentrum Jülich, Institut für Medizin, Prof. Dr. F. Resch, Psychiatrische Klinik, Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie Uni sowie auf Therapie und Rehabilitation. lich gemacht. lichtblick Heidelberg, Prof. Dr. H. Saß, Dr. S. Herpertz, Prof. Dr. Dr. P. Hoff, Klinik für Psychiatrie der RWTH Aachen, Prof. Dr. Dr. M. Schmidt, Klinik für Psychiatrie des Kindes- und Jugendalters, ZI Mannheim, Dr. A. Schottky, Krankenhaus des Bezirks Unterfranken Werneck, Prof. Dr. HK. Selbmann, Institut für Medizinische Informationverarbeitung, Prof. Dr. E. Straube, Psychiatrische Klinik der Friedrich- Schiller-Universität Jena, Prof. Dr. A. Warnke, Dr. A. J. Bartsch, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Universität Würzburg, Rheinische Kliniken Bedburg-Hau (Ansprechpartner: Dr. A. Eckert), Rheinische Als Interessenten für das Netzwerk konnten Kliniken Bonn (Ansprechpartner: PD Dr. T. Held), Rheinische Kliniken Düsseldorf (Ansprechpartner: Prof. Dr. W. Gaebel), Rheinische Kliniken Köln (Ansprechpartner: Dr. Mehne), Rheinische Kliniken Langenfeld (Ansprechpartner: Dr. M. Leipert), Rheinische Kliniken Viersen (Ansprechpartner: Dr. universitäre und außeruniversitäre Forschungs- Pöppe), Bezirkskrankenhaus Haar (Ansprechpartnerin: Prof. Dr. A. Albus), Früherkennungszentrum der Universität Köln (Ansprechpartner PD Dr. Dr. M. Hambrecht), Krankenanstalten Marienborn sowie Versorgungseinrichtungen der BRD ge- (Ansprechpartner: Dr. Marcea), Kreiskrankenhaus Freudenstadt (Ansprechpartner: Prof. Dr. Schneider), Niedersächsisches Landeskrankenhaus Osnabrück (Ansprechpartner: Dr.Weig), Zentrum für Psychiatrie Reichenau (Ansprechpartner: Prof. Dr. R. Cohen), Zentrum für Psychiatrie Wiesloch (Ansprechpartner: wonnen werden, die eine ausgewiesene Kom- Prof. Dr. Herrmann), Zentrum für Psychiatrie Weinsberg (Ansprechpartner: Prof. Dr. Luderer), Zentrum für Psychiatrie Weissenau (Ansprechpartner: Prof. Dr. Kaschka), Alexianer-Krankenhaus Köln (Ansprechpartner: PD Dr. R. Clemens, Dr. M. Lütz), Ärztekammer Nordrhein, Akademie für Ärztliche petenz im Bereich des Krankheitsbildes Schizo- Fort- und Weiterbildung der Bezirksärztekammer Südbaden (Ansprechpartner: Dr. A. van de Roemer), Institut für Didaktik in der Medizin Michelstadt, Akademie des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte phrenie haben. e.V. (Ansprechpartner PD Dr. A. Zacher), Allgemeinärztliche Lehrpraxenverbund Düsseldorf (Ansprechpartner Prof. Dr. H.-H. Abholz), Allgemeinärztliche Lehrpraxenverbund Göttingen (Ansprechpartner Prof. Dr. M. Kochen), Allgemeinärztliche Praxenverbund Freiburg (Ansprechpartner: Dr. Vauth), Berufsverband bayrischer Nervenärzte (Anprechpartner: PD Dr. Dr. A. Zacher), Berufsverband Weitere Interessenten für eine Mitarbeit im Deutscher Nervenärzte e.V. (BVDN) (Ansprechpartner: Dr. G. Carl), BVDN, Landesverband Nordrhein e.V. (Ansprechpartner: Dr. A. Brosig, Dr. S. Schreckling), BVDN, Landesverband Berlin e.V., (Ansprechpartnerin: Dr. Barth-Stopick), Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) der Träger Psychiatrischer Kompetenznetzwerk Schizophrenie können Krankenhäuser (Ansprechpartner R. Kukla), Bundesdirektorenkonferenz psychiatrischer Krankenhäuser (BDK), (Ansprechpartner: Dr. W. Weig), Bundesverband der Betriebskrankenkassen (Ansprechpartner: sich direkt an Prof. Dr. W. Gaebel oder Dr. W. K.-D. Voß), Cochrane Schizophrenia Group (Clive Adams/Oxford, Leanne Roberts/Oxford, Paul White/Brisbane), Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) (Ansprechpartner: Prof. Dr. H.H. Abholz), Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), Wölwer wenden. (Ansprechpartner: Prof. Dr. M. Gastpar), Deutsches Krankenhausinstitut e.V., Düsseldorf, Landesärztekammer Baden-Württemberg, Landesverband Bayern e.V. der Angehörigen psychisch Kranker (Ansprechpartnerin Eva Straub), Münchner Qualitätszirkel psychiatrischer Kliniken [email protected] (Ansprechpartner: Dr. W. Kissling), Nervenärztliche Praxisnetze Bayern (Anprechpartner: PD Dr. Dr. A. Zacher), Praxennetz Leipzig (Ansprechpartner: Dr. Richter), Psychosoziale Beratungsdienste, Kölner [email protected] Studentenwerk (Ansprechpartner: Dr. Schink), Qualitätszirkelnetzwerk des Berufsverbands bayeri- scher Nervenärzte (Ansprechpartner: Dr. W. Kissling), Schulpsychologischer Dienst der Stadt Köln http://www.mednet-schizophrenie.de (Ansprechpartnerin: Dipl. Psych. E. Mittag), Verbund Düsseldorfer Nervenärzte (Ansprechpartner: Dr. R. Liesenfeld), World Psychiatric Association (Ansprechpartner: Prof. Dr. N. Sartorius)

32 Lichtblick 4/1998 • 1/1999 NETZWERKE

Kompetenznetzwerk Depression und Suizidalität

Depressive Störungen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am «KOMPETENZNETZWERK DEPRESSION und SUIZIDALITÄT» ANTRAGSTELLER: Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl, Psychiatrische Klinik der meisten unterschätzten Erkrankungen. Neuere Untersuchungen der Weltgesundheits- Ludwig-Maximilians-Universität München, Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Möller, Psychiatrische Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München, organisation und der Weltbank unterstreichen die herausragende Bedeutung depres- Prof. Dr. Dr. med Florian Holsboer, Max-Planck-Institut für Psychiatrie, siver Erkrankungen. Gemessen mit einem Indikator, der sowohl die Schwere als auch München • EMail: Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl, [email protected] muenchen.de, Dr. med. Florian Müller-Siecheneder, F. die Dauer von Erkrankungen in einer Bevölkerungsgruppe berücksichtigt, kommt in [email protected], Dipl.-Psych. A. Schröter, den entwickelten Ländern unipolaren Depressionen die größte Bedeutung zu, mit wei- [email protected] • Adresse: Psychiatrische Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München, Nussbaumstr. 7, 80336 tem Abstand vor allen körperlichen und psychiatrischen Volkskrankheiten. Diese München, Telefon: 089 - 5160-5541, Fax: 089 - 5160-5542 • Homepage: Ergebnisse waren für die WHO Anlaß, Aktionsprogramme auf nationaler Ebene, zur http://www.mednet-depression.de, http://www.med.uni- muenchen.de/psywifo/ Bekämpfung depressiver Erkrankungen zu fordern. UNIVERSITÄRE UND GRUNDLAGENWISSENSCHAFTLICHE ZENTREN: FU Berlin, Prof. Dr. Helmchen; Universität Bonn, Prof. Dr. Maier; Universität Düsseldorf, Prof. Dr. Gaebel; Universität Dresden, Prof. Dr. Felber; Universität Essen, Suizidalität und Depression sind sich über- Zweitens: Etwa 70 bis 80 Prozent dieser Prof. Dr. Gastpar; Universität Freiburg, Prof. Dr.Berger; Universität Halle, lappende Bereiche. Umgekehrt erfolgen Erkrankungen sind erfolgreich behandel- Prof. Dr. Marneros; Universität Hamburg, Prof. Dr. Naber; Universität Heidelberg, Prof. Dr. Mundt; Universität Jena, Prof. Dr. Sauer; Universität die meisten Suizide und Suizidversuche bar. Bei mehr als 50 Prozent der richtig Mainz, Prof. Dr. Benkert; ZI Mannheim, Prof. Dr. Dr. Henn; Universität Marburg, Prof. Dr. Krieg; LMU München, Prof. Dr. Möller; MPI München, im Rahmen behandelbarer Depressionen. diagnostizierten Patienten werden von Prof. Dr. Dr. Holsboer; Universität Regensburg, Prof. Dr. Klein; Universität Es stehen wirksame Behandlungsverfahren hausärztlicher Seite insuffiziente Behand- Tübingen, Prof. Dr. Hautzinger; Universität Würzburg, Prof. Dr. Beckmann BEZIRKSKRANKENHÄUSER UND PSYCHOSOMATISCHE KLINIKEN: Verbund der zur Verfügung, die häufig nicht eingesetzt lungsstrategien angewandt (zu kurz, zu Depressionsstationen, Prof. Dr. Wolfersdorf; Psychiatrische Klinik/Städtisches Klinikum Nürnberg, Dr. Dr. Niklewski; werden, da die Depressionen übersehen niedrig, individuell nicht angepaßt oder Bezirkskrankenhaus Bayreuth, Prof. Dr. Wolfersdorf; Bezirkskrankenhaus und in ihrer Schwere unterschätzt wer- mit Substanzen ohne anti-depressiven Augsburg, Prof. Dr. Schmauß; Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren, Prof. Dr. v. Cranach; Bezirkskrankenhaus Haar, München, Prof. Dr. Bender; den. Ziel des Kompetenznetzwerkes ist Wirksamkeitsnachweis). Daher sind auch Bezirkskrankenhaus Taufkirchen, PD Dr. Dose; Bezirkskrankenhaus die Verbesserung der Versorgungslage in diesem Bereich Maßnahmen zur För- Gabersee, Prof. Dr. Laux; Psychosomatische Klinik Roseneck, Prof. Dr. Fichter; Psychosomatische Klinik Windach, PD Dr. Zaudig über drei Wege: derung einer leitlinienorientierten Behand- WEITERE NETZWERKPARTNER IN DER PRIMÄRVERSORGUNG: Praxisnetz Nürnberg Nord PNN, Dr. Wambach, Dr. Müller; Kriseninterventions-zentrum Erstens: Die wirkungsvollsten Verbes- lung erforderlich. Atriumhaus, München, Dr. Schleuning; Hausarztkreis Bayern, Dr. serungsansätze ergeben sich durch eine Schmid; Die Arche - Beratungszentrum für Kriseninter-vention, Dr. Doll SELBSTHILFEGRUPPEN/BETROFFENE: Verein „Horizonte: Selbsthilfegruppen enge Kooperation mit hausärztlich täti- Drittens, die Verbesserung des Forschungs- depressiver Patienten“, Prof. Dr. Albus, Dr. Pfeiffer; MASH/DASH: gen Kollegen. In diesem Versorgungs- defizits: Brennende Forschungsfragen sind Münchner bzw. Deutsche AngstStörungenHilfe, Herr Schick WEITERE NETZWERKPARTNER: Institut für Didaktik in der Medizin, Michelstadt, bereich werden einerseits die meisten die optimale Behandlung leichterer depres- Dr. van de Roemer; Biometrisches Zentrum für Therapiestudien, München, Prof. Hasford; GABO: Gesellschaft für Ablauforganisation, depressiven Patienten betreut, anderer- siver Symptome sowie chronischer und Informationsverarbeitung und Kommunikationsorganisation, Herr Schuster; seits wird aber bei mehr als 50 Prozent therapieresistenter Depressionen. Dr. Hofmann; Bereich MED der Siemens AG, Dr. Schmidt, Dr. Striebel; Arzneimittelkommision der Deutschen Ärzteschaft, Prof. Dr. Müller- der Patienten die depressive Erkrankung Für eine gezielte Behandlung ist eine Oerlinghausen; Landesärztekammer Bayern, Dr. Amarotico; Verband der Bayerischen Bezirke, Herr Draf, Herr Kreuzer, Herr Mayr und damit oft auch die drohende Suizi- Klärung der Pathogenese der Depression Netzwerkpartner in der Pharmaindustrie: Pfizer GmbH, Promonta Lundbeck dalität nicht erkannt. und Suizidalität entscheidend. GmbH, Synthelabo GmbH, SmithKline-Beecham GmbH

Studien in verschiedenen Ländern haben gezeigt, daß ca. 17 Prozent der Gesamtbevölkerung im Laufe ihres Lebens an einer Depression erkranken. Die sog. Punktprävalenz, d.h. die Anzahl der Erkrankten zu einem Zeitpunkt, liegt - je nach Definition - bei 5 bis 10 Prozent. Das bedeutet, daß vorsichtig geschätzt in Deutschland mindestens 4 Mio. Menschen von einer depressiven Störung betrof- fen sind. Zudem stellt die Depression eine schwere, und oft auch lebensbedroh- liche Erkrankung dar, wobei dies im Vergleich zu vielen körperlichen Erkrankungen wie z.B. Krebs oder Herzinfarkt häufig nicht zur Kenntnis genommen oder grob unterschätzt wird. Von besonderer Bedeutung ist dabei, daß eine latente Suizidalität bei der Mehrzahl der Patienten befürchtet werden muß und das Thema unter keinen Umständen übergangen bzw. tabuisiert werden darf. 15 Prozent aller depres- siven Patienten versterben durch Suizid! Durch fachgerechten Einsatz von Antidepressiva und wirksame Formen der Psychotherapie kann bei ca. 80 Prozent der Patienten die akute depressive Erkrankung erfolgreich behandelt werden.

Lichtblick 4/1998 • 1/1999 33 VERANSTALTUNG

Weltkongreß für Psychosoziale Rehabilitation 1998 - Eine Erinnerung DGSP HAMBURGER IMPRESSIONEN Kurzfortbildungen 1999 Mai - Juni

Der Sinn des Wahnsinns - Psychose verstehen Termin: 7. bis 8. Mai 1999 Referent: Prof. Dr. Michael Eink Ort: Frankfurt

Einführung in die Therapie mit Psychopharmaka Termin: 7. bis 8. Mai 1999 Referenten: Dr. Hermann Elgeti, Dr. Stefan Bartusch Ort: Hannover Familienpflege Termin: 28. bis 29. Mai 1999 Referentinnen: Dr. Jo Becker, Anne Pastoors Ort: Berlin (Woltersdorf)

Psychoedukative Gruppenarbeit mit schizophrenen und schizo- affektiv erkrankten Menschen Termin: 7. Juni 1999 Referent: Dr. Bernhard Sibum Ort: Leipzig Psychoseseminar - Psychoseforum Termin: 11. bis 12. Juni 1999 Referenten: Susanne Heim, Jens Clausen Ort: Nürnberg

Der „Runde Tisch“ zur Qualitätssicherung in der Psychiatrie Termin: 12. Juni 1999 Referent: Dr. Jo Becker Ort: Köln Menschen mit einer Schizophrenie

Informationen zum 6. Weltkongreß auf den Seiten 6 bis 9 • Lichtblick-Digitalfoto mit QuickTake 100 Termin: 18. bis 19. Juni 1999 Referent: Prof. Dr. W. Schwarzer Attestpflicht bei Krankheit Ort: Leipzig

Wer länger als drei Tage krank ist, muß eine ärztliche Bescheinigung vorlegen, informiert Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie die Barmer Ersatzkasse. Der Arbeitgeber kann eine frühere Attestpflicht einführen und von DGSP-Geschäftsstelle der gesetzlichen Regelung abweichen. Er kann sie vom ersten, zweiten oder dritten Programm und weitere Informationen: Krankheitstag an verlangen. Auf diese Weise kann der Arbeitgeber ganz individuell auf betriebliche Krankenstände und ähnliche Besonderheiten reagieren. Stuppstr. 14 • D-50283 Köln Hiergegen hat eine Arbeitnehmerin geklagt. Eine frühere Vorlage dürfe nur im begrün- Tel.: 0221 - 51 10 02 ¥ Fax: 0221 - 52 99 03 deten Einzelfall, z.B. bei ernsthaften Zweifeln an der Arbeitsunfähigkeit, verlangt werden. e-mail: [email protected] Internet: http://www.psychiatrie.de Das Bundesarbeitsgericht ist diesem Argument aber nicht gefolgt.

34 Lichtblick 4/1998 • 1/1999

IMPRESSUM & ABO

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dd Impressum lichtblick dd dd

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dd dd Herausgeber: Landesverband Mecklenburg-Vorpommern der Angehörigen und Freunde

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Mitgestalten dd psychisch Kranker e.V. (LAPK, verantw. Roland Hartig und Jochen Grönhagen) dd dd

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dd dd ICHTBLICK

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dd Anschrift: LAPK und Redaktion L , Henrik-Ibsen-Straße 20, 18106 Rostock- dd dd

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dd dd Evershagen, Telefon/Fax: 03 81 - 72 20 25.

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dd dd Leitender Redakteur: Wolfgang Mundt (V.i.S.d.P.)

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dd Layout und Foto: Wolfgang Mundt, Roland Hartig

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dd dd Mitarbeit: Ulrike Schob, Alona Lupke, Steffi Pfeffer, Undine Resert, Sebastian

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dd dd E-Mail und Internet: [email protected]

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auch dd dd dd

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sich dd http://home.t-online.de/home/lichtblick-m-v und http://www.svz.de/schule/lichtblick

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dd online-Ausgabe betreut durch Thomas Greve und Roland Hartig dd dd

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dd Auflage: 3.000 Exemplare

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dd dd Gefördert durch das Sozialministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern und Spenden

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für Sie! dd dd dd

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dd Die Redaktion freut sich über die Einsendung von Manuskripten und Leserbriefen, behält

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dd Anschrift im Impressum! dd

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dd dd sich Kürzungen aber vor.

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Abo-Bestellschein dd dd dd

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dd Nachdruck und Kopie oder Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, auch

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dd dd auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion.

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Ich bestelle ein lichtblick-Abo zu 40 DM dd

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dd Die mit Namen gekennzeichneten Beiträge geben Auffassungen der Autoren wieder, nicht

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dd unbedingt die Meinung der Redaktion.

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dd Vorname, Name dd

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dd Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr. dd dd

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Straße, Nr. dd

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dd Doktor Wald

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dd Wenn ich an Kopfweh leide und Neurosen,

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dd Tel. (für evtl. Rückfragen und Austausch) dd

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dd mich unverstanden fühle oder alt, dd dd

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dd dd und mich die schönen Musen nicht liebkosen

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Datum Unterschrift dd

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dd dann konsultiere ich den Doktor Wald. dd dd

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Das Abo (4 Ausgaben) ist für mich bestimmt! dd

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Das Abo (4 Ausgaben) ist ein Geschenk für: dd

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dd Er ist mein Augenarzt und mein Psychiater,

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dd mein Orthopäde und mein Internist; dd dd

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Name dd

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dd er hilft mir sicher über jeden Kater

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dd dd ob er aus Kummer oder Cognac ist.

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Anschrift dd dd dd

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dd Er hält nicht viel von Pülverchen und Pillen,

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dd Für Mitglieder LApK M-V und LPE M-V im Jahresbeitrag enthalten dd

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Lichtblick 4/1998 • 1/1999 35 Angehörigengruppen in M-V

Der LAPK unterstützt Sie bei der Töpferstr. 7, Tel. 039833/20 23 9 • 17034 der KISS, Von-Pentz-Allee 7 • 18435 STRAL- Gründung einer Angehörigengruppe! NEUBRANDENBURG DRK-Kontaktstelle, SUND Angehörigengruppe, Ingrid Eichholz, Reinhold Roloff, Robert-Blum-Str. 32 • Tel. 03831/39 79 72, letzten Do. i. Monat, 19.30 17087 ALTENTREPTOW Kontaktstelle für 17033 Neubrandenburg • 18233 NEUBU- Uhr, Kontakt- und Begegnungsstätte, psychisch kranke Menschen, Mühlenstr. KOW Angehörigengruppe, Rita Papenhagen, Fährstrasse 6 • 17192 WAREN Angehöri- 28, Frau Rienitz, Tel. 03961/21 04 55 • Tel. 038294/288, Treff: Klub der Volkssolidarität gengruppe, Madeleine Schünzel, Karl- 17389 ANKLAM Angehörigengruppe, Peter Neubukow, Keneser Str., letzten Mittw. i. Moltmann-Str. 23, Tel. 03991/16 54 52, Lange, Gesundheitsamt, Leipziger Allee, Monat, 14.00 Uhr, Frau S. Merten, Sozial- Jutta Steinhardt, Sobottka Str. 4, Tel. Tel. 03971/84 572 • 17389 ANKLAM Ange- psychiatrischer Dienst Bad Doberan, Tel. 03991/12 09 03, 1. Mittw. i. Monat, 15 Uhr, hörigengruppe, Irmgard Meesmann, „IN 038203/20 22 • 19370 PARCHIM im Gesundheitsamt • 23966 WISMAR VIA“, Friedländer Str. 44, letzten Dienstag i. Angehörigengruppe i.G., Frau Frederich, Angehörigengruppe, Helmut Hartig, Tel. Monat, 19.00 Uhr, Tel. 03971/21 37 64 • 18356 Tel. 03871/26 46 68 • 18059 ROSTOCK 03841/76 20 21, 3. Don. i. Monat, 16 - 18 BARTH Angehörigengruppe, Regina Schröder, Angehörigengruppe, Frau E. Schützler, Tel. Uhr, BARMER, Großschmiedestr. 7 Tel. 038231/37170, 2. Donnerstag i. Monat, 0381/400 70 82, Jochen Grönhagen, Tel. 16.30 Uhr, Tagesstätte Gartenhaus e.V., 0381/442506, Treffen: 1. Dienstag i. Monat, Louis-Fürnberg-Str. 3 (Gärtnerei) • 17094 Gesundheitsamt, St.-Georg-Str. 109, 16.30- Diese Gesprächskreise werden BURG STARGARD Stargarder Behinderten- 18.15 Uhr • 18106 Rostock Angehörigen- von erfahrenen Angehörigen verband e.V., Angehörigengruppe, gruppe, 2. Dienstag i. Monat, Henrik-Ibsen- bzw. Fachleuten geleitet. Walkmüllerweg 7, Tel. 039603/204 52 • Str. 20, R. Hartig, Tel. 0381/722025 (LApK) 17491 GREIFSWALD Angehörigengruppe, 19057 SCHWERIN Angehörigengruppe, Sie erleben, daß Sie nicht allein sind Ursula Niemczak 03834/81 43 81 Ingrid Wittko, Tel. 0385/ 61 4032, 2. mit Ihren Sorgen. Das macht Mut! Geschwister-Scholl-Str. 8, Tel. 03834/814381, Donnerstag, 16.30-18 Uhr, Am Bahnhof 5 1. Dienstag i. Monat, 15-17 Uhr, - 7, Raum 26, Tel. 0385/55 94 27 • 17153 Rufen Sie uns an! Kreisdiakonisches Werk • 17489 GREIFS- STAVENHAGEN Angehörigengruppe AWO, Tel./Fax: 0381 - 72 20 25 WALD Domstr. 27, Dipl.-Sozialarbeiter H. Dipl.-Psychologe Mike Stepputat, Am Ruthenberg, Tel. 03834/30 46 • 17153 Wasserturm 29 a, Tel. 039954/3 06 89 • 17166 Landesverband M-V der Angehörigen ZOLKENDORF Angehörigengruppe, Winni TETEROW Angehörigengruppe, KISS, Beate und Freunde psychisch Kranker e.V. Schrapps, Tel. 039600/21 348 • 17252 Thoma, Predigerstraße 2, Tel. 03996/17 22 Henrik-Ibsen-Str. 20 MIROW Angehörigengruppe, J. Schaening, 68, 2. Montag i. Monat, 16 Uhr, SHG-Treff 18106 Rostock

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